1 die zukunft öffentlicher banken folgen der einigung zwischen eu-kommission und bundesregierung
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Die Zukunft öffentlicher Banken
Folgen der Einigung
zwischen EU-Kommission und Bundesregierung
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Kreditgewerbe in Deutschland (2001)
Der Markt gliedert sich im wesentlichen in 3 Arten von Banken: 314 Kreditbanken 1798 Genossenschaftsbanken 548 Sparkassen u 13 Landesbanken
Ausgangslage
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Verteilung der Marktanteile
Ausgangslage
0510152025303540
Gro
ßB
k
Ge
no
Bk
Sp
k/L
b
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Ausgangslage
ƀGewährträgerhaftung wird abgeschafftƀAnstaltslast wie bei Gmbh u. AG geregeltƀÜbergangsfrist bis 2005ƀAnpassung Landesgesetze/Satzungen bis Ende 2002
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Ausgangslage
Die Folgen
Kosten steigenRefinanzierungSicherungsfondsBasel IIEK-Nachteile bleiben
Rechtsformdiskussionbleibt bzw. wird stärker
Beschleunigung vonFusionenOutsourcingSpk-Strategien
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Ausgangslage
Die Gegenstrategien
öffentlichen Auftragbewußter machen
Das „S“ unddie Kernkompetenzen
Regelungsdichtefür MA verbessern: SicherheitTariftreueBezahlung/EingrpArbeitszeitAP- ProfileBeschäft.Fähigkeit
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Ver.di Position zur Brüsseler Entscheidung
Die Entscheidung ist gefallen.
Aus ver.di Sicht war die Klage der europäischen Bankenvereinigung unbegründet
ver.di akzeptiert die politische Entscheidung zu Stabilisierung der Rechtssicherheit der Institute
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ver.di - Positionen
zum Erhalt öffentlicher Banken (1)
Erhalt der Sparkassen als rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts mit regionaler Orientierung (Regionalprinzip) in der Spk-Organisation (Verbundprinzip) Streichung Gewährträgerhaftung reicht aus Anstaltslast „europafest“ regeln einheitliche Definition des öffentlichen Auftrages in allen Landesgesetzen
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Weitergehende
ver.di – Positionen (2)
Die Versorgung mit Bankdienstleistungen ist von der EU-Kommission als Daseinsvorsorge anzuerkennen
Die Mitbestimmung der Personalräte und Verwaltungsräte ist zu verbessern,
Eine Legitimationskette bei der Besetzung der
VR-Mandate ist zu streichen Eine Drittelparität in Verwaltungsräten ist auf volle Parität zu erweitern
Erhalt des Flächentarifvertrages
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Der öffentliche Auftragvon Sparkasse und LB
Anstalt öffentlichen Rechts - dem Gemeinwohl verpflichtet
Regionalprinzip
Öff. Auftrag in Landesgesetzen festgeschrieben
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Beispiel
öffentlicher Auftrag NRW
Geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung sicherstellen Sparsinn und Vermögensbildung fördern Kreditversorgung des Mittelstandes und wirtschaftlich schwächerer Bevölkerung Stärkung des Wettbewerbes Finanzierung der Schuldnerberatung
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Öffentlicher Auftrag:Bestandsaufnahme in Zahlen(1)
Sparkassen Geno Privatbanken Insg.01/00R1
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Filialdeckung
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Öffentlicher Auftrag:Bestandsaufnahme in Zahlen(2)
Beratungsdienste „ Geld und Haushalt“, Schuldnerberatung, Spk-Schul-Service Finanzierung jeder 2. Existenzgründung 80% aller Sozialhilfeempfänger haben ein Konto bei einer Sparkasse
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Öffentlicher Auftrag:Bestandsaufnahme in Zahlen(2)
KFW-Förderdarlehen 2/3 Handwerkerkredite ü/Spk (Bk: 8%) 67 Kapitalbeteiligungsges.Spk, beteiligt an 550 UN in Region Agrarkredite 37 %, Kommunalkredite 60 % kommunales Sponsoring und fast 500 Stiftungen
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ver.di: Aktiv gegen Privatisierungs- tendenzen einsetzen (1)
Zielsetzung der Kläger (europ.Bk-verein) war und ist die Privatisierung des öff. Bankensektors durch Infragestellung des öffentlichen Auftrages.
Die Ziele:
- die Handelbarkeit von Spk-Anteilen zur Integration in Fusionsstrategien- damit Wettbewerbsbeschränkungen zur Preisbereinigung und Renditesteigerung.
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worst case: Privatisierung(1)
(Dr.Breuer, DB AG: „Die Sparkassen sind ein Krebsgeschwür“)
Sparkassen werden zu Fusionsopfern:
– strategisches Interesse der Großbanken an Ballungsraum - Sparkassen.– Folge: Zerstörung Verbundprinzip und Regionalprinzip - die tragenden Säulen der Spkèn – Kleine Flächensparkassen nur zur Ausschaltung von Wettbewerb interessant– Abwehrstrategien liegen in Fusionen; das Fusionstempo wird erhöht.
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worst case: Privatisierung(2)
„Rückzug aus der Fläche“ heißt Fusionen, Filialsterben, Personal/ Ausbildungsplatzabbau
wirtschaftlich schwache Regionen zuerst betroffen Kleinere Sparkassen überwiegen im S- Verbund (über 400 Sparkassenmit weniger als 500 Beschäftigte; 116 Sparkassen weniger als 500 Mio EURO DBS) Sparkasse in der Fläche oft wichtigster Arbeitgeber; (besonders betroffen: Frauen, Immobile, Azubis); negative Rückwirkung auf regionale Kaufkraft u. Steuer- einnahmen (Sparkassen: 40-50% EST aller Kreditinstitute) Azubi-Quote Sparkassen: 9% (21837 Bestand 2001) privates Bankgewerbe 5,8% = 12884 Bestand 1999)
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worst case: Privatisierung(3)
Verlust an Kundennähe, Konditionen- Erhöhung
- als Folgen der Renditemaximierung Betroffen: immobile Kunden, Ältere, finanziell schwache Bevölkerungskreise, Mittelstand, GBR: rd. 4 Mio Menschen ohne Konto (=9% der Bev)
BRD: rd 0,5 Mio ohne Girokonto (= 0,6% der Bev) GBR: deutliche höhere Konditionen, „bankfreie“ Regionen, GBR: nur noch 4 Großbanken im Markt (80% Marktanteil)
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worst case: Privatisierung(4)
Rechtsformänderungen: schwerwiegende Folgen für Beschäftigte, Personal- u.Verwaltungsräte
Verlust der Bindung an ZVKèn und VBL, Verlust der Tarifbindung an den BAT/ offene Tarifbindung der jeweiligen Sparkasse fehlende Rechtsgrundlagen für Übergang von LPVG zum BetrVG in wichtiger Phase für die Beschäftigten getrennte, nicht übergreifende Interessenvertretung bei Teilprivatisierungen Verlust der Unternehmensmitbestimmung bei ca. 400 Spk (BetrVG 1952 gilt erst ab 500 Beschäftigte)
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ver.di - Aktiv:
Gespräche, Kontakte, Musterbriefe Parteien, Verbände, Sparkassen Argumentarium für Anhörungen Gespräche VÖB, Kontakt AK Länder Gespräch mit DSGV und Regionalverbänden DGB und verdi fit machen für Anhörungen
Veranstaltungen, Seminare Flugblatt Broschüre an Spk- PR, VR, Vorstände, Verbände