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Telefon Redaktion: 456 80 116/Anzeigen: 456 80 111/Verlag: 456 80 11� www.dresdnernachrichten.deWochenzeitung für die Landeshauptstadt Dresden
Leben • Unterhaltung • Beratung • Geschäftsanzeiger
n Klavier und Gesang
Am 27., 28. und 29. Januar wird das außergewöhnliche Konzert im Japanischen Palais zu erleben sein. „Ich konnte mir das zunächst auch nicht richtig vorstellen“, sagt die Pianistin Anna Böhm und meint damit das Pup penspiel neben den eher klassischen Klängen. „Ich hatte Angst, dass der Liederzyklus
damit entweder nur bebildert wird oder dass es am Ende sogar sarkastisch wirkt.“ Die Proben hätten dies jedoch widerlegt. „Es entsteht eine Ebene, die es dem Publikum ermöglicht, neue Bilder zu fi nden“, beschreibt es Anna Böhm. Rein praktisch sieht es so aus: Die Pianistin sitzt am Klavier, Mezzosopranistin Franziska Dill ner
Koch und Puppenspieler Jan Mixsa kommen und gehen abwechselnd. „Zumindest ist das bis jetzt so geplant. Es kann sich jedoch noch etwas ändern“, räumt Böhm ein. Auf alle Fälle sei Bewegung im Stück.
Bewegung ist bei einer Reise, auch bei einer musikalischen, ja zwingend nötig. Auch wenn gerade Schuberts Liederzyklus oft von eher unbeweglichen Dingen wie „Erstarrung“ oder „Einsamkeit“ handelt. Schon die beiden Begriffe lassen vermuten, dass Melancholie dem Komponisten die Feder geführt hat. „Gefrorne Tropfen fallen/Von meinen Wangen ab/Ob es mir denn entgangen,/Daß ich geweinet hab‘?“ heißt es etwa. Tatsächlich gilt die Winterreise als ein Werk, welches geprägt ist von Trauer, Lebensunlust und der Sinnlosigkeit des Daseins. Daraus entspringen auch die übermäßig vielen Lieder in MollTonarten.
Schubert soll selbst erklärt haben: „Ich werde euch einen Zyklus schauerlicher Lieder vorsingen. Ich bin begierig zu sehen, was ihr dazu sagt. Sie haben mich mehr angegriffen, als dies bei anderen der Fall war. Mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie werden euch auch noch gefallen.“
Für Anna Böhm ist die Winterreise auch eine Art Prüfung. „Man muss sich daran messen lassen kön nen“, sagt sie. „Das Werk ist be reits von so vielen aufgeführt worden – und die Vorbilder sind er schlagend.“ Sie habe einen großen Respekt davor, aber freue sich doch sehr auf die Auf füh rung.
Konzert mit Puppenspiel: �7., �8. und �9. Januar, �0 Uhr, Landesamt für Archäologie, Japanisches Palais, Palaisplatz 11, Karten zu 15 Euro (erm. 10 Euro) Telefon: 0351 / 89�6603
Zyklus schauerlicher LiederSchuberts „Winterreise“ kommt als Konzert mit Puppenspiel in das Japanische Palais
„Gefrorne Tropfen fallen/Von meinen Wangen ab/Ob es mir denn entgangen,/Daß ich geweinet hab‘?“ – Melancholie soll Schuberts Feder bei seiner „Winterreise“ geführt haben. Foto: Peter_Kretschmer/pixelio.de
Es könnte eine gute Frage für die Fernsehsendung der potenziellen Millionäre sein: Wie viele Lieder hat Schuberts Winterreise? 24, 12, 8 oder 32? Die schon etwas übers Allgemeinwissen hinaus-gehende Antwort: „Winterreise ist ein Zyklus von 24 Liedern für Singstimme und Klavier, den Franz Schubert im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod, vollendete.“ Tatsächlich war das be-kannte Klavierstück einmal in Günther Jauchs Geld-Show – und die Kandidatin hatte alle Mühe, zwischen „Sommertour“ und „Winterreise“ zu unterscheiden, nachdem ein Joker schon mal zwei unsinnige Antworten entfernt hatte. Garantiert aufge-schmissen wäre sie gewesen, wenn nach dem Dresdner Konzert gefragt worden wäre. Denn dass man zu der Schubertschen Vorlage zu Klavier und Gesang noch einen Puppenspieler auftre-ten lässt, ist außergewöhnlich.
Von Thessa Wolf
n Neue Regelung
Mehr WissenAb 1. März 2009 werden nun auch in Sachsen und damit auch an der DEKRA Niederlassung in Dresden die theoretischen Fahrerlaubnis prüfungen am PC durchgeführt. Das neue computergestützte System wird die Wissensabfrage erheblich verbessern und effektiver vor Manipulation schützen.
„Auswendig lernen, wo das Kreuz vor den möglichen Antworten zu stehen hat, lohnt dann nicht mehr. Per Zufall würfelt der Computer jedes Mal neu die Reihenfolge von Fragen und deren Antworten zusammen“, erklärt Frank Weißfl og, Fachabteilungsleiter Fahrerlaubniswesen bei DEKRA Dresden. „Ohne die Inhalte zu verstehen, besteht jetzt niemand mehr seine Theorieprüfung. Mehr fundiertes Wissen über die Straßenverkehrsordnung ist ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Fahranfängern.“ DN
n Für Familien
Wetterwerkstatt Am Sonntag, dem 18. Januar, von 12 bis 17 Uhr fi ndet im Deutschen HygieneMuseum im Rahmen der Sonderausstellung „2° Das Wetter, der Mensch und sein Klima“ eine Wetterwerkstatt für Familien statt. Forschen, Experimentieren, Bas teln, Spielen und dabei Fragen beantworten wie: Was ist Wetter überhaupt? Kann man Wetter messen und wie kann man es vorhersagen? Wird es auf der Erde immer wärmer und warum? Eintritt 2 Euro (erm. 1 Euro). DN
n Workshop
Fit für Internet Um den richtigen Einstieg in das Internet zu fi nden und seine Vorzüge kompetent nutzen zu können, bietet der Dresdner Verein für PCinteressierte Senioren „ARTOS – die mediengemeinschaft e. V.“ einen fünftägigen Workshop „Fit für Internet l“ an. Der Unterricht fi ndet am 16., 19., 23., 26. und 30. Januar jeweils von 9 bis 12 Uhr statt. DN
Bei Fragen: Telefon 03 51/47 85 80
Leben • Unterhaltung • Beratung • Geschäftsanzeiger
Verwechslungen, Verstrickungen, Gewehrsalven bis zum Schluss
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90 x 90 erziehen, entspannen, erlernen und vieles mehr
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Verwechslungen, Verstrickungen, Gewehrsalven bis zum Schluss
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3. Woche/15. Januar 2009
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Dresdner Journal� Dresdner Nachrichten/Donnerstag, 15. Januar �009
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n „10. dresdner schmalfilmtage“
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Der Intendant des Reichsgrafen von Brühl begrüßt die Gäste als erlauchte Gesandtschaft und bereitet sie auf den Empfang des Grafen von Brühl vor, indem er sie in der ordentlichen Ausführung eines höfischen Knicks respektive einer Verbeugung unterweist.
Der Graf trifft ein und inszeniert die Kavaliersreise Augusts des Starken, die jenen an verschiedene europäische Höfe führte und ihn dort Abenteuer verschiedenster Couleur erleben ließ.
Nach glücklicher Heimkehr wird bekannt, dass der polnische Königsthron vakant geworden ist. Eine Weissagung, die für August den Starken eine Königskrone versprach, scheint sich erfüllen zu können. Doch auf dem Weg zur Krone gilt es noch einige Steine aus dem Weg zu räumen, ehe er den Lohn seiner Bemühungen empfangen kann.
Erleben Sie einen spannenden, hochherrschaftlichen Wahlkampf zwischen „ihro churfürstlichen Durchlaucht“ Friedrich August I. von Sachsen und seinem polnischen Gegenkandidaten Stanislaw Leszczynski und das Happy End im Dom zu Krakau – die Krönungszeremonie.
August der Starke wird anlässlich seiner Krönung einen Hofball inszenieren, auf dem die Gäste gemeinsam eine Anglaise oder eine Jamaika tanzen. Der Ball wird musikalisch begleitet durch den die Oboe spielenden Intendanten des Reichsgrafen.
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BarockbankettDie Kavaliersreise & Krönung Augusts des Starken Von Thessa Wolf
Sprachkurse hat es bei der Volkshochschule schon immer gegeben. Nach wie vor haben sie die meisten Teilnehmer. „Jeder Dritte lernt eine Sprache bei uns“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Nadja Naumann. „In 539 Kursen kann man unter 24 verschiedenen Sprachen auswählen.“ Besonders nachgefragt seien derzeit die nordischen Sprachen wie Schwedisch und Norwegisch, aber auch Jiddisch wird seit einiger Zeit vermehrt angeboten.
Seit Kurzem gibt es das neue Programm der Volkshochschulen. Die Kurse beginnen diesmal etwas später als sonst – die Volkshochschulen richten sich nach den Schulferien in Sachsen. Anmelden kann man sich bereits jetzt. Neu sind Angebote wie „Russisch für Familien“, „Sanskrit“ oder auch „Sprachen entdecken und vergleichen“ – und das ist nur der Themenbereich Sprachen. Mit knapp 2.000 Kursen insgesamt ist das Angebot wie jedes Jahr zahlreich und vielfältig. Und doch sei 2009 ein ganz besonderes Jahr, betont Nadja Naumann. „Wir begehen das 90jährige Jubiläum.“ Klar, dass es in einem besonderem Jahr auch ein besonders Programm gibt. Dazu gehören „90x90CentKurse“. Wie der Name schon sagt,
kosten diese 90 Veranstaltungen pro Unterrichtseinheit nur 90 Cent. „Meistens Tagesseminare“, sagt Geschäftsführerin Naumann und nennt zwei Beispiele: „Entspannung für Eilige und Hinter die Kulissen der Semperoper geschaut.“ Die Jubiläumsangebote würden sich wie ein roter Faden durch Programmheft und Saison ziehen und ergänzt mit einem Sommerfest im Juni.
Grund zum Feiern gibt es bereits jetzt. In der Außenstelle der VHS in Gorbitz sind inzwischen alle Räume saniert. Nach Computer und Nähkabinett lädt nun auch ein Küchenstudio ein. „Kochkurse sind derzeit der Renner“, so Naumann. Man könne türkische, mexikanische oder spanische Küche kennenlernen, chinesische Teezeremonien oder das
Kochen und Backen mit Schokolade. 100.000 Euro wurden in die moderne Küche investiert, die Hälfte davon waren Fördergelder. In diesem Jahr ist man jedoch mit Investitionen verhalten, das Geld braucht man für das Jubiläum, die Gorbitzer Gebäudehülle muss warten. Neben dem Haupthaus am Schilfweg und der Außenstelle in Gorbitz gibt es 58 weitere Dresdner Standorte für Lehrveranstaltungen. Einer davon ist der Zoo. Dort geht es einmal um Tierkinder, ein anderes Mal um Reptilien oder Pinguine. Am Schilfweg gibt es Seminare, die „Treppenwitze der Weltgeschichte“, „Investmentfonds“ oder „Kulinarischer Knigge – zeitgemäß serviert“ heißen – drei Beispiele von vielen. Ein Rätsel bleibt den Verantwortlichen die
„Selvfølgelig husker jeg deg“, sagt Katharina Canzler-Bjerke und schmunzelt. Natürlich erin-nert sie sich. Jeder ihrer Teil-nehmer hat seine persönliche Geschichte in den Norwegisch-Sprachkurs der Volkshochschule (VHS) mitgebracht. Katharina Canzler-Bjerke verfolgt sie alle. Etliche Lebensgeschichten hö-ren in Deutschland auf und be-ginnen in dem skandinavischen Land der vielen Fjorde neu. „Vergangenes Jahr ist ein Paar auf eine norwegische Insel ge-zogen, eine junge Frau ist ih-rem Freund nachgereist, der bereits dort lebte,“ erzählt die blonde Bilderbuch-Norwegerin. „Und im Februar wandert wie-der ein Paar aus, welches in meinem Kurs die neue Sprache gelernt hat.“
Elternzeitkurse heißen Angebote, bei denen Mütter und Väter ihr Wissen auffrischen können, während die Kleinen betreut werden. Peggy Weber kümmert sich hier um Fabian und Till Lucas. Foto: wolf
Kunstsparte. 28 Kurse gibt es in diesem Bereich – es könnten mehr sein, aber die Zahl der Teilnehmer geht leicht zurück. Dabei gelten gerade die Dresdner als kunstinteressiertes Publikum. Ob sie jetzt lieber Sprachen lernen? „Es gibt Leute, die haben bereits vier Semester absolviert. Sie wollen weitermachen“, weiß NorwegischKursleiterin Katharina CanzlerBjerke. Deshalb gebe es ab März einen Kurs, der themenbezogen den Wortschatz auffrischt. Dann heißt es vielleicht: „Jeg ma ta med en tjukk genser, for det er kaldt i Norge.“ Übersetzt heißt das: „Ich muss einen dicken Pulli mitnehmen, denn es ist kalt in Norwegen.“ Doch Halt: Das kann man im Moment auch in Deutschland haben.
Acht Millimeter nehmen sich in der digitalen Welt fast als Kuriosum aus. Doch so wie Autoliebhaber ihre Oldtimer pflegen, sind auch viele Amateurfilmer nach wie vor ihren Acht bzw. 16MillimeterFilmrollen treu. Etliche von ihnen treffen sich vom 22. bis zum 24. Januar in Dresden. Dann finden die „10. dresdner schmalfilmtage“ in der Motorenhalle, dem Projektzentrum für zeitgenössische Kunst in Dresden, statt. Sie haben sich mit mehr als 800 Zuschauern als eine wichtige internationale Plattform für den unabhängigen Film etabliert.
Fünf österreichische Künstler haben zum Festival ihre preisgekrönten Kurzfilme mitgebracht. Alle nutzen sie fremdes Bildmaterial als Grundlage, bearbei
ten dies und setzen somit ungewohnte künstlerische Akzente. Die Künstlerin Lisl Ponger hat
sechs ihrer Filme aus den letzten 20 Jahren im Gepäck – und wird diese persönlich vorstellen.
Neben dem offenen internationalen Wettbewerb gibt es den Super8Workshop auf Orwochrome mit Dagi Brundert sowie Filme aus den Bereichen der Populärkultur, des Heimfilms und ein Kinderprogramm.
Daneben zeigt das Festival die Werke vieler begeisterter Schmalfilmamateure. Deren Dokumentationen von Heim, Familie, Geburten, Taufen und Hochzeiten sowie deren Trickfilme, Kurzspielfilme und Reisefilme sind oft nur für die Familie oder den Filmclub gedreht worden. Doch der Blick auf gesellschaftliche Umstände und Lebensgewohnheiten ist den „dresdner schmalfilmtagen“ eine Präsentation allemal wert. DN/KaLo
www.schmalfilmtage.de
Die Grenzen zwischen Filmemachen und Kunst sind fließend. Bei den „10. dresdner schmalfilmtagen“ in der Motorenhalle, dem Projektzentrum für zeitgenössische Kunst in Dresden, kommen Acht und 16Millimeterfilmrollen zu Ehren – bei dem internationalem Wettbewerb ist auch altes Material neu bearbeitet worden. Foto: PR
n Winterwerkstatt
„Ich bin Hamlet – wer bist Du?“William Shakespeares Hamlet kennt fast jeder. Die Tragödie, die Figur, der berühmteste Theatermonolog der Welt. Doch wer ist dieser Hamlet? Das können Jugendliche und Erwachsene im Alter von 15 bis 99 Jahren in einem Theaterworkshop des Mehrgenera
tionenhauses DresdenFriedrichstadt herausfinden. Die Winterwerkstatt „Ich bin Hamlet – Wer bist du?“ findet vom 16. bis 20. Februar statt. DN
Ausführliche Informationen unter Tel.: 0351/8660�49
n Musikalische Reise
Russische Volkslieder in LaubegastUnter dem Motto „Russischer Winter“ lädt die Begegnungsstätte der Volkssolidarität im Volkshaus Laubegast am Sonnabend, dem 17. Januar um 14.30 Uhr zu einem Konzert mit dem INA Chor Dresden ein. Das Publikum wird von altbekannten und neuen rus
sischen Weisen verzaubert und geht auf eine musikalische Reise von Moskau bis in den Ural. Unkostenbeitrag 3,50 Euro. DN
Begegnungsstätte Volkshaus, Laubegaster Ufer ��, 01�79 DD Tel.: 0351/50105�5
Dresdner Journal 3Dresdner Nachrichten/Donnerstag, 15. Januar �009
Bestatter
n Grünes Wunder
Vollwertig kochen für Kinder Wenn sich Kindergarteneltern selber die Kochmütze aufsetzen
Von Iris StauchDie GmbH mit Sitz in der Waldorfschule – das sind drei Frauen, Mona ScholzKluge, Kristina Maria Puls und Jacqueline Stratonowitsch. Beruflich hatten sie zunächst ganz andere Pläne, als Krankenschwester, Architektin und Bauingenieurin. Doch 2004 überraschte der Koch des Kinderhauses am Jägerpark die Eltern und Erzieher mit seinem Weggang. Ein großes CateringUnternehmen kam für die Eltern nicht infrage. Da ergriffen die drei Mütter die Initiative und – selber den Kochlöffel. Gesundes Essen war ihnen einfach immer wichtig, die organisatorischen Grundlagen dafür hatten sie im Kinderhaus gemeinsam mit dem Koch aufgebaut. Bis heute stehen sie – alle haben mehrere Kinder – mit ihren vier Angestellten auch selber noch an Pfanne und Topf. In ihren Händen liegt aber die gesamte Organisation, vor allem der Einkauf – die Grundlage für die leckeren frischen und abwechslungsreichen Vollwertgerichte. Fast ausschließlich stammen die Zutaten aus naturbelassenem Anbau, von Biohöfen der Region und von einem Großhändler für ÖkoLebensmittel.
Konventionelle Zutaten finden schon mal Verwendung, etwa Gratinkäse oder Meeresfisch, tiefgekühlt. Das sind auch, vor allem
im Winter, wenn frische Früchte und Vitamine rar sind, Beeren und Kräuter. Am häufigsten kommen Gemüse und Obst auf die Teller. Getreide, als Vollkorngrieß, im Auflauf oder Bratling, gibt es öfter als Fleisch. Alle zwei Wochen wechseln Fisch und Fleisch. Hoch im Kurs stehen auch Hülsenfrüchte. Meersalz, Kräuter und Rohrohrzucker sind die Alternativen zu konventionellen Gewürzen und raffiniertem Zucker. Die Renner sind auch in der Vollwertküche Grünes Wunder Pasta und Pizza. „Wir versuchen“, so Kluge, „die Art zu beleben, wie die Omas gekocht haben, als es kaum Geschmacksverstärker gab. Die Kinder sollen mit Freude essen und erkennen können, wie Gemüse aussieht, welche Farbe es hat. Die Waldorfschüler können uns ja auch beim Kochen zuschauen.“ Nicht nur das. Haben die Schüler Wünsche oder Beschwerden – mehr Curry in die Sauce oder weniger Kapern hinein – dann kommen die auf kürzestem Weg an: Die Küchenchefinnen nehmen sich Zeit für ein Gespräch mit der Klasse. Dass man Geschmäcker erziehen kann, liegt somit auf der Hand: Die meisten Schüler werden hier mit der Küche im Haus groß – schon das fünfte Jahr wird in der Waldorfschule gekocht. In den allermeisten Kindergärten und
Schulen Dresdens findet das Kochen seit Jahren kaum noch statt. Ausnahmen sind meist Häuser Freier Träger. Oft liefern Dienstleister mit dem Essen auch das Geschirr und stellen das Personal für die Ausgabe.
Den Anfang im Vollwert kochen für Kinder in Dresden machte vor zehn Jahren die Familie Beyer in ihrem CaféRestaurant Saite im Hechtviertel. Die Beyers, deren viertes Kind damals zur Welt kam, wollten stets auch vollständig ökologisch kochen. Das SaiteKinderessen – wie auch das im CaféRestaurant – trägt daher seit Beginn das BioZertifikat, was 100 Prozent ökologische Zutaten garantiert. Das Familienunternehmen kauft bevorzugt bei regionalen ÖkoLieferanten. Auch Beyers hatten ganz andere berufliche Pläne, auch sie sind – wie zwei Chefinnen des Grünen Wunders – im Bauwesen zu Hause. Mit der ÖkoKinder und Restaurantküche wollten sie ihren Anspruch der Nachhaltigkeit in Leben und Arbeit umsetzen. Das zehnjährige Jubiläum unlängst beweist den Erfolg. Befragt nach Zukunftsplänen für die Küche, sagt Bernd Beyer: „Aus Qualitätsgründen erweitern wir vorerst unsere Kapazität von 250 Portionen nicht.“
Die Saite und Grünes Wunder beweisen ihre Qualitäten übrigens auch als Caterer privater und öffentlicher Events und liefern großen Genießern gesunde und fantasievolle Gaumenfreuden.
Vorerst auf Kinderessen beschränkt sich die erst Anfang 2008 von André Sachse im Dresdner Osten gegründete Kinderkost Sachse. Durch gesundheitliche Probleme zur beruflichen Neuorientierung gezwungen, lag für den „FamilienKoch“ das neue Metier nahe, hatte er doch schon manches Mal im Kinderladen Kilaloma den Kochlöffel geschwungen und dafür reichlich Lob, nicht nur von den eigenen Kindern, bekommen. Auch er setzt auf Lebensmittel aus naturschonendem Anbau und Vollwert und darauf, dass sich mehr und mehr Kindereinrichtungen und Eltern für gesünderes Essen gewinnen lassen – auch trotz der preislichen Unterschiede zu den herkömmlichen GroßküchenGerichten.
Rund 500 Dresdner Kinder und Erwachsene kommen täglich in den Genuss des Grünen Wunders. Ob sie es tatsächlich genie-ßen, das entscheidet sich an ihren Gaumen – denn der bildhafte Name, angelehnt an das weithin bekannte Brückenbauwerk und das Grün der Pflanzenwelt, gehört der Dresdner Vollwertküche GmbH, die täglich Kindergärten und eine Schule mit einer fri-schen Mittagsmahlzeit versorgt.
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Die meisten sind froh, endlich reden zu können. „Plötzlich kommen die Erinnerungen in ihnen hoch, als wären sie ein Buch, welches man aufgeschlagen hat“, sagt Nicole Suba. Die junge Frau begleitet Angehörige bei einem der schwersten Wege – beim Abschiednehmen. Für Beerdigungen erstellt sie eine musikalisch hinterlegte Bildpräsentation des Verstorbenen. Und wenn sie die Hinterbliebenen zu Hause besucht, um Fotos und Lieder auszusuchen, dann breiten sich oft ganze Lebensgeschichten vor ihr aus. Und so verschieden wie diese Geschichten sind, soll auch der ganz persönliche Abschied werden.
Der Tod ist noch immer ein Tabuthema in Deutschland. Wenn ein Mensch stirbt, bleiben Angehörige und Freunde oft ratlos zurück. Überwiegend geben sie
nicht nur die Formalitäten, sondern auch die Organisation der Beerdigung in fremde Hände. Und so verschieden die Menschen auch sind – ihre letzte Reise ähnelt sich doch bei den meisten. „Schade“, findet Nicole Suba. Mit ihrem Unternehmen „Power of Emotions“ bietet sie ganz persönliche Rückblicke an. „Oft geht dem Tod ja eine lange Zeit der Krankheit voraus“, weiß sie. „Diese Phase prägt sich auch bei den Angehörigen sehr ein.“ Doch beim Abschiednehmen zählen nicht nur die letzten Monate des Verstorbenen. „Hier kann man auf das ganze Leben zurückblicken und sich erinnern“, so Frau Suba. Mit Hilfe von Bildern erinnere man sich leichter. „Deshalb erstelle ich für diese Erinnerungen Bildpräsentationen“, sagt sie und hält Kritikern entgegen: „Aber ich
bin kein Nummerngirl, welches Bilder hochhält.“
An einem Beispiel zeigt Nicole Suba, wie eine solche Präsentation aussehen kann. „Die ersten Bilder sind meist schwarzweiß.“ Fotos von Kinder und Jugendjahren werden mit einem Beamer an die Wand projiziert. Dann ein Hochzeitsbild, der Hausbau, die Kinder. Die Fotos der Enkelkinder sind meist schon in Farbe, die vom Urlaub an der Ostsee oder in den Bergen auch. Es sind Aufnahmen dabei, die Familienfeiern zeigen, aber auch solche, die im Spaßbad oder beim Fasching gemacht worden sind. „Da gibt es schon mal ein Schmunzeln zwischen den Tränen“, weiß Nicole Suba. Sie findet es schön, „wenn Erinnerung nicht nur traurig sind“. Während die Bilder wechseln, erklingen sanfte Töne. Oder
auch solche, die in besonderer Verbindung zum Verstorbenen stehen. So war eine ältere Dame ein großer Fan von HeinzRühmannFilmen. Nicole Suba suchte nach der entsprechenden Filmmelodie und fand sie. „Das berührte die Angehörigen zur Trauerfeier sehr“, sagt die junge Frau mit den kurzen schwarzen Haaren. „Und es ist eben sehr persönlich.“ Wenn junge Leute sterben, hat sie schon mal einen Rockklassiker im Angebot wie „Nothing else matters“ von Metallica. Oder Titel von James Last. Auch das „Ave Maria“ ist vorhanden – gesungen von Sarah Connor. Besonders schön findet Nicole Suba es, wenn die Angehörigen selbst ein paar Worte des Abschieds sagen. „Da ihnen zur Trauerfeier dafür meist die Kraft fehlt, zeichnen wir die Rede vorher auf und spielen es vor der
Bildpräsentation ab.“ Kürzlich hat sie eine Beerdigung mitgestaltet, bei der die gesamte Trauerrede von einem Angehörigen gehalten wurde.
„Erinnerungen sind ein Fenster, durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will“, heißt es in einem Spruch, der
über die Aufnahme eines Sonnenunterganges gelegt ist. Die Erinnerung an den Verstorbenen gibt es dann auf liebevoll gestalteter DVD, welche die Angehörigen erhalten und mit der sie ihre Erinnerung an den Verstorbenen immer wieder auffrischen können.
Ein Schmunzeln zwischen den TränenBeerdigungen sind eine ganz persönliche Angelegenheit – und können auch so gestaltet werden
Waldorfschule Grünes Wunder, Koch Christian Weidlich. Foto: Kern
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„Qualitá, Prezzo, Simpatia“ – die Eckpfeiler der Gastronomie Gagliardi. Foto: Paul Kern
Zu Gast bei der Bäuerin La Contadina lockt mit familiärem Charme und bodenständigen Speisen
„Lass uns zum Italiener gehen!“ Wer immer diesen Satz in Dresden in den Mund nimmt, der wird schon einmal Gast der Gagliardis ge-wesen sein. Insgesamt vier Lokale betreibt die Familie in der sächsi-schen Landeshauptstadt. Das „La Contadina“ in Löbtau ist das „äl-teste“. In diesem Oktober sind es zehn Jahre, dass die Gagliardis in dem Ristorante, dessen Name im Deutschen „Die Bäuerin“ heißt, die Einheimischen mit gutem, schmackhaftem Essen verwöhnen.
Bei genauer Betrachtung ist „La Contadina“ übrigens gar kein Ristorante. „Der Begriff stammt aus dem Französischen und meint ein ‚nobleres’ Ambiente“, erklärt Vater Giuseppe Gagliardi. „Unser Haus ist eine Trattoria oder Osteria. Zum Pizzaessen geht man nicht mit dem Schlips um den Hals.“ Als sein Sohn Gennaro vor zehn Jahren das Geschäft in Löbtau eröffnete, war er anfangs ein wenig skeptisch, ob das Konzept aufgeht; heute ist es an manchen Tagen schwer, einen Platz zu ergattern, und es empfiehlt sich, vorab zu reservieren. Nur bei Fußballspielen kann es ziemlich leer im Lokal werden. Offenbar ist die Leidenschaft der Liebhaber italienischen Essens für das Spiel mit dem runden Leder ebenso groß wie die der Italiener selbst.
Einen Wettkampf ganz anderer Art können die Gäste des „La Con
tadina“ am 28. November austragen. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums findet eine SpaghettiWette statt. Für eine Startgebühr von zehn Euro kann jeder und jede so viel Spaghetti Bolognese essen, wie in ihn oder sie reinpasst. Der Teilnehmer mit dem größten Magen gewinnt und erhält einen Pokal. Die Frage, wie man die langen Nudeln richtig isst, spielt an diesem Abend keine Rolle. Gegessen wird nämlich freihändig mit dem Kopf voran. Ein Lätzchen zum Schutz der Kleidung und ein alkoholfreies Getränk, das zum Hinunterspülen der Spaghetti selbstverständich in die Hand genommen werden darf, sind im Startpaket inklusive. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht, für die Gagliardis steht der Spaß im Vordergrund.
„Ernsthafter“ geht es hingegen bei privaten Feiern wie dem Schul
anfang zu. Die italienische Familie hat es sich zur Tradition gemacht, ihren Nachbarn und Freunden Feste wie diese auszurichten und zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen. So können sich Schulanfänger vor dem Lokal fotografieren lassen, um so eine Erinnerung an diesen wichtigen Tag in ihrem Leben festzuhalten. „Das ist eine wichtige Form von Kundenbindung“, lacht Giuseppe Gagliardi herzlich. „Die Kinder kommen später wieder, freuen sich und erzählen von dem Ereignis.“
Gern erzählt auch der aus der Region Kampanien Stammende von sich, wie er vor 35 Jahren nach Deutschland kam. Wie er und seine Brüder sich die Anerkennung der Einheimischen hart erarbeitet haben. Vielleicht ist dies einer der Gründe dafür, dass er Prinzipien hat, die er nicht aufgibt. „Das Billigste ist nicht das Beste. Ganz vorn steht bei uns immer die Qualität“, so Gagliardi. Das schmeckt man auch, wenn man Antipasti, Zuppa, Penne, Rigatoni, Fettuccine, Tortellini, Gnocci, Risotto, Specialitá al Forno, Carne di Vitello, Carne di Manzo … oder eine der
50 Pizzavarianten auf den Teller bekommt. Die Speisen sind frisch zubereitet, mit vielen original italienischen Zutaten und immer ein Stück individuell. „Unsere Küche ist eine launige Küche“, weiß Sohn Gennaro, der das „La Contadina“ betreibt. „Wir gestalten die Speisen mit viel Fantasie, mit saisonalen Produkten und Mut zu neuen Ideen. Deshalb schmeckt nicht alles jeden Tag gleich, wie in Fast Food Restaurants.“
„Qualitá, Prezzo, Simpatia“ – Qualität, Schnelligkeit und Sympathie heißen die Eckpfeiler der Gastronomie Gagliardi. Täglich von 11.45 bis 14.30 und 17.45 bis 23 Uhr stehen die Familie und ihr Lokal den Gästen zur Verfügung. Einhundert Plätze im Inneren, eine weitläufige Terrasse, auf der sich um die Mittagszeit Büroarbeiter gern den frischen Wind um die Ohren blasen lassen, ein Raucherraum: Im „La Contadina“ ist Platz für alle, die gute italienische Küche mögen und ein bisschen zur Familie gehören wollen.
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Sie heißen Vulcanos und Geysira. Doch statt heißer Lava kommen getoastete Brötchen und statt siedender Quellen kochendes Leitungswasser aus ihnen. Formschön und funktional sind Toaster und Wasserkocher und einträchtig stehen sie im Schaufenster des monsatorFachgeschäftes auf der Lindengasse in Dresden. Auch Waschmaschinen, Einbauherde, Kühlschränke und viele andere technische Geräte sind dort zu finden. Doch das, was den Fachhändler tatsächlich ausmacht, kann man nicht sehen. „Unsere Stärke liegt in unserem ausgezeichneten Service“, sagt Geschäftsführer Werner Busch.
Natürlich kann man auch den „Einstieg in die Oberklasse“ oder das „RundumGlücklichPaket“ kaufen. Mit beiden sind Espresso
Maschinen gemeint, wie sie im Fachgeschäft zu haben sind. Doch das Angebot, welches weitaus mehr Menschen glücklich macht, ist das kostenlose „Komplettpaket“ von Werner Busch und seinen Mitarbeitern. Denn darin sind nicht nur die kostenlose Lieferung, der Anschluss und die Einweisung in das Gerät enthalten, sondern auch die Entsorgung des Altgerätes. „Bei uns ist immer ein Monteur dabei“, nennt der Geschäftsführer eine weitere Selbstverständlichkeit. Dieser führt nicht nur das Gerät vor, sondern beantwortet auch alle Fragen zur neuen Wasch oder Geschirrspülmaschine.
Die Geräte selbst sind allesamt Marken. „Darauf legen wir großen Wert“, sagt Busch. „Wir sind schließlich ein Fachgeschäft. Da gibt es keine Wald und Wiesen
geräte.“ Was er für seine eigene Firma nicht gelten lässt, gestattet er jedoch anderen. Und so kommen Buschs Männer auch, um NoNameGeräte zu reparieren. „Wir wollen jedem helfen.“ Das ist sicher auch ein Argument gewesen, weshalb monsator die Auszeichnung zum „1aFachhändler“ und zur „1aFachwerkstatt“ bekommen hat. Außerdem ist der autorisierte Fachhändler für Wasch, Kühl, Elektro und Gasgeräte Mitglied in der Handwerkskammer (HK) und der Industrie und Handelskammer (IHK). Neben der Hauptfiliale in Dresden gibt es sechs weitere Standorte, 40 Mitarbeiter sind in dem Unternehmen beschäftigt, darunter sechs Lehrlinge.
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die mehr als 30 Jahre Erfahrung, die monsator ausmachen. „Bei Montage, Installation, Wartung und Reparatur sind wir die Nummer eins in der Region“, ist Busch überzeugt. Seit einem Jahr lässt er diese Erfahrung nun über das Internet viel weitere Kreise ziehen. Auf der Homepage des Unternehmens kann man unter anderem auch Ersatzteile für die unterschiedlichsten Geräte bestellen. Binnen 24 Stunden wird geantwortet, ob das Ersatzteil zu haben ist – und nach Bezahlung auch schnellstens geliefert, mittlerweile bundesweit.
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Dresdner Umland6 Dresdner Nachrichten/Donnerstag, 15. Januar �009
Radebeul
Daphne – die meisten mögen‘s warm Landesbühnen Sachsen inszenieren BillyWilderKomödie als Musical
Von Thessa WolfKann man überhaupt etwas falsch machen, wenn man sich so einer erfolgreichen Vorlage bedient? Diese Frage hängt sozusagen unausgesprochen im Bühnenhimmel, während am Boden amerikanischradebeulerisch die Post abgeht. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass auch Regisseur und Drehbuchschreiber Billy Wilder und sein CoAutor I. A. L. Diamond sich damals einer Vorlage bedienten – einer von Robert Thoeren und Michael Logan geschriebenen Geschichte. Und die geht so: Zwei arbeitslose Musiker werden unfreiwillig Zeugen bei
einer Schießerei in Chicago und müssen sich fortan verstecken. Das tun sie, verkleidet, in einer Damenband, mit der sie nach Florida reisen und dort auftreten. Beide verlieben sich in die Sängerin und tricksen, um ihre Gunst zu gewinnen. Der eine kehrt dazu in Männerkleider zurück und mimt den Millionär, der andere wird zu dem, wofür die deutsche Sprache das Wort „Busenfreundin“ kreiert haben könnte – eine Vertraute, die immer auch mit dem halben Blick nach den weiblichen Reizen der anderen schielt. Und dann taucht noch ein echter Millionär auf, der sich in die
falsche Frau verliebt, weil die – ja klar – ein Mann ist.
Wilder und Diamond hatten sich für all das in den 50er Jahren Jack Lemmon, Tony Curtis und Marilyn Monroe ausgesucht. Außerdem gab es etliche politische Spitzen auf die kriminelle Unterwelt der damaligen Zeit. Mit diesen Pfunden können die Landesbühnen nicht wuchern.
Doch ein Vergleich ist ohnehin nicht gewollt. Schauspieldirektor Arne Retzlaff hat ganz bewusst aus der unschuldig verruchten Sugar des Films die eher mädchenhaft Naive gemacht; gespielt wird sie von Franziska Hoffmann. Und förmlich an die Wand gespielt wird sie von Michael Mienert, der als Daphne im SichZieren, Stöckeln, DamenhaftErstauntsein und AufgeregtErschrockensein absolut glaubwürdig über die eigene Identität stolpert. In einer der schönsten Szenen tanzt er/sie sich mit dem von Olaf Hörbe gespielten Millionär ins beste Gefühlswirrwarr. „Ich bin verlobt“, flötet sie freudestrahlend ihrem MusikerKumpel Josephine, der im wirklichen Leben Marc Schützen
hofer heißt, zu. „Wer ist die Glückliche?“, fragt der. „Ich. Ich bin die Glückliche“, ist seine/ihre Antwort. Und selbst den gewichtigen Umstand, sie könne Fielding gar nicht heiraten, schließlich sei sie ein Mann, wischt sie unbedarft heiter weg. „Ach was!“ Das ist dann auch schon ein Fingerzeig auf das wirklich perfekte Ende.
Also: Auch ohne Hintergründe, Politik und amerikanische Stars bleibt noch genug. Nicht nur, dass Männer in Frauenkleider fast immer liebenswert lächerlich sein können, sind sie erst mal verliebt, setzen sie fast selbstverständlich noch eins drauf. Es wird getanzt und gesungen, es gibt lustige Dialoge, Verwechslungen und Verstrickungen – und bis zum Schluss immer mal wieder Gewehrsalven. Vergnügliches Theater eben. Mag sein, dass es manche heiß mögen. Aber die meisten – das ist doch wohl klar – die mögen es nun mal warm.
Weitere Vorstellungen: �4./30. Januar, jeweils �0 Uhr im Stammhaus Radebeul, Karten unter: 0351/8954�14
Manche Sätze sind geflügelte Worte geworden. Etwa, wenn Millionär Osgood Fielding seinem Tanzpartner in Frauenkleidern erklärt: „Du führst – Daphne.“ Oder auch zum Schluss, wenn er von jenem gesagt bekommt, dass alles ganz anders und über-haupt nicht echt ist. Fieldings lakonische Antwort: „Na und? Niemand ist vollkommen!“ Aber da ist der Publikumsspaß, den die Landesbühnen mit dem Musical „Sugar – Manche mögen‘s heiß“ im Radebeuler Stammhaus inszeniert haben, bereits vor-über. Nichts und niemand ist perfekt – auch nicht das nach der fast vollkommenen und immerhin als beste Komödie aller Zeiten gekürten Filmvorlage „Manche mögen s heiß“ auf die Bretter des Stammhauses Radebeul gebrachte Musical. Aber lustig, sehens- und hörenswert – das ist es allemal.
„Sugar – Manche mögen‘s heiß“, Musical von Peter Stone (Buch), Jule Styne (Musik), Bob Merrill (Gesangtexte) nach dem Film „Manche mögen‘s heiß“ von Billy Wilder und I. A. L. Diamond. Regie: Anne Retzlaff, musikalische Leitung: Harald Thiemann, Bühne: Stefan Wiel, Kostüme: Barbara Blaschke, Choreographie: Ute Raab, die Band. Foto: Hagen König
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Ein komplettes Haus oder eine große Wohnung mit etwa 90 Quadratmetern vollstän-dig mit mehreren Infrarotheizern für Wohnräume, Küche, Bad und Flur auszurüsten,kostet bei der Anschaffung etwa 4000 Euro. Die Heizkosten betragen etwa 800 Europro Jahr für eine Heizperiode von 180 Tagen.
Funktionsweise: Herkömmliche Heizungen erwärmen die Luft am Heizkörper,die dann in die Höhe steigt und auf der anderen Seite wieder absinkt. Das führt zueiner ungleichmäßigen Verteilung trockener Luft und zu Staubaufwirbelungen. Obenwird es schön warm und am Fußboden bleibt es kühl. Bei Infrarot-Wärmewellenhei-zung ist die Wärmeverteilung dagegen im ganzen Raum gleichmäßig.Keine andere Wärmequelle ist so gesund wie diese Geräte, die keine Staubpartikel,Gerüche oder sonstige Partikel an die Umgebungsluft abgegeben. Bereits nach wenigenMinuten spürt man eine angenehmeWärme, die vergleichbar ist mit der eines Kachel-ofens, jedoch ohne Sauerstoff zu verbrauchen.
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Kopf warm und Füße kalt: Dieses Problem gibt es bei der neuen Heiztechnik nicht mehr. DerRaum wird in allen Ecken warm. Ähnlich wie bei der Sonne bringen die Infrarotstrahlen die Molekülezum Schwingen, dadurch wird die Energie bis zum Fußboden, zu den Wänden und allen Gegenständenim Raum übertragen und von dort gleichmäßig zurückgestrahlt.
Gerhard Hentschel präsentiert eine Auswahl seinerGeräte: Infrarotheizelemente gibt es in vielen Farben und Formen.In seiner Hand hält der Geschäftsführer ein Gerät für eine Hunde-hütte oder ein Katzenkörbchen.
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Dresdner Nachrichtenwww.dresdnernachrichten.de
Auflage Dresden/Radebeul/ Coswig/Weinböhla 54.000 Exemplare
Herausgeber, Verlag:SDV Verlags GmbHGeschäftsführer: Christoph Deutsch Tharandter Straße 31–3301159 DresdenTel.: 03 51 / 4 56 800Fax: 03 51 / 4 56 80113
Anzeigenverkaufsleitungim Auftrag des Verlages:Siegmar Walter
Anzeigenverwaltung/-teil:Heike Wunsch (verantwortlich)EMail: [email protected]
Redaktion:Radostina Velitchkova(verantwortlich),Thessa Wolf ,Christian Mathea,Ullrich Bemmann,Lutz BöhmeEMail: [email protected]
Satz & Gestaltung/ Herstellung:Ivonne GudeRadostina Velitchkova
Druck:Torgau Druck Sächsische Lokalpresse GmbH
Vertrieb:Pirnaer Rundschau Vertriebs und Werbeagentur P. Hatzirakleos,Haushaltwerbung Walter
Nachdrucke verboten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos so-wie für die Richtigkeit der abgedruckten Anzeigen übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die von den Dresdner Nach-richten eingesetzten, gestalteten und veröffentlichten Texte und Anzeigen dürfen nur mit ausdrücklicher Zustim-mung des Verlages reproduziert werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers dar.
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