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Ausgabe Flensburg | 72324 zwischen Nord- und Ostsee 11|2009 | November Schwerpunktthema Tele- kommunikation Interview Schutz vor Wirtschafts- spionage Standortpolitik „digital leben“ – Mediatage 2009 Recht und Fair Play Anti-Korruptions- beauftragter

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Page 1: zwischen Nord- und Ostsee - IHK Schleswig-Holstein · Ausbildung habe sie viel gelernt und sehr schnell festgestellt: „So einfach wie es erst ... Niebüll Arthur Wiederkehr, Kaufmann

Ausgabe Flensburg | 72324

zwischen Nord- und Ostsee

11|2009 | November

Schwerpunktthema

Tele-kommunikation

Interview

Schutz vor Wirtschafts-

spionage

Standortpolitik

„digital leben“ – Mediatage 2009

Recht und Fair Play

Anti-Korruptions-beauftragter

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Report

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Beste Azubis von Flensburg bis Brunsbüttel geehrt

Report

Endlich geschafft und das mit Bravour: Die Prüfungsbesten feiern in der IHK ihren Abschluss.

Fast 2000 Jugendliche der Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg haben diesen Sommer die Abschlussprüfungen im kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich durchlaufen. Die meisten davon erfolgreich und manche sogar mit einer Eins vor dem Komma. Sie hat die IHK Flensburg für ihre überdurchschnittlichen Leistungen geehrt.

IHK-Präsident Uwe Möser gratulierte den Prüfungsbesten zu den hervorra-genden Resultaten. „Sie haben durch

vorbildlichen Einsatz, Fleiß und mit einem festen Willen zur Leistung, herausragende Prüfungsergebnisse erzielt.“ In diesem Zu-sammenhang erwähnte er auch die Ange-hörigen, Freunde und Bekannten: „wohl-wissend, dass sehr viele Hände und Köpfe an dem erfolgreichen Abschneiden beteiligt waren“.

Während seiner Rede sparte Möser die existierenden Probleme auf dem Ausbil-dungsmarkt keinesfalls aus. Dem drohenden Fachkräftemangel und der mitunter feh-lenden Ausbildungsreife von Schulabgän-gern müsse weiterhin von allen Seiten be-gegnet werden. Als richtigen Weg bezeich-nete der Präsident dabei Projekte und Initi-ativen, wie die „Landespartnerschaft Schule/Wirtschaft“, welche die IHK gemeinsam mit verschiedenen Partnern umsetzt.

Zusätzlich thematisierte er die duale Be-rufsausbildung, „die vor allem durch den demografischen Wandel, die überfrachtete Ausbildungsordnung in Betrieben und den immer spezifischeren Berufsfeldern, vor neuen Herausforderungen steht“.

Möser stellte das von der IHK-Organi-sation entwickelte Modell „Dual mit Wahl“ vor. Es hält an der in Deutschland üblichen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule fest, passt sich aber flexibler an die neuen Belange an. Während der erste Ausbildungs-abschnitt für mehrere Berufsgruppen gleich sein kann, dient vor allem das dritte Aus-bildungsjahr den angehenden Fachkräften dazu, die ausschließlich für sie wichtigen Kompetenzen zu erwerben.

Stellvertretend für die Prüfungsbesten warf die beim sh:z in Büdelsdorf ausgebil-dete Annica Lill einen Blick zurück auf ihre Lehrzeit. „Drei Jahre wirken vom Anfang aus gesehen, wie eine endlose Zeit, die dann aber sehr schnell vergangen ist“, fasste Lill ihre Eindrücke zusammen. Während ihrer Ausbildung habe sie viel gelernt und sehr schnell festgestellt: „So einfach wie es erst schien und wie ich es von der Arbeit mit Word kannte, war es nicht.“ Doch mit der Abschlussprüfung „ist eine große Hürde ge-schafft“ freute sich Lill, die nach ihrer Aus-bildung weiterhin beim sh:z arbeitet.

„Sie sind durch Ihre Leistungen für die nahe Zukunft bestens gerüstet“, wandte sich Bernd Börensen, Schulleiter der Städtischen

Handelslehranstalt Flensburg, an die ver-sammelten Prüfungsbesten. „Durch Ihr er-worbenes Wissen und Ihre Fähigkeiten wird Ihnen sicherlich der erfolgreiche Berufsein-stieg gelingen.“ Trotzdem, unterstrich Bör-ensen, sei es erforderlich dieses berufliche Können praktisch und theoretisch ständig weiter zu entwickeln, „um auch künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.“

Für die 16 erfolgreichsten Jugendlichen gab es gleich die Möglichkeit, den Rat des Schulleiters in die Tat umzusetzen. Als be-sonderes Bonbon nahm der IHK-Hauptge-schäftsführer Peter Michael Stein sie in das Förderprogramm „Begabtenförderung Be-rufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf. Es unter-stützt die Berufseinsteiger drei Jahre lang mit Zuschüssen für berufsbegleitende Wei-terbildungsmaßnahmen. „Sie als Dual Aus-gebildete haben die hervorragende Chance Karriere zu machen“, gab Stein den Stipen-diaten mit auf den Weg. Denn in der Praxis zeige sich, dass sich Weiterbildung sowohl positiv auf die eigene Entwicklung auswirke, als auch vom Arbeitgeber honoriert werde.

Außerdem hatte Stein noch eine beson-ders erfreuliche Nachricht für die Geför-derten: „Absolventen einer Berufsausbil-dung, die sich an einer Hochschule immatri-kulieren, konnten bislang weder von der Be-gabtenförderung Berufliche Bildung, noch von der akademischen Begabtenförderung profitieren. Diese wesentliche Förderungs-lücke ist glücklicherweise seit vergangenem Jahr geschlossen worden.“ Vanessa Barth

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Vor Ort

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PrüfungsbesteStadt Flensburg / Kreis Schleswig-FlensburgBjörn Fischer, Kaufmann für Versiche-rungen und Finanzen Fachrichtung: Versicherung, Rolf Ejvind Sörensen und Arne Hinrichsen GbR, Schleswig

Nina Golchert, Kauffrau im Groß- und Außenhandel, Rexim Lebensmittelpro-duktion KG, Flensburg

Inga Görrissen, Automobilkauffrau, Albert Bauer GmbH, Flensburg

Paul Harms, Maschinen- und Anla-genführer, BIO tape GmbH & Co.KG, Flensburg

Stefanie Hartmann, Bürokauffrau, Kreiswehrersatzamt Schleswig Berufs-förderungsdienst, Schleswig

Sebastian Hollek, Bürokaufmann, Kreiswehrersatzamt Schleswig Berufs-förderungsdienst, Schleswig

Alai Kian, Bürokaufmann, Kreiswehrer-satzamt Schleswig Berufsförderungs-dienst, Schleswig

Sven Peitsch, Bürokaufmann, Kreis-wehrersatzamt Schleswig Berufsförde-rungsdienst, Schleswig

Martin Warzecha, Bürokaufmann, Kreiswehrersatzamt Schleswig Berufs-förderungsdienst, Schleswig

Axel Hinrichsen, Immobilienkaufmann, Flensburger Arbeiter-Bauverein eG, Flensburg

Svenja Horstinger, Kauffrau im Ge-sundheitswesen, Stiftung Diakonie-werk Kropp, Kropp

Heike Klaus, Kauffrau im Einzelhandel, CITTI Märkte GmbH & Co. KG, Flens-burg

Tim Kniese, Elektroniker für Betriebs-technik, Anthon GmbH & Co - Maschi-nenfabrik, Flensburg

Tim Krall, Verkäufer, Grenzpavillon Anna Poetzsch GmbH & Co. KG, Har-rislee

Annica Lill, Mediengestalterin für Di-gital- und Printmedien Fachrichtung: Mediendesign, sh:z Schleswig-Holstei-nischer Zeitungsverlag GmbH & Co KG, Flensburg

Björn Lorenzen, Fachkraft für Lager-logistik, FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH, Flensburg

Lena-Iness Lütt, Kauffrau im Einzelhandel,Kloppenburg GmbH & Co., Flensburg

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IHK hilft bei InsolvenzvermeidungDie gegenwärtige Finanzkrise hat bei vielen Unternehmen zu

erheblichen Wertverlusten geführt. Dies kann bei Unternehmen, die von diesen Verlusten besonders massiv betroffen sind, zu einer bilanziellen Überschuldung führen. Können diese Verluste nicht durch sonstige Vermögenswerte ausgeglichen werden, sind die Geschäftsführer nach dem alten Insolvenzrecht verpflichtet gewe-sen, innerhalb von drei Wochen nach Eintritt dieser rechnerischen Überschuldung einen Insolvenzantrag zu stellen.

Wenn für das Unternehmen allerdings eine positive Fortfüh-rungsprognose gestellt werden kann und der Turnaround sich bereits in wenigen Monaten abzeichnet, sollen solche Unterneh-men künftig nicht mehr verpflichtet sein, sofort einen Insolven-zantrag zu stellen. Die IHK Flensburg empfiehlt deshalb den be-troffenen Unternehmen, die Möglichkeiten des „Runden Tisches“ in Anspruch zu nehmen. Dabei stellt die IHK einen qualifizierten Unternehmensberater für 10 Manntage zur Verfügung, der eine Schwachstellenanalyse und eine Zukunftsprognose erstellt.

Grundlage der neuen Regelung ist das Finanzmarktstabilisie-rungsgesetz (FMStG) vom 17. Oktober 2008. Nach der geltenden Neufassung der Insolvenzordnung liegt eine Überschuldung vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlich-keiten nicht mehr deckt, es sei denn, die Fortführung des Unter-nehmens ist nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich.

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Report

Jennifer Manko, Fachfrau für System-gastronomie, Karl-Heinz Blumroth „McDonalds Restaurant“, Flensburg

Svetlana Petersen, Verkäuferin, Euro-line-Skips‘ Inh. Kapitän Hans-Herbert Zülsdorff e.K., Kappeln

Svenja Plambeck, Verfahrensmechani-kerin für Brillenoptik, Schulz Optische Fabrik GmbH, Glücksburg

Katharina Rossian, Sport- und Fit-nesskauffrau, INJOY-Fitnessclub, Flensburg

Laura Schmidt, Bürokauffrau, Pig Improvement Company Deutschland GmbH,Schleswig

Bosse Schulz, Elektroniker für Betriebs-technik, GreyLogix GmbH, Flensburg

Boris Schütt, Automobilkaufmann, Autohaus Stien GmbH, Kropp

Tatjana Seibert, Verkäuferin, Aldi GmbH & Co., Kommanditgesellschaft, Nortorf

Dana Springstrow, Floristin, Blumen Langfeldt – Ihre Ideenwerkstatt Inh. Maren Koziel e.K., Sörup

Inga Szymkowiak, Industriekauffrau, Robbe & Berking Silbermanufaktur seit 1874 GmbH & Co KG, Flensburg

Lena Timm, Automobilkauffrau, Fahr-zeugdienst Schleswig Bauer GmbH, Schleswig

Katharina Wieck, Fachinformatikerin, Fachrichtung: Anwendungsentwick-lung, Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg

Stefan Zinken, Kaufmann im Einzel-handel, REWE Unterhaltungselektronik GmbH, Flensburg

PrüfungsbesteKreis NordfrieslandDirk Denk, Kaufmann im Einzelhandel, Netto Marken-Discount AG & Co. KG, Bredstedt

Anton Freese, Mechatroniker, REpower Systems AG, Husum

Eric Hilgendorf, Koch, Hotel Stadt Hamburg Harald Hentzschel e.K., We-sterland

Helge Johannsen, Buchbinder, Clausen & Bosse GmbH, Leck

Markus Klinge, Koch, Hotel Fährhaus Munkmarsch GmbH,Sylt-Ost

Björn Knabben,Verkäufer, Jugendauf-bauwerk Sylt, Hörnum

Corinna Knuth, Hotelfachfrau, Hotel Roth Hayo Feikes & Co. Inh. Hayo Fei-kes, Westerland

Olena Köpnick, Hotelfachfrau, BASF AG, Kur- und Gästehaus der BASF, Westerland

Daniel Kopper, Bankkaufmann, VR Bank eG, Niebüll

Jahwe Nielsen, Kaufmann für Büro-kommunikation, REMONDIS GmbH & Co. KG, Westerland

Wiebke Schneider, Restaurantfachfrau, Nicolaus Heinrich Schacht, Alte Frie-senstube, Westerland

Deborah Waters, Verkäuferin, KiK Tex-tilien und Non-Food GmbH, Niebüll

Arthur Wiederkehr, Kaufmann im Ein-zelhandel, Zentralmarkt Karsten Johst, Sankt Peter-Ording

Florian Znottka, Informatikkaufmann, BiZ NF - Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Nordfriesland gGmbH, Husum

Kreis DithmarschenAlexandra Berkel, Mediengestalterin für Digital- und Printmedien Fachrich-tung Mediendesign, Boyens Medien GmbH & Co. KG, Heide

Sarah Christiansen, Elektronikerin für Automatisierungstechnik, Shell Deutschland Oil GmbH Raffinerie Hei-de, Hemmingstedt

Torge Kröger, Elektroniker für Automa-tisierungstechnik, Shell Deutschland Oil GmbH Raffinerie Heide, Hemming-stedt

Melanie Driels, Verkäuferin, Trede & von Pein GmbH, Itzehoe

Björn Gwasda, Chemikant, Sasol Ger-many GmbH, Brunsbüttel

Kirsten Oesterreich, Chemikantin, Sasol Germany GmbH, Brunsbüttel

Anja Paeger, Chemielaborantin, Sasol Germany GmbH, Brunsbüttel

Christine Hahn, Verkäuferin, Wilhelm Reese OHG, Wilster

Liane Henninger, Schifffahrtskauffrau, UCA UNITED CANAL AGENCY GmbH, Brunsbüttel

Oliver Heuseler, Fachkraft für Lebens-mitteltechnik, Büsumer Fischerei-Ge-sellschaft mbH & Co. KG, Wöhrden

Nikolaj Hoffmann, Kaufmann im Ein-zelhandel, Frauen Lebensmittel KG, Marne

Ute Junge, Hauswirtschafterin, Ste-fan Hinrichs und Andreas Lütje GbR, Hennstedt

Jan Kloppenburg, Beikoch, Bildung und Qualifizierung Meldorf gemein-nützige GmbH, Meldorf

Marlena Looft, Mediengestalterin für Digital- und Printmedien Fachrichtung Medienoperating, Evers-Druck GmbH, Meldorf

Andre Manikowski, Kaufmann im Ein-zelhandel, Quelle GmbH, Heide

Christin Meißner, Kauffrau im Einzel-handel, Holm Marx Trapezbleche und Handels GmbH, Schafstedt

Jan Niemann, Industriekaufmann, Göpfert AG Armaturenfabrik und Me-tallgießerei, Weddingstedt

Marcel Rehberg, Verkäufer, Peter Frauen & Co. oHG, Brunsbüttel

Tanja Rothe, Bürokauffrau, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Dithmar-schen e.V., Heide

Christin Tange, Chemielaborantin, Ba-yer MaterialScience Aktiengesellschaft, Brunsbüttel

Ineke Thießen, Industriekauffrau, VISHAY BCcomponents BEYSCHLAG GmbH, Heide

In die Stiftung „Begabtenförderung Berufliche Bildung“ des Bundesmini-steriums für Bildung und Forschung aufgenommene Absolventinnen und Absolventen: Flensburg, Schleswig-Flensburg:Inga Görrissen, Nina Golchert, Svetla-na Petersen, Katharina Rossian, Lena Timm

Nordfriesland:Anton Freese, Markus Klinge, Corinna Knuth, Arthur Wiederkehr

Dithmarschen:Liane Henninger, Torge Kröger, Kirsten Oesterreich, Anja, Paeger, Tanja Rothe, Christin Tange, Ineke Thießen

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IHK Flensburg aktiv

3. Husumer Lehrstellenrallye war ein voller Erfolg

Die Bilanz kann sich sehen lassen: „Über 2300 dokumentierte Betriebskontak-te meldeten die teilnehmenden Un-

ternehmen der 3. Lehrstellenrallye“, freute sich Henning Göttsch, Vorsitzender des Com-merziums. Gemeinsam mit der IHK Flensburg hat das Commerzium der Stadt Husum den Informationstag über die Bandbreite der kauf-männischen und technischen Ausbildungsbe-rufe am 19. September auf die Beine gestellt. Insgesamt informierten 17 Husumer Betriebe über 32 unterschiedliche Berufsbilder und vier duale Studiengänge. Mit einem kostenlosen Bus-Shuttle der Firma Autokraft konnten die Teilnehmer alle Unternehmen problemlos erreichen. Bei der Abschlussveranstaltung in der IHK-Wirtschaftsakademie (WAK) gewann die 14-jährige Julia Opitz aus Ahrenviöl den Hauptpreis in Form eines Laptops und wurde damit auch zur „Lehrstellenkönigin“ gekürt. Zusätzlich zu dem Hauptgewinn gab es 19 weitere von den Firmen gesponserte Preise zu gewinnen. „An der Verlosung nahmen über 300 Schülerinnen und Schüler teil, 100 mehr als im Vorjahr“, so Volker Schacht von der IHK Flensburg. Mitmachen konnte jeder, der bis 15 Uhr vier oder mehr Betriebe besucht und sein Interesse durch einen Stempel „offiziell“ dokumentiert hatte.

Auch IHK-Geschäftsführer Peter Becker wollte wissen, wie die Lehrstellenrallye von den Schülerinnen und Schülern angenom-men wurde. Gleich die erste Station war ein voller Erfolg: Im Teekontor Nordfriesland herrschte bereits eine halbe Stunde nach dem Start der Lehrstellenrallye eine betrieb-same Geschäftigkeit. Inhaber Gerhard Biel zeigte den Teilnehmern, aus welchen Zutaten eine geschmackvolle Teemischung entsteht. Auch die Stadtwerke Husum waren mit der Veranstaltung rundum zufrieden. „Wir hatten nach einer Stunde schon 200 junge Leute im

Haus“, so Jan Niemann. Wie bei den meisten anderen Firmen auch waren es die Auszubil-denden selbst, die sich um die Vorbereitung der Lehrstellenrallye verdient gemacht haben. Auf dem Betriebsgelände erklärt Fin Ketelsen, Lehrling im 2. Ausbildungsjahr, das Prinzip des Rohrleitungsbaus: „Orange für Gas, blau für Wasser - nur alles ein bisschen größer.“ Ein weiteres Unternehmen auf der Liste der Lehrstellenrallye war die Firma corax im Hu-sumer Hafen. Die IHK-Auszubildende Sonja Hans schaute selbst hinter die Kulissen der Werbeagentur. Geschäftsführer Erik Weißflog stellte gleich drei seiner Geschäftsfelder, näm-lich Coporate Design, Printmedien und Digi-talmedien, anhand von zahlreichen Beispielen vor. Gerfried Asmussen, Mitgeschäftsführer und Gründer der Agentur, betonte, dass bei Bewerbungen vor allem die Kreativität zähle.

Dass an diesem Tag - neben der guten Resonanz - auch das Wetter mitspielte, freute Manuel Gläß, Personalsachbearbei-ter bei Mercedes Benz (Nord-Ostsee Auto-mobile) ganz besonders. Das Autohaus an der Schleswiger Chaussee konnte sich über mangelnde Teilnehmer nicht beklagen. Auch Lisa-Marie Barischke und Christina Pasch-kowski waren auf dem Gelände unterwegs. Obwohl die Schülerinnen der GHS Bredstedt sich eigentlich „was im Büro“ vorgestellt hat-ten, schauen die beiden 14-Jährigen in die Werkstatt des Betriebs. Auf dem Programm: Reifen wechseln. Der angehende Kraftfahr-zeugmechatroniker Alexander Bausch zeigte den beiden, wie es geht. Rund 500 Schü-lerinnen und Schüler waren am Tag der 3. Lehrstellenrallye in Husum unterwegs, um sich über den zukünftigen Traumberuf zu informieren. „Ein voller Erfolg und vor allem eine Veranstaltung, an der wir als IHK gerne mitgewirkt haben“, so Peter Becker.

Jari Wieschmann

Lisa-Marie Barischke und Christina Paschkowski wechseln einen Reifen. Der angehende Kraftfahrzeugmechatroniker Alexander Bausch zeigt, wie es geht.

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IHK Flensburg aktiv

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Bekenntnis zumStandort Brunsbüttel

Der Hafen von Brunsbüttel als wichtiger Bestandteil der regionalen Infrastruktur. Nachholbedarf sehen die Unternehmer dagegen bei Straßen und Schienenwegen.

Die drohende Insolvenz des Textilfarben-herstellers Dystar schlug an der Westküste wie eine Bombe ein. Auch das jährlich statt-findende Industriegespräch in Brunsbüttel, bei dem sich Vertreter aus Politik, Verwal-tung und Wirtschaft zu einem Gedanken-austausch an Bord der „Nordstern“ treffen, war davon überschattet. Dr. Jörn Biel, in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsminister der alten schwarz-roten Landesregierung versprach, dass das Land sich für das glo-bal agierende Unternehmen einsetzt, das in Deutschland an den Standorten Frankfurt, Leverkusen, Brunsbüttel, Geretsried (Bay-ern) und Ludwigshafen rund 1300 Mitarbei-ter beschäftigt. In Brunsbüttel bangen 151 Menschen um ihren Job.

Konkret wurde vor allem Morten Holpert, Sprecher der Werkleiterrunde im Chem-

CoastPark und Vorstand des Zementherstel-lers Holcim Deutschland AG. „Um den Stand-ort Brunsbüttel zu sichern, sind erhebliche Anstrengungen des Landes notwendig.“ Die Betriebe in Schleswig-Holsteins größtem Industriegebiet seien zwar überwiegend glimpflich durch die Kreise gekommen, da sie „hoch effizient arbeiten“ und damit auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig seien. Ohne strukturelle Änderungen wird dies aus Sicht von Holpert aber nicht bleiben. Er ist davon überzeugt, dass aufgrund der derzei-tigen Kostenentwicklungen die Betriebe der Grundstoffindustrie den Standort aufge-ben werden, um ihre Produktion in Länder zu verlegen, die nicht das Kyoto-Protokoll unterzeichnet haben. Hinzu kommt noch die mangelnde Infrastruktur. Holperte for-derte den zügigen Ausbau der A 20 mit der Elbquerung bei Glückstadt. Hamburgs Wirt-schaftssenator Axel Gedaschko sprach sich zudem noch für eine östliche Elbquerung bei Geesthacht aus. Zusagen machte Biel nicht. Bekannte sich aber zum Industriegebiet: „Brunsbüttel ist ein ganz wichtiger Standort, der ausgebaut werden soll.“

Neben der Verbesserung von Straßen, Schiene und öffentlichem Nahverkehr mit Hamburg hält Holpert Bürokratieabbau und die Versorgung mit günstiger Energie von ausschlaggebender Bedeutung. Er plädiert für einen Energiemix und für eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke sowie für den Bau von Kohlekraftwerken mit einem höhe-ren Wirkungsgrad. Auch Biel und sein Ham-burger Kollege Axel Gedaschko sprechen

sich für den Ausbau von Kohlekraft aus. Sie bedauern, dass die CCS-Forschung, die sich mit der Abscheidung von CO 2 beschäftigt, in Schleswig-Holstein zum Erliegen gekom-men ist. Den Protest der Bürger gegen eine mögliche unterirdische Einlagerung des Kohlendioxids hatte er nicht erwartet. „Es ist vor Ort einiges danebengegangen“, gestand der Wirtschaftsminister. „Wir werden wieder ganz langsam von vorne anfangen.“

Die Zukunft der Region sieht Gedaschko in einem Abbau des Kirchturmdenkens und einem engeren Zusammenrücken von Ham-burg und dem Umland. Nicht ohne Grund. „Die Flächen in Hamburg sind endlich“, er-klärt Gedaschko sein Interesse an einer stär-keren Zusammenarbeit innerhalb der Me-tropoloregion. Den Bereich Forschung und angewandte Technologie möchte er gerne enger in der Metropolregion verzahnen. Ge-daschko: „In diesem Bereich müssen wir Gas geben.“

Die Metropolregion gefällt Biel dagegen nicht. Er befürchtet, dass damit die ande-ren Landesteile ins Hintertreffen geraten. Mit der neuen Bundesregierung erhofft sich Gedaschko einen Schub bei der ins Stocken geratenen Elbvertiefung. Er rechnet mit dem Planfeststellungsverfahren Ende des kommenden Jahres und mit dem Beginn der Baggerarbeiten Mitte 2011. Verzögerungen durch eine Klage der Umweltverbände sind bereits einkalkuliert. Gedaschko ist über-zeugt: „Bereits im Jahr 2011 wird es eine spürbare Verbesserung für die Schifffahrt geben.“ Angela Schmid

IHK Flensburg aktiv

Morten Holpert, Sprecher der Werkleiter-runde im ChemCoastPark, beim Industrie-gespräch in Brunsbüttel.

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Wenn die Tageszeitung auf dem Stundenplan steht„Schule macht Zeitung macht

Schule“ heißt ein Leseförde-rungsprojekt der Dithmarscher Landeszeitung, Boyens Medien, an dem sich die IHK Flensburg gemeinsam mit E.ON Hanse und Bayer MaterialScience beteiligt. Auftakt war am 22. September im Werner-Heisenberg-Gymna-sium in Heide. Ziel der Initiative ist es, die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Hierzu Ralf Foltz, Pro-jektleiter der Firma Promedia: „Die Flut der Informationen ver-langt heute von jedem ein siche-res Gespür dafür, was von dem Gelesenen und Gehörten tat-sächlich von Relevanz ist. Lesen hat deshalb auch viel mit Demo-kratie zu tun. Durch seriöse Dar-stellung und gute Aufarbeitung von Sachverhalten und Themen haben die Medien deshalb eine wichtige Verantwortung.“ Doch die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur die Struktur und den Inhalt einer Tageszeitung verstehen, sondern auch selbst als Reporter auftreten. Um die

Keine Lehrstelle gefunden? Experten helfen!Das Thema Berufsbildung

hat bei allen Betrieben zurzeit einen hohen Stellenwert, denn die Fachkräfte von Morgen sind für jedes Unternehmen wichtig. Vielen jungen Menschen fällt es dennoch schwer, einen Ausbil-dungsplatz in ihrem Wunsch-beruf zu finden. Oft passen die Erwartungen der Betriebe und das Bewerberprofil der Schulab-gänger nicht zueinander.

Unterstützt von der Ausbil-dungsoffensive der Bundesregie-rung und der Wirtschaft fand im Rahmen des nationalen Ausbil-dungspaktes in den Räumen des Schleswig-Holsteinischen-Zei-tungsverlages eine Telefonaktion für Lehrstellensuchende statt. An den Telefonen in den Redakti-onsräumen in Flensburg saßen Werner Tischer (Agentur für Ar-beit Flensburg), Jana Schlüter (Handwerkskammer Flensburg), Martina Johannes (Landwirt-

schaftskammer Schleswig-Hol-stein) und Heino Ewald von der IHK Flensburg.

Dieses Forum soll den Lesern die Möglichkeit geben, Tipps und Ratschläge bei der Suche nach Ausbildungsplätzen zu erhalten. Die Anrufer konnten nicht zu-letzt vor dem Hintergrund von regionalen Nachvermittlungs-aktionen Fragen zum gesamten

Spektrum der Berufsausbildung stellen. Besondere Schwerpunk-te bildeten Fragen zu Bewerbun-gen, zu regionalen Ausbildungs-möglichkeiten, zu beruflichen Alternativen und zu Praktika. Zielgruppen sind unversorgte Ausbildungsplatzbewerber, auch aus den vergangenen Jahren, schwächere Bewerber und Schü-ler, die die letzte Klasse besuchen und beabsichtigen, in 2010 eine Ausbildung zu beginnen oder sich bisher erfolglos um einen Ausbildungsplatz „bemüht“ ha-ben.

Der Beratungsbedarf war rie-sengroß. Pausenlos klingelten die Telefone der Ausbildungsexper-ten. „Leider kennen die Schulab-gänger von den über 360 dualen Ausbildungsberufen höchstens zehn und bewerben sich zu Hun-derten auf diese Stellen, statt alternative Ausbildungsmög-lichkeiten ins Auge zu fassen“,

berichtete Ausbildungsberater Heino Ewald von der IHK Flens-burg. Viele Jugendliche wur-den direkt mit Anschriften von Ausbildungsbetrieben versorgt, Nachzügler müssen gerade jetzt „am Ball“ bleiben und jede Chan-ce nutzen, um noch eine Lehr-stelle zu ergattern. Im Internet gibt es die Lehrstellenbörsen der drei schleswig-holsteinischen Industrie- und Handelskammern (www.ihk-schleswig-holstein.de). „An diesem Nachmittag bot sich uns Beratern die komplette Bandbreite: Es waren Abituri-enten mit einem Notendurch-schnitt von 1,9 dabei, die sich nun fragen, was sie nach Been-digung der Schule machen sol-len, aber auch orientierungslose Schüler mit unterdurchschnitt-lichen Schulnoten, die bei ih-ren Bewerbungen bisher durchs Raster gefallen sind“, bilanzierte Heino Ewald. red

In der Aula des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Heide fand die Auftaktveranstaltung statt.

IHK-Mitarbeiter Heino Ewald.

Arbeit der Zeitungsredakteure transparenter zu machen, lädt Gerhard Wagner, Chefredakteur der Dithmarscher Landeszei-tung, zum Besuch des Verlags-hauses und der Redaktion ein. Die Redakteure werden auf An-forderung in die Klassen gehen, um über ihre Arbeit bei einer Ta-geszeitung zu berichten und auf diese Weise einen Einblick in den Alltag zu geben.

Um den Schülerinnen und Schülern Anregungen für jour-nalistische Artikel zu geben, haben die Projektpartner Vor-schläge gemacht. Von der IHK Flensburg stellte Geschäfts-stellenleiterin Telsche Ott die Recherche-Möglichkeiten vor: „Auf Wunsch vermitteln wir Ausbildungsbetriebe aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und den Informations- und Te-lekommunikationsberufen. Auf diese Weise können die Teilneh-mer des Projekts einzelne „Azu-bis“ und ihre Ausbildungsberufe in einem Zeitungsbericht vor-stellen.“ Andrea Cammann von

E.ON Hanse schlug den Schü-lerinnen und Schülern vor, dass sie das größte Umspannwerk des Unternehmens besichtigen können. Vor Ort wird dann ein Techniker die Stromversorgung im ländlichen Raum erläu-tern. Ein weiteres Thema ist die so genannte Netzleitstelle in Rendsburg (Stichwort: „Strom-versorgung hautnah“). Die Nachwuchsjournalisten werden

erleben, was es heißt, wenn ein Ortsnetz abgeschaltet wird oder eine Störungsmeldung eintrifft. Als weitere Projektpartner wird Bayer MaterialScience unter anderem die Prozessleittech-nik (PLT) vorstellen. „Wenn die Schülerinnen und Schüler selbst einen Artikel verfassen, werden sie die Tageszeitung in Zukunft mit ganz anderen Augen wahr-nehmen“, so Ralf Foltz. wi

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Branchenmix

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Von den Vorzügen eines MittelständlersDie Anfänge der heutigen WULFF Energy Technologies GmbH waren bescheiden und liegen bereits fast achtzig Jahre zurück. Aus dem kleinen Handwerksbetrieb von damals ist in mehr als einem halben Jahrhundert eine international tätige Unternehmensgruppe entstanden. Sie beschäftigt rund 160 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich über 50 Millionen Euro. Das Unternehmen in Husum hat sich dabei, ähnlich wie die zur Gruppe gehörenden Unternehmen UMAG und WULFF Hamburg, auf Anlagen zur Energieerzeugung spezialisiert.

Klein wie die Ameisen: Mitarbeiter von Wulff fertigen Kessel für das Kohlekraftwerk Moor-burg.

Während in der oberen Etage der Schwer-punkt vor allem auf geistigen Leistungen liegt, ist unten im großzügigen Produkti-onsbereich zusätzlich manuelles Geschick gefragt. Die Fertigungshalle erscheint mo-mentan allerdings etwas beengt. Der Grund: Inmitten des weitläufigen Raumes stehen zwei gewaltige Kessel, die die Monteure fast wie Ameisen erscheinen lässt. „Das sind die so genannten Anlasser für das Steinkohle-kraftwerk Moorburg. Sie produzieren etwas 60 Tonnen Dampf in der Stunde und sind aus-schließlich für den Anfahrprozess der großen Kessel gedacht“, betont Voß.

Um die Wertschöpfungskette vollständig abzubilden, werden die selbst gefertigten Sy-steme anschließend von den eigenen Techni-kern montiert, gewartet und im Schadensfall auch repariert. Als Bindeglied fungiert da-bei der sich im Haus befindliche „After Sale Service“. Insgesamt zwischen 150 und 200 Klienten werden hier 24 Stunden am Tag betreut. Dies gilt auch für die ausländischen Kunden, wobei hier teilweise eine ande-re Regelung greift. „Wenn wir selbst nicht schnell genug vor Ort sein können, haben wir Vertragspartner im Ausland, die sich um die Störung kümmern“, erläutert Jan Thomsen, der gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen die Abläufe koordiniert.

Insgesamt ist Carsten Kühne mit der mo-mentanen Geschäftsituation sehr zufrieden und das trotz wirtschaftlicher Turbulenzen: „Der Energiesektor hat die Krise bisher ohne große finanzielle Einbußen überstanden, wes-halb auch unsere Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt sind.“ Viel intensiver nimmt der Di-plomkaufmann dagegen das sich verändernde Geschäftsumfeld wahr: „Die Konkurrenz in unserer Branche ist wirklich überschaubar ge-worden. Wir sind in diesem Sektor einer der wenigen verbliebenen Mittelständler.“ Immer häufiger hat es Wulff deshalb im Wettbewerb um Aufträge mit so genannten Global Playern zu tun. Die Unternehmensgröße beeindruckt Kühne allerdings wenig: „Durch unsere mit-telständische Struktur können wir bei gleicher Qualität günstiger produzieren. Außerdem sind wir dadurch flexibler und so in der Lage auf veränderte Marktbedingungen schnell zu reagieren.“ Auch für die Zukunft sieht er sein Unternehmen gut aufgestellt: „Wir sind einer der wenigen Anbieter von Biomassekraftwer-ken, die besonders durch die Klimadiskussion eine hohe Nachfrage genießen. Außerdem werden fossile Brennstoffe auch weiterhin einen wesentlichen Anteil an der Energiever-sorgung behalten. Grund genug, warum es für unsere Kessel auch in der Zukunft einen Markt gibt.“ Vanessa Barth

Dazu gehören verschiedene Kesselsy-steme, Scheibentrockner für die Abwasser-aufbereitung und vollständige Anlagen für die Feststoffverbrennung. Sie dienen ähnlich wie die auf Kraft-Wärme-Kopplung basie-renden Kessel zur Energieerzeugung. Nur dass anstelle von Öl oder Gas organisches Material oder Abfälle verfeuert werden. Die Nachfrage für ressorucenschonende Technik wird sich zukünftig noch weiter erhöhen, meint Rüdiger Voß, Leiter für den Bereich Technik und Vertrieb. Besonders im Aus-land sieht er einen großen Nachholbedarf. „In England wird fast der gesamte Müll auf Deponien entsorgt.“ Dass die Briten etwas tun müssen, liege somit auf der Hand und für Wulff ergeben sich dadurch weitere Anknüpfungspunkte: „Vor circa vier Jahren haben wir bereits den Markteinstieg mit konventionellen Kesseln geschafft. Unsere Aufgabe ist es jetzt die Feststoffbrennkessel hinterher zu bringen.“

Momentan halten sich der Verkauf im In- und Ausland noch die Waage. Doch während in Deutschland „die Möglichkeiten in vielen Bereichen weitgehend ausgeschöpft sind“, eröffnen sich in anderen Ländern vielfäl-

tige Absatzchancen. Neben dem englischen Markt sind die Norddeutschen momentan sehr stark in den Beneluxländern aktiv. Er-gänzend haben sich besonders durch die Töchter Geschäftsmöglichkeiten in Südeur-opa ergeben. Zusätzlich hat Geschäftsführer Carsten Kühne die Golf-Anrainerstaaten, den Mittleren Osten und Osteuropa als künftige Betätigungsfelder fest im Blick. Die Chancen, auf den noch unerschlossenen Märkten Fuß zu fassen, schätzt Kühne dabei sehr positiv ein. „Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern besitzen wir eine sehr breite Produktpalette. Außerdem bilden wir die komplette Wert-schöpfungskette ab. Das heißt, der Kunde bekommt alle Leistungen aus einer Hand.“ Am Anfang dieser Kette steht der Entwurf. Insgesamt 60 Ingenieure, davon allein über 30 in Husum, befassen sich ausschließlich mit dem Design von Kesseln und Rosttech-nologie für die Feststoffverbrennung. Es wird gegrübelt, gezeichnet und gerechnet, immer das Ziel einer idealen Beschaffenheit vor Augen. „Das gilt für unsere eigenen Kessel, aber wir sehen es auch als unsere Aufgabe die Anlagen unserer Kunden nach Wunsch zu optimieren.“

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IT-LÖSUNGEN

Edgar Asmussen (re.) und sein Mitarbeiter Anton Günther demonstrieren das Baukastenprinzip auf der NordBau Quelle: Innovationsstiftung Schleswig-Holstein

Die von ihm entwickelte Me-thode basiert auf einem in der Bauindustrie durchaus gebräuch-lichen Sandwich-Verfahren. „Die Kombination zwischen Holz und Styropor ist erst einmal nicht neu“, weiß auch der erfahrene Architekt. Vielmehr ist es die Art und Weise wie die Bauteile zusammengesetzt werden, die die entscheidende Veränderung bringen: „Beim Häuserbau ent-stehen sehr schnell Wärmebrü-cken, wodurch unnötige Energie nach außen transportiert wird“, hat Asmussen, der mittlerweile im Rentenalter ist, in den vie-len Jahren seiner Berufstätigkeit festgestellt. Deshalb verzichtet sein Ansatz auf jegliche Elemente, wie zum Beispiel die beim Holz-

bau verwendeten Ständer, die zu jenem unerwünschten Nebenef-fekt führen können. Als Grund-lage dient dem schlauen Tüftler dabei ein Styroporkern der bis zu 320 Millimeter dick sein kann. Auf diesen werden beidseitig Span-platten geklebt. Was erst einmal simpel klingt, hat aber durchaus seine Tücken. So ist die Spra-che naturgemäß keinesfalls von einem Tischmodell. Ein einzelnes Bauteil, bestehend aus Styropor und einer Holzbeplankung, hat eine maximale Elementgröße von 12 x 3 Metern. Und einmal von der Größe abgesehen, müs-sen die Komponenten so verklebt werden, dass sie den späteren Belastungen eines Wohnhauses standhalten. Um diesen Anfor-

derungen gerecht zu werden, hat der Flensburger eigens für die-sen Zweck eine Hochfrequenz-presse entwickelt. Hier härten die vorher flächig verleimten Elemente mit Hilfe von elektro-magnetischen Strahlen aus und weisen dadurch eine erstaunliche Stabilität auf. Als er vor einigen Jahren seine Bauteile in der Mate-rialprüfungsanstalt in Eckenförde einem Belastungstest unterzog, kamen für alle Anwesenden, Asmussen eingeschlossen, ein überraschendes Ergebnis heraus: „Erst bei rund 45 Tonnen gaben sie nach. Dieses Resultat hat selbst mich ein wenig erstaunt“, gibt As-mussen lächelnd zu.

Neben ihrer hohen Stabilität besitzen die verpressten Ele-mente noch weitere Vorteile. So sind sie trotz ihrer Größe im Vergleich deutlich leichter, außer-dem lässt sich durch den verwen-deten Dämmstoff ein weiteres, bei Hausbesitzern oder Mietern bekanntes Problem aushebeln. „Schimmel ist bei dieser Bauwei-se ausgeschlossen, da Styropor keine Feuchtigkeit aufnimmt.“, betont Asmussen. Hat das Bau-teil die Presse verlassen, kann es je nach Verwendungszweck ausgesägt, beziehungsweise mit Fenstern versehen werden. Damit die verschiedenen Komponenten nachher auch tatsächlich wärme-brückenfrei verbunden werden können, wird noch eine zweite Holzplatte versetzt angebracht. Dank der entstehenden Kanten, können die Elemente auf der Bau-stelle quasi nach dem Baukasten-prinzip zusammengeschoben und verschraubt werden. Jetzt fehlen nur noch der Putz oder die Back-

steine für die Außenfassade: Fer-tig ist das Niedrigenergiehaus. As-mussen geht aber noch ein Stück weiter, um sein Ziel des Nullener-giehauses umzusetzen. So will er das Dach außerdem mit Son-nenkollektoren und einer Photo-voltaikanlage bestücken und mit einem so genannten Kriechkeller die Belüftung regulieren. „Die Frischluft steigt nach oben und erwärmt sich aufgrund des gut gedämmten Fußbodens auf rund 13 bis 15 Grad.“ Gleichzeitig sorgten die Bewohner durch ihre eigene Körperwärme dafür, dass eine angenehme Zimmertempe-ratur entstehe. „Durch eine opti-male Dämmung und dem Prinzip der Luftzirkulation kann künftig auf jegliche Heizkörper verzichtet werden“, folgert Asmussen. Eine ähnliche Konstruktionsweise fin-det sich in alten Bauernhäusern: „nur dass der Fußboden natürlich überhaupt nicht isoliert war.“

Während der Flensburger sein Dämmverfahren schon langjäh-rig erprobt und eingesetzt hat, gibt es das Nullenergiehaus bis-her nur auf dem Papier. Doch momentan hat Asmussen alle Hände voll zu tun, denn er steht kurz davor, seine Idee in einer Wohnanlage der Gewoba in Satrup Wirklichkeit werden zu lassen. Um das in der Fördestadt einmalige Projekt stemmen- und künftig die Bauteile industriell fertigen zu können, hat ihm die Landesregierung bereits finanzi-elle Unterstützung zugesagt. „Sie sind so überzeugt von meiner Idee, dass ich sofort mit dem Bau beginnen kann“, verkündet der Flensburger freudig.

Vanessa Barth

Flensburger Architekt lässt Nullenergiehaus in greifbare Nähe rückenEine Frage beschäftigt die Menschen in der heutigen Zeit besonders: Wie lässt sich der steigende Bedarf an Energieträgern dauerhaft decken? Hier lässt sich zukünftig eine Menge einsparen, ist der Architekt Edgar Asmussen der HEP Holz Element Produktion aus Flensburg überzeugt. Zusätzlich zu seinen bereits seit einigen Jahren erfolgreich gebauten Niedrig-energiehäusern, will er als nächsten Schritt, das Nullenergiehaus umsetzen. Dafür hat Asmussen gerade den Innovationspreis von Minister Rainer Wiegard auf der NordBau empfangen.

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Schwerindustrie und Weinberge gegen Mittelstand und Seeblick getauschtUm wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen unter anderem über drei Dinge informiert sein: Soll und Haben in ihrem eigenen Haus, die Bonität ihrer Geschäftspartner und wie sie notfalls ihre Forderung durchsetzen, wenn sich der Leistungsbezieher als zahlungsunfähig erweist. Damit sind auch die drei wesentlichen Geschäftsfelder der deutschland- und europaweit tätigen Unternehmensgruppe namens Creditrefom skizziert. Allein hierzulande lassen sich dem als Aktiengesellschaft geführten Verband mehr als hundert Vereine zurechnen. Dazu zählt auch die von Richard Hanisch geleitete Creditreform Flensburg. Vor genau 30 Jahren unterbreitete die Organisation ihm das Angebot, die Betriebstätte in der Fördestadt zu übernehmen.

Der gebürtige Rheinländer griff ohne zu zögern zu. „Ich habe damals eine neue Herausforderung gesucht und

gefunden“, beschreibt er seine damaligen Beweggründe. Was zum einen reizvoll und aufregend war, brachte zum anderen aber klare Veränderungen für ihn: „Sie müssen wissen, dass ich in meiner vorherigen Posi-tion als Gebietsverkaufleiter in Nordrhein-Westfalen für 90 Prozent der alten Rhein-Provinz zuständig war.“ Dazu gehörten kleine und mittlere Städte wie Kleve und Krefeld, aber eben auch die Rhein-Ruhr Me-tropole Düsseldorf oder die Großstadt Essen. Geradezu beschaulich musste deshalb das neue Geschäftsgebiet auf Hanisch gewirkt haben, das sich aus den Kreisen Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und der Stadt Flensburg zusammensetzte. Einen ähnlichen Eindruck wird wohl auch die anfängliche Mitarbeiterzahl hinterlassen haben, die mit der Ankunft in der Fördestadt von 180 in Düsseldorf auf dreieinhalb schrumpfte. Seinen Entschluss bereut Hanisch trotzdem nicht. „Durch meinen Wechsel haben sich mir ganz andere, sehr spannende Aufgaben gestellt.“ Eine davon: Neue Mitglieder für den Flensburger Verein zu gewinnen. Auf-grund der geografischen Lage erschien es Hanisch zweckmäßig, sich nach Skandina-vien und damit nach Dänemark, Schweden und Norwegen zu orientieren. Inzwischen sind jeweils vor Ort eigene Filialen entstan-den. „Vor 25 Jahren habe ich zusätzlich die Creditreform in Neumünster übernommen.“

Parallel zu seiner Geschäftsfunktion suchte Hanisch in der Vergangenheit stets neue Betätigungsfelder. So zum Beispiel in der IHK Flensburg, wo er seit Jahren ehren-amtlich als Vizepräsident engagiert ist, und der deutsch-dänischen Handelskammer Ko-

Personalbestand immer wieder vergrößern konnte.“ Allein in der Fördestadt sind derzeit 32 Beschäftigte und drei Auszubildende für ihn tätig.

Künftig kann sich Hanisch sogar noch stärker mit ehrenamtlichen Aufgaben aus-einandersetzen, denn der gebürtige Rhein-länder hat für sich einen klaren Entschluss gefasst. „Meine Vernunft sagt mir, dass es Zeit ist, die Schlüssel zu übergeben.“ Für sei-ne Nachfolge hat er dabei seinen jüngsten Sohn Sven Thorben Hanisch im Blick. „Mit seinem Bachelor der Betriebswissenschaften und einem englischen Abschluss als Diplom-kaufmann besitzt er das richtige Rüstzeug“, ist Hanisch überzeugt. Er werde seinem Sohn, der schon heute Gesellschafter bei Creditreform ist, zukünftig aber beratend zu Seite stehen. „Es mag verwundern, aber nach insgesamt 47 Berufsjahren in der Branche liebe ich meinen Job noch immer“, unter-streicht der 71-Jährge.

Über Creditreform Flensburg

1885 schlossen sich Flensburger Kauf-leute zur Creditreform Flensburg zu-sammen. Dahinter stand der Gedanke, die eigenen Vereinsmitglieder vor Zah-lungsausfällen zu schützen. Das Prinzip war dabei simpel aber effektiv: Durch einen regen Informationsaustausch un-tereinander und mit Vereinsmitgliedern anderer Städte, konnten vermeintliche schwarze Schafe ausgemacht und er-fasst werden. Neben dem Forderungs-management gehören Wirtschaftsaus-künfte auch heute noch zu den zentralen Aufgaben des Vereins. Allein für diesen Zweck pflegen die Mitarbeiter eine On-line-Datenbank mit fast vier Millionen Einträgen. Zusätzlich hat sich im Laufe der Jahrzehnte die Dienstleistungspalet-te von Creditreform erheblich erweitert und den Anforderungen der Wirtschaft angepasst. Dazu gehören unter anderem das Mittelstlandsrating, Bilanzanalysen, Factoring und die ganz neu eingeführte Dienstleistung Warenkreditversicherung.

Europaweit zählt die Organisation Creditreform mehr als 165.000 Mitglieder und besitzt ein Netz von insgesamt 187 Geschäftsstellen. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie einen Umsatz von 520 Millionen Euro.

Der Geschäftsführer von Creditreform Flensburg will sich langsam aus dem aktiven Berufsleben zurückziehen.

penhagen, die er als erweiterter Vorstand begleitet.

Aber auch ganz andere Belange seien ihm stets wichtig gewesen, betont der mitt-lerweile 71-Jährige „Es war für mich ein persönliches Anliegen, im Rahmen meiner Möglichkeiten jungen Menschen die Hand zu reichen. Dies tat der erfahrene Geschäfts-mann, indem er in jetzt 47 Jahren Berufs-tätigkeit insgesamt über 500 Jugendliche ausgebildete und regelmäßig für benachtei-ligte Kinder spendet. „Auch bin ich ein wenig stolz, dass viele meiner heutigen Mitarbeiter zuvor bei uns gelernt haben und ich meinen

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Aus alt mach neu:

Der Gasthof OldenwöhrdenNach 26 Jahren und 22 Tagen hat Elsbe Paulsen eine grundlegende Entscheidung getroffen. Der Gasthof Oldenwöhrden sollte nicht mehr so aussehen wie bisher. „Nachdem ein Gutachter die Räumlichkeiten geprüft hatte, gab es nur zwei Möglichkeiten“, erzählt die Inhaberin. „Entweder ich führe den Betrieb auf herkömmliche Weise weiter - und möglicherweise zu Ende - oder ich stelle alles auf den Kopf“.

Und so stand nach 1986 und 1989 im Jahr 2009 der dritte und wohl größte Um-bau an. Unterstützt wurde die Gastronomin durch das Leitprojekt „Designkontor Schles-wig-Holstein“. Hinter der Qualitätsoffensive - die von der IHK Schleswig-Holstein betreut wird – steht die Idee, Standards für die Qua-lität und die Ausstattung gewerblicher sowie privater Unterkünfte in Schleswig-Holstein zu entwickeln und umzusetzen. Um Anbieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern oder Hoteliers zu einer modernen Ausstat-tung ihrer Räume anzuregen, wird durch das Leitprojekt Unterstützung angeboten. Am Anfang steht eine Erstberatung durch ausgewählte Architekten bzw. Innenarchi-tekten. Häufig besteht auch die Möglichkeit, für die Realisierung des Projekts Förder-gelder zu beantragen.

Das Resultat kann sich sehen lassen. Noch immer wird in den oberen Stockwerken des Gasthofes Oldenwöhrden gearbeitet. Seit 1914 ist der Gasthof in der Ortsmitte von Wöhrden im Besitz der Familie. Der idyllische Ort liegt - umgeben von Feldern und Weiden - zwischen dem Nordseeheilbad Büsum, der Kreisstadt Heide, der Domstadt Meldorf und dem Hebbelstädtchen Wesselburen, schnell von Hamburg über die A 23 zu erreichen. Nach dem Umbau steht das eindrucksvolle Eingangsportal wieder im Mittelpunkt des Hotels. „Wollten die Gäste früher das Lokal

betreten, standen sie neben dem Klo“, so Elsbe Paulsen. Damit ist nun Schluss. Doch damit nicht genug. Auch eine neue Theke hat die Wirtin ihrem Haus spendiert. Zu-dem ist ein neuer Wintergarten entstanden, die Terrasse renoviert und ein Aufzug ein-gebaut worden. Auch der Saal konnte sich der Erneuerung nicht entziehen. Herzstück des neuen Designs sind aber die 13 Einzel- und Doppelzimmer des Hauses. Dort, wo die Schlafräume sind, ist nichts mehr so, wie es war. Die Zimmer erhielten einen neuen Zuschnitt und wurden den Anforderungen einer modernen Gastlichkeit angepasst. Wo früher eine Wand war, liegen die alten Holz-balken nun frei im Raum. „Jedes der Zimmer ist individuelle zum Wohlfühlen und ent-spannen“, betont die Inhaberin.

Im Gasthof Oldenwöhrden stehen die per-sönliche Ansprache der Gäste, die exzellente Küche und die Gemütlichkeit im Vorder-grund. Nicht ohne Stolz betont Elsbe Paul-sen, dass sie während des kompletten Umbaus den Gasthof keinen einzigen Tag schließen musste. Und nach dem Umbau ist das Motto des Hauses aktueller denn je: Dithmarscher Tradition und moderne Gastlichkeit. Nach 27 Jahren und 22 Tagen als Inhaberin star-tet Elsbe Paulsen in eine neue erfolgreiche Zukunft. 2014 ist der Hasthof 100 Jahre im Familienbesitz – wenn das kein Grund für ein Facelifting ist. Jari Wieschmann

Hotelchefin Elsbe Paulsen vor dem restaurierten Eingangsportal ihres Gasthofs.

30. Wirtschaftstreff der IHK:

Jobmotor oderVerdrängungs-wettbewerb?

Die geplante Erweiterung des CIT-TI-Parks stand im Mittelpunkt des 30. Wirtschaftstreffs der IHK Flensburg. Moderiert von IHK-Präsident Uwe Mö-ser und IHK-Hauptgeschäftsführer Pe-ter Michael Stein diskutierten rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmer über das 40 Millionen teure Großpro-jekt. „Wir wollen die Fakten auf den Tisch legen“, unterstrich Gerhard Lütje von der CITTI Handelsgesellschaft mbH & Co. KG. Der Gast aus Kiel räumte da-mit gleich zu Beginn der Veranstaltung mit einer - aus seiner Sicht - falschen Berichterstattung auf. „Durch den Um-bau entstehen nicht 30.000, sondern 8.000 Quadratmeter neue Verkaufsflä-che“, so Lütje. Zudem werden 170 neue Arbeits- und 20 zusätzliche Ausbil-dungsplätze geschaffen.

Doch trotz der hohen Investitions-summe und der Jobperspektive stieß die Erweiterung nicht auf den unge-teilten Beifall aller Anwesenden. Die Flensburger Einzelhändler befürchteten eine Verlagerung der Kaufkraft und vor allem einen Verdrängungswettbewerb. Hierzu Gerhard Lütje: „Wir sind von einer gut funktionierenden Innenstadt abhängig, davon leben wir.“ Zudem werde sich sein Unternehmen an einem Marketingkonzept beteiligen, dass die ganze Stadt mit einbeziehe. Dies be-grüßte auch Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner. Der Flensburger Verwal-tungschef skizzierte in seinem State-ment einen möglichen Zeitplan für die Erweiterung. Ende 2010 würde die Politik über das Vorhaben entscheiden. Unternehmer Gerhard Lütje hofft, dass er seinen erweiterten CITTI-Park am 1. Juli 2012 eröffnen kann. Die weiteren Planungsschritte - gerade wenn es um die Auswahl eines Gutachters, der die Innenstadtverträglichkeit des Vorha-bens ermitteln soll, geht - werden von der IHK intensiv begleitet.

„Die Diskussion hat deutlich ge-macht, dass eine Verlängerung des ge-genwärtigen Moratoriums zum Schutze der Innenstadt über den achtjährigen Zeitraum bis 2010 hinaus kein geeig-netes Mittel zur Abfederung des Struk-turwandels ist“, so IHK-Präsident Uwe Möser abschließend.

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Grenzüberschreitend

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Schleswig-Holstein und Region Syddanmark:

Neues Arbeitsprogramm für diegrenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die grenzüberschreitende Zusammen-arbeit mit der Region Syddanmark ist ein wichtiger Baustein, um die

Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise in Grenzen zu halten“, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carsten-sen bei der Unterzeichnung des gemeinsa-men Arbeitsprogramms für 2009/2010. Der süddänische Regionsvorsitzende Carl Holst ergänzte: „Wir haben uns auf drei Wirt-schaftsgebiete zu konzentrieren: Energie, Gesundheitstechnologie sowie Tourismus- und Erlebniswirtschaft. Wir wollen markan-te Projekte entwickeln, die uns als gesamte Wachstumsregion vermarkten.“

Erste Schritte sind hierzu unter Beteili-gung des Deutsch-Dänischen Regionalma-nagements bei der IHK Flensburg bereits gemacht worden. So wurde unlängst der Startschuss für das Projekt FURGY, Future Renewable Energy, gegeben, bei dem die IHK Flensburg als Federführer mit der Süddäni-schen Universität, der Universität Flensburg und dem Entwicklungsrat Sønderjylland ko-operiert. Ziel ist, die Potenziale der Forschung und Entwicklung im Bereich der erneuerba-ren Energien zusammenzuführen und da-mit eine herausragende Stärkeposition der Region beiderseits der Grenze auszunut-zen. „Auch im Themenbereich Arbeitsmarkt ist man bereits einen großen Schritt voran gekommen“, so Dr. Michael Schack vom Deutsch-Dänischen Regionalmanagement bei der IHK Flensburg: „Am 16. September trafen sich regionale Akteure mit Vertretern der Bildungsministerien Deutschlands und Dänemarks. Eine Vereinbarung zur gegensei-tigen Anerkennung der Berufsausbildungen wurde verabredet. Dies wurde von vielen als aussichtsloses Ansinnen betrachtet und ist nun doch Realität geworden. Die Initiative geht auf Gespräche des Deutsch-Dänischen Arbeitsmarktforums zurück, das wir gemein-sam mit dem Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa, der Region Syddanmark und der Beschäftigungsbehörde Syddanmark ins Le-ben gerufen haben.”

Durch eine weitere Verstärkung der be-stehenden grenzüberschreitenden Koopera-tion sollen zudem die touristischen Angebo-te beiderseits der Grenze weiter optimiert werden. Dabei ergänzen sich die Angebote auf deutscher und dänischer Seite, die zu-sammen die Attraktivität der Region als Erlebnisregion verbessern. Der so genannte binationale Zuschnitt der Region soll als

Der dänische Renovierungszuschussfür Handwerker ist verbraucht

besonderer Standortfaktor ausgebaut wer-den. Holst und Carstensen waren sich einig, dass die Grenzregion gemeinsam vermarktet werden müsse. „Wer die alte Wikingerstadt Haithabu und Schloss Gottorf besucht, der muss auch in die alte dänische Königstadt Ribe“, denn Beides sei untrennbar miteinan-der verbunden, sagte Carstensen.

„Dies ist auch der Ausgangspunkt der Aktivitäten des Deutsch-Dänischen Regio-nalmanagements, das bereits mehrfach zu einem deutsch-dänischen Tourismusforum eingeladen hat und daraus resultierend nun konkrete Maßnahmen mit vielen Partnern aus der Tourismusbranche entwickelt. Dazu zählen grenzüberschreitende Kooperationen bei der Vermarktung regionaler Produk-te, bei der Entwicklung von Produkten im Bereich des Geschäftsreisetourismus und Maßnahmen zur Anhebung der Qualität von touristischen Angeboten ebenso wie die praxisnahe Informationsvermittlung über

Erlebnisangebote in der Region”, so Dr. Mi-chael Schack.

Im Bereich der Gesundheitstechnologie, Gesundheitsversorgung, Kommunikations-systeme sowie medizinischer und techni-scher Forschung soll der Wissensaustausch verstärkt werden. Als beispielhaft gelten bereits bestehende Netzwerke, wie die „Ge-sundheitsregion Nord“. Zudem sollen die Möglichkeiten für eine grenzüberschreiten-de Krebsvorsorge, -diagnostik und -behand-lung noch besser als bisher genutzt werden.

Nach erfolgter Landtagswahl in Schles-wig-Holstein und der Regionsratswahl in Syddanmark am 17. November wollen bei-de Partner Veranstaltungen zu den drei Schwerpunkten organisieren. Bis zum Herbst kommenden Jahres sollen daraus konkrete Projekte entstehen. Grundsätzlich stehen dafür in Schleswig-Holstein bei Vorliegen der Fördervoraussetzungen Mittel des Lan-des zur Verfügung. Dr. Michael Schack

Die dänische Behörde teilte mit, dass die seit dem 14. April 2009 bereitgestellten Mittel in Höhe von 1,5 Mrd. Dkr (etwa 200 Mio. Euro) aufgebraucht sind (wir berich-teten über den Renovierungszuschuss in der September-Ausgabe). 117.000 Anträge sind bearbeitet worden. Davon erhielt die überwiegende Anzahl einen positiven Be-scheid.

Etwa 9.300 Antragsteller haben Mitte August allerdings immer noch nicht auf die Anforderung nach ergänzenden Angaben reagiert. Werden die fehlenden Angaben nicht binnen einer Frist von 14 Tagen ab Anforderung nachgereicht, wird der An-trag abgelehnt. Dr. Lars Eriksen, www.DanRevision.com

Die grenzüberschreitende Kooperation ist ein bedeutender Standortfaktor in der Region.

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Grenzüberschreitend

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Für Sie recherchiert: Die dänische Dankort

In Dänemark möglich: Beim Bäcker bis zu 2.000 Kronen in bar abheben.

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Was in Deutschland undenkbar wäre, lässt in Dänemark das Bankengesetz zu: Bei-spielsweise kann man schon morgens beim Bäcker 2.000 Kronen in bar „abheben“, vor-ausgesetzt, der Bäcker hat so viel Geld in der Kasse. Die dänische Dankort macht es möglich.

Weil viele Deutsche das nicht wissen, wundern sie sich oftmals darüber, dass man in Dänemark überall „bei Kasse“ sein kann, ohne eine Bank zu besuchen. In Deutschland darf man bekanntlich seine EC-Karte nicht in einem Geschäft benutzen, um Bargeld abzuheben. Hier verhindert ein Urteil eines deutschen Obersten Gerichtes, das Bargeld in Geschäften durch Kreditkarten ausge-zahlt werden kann. Nach Auffassung der deutschen Banken tätigen die Läden damit Bankengeschäfte und diese sind ausschließ-lich den Banken vorbehalten.

Im Gegensatz zu den deutschen Banken haben sich die dänischen Banken nie be-

sonders für das Abheben von Bargeld an der Theke interessiert, was bei Einführung der Dankort noch üblich war. Nach Auffassung der dänischen Banken kostet diese Art von Bankaktivität nur Personal. Und die Gebüh-ren, die die Bank dabei verdient, sind mini-mal. Daher haben die dänischen Banken keine Einwände dagegen, dass ihre Kunden Barabhebungen in Geschäften mittels Dankort machen.

Eine kostenlose Dankort mit dazugehörigem Geheimcode erhält heute jeder dänische Bankkunde mit regelmäßigen Eingängen auf seinem Konto. Die Dankort ist nur in Däne-mark und in den Grenzhan-delsläden im angrenzenden Ausland anwendbar. Banken und Ge-schäfte teilen sich die Kosten ohne direkte Gebühren für den Kunden. Um Missbrauch zu verhindern, muss bei einem Verlust der Karte dieser der Dankort-Zentrale unverzüg-lich gemeldet werden. Inzwischen wurden in Dänemark heute noch sogenannte „Kon-tanten“ aufgestellt. Das sind Geldautomaten „auf der Straße“ für Bargeldabhebungen.

Seit der Einführung im Jahre 1983 sind mehr als 6,2 Millionen Zahlungen mit der

Dankort durchgeführt worden. Die Dank-ort wurde erstmals am 1. September 1983 genutzt, als sich der Direktor der dänischen Kauf- und Kreditkartenorganisation ein Paar Schuhe mittels Dankort kaufte. Die Presse teilte damals mit, dass am näch-

sten Tag bereits 10 Zahlungsvorgänge stattfanden und das schon Ende des Jahres 78.552

Dankort-Zahlungen durch-geführt worden waren. Im darauf folgenden waren es bereits 581.078 Dankort-Zahlungen. Heute besitzt na-hezu jeder Däne eine kosten-

lose Dankort. Nach den letzten veröffentlichten Zahlen wurden 2007 mehr als 3,86 Mio. Dankort ausgestellt.

Im Durchschnitt nahm jeder Inhaber einer Dankort 2006 184 Dankort-Aktivitäten in Geschäften vor. Ein Jahr zu-vor waren es noch 167. Der bisherige Re-kordtag der Dankort war der 23. Dezember 2005. Über 4,4 Mio. Kartenzahlungen-, bzw. Auszahlungen erfolgten in den Geschäften Dänemarks. Die neueste Entwicklung ist die sogenannte eDankort, die für Zahlungen über das Internet gilt.

Dr. Lars Eriksen, www.DanRevision.com

Sprechen Sie Dänisch?

< Gute Sitten und Bräuche > heißt auf Dänisch < God skik og brug >Nur selten gibt es in dänischen Unterneh-

men Regeln dafür, wann der Arbeitgeber die E-Mails der Mitarbeiter lesen darf, welche Internetseiten besucht werden dürfen und in wie weit es in Ordnung ist, private E-Mails während der Arbeitszeit zu versenden. Aber wie sichern die Dänen dann die „guten Sitten und Bräuche“ in Verbindung mit der Nutzung von Telekommunikationstechnolo-gien am Arbeitsplatz?

„HK/Privat“ und „Dansk Erhverv“ - dä-nische Wirtschafts- und Unternehmerver-bände - haben hierzu einige Richtlinien erarbeitet, die den Mitarbeitergebrauch von Internet, E-Mails, Handys und vergleich-baren Technologien berücksichtigen. Mit anderen Worten, es wurde eine Vereinba-

rung getroffen, die sowohl dem Arbeitgeber als auch den Mitarbeitern Sicherheit bei der Nutzung von Telekommunikationstechno-logien am Arbeitsplatz geben soll. „Den en-kelte arbejdsplads skal blot udarbejde nogle klare retningslinier for god skik ved brug af e-mails.“ – „Ein Arbeitgeber muss nur ei-nige Richtlinien bezüglich guter Sitten und Bräuche bei der Versendung von E-Mails er-arbeiten.

„Det viser, at det ikke er svært og tids-krævende at udarbejde nogle klare regler, som kan forhindre kedelige situationer for medarbejderne, siger Carlo Søndergård.” - „Es ist nicht sonderlich schwer und zeit-raubend, einige klare Regeln zu erarbeiten, die mithelfen können, unangenehme Situa-

tionen für den Mitarbeiter und Arbeitgeber zu verhindern“, so Carlo Søndergaard, Ge-schäftsführer HK/Privat.

Die Vereinbarung beinhaltet beispielswei-se Aspekte des privaten Gebrauchs von In-ternet und E-Mails während der Arbeitszeit, Gebrauch von Mitarbeiterfotos im Internet, Richtlinien und Verpflichtungen in Verbin-dung mit IT-Sicherheit, Drahtlosnetzwerken, Mobiltelefonie etc. manWeitere Informationen erhalten Sie bei HK/Privat unter folgendem Link:http://www.computersmerter.dk/sw51121.asp und unter http://www.2op.dk/Nyheder/Sider/Godski-kogbrugiforbindelsemedinternete-mailsi-virksomheder.aspx.

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IHK Flensburg aktiv

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FURGY an den Start gegangen

Hinter dem Projekt „FURGY“ steht ein deutsch-dänisches Interg-Projekt mit einem Volumen von 1,2 Millionen

Euro und einer Laufzeit von drei Jahren, das von der Europäischen Union mit 65 Prozent (800.000 Euro) gefördert wird. Ziel der Initi-ative ist es, ein grenzüberschreitendes Kom-petenzzentrum für erneuerbare Ressourcen und Energieeffizienz aufzubauen. Die Pro-jektmanager Mette Tost (IHK Flensburg) und Leo Petersen (Udviklinsråd Sønderjylland) sowie das Mitglied der Projektlenkungsgrup-pe Henrik Frandsen (Sønderjysk Landbofore-ning) haben die Initiative FURGY vorgestellt. Anlass war das erste deutsch-dänische Ko-ordinierungstreffen in den Räumen der IHK Flensburg. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat die IHK das Projekt gemeinsam mit der Universität Flensburg, der Syddansk Universitet (Mads-Clausen-Institut) und dem Udviklingsråd Sønderjylland entwickelt. Das ganze Vorhaben ist in drei Teilbereiche aufge-teilt. In einer „regionalen Vorausschau“ sollen die bereits vorhandenen Kompetenzen und Bedarfe ermittelt werden. Teil zwei sieht ein „Clustermanagement“ vor; also ein verstärk-ter Wissensaustausch zwischen den deutschen und dänischen Akteuren. Die Hauptaufgabe besteht darin, die regionale Wirtschaft ein-zubinden, darunter insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen, sowie regionale Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen. Im dritten Bereich geht es um die „Regiona-

le Kooperation“, d.h. um die Positionierung eines „Clusters“ im gemeinsamen deutsch-dänischen Wirtschaftsraum, den laufenden Informationsaustausch und die gemeinsame strategische Positionierung.

„Das Projekt soll die in unserer Region stark aufgestellte Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien beiderseits der Gren-ze mit der regionalen Wirtschaft verknüpfen und grenzüberschreitende Entwicklungs-partnerschaften anregen. Vorstudien haben ergeben, dass auf beiden Seiten der Grenze Kompetenzen im Bereich der erneuerbaren Energien vorhanden sind, die nun zusam-

mengeführt werden.“, so Mette Tost von der IHK Flensburg. „Die deutsch-dänische Zusam-menarbeit zwischen deutschen und dänischen Unternehmen und Forschungsreinrichtungen wird die wirtschaftliche und technologische Entwicklung stimulieren und damit die Wett-bewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen insgesamt verbessern“, so Henrik Frandsen von der Sønderjysk Landboforening in Vojens. Und er fügt hinzu: „Das Interesse für dieses Projekt ist seitens der Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energie tätig sind, groß“.

Weitere Informationen gibt es im Internet (http://www.furgy.eu). wi

Stellten das neue Projekt vor: Mette Tost (IHK Flensburg), Henrik Frandsen (Sønderjysk Landboforening) und Leo Petersen (Udviklinsråd Sønderjylland).

Erfahrungsaustausch ohne GrenzenZwei Wochen lang einen intensiven Ein-

blick in die dänische Arbeits- und Lebens-welt erlangen – diese Chance nutzten 16 Auszubildende aus dem Norden Schleswig-Holsteins. Zum Abschluss des ersten Durch-laufs des Projekts COOL, das von der IHK-Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der dänischen EUC Syd

umgesetzt wurde, waren die Jugendlichen im August in Sønderborg als Praktikanten in dortigen Unternehmen tätig.

Die norddeutschen Azubis waren gut gerüstet: In der IHK-Wirtschaftsakademie lernten sie zuvor neben der dänischen Spra-che auch Wissenswertes über Land und Leute. Nach dieser intensiven Vorbereitung konnte das theoretische Wissen praxisnah im Gastunternehmen unter Beweis gestellt werden. „Mir wurde von Anfang an viel zu-getraut. So durfte ich in Dänemark einige IT-Probleme schon selbstständig lösen, wie beispielsweise die Konfiguration von Lap-tops und Druckern“, berichtet der 17-jähri-ge Fachinformatik-Azubi Sascha Wrage aus Flensburg stolz.

Janina Froese (22) aus Süderbrarup nutz-te ihr Praktikum im Kindergarten für einen Erfahrungsaustausch mit ihren dänischen Kolleginnen. „Zusammen mit zwei Erziehe-rinnen habe ich elf Kinder betreut. So konn-ten wir zahlreiche Aktivitäten starten.“ Eine

Besonderheit des dortigen Betreuungssy-stems fällt ihr sofort ein: „Die Kleinen haben hier schon viele Freiräume.“ Freiräume, die auch der angehende Mechatroniker Martin Lipinski (18) aus Flensburg in der Müllver-brennungsanlage Sønderborg zu schätzen wusste: „In lockerer Arbeitsatmosphäre konnte ich vom ersten Tag an einen Einblick in alle wichtigen Bereiche der Anlage be-kommen.“

Auch im nächsten Jahr haben Auszubil-dende die Chance, mit COOL ihr Nachbar-land näher kennen zu lernen und sich mit Dänischkenntnissen fit für einen Job in der Grenzregion zu machen. Da das Projekt im Zukunftsprogramm Arbeit des Landes mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds ge-fördert wird, ist die Teilnahme kostenlos. Interessierte Auszubildende können sich für den zweiten Durchgang noch bis zum 15. Januar bei Stephan Jung von der IHK-Wirtschaftsakademie unter E-Mail: [email protected] bewerben.

Martin Lipinski (Mitte) erfährt mehr über die Kalibrierung der Müllverbrennungsan-lage Sønderborg im Kontrollraum.

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Tests für Bus und Lkw, die sich an den offiziellen IHK-Prüfungen orientieren, sowie die dazu gehörigen Lösungen. Zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung wurden je zwei komplette Tests für Lkw und Bus entworfen, die sich an den Inhalten, Fragestellungen, Layouts und Punkteverteilungen der IHK-Prüfungen ori-entieren. Zusätzlich enthält die Broschüre eine

Fragenauswahl der vom DIHK veröffentlichten Musterprüfungen. Wie die Prüfungen der IHK bestehen die Übungstests aus Multiple-Choice- und offenen Fragen. Zu den vier Prü-fungstests sind die entsprechenden Lösungen enthalten, die eine Kontrollmöglichkeit bieten. Auch für die DIHK-Fragen wurden Lösungs-vorschläge erarbeitet.

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Hochschulen in der Region

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eHealth-Hauptstadt Flensburg!

Anrufe können glücklich machen! So geschehen am 14.09.2009 auf dem Handy von Prof. Dr. Roland Trill. An

diesem Tag hat das Entscheidungsgremi-um des Interreg-Programms Ostsee in Oslo eine für die Fachhochschule Flensburg sehr erfreuliche Entscheidung getroffen: das Projekt „ICT for Health – Strengthening so-cial capacities for the utilisation of eHealth technologies in the framework of ageing po-pulation“ wird mit 3,65 Millionen Euro über drei Jahre gefördert. Projektbeginn ist der 1. Januar 2010. „Wahnsinn“, so der Projektleiter, Prof. Trill,“ wir sind sehr froh darüber, dass wir uns gegen viele andere starke Projekte durchsetzen konnten. Hier an der Fachhoch-schule ist in den vergangenen drei Jahren still und leise das Kompetenzzentrum zum The-ma eHealth in Schleswig-Holstein entstan-den. Was andere Bundesländer nun mühsam aufzubauen versuchen – wir haben es schon! Die Förderung dieses Projektes zeigt das uns entgegengebrachte Vertrauen.“

In diesem Projekt, an dem 20 Partner aus acht Ländern (Dänemark, Schweden, Finn-land, Litauen, Polen, Norwegen, Deutschland und Russland) beteiligt sein werden, ist die Fachhochschule wiederum der so genannte Leadpartner, d.h. hier in Flensburg werden die Fäden des Projektes zusammenlaufen. Mit diesem Projekt wird auch deutlich, dass nicht nur Deutschland auf die eHealth-Tech-nologien im Gesundheitswesen der Zukunft setzt. Es soll u.a. erforscht werden, welche Möglichkeiten diese Technologien für die Versorgung einer älter werdenden Bevölke-rung bietet.

Der Präsident der FH Flensburg, Prof. Dr. Herbert Zickfeld, sieht in dem neuen Pro-

Mit eHealth den Bedürfnissen einer älter werden Bevölkerung gerecht werden. Projekt der FH-Flensburg wird für drei Jahre mit Interreg Mitteln gefördert.

jekt eine hervorragende Möglichkeit, diesen strategisch wichtigen Wissenschaftsbereich auszubauen. „Ich sehe darin eine gute Mög-lichkeit, die Internationalisierung der FH Flensburg weiter zu stärken und zur Entwick-lung der Wissenschaftsregion Mare Baltikum beizutragen,“ so FH Präsident Zickfeld.

„Es ist eigentlich unglaublich, welchen Erfolg wir mit unseren Projekten in den vergangenen drei Jahren hatten“, erzählt Prof. Trill, der Vater des Masterstudiengangs eHealth weiter. „Neben diesem neuen Projekt sind wir Leadpartner im deutsch-dänischen Projekt „Virtuelles Brustzentrum“, betreuen von Flensburg aus das eHealth for Regions

Network und stellen den Vorsitz in der Ge-sundheitsregion NORD. Ohne die mutige Ent-scheidung der Hochschule für den Master-studiengang eHealth im Jahr 2006 wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Dieser Studiengang ist die Drehscheibe, um die sich alle Aktivitäten versammeln. Diese Entschei-dung zeigt, dass eine Hochschule auf aktu-elle Trends reagieren, in diesem Falle sogar eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehmen kann! Flensburg ist wenigstens im baltischen Raum jetzt eine feste Größe! Und wir sind mit unseren Ideen noch lange nicht am Ende. Wir wäre es mit Flensburg als „eHealth-Haupt-stadt“ von Schleswig-Holstein?“.

Präsident Prof. Dr. Lutz R. Reuter im AmtDr. Lutz R. Reuter hat seine Arbeit als

Präsident der Universität Flensburg auf-genommen. Der 65-Jährige war bis vor kurzem Professor für Erziehungswissen-schaften mit Schwerpunkt Bildungsfor-schung an der Helmut-Schmidt-Univer-sität in Hamburg und wird nun an der Flensburger Hochschule für ein Jahr die Aufgaben des Präsidenten wahrnehmen. Prof. Dr. Lutz R. Reuter ist ein erfahre-ner Hochschulmanager, an der Universi-tät der Bundeswehr war er von 2005 bis 2009 Vizepräsident; 2007 berief ihn das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr auf Vorschlag der Universität Flensburg in den Schleswig-Holsteinischen

Universitätsrat. In seiner Amtszeit will der Präsident die Weichen für eine gesicherte und gute Zukunft der Universität stellen; einer der nächsten Schritte wird es sein, das Präsidium durch die Wahl von zwei Vizeprä-sidenten zu komplettieren.

Lutz R. Reuter studierte Politik- und Rechtswissenschaften und Erziehungswis-senschaft an den Universitäten Kiel, Tübin-gen und Konstanz und promovierte 1972 an der Universität Konstanz. 1977 nahm er den Ruf an die Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg an. Er ist seit 2004 Vorsitzender des Beirates der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung und Ehrenprofessor der Technischen Universität Nanking/China.

Dr. Lutz R. Reuter wird als Interimspräsid-nent die Geschäfte für ein Jahr leiten.

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Wirtschaftsjunioren

zwischen Nord- und Ostsee · 11|09 R 15

MasterstudiengangKultur–Sprache–Medien (KSM)

Es ist geschafft. Die große Anzahl an Kul-tur-Sprache-Medien-Erstsemestern sichert schon jetzt den Erhalt des Studienganges an der Universität Flensburg. Im letzten Jahr startete der Studiengang mit überschau-baren 10 Studentinnen, nun hat es bis zum 31. August 2009 bereits mehr als 80 Bewer-bungen mit den richtigen Profilen aus den verschiedensten Regionen der Welt gegeben.

Studiengangsleiter Prof. Dr. Werner Rein-hart und der Studiengangskoordinator Dr. Geoff Parker starteten zum letzten Winter-semester mit einer sehr kleinen Gruppe das Wagnis Kultur-Sprache-Medien. Es durfte zu diesem Zeitpunkt noch keine Werbung für das neue internationale Programm gemacht werden und die Vorgaben des Ministeriums besagten schon zu Beginn, dass ein Fortgang von KSM über eine Frist von drei Jahren erst dann gesichert sei, wenn mindestens einmal 19 Studenten immatrikuliert würden.

Durch eine gute Marketingstrategie und viel persönlichen Einsatz ist es dann zu die-sem erfolgreichen Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2009/10 gekommen. Geoff

Der Masterstu-diengang Kultur- Sprache- Medien stößt auf großes Interesse aus dem Ausland: Studien-anfragen kamen aus China, Süd-amerika, Indien, dem Balkan, Polen, Italien und den Niederlanden.

Parker freut sich besonders über das rege In-teresse an ausländischen Interessenten. Diese kommen aus China, Indien, Südamerika, dem Balkan, Polen, Italien und den Niederlanden in den hohen Norden Deutschlands – eine in-terkulturelle Mischung, die dem internatio-nal ausgerichteten Studiengang sehr entge-genkommt. Bewerbungen aus Dänemark und fast allen Bundesländern sind auch dabei.

Auch die Studentinnen des ersten Jahr-ganges freuen sich auf die Neuankömm-linge, die durch verschiedenste Studien- und Kulturhintergründe für weitere Vielfalt am Institut sorgen könnten. Solveig Hansen, Fachschaft KSM, erwartet einen ereignis-reichen Start des Semesters: „Unser Stu-diengang macht durch seine Vielfalt an Schwerpunkten im Bereich der Kulturwis-senschaften, der Sprachen und der Medien Freude und animiert zum regen Austausch innerhalb der Kurse sowie unter den Studie-renden und Dozenten. Eine große Flexibilität in der Berufswahl sind dabei der Lohn für ein starkes Eigenengagement und Motivati-on während des Studiums.

Jetzt geht es auch an der FH endlich los. Deutschlands nördlichste Fachhoch-schule bekommt ein hochmodernes Mari-times Zentrum. Gegenüber der Flensbur-ger Campushalle rollen die Bagger an, um mit den Erdarbeiten für den 1.900 m² Erweiterungsbau zu beginnen. Be-reits im Herbst kommenden Jahres soll auf dem Flensburger Campus eines der modernsten europäischen Seefahrts-ausbildungszentren bezugsfertig sein. Im Neubau wird künftig die gesamte

seefahrtsbezogene Ausbildung mit den Studiengängen „Seeverkehr, Nautik und Logistik“ und „Schiffstechnik“, die Fach-schule für Seefahrt sowie die Fort- und Weiterbildung der Lotsen gebündelt und untergebracht.

In dem neuen Maritimen Zentrum wer-den neben zahlreichen Büros und Laborato-rien insgesamt sechs Schiffsführungssimu-latoren für die nautische Ausbildung unter-gebracht. Die Bau- und Einrichtungskosten betragen rund sechs Millionen Euro.

Wirtschaftsjunioren Schleswig starten Schülerquiz

Die Wirtschaftsjunioren Schleswig starten das Schülerquiz „Wirtschafts-wissen im Wettbewerb“. „Wir würden

uns freuen, wenn sich zahlreiche Schulen bei uns melden, die an dem Quiz teilnehmen möchten“, sagt Carlo Kowalski, Leiter des Arbeitskreises „Schule-Wirtschaft“ der Wirt-schaftsjunioren Schleswig. „Den Gewinnern winken attraktive Sachpreise, der Kreissie-ger wird zu einem Bundesfinale nach Pots-dam eingeladen.“

Wirtschaftswissen im Wettbewerb ist ein Wissensquiz rund um Fragen zu Wirtschaft, Unternehmen, Ausbildung und Allgemein-bildung. Teilnehmen können Schülerin-nen und Schüler der neunten Klassenstu-fen aller allgemein bildenden Schulen im Kreis Schleswig-Flensburg von Harrislee bis Kropp, von Kappeln bis Erfde. Das Quiz ist von den Wirtschaftsjunioren Deutschland entwickelt worden, um Wirtschaftswissen in die Schulen zu bringen. Im vergange-nen Jahr haben über 36.000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland teilge-nommen. „Wenn wir mit Schülerinnen und Schülern sprechen, dann stellen wir oft fest, dass Unternehmertum und Wirtschaft kei-ne Themen im Unterricht sind“, erläutert Kowalski. „Mit unserem Quiz geben wir den Lehrern einen Aufhänger, der für die Schü-ler interessant ist.“ Als Nebeneffekt erreiche man, dass sich die Schüler mit den Themen befassen, die auch bei Einstellungstests ab-gefragt werden.

Schüler oder Lehrer, die sich für eine Teilnahme interessieren, können sich an den Geschäftsführer der Wirtschaftsjuni-oren in Schleswig, Stefan Wesemann (Tel. 04621/483010 oder E-Mail: [email protected]) wenden. Die Wirtschafts-junioren (WJ) Schleswig ist eine Verei-nigung von jungen Unternehmern und Führungskräften aus allen Bereichen der Wirtschaft. Die WJ Schleswig gehören den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) an. Die Wirtschaftsjunioren Deutschland bilden mit rund 10.000 aktiven Mitgliedern den größten Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren. Bundes-weit verantworten die Wirtschaftsjunioren bei einer Wirtschaftskraft von mehr als 120 Milliarden. Euro Umsatz rund 300.000 Ar-beits- und 35.000 Ausbildungsplätze. Der Bundesverband WJD ist seit 1958 Mitglied der mehr als 100 Nationalverbände umfas-senden Junior Chamber International (JCI). Weitere Informationen im Internet unter www.wjd.de

Baubeginn für Maritimes Zentruman der FH Flensburg

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Wirtschaftsjunioren

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Kultur

Wirtschaftjunioren besuchen Fisch Gosch

1966 macht sich der gelernte Maurer Jür-gen Gosch aus Tönning als Aalverkäufer im Lister Hafen von Sylt selbstständig. 1972 er-öffnet er die nördlichste Fischbude Deutsch-lands und erweiterte in den nächsten Jahren erheblich. Ende der Achtziger Jahre steigt Gosch in den Versandhandel ein und in den Neunziger Jahren wird die Hauptproduktion nach Ellingstedt in moderne Produktions-hallen verlegt. Heute unterhält das Unter-nehmen Filialen in den deutschen Zentren Hamburg, Bremen, Berlin und Frankfurt. Darüber hinaus haben zahlreiche Fran-chisenehmer sich des Konzeptes von Jürgen Gosch angenommen.

Gemeinsam hatten die Wirtschaftsjuni-oren Nordfriesland und die Schleswiger zum Firmenbesuch bei Fisch Gosch in Ellingstedt eingeladen. Über 30 Anmeldungen erga-ben sich aus beiden Kreisen, doch teilneh-men konnten leider nur 25 Auserwählte. Am Hauptproduktionsstandort von Gosch produzieren 50 Kolleginnen und Kollegen das komplette Sortiment: Sylter Matjes,

geräucherter Lachs oder Lachstatar, Soßen, Suppen, Salate in allen Geschmacksvaria-tionen werden in Ellingstedt hergestellt. Der Standort ist gut gewählt. Ellingstedt wird mit Frischfisch aus Hamburg und Dänemark beliefert. Die Rohware wird schnellstmöglich zu mehreren hundert verschiedenen Artikeln verarbeitet. Eigene Fahrzeuge beliefern je-den Kunden deutschlandweit. Scampis, Hummer und Co. werden verfeinert, ge-würzt, geräuchert oder gegart. Alles was das (Fisch-) Feinschmeckerherz verlangt, gibt es bei Gosch.

Qualität wird groß geschrieben. Bei-spielsweise wird auf gekühlte oder gefro-rene Lachsfilets verzichtet. Aus Qualitäts-gründen wird fangfrischer, gekühlter Lachs in Ellingstedt geschlachtet. Die Qualität des Fertigproduktes ist noch besser. Auch die Scampi werden in Vorverarbeitung zunächst gewaschen. Anschließend werden die Scam-pi wieder vom Wasser befreit, um möglichst viel Fertigprodukt nach dem Braten in der Pfanne zu halten.

Gosch hat deutschlandweit verschiedene Outlets aufgebaut und Franchisepartner an das Unternehmen gebunden. Und das Kon-zept funktioniert. Den Kunden wird stets fri-sche Ware zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis versprochen und maritimes Flair vermittelt. Weitere Infos im Internet unter: www.gosch-sylt.de. Stefan Wesemann

Die Wirtschaftsjunioren besuchen die Firma Gosch in Ellingstedt.

Fotoausstellung im Foyer der IHK eröffnet

Die Landesgartenschau in Schleswig haben sich im Jahr 2008 über 700.000 Besucherinnen und Besucher angese-

hen. Im Foyer der IHK Flensburg waren ei-nige dieser floralen Darbietungen in einer Fotoausstellung zu bestaunen. Am 30. Sep-tember haben IHK-Präsident Uwe Möser und die Geschäftsführerin der Ostseefjord Schlei GmbH, Anke Lüneburg, die „Fotografische Nachlese zur Landesgartenschau 2008” er-öffnet. „Rund um die Königswiesen sind im vergangenen Jahr auf rund 16 Hektar stim-mungsvolle Ziergärten mit exotischen, aber auch einheimischen Pflanzen entstanden. Manch ein Gast wird dabei Anregungen für die Gestaltung des eigenen Grüns bekommen haben”, so Uwe Möser.

Die Fotoausstellung kann - mit ihren 29 ausgewählten Motiven - nur einen kleinen Teil der eindrucksvollen Blütenpracht wi-dergeben. Die fotografische Nachlese ist das Produkt von 16 Fotografinnen und Foto-grafen. Sie haben die verschiedenen Zyklen der Landesgartenschau mit ihren wechseln-den Bepflanzungen und den künstlerischen Objekten durch den Sucher einer Kamera betrachtet. Die ausstellenden Künstler sind allesamt Hobbyfotografen, die ihr Können über die Jahre erweitert haben. Das Ministe-

rium für Landwirtschaft, Umwelt und länd-liche Räume in Kiel hatte ihnen das Angebot gemacht, eine Dokumentation über die Lan-desgartenschau zu erstellen. Eine Idee, die begeisterte. Anke Lüneburg erinnerte noch einmal daran, dass die Landesgartenschau einen spürbaren Optimismus in der Region hinterlassen habe. Nach dem Motto „Es pas-siert was”, gab es in diesem Jahr – auch ohne

Landesgartenschau – eine Nachfragesteige-rung bei den Gästen. Die Hobbykünstlerin-nen und -künstler sind: Verena Brons, Hans-Peter Eckermann, Nathalie Harrsen, Wanda Huhn, Yvonne Imbschweiler, Petra Mackens, Gundula Makus, Renate Prien, Helge Rode-wald, Stefanie Schlag, Frank Schlag, Rüdiger Schwarz, Claudia Völzke, Burkhard Völzke, Ingrid Zöllner, Erika Zülsdorf. wi

Im Foyer der IHK waren die Motive der Landesgartenschau 2008 zu sehen.

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