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(Aus dem Samariterhaus in Heidelberg. -- Direktor: Prof. Dr. R. Werner.) Zur Frage der Bedeutung des einmaligen Traumas fiir die Entstehung des Krebses und den Verlauf des Leidens. Von Dr. reed. M. Schad. Sowohl die klinische Erfahrung wie auch die experimentelle For- schung lehren, dal~ ehronisehe Reize eine wichtige /itiologische Bedeu- tung ffir die Krebsentstehung besitzen. Die Formen dieser Reize kSnnen jedoch verschiedener Art sein. So wird z. B. eine Reihe yon Parasiten mit der Entstehung yon Geschwfflsten in Zusammenhang gebracht, doch ist dieser anscheinend ein indirekter: Nicht Parasit und Zellreak- tion ergeben die Geschwulst, sondern Parasit und Gewebsreaktion, wobei letztere zun/~ehst in einer gut~rtigen Hypertrophie besteht, aus weleher erst sp/iter die eigentliehe bSsartige Neubildung hervorgeht. Es handelt sich also um eine Reizung des Gewebes durch den Stoffweehsel oder die mechanisehe Wirkung des Parasiten. Dies gilt sowohl ffir die beim mensehliehen Krebs gefundenen Parasiten wie aueh fiir jene, mit deren Hilfe es gelungen ist, auf experimentellem Wege eehte bSsartige Neu- bildungen zu erzeugen. Eine weitere Gruppe yon solehen Reizkrebsen sind die sog. Berufs- krebse, die bei Sehornsteinfegern, Braunkohlen-, Teer- und Paraffin- arbeitern, bei den Bergleuten in den Sehneeberger Arsengruben, bei den Anilinarbeitern, Brikettarbeitern und -verladern usw. gefunden werden und zu denen auch der sog. RSntgenkrebs gehSrt. Das Charak- teristisehe aller dieser Krebse ist die Tatsaehe, dab eine lange Einwir- kung des Reizes auf denselben KSrperteil notwendig ist, um die Wuehe- rung herbeizufiihren. Zwischen die Einwirkung der Schiid!iehkeit und den Ausbruch der Krebserkrankung ist gewShnlich sin Stadium einge- sehaltet, in welehem es noch mSglieh ist, durcb Beseitigung des Reizes die Carcinomentstehung zu verhiiten, wie man aus den Untersuchungen fiber den Teerkrebs gelernt hat; ist dieses Stadium fiberschritten, dann ist die Careinomentstehung irreversibel. Stets entwickelt sieh auf dem Boden des geseh/~digten Gewebes eine sichtbare Ver/inderung, die als Vorstadium des Krebses gilt und allm/~hlich in diesen selbst fibergeht. Es sind also sichtbare ,,Briiekensymptome" vorhanden, wenn es sich

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Page 1: Zur Frage der Bedeutung des einmaligen Traumas für die Entstehung des Krebses und den Verlauf des Leidens

(Aus dem Samariterhaus in Heidelberg. - - Direktor: Prof. Dr. R. Werner.)

Z u r Frage der Bedeu tung des e inmal igen T raumas fi ir die En t s t ehung des Krebses und den Verlauf des Leidens.

Von

Dr. reed. M. Schad.

Sowohl die klinische Erfahrung wie auch die experimentelle For- schung lehren, dal~ ehronisehe Reize eine wichtige /itiologische Bedeu- tung ffir die Krebsentstehung besitzen. Die Formen dieser Reize kSnnen jedoch verschiedener Art sein. So wird z. B. eine Reihe yon Parasiten mit der Entstehung yon Geschwfflsten in Zusammenhang gebracht, doch ist dieser anscheinend ein indirekter: Nicht Parasit und Zellreak- tion ergeben die Geschwulst, sondern Parasit und Gewebsreaktion, wobei letztere zun/~ehst in einer gut~rtigen Hypertrophie besteht, aus weleher erst sp/iter die eigentliehe bSsartige Neubildung hervorgeht. Es handelt sich also um eine Reizung des Gewebes durch den Stoffweehsel oder die mechanisehe Wirkung des Parasiten. Dies gilt sowohl ffir die beim mensehliehen Krebs gefundenen Parasiten wie aueh fiir jene, mit deren Hilfe es gelungen ist, auf experimentellem Wege eehte bSsartige Neu- bildungen zu erzeugen.

Eine weitere Gruppe yon solehen Reizkrebsen sind die sog. Berufs- krebse, die bei Sehornsteinfegern, Braunkohlen-, Teer- und Paraffin- arbeitern, bei den Bergleuten in den Sehneeberger Arsengruben, bei den Anilinarbeitern, Brikettarbeitern und -verladern usw. gefunden werden und zu denen auch der sog. RSntgenkrebs gehSrt. Das Charak- teristisehe aller dieser Krebse ist die Tatsaehe, dab eine lange Einwir- kung des Reizes auf denselben KSrperteil notwendig ist, um die Wuehe- rung herbeizufiihren. Zwischen die Einwirkung der Schiid!iehkeit und den Ausbruch der Krebserkrankung ist gewShnlich sin Stadium einge- sehaltet, in welehem es noch mSglieh ist, durcb Beseitigung des Reizes die Carcinomentstehung zu verhiiten, wie man aus den Untersuchungen fiber den Teerkrebs gelernt hat; ist dieses Stadium fiberschritten, dann ist die Careinomentstehung irreversibel. Stets entwickelt sieh auf dem Boden des geseh/~digten Gewebes eine sichtbare Ver/inderung, die als Vorstadium des Krebses gilt und allm/~hlich in diesen selbst fibergeht. Es sind also sichtbare ,,Briiekensymptome" vorhanden, wenn es sich

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u m eine dem Auge zug~ngliche Stelle des KSrper s hande l t , die der I~ei- zung unter l ieg t .

Bei den inneren Krebsen k a n n die Ver~nderung meis t n ieh t yon au•en kon t ro l l i e r t werden ; es is t daher m5glich, dal~ ein mehr oder weniger langes S t a d i u m sub j ek t i ve r S y m p t o m f f e i h e i t zwischen den Z e i t p u n k t der Sch~digung und den Ausbrueh der K r e b s k r a n k h e i t ein- geseha l te t erseheint . Aus den Un te r suehungen fiber den Blasenkrebs der An i l ina rbe i t e r wissen wir, dab do r t dieser sche inbaren S y m p t o m - f re ihei t keineswegs ein N o r m a l z u s t a n d der B lasenseh le imhau t ent- spr icht .

Von dem Beginn der Seh~digung bis zu dem Mani fes twerden des Krebses vergehen bei den Berufskrebsen in der Regel mehrere Jah re , j a selbst ein bis zwei Jah rzehn te . D a also einersei ts die Schi~digung selbst , welche nachweisbar yon Krebsen twick lung gefolgt ist, in der Regel lange anh~l t und au•erdem noeh J a h r e vergehen, bis der K r e b s en ts teh t , so i s t m a n sehr wenig geneigt , ein e inmaliges T r a u m a als ursi~chliches Moment ge l ten zu lassen, und ganz besonders d a n n nieht , wenn die E n t w i c k l u n g des Krebses nach kurzer Zei t begin nt . Es is t daher yon Wieh t igke i t , Be- 6bach tungen zu sammeln, welche da r tun , daI~ ein dera r t iger Zusammen- hang t r o t z d e m v o r k o m m e n kann, u m al lm~hlich die Bed ingungen kennenzulernen , Unter denen dies der Fa l l ist . Desha lb seien im folgen- den 2 Krankengeseh i ch t en mi tge te i l t , die mir yon H e r r n Prof. Werner

zur Verf i igung geste l l t wurden.

1. Fall. Es handelt sich um einen 26jhhrigen Oberj~ger. In der Familie keine Tumoren, keine Tuberkulose odor sonstige wesentliche

Krankheiten. Patient selbst war friiher nie ernstlich krank. Am 12. XI. 1914 erfolgt ein Querschul~ durch die linke Wange und Zunge,

wobei das GeschoB in der rechten Wange steekenblieb. Einschu~ in der ttShe des linken horizontalen Unterkieferastes mit Zerschmetterung des 1. und 2. Molaren. Der Schui~kanal verlief schriig dureh die Zunge yon unten links nach oben reehts, t rat am rechten Zungenrand etwa in H6he des 1. Molaren heraus und bohrte sich oberhalb des rechten I. Molaren in die Wange. Das Geschol~ soll die ~ul~ere t taut der Wange nur vorgew51bt haben; eine ~uSere Verletzung war nicht zu sehen.

Die Verletzung erfolgte bei offenem Munde, deshalb kam es zu keiner Zer- trfimmerung der reehten Z~hne. Der Verwundete spuckte naeh seinen Angaben das GeschoB aus. Nach dem Sehu~ kam es zu einer lebhaften Blutung, die jedoch ohne einen operativen Eingriff stand. Die Heilung verlief sparer ohne Kompli- kationen. Es wurde nut ein Splitter aus der Alveola des 1. linken ~olaren mit der Sequesterzange herausgezogen.

Nach dreimonatiger 5rtlicher Behandlung und Erholung in der Etappe wieder k. v., wurde der Oberj~ger jedoch zun~chst in der Etappe verwendet.

Im M~rz 1915 fiel es nun dem Manne auf, daI~ eine eigenartige, schmerzlose Schwellung an der Sehleimhaut der linken Wange - - entspreehend der Durch- sehui~narbe - - und zugleich eine Schwellung an der EinschuBstelle der Zunge am ]inken Rand entstanden war, Im Lau~e der n~chsten W0chen begann sich die Narbe zu verhi~rten und tra~ starker hervor. Da die Zunge schwerer beweglich

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wurde, kam der Mann erneut zur ~rztlichen Untersuchung. Man erkli~rte ihm, es handle sich um ein Keloid, das beobaehtet werden miisse. Er wurde iedoeh ganz plStzlieh zu seiner Truppe an die Front versetzt. Dort nahmen die Beschwer- den zu. Der Oberj/~ger aber wollte sieh nicht wieder sofort krank melden. Da sehlieBlich das Essen sehr ersehwert war und dazu am Mundboden Driisenschwel- lungen auftraten, die rapide zunahmen, wurde der Mann in ein Spiral der Etappe gesehickt. Dort stellte man einen inoperablen Krebs lgngs des Sehul3kanals lest. Nur der Narbenteil an der reehten Wangenschleimhaut erwies sieh frei.

Von der linken unteren Seite der Zunge bis an die Wangenschleimhautnarbe zog sich eine fiber walnuBgroBe Sehwellung den Ramus horizontalis des Unter- kiefers entlang, auf derselben befand sieh eine breite Ulceration mi t aufgeworfenen R/~ndern. Das Infiltrat ging direkt in die linke Wange und in die Zunge fiber nnd setzte sieh bis zur Einschul3stelle der rechten Wange fort. Die Zunge selbst war sehr stark infiltriert, so dab nur noeh die Spitze beweglich blieb. Der Mundboden war mit einem harten Tumor yon Halbapfelgr613e ausgeffillt. AuBerdem fanden sich mehrere Drfisen 1/~ngs der Carotis.

Anfang Juni 1915 ergab eine Probeexcision aus dem beschriebenen Ulcus ein Sehleimhautcareinom.

Da die operative Therapie aussichtlos ers'ehien und ffir eine andere Behandlung keine Einriehtungen vorhanden waren, wurde der Kranke ins t teimatland ab- transportiert.

Bei einem sieher gesunden, in keiner Weise belasteten Mann entwickelte sich also 4 Monate naeh der Verletzung ein Carcinom, das sieh bereits 10--12 Woehen sparer so ausgedehnt hatte, dab es inoperabel war.

2. Fall. Ein 34j~hriger Landwehrmann wurde im Februar 1915 durch einen StreifschuB an der linken Sehl/~fe verletzt, wobei die Yfaut angeblich aufgerissen und die darunter gelegene Muskulatur etwas gequetseht wurde, abet weder Knoehen noeh Gef/~Bverletzungen bestanden.

Die oberfl/~ehliche, m/~l~ig blutende Wunde wurde naeh entspreehender Des- infektion mit einem Heftpflasterverband versorgt. Naeh einer 3w6chentigen Erholung in der Etappe wurde der Verwundete dann wieder an der Front ver- wendet.

Im Jul i 1915 soll die anfangs wohi etwas verdickte, sonst aber normal aus- sehende Narbe binnen einigen Wochen angeschwollen sein, ohne dab Schmerzen vorhanden wa.ren. Akute Entzfindungserseheinungen fehlten vollst/indig; es wurde noeh hervorgehoben, dab keinerlei Verletzung oder sonstige Reizung der Narbe erfolgt sei.

August 1915: Dureh die Sehwellung war das Tragen einer Kopfbedeekung etwas erschwert. Gelegentlieh einer Krankenvisite bei der Truppe fiel es auf, dab irgendein ProzeB die Narbe verdickte. Es wurde yon einem Keloid gesprochen, der Mann zur Behandlung in ein Etappenlazaretg verwiesen. Dort stellte man eine beginnende Uleeration auf einer etwa daumenlangen, keloidartig verdiekten Narbe lest. Die Wueherung war sehr derb, die t~gnder der Ulceration erschienen aufgeworfen. Der Verdaeht auf eine Careinombi]dung wurde zum ersten Male ausgesproehen und die Radikaloperation Mitte August 1915 durchgeffihrt: Ex- stirpation der Narbe mit der darunter liegenden Muskulatur und einem breiten Hautstreifen aus der Umgebung; Deekung dutch Thiersehsehe Transplantation.

Mikroskopisehe Untersuchung: Verhornendes Epithelcarcinom der Haut, das die linke Sehl/ife einnahm und medial in die Tiefe der Muskulatur einzudringen begann.

Das weitere Schieksal des Patienten ist nicht bekannt, da er ins Hinterland abgeschoben wurde.

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Epikritisch ist folgendes zu bemerken: Es ist selbstverst~ndlieh nicht auszuschliel~en, dal~ an denjenigen Stellen, die yore Schul~kanal berfihrt wurden, eine Keimversprengung oder eine sonstig e lokale Ver- ~tnderung als disponierendes Moment vorhanden war. Die Verwundeten hat ten jedoeh ausdrfieklieh hervorgehoben, dal~ die verletzte Partie vorher ganz unver~ndert gewesen sei. Insbesondere war bei dem Fall yon Wangen- und Zungendurehsehul~ keine Zahnreizung der Schleim- haut oder eine sonstige fiir den Verwundeten fiihlbare Entzfindung vorausgegangen.

Bei dem zweiten Verwundeten w~re irgendeine Ver~tnderung der Haut h6chstwahrscheinlieh noch leichter zu entdeeken gewesen, aber aueh yon ihm wird behauptet, dal~ nicht die geringste Spur einer sicht- baren Abnormit~t vorhanden war.

Man hat also den Eindruck, dal~ in beiden F~llen ein einmaliges Trauma ohne Mitwirkung einer naehweisbaren Disposition direkt zur Careinombildung im Bereiche unkompliziert heilender Wunden fiihrte.

Aul~er diesen beiden F~llen finden sich in der Literatur noeh einige andere, in denen nach ganz kurzer Zeit im Anschlul~ an eine einmalige Verletzung Krebsentwicklung zustande kam.

Stau]]er beriehtet yon einem 66j~hrigen Giel~ereiarbeiter, dal~ sieh bei ihm 30 Tage nach einer Brandverletzung an der linken Wange ein erbsen~ol~es ulceriertes Cancroid bildete, nachdem 9 Tage naeh der Verbrennung ein Erysipel entstanden war. Hier waren pr~carcinomatSse Hyperkeratosen im Gesicht vorhanden, an keiner Stelle aber war eine caneroidverd~ehtige Ver~nderung festzustellen gewesen. Stau][er nimmt aueh daher an, dal~ die Hyperkeratosen zwar als disponierendes Moment zu betraehten sind, das Trauma der Brandverletzung aber die aus- 15sende Ursaehe fiir die Krebsentwicklung war. Er zitiert ferner einen Fall yon Bang: Bei einem 45i~hrigen Mann bildete sich 16 Tage naeh der Verbrennung mit einem heil~en Teerspritzer an der NasenSffnung ein erbsengrol]er Tumor, der sieh histologiseh als Caneroid erwies.

Pickerill teilte mit, dal] er 5 Monate nach einer Verbrennung mit rotglfihendem Zunder bei einem 45j~hrigen Mann am linken nnteren Augenlid einen Basalzellenkrebs sieh entwiekeln sah.

Fischer-Wasels beobaehtete bei einem Soldaten 35 Tage naeh einer Kampfgasseh~digung eine beginnende Krebsbildung, ein ganz kleines Carcinom, das neben einer Randnekrose der Sehleimhaut auf der Epi. glottis sag. Ferner erw~hnt er die Bildung eines Unterlippenkrebses 5 Monate nach einer Ver~tzung mit Kalilauge.

SchSnborn beschrieb einen Fall yon Magencarcinom, das sich un- mittelbar nach einem StoB in die Magengegend entwickelte.

Bommer teilte folgenden Fall mit: Eine Frau wurde Anfang Oktober yon einem Kalb gegen die Brust gestoBen; die Stelle des StoBes war einige

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Tage schmerzhaft. Im November des gleichen Jahres t ra t ein Knoten in der linken Brust auf an derselben Stelle, gegen die der Stol~ erfolgt war. Im Januar, also 3 Monate nach der Verletzung, war bereits ein stark entwickeltes Careinom vorhanden.

Blumenthal berichtet fiber eine Frau, die vorher bestimmt keinen Tumor in der Brust hatte. Nachdem ihr aber ein Blumentopf auf die Brust gefallen war, entwiekelte sich binnen 6 Wochen ein Tumorknoten in der Mamma, der sich als ein Careinom erwies, das schon 3 Monate sparer Pleurametastasen machte. Diese Beispiele mSgen genfigen.

Die Beobaehtungen am Mensehen sind bisher zu sparlich, um die Frage zu beantworten, ob eine lokale oder allgemeine Disposition not- wendig ist, wenn ein einmaliges Trauma zur Krebsentwicklung ffihren soll. Nach den Ergebnissen der experimentellen Forschung scheint tatsaehlieh bei einem norma]en Organismus durch eine einmalige Ver- letzung noch nie die Erzeugung eines Krebses gelungen zu sein, wohl aber wenn der KSrper in bestimmter Weise vorbereitet war, so z. B. naeh Teerapplikation entweder durch Pinselung der Haut oder dureh intravenSse Injektion entgifteten Teers (Bec]c, A..Fischer). Bricht man eine derartige Vorbehandlung ab, bevor noch durch dieselbe Krebs ent- stand, dann genfigt sehon eine leichte Verletzung, z. B. Kratzen an der Haut , um Krebs zu erzeugen w~hrend dies sonst unmSglich ist. Selbst- verst~ndlich gelingt dies nur bei Tieren, die fiberhaupt auf Teer mit Krebsentwieklung reagieren, z. B. bei der Maus. Man kann also auf experimentellem Wege willkfirlich eine Disposition zum Krebs erzeugen und dieselbe so welt steigern, dal~ ein einmaliges Trauma zur Ausl5sung der bSsartigen Neubildung genfigt 1. Angesiehts dieses Umstandes wird man natfirlich aueh beim Menschen mit der Behauptung vorsiehtig sein miissen, da~ ein normaler, d. h. nicht zur Krebsentwicklung disponierter Organismus auf eine einmalige Verletzung mit einer bSsartigen Wuche- rung zu reagieren vermag, und immerhin die M5glichkeit offenlassen, da~ in jenen Fallen, in denen dies scheinbar geschah, doch eine uns un- bekannte allgemeine Disposition vorlag.

In der Literatur fiber die Unfallbegutachtung ist eine gr51~ere An- zahl yon Beobaehtungen beriehtet, in denen yon erfahrenen ~rz ten ein Zusammenhang zwischen einem einmaligen Trauma und der Ent- wicklung eines Krebses naeh l~ngerer oder kfirzerer Zeit angenommen wurde, und es sehien nun yon Interesse zu sein, einmal nachzuforschen, ob der Vergleich der den Gutachten zugrunde gelegten Krankengeschich- ten nieht vielleieht irgendwelche Hinweise auf eine gemeinsame Be- sonderheit jener Verletzten enthalten kSnnte, die anscheinend das Un- glfiek hatten, auf ein einmaliges Trauma mit Krebsentwicklung zu rea- gieren. Dabei sind folgende MSglichkeiten in Betracht zu ziehen: Trauma

1 Bestatigende Nachuntersuchungen liegen derzeit noch nlcht vor.

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und Krebsentstehung werden wohl ~tiologisch aufeinander bezogen, stehen abet in Wirkliehkeit in keinem Zusammenhange; es ist ein Zu- fall, dal~ sich an der verletzten Stelle sp/iter aus ganz anderen Grfinden Krebs entwickelt. An diese MSglichkeit ist besonders dann zu denken, wenn zwischen der Verletzung und der Krebsentstehung eine besonders lange Latenzzeit eingeschaltet war. Oder das Trauma traf eine bereits krebsig entartete Stelle und beschleunigte nur die Entwicklung des bereits bestehenden Leidens. Das wird vor allem dann zu vermuten sein, wenn die Latenzzeit eine auffallend kurze war. Oder endlich die Verletzung hatte Folgen, welche ohne irgendeine lokale oder allgemeine Disposition direkt zur Krebsentwicklung fiihren, eine Behauptung, welehe durch die experimentelle Forschung, wie erwKhnt, nicht gestiitzt wird.

In der mir erreichbaren Literatur yon 1900--1929 land ich 247 F~lle, bei denen auf Grund der geltenden Anschauungen angenommen wurde, dab ein einmaliges Trauma Krebs hervorgerufen oder zum mindesten in der Entwicklung beschleunigt habe. Zun/~chst war zu untersuchen, ob die Organe, welche sp/tter vom Krebs befallen wurden, haupts~chlich solche waren, die yon Natur aus den Sch/~dlichkeiten besonders ausge- setzt slnd, odor solche, die nach den Ergebnissen der statistischen For- schungen haufig zu Spontankrebsen neigen. Tab. A zeigt die 247 F/~lle nach Organen geordnet. Dabei fallt auf, dal~ der Brustkrebs besonders zahlreich vertreten ist, und zwar nicht nur der Krebs der weiblichen

Tabelle A. 247 ~ille anscheinend traumatisch bedingter Krebse nach Organen geordnet.

247 3oi3 131114

Brust

341 9 4 115

Geni-

1 1 121 [ 1!16

Mamma, sondern auch der m/~nnliche Brustkrebs, der sonst so auBer- ordentlieh selten ist. An Magenearcinomen sind 13%, an Lippen- krebsen 12% und Hautkrebsen 13% verzeichnet; Lunge, Leber und Pankreas sind trotz ihrer geschiitzten Lage in der Statistik relativ h~u- fig vertreten, w~hrend andere Traumen st/~rker ausgesetzter Organe, z. B. Kehlkopf, SpeiserShre, Harnblase und weibhche Genitahen nut j e einmal vorkommen.

Stellt man nun in einer zweiten Tabelle (B) die Organverteilung bei diesen 247 F/illen jener einer grSBeren Landeskrebsstatistik, z. 13. der badisehen, gegenfiber, so ergibt sich, dab bei ersterer 73,68 % ,,is Krebse gefunden wurden, wiihrend in der Landesstatistik nur 30,51%

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gezghlt wurden. Das Verh~ltnis der ,,inneren" Krebse ist das umgekehrte (26,32 zu 69,49%). Es zeigt sieh, dab im allgemeinen doeh die den Verletzungen ]eiehter ausgesetzten Organe in der Statistik der scheinbar t raumatiseh be- dingten Krebse weitaus hgufiger sind, wenn auch einzelne Organe davon eine Ausnahme maehen. Dies sprieht dafiir, dag die Tatsaehe der Verletzung die relative tt~ufigkeit des Krebses an den Organen beeinflu~?t hat, dal? also das Trauma mit Wahrscheinliehkeit eine ge- wisse gtiologisehe Bedeutung besag.

Es war ferner die Frage zu erwggen, ob die natfirliche H/~ufung des Krebses im Alter die Ents tehung der seheinbar post t raumatisehen Krebse bedingt haben k5nnte. Zu diesem Zweeke wurden die Altersdaten der Verletzten vergliehen. Von den 247 F/tllen war nur in 221 das genaue Alter verzeiehnet. Es ergibt sieh daraus ein DurehsehnittsaIter yon 49,6 Jahren zur Zeit der Erkennung des Leidens. Nun wurden die 22i Fglle in 3 Altersgruppen geteilt : , ,unter 30 Jahre" , , 30 - -50 Jahre" und ,,fiber 50 Jahre" . Sodann wurde die It~iufig- keit des Krebses in den analogen Alters- stufen nach den Angaben der Badischen Krebsstat is t ik eruiert, und es zeigte sich, dab gegen/iber der letzteren unter den 221 Fgllen ganz auffallend viele Per- sonen, die den jfingeren Altersgruppen angehSrten, verzeiehnet waren. Bei den weniger als 30 Jahre alten Personen sollten naeh der Badisehen Krebs- statistik 2,70% zu zghlen sein, wghrend unter unseren 221 F/~llen 6,35%, also 2~/~ mal mehr vorhanden waren. Von den 30--50j~hrigen waren in der Badisehen Landesstatist ik 17% vorhanden, unter unseren F~.llen aber 41,17%. Dagegen

Z e i t s c h r i f t ffir K r e b s f o r s c h u n g . 32. B d .

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50 M. Sohad: Zur Frage der Bedeutung des einmaligen Traumas

betrafen nach der Badischen Statistik 80,30% fiber 50jahrige, die in unserer Statistik nur 52,5% ausmaehten. Man sieht also, dab unter den 221 seheinbar posttrauraatisehen Krebsen das jugendliche Alter in auffallender We~se iiberwiegt. Zum mindesten bet diesen Personen seheint also das Trauma bewirkt zu haben, dal~ sie in einem frfiheren Lebensalter yon Krebs befallen wurden, als sonst fib]ieh ist.

Mag auch die Zahl der hier verarbeiteten Beobachtungen ira Ver- haltnis zu den Ziffern der Landesstatistik gering erscheinen, so ist doch andererseits die Zahl der gesamraelten Einzeleffahrungen wiederum so groin, dab nicht ohne weiteres mit einem Zufall gereehnet werden kann. In einer tIinsicht aber ist die Auswertung ersehwert; bet einem Tell der F~tlle ist ngmlich die genaue histologische Diagnose nicht an- gegeben. We sie verzeichnet ist, hande]t es sich fast durchweg ura Car- cinome. Immerhin konnte, wenn sieh unter den nicht genauer eharak- terisierten bSsartigen Neubildungen noch einige Sarkome befinden, doch ein Tell der H~tufung in den jfingeren Lebensaltern dadurch er- kl~trt werden, dal~ Sarkorae fiberhaupt in den ersten Dezennien zahl- reicher vorkommen als Carcinome. Die Zahl der letzteren ist aber unter den 221 F~tllen zu groin, um die H~ufung nur auf den eben erw~hnten Umstand zurfiekzuffihren.

Es wurde ferner analysiert, wie ]ange Zeit nach der Verletzung das Krebsleiden festgestellt werden konnte. In dieser t t insicht variieren die Angaben aul~erordentlich. 54mal betrug die Zeit weniger als 6 Mo- nate, 40ma] 6--12 Monate, 73mal 1--3 Jahre und 46mal fiber 3 Jahre. Bet 34 Fallen war das Zeitinterva]l nicht angegeben. Die kfirzeste Frist zwisehen Trauma und Krebsdiagnose betrug 2real je 4 Wochen. Ein 32j~hriger Mann, der bis zu seinera Unfall, einer Kontusion, vollkomraen gesund und arbeitsfghig gewesen war, zeigte nach 4 Wochen die typi- sehen Symptome des Lungenkrebses. In einera anderen Falle wurde ein Mann yon einer Biene in die Lippe gestoehen an einer Stelle, die vorher vo]lkommen normal erschien; nach 4 Woeben hat te sich ein Carcinom gebildet. Wghrend ira ersteren Falle der Gedanke naheliegt, daf~ ein bereits bestehender latenter Lungentumor dureh das Trauma zu rascherera Wachstum angeregt und naehweisbar wurde, ist im zweiten Falle eine derartige Annahrae schwer zu stfitzen, denn der Bienenstich betraf eine makroskopisch unvergnderte Stelle der Lippe, und die Krebs- entwicklung effolgte direkt ira zeitlichen Anschlul~ an der Stelle des Stiehes.

Nun wurden die Verhgltnisse, unter denen eine kfirzere oder Ningere Latenzzeit auftrat , etwas ngher studiert. Es wurde die Zeitdauer veto Unfall his zur Erkennung der b6sartigen Neubildung bet den verschie- denen Ursprungsorganen des Krebses und bet den verschiedenen Arten der Verletzung zusaramengestellt, ferner die Hgufigkeit der lgngeren oder kfirzeren Latenzzeit bet den einzelnen Organen und endlich die

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Verteflung der Latenzzeiten auf die verschiedenen Altersstufen, um zu sehen, ob die Altersdisposition eine Rolle spielt. Die ausffihrlichen Tabellen sollen hier der ]%aumersparnis halber nicht publiziert werden.

Von den Ergebnissen aber sei folgendes erw/ihnt: W/~hrend eine deuthche Beziehung zwischen Art der Verletzung und Latenzzeit nicht festzustellen war, fiel es auf, dab nach den Traumen gegen die Magen- gegend, nach den Verletzungen der Zunge und der/~uBeren mis Genitalien die kurzen Latenzzeiten pr/ivalierten (Magen: 19 unter l Jahr , 13 fiber 1 Jahr, Zunge: 9 unter 1 Jahr, 3 fiber 1 Jahr, m/s Geni- tale: 13 unter 1 Jahr, 7 fiber 1 Jahr), w~hrend bei den fibrigen Organen das umgekehrte Verh/~ltnis zu beobachten war (Haut 7 : 1 5 , Lippe 8 : 19, weibliche Mamma 17 : 30, m/~nnliehe Brustwarze 0 : 6, ] )arm 2 : 6, Knochen 3 : 13 usw.). Ein Vergleich des Alters d e r Verletzten mit der Latenzzeit des Krebses nach der Sch/idigung lehrte, da$ bei den mehr als 50j~hrigen die kurze, unter einem Jahre betragende La- tenzzeit fiberwog (60 : 27), w~hrend bei den jfingeren Personen unter 50 Jahren die Verteilung eine gleiehm/~Bige war (53 : 49).

Nach der Art der Verletzungen geordnet, ergaben sieh 90 F/~lle mi t offenen Wunden; davon waren 4 SchuBwunden, 9 Bil~verletzungen, 7 Stichverletzungen, 8 Schnittwunden, 20 RiBwunden, 10:Verbrennun- gen, 15mal Stof3kontusion mit Platzen der Haut , 4 Quetschwunden, 12mal Verletzung yon Warzen und einmal ,,Wundscheuern" der Haut . 157mal hat te die Verletzung keine offene Wunde zur Folge. 32mat wurde angegeben, da$ sich das Carcinom direkt an der Ste]le der offenen Wunde aus derselben entwickelt habe, ehe es noeh zu vo]ler t teilung gekommen war. 52 real war der Einflu$ des Traumas auf die Carcinom- entwicklung, wobei nicht entschieden werden soll, ob es sich um eine AustSsung oder Besehleunigung handelte, sehr deutlich, obwohl es sich nur um leichte Verletzungen handelte. Nur 35real wurde behauptet , dab in der ersten Zeit der Verletzung keine subjektiven oder objektiven Folgeerseheinungen zu beobachten waren und die Beschwerden erst kurz vor dem manifesten Auftreten des Krebses einsetzten. 212real aber waren sofort zum mindesten lebhafte subjektive Beschwerden, zum Tell auch objektive Ver/~nderungen vorhanden, die zun/~chst als Folge der Verletzung zu deuten waren und dann allm~hlich in die Sym- ptome des Krebses fiberleiteten (Brfiekenerscheinungen).

Es lieBen sich noeh einige andere nicht uninteressante Zusammen- stellungen maehen. Doch scheint die Zahl der gesammelten Beobach- tungen nicht gro$ genug, um weiter in das Detail zu gehen.

Fassen wir die Resultate zusammen, so 1/~Bt sieh folgendes aussagen : 1. Es gibt ldinisch sichergestellte F/~lle yon Krebsentstehung nach

einer einmaligen Verletzung rnit einer auffallend kurzen Latenzzeit ohne nachweisbare ]okale Disposition der verletzten Ste]le.

4*

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2. Es ist auffallend, dab sich unter den nach einmaliger Verletzung aufgetretenen oder vielleicht nur manifest gewordenen b6sartigen Neu- bildungen - - aueh bei den Carcinomen ~ unverh~ltnism/~gig viele Per- sonen im jiingeren Lebensalter befinden and dab bei den/~lteren Leuten die Latenzzeit tiberwiegend kfirzer ist als bei den jiingeren.

3. Nieht setten entwiekelt rich die Neubildung in unmittelbarem zeitliehen und 6rtlichen AnsehluB aus offenen, nicht glatt heilenden ~Wunden oder aus Narben naeh glatter I-Ieilung.

4. In der vorliegenden Statistik ist nieht die allgemeine Neigung des Organes zur Krebsentwieklung, wie sie aus den Landesstatistiken hervorgeht, aussehlaggebend, sondern die Exposition der Organe gegen- fiber Verletzungen.

5. Nach den bisherigen Erfahrungen kann man fiir die Anerkennung eines einmaligen Traumas als ausl6sende Ursaehe der Krebsentwiek- tung nieht yon bestimmten Mindestforderungen abgehen. Diese sind entweder der Naehweis eines anerkannten prgeaneerfsen Zustandes, der dutch die Verletzung hervorgerufen wurde, oder yon Brtiekensym- ptomen, welehe eine dauernde Vergnderung des betreffenden Organs beweisen. Dagegen wird beziiglieh der Latenzzeit keine bestimmte Grenze gezogen werden k6nnen, da einerseits eine augerordentlieh rasehe Entstehung des Krebses mfglieh ist, andererseits auf dem Umweg fiber die oft lunge Jahre bestehenden pr~caneerfsen Vorstadien auch eine vielj~hrige Latenzzeit mfglieh erseheint in ghnlieher Weise wie bei den ehronischen Reizzust~nden, die den Berufskrebsen vorausgehen. Nieht die Stgrke des Traumas, sondern die H6he und Dauer der I~eaktion des Organes sind in erster Linie zu beriieksiehtigen. Ferner ist die Tat- saehe, dub das betreffende Organ entweder direkt vom Trauma ge- troffen wurde oder mindestens indirekt in naehweisbarem Grade mit- ver~ndert erseheint, ein unumg~ngliehes Erfordernis fiir die Anerken- hung der ~tiotogisehen Beziehung der Verletzung zur Krebsentwiek- lung.

Es ist wissensehaftlieh im Einzelfalle oft nicht zu entseheiden, ~de diese gtiologisehe Beziehung zu bewerten ist, ob das Trauma die einzige Ursaehe darstellte, d .h . Disposition erzeugend und wueherungsaus- t6send wirkte oder nut als ein Glied eines komplizierten Ursgehenkom- plexes mitwirkte. Nut beim Bestehen einer greifbaren lokalen Dis- position (prgeaneer6ser Zustand, gutartiger Tumor u. dgl.) weig man sieher, dub die Verletzung bloB als Teilursaehe anzusehen ist. Die An- sehauungen yon Blumenthal und Tsutschlaender (vgl. Med. Klin. 1928, Nr 7) stimmen damit fiberein.