zur bestimmung von guanidinnitrat und ammoniumnitrat in technischen produkten

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150 Bericht : Spezielle analytische Methoden 1--2 ml Perhydrol zu, fgllt mit 5 ml 2~ LSsung yon 4-Dimethylaminoazo- benzol-4'-arsonsaurem Natrium, verdfinnt mit 30--35 ml Wasser und versetzt noch mit 10 ml l~ MethylorangelSsung zur vollst~ndigen F~llung als Mit- fgllungsreagens. Start Methylorange kann man beliebige andere Sulfosi~uren mit geniigend hohem Nolekulargewicht nehmen, z.B. fi-Naphthalinsulfonsi~ure u.a. Nach 24 Std filtriert man, w~scht 2--3mal mit 0,1~ L6sung des F~llungs- reagenses in 0,1 n Salzs~ure und vergliiht bei 900--1000 ~ C. Die Vollsti~ndigkeit der F~llung wurde mit Hflfe der radioaktiven Isotope 9~Zr und lSlHf geprfift, sie betr~gt 94--1000/0 . 1 ~. anal. Chim. ]3, 674--676 (1958). [l~ussisoh]. (Nit engl. Zus.fass.) Inst. Geoehem. u. anal. Chem. Akad. Wiss. SSSR, Noskau. K. HE~TZOG Die Bestimmung yon wasserliislichen Sulfaten in Biiden. Die Sulfate bestimmt J. R. FaE~E:Z 1 nach der Reduktionsmethode zur Mikrobestimmung yon Schwefel nach C. N. JG~NSO~ und H. NISHITA 2, wobei er die stSrenden Bodenkolloide durch Filtration abscheidet und Sulfatschwefel yon anderen anorganischen Bodenschwefel. verbindungen durch F/~llung als Bariumsulfat abtrennt. -- Arbeitsweise. 20 g Boden schfittelt man mit 100 ml sehwefelfreiem Wasser 30 rain in 200 ml-Zentri- fugengl/~sern, zentrifugiert die Suspension (2000 U/min) 15 rain, filtriert die fiber- stehende Flfissigkeit durch ein Seitz-Bakterienfilter und fiillt 2 ml eines aliquoten Tells des kolloidfreien Filtrates in den l~eduktionskolben. Man s~uert mit 0,01 n Salzs~ure an (1V[ethylorange als Indicator), erhitzt die LSsung zum Koehen, fiigt 1 ml 5% ige BariumehloridlSsung tropfenweise zu, 1/~gt 1 Std an einem warmen Ort absitzen, filtriert dutch ein Pregl-Filterst/~behen (Porosit/~t 4) und w~scht den Niedersehlag einige Male mit kleinen Portionen einer l~ Bariumchlorid- 15sung im Kolben. Sehlieglieh behandelt man den Niederschlag in dem gleiehen Kolben, in dem gef~llt wurde, welter nach der Reduktionsmethode. 1 Soil Sei. 86, 241--244 (1958). R~gional Pastoral Lab. Armidale, New Sough Wales (kustralien). -- 2 Analyt. Chemistry 24, 736 (1952) ; vgl. diese Z. 139, 152 (1953). W. G~iiTz Zur Bestimmung yon Guanidinnitrat und Ammoninmnitrat in teehnisehen Produkten empfehlen J. N~CCZEWSKI und J. NLODECK~1 die potentiometrisehe Titration zweier Proben tier zu untersuchenden Substanz im nichtw~Brigen Nedium mit Natriummethylat bzw. mit Perchlors~ure. Die erste Titration ergibt die Menge Nitrat, die an Ammoniumionen gebunden ist (NH4NO a stellt die wichtigste Ver- unreinigung des technisehen Guanidinnitrats dar), durch die zweite Titration wird die ganze HNO3-Menge erfal3t (d. h. aueh die an Guanidin gebundene S/~ure). Der Gehalt am Guanidinnitrat wird aus der Differenz beider Titrationsergebnisse berechnet. -- Ausfiihrung. a)Bestimmung des NH~NO3-Gehalts. Man 10st 0,1--0,2 g der zu untersuchenden Probe in 75--100 ml wasserfreiem Methanol und titriert gleich darauf potentiometrisch mit 0,1 n NatriummethylatlSsung (2,5 g Natrium- metal1 in reinem Nethanol zu 1 1 gelSst). Als Indieatorelektrode dient eine Sb- oder Mo-Elektrode, Vergleichselektrode ist eine Chlorsilberelektrode in Methanol ~. -- b) Bestimmung des Guanidinnitratgehalts. Nan lSst 0,1 g Probe in 100 ml Eisessig und titriert die entstandene LSsung nach dem Abkfihlen mit 0,1 n HC104-LSsung in wasserfreier Essigs~ure unter Verwendung einer Glaselektrode als Indicator- elektrode und einer Chlorsilberelektrode in Eisessig ~ als Bezugselektrode. Berech- hung: Prozente Guanidinnitrat -- (v. n. 0,12209 100/e) -- 1,5252 A. Es bedeuten v den Verbrauch tier HClO4-LSsung (in Millilitern), n die Normalit~t der HC10~- LSsung, 0,12209 das !Vfilli~quivalent Guanidinnitrat, c die Einwaage (in Grammen), 1,5252 den Umreehnungsfaktor yon Ammoniumnitrag auf Guanidinnitrat und A den Prozentgehalt an Ammoniumnitrat aus der vorhergegangenen Bestimmung. --

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Page 1: Zur Bestimmung von Guanidinnitrat und Ammoniumnitrat in technischen Produkten

150 Bericht : Spezielle analytische Methoden

1--2 ml Perhydrol zu, fgllt mit 5 ml 2~ LSsung yon 4-Dimethylaminoazo- benzol-4'-arsonsaurem Natrium, verdfinnt mit 30--35 ml Wasser und versetzt noch mit 10 ml l~ MethylorangelSsung zur vollst~ndigen F~llung als Mit- fgllungsreagens. Start Methylorange kann man beliebige andere Sulfosi~uren mit geniigend hohem Nolekulargewicht nehmen, z .B. fi-Naphthalinsulfonsi~ure u.a. Nach 24 Std filtriert man, w~scht 2- -3mal mit 0,1~ L6sung des F~llungs- reagenses in 0,1 n Salzs~ure und vergliiht bei 900--1000 ~ C. Die Vollsti~ndigkeit der F~llung wurde mit Hflfe der radioaktiven Isotope 9~Zr und lSlHf geprfift, sie betr~gt 94--1000/0 .

1 ~. anal. Chim. ]3, 674--676 (1958). [l~ussisoh]. (Nit engl. Zus.fass.) Inst. Geoehem. u. anal. Chem. Akad. Wiss. SSSR, Noskau. K. HE~TZOG

Die Bestimmung yon wasserliislichen Sulfaten in Biiden. Die Sulfate best immt J. R. FaE~E:Z 1 nach der Reduktionsmethode zur Mikrobestimmung yon Schwefel nach C. N. JG~NSO~ und H. NISHITA 2, wobei er die stSrenden Bodenkolloide durch Filtration abscheidet und Sulfatschwefel yon anderen anorganischen Bodenschwefel. verbindungen durch F/~llung als Bariumsulfat abtrennt. -- Arbeitsweise. 20 g Boden schfittelt man mit 100 ml sehwefelfreiem Wasser 30 rain in 200 ml-Zentri- fugengl/~sern, zentrifugiert die Suspension (2000 U/min) 15 rain, filtriert die fiber- stehende Flfissigkeit durch ein Seitz-Bakterienfilter und fiillt 2 ml eines aliquoten Tells des kolloidfreien Filtrates in den l~eduktionskolben. Man s~uert mit 0,01 n Salzs~ure an (1V[ethylorange als Indicator), erhitzt die LSsung zum Koehen, fiigt 1 ml 5% ige BariumehloridlSsung tropfenweise zu, 1/~gt 1 Std an einem warmen Ort absitzen, filtriert dutch ein Pregl-Filterst/~behen (Porosit/~t 4) und w~scht den Niedersehlag einige Male mit kleinen Portionen einer l~ Bariumchlorid- 15sung im Kolben. Sehlieglieh behandelt man den Niederschlag in dem gleiehen Kolben, in dem gef~llt wurde, welter nach der Reduktionsmethode.

1 Soil Sei. 86, 241--244 (1958). R~gional Pastoral Lab. Armidale, New Sough Wales (kustralien). -- 2 Analyt. Chemistry 24, 736 (1952) ; vgl. diese Z. 139, 152 (1953). W. G~iiTz

Zur Bestimmung yon Guanidinnitrat und Ammoninmnitrat in teehnisehen Produkten empfehlen J. N~CCZEWSKI und J. NLODECK~ 1 die potentiometrisehe Titration zweier Proben tier zu untersuchenden Substanz im nichtw~Brigen Nedium mit Natriummethylat bzw. mit Perchlors~ure. Die erste Titration ergibt die Menge Nitrat, die an Ammoniumionen gebunden ist (NH4NO a stellt die wichtigste Ver- unreinigung des technisehen Guanidinnitrats dar), durch die zweite Titration wird die ganze HNO3-Menge erfal3t (d. h. aueh die an Guanidin gebundene S/~ure). Der Gehalt am Guanidinnitrat wird aus der Differenz beider Titrationsergebnisse berechnet. -- Ausfiihrung. a)Bestimmung des NH~NO3-Gehalts. Man 10st 0,1--0,2 g der zu untersuchenden Probe in 75--100 ml wasserfreiem Methanol und ti tr iert gleich darauf potentiometrisch mit 0,1 n NatriummethylatlSsung (2,5 g Natrium- metal1 in reinem Nethanol zu 1 1 gelSst). Als Indieatorelektrode dient eine Sb- oder Mo-Elektrode, Vergleichselektrode ist eine Chlorsilberelektrode in Methanol ~. -- b) Bestimmung des Guanidinnitratgehalts. Nan lSst 0,1 g Probe in 100 ml Eisessig und titriert die entstandene LSsung nach dem Abkfihlen mit 0,1 n HC104-LSsung in wasserfreier Essigs~ure unter Verwendung einer Glaselektrode als Indicator- elektrode und einer Chlorsilberelektrode in Eisessig ~ als Bezugselektrode. Berech- hung: Prozente Guanidinnitrat -- (v. n. 0,12209 �9 100/e) -- 1,5252 A. Es bedeuten v den Verbrauch tier HClO4-LSsung (in Millilitern), n die Normalit~t der HC10~- LSsung, 0,12209 das !Vfilli~quivalent Guanidinnitrat, c die Einwaage (in Grammen), 1,5252 den Umreehnungsfaktor yon Ammoniumnitrag auf Guanidinnitrat und A den Prozentgehalt an Ammoniumnitrat aus der vorhergegangenen Bestimmung. --

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 151

Das beschriebene Bestimmungsverfahren is~ rasoher ausffihrbar als die iibliche Pikratmethode 3 (Analysendauer nur 1,5 Std). Der relative Fehler betr~g~ -kl~ Die im teehnisehen Guanidinnitrat vorhandeneu Verunreinigungen (z. B. Dicyan- diamid) stSren nicht.

1 Chem. analit. (Warszawa) 2, 176--182 (1957) [Polnisch]. (1VIit engl. Zus.fass.) Inst. phys. Chem., Akad. Wiss., Warschau (Polen). -- 2 MIiqCZEWSKI, J., u. Z. ~L.(Ds l~oczn. Chem. 29, 919 (1955). - - ~ F ~ E ~ , P., u. J. L. ~ u Analyb. Chemistry 24, 515 (1952); vgl. diese Z. 138, 292 (1953). M. g~rv~,{~

Die der spektralphotometrisehen Bestimmung kleinerBorgehalte inAmmonium- fluorid mit Carmin vorzuschaltende Abtrennung des Bors durch Destillation als Bors~uremethylester wird durch die groBen FluoridmengeI1 stark ges~Srt. Naeh T. I~OWIOKA-JAN]~OWSK~ und H. SzYSZKO 1 kann man diese St6rung aussohalten und zu einigermaBen reproduzierbaren Bestimmungen gelangen, wenn man die Destillation in Gegenwart gr6Berer ~engen yon borfreiem Aluminiumsulfat in Methanoldampf vornimmt, das in 0,1 n Natronlauge aufgefangene Destillat nach Zusatz yon Aluminiumsulfat in einer Quarzsehale eindampft nnd dann die Bestim- mung nach I-IATCtIEtC-~ILCOX in bekannter Weise durehfiihrt. Dadurch werden die t tauptmenge Fluor als Aluminiumfluorkomplex gebunden, ebenso ldeine Mengen yon fiberdestillier tern Fluor; die Bildung yon Fluorboraten ist weitgehend ausgeschlossen. Die l~Iethode ist mit einem systematisehen Fehler yon e~wa --10~ behaftet; die Ergebnisse sind um diesen Betrag zu erhShen. Bei Borgehalten yon 0,5--5 ppm betragt die Streuung j= 200/0. -- Borfreies Methanol wird durch Destillation yon mannithaltiger methanoliseher Natronlauge erhalten; zur Entfernung yon Bor aus Aluminiumsulfat versetzt man dessen w/~l]rige LSsung im Destillierkolben mit konz. Schwefelsaure und borfreiem Methanol nnd destilliert im ~ethanoldampfi Die l~einigung ist naeh dreimaliger Desbillation beendet. - - F/Jr den s~Srungsfreien Verlauf der Bordestillation ist es wesenblich, yon der Zugabe der Ammonium- fluoridprobe zum Aluminiumsulfat bis zum Beginn der Destillation mindestens 30 rain zu warren. Die l~3inigungs- und Trennoperationen sind in Quarzgeraten durchzufiihren.

1 Chem. analit. (Warszawa) 3, 969--976 0958) [Polnisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Inst. Nuclear Res , Warsehau (Polen). H. I-IAI~TK~MP

Zur Bestimmun~ yon Titandichlorid und -trichlorid in Alkali- oder Erdalkali- chloridschmelzen geben S. I~ELLGI~E:h ~ und M. B. ALPERT ~ zwei Methoden an. ]3ei der ersten ist die l~{enge des entwickelten Wasserstoffs nach der l%eaktiou mit verd. Salzs~ure ein MaB fiir den TiC12-Gehalt und damit ffir den Reduktions- grad AT des Titans ( ~ seheinbare Wer~igkeit): Ti 2+ -k H + -+ Ti ~+ -k 1/2tt2. Die zweite Methode bestimmt durch Titration unter kontrollierten Bediugungen der mit Wasserstoffperoxyd entstehenden H+-Ionen ebenfalls den l~oduktionsgrad. Beide Methoden erfordern zusatzlich die Bestimmung des gesamten 15slichvn Titans mit Eisen(III)-ammoniumsulfat nach vorheriger Reduktion. Luftsauvrstoff muB bei allen Operationen mSgliehst weitgehend ausgeschlossen werden. -- Be- stimmung des gesamten 16slichen Titans. Eine Probe, die einem FeIII-Verbrauch yon 20--40 ml entsprieht, wfl'd in 100 ml 0,6 n Salzsaure gelSst, mit Aluminiumfolie nach J. A. l~Am~ 2 reduziert und mit 0,0626 n Eisen(III)-ammoniumsulfatlSsa_~g und Ammouiumthiocyanat als Indicator bis zur ersten bleibenden Rotf/~rbung titriert. Die vorherige l%eduktion yon Titan(IV) eriibrigt sich, wenn die Probe etwas Titan(II) enth~tlt und homogen ist. - - Wasserstoffmethode. Der Apparat be- steht aus einer 50 ml-Gasbiirette (Abbflduug im Original) m~t 0,1 ml-Teilung. Die Probe (soviel, dab 10--40 ml tt~-Gas entstehen) wird in wasserstoffgesattigter