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Donnerstag, 28. Mai 2009 1 ZENTRUM FÜR TEXTEDITION UND KOMMENTIERUNG (ZETEK) AN DER WESTFÄLISCHEN WILHELMS- UNIVERSITÄT halt hann Joachim Spalding - Kritische Ausgabe 2 rmann Hamelmann (1526-1595) formationsgeschichtliche Schriften 2 ition der Schriften des Flavius Josephus 2 ilon von Alexandrien 3 vum Testamentum Graece 3 ssenschaftliche Handausgaben des N.T. 3 s Neue Testament in syrischer Überlieferung 4 igenes, Werke mit deutscher Übersetzung 4 s Paraśurāma-Kalpasūtra 5 mische Inquisition und Indexkongregation 6 ntiaturberichte von Eugenio Pacelli (1917-1929) 7 rders Theologischer Kommentar zum A. T. 8 ition des rabbinischen Auslegungsmidrash 9 e Gemeinen Bescheide von Reichskammergericht d Reichshofrat. 1 ition nordwestgriechischer Inschriften aus den useen von Thyrreion und Agrinion 1 criptiones Graecae (IG) 1 e Briefsammlung des Mönchs Hierotheos 1 kunden der Abtei Cluny 1 s Manuel d’histoire de Philippe de Valois: Eine isergeschichte für Könige 1 xtgeschichte Anciennes Chroniques de Flandre 1 ition Giordano Brunos 1 rtholomäus Anglicus‘ De proprietatibus rerum 1 r Platonismus in der Antike 1 e Nürnberger Clarissenchronik 2 bniz‘ De Jure Suprematus ac Legationis 2 ition der Leibnizbriefe 2 ris de’Grassi († 1528) 2 eslauer Äsop' 2 nturia epistolarium formularum' 2 itische Gesamtausgabe der Werke des Schenute 2 stpublikation von 119 noch nicht edierten Papyrus- ten des koptisch-manichäischen Psalmenbuches der Chester Beatty Library 2 e Schachbildlichkeit in Johannes Guallensis' reviloquium de virtutibus" 2 ition von Ortnit und Wolfdietrich A 2 e Edition der „Concordantiae Caritatis“ des rich von Lilienfeld 2

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Donnerstag, 28. Mai 2009

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ZENTRUM FÜR TEXTEDITION UND

KOMMENTIERUNG (ZETEK) AN DER WESTFÄLISCHEN WILHELMS-UNIVERSITÄT

Inhalt

Johann Joachim Spalding - Kritische Ausgabe 2Hermann Hamelmann (1526-1595) Reformationsgeschichtliche Schriften 2Edition der Schriften des Flavius Josephus 2Philon von Alexandrien 3Novum Testamentum Graece 3Wissenschaftliche Handausgaben des N.T. 3Das Neue Testament in syrischer Überlieferung 4Origenes, Werke mit deutscher Übersetzung 4Das Paraśurāma-Kalpasūtra 5Römische Inquisition und Indexkongregation 6Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli (1917-1929) 7Herders Theologischer Kommentar zum A. T. 8Edition des rabbinischen Auslegungsmidrash 9Die Gemeinen Bescheide von Reichskammergericht und Reichshofrat. 10Edition nordwestgriechischer Inschriften aus den Museen von Thyrreion und Agrinion 11Inscriptiones Graecae (IG) 12Die Briefsammlung des Mönchs Hierotheos 13Urkunden der Abtei Cluny 13Das Manuel d’histoire de Philippe de Valois: Eine Kaisergeschichte für Könige 15

extgeschichte Anciennes Chroniques de Flandre 16Edition Giordano Brunos 17Bartholomäus Anglicus‘ De proprietatibus rerum 18Der Platonismus in der Antike 19Die Nürnberger Clarissenchronik 20Leibniz‘ De Jure Suprematus ac Legationis 21Edition der Leibnizbriefe 22Paris de’Grassi († 1528) 23'Breslauer Äsop' 24'Centuria epistolarium formularum' 25Kritische Gesamtausgabe der Werke des Schenute 25Erstpublikation von 119 noch nicht edierten Papyrus-

ten des koptisch-manichäischen Psalmenbuches in der Chester Beatty Library 26Die Schachbildlichkeit in Johannes Guallensis' "Breviloquium de virtutibus" 27Edition von Ortnit und Wolfdietrich A 27Die Edition der „Concordantiae Caritatis“ des Ulrich von Lilienfeld 28

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Johann Joachim Spalding - Kritische Ausgabe

Seminar für Kirchengeschichte II

Johann Joachim Spalding, Kritische Ausgabe, hg. v. A. Beutel, Tübingen 2001ff., 13 Bände; bereits erschienen: 8 Bände (2001-2008). Ansprechpartner: Prof. Dr. Albrecht Beutel Seminar für Kirchengeschichte II Raum 112 Universitätsstraße 13-17 D-48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 - 22539 oder - 22516 (Sekretariat) [email protected]

Hermann Hamelmann (1526-1595) - Reformationsgeschichtliche Schriften

Institut für Westfälische Kirchengeschichte

Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian Peters Institut für Westfälische Kirchengeschichte R 117 Universitätsstr. 13-17 D-48149 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 - 22571 [email protected]

Edition und Übersetzung der Schriften des Flavius Josephus

Institutum Iudaicum Delitzschianum Edition und Übersetzung der Schriften des Flavius Josephus (Vita, Contra Apionem, Antiquitates Iudaicae); erschienen: Flavius Josephus: Aus meinem Leben (Vita). Kritische Ausgabe, Übersetzung und Kommentar von F. Siegert, H. Schreckenberg, M. Vogel, Tübingen 2001; Contra Apionem. 2 Bände, Tübingen 2008. Ansprechpartner: Prof. Dr. Folker Siegert Institutum Judaicum Delitzschianum Wilmergasse 1 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 – 22562 [email protected]

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Philon von Alexandrien: deutsche Übersetzung der nur armenisch über-lieferten Schriften Quaestiones in Genesim und Quaestiones in Exodum.

Institutum Iudaicum Delitzschianum

Ansprechpartner: Prof. Dr. Folker Siegert Institutum Judaicum Delitzschianum Wilmergasse 1 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 – 22562 [email protected]

Novum Testamentum Graece

Institut für neutestamentliche Textforschung

Novum Testamentum Graece. Editio critica maior: Neuedition des griechischen Neuen Testaments auf der Basis der gesamten handschriftlichen Überlieferung des ersten Jahrtausends (Forschungsvorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, seit 2008); Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibelgesellschaft; bereits erschienen: Bd. IV. Die katholischen Briefe, hg. von B. Aland, K. Aland †, G. Mink, H. Strutwolf, K. Wachtel, Stuttgart 1997-2005.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Holger Strutwolf Institut für neutestamentliche Textforschung Pferdegasse 1 D-48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 – 22581 [email protected]

Wissenschaftliche Handausgaben des Neuen Testaments

Institut für neutestamentliche Textforschung Wissenschaftliche Handausgaben des Neuen Testaments: 28. Auflage des Nestle/Aland (in Vorbereitung als Buch und in digitaler Form); Zusammenarbeit mit dem Institute for Textual Scholarship and Electronic Editing (University of Birmingham, UK). Ansprechpartner: Prof. Dr. Holger Strutwolf Institut für neutestamentliche Textforschung Pferdegasse 1 D-48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 – 22581

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Das Neue Testament in syrischer Überlieferung

Institut für neutestamentliche Textforschung

Das Neue Testament in syrischer Überlieferung; erschienen: Bd. I. Die Großen Katholischen Briefe, hg. v. B. Aland und A. Juckel, Berlin/New York 1986, Bd. II, Die Paulinischen Briefe, hg. v. B. Aland und A. Juckel, 1991, 1995, 2002. In Vorbereitung: synoptische Edition der Apostelgeschichte; kritische Edition der neutestamentlichen Peschitta (Paulusbriefe). Ansprechpartner: Prof. Dr. Holger Strutwolf Institut für neutestamentliche Textforschung Pferdegasse 1 D-48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83 – 22581 [email protected]

Origenes, Werke mit deutscher Übersetzung

Seminar für Alte Kirchengeschichte

Der antike Theologe Origenes (185-254) hat mit seinem akademischen Denkstil und seinen originellen Gedanken zu Themen wie Freiheit, Geschichte und Gerechtigkeit die christliche Theologie und die gesamte Geistesgeschichte Europas tiefgreifend geprägt. Die zweisprachige Gesamtausgabe verfolgt den Zweck, seine Schriften für Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen als Gewinn bringende historische Ressource für aktuelle religiös-kulturelle, theologisch-philosophische und ethische Probleme vollständig zugänglich zu machen und zu erschließen. Alle Schriften werden in einer modernen Übersetzung präsentiert. Etliche von ihnen erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung. Die zugrundegelegten Texte sind teils modernen Editionen entnommen, teils neu ediert. Alle Bände sind mit Einführungen in das Werk und Erläuterungen zu Text und Übersetzung versehen. Origenes, Werke mit deutscher Übersetzung, hg. von Alfons Fürst und Christoph Markschies 25 Bände in ca. 45 Teilbänden Exegetische Schriften zum Alten Testament 1/1 Die Kommentierung des Buches

Genesis 1/2 Die Homilien zum Buch Genesis 2 Die Homilien zum Buch Exodus 3 Die Homilien zum Buch Levitikus 4 Die Homilien zum Buch Numeri 5 Die Homilien zum Buch Josua 6 Die Homilien zum Buch der

Richter

7 Die Homilien zum Ersten Buch Samuel

8/1 Die Prologe zu den Psalmen 8/2-4 Die Kommentierung der Psalmen 8/5 Die Homilien zu den Psalmen 36

bis 38 9 Der Kommentar zum Hohenlied Die Homilien zum Hohenlied 10 Die Homilien zum Buch Jesaja 11 Die Homilien zum Buch Jeremia 12 Die Homilien zum Buch Ezechiel

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13/1 Die Kommentierung der Klagelieder

13/2 Die Kommentierung des Buches Hiob

Exegetische Schriften zum Neuen Testament 14/1-5 Der Kommentar zum Matthäusevangelium 15 Die Homilien zum Lukasevangelium 16/1-5 Der Kommentar zum Johannesevangelium 17/1-3 Der Kommentar zum Römerbrief

18/1 Der Kommentar zum Ersten Korintherbrief 18/2 Der Kommentar zum Epheserbrief und weitere Fragmente Traktate und Briefe 19/1-2 Über die Prinzipien 20/1-4 Gegen Kelsos 21 Über das Gebet 22 Aufforderung zum Martyrium 23 Der Dialog mit Herakleides 24 Über das Pascha 25 Briefe

Ansprechpartner: Prof. Dr. Dr. Alfons Fürst Seminar für alte Kirchengeschichte Zimmer 127a Johannisstraße 8-10 48143 Münster Tel.: +49 251 83-25053 [email protected]

Das Paraśurāma-Kalpasūtra und seine „Weiterschreibungen“ in der Rezeptionsgeschichte

Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft

Das seit 2006 DFG-geförderte Projekt ist dem wenig erforschten Genre hindu-tantrischer Ritualmanuale gewidmet und der Handlungspragmatik, der symbolischen Kommunikation und der historischen Dynamik vertexteter Riten. Mit dem Paraśurāma-Kalpasūtra (PKS) wird ein zentraler Ritualtext der heute maßgeblichsten panindischen Tantratradition – der Śrīvidyā – erstmals übersetzt, kritisch annotiert, ritualtheoretisch analysiert und auf seine „Weiterschreibung“ in späteren Ritualtexten hin untersucht. Das PKS, vermutlich im Tamilnadu des 16. Jh. entstanden, beinhaltet Alkohol- und Sexualriten, die das offizielle hinduistische Normsystem überschreiten, aber streng regelgeleitet und ritualisiert vollzogen werden. Träger waren fürstliche Kreise und hochgebildete Städter – nicht zuletzt Brahmanen, die die Kommentare verfassten. Auffallend in der PKS-Tradition ist das Aushandeln traditioneller Hierarchien und religiösen Spezialistentums. Das PKS positioniert sich gegenüber dem Veda und anderen Wissenskulturen als das hervorragendste System und die machtvollste Soteriologie. Der Ritualtext scheint eine wichtige Schnittstelle zwischen kaschmirischen und südindischen Formen der Śrīvidyā zu bilden und wird bis heute „weitergeschrieben“. Er erfährt u.a. im zeitgenössischen Varanasi eine Renaissance. Die Übersetzung soll den bislang unerforschten Text besser zugänglich machen. Mit der Herausarbeitung der Verschlüsselungstechniken seiner mythopoetischen Codesprache wird „Handwerkszeug“ zum Verständnis weiterer Texte bereitgestellt. Die Analyse zu Inhalt, Form und Funktion des rituellen Prozesses im PKS und seiner Spezifika wird ergänzt durch die

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Rekonstruktion seiner multiplen rezeptionsgeschichtlichen Fortschreibungen. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zu tantrischer Rhetorik, Ritualpraxis und Entwicklungen der Śrīvidyā zu gewinnen und einen Beitrag zu Ritualstudien und Religionsästhetik zu leisten. Ansprechpartner: Prof. Dr. Annette Wilke (Projektleiterin) Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft Zimmer 2.71 Hüfferstraße 27 48149 Münster Tel.: +49 (0) 251 83-32667 [email protected]

Römische Inquisition und Indexkongregation von 1542 bis 1966

Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Das Langfristprojekt ist das international grundlegendste und zugleich komplexeste Forschungsvorhaben zur Geschichte der Buchzensur durch die Römische Kurie. Es erschließt die erst seit 1998 zugänglichen einschlägigen Akten der zuständigen Dikasterien, des Sanctum Officium (1542–1966) und der Indexkongregation (1571–1917). Folgende Forschungsvorhaben werden realisiert: Erstens werden die Plakatdrucke (Bandi), mit denen die Bücherverbote vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in Rom rechtskräftig bekannt gemacht wurden – Basis des in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Index Librorum Prohibitorum –, vollständig ediert. Die Edition bietet zudem eine exakte bibliographische Identifikation der verbotenen Bücher und einen kritischen Apparat zum jeweiligen Entstehungs- und Redaktionsprozess. Zweitens wird ein Systematisches Repertorium erstellt, das alle zensurierten Bücher, verbotene wie „freigesprochene“, verzeichnet. Dieses enthält neben der bibliographischen Identifikation Informationen zu den einzelnen Zensurverfahren: Verfasser und Umfang der Gutachten, die Ergebnisse des Verfahrens und die archivalischen Fundorte der Prozessunterlagen. Eine Prosopographie liefert drittens bio-bibliografische Profile der Kongregationsmitarbeiter, die deren Funktionen, ihre kuriale Karriere, Netzwerke und intellektuelle Milieus transparent machen. Ferner werden die zur Buchzensur verfassten Gutachten aufgelistet und ein bibliographischer Teil (Schriftenverzeichnis und Literatur) angeschlossen. Zusätzlich zu dieser Grundlagenforschung werden in Einzelprojekten prominente Zensurfälle und -themen, die Rezeption der Bücherverbote sowie zentrale Aspekte der Struktur und Verwaltung der beiden Zensurbehörden untersucht. Insgesamt wird das Phänomen der römischen Buchzensur so in die allgemeine (wissenschafts-)historische Entwicklung eingeordnet. Projektwebsite: www.buchzensur.de Bisherige Laufzeit: seit 01.01.2002 als Langfristvorhaben DFG-Förderung: seit 01.01.2002 Voraussichtliche Dauer: bis 31.12.2014 Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Wolf Projektkoordination: Judith Schepers

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Andreea Badea, Dr. Bruno Boute, Volker Dinkels, Maike Hartmann, Dr. Jyri Hasecker, Ursula Paintner Ansprechpartner: Prof. Dr. Hubert Wolf Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Zimmer 133 Johannisstraße 8-10 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83-22626 [email protected]

Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli (1917-1929)

Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte

Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII. (1939-1958), ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts – für die einen „Hitler’s Pope“ (John Cornwell), für die anderen „größter jemals lebender Wohltäter des jüdischen Volkes“ (Pinchas Lapide). Dass Pacelli bereits als Nuntius in Deutschland von 1917 bis 1929 und dann als Kardinalstaatssekretär bis zu seiner Papstwahl am 2. März 1939 die vatikanische Politik maßgeblich mitbestimmte, wird bei der Einordnung seines „Schweigens“ zum Holocaust meist nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei dürften gerade die zwölf deutschen Jahre seine personellen Netzwerke, seine Wahrnehmungs- und Handlungsmuster und damit auch seine Politik als Papst besonders auch gegenüber dem „Dritten Reich“ entscheidend geprägt haben. Seit Februar 2003 bzw. September 2006 sind im Vatikanischen Geheimarchiv die detaillierten Berichte zugänglich, die Pacelli Tag für Tag, manchmal sogar mehrmals täglich, als Nuntius von München und Berlin – der Drehscheibe vatikanischer Europa- und Weltpolitik – nach Rom sandte. Diese Berichte eröffnen eine neue Perspektive auf die Entwicklung und die Rolle der katholischen Kirche in der Weimarer Republik, aber auch auf Politik und Alltagskultur dieser Jahre in Deutschland und Europa. Pacellis ca. 6.500 Nuntiaturberichte stellen das wichtigste zusammenhängende Quellenkorpus zum deutschen Katholizismus der Weimarer Zeit dar. Sie werden in Zusammenarbeit mit dem Vatikanischen Geheimarchiv und dem Deutschen Historischen Institut Rom komplett mit Anlagen erfasst, kritisch ediert, kommentiert, ausgewertet und Wissenschaftlern ebenso wie einer breiteren Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht werden. Projektwebside: www.pacelli-edition.de Bisherige Laufzeit: seit 01.01.2008 als Langfristvorhaben DFG-Förderung: seit 01.01.2008 Voraussichtliche Dauer: 12 Jahre Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Wolf Projektkoordination: Dr. Barbara Schüler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Sascha Hinkel, Jörg Hörnschemeyer, Rom, Dr. Maria Pia Lorenz Filograno, Elisabeth Richter, PD Dr. Kirsi Salonen, Rom

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Hubert Wolf Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Zimmer 133 Johannisstraße 8-10 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83-22626 [email protected]

Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament

Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments Projekt: ● Kommentar auf aktuellem fachwissenschaftlichen Standard

● Augenmerk auf Lesbarkeit und Übersichtlichkeit ● Jüdische, katholische und evangelische Autorinnen und Autoren ● 22 von 64 Teilbänden bereits erschienen

Anliegen: HThKAT legt seinen Schwerpunkt auf die Herausarbeitung der Makro-

strukturen des Endtextes, womit nicht nur jüdische Auslegungstradition aufgegriffen, sondern auch der christlichen Praxis in Verkündigung und Lehre entsprochen wird, in der der kanonische Endtext als Gotteswort gelesen wird. Der komplexe Überlieferungsprozess der Schriften wird insoweit skizziert, als er selbst theologisch fruchtbar gemacht werden kann. Das Kommentarwerk nimmt als hermeneutisch relevante Tat-sache ernst, dass das AT als Heilige Schrift Israels entstand und auch nach Entstehung des Christentums die Heilige Schrift Israels bleibt. Andererseits muss eine Auslegung im Horizont des Christentums her-ausarbeiten, dass und wie ein Text Teil des christlichen Kanons ist. HThKAT will hier pointiert neue Wege gehen.

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Ansprechpartner: Prof. em. Dr. Erich Zenger Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments Zimmer 215 Johannisstraße 8-10 48143 Münster Tel.: +49 251 83-25227 [email protected]

Edition des rabbinischen Auslegungsmidrash zu den Psalmen, Midrash Tehillim, auf Basis der erhaltenen Handschriften und Fragmente sowie der

frühen Drucke

Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments Thema: Midrash Tehillim ist die rabbinisch-jüdische Auslegungsschrift zu den Psalmen. Der Großteil des Materials geht auf spätantike rabbinische Auslegungstraditionen zurück. Der Redaktionsprozess der Kompilation, die in verschiedenen, zum Teil stark voneinander abweichenden Rezensionen vorliegt, reicht vom Ausgang der Antike bis zur Frühen Neuzeit. DFG-finanziertes Editionsprojekt. Laufzeit 2002-2010 Projekt: Ziel des Projekts ist die computergestützte Erfassung und editionstechnische Aufbe-reitung aller dem rabbinischen Text zuzuordnenden unabhängigen Textzeugen in Manuskriptform einschließlich der wichtigen Fragmente aus der Kairoer Geniza sowie der für den textus receptus entscheidenden beiden ersten Drucke des Werkes. Mit einer kolumnensynoptischen Edition soll der Diversität der verschiedenen Textfassungen Rechnung getragen werden. Ein Variantenapparat pro Kolumne verzeichnet wichtige Varianten innerhalb der jeweiligen Rezension. Weitere Apparate schlüsseln Schriftzitate sowie Zitate und Parallelen innerhalb der rabbinischen Literatur auf. Die Druckedition ist das Ziel des DFG-finanzierten Projekts. Die elektronische Speicherung der aufbereiteten Daten wird über das Projektende hinaus jedoch gewährleistet werden, so dass sie künftigen elektronischen Editionsprojekten zur Verfügung gestellt werden kann. Publikation: Therese Hansberger, Gert Wildensee (ed.), Midrash Tehillim. Kolumnensynoptische Edition auf Basis der erhaltenen Handschriften und Fragmente sowie der frühen Drucke, 2 Bde. (TSAJ), Tübingen: Mohr Siebeck 2011.

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MTeh 76,1 in Ms Cambridge, University Library, T.-S. NS 329.753, fol. 1b

Leitung: Prof. Dr. em. Erich Zenger (Münster); Prof. Dr. Giuseppe Veltri (Halle) Mitarbeit: Therese Hansberger (Münster); Gert Wildensee (Halle) Ansprechpartner: Prof. em. Dr. Erich Zenger Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments Zimmer 215 Johannisstraße 8-10 48143 Münster Tel.: +49 251 83-25227 [email protected]

Die Gemeinen Bescheide von Reichskammergericht und Reichshofrat. Historisch-kritische Edition

Institut für Rechtsgeschichte

Der Zivilprozess der frühen Neuzeit war teilweise von Normen, teilweise vom Gerichtsgebrauch geprägt. Besondere Ausstrahlung für den gemeinen Zivilprozess besaßen die Prozessordnungen von Reichskammergericht und Reichshofrat, den obersten Gerichten des Alten Reiches. Die wichtigsten Prozessgesetze, die Reichskammergerichtsordnung von 1555 und die Reichshofratsordnungen von 1550-1766, liegen in modernen Editionen vor. Für die zeitgenössische Gerichtspraxis gleichermaßen wichtig waren Gemeine Bescheide, allgemeine Verfahrensanordnungen des Gerichts an die Beteiligten, in denen das Prozessrecht teilweise geändert, teilweise das Verhalten der Prozessparteien näher reguliert wurde. Die Erforschung der Gemeinen Bescheide ist ein rechtshistorisches Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 496. Da die Gemeinen Bescheide in zahlreichen nicht authentischen zeitgenössischen Drucken überliefert sind, geht es in dem Projekt u. a. darum, eine verlässliche Grundlage für die inhaltliche Auswertung zu schaffen. Es werden alle im frühneuzeitlichen Schrifttum erwähnten oder edierten Gemeinen Bescheide von Reichshofrat und Reichskammergericht gesammelt, auf Textabweichungen überprüft und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Das Projekt ist auf drei Jahre befristet und soll Ende 2011 abgeschlossen sein.

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Daneben hat das Institut für Rechtsgeschichte auch Erfahrung mit der Edition handschriftlicher Quellen. Im Rahmen einer DFG-Einzelförderung wurde erstmals eine frühneuzeitliche Zivilprozessakte in Buchform vorgelegt: Peter Oestmann (Hrsg.), Ein Zivilprozess am Reichskammergericht. Edition einer Gerichtsakte aus dem 18. Jahrhundert (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich 55), Köln, Weimar, Wien 2009, 615 S. Zurzeit entsteht zudem die Edition einer Prozessserie vor dem Oberappellationsgericht der vier Freien Städte Deutschlands aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Geplant ist zudem die Edition des Entwurfs eines Mecklenburgischen Landrechts von David Mevius von 1655. Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter Oestmann Wiss. Mit. Tanja Brüggemann Institut für Rechtsgeschichte, Germanistische und Kanonistische Abteilung Universitätsstraße 14-16 48143 Münster [email protected]

Edition nordwestgriechischer Inschriften aus den Museen von Thyrreion und Agrinion

Seminar für Alte Geschichte

Die antike Geschichte Nordwest-Griechenlands ist in den literarischen Quellen nur schlecht bezeugt. Umso wichtiger ist der inschriftliche Befund. Die letzte Edition der nordwestgriechischen Inschriften durch Günther Klaffenbach erfolgte in zwei Faszikeln in den Jahren 1932 (Aitolien: IG IX 12,1) und 1957 (Akarnanien: IG IX 12,2) und beruht auf zwei Griechenlandreisen desselben Forschers aus den Jahren 1926 bzw. 1933/1934. Seitdem sind nur geringe Teile der neugefundenen Inschriften publiziert worden. In einem deutsch-griechisch-italienischen Editionsprojekt wird daher dieser wichtige Inschriftenbestand erschlossen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Funke (Münster), Dr. Lazaros Kolonas (Patras) und Prof. Dr. Claudia Antonetti (Venedig) und in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Inscriptiones Graecae der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften werden diese Inschriften, die in den Museen in Agrinion und Thyrreion magaziniert sind, ediert. Die Edition beruht auf einer systematischen Aufnahme des Gesamtbestandes des in den beiden griechischen Museen aufbewahrten Inschriftenmaterials, das im Rahmen des Editionsprojektes in mehrjährigen Forschungskampagnen bereits vollständig gesichtet und dokumentiert worden ist. Beteiligte Wissenschaftler: Münster: Prof. Dr. Peter Funke Prof. Dr. Klaus Freitag Dr. Matthias Haake Katharina Knäpper Sebastian Scharff

Venedig: Prof. Dr. Claudia Antonetti Dr. Damiana Baldassara Dr. Edoardo Cavalli Francesca Crema

Patras: Dr. Lazaros Kolonas

Berlin: Prof. Dr. Klaus Hallof Dr. Daniela Summa

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter Funke Seminar für Alte Geschichte / Institut für Epigraphik Arbeitsstelle Historische Landeskunde des Antiken Griechenland (HiLAnG) Domplatz 20-22, 48143 Münster

Inscriptiones Graecae (IG)

Seminar für Alte Geschichte „…[M]an darf gewiß sein, daß sich gegenüber der wachsenden Vielzahl von Sonderpublikationen das Bedürfnis nach wenigen großen, zusammenfassenden Editionen, an die sich jeder Vertreter der Altertumswissenschaft ohne langes Suchen und Fragen wenden kann, wieder durchsetzen wird.“ (Günther Klaffenbach, Griechische Epigraphik, Göttingen 21966, S. 20)

Aufgabe und Ziel der Inscriptiones Graecae (IG) bestehen darin, sämtliche bekannten griechischen Inschriften des griechischen Festlandes und der ägäischen Inseln bis zum Ende der Antike zu edieren. Dieser Aufgabe gehen die IG als langfristig angelegtes und kontinuierlich aktualisiertes Editionsprojekt seit nunmehr fast zweihundert Jahren nach. 1815 initiierte der klassische Philologe August Boeckh bei der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften die Herausgabe einer Inschriftensammlung sämtlicher griechischer Inschriften, des Corpus Inscriptionum Graecarum (CIG). Dieses Unternehmen wurde mit Erweiterungen und Ergänzungen bis 1902 fortgeführt. In jenem Jahr erfolgte die Neuorganisation des Projekts durch den seinerzeitigen Projektleiter Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, der auch für die Umbenennung in den bis heute gültigen Reihentitel Inscriptiones Graecae (IG) verantwortlich war. Seither sind die IG dem Prinzip der Autopsie verpflichtet: Alle Inschriften sollen vor Ort am Stein gelesen und aufgenommen werden. So ist über die Jahrzehnte hinweg ein Archiv entstanden, das neben Nachzeichnungen, Photographien und Abschriften der Inschriften fast 70.000 Abklatsche enthält, welche die Größe und Form der Buchstaben exakt widergeben und selbst stark verwitterte Inschriften entzifferbar machen. Damit stellen die IG das größte epigraphische Archiv in Deutschland dar. Bisher sind 51 Einzelbände erschienen, teilweise bereits in zweiter und dritter Auflage, in denen rund 50.000 Inschriften erfasst worden sind. Aktuelle Projekte sind u.a. die Edition der Inschriften von der Insel Kos, eine grundlegend überarbeitete und erweiterte Neuauflage der attischen Inschriften aus der Zeit nach 403 v. Chr. sowie ein Corpus der Inschriften Mittelgriechenlands. Darüber hinaus wird im Rahmen des Berliner Exzellenzclusters „TOPOI“ ein Corpus aller attischen Fluchtafeln (defixiones) erstellt. Seit 2007 ist Prof. Dr. Peter Funke (Universität Münster) Projektleiter der IG. Die Arbeitsstelle der IG an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wird seit 1990 von Prof. Dr. Klaus Hallof geleitet. Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Klaus Hallof

Mitarbeiter: Dr. Jaime Curbera Renate Heinrich Dr. Daniela Summa

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter Funke Seminar für Alte Geschichte / Institut für Epigraphik Domplatz 20-22 48143 Münster Nachrichten aus dem Hinterland Konstantinopels – Die Briefsammlung des

Mönchs Hierotheos (12. Jh.)

Seminar für Byzantinistik Der Mönch Hierotheos ist eine bisher unbekannte Persönlichkeit in der byzantinischen Geistesgeschichte der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts. Er hinterließ 175 Briefe, die in einer einzigen, heute in Bukarest aufbewahrten Handschrift überliefert sind. Die Korrespondenz des Hierotheos, die zu den größten Sammlungen der Komnenenzeit zählt, wirft Licht auf die Mönchsgemeinschaften im Hinterland Konstantinopels. Nicht nur Netzwerke und Beziehungen zwischen den einzelnen Klöstern werden sichtbar, sondern auch Kontakte in die Metropole lassen sich durch diese Quelle nachzeichnen. Aus den Briefen können viele Nachrichten gefiltert werden, die das Wissen um das Alltags- und Geistesleben im Hinterland Konstantinopels bereichern. Im Rahmen des Vorhabens werden die Briefe zum ersten Mal auf Grundlage der Bukarester Handschrift (Acad. Roum. Gr. 508; 13. Jh.) ediert und kommentiert. Lit.: Michael Grünbart, Nachrichten aus dem Hinterland Konstantinopels: Die Briefsammlung des Mönchs Hierotheos (12. Jahrhundert). In: Byzantinische Zeitschrift 100 (2007) 57–70 Ansprechpartner: Prof. Michael Grünbart Seminar für Byzantinistik Platz der Weißen Rose 48151 Münster Tel.: +49 251 83-25112 [email protected]

Die Urkunden der Abtei Cluny als Datenbank im Internet

Institut für Frühmittelalterforschung

Cartae cluniacenses electronicae (CCE) Das Projekt: Die Urkundensammlung der Abtei Cluny liegt in einer Edition des ausgehenden 19. Jahrhunderts vor. Die sechs Bände mit über 5.500 Urkunden aus einem Zeitraum vom 9. bis 13. Jahrhundert enthalten keine Register (Personen, Orte, Sachbegriffe, etc.). Außerdem folgt sie nicht den Kriterien einer historisch-kritischen Edition. Die Retro-Digitalisierung der

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Urkundentexte sowie ihre Bereitstellung in einer Datenbank im Internet verfolgt deshalb einen kombinierten Ansatz. Die elektronisch recherchierbaren Urkundentexte sind mit den digitalen Abbildungen der Edition verknüpft. Darüber hinaus verweisen bei zahlreichen Urkunden interne und externe Links auf die Volltexte anderer Editionen. Das gilt vor allem für die etwa 500 Papst- und Königsurkunden im "Bullarium Cluniacense" und in der "Bibliotheca Cluniacensis" sowie in der digitalen MGH. Zusätzlich sollen Identifizierungen und inhaltliche Strukturierung, z. B. durch die philologische Namenlemmatisierung, eine gezielte Recherche in dem umfangreichen Material ermöglichen. Die Datenbank entwickelt sich dadurch von der einfachen Textquelle zu einer Art von Metasource. Sie bildet eine wichtige Ergänzung zu dem vom Institut für Frühmittelalterforschung im Internet angebotenen "Arbeitsplatz Clunyforschung". Bedeutung: Durch sein Alter, die hohe Überlieferungsdichte und die Bezüge zu Klöstern des von Cluny gebildeten Klosterverbandes, zu Königen und Päpsten zählt die Urkundensammlung des "Recueil" zu den bedeutendsten im westeuropäischen Raum und überflügelt sogar die reichen Urkundenbestände aus St. Gallen und Fulda. Das Material ermöglicht Forschungen unter verschiedenen, auch interdisziplinär ausgerichteten Fragestellungen: 1.) Zur Geschichte des mittelalterlichen Mönchtums: - Geschichte des bedeutendsten Reformklosters des MA - Ausbreitung des cluniacensischen Verbandes in Italien, Spanien, England - Ansätze institutioneller Verwaltung des Verbandes - Soziale und liturgische Funktion von Stiftungen - Bezug zum laikalen Umfeld der Region 2.) Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region Burgund: - Auf- und Ausbau von Grundherrschaften (Klöster, Burgen) - Zusammenhang von Flurformen und Besitzverhältnissen - Infrastruktur und Bewirtschaftungsarten - Familienstruktur, Erbrecht 3.) Zur sprachhistorischen und onomasiologischen Forschung: - Untersuchung unterschiedlicher Schreibsprachräume mit mittellateinischen, vulgärlateinischen und altfranzösischen Elementen Arbeitsschritte: Abgeschlossen ist die erste Phase, in der Fragen der Organisation des öffentlichen Zugangs, der technischen Standards für die Datenformate usw. gelöst wurden. Die Urkundentexte und weitere Informationen aus der Edition sind in einer XML-Datenbank organisiert, die Verknüpfungen mit anderen Datenbanken ermöglicht. Für die Internetpräsentation wurden Abfragemodule in PHP programmiert, die den inzwischen als Standard geltenden Möglichkeiten der Textrecherche, etwa der Library of Latin Texts (LLT) bzw. Cetedoc Library of Christian Latin Texts (CLCLT), entsprechen. Ergebnis im Internet: - Suche nach Texten und Wortformen in der CCE-Datenbank. - Verknüpfung der Ergebnisse mit der Edition. http://fruehmittelalter.uni-muenster.de/cce

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Weitere Schritte: - Verknüpfung der Recherche mit den 70.000 Personennamen der Urkunden. Gruppierung nach namenphilologischen Lemmata, nach Funktionen (wie Aussteller oder Zeugen) und Amtstiteln. - Verknüpfung der Recherche mit den 17.000 Ortsnamen aus Frankreich, Spanien, Italien und England. Ortsnamen-Identifizierung und regionale Zuordnung der Urkunden. - Corrigenda oder Addenda und Literaturnachträge. - Korrektur und Ergänzung der Urkundendatierungen: Viele Urkunden des "Recueil" sind nicht datiert; die in der alten Edition gegebenen Hilfswerte werden in differenziertere, systematische Zeitraster eingepasst. Zusammenarbeit mit: Centre Georges Chevrier der Faculté de Droit (Université de Bourgogne, Dijon/Frankreich); Departamento de Historia Medieval (Universidad de Valladolid/ Spanien). Gefördert durch DFG und DAAD (PROCOPE, Acciones integradas). Ansprechpartner: Dr. Maria Hillebrandt Dr. Franz Neiske Institut für Frühmittelalterforschung Salzstraße 41 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 / 83-27921

Das Manuel d’histoire de Philippe de Valois: Eine Kaisergeschichte für Könige

Historisches Seminar

Im Manuel d’histoire de Philippe de Valois liegt eine französischsprachige Kaiserchronik vor, die etwa um 1328 für den ersten Valois-König verfasst worden ist. Von der historiographie-geschichtlichen Forschung sind französische Kaiserchroniken immer als Problem- bzw. Sonderfall wahrgenommen worden: Immerhin rühmten sich Frankreichs Könige stets, dem Kaiser nicht untertan zu sein. Umso aufschlussreicher ist daher die Beobachtung, dass der Manuel in eine Branche des französischen Tierepos inseriert worden ist, wo er ebenfalls der historischen Unterweisung eines Königs – des Löwen nämlich – dient. Aus textgeschichtlicher Perspektive ist dabei bemerkenswert, dass die betreffenden Textzeugen bislang noch gar nicht wahrgenommen worden sind. E d i t o r i s c h e A u f g a b e n ● vollständige Erfassung der bislang unbeachteten Gruppe von Textzeugen ● stemmatische Einordnung

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Ansprechpartner: Dr. Georg Jostkleigrewe SFB 496/A9 (Projekt Kintzinger) Salzstr. 41 48143 Münster Tel.: +49 251/83-27945 [email protected]

Die Textgeschichte der Anciennes Chroniques de Flandre. Historiographische Praxis zwischen französischer Identität und

flandrischem Geschichtsbewusstsein

Historisches Seminar Auf der Grundlage lateinischer Chroniken (Flandria generosa et al.) ist im nordfranzösisch-flandrischen Raum die Chronikfamilie der sogenannten (Anciennes) Chroniques de Flandre entstanden. Diese Chroniken sind pro-französisch ausgerichtet und enthalten auch viele Nachrichten über das französische Königreich (im engeren Sinne). In der Forschung ist daher umstritten, ob die Texte überhaupt als flandrische Chroniken anzusprechen sind. Die gründliche Aufarbeitung von Textgeschichte und Vorlagenverarbeitung kann neue Einsichten für die inhaltliche Interpretation der Werke eröffnen. Diese lassen sich so als Ausdruck des pro-französischen, aber genuin flandrischen Parteistandpunktes der sogenannten Leliaerts begreifen. E d i t o r i s c h e A u f g a b e n ● Vervollständigung der bisherigen Kenntnisse zu den Vorlagen des Werkes:

Untersuchung des Umfangs der Benutzung einer unerkannten französischsprachigen Vorlage

● Neubewertung des Stemmas: Annahme dreier verschiedener Rezensionen (statt, wie bisher, zweier Rezensionen)

Perspektive Zurzeit ist die Publikation der diesbezüglichen Forschungsergebnisse nur in Aufsatzform möglich. Dabei sollen Vorschläge zur Ergänzung bzw. Neubewertung der jeweiligen Textstemmata zur Diskussion gestellt werden. Eine spätere (Neu-)Edition der Anciennes Chroniques de Flandre (vielleicht in Zusammenarbeit mit französischen Forschungseinrichtungen) ist aufgrund der politischen und historiographiegeschichtlichen Bedeutung der Chronik sinnvoll, im Moment aber nicht durchzuführen. Ansprechpartner: Dr. Georg Jostkleigrewe SFB 496/A9 (Projekt Kintzinger) Salzstr. 41 48143 Münster 0251/83-27945 [email protected]

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Edition Giordano Brunos im Rahmen der neuen deutschen Giordano-Bruno-Ausgabe

Philosophisches Seminar

Im Jahr 1998 wurde in Berlin, im Zusammenhang mit dem Italienzentrum der FU-Berlin und dem Istituto Italiano per gli Studi Bruniani (Neapel), die Deutsche Bruno Forschungsgruppe mit der Zielsetzung gegründet, zunächst das italienische Oeuvre des Nolaners in einer neuen deutschen Übersetzung zugänglich zu machen. Dies erwies sich nicht nur wegen der unbestrittenen Bedeutung als sinnvoll, die das Werk des italienischen Philosophen für die Genese der neuzeitlichen Philosophie besitzt, sondern vor allem auch wegen der Tatsache, dass die letzte deutsche Gesamtübertragung nahezu 100 Jahre zurückliegt und sowohl ihre Übertragung in das Deutsche als auch ihr wissenschaftliches Erscheinungsbild nicht mehr den Ansprüchen der weit vorangeschrittenen Forschung in diesem Bereich entsprechen. Seit Oktober 2001 gibt die Deutsche Bruno Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Leinkauf, Universität Münster, und mit Unterstützung der Fritz Thyssen-Stiftung die italienischen Schriften des Giordano Bruno unter der Projektbezeichnung ‚Neue kritische deutsche Giordano Bruno-Ausgabe’ heraus. Mit Mitteln der Stiftung konnten in den Jahren 2001 bis 2003 zwei Mitarbeiterstellen finanziert, Vorbereitungstreffen durchgeführt sowie bei allen bislang erschienenen Bänden die Drucklegung unterstützt werden. Es ist hierbei von unschätzbarer Bedeutung, dass uns die Herausgeber der Les Belles Lettres-Ausgabe (Alain Segonds, Nuccio Ordine) in Verbindung mit dem Istituto Italiano per gli Studi Filosofici (Neapel) den kritischen italienischen Text zur Verfügung gestellt haben, den Giovanni Aquilecchia in jahrzehntelanger Arbeit erstellt hatte. Die auf dieser Textbasis im Entstehen begriffene zweisprachige, jeweils mit einem Glossar versehene Ausgabe versteht sich nicht nur als nationalsprachliche Komplement zu anderen zeitgleich entstehenden Übersetzungen und Kommentierungen Giordano Brunos, insbesondere der renommierten Les Belles Lettres-Ausgabe und den italienischen Ausgaben bei Mondadori und UTET, sondern sie positioniert sich im Unterschied zu diesen Editionen vor allem durch ihren Anspruch, für jeden Band einen ausführlichen kritischen philosophischen Kommentar zu liefern, der sich mit der Forschungsliteratur auf neuestem Stand auseinandersetzt sowie in den Einleitungsteilen eine werkspezifische Wirkungsgeschichte nachzuzeichnen. Hierzu konnte der mit großem Gewinn für die Sache der Felix Meiner-Verlag (Hamburg) gewonnen werden, der die Entstehung des Projektes von verlegerischer Seite aus seitdem kompetent begleitet. Bislang sind erschienen Bd. 3, De la causa, principio et uno - Über die Ursache, das Prinzip und das Eine, Italienisch-Deutsch, Übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Thomas Leinkauf, Felix Meiner Verlag Hamburg 2007, Bd. 4, De l’infinito, universo et mondi, Über das Unendliche, das Universum und die Welten, Italienisch-Deutsch, Übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Angela Bönker-Vallon, Felix Meiner Verlag Hamburg 2007 und Bd. 6, Cabala del cavallo pegaseo - Die Kabbala des pegaseischen Pferdes, Italienisch-Deutsch, Auf der Grundlage der Übersetzung von Kai Neubauer bearbeitet, kommentiert und herausgegeben von Sergius Kodera, Felix Meiner Verlag Hamburg 2009. In Vorbereitung bzw. kurz vor der Drucklegung befinden sich Bd. 5, Spaccio della bestia trionfante und Bd. 2, La cena delle ceneri. Die Fertigstellung des italienischen Oeuvres von Giordano Bruno ist für das Jahr 2010 projektiert. Eine Weiterführung des Projektes, die dann das lateinische Werk betreffen würde, ist bereits in den Grundlinien konzipiert.

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Leinkauf Philosophisches Seminar Domplatz 23 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83-2 5421

Die Edition von Bartholomäus Anglicus‘ De proprietatibus rerum

Seminar für Lateinische Philologie Die Enzyklopädie De proprietatibus rerum des Franziskaners Bartholomäus Anglicus aus der Zeit um 1240 bildete mit ihrer lateinischen Version vom 13. bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts eines der Hauptwerke der abendländischen Wissensliteratur und wurde im 14. und 15. Jahrhundert als Gesamtwerk auch in verschiedene europäische Volkssprachen übersetzt. Mit ihrer Anlage in 19 Büchern stellt sie geradezu den Musterfall einer Naturenzyklopädie dar, die alle Bereiche der Schöpfung umfasst und den Schöpfer, mit dem sie beginnt, einschließt: Der Betrachtung der unkörperlichen Welt in drei Büchern über Gott, die Engel und das geistige Leben des Menschen folgt die des naturhaft körperlichen Lebens in den Büchern 4-7. Das achte Buch sucht den Neuansatz beim Makrokosmos und behandelt die Himmelskörper, das neunte die vom Lauf der Gestirne abhängige Zeit. Die Gliederung vom zehnten bis zum 18. Buch orientiert sich an den Elementen, indem die Bücher 10-13 die Elemente als einzelne in den Blick nehmen, die Bücher 14-18 die Erde mit ihren Erscheinungsformen und Lebewesen beschreiben. Das 19. Buch, das deutlich als Appendix erkennbar ist, gilt den Akzidenzien. An der dringend erforderlichen Edition des lateinischen Textes zusammen mit der französischen Übersetzung des Jean Corbechon aus dem Jahr 1372 (Livre des propriétés des choses) wird in breiter internationaler Kooperation seit 1999 gearbeitet. Die Verantwortung für den lateinischen Text liegt in Münster, wo im Rahmen des Projektes D ‚Enzyklopädie’ (Leitung: Dr. Christel Meier-Staubach) des SFB 231 Arbeiten zur Enzyklopädik des Mittelalters und speziell zur Überlieferungsgeschichte von De proprietatibus rerum durchgeführt wurden. Das Editionsvorhaben beläuft sich auf acht Bände. Nach einer ersten Förderungsphase durch die DFG (1.7.2004 – 30.6.2006) sind bereits zwei Bände (Bde. I und VI) erschienen, die restlichen sechs Bände sollen in zwei weiteren Phasen bis 2014 entstehen. Als Bearbeiterin vorgesehen ist Dr. Iolanda Ventura, die bereits die erschienenen Bände I und IV der Edition erfolgreich zum Abschluss geführt hat.

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Christel Meier-Staubach Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit Salzstr. 53 48143 Münster E-Mail: [email protected]

Dr. Iolanda Ventura Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit Salzstr. 53 48143 Münster E-Mail: [email protected]

DFG-Projekt: „Der Platonismus in der Antike. Grundlagen – System – Entwicklung“

Institut für Klassische Philologie

Schon der antike Platonismus ist gekennzeichnet durch eine gewaltige Masse an Texten, die über einen engen Kreis von Fachleuten hinaus kaum bekannt sind. Angesichts der enormen Bedeutung dieser geistigen Grundbewegung Europas ist dies ein Nachteil und es droht die Einsicht in die geistigen Wurzeln verloren zu gehen. Der Platonismus hat sich zum Ziel gesetzt, die großen Textmengen auch einem nicht-fachlichen Publikum zugänglich zu machen, ohne dabei auf aktuelles, wissenschaftliches Niveau zu verzichten. Zu diesem Zweck sollen alle Gebiete, die zum Verständnis des antiken Platonismus in seinen systematischen Grundlagen und seiner historischen Entfaltung wesentlich sind, in systematischer Folge aufbereitet werden. In einer auf acht Bände angelegten Reihe werden die geschichtliche Wurzel (Band 1), der hellenistische Rahmen des kaiserzeitlichen Platonismus (Band 2), der Platonismus im 2. und 3. Jh. n. Chr. (Band 3), Physik (Band 4 und 5), Seelenlehre (Band 6), Theologie (Band 7) und Ethik (Band 8) behandelt.

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Doch auch in sich sind die einzelnen Bände darauf angelegt, das jeweilige Thema systematisch, aber auch in seiner historischen Dimension zu präsentieren. Zu diesem Zweck ist jeder Teil in ‚Bausteine’ unterteilt, die jeweils einzelne Facetten zum Thema eines Bandes beitragen. Jeder Baustein ist bei Bedarf abermals in weiter differenzierende Unterbausteine gegliedert. Jede dieser Interpretationseinheiten wird durch einen repräsentativ ausgewählten, textkritisch bearbeiteten Originaltext eröffnet. Die Texte zusammen mit möglichst textnahen Übersetzungen bilden jeweils den ersten Teil eines Bandes. Im zweiten Teil finden sich dann Kommentare, die den jeweiligen Texten zugeordnet sind. Hier soll ohne Vernachlässigung des aktuellen Forschungsstandes eine inhaltliche Erschließung des Textes geleistet werden, die einem weiteren Publikum zugänglich ist. Jeder Band erhebt den Anspruch, dem Leser über das jeweilige einen repräsentativen Überblick zu verschaffen. Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian Pietsch Institut für Klassische Philologie Domplatz 20-22 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 83-2 45 52 [email protected]

Die Nürnberger Clarissenchronik (Ende 15. Jahrhundert)

Historisches Seminar Die Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Konventschronik der Nürnberger Clarissen ist bisher wenig beachtet worden und noch unediert geblieben. Sowohl Anlage und Aufbau der Chronik als auch ihre Überlieferungsgeschichte sind ungewöhnlich und werfen eine Fülle interessanter Fragen auf, wie etwa nach ihrem Entstehungsprozess und der Funktion dieser Chronik für den Nürnberger Konvent. Die außergewöhnliche Überlieferungslage ermöglicht vor allem, den Entstehungsprozess in vielen Facetten nachzuvollziehen, da die Konventschronik in drei Fassungen überliefert ist: Eine lateinische Fassung, bei der es sich vermutlich um ein Autograph des Humanisten und Ordenschronisten Nikolaus Glassberger handelt (Nürnberg, Staatsarchiv, Kloster St. Klara, Akten und Bände Nr. 2), eine deutsche Übersetzung dieser lateinischen Fassung durch die Nürnberger Clarissen als Konzepthandschrift (Nürnberg, Staatsarchiv, Kloster St. Klara, Akten und Bände Nr. 1) und eine Reinschrift der Deutschen Fassung (München, Bayerisches Nationalmuseum Bibl. 1191). Für die Edition wurde exemplarisch ein Ausschnitt ausgewählt, der die Reform des Münchner Clarissenklosters durch die Nürnbergerinnen behandelt. Dieser Ausschnitt lässt einerseits gut erkennen, wie die Schwestern ihre Geschichte formten, andererseits berührt sein Inhalt einen für das Selbstverständnis des Nürnberger Clarissenklosters zentralen Aspekt: Nämlich die eigene Reformtätigkeit während der Observanzbewegung. Die verschiedenen Fassungen machen die intensive Beschäftigung der Nürnberger Clarissen mit ‚ihrer Geschichte‘, mit der Ordnung des Stoffes, der Begrifflichkeit und ihrer Aussageintention deutlich. Studentische Arbeitsgruppe, Historisches Seminar der WWU

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Bearbeiterinnen und Bearbeiter: Almut Breitenbach, Anna Durwen, Tobias Enseleit, Christina Heinz, Hanne Grießmann, Lena Vosding, Jessica Wessels, Jens Wortmann

Konzeptfassung der Nürnberger Clarissenchronik Nürnberg, Staatsarchiv, Kloster St. Klara, Akten und Bände Nr. 1 fol. 75r

Ansprechpartner: Dr. des. Almut Breitenbach Prof. Dr. Eva Schlotheuber DFG Verbundprojekt Schriftlichkeit Lehrstuhl für Mittelalterliche in süddeutschen Frauenklöstern Geschichte und Hilfswissenschaften Salzstraße 41 Domplatz 20-22 48143 Münster 48143 Münster Tel.: +49 251 83-27931 Tel.: +49 251 83-24316 [email protected] [email protected]

Edition der deutschen Übersetzung von Gottfried Wilhelm Leibniz‘ De Jure Suprematus ac Legationis

Historisches Seminar, Leibniz-Projekt „Vormoderne Verfahren“

Die im Sommer 1677 von Leibniz fertig gestellte Schrift De Jure Suprematus ac Legationis war eine Arbeit, die der Philosoph in Hannover im Auftrag seines Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg verfasst hatte. Die Abhandlung, die Leibniz unter dem Pseudonym Caesarinus Fürstenerius publizierte, sollte den Nachweis erbringen, dass die altfürstlichen Häuser des Reiches ebenso das Recht zur diplomatischen Beschickung der europäischen Friedenskongresse hatten wie die Kurfürsten, die Republiken und die Monarchen auch. Es ging also um Ansprüche auf die volle Teilhabe am Völkerrechtsverkehr von Seiten jener Akteure, deren Souveränität (noch) umstritten war. Zwar hatte die mehrfach wieder aufgelegte Schrift keinen unmittelbaren politischen Erfolg. Unter den Gelehrten galt sie allerdings schon bald als einer der kenntnisreichsten und subtilsten Traktate zur klassischen Diplomatie im Zeitalter des Barock. Die Hochschätzung des Traktats zeigt sich auch daran, dass es der Hallenser Jurist und Zeremonialexperte Johann Ehrenfried

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Zschackwitz (1669-1744) 1717 ins Deutsche übersetzte. Zur geplanten Drucklegung der Übersetzung ist es aber nicht mehr gekommen. Die Edition von Zschackwitzens Übersetzung erfüllt einen doppelten Nutzen: Zum einen macht sie eine der zentralen Quellen zur Diplomatiegeschichte der Frühneuzeit für die Forschung zugänglich. Die Geschichte der Diplomatie ist derzeit einer der wichtigsten Gegenstände der Politikgeschichte im Zeichen des Kulturalismus. Die Rezeption des Caesarinus Fürstenerius wurde indes durch das komplexe Niveau des lateinischen Originals erschwert. Zum anderen trägt die Übersetzung aus der Hand eines Zeitgenossen dazu bei, den Quellenwert der Edition noch zu erhöhen. Die spezifische Semantik völkerrechtlichen Denkens im 17. und 18. Jahrhundert kommt so voll zur Geltung. Die Edition soll im Jahr 2010 abgeschlossen sein und im Verlag Duncker & Humblot erscheinen. Edition und Kommentar werden von Sarah Henning und André Krischer besorgt. Ansprechpartner: Dr. André Krischer Leibnizprojekt, Hittofstrasse 17 48149 Münster Tel.: +49 (0) 251-83-28320 [email protected]

Edition der Leibnizbriefe

Leibniz-Forschungsstelle Münster Die Leibniz-Forschungsstelle ediert - neben drei weiteren Arbeitsstellen in Hannover, Potsdam und Berlin - den handschriftlich überlieferten Nachlass von Leibniz (1646-1716) in chronologischer Folge im Rahmen der Leibniz-Akademieausgabe “Gottfried Wilhelm Leibniz. Sämtliche Schriften und Briefe”, gemeinsam herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Ihr obliegt die Edition der philosophischen Reihen II (Philosophischer Briefwechsel) und VI (Philosophische Schriften). Die Leibniz-Forschungsstelle wurde 1956 als Institut der Universität Münster gegründet. Seit 1988 ist sie ein Forschungsvorhaben der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und wird aus dem Akademienprogramm der “Union der deutschen Akademien der Wissenschaften” finanziert. Insgesamt sind bisher zehn Bände erschienen, acht der Reihe VI (für den Zeitraum 1663-1690 und 1703-05) und zwei der Reihe II (für den Zeitraum 1663-1694). Davon wurden sechs Bände von der Göttinger

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Akademie betreut. Der zweite Band des Philosophischen Briefwechsels (für den Zeitraum 1686-1694) ist gerade (Februar 2009) erschienen. Der dritte Briefband (für den Zeitraum 1695-1700) ist in Bearbeitung. Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Schneider (Leiter der Edition) Dr. Herma Kliege-Biller Leibniz-Forschungsstelle Robert-Koch-Str. 40 48149 Münster Tel.: +49 251 83-329 20 [email protected]

Editionsprojekt: Paris de’Grassi († 1528), Werke:

Historisches Seminar

Diarium Romane Curie – Ceremoniale Romane Curie (Redaktion des Ceremoniale von Agostino Patrizi) – Tractatus de consecratione electorum in episcopos – Tractatus quo ordine papa equitat ad aliquam ecclesiam religionis gratia sive ad alium locum per urbem in solemnitate non pontificali – Tractatus de creatione cardinalium – Instructio ‘De ceremoniis ad cardinales episcopos spectantibus’ - De tonis sive tenoribus orationum et aliorum omnium que intra totum annum solemniter cantanda sunt – Tractatus de oratoribus Romane Curie – Tractatus de funeribus et exequiis in Romana curia peragendis Brevis ordo Romanus – De ceremoniis papalibus Paris de’Grassi, päpstlicher Zeremonienmeister von 1504 bis 1528, ist der Verfasser eines Kurientagebuches, das die bekannten Aufzeichnungen seines Vorgängers Johannes Burckard fortsetzt, und zahlreicher monographischer Traktate zu Einzelthemen des kurialen Zeremoniells. Darüber hinaus bearbeitete er die vorhandenen Ritensammlungen, namentlich das ‘Ceremoniale Romanae Curiae’ des Agostino Patrizi (1488), und prägte so deren kurieninterne Rezeption. Sein systematischer Ansatz zur Kodifikation des römischen Zeremoniells muss im Kontext der umfassenden Reformbestrebungen gedeutet werden, die in der Zeit zwischen der Rückkehr der Kurie aus Avignon sowie der Überwindung des Konzialiarismus und der protestantischen Reformation unternommen wurden, um die Autorität des Papstes wiederherzustellen und den Charakter Roms als Zentralort der Christenheit zu propagieren. Von den Schriften des Zeremonienmeisters liegen bisher nur Auszüge in – zum Teil älteren – Editionen vor, und die besonders interessanten Zeremonialtraktate sind überhaupt noch nicht gedruckt. Eine kommentierte Ausgabe des Gesamtwerkes ist nicht nur im Hinblick auf allgemeine kirchengeschichtliche Fragestellungen, sondern besonders auch für die aktuellen Forschungen zur symbolischen Kommunikation im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit ein wichtiges Desiderat. Von den meisten Texten de’Grassis haben sich die Originale in der Vatikanbibliothek erhalten, die editorische Herausforderung besteht daher weniger in der klassischen Textkritik, als in der Dokumentation der zahlreichen, für de’Grassi charakteristischen, redaktionellen Überarbeitungsstufen der einzelnen Dokumente, in der Erfassung der ausgeprägten Intertextualität und in der Erstellung von Personenregistern.

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Unter Leitung von Nikolaus Staubach wurde in Münster bereits eine umfassende Sichtung des überlieferten Materials vorgenommen. Mehrere Aufsätze von Nikolaus Staubach sowie eine im September 2005 abgehaltene internationale Tagung des Münsterschen DFG-Graduiertenkollegs ‘Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter’ mit dem Titel ‘Liturgie und Zeremoniell am Papsthof der Renaissance’ dokumentieren die Arbeit an diesem umfangreichen Quellenkomplex. Einen wesentlichen Beitrag zur Würdigung des Gesamtwerkes de’Grassis hat besonders Jörg Bölling schon mit seiner Dissertation ‘Das Papstzeremoniell der Renaissance. Texte – Musik – Performanz’ geleistet. Weiter ist die kommentierte Edition eines ersten der monographischen Traktakte, des ‘Tractatus de oratoribus’, über den Empfang der Gesandten an der römischen Kurie abgeschlossen (Bearbeitung durch Philipp Stenzig) und soll demnächst im Druck erscheinen, der ‘Tractatus de funeribus’ über die kurialen Trauer- und Bestattungsriten wird gegenwärtig von Nikolaus Staubach bearbeitet. Ansprechpartner: Prof. Dr. Nikolaus Staubach Institut für Frühmittelalterforschung Salzstraße 41 48143 Münster [email protected]

Philipp Stenzig Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit Salzstraße 53 48143 Münster [email protected]

'Breslauer Äsop' - Deutsche Reimpaarfabeln im lateinischen Textstudium.

Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters

Es handelt sich bei dem 'Breslauer Äsop' um eine Sammlung von einem halben hundert Reimpaarfabeln, die von einer heute in Breslau aufbewahrten Handschrift überliefert werden. Niedergeschrieben wurden sie um die Mitte des 15. Jahrhunderts vermutlich im Umkreis der Dominikaner und mit Blick auf ein anspruchsvolles Universitätsstudium: die Reimpaarfabeln sind nämlich regelmäßig den lateinischen Versen des 'Anonymus Neveleti' nachgestellt, einer im Schulkontext sehr verbreiteten lateinischen Fabelsammlung. Hinzu treten weiterhin ein durchgehender lateinischer Prosakommentar zum 'Anonymus Neveleti' und lateinische Glossen, Syntaxziffern und Marginalien. Das Projekt ist als Editionsvorhaben bei der Arbeitsstelle "Deutsche Texte des Mittelalters" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gemeldet. Es befindet sich im

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Stadium der Vorbereitung. Reproduktionen der Handschrift liegen vor. Die Transkription des deutschen Textes steht vor dem Abschluss. Ansprechpartner: Dr. Michael Baldzuhn, M. A. Germanistisches Institut - Abteilung Literatur des Mittelalters Stein-Haus, Hindenburgplatz 34 48143 Münster Zimmer: SH 114 Tel.: +49 (0)251 83-24623 [email protected]

Jacobus Montanus: 'Centuria epistolarium formularum'

Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters Die Edition der 1525 in Köln im Druck erschienenen 'Centuria' des westfälischen Humanisten, ostwestfälischen Reformators und Herforder Lehrers Jacobus Montanus macht ein zweisprachig lateinisch-niederdeutsches Lehrbuch zur Verfertigung lateinischer Briefe zugänglich. In ihr werden zum einen Volkssprache und Latein im niederdeutschen Raum der Zeit auf einzigartige Weise verbunden, indem den lateinischen Textteilen das Niederdeutsche in ausführlichen Prosastücken vorgeordnet wird. Zum anderen vertritt die 'Centuria' mit ihren den Prosabriefen jeweils nachgestellten, ausführlichen Listen lateinisch-niederdeutscher Synonyme die auf Stilübung ausgerichtete Phrasensammlung, die die Tradition der spätmittelalterlichen Gesprächsbüchlein weiterführt und mit dem frühneuzeitlich verbreiteten Typ der Synonymglossare verbindet. Das Projekt ist als Editionsvorhaben bei der Arbeitsstelle "Deutsche Texte des Mittelalters" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gemeldet. Es befindet sich im Stadium der Vorbereitung. Die beiden erhaltenen Drucke liegen vor. Die Transkription des Textes steht vor dem Abschluss. Ansprechpartner: Dr. Michael Baldzuhn, M. A. Germanistisches Institut - Abteilung Literatur des Mittelalters Stein-Haus, Hindenburgplatz 34 48143 Münster Zimmer: SH 114 Tel.: +49 (0)251 83-24623 [email protected]

Kritische Gesamtausgabe der Werke des Schenute

Institut für Ägyptologie und Koptologie

Ziele des Projekts: • Eine gedruckte kritische Edition und Übersetzung des Korpus des Schenute

(Klostervorsteher in Oberägypten, 4.–5. Jh.), um dessen Schriften Wissenschaftlern,

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Studenten und Interessierten zugänglich zu machen und eine Basis für weitere Forschungen zu schaffen.

• Eine internet-basierte diplomatische Ausgabe der ca. 100 fragmentarischen und zerstreuten Handschriften aus dem „Weißen Kloster“ des Schenute, die seine Werke enthalten.

Projektförderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft, American National Endowment for the Humanities, Aziz S. Atiya Fund for Coptic Studies, Gesellschaft zur Förderung der WWU, American Research Center in Egypt, Brigitte-und-Martin-Krause-Stiftung, Heinrich-Hertz-Stiftung

Mitarbeiter des Projekts: • Leiter: Prof. Dr. Stephen Emmel, WWU Münster. • Team aus internationalen Wissenschaftlern: Prof. Dr. Heike Behlmer (Göttingen), Dr.

Anne Boud’hours (Paris), Prof. David Brakke (USA), Prof. Andrew Crislip (USA), Dr. Jean-Louis Fort (Paris), Prof. Bentley Layton (USA), Dr. Samuel Moawad (Münster), Prof. Tito Orlandi (Rom), Prof. Zlatko Pleše (USA), PD Dr. Tonio Sebastian Richter (Leipzig), Dr. Sofía Torallas Tovar (Madrid), Prof. em. Frederik Wisse (Kanada); beratend: Dr. Wolf-Peter Funk (Kanada), Prof. Ariel Shisha-Halevy (Israel).

• Münsteraner Hilfskräfte: Sina Becker, M.A. (wiss. Mitarbeiterin); Nina Simone Lau (stud. Hilfskraft).

Ansprechpartner: Prof. Dr. Stephen Emmel Institut für Ägyptologie und Koptologie Schlaunstraße 2, 48143 Münster Tel.: +49 251 83-24940 (Emmel) oder 24537 (Frau Beermann, Sekretariat) oder 29813 (Frau Becker, WMA) [email protected]

Erstpublikation von 119 noch nicht edierten Papyrus-Seiten des koptisch-manichäischen Psalmenbuches in der Chester Beatty Library

Institut für Ägyptologie und Koptologie

Der noch nicht publizierte 1. Teil des antiken koptischen Papyrus-Codex des manichäischen „Psalmenbuches“ ist trotz der Faksimile-Ausgabe von S. Giversen (The Manichaean Coptic Papyri in the Chester Beatty Library, Bd. 3, Psalm Book Part I, Facsimile Edition [CdO 16], Genf 1988), die 344 Tafeln umfasst, selbst der koptologischen Fachwelt nur äußerst eingeschränkt zugänglich. Die schwere Lesbarkeit der Texte erfordert eine Bearbeitung von Spezialisten, die den Codex weiteren Kreisen, wie z. B. Religionswissenschaftlern, zugänglich machen. Die mit transkribiertem koptischem Text und deutscher Übersetzung zu publizierenden Seiten sind unter den drei Bearbeitern Dr. N.A. Pedersen (Kopenhagen), PD Dr. S.G. Richter (Münster) und PD Dr. G. Wurst (Münster) aufgeteilt. Alle drei zeichnen sich durch langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Manichäismusforschung aus.

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Stephen Emmel Institut für Ägyptologie und Koptologie Schlaunstraße 2, 48143 Münster Tel.: +49 251 83-24940 (Emmel) oder 24537 (Frau Beermann, Sekretariat) oder 29813 (Frau Becker, WMA) [email protected]

Die Schachbildlichkeit in Johannes Guallensis' "Breviloquium de virtutibus"

Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters

(zusammen mit Pamela Kalning und Oliver Plessow) Die Schachbildlichkeit in Johannes Guallensis' "Breviloquium de virtutibus" – eine Kurzfassung (Epitome) des "Liber de ludo scaccorum" des Jacobus de Cessolis (mit Edition). In: Mittellateinisches Jahrbuch [im Druck]. - Die Edition ist ein Ausschnitt aus dem "Breviloquium de virtutibus" des Johannes Guallensis in seiner ostmitteleuropäischen Redaktion, wie er vor allem in heute in Prag liegenden Handschriften überliefert ist. Ansprechpartner: Dr. Franziska Küenzlen Germanistisches Institut Abteilung Literatur des Mittelalters Stein-Haus, Hindenburgplatz 34 48143 Münster Dienstzimmer: SH 115 Tel.: +49 (0) 251 83- 24620 [email protected]

Edition von Ortnit und Wolfdietrich A

Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters Ansprechpartner: Dr. Franziska Küenzlen Germanistisches Institut Abteilung Literatur des Mittelalters Stein-Haus, Hindenburgplatz 34 48143 Münster Dienstzimmer: SH 115 Tel.: +49 (0) 251 83- 24620 [email protected]

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„Ein Schatz wird gehoben“: Die Edition der Concordantiae Caritatis des Ulrich von Lilienfeld

Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters

Seit langem sind die bald nach 1351 entstandenen Concordantiae caritatis (CC) des Zisterziensers Ulrich von Lilienfeld als hervorragendes Zeugnis spätmittelalterlicher klösterlicher Kultur und Frömmigkeit bekannt. Im Feld der großen typologischen Text-Bild-Zyklen des Mittelalters (etwa der Bible moralisée, der Biblia Pauperum und dem Speculum humanae salvationis) bilden die CC seit der Mitte des 14. Jahrhunderts den markanten Höhepunkt und Abschluss. Als das unter Aufsicht des Autors Ulrich entstandene ‘Urexemplar’ ist der Codex 151 von exzeptionellem Rang, Ausgangspunkt späterer Überlieferung und Grundlage der weiteren Erforschung. Inhaltlich ist die Schrift in ihrem Kern eine wohl für die Laienbrüder und Mönche des Stiftes gedachte, reich illustrierte Textsammlung zur Predigtvorbereitung und Meditation, die nach dem Zyklus des Kirchenjahres und der Heiligenfeste gegliedert ist. Diesen Kerntexten schließen sich weitere Kleintexte allegorisch-didaktischen Inhalts an, von denen einige (mit deutschem Text) Ulrich zuzuschreiben sind. Der Gesamtzyklus ist bisher unpubliziert. Nachdem eine lange geplante Edition des maßgeblichen Lilienfelder Codex 151 durch Herbert Douteil nicht zustandegekommen war, wurde sie gemeinschaftlich im Sonderforschungsbereich 496 (Projekt Prof. Dr. Dr. h.c. A. Angenendt) und im Germanistischen Institut, Abt. Literatur des Mittelalters (Prof. Dr. Volker Honemann und Dr. Rudolf Suntrup) für den Druck vorbereitet; sie wird nun im engen Einvernehmen mit dem Autor nach eingehender redaktioneller Bearbeitung mit ganzseitigen Farbtafeln aller Bildseiten (ermöglicht durch einen Druckkostenzuschuss des Exzellenzclusters „Religion und Politik“) herausgegeben. Die Edition umfasst den Text im Wortlaut des Codex 151, der durch eine synoptisch präsentierte Übersetzung sowie umfangreiche Apparate und Register erschlossen wird. Ergänzt wird sie durch zwei von Rudolf Suntrup neu verfasste Kapitel zur Edition sowie zur Einführung in das Werk. Als wissenschaftlich zuverlässig erarbeitete Lese- und Studienausgabe richtet sie sich gleichermaßen an Theologen, Philologen (germanistische Sprach- und Literaturwissenschaftler; Mittellateiner) und Kunsthistoriker wie an kulturell interessierte Laien. Herbert Douteil: Die „Concordantiae Caritatis“ des Ulrich von Lilienfeld. Edition des Codex Campililiensis 151 (um 1355) und Übersetzung, hg. von Rudolf Suntrup, Arnold Angenendt und Volker Honemann mit Farbfaksimile der Illustrationen. Münster (Aschendorff), ca. 4. Quartal 2009, ca. 624 und ca. 700 S. in zwei Teilbänden. Band I, 1: Einführung, Text und Übersetzung; Band I, 2: Apparate und Verzeichnisse, Farbtafeln aller Bildseiten der Handschrift. ISBN 978-3-402-12805-3.

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Ansprechpartner: Dr. Rudolf Suntrup Germanistisches Institut, Abt. Literatur des Mittelalters Hindenburgplatz 34 48143 Münster Tel.: +49 25 83-24623 [email protected]

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FACHBEREICH Donnerstag, 28. Mai 2009

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