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Wissenschaftliches Denken

MMag. Dr. Susanne Moser

([email protected])

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Lehrveranstaltungsziel

Verständnis für Wissenschaft und wissenschaftliches Denken

Erlangung der Fähigkeit zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten

Auseinandersetzung mit Corporate Social Responsibility Ansätzen

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Lehrinhalte

1.Allgemeine Einführung 2.Entstehungshintergrund3.Wissenschaftstheorie4.Der empirische Forschungsprozess 5.Der betriebswirtschaftliche

Forschungsprozess6.Wissenschaftliches Denken und Arbeiten

im Studienverlauf

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Didaktik

Didaktik: Frontalvortrag, Gruppenarbeiten, Aufgaben, Diskussionen, Reproduktion (Prüfung)

Beurteilung: Schriftliche Prüfung 50% Mitarbeit 25% Aufgaben 25%

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Literatur

• Vorlesungsunterlagen zum downloaden• Bänsch, A. (2003): Wissenschaftliches Arbeiten,

München/Wien: Oldenburg• Bortz, J./ Döring, N. (2005): Forschungsmethoden und

Evaluation für Human und Sozialwissenschaftler, Springer: Heidelberg

• Ebster, C./ Stalzer, L. (2002): Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Wien: Facultas

• Foucault, M. (1995): Die Ordnung der Dinge, Frankfurt am Main: Suhrkamp

• Karmasin, M./Ribing, R. (2002): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeit, Wien: Facultas

•  

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Literatur

• Lehmann, G. (2007): Wissenschaftliche Arbeiten, Renningen: Expert

• Pietschmann, H. (1990): Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte, Stuttgart, Wien: Weitbrecht

• Platon (1989): Politeia, Hamburg: Rowohlt• Rössl, D. (2005): Die Diplomarbeit in der

Betriebswirtschaftslehre, Wien: WUV• Sachs , S./Hauser, K. (2002): Das ABC der

betriebswirtschaftlichen Forschung, Zürich: Versus• Venker, K. (1993): Die Wissenschaftlichen Arbeits- und

Denkmethoden der Betriebswirtschaftslehre, München: Akademischer Verlag

• Weber, M. (2002): Wissenschaft als Beruf, Stuttgart: Reclam

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Warum „Wissenschaftliches Denken“?

Gemäß Fachhochschul-Studiengesetz sind Fachhochschul-Studiengänge:

• Studiengänge auf Hochschulniveau, die einer wissenschaftlich fundierten Berufsausbildung dienen,

• welche die Fähigkeit vermitteln sollen, die Aufgaben des jeweiligen Berufsfeldes dem Stand der Wissenschaft und den Anforderungen der Praxis entsprechend zu lösen.

• Die entsprechende wissenschaftliche Qualifikation der AbsolventInnen ist daher nachzuweisen.

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Wissenschaftliches Denken in der Unternehmenspraxis

Kompetenz für:

• systematische und methodische Herangehensweise im Unternehmen

• Wissenstransfer: Forschung - Unternehmung

• Installierung unternehmensinterner F&E

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Aufgabe 1

1. Bringen Sie 3 konkrete Beispiele der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen in Österreich.

2. Nennen Sie 3 Unternehmungen mit eigenen Forschungsabteilungen und beschreiben Sie diese kurz.

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Gesunder Menschenverstand

Warum sollten wir uns als Wissenschaftler (und auch als Unternehmer) nicht nur auf:

• Erfahrung• Tradition• Intuition • gesunden Menschenverstand verlassen?

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Beispiel: Stellenbewerbung

Personalchefs neigen dazu, ihrem Bauchgefühl bei der Entscheidung von Stellenbewerbern zu sehr zu vertrauen

• weil sie sich an Fälle erinnern, in denen ihr guter Eindruck sich als richtig erwies

• weil sie nicht wissen, dass ein von ihnen abgelehnter Bewerber in einer anderen Firma erfolgreich war

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Aufgabe 2

• Überlegen Sie sich dazu weitere Beispiele aus der Unternehmenspraxis

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Wissenschaftliches Denken

• kritisches Denken• vorurteilsloses Denken • logisches Denken• argumentatives Denken• Denken, das nach Gründen sucht (Warum-

Frage)• kausales Denken• methodisch vorgehendes Denken

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Aufgabe 3

Kinder stellen oft die Warum-Frage?

• Worin unterscheidet sich das kindliche Denken vom wissenschaftlichen Denken?

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andere Denkweisen

magisches Denken bildhaftes Denken analoges Denken assoziatives Denken vernetztes Denken ganzheitliches Denken

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Aufgabe 4

Textlektüre: Foucault, M. (1995): Die Ordnung der Dinge

• Was fällt Ihnen bei diesem Text auf?

• Warum erscheint er uns so unvertraut?

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Interkulturelle Kommunikation:

Chinesisches Denken:• Denken in Bildern, Metaphern (Bildsprache)

• ganzheitliches Denken: zwischen den Menschen und den Dingen soll Harmonie herrschen (Yin/Yang, 5 Elemente)

• Prinzip von der größeren Einheit zur kleinsten: Staat, Provinz, Stadt, Straße, Hausnummer, Person ,

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Beispiel

• Wenn ein Japaner meint, er ist Buddhist, dann meint er nicht, dass er kein Christ ist: Es wird nicht ausgeschlossen, was nicht eingeschlossen ist.

• Wenn ein Katholik sagt, er ist römisch-katholisch, ist er das nicht, was es sonst noch gibt auf der Welt.

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Voraussetzungen wissenschaftlichen Denkens

Neugier Leidenschaft Anliegen Kritische Haltung Offenheit ohne Leichtgläubigkeit Hingabe an die Sache Disziplin Bescheidenheit

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Beispiel

Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß……, aber das weiß ich wenigstens, im Unterschiede zu vielen anderen, die glauben, alles schon zu wissen“

• diejenigen, die alles ohnehin schon wissen, streben nicht nach Wissen (Stammtisch)

• und diejenigen, die gar nichts wissen, denen fehlt der Ansporn und die Voraussetzung

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Aufgabe 5

• Formulieren Sie Ihr Anliegen.

• Wo liegt Ihr Forschungsinteresse?

• Was möchten Sie kritisieren?

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Fragen stellen!

Kritischer Wissenschaftler und auchkritische Unternehmer stellen Fragen:

• Aus welchen Quellen stammt die Information?• Beruht die Schlussfolgerung auf persönlichen

Gefühlen und anekdotischen Berichten oder gibt es Belege dafür? (Bawag!)

• Sind die Vorannahmen einer Prüfung unterzogen worden?

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Entstehungshintergrund

Philosophie: Platon - Höhlengleichnis Aristoteles – Logik, Ursachenlehre

Neuzeitliche Naturwissenschaften: Rene Descartes – Subjekt-Objektspaltung,

Trennung von Geist und lebloser Materie Francis Bacon, Galilei – Experiment

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Aufgabe 6

Höhlengleichnis von Platon (427-347 v. Chr.), Politeia

Worum geht es in dem Text? Fassen Sie die wesentlichsten Schritte und

Aussagen zusammen. Welche Kriterien von Wissenschaftlichkeit

können Sie erkennen

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Ursachenlehre von Aristoteles

• Zielursache (Zweck): Bauherr will ein Haus zum darin wohnen

• Formursache: Bauplan• Materieursache: Baumaterial• Wirkursache: Bauarbeiten

In der modernen Wissenschaft bleibt nur mehr die Wirkursache, die Kausalität, über

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Aristotelische Logik

• Lehre von der formalen Folgerichtigkeit des Denkens

• Die logische Analyse ist Analyse der immer schon vorgegebenen Sprache, wie z.B. „Der Stein ist rund“.

• Logik ist Metasprache: nachträgliche Sprache über die Sprache z.B. „Stein“ = Subjekt (S), „rund“ = Prädikat (P), „und“ = Konjunktion (^).

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Neuzeitliche Mathematisierung der Wissenschaften

• Mathematik als Lesen im Buch der Natur (Galilei): Mathematisierung der Physik,

der Ökonomie, Schöpfung als riesiges Uhrwerk

• Modellbildung: die Realität ist zu kompliziert, um sie einer Beschreibung und Berechnung zugänglich zu machen, daher Vereinfachung und Abstraktion.

• Naturwissenschaft bezieht sich nur mehr auf Materie, nicht auf Geist•  

• Das Experiment darf nicht mit der Erfahrung oder gar der bloßen Beobachtung verwechselt werden.

• Objektivität:• Objekt-Subjekt Spaltung: Die Spaltung der Welt in res cogitans und res

extensa.• Wollen (Gott als Zielursache) zieht sich immer mehr zurück, bis nur mehr die

Wirkursache zurückbleibt (Satz vom Grunde)

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Das Experiment

• Quantifizierbarkeit: alles was messbar ist messbar machen

• Reproduzierbarkeit: Wiederholbarkeit• Objektivität: Forscher (Subjekt) und

Erforschtes (Objekt) streng getrennt• Überprüfbarkeit• Falsifizierbarkeit (Popper):

Wiederlegbarkeit

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Quellen der Erkenntnis

Rationalismus

Rene Descartes (1596-1650):

• Erkenntnisquelle ist die Vernunft

• logisch-rationale Analyse

• Methode ist die Deduktion

Empirismus

John Locke (1632-1704):

• Erkenntnisquelle ist die Sinnlichkeit

• Synthese des Empirischen

• Methode ist die Induktion

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Aufgabe 6a

• Wo liegen ihrer Meinung nach die Probleme des jeweiligen Ansatzes?

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Zusammenwirken von Ratio und Empirie

Zusammenführung von Empirismus und Rationalismus bei Kant (1724-1804)

• Begriffe, reines Denken ohne sinnliche Anschauung bleiben leer

• Sinnliche Anschauung allein ohne Begriffe ist blind.

• Die an sich diffusen Sinneseindrücke werden durch den Verstand geordnet.

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Wissenschaftsvergleich (Max Weber)

Antike Wissenschaft

• System von Zweck- und Sinnzusammenhängen

• Erkenntnis des Wahren, Guten und Schönen

• Gibt Antwort darauf, wie wir leben sollen

Moderne Wissenschaft• Wissenschaft als

Beherrschung der Natur

• Entzauberung der Welt

• Wissenschaft kann keine Antwort mehr geben, wie wir leben sollen (Sinnvakuum)

• Werturteilsfreiheit

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Aufgabe 7

Beobachten und Beschreiben statt Bewerten

• A beobachtet und beschreibt B ohne zu bewerten. C beobachtet und dokumentiert die Kommentare.

• Danach Wechsel bis alle in allen Positionen waren

• Besprechung und Auswertung

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Wissenschaftstheorie

Theoriebildung über wissenschaftliche Theorien:

• Wie bilden die verschiedenen Wissenschaften ihre Theorien?

• Welche Voraussetzungen müssen sie machen?

• Welche Methoden wenden Sie an?

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Was ist Wissenschaft?

Wissenschaft kann als die Tätigkeit der

• systematischen, • rationalen, • methodisch vorgehenden• Erkenntnisgewinnung

verstanden werden.

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Die Logik der Wissenschaften

• Wissenschaft setzt Logik voraus• wissenschaftliche System muss logisch

aufgebaut sein• Wissenschaftliche Forschen ist meist

indirektes Erkennen, also Schließen. Die Folgerichtigkeit des Schließens ist aber Gegenstand der Logik

• Methodische Vorgangsweise (allgemeinste methodische Prinzipien sind Gegenstand der Logik)

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Axiome der Logik

• Der Satz der Identität: fordert die Eindeutigkeit von Begriffen.

• Satz vom Widerspruch: Von zwei einander widersprechenden Aussagen ist mindestens eine falsch. Es können auch beide falsch sein. Es können aber nicht beide richtig sein.

• Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Wenn der Widerspruch vollständig ist, ist ein Satz richtig und der andere falsch.

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Begriffsbestimmung

soll Eindeutigkeit herstellen, erfolgt durch:

Angabe seines nächstliegenden Oberbegriffes und

der spezifischen Differenz innerhalb der Begriffshierarchie

Jeder Begriff hat seinen Platz innerhalb einer Begriffshierarchie

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Definition

• Definition: Abgrenzung (lat. finis, Grenze)

• Eindeutigkeit: A ist nicht B

• Identität: A=A

• Klarheit: A ist nicht Nicht A. (definitio est negatio)

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Beispiel: Sessel

Was ist ein Sessel?

Angabe seines nächstliegenden Oberbegriffes: Möbelstück

Spezifische Differenz: zum Sitzen

Antwort: Der Sessel ist ein Möbelstück zum Sitzen

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Aufgabe 8

Was ist ein „Unternehmen“ ?

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Aufgabe 9: Begriffshierarchien

Bilden Sie Begriffshierarchien:

Möbelstück – Einrichtungsgegenstände …

Auto –

Unternehmen - ……?

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Firmenhierarchien:

Definition: von Mitarbeitern durch Angabe ihrer

unmittelbaren Chefs (Oberbegriff) und ihres jeweiligen Kompetenzbereiches (spezifische Differenz)

Konfliktlösung zwischen zwei Abteilungen:

Bericht an nächste Ebene, die dann eindeutige und widerspruchsfreie Anweisungen nach unten abgibt.

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Das Urteil

• Urteile sind Aussagen in Satzform, z.B. „Dieser Tisch ist rechteckig.“

• Begriffe sind Bausteine für Aussagen

• Eine Aussage entsteht, sobald über einen Begriff geurteilt wird.

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Formalisierung

• Begriffe, aber auch ganze Sätze werden durch Buchstaben ersetzt (p, q, …)

• Folgerungen und Beziehungen zwischen Aussagen werden untersucht

• Aussagen haben einen Wahrheitswert: sie können wahr (w) oder falsch (f) sein

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Beispiel

Beispiel: Konjunktion

• Peter lernt Violine (p) und im Burgenland ist Weinlese (q): p^q

• Wahrheitstafel: Verknüpfung ist nur dann wahr (w), wenn beides wahr ist.

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Arten von Aussagen

• deskriptive Aussagen: basieren auf Beobachtungen

• explikative Aussagen: theoriegeleitete Aussage, die einen realen Sachverhalt zu erklären versucht

• präskriptive Aussagen: beinhalten Handlungsempfehlungen

• Normative Aussagen: wertende Aussagen vermeiden (Wertfreiheit der Wissenschaften) oder klar offen legen

Quelle: Sachs (2002), S. 50

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Aufgabe 10:

Ordnen Sie folgende Aussagen zu:1. Die Zahl der Unternehmensverbindungen hat in

den letzten Jahren stark zugenommen.2. Unternehmen sollen sich frühzeitig für einen

bestimmten Lieferanten entscheiden, damit sie in Engpass-Situationen bevorzugt beliefert werden.

3. Der Produzent passt seine Angebotsmenge dem Marktpreis an, weil er so seinen Nutzen beziehungsweise seinen Gewinn maximiert.

4. Manager sollten die Interessen aller legitimen Stakeholder anerkennen und aktiv verfolgen.

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Urteilsformen

Quantität: • universelles (allgemeines) Urteil: Alle

Menschen sind Wirtschaftssubjekte.• partikuläres (besonderes) Urteil: Einige Käufer

sind preisbewusste Käufer.• individuelles (einzelnes) Urteil: Herr Unger

kauft ein Auto. Qualität: • Bejahendes Urteil: Das Haus ist blau• Verneinendes Urteil: Der Stein ist nicht

lebendig

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Urteilsformen

Relation: • Kategorisches Urteil: Behauptung (Dieses

Buch kostet 10 Euro)• Hypothetisches Urteil: Bedingungssatz

(Wenn ein Zahlungsziel eingeräumt wird, dann wird kein Skonto gewährt.)

• Disjunktives Urteil: Ausschließungssatz (Entweder ich gehe ins Kino oder ich bleibe zu Hause.)

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Urteilsformen

• problematisches Urteil: Möglichkeit (Die Geschäftsentwicklung kann einen Aufschwung erfahren)

• assertorisches Urteil: Wirklichkeit (Die Geschäftsentwicklung erfährt einen Aufschwung)

• apodiktisches Urteil: Notwendigkeit (Die Geschäftsentwicklung muss einen Aufschwung erfahren)

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Aufgabe 12

• Geben sie betriebswirtschaftliche relevante Beispiele für die angegebenen Urteilsformen.

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Lehre vom Schluss

• Aus bestimmten Voraussetzungen (Prämissen)

• folgt etwas von diesen Verschiedenes

• mit Notwendigkeit (Konklusion)

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Beispiel:

• Alle Menschen sind sterblich.(Prämisse)

• Sokrates ist ein Mensch. (Prämisse)

• Also ist Sokrates sterblich.(Konklusion)

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Die Einteilung der Wissenschaften

reine Wissenschaften

• Formalwissenschaften (Mathematik, Logik)

• Dienen den anderen Wissenschaften als methodische Grundlage)

• Methode ist die

Deduktion

angewandte Wissenschaften

• empirische Wissenschaften (BWL, Soziologie, usw.)

• nehmen Bezug auf empirisch feststellbare Erscheinungen.

• Methode ist die Induktion und auch die Deduktion

Seite 55

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Methoden der empirischen Wissenschaften

Deduktion

• Schließen vom Allgemeinen auf das Spezielle

• deduzieren aus den Axiomen des Systems

• nach vorgegebenen Regeln

Induktion

• Schließen vom Einzelnen auf das Allgemeine

• Ausgangspunkt ist die Beobachtung empirischer Phänomene

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Der empirische Forschungsprozess:Datenerfassung

• Beobachtung: Grundlage jeder empirischen Theorie

• Beschreibung: schriftliches Festhalten, rein deskriptive Protokollsätze, Beobachtungssätze

• Klassifikation: Zusammenfassung in Begriffen

• Quantifizierung: Umwandlung von qualitativen in quantitative Begriffe (metrische Begriffe)

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Hypothesen

Das Untersuchungsproblem (Thema)• wird auf der Ebene einer wissenschaftlichen

Theorie• als zu überprüfende Aussage formuliert• wodurch Vorrausagen und die Herstellung von

Experimenten ermöglicht werden Formulierung in Form von:• „Es wird erwartet, dass…“• „Wir gehen von der Annahme aus, dass ….“• „Wenn …. Eintritt, dann ….“

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Falsifizierbarkeit von Hypothesen

Kriterien für Wissenschaftlichkeit (Karl Popper (1902-1994):

• Falsifizierbarkeit • Sätze die nicht widerlegt werden können,

sagen nichts über die Realität aus und liefern keinen Erkenntnisgewinn.

• Alles wissen ist vorläufig, wir können nie sicher wissen, ob eine Theorie wahr ist, sehr wohl aber, dass sie falsch ist, wenn ein Experiment sie wiederlegt

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Theoriebildung

• Systematische Zusammenfassung der Hypothesen

• Zusammenspiel von Induktion und Deduktion: Deduktive Ableitung der Hypothesen aus Theorien, um Prognosen für Beobachtungen zu erhalten,

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Beispiel: Gegenstände im Wasser

• Beobachtung: Wir werfen Gegenstände ins Wasser, einige schwimmen andere gehen unter

• Beschreibung (Protokollsätze): einige Gegenstände gehen unter andere nicht

• Klassifikation: Holzgegenstände schwimmen, Eisengegenstände gehen unter

• Hypothese: Annahme, dass alle Holzgegenstände schwimmen und alle Eisengegenstände untergehen, erste Erklärung und Prognose

• Theorie: Warum ist dies so? Wie hängen die beiden Hypothesen zusammen? Annahme: Schwimmen dann wenn spezifisches Gewicht leichter als Wasser, sonst Untergang.

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Beispiel: Sternenhimmel

• Beobachtung: einige Sterne bewegen sich, andere nicht• Protokollsätze: einige Sterne bewegen sich, andere nicht• Klassifikation: Fixsterne, Planeten,• Quantifizierung: Ort, Zeit, Geschwindigkeit, in Zahlen f• Hypothese: Annahme einer Kurve für Planeten,

Vorhersagbarkeit (Prognose) aufgrund der Kurven, falsifizierbar falls der Planet sich nicht an der berechneten Stelle befinden wird

• Theorie: Kurvenhypothesen haben sich bestätigt, aber Frage, ob sie etwas miteinander zu tun haben. Kopernikus stellte Theorie auf, dass sich die Planeten im Sinne derartiger Kurven um die Sonne bewegen. Aus Theorie lassen sich deduktiv die Kurvengesetze der einzelnen Planeten ableiten und auch Prognosen erstellen.

 

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Aufgabe 13

• Beobachten Sie das Verhalten der Kollegen und Kolleginnen in den Pausen

• Bilden Sie zu Ihren Beobachtungen Protokollsätze

• Bilden Sie Klassifikationen• Versuchen sie Hypothesen aufzustellen

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Kritik am wissenschaftlichen Weltbild (Pietschmann)

Wissenschaftliche Theorien sind:

• konstruktivistisch: sie konstruieren Modelle,• thematisch-reduziert und methodisch-

abstrakte Filterkonstruktionen,• wobei diese Modellkonstruktionen oft für die

Wirklichkeit gehalten werden.• Die menschliche Person mit ihren existentiellen

Problemen bleibt unberücksichtigt (Sinnproblematik)

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Aufgabe 14

• Wie stehen Sie zu dieser Kritik?

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Paradigma (Kuhn)

• Allgemein anerkannte wissenschaftliche Leistungen,

• die für eine gewisse Zeit • einer Gemeinschaft von Fachleuten • Modelle und Lösungen liefern.• Zur Tradition gewordene methodische

Zugriffsweisen.• Wissenschaften sind immer historisch-

soziologisch bedingt.

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Aufgabe 15

• Geben Sie Beispiele für Paradigmenwechsel

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Die betriebswirtschaftliche Forschung

Definition von Betriebswirtschaftslehre: Wissenschaft von den Betrieben

Gegenstand der BWL: Institutionen und Personen, deren Verhalten auf

wirtschaftliche Güter bezogen ist

Betrieb: Wirtschaftseinheit, die Güter herstellt Quelle:Sachs (2002). S.16

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Aufgabe 16

1.Nehmen Sie eine Gliederung der Betriebswirtschaftslehre vor

2.Nach welchen Kriterien könnte die Gliederung vorgenommen werden?

3.Wo würden Sie die Unternehmensführung ansiedeln?

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Probleme derBetriebswirtschaftslehre

Wirtschaftliches Geschehen wirkt immer vom Menschen auf den Menschen, der:

• ein gesellschaftliches und auch ein • nichtrationales Wesen ist• der Mensch erlebt Gefühle,• unterliegt subjektiven Bedürfnissen und • folgt oft seinen Wunschvorstellungen 

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Aufgabe von Führungskräften

Führungskräfte müssen:

• ganzheitlich denken,• den Produktions- und Leistungsprozess,• die Anforderungen des Marktes,• gesellschaftliche und politische

Rahmenbedingungen• und die geistige und emotionale Welt des

Menschen berücksichtigen. 

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Zwei Basiskonzepte der BWL

1.Sozialwissenschaftliches Basiskonzept

1.Ökonomisches Basiskonzept

Quelle: Sachs (2002), S. 18

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Sozialwissenschaftliches Basiskonzept

• Unternehmungen als soziale Systeme in reger Interaktion mit Umwelt

• Menschliche Bedürfnisbefriedigung mittels wirtschaftlichen Gütern

• Komplexes Menschenbild

• Teildisziplin der Sozialwissenschaften

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kausale und finale Denkhaltung

Kausale Denkhaltung: will Ursache-Wirkungszusammenhänge erklären „Wie“-Fragen: z.B. „Wie motivieren monetäre

Anreize die Manager?“Finale Denkhaltung: will Sinn und Zweckzusammenhänge verstehen „Wozu“-Frage: z.B. „Wozu sind Manager

motiviert?“ Quelle: Sachs (2002), S. 38

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Ökonomisches Basiskonzept

• Leistungserstellung zur Gewinnerzielung

• Wirtschaftliche Vorgänge als Ergebnis des Strebens nach Gewinn

• Homo oeconomicus als Menschenbild

• Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften

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Beispiel: Migros Freilandhühnerverkauf

Problemlage: Migros will verstärkt Eier von Freilandhühnern verkaufen, bei Befragung stellt sich heraus, dass die Kunden diese bevorzugen, das tatsächliche Kaufverhalten fällt anders aus

• Forschungfrage Sowi-Konzept: Warum entsteht Diskrepanz zwischen Aussage und Verhalten?

• Forschungsfrage Ökonomie-Konzept: Welche Ökonomischen Anreize beeinflussen das Verhalten?

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Aufgabe 17

• Welche unterschiedlichen Managemententscheidungen könnten sich aus den beiden Ansätzen ergeben?

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Instrumente theoretischer Erkenntnisgewinnung

• Modelle

• Frameworks

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Modelle

• stellen die Realität unter • bestimmten Annahmen und • auf wenige Hauptzusammenhänge

abstrahiert dar, • um stringente Aussagen über• logische Zusammenhänge • machen zu können.

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Beispiel: Homo oeconomicus

bezeichnet einen (fiktiven) Akteur, der

• eigeninteressiert und• rational handelt• seinen eigenen Nutzen maximiert• auf Restriktionen reagiert• feststehende Präferenzen hat• und über (vollständige) Information verfügt

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Frameworks

sind:• Theoriegestützte Konzeptionalisierungen,• verbinden Erkenntnisse aus Theorie und Praxis

verfolgen das Ziel:

• neue Wirklichkeiten zu entwerfen, • indem sie Handlungsvarianten aufzeigen und• Empfehlungen für praktische Handeln geben. Quelle: Sachs (2002), S.43

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Beispiel: Framework Unternehmensstrategie von Porter

• Diskrepanz zwischen ökonomischem Modell (bei Konkurrenz sinken die Gewinne langfristig, bis sie den Kosten entsprechen) und der Realität (Unternehmen machen auch unter Konkurrenz langfristig Gewinne)

• Durch Wahl der Unternehmensstrategie gelingt es erfolgreichen Unternehmen, sich innerhalb einer Branche so zu positionieren, dass sie über eine Quasi-Monopolstellung verfügen.

Quelle: Sachs (2002), S. 43

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Unternehmensstrategien nach Porter

1.Kostenführerschaft

2.Differenzierung

3.Nischenpolitik

Quelle: Sachs (2002), S. 45

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Funktionen von Frameworks

Analyse: Worauf soll ich schauen?

Kritik: Verfolge ich die gewählte Strategie? Bin ich dadurch wirklich erfolgreicher?

Gestaltung: Was könnte ich verbessern?

Quelle: Sachs (2002), S. 46

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Aufgabe 18

H&M Geschäftsidee lautet: „Mode und Qualität zum besten Preis“

Aufgabe:

1.Welche Strategie sollte H&M wählen?2.Wie könnten die jeweiligen Fragen

hinsichtlich Analyse, Kritik und Gestaltung aussehen?

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Instrumente empirischer Erkenntnisgewinnung

1.Quantitative Forschungsmethoden

2.Qualitative Forschungsmethoden

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Aufgabe 19

Geben Sie einen kurzen Bericht über Ihr Projekt Betriebserhebung:

Thema: Forschungsfragen: Methode: Vorgangsweise: Ergebnis:

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Quantitative Forschungsmethoden

1. Quantitative Beobachtung

2. Befragung mittels strukturiertem und standardisiertem Fragebogen

3. Experimentelle Erhebungen

4. Quantitative Inhaltsanalyse

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Strategien der Beobachtung

• teilnehmend/nicht teilnehmend: Grad der Teilnahme des Beobachters im sozialen Feld

• offen/verdeckt: wie transparent die Beobachtung für die Beobachteten ist?

• strukturiert/unstrukturiert: nach dem Grad der Strukturiertheit

• Labor/Feldbeobachtung: nach der Art der Beobachtungsfeldes

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Beispiel: Supermarkt

Beobachtung des Kundenverhaltens in Supermärkten

• Wo gehen die Kunden, wohin schauen sie?

• Welche Areale bevorzugen sie?

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Aufgabe 20

• Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Kolleginnen und Kollegen zu Beginn der Lehrveranstaltung

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Befragung

 Standardisierte Befragung:

Fragebogen mit geschlossenen Fragen verschiedene Auswahlmöglichkeit stehen zur

Verfügung quantitative Auswertung durch Skalierung

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Aufgabe 21

• Befragen Sie Ihre Kollegen und Kolleginnen zu den von Ihnen bereits gemachten Beobachtungen am Beginn der Lehrveranstaltung

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Experimentell Erhebungen

• Erlauben Aussagen über Ursache-Wirkung-Beziehungen (Kausalität)

• Untersuchung, ob eine bestimmte Variable (X) eine Veränderung einer anderen Variable (Y) bewirkt

• Randomisierung: Experimentalgruppe und Kontrollgruppe

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Beispiel: Duftstoffe

Thema: Wirkung von Duftstoffen am Point of Sale

Forschungsfragen: Bewirkt der Einsatz von Duftstoffen am POS

bei Kunden eine bessere Stimmung? Welche Rolle spielt die emotionale Qualität

eines Duftes in Bezug auf die Stimmung des Kunden?

Quelle: Ebster (2002), S. 228

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Quantitative Inhaltsanalyse

erfasst das Auftreten bestimmter Text- oder Bildmerkmale:

• Häufigkeitsanalyse: Vorkommen von Begriffen, Themen usw.

• Valenzanalyse: Erfassung von Bewertungen (positiv-negativ)

• Intensitätsanalyse: Erfassung von Bewertungen auch nach Intensität

• Kontingenzanalyse: welche Merkmale kommen zusammen vor

Quelle: Ebster (2002), S. 228

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Aufgabe 22

Quantitative Inhaltsanalyse eine Textes: (bitte Text kopieren)

Wie oft kommt das Wort „Wert“ vor?

Wie oft kommt das Wort „Erfolg“ vor?

Wählen Sie selbst einen Begriff!

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Datenerhebungs- und Analysetechniken

• Zuordnung empirisch Beobachtungen • über ausgewählte Merkmale • zu einem Kategoriensystem (Skala)• wodurch Sachverhalte und Eigenschaften• quantifiziert • und statistisch verarbeitet• werden können.

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Gütekriterien quantitativer Messungen

• Validität: gibt an, ob das Erhebungsinstrument das Merkmal, das gemessen soll auch wirklich misst (Zielscheibe, bei der ins Schwarze getroffen werden muss)

• Reliabilität (Zuverlässigkeit): Wiederholbarkeit einer Messung (pünktliche Uhr)

• Objektivität: frei von subjektiven „verzerrenden“ Einflüssen durch die die Untersuchung durchführenden Personen (Durchführungs-, Auswertungs-, Interpretationsobjektivität)

Quelle: Ebster (2002), S. 178

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Qualitative Forschungsmethoden

• Qualitative Interviews

• Gruppendiskussion

• Teilnehmende Beobachtung

• Qualitative Inhaltanalyse

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Qualitative Inhaltsanalyse:

1.subjektive Bewertung des zu analysierenden Inhalts

2.zusammenfassende Inhaltsanalyse3.induktive Kategorienbildung4.explizierende Inhaltsanalyse5.strukturierende Inhaltsanalyse

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Aufgabe 23

• Führen Sie eine qualitatitve Inhaltsanalyse von Platons Text „Das Höhlengleichnis“ durch.

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Wissenschaftliches Denken und Arbeiten im Laufe des Studiums

entfaltet sich in einem längeren Entwicklungsprozess in Form von wissenschaftlichen Arbeiten:

• Referat• Praktikumsarbeit• Seminararbeit• Diplomarbeit• Dissertation

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Aufgabe 24

Geben Sie verschiedene Kriterien für die Wissenschaftlichkeit einer Arbeit an.

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Kriterien für dieWissenschaftlichkeit einer Arbeit

• Klarheit: in Aufbau und Sprache• Theoriebezug: Theoriegeleitet• Neuigkeitsgehalt: neue Aussagen, neuer

Blickwinkel• Nutzen, Erkenntnisgewinn: Erweiterung

des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes, • Nachvollziehbarkeit: Zitation,

Zitierwürdigkeit beachten! 

Seite 105

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Kriterien für dieWissenschaftlichkeit einer Arbeit

• Intersubjektive Überprüfbarkeit• Allgemeingültigkeit:

Generalisierbarkeit der Ergebnisse• Adäquate Methode• Untermauerung von Behauptungen:

durch Rekurs auf bereits existierende Forschungsergebnisse,

• Eingebundenheit in Scientific Community

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Der Forschungsverlauf

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Entdeckungszusammenhang

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Themensuche

• Persönliche Strategien

• Interpersonelle Strategien

• Literaturbasierende Strategien

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Persönliche Strategien

Eigene Erfahrung: Was interessiert mich? In welchem Feld möchte ich arbeiten? Wie viel Zeit möchte ich aufwenden? Wer könnte sich für meine Arbeit

interessieren?Kreativitätstechniken: Brainstorming Mindmap

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Mindmap

• Ausgang von einem zentralen Begriff für den man sich interessiert,

• diesen Einkreisen,• in Zweigen davon ausgehend• Ideen aufschreiben, die einem assoziativ

dazu einfallen, danach• von dort aus weiterverzweigen

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Aufgabe 25

• Machen Sie eine Mindmap rund um Ihr Forschungsthema

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Interpersonelle Strategien

Gespräche mit:

• Professoren• Lehrbeauftragten• möglichen Betreuern• Konferenzen• Firmen• Diplomarbeitsbörsen

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Literaturbasierende Strategien

Fachzeitschriften

Diplomarbeiten

Dissertationen

Sonstige Literatur

Internet

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Vom Thema zur wissenschaftlichen Fragestellung

Präzisierung des Themas :• Was genau wollen Sie mit Ihrer

wissenschaftlichen Arbeit herausfinden?• Formulierung als Fragestellung• Frage muss in der Arbeit beantwortet

werden können• bei empirischen Arbeiten: Fragen bzw.

Annahmen (Hypothesen) müssen überprüfbar sein

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Beispiel: Kundenzufriedenheit im Kulturbereich

Thema: Analyse der Kundenzufriedenheit in Hinblick auf

das Kulturangebot der Stadt Linz Wissenschaftliche Fragestellung:• Wie zufrieden ist die Bevölkerung von Linz mit den

gebotenen Kulturveranstaltungen?• Können traditionelle Ansätze zur

Zufriedenheitsmessung auch im Kulturbereich angewendet werden, bzw. in welcher Weise müssen diese modifiziert werden?

Quelle: Ebster (2002), S. 38

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Aufgabe 26

• Formulieren Sie zu Ihrem Thema eine Forschungsfrage

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Begründungszusammenhang

Theoriebezug

Hypothesen

Konzeption der Untersuchung

Datenerhebung und Datenanalyse

Darstellung der Ergebnisse Quelle: Ebster (2002), S. 161

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Grundzüge der klassischen Argumentation

Einleitung:• Einleitender Hinweis auf die Bedeutung des Themas

(Exordium)• Darstellung des Problemhintergrundes (Narratio)• Aufzählung der Ziele, Aufzeigen der Struktur (Partitio)Hauptteil: • Darlegung der Gründe (Confirmatio)• Anführung, Erklärung und Entkräftigung gegenteiliger

Meinungen (Refutatio)Schluss:• Nochmalige Darlegung der wichtigsten Beweisgründe

(Peroratio) Quelle: Ebster (2002), S. 97•  

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Argumentationslogik nach Toulmin

• Behauptung: These, Hypothese

• Nachweis(Beweis): logische Begründung

• Schlussregel: Ergebnis

• Einschränkung

Quelle: Ebster (2002), S. 97

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Beispiel: Argumentation

Behauptung: • Kundenzufriedenheit ist abhängig von der Schnelligkeit

der SchadensregulierungNachweis: • So zeigte eine Untersuchung von Müller (200, S. 25 ff.),

dass Kunden einer Autoversicherung, die im Schadensfall länger als zwei Wochen auf die Begleichung ihres Schadens warten mussten, im folgenden Jahr doppelt so häufig die Versicherung wechselten als Kunden, bei denen die Versicherung schneller agierte. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch Mayer (1998).

Quelle: Ebster (2002), S. 98

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Beispiel: Argumentation

Schlussregel: Kundenzufriedenheit lässt sich durch die Messung des

Wechselverhaltens der Kunden feststellen.Beschränkung: Behauptung eingeschränkt durch in hohem Maße ab-

hängig, Beweis eingeschränkt durch Schlussbemerkung: Allerdings ist aus dieser Studie ebenfalls ersichtlich, dass die Erreichbarkeit des Ansprechpartners im Unternehmen und die Transparenz der Schadensabwicklung für Versicherungskunden annähernd gleiche Bedeutung wie die Schnelligkeit der Schadensregulierung haben.

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Verwertungszusammenhang

• Diplomarbeit• Dissertation• Habilitation• Berichte• Publikationen• Vorträge

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Aufgabe 27

Erstellen Sie ein vorläufiges Konzept für Ihre Diplomarbeit mit Angabe von:

1.Thema2.Forschungsfrage3.Literatur4.Methode 5.Vorgehensweise

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Viel Erfolg

bei Ihrer

Diplomarbeit!

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