wiener alpen - das magazin

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www.wieneralpen.at SINNERFÜLLT Streicheleinheiten für die Seele im Aktiv-Garten der Wiener. COOL DOWN Einatmen und Schwaigen! Wo der Sommer natürlich frisch macht. WELTKULTURERBE Abfahrt Zeitreise. Eine Bahn macht Geschichte. WIENER ALPEN TOUR Mit dem Ausblick kommt der Einblick. 250 Kilometer Natur und Kultur. DAS LEBENSFEUER LODERT Wenn der Funke überspringt. Wohlbefinden mit dem Lebensfeuer-Test. Wiener Alpen Das Magazin Ausgabe 2011 Europäischer Landschaſtsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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Interessante Geschichte aus den Wiener Alpen erzählt das neue Magazin, das rechtzeitig zu Beginn der Sommersaison erscheint. Verschiedene Journalistinnen und Journalisten haben sich auf Entdeckungsreisen begeben und Menschen aus den Wiener Alpen befragt.

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www.wieneralpen.at

SINNERFÜLLTStreicheleinheiten für die Seele

im Aktiv-Garten der Wiener.

COOL DOWNEinatmen und Schwaigen! Wo der Sommer natürlich frisch macht.

WELTKULTURERBEAbfahrt Zeitreise. Eine Bahn macht Geschichte.

WIENER ALPEN TOURMit dem Ausblick kommt der Einblick.

250 Kilometer Natur und Kultur.

DAS LEBENSFEUER LODERTWenn der Funke überspringt.

Wohlbefinden mit dem Lebensfeuer-Test.

Wiener AlpenDas Magazin Ausgabe 2011

Europäischer Landschaftsfondsfür die Entwicklung des ländlichenRaumes: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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Als anregendes Refugium haben die Wiener Alpen eine lange Tra-dition. Wo einst Dichter und Den-ker Inspiration fanden, genießen Besucher heute die Freiheit der Natur, kulturelle Anregungen und grandiose Ausblicke.

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Ausblicke, die schöner nicht sein könnten. Die Freiheit der Natur wirken lassen. Die besondere Kultur der Wiener Alpen entdecken.

Herzlich willkommen

So möchte ich Sie als Gastgeber in den Wiener Alpen in Niederösterreich begrüßen und auf eine

Region einstimmen, die mit faszinierenden Landschaften und atemberaubenden Panoramablicken

beeindruckt. Von den sanften Hügeln der Buckligen Welt zu den Almen im Wechselgebiet – die hier

Schwaigen heißen. Vom Sky Walk auf der Hohen Wand zu den Wanderwegen und Klettersteigen

auf Rax, Semmering und Schneeberg.

Für Gesundheitsorientierte bieten spezialisierte Hotels und Pensionen besondere Angebote an.

Mein Heimatort Bad Schönau belebt mit natürlicher Kohlensäure und auch mit Kultur. Mit dem

Festival der Erzählkunst reiht sich der Ort in den attraktiven Veranstaltungsreigen der Region ein.

Als Gastgeber lege ich ebenso wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen in den Wiener Alpen großen

Wert auf regionale Spezialitäten. Zum Beispiel Alpenlachs, Schneebergland-Beef, selbstgemachtes

Eis, Säfte, Moste und Köstlichkeiten von den Bauernhöfen. Der Besinnung auf Regionales verdanken

wir eine überdurchschnittlich hohe Zahl an ausgezeichneten Gasthäusern und Restaurants.

Ich lade Sie herzlich ein – entdecken Sie die Wiener Alpen und überzeugen Sie sich von der aufmerk-

samen Gastlichkeit der Menschen, die hier leben.

Alfred Weber

Im Namen der Gastgeber der Wiener Alpen

in den Wiener Alpen in Niederösterreich.

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Wiener Alpen – Das Magazin 2011

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IN dEN WIENER ALpEN

06 DAS LEBENSFEUER LODERTWenn der Funke überspringt. Wohlbefin-den mit dem Lebensfeuer-Test.

10 WUNDERSAMER WALDWie gesund macht der Wald? Eine Tagung auf Schloss Reichenau klärt auf.

14 SINNERFüLLTStreicheleinheiten für die Seele im Aktiv-Garten der Wiener.

18 WIENER ALPEN TOURMit dem Ausblick kommt der Einblick. 250 Kilometer Natur und Kultur.

22 PARADIES DER BLICkEWo hat man wirklich den Weitblick? Die schönsten Aussichtspunkte.

24 COOL DOWNEinatmen und Schwaigen! Wo der Sommer natürlich frisch macht.

28 WELTkULTURERBEAbfahrt Zeitreise. Eine Bahn macht Geschichte.

32 ALMA MAhLER-WERFELWo eine Femme Fatale stilgerecht den Sommer verbringt.

36 INDUSTRIE-UTOPIEDas Viertelfestival zu Gast in den Wiener Alpen. Kunstschaffen auf der Höhe der Zeit.

38 ADvENT-ALLERgIERettung für alle, die Plastik im Advent nicht vertragen. Eine Satire.

40 ADvENT IN DEN WIENER ALPENAdvent für die Familie. Die besten Plätze in den Wiener Alpen.

42 SChLAMMPACkUNg24 Stunden Bike-Spaß Extrem auf dem Semmering!

44 DIE ZAUBERER vOM BERgWie man aus einem Haufen Steine Gold macht. Mit Zauberformel!

48 WINTER üBER DEN WOLkENSo nah und so Sch(n)ee. Die Hot-Spots des Winters.

50 DIE EIgEN – BRöTLERINDenise, die Bäckerin, oder wie man ein Lebens-Mittel produziert.

52 REgIONALE gUSTO STüCkERLWo die Wiener Alpen durch den Magen gehen.

54 EINkAUFSTIPPSLebensqualität für den Einkaufskorb.

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„Die Grundlage von Vitalität bil-

det die genetische Substanz, also jenes Erbgut, das jeder einzelne von Vater und Mutter mitbekommen hat. Wenn wir sorgsam mit allem‚ was in uns steckt, umgehen – mit dem Öl in der Lampe als Brennmaterial für unser Lebensfeuer – so steigt die Wahrscheinlichkeit, lange und ge-sund zu leben. “(Dr. Alfred Lohninger)

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Das Lebensfeuer lodert

die Wiener Alpen setzen auf Gesundheit im Rhythmus der Natur.

TExT: IRENE HRuBy FOTOS: FRANZ ZWIcKL

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„Unser Herz reagiert unmit-

telbar auf alles, was wir im Außen erleben und im Inneren denken und fühlen. “ (Dr. Alfred Lohninger)

„Alter ist kein besonders inte-

ressantes Thema. Jeder kann alt werden. Man muss nur lang genug leben! “ (Groucho Marx)

Als erste Region in Österreich planen die Wiener Alpen in mehreren Gemeinden und Hotels ein ganz neues Wellnessan-gebot einzuführen – das „Lebensfeuer“. Diese neue wissenschaftliche Diagnostik- und Beratungsmethode wird seit kurzem in zahlreichen Gemeinden und großen Beherbergungsbetrieben für ihre Gäste angeboten. Mit im Boot sind das Gesund-heitsresort Königsberg, das Hotel Weber und die Genießerpension Dopler – alle in Bad Schönau, sowie der Molzbachhof in Kirchberg/Wechsel, der Payerbacherhof in Payerbach und der Landgasthof zur Schubertlinde in Grünbach/Schneeberg.

Es ist kein Zufall, dass die Lebensfeuer-Idee ganz besonders in der Buckligen Welt Fuß zu fassen scheint. Die Region im süd-lichen Niederösterreich – das Land der 1000 Hügel – vermittelt ein Gefühl der Ruhe und der Entschleunigung. Zwei Kur-orte sind es, die sich ganz speziell dem Gesundheits- und Wellnessgedanken ver-schrieben haben: Bad Schönau und Bad Erlach. In Bad Schönau mit seinem natürlichen Kohlensäurevorkommen kümmert man sich buchstäblich um die „Herzensange-legenheiten“ der Kurgäste. Der Kurort po-sitioniert sich damit als Ort der Gesund-heit und des Wohlbefindens.Bad Erlach hingegen steht für Harmonie und Schönheit. Hier setzt man auf Ent-schleunigung und die Kraft der Langsam-

keit. Das Asia Resort Linsberg mit Therme und Hotel ist ein Paradies für den ruhesu-chenden Gast.

Neulich flatterte auch mir eine Einladung zu einem Workshop für das Wellnessan-gebot „Lebensfeuer“ ins Haus. Der Erfin-der dieser Idee ist der Mediziner Dr. Alfred Lohninger, der dieses Projekt mit Auto-nom Health wissenschaftlich betreut.Was sollte ich mir darunter wohl vorstel-len? Irgendwie kam es mir vor, als hätte André Heller mal wieder ein tolle Idee für ein schönes, beeindruckendes Wort ge-habt. Bald aber erfuhr ich Folgendes:Autonom Health beschäftigt sich mit dem Sichtbarmachen des biologischen Lebensalters anhand von Messungen der Herzschläge und Atemfrequenz eines Menschen. Auf Basis eines 24-Stunden-EKGs ermittelt eine Software das „Le-bensfeuer“ eines Menschen. Dieses ist in-nere Landkarte und Wegweiser zugleich. Es zeigt den gesundheitlichen, seelischen und psychischen Zustand des Menschen. Dementsprechend werden individuelle Programme erstellt, um gesünder und vi-taler zu werden.

Also darauf war ich nun wirklich gespannt, das wollte ich einmal aus-probieren!

um ehrlich zu sein – meine körperlichen Voraussetzungen waren ja sowieso al-les andere als rosig, stark übergewichtig, Hypertonikerin, Sportmuffel und einfach sonst noch viel um die Ohren. „Nur Mut“, so dachte ich mir heldenhaft, als ich das Messgerät – den Lebensfeuer-Recorder – übernahm. Das Messgerät ist kleiner als eine Zündholzschachtel und wird durch zwei Klebeelektroden mit dem Brustkorb verbunden. Die rund 100.000 Herzschlä-ge in 24 Stunden ergeben ein riesiges Datenvolumen, das von einer hochspe-zialisierten Software hochgerechnet und sortiert wird. Durch die Transformation der technischen Daten in ein Farbprisma gelingt die Visualisierung von Zahlenwer-ten in eine „feuerähnliche“ Darstellung – dem „Lebensfeuer“ eines Menschen.Zusätzlich zu den Messungen musste ich nun ein möglichst genaues „Aktivitätsproto-koll“ führen – Was hat man wann gemacht? Wie hat man sich dabei gefühlt? etc.Meine erste Erkenntnis gleich am Morgen beim Frühstück – unglaublich, was man alles gleichzeitig machen kann: Frühstü-cken, den Pc einschalten und den Post-eingang prüfen, Telefonieren und die Waschmaschine aufdrehen, Zeitunglesen nicht vergessen – sagenhaft! So ging es dann weiter. Kaum zu glauben, was so ein Tag alles bringen kann. Am Abend fiel ich todmüde ins Bett, aber an Schlaf war nicht zu denken, denn das Messkastel machte mich ganz nervös. Nach 24 Stunden end-

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lich runter mit dem Messgerät, irgendwie fühlt man sich doch beobachtet!Die Messdaten werden dann an den Rech-ner von Autonom Health überspielt und mittels spezieller computersoftware aus-gewertet. Das klingt aber alles einfacher, als es ist, überhaupt wenn der eigene Pc und die Benützerin schon ältere Modelle sind! Gott sei Dank kann man auch telefo-nisch nachfragen.und dann bekam ich endlich das Ergebnis der Messungen übermittelt – mein per-sönliches „ Lebensfeuer“, wenn man so will. Wie nicht anders erwartet in meinem Fall kein berauschendes Ergebnis – aber man erhält mit den Analysedaten viele detaillierte Empfehlungen, wie man seine Gesundheit und sein Wohlbefinden ver-bessern kann. In meinem Fall wurde mir empfohlen, Ärger und Stress zu meiden, mehr zu schlafen und Ruhepausen am Tag einzulegen, Ernährungstipps und vie-les mehr.

Gut zu wissen, also, dass man vieles selber ändern kann, und dass es of-fensichtlich nie zu spät ist.

Übrigens empfiehlt es sich, Lebensfeu-ermessungen öfters vorzunehmen, denn nicht alle Tage sind stressig und mit Ärger überfrachtet!Mehr auf : www.lebensfeuer.com

IRENE hRUBYarbeitet als freie Journalistin für regi-onale Printmedien, ihre Spezialgebiete sind Tourismus, Wirtschaft und Kul-tur. Sie lebt seit nunmehr 20 Jahren in Bad Erlach.

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„Wer sich in Wäldern trifft,

der riecht nach Laub und Waben, nach Beeren und nasser Haut: Sei-ne Abendmahlzeiten bestehen aus Sonnenuntergängen und Waschun-gen in unbekannten Bächen. “(H.c. Artmann)

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Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume.

So lautet das Motto zum internationalen Jahr des Waldes 2011. Ein gutes Motto. Vor allem, wenn man sich mit den vielfäl-tigen Zusammenhängen zwischen Wald und Gesundheit befasst. Ein Thema, das gerade in Österreich viel Potenzial hat.

WERTvOLLER WALDWälder bilden, neben den großen Welt-meeren, eine zentrale und in ihrer Bedeu-tung wachsende Rolle für das Weltklima. Sie gleichen das Klima aus, sie reinigen die Luft, sie sind wertvolle Speicher für Trinkwasser. In unseren Alpen sind Wälder ein vita-les und sensibles „Schutzschild“ für das

(Über-)Leben in den Berggebieten. Sie machen das Leben, Wirtschaften und gefahrlose Befahren der Berge und Täler überhaupt erst möglich. Wälder leisten wichtige Beiträge für den Lärmschutz. Tieren und Pflanzen bieten sie Lebens-raum. Für uns Menschen sind Wälder und Waldlandschaften Rückzugsraum und Ruhepol, Orte von Bewegung und Sport, spannende Bildungsstätten.Wer durch Wälder spaziert, wandert oder radelt, spürt die wohltuende Wirkung: die gute Luft, den Duft, die Ruhe. Welche kon-kreten Einflüsse der Wald auf das Wohl-befinden und die Gesundheit hat, wurde in Österreich bisher jedoch noch nicht umfassend untersucht. Das Bundesmi-nisterium für Land- und Forstwirtschaft, umwelt und Wasserwirtschaft (kurz: Le-bensministerium) hat sich daher zum Ziel gesetzt, dem Thema „Wald und Gesund-

heit“ in den nächsten Jahren verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Geplant ist eine Kombination aus wissenschaftlichen untersuchungen und praktischer umset-zung in Zusammenarbeit mit interessier-ten Partnern und den zuständigen Insti-tutionen.

DER AUFTAkTTAgUNg WALD & gESUNDhEITVom 27. bis 29. Oktober 2011 findet in Schloss Reichenau in Reichenau an der Rax die 1. Österreichische Tagung zum Thema Wald und Gesundheit statt. Inhalt-lich wird es um Gesundheitseffekte ge-hen, die ein Aufenthalt im Wald bewirkt. Der Wald wird als Raum für therapeuti-sche und soziale Aktivitäten beleuchtet. Ein Themenkreis widmet sich gesunden Produkten aus dem Wald. Außerdem werden Praxisbeispiele aus den Wiener

Wundersamer WaldWie gesund macht der Wald? Mit dieser Frage beschäftigt sich

im Oktober 2011 eine Tagung in Reichenau an der Rax.

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Alpen vorgestellt. Für die Tagungsteilneh-mer gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, Gehörtes in der Praxis auszuprobieren.

Das inhaltliche Konzept für die Tagung entstand in Abstimmung mit namhaf-ten Partnerinstitutionen. Neben dem Lebensministerium sind unter anderem die Landwirtschaftskammer Österreich beteiligt, die universität für Bodenkultur und die universität Wien, der Fond Ge-sundes Österreich sowie die uNEScO. DIE LEITREgIONWIENER ALPENDie Wiener Alpen als Veranstaltungsort für die Tagung und als Leitregion zum Thema „Wald & Gesundheit“ zu wählen, lag aus mehreren Gründen auf der Hand. Neben dem beachtlichen Reichtum an herrlichen Wäldern und dem steigenden Engagement der Land- und Forstbetrie-be ist es vor allem die mehr als 150 Jahre zurückreichende Tradition als Sommer-frische, die die Wiener Alpen auszeich-net. Der fruchtbare Austausch zwischen (Groß-)Stadt und Land kann in den klassi-schen Sommerfrischeregionen besonders gut verfolgt werden. Die Wiener Alpen machen die Zusammenhänge zwischen Wäldern und gesundheitsrelevanten An-geboten direkt vor Ort erlebbar und spür-bar. Die teils sanfte, teils auch recht spekta-kuläre Kulturlandschaft um Semmering, Rax, Schneeberg, Hohe Wand, Wechsel und in der Buckligen Welt ist das durch-aus krisenerprobte Ergebnis einer langen und dynamischen Entwicklung. Holz und Wasserkraft waren einst die Energiequel-len für den Bergbau, sie prägen die ausge-sprochen spannende Industriegeschichte der Region. Den Wald zu nützen – und ihn gleichzeitig zu schützen – ist seit jeher die Devise. Sind doch die Wälder die wirk-liche Quelle für den dauerhaften Erhalt der Wasser-Ressourcen für den Wiener Raum. Für weit über 2 Millionen Bewoh-ner und Gäste sind sie ein zentrales Erho-lungs- und Rückzugsgebiet. Wenigen ist es bewusst, dass ein ganzes Netzwerk von Fachleuten dahinter steht, um eine derartige Region in angemesse-ner, auf wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit bedachter Form zu bewirtschaften.

ERLEBEN UND ERhOLENIn den Wiener Alpen gelang es in den letzten Jahren vorbildlich, interessierte Betriebe und Partner zu vernetzen. Im-mer mehr spezialisierte Gastgeber, viele

davon mit langjähriger Erfahrung, setzen auf gesunde Angebote für Körper, Geist und Seele. Bewegung in der Natur und in den Wäldern spielt dabei eine bedeutende Rolle. urlauber und Ausflugsgäste können die Wälder und ihre Geschichte auf ganz unterschiedliche Weise erleben. Die fas-zinierende Geschichte des „Raxkönigs“ Gerhard Hubmer (1755–1833) erzählt die Gedächtnisstätte Nasswald in Schwar-zau am Gebirge. Hubmer, der Sohn eines Holzknechtes, war ein überaus engagier-ter und erfolgreicher Pionier der Holzwirt-schaft. Ihm ist die Erschließung des bis dahin unzugänglichen Gebietes rund um Rax und Schneeberg zu verdanken. Einblicke in die Arbeit mit Holz gibt das Waldbauernmuseum in Gutenstein. Ver-schiedene Themenwege erzählen von den Besonderheiten des Waldes und über das Wasser. Bewegung mit einem Schuss Abenteuer vereinen zum Beispiel der Abenteuerpark Mönichkirchen mit Kletterwald und der Hochseilgarten in Puchberg. Natur und Lebensphilosophie vermittelt das Team der Outdoor-Akade-mie in Warth.

ENTWICkELN UND vERNETZENDie Angebote in den Wiener Alpen decken sich besonders gut mit den seit 2007 lau-fenden Aktivitäten des Lebensministeri-ums und seiner Partner zum Forsttouris-mus in Österreich (www.forsttourismus.boku.ac.at). Ziel dieser Initiative ist es, innovative, qualitätvolle Angebote unter dem Themendach „Wald-Wellness“ im engeren und weiteren Sinn zu entwickeln und auf sie aufmerksam zu machen. Für die nahe Zukunft sind folgende Aktivitä-ten geplant:

• DieProjektpartnerwerden sicheinge-hend mit den Kundenbedürfnissen und Trends befassen.

• In ausgewählten Leitregionen werdenbetriebliche und branchenübergreifende Netzwerke entwickelt und etabliert.

• Die Netzwerkpartner – zum Beispielland- und forstwirtschaftliche Betriebe, Anbieter aus den Bereichen Gesundheit/Therapie/Soziales – sollen in gemein-samer Abstimmung möglichst einfach buchbare, qualitätvolle Angebote entwi-ckeln bzw. bestehende weiterentwickeln. Ideen dazu können sein „Waldtherapien“ – auch die Entwicklung und Gestaltung speziell gestalteter „Therapie- oder Well-ness-Wälder“, Spezialangebote zum The-

ma „Dr. Wald“, „Sozial-Höfe“ für die Arbeit mit Kranken an ausgewählten, besonders geeigneten Standorten oder Waldorten.

• VorbildhafteLeitprojektesolleninitiiertund unterstützt werden.

• AuchdiekulturellenAspektedesThe-mas sollen berücksichtigt werden, zum Beispiel soll das vom Vergessen gefähr-dete Heilwissen um den Wald und seine Produkte aufbereitet werden, Formen der lebendigen Überlieferung dieses Wissens sollen gefunden werden etc.

www.waldgesundheit.boku.ac.at

Auf zum Wald:

Abenteuerpark Mönichkirchen – der Kletterwald für Jung und Alt www.hamari.at

Hochseilgarten Puchberg www.moveyourmind.at/hochseilgarten

Outdoor Akademie Warth – Natur- und Lebensphilosophiewww.outdoor-akademie.at

Waldbauernmuseum Gutenstein www.waldbauernmuseum.at

Auf den Spuren des Raxkönigs:

Holzknechtmuseum in Nasswald(Hubmer Gedächtnisstätte)www.schwarzauimgebirge.at

Des Raxkönigs Refugiumwww.raxkoenig.at/wirtshaus

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„Der Wald umfängt, er ist im-

mer schön, er leitet angenehm den Blick, er hat Säle, Räume, Zimmer, Kammern. “ (Heimito von Doderer

in seinem Tagebuch)

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perfekten Nährboden für ihre schöpferi-sche Leidenschaft. und den idealen Frei-raum für neue Gedankenwelten.Arthur Schnitzler, der Literat. Sigmund Freud, Vater der Psychoanalyse. Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Alle drei liebten die Ge-birgslandschaft hoch über der Marktge-meinde Reichenau. und sie ließen sich in den Bergen und von den Bergen inspirieren.

„In den Bergen geht es um den

Perspektivenwechsel. Im Tal ist un-sere Sicht begrenzt und eingeengt – wenn wir aus eigener Kraft zum Gipfel hinaufsteigen, gewinnen wir Distanz zu den Alltagsdingen und bekommen gleichzeitig einen Über-blick. “ (Oliver Pernhaupt)

SinnerfülltMächtig. Majestätisch. Metaphysisch. der Rax eilt ein Ruf

als Lehrmeister der Seele voraus. Auch ohne Gipfelsieg ermöglicht dieser „Berg der Erkenntnis“ eine Klarheit des denkens, die das Sein beflügelt.

TExT: uRSuLA INéZ KREBS FOTOS: FRANZ ZWIcKL, IMAGNO

Woher kommt die Lust, aus dem Tal hoch zu steigen, dem Himmel entgegen? Woher das Bedürfnis, Hindernisse zu über-winden und Gipfel zu erklimmen? Die kür-zeste Antwort auf diese Fragen fand wohl der englische Bergsteiger George Herbert Leigh Mallory 1924, kurz vor seinem Ver-such, den Mount Everest zu stürmen: „Ich muss auf den Berg, weil er da ist!“

WEITAUS POETISChERfiel da schon die Replik des amerikani-schen Alpinisten Ed Viesturs aus, der den Everest sieben Mal bezwang: „Wir bestei-gen Gipfel, weil wir sie lieben, wir lieben die Orte, an die sie uns bringen, und wir lieben es, unterwegs etwas über uns selbst zu lernen.“ Der Berg als Lehrmeister also. Womit die Brücke geschlagen wäre vom Himalaya zu den Wiener Alpen. Denn hier, unweit der Donaumetropole Wien, fanden Dichter und Denker schon im 19. Jahrhundert den

AUF IhREN SPURENentdeckt man eines der schönsten Wan-dergebiete Österreichs. So vielfältig, dass jeder hier den idealen Weg, den richtigen Steig, die perfekte Wand für sich findet. Alpenfexe und Gipfelstürmer. Kletterer und Wanderer. Sky-Walker und Hütten-Hüpfer.

Viktor Frankl, nach dem bereits zu Lebzei-ten eine Straße in Reichenau an der Rax und einige Klettersteige benannt wurden, war hier oft tagelang unterwegs, auf der Suche nach neuen Einfällen, zur Entspan-nung, oder weil er auf seinem Lebensberg, wie er die Rax nannte, seine Grenzen aus-loten und erweitern wollte: „Im Gebirge wählt der Kletterer nicht den Weg des ge-ringsten Widerstands, sondern jene Rou-te, der er gerade noch gewachsen ist. und siehe da: Indem er diese Grenze immer wieder hinausschiebt – wächst er auch über sich hinaus.“

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Was der lebenslange „Sinnsucher“ sich selbst verordnete, verschreiben Ärzte heu-te ihren Patienten: Grenzerfahrungen in freier Natur. Am Knappenhof, dem ersten Therapiehotel Österreichs, sind Wande-rungen und Bergtouren fixer Bestandteil des Behandlungskonzeptes. Denn dort, wo es keinen rechten Winkel gibt, können sich auch Geist und Seele freier entfalten.

DER PERSPEkTIvENWEChSEL lässt Distanz zum Alltag zu, meint Oliver Pernhaupt. Für den Abenteuerpädago-gen geht es am Berg in erster Linie um die Erfahrung der eigenen Körperlichkeit: „Wir denken zu viel – und bewegen uns zu wenig. Die körperliche Anstrengung beim Wandern reinigt auch die Psyche. und sie erdet uns. Wer sich überschätzt, wird schnell auf den Boden der Realität zu-rückgeholt. Wer sich unterschätzt, erlebt, dass er viel mehr kann als gedacht.“

„Die Glücksforschung sagt,

wir brauchen Ziele, die uns nicht überfordern, aber auch nicht un-terfordern. Dann entsteht ein Flow-Erlebnis, das völlige „Aufge-hen“ in einer Tätigkeit. Am Berg funktioniert das im wahrsten Sinn des Wortes: Wir gehen hinauf – und gehen dabei auf. “(Oliver Pernhaupt)

Freilich ist am Berg nicht nur die Überwin-dung von Hindernissen angesagt. Inneren wie äußeren. Das beweist Pernhaupts Antwort auf die Frage, warum er selbst in lichte Höhen stürmt: „Weil der Kaiser-schmarrn oben besser schmeckt!“

WANDERN UND gENUSSsind auf der Rax keine Gegensätze son-dern perfekte Ergänzungen. Das beginnt schon beim Aufstieg. Die einen genießen es, mit Österreichs erster Seilbahn auf 1660 Höhenmeter zu schweben und vom Berggasthof Raxalpe aus das weitläufige Raxplateau zu entdecken. Fast eben geht es zum Ottohaus, wo Sigmund Freud ein häufig gesehener Gast war. Von dort ist es nur mehr ein Katzensprung zum Jakobsko-gel und zum Freiheitskreuz. Belohnt wird die Wanderlust mit einem Panorama-Blick ins Tal – und auf zahlreiche weitere Gipfel, die erobert werden wollen.Für andere ist der Weg das Ziel und jeder zurückgelegte Höhenmeter ein Pluspunkt im persönlichen Wanderlogbuch. Konzen-tration und Kontemplation stehen hier im Vordergrund. Der Genuss liegt im Natur-Erlebnis mit allen Sinnen: Der intensive Duft von Wiese und Wald. Die Vogelstim-

„Auch der erste Schritt gehört zum Wege ... Es war in Reichenau, zu Füßen des Schneebergs und der Rax, wo das Geheimnis der Höhen und Fernen zum ersten Mal an meine Seele griff.“ ARThUR SChNITZLER

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men im Konzert mit dem Rauschen der Blätter. Die klare Höhenluft. Aber auch die Stille, wenn niemand die eigenen Pfa-de kreuzt. und das befriedigende Gefühl, sich dem selbstgesteckten Ziel Schritt um Schritt zu nähern. Denn Wandern, so die Dichterin Elizabeth von Arnim, „ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit!“

DIE WAhREN ABENTEUERsind im Kopf, singt André Heller. Vermut-lich hat er nie das „Abenteuer Berg“ ge-sucht. Für viele Alpinisten liegt es in den extremen Erfahrungen auf schwierigen Routen. Für Viktor Frankl lag es in der Überwindung seiner Angst vor der Höhe und dem Abgrund. Auch hier war ihm die Rax Lehrmeister und Lehrstück in einem. Über Jahrzehnte lockten ihn die Felsen der Preiner Wand:

„Ich fragte mich: Wer ist stärker, ich oder der Schweinehund in mir? Ich kann ihm ja auch trotzen.“ Das Bergsteigen empfahl er als heilsame Übung, um die „Trotzmacht des Geistes“ zu stärken und gegen Alltagsängste ge-wappnet zu sein. „So, wie der Blick auf den Gipfel Energien freisetzt und hilft, die Angst zu überwinden, geht ein Mensch seinen Lebensweg anders, wenn er ein Ziel vor Augen hat.“

DER gIPFELSIEgals Selbsttherapie? Auf der Rax muss er nicht immer real vollzogen werden, um den begehrten Flow-Zustand hervorzu-rufen. Glücksgefühle stellen sich auch bei jenen Genuss-Wanderern und Nordic-Walkern ein, die nicht über Stock und Stein marschieren, um die Spitze zu erreichen, sondern um bei sich selbst anzukommen. Denn niemand bleibt am Berg emotional

„die Rax hat auf mich persönlich immer schon eine Faszination ausgeübt ... In den Bergen bekommen die Gedanken ihren freien Lauf, und es gibt eigent- lich keine größere, wesentliche Entscheidung in meinem Leben, die ich nicht dort getroffen hätte.“

vIkTOR FRANkL

URSULA INéZ kREBSist im Herz der Alpen aufgewachsen. Als „gstandene“ Tirolerin kennt sie das Gipfelglück. Ihr Faible sind allerdings Schlemmereien am Berg – mit ebenso-viel Einkehrstationen wie Wanderkilo-metern.

unberührt. Zu majestätisch ist die alpine Landschaft. Zu direkt wirken die Kräfte der Natur. Hier werden wir klein im Angesicht der Schöpfung. und wir können doch einen Hauch der eigene Größe erkennen. Denn es ist nie der Berg, den es zu bezwingen gilt, sondern immer das eigene Ich.

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Bergsteigerisch unterschätzt wurden und werden die Wiener Alpen, also die östli-chen Ausläufer des Alpenbogens, schon immer. Hauptsächlich allerdings von de-nen, die sie entweder gar nicht kennen, oder die sie nur nach ihrer absoluten Höhe beurteilen. Klar, die Viertausender des Wallis sind imposanter und Gletscher finden sich im südlichen Niederösterreich – im Ge-gensatz zum Ötztal etwa – auch keine. und mit Zahlen können sie auch nur mä-ßig beeindrucken: 2076 Meter misst der Schneeberg, Niederösterreichs Höchster, knapp gefolgt von der Heukuppe, dem fi-nalen Punkt des Rax-Massivs. und dahin-ter tummelt sich nur einige lokale Berg-Prominenz auf 1900er Niveau.Das sollen Berge sein, fragen sich also Menschen, bei denen mindestens eine Drei vorne stehen muss, damit sich alpi-ner Respekt einstellt und Berge als Berge respektiert werden. Alles andere seien doch geologische Zufälligkeiten, Launen der Natur, die keine weitere Aufmerksam-keit verdienen. Solche Zahlenspielereien mögen dem Kopf Freude machen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus und zeigt, welchen Vorurteilen man da leicht aufsitzen kann. um das zu verstehen, muss man sie er-lebt und gespürt haben, die Wiener Alpen: Die eisigen Winde, die am Weg zum Pre-

digtstuhl mit einer derartigen Vehemenz übers Plateau fegen können, dass selbst expeditionserprobte Bergsteiger in Le-bensgefahr kommen können, die Steil-heit in der Breite Ries, eine der mehr als 200(!) Ski-Abfahrten vom Schneeberg, oder die Farben des Bergwaldes oberhalb der Stadelwand, wenn diese im Zauber der Jahreszeiten regelrecht zu scheppern scheinen.

Dann öffnet sich die Magie einer Landschaft, die sich ganz anders darstellt und um so viel großartiger ist, als man sich das vom nüchter-nen Blick aufs Kartenblatt oder die Zahlen erwarten mag.

Erst wer hier unterwegs war, hier gewan-dert und geklettert ist, hier gestaunt hat, weiß um die Vielschichtigkeit der Region, deren alpine Möglichkeiten und deren Zauber. Nur das eigene Tun macht klar, dass die Wiener Hausberge definitiv Berge sind und welches Potential sie haben.Eine geballte Ladung Historie bezeugt diese bald hundertfünfzigjährige Faszina-tion mit Leichtigkeit. Dass ausgerechnet hier, am östlichen Ende des Alpenbogens, gleich so viel Alpingeschichte geschrieben wurde, braucht zwei Aspekte: Die Nähe

zur Metropole Wien und den besonderen Reiz der Landschaft.Während viele Teile des Alpenbogen noch im Dornröschenschlaf lagen, entwickelte sich das südliche Niederösterreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem wahren „Hot Spot“. Der „Wiener Alpinismus“ sollte dabei sein Goldenes Zeitalter erleben: 1875 wurde mit dem Gamsecksteig auf der Rax der erste Fel-sensteig für Touristen eröffnet. Ein Jahr später erfolgte der Baubeginn für das Karl-Ludwig-Haus, damals das größte Schutzhüttenprojekt der Alpen. Die „Raxpartie“ war zur Mode gewor-den, Hütten schossen wie Pilze aus dem Boden und machten das Hochplateau zur alpinen Verlängerung der Kärntner Straße. Kunstschlosser August cepl bau-te den Alpenvereinssteig, der über kühne Leiterkonstruktionen das große Höllental erschloss, und sollte sich mit dem heu-te noch beliebten Haidsteig ein weiteres Denkmal setzen. Die „Eisenwege“ sorgten schon damals für unverständnis: Klette-rer befürchteten – auch angesichts der Zahnradbahn auf den Schneeberg – das drohende Ende des Alpinismus. Ein Phä-nomen, das sich noch mehrfach wieder-holen sollte.Nachdem der Erste Weltkrieg verdaut war, entstand 1925 die erste Seilbahn Öster-reichs auf der Rax. Bei dieser technischen

Die Alpen in der Nussschale

Ein offener Bogen zieht sich durchs südliche Niederösterreich: Ein Weg zum Wandern und zum Träumen. Ein Weg der Sehnsucht, der Natur und Kultur

zusammenführt: 250 Kilometer Wiener Alpentour.

TExT: KLAuS HASELBÖcK FOTOS: FRANZ ZWIcKL

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Pioniertat wurden sogar die beiden 24 Tonnen schweren Tragseile via Seilwinden mit Menschenkraft hinaufgezogen. Bei so viel Interesse an den Bergen, blie-ben allerdings die unfälle nicht aus: Nach einem schweren Lawinenunglück am Reißthalersteig wurde das „Alpine Wiener Rettungs-comite“ 1896 gegründet und wenig später als „Alpiner Rettungsaus-schuss Wien“ (ARAW) in Vereinsform of-fiziell angemeldet. Der ARAW mit seinen Ortsstellen in den Wiener Alpen sollte bald in Österreich und international das Vorbild für alpine Rettungsorganisiationen sein – die Bergrettung ist also nicht am Fuße der Eisriesen des Berner Oberlandes, sondern ausgerechnet in den Wiener Alpen ent-standen.und wie der große Alpenbogen haben auch die Wiener Alpen einen Anfang und ein Ende: charmonix und Puchberg ste-hen Katzelsdorf und Bad Fischau-Brunn gegenüber. 1200 Kilometer an Sensa-tionen und Kuriosem, an Höhepunkten und Übergängen, harten Anstiegen und stillen Pfaden, haben im Großraum des südlichen Niederösterreichs ihre Entspre-

chung in den 250 Kilometern der Wiener Alpentour. 2011 aus der Taufe gehoben, zieht sie sich in Form eines weiten, gezackten Kreises von der burgenländischen Grenze Rich-tung Nordwesten ins Niederösterreichi-sche. Es ist ein Kreis, der für den ausdau-ernden Wanderer viel an Natur-Erleben, an Kultur und Historie hineinpackt, aber letzt-lich – ganz wie das große Vorbild – kein Rundweg ist, sondern offen bleibt und da-mit umso mehr Platz zum Träumen lässt.So beginnt der Weg fernab der Superlative, im unscheinbaren: Ja, auch das Rosalien-gebirge trägt noch die „Berge“ im Namen und ist als Alpenausläufer eingetragen. Es lässt sich dies aber kaum anmerken: Als Teil der „Buckligen Welt“ wird es vielmehr von den dicht bewaldeten Kuppen ge-prägt, die in den 748 Meter des Heubergs ihren maßvollen Höhepunkt finden. Wer hier – hart an der Pannonischen Tiefebe-ne – unterwegs ist, weiß Ruhe und Ein-samkeit zu buchstabieren und wird dafür mit ursprünglichen Erlebnissen belohnt: Ähnlich wie in den „großen“ Alpen, im schweizerischen Graubünden etwa, gibt

es sie noch, diese stillen Täler, die deutlich mehr sind als der „Nicht-Berg“. Sie geben durch ihre Ruhe dem Großen, das noch kommen wird, Halt, verleihen ihm die nö-tige Projektionsfläche. Hier im Rosalien-gebirge unterwegs zu sein ist auch mehr als ein „Warmgehen“: Wanderer sind im-mer noch rar, die Wälder kraftvoll und ma-chen spannende Tierbegegnungen mög-lich: Auf den uhu und vielleicht sogar den Wolf, der es ja schon bis zum Schneeberg geschafft hat, zu treffen, würde nicht ver-wundern. Wer hier unterwegs ist, kommt in die Essenz der Bewegung zurück.Mit Bad Erlach werden die Hügel markan-ter, der Blick weitet sich. Das Erleben geht von Innen nach Außen: Der Landstrich, den wir jetzt durchqueren, war von jeher eine Grenzregion. Eben nicht mehr die „richtigen“ Alpen, aber doch nicht Tief-ebene. Ein Hauch von Steiermark, trotz-dem Niederösterreich. Geographisch ge-rade eine Handbreit von ungarn entfernt, jedoch zu „bucklig“ dafür. Kein Wunder, dass die Region auf eine ebenso lange wie wechselvolle Siedlungsgeschichte zurück-blickt: Die Kelten waren schon im zweiten

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vorchristlichen Jahrtausend hier und die Rote Armee marschierte am 30. März 1945 bei Kirchschlag erstmals in Nieder-österreich ein. Auch dazwischen brachten die Jahre viele Konflikte in die Bucklige Welt. Davon zeugen heute noch Wehrkir-chen, Burgen, Ruinen und Gedenksteine. Seitdem scheint das Land seine Ruhe, seine Mitte gefunden zu haben. Wer hier dem Weg der Wiener Alpentour folgt, er-lebt einen tiefen Frieden und eine Stille, die wie eine Wolldecke über dem Land liegt. Hier muss nicht mehr gekämpft, sondern es darf tief durchgeatmet wer-den. Nicht flach, genauso wenig hochal-pin lässt es an die landschaftliche Eleganz Friauls denken, ist einfach da und lädt ein, zu Fuß, oder mit dem Bike erfahren und entdeckt zu werden.Der Wechsel wird nach Bad Schönau sprichwörtlich: Aus Kampf wird Kur und die „Buckln“ verdichten sich zu Hochebenen, die sich als Almen bis zum Horizont aus-strecken. Wenn man das Aussichtswun-der Hochwechsel in die Tour integriert, er-öffnet sich an klaren Tagen ein gewaltiger Ausblick: Von den kleinen Karparten der Slowakei, über die ungarische Tiefebene mit dem Plattensee, hinunter zum Triglav der Julischen Alpen und weiter über die

Koralpe, Niedere Tauern, Grimming und Hochschwab bis zu den Wiener Hausber-gen. Wow! Man muss schon als Satellit die Welt umkreisen, um noch deutlicher zu spüren und vor allem zu sehen, was es heißt in Mitteleuropa zu leben. Dem Ma-krokosmos der Schwaigen, dieser hier so typischen Almlandschaft, steht ein reiz-voller Mikrokosmos gegenüber: Die feine Flora des Wechsels bezaubert schon seit der Genese der Wissenschaften die Bota-niker. Das besondere Klima, das auch in Form von mächtigen Gewittern über die Hochebenen rollen kann, lässt hier Berg-Azaleen, isländisches Moos, Gämsheide, den raren Roten Fingerhut und den Enzian gedeihen. Wer Mönichkirchen und später den Feistritzsattel passiert, merkt, wie der Weg markant, doch immer gut machbar ansteigt und sich nach Norden dreht: Es geht hinauf zum Zauberberg. Die vorab erlebten, besonders einsamen Stücke, die sich durch weite Waldgebiete südlich von St. corona gezogen haben, sorgen für den nötigen Kontrast: Von der Natur in die Kultur, von der Beschaulichkeit in die Grandesse des Semmerings. In dem mondänen Kurort traf sich im Sommer der Kaiser Karl, die feine Gesellschaft

Wiens und Künstler wie Adolf Loos, Oskar Kokoschka und Karl Kraus. Man kam mit dem Zug, der 1854 eröffneten Sem-meringbahn, und residierte im Panhans, dem pompösen Südbahnhotel oder im Kurhaus Semmering. In dieser „Belle Epo-que“ entstanden auch die vielen schicken Villen, die dem Kurort diesen besonderen elitären charme gaben, der an heutige al-pine Jet-Set Destination wie Lech, Zermatt oder St. Moritz denken lässt. Zeit für einen Kaffee und eine kleine Stärkung muss also auf jeden Fall sein, um dieses Klima der zum uNEScO-Weltkulturerbe geadelten Region einzusaugen und in der Opulenz der Vergangenheit zu schwelgen. Gut Luft zu holen empfiehlt sich auch, denn das Rax-Massiv ist die nächste Per-spektive. und jetzt wird es hochalpin: Der Weg auf den markanten Kalkstock führt über Prein und schlägt dann einen 180° Bogen, um das herrliche Plateau so rich-tig auszukosten: Den Wind im Gesicht wechseln die Ausblicke von der Schnee-alpe zum Schneeberg und machen die Etappe zu einem sinnlichen Erlebnis. Schroff ist das Gelände, angenehm breit trotzdem der Weg. Kaum eine Autostun-de von Wien entfernt und doch sind wir voll am Berg und haben alle Möglich-keiten: Wandern, Klettersteige und vor allem Klettern. Die Rax ist ein alpines

Die Wiener Alpen Tour wird 2012 eröffnet. Der Wiener Alpenbogen ist jetzt schon in Teilabschnitten auf beste-henden beschilderten Wanderwegen erlebbar (südliche Bucklige Welt, Wechsel, Semmering, Rax, Schneeberg).

kompetente Auskunft und Tipps zu Wanderrouten und kar-tenmaterial im Büro der Wiener Alpen: Tel. 02622/78960, www.wieneralpen.at.

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Multitool und deren felsige Flanken ha-ben es Alpinisten schon im 19. Jahrhun-dert angetan: Fritz Benesch unternahm hier weltweit den ersten Versuch einer Schwierigkeitsgrad-Bewertung – seiner Benesch-Skala – und der griffige Wet-tersteinkalk bezauberte auch Geistes-größen wie Dr. Viktor Frankl, den Wiener Begründer der Logotherapie! Hinunter ins idyllische Höllental geht es zu Fuß oder zur Schonung der Kräfte mit der Seilbahn. Denn mit dem Schnee-berg wartet der östlichste Zweitausender des Alpenbogens, der „Mont Blanc“ der Wiener Alpentour. und den erreicht man als Wanderer „by fair means“ – also von ganz unten bis ganz hinauf. Es fehlen hier die Vorgipfel und die Pass-Straßen, die dem Anstieg anderer Alpengipfel oft den Zahn ziehen. und anders als die höchsten Punkte des Stubaitals steht der Schneeberg auch wirklich frei – er ist also ungeschützt vor Wind und Wetter. Wanderer seien gewarnt: Entsprechend schnell kann das Klima hier von „sonnig und warm“ auf „eisig-kalt“ kippen. Bei seinem Gipfel, der im Sommer sehr gut gebucht sein kann und etwas „verbaut“ wirkt, hat man die Wahl zwischen dem „Klosterwappen“ und dem mit 2061 Me-tern etwas niedrigeren „Kaiserstein“, die ein eleganter Kamm verbindet.

Danach ist Schluss mit den Rekorden: Wir rollen mit der Salamander Zahnradbahn hinunter in die Gutensteiner Alpen und damit zurück in die Beschaulichkeit, die so prägend für das erste Drittel des Weges ist. Landschaftlich ist diese Region weni-ger homogen als vielmehr ein Ordnungs-begriff, der bewaldete Kuppen, Felsgrate, Wiesen und Plateauberge entlang der Südbahnstrecke und zwischen Wien und dem Rax-Schneeberg-Gebiet zusammen-fasst. Ein Hauch von Waldmüllers Idyllen lebt in den Gutensteinern in Symbiose mit den urbanen Vorboten der Metropole Wiens. Schauspieler und Dichter Ferdi-nand Raimund – wir denken an den „Al-penkönig und Menschenfeind“ – flüchtete im Zeitalter des Biedermeiers in die Land-schaft rund um Hocheck, Kieneck, Hohe Wand und Hoher Mandling und fand hier die Archetypen für die Figuren seiner The-aterstücke. Hier war und ist das einfache, naturnahe Leben zu Hause. Das liebliche Piestingtal wiederum schien die Maler – den aus Scheuchenstein am Fuße der Hohen Wand stammenden Friedrich Gauermann, einen Leopold Kup-pelwieser, oder Joseph Höger – magisch anzuziehen. Das wundert kaum: Die Re-gion öffnet sich im Spiel der Farben, die auch heute noch die Epoche der Roman-tik atmen. Die Formen sind hier bereits

deutlich sanfter und nicht so pompös wie im „Kerngebiet“ der Wiener Alpentour. Die Stimmung wirkt hier lieblicher und weniger hochklassig als am Senmering. Es ist still wie im Rosaliengebirge und es gibt doch mehr Raum, der bereits gezähmt ist und den die Kunst für sich erschlossen hat. Hier findet die Seele eine Landschaft zur Kontemplation und zur Entdeckung der Langsamkeit. Die 250 Kilometer der Wiener Alpentour, die hier in Bad Fischau-Brunn ihren Abschluss finden, sind auch eine lange Zeit des Nach-denkens. Wer hier seine letzten Schritte macht, hat das Große im Kleinen erlebt und erkannt, wie sehr es die Täler und die Wiesen braucht, um die Berge zu verstehen.

kLAUS hASELBöCkmusste einen Umweg um die halbe Welt nehmen, ehe er die Magie der Ostalpen zu verstehen begann. Als Chefredakteur des österreichischen Outdoor-Magazins “Land der Berge” ist er regelmäßig in den Wiener Hausbergen unterwegs.

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Paradiesder Blicke

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SKy WALK HOHE WANd: FREI WIE EIN VOGEL

Adlerblicke acht Meter außerhalb der Felskante senkrecht in die Tiefe: Das ist Nervenkitzel auf dem Skywalk hohe Wand!

Die in den Fels gebaute Aussichtsterrasse ist aber nur eine der Attraktionen auf der Hohen Wand, das Naturpark-Paradies lässt sich hier auf viele Arten entdecken. Kinder begeistern sich für den Felsenpfad, wo es über Stiegen und Brücken eng am Felsen entlang bis zur czerny Höhle hinaufgeht, oder sie tummeln sich am Spiel- und Spaßberg, am Kinderspielplatz und im Streichelzoo. Der Waldlehrpfad bringt bei gemütlichen Wanderungen Augen und Ohren zum Staunen, Paragleiter und Drachenflieger genießen den Alpenbogen aus luftiger Höhe. Der Aussichts-turm wird zum Treffpunkt. Verschiedenste Klettersteige animieren dazu, mit Muskelkraft die Hohe Wand zu bezwingen, Abseilen 150 Meter in die Tiefe nach dem atemberaubenden Blick vom Sky Walk inklusive. www.naturpark-hohewand.at

ScHNEEBERG MAjESTäTIScH ÜBERBLIcKT

Zu majestätischen Blicken auf 2.075 Metern Seehöhe lädt der Schneeberg. Und das in bester gesellschaft.

Majestätisch dürfte der Blick in jedem Fall gewesen sein, als Kaiser Franz I. nach den Schneeberg-Besteigungen von 1805 und 1807 über sein Reich schaute. Majestä-tisch sind die Blicke vom Hochschneeberg auch heute, sie stehen für anregende Ge-nusstage abseits des Alltags.Auf den König der Alpen klettert der Sa-lamander im gemütlichen Tempo über saftige Wiesen und duftende Nadelwäl-der, begleitet von Kunst an der Haltestelle Hengsttal und von köstlichen Buchtelva-riationen an der Haltestelle Baumgartner. Eisenbahn-Liebhaber wählen die schmal-

spurige Nostalgie-Dampflok, Kinder schweben gerne mit der Salamander-Sesselbahn in luftiger Höhe von Losen-heim aus, ambitionierte Wanderer gehen zu Fuß.Vom Alpinspielplatz bis zur gemütlichen Hütte, vom Elisabeth-Kirchlein bis zum Gipfelkreuz: oben angekommen verbindet ein gut beschildertes Wanderwegenetz und garantiert anregende und inspirie-rende Stunden für junge Bergfexe und erfahrene Gebirgshasen.

www.schneebergbahn.at

dREI BLIcKE ÜBER TAUSENd HÜGEL HINWEG

Tausende hügel hat die Bucklige Welt, und jeder einzelne tut gut für herz und Seele. Auf dem höchsten davon lohnt die 22 Meter hohe hutwisch-Warte den Aufstieg mit imposanten grenzüberschreitenden Panoramablicken.

Schon beim Ausgangspunkt setzt sich der Hutwisch imponierend in Szene, umfasst er doch gleich drei Bundesländer: Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark. Mit sei-nen 896 Metern Seehöhe führt er zur Hutwisch-Warte, dem „Dach der Buckligen Welt“. Weit schweift der Blick hoch oben bis weit nach ungarn hinein, da glitzert am Horizont der Neusiedler See, dort grüßt der schneebedeckte Gipfel des Schneebergs.Er ist Zielpunkt für Familienwanderungen, Etappe des Alpannonia® Weitwanderweges vom Semmering in die ungarische Ebene, er lässt Mountainbiker zu Buckelbikern werden und fasziniert Kinder mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt: Wie anregend können Hügel doch sein!

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Brütende Hitze und tropische Nächte werden Sie im Sommer in den Wiener Alpen kaum finden. In Mönichkirchen am Wechsel sind Temperaturen über dreißig Grad Mangelware, der Sommer bleibt hier immer angenehm frisch.

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Mit der Sommerfrische war damals ein Lebensstil verbunden, den man sich heu-te wieder wünscht. Hat sich denn heute im Vergleich zu damals an einem urlaub in Österreichs Ruhezonen viel geändert? Nein. Die idyllischen Entspannungsoa-sen von einst sind es auch heute noch.Die Wiener Alpen in Niederösterreich sind weiterhin die Paraderegion, um die Som-merfrische zu genießen. Nicht nur durch die gute Erreichbarkeit, sondern auch durch das besondere Klima, das diese Re-gion umgibt.

WETTER STRESST... ...das wissen viele Städter, die tagein tagaus den Launen des Wettergottes aus-gesetzt sind. Stellen Sie sich vor: Polare Kaltluft strömt bei einem Kaltfrontdurch-gang herein und verdrängt mildere Luft-massen. Das wäre in etwa so, wie wenn Sie in ein Flugzeug steigen und eine Reise

in eine andere Klimazone unternehmen würden. Gerade wetterempfindliche Per-sonen sind bei solchen Wetterwechseln besonders betroffen, der Organismus kann sich in kurzer Zeit nicht so leicht auf diese Situation von thermischem Dis-Komfort einstellen. In den Wiener Alpen, fern des Belastungs-klimas, werden solche extremen Wet-terreize in der Regel besser abgefedert: Geringere Temperaturgegensätze als im urbanen Raum stressen den Organismus weniger stark. Im waldreichen Mittelge-birge bekommen Sie Wetterumschwünge nicht in dem umfang zu spüren wie im Belastungsklima des Flachlandes. Brütende Hitze und tropische Nächte werden Sie in den Wiener Alpen kaum fin-den. In Mönichkirchen am Wechsel sind Temperaturen über 30 Grad Mangelware, der Sommer bleibt hier immer angenehm frisch.

BERgLAND OhNE kOPFWEhWETTER Eine typische und belastende Wetterlage in alpinen Regionen ist der Föhn: an der Vorderseite eines Gebirgszuges stauen sich Regenwolken und auf der Rückseite rauschen warme Fallwinde ins Tal. Gera-de in engen Tallandschaften werden diese Föhnsituationen als sehr unangenehm empfunden: Geist und Körper werden ordentlich durcheinandergewirbelt. Kopf-schmerzen und unwohlsein sind typische Begleiter des Föhns. Durch die besondere Lage am Rande der Ostalpen mit sanften Hügeln und Passlagen sind Föhnlagen in den Wiener Alpen deutlich seltener und fallen als Stressfaktor so gut wie aus. Ge-nerell kann man in Mittelgebirgslagen in den Wiener Alpen mit weniger Starkwind-Tagen rechnen als etwa im Wiener Be-cken: Der Düseneffekt, der im Donautal für große Windgeschwindigkeiten sorgt, fehlt in den Wiener Alpen. An der Wetter-

Cool downIn den Wiener Alpen atmen Sie sich frei.

TExT: MAG. RAINER ScHuLTHEIS FOTOS: FRANZ ZWIcKL

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station in Mönichkirchen gibt es nur halb so viele windstarke Tage wie in Wien, i.e. Tage mit mehr als 6 Beaufort Wind.

AMTLICh BESTäTIgT: hIER IST DIE LUFT gUT.Kein Zufall also, dass in der Wiener Alpen Region etliche Gemeinden den Titel „Luft-kurort“ oder „heilklimatischer Kurort“ tragen dürfen. Semmering. Puchberg am Schneeberg. Reichenau an der Rax. Mönichkirchen. Jeder dritte heilklimati-sche Kurort in Österreich befindet sich in den Wiener Alpen! Regelmäßige Mes-sungen verschiedener meteorologischer Größen werden durchgeführt, und die Wirksamkeit bei bestimmten Krankheits-symptomen muss gegeben sein. Sind Sie körperlich und physisch überlastet? Die Schwaigenwanderung ist mein absolu-ter Liebling! An traumhaften Plätzen des Wechsels zu weilen mit anschließendem Kneippen am Wasserpark – das gibt Kraft. Besser können auch die medizinmeteo-rologischen Bedingungen nicht sein: Die Wege der Schwaigenwanderung befinden sich allesamt in einer typischen Schon-klimazone.

FEINSTAUB, SChLEChTE LUFT UND WINTERDEPRESSION – RAUS IN DIE WIENER ALPEN.Tagelang spannt sich eine Hochnebel-decke über der Stadt. Keine Struktur am Himmel, ein Blick nach oben: immer nur Grau in Grau. Wie ein Leichentuch hängt im Winter der Nebel über der Stadt. Man ist schlecht gelaunt, es ist kalt und man sehnt sich nach der Sonne. Im Süden des Wiener Beckens, wo einen

RAINER SChULThEISMeteorologe, Journalist im ORF Radio und Nachhaltigkeitsforscher. Beschäf- tigt sich seit Jahren mit medizin- meteorologischen Zusammenhängen und ist Autor in Fachzeitschriften zu diesem Thema.

Dürre Wand und Hohe Wand in Empfang nehmen, kommt man der Sonnensehn-sucht ganz nah. In Mittelgebirgslagen ab 700, 800 Höhenmeter wird der Nebel durch die Sonne ersetzt. Oft oberhalb der Kaltluftseen kann man in den Wiener Al-pen nicht selten sonnige und milde Tage erleben, während die Stadt unter einer kalten Hochnebeldecke liegt. In Mittelgebirgslagen kann es um 10 Grad milder sein als im Flachland. und was ent-scheidend ist: Sie atmen nahezu schad-stofffreie Luft ein! Gerade bei Wetterlagen, wo der Luftdruck über Tage hoch bleibt, sammeln sich im städtischen Raum gesundheitsgefährden-de Mengen an Feinstaub oder Stickoxiden in der Luft. Fehlender Luftmassenaus-tausch führt zu beachtlichen Konzen-trationen. Oberhalb der Inversionsgrenze hingegen, d.h. im Sonnenschein oberhalb des Nebels, atmen Sie klare saubere Berg-luft ein. und Sie tanken Sonnenlicht. Beeindruckend ist der klimatologische Vergleich der Anzahl an Sonnenstunden: In den Wintermonaten Dezember, Jänner und Februar sind es in Wien knapp über 200 Sonnenstunden, in Mönichkirchen 312 Sonnenstunden, also um fast 50 Pro-zent mehr.

SOMMERFRISChE RELOADEDGeht es Ihnen auch so? Fun, Action, Well-ness sind bei einem urlaub schön und gut, aber urlaubsträume haben auch was von absoluter Ruhe und von tiefem Durchatmen, am besten saubere Alpen-luft. Das Klima der Luftkur-Region Wiener Alpen definiert die Sommerfrische neu. Sommerfrischeurlaub ist

Entschleunigungs-Urlaub. Einfach lange Zeit entspannen und nichts tun, möglichst in der Natur. Gegen-Be-schleunigung in einer immer schneller werdenden Welt.

klimaschoner-Urlaub! Das Klima ändert sich und jeder will sei-nen Beitrag leisten. Etwas für Klima- und umweltschutz tun: Ressourcenschonen-der urlaub in einer intakten Natur trägt dem außerordentlich Rechnung!

Frischluft-Urlaub! Die Sorge um seine Gesundheit und die seiner Lieben (vor allem der Kleinen) bei zu viel Feinstaub und Ozon in der Luft, dazu allergisch gereizte Augen. Den A lpenge-ruch spüren und der Luft-Kur eine ganz neue Bedeutung geben.

gesundheits-Urlaub! Schon lange weiß man über die heilende Wirkung des Klimas Bescheid. Auch die neuesten medizin-meteorologischen Er-kenntnisse bestätigen den Befund in der Sommerfrische: „Die Luft ist gut“. Ach ja, und dann gibt es noch das „Tot-schlagargument“, wenn es um urlaub in der Sommerfrische geht: das Wetter. Aber erstens gibt es kein schlechtes Wetter und die Klimatologie verrät, dass die Wiener Alpen in Niederösterreich im Vergleich zu anderen österreichischen Gebirgsregio-nen sehr moderate Niederschlagsmengen aufzuweisen haben. Tage mit lang anhal-tendem Regen sind selten. Sie werden sehen: Ein Besuch in den Wiener Alpen in Niederösterreich definiert Ihren urlaub auf der Suche nach Sommerfrische und Relaxation neu.

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Amtlich bestätigt: Hier ist die Luft gut.

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„Kaum hat man den Viadukt,

dem man sich in einer Kurve nähert, erblickt und als solchen erkannt, so verschwindet schon der Boden neben den Geleisen wie verschluckt; man fährt bereits auf den mächtigen gemauerten Bogen in enormer Höhe dahin … “

(Heimito von Doderer, Die Wasserfälle von Slunj)

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WeltkulturerbeVon Schriftstellern, Künstlern bis zu Nostalgikern und Technik-Freaks gewürdigt, fasziniert das UNEScO-Weltkulturerbe Semmeringbahn

seit fast 160 jahren Generationen von Menschen.

TExT: RENé HARATHER FOTOS: FRANZ ZWIcKL LIThOgRAPhIE: E. BENKERT

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„An eines aber, das kann man zuver-

sichtlich annehmen, werden die wenigs-ten gedacht haben: an die Tausenden und Abertausenden von Menschen, welche im Schweiße ihres Angesichtes, allen Gefährlichkeiten preisgegeben, Felsen gesprengt, Steinblöcke gewälzt, Abgrün-de überbrückt […] haben. “ (Ferdinand von Saar,

Die Steinklopfer)

„ABER DIE BAhN, DIE BAhN![…] Man sollte nie mit dem Automobil über den Semmering fahren. Nur mit der Eisenbahn. Es war mein erster star-ker, großer Eindruck in Österreich“ – mit diesem Schlüsselsatz bilanziert Heimito von Doderers Protagonist Robert clayton im Roman „Die Wasserfälle von Slunij“, dessen zentrales Motiv die Fahrt über den Semmering darstellt. Für den österreichi-schen Literturwissenschafter Wendelin Schmidt-Dengler enthält dieser Roman nichts weniger als „die beste literarische Würdigung der ästhetischen Qualität der Semmeringbahn“.Das Projekt einer Eisenbahnverbindung von Wien zur Adria war in der ersten Hälf-te des 19. Jahrhunderts vorangetrieben worden, da die alte „Triesterstraße“, der bis dahin bedeutendste Handelsweg von Österreich nach Italien, nicht mehr den wirtschaftlichen Anforderungen entspro-chen hatte. Der technischen Neuerungen aufgeschlossene Erzherzog Johann, der als einer der besten Eisenbahnfachmänner seiner Zeit galt, und einflussreiche Tries-tiner Handelshäuser setzten sich dafür ein, dass die Trasse dieser später Südbahn genannten Linie nicht durch ungarn, son-dern über den Semmering führen sollte.

1842 war die Strecke bis Gloggnitz fertig gestellt, 1844 jene bis Mürzzuschlag. Mit der Planung des verbliebenen Teilstücks – der eigentlichen „Semmeringbahn“ –

wurde carl Ritter von Ghega betraut, der bereits den Streckenbau Gloggnitz-Graz geleitet hatte. Die letztlich verwirklichte Variante war übrigens nur eine von vielen, ein regelrechter ingenieurstechnischer Wettbewerb mit zahlreichen Vorschlägen und Varianten. Die darüber hinaus hitzig geführten Debatten waren dem Bau vo-rangegangen. Die Polemiken und Kritiken verstummten auch nicht während des Baus und nach der Fertigstellung – ver-ständlich, war die Semmeringbahn doch nichts weniger als die erste normalspuri-ge Gebirgsbahn Europas.

Der Steirer Peter Rosegger schilderte bald danach in seiner Skizze

Als ich das erstemal auf einem Dampfwagen saß

den Zwiespalt, den offenbar auch die ein-fache Bevölkerung bewegt haben muss. In der Schilderung der ersten literarischen Eisenbahnerfahrung der österreichischen Literatur lässt er einen Bauernbuben und seinen Onkel über die „höllischen“ Er-fahrungen der Fahrt mit der Semmering-bahn, der Tunnel und der Geschwindigkeit berichten, der Angst vor dem Teufel, der beim Dampfwagen offenbar mitfährt, weicht aber bald die Faszination über die moderne Technik.

Die Skepsis vieler Gegner des Projekts wird aber durchaus nachvollziehbar, wenn man sich bewusst macht, dass zu Beginn weder ausreichend präzise Instrumente und Vermessungstechniken noch passen-de Lokomotiven vorhanden waren. Dyna-mit war noch nicht erfunden, der Tunnel-bau stellte eine enorme Herausforderung dar und nie zuvor hatte man es mit einem Steigungsverhältnis von bis zu 28 ‰ (= mehr als ein Meter Höhenunterschied auf 40 m Streckenlänge) und einem minima-len Kurvenradius von 190 m zu tun.

Die Tunnel- und Viaduktbauten stellten demnach eine logistische und technische Höchstleistung dar. 20.000 Arbeiter, ein Drittel davon Frauen, waren sechs Jahre lang an der Errichtung beteiligt. Zunächst erwies sich der Bahnbau als ideal, um eine große Zahl an Arbeitslosen nach den Revolutionsunruhen 1848 zu besänfti-gen. Dazu kamen eine große Menge an Arbeitsmigranten, meist aus Italien – wie übrigens auch der Venezianer carlo Ghe-ga. Schlechte Hygienezustände und ge-fährlichen Arbeitsbedingungen hatten al-lerdings Hunderte Tote durch cholera und regelmäßige tödliche Arbeitsunfälle zur Folge. Der Weinzettelwandtunnel musste nach einem Felssturz, bei dem 14 Berg-leute starben, sogar neu trassiert werden. Ferdinand von Saar beschrieb in seiner berühmten Novelle „Die Steinklopfer“ die Strapazen der Menschen beim Bahnbau.

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– Am 16. Mai 1854 schließlich befuhr Kai-ser Franz Josef gemeinsam mit Ritter von Ghega die Strecke. Am 17. Juli 1854 wurde sie für den Personenverkehr freigegeben.

14 Tunnel, 16 Viadukte – viele davon zwei-stöckig – und über 100 gewölbte Brücken prägen die 41 km lange Strecke, die eine Höhendifferenz von 459 m überwindet. Das Viadukt „Kalte Rinne“ schaffte es so-gar auf einen Geldschein und prägte von 1967 bis 1989 den Anblick des 20-Schil-ling-Scheines mit carl Ritter von Ghegas Porträt auf der Vorderseite. Über den heutigen Bahnwanderweg gelangt man übrigens auch zu diesem Aussichtspunkt, von dem aus das Motiv eingeholt wurde. Noch heute säumen den Streckenverlauf viele der ehemaligen 55 Streckenwär-terhäuschen, zusätzlich gab es noch 32 Signalhäuser in Fachwerkbauweise. Früh wurde verstanden, dass Ghega die Sem-meringbahn so erdacht hatte, dass sie ein harmonisches Miteinander von Natur und Technik ermöglichte. Folglich wurde die Bahn 1923 in Österreich unter Denkmal-schutz gestellt, und auch die Begründung des uNEScO-Komitees fußte – neben der ingenieurstechnischen Pionierleistung – maßgeblich auf diesen Kriterien.

Doderers Roman beginnt übrigens im Jahr 1877, mit eben der Schilderung ei-ner Fahrt mit der Semmeringbahn des jungen englischen Ehepaars clayton. Zu diesem Zeitpunkt war die Bahn bereits fast ein Vierteljahrhundert alt. – Der Semmering war in dieser Zeit touristisch unberührt geblieben. Man fuhr nicht auf den Semmering, sondern als so genann-ter „Vergnügungszügler“ – ab 1873 mit Sonderzügen – über den Semmering. Au-ßer Fischer von Erlachs carolus-Denkmal, das an den Ausbau der Semmering-Stra-ße im 18. Jahrhundert erinnerte, Heinrich von Ferstels Ghega-Denkmal neben dem Semmeringer Bahnhof aus dem Jahr 1869 und dem alten Gasthaus Erzherzog Johann (1877 erneuert) gab es nicht viel zu sehen.

1882 allerdings eröffnete die Südbahn-gesellschaft das erste Südbahnhotel, dem in den nächsten Jahrzehnten weite-re Hotels, wie „Panhans“ und zahlreiche Villenbauten renommierter Architekten folgen sollten. um 1900 galt der Sem-mering als „Hot Spot“ und mondänster Wintersportort der gesamten Monarchie. Parallel dazu stieg auch die Bedeutung als Sommersport-Destination, schon 1899 wurden Automobilrennen abgehalten, 1926 eröffnete schließlich einer der ältes-

BAHNWANdERWEG

Vom Bahnhof Semmering führt der Weg entlang der Bahntrasse zu Plätzen, wo sich wunderschöne Ausblicke auf die Tunnels und Viadukte der Semmering-bahn öffnen. Zur Wahl stehen mehrere Wegvarianten, die jeweils an Bahnhöfen enden. Höhepunkte sind u.a. das In-formationszentrum am Bahnhof Sem-mering; das imposante Viadukt „Kalte Rinne“; der Aussichtsplatz „20 Schilling-Blick“ – hier wurde die Aufnahme für den einstigen 20 Schilling-Schein ge-macht – und der Kinderbahnhof.

Detaillierte Informationen bietet ein Infofolder, siehe Seite 63.

HIGHLIGHTS AM WELTKULTURERBE

Zahlreiche Bau-, Kulturdenkmäler und Museen der Region laden zur Entde-ckung ein: die Renner-Villa in Gloggnitz (das Wohnhaus des zweifachen Repu-bliksgründers ist heute ein Museum); das Schloss Wartholz in Reichenau (die ehemalige Sommerresidenz der Habs-burger ist heute im Privatbesitz, Park und Orangerie dienen als Kulisse für die Schlossgärtnerei und hochkarätige Literatur-Veranstaltungen), oder etwa der Golfclub am Semmering, der heuer 85 wird und Österreichs ältester im Ori-ginalzustand erhaltener Platz ist.

www.rennermuseum.atwww.schloss-wartholz.atwww.gcsemmering.at

www.semmeringbahn.atwww.suedbahnmuseum.at

RENé hARAThERist Musiker, Historiker und freier Pub-lizist – mit der Semmeringbahn verbin-det er früheste Kindheitserinnerungen, wie Schlafwagenfahrten im Sommer an die Adria.

ten Golfplätze Österreichs in Breitenstein am Semmering.Dem Adel folgte schließlich das vermö-gende Großbürgertum, diesem wiederum Künstler und Intellektuelle, wie eben auch Heimito von Doderer, dessen Vater als Bauunternehmer die Bauarbeiten an der Semmeringstrecke über hatte, und der seit der Jahrhundertwende in Prein/Rax ein Landhaus hatte, in dem der Schrift-steller sich oft aufhielt.

Der Erste Weltkrieg brachte schließlich die erste Krise mit sich, die Zwischen-kriegszeit die ersten „normalen“ urlauber, mit weniger Budget ausgestattet, aber immer noch der Tradition der Sommer-frische verpflichtet. Erst dem National-sozialismus gelang die Vernichtung des ursprünglichen Semmering-Lebensstils, an dem jüdische Mitbürger und Intellek-tuelle nicht unwesentlichen Anteil hatten. – Nach den schwierigen Nachkriegsjahr-zehnten brachten erst die 1980er Jahre eine Trendwende für die Region, sowohl als Standort für kulturelle (Festspiele Rei-chenau) wie auch für sportliche Großer-eignisse (Damen-Weltcupschirennen).

und wenn nun der seit Jahrzehnten ge-plante Tunnel durch den Berg offenbar konkreter wird, wird das (lebendige) Erbe der Semmeringbahn erst recht gepflegt. 2004 wurde in Mürzzuschlag das Süd-bahnmuseum eröffnet, in dem viele Ex-ponate und Dokumente über die Sem-meringbahn zu sehen sind. Nostalgiezüge und Sonderfahrten mit historischen Lo-komotiven und Waggons gleichermaßen wie die ganz normale Linienfahrt lassen eine Fahrt auf der Semmeringstrecke bis heute zum beeindruckenden Erlebnis werden. Entlang der Trasse wurde auch ein Bahnwanderweg (Ausgangspunkt: Bahnhof Semmering) eingerichtet (sie-he Spalte rechts). Beim Bahnhof Payer-bach-Reichenau beispielsweise, dereinst Ausstiegsstation für die Habsburger auf ihrem Weg zur Sommerfrische, lädt ein Museumspark neben dem Bahnhof zur historischen Entdeckungsreise ein, und die „Höllentalbahn“, eine 95 Jahre alte Schmalspurbahn, bringt Touristen mit nostalgischen Zügen am Wochenende nach Hirschwang.

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Alma Mahler-Werfel war eine rastlose, unzähmbare Frau. In Künstlerkreisen spielte sie die Muse, sie hatte zahlreiche Liebes- affairen und war drei Mal verhei-ratet. Über kurz oder lang hatte sie jedoch jeden ihren Männer satt.

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Alma Mahler-Werfel war, wie man so schön sagt, eine femme fatale. Sie stammte aus einer Künstlerfamilie, war schön, betörend, sinnlich und klug – und sich ihrer Wirkung auf Männer durchaus bewusst. In ihrer Jugend komponierte sie einige Lieder, bald schon konzentrierte sie sich indes darauf, künstlerische Salons auszurichten. Sie stilisierte sich als Muse, die Männer inspirierte und ihnen dabei reihenweise den Kopf verdrehte. Die Lis-te ihrer Liebhaber liest sich wie ein Who is Who der Künstlerelite in der Morgen-dämmerung des 20. Jahrhunderts. Der 34jährige Gustav Klimt machte der halb so alten Alma den Hof. Sie wies ihn jedoch ab und stürzte sich in eine Affäre mit dem Komponisten Alexander von Zemlinsky, nur um dann den deutlich älteren damali-gen Wiener Operndirektor Gustav Mahler zu heiraten.

Gemeinsam zog es sie ins Semmering-gebiet. 1910 erwarb das Ehepaar Mahler ein Grundstück in Breitenstein. Der Sem-mering war zu jener Zeit das, was heute die Seychellen sind: Ein Treffpunkt des

Jet-Sets. Wer auf sich hielt, fand sich som-mers in der idyllischen Bergwelt zwischen Semmering, Rax und Schneeberg ein. Mit dem Bau der Semmeringbahn war der Weg in die Sommerfrische geebnet worden und das Interesse rege: Als späte Folge der maßgeblich durch Jean-Jacques Rousseau beeinflussten Romantik hat-ten die Menschen begonnen, die Natur als eigenes Erlebnis wahrzunehmen statt immer nur als mühsames Hindernis. Man ergötzte sich schon bei der Anreise mit der ersten Gebirgsbahn Europas an steilen Felswänden, Schwindel erregenden Via-dukten und spektakulären Galerien. Ein-mal angekommen gab man sich ganz dem landschaftlichen Reiz hin, geprägt vom Zu-sammenspiel schroffer Bergformationen und dichter Wälder, und genoss überdies das unvergleichlich gesunde Klima.

Luxuriöse Grandhotels wie das Süd-bahnhotel und das Panhans eröffneten, Schwimmbäder, Golf- und Tennisplätze entstanden. Aristokraten, vermögende Bürger und nach Inspiration suchende Künstler ließen sich in den Hotels bedie-

nen oder bauten sich ihre eigenen Villen. 1913, Gustav Mahler war bereits verstor-ben, ließ sich Alma auf ihrem Areal am Kreuzbergsattel, einem sanften Buckel zwischen dem Semmeringpass und dem kantigen Rax-Gebirge, eine Ferienvilla er-richten. Mit ihrem tief heruntergezogenen Dach und ihren ringsum laufenden Ve-randen hätte sie optisch allerdings besser nach Amerika als in die österreichischen Alpen gepasst. Alma Mahler hatte nach dem Tod ihres Mannes schnell Trost in den Armen des manisch eifersüchtigen Oskar Kokoschka gefunden, mit dem sie in Breitenstein Himmel und Hölle erlebte:

Niemals zuvor habe ich so viel Krampf, so viel Hölle, so viel Para-dies gekostet,

betrachtete sie ihre dreijährige Beziehung rückblickend als Liebeskampf.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs zog sich Alma ganz an den Semmering zu-

Alma Mahler-WerfelAuf prominenten Spuren

TExT: ANITA ERIcSON FOTOS: IMAGNO, FRANZ ZWIcKL

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VILLA MAHLER

Die Villa Mahler ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Sie können freilich von außen in den Garten linsen, das Anwesen steht am Kreuzberg, nahe der Speckbacherhütte, und sich dabei selbst von der schönen Aussicht überzeugen.

GRANd HOTEL pANHANS

Das Flair vergangener Tage können Sie im Hotel Panhans aufleben lassen, das letzte Grand Hotel dieser glänzenden Epoche, das nach wie vor in Betrieb ist.www.panhans.at

SOMMERTRAUM FESTIVAL

Eine seltene Gelegenheit, das Kurhaus Semmering von innen zu erleben, bietet das „Sommertraum Festival“ vom 1. Juli bis zum 4. September. Zusammen mit dem Kulturverein Semmering gelang es, das ehemalige Kurhaus für die Aufführun-gen zu adaptieren.www.sommerfestival.kulturverein-semmering.at

rück. Der Trennung von Kokoschka folgte die Ehe mit Walter Gropius, der ihr schon zu Mahlers Zeiten fallweise Geliebter war, und aus der ihre Tochter Manon ent-stammte. Auch diese Beziehung scheiter-te an Almas unersättlichkeit, denn sie ver-liebte sich in Franz Werfel. Als sie Anfang 1918 schwanger war, wusste sie nicht genau, wer der Vater des Kindes wäre: Werfel, mit dem sie im Jänner ein Mahler-Konzert besucht hatte oder Gropius, der seinen Weihnachtsurlaub bei ihr verbracht hatte. Im Sommer dieses Jahres ereigne-te sich ein unglück, das Werfel in seinem Tagebuch literarisch verarbeitet hat: Die beiden, die noch mit Gropius verheiratete Alma und der um elf Jahre jüngere Werfel, gaben sich in den letzten Breitensteiner Julinächten wild und hemmungslos ihrer gegenseitigen Leidenschaft hin. Das führ-te bei der hochschwangeren Alma zu hef-tigen Blutungen. Ihr Sohn kam als Frühge-burt zur Welt und starb wenig später.

„Wenn ich die Alma nicht getrof-

fen hätte – ich hätte noch hundert Gedichte geschrieben und wäre se-lig verkommen “sagte Franz Werfel am Höhepunkt seiner Schriftstellerkarriere zu seinem Freund Friedrich Torberg. Breitenstein spiel-te dabei eine wichtige Rolle, denn Alma entzog ihren Gefährten dem unsteten Kaffeehausleben in Wien und schickte ihn alleine an den Semmering. Das Land-

haus wurde zu Werfels Rückzugsort. Hier konnte er diszipliniert arbeiten, unterbro-chen wurde sein einsames Schaffen von Aufenthalten seiner Frau und geselligen Begegnungen wie etwa mit Hugo von Hoffmannsthal, der als Gast des Hau-ses hier schöne Stunden verbrachte. Als Almas Tochter aus erster Ehe mit ihrem Ehemann, dem Komponisten Ernst Kre-nek, im Hochsommer 1923 in Breiten-stein eintraf, wurde die Idee geboren, Gustav Mahlers bislang unveröffentlichte 10. Symphonie zu publizieren. Während Krenek in der Villa die Arbeit an der Edi-tion Mahler-Symphonie aufnahm, schrieb Franz Werfel seinen ersten großen Roman: Verdi – Roman der Oper.

Die geschäftstüchtige Alma fand in Paul von Zsolnay einen kongenialen Partner, der mit Verdi den Grundstein zu seinem Verlag legte und auch die Symphonie als Faksimile herausgab. Wie nebenbei ver-liebte sich Anna – ganz die Tochter Almas – in ihre Jugendbekanntschaft Paul Zsol-nay, mit dem sie eine kurze Ehe einging. Zur freudig-verhängnisvollen Begegnung kam es im Kurhaus Semmering, wo Anna wegen einer Krankheit einquartiert war. Zsolnay erinnerte sich später: „Der Zufall wollte es, dass ich mit ihr einige Wochen gemeinsam am Semmering verbrachte. So hatten wir die Gelegenheit einander aufs Neue kennenzulernen und entschlossen uns sehr rasch, uns zu verbinden“.

ANITA ERICSON ist eine rastlose Niederösterreicherin, die nach unzähligen Weltreisen immer mehr auf den Geschmack kommt, wie schön doch die Heimat ist.

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Für Franz Werfel war Alma eine Göttin, die er anbeten durfte. Er nannte sie „eine der wenigen Zau-berfrauen, die es gibt“. Als die beiden sich auseinander- gelebt hatten, verbrachte Werfel viel Zeit in der Villa Mahler am Semmering.

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vom 7. Mai bis 7. August präsentiert das viertelfestival Nö 70 kunst- und kulturprojekte. Schauplatz ist das „viertel unter dem Wienerwald“, zu dem auch die Wiener Alpen zählen.

Geografisch umfasst das „Viertel unter dem Wienerwald“ Teile des Wienerwal-des, die Donauregion Auland-carnuntum sowie die Wiener Alpen. Seiner Geschich-te verdankt es auch den Namen „Indus-trieviertel“. Denn vor den Toren Wiens siedelten sich früh Industriebetriebe an. Aus den nahen Bergen der Wiener Alpen kamen die Grundlagen für die Energiege-winnung, nämlich Holz und Wasser. Das Spannungsfeld „Industrie“ und „utopie“ nützen die KünstlerInnen des Viertelfestival NÖ für ein facetten- und ideenreiches Programm. Realisiert wer-den 70 Kunst- und Kulturprojekte, davon sind 22 Schulprojekte.

ENTWICkLUNg. vERäNDERUNg.In vielen Projekten spielen „Entwick-lung“ und „Veränderung“ eine zentrale Rolle. Die teilnehmenden KünstlerInnen widmen sich der Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft von Arbeitsprozessen, Handwerk und nachhaltiger Nutzung von Energieressourcen. In Verbindung mit den regionalen Besonderheiten entstehen zwischen aufgelassenen Industrieschorn-steinen und luftigen Bergeshöhen span-nende Zukunftsvisionen und künstlerisch-kreative Ideen aller Art.

vIELFALT. vISIONEN.Die Bandbreite ist vielfältig und teils visio-när. Die meisten Projekte haben mehrere Aufführungstermine und Orte, manche finden nur einmal statt. Zu den Höhe-punkten in den Wiener Alpen zählt unter anderem das Projekt „Die Solarritter”, bei dem aus Solarenergie fruchtiges Speiseeis erzeugt wird. Im Rahmen von „Abenteuer

Industrie“ finden Erkundungstouren statt, unter anderem ins Waldbauernmuse-um Gutenstein. Im denkmalgeschützten Thermalbad von Bad Fischau entsteht ein Licht-Laser-Wasser Kunstwerk. Payerbach an der Rax verwandelt sich an fünf Wo-chenenden in Bollywood. Bei der „Aktion Beton“ in Waldegg trifft Bewegung Klang trifft Text.

IM PORTRäTZiel des „Viertelfestival NÖ“ ist, der Vielfalt und Qualität des regionalen Kulturschaf-fens eine Bühne zu bieten und kulturelle Impulse zu setzen. Die Beschäftigung mit „Kultur vor der Haustür“ sowie die Einla-dung, Kooperationen zu bilden und Ge-meinschaftsprojekte zu initiieren, stehen dabei ebenso im Vordergrund wie die um-setzung grenzüberschreitender Projekte. Das „Viertelfestival NÖ“ ist eine Initiative des Landes Niederösterreich und wird von der Kulturvernetzung NÖ realisiert.

„Industrie − Utopie“das Viertelfestival Niederösterreich

gastiert drei Monate lang in den Wiener Alpen.

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AKTION BETON

Utopische Annäherung

Aktion Beton ist eine künstlerische Inter-vention, eine utopische Annäherung, die alle Disziplinen kulturellen Schaffens ver-netzt. Als ursprungsort der Ideenfindung dient der Steinbruch, der symbolisch für die Modernisierung und Gestaltung der Welt steht. 500.000 Tonnen Kalkstein wurden seit 1967 im Steinbruch Dürn-bach abgebaut. Die Halle ist Transfor-mationsort, der mit Kunst-Volumen neu gefüllt wird. Durch den steten Wechsel von Aktion/Performance/Geräusch und Stille wird die Halle zu einem lebendigen, atmenden Organismus, in dem die Ver-flochtenheit der künstlerischen Bereiche sinnlich spürbar wird: über die Wahr-nehmung und Empfindung zum Körper – Performance/zum Ohr – Musik/zum Mund – Sprachkunst/zum Auge – bilden-de Kunst. Dabei wird Neues entdeckt, Gewohntes anders erfahren.

ZEIT: Mai – August 2011ORT: 2754 Waldegg, Industriehalle Zugmayer, Waldegg 51cINFO: 0664 / 844 38 81www.betonsymposium.comwww.viertelfestival-noe.at/beton-beton

dIE SOLARRITTER

Eis, Eis, Baby! grünes Eis aus Solarenergie

Das Projekt „Die Solarritter – Eis, Eis, Baby!“ bewegt sich auf der Schnittstel-le zwischen Technologie, Gesellschaft, Natur und Kunst. Mittels Solarzellen und einer Eismaschine wird durch Sonnen-energie „live“ Speiseeis hergestellt. Die Maschine erzeugt energieautark – nur durch Solarenergie betrieben – Fruchteis in wunderbaren Geschmacksrichtungen. Das Eis ist sauber – die Sonne bestimmt die Nachfrage sowie das Angebot.Im Rahmen der Events wird Solareis nach speziell konzipierten Solareis-Rezepten erzeugt und verkostet bzw. verkauft. Die Solarritter präsentieren und demonstrie-ren die Solareis-Maschine und laden zum Vortrag und zur Diskussion ein: Der Kas-perltheater-Vortrag – auch bestens für die Kinder geeignet – regt dazu an, sich mit dem umgang mit Energie auseinanderzu-setzen. Ziel ist, gleichermaßen Eis zu ge-nießen und Denkanstöße zu geben!

ZEIT: Mai – Juli 2011ORTE: verschiedene Stationen in den Wiener AlpenINFO: 0699 / 116 877 86www.solarritter.atwww.viertelfestival-noe.at/solarritter

LASER – LIcHT – WASSER

visionäre Eindrücke in historischem Ambiente

Das Thermalbad von Bad Fischau wird zur Bühne einer HighTech-Laser-Licht-Wasser- Show. Ein multimedialer Mix aus visionären Foto- und Videodateien wird gemeinsam mit fulminanten und utopischen Laser-animationen – Musik synchron – auf ein 15 x 11 Meter großes Wasserschild über-tragen. Der einzigartige Lichtträger, näm-lich das naturpure, kristallklare Fischauer Quellwasser in Trinkwasserqualität, sti-muliert positiv alle menschlichen Sinne: Augen, Ohren, Nase und sogar die Haut. Aus dem Gesamteindruck von Wasser- und Lichtspielen und dem k.u.k-Ambiente der Kristalltherme bildet sich das Kunst-werk heran und entfaltet sich zu einem einmaligen, verzaubernden, beglücken-den und betörenden Erlebnis für alle Anwesenden. Im schnellen Wechsel der Bilder entstehen Eindrücke voll Nachhal-tigkeit, denen man sich nicht entziehen kann und die man sich nicht entgehen lassen sollte!

ZEIT: Sa, 18. Juni 20:30 ORT: 2721 Bad Fischau-BrunnThermalbad, Hauptstraße 10INFO: 0699 / 122 695 [email protected]/de/laser-licht-wasser

Highlights

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Ich muss vorausschicken, dass diese Ge-schichte natürlich erfunden ist. Anderseits: Kann man einem Menschen glauben, der von sich behauptet, er würde lügen? Egal. So eine Allergie ist kein Spaß. Dabei hat alles ganz harmlos angefangen. Als auf-rechter Familienvater habe ich stets ver-sucht, den Dezember einfach zu ertragen. Meine kleine Tochter kam zu der Jahres-zeit immer mit Selbstgebasteltem nach Hause. Es war meist ein rundes Gesicht, ausgeschnitten aus rotem Karton mit einem weißen Wattebart. „Ja, Kind, was ist denn das?“ „Papa, das ist der Santa claus.“ „Wer ist Santa claus?“ „Der chef von coca cola.“

Mein Sohn reichte mir pünktlich am ers-ten Dezember eine Wunschliste (Schuhe, Geld, Kleider, Geld, iPhone, Geld, usw.) während meine Frau auf einen Advent-kranz bestand und beim Entzünden jeder Kerze ein Lied singen wollte. Mehr als ein „Oh Tannenbaum“ war nie drin. Mein Sohn wollte nur weiter singen, wenn er mindes-tens 80% seiner Liste unter dem christ-baum finden würde und meine Tochter benutzte diese Momente sentimentaler unachtsamkeit für Beutezüge Richtung Schokoladeadventkalender. Mit zunehmendem Alter schwanden je-doch meine natürlichen Abwehrkräfte. Mein Körper revoltierte gegen die allge-meine Besinnungslosigkeit. Sah ich einen Plastik-Santa, der an einer Leiter eine Häuserfassade hinaufkletterte, zuckte ich zusammen. Bei Fußwegen durch die Wiener Innenstadt sprühte ich mir Deo in die Nase, brach aber trotzdem, betäubt vom Duft der Punschstände, bewusstlos

nieder. Meine Frau nahm das alles nicht ernst, glaubte ich simuliere und schickte mich mit unserer Tochter auf den Wiener christkindlmarkt. Tags darauf erwachte ich im AKH. Was genau passiert war, kann ich nicht sagen, meine Tochter war aber so verstört, dass sie mir eine Woche lang nicht widersprach.

Dieses Jahr war ich bereits im September bei meinem Hausarzt, um mir Betäu-bungsmittel verschreiben zu lassen. Der Arzt sah mich lange an und meinte, dass es eine neue Behandlungsmethode gäbe. Die Sache sei zwar nicht ungefährlich, aber meine letzte chance. Ich müsste mich einem Adventszenario aussetzen, das nicht vollkommen verkitscht und ver-kommerzialisiert ist.

„Und wo bitte, finde ich so einen Ort? Auf dem Mond“, fragte ich den Arzt leicht skeptisch.

„Rohr im Gebirge“ sprach der Mediziner gelassen aus. Natürlich hatte ich noch nie von dieser Gemeinde gehört und dachte an ein verstecktes Bergdorf im letzten Winkel Vorarlbergs. Weit gefehlt, denn Rohr im Gebirge ist von Wien aus in einer Stunde erreichbar. Abgeschieden liegt es malerisch in einem kleinen Tal östlich von Gutenstein. Laut Wikipedia liegt der Ort auf rund 700 Meter, hat 487 Einwohner und besteht zu 90% aus Wald. An sich gibt es Rohr schon länger, doch wurde es erst vor kurzem mit

einer Straße mit dem Rest der Welt ver-bunden. Der Ort ist so rückständig, dass sie dort noch Holzkohle herstellen und einer der Bio-Bauern meinte, es sei doch ganz normal, die Tiere ohne Antibiotika zu züchten. Jedes Jahr wird vor der Kirche ein Berg-Advent veranstaltet, der ohne Plas-tik-Santa-„Made in china“, „Jingle Bells“-Gedudel, Turbo-Punsch und José Feliciano auskommt.

Mein Hausarzt riet mir unbedingt hinzu-fahren, bevor die Veranstaltung zu po-pulär werden würde. Letztes Jahr sah er dort eine Journalistin, die mit Tränen der Rührung den Ort Richtung Redaktions-büro verließ. Ich blieb skeptisch, bis ich Ende November einen Zeitungsartikel las. Ein russischer Millionär hatte sich in der Nähe von Rohr ein Luxusdomizil bauen lassen. Das hat mich überzeugt. Die rei-chen Russen bauen sich ihre Villen nur in den schönsten Gegenden der Welt. Also, ihr Einheimischen: fängt die Lämmer ein, bindet den Esel an, baut die Weihnachts-krippe auf. Rohr im Gebirge, ich komme!

Die Advent-AllergieTExT: IVO ScHNEIDER FOTOS: FRANZ ZWIcKL

IvO SChNEIDER... über sich selbst: „Es gibt die Hunde-menschen und die Katzenmenschen; die Gutensteiner-Kalkstein-Menschen, die Föhrenwälder lieben und Menschen, die gerne Kuttelsuppe essen. Ich bin mehr der Hundemensch, obwohl ich auch Katzen sehr mag.“www.ivo-schneider.at

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Dürfte sich das Christkind im Advent einen Wohnort aussuchen, würde es eine Gemeinde in den Wiener Alpen wählen. Weit ab von der Hektik der Großstadt zelebriert man hier die be-sinnliche Jahreszeit. Viele Ort veran-stalten Adventmärkte, Schlittenfahrten und lassen fast vergessene Traditionen hochleben.

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AdVENT IN dER jOHANNESBAcHKLAMM

Inmitten der romantischen klamm, zwischen teils überhängenden Fel-sen, Wald und Wasser findet jedes Jahr der Adventmarkt statt. Eine stimmungsvolle Beleuchtung, Licht- und Feuereffekte schaffen eine be-eindruckende Atmosphäre, die jedes Jahr die Besucher begeistert.

Rund 40 Verkaufstände verwöhnen die Gäste mit kulinarischen Leckerbissen aus der Region, wärmenden Getränken, boden-ständigen Mehlspeisen, Selbstgebasteltem und kleinen Geschenkartikel. In der neu errichteten Hütte stellen Kunsthandwerker – Glasbläser, Schmied und Drechsler – ihr Können vor Publikum unter Beweis. Der Würflacher Advent ist Dank der traumhaf-ten Naturkulisse für Groß und Klein ein ein-zigartiges Erlebnis.

2732 WürflachJohannesbachklamm

AdVENT IM MUSEUMS-dORF IN KRUMBAcH

Das Museumsdorf in krumbach be-steht aus fünf gebäuden. Das kern-stück ist das alte Bürgerspital, wel-ches von 1571 bis 1910 in Betrieb war. heute befindet sich hier das hei-matmuseum. Mit der Errichtung ei-nes alten Stübels, einer Mühle, eines Schüttbodens und eines Stadels wur-de es zum Museumsdorf erweitert.

Dieser stimmungsvolle Ort wird jedes Jahr für einen traditionellen Adventmarkt genutzt und gilt unter Insidern als der bezaubernd-ste in der Buckligen Welt. Der Adventmarkt bietet den Besuchern regionale Erzeugnisse und weihnachtliche Geschenkideen, die mit viel Liebe von den Ausstellern selbst produ-ziert wurden. Eröffnet wird der Adventmarkt jedes Jahr am frühen Abend mit der traditi-onellen Herbergssuche. An den folgenden Tagen ist der Markt immer von 13.00–18.00 uhr geöffnet. Warme Getränke, kulinarische Schmankerl sowie musikalische Darbietun-gen sorgen für eine wahrhaft besinnliche Adventstimmung.

2851 KrumbachMuseumsdorf

ScHWARzATALER RAUH-NAcHT IN pAyERBAcH

In der Nacht zum Dreikönigstag wird in Payerbach die Schwarzataler Rauh-nacht abgehalten.

Durch die wilden Perchten und Hexen wird der Winter ausgetrieben. Perchten sind im alpenländischen Brauchtum Schreck-gestalten, die vor allem im Dezember und Januar auftreten. Sie weisen Ähnlichkeiten zum Krampus auf. Wichtiges utensil der Perchten ist die Glocke, mit der der Winter ausgetrieben werden soll. Der Besuch von Perchten wird im Volksmund als glücksbrin-gendes Omen gesehen.

Rund 120 Perchten aus dem Schwarzatal und anderen Gebieten Niederösterreichs ziehen bei dieser sehr beeindruckenden Veranstaltung ab 17 uhr lautstark durch Payerbach. Doch obwohl die Perchten jedes Jahr von neuem erfolgreich sind, wird Wert darauf gelegt, die jüngsten Besucher nicht zu erschrecken. Diese Veranstaltung ist ein Erlebnis für die ganze Familie.

2650 PayerbachTreffpunkt im Park

Advent in den Wiener Alpen

www.wieneralpen.at

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„Es treibt der Wind im Win-

terwalde die Flockenherde wie ein Hirt, und manche Tanne ahnt wie balde sie fromm und lichterheilig wird, und lauscht hinaus. Den wei-ßen Wegen streckt sie die Zweige hin – bereit, und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit! “(Rainer Maria Rilke)

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„Ich bin für alles verrückte sehr auf-geschlossen!“ – Norbert Steiner, Wirt aus Leidenschaft und Radfahrer aus Passion, setzt sich nach einem lan-gen 12-Stunden-Arbeitstag zu uns an die amerikanische kamin-Ecke, von Adolf Loos einst für den Fabrikanten khuner erdacht und heute eines der beliebtesten Plätzchen im Looshaus am kreuzberg, des hotel-Restaurants der Familie Steiner.

STEINER SChENkT ROTWEIN IN DIE gLäSER UND BEgINNT ZU ERZähLEN: „Du fährst 24 Stunden nonstop mit dem Mountainbike bergab. Das erschien verrückt genug, um mich damit näher auseinanderzusetzen. Die Teilnehmer – Einzelfahrer, Zweier-, Vierer- und Sechser-Teams – starten oben im Le Mans-Stil, dann geht’s rund 4 Minuten die Rundstre-cke bergab, unten angekommen besteigt man die Gondel, und 3 Minuten später fängst du von oben wieder an – und das ganze 24 Stunden lang – ohne Pause!“

Wie kommt man zu so einem schrägen Event?

N. Steiner: ,Der Bikepark Zau[:ber:]g Sem-mering‘ ist einer der führenden Mountain-bike-Einrichtungen in Österreich. 2007 wurde das erste 24-Stunden-Downhill-Race ausgerichtet. Mit einem Freund war ich damals das gesamte Rennen mit dabei – als Zuschauer. Vor zwei Jahren hab‘ ich dann selbst mitgemacht, zunächst im 6er-Team, im Vorjahr in einem 4er-Team. – Das 2010er-Rennen war tatsächlich grenzwer-tig. Die ersten neun Stunden hat es unun-terbrochen geschüttet, da hat sich dann schnell die Spreu vom Weizen getrennt – manchmal fährst du da minutenlang alleine, ich hab‘ oft geglaubt, das Rennen wurde abgebrochen, dann wieder kommt ein kleiner Pulk, und immer der Regen, die Nässe und der Schlamm – das war schon sehr extrem. – Als der Platzsprecher ver-kündet hat: ‚Nur mehr 19 Stunden!‘, hab‘ ich ihm fast eine Ohrfeige verpasst. 24 Stunden können verdammt lange sein, trotzdem haben wir von 42 Teams den 14. Platz erreicht, und das ohne (!) Senio-renwertung, obwohl die meisten anderen Teilnehmer halb so alt wie wir waren!“

Rund 380 Teilnehmer aus 15 Nationen rittern bei diesem nur für Außenste-hende ungewöhnlichen Wettkampf um den Sieg. Downhill-Rennen sind längst Standards unter der Mountain-bike-Community, Ende Mai finden die österreichischen und Ungarischen Staatsmeisterschaften am Semme-ring statt. Zur Alpentour, österreichs

Schlamm-PackungAls Looshaus-Wirt ist Norbert Steiner weit über die Region hinaus bekannt.

Kaum bekannt, dafür umso verrückter ist sein ganz persönliches Ausgleichsprogramm: das 24-Stunden-downhill-Rennen am Semmering!

TExT: RENé HARATHER FOTOS: cHRISTIAN REDTENBAcHER, BIKEPARK SEMMERING

längster Mountainbikestrecke, gibt es eine Anbindung, und das Looshaus selbst liegt direkt an der Mountain-bikestrecke kreuzberg und bietet als Mitglied der „Mountainbike gastge-ber“ ein umfangreiches Service für Biker (siehe kasten rechts)!

N. Steiner: „Das Radfahren war für mich als Kind selbstverständlich. Als dann vor 30 Jahren die Mountainbikes aufge-kommen sind, war ich sofort begeistert. Diesen Sport konnte ich direkt vor mei-ner Haustür machen. Außer einem Rad brauchst du ja nicht viel dazu. Ich war auch nie Mitglied bei einem Sportverein. Für mich sind Radfahren und Biken per-fekt, um das Hirn wieder frei zu machen. Ich mach‘ ja auch oft urlaub mit dem Rad, weil ich finde, dass man am Rad Land und Leute viel bewusster erleben und kennen lernen kann!“

Einer dieser Urlaube führte Norbert Steiner im Jahr 2008 nach Marokko, wo er gemein-sam mit zwei Freunden nicht nur die Souks von Marrakesch erkundete, sondern auch an der Marrakesch-Trophy teilnahm, einem Vier-Tage-Rennen im Hohen Atlas Gebirge.

N. Steiner: „Ich glaube, wir waren das einzige nicht französisch sprechende Team bei diesem Rennen, haben daher auch wenig von den Zwischenwertungen mitbekommen – umso größer die Überra-schung, als man uns nach dem Zieleinlauf verkündete, das wir die Mannschaftswer-tung gewonnen hatten!“

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ANGEREGT LEBENDer wahre Genussmensch braucht Erholung, um wieder genießen zu können.

Nach diesem Motto schwingt sich Norbert Steiner regelmäßig in seiner kargen Freizeit auf sein Rad. „Manchmal kommt der Ge-nuss dabei eben als Lohn der quälenden Anstrengung, am Ende wochenlangen Trai-nings und eines langen Rennens!“

Für die, die es entspannter lieben, bietet das Looshaus als Mountainbike-Betrieb u. a. Bike-Events wie den Ghega-MTB-Mara-thon, Mountainbike-Seminare und Test-tage für alle, die die Mountainbike-Region der Wiener Alpen erkunden wollen. 75 (!) markierte Strecken, 19 davon in unmittel-barer Nähe des Hauses, gibt es da. Gäste des Looshauses können sich Mountain-bikes ausleihen und auf die Kompetenz des Wirten vertrauen!

www.bikeparksemmering.atwww.looshaus.at

Neun Stunden durch die Sintflut – das 24-Stunden-Downhill-Rennen am Semmering im August 2010. Das „Oldboys-Quartett“ rund um Looshaus-Wirt Norbert Steiner fuhr den 14. Platz ein – ohne Seni-orenwertung!

Kann man also genussvolles Leben im Top-Restaurant mit schweißtreibendem Extrem-Radsport verbinden?

N. Steiner: „Natürlich – nach fünf Wo-chen Theatersommer, pausenlos um-geben von feinen Gästen, die die Küche meiner Schwester Hanna und die Kul-turgeschichte unseres Hauses über alles schätzen, benötige ich genau den Kick des totalen Gegensatzes: 24 Stunden, von mir aus auch bei sintflutartigem Regen durch den Schlamm, und dann ein Paar Würstel zum krönenden Abschluss – das ist der wahre Genuss!

RENé hARAThER ist Musiker, Historiker und freier Pub-lizist, trinkt gerne guten Rotwein und schätzt die Küche des Looshauses – fährt allerdings nur in Jahresabständen Rad und schon gar nicht Mountainbike!

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„War am Wochenende am Sem-

mering unterwegs, und ich kann euch sagen ... es war wie aus einem Bilderbuch! :-) Temperatur ca. –1° C, kein Wind, ab und zu einsetzender Schneefall, eine Winterlandschaft – TRAUMHAFT! “(Posting auf Gipfeltreffen.at)

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Die Zauberer vom Berg

TExT: IVO ScHNEIDER FOTOS: FRANZ ZWIcKL

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„MARLIES SChILD SChLägT AUCh AM SEMMERINg ZU. Semmering. Marlies Schild hat am Semmering ihren dritten Saisonsieg eingefah-ren. Im Flutlicht-Slalom am Zauber-berg war die Salzburgerin wieder eine Klasse für sich.“(Die Presse – 29.12.2010)

ARThUR SChNITZLER MEINTE,er wisse nie genau, welcher Berg nun die Rax und welcher der Schneeberg sei. Das hielt ihn nicht davon ab, immer wieder den Sommer am Semmering zu verbrin-gen und die Schönheit der Aussicht zu beschreiben. Seine Begeisterung steht stellvertretend für viele Besucher.

Man liebt die Berge, die gute Luft, und fährt nach ein paar Tagen wie-der in die Stadt.

Das Leben auf dem Land bleibt ein ver-klärter Traum.

DIE gEMEINDE SEMMERINgist dafür ein gutes Beispiel. Am 1.1.2010 hatte der Ort 575 Einwohner, obwohl bei den Gemeinderatswahlen im gleichen Jahr 724 gültige Stimmen abgegeben wurden. Das Ergebnis entspricht dem nie-derösterreichischen Wahlrecht, erlaubt es doch Personen mit einem Zweitwohnsitz die Stimmabgabe auf Gemeindeebene. Semmering hat über 1000 Zweitwohn-sitz-Bürger, aber keinen einzigen Voller-werbsbauern. Wer hier oben auf knapp 1000 Metern Seehöhe Arbeit schafft, durch Ideen und Innovationen Geld erwirtschaftet, ist schon so etwas wie ein Zauberer. Der Semmering war nämlich die meiste Zeit nur eines: ein Hindernis. Der Pass bot nichts, was zum Verweilen einlud, und selbst 25 Jahre nach dem Bau der Sem-meringbahn gab es hier nur ein Hospiz für

verirrte Wanderer und ein paar Bauernhö-fe in der Nähe des Scheitels.

ENTSChEIDENDES äNDERTE SICherst 1881. Friedrich Julius Schüler, der Generaldirektor der Südbahngesellschaft, ließ auf 1000 Meter Seehöhe ein Nobel-hotel errichten. Die Reichen und Schönen, große Künstler, Minister und gekrönte Häupter entdeckten die gute Luft und den berauschenden Ausblick. Der Zauberberg war geboren und mit der Bahn leicht er-reichbar. Der Küchenchef des Hotels ver-diente bald so gut, dass er ebenfalls ein Hotel – das Panhans – eröffnen konnte. Die rege Bautätigkeit und der Zustrom an betuchten Gästen spiegelt sich in der Be-völkerungsstatistik der Gemeinde wieder. Hier gab es Arbeit und bis 1929 wuchs die Bevölkerung von ursprünglich 135 auf 1.816 Einwohner an.Die große Bedeutung des nächsten Ent-wicklungsschrittes konnte damals noch niemand abschätzen. 1892 berichtete das „Allgemeine Sportblatt“ vom „Schnee-schuhfahrten am Semmering“. Das Frei-zeitangebot für die reichen Gäste wurde gut angenommen und 1905 konnte am Semmering der erste Riesentorlauf Öster-reichs abgehalten werden. Der Erste Weltkrieg bedeutete für den Semmering weniger starke Einbußen als etwa für Reichenau an der Rax. In Reiche-nau hatte sich der Adel niedergelassen, während oben am Pass das Großbürger-tum den urlaub verbrachte. Die Hotels wurden am Semmering in der Zwischen-kriegszeit sogar noch ausgebaut. Ein Al-penstrandbad und ein Spielcasino sollten

Gäste wie Heinz Rühmann oder Josephine Baker entzücken. Geblieben ist nur der Schilauf. War der untergang der Monarchie für den Tourismus kein großer Einschnitt, so bedeutete die Vertreibung und Ermor-dung des jüdischen Grossbürgertums ab 1938 das Ende des nobeln Tourismus am Zauberberg. In den Hotels am Pass wollte kaum noch wer den Sommer verbringen, doch das Schifahren entwickelte sich zu einem Sport der Massen. 1946 wurde der Wintersportverein Sem-mering gegründet und bereits 1953 die erste mechanische Aufstiegshilfe – ein Sessellift – gebaut. Wer damals am Sem-mering seinen Lebensunterhalt verdienen wollte, arbeitete entweder beim Gipsab-bau, bei der ÖBB oder in der Gastronomie. Bis in die 1970 Jahre war der Schilauf in der umgebung Wiens ein gutes Geschäft. Standen die großen Hotels auch leer, am Hirschenkogel wurde fleißig abgefahren. Neue Autobahnen, gestiegene individuel-le Mobilität gepaart mit der übermächti-gen Konkurrenz weit größerer Schigebiete schienen das Ende dieser einst so genia-len Idee einzuläuten.

Der Semmering bot ein kleines Schi-gebiet, gute Luft und einen schönen Ausblick.

Dinge, die hunderte andere Orte in Ös-terreich ebenfalls anboten. 1983 war das erste Geschäftsjahr des neu eröffneten Hotels Panhans, doch den Semmering wieder als urlaubsdestination zu etab-

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lieren, war mühsam. Noch gab es keinen Aufschwung, der sichere Arbeitsplätze für die Semmeringer Bevölkerung bieten konnte. Das Gipswerk wurde geschlos-sen, die ÖBB führte umstrukturierun-gen durch und der Hirschenkogel zog nur mehr wenige Tagestouristen an. Der Zauber hatte den Berg verlassen. Die Ab-wanderung der Bevölkerung setzte ein. Derzeit besuchen sechs Kinder den Kin-dergarten der Gemeinde. Trotzdem gibt es Gründe für berechtigten Optimismus. Im Ort wurde eine Touris-musschule gegründet. 600 Schüler plus Lehrpersonal sind hier ein Wirtschaftsfak-tor. Noch wichtiger sind aber engagierte Bürger und mutige unternehmer. Einer von ihnen war Markus Pausackerl. Der 2009 verstorbene Geschäftsmann war ein Pionier im Bereich Schneekanonen und eine risikobereite Persönlichkeit. Mit Partnern gründete er 1988 die Semme-ring-Hirschenkogel Bergbahnen Gesell-schaft und versuchte mit neuen Liften das Schigebiet zu beleben. Der Durchbruch gelang ihm im Verbund mit Franz Steiner, dem Obmann des Wintersportvereins. Pausackerl und Steiner hatten die schein-bar größenwahnsinnige Idee, in dem klei-nen Schigebiet ein Weltcuprennen zu ver-anstalten. Belächelt von der überlegenen Konkurrenz führten sie Argumente an, die Jahre zuvor gegen das Schigebiet ge-sprochen hatten: die Nähe zu Wien – im umkreis von 100 Kilometern leben rund 3,2 Millionen Menschen – und die freien Kapazitäten zwischen Weihnachten und Neujahr. Schiorte im Westen Österreichs sind zu dieser Zeit ausgebucht.

Nach einem Jahr Vorlaufzeit und unzähli-gen Arbeitsstunden, geleistet von freiwilli-gen Helfern, war es soweit. Am 28.12.1995 fand erstmals ein Weltcuprennen statt. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Fast 20.000 Zuschauer sahen vor Ort das Rennen. Noch bedeutender waren die vielen Fernsehzuseher. Der Semmering tauchte in den Köpfen der Menschen wie-der als Schi- und Ferienort auf.1998 gelang der nächste coup. Nach-dem die Weltcuprennen an Wochentagen durchgeführt wurden, überlegte man die Beginnzeit in den Abend zu verlegen, um möglichst viele Zuseher anlocken zu kön-nen. Dafür musste man aber die Renn-strecke beleuchten. Groß war die Skepsis bei allen Beteiligten. Würde sich eine be-leuchtete Strecke auch abseits der Welt-cuprennen rechnen? Der Abendschilauf wurde ein voller Erfolg. Erstmals war es für die Bewohner des gro-ßen Einzugsgebiets möglich, in den Win-termonaten für ein paar Stunden Schifah-ren zu gehen. Das Rodeln, einst eher eine Randerscheinung, erlebte eine Beliebtheit, die auch die kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Die beleuchtete Rodelbahn musste wegen des großen An-drangs ausgebaut werden. Firmen verleg-ten ihre Seminare in die Hotels am Semme-ring und boten den Teilnehmern nach den Arbeitsstunden ein attraktives Freizeit-programm an. Mittlerweile organisiert der Wintersportverein Semmering die Austra-gung ganzer Schirennen für Vereine oder private Gruppen. Bis zu 100 Starter können mit einer professionellen Abwicklung in-klusive Zeitnehmung versorgt werden.

DIE BIShER LETZTE AUSBAUSTUFEam – heute wieder „Zauberberg“ genann-ten – Semmering, ging Hand in Hand mit der Aufnahme der Slowakei und ungarns in die Europäischen union. Von Bratislava aus ist der Semmering das erste bedeu-tende Schigebiet. und wer am Parkplatz vor der Bergbahn die Autokennzeichen betrachtet, weiß wie wichtig die Ostöff-nung für den Semmering ist. Abgesehen von den gestiegenen Besu-cherzahlen stimmen zwei kleine Details optimistisch. Letztes Jahr wurden in der Gemeinde wieder mehr Kinder geboren und das Hotel Panhans sucht auf seiner Webpage auch für die Sommersaison Kö-che und Konditoren.Ob der Semmering je wieder an die glanz-vollen Tage vor 100 Jahren anschließen kann, ist noch nicht klar, aber mittler-weile schneit es heftig aus mindestens 24 Schneekanonen, moderne Gondeln tragen die Gäste auf den Hirschenkogel, die Hotels sind fein herausgeputzt und der Zauberberg funkelt heute auch in der Nacht heller als je zuvor.

IvO SChNEIDER... wuchs auf einem Bauernhof in der Steiermark auf. Er studierte in Toron-to, Kanada und an der Filmakademie Wien, schreibt Drehbücher und hält Vorträge an der Donau-Uni Krems. 2008 erschien sein erster Roman VALENTINO & UZ.www.ivo-schneider.at

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ROdELN AM SEMMERING

kunst und kultur, wohin das Auge reicht, Weltkulturerbe als stim-mungsvolles Ambiente und mitten-durch die Rodelbahn: sport & fun sind am Semmering garantiert!

Wie ein Kunstwerk schlängelt sich die Zau[:ber:]g Erlebnis-Rodelbahn mit fan-tastischen Bauwerken, Tunnels und ma-gischen Lichteffekten den Berg hinunter. Von der Pforte des Zauberers Siebenstein geht es los durch das versunkene Zwer-genschloss, das Maul des bösen Drachen Feuerzahn und im Schuss über die Regen-bogenkurve zum Schloss des Zauberers: ein drei Kilometer langes Rodel-Erlebnis bei Tag und Nacht. Auch wenn das Rodeln Pause macht, gibt es am Semmering anregende und inspirierende Winter-urlaubstage für die ganze Familie. Hier das Skifahren und Snowboarden, da Kulturgenuss, Kulinarik und Wellness vom Feinsten: Ein willkom-mener Anlass, Freunde zu treffen und un-beschwerte Wintertage zu verbringen. Bis heute hat der „Zauberberg“ Semmering nichts von seinem Zauber verloren! Auf – rauf – los geht‘s!

www.zauberberg.at

Winter über den Wolken!

LANGLAUFEN VON ScHWAIG zU ScHWAIG

Zug um Zug genießen. Den Zauber der Winterlandschaft einatmen, Freiheit spüren und den Alltag weit zurücklas-sen: Eine Langlauf-genussrunde am Wechsel macht das möglich.

Von Schwaig zu Schwaig – ausladenden Almen mit einladenden Hütten – führt die Wechsel-Semmering-Panoramaloipe. Eindrucksvolle Blicke in 1.000 Meter See-höhe auf Schneeberg und Rax machen dort über 100 km lang die sportliche Be-tätigung noch um eine Spur genussvoller. Ob man längere Strecken unterwegs ist, oder den Abschnitt von der Steyersberger Schwaig zur Marienseer Schwaig wählt, immer wieder gilt es: einatmen – ausatmen – durchatmen – frei sein. und gut betreut: Nordic Instructors bieten auf der Steyers-berger Schwaig ein umfangreiches Trai-ningsprogramm an, damit das Schanzen-springen für kids und die Slalomfahrten für Junggebliebene richtig Spaß machen. Für gemütliche Einkehrschwünge nach den Langlaufrunden haben die Almhüt-ten am Wechsel ihre Tore offen und ihre Tische mit regionalen Schmankerln ge-deckt. Wohl bekomm‘s!

www.loipeninfo.at

ScHNEEScHUHWAN-dERN AUF dER RAx

gehen, wohin der Schnee einen trägt. Du steigst aus der gondel. 1600 m über dem Meer. Ein tiefer Atemzug, Schneeschuhe und deinen genuss-spuren steht nichts im Wege!

Eine trendige Fortbewegungsart sei das Schneeschuhwandern, sagt man, eine Alternative zum Schi- und Langlauf. In je-dem Fall wird die Lust an der Bewegung spürbar, die idyllische Berglandschaft der Rax zum besonders intensiven Genuss. Kinder und Erwachsene schätzen es, scheinbar mühelos hier auf dem Hochpla-teau durch den Tiefschnee zu stapfen: von der Bergstation der Raxseilbahn aus zum „Ottohaus“ und, wer mag, noch weiter bis zur Seehütte. Was man dazu braucht, sind eine gute Kondition und wasserdichte, warme Winterschuhe oder Wanderschu-he. Schneeschuhe sind im Berggasthof auszuleihen. Berggasthaus, Ottohaus und Seehütte bieten auch die Möglichkeit für Rast und Verpflegung. Frisch gestärkt und entspannt warten danach draußen wieder der Berg, das Winterpanorama und die Schneeschuhe – Naturerlebnis pur!

www.raxalpe.com

www.wieneralpen.at

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Oh, it’s a Schnee! Wenn der Schnee die Hauptrolle spielt, die Landschaft bergauf und bergab zum Erlebnis wird und der Alltag weit weg ist, dann machen die Wiener Alpen als Winterparadies für die ganze Familie von sich reden. Sport und Spaß inkludiert.

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Wer ihre Webseite öffnet, glaubt, bei einem Designerlabel gelandet zu sein ...

... und merkt erst beim zweiten Blick, dass hier Brot verkauft wird [lacht]. Ich wollte immer anders sein, anders auftreten. Das haben wir mit dieser ungewöhnlichen Homepage geschafft – und damit auch die Marke „denise baeckerin“ etabliert. So gesehen passt der Vergleich mit einem Designerlabel ganz gut.

Tatsächlich betreiben Sie die Kunst des Brotbackens nach traditionellen Regeln. Was steht hinter dem Be-griff „Slow Bakery“?

In meiner Backstube in Brunn an der Pit-ten, einem 200-Seelen-Dorf, gibt es nur zwei Geräte. Eine Mischmaschine für die Teige und einen 132 Jahre alten Steinofen. In dem können 100 Kilo Brot gleichzeitig

gebacken werden, und er wird seit 132 Jahren Tag und Nacht warm gehalten. Al-les andere ist pure Handarbeit. Wir sind Mitglied bei Slow Food Wien und halten uns an die strengen Kriterien des Berliner „SlowBaking“-Vereins – keine Backmittel, keine convenienceprodukte, keine Tief-kühlware.

Ihre Spezialität sind Brote nach der Lehre der 5 Elemente. Ein Zuge-ständnis an den Zeitgeist?Immerhin ist die Asia Therme Lins-berg ganz in Ihrer Nähe?

Nein, ich habe mich privat für TcM (Tradi-tionelle chinesische Medizin) interessiert. Dann hat die berufliche Neugier gesiegt und ich habe Brot nach den Regeln der 5 Elemente-Lehre gebacken. Das Ergeb-nis hat mich überzeugt – das Brot war köstlich. und ich wusste sofort, dass ich „mein“ Thema gefunden hatte.

Was ist das Besondere an diesen 5 Elemente-Broten?

Die Zutaten werden in einer bestimmten Reihenfolge verarbeitet – im Zyklus der Elemente Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer. Jedes Element steht für eine Ge-schmacksrichtung und hat unterschied-liche energetische und thermische Wir-kungen. 5 Elemente-Brot ist besonders bekömmlich – und vor allem liefert es dem Körper viel Qi, also Lebensenergie.

Klingt ein bisschen esoterisch.

Ich bin ein spiritueller Mensch, aber sehr geerdet und gar nicht esoterisch angehaucht. Ich „fliege“ nicht durch die Backstube – mir geht es vorrangig um Ge-schmack. und den erreiche ich mit dem 5 Elemente-Rhythmus und mit speziel-len Gewürzen wie Ingwer, Galgant, curry oder Garam Masala. Dass meine Brote

… die Eigen-Brötlerindenise baeckerin

INTERvIEW: uRSuLA INéZ KREBS FOTOS: PETER MAyR, FRANZ ZWIcKL

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Sie hat rasant Karriere gemacht und bäckt trotzdem im zeichen der Schnecke: denise pölzelbauer, jüngste Bäckermeisterin Österreichs und von Slow Food-Wien als Meisterbäckerin ausgezeichnet. Ihr Erfolgsrezept: Altbewährtes Handwerk + innovative Ideen = gesunder Genuss auf höchstem Niveau.

auch noch gesund sind, ist ein toller Ne-beneffekt, aber nicht die Hauptsache – die Hauptsache ist der kulinarische Genuss!

Sind Ihre Brotkreationen noch Lebensmittel oder schon Delika-tessen?

Ich bin regional verwurzelt und bei uns ist Brot immer noch ein Grundnahrungs-mittel. Wir bieten daher beides an – gutes Brot für den Alltag und spezielle „Genuss-brote“, das sind dann echte Delikatessen. Ich will mit meinem Sortiment aus 15 Broten die Waage halten zwischen Le-bensmittel und Genussmittel – das ist Teil meiner unternehmensphilosophie.

Die Wochenzeitung „Falter“ konsta-tierte im Vorjahr einen „Brot-Hype“. Ein reiner Trend unter Gourmets?

Ich beobachte zwei Strömungen. Auf der einen Seite Leute, denen Geschmack egal zu sein scheint, Hauptsache die Menge stimmt. Auf der anderen Seite gibt es eine neue Form der Wertschätzung für Quali-tät. Die Menschen wollen wissen, was sie essen, wo die Zutaten herkommen und wie sie verarbeitet werden. Das gilt nicht nur für Gourmets. Vor allem im urbanen Raum ist das Interesse daran groß, aber auch bei uns am Land steigt die Nachfrage.

Stichwort Großstadt: Ihren ersten Kontakt nach Wien ...

... verdanke ich dem Supermodel cordula Reyer. Sie hat mein Dinkelbrot gekostet, kam zu mir in die Backstube und hat ge-fragt: „Denise, wohin in Wien würdest du dein Brot am liebsten liefern?“ Also habe ich meinen ganzen Mut zusammengenom-men und gemeint: „Ins Schwarze Kameel.“ Sie hat mich dem chef empfohlen – und ein paar Wochen später hatte ich meinen ersten Kooperationspartner in Wien.

Kurz danach, im Frühling 2009, kam die Auszeichnung von Slow Food Wien – ProduzentInnenpreis für Lebensmittelhandwerk: Platz drei für Ihr Bio-Roggenbrot aus dem Steinofen.

Für mich und meine drei Bäcker, die fast jede Nacht am Ofen stehen, war das nicht nur eine tolle Auszeichnung, sondern auch die bestmögliche Werbung. Der Preis und die mediale Berichterstattung haben den Stein ins Rollen gebracht. Danach kamen zahlreiche Anfragen aus ganz Österreich – und das Interesse hält dank Mundpro-paganda an.

Die Liste Ihrer Kooperationspart-ner ist fein, aber längst nicht mehr klein. Haben Sie genug Kapazitäten für so viele Auftraggeber?

Ich biete und erwarte Qualität, Mut zur Innovation und eine gewisse Exklusivität. Noch geht sich das alles wunderbar aus.

Seit kurzem wird unser Brot auch im Gut Purbach serviert, wir beliefern Feinkost-läden, den neuen Billa corso am Hohen Markt und natürlich die Gastronomie. Neu ist ein wöchentlicher Genussmarkt in der Börse Wien, da sind wir mit einem eigenen Stand vertreten.

Sie sind Bäckermeisterin, Marken-model, Werbestrategin und Ver-kaufschefin in Personalunion. Wo holen Sie sich Kraft für Ihren Ar-beitsalltag?

Ich esse täglich gutes Brot [lacht]. Nein, im Ernst: Ich drehe fast jeden Abend eine gro-ße Runde im Wald hinter meinem Haus, danach gönne ich mir ein Glas Wein und erlaube mir, abzuschalten und zu genie-ßen. Das haben viele Menschen verlernt. Aber diese Landschaft ist perfekt zum Ent-spannen – hier kann man sich Energie aus der Ruhe holen und die Kraft der Langsam-keit wiederentdecken.

URSULA INéZ kREBS kostet sich als Reise- und Gourmet-journalistin durch die Küchen der Welt. Was sie im Ausland am meisten vermisst: Den unvergleichlichen Ge-schmack von „richtigem“ Brot.

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zUM WEIN(EN) GUT

Der perfekte Begleiter zu Wein und käse: Qi | Star Weingebäck. harmonie im Zusammenspiel. Fünf Elemente. Ein genuss.

Das Rezept ist geheim – so wie alle Rezepte aus der Backstube von „denise baeckerin“. Doch auch die Zutatenliste ist aufschluss-reich: Traubenkernmehl enthält einen hohen Anteil an Antioxydantien und Ra-dikalenfängern, Ghee (geklärte Butter) gilt als „Juwel“ in der ayurvedischen Kü-che. Im Rhythmus der 5 Elemente werden Meersalz, Vollrohrzucker, Weizen, Wasser und Rosmarin zugefügt. „Wenn man einmal damit beginnt, kann man nicht mehr aufhören“, meint der „Lachskönig“ aus Hermagor, Peter Bach-mann, über das Weingebäck. und Kä-seexpertin Irene Pöhl schreibt kurz und bündig: „WOW! Es gibt wohl kein besseres und gesünderes Weingebäck.“Zwei Varianten ihres klassischen Wein-gebäcks hat Denise Pölzelbauer speziell für die Feinkost im Schwarzen Kameel in Wien entwickelt.

Weingebäck „Vanille mit geräucher-tem Vanillesalz“ und „Rauchspeck & Grammeln“, exklusiv bei:Zum Schwarzen Kameel1010 Wien, Bognergasse 5www.kameel.atProdukte sind im Webshoperhältlich

ROGGENBROT SLOW & EASy

Das Sieger-Brot beim Slow Food-Wettbewerb: Bio-Roggen. harmo-nisch gewürzt. Im Steinofen geba-cken. Qualität mit Tradition.

95% biologisches Roggenmehl, Natur-sauerteig aus eigener Herstellung, Küm-mel, Fenchel, Salz und Wasser – sorgsam verarbeitet nach der Lehre der fünf Ele-mente aus der Traditionellen chinesischen Medizin. Alle Zutaten kommen, dem Slow Food-Gedanken entsprechend, aus der Region. So wird Brot vom Lebensmittel zum Genussmittel. Am besten schmeckt das Roggenbrot nach zwei, drei Tagen, weil dann der Roggen fermentiert ist und sich der Ge-schmack des vollen Korns optimal entfal-ten kann. Tipp von der Bäckermeisterin: Das Brot in Plastik verpacken und einmal täglich „lüften“ – dann bleibt es acht Tage lang frisch. Spezialangebot für Allergiker: glutenfreies Brot und Brote aus jeweils 100 Prozent Roggen oder Dinkel, ohne jeden Weizen-zusatz.

„denise baeckerin“ – das Stamm-geschäft: 2823 Pitten, Raiffeisen- promenade 201, Tel. 02627/82275Öffnungszeiten:Mo, Di, Mi, Fr 07.00–18.00;Do 07.00–13.00; Sa 07.00–12.00www.baeckerin.at

BAGUETTE À LA dENISE

Internationale Rezepte – regional in-terpretiert: Steinofenbaguette & 5 Elemente-Baguettes. So schmeckt die Welt. Stück für Stück.

Zeit, Zeit und noch mehr Zeit: Insgesamt 24 Stunden lang muss der Teig für das tra-ditionelle Steinofenbaguette ruhen, bevor er weiterverarbeitet werden kann. Dann erst wird er von den Bäckermeistern mit leichter Hand in Form gebracht, sonst ver-liert er seine flaumige Konsistenz. Das Er-gebnis: Eine resche Hülle, eine luftige Fülle – und ein markanter Eigengeschmack, der das Brot im wahrsten Sinn des Wortes zur „Hauptspeise“ macht.Exotischer sind die 5 Elemente-Baguettes aus Dinkelmehl, Hefe und Ghee. Farben-prächtige Gewürze erfreuen das Auge und sorgen für ungewöhnliche Gaumenkitzel: sattgelbes curry, schwarzer Sesam, Gal-gant und rote Rüben.Offeriert wird das Baguette-Sortiment á la Denise jetzt auch in Wien beim wöchentli- chen Genussmarkt im klassizistischen Ambiente der „Römischen Markthalle“ des Floristen Lederleitner – perfekt plat-ziert neben Wohn- und Gartenkultur vom Feinsten.

Römische Markthalle im Börsege-bäude, 1010 Wien, Schottenring 16, jeden Freitag 10.00–17.00 Uhr

Regionale Gusto-Stückerl

www.wieneralpen.at

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Wolfgang Ruzicka hat vor 25 Jahren seine Kochlehre im Hotel Panhans am Sem-mering begonnen und dort die Liebe zum Beruf entdeckt. Im Laufe der Jahre als Haubenkoch und diätetisch geschulter Koch entstanden vielerlei Gerichte, die er immer zu Papier gebracht hat. Das daraus entstandene „Das Semmering Kochbuch“ macht mit einfachen Beschreibungen Lust auf Kochen.

Hirschragout mit Serviettenknödel

ZUTATEN FüR 6 PERSONEN:

hIRSChRAgOUTöl zum Anbraten1 kg hirschschulterSalz, Pfeffer, Thymian450 g Mire poix (Röstgemüse aus karotten, Sellerie, Zwiebel, Petersilienwurzeln)

AROMATEN1 EL Zucker1 EL TomatenmarkSalz, Pfefferkörner, Lorbeer, Thymian, Rosmarin, Wacholderbeeren375 ml Rotwein50 g PreiselbeerenMaizena125 ml flüssiges Obers

SERvIETTENkNöDEL6 geschnittene Semmeln300 ml Milch3 EierSalz, MuskatPetersilie30 g flüssige Butter

Die Hirschschulter wird zugeputzt, würfelig geschnitten und mit Salz, Pfef-fer und Thymian gewürzt. Danach brät man das Fleisch in einem Topf scharf an, nimmt es heraus und röstet das würfelig geschnittene Gemüse (Mire poix) darin weiter. Nach 15 Minuten können Zucker, Tomatenmark und die Gewürze beigegeben und mit Rotwein abgelöscht werden. Nun gießt man mit Wasser auf und dünstet das Ragout bis es weich ist. Dann wird das Fleisch her-ausgenommen, die Sauce durch ein Sieb passiert und mit Maizena gebunden. Jetzt kommt das Fleisch wieder hinzu und man vollendet das Hirschragout mit Preiselbeeren und flüssigem Obers.

Für die Serviettenknödel schneidet man Semmeln vom Vortag zu Würfeln und würzt diese mit Salz, Muskatnuss und Petersilie. Danach versprudelt man die Eier mit Milch und gießt dieses über die Würfeln. Diese Masse sollte eine halbe Stunde rasten, bevor die flüssige Butter hinzukommt und daraus Servietten-knödel geformt werden. Diese werden zuerst in Klarsichtfolie und danach in Alufolie gerollt. Nun müssen die Serviet-tenknödel ca. 35 Minuten gekocht wer-den, bevor man sie aufschneiden kann.

EIN pARAdIES FÜR HIRScHE

„In Weißenbach, am Fuße vom Grasberg sitze ich mit dem ,Heindl Ferl‘ vor seiner Jä-gerhütte. Er erzählt mir, dass dieses fünf Hektar große Wildgatter im Jahr 2000 mit einem Hirsch und vier Hirschtieren seinen Anfang genommen hatte. Gerade in die-sem Moment zieht die Herde mit 45 Stück, davon zwei kapitalen Hirschen, in beein-druckender Weise an uns vorbei. Viel Grünland zum Weiden, etwas Wald, um an den Bäumen zu reiben und kleine Teiche, um zu suhlen, sind für das Rotwild wichtig, er-zählt mir der Landwirt. Diese artgerechte Tierhaltung bewirkt, dass die Hirsche gesund heranwachsen und hochwertiges Fleisch liefern. Pro Jahr werden 15 bis 20 Jungtiere, so genannte Spießer und Schmaltiere, geschossen, am Hof zerlegt und küchenfertig verkauft. Hirschfleisch in Form von Rollbraten, Rücken, Gulasch und Schnitzelteile sind ganzjährig (nach Vorbestellung) erhältlich. Mit der Produktion von luftgetrocknetem Hirschfleisch soll ab Herbst 2011 begonnen werden.“

DAS SEMMERING KOCHBUCH von Wolfgang RuzickaKral Verlag 2010ISBN-13: 978–3– 902447–86–9

DER PRODUZENT: Ferdinand HeindlDorfstraße 24, 2640 Gloggnitz

AUSZUg AUS: DAS SEMMERING KOcHBucHVON WOLFGANG RuZIcKA

Die Lust soll bereits beim Einkauf entste-hen, wenn ab Hof der Bezug zum Produkt geschaffen wird. Wolfgang Ruzicka stellt in seinem Kochbuch einige Produzenten und Gastronomen rund um den Semme-ring vor und zeigt, wo die Schmankerl zu finden sind. Die Spezialitäten der Region sind in die Rezepte eingeflossen und un-terstreichen die Sinnhaftigkeit der regiona-len Küche.

„kochen bedeutet

mit kreativität und gefühl hervorragende Lebensmittel zu veredeln. “

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Einkaufstipps

Kunst in vielen Facetten und Kulinarik als köstliche Abrundung erwartet den Gast im Gut Gasteil, Prigglitz. Hier ha-ben die beiden Bildhauer Johannes und charlotte Seidl ein aus 1920 stammen-des imposantes Anwesen zu einem Ort der Kunst ausgebaut: Ausstellungen in der Galerie – einem ehemaligen Kuh-stall des Guts –, im Biobuffet, in Ne-benräumen und im Innenhof. Anregend auch die „Kunst in der Landschaft“, wo Besucher auf Wald- und Wiesenwegen

Garten, Terrasse und Wintergarten mit Wohlfühlcharakter werden zum Thema in der Vollholztischlerei Walli. Hier die Design-Gartenbank, dort ein Wasser spei-ender Kupfervogl oder ein Holzigel – und daneben Kunst auf der schrägen Wiese: die „ Kunst Leit’n“. Skulpturen und Objek-

Schneebergland für den Gaumen, das präsentiert der Genussladen in Bad Fischau-Brunn. Milch- und Käse-produkte, Fleisch von Schwein, Rind, Schaf und Ente oder das erfrischende selbstgemachte Speiseeis lohnen allein einen Einkaufsbummel. Nicht zu ver-gessen die köstliche Lachsforelle, als besonderer kulinarischer Tipp weit über Grenzen der Region hinaus bekannt. In hübsche Genuss-Körbe gefüllt, werden die Spezialitäten auch zu attraktiven Geschenken für Sie selbst und Ihre Lie-ben zu Hause. Geliefert wird von den Qualitätsbe-trieben aus dem Schneebergland, zum Großteil von Bauernhöfen mit Bio-Zer-tifikat. öffnungszeiten:Do, Fr 8:00 – 12:00 Uhr und 15:00 – 18:00 Uhr, Sa 08:00 – 12:00 UhrInfos unter Tel. 0650/ 727 9221

die sich verändernde Symbiose aus Na-tur und Kunst erwandern können. Gut Gasteil ist als Bio-Landwirtschaft mit Juraschafzucht aber auch ein Ort für kulinarische Genüsse. Ein wöchent-lich angebotenes Biobuffet, Lamm-fleisch und Schafprodukte machen je-den Ausflug noch eine Spur köstlicher. Für mehrere Kunst- und Kulinarik-Tage stehen Gästezimmer zur Verfügung.

www.gutgasteil.at

kUNST IN DER LANDSChAFT: gALERIE gUT gASTEIL

te von 39 namhaften Künstlern aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland fügen sich ins Landschaftsbild von Thern-berg ein und animieren zu Kunst-Spazier-gängen.

www.walli.co.at

WOhNIDEEN FüR DRAUSSEN: TISChLEREI WALLI

www.wieneralpen.at

kORBWEISE köSTLIChES:gENUSSLADEN BAD FISChAU

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Einkaufen in den Wiener Alpen heißt Lebensqualität zum Mitnehmen. Weil anregende, inspirie-rende und entspannende Tage auch bis nach Hause reichen können.

INSPIRATIONEN IN gRüN:SChLOSSgäRTNEREI WARThOLZ

Rund um Schloss Wartholz, wo einst Kai-ser Karl und Kaiserin Zita die Sommer-monate verbrachten, befindet sich die 2006 von christian und Michaela Blazek revitalisierte Schlossgärtnerei Wartholz in Reichenau an der Rax. Ein Kompetenz-zentrum rund um schöne Dinge für Gar-ten und Wohnen in einem außergewöhn-lichen Ambiente. 1700 m² Verkaufsfläche mit trendigen Pflanzen, Gestaltungs- und Interieuraccessoires, Gartenplanung, Au-ßengestaltungen und cafe.In bester Gesellschaft findet man sich dort auch heute, wenn bedeutende öster-reichische Künstler im Literatursalon zu Lesungen einladen.

www.schlosswartholz.at

Was haben Saibling, Fruchtsäfte, Ho-nig und Lammfleisch gemeinsam? Sie schmecken köstlich – und sie sind auf mehreren Bauernmärkten in der Region erhältlich. Ein besonderes Vergnügen ist es, den verschiedenen Düften in der Nase zu folgen, sie führen auch zu frischem Bauernbrot, Kräutern, Obst und selbstge-backenen Mehlspeisen. Für jedes Alter, für jeden Geschmack haben die Bäuerinnen und Bauern ein vielfältiges Angebot: Gro-ße Genießer verkosten Birnenmoste, klei-ne Genießer die Fruchtsäfte, wer’s pikant mag, wählt aus eingelegten Gemüsesor-ten, Naschkatzen entscheiden sich für Obstschnitte oder Topfentorte. So vielfäl-tig wie die Landschaft der Wiener Alpen in Niederösterreich, so umfangreich ist auch die Palette der bäuerlichen Spezialitäten, die hier auf den Bauernmärkten verkostet und gekauft werden können.

Bauernmärkte gibt es u.a. in Bad Schönau, gloggnitz, gutenstein, Pitten und Neunkirchen. Nähere Infos unter www.wieneralpen.at

gENUSSWELTEN FüR SICh:DIE BAUERNMäRkTE IN DEN WIENER ALPEN

DAS IST JA FRUChTBAR!FRUChTWELT MOhR-SEDERL

100% Frucht = 100% Saft: das ist das Motto der Familie Sederl, wenn es um die Qualität ihrer Fruchtsäfte, Moste und Destillate geht. Mehrfach ausge-zeichnete Brände, hochwertige cuvées, Geiste und Liköre werden in alter Tradi-tion aus reinem Wasser und Früchten hergestellt. Beim Besuch der Frucht-welt in Zweiersdorf an der Hohen Wand

erhält man einen Einblick in die Pro-duktion, kann verkosten und kaufen.

und junge Saftliebhaber werden beim Mohr-Sederl sicher auch Fruchtfreunde von Adam Apfel, Kati Karotte und Rudi Rote Rübe. Probier’s doch einmal!

www.mohr-sederl.com

www.wieneralpen.at

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ANdREA BERNER

Wenn Andrea Berner so richtig durchatmen möchte, fährt sie nach Mönichkirchen. Dort geht́ s mit dem Lift bergauf und auf dem geländetauglichen Roller flott bergab. Spaß macht ihr freilich auch ein Ausflug in den Fun- und Outdoor-Park am Hirschenkogel am Semmering.

GERdA WALLI

Gerda Walli findet beim Wandern den perfekten Ausgleich, Erholung und Er-frischung zugleich. Einer ihrer liebsten Wege ist der „Weg der Blicke“ rund um Bad Schönau. Ihre bevorzugte Kombina-tion? Eine Wanderrunde und dann ein Ab-stecher zum Mostheurigen.

Lauter Lieblingsplätze

EVA ScHÖdL

Die Mühle am Molzbach beim Molz-bachhof in Kirchberg am Wechsel ist für Eva Schödl ein besonderer Ort, weil hier, ganz im Sinne von Slow Food, Hochwer-tiges entsteht wie das Roggenbrot aus frisch gemahlenem Mehl. Außerdem regen die beschauliche Natur und die rhythmischen Geräusche der Mühle so wunderbar zum Philosophieren über die Natur der Dinge an.

Welches sind die Lieblingsplätze der Mitarbeiterinnen der Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH?

Wir haben uns erkundigt.

TExT: uLRIKE KINZ FOTOS: FRANZ ZWIcKL

SABRINA ScHWARz

Sabrina Schwarz liebt Blumen und die Blumen lieben sie. Tipps und Inspiration holt sich die Frau mit dem „grünen Dau-men“ gerne im Rosengarten in Pitten, der wunderschön im barocken Pfarrhof liegt.

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EVA AUER

Eva Auer, aufgewachsen am Semmering, gefallen die elegante Villenarchitektur und das Meisterwerk Semmeringbahn, heute uNEScO Weltkulturerbe. Ihr Tipp: Ein Spa-ziergang auf dem Bahnwanderweg zum Schafmostwirtshaus Althammerhof von Familie Schneidhofer.

TRAUdE HABERHAUER

Traude Haberhauer lebt in Reichenau an der Rax, wo sich ihre Vorlieben für Kultur und gepflegtes Essen bestens vereinen lassen. Bei Wanderungen auf die Rax begleiten sie Gedanken an die bekann-ten Sommerfrischler von einst, wie zum Beispiel Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, für den der Berg der „Lehr-meister des Lebens“ schlechthin war.

MARIA MAIER

Eine besondere Erinnerung verbindet MariaMaier mit der Johannesbachklamm bei Würflach. Ein Sonnenaufgang an einem Sommermorgen, als die Wege und Grä-ser noch feucht waren und die Sonne sich langsam den Weg durch die Blätter bahn-te, bleibt für sie unvergesslich.

ULRIkE kINZkam vom Bodensee nach Wien. Als PR-Beraterin kleidet sie Fakten und Geschichten in treffende Worte. Inspiration holt sie sich bei Landpartien und Reisen in Gegenden, wo Wasser fließt und sprudelt.

www.wieneralpen.at

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HOTEL pAyERBAcHERHOF AUF SOMMERFRISChE!2 Übernachtungen inkl. Frühstück in der Juniorsuite oder im „Genießerzimmer“ • Benützung der neuen Wellnessanlagemit BIO-Duftsauna, Finnischer Sauna, In-frarotkabine,Wärmeliegen,Sprudelbad•reichhaltiges Frühstücksbuffet, Obstkorb, Bademantel, Literatur der Sommerfrische,Wander-undTourenberatung.•1klassi-scheMassageproPerson•Gratisfahrrä-der zur Erkundung der Landschaftpro Person laut Angebot ab € 129,–gültig: 1. Juli bis 31. Dezember 2011

Hotel PayerbacherhofHauptstraße 22651 PayerbachTel. +43 (0)2666/524 [email protected] www.payerbacherhof.at

GASTHOF ScHMIRL SChMIRLS WANDERWOChE 7 x Halbpension mit Menüwahl • 1 ge-mütliches Kaffeeplauscherl mit Gratis-Kaffeeund-Kuchen•1Abendprogramm(Lese- oder Filmabend, Diavorführung ...) • 1 Salamanderticket: 1 Berg- od. Tal-fahrt mit dem Salamanderzug auf den Hochschneeberg•1Wanderkarte&zurStärkung1Jausenpaket•BergstöckeundRucksack leihweisepro Person im DZ ab € 259,–gültig: bis 26. Oktober 2011

Gasthof Schmirl„Die gute Adresse in Puchberg“Muthenhoferstr. 82734 PuchbergTel. +43 (0)2636/[email protected]

ScHNEEBERGBAHN PARADIES DER BLICkE Der Salamander-Triebzug bringt Sie in ein unberührtes Bergparadies. Der beschil-derte Rundwanderweg bietet herrliche Ausblicke auf die wunderschöne Bergwelt ringsum. Beobachten Sie in Ruhe die alpi-ne Tierwelt, verweilen Sie auf den Ruhe-bänken und genießen die Stille oben am Berg. Im Kaleidoskop erhalten Sie multi-mediale Einblicke auf höchstem Niveau. Der ausgeborgte Audioguide ist ein ide-aler Bergführer. Willkommen im Paradies der Blicke – am höchsten Berg Niederös-terreichs – dem Schneeberg.Saison der Nö Schneebergbahn: 23.4.2011 bis 30.10.2011

NÖ Schneebergbahn GmbHBahnhofplatz 12734 Puchberg am SchneebergTel. +43 (0)2636/[email protected]

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Grandhotel PanhansHochstrasse 322680 SemmeringTel. +43 (0)2664/[email protected]

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Hotel MarienhofHauptstraße 71-732651 ReichenauTel. +43 (0)2666/529 [email protected]

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Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH, Schlossstraße 1, A-2801 Katzelsdorf Konzept und Gestaltung: Atelier Am Stein – www.amstein.at, Druck: AV Astoria, Wien, Fotos: Franz Zwickl (S. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 32, 35, 36, 37, 38, 41, 42, 43, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 53, 54, 56, 57, Imagno (Seite 18, 19, 34, 35), Klampfl/Reszner (S.39), Dieter Werderitsc (S.39), Günter Fischer (S.39), christian Redtenbacher (S.44), Bikepark Semmering (S.45), Peter Mayr (S.52, 53), Kral-Verlag (S.55), Betriebe (56, 57, 59, 61) Alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Stand: Mai 2011

Wunderbar bewanderbar sind die Berge rund um Semmering, Rax, Schneeberg und Wechsel. Mit den Wanderpaketen erkunden Sie die idyllischen Täler und das alpine Bergland noch leichter.

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Wiener Alpen

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WIENER ALPEN IN NIEDERöSTERREIChAls anregendes Refugium haben die Wiener Alpen eine lange Tra-dition. Wo einst Dichter und Denker Inspiration fanden, genießen Besucher heute die Freiheit der Natur und grandiose Ausblicke. Von der uNEScO Weltkulturerbebahn Semmering bis zu hoch-karätigen Festivals gibt es viel zu entdecken. Mit wohltuenden Programmen sorgen Spezialisten dafür, dass Körper, Geist und Seele wieder in Schwung kommen.