wallonia export _ oktober 2012

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www.wallonia-international.be DOSSIER RECIPROCITY design liège Design – nicht nur Luxusobjekt, sondern Mittel zur sozialen Innovation Investitionen Dämmstoffexperte Xtratherm zieht nach Felluy Seengebiet Lacs de l’Eau d’Heure: internationale Attraktivität steigern OKTOBER 2012

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Wallonia Export _ oktober 2012

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DOSSIER RECIPROCITY design liègeDesign – nicht nur Luxusobjekt,

sondern Mittel zur sozialen Innovation

InvestitionenDämmstoffexperte Xtratherm

zieht nach Felluy

Seengebiet Lacs de l’Eau d’Heure:internationale Attraktivität steigern

OKTOBER 2012

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Liebe Leserinnen und Leser,

Design aus der Wallonie? Eine Frage, die zunächst Verblüf-

fung und Schulterzucken hervorrufen mag. Erst wenn das

Thema an Tiefe gewinnt, tauchen Klassiker der Formge-

staltung auf, die weit über den wallonischen oder belgischen

Tellerrand Akzente gesetzt haben: Unsere Kristallfabrik Val

Saint-Lambert beispielsweise, die nach Höhen und Tiefen

heute wieder obenauf ist. Aber auch: Glasgeschirr von Du-

robor, Besteck von Eternum, Golfschläger von Club Browning

International, … allesamt internationale Designklassiker,

made in Wallonia. Nicht zu vergessen: Spa Monopole, seit

mehr als 150 Jahren ein vorzügliches Tafelwasser, dessen Logo – ein hüpfender

blauer Harlekin – weltweit bekannt ist. Lüttich und die Wallonie waren einst Vor-

reiter des industriellen Designs in Europa. Hier an der Maas stand die Wiege der

Industrierevolution und die Wallonie brachte aufgrund der blühenden Eisen- und

Stahlindustrie den Wohlstand mit, der als Voraussetzung für industrielles Design

gilt. Heute ist eine ganz neue Designergeneration am Werk: „… aufgeschlossen,

jung und offen …“ wie Giovanna Massoni, die Kuratorin von RECIPROCITY und

unserer diesjährigen Designbiennale, sie bezeichnet, bereit die zeitgenössischen

Designströmungen zu umarmen und sich in grenzüberschreitenden Projekten zu

engagieren. Ausstellungen konfrontieren beispielsweise Designer aus dem In- und

Ausland mit ihren Wurzeln oder inszenieren angesagte Namen der internationalen

Designszene von Alessi über Muji bis zu Rowenta und Tom Dyson.

Aber glauben Sie mir, Lüttich wäre nicht Lüttich, wenn unsere Designbiennale nicht

auch ein ausgesprochen soziales Ziel verfolgen würde. Acht Fachhochschulen aus

der Euregio haben sich Saint-Gilles vorgenommen, ein von sozialen und kulturellen

Gefällen geprägtes Stadtviertel: Methodisch wenden Sie die verschiedensten Formen

des Designs (von der Grafik über die Objektgestaltung bis zur Intervention im öffent-

lichen Raum) an und demonstrieren ganz konkret, wie Design durch gezielte Mikro-

Eingriffe die Lebensqualität spürbar verbessern kann. Design als Mittel sozialer

Innovation und nicht nur als Luxusobjekt und Statussymbol Besserverdienender …

Besuchen Sie eine der vielen Veranstaltungen von RECIPROCITY, der sechsten

Lütticher Designbiennale, mit vielen belgischen und internationalen Gestaltern,

spannenden Ausstellungen und Konferenzen. Wir hoffen, Sie in dieser Ausgabe von

Wallonia Export für den Veranstaltungshöhepunkt des Herbsts begeistern zu können.

Viel Spaβ bei der Lektüre!

Philippe SuinenHauptgeschäftsführer der Wallonischen Exportförderungs-

und Auslandsinvestitionsagentur Belgiens

www.wallonia-internatio

nal.be

DOSSIER RECIPROCITY design liège Design – nicht nur Luxusobjekt, sondern Mittel zur sozialen Innovation

Investitionen Dämmstoffexperte Xtratherm zieht nach Felluy

Seengebiet Lacs de l’Eau d’Heure: internationale Attraktivität steigern

SEPTEMBER 2012

2 VORWORT

3-7 DOSSIER

RECIPROCITY

Internationale Designbiennale von

Lüttich vom 5. bis 28. Oktober 2012

8 Ikob

9 Baumschule Poncin

10 Maya Fair Trade

11 Unisensor

12 UsiMaintenance

13 Be.SMart-Graphisme

14 INVESTIEREN IN DER WALLONIE

Xtratherm

15 MEET IN BELGIUM - WALLONIE

BRUXELLES TOURISME (WBT)

Lacs de l’Eau d’Heure

16 Agenda

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

COPYRIGHTS DER FOTOS

Der Herausgeber hat die gesetzlichen

Bestimmungen bezüglich der Autorenrechte

der Personen beachtet, die Bildmaterial

zur Verfügung gestellt haben. Für etwaige

Beanstandungen bittet der Herausgeber,

sich mit ihm in Verbindung zu setzen.

COLOFON

Redaktioneller Entwurf, Design,

Produktion & Koordination:

De Visu Digital Document Design

Redaktion: Martina Luxen

Druck: IPM

Wallonia-export: Oktober 2012

Wallonische Exportförderungs- und

Auslandsinvestitionsagentur Belgiens

Verantwortlicher Herausgeber:

Philippe Suinen, Hauptgeschäftsfürer

AWEX

2, place Sainctelette - 1080 Brüssel

Tel.: +32 (0)2 421 82 11 - Fax: +32 (0)2 421 87 87

E-Mail: [email protected]

www.wallonia-international.be

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DOSSIER

„Saint-Gillois“ zu schaffen. Kleinkrimi-

nalität schürt das Gefühl der Unsicher-

heit. Acht Designfachhochschulen aus

der Euregio haben die Lage analysiert

und über minimale auf Design basierte

Eingriffe versucht, das Gefühl der Zusam-

mengehörigkeit zu fördern. Wie und ob es

gelingt, ist auf der Projekt-Website www.

sustainabilityatschool.wordpress.com

mitzuverfolgen.

Design fördert ZusammengehörigkeitDie Kuratorin ist sich bewusst, dass

sie mit diesem Projekt auch ein Risiko

eingeht. Kann eine Bevölkerung, der

Design entweder als elitärer und daher

unerreichbarer Gegenstand scheint oder

völlig fremd ist, überhaupt etwas mit

Design und einer Biennale anfangen?

Sogar, wenn sie selbst in ihrem direkten

Umfeld von den Eingriffen der Designer

profitiert? „Um industrielle Designpro-

dukte schätzen zu können, muss man in

der Tat vermögend sein“, unterscheidet

Massoni: „Wer jedoch keinen Zugang

und keine Mittel hat, fühlt sich von der

Design-Welt ausgeschlossen. In Saint-

Gilles dagegen praktizieren wir einen

Ansatz, der eine konkrete Lösung für

RECIPROCITYInternationale Designbiennale von Lüttich vom 5. bis 28. Oktober 2012

„a place for international design and social innovation“, das Motto der Lütticher Designbiennale, bringt auf den Punkt, wie sie diese ethi-schen Werte in ihrem Wirken um-zusetzen gedenkt: Indem sie einer-seits internationalen Designern und Designtrends in Lüttich ein Forum bietet und andererseits Design mit sozialer Innovation verbindet. Der neue Name signalisiert die Bereit-schaft, kreative und fachkundige Designlösungen auszutauschen mit dem Ziel, gesellschaftliche Verän-derungen herbeizuführen. Design und seine gesellschaftliche AufgabeFür Giovanna Massoni, die künstlerische

Leiterin der Designbiennale, reduziert

Design nicht auf die kreative Tätigkeit

eines Möbeldesigners. Design, sagt sie,

ist viel eher eine Haltung und ein me-

thodologischer Ansatze: „Seine Missi-

on besteht darin, eine brauchbare und

nachhaltige Lösung für die Kollektivität

zu finden. Will man nachhaltiges Design

erzeugen („sustainable design“), ist die

Mitwirkung aller Betroffenen ausschlag-

gebend. So wie bei unserem Projekt im

Stadtviertel Saint-Gilles“, erläutert Mas-

soni, „das die Bürger, Behörden, Fach-

hochschulen und Designer einbindet.“

Wie Design sich einsetzen lässt, um

einem volkstümlichen Viertel mit sozialen

Problemen und kulturellen Rissen mehr

Lebensqualität zu verschaffen, ist eines

der vier Hauptprojekte der diesjährigen

Biennale. Saint-Gilles, gelegen auf einer

Anhöhe am linken Maas-Ufer, machen

die Spannungen zwischen der Studenten-

bevölkerung und den alt eingesessenen

Für die nun schon sechste Ausgabe seit 2002 hat die stets erfolgreichere internationale Designbiennale von Lüttich einen neuen Namen angenommen. Mit RECIPROCITY – eine Wortschöpfung aus „RECIPRO“ und „CITY“ – wollen die Veranstalter die ethischen Werte des Designs unterstreichen: Austausch, Respekt und Offenheit.

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In diesem Sinne reicht das Konzept der

Designbiennale weit über die eigentliche

Veranstaltung vom 5. bis 28. Oktober hi-

naus. Mehrere Projekte hallen auch nach

dem offiziellen Biennaleausklang nach,

da sie den Besucher nicht auf seine Rolle

als Publikum beschränken, sondern ihn in

die Projekte für nachhaltiges Design mit

einbeziehen. Partnerschaften mit lokalen

und euregionalen Akteuren werden den

Event-Faktor der Biennale überdauern.

Die Biennale will Synergien schaffen, eine

neue Dynamik in die kreativen und unter-

nehmerischen Prozesse einfließen lassen,

die für den Design und die Gesellschaft

förderlich sind.

AnknüpfenEinen solchen Ansatz braucht die Designer-

Branche in der Wallonie, die, befeuert von

der herrschenden Aufbruchsstimmung,

„unglaublich neugierig, offen, lernbegierig

ist …“, wie Design-Expertin Massoni sagt.

Lüttich hat über Jahrhunderte (!) eine he-

rausragende Rolle in der Entwicklung der

Formgestaltung gespielt. Wiege der indus-

triellen Revolution und klopfendes Herz

der westeuropäischen Eisen- und Stahlin-

dustrie war Lüttich, und in gewisser Weise

die gesamte Wallonie richtungsweisend im

Industriedesign. Angesagte Namen wie Val

St. Lambert (Kristall), Eternum (Besteck),

Motorala, Club Browing International (Golf-

seine Nutzer sucht und keine Distanz

schafft wie ein Luxusdesignprodukt.“

Ob die Einwohner von Saint-Gilles auch

den „Meeting Point“ der Biennale nutzen

werden, hofft die Kuratorin sehr. (Zum

„design & local communities“-Projekt:

Siehe auch „Die wichtigsten Ausstellun-

gen“ auf Seite X.)

Mehr als ein EventMit „Welcome to Saint-Gilles“ als eines

der vier herausragenden Projekte dieser

Biennale, erfüllen die Veranstalter eine

ihrer grundlegenden Zielsetzungen: Ein

Programm zusammenstellen, das offen

für den Wandel, vielfältige Konzepte für

nachhaltige und konkrete Lösungen be-

denken kann.

RECIPROCITY Internationale Designbiennale

DOSSIER

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OWALLONIA EXPORT •

Internationale Designer-TeilnahmeLüttich, das nahe der deutschen und nie-

derländischen Grenze und nicht mehr als

100 km vom Groβherzogtum Luxemburg

und Frankreich entfernt liegt, wird wohl

auch auf dieser Biennale neue Besucher-

rekorde erzielen. Die vorige Ausgabe 2010

lockte rund 40.000 Besucher aus dem In-

und Ausland.

Ein geografisch breit gestreutes Be-

sucherprofil also, womit die Biennale

auch einer ihrer Zielsetzungen entgegen

kommt. RECIPROCITÉ will den nationa-

len und internationalen Bekanntheits-

grad der in der Wallonie, in der Euregio

und in Belgien aktiven Gestalter stärken.

An der groβen Ausstellung „memorabi-

lia“ nehmen 60 Designer aus allen Teilen

Belgiens, aus Deutschland, den Nieder-

landen, des Groβherzogtums Luxemburg,

der Schweiz … teil (Lesen Sie auch „Die

wichtigsten Ausstellungen“).

INITIATIVNEHMERDie Lütticher Designbiennale ist eine Initiative der

Provinzverwaltung und des „Office Provincial des Métiers d’Art“

(Provinzverband der Kunsthandwerke). Die Geschäftsführung

liegt heute in den Händen von Wallonie Design, die künstlerische

Leitung hat die unabhängige Designexpertin Giovanna Massoni

inne. Die Ausgabe 2012 ist übrigens auch als Bewerbung der

Euregio und Maastricht im Rennen um den Titel als europäi-

sche Hauptstadt 2018 gedacht. Die nächste Biennale ist für 2014

geplant und findet ab dann im Dreijahresrhythmus statt.

schläger) oder Durobor (Geschirr) haben

Designstandards kreiert. Auch im Automo-

bildesign war Lüttich einst ganz groβ. Das

zeigt die Neuauflage des Imperia GP in den

ursprünglichen Ateliers von Nessonvaux

bei Lüttich. Dort werden diese schmucken

Sportwagen heute erstmals wieder gebaut

wird: 300 Wagen sind bereits vorbestellt.

Mit dem industriellen und wirtschaftlichen

Zusammenbruch in der zweiten Hälfte

des 20. Jahrhunderts brach auch etwas

entzwei, das Giovanna Massoni als „die

unbedingte Voraussetzung für die Ent-

wicklung einer Designkultur“ bezeichnet:

nämlich die enge Verbindung zwischen

dem handwerklichen Können einer Re-

gion, der Tradition eines Herstellungs-

prozesses einerseits und der Industrie

andererseits. „Eine Kultur des Designs

erfordert einen Bewusstwerdungsprozess,

den Willen, in ein neues Denken zu inves-

tieren, und eine starke Industrie, die den

Produktionsprozess gewährleisten kann.“

Die Designbranche in der Wallonie ist

heute sehr jung – „vor der ersten Bien-

nale 2002 sprach kaum jemand von De-

sign“, erinnert sich Massoni. Der kultu-

relle Boden, auf dem eine Designkultur

gedeihen kann, muss sich erst erneuern

und festigen. Eine Initiative wie die Desi-

gnbiennale, die ab 2014 zu einer Trienna-

le wird, fördert diesen Wandlungsprozess

nachhaltig.

5 6

4

FOTOS:

1 MEMORABILIA designing souvenirs

(photo en&is studio)

2 Giovanna Massoni

3 GUEST DESIGN FLANDERS,

Fien Muller and Hannes Van Severen

(photo F. Muller)

4 CRAFT INDUSTRY,

Toa megaphone, Trame

5 MEMORABILIA designing souvenirs,

„Forgotten memory“, Jetske Visser

6 MEMORABILIA designing souvenirs,

„Daughters of Israel“, Eshel Noaa

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RECIPROCITY Internationale Designbiennale

DOSSIER

MEMORABILIA designing souvenirsThema ist die Erinnerungskraft der Dinge,

ihr Vermögen, unsere Erinnerung zu we-

cken und zu beflügeln. 60 Gegenstände

wurden für diese Ausstellung von einer

Jury über einen internationalen Desi-

gnwettbewerb (400 Kandidaten) aus-

gesucht. Der Betrachter entdeckt, wie

jeder Gegenstand erkennbare und cha-

rakteristische Spuren seines Urhebers

beinhaltet: Hinweise auf seinen Geburts-

ort, seine ethnische Abstammung, sein

kulturelles Erbe … aus all diesen Spu-

ren entsteht ein Mosaik der Erinnerung.

Bei der Vernissage am 4. Oktober 2012

werden drei Preise (Internationaler Preis,

Euregio-Maas-Rhein-Preis, Preis der

Wallonie, jeweils im Werte von 5.000 Euro)

vergeben. Neben Designern aus der

Wallonie (Raphaël Charles, Michaël Bi-

hain, …), Brüssel (darunter Danny Venlet)

und Flandern (u. a. Nedda El-Asmar und

Hugo Meert), sind aus Deutschland Björn

Kwapp, Claudia Moeller, Thomas Pausz

und Fabian Von Spreckelsen vertreten.

Espace Saint-Antoine

im Musée de la Vie wallonne

vom 5. bis 28. Oktober, täglich auβer montags

von 9.30 bis 18 Uhr (montags nur für Gruppen

mit Reservierung)

www.viewallonne.be

Eine ganze Reihe von Ausstellungen, Konfe-renzen und Begegnungen fi nden im Rahmen der Biennale in Lütticher Museen, Galerien, Stadtvierteln oder Hochschulen statt … Um die Bindung mit der Stadt und Gesellschaft enger zu schnüren, haben die Veranstalter die einzelnen Programmteile dezentralisiert.

Die wichtigsten Ausstellungen

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Craft & Industry, the human attitude to produceKurator dieser Ausstellung, die die Wech-

selseitigkeit von Handwerk und Indust-

rie reflektiert, ist Gabriele Pezzini, ein

aus Charleroi gebürtiger Designer und

Theoretiker der Formgestaltung, Lei-

ter der Kreativabteilung von Hermès in

Paris. Pezzini gliedert das Thema in drei

Ausstellungsteile. Ein methodisch fest-

gelegtes Repertoire der internationalen

Designindustrie anno 2012 mit der Betei-

ligung von Alessi, Dyson, Puifocat, Muji,

Rowenta, … Eine Gastausstellung mit

dem Titel „Naked Shapes“ als glanzvolle

Hommage an das japanische Industrie-

design der Gegenwart. Ausgestellt sind

die Privatkollektionen von Seiji Onishi,

Keiichi Sumi und Nobuhiro Yamaguchi.

Unter dem Titel „inversement proporti-

onnel“ zeigt der dritte Teil von „Craft &

Industry“ den Fabrikationsablauf zweier

Designunternehmen, die in ihrem je-

weiligen Markt Symbolkraft besitzen:

Edra und Hermès (Video-Installationen).

Espace B9, Institut Saint-Luc

vom 5. bis 28. Oktober, mo. bis fr. von 13.30 bis

17 Uhr, sa. und so. von 12 bis 17.30 Uhr

www.saintluc-liege.be

Welcome to Saint-GillesEin eher auβergewöhnliches Projekt im

Rahmen einer Designbiennale, da hier

kein fertiges Designprodukt zu sehen sein

wird, sondern ein Prozess, der die formge-

rechte und funktionale Gestaltgebung auf

ein Lütticher Stadtviertel mit sozialem und

kulturellem Gefälle anwendet. Acht De-

sign-Fachhochschulen aus der Euregio-

Maas-Rhein haben 2011-2012, zusammen

mit den Einwohnern, an konkreten Lösun-

gen für mehr Lebensqualität gearbeitet.

Design mit einer ausgesprochen sozialen

Dimension, in der alle Akteure (Schulver-

waltungen, Lehrer, Studenten, Bürger, Be-

hörden, Designfachleute) gefordert waren.

Université de Liège - Faculté d‘architecture

Die Entwicklung dieses interaktiven Design-

prozesses im Stadtbild von Saint-Gilles ist

auch im Netz zu verfolgen:

www.sustainabilityatschool.wordpress.com

KDD_KIDSDRIVENDESIGN„Wasser transportieren“ war die Mission

an eine Kindergruppe (9 bis 12 J.), die sich

zu diesem Zweck von den Schätzen des

Archäologiemuseums „Grand Curtius“

inspirieren lassen durften. Unter der An-

leitung von Designer Michaël Bihain und

mit Unterstützung von Studenten der De-

signfachhochschule Saint-Luc wurde der

gesamte Prozess vom Brainstorming über

den Prototyp bis zur Fertigung illustrativ

festgehalten.

Musée du Grand Curtius

ab dem 7. Oktober, täglich auβer di.

von 10 bis 18 Uhr

www.grandcurtiusliege.be

Zusätzlich zu den vier Hauptausstellun-

gen zählt die Designbiennale weitere

spannende Gastausstellungen, darunter

„Wallonie-Bruxelles Design/Mode“ mit

den Kreationen junger Designer und Un-

ternehmer, die während des Jahres 2012

u. a. an den Design- und Möbelwochen in

Mailand teilnahmen.

Ancienne Halle aux viandes

vom 5. bis 28. Oktober, di. bis sa. von 13

bis 18 Uhr, so. von 10 bis 15 Uhr

www.designliege.be

Ebenfalls sehenswert: „Design Vlaanderen“Ebenfalls sehenswert ist die Gastaus-stellung „Tales of Heroes“ (zeitgenössi-

sches Design mit einem nostalgischen

Twist) von „Design Vlaanderen“.

ESA Saint-Luc Liège/Salle Capitulaire

vom 5. bis 28. Oktober, mo. bis fr. von 13.30 bis

17 Uhr 30, sa. und so. von 12 bis 17.30 Uhr

www.saintluc-liege.be

9

10

FOTOS:

7 MEMORABILIA designing souvenirs,

Bihain diaphragm

8 OPMA, No-Design, Lizene,

Satellite exhibitions

9 WELCOME TO ST-GILLES,

Wei Lun Tseng, Destination

10 KDD KIDSDRIVENDESIGN

(photo Jean-Antoine Dutreuill)

PRAKTISCHKonferenzen mit internationalen

Designfachleuten und ein breit

gefächertes Rahmenprogramm mit

Galerien und Kulturzentren runden

die Designbiennale von Lüttich ab.

Auf der Website www.designliege.

be werden alle praktischen Infor-

mationen zur Biennale sowie die

neuesten Interviews, Reportagen,

Fotos … veröffentlicht. Der Katalog

von RECIPROCITY kann von der

Website herunter geladen werden.

Alle Ausstellungen sind kostenlos!

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Was hat ein Bericht über das Museum für Zeitgenössische Kunst in Ostbelgien in einem Magazin für den wallonischen Exportmarkt zu suchen, werden sich manche Leser vielleicht wundern. Aber Kunst und Unternehmen sind über viele Wege miteinander verbunden.

Man denke nur an das Thema der jüngs-

ten Ausstellung, die in diesem Sommer

im ikob lief: Die deutschen Künstler Doris

Schälling und Jörg Enderle verwenden

den Stein als Material und den Steinbruch

als Ort der Befragung in ihrer künstleri-

schen Arbeit. Überaus aufschlussreich,

wenn man weiß, dass die reichhaltigen

Vorkommen im wallonischen Boden über

Jahrhunderte den Abbau verschiedenster

Natursteine und damit ein handwerkli-

ches und industrielles Tätigkeitsfeld er-

möglicht haben. Dass es ausgerechnet

deutsche Künstler sind, die diese Aus-

stellung im ostbelgischen Museum für

Zeitgenössische Kunst geben, ist auch

kein Zufall, denn in Eupen werden Künst-

ler aus Belgien, Deutschland, den Nie-

derlanden, Österreich und Luxemburg

gezeigt. „Wir vermitteln aber auch belgi-

sche Künstler ins Ausland“, unterstreicht

Francis Feidler, Direktor des ikob: „Ab

Mitte 2013 exportieren wir die Sonder-

ausstellung ‚Jan Fabre. Insektenzeich-

nungen & Insektenskulpturen 1975-1979’

nach Deutschland, erst zur Kunsthalle in

Recklinghausen und danach zum Muse-

um Pfalzgalerie in Kaiserslautern. Diese

Ausstellung wird hier im ikob zusammen

mit dem Antwerpener Künstler ab No-

vember 2012 konzipiert.“ Auch die ikob-

Sammlung selbst, die viele wallonische

und flämische Künstler mit Hauptwerken

umfasst, ist in Sonderausstellungen im

Bozar Brüssel, im Museum Van Bommel

Van Dam in Venlo (NL) und im Museum

Young Art in Wien gezeigt worden, fährt

Francis Feidler fort: „Darüber hinaus

konnte das ikob Einzelausstellungen von

Ronny Delrue, Jacques Charlier, Yves

Zurstrassen (in Spanien) an ausländische

Museen und Galerien vermitteln.“

Wie wichtig ist der Kunsthandel für die

Künstler selbst? „Er ist die Basis ihrer

Existenz“, antwortet der ikob-Direktor,

weswegen vielfältige und grenzüber-

schreitende Kontakte für die Kunst aus-

schlaggebend sind: „Die Vermittler der

Kunst, Museumsdirektoren, Galeristen

und Kunstkritiker sind bei Kunstbien-

nalen (Venedig, Documenta Kassel),

Kunstmessen (Art Brussels, Art Basel,

Art Cologne) oder Ausstellungen sowie

über Kunstzeitschriften und Kunstwer-

beblätter ständig in Kontakt. Persönliche

Kontakte entstehen über einen regelmä-

ßigen Austausch, den ich als Direktor und

Kurator der Ausstellungen im eigenen

Hause sowie im Ausland mache“. Mit der

Erweiterung der Räume im ikob seit 2005,

konnte Francis Feidler gleichzeitig den

Gründungssatzungen nachkommen, wo

schon in 1993 eine Kunstsammlung als

eines der Ziele angestrebt wurde. Feid-

ler erwirbt nach und nach Kunstwerke

für die ikob Collection, vorwiegend von

Künstlern, die im In- und Ausland von

Bedeutung sind und geografisch oder

gesellschaftlich mit Ostbelgien eine

Verbindung haben. Die Sammlung um-

fasst mittlerweile 450 Werke, darunter

großformatige Kunstwerke von Jonathan

Meese, Guillaume Bijl, Yves Zurstrassen,

Lili Dujourie, Günther Förg, Marin Kasi-

mir, Barbara und Michael Leisgen, Den-

mark, Jacques Charlier … „Werke, die ein

Spiegelbild mit formalen und inhaltlichen

Aussagen über unsere jetzige Zeit vorge-

ben“, so Francis Feidler: „Die Werke müs-

sen absolute Museumswerke von hoher

Qualität sein und sie sollten möglichst

wichtige Positionen in der Entwicklung

des Künstlers darstellen.“

IKOBMuseum für Zeitgenössische Kunst in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

KUNST

ikobMuseum für Zeitgenössische Kunst Rotenberg 12 B

B-4700 Eupen

Tel.: + 32 (0)87 56 01 10  

Fax: + 32 (0)87 56 01 10  

[email protected]

www.ikob.be

Ansprechpartner:

Francis Feidler (Direktor des ikob)

Derzeit und noch bis zum 28. Oktober

läuft im ikob eine Ausstellung mit

Werken der jungen belgischen

Künstlerinnen Sylvie Macias-Diaz

aus Verviers und Tinka Pittoors aus

Antwerpen (täglich außer mo. zwi-

schen 13 und 17 Uhr ; Führungen:

bitte telefonisch anmelden).

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d‘Egypte“ duftend. Alle Kerzen werden aus

natürlichem Wachs, mit Duftstoffen und

ohne Farbstoffe in Belgien hergestellt.

In Deutschland kennt man die attraktiven

Deko-Artikel „SensCollection“ bereits in

einzelnen Fachgeschäften. „Wir suchen

ein Netz von Handelsvertretern für Blu-

men- und Dekorationsgeschäfte“, erklärt

die Verkaufsleiterin, „aber man sollte auf

keinen Fall die Event- oder Restaurati-

onsbranche vergessen.“ Der französische

Wintersportort La Clusaz in den Alpen hat

den Zauber der leuchtenden Birkenschei-

te unlängst entdeckt und empfängt seine

Gäste in ihrem warmen Schein.

Die Erleuchtung kommt mit der Praxis … Didier und Nathalie Poncin von der gleichnamigen Baumschule in Bertrix in den belgischen Ardennen hatten ihre Kunden zu einem abendlichen Outdoor-Event eingeladen. Um die Dunkelheit und die Kälte fern zu halten, spaltet der Gastgeber mehrere Birkenscheite und lässt sie brennen. Sie bescheren nicht nur Wärme und Licht, sondern auch ein stimmungsvolles Ambiente. Da kommt den Tannenzüchtern eine zündende Idee.

Sie rüsten die Birkenscheite mit einem

System aus, das nicht nur ein langsames

Brennen, sondern wenig Asche und Rauch

garantiert. Nach ausführlichen Tests las-

sen sie das System patentieren und bringen

Ende 2010 die „Bûche d’Ambiance®“ auf

den Markt: ein ganz und gar natürliches

Kaminfeuer mit Kerze für draußen, das bis

zu vier Stunden Wärme und Licht erzeugt.

Die Dekorationsbranche dankte den Pon-

cins diese raffinierte und wirkungsvolle

Idee, indem sie das Produkt mehrmals

auszeichnete: 2010 mit dem dritten Preis

„Technologische Innovation des Jahres“

auf den „Journées des Collections“ sowie

mit dem zweiten Preis für „Ökologisch-

innovative Entwicklungen“ auf der Messe

„Brico et Habitat“, beide in Paris. Im da-

rauffolgenden Jahr bekamen Didier und

Nathalie Poncin abermals einen Preis für

die kreative Weiterentwicklung ihres Bir-

kenscheits: Sie entwarfen einen schmie-

deeisernen Fackelständer, in Schwarz

oder Rostrot, mit oder ohne Sockel und in

verschiedenen Größen erhältlich, der das

naturschöne Birkenscheit noch dekorativer

macht. Dafür bekamen sie auf der Messe

„Brico et Habitat“ im Juni 2011 den 1. Preis

in der Kategorie „Anwendbare Innovation“.

Bestärkt von den ersten Erfolgen kreieren

die Poncins neben ihrer Baumschule ein

neues Label unter dem Namen „Sens-

Collection“ für ihre dekorativen Produkte.

Für die Teilnahme an der tonangeben-

den Fachmesse „Maison et Objet“ 2011

in Paris erweitern sie ihr Programm um

Duftkerzen mit einem Holzdocht. „Die

knistern so schön“, sagt Carine Rausch,

die für Verkauf und Kommunikation ver-

antwortlich ist: „ein Kaminfeuer, beliebig

verwendbar und nach „Crème brûlée“,

„Perles de Marrakech“ oder nach „Soleil

BAUMSCHULE PONCIN mit einem neuen Zweig: „SensCollection“ bietet innovative Deko-Artikel rund um den Baum

DEKORATION

/NATUR

SensCollection Rue des Planais 21

B-6880 BERTRIX

Tel.: + 32 (0)6 153 32 76

Fax: + 32 (0)6 153 49 80

[email protected]

www.senscollection.com

Ansprechpartner :

Didier et Nathalie Poncin

(Unternehmer)

Seit mehr als 20 Jahren schon wid-

met sich die Familie Poncin der

Zucht von Tannenbäumen und jungen

Forstpflanzen. Auf rund 400 ha gedei-

hen die traditionellen Nordmann-

und Epicea-Tannen sowie die stets

beliebtere Fraser-Tanne, auch

Kegeltanne genannt. Sie nadelt nicht

und verströmt zudem einen frischen

Harzgeruch im Wohnzimmer.

23995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 923995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 9 26/09/12 12:5026/09/12 12:50

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

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MAYA FAIR TRADEExperte für fair gehandelten HonigMehr als 35 Jahre Erfahrung

Hätte es dieses Telegramm 1975 aus Guatemala, das 10 Tonnen Honig zum Verkauf anbot, nicht gegeben, wäre der Spezialist für fair gehandelten Biohonig aus Lateinamerika „Maya Fair Trade“ vielleicht nie entstanden. Aber die 10 Tonnen Honig waren schnell an den Mann gebracht. Es gab also einen Bedarf auf dem europäischen Markt für faire Honigprodukte. Zusätzlich zum Honigimport und -vertrieb entwickelt das Lütticher Unternehmen ebenfalls hochwerti-ge Honignebenprodukte.

Wer in deutschen Weltläden Honiger-

zeugnisse von Gepa oder El Puente kauft,

könnte auf den Geschmack des belgischen

Fair-Trade-Honigimporteurs gekommen

sein, denn Maya Fair Trade beliefert die

beiden Fairhandelsorganisationen mit

Honig aus Fässern. Seit fast 40 Jahren

kauft das kleine Lütticher Unternehmen

Honig in Guatemala, aber auch in Nicara-

gua, Mexiko und Argentinien. „In Europa

waren wir damals einer der allerersten

Importeure, die den fairen Handel zum

Unternehmensauftrag machten“, erin-

nert sich Betriebsleiter Maurice Lambert:

Über einen wirtschaftlich angemessenen

Kaufspreis für die Kleinimker hinaus zahlt

Maya Fair Trade heute eine zusätzliche

Prämie von 200 US-Dollar pro gekaufter

Tonne. Ein Großteil der Handelsgewinne

geht außerdem an die Miel Maya Honing

GoE, eine NRO, die Erziehungs- und Ent-

wicklungsprojekte in Lateinamerika leitet.

„Außerdem“, so unterstreicht Lambert,

„sind wir eine gemeinnützige Gesellschaft:

Unsere Teilhaber streichen keine Dividen-

den ein, sondern alle Erträge werden di-

rekt wieder investiert.“

Hohe QualitätsansprücheDass Maya Fair Trade anno 2011 einen

Umsatz von jährlich ca. 1,3 Millionen Euro

(davon 50 % im Exportgeschäft vor allem

nach Frankreich, den Niederlanden, Itali-

en, Spanien, die Schweiz, …) erwirtschaf-

tet, ist mehreren Faktoren zuzuschreiben.

In erster Linie wohl dem professionellen

Ansatz, mit dem der 5-köpfige Betrieb

seine Aktivität betreibt. „Wir sind einer

der wenigen Betriebe, die einen ständigen

Vertreter in Lateinamerika beschäftigen.

Gerade das versetzt uns in die Lage, eine

extrem strenge Kontrolle auf den Anbau

und Produktionsprozess ausüben. Wir be-

suchen die Imkerkooperativen, vermitteln

ihnen technisches Wissen zur Qualitäts-

und Hygieneverbesserung, sodass wir den

gesamten Prozess von der Produktion bis

zum Vertrieb kontrollieren.“ Als Garantie

für die Einhaltung der Fair-Trade-Stan-

dards werden die Honigprodukte von der

anerkannten Zertifizierungsgesellschaft

FLO-CERT geprüft.

Besonders erfolgreich vertreibt Maya

Fair Trade auch seine eigenen Honiger-

zeugnisse, allesamt nach den Auflagen

des fairen Handels und/oder der Bio-

landwirtschaft hergestellt. Zum Sor-

timent gehören Honiglebkuchen und

Spekulatiuskekse, Schokoladenriegel,

Nougat, Bonbons und Lutscher sowie

Brotaufstrich und Konfitüren mit Honig.

„Es sind hochwertige und handwerklich

hergestellte Produkte, die wir in Fachge-

schäften für fairen Handel, aber auch in

Bio- und Feinkostläden vertreiben. Unse-

re Kunden sind anspruchsvoll und wissen

diese erstklassige Qualität zu schätzen“,

fährt der Lütticher Honigexperte fort.

Mit den Vorzügen seiner erlesenen Ho-

nigerzeugnisse will Maya Fair Trade

auch auf dem deutschen Markt punkten.

„Maya Fair Trade Spekulatiusaufstrich

oder Bio-Honigbonbons, Bio-Himbeer-

marmelade mit Honig oder Schokola-

denriegel, die nach belgischen Qua-

litätsnormen für Schokolade und mit

unserem zertifizierten Honig produziert

werden, wären in deutschen Weltläden,

in Feinkost- und Biogeschäften eine at-

traktive Ergänzung des Bio- und/oder

Fair-Trade-Sortiments. Wir suchen deut-

sche Vertriebe, die unsere Produkte an

solche Geschäfte verteilen.“ Dass der

deutsche Konsument besonders preiso-

rientiert kauft, kann eine Hemmschwelle

für die hochwertige Maya-Fair-Trade-

Feinkost sein. Trotzdem hofft Maurice

Lambert, seine Marke demnächst auch

im deutschen Fachhandel anzutreffen.

Nachdem Maya Fair Trade in den ver-

gangenen Jahren sowohl auf der Anuga

in Köln als auf der BioFach in Nürnberg

vertreten war, nimmt der Honigexperte

im Januar 2013 an der großen Süßwaren-

messe ISM in Köln teil.

LEBENSMITTEL

Maya Fair TradeRue de la Fagne 3

B-4920 HARZE

Tel.: + 32 (0)4 365 22 51

Fax: + 32 (0)4 365 22 61

[email protected]

www.maya-ft.be

Ansprechpartner:

Maurice Lambert (Betriebsleiter)

23995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 1023995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 10 26/09/12 12:5026/09/12 12:50

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

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UNISENSORErster Mehrzwecktest für Mykotoxine im Getreide

Nach dem das wallonische Unternehmen Unisensor seinen Antibiotika-Testinstallationssatz Twinsensor für die Milchindustrie erfolgreich entwickelt und einge-führt hat, bringt Unisensor jetzt eine andere innovative Lösung für ge-sunde Lebensmittel auf den Markt: Mit seinem rapiden Mehrzwecktest 4MYCOSENSOR können insgesamt 6 Mykotoxine im Getreide detektiert werden.

„Es ist gerade dieser Multiplexaspekt, der

unsere Diagnosemittel so interessant für

den Markt macht“, sagt Olivier Heynen,

verantwortlich für Verkauf und Marketing

des neuen Produktzweigs von Unisensor:

„Unser 4MYCOSENSOR kann insgesamt

6 Arten von Schimmelbefall (ZEA, DON,

Fumonisine (B1 und B2) sowie T-2/HT-2

nachweisen. Der neue Schnellteststreifen

von Unisensor ist in der Lage innerhalb

von nur 20 Minuten die Kontaminanten in

Getreide bis zu 80 % der von der EU fes-

tgelegten Höchstmenge zu detektieren.

„Ein weiterer Pluspunkt“, so Olivier

Heynen, „ist die Messung der Konzen-

tration des Schimmelbefalls. Unsere Test

bestätigen nicht nur die Anwesenheit

oder Abwesenheit von Kontaminanten,

sondern klären den Benutzer auch über

die Höhe der Konzentration auf.“

Bevor das neue Diagnoseinstrument

für Schimmelgiftpilze bei Unisensor

Ende 2011 in Produktion ging, wurde

der 4MYCOSENSOR selber ausfüh-

rlich von der externen Prüfstelle CNR-

ISPA getestet und für gut befunden.

In den kommenden Wochen stellt Uni-

sensor auch einen Einzeltest für jeweils

DON- und AFLA-Toxine vor: „Im Einzeltest

können gezielte und quantitative Werte

erreicht werden“, so Olivier Heynen, der

einen weiteren Einzeltest für Ochratoxine

Ende 2012 ankündigt.

Lebensmittelsicherheit Mit der Entwicklung neuer Diagnosemittel

für Mykotoxine visiert das 1997 aus einer

Spin-off der Universität Lüttich hervor-

gegangene Lütticher Biochemie-Unter-

nehmen einen neuen Markt. Potenzielle

Kunden sind Getreidekooperativen, die

groβe Mengen Getreide unterschiedlicher

Produzenten lagern, selbstständige Agrar-

betriebe sowie Labore, die sich auf die Le-

bensmittelsicherheit spezialisiert haben.

Ein Markt mit groβem Wachstumspoten-

zial, da Lebensmittelsicherheit sich heute

zu einem zentralen Faktor in der Agrar-

wirtschaft entwickelt hat.Dynamisch und

innovativ eingestellt, greift Unisensor diese

neue Herausforderung mit Zuversicht auf.

Schimmelbefall bei Getreide, der erst

spät in der Vertriebskette entdeckt wird,

führt dazu, dass die Produktions mengen

unbrauchbar werden und der Hersteller

möglicherweise mit schwerwiegenden fi-

nanziellen Konsequenzen zu rechnen hat.

Für Unisensor, das seine Mehrfach-

Messstäbe zur Nachweisung verschiede-

ner Antibiotikagruppen in der Rohmilch

inzwischen weltweit vertreibt und von der

Milchwirtschaft als Experte auf diesem

Gebiet betrachtet wird, ist die Getreide-

wirtschaft ein neues weites Feld. Zur Un-

terstützung der Markteinführung von 4MY-

COSENSOR sucht das inzwischen mehr

als 30 Mitarbeiter zählende Unternehmen

einen Exportverantwortlichen.

Der Milch- und Getreideindustrie stellt

Unisensor nicht nur eine breite Palette an

Diagnoseinstrumenten bereit, sondern

auch wissenschaftliche Expertise auf dem

Gebiet der Erkennung von Lebensmittel-

kontaminanten, sagt Olivier Heynen: „Mit

unserem Know-how, unseren Stärken und

unserer Flexibilität können wir sofort auf

die spezifischen Anliegen unserer Kunden

reagieren.“

LEBENSMITTEL-

INDUSTRIE

UnisensorRue du Dossay 145, boîte 3

B-4020 WANDRE

Tel.: + 32 (0)4 252 66 02

Fax: + 32 (0)4 252 90 55

[email protected]

Ansprechpartner:

Olivier Heynen (Verkaufsdirektor)

23995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 1123995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 11 26/09/12 12:5026/09/12 12:50

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

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USIMAINTENANCEEinmalige Erfahrung im WeißmetallausgussPräzision kommt an erster Stelle

Ohne Weißmetall-Legierungen würde in der Industrie gar nichts gehen. Spurlager, Buchsen, Gleit-kufen, Führungen von Kolben und Hydraulikzylindern oder Winden und Getriebe sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was mit dem Werkstoff alles hergestellt werden kann.

Das im Jahr 2002 gegründete Unter-

nehmen Usimaintenance aus Villers-le-

Bouillet bei Lüttich hat sich darauf spezi-

alisiert, derartige Werkstücke zu fertigen

oder zu reparieren.

Das Ausgießen der Weißmetall-Legierun-

gen auf Zinn- oder Bleibasis mit Antimon

und Kupfer erfolgt im statischen oder im

Schleuderguss-Verfahren. Das Unterneh-

men ist zwar erst zehn Jahre alt, doch

bringen sein Gründer Pierre Simon und

seine acht Mitarbeiter langjährige Erfah-

rungen und exzellente Referenzen mit.

„Wir produzieren Einzelteile und kleine

Serien. Dabei beraten wir unsere Kunden

auch gerne in Hinsicht auf die beste Le-

gierungszusammensetzung für ihr Werk-

teil und setzen uns mit ihren speziellen

Anforderungen auseinander“, so Nicolas

Sacré, Verkaufsassistent. „Rund 60 % der

Anfragen, die wir bekommen, sind Repa-

raturen. Die restlichen Bestellungen sind

Aufträge zur Herstellung neuer Teile.“

In der rund 800 Quadratmeter umfassen-

den Fabrikhalle befinden sich die Gießerei

sowie die Montage- und Verarbeitungs-

stätte. Hier wird gefräst, geschliffen und

gegossen, werden Lagerschalen ausge-

dreht, Nuten für Keilwellen ausgestoßen

und Innen- oder Außenschleifen herge-

stellt. „Da wir von A bis Z alles selber

machen, die Werkzeuge und Formen in

unseren eigenen Werkstätten herstellen

und nicht auf Zulieferer angewiesen sind,

können wir unseren Kunden sehr kurze

Lieferfristen bieten und sind extrem fle-

xibel“, unterstreicht Sacré. Außerdem ist

seine zentrale geographische Lage für

UsiMaintenance von Vorteil, da der Be-

trieb an die großen Verkehrsachsen an-

gebunden ist.

Zu den Sektoren die UsiMaintenance mit

seiner Expertise beliefert, gehören Ener-

giezentralen, Zementwerke, die Eisen und

Stahlindustrie, … Großkunden sind bei-

spielsweise die belgische Bahn SNCB, der

französische Energiekonzern EDF oder

noch der weltgrößte Zementhersteller

La Farge in Libyen. „In Belgien sind wir

die einzigen auf unserem Gebiet“, so der

Verkaufsassistent. „Die meisten Aufträ-

ge gehen aus den Benelux-Ländern und

aus Frankreich ein. Nun möchten wir

auch gern auf dem deutschen Markt Fuß

fassen.“

Da bei der Herstellung oder Reparatur der

oft kleinen Werkstücke ein hohes Maß an

Präzision erforderlich ist, legt Usimainte-

nance, das 2011 einen Umsatz von 1,8 Mil-

lionen Euro erwirtschaftete, großen Wert

auf die Qualitäts- und Präzisionskontrolle,

die von anerkannten Prüfstellen per Ul-

traschall durchgeführt wird. Außerdem

erfüllt das Unternehmen alle Qualitäts-

standards des Zertifikates ISO 9001.

FEINMECHANIK

UsimaintenanceRue de l´Industrie 2

B-4530 Villers-Le-Bouillet

Tel.: + 32 (0)4 259 49 43

Fax: + 32 (0)4 259 49 44  

[email protected]

www.usimaintenance.be

Ansprechpartner:

Nicolas Sacré (Verkaufsassistent)

23995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 1223995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 12 26/09/12 12:5026/09/12 12:50

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

13

BE.SMART-Graphisme bietet maßgeschneiderte Kommunikation Vom Corporate Style bis zum Webdesign

Im Print- und im Grafikbereich liegt der Ursprung der Kommu-nikations- und Designagentur Be.SMart-Graphisme von Michel Smekens und Martine Barrier. Mit dem Aufkommen des Internets und der elektronischen Medien hat sich die Agentur neben dem Entwurf der visuellen Unternehmensidentität für die klassischen Papiermedien, mit dem Webdesign ein weiteres Standbein zugelegt.

„Die Printmedien bleiben nach wie vor

ein wichtiger Kommunikationsvektor für

ein Unternehmen. Auch weil es Papier

gelingt, einen direkten Kontakt zum Kun-

den und zum Markt zu legen. Es unter-

streicht ihre tatsächliche Präsenz“, sagt

der Gründer von Be.SMart-Graphisme,

Michel Smekens. Eine kohärente visuelle

Identität des Unternehmens – Logo, Ver-

packungen, Broschüren, Beschriftungen

usw. sowohl auf papierenem als auch auf

elektronischem Träger sind aufeinander

abgestimmt – ist ein wichtiges Element

der Kommunikationsstrategie und wird

von der Agentur besonders beachtet.

Neben dem Entwurf einer visuellen Identi-

tät berät Be.SMart-Graphisme seine Kun-

den über die geeigneten Kommunikations-

strategien in einem überaus wandelbaren

Markt. „Der Kunde nimmt Marken heute

differenziert wahr“, erklärt Michel Sme-

kens, „Premium-Marken kauft er, wenn

ihm wirklich etwas daran liegt, aber er hat

auch gelernt, bei gleichwertiger Qualität

low cost Marken zu schätzen. Heute trifft

der alte Spruch nicht mehr zu, dass wir

sind, was wir konsumieren. Unternehmen

müssen ihre Strategien vor diesem Hinter-

grund anpassen.“

Hebel in Bewegung setzenMit seiner langjährigen internationalen

Kommunikationserfahrung (sowohl auf

dem Gebiet der Inhalte als der kreativen

Ausarbeitung) hat Michel Smekens eine

wöchentliche Kunstzeitschrift ins Inter-

net gestellt: www.imagine-imagine.com

ist unterschiedlichen Kunstthemen ge-

widmet. Monatlich erscheint ein dickeres

Magazin, dessen aktuelle Ausgabe der

Gewalt gegen Frauen in der Welt und

insbesondere den umstrittenen Exzisi-

onspraktiken gewidmet. Gelesen werden

seine Online-Magazine in 60 Ländern, so

Michel Smekens, und erreichen damit eine

breit gestreute Leserschaft weltweit. Mit

seiner Tätigkeit als Herausgeber will er

gesellschaftliche Themen anreißen und

Veränderungen anstoßen. Ein Forum

bieten, das auch seine Kunden für das

Marketing und die Visibilität ihrer Website

nutzen können.

www.entreprisesbestof.be Ein Unternehmensporträt von 12 Seiten

mit kurz gefassten klaren Informatio-

nen über die Kernaktivitäten, präsentiert

in einem attraktiven grafischen Design

und mit vielen Illustrationen. So definiert

Smekens ein neues praktisches Kommu-

nikationsmittel für den Kunden: „Dieses

Format kann er überall herunterladen

und mühelos per E-Mail verschicken. Ein

Plus in seiner Marketingstrategie.“ Fir-

GRAFISCHES

DESIGN

Be.SMart-GraphismeRue couture 48

B-6120 Nalinnes

Tel.: + 32 (0)491 12 95 34

[email protected]

www.be-smart-graphisme.com

Ansprechpartner:

Michel Smekens (Agenturleiter)

menporträts bringt Be.Smart-Graphis-

me auch auf seiner Internetplattform

www.entreprisesbestof.be“ unter, wo die

Visibilität der anderen porträtierten Un-

ternehmen auch dem eigenen Bekannt-

heitsgrad zugute kommt.

23995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 1323995_WalloniaExport_sept2012_v01.indd 13 26/09/12 12:5026/09/12 12:50

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

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XTRATHERMIrischer Dämmstoffspezialist Xtratherm investiert in FeluyGrößter Investitionsbetrag für 2012

lumen der Produktionsverluste, einer der

schwersten Kostenpunkte, auswirkt. Die

in der Wallonie hergestellten Produkte

sind für die Nachbarländer bestimmt:

Für die Niederlanden, Deutschland, die

Schweiz und in erster Linie Frankreich,

wo der Dämmstoffmarkt in voller Ent-

wicklung ist.

Jean-Claude Marcourt, Minister für Wirt-

schaft in der Wallonie, reagierte zufrieden:

„Für uns ist diese Handlung von Bedeu-

tung. Das Unternehmen verbindet sich,

100 Arbeitsplätze zu schaffen. Aber wir

wissen, dass es mehr und insbesondere

indirekte Arbeitsplätze sein werden.“ Dass

die Auswirkungen auf die regionale Wirt-

schaft fruchtbar sein werden, steht außer

Frage: Nicht zuletzt Chemieproduktzulie-

ferer und Transportunternehmen sollten

davon profitieren.

Die Produktionslinie soll ab September

gebaut werden, sodass die effektive Her-

stellung Mitte Mai 2013 einsetzen kann.

Xtratherm rechnet mit rund 100 Arbeits-

plätzen. Das dürfte aber erst der Anfang

sein: Wenn die Geschäfte sich den Voraus-

sichten nach entwickeln, sind zwei weitere

Produktionslinien geplant. Die Iren haben

schon ein Auge auf die umliegenden Ge-

werbeflächen geworfen. Durch eine sol-

che Betriebserweiterung würden Dutzen-

de zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen.

Die Gesamtinvestitionen lägen dann bei

75 Millionen Euro.

INVESTIEREN IN

DER WALLONIE

Office for Foreign InvestorsAWEXWallonische Agentur für Export und ausländisches InvestmentTel.: +32 (0)81 33 28 5O

Fax: +32 (0)81 33 28 69

[email protected]

www.investinwallonia.be

Ansprechpartner:

Mélanie Cordonnier

Projektmanager: Deutschland -

Österreich – Schweiz

Xtratherm ist zurzeit Europas schnellst wachsender Dämmstoff-hersteller und grenzübergreifend für seine Thin-R® PIR Hartschaum-dämmstoffe bekannt.

Bislang wurden die Dämmstoffplatten am

Gesellschaftssitz, im irischen Navan, pro-

duziert sowie in der neuen vor 8 Jahren in

Chesterfield, Großbritannien, gebauten

Produktionsstätte. Aufgrund der stetig

wachsenden Nachfrage nach PIR Dämm-

stoffen beginnt Xtratherm noch in diesem

Jahr mit dem Bau einer Produktions- und

Vertriebsanlage im wallonischen Feluy.

Die Investition des irischen Unterneh-

mens beträgt 25 Millionen Euro. 30 %

steuern die Wallonische Region und der

EFRE (Europäischer Fonds für regionale

Entwicklung – im Rahmen von Ziel 1) bei.

Auf dem 100.000 m² großen Betriebsge-

lände entstehen rund 100 Arbeitsplätze.

Der europäische Dämmstoffmarkt boomt

und die irischen und englischen Produk-

tionswerke können die Nachfrage nicht

erfüllen. Xtratherm hat sich also für eine

Niederlassung auf dem Kontinent und für

Feluy entschieden. Um erstmals Fest-

land zu betreten, hatte Xtratherm meh-

rere Standorte ins Auge gefasst, darunter

in Limburg, in den Niederlanden und in

Deutschland. Die Entscheidung fiel aber

schließlich zugunsten von Feluy in der

Provinz Hennegau. Die Iren ließen sich

u. a. davon überzeugen, dass die wallo-

nischen Ansprechpartner schneller und

umfassender reagierten als die von ihnen

ebenfalls angesprochene Konkurrenz.

Darüber hinaus waren die Logistikvor-

teile und die großzügige Auswahl an ver-

fügbaren Gewerbeflächen in der Wallonie

ausschlaggebend. Dass die Wallonen

Xtratherm außerdem mit dem regiona-

len Arbeitsamt (Forem) für die Schulung

der künftigen Arbeitnehmer in Kontakt

brachte, haben die Investoren überaus

geschätzt und sie vom professionellen

Ansatz des wallonischen Investitionsver-

waltung überzeugt. Für ein Unternehmen

wie Xtratherm handelt es sich um einen

Schlüsselfaktor, da sich das Ausbildungs-

niveau der Mitarbeiter direkt auf das Vo-

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WALLONIA EXPORT • OKTOBER 2012

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WASSERTOURISMUS IN DER WALLONIE Les Lacs de l’Eau d’Heure: ein Seengebiet im Aufwind

Das Seengebiet aus fünf Stauseen, herrlicher Natur, Stränden und Wäldern und breit gestreuten Wassersportaktivitäten wird demnächst um eine Reithalle, einen Golfplatz und ein funkelnagelneues Aquacenter bereichert. Die Lacs de l’Eau d’Heure sind bei Familien und Wassersportfreunden gleicherma-ßen beliebt. Mit großen Investitionen der wallonischen und europäischen Behörden will man das Seengebiet auch für den internationalen Frem-denverkehr attraktiv machen.

Wie groß das Potenzial des Seengebietes

Lacs de l’Eau d’Heure noch sein dürfte,

muss manchen 2010 zum ersten Mal

wirklich klar geworden sein. Vor zwei

Jahren nämlich wurde der Standort von

der EU-Kommission mit dem wohl pro-

minentesten Preis für Tourismusdestina-

tionen ausgezeichnet, dem EDEN-Award

für „European Destination of Excellence“.

(In die Endauswahl 2010 waren übrigens

auch das Seelentium in Österreich und

die Vorpommerische Flusslandschaft in

Deutschland gekommen.)

Die lokale Bevölkerung dankt es ihrem

Seenplateau schon lange, das es das

ganze Jahr über mit seinem Wasser-

sportangebot, kilometerlangen Rad- und

Wanderwegen für Familien, aber auch für

Profis, mit seiner geschützten Natur und

vielen Ausflugsmöglichkeiten direkt vor

der Haustür liegt. Über 120.000 Besucher

jährlich vergnügen sich auf den Sport -und

Spielplätzen, buchen Jetskis oder lernen

Wasserski, wandern oder radeln auf den

ausgewiesenen Wegen, tollen an den

Stränden und im Wasser oder besuchen

die Staudammanlage mit ihren unterirdi-

schen Gängen und dem hohen Turm, der

sich im Laufe der Jahre zum Wahrzeichen

der Lacs de l’Eau d’Heure etabliert hat.

Panorama: atemberaubend!Wer einen weiten Blick ins Land und in

alle Himmelsrichtungen zu schätzen

weiß, düst mit dem Aufzug die 107 m zur

Panoramaplattform hinauf. Nach seiner

Fertigstellung 1977 wird der Turm der-

zeit, zusammen mit den anderen Anla-

gen des Lac de la Platte Taille, renoviert.

Geplant sind, neben einer Erneuerung

der Strand- und Schwimminfrastruktur

sowie dem Bau einer Mehrzwecksport-

halle und eines Konferenzzentrums, eine

Golfschule und ein Reitzentrum, das im

europäischen Vergleich mithalten kann.

Die Anziehungskraft des Wassersportge-

biets dürfte mit einem neuen Aquacen-

ter (renovierte Außenanlagen, Bau eines

Schwimmbads, Aquaparks, Wellness- und

Balneotherapiezentrums) noch steigen.

Die Investitionen belaufen sich insgesamt

auf mehr als 5,5 Mio. Euro, wobei 3,3 Mio.

Euro von der Wallonie und 2,2 Mio. Euro

vom europäischen FEDER-Programm

beigesteuert werden. Damit soll das Se-

engebiet nicht nur für den Tagestouristen

attraktiver werden, sondern auch interna-

tionale Wassersport- und Naturfreunde zu

einem längeren Aufenthalt verleiten.

WBT

Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel (Deutsche Repräsentanz des Wallonie-Bruxelles Tourismus – WBT) c/o Delegation der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Französischen Gemeinschaft & der Wallonischen Region Belgische BotschaftJägerstraße 52-53

D-10117 Berlin

[email protected]

Tel.: +49 (0)30 20 60 71 605

Fax: + 49 (0)30 20 60 71 606

Belgiens größtes Wassersportgebiet zählt 70 km Strand, 600 ha Wasserfläche, 600 ha

Waldfläche und 600 ha Wiesen. Gebildet von fünf Stauseen, die nicht nur einen der

wichtigsten künstlichen Wasserreservoirs des Landes darstellen, sondern auch das

Niveau der Sambre regulieren und Strom erzeugen. Ausführliche Informationen über

die angebotenen Aktivitäten, Unterkünfte, Anfahrt usw. erteilt die Empfangsstelle:

Centre d‘Accueil de la Plate Taille –  Lac de l‘Eau d‘Heure – 6440 Boussu-Lez-Walcourt

(Froidchapelle) – Tel.: + 32 (0)7 150 92 92 – [email protected]

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Page 16: Wallonia Export _ oktober 2012

Frau Isabella PROFETAc/o Belgisches Konsulat

Cäcilienstraße 46

D-50667 KÖLN

Tel. +49 (0)221 25 41 73

Fax +49 (0)221 25 46 18

[email protected]

Herr Marc DE VESTELEBelgische Wirtschaftsvertretung

Maximilianplatz 12a

D-80333 MÜNCHEN

Tel. +49 (0)89 389 89 20

Fax +49 (0)89 389 89 220

[email protected]

Herr Thierry FARNIRc/o Belgische Botschaft

Jägerstraße 52-53

D-10117 BERLIN

Tel. +49 (0)30 20 65 86 406

Fax +49 (0)30 20 65 86 430

[email protected]

Herr Jacques MEESSENWallonische Exportagentur Belgiens

Dennewartstraße 25-27

D-52068 AACHEN

Tel. +49 (0)241 96 315 60

Fax +49 (0)241 96 315 69

[email protected]

Herr Frank COMPERNOLLEc/o Belgisches Konsulat

Langenhorner Markt 9

D-22415 HAMBURG

Tel. +49 (0)40 532 42 02 oder 32

Fax +49 (0)40 532 42 52

[email protected]

WALLONISCHE WIRTSCHAFTSUND HANDELSATTACHÉS IN DEUTSCHLAND

DELEGATION DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT, DER FRANZÖSISCHEN GEMEINSCHAFT UND DER WALLONISCHEN REGION

Herr Stefan FÖRSTER I c/o Belgische BotschaftJägerstraße 52-53 I D-10117 BERLIN

Tel. +49 (0)30 20 61 86 410 I Fax +49 (0)30 20 61 86 411

[email protected]

www.DGCFRW.de I www.wallonie-bruxelles.de

Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel

Büro Berlin - Abt. Meetings & Incentives

Herr Hans J. KREMER I c/o Délégation Wallonie-BruxellesBelgische BotschaftJägerstraße 52-53 I D-10117 BERLIN

Tel. +49 (0)30 20 60 71 605 I Fax +49 (0)30 20 60 71 606

[email protected]

www.meetingpointbelgium.de

Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel(Offizielle Vertretung in Deutschland des O.P.T.)Herr Marc GOULIERCäcilienstraße 46 I D-50667 KÖLN

Tel. +49 (0)221 277 59 0 I Fax +49 (0)221 277 59 100

[email protected] I www.belgien-tourismus.de

WALLONISCHE EXPORTFÖRDERUNGS- UND AUSLANDSINVESTITIONSAGENTUR BELGIENS (AWEX)

Förderung des AußenhandelsPlace Sainctelette 2

B-1080 BRÜSSEL

Tel. +32 (0)2 421 82 11

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Förderung der Ausländischen InvestitionenAvenue des Dessus de Lives 6

B-5101 NAMUR

Tel. +32 (0)81 33 28 50

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AGENDA

IZB - LEITMESSE DER AUTOMOBILZULIEFERERINDUSTRIEAusrüstung, Maschinen, Fahrzeuge, Zulieferer

10-12/10/2012 I Wolfsburg

KONTAKTTAG «MEET AND GREET»Multisektoral

November-Dezember 2012 I Aachen

H.I. & N.I. EUROPANahrungsmittel, Horeca

13-15/11/2012 I Frankfurt

MEDICAMedizintechnik, Laborausstattung, Pharma

14-17/11/2012 I Düsseldorf

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