VinylVinylMai · Juni · Juli · Ausgabe 2/2017 Deutschland 4,80 €

Das Schallplatten-Magazin

• Die wichtigsten LP-Neuerscheinungen

• Vinylklassiker für jede Sammlung

• Deep-Purple-Story Teil 1

• Frank Laufenberg über Plattenhüllen

… und sein PopStop Musikradio

• Guy Sternbergs pures Analogplattenstudio

• Hootchie Cootchie: Event-DJ packt aus

• HiFi-Ratgeber

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vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften zu unserer ersten

Ausgabe! Wir waren (trotz der dahingehenden Hoffnung) ei-

nigermaßen überrascht darüber, auf wie viel Resonanz VINYL

bei Ihnen gestoßen ist. Dabei überwog das Lob, aber wir haben

natürlich auch nicht weggelesen, wenn es um Ihre Kritik ging.

Realistisch betrachtet können wir nicht jede Einzelmeinung in

vollem Maße befriedigen, jedoch hoffen wir, dass wir die drei

Hauptkritikpunkte mit der Ausgabe 02/2017 bereits abstellen

können. Da wäre zum einen die Papierqualität, die beim Erstling

zugegebenermaßen auch nicht unseren eigenen Ansprüchen ge-

nügte. Ab sofort lesen Sie VINYL auf festerem Papier und mit

einem deutlich hochwertigeren, stabileren Umschlag. Damit zu-

sammen hängt die Lesbarkeit der Texte, insbesondere bei den

Plattenreviews: Auf dem neuen, dickeren Papier sieht der Druck

nicht nur besser und schärfer aus, wir haben zudem die Schrift

etwas größer gemacht. Nun sollten auch weiße Buchstaben auf

dunklem Hintergrund ohne zusammengekniffene Augen lesbar

sein! Der dritte oft genannte Punkt, den Sie uns ins Lastenheft

geschrieben haben, betrifft das Preis-Umfangs-Verhältnis, und

auch hier legen wir mit 12 Seiten mehr noch mal einen drauf.

Im Zusammenhang damit möchte ich Ihnen auch in eigener

Sache etwas mitteilen: Als passionierter HiFi-Freelancer, der

allerdings im „normalen Leben“ einem Fulltime-Job nachgeht,

kommt man bei wachsendem Heftumfang irgendwann an den

Punkt, wo die zur Verfügung stehende und die zur Redaktion

und Produktion nötige Zeit auf einmal nur schwer miteinander

vereinbar sind. Daher wird Dr. Martin Mertens, Ihnen sicher

bereits bestens bekannt durch EAR IN, das Kopfhörermagazin

aus dem Michael E. Brieden Verlag, ab der Ausgabe 03/2017

auch das Magazin VINYL als Chefredakteur betreuen. Ich blei-

be Ihnen aber weiterhin als Redakteur erhalten – die Liebe zur

schwarzen Scheibe erlaubt es mir auch gar nicht anders! Leider

mussten wir (unter anderem auch aus dem Zeitgrund) die ange-

kündigte Story zum Plattenspielerbastler Dominik Bauer auf die

Ausgabe 03/2017 verschieben – dafür gibt’s dann auch gleich das

neueste Projekt des Aachener Tüftlers zu sehen!

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Schmökern in VINYL!

Mit analogen Grüßen,

Michael Bruss

■ Editorial

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THE FINAL

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About Vinyl

3 Editorial 6 News aus der Scheibenwelt 94 Vinyl-Markt 96 Leserumfrage 97 Impressum und Vorschau auf Vinyl 03/2017

Fresh Vinyl – Aus der Presse auf den Teller 14 Rag‘n‘bone Man – Human 15 A Tribe Called Quest – We Got It from Here... Thank You 4 Your Service 16 Agnes Obel – Citizen of Glass 17 Lianne Hall – Caretaker 18 Otis Taylor – Fantasizing About Being Black 19 Al Di Meola – Morocco Fantasia (Live) 20 Overkill – The Grinding Wheel 22 Bobby Kimball – We‘re Not in Kansas Anymore 23 Immolation – Atonement 24 Beginner – Advanced Chemistry 25 Mädness & Döll – Ich und mein Bruder 26 Christine and the Queens – Chaleur Humaine 27 Eric Andersen – Mingle with the Universe: The Worlds of Lord Byron 28 Disharmonic Orchestra – Fear of Angst 29 Kim Janssen – Cousins 32 Udo Schild & Unplugged Jazzband – Live at Kölner Philharmonie 1999 33 Michael Schenker – Fest Live, Tokyo International Forum Hall A 34 Kasabian – For Crying out Loud 35 Maybe Canada – Ruined Hearts 36 Tschaikowski – Nutcracker (Sir Charles Mackerras, London Symphony Orchestra) 37 J.S. Bach – Motetten BWV 225-230 (Philippe Herrweghe, Collegium Vocale Ghent) 38 V.A. – Burmester Selection Vol. 1 39 Barb Jungr – Every Grain of Sand (Bob Dylan Covers)

Living Vinyl – Klassiker neu entdeckt 65 Shirley Bassey – The Remix Album 66 The Acid – Liminal 67 Callisto – Noir 68 Amplifi er – Mystoria 69 The Notwist – Neon Golden 70 Tingvall Trio – In Concert 71 Badly Drawn Boy – Have You Fed the Fish? 72 The Arcade Fire – The Suburbs 73 Depeche Mode – Speak & Spell 74 Patricia Barber – Companion 75 Diana Krall – Stepping Out 76 Goldfrapp – Head First 77 Calexico – Hot Rail 78 The Alan Parsons Project – The Turn of a Friendly Card 79 The Devastations – The Devastations 80 Biffy Clyro – Opposites 81 My Sleeping Karma – Tri 82 Pet Shop Boys – Introspective (45 RPM) 83 Dillon – The Unknown

Inside Vinyl – Unter der Oberfl äche 12 Feature: Pearls Before Swine 40 Feature: Popstop – Das Musikradio 44 Feature: Die Geschichte von Deep Purple (Teil 1) 50 Porträt: Humpty Records

Playing Vinyl – Für die perfekte Vinylwiedergabe 82 Plattenwaschmaschine Record Doctor 84 Plattenspieler Technics SL-1200GAE

Dodicipollici, was auf Deutsch so viel heißt wie „Zwölf Zoll“, ist ein in Mailand ansässiges Un-ternehmen, das sich auf das Design und die Herstellung von Aufbewahrungsmöbeln für Musikliebhaber spezialisiert hat. Der Grün-der Simone Turati sagt von sich selbst, dass er „Musik liebt, sammelt und mit fast obsessiver Hingabe pfl egt und aufbewahrt.“ Obwohl der Name darauf schließen lassen könnte, dass man sich allein auf Schallplatten konzentriere, bietet Dodicipollici auch Komponenten an, in denen CDs und Bücher aufbewahrt werden können, und auch HiFi-Anlagen machen sich sehr gut

auf den in verschiedenen Hölzern erhältlichen Regalen. Sein Ziel sei es immer schon gewesen, dem Besitzer seiner modularen Kuben die Mög-lichkeit zu geben, seine Sammlung, aber auch die Hardware mit dem ihr gebührenden Stolz präsentieren zu können, so Turati.

Die Preise für Dodicipollici sind abhängig von Modell und Holz (Standard ist Birke, Eiche, Kir-sche, Teak und zwei Sorten Walnuss sind opti-onal erhältlich). Die Basismodule sind das Stan-dardmodell EGO ohne Schubladen für 130 Euro bis 145 Euro, welches bis zu 95 LPs, aber auch Bü-

cher und Magazine aufnehmen kann. DECA be-sitzt eine Schublade und kostet von 160 Euro bis 185 Euro, kann bis zu 65 LPs aufnehmen. NINA kommt sogar mit zwei Schubladen für bis zu 156 CDs daher und schlägt mit 200 Euro bis 225 Euro zu Buche. Verbunden werden die einzelnen Ku-ben mit Steckschrauben, die durch vorgebohrte Löcher geführt werden. Dodicipollici bietet auch Füße und durchgehende Aufl agen sowie Profi l-hölzer an, mit denen man das Regal zum echten Möbelstück machen kann.

■ News

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Edles Zuhause aus Italien für wertvolle Musikschätze

Weitere Infos unter www.dodicipollici.com

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News ■

Die schwedischen Doomlieblinge Avatarium melden sich mit ihrem dritten Studioalbum zurück. Der neue Longplayer »Hurricanes and Halos« wird am 26. Mai auf die Welt losgelassen. Sechs der acht eingän-gigen Tracks stammen erneut aus der Feder von Candlemass-Kopf Leif Edling, während Gitarrist Marcus Ji-dell und Stimmzauberin Jennie-Ann Smith diesmal ebenfalls am Songwri-ting beteiligt waren und aus »Hurrica-nes and Halos« gemeinsam einen hof-fentlich würdigen Nachfolger für »The Girl With the Raven Mask« schmie-deten – ein Album, das 2015 immerhin zahlreiche „Soundchecks“ gewann und der Band außerdem den Award „Up And Coming“ der Fachzeitschrift Metal Hammer einbrachte. ,Hurricanes and Halos‘ aufzunehmen war eine emotionale Achterbahnfahrt für mich und ich denke, das führte stark zu der reinen und unverfälschten Energie auf diesem Album. Ich bin sehr

stolz auf das, was wir hier gemeinsam erschaffen haben!“, erklärt Leadsän-gerin Jennie-Ann Smith, und Gitarrist Marcus Jidell fügt hinzu: „Es fühlt sich an, als hätten die letzten zwei Alben ebenso wie die EPs dazu geführt, dass wir genau hier herauskommen, wo wir nun mit diesem Album stehen. Es war eine natürliche Entwicklung – nicht nur musikalisch betrachtet, sondern auch vom emotionalen Standpunkt aus.“Die neue Scheibe wurde von Marcus Ji-dell selbst produziert, während David Castillo (Katatonia, Bloodbath, Opeth) sie in den Ghost Ward Studios auf-nahm und mixte. Für das Mastering war Jens Bogren (Soilwork, Sepultura) zuständig – laut Presssetext des Labels Nuclear Blast haben beide gemein-sam „einen organischen, warmen Klang erschaffen, der »Hurricanes and Halos« von der überzüchteten, elek-tronisch optimierten Masse abhebt.“ Wir sind gespannt!

Der legendäre Technics SL-1200 feierte schon 2016 mit der GAE-Version (siehe Seite 74 ff.) sein Comeback, doch die Neuaufl age war al-les andere als ein Schnäppchen. Technics hat anscheinend das Klagen der nicht ganz so solventen Fangemeinde erhört und schickt endlich auch zwei günstigere Modelle ins Rennen. Auch wenn heutzutage eine fast unerschöpfl iche Anzahl von neuen Modellen den Markt bereichert: Technik-Enthusiasten und DJs gleichermaßen sind sich fast unisono einig: Der einzig wahre direkt angetriebene Plattenspieler kam und kommt von Technics. Seit er im Jahr 1972 das Licht der Welt erblickt hat, haben sich die Geräte mehr als bewährt und sind in Clubs weltweit immer noch im Dauereinsatz. Dummerweise stellte Panaso-nic die Produktion der Plattenspieler-Reihe im Jahr 2010 ein, und die Preise für gebrauch-te Geräte sind explodiert. Als im vergange-nen Jahr die Marken-Mutter Panasonic das Comeback der Legende verkündet, war der

Enthusiasmus groß – und wurde gleich vom Preisschild eigedampft: Mit 3.500 Euro ist der neue Technics ziemlich teuer. Doch nun gibt es Hoffnung, denn mit dem schwarzen Technics SL-1210GR und dem silbernen SL-1200GR geht Ende Mai die Neuaufl age end-lich auch zu erschwingliche(re)n Preisen in den Verkauf. Die günstigeren Varianten des Luxus-Turntables SL-1200GAE sollen für rund 1.500 Euro in den Verkauf gehen. Der Tonarm wird aus Aluminium gefertigt, während das Luxus-Modell einen Magnesium-Arm besitzt. Im Innern treibt nur ein Rotor den Direkt-antriebsmotor an, beim 1200GAE ist es ein Zwillingsrotor. So sind die GR-Modelle mit 1,2 Kilogramm auch etwas leichter. Die Audioan-schlüsse sind vergoldet, die Anschlusskabel können endlich auch ausgewechselt werden – bei den Originalen waren sie fest verbaut. Äußerlich sind die Neuen von den Ahnen auf den ersten Blick fast nicht zu unterscheiden. Also: Was spricht noch gegen den SL-1200?

Kult-Plattenspieler Technics SL-1200

kehrt endlich günstiger zurück

Weitere Infos unter www.nuclearblast.de

Avatarium kündigen drittes Album „Hurricanes and Halos“ an

■ News

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Sachen gibt’s: Ein neuer „Smart Turntable“, der es den Plattenfans möglich macht, Vinyl direkt auf ihrem Smartphone abzuspielen, ist derzeit in der Mache. Ob man das will oder nicht, sei mal dahingestellt – eine witzige Idee ist es alle-mal. Entworfen wurde das schicke Teil namens „Love“ von Yves Béhar, und herausgekommen ist ein skulpturales Designobjekt, das konven-tionelle Ideen von der Form und Arbeitsweise von Plattenspielern vollkommen umdreht – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

„Love“ will die traditionell mit Vinyl verbundene haptische Intimität mit der modernen beque-men Nutzbarkeit moderner Audiosysteme ver-binden. Daher kann es mit jedem Bluetooth-

Audio-Gerät und Wi-Fi Multiroom-System verbunden werden – egal ob Lautsprecher, Kopf-hörer oder Stereoanlage. Für traditionelle Laut-sprechersysteme, die nicht Bluetooth-aktiviert sind, kommt „Love“ mit einem 3,5-mm- oder RCA-Bluetooth-Adapter daher.

Sobald der „Love“ mit einem Audiogerät syn-chronisiert wurde, kann man seine Schallplat-te auf eine der beiden 7"-Plattenbasen legen. Das intelligente System scannt dann über den „Datenträger“ (pfui!), um seine Größe und die Anzahl der darauf enthaltenen Tracks zu be-stimmen. Das Abspielen geschieht durch drei-maliges Drücken der Außenhülle von „Love“ oder kann in der zugehörigen App aktiviert

werden. Wirklich toll ist, dass man so auch die einzelnen Tracks direkt anwählen kann. Die Smartphone-App ermöglicht es dem Benutzer aber nicht nur, Tracks zu spielen, zu pausieren, zu überspringen und zu wiederholen, sondern auch, die Geschwindigkeit zu wählen und die Lautstärke einzustellen sowie das Album-Cover auf dem Display anzuzeigen.

Die organische Form der Außenhülle ist in glänzend schwarzem Kunststoff gefertigt und soll die perfekte visuelle Ergänzung zum abge-spielten Vinyl darstellen. Zugegeben: Meister Béhar hat ein sehr elegantes und modernes De-sign auf die Beine gestellt.

Liebe deinen Plattendreher!