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Willkommen liebe LeserInnen! Vielen Dank für das tolle Feedback auf unseren ersten Newsletter. Heute dürfen wir Ihnen bereits den zweiten präsentieren und haben wieder viele interessante Geschichten, Berichte und Tipps für Sie zusammengestellt. Ich hoffe Sie haben Freude beim Le- sen und es ist das eine oder andere Wissenswerte für Sie dabei. An dieser Stelle möchten wir Sie in Zukunft auch immer über unsere Tä- tigkeiten informieren. Dank der Fir- ma Pfizer hatten wir Anfang März die Möglichkeit an einer sehr interessan- ten PH Veranstaltung in München teil- zunehmen. Zusammenfassend können wir stolz berichten, dass „Lungen- hochdruck“ mittlerweile einen sehr großen Stellenwert eingenommen hat. Es gibt sehr viele verschiedene Thera- pien, sodass hoffentlich für jeden et- was Wirksames dabei ist. Sollten Sie dennoch einmal vor einer Transplanta- tion stehen, hoffen wir, dass Ihnen die Geschichte von Irene auf den nächsten Seiten Hoffnung gibt. Wir wünschen Ihnen und Ihren Fami- lien viel Spaß beim Lesen. Eva Hütter & Gerry Fischer Die Patientenvereini- gung stellt sich vor Sollten Sie uns noch nicht ken- nen, möchten wir den 2. Newsletter dazu nutzen, uns kurz vor- zustellen: Die Organi- sation „Patientenver- einigung Lungenhochdruck“ wurde im Jahr 2000 von Klaus Körner, selbst Be- troffener, gegründet. Klaus verstarb leider kurz vor seinem 30. Geburtstag und Ge- rald Fischer, bereits Obmann des „Kinder PPH Forschungsverein“, übernahm die Organisation. Seit die Diagnose bei sei- ner Tochter Maleen gestellt wurde, hat er es sich zum Ziel gesetzt, Heilung für Lungenhochdruck zu finden. Neben der Patientenbetreuung organisiert der Verein daher außerdem Charity-Events, um Geld für die Forschung zu lukrieren. Da all dies alleine unmöglich zu bewältigen ist, wurde ich 2006 ein Teil des Lungenhoch- druck-Teams. Seit mittlerweile 4 Jahren versuche ich nun täglich die Probleme und Anliegen aller Betroffenen zu lösen. Ich bin sehr stolz, dass sich unsere Mitglie- derzahl seitdem mehr als verdreifacht hat. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch bei meinen ehrenamtlichen Helfern: Eva, Franziska, Margit, Pamela, Sandra und Tanja. Danke für Eure Unterstützung!! Alles Liebe, Eure Eva Hütter Das sind wir Zur Person KR Gerald Fischer Gerry Fischer ist 50 Jahre alt, verheira- tet mit Benita, Vater von 2 Kindern und lebt in Wien. Er ist nicht nur Obmann der beiden österreichischen Vereine (Patien- tenvereinigung und Forschungsverein), sondern auch Präsident der europäischen Vereinigung „PHA Europe“ und Vertre- ter für seltene Krankheiten im Obersten Senatsrat. Darüber hinaus führt er seinen Familienbetrieb, das Alt-Wiener Schnaps- museum (schnapsmuseum.com) und or- ganisiert Incentive-Reisen für TUI Reise- center. In seiner wenigen Freizeit verbringt er sehr viel Zeit mit seiner Familie, spielt gerne Golf und unternimmt Ausfahrten mit seinem Oldtimer. Unser Rückblick auf den Marsch der selte- nen Krankheiten Bei winterlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein versammelte sich am Samstag, den 27. Februar um 10 Uhr morgens am Herbert- von-Karajan-Platz neben der Oper eine bunte Menschentraube mit Kinderwägen, Luftballons, Transparenten und Demo- Tafeln aus Holzleisten, auf denen die unterschiedlichsten Krankheiten zu lesen waren. Aus einem Rot-Kreuz-Bus wurden Luftballons geblasen und Demo-Tafeln verteilt. Langsam setzte sich die Men- schenmenge (schätzungsweise 100 - 150 Personen) bestehend aus Engagierten, Betroffenen und deren Angehörige in Be- wegung, um ein Zeichen der Solidarität Von PatientInnen für PatientInnen Ausgabe 2, Mai 2010 PH – NEWSLETTER

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Willkommen liebe LeserInnen!Vielen Dank für das tolle Feedback auf unseren ersten Newsletter. Heute dürfen wir Ihnen bereits den zweiten präsentieren und haben wieder viele interessante Geschichten, Berichte und Tipps für Sie zusammengestellt. Ich hoffe Sie haben Freude beim Le-sen und es ist das eine oder andere Wissenswerte für Sie dabei.

An dieser Stelle möchten wir Sie in Zukunft auch immer über unsere Tä-tigkeiten informieren. Dank der Fir-ma Pfizer hatten wir Anfang März die Möglichkeit an einer sehr interessan-ten PH Veranstaltung in München teil-zunehmen. Zusammenfassend können wir stolz berichten, dass „Lungen-hochdruck“ mittlerweile einen sehr großen Stellenwert eingenommen hat. Es gibt sehr viele verschiedene Thera-pien, sodass hoffentlich für jeden et-was Wirksames dabei ist. Sollten Sie dennoch einmal vor einer Transplanta-tion stehen, hoffen wir, dass Ihnen die Geschichte von Irene auf den nächsten Seiten Hoffnung gibt.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Fami-lien viel Spaß beim Lesen.

Eva Hütter & Gerry Fischer

Die Patientenvereini-gung stellt sich vor

Sollten Sie uns noch nicht ken-nen, möchten wir den 2. Newsletter dazu nutzen, uns kurz vor-zustellen: Die Organi-sation „Patientenver-

einigung Lungenhochdruck“ wurde im Jahr 2000 von Klaus Körner, selbst Be-troffener, gegründet. Klaus verstarb leider kurz vor seinem 30. Geburtstag und Ge-rald Fischer, bereits Obmann des „Kinder PPH Forschungsverein“, übernahm die Organisation. Seit die Diagnose bei sei-ner Tochter Maleen gestellt wurde, hat er es sich zum Ziel gesetzt, Heilung für Lungenhochdruck zu finden. Neben der Patientenbetreuung organisiert der Verein daher außerdem Charity-Events, um Geld für die Forschung zu lukrieren. Da all dies alleine unmöglich zu bewältigen ist, wurde ich 2006 ein Teil des Lungenhoch-druck-Teams. Seit mittlerweile 4 Jahren versuche ich nun täglich die Probleme und Anliegen aller Betroffenen zu lösen. Ich bin sehr stolz, dass sich unsere Mitglie-derzahl seitdem mehr als verdreifacht hat. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch bei meinen ehrenamtlichen Helfern: Eva, Franziska, Margit, Pamela, Sandra und Tanja. Danke für Eure Unterstützung!!

Alles Liebe, Eure Eva Hütter

Das sind wir

Zur Person KR Gerald Fischer

Gerry Fischer ist 50 Jahre alt, verheira-tet mit Benita, Vater von 2 Kindern und lebt in Wien. Er ist nicht nur Obmann der beiden österreichischen Vereine (Patien-

tenvereinigung und Forschungsverein), sondern auch Präsident der europäischen Vereinigung „PHA Europe“ und Vertre-ter für seltene Krankheiten im Obersten Senatsrat. Darüber hinaus führt er seinen Familienbetrieb, das Alt-Wiener Schnaps-museum (schnapsmuseum.com) und or-ganisiert Incentive-Reisen für TUI Reise-center.

In seiner wenigen Freizeit verbringt er sehr viel Zeit mit seiner Familie, spielt gerne Golf und unternimmt Ausfahrten mit seinem Oldtimer.

Unser Rückblick auf den Marsch der selte-nen Krankheiten

Bei winterlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein

versammelte sich am Samstag, den 27. Februar um 10 Uhr morgens am Herbert- von-Karajan-Platz neben der Oper eine bunte Menschentraube mit Kinderwägen, Luftballons, Transparenten und Demo-Tafeln aus Holzleisten, auf denen die unterschiedlichsten Krankheiten zu lesen waren. Aus einem Rot-Kreuz-Bus wurden Luftballons geblasen und Demo-Tafeln verteilt. Langsam setzte sich die Men-schenmenge (schätzungsweise 100 - 150 Personen) bestehend aus Engagierten, Betroffenen und deren Angehörige in Be-wegung, um ein Zeichen der Solidarität

Von PatientInnen für PatientInnenAusgabe 2, Mai 2010

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mit Menschen zu setzen, die an den circa 8.000 seltenen Erkrankungen leiden – da-runter auch der Lungenhochdruck. Dies war der 3. internationale Marsch, der von ORPHANET und Selbsthilfegruppen or-ganisiert wurde, um auf die zahlreichen Probleme für die betroffenen Patienten, immerhin insgesamt 400.000 in Öster-reich, aufmerksam zu machen - ganz nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“.

Gefolgt von Journalisten und Kamera-teams nahm der Konvoi seinen Weg durch die Innenstadt über Kärntnerstraße, Gra-ben, Kohlmarkt bis in den Prinz-Eugen-Saal in der Hofburg, wo eine Informati-onsveranstaltung stattfand, beginnend mit Grußbotschaften von Bundeskanzler Werner Faymann und Gesundheitsstadt-rätin Sonja Wehsely. Dr. Till Voigtländer, Koordinator von ORPHANET Austria berichtete über den aktuellen Status, Netzwerke der Versorgung, Diagnostik/Therapie, Forschung und EU-Info-Sys-teme. Der Obmann des Vereins N.A.S.E. (nationale Aktionsplattform für seltene Erkrankungen) erläuterte, wie wichtig es sei, Einzelfälle und deren Schicksale zu dokumentieren, denn über Empathie kann die Aufmerksamkeit der zuständigen Be-

hörden und der Öffentlichkeit am besten geweckt werden.

Mit einer Stärkung aus dem reichen Buf-fet gesponsert von der Bäckerei Ströck und Interspar begann der informelle Teil der Veranstaltung, mit Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. So begegneten wir auch der Selbsthilfegruppe der Herz-Lun-gen-Transplantierten, wo sich Betroffene, „glücklich Transplantierte“, mit Rat und Hilfe zur Verfügung stellen; z.B. Frau Stelzer, eine große schlanke Dame, die seit 1998 mit einer neuen Lunge ein scheinbar unbeeinträchtigtes, dankbar-glückliches Le-ben, mit viel Engagement führt.

Maria Neuberger-Schmidt und Josef Schmidt (Mutter und Onkel einer

Lungenhochdruck-Patientin)

Von uns – für uns

DIE TRAUER

Vom Tod eines Menschen zu erfahren, der in unse-rem Leben eine mehr oder weniger wichtige Rolle gespielt hat, ist immer mit tiefer Traurigkeit verbun-

den. Traurigkeit, die in uns Gedanken und Gefühle weckt, die sehr schwer zu verste-hen sind.

Eine innere Leere nimmt den Platz in uns ein und verdrängt Freude, Unterneh-mungslust und Lachen. Als wären wir ganz alleine auf einer einsamen In-sel, weit weg ist ein Leuchtturm zu se-hen, dessen blinkendes, immer wieder kehrendes Licht die Zeit still stehen lässt, umkreist von Möwen und umgeben von Wolken, nur das Rauschen des Meeres ist zu hören.zz

Auch die Frage nach dem Warum kann niemand beantworten, es geschieht ohne, dass wir darauf Einfluss nehmen können.Was bleibt ist uns abzulenken durch le-sen eines Buches, Lieblingsmusik hören, in sich gehen oder mit anderen über den verstorbenen Menschen reden.

Wie die Engel haben wir Flügel, unsere Lungenflügel. Auf ihren Schwingen kön-nen wir weit segeln und atmend dem See-lenvogel Weite und Leichtigkeit schenken. Auf den Schwingen der Träume erschlie-ßen sich neue Universen.

Denn völlig gelassen ist nur, wer alles los-gelassen hat. Ich habe hier versucht mei-ner Traurigkeit und Bestürzung über den Tod unserer beiden Mitglieder Worte zu geben.

In Gedenken an Herrn Pierre Beinke und Frau Marianne Schmitz-Opra

Eva, 49 aus St. Pölten

Von PatientInnen für PatientInnenAusgabe 2, Mai 2010

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Von uns – für uns

Mein Leben mit neuen Organen

Bei mir wurde als Baby eine Fallot‘sche Tetralogie diagnosti-ziert, eine angebore-ne Herzfehlbildung, die etwa 10% der an-geborenen Herzfehler ausmacht. Sie besteht aus vier Komponen-

ten (daher Tetralogie): einer Pulmonalste-nose, einem Ventrikelseptumdefekt, einer über der Herzscheidewand reitenden Aor-ta sowie einer nachfolgenden Rechtsherz-hypertrophie. Dies wurde im Jahre 1956 nach dem damaligen Wissensstand ope-riert. Bis 40 Jahre verlief also mein Leben gesundheitlich relativ „unauffällig“.

Dann änderte sich alles langsam zum Negativen. Ich bekam Herzrhythmusstö-rungen und Vorhofflimmern. Die Atem-not wurde fast kaum erkennbar langsam immer schlechter. Der Kardiologe riet mir mich mit dem Gedanken zu befassen, dass ich höchstwahrscheinlich auf die Transplantliste für ein neues Herz gesetzt werde.

Ab dem Jahre 2002 wurde Lungenhoch-druck festgestellt und ich bekam die Infu-sionslösung Remodulin verschrieben. Mit der Setzung des Katheters war ich natür-lich nicht sehr glücklich. Ich musste ca. alle 4 Wochen die Nadel neu setzen und hatte dann jedes Mal eine Woche Schmer-zen. Damals ging ich noch arbeiten, ich steckte also freitags um, lag dann bis Montag früh nur im Bett und ging dann mit Schmerzen arbeiten. Das beeinfluss-te natürlich meinen Lebensstil zusätzlich noch mehr negativ. Im Jahre 2005 hatte ich dann Wasser in der Lunge und als ich dann zusätzlich im Jahre 2006 einen Pe-rikarderguss (Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel) bekam, wurde ich mit höchs-ter Priorität auf die Warteliste für eine

kombinierte Herz-Lungentransplantation gesetzt. Ich musste nun allzeit bereit sein, nicht ins Ausland fahren, und das Handy musste immer eingeschaltet sein. Ich be-kam zusätzlich auch ein Sauerstoffgerät. Und so vergingen 2 Jahre in der es mir langsam immer schlechter ging.

Am 27.7. 2008 läutete um ca. 23.00 Uhr mein Handy - das AKH! Der Arzt frag-te mich wie es mir geht, wo ich jetzt bin und ob ich bereit wäre - es sind Organe für mich da. Nach ca. 20 Minuten kam schon die Rettung. Im Spital musste ich aber erst warten, ob die Organe auch für mich passen. Um ca. 1/2 2 Uhr früh be-kam ich das Okay und ich wurde in den OP gebracht. Ich war ganz ruhig. Die An-ästhesistin sagte noch ich soll an etwas Schönes denken, ich überlegte noch „an WAS?“ und schon schlief ich ein. Opera-tionsende war um 11:10 Uhr.

Um es kurz zu machen:

Ich fühlte mich auf der Intensivstation sehr gut aufgehoben, hatte auch zu keiner Zeit Schmerzen, dafür irrsinnige Albträume. Nur leider gab es bei mir immer wieder Probleme. Ich kam zur Nieren-Dialyse. Erst am 10.10. kam ich auf die normale Bettenstation, und am 23.10.2008 wurde ich schlussendlich nach Hochegg transfe-riert - aber auf die Bettenstation. Ich war sehr schwach und musste 2x wöchentlich zur Dialyse ins AKH. Dann, nach ca. 2 Wochen, normalisierte sich die Niere und ich war nicht mehr dialysepflichtig.

Als nächstes Übel bekam ich einen Pseu-domonasinfekt und zu guter Letzt bekam ein Abszess im Narbenbereich und muss-te wieder im AKH aufgenommen werden. Am 15.12.2008 war es endlich soweit. Ich wurde nach Hause entlassen. Geschwächt durch all diese Vorkommnisse stürzte ich und zog mir einen Oberschenkel-halsbruch zu. Ab diesem Ereignis waren ich und meine Angehörigen seelisch und nervlich am Ende. Nach einigem hin-und-her (kann man in meinem Zustand ope-

rieren oder nicht?) wurde dann doch am 19.2.2009 eine Verschraubung durchge-führt. Die Operation war problemlos und von diesem Zeitpunkt an wusste ich, es geht bergauf. Und so war es auch! Am 9.3 2009 wurde ich schließlich mit Krücken nach Hause entlassen.

Mit eisernem Willen und viel Geduld und in kleinen Schritten versuchte ich wieder Gehen und richtig Atmen zu lernen. Mein Höhepunkt war dann, wie ich Ende Mai in Dürnstein zu Fuß den Berg zur Ruine hinauf bewältigte. Dann kamen mir vor lauter Glücksgefühl die Tränen, denn das konnte ich schon Jahre vor meiner Trans-plantation nicht mehr. Auch heute bin ich noch immer voller Stolz wenn ich ohne Atemnot 2 oder 3 Stöcke oder eine stei-lere Straße problemlos gehen kann und ich danke meinem Spender und den tollen Ärzten und dem liebevollen Pflegeperso-nal und möchte eigentlich nur jedem Mut machen nicht zu verzagen, falls es ein-mal heißen sollte „da hilft nur mehr eine Transplantation“. Aber der gute Wille. die dazugehörige positive Einstellung und die richtige, ordnungsgemäße Nachbehand-lung ist Voraussetzung. Alles Gute!

Irene, 55 aus Wien

Die Kolumne

Von Wünschen und Wundern

Was darf oder soll man sich im Kranken-haus wünschen? Darf man so kühn sein sich Heilung zu wünschen? Ist es naiv, an Wunder zu glauben, von denen man doch von vielen Seiten hört?

Die Medizin ist so weit fortgeschritten, dass Leben gerettet werden, die vor ei-nigen Jahren noch aufgegeben werden mussten. Im Krankenhaus wird alles für

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einen getan, aber die Krankheit als Basis niemals losgelassen. Letztens sprach ich wieder mit einem Arzt und trotz seiner aufmunternden Worte war hier wieder diese Grenze. Wie kann Heilung so ge-schehen?

Derzeit ist mein Herz zu schwach um mei-nen Körper wieder optimal mit sauerstoff-reichem Blut versorgen zu können. Ich bekomme ein herzstärkendes Medikament - ohne Garantie auf Erfolg – um zu sehen ob sich das Herz wieder erholen kann. Hilft es, so kann eine Lungentransplantati-on noch weiter aufgeschoben werden.

Ich glaube ganz fest an die Kraft des Geistes und daran, dass positives Denken viel bewirken kann. Aber glaube ich auch an Wunder? Darf ich an Wunder glauben? Darf ich eines für mich erhoffen? Darf ich daran glauben, dass es geschehen kann, dass eine Lungentransplantation gar nie notwendig werden muss? Bin ich naiv, oder will ich der Wahrheit nur nicht ins Auge sehen? Ist es meine Angst vor dem Unbekannten, vor einer schweren Opera-tion, die mich nicht sehen lassen will oder ist der Glaube an eine Heilung einfach wirklich so stark?

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Was ich aber ganz sicher weiß ist: Ich WILL daran glauben! Weil es mir Hoff-nung gibt. Weil es mir ein Stück Ohn-macht nimmt, weil ich mir von ganzem Herzen wünsche, dass es diese eine Kraft gibt, weil ich glaube, dass es Dinge auf dieser Welt gibt, die wir uns nicht erklären können und vor allem weil ich leben will.

Ihre Pamela Rani Neuberger-Schmidt

Wir stellen vor – Barbara LeskLiebe LeserInnen, ich heiße Barbara Lesk und beschäftige mich seit einigen Jahren mit Lungenhochdruck. Seit Dezember darf ich in der Lungenhochdruckambulanz im AKH Wien mitarbeiten und betreue mit Frau Dr. Sadushi-Kolici gemeinsam diver-se Studien.

Im Zuge meiner Ausbildung zur Physio-therapeutin habe ich verschiedene Krank-heitsbilder kennengelernt. Ich möchte Ihnen nicht erklären, wie schwer Ihre Er-krankung ist – denn das bekommen Sie tagtäglich mit. Ich möchte Ihnen hingegen sagen, wie sehr ich Sie alle bewundere, wie Sie Ihr Leben meistern. Es gibt genügend Bücher, die beschreiben, wie man mit Er-krankungen umgehen kann, wie man seine Lebensqualität beeinflussen kann. Es gibt viele Menschen, die derartige Erfahrungen als eine zweite Chance betrachten und Ihr Leben neu gestalten. Und es gibt viele Me-thoden und Behandlungsansätze, die Ihnen empfohlen werden, um den bestmöglichen Outcome für Sie zu erreichen.

Schlussendlich müssen Sie trotz alledem Ihren Alltag meistern. Jeder hat unter-schiedliche Prüfungen in diesem Leben zu meistern, zu denen man unterschiedlich viel Mut benötigt. Ich möchte Ihnen ein bisschen Mut machen und schicke Ihnen anbei ein Gedicht:

Jeder Tag ist ein guter Tag.Aus jedem Tag kann ein guter Tag werden.

Du darfst dir deinen Tag nicht aus der Hand nehmen lassen.

Jeder Tag ist einmalig.Wie er ist, kehrt er nicht wieder

Lebenszeit.Zeit zum Leben.

Zeit zum Genießen.Zeit zum Lieben.

Zeit zum Glücklichsein.

Mit lieben Grüßen, Barbara Lesk

Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Ein Mann beim Psychiater: „Herr Doktor, Herr Doktor! Ich glaube, ich bin ein Auto. Brumm, brumm, brumm.“ Der Arzt: „Machen Sie das noch mal.“ - „Brumm, brumm, brumm.“ - „Ich glaube, Ihr Ver-gaser ist verstopft!“

Die leutselige Frage an den Junior: „Na, Peterchen, weißt du denn auch, wogegen ich dich geimpft habe?“ - „Klar. Gegen meinen Willen!“

Kommt Herr Meier zum Arzt und sagt: „Herr Doktor, Sie haben mir doch dieses Stärkungsmittel verschrieben.“Der Arzt fragt darauf: „Was ist denn damit?“„Ich bekomme die Flasche nicht auf!“

Zitat zum Nachdenken In jeder Minute, die man mit Ärger ver-bringt, versäumt man sechzig glückliche Sekunden.

William Somerset Maugham

Erfahrung nennt man die Summe aller un-serer Irrtümer.

Thomas Alva Edison

Ein RIESIGES DANKESCHÖN

an die Organisatoren des Vienna City Marathons, für die Bereitstellung der Eintrittskarten für das Konzert der Wie-ner Philharmoniker am 15.4.2010 im Konzerthaus Wien. Tickets und Infos: 01/4023725

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Wir bedanken uns ebenfalls für die freundliche Unterstützung bei der Finanzierung des Newsletters bei:

Zum Thema Frühpension:

Berufsunfähigkeitspension – Invaliditätspension – Erwerbs-unfähigkeitspension

Bei Angestellten wird die Rente als Be-rufsunfähigkeitspension bezeichnet, bei Selbstständigen als Erwerbsunfähigkeits-pension.

Als Invaliditätspension wird in Österreich eine gesetzliche Rente wegen dauernder verminderter Arbeitsfähigkeit eines Ar-beiters bezeichnet.

Personen, die das 57. Lebensjahr vollen-det haben, genießen einen erweiterten Be-rufsschutz. Sie können in Invaliditätspen-sion gehen, wenn sie außer Stande sind, jene Tätigkeit auszuüben, die sie während der vergangenen 15 Jahre mindestens zehn Jahre hindurch ausgeübt haben. Die-sen Tätigkeitsschutz genießen auch unge-lernte Hilfsarbeiter!!

Ich will (oder muss) in Früh-pension gehen - Welche Überle-gungen muss ich anstellen?

* Stehe ich noch in einem intakten Ar beitsverhältnis?* Bin ich beim AMS gemeldet?* Beziehe ich Geld von der GKK?* Welche behördlichen Stellen muss ich kontaktieren?* Kann oder könnte ich mit dem mir dann zur Verfügung stehenden Geld leben?* Welche Befunde (Arztbriefe) brauche ich?

Wie muss ich vorgehen?

* Antrag auf Berufsunfähigkeit stellen bei der zuständigen Pensionsversiche rungsanstalt (PVA)* Diesen Antrag kann man im Internet

downloaden, ausfüllen und abschicken oder man geht zur PVA, holt sich einen Antrag und nimmt ein Beratungsge spräch in Anspruch.

In diesem Antrag sind die Punkte

* „Selbstständige Erwerbstätigkeit“ (Punkt 6) und* „Unselbstständige Erwerbstätigkeit“ (Punkt 5) auszufüllen.

Achtung!! Bei den unselbstständigen Erwerbstätigen (Arbeiter, Angestellte) sollte die in Punkt 5 enthaltene Frage, ob sich die PVA bei etwaigen Fragen an den Dienstgeber wenden darf, immer mit nein beantwortet werden!

Dem Antrag sind alle zur Krankheit gehö-rigen Befundkopien beizulegen.

Die PVA schickt daraufhin eine Auffor-derung sich einer Untersuchung zu unter-ziehen. Bei dieser wird von einem Amtsarzt ein EKG, eine Echokardiographie und eine klinische Untersuchung vorgenommen.

Nach einem Zeitraum von ca. 4 -6 Wo-chen erhält man einen Bescheid. Sollte dieser negativ sein, kann man gegen die-sen Bescheid innerhalb von 3 Monaten ab Zustellung beim zuständigen Arbeits- und Sozialgericht Klage einreichen. (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz ((ASVG)) §§ 256 und 271).

Das Thema der nächsten Ausgabe:„Jugendliche und die Berufsunfähigkeit-spension“!

Für Fragen steht Ihnen Frau Eva Otterunter 0664/28 80 888 oder [email protected] gerne zur Verfügung.

Quellen: Broschüren der PVA, Internet (Wikipedia), Zeitung des KOBV

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Buchtipps

Darf man per E-M@il kondo-lieren? – Überleben im Alltag

Helmut A. Gansterer hat sich Gedanken über gutes Benehmen im 21. Jhdt. gemacht und auf erheiternde und erfrischende Art Antworten auf aktuelle Fragen zum Gu-ten Benehmen gefunden. Er beantwortet Fragen wie „Darf man Lob annehmen?“, „Darf man in Öffis das Handy benutzen?“ oder „Darf man Abstrakte (Künstler) mit Affen vergleichen?“ mit Witz und Leich-tigkeit.

Nicht immer sind die Knigge 100% „El-mayer-like“, doch die Meinung des freien Publizisten für Profil und Co-Herausgeber des Trend, ist sowohl erfrischend als auch auf vielen Strecken überaus erheiternd.Lachen Sie gerne? Dann werden Sie die-ses Buch wirklich mögen!

„Im Schatten der Burg“,

von Marion Zimmer Bradley Einmal befinden wir uns in der Zauber-welt ein anders mal kommt die Zauber-welt zu uns.

Für die Phantasten und die Träumer unter uns, schnell und fesselnd, ideal für Urlaub und Krankenhaus.

Impressum:Patientenvereinigung LungenhochdruckWilhelmstraße 19,1120 WienTel.: +43 1/ 402 37 25, [email protected]: Eva Hütter, Pamela Rani Neuberger-Schmidt

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