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VGD Verband der Geschichtslehrer Deutschlands Bildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I) Kompetenzmodell und Synoptische Darstellung der Kompetenzen und Verbindlichen Inhalte des Geschichtsunterrichts - Entwurf - Vom Arbeitskreis Bildungsstandards dem VGD zur Diskussion vorgelegt auf dem Historikertag am 29. September 2010

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Page 1: VGD Verband der Geschichtslehrer Deutschlands · 10.03.1990 · VGD Verband der Geschichtslehrer Deutschlands Bildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I) Kompetenzmodell und Synoptische

VGDVerband der Geschichtslehrer Deutschlands

Bildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I)

Kompetenzmodellund

Synoptische Darstellung derKompetenzen und Verbindlichen Inhalte des

Geschichtsunterrichts

- Entwurf -

Vom Arbeitskreis Bildungsstandards dem VGD zur Diskussionvorgelegt auf dem Historikertag am 29. September 2010

Page 2: VGD Verband der Geschichtslehrer Deutschlands · 10.03.1990 · VGD Verband der Geschichtslehrer Deutschlands Bildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I) Kompetenzmodell und Synoptische

Verband der Geschichtslehrer DeutschlandsBildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I)

Übersicht:

Einführung S. 3

Kompetenzmodell:Kompetenzbereiche im Fach Geschichte

S. 4

Bildungsstandards nach Abschnitten:Die vier Abschnitte gliedern sich chronologisch nach Verbindlichen Inhalten mit zugeordneten Standards der Deutungskompetenz undMethoden/Medieneinsatz

Abschnitt A: Frühgeschichte / Antike / MittelalterKompetenzen / Verbindliche Inhalte: A1. Frühgeschichte / Antike S. 8

Kompetenzen / Verbindliche Inhalte: A2. Mittelalter S. 11

Abschnitt B: Frühe Neuzeit - Langes 19. JahrhundertKompetenzen / Verbindliche Inhalte: B1. Frühe Neuzeit S. 14

Kompetenzen / Verbindliche Inhalte: B2. Das lange 19. Jahrhundert S. 18

Abschnitt C: Weimarer Republik / NationalsozialismusKompetenzen / Verbindliche Inhalte: C. Weimarer Republik / Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg S. 22

Abschnitt D: Geschichte seit 1945Kompetenzen / Verbindliche Inhalte: D. Geschichte Deutschlands nach 1945 im europäischen und internationalen Kontext S. 25

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 3

Einführung

Amtlich gibt es für das Fach Geschichte keine nationalen Bildungsstandards, weil bisherdie zuständige deutsche Kultusministerkonferenz für die gesellschaftswissenschaft-lichen Fächer diese weder beschlossen noch geplant hat. Da aber die Debatte umKompetenzorientierung im Unterricht sowie die Forderung, nachhaltig die schulischenLeistungen zu steigern, das gesamte Bildungswesen prägen, sollten Bildungsstandardsim zentralen Fach der historisch-politischen Bildung ebenso zur Verfügung stehen. Siekönnen praktikable Unterrichtsmodelle mit den erwarteten Ergebnissen zeigen undcurriculare Angebote machen, die in den Bundesländern nach ihren besonderenErfordernissen umgesetzt und für den Alltagsunterricht genutzt werden können.

Bereits 2006 hat der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) pionierartig derÖffentlichkeit „Bildungsstandards Geschichte“ für die 5.-10. Jahrgangsstufe des Gym-nasiums vorgelegt (1). Der Einführungstext und die Aussagen zum Beitrag des FachesGeschichte haben ihre Geltung behalten. Die Standards wurden teilweise zustimmendaufgegriffen, stießen aber auch auf ablehnende Kritik, die sich sowohl am zugrunde-liegenden Kompetenzmodell als auch an diversen Details entzündete. Parallel dazusetzten sich die Kontroversen um angemessene Kompetenzmodelle für den Geschichts-unterricht in einem so breiten Maße fort, dass der Unterrichtspraktiker sie kaum nochübersieht. Der VGD hat einen Arbeitskreis (AK) beauftragt, die als offenes, veränder-liches Modell verstandenen Bildungsstandards weiterzuentwickeln. Das veränderteModell und Kerncurriculum liegen hiermit vor.

In den Bundesländern haben sich die Unterschiede, wie der Geschichtsunterricht amGymnasium von der äußeren Organisation her gestaltet wird, noch weiter auseinanderentwickelt. Der AK hat es für günstiger erachtet, statt wie bisher von drei Doppellern-jahren nunmehr von vier Lernjahren in der Sekundarstufe I auszugehen, die jeweilsnach den Landesgegebenheiten anzusetzen und aufzuteilen sind.

Was bedeutet Historische Kompetenz, welche Teilkompetenzen machen sie aus? Umdem falschen Eindruck einer Orientierung auf bloße Kenntnisse entgegenzutreten, hatder AK die Deutungs- und Reflexionskompetenz nach vorne gestellt, zu deren Gewinndie Schülerinnen und Schüler die Verbindlichen Inhalte des Kerncurriculums durch-nehmen. Zweierlei ist damit gewährleistet: Die Historische Kompetenz bleibt an denErwerb fester inhaltlicher Kenntnisse gebunden, sie hängt weiter davon ab, an welchenStoffen junge Menschen im deutschen Kulturraum Geschichte von den Anfängen bis zurNachkriegszeit lernen. Sie erschöpft sich aber nicht in der Sachkompetenz gründlicherKenntnisse aus der Geschichte, sondern wird erst durch zunehmend selbstständigeDeutungen und Reflexion der festgelegten Inhalte erfüllt.(1) Bildungsstandards Geschichte. Rahmenmodell Gymnasium 5.-10. Jahrgangsstufe, Wochenschau Verlag,Schwalbach/Ts. 2006. Vgl. auch auf der Homepage des VGD www.geschichtslehrerverband.de unterBildungsstandards

Der AK hat zwei Entwicklungsstufen der Deutungs- und Reflexionskompetenz voneinem anfänglichen Grundniveau (G1) zum Erweiterten Niveau (E1) formuliert. IhreGültigkeit beruht auf der Erfahrung der beteiligten Lehrkräfte, da es bislang an aus-sagekräftigen empirischen Studien zu diesem Prozess noch mangelt. Parallel dazugewinnen die Lernenden eine Methoden- und Medienkompetenz, deren Entwicklungabhängig von passend ausgesuchten Inhalten verläuft und ebenso in ein Grundniveau(G2) und ein Erweitertes Niveau (E2) gestuft wird.

Damit übernehmen die Bildungsstandards eine wichtige Orientierungsfunktion in derDiskussion um einen guten Geschichtsunterricht, indem sie der drohenden Beliebigkeitin der Auswahl der Inhalte sowie der Sicherung der Ergebnisse entgegentreten. Stattdessen bieten sie einen festen Rahmen, der erst eine Qualitätsentwicklung gewähr-leistet und trotzdem den Fachkonferenzen und Lehrkräften genügend notwendigenFreiraum zur individuellen Auswahl lässt.

Um der dichotomischen Gegenüberstellung zwischen Kompetenzorientierung undWissensorientierung entgegenzuwirken und vielmehr eine Synthese aus beidemherzustellen, hat sich der AK entschieden eine Synopse aus Kompetenzbeschreibungenund Verbindlichen Inhalten zu entwickeln.

Spalte 1 der Synopse benennt die Standards der Deutungskompetenz, Spalte 2 dieVerbindlichen Inhalte, denen konzeptionell offen in Spalte 3 Exempla und Addita andie Seite gestellt werden, d.h. konkretisierende Beispiele und ergänzende Aspekte.Spalte 4 weist als weitere Kompetenz die entsprechenden Methoden und Medien zu.Dabei wurden die dem gesamten Unterricht zugrunde liegenden Methoden nichtimmer wiederholt, sondern v.a. besondere, jeweils angemessene Methoden hervor-gehoben.

Die veränderten Bildungsstandards Geschichte sollen auf dem Berliner Historikertag2010 diskutiert und nach einer Auswertung auch schriftlich sowie auf der Verbands-seite im Internet veröffentlicht werden.

Der AK bestand aus den Kollegen:

Ulrich Bongertmann (Vorsitz, Mecklenburg-Vorpommern), Rolf Ballof (Niedersachsen),Dr . Rolf Brütting (Nordrhein-Westfalen) , Dr. Peter Droste (Nordrhein-Westfalen), WilliEisele (Bayern), Dr. Wolfgang Geiger (Hessen), Walter Helfrich (Rheinland-Pfalz), Dr.René Mounajed (Niedersachsen)

.

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 4

Kompetenzmodell für die Bildungsstandards Geschichteder Sekundarstufe I (Gymnasium)

Historische Kompetenz – Geschichtsbewusstsein und narrative Kompetenz – entwickeln

· geschichtliche Sachverhalte darstellen und Zusammenhänge deuten· Vergangenheit und Gegenwart als historisch geprägte und erklärbare Wirklichkeit verstehen· sich für die Gegenwart und Zukunft durch die Reflexion von Geschichte orientieren· mit historischen Narrativen in vielfältiger Form bewusst und kritisch umgehen· an öffentlichen Diskursen über Geschichte teilnehmen

Deutungs- und Reflexionskompetenz

Historische Sachverhalte sowie geschichtskulturelle Bezügedeuten und beurteilen

Standardsden Fachinhalten zugeordnet

vom Grund- zum Erweiterten Anforderungsniveau

· Veränderungen in der Geschichte wahrnehmen,rekonstruieren und darstellen

· Mit historischen Dimensionen/ Kategorien/Fachbegriffen (in der Darstellung) umgehen

· Historische Sach- und Werturteile fällen· Mit Perspektivität in Quellen und Darstellungen sowie in

Bezugnahmen auf Geschichte kritisch umgehen· Historische Sachverhalte/Probleme sowie eigene

Darstellungen/Deutungen adäquat formulieren· Den Konstruktcharakter von Geschichte aufzeigen sowie

Rekonstruktion/Dekonstruktion im Umgang mitGeschichte unterscheiden

· Gegenwarts- und Zukunftsbezüge herstellen und eigeneOrientierungen entwickeln

Sachkompetenz

Historische Sachverhalte und geschichtskulturelle Bezügekennen sowie in Zeit und Raum einordnen

Fachinhalte des Kerncurriculums Geschichte in grobchronologischer Ordnung

· Historische Ereignisse und Ideen, Prozesse undStrukturen in verschiedenen Zeiten und zuunterschiedlichen Themen beschreiben bzw. erzählen

· Diese räumlich einordnen· Themenbezogene Personen und Daten kennen· Historische Einschnitte, Phasen und Epochen mit

charakteristischen Ereignissen und Personen, Prozessenoder Strukturen zeitlich einordnen

· Ereignisse, Ideen und Personen, Prozesse undStrukturen, Phasen und Epochen zueinander und zurGegenwart (Nachwirken, Geschichtskultur) inBeziehung setzen

Methoden-Medien-Kompetenz

Arbeitsverfahren und Medien zum Gewinn historischerKenntnisse, Deutungen und Urteile nutzen

Standardsprogressiv vom Grund- zum Erweiterten

Anforderungsniveau

· Historische Fragestellungen undVermutungen/Hypothesen entwickeln

· Unterschiedliche Verfahren historischer Untersuchunganwenden

· Verschiedene Gattungen historischer Darstellungenund Quellen und anderer Medien mit historischenBezügen nach ihrem Aussagewert unterscheiden unddamit adäquat umgehen

· Perspektivenwechsel im Umgang mit Geschichtevornehmen

· Selbstständig fachliche Arbeitsprozesse organisierenund Arbeitsergebnisse adäquat präsentieren

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 5

G1. Deutungs- und Reflexionskompetenz am Ende des ersten Lernjahres (Standards auf Grundniveau)

Veränderungen in der Geschichte wahrnehmen, rekonstruieren und darstellenEinfache Vergleiche zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie unterschiedlichen Zeitpunkten in der Vergangenheit vornehmenEinfache prozesshafte Veränderungen angebenHistorische Veränderungen mit Hilfe von Darstellungen und Quellen selbstständig beschreiben

Mit historischen Dimensionen/Kategorien/Fachbegriffen umgehenAusgewählte Dimensionen (z. B. Politische Ordnung, Wirtschaft, Religion, Kultur, Geschlecht, Arbeit, Alltag) und Kategorien (z. B. Voraussetzungen und Folgen, Täter und Opfer, Herrschaftund Teilhabe, Ereignis und Prozess, Ursache/ Anlass, Fort- und Rückschritt, Integration und Ausgrenzung) unterscheiden und ihnen historische Aussagen und Themen zuordnenAusgewählte Fachbegriffe anwenden

Historische Sach- und Werturteile fällenAnlässe, Ursachen, Motive, Ergebnisse, Folgen von historischen Sachverhalten und Prozessen angeben und zur Erklärung nutzenEinfache normative Kriterien zur Wertung an sie anlegenEigene Wertungen begründen

Mit Perspektivität in Quellen und Darstellungen sowie in Bezugnahmen auf Geschichte kritisch umgehenZwischen Beschreibung und Deutung in Darstellungen unterscheidenDie Perspektivität historischer Aussagen in Quellen und Darstellungen ermitteln

Historische Sachverhalte/Probleme sowie eigene Darstellungen/Deutungen adäquat formulierenHistorische Sachverhalte, Konflikte und Widersprüche sprachlich altersgemäß beschreibenEigene Deutungen begründen

Den Konstruktcharakter von Geschichte aufzeigenDie begrenzte Gültigkeit historischer Aussagen aufgrund der Überlieferung belegenDie Reichweite von Aussagen zur historischen Überlieferung eingrenzen

Gegenwarts- und Zukunftsbezüge herstellen und eigene Orientierungen entwickelnSpuren der Vergangenheit in der Gegenwart nachweisen und die historische Bedingtheit des Heutigen aufzeigenHistorische Situationen durch Vergleich und Analogie auf die Gegenwart beziehen

G2. Methoden- und Medienkompetenz am Ende des ersten Lernjahres (Standards auf Grundniveau)

Historische Fragestellungen und Vermutungen/Hypothesen entwickelnAus gegebenen historischen Materialien weiterführende Fragen entwickeln und weiterführende Hypothesen formulieren

Unterschiedliche Verfahren historischer Untersuchung anwendenHistorisch-genetisches Verfahren, Längsschnitt, Vergleich durchführen

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 6

Verschiedene Gattungen historischer Quellen und Darstellungen sowie weitere Überreste und Medien mit historischen Bezügen nach ihrem Aussagewertunterscheiden und adäquat damit umgehenText-, Bild-, Filmquellen sowie Darstellungen, Sachquellen, Denkmale, Bauwerke, Geschichtskarten, Statistiken, Diagramme mit geeigneten Arbeitsschritten erschließen

Perspektivenwechsel im Umgang mit Geschichte vornehmenSich in verschiedene historische Perspektiven hineinversetzen und in ihnen sprechen und handeln

Selbstständig fachliche Arbeitsprozesse organisieren und Arbeitsergebnisse adäquat präsentierenZielgerichtet themenbezogen recherchieren, die Ergebnisse in verschiedenen Sozialformen auswerten und sach-, medien- und zieladäquat präsentieren

E1. Deutungs- und Reflexionskompetenz am Ende der Sekundarstufe I (Standards auf Erweitertem Niveau)

Veränderungen in der Geschichte wahrnehmen, rekonstruieren und darstellenVergleiche komplexer Sachverhalte zwischen unterschiedlichen Zeitpunkten vornehmenHistorische Sachverhalte anhand von Quellen und Darstellungen rekonstruierenProzesshafte Veränderungen differenziert darstellenWidersprüchliche Prozesse wahrnehmen und zwischen Kontinuität und Wandel differenzieren

Mit historischen Dimensionen/Kategorien/Fachbegriffen (in der Darstellung) umgehenZentrale historische Dimensionen und Kategorien von höherer Komplexität (z.B. Staat und Gesellschaft, Legitimation, Emanzipation) unterscheiden und ihnen historische Aussagen undThemen zuordnenFachsprache anwendenZwischen zeitgenössischen und wissenschaftlich-analytischen Begriffen unterscheiden

Historische Sach- und Werturteile fällenAnlässe, Ursachen, Motive, Ergebnisse, Folgen von historischen Sachverhalten und Prozessen angeben und (multikausal) erklärenKomplexe normative Kriterien an sie anlegenZwischen zeitgenössischen (fremden) und gegenwärtigen (eigenen) Wertvorstellungen unterscheiden und sie in Beziehung zueinander setzenDas Fremde als eigenwertig anerkennen und nicht mit dem Minderwertigen gleichsetzen

Mit Perspektivität in Quellen und Darstellungen sowie in Bezugnahmen auf Geschichte kritisch umgehenHistorische Perspektivität genauer analysieren, sich in verschiedene Perspektiven hineinversetzen, historische Situationen parallel aus verschiedenen Perspektiven betrachtenVerschiedene Deutungen sowie Präsentationen von oder Bezugnahmen auf Geschichte analysieren, vergleichen und beurteilen (dekonstruieren)Mit Perspektivität und Kontroversität auf verschiedenen Ebenen in der Geschichte umgehen

Historische Sachverhalte/Probleme sowie eigene Darstellungen/Deutungen adäquat formulierenHistorische Argumentationen sprachlich präzise, sachlich differenziert und breit entfalten

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 7

Den Konstruktcharakter von Geschichte aufzeigen sowie Rekonstruktion/Dekonstruktion im Umgang mit Geschichte unterscheidenDie Reichweite von Aussagen zur historischen Überlieferung differenziert einschätzenDie Kontroversität von Deutungen als unvermeidlich anerkennenZwischen vergangenem Geschehen und rekonstruierter Geschichte unterscheidenDie Perspektivität historischer Darstellungen und Deutungen dekonstruieren

Gegenwarts- und Zukunftsbezüge herstellen und eigene Orientierungen entwickelnHistorische Situationen differenziert auf die Gegenwart beziehenMaßstäbe und Handlungsorientierung für die Gegenwart und Zukunft ansatzweise aus der Geschichte begründen

E2. Methoden- und Medienkompetenz am Ende der Sekundarstufe I (Standards auf Erweitertem Niveau)

Historische Fragestellungen und Vermutungen (Hypothesen) entwickelnAus gegebenen historischen Materialien weiterführende Fragen entwickeln und sinnvolle Hypothesen formulierenSelbstständig breitere historische Fragestellungen entwickelnEinfache Verfahren zur Überprüfung von Hypothesen entwickeln

Verschiedene Verfahren historischer Untersuchung anwendenHistorisch-genetisches Verfahren, (Epochen)querschnitt, Längsschnitt, Vergleich, Fallanalyse in höherer Komplexität durchführen

Verschiedene Gattungen historischer Quellen und Darstellungen sowie weitere Überreste und Medien mit historischen Bezügen unterscheiden undauswertenText-, Bild-, Filmquellen sowie Darstellungen, Sachquellen, Denkmale, Bauwerke, Zeitzeugen, Geschichtskarten, Statistiken, Diagramme von höherer Komplexität mit geeignetenArbeitsschritten und selbstständig erschließen

Perspektivenwechsel im Umgang mit Geschichte vornehmenSich in verschiedene historische Perspektiven hineinversetzen und in ihnen sprechen und handelnInterkulturelle Differenzen in historischen Kontexten aufzeigenSelbstbild und Fremdbild unterscheiden

Selbstständig fachliche Erarbeitungsprozesse in verschiedenen Sozialformen organisierenZu Themen von höherer Komplexität zielgerichtet recherchieren, die Ergebnisse auswerten und sach-, medien- und zieladäquat präsentieren

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 8

A1. Frühgeschichte und AntikeVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

A.1.1. Menschen in urgeschichtlicher Zeit

- beschreiben in der Entwicklungdes Menschen dieVeränderungen seinerLebensweise

Entwicklungsschritte vom Urmenschen zum Homo sapiensAltsteinzeitliche Lebensweise (Jagen und Sammeln); Vorteile und Schwierigkeitendes jungsteinzeitlichen Übergangs zu Ackerbau, Viehhaltung (neolithischeRevolution)Metalltechnik, Siedlungsweisen, Gräberformen

Ötzi Zeitstrahl mitausgewählten Daten;Fund undRekonstruktion

A.1.2. Frühe Hochkulturen

- erläutern die Entstehung unddie Ausprägung einer frühenHochkultur

- geben kulturelle Charakteristikaund historische Wege desjüdischen Volkes wieder

Merkmale einer Hochkultur:Bewässerung, Arbeitsteilung, Gesetze und VerwaltungHierarchische Gesellschaftsordnung im Zusammenhang mit naturräumlichenHerausforderungenReligion, Vergöttlichung des Herrschers, Rolle der Grabbauten

Altes Israel (Migration, Staatsgründung, jüdische Religion)

Schrift (Hieroglyphen)Ägypten/MesopotamienJenseitsvorstellungen

Poly-/Monotheismus

Erste schriftliche QuelleSchemaArchäologischeMethoden

Biblische Quellen

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 9

A1. Frühgeschichte und AntikeVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

A.1.3. AntikeA.1.3.1. Antikes Griechenland

- erklären die Voraussetz-ungen für die Entstehung dergriechischen Stadtstaaten

- stellen die kulturelle Bedeutungvon Religion, Kunst undPhilosophie in Griechenland dar

- erklären die innere Ordnungeiner Polis

- beschreiben die Selbst-behauptung und Expansion dergriechischen Kultur

Griechische Mythen und ihre historische Einordnung

Naturräumliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in Griechenland:Handel, Militärdienst der Bürger, Selbstverwaltung, Kolonisation, Geld

Rolle öffentlicher KulteHöhepunkte und Nachwirken griechischer Kultur

Elemente der politischen Ordnung am Beispiel der attischen Demokratie:Bürger, Volksversammlung, Rat, GerichtFunktionsweise der politischen Ordnung in Athen

Behauptung der griechischen Unabhängigkeit gegenüber den PersernUrsachen sowie politische und kulturelle Folgen von Alexanders Weltreich

Homer

AristokratieAntike Münzen und Schiffe

Orakel, Spiele, TempelTheater, bildende Kunst,Philosophen

Fremde, Barbaren, SklavenSpartaAbstimmungen, Demagogie

SeeherrschaftHellenismus

Mündliche Überlie-ferung;Erschließunghistorischer RäumeWirtschaftsgüterGöttersymboleMuseum, Literatur

Verfassungsschema

Karten

A.1.3.2. Antikes Rom

- beschreiben den Weg Romsvom Stadtstaat zum Weltreich

- erläutern die Rückwirkungender Expansion auf die sozialensowie politischen Verhältnisse inder römischen Republik

Ausgewählte römische Sagen und Ansätze historischer KritikHausgemeinschaft der römischen Familie, Geschlechterrollen, Sklaven

Gegensatz von Patriziern und Plebejern, sozialer Aufbau der altrömischenGesellschaftKennzeichen der Herrschaftsform der Republik (Ämter, Wahlen, Heeresdienst)Expansion der römischen Herrschaft und gesellschaftliche Folgen (Sklavenhaltung,Proletariat)

Gründungssagerömischer Leichenzug

Unterschied von Sach-und Werturteil

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 10

A1. Frühgeschichte und AntikeVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

- begründen die Herrschaft desAugustus und erläutern dasrömische Kaisertum

- beschreiben die römischeGesellschaft der Kaiserzeit

- erläutern die Romanisierungder Provinzen und bewerten ihreFolgen- erklären die Christianisierungdes Römischen Reiches- geben die Bedeutung Roms fürdie europäische Kultur undWeltgeschichte wieder

Krise der römischen Republik, Bürgerkriege, CäsarMerkmale des Herrschaftssystems im Prinzipat/KaiserreichFriedenswahrung und Kriegsführung, Grenz- und Herrschaftssicherung

Ausbau Roms zur Metropole mit sozialen Gegensätzen, vielen Kulturen undReligionenEntwicklung der Geschlechterrollen und römisches Alltagsleben

Übertragung von römischen Lebensformen in die ProvinzenLangfristige historische Folgen für die Zivilisation

Entstehung aus dem Judentum und Ausbreitung des christlichen GlaubensEinführung als Staatsreligion

Untergang des Weströmischen Reiches und Kontinuität seiner Kultur

LimesJudäa (Diaspora)

Religiöse Kulte und SymboleForum, Wassertechnik, ZirkusRömerstädte und –straßenRömisches Recht,„Mutter Latein und Töchter“

SynagogeBasilikaSpätantike, Völkerwanderung,Byzanz

Architektur (Ara Pacisoder Triumphbogen /-säulen)

Stadtmodell oder-planHistorische Zeugnissegeografische NamenFremd- und Lehnwörter

Religiöse SymboleHistorischeEpochen

Fortsetzung: A.1.3.2. Antikes Rom

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 11

A2. MittelalterVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

A.2.1. Europa im frühen Mittelalter

- zeigen den Beginn einer neuenEpoche auf- ordnen die Herrschaft derfränkischen Könige darin ein

- bewerten Karl den Großen alsEroberer, Förderer von Kircheund Kultur sowie als Begründereines neuen Kaisertums

- skizzieren die Konstituierungdes Deutschen Reiches in derOttonenzeit

- geben wichtige Merkmale derGesellschaft und Wirtschaft desfrühmittelalterlichen Reicheswieder- begründen die Alterität derEpoche

Dreiteilung der Mittelmeerwelt (Westrom, Ostrom, arabisch-islamische Welt)neue Epoche auf dem Boden des ehemaligen Römischen ReichesStaatsgründungen der fränkischen Könige (Pippin, Karl d. Große)Rolle der Kirche und des Papstes

Kaiserkrönung 800, Vertrag von Verdun 843, ReichsteilungenKarls Eroberungen, Schutzherr des Papsttums, neuer Kaiser mit dem Rückbezugauf RomAuswirkungen durch die Übertragung des Imperium Romanum auf dieNachfolgereiche Byzanz und Fränkisches Reich

Deutsches Reich in der Ottonenzeit, Machtgrundlagen: Hausmacht,Reisekönigtum, Reichskirchensystem, StammesherzogtümerLehnswesen: hierarchische Gliederung der politischen, gesellschaftlichen undökonomischen Eliten

Entwicklung und Ausprägung von Gesellschaft und Wirtschaft im Frühmittelalter:Klerus, Adel/Ritter, BauernAgrarwirtschaft, Grundherrschaft, Fronhofsverband, Leibeigenschaft,Agrargesellschaft ohne räumliche und soziale Mobilität, Bauern und Unfreie

Byzanz, Chlodwig, MerowingerGottesgnadentum, Pfalz, Graf

Herrschertitel Karls des GroßenRenovatio imperii

Otto der Große, 962 KaiserkrönungOttos in RomHeiliges Römisches Reich deutscherNation

Entwicklung der Landwirtschaft,Abgaben, Frondienste,Tauschhandel, Abhängigkeit von derNatur, der Kirche und denGrundherren.

Unterschied von Quellenund DarstellungenKarten

Konstrastive QuellenDarstellende SachtexteKarten

Schaubilder, Bild-, Text-und Sachquellen

RollenspielPerspektivenwechsel

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 12

A2. MittelalterVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

A.2.2. Religion und Gesellschaft im Hoch- und Spätmittelalter

- beschreiben den Machtkampfzwischen weltlicher undgeistlicher Herrschaft undvergleichen die Perspektiven

- stellen das Neben- undGegeneinander zw. Christen-tum und anderen Religionen dar

- erklären, warum der Islam vonder christlichen Welt alsBedrohung empfunden wurde

- beurteilen das Kloster als Ortvertiefter Frömmigkeit undkultureller/ wirtschaftlicherLeistungen

- nehmen zu den KreuzzügenStellung: reiner Konflikt oderauch Chance der Begegnungzwischen christlicher undislamischer Welt?

Prozess der Auseinandersetzung zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. umdie Führungsposition in der christlichen Welt und deren „richtige Ordnung“Rolle von Papst, Kaiser und FürstenPersonenverband, Territorialgewalt

Juden in Mittel- und WesteuropaDie griechisch-orthodoxe Kirche als eigenständige Kirche (Schisma 1054)Missionierung des osteuropäischen Raumes

Entstehungsgeschichte (Mohammed) und schnelle Ausbreitung des Islam:Konfrontation und Koexistenz

Begriffe „Mönch“, „Nonne“, Gründungen von „Orden“Asketisches Leben mit Gelübde von Armut, Gehorsam und KeuschheitReformbestrebungenBeiträge der Klöster zur (Schrift-)Kultur und zur Modernisierung von Handwerk,Landwirtschaft und VerwaltungFrauenklöster als Institutionen, die den Frauen aus Adel und städtischem PatriziatBildung und kulturelle Leistungen ermöglichten

Motive für die Kreuzzüge und Kreuzzugsbegeisterung breiter SchichtenMuslimische Positionen und Haltungen gegenüber den KreuzritternAuswirkungen und Nachgeschichte der Kreuzzüge

Reichskirchensystem,Investiturstreit, „Gang nachCanossa“. Der Kompromiss imWormser Konkordat.

Verfolgung Andersdenkender:Inquisition und Ketzerverfolgungen

Kooperation und Austausch (Kultur,Wissenschaft)

Die Rolle der Klöster bei derChristianisierungWissenschaft (Universität) undKunstAufbau und Bedeutungmittelalterlicher UrkundenGeschlechter-, Rollenverständnis

Ablass der SündenstrafenReconquista in SpanienArmen-/KinderkreuzzugDeutschordensstaat: Siedlung undFolgen

HerrschaftssymbolikPerspektiven-wechsel

Fremdverstehen

Gegenwartsbezügeherstellen

Denkmäler undBauwerke (Romanik,Gotik)TechnikgeschichteGeschlechterrollen

Arabische Lehnwörter,fachübergreifendeBezüge (Wissenschaft,Technik)Gegenwartsbezüge(religiöser Fanatismus)

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 13

A2. MittelalterVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

A.2.3. Lebens- und Herrschaftsformen im Mittelalter

- charakterisieren diemittelalterliche Lebens- undHerrschaftsformen „Ritter”,„Stadt“ und „Bürger“

Rittertum: militärische Funktion, höfisches Leben, UntergangDie Burg als Verteidigungseinrichtung und Herrschaftssitz: Funktionen undBestandteile

Städtisches Leben:Entstehung: Stadtrechte, Markt, Verkehrsanbindung, StadtherrAttraktivität: Bürgerrechte, FreiheitNeue Formen der Organisation: Patriziat, Zünfte, KaufmannsgildenEmanzipation vom Stadtherrn, Stadtverfassung mit StadtratVerbindung von Handel und Herrschaft, Judentum in der Stadt, Randgruppen

Turnier, Ritterschlag, Minnesang

HanseVolksfrömmigkeit/AberglaubeAuswirkungen der Großen Pest

Urkunden, Wappen,DarstellungenGegenwartsbezüge:z.B. mittelalterlicheGebäude im Stadtbild

A.2.4. Stadt, Land und Territorium im späten Mittelalter

- skizzieren die Schwächung derKönigs-/Kaiserherrschaft und dieMachtkonzentration in der Handder Fürsten

Territoriale ZersplitterungDie Kurfürsten und ihre Machtpolitik gegenüber dem König/Kaiser im Zuge derKönigswahl (Goldene Bulle, Wahlkapitulation)Die Hausmachtpolitik der deutschen Könige, Landesausbau der Fürsten

Bildung von Territorien (regionaleFallbeispiele)Salier, Staufer, HabsburgerPolen, weitere NachbarnVergleich Deutschlands(Dezentralität) mit England (Wegzum Parlamentarismus) undFrankreich (Zentralität)

Arbeit mit Dimensionenund BegriffenKarten

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 14

B1. Frühe NeuzeitVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

B.1.1. Erweiterung des europäischen HorizontsB.1.1.1. Renaissance, Humanismus, Entdeckungen

- begründen das Zeitalter vonRenaissance und Humanismus inseiner Bedeutung als welt-geschichtliche Umbruchsphase- stellen die zentralen Faktorendar

Erweiterung des Bildungs- und Wissenschaftshorizonts durch die Aufnahme undWeiterentwicklung von Erkenntnissen und Erfindungen aus dem Nahen undFernen Osten und den Rückgriff auf die Antike Umsetzung dieses Wissens intechnischen Anwendungen: Zeitmessung; Navigation; Feuerwaffen...Entstehung einer empirisch orientierten Naturwissenschaft sowie einer neuenGelehrsamkeit (Humanismus)Erweiterung der Bildungs- und Kommunikationsmöglichkeiten durch denBuchdruck seit Gutenberg um 1450Hinwendung zu den Nationalsprachen als Schrift- und Amtssprachen.Überschreitung des europäischen Horizonts im geografischen Sinne durch diemaritimen Expeditionen und die daraus folgenden Konsequenzen für dieWeltgeschichte

Erklärung der Begriffe Renaissance,(v.a. in der Kunst) und HumanismusKopernikus, Galilei

Kirchenkritik: Reformbedarf undPolemikHexenverfolgungen, Antijudaismus

InternetrechercheFachübergreifendeArbeit (Naturwissen-schaften)Kartenarbeit

B.1.1.2. Eroberungen und Kolonialismus

- erklären die Gründe für dieEntdeckungsreisen und dieEroberung der “Neuen Welt“- legen die Etablierung einesweltweiten Handels im Zeichendes Kolonialismus dar

- erklären die Konfrontation mitdem Fremden und die kulturellsubjektiven Sichtweisen

Aufstieg und Rivalität Portugals und Spaniens auf der Suche nach dem Seewegnach Indien zwecks Umgehung der etablierten HandelswegeEntdeckung Amerikas 1492 durch Kolumbus; Erklärung der BezeichnungenIndianer und Amerika.Existenz hochstehender eigenständiger Kulturen in AmerikaErrichtung eines portugiesischen Handelsimperiums mit Stützpunkten in Afrikaund AsienEroberung des Aztekenreiches (und später des Inkareiches) durch die Spanier,Begründung eines Kolonialreiches

Etablierte Handelswege: Kontrolleüber den Landweg durch dasOsmanische Reich, über dasMittelmeer durch VenedigMaya, Azteken, Inka-Reich

Aspekte von Fremdheit undKonfrontation von KulturenAzteken: Menschenopfer- undKannibalismusklischees

KartenQuellenanalyse imHinblick aufSubjektivität/Perspektivität

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 15

B1. Frühe NeuzeitVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

- beschreiben Rechtfertigungs-strategien für die Unterwerfung.

Motive und Rechtfertigungsstrategien für die Eroberungen:Gier nach Gold, Zwangsmissionierung, WeltherrschaftsanspruchFaktoren, die die Eroberung ermöglichtenVersklavung und Ermordung von Indianern, Protest und Änderung der Politik,Versklavung von Afrikanern, Sklavenhandel, Dreieckshandel

Vertrag von TordesillasÜberraschungsmoment, Vorteil derFeuerwaffen, Uneinigkeit desGegnersDiskurse zur Rechtfertigung desSklavenhandels, Kritik (Las Casas)

B.1.2. Religion und Politik: Reformation und Glaubenskriege

- erklären die Gründe für dieSpaltung der katholischen Kircheund die daraus folgendenpolitischen Konsequenzen für dieeuropäische Geschichte

Innere Krise der katholischen Kirche, Kritik und Reformbewegung, Verurteilung der„Ketzer”Luthers Kritik an Ablasshandel, Stellung des Papstes und der Kirche als Institution,öffentlicher Protest seit 1517; Luthers Popularität und Erfolg dank derUnterstützung einiger Fürsten; Bedeutung der Bibelübersetzung

Politische Motive und Konsequenzen der Reformation, Konfessionskrieg undAugsburger Religionsfriede 1555; Stärkung der Fürsten, Schwächung des Kaisers.Verbindung sozialer Forderungen und religiöser Vorstellungen in radikalenBewegungen, der Bauernkrieg und die Stellung Luthers

Europäische Dimension von Kirchenspaltung und Reformation; CalvinsWirkungskreis; GlaubenskriegeGegenreformation und Beseitigung der Missstände (Pfründen- undAblassmissbrauch) in der katholischen Kirche

Jan Hus, 1415„Thesenanschlag“ vermutlich eineLegende; Biografie Luthers

Landeskirchen, Säkularisierung desKirchenguts„cuius regio, eius religio”Täufer

England, Schweden, Niederlande,Frankreich – Calvinismus,Hugenotten, Edikt von Nantes 1598Gründung des Jesuitenordens 1534;Konzil von Trient (tagte bis 1563)

FächerverbindendeArbeit (Religion)Bildquellen: PolitischeGrafik, SpottbildTextquellen: Perspek-tive, Rhetorik;InternetrechercheKarten: politische undkonfessionelle Grenzen

Fortsetzung: B.1.1.2. Eroberungen und Kolonialismus

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 16

B1. Frühe NeuzeitVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

Dreißigjähriger Krieg 1618-48:Wiederaufnahme des konfessionellen Konflikts im Reich, Ausweitung zu einemeuropäischen Krieg auf deutschem Boden, Überlagerung der konfessionellen durchpolitische Interessen: Gegensatz Frankreich - Habsburg;Westfälischer Friede:Wiederherstellung des konfessionellen Kompromisses; weitere Schwächung desKaisers und Stärkung der Fürsten; Ausscheiden der Niederlande und der Schweizaus dem Reich; Gebietsgewinne Frankreichs bis zur Rheingrenze (Elsass)

Wallenstein, neue Art des Krieges,ca. 1/3 der Bevölkerung Opfer derdirekten oder indirekten Folgen desKriegesFürsten bekommen Koalitions- undKriegsrecht; ständiger Reichstag inRegensburg

FachübergreifendeVerknüpfung mitDeutsch: Literatur ausdem bzw. zumDreißigjährigen Krieg

B.1.3. Staat und Gesellschaft 16.-18. Jahrhundert – „Absolutismus“, Aufklärung

- erklären die drei verschiede-nen politischen Entwicklungen inFrankreich, England und inDeutschland (Reich)

- erläutern die entscheidendenAspekte.

Vergleich der politischen Entwicklung zwischen Frankreich, England undDeutschland (Hl. Röm. Reich)Frankreich: starkes Königtum, direkte Regierungsausübung durch Ludwig XIV.; Hofin Versailles; Expansionspolitik durch zahlreiche Kriege; hohe Verschuldung.England: Konflikt zwischen Parlament und König, Scheitern des Absolutismus,Bürgerkrieg und Republik, Diktatur Oliver Cromwells, Rückkehr zur Monarchie mitStärkung des Parlaments.Deutschland: Habsburger Großmacht im Reich (Kaiserwürde) und in Europa,Teilung des Erbes durch Karl V. 1556; Aufstieg Brandenburg-Preußens zurGroßmacht, Konflikt mit Habsburg; Nachahmung des Absolutismus durchLandesfürsten gegenüber Kaiser und Landständen.

F: Keine Generalstände seit 1614;Adelsaufstand (Fronde); KardinalMazarin, Ludwig XIV. (1661-1715)E: Hinrichtung des Königs 1649Diktatur Cromwells bis 1658;Glorious Revolution 1688/89D: Brandenburg wird Kgr. Preußen1701; Friedrich d. Gr. (1740-1786);regionale Beispiele

Begriffsklärung undProblematisierung“Absolutismus”Bildquellen:Herrscherporträts;politische GrafikLokale und regionaleSpurensuche:Monumente, Museen.Kartenarbeit

Fortsetzung: B.1.2. Religion und Politik: Reformation und Glaubenskriege

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 17

- beurteilen die politischen undreligiösen Komponenten der”Türkenkriege“- benennen die zentralen As-pekte der politischen Ent-wicklung in Russland und Polen

- stellen die zentralen Faktorender Herausbildung desfrühmodernen Staates dar- erläutern die Lage der jüdi-schen Bevölkerung im Reich

- diskutieren Argumente pro undcontra Absolutismus aus derzeitgenössischen Debatte zurStaatstheorie

- beurteilen die zentralenAussagen der amerikanischenUnabhängigkeitserklärung

B1. Frühe NeuzeitVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

Konfrontation Habsburgs bzw. des Reiches mit dem expandierenden OsmanischenReich („Türkenkriege“); Bündnis zwischen Frankreich und dem Osmanischen Reich.

Russland: Absolutismus des Zaren, territoriale Expansion, Konflikt zwischenTradition und Moderne, westliches Vorbild für Peter d. Großen ; Polen: Großmachtdurch Verbindung mit Litauen, „polnische Teilungen“ durch Russland, Preußen,Österreich – Ende des polnischen Staates 1795.

Entstehung des frühmodernen Staates: Beamtensystem, gezielte Wirtschafts-politik zur Stärkung des Staates, Manufakturen.

Soziale Realität der jüdischen Bevölkerung zwischen Ghetto und Fürstenhof(Hoffaktoren), Kramhandel und Geldwirtschaft; Landjudentum.

Anspruch der Aufklärung als Weiterentwicklung humanistischer Grundlagen inWissenschaft und Philosophie; politisch: Kritik des Absolutismus, Forderung nachGewaltenteilung als Beschränkung der Macht, Vorbildcharakter des englischenParlamentarismus

Konflikt zwischen Mutterland England und den nordamerikanischen Kolonien,Amerikanische Revolution, Unabhängigkeitserklärung der USA

1453 Fall Konstantinopels, 1529erste Belagerung Wiens

Nordische Kriege; Peter d. Große (r.1689-1725), Gründung von SanktPetersburg; „polnische Teilungen“1772-1795

Merkantilismus; Staatstheorie, z.B.Hobbes

Begriff Aufklärung (Kant);Staatstheorie, z.B. Locke,Montesquieu;Begriffe Vernunft,Volkssouveränität

FachübergreifendeVerknüpfung zu Politikund Wirtschaft/Sozialkunde

Fortsetzung: B.1.3. Staat und Gesellschaft 16.-18. Jahrhundert – „Absolutismus“, Aufklärung

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 18

B2. Das lange 19. JahrhundertVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

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Exempla und Addita

- stellen Ursachen, Verlauf undFolgen der FranzösischenRevolution dar und bewertenihre Bedeutung

- erläutern die BedeutungNapoleons und die Folgen seinesHegemoniestrebens überNiederlage und Restaurationhinaus

Grundlagen in den Lehren der Aufklärer: Mündigkeit, Autorität der Vernunft,Bürger- und Menschenrechte, Legitimation: Gottesgnadentum vs.Volkssouveränität, GewaltenteilungUrsachen, Träger, Ziele, Phasen und Zäsuren der Revolution, Politisierung derGesellschaft, unterschiedliche Interessen auch innerhalb des 3. Standes

Unzufriedenheit mit der Revolution, Widerstände

Ergebnisse und weiterwirkende Aspekte: Menschen- und Bürgerrechte,Emanzipationsbestrebungen, Verfassung, Abschaffung des Feudalsystems,Bürgergesellschaft und Entstehung des Nationalstaatsgedankens

Napoleons militärische und politische Vorherrschaft über Europa, Ende des AltenReiches: Code Napoléon, Säkularisation und Mediatisierung, Rheinbund, Reformenin den deutschen Staaten

Abwehr der Hegemonie durch die europäischen Mächte und Volksbewegungen

Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress 1814/15: Restauration undVeränderungen

Ökonomisch begründeteVerschiebungen in denGesellschaftenHerausbildung von Trägerschichten

Perspektivenwechsel: z. B.Bauernaufstand in der Vendée,Terreur

Frauen, Juden, Protestanten,Kolonien

Regionalgeschichtlicher BezugPreußische ReformenFreiherr vom Stein

BefreiungskriegeWaterloo

Kontinuität und Diskontinuität

Interpretation vonSchlagwörtern: liberté,égalité, fraternitéFlugblätter, Pressepolitisches LiedKarikaturen, Vergleichder Verfassungen

Kontroverse Sichten aufNapoleonHerrschaftszeichenNapoleons

Kartenarbeit (interaktiveKarten)

B.2.1. Die Französische Revolution und die Zeit Napoleons

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 19

B2. Das lange 19. JahrhundertVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

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Exempla und Addita

- erklären die IndustrielleRevolution als einengrundlegenden Einschnitt derMenschheitsgeschichte.

- bewerten positive und negativeFolgen der Industrialisierung unddie Bedeutung dieser Entwick-lung für ihr eigenes Leben.

Bedingungen und Ablauf der Industrialisierung in England: (Kolonial-)Handel,Kapital, Landwirtschaft, Verfassungsentwicklung, LiberalismusZentrale Neuerungen der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung in derersten Phase der Industrialisierung: Fabriksystem, Dampfmaschine, Eisenbahn,Kohle und Stahl

Industrialisierung in Deutschland: Rückstand und Aufholen des RückstandsStaatliche Initiativen zur Industrialisierung, Vergleich mit England

Folgen für Mensch und Umwelt: „Fortschritt“, Bevölkerungsexplosion,Imperialismus, Globalisierung, Umweltzerstörung, Urbanisierung

Ursachen und Merkmale der Sozialen Frage im 19. Jahrhundert:Soziale Entwurzelung, Vermassung, Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Frauen- undKinderarbeitVersuche zur Lösung der Sozialen Frage zwischen Sozialreform und Revolution:Staat (Sozialgesetze), Kirchen, Unternehmer, Arbeiterbewegung (Parteien /Gewerkschaften), Marxismus

Revolutionsbegriff (Vgl. Neolithischeund Industrielle Revolution)„Geist des Protestantismus“ (MaxWeber)

Berühmte Erfinder: Benz, Siemens,Liebig

Diskussion „Wachstum ohne Ende“oder „Grenzen des Wachstums“?Stadtentwicklung; soziale Ver-schiebungen und Reaktionen daraufEthische Fragen: Ziel des Wirt-schaftens, Verhältnis Kapital undArbeit, Mitbestimmung, FürsorgeZweite Industrielle Revolution undweitere Entwicklung bis heuteDie Industrialisierung und ihreFolgen in der eigenen Region

Biografischer ZugriffAußerschulischeLernorteStadtpläne in zeitlicherDimension vergleichenRecherchen vor OrtInterviews

GegenwartsbezugLokale und regionaleRecherchenArchive

B.2.2. Industrielle Revolution und Soziale Frage

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 20

B2. Das lange 19. JahrhundertVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

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Exempla und Addita

- erläutern die Anfänge derdemokratischen Tradition inDeutschland.- setzen sich mit dem Weg zurdeutschen Einheit auseinander

Anfänge der deutschen Nationalbewegung in den BefreiungskriegenDeutscher Bund, RestaurationFormierung einer Oppositionsbewegung und Reaktion im Vormärz: Wartburgfest1817, „Völkerfrühling“, Karlsbader Beschlüsse 1819, Auswirkungen derfranzösischen Julirevolution 1830, Hambacher Fest 1832, europäischesRevolutionsjahr 1848, Paulskirche

Ziele der Einheits- und Freiheitsbewegung: Menschen- und Bürgerrechte,Volkssouveränität, Wahlen, Parlament, Rechtsstaat, Gewaltenteilung;Nationalstaat der DeutschenZollverein, Scheitern der Revolution von 1948/49: Uneinigkeit der Revolutionäre,Rolle der internationalen Beziehungen, territoriale Divergenz, groß- undkleindeutsche Frage, Wiedererstarken der Fürsten, fehlender Rückhalt in derBevölkerungKonträre Konzepte einer deutschen Zukunft und ihre Konkurrenz zur RollePreußens in der EinigungspolitikPreußisch-österreichischer Dualismus; Einigung „von oben“ unter preußischerFührung, Einigungskriege (1864, 1866, 1870/71) und Reichsgründung

Burschenschaften und Vereine,regionale Bezüge: „Göttinger Sieben„Frankfurter Wachensturm”Persönlichkeiten der Paulskirche:Heinrich von Gagern, GabrielRiesser, Robert Blum

Längsschnitt:Verfassungsentwicklung inDeutschland

Preußens wirtschaftlicheFührungsmacht vs. RückständigkeitÖsterreichs„Blut-und-Eisen“-Politik Bismarcks;Spaltung der Liberalen

Analyse von Reden,Programmen undpolitischen LiedernDas Lied der DeutschenDeutsche Farben undpolitische FarbenlehreDenkmäler

B.2.3. Vom Deutschen Bund zur Reichsgründung 1871: Der Weg zum deutschen Nationalstaat

B.2.4. Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg

- erläutern die politischenGrundlagen und Konflikte desDeutschen Reichs von 1871

Zusammenfließen von Vorstellungen einer Kultur- und Staatsnation in derNationalbewegungZentrale innenpolitische KonfliktfelderBismarcks Bündnispolitik im Kontext der InnenpolitikSoziale Schichtung der Gesellschaft und die jeweiligen Lebensverhältnisse

„Reichsfeinde”: Kulturkampf,Sozialistengesetz, MinderheitenWahlrecht im Reich und in Preußen,Sozialgesetzgebung

(National)denkmäler,FeiertageHistoriengemäldeKarikaturen

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 21

B2. Das lange 19. JahrhundertVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

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Exempla und Addita

- analysieren Motive und Formenimperialistischer Politik im„langen“ 19. Jahrhundert

- erklären Ursachen, Verlauf undFolgen des Ersten Weltkriegs

Rolle von Parteien, Kirchen und sozialen BewegungenEinzelne Elemente von Rückständigkeit und Modernität: Wirtschaft, Technik,Wissenschaft, Kommunikation, Kultur, BildungEmanzipationsbewegungenKaiser Wilhelm II. und der „Neue Kurs“Ausbreitung der Herrschaft europäischer Staaten in überseeischen LändernRechtfertigungsversuche und Argumente für imperialistische Expansion:Sozialdarwinismus, zivilisatorisches Sendungsbewusstsein, KonkurrenzÖkonomische Probleme und gesellschaftliche Integrationszwänge in denMutterländernFolgen imperialistischer Politik für die betroffenen VölkerDas Deutsche Reich als Kolonialmacht, „Platz an der Sonne”Zusammenhang von Nationalismus, Imperialismus und Militarismus

Ursachen und Anlässe für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs: außenpolitischeDauerkrise, RüstungswettlaufHauptphasen und Wendepunkte des Ersten WeltkriegsAuswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Soldaten an allen Fronten und denAlltag der ZivilbevölkerungErster Weltkrieg als „moderner Krieg“Die wesentlichen Ergebnisse des Ersten Weltkriegs, Neuordnung Europas durchdie Pariser Vorortverträge: Versailler Vertrag, Minderheitenfrage, Problem derKriegsschuldfrage, „Dolchstoßlegende”

Bestrebungen der Judeneman-zipation und Antisemitismus,FrauenbewegungBildung und Schule im Kaiserreich;Mythos BismarckKolonialreiche Frankreichs undGroßbritannienens, „Empire“,Funktion von Suez- undPanamakanal, Stützpunktpolitik

Herero-Aufstand,BoxeraufstandPanslawismus

Materialschlachten/Verdun,Technisierung, Heimatfront, Rolleder Frau, Kriegswirtschaft

Epochenjahr 1917Friedenskonzepte als Bedingungenfür Frieden 1917/18 undFriedensschlüsse,Parlamentarisierung

Kartenarbeit„Kolonialwaren“ mitWerbung im Kontext

„Hunnenrede”Perspektivenwechselzwischen Kolonisato-ren und Kolonisierten

KartenarbeitFeldpostbriefeErinnerungskultur:Kriegerdenkmäler,StraßennamenVergleich der Friedens-verträge Brest-Litowsk /VersaillesFachübergreifenderBezug: Analyse einesliterarischen Textes oderGemäldes / einer Plastik/ eines Filmausschnitts

Fortsetzung: B.2.4. Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 22

C. Weimarer Republik und NationalsozialismusVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

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Exempla und Addita

- erläutern den Einfluss derneuen Großmächte auf dasinternationale System

Die Russische Revolution 1917Die politische und ideologische Rolle Sowjetrusslands in den Zwanziger Jahren,Vertrag von Rapallo, System des Stalinismus

Aufstieg der USA zur Weltmacht im 19. und 20. Jh. zwischen Führungsanspruchund Selbstisolation

Russische RevolutionäreDiktatur des ProletariatsIndustrialisierung unter Stalin

Monroe-DoktrinSelbstbestimmungsrrecht der VölkerVölkerbund

KartenarbeitHistorischeLängsschnitte

C.1. Weltpolitische Determinanten zu Beginn des „kurzen“ 20. Jahrhunderts

C.2. Die Weimarer Republik

- bewerten die Möglichkeitensowie die inneren und äußerenBelastungen der erstendeutschen Demokratie

Die Weimarer Republik als Ergebnis der Novemberrevolution und deraußenpolitischen KonstellationWeimarer Reichsverfassung: Elemente einer parlamentarischen Demokratie undihrer Fähigkeit, Probleme zu lösenParteiensystem und Wahlrecht der Weimarer Republik

Wichtige Belastungsfaktoren der ersten Demokratie in DeutschlandHauptphasen der Weimarer Republik und ihre prägenden FaktorenExtremismus und DemokratieEntwicklungen in Gesellschaft und Kultur

Außenpolitik: Verträge, RevisionspolitikWeltwirtschaftskrise

Parlamentarische Demokratie vs.RätesystemStellung des ReichspräsidentenReichswehr, Freikorps, Kapp-Putsch,Politische Morde und JustizRuhrbesetzung, Hyperinflation,Hitler-Putsch„Republik ohne Republikaner“Vergleich der Entwicklung desFrauenwahlrechts in EuropaTechnische Entwicklungen

Internationaler Vergleich

Verfassungsvergleich1848, 1871, 1919Literarische undmusikalische Zeugnisse(fachübergreifenderBezug)Lokal- undRegionalstudienStatistiken, Analysenvon PlakatenFallanalyse zum Young-Plan

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 23

C. Weimarer Republik und NationalsozialismusVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

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Exempla und Addita

- erklären zentrale Mittel derMachtübernahme und zurHerrschaftssicherung der NSDAP

- stellen die Ideologie undgrundlegende Strukturen des NS-Staates dar

Aufstieg der NSDAP, Biografie Adolf Hitlers30.1.1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, „Reichstagsbrandverordnung“,Ermächtigungsgesetz„Machtergreifung“, Etappen der GleichschaltungFührerprinzip und NS-Bewegung;2.8.1934: Vereidigung der Reichswehr auf Hitler als „Führer und Reichskanzler“

Sozialdarwinismus, völkisch-rassistische Ideologie, Antisemitismus,„Volksgemeinschaft“, Lebensraumideologie, NS-Propaganda und ihre Wirkung,Verfolgung und Ermordung politischer Gegner: Terror, Gestapo, KZ-System.Emigration politischer Gegner

Nationalsozialistische Wirtschafts- und Sozialpolitik und ihre Auswirkungen(Zustimmung breiter Teile der Bevölkerung, Gegnerschaft undUntergrundbewegungen), Verführungskraft von Diktaturen, Personenkult,Aufrüstung als politischer und wirtschaftlicher Faktor

Biografien von NS-Funktionären(lokale und Reichsebene)Machtergreifung „vor Ort“(Lokalpresse)„Tag von Potsdam“NS-Gliederungen, u.a. HJ/BDM, SA,SS; totalitärer AnspruchArchitektur und Kunst in derDiktatur, Parteitagsinszenierungen

Regionalgeschichtliche Zugänge

Biografische Zugängeund lokale Recherche(Archive u.a.)Unterscheidungzwischen historisch-zeitgenössischen undgeschichtswissen-schaftlich- analytischenBegriffen„NS und moderneMedien“: Arbeit mitFilm- und Rundfunk-quellenArbeit mit historischenSchulbüchernQuellen zurJugenderziehungPolitische Reden

C.3.1. Zeit des Nationalsozialismus – Ideologie und Herrschaftspraxis

C.3.2. Zweiter Weltkrieg und NS-Verbrechen

- unterscheiden die Phasen derNS-Außenpolitik zwischenRevision und Expansion

Austritt aus dem Völkerbund, Rheinlandbesetzung, Saarabstimmung, MünchnerAbkommen, Anschlusspolitik, Appeasement-Politik und deren Scheitern

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 24

C. Weimarer Republik und NationalsozialismusVerbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

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Exempla und Addita

- erläutern Ursachen und Verlaufdes Zweiten Weltkriegs unddessen Ende

1. 9.1939 Angriff auf Polen nach Hitler-Stalin-PaktIm Juni 1941 Angriff auf die SowjetunionAnti-Hitler-Koalition, Pearl Harbor und Kriegseintritt der USA„Totaler Krieg”, Vernichtungskrieg im Osten,Zwangsarbeit, Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung8./9.5.1945 bedingungslose Kapitulation Deutschlands,August 1945 Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, Kapitulation Japans

Stationen der Judenverfolgung:Ausgrenzung, Nürnberger Gesetze, Pogromnacht vom 9.11.1938; EmigrationStationen der Judenvernichtung:Wannsee-Konferenz, Ghettos, Deportationen; SS-Einsatzgruppen Im Osten, KZ alsVernichtungslager, Holocaust (Shoa)

Vielzahl von Opfergruppen, Euthanasie („lebensunwertes“ Leben),Menschenversuche in der KZ-Medizin

Versorgungslage im Übergang vonder Friedens- zur Kriegswirtschaft;Arbeitssklaven und KriegsgefangeneKrieg im Pazifik (Fernost)

Regionalgeschichtliches ProjektStolpersteine, jüdisches Leben anlokalen BeispielenAuschwitz, Majdanek, Treblinka;27.1.1945 Gedenktag der BefreiungFormen der Aufarbeitung: Prozessegegen NS-Täter, ZentralstelleLudwigsburg, Simon Wiesenthal

Kontroversen derGeschichtsschreibung:Verbrechen derWehrmacht – dieGeschichte einerAusstellung (J. Ph.Reemtsma)AußerschulischeLernorte: Gedenkstätte,ArchivarbeitZeitzeugen, Oral HistoryOpferperspektiveInternet als „vituellerGedenkraum”

C.3.3. Widerstand

- unterscheiden und beurteilenFormen von Resistenz undWiderstand gegen die NS-Herrschaft

Opposition und WiderstandWeiße Rose in München, christlicher Widerstand, Kreisauer Kreis, Widerstand derArbeiterbewegung, namenloser Widerstand; Attentat auf Hitler vom 20.7.1944Gestapo/VolksgerichtshofWiderstand in Europa

Biografien (Georg Elser,Stauffenberg, Hans und SophieScholl, Kurt Huber, Bonhoeffer, vonGalen)Jüdischer Widerstand

Arbeit mit Biografienund Oral HistoryArbeit mit Dokumen-tations- undGeschichtsfilmen;Quellenarbeit (z. B.Flugblätter); Formen derErinnerungskultur

Fortsetzung: C.3.2. Zweiter Weltkrieg und NS-Verbrechen

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 25

D. Geschichte seit 1945Verbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

- begründen den Weg zurdeutschen Teilung in der frühenNachkriegsgeschichte (bis 1949)

- unterscheiden die Systeme derbeiden deutschen Staaten in denBereichen Politik, Gesellschaftund Wirtschaft- ordnen die Vertiefung derTeilung in den Ost-West-Gegensatz ein

- erläutern die Entspannungs-und Ostpolitik

- vergleichen diegesellschaftlichen Entwicklungenin der BRD und DDR

„Stunde Null“ 1945, Flucht und Vertreibung, Potsdamer Konferenz, Zerbrechen derAnti-Hitler-KoalitionBesatzungszonen, Berliner Sektoren, Zulassung bzw. Neugründung von Parteien inden Besatzungszonen, Neubildung von LändernTruman-Doktrin und MarshallplanWährungsreform West/Ost 1948, Gründung der Bundesrepublik Deutschland undder DDR 1949Parlamentarische Demokratie vs. Demokratischer Zentralismus/Volksdemokratie,Soziale Marktwirtschaft vs. Sozialistische Planwirtschaft, Föderalismus vs.Zentralismus, Innere / Äußere Sicherheit, Ideologiefragen, Systemkonkurrenz inWissenschaft und TechnologieBlockpolitik Ost/West, EWG/EU, Comecon/RGW, NATO, Warschauer PaktUNO, „Kalter Krieg“, Koreakrieg, Wettrüsten, Kubakrise, Vietnamkrieg

Neue Ostpolitik (Willy Brandt, Erich Honecker),Ost-Verträge, UNO-Beitritt von BRD und DDR, 1973; KSZE-Prozeß ab 1975;Nachrüstungskrise(n)68-Bewegung, RAF-TerrorJugendkulturenWachstumskrise und Folgen, Umwelt-BewegungFriedensbewegungFrauenbewegung(en)

Situation der Bevölkerung,Ausformungen des Besatzungsrechtsund der Besatzungspolitik in denZonen, Berlin (Status) und Berlin-Krise(n), LuftbrückeSpeziallager des NKWD (SBZ)Wege zum Grundgesetz und zurDDR-VerfassungBildung und Erziehung in der DDR (z.B. Rolle der FDJ). MfS /SEDVerkehrs- und TechnikgeschichteAusprägung des Ost-West- Gegen-satzes: 17. Juni 1953, Polen/Ungarn1956, Berliner Mauer 1961, „PragerFrühling“ 1968, Reaktionen inWest/Ost, Abgrenzungspolitik,Maueropfer (Peter Fechter)Status von West-Berlininnerdeutsche Kontakte und Ver-träge, oppositionelle Bewegungen inder DDR (Wolf Biermann)Lebensstile in Ost und WestTourismus/MobilitätGastarbeiterfrage(n), globaleMigration

Arbeit mit Textquellen(Beschlüsse undVerträge)Biografische Zugänge:z.B. Konrad Adenauer,Walter UlbrichtVerfassungsvergleichOral HistoryBiographien (West/Ost)Arbeit mit Karikaturen,Wahlplakaten,Bilddokumentationen,Fotos, Filmen undSchulbüchern(Ost/West)Zeitungen, Rundfunk-,FernsehquellenArbeit mitErinnerungszeichen(Denkmäler,Straßennamen)ZeitzeugenPressearbeit imVergleich (differen-zierte Sicht auf Ereig-nisse)

D. Geschichte Deutschlands nach 1945 im europäischen und internationalen Kontext

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VGD Bildungsstandards Geschichte / 26

D. Geschichte seit 1945Verbindliche Inhaltemit inhaltsbezogenen Standards der Deutungskompetenz und Methoden/Medieneinsatz

Standards /Deutungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler...

Verbindliche Inhalte Methoden undMedien

Die Schülerinnen undSchüler führen durch... /arbeiten mit... etc.

Exempla und Addita

- erörtern zentrale Gründe fürdie Friedliche Revolution in derDDR und die deutsche Einheit1988/1990- setzen sich mit der deutschenGeschichte seit 1990auseinander

Innere Krise des Ostblocks und in der DDR, Montagsdemonstrationen 1989,„Mauerfall“ am 9.11.1989„2+4-Verhandlungen“ 1990; Wirtschafts- und Währungsunion, 3.10.1990 Beitrittder fünf östlichen Länder zur BRD

Herstellung der Einheit Deutschlands / VerfassungsfrageVereinigungskriseDeutschland in Europa

Globalisierung

Entwicklung der digitalen Revolution

UdSSR: „Glasnost, Perestroika“ seit1986/87, „Runde Tische“Landtags- und Volkskammerwahlen1990, Nichtwähler, Währungs- undSozialreform, politischeExtremismen„Wir sind das Volk!“ – „Wir sind einVolk!“EU: Verträge von Maastricht undLissabon, EuropäischeVerfassungsdebatte,Erweiterungskonzepte

Historische Kontro-versen zu aktuellenThemenInternational: Gefahrneuer Nationalismen?National: Wächstzusammen, waszusammen gehört?(Willy Brandt)FachübergreifenderBezug:GlobalisierungsrisikenArbeit mitFachbegriffen:Historische Identität

Fortsetzung: D. Geschichte Deutschlands nach 1945 im europäischen und internationalen Kontext