vergiftung durch die zwiebel von oenanthe crocata

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142 Vergijhng dwch die Zwbbd vm 0enanth.e crocata. verscbiedene, im Magen enthaltene Substanzen, E. R. Qe- latine, niedergesdhlagen, ein anderer durch Ausbrechen nnwirksam emacht wird. Diese jntdeckung Rurzak’s ist um so werthvoller, ale es moglich ist, aich tiberall Tannin mit Leichtigkeit 5u verschaffen. 1st es nicht in reinem Zustande rasch m haben, so konnen Ualliipfel seine Stelle vertreten. Man lasst dann das Pulver derselben mit Wasser neh- men, nnd reicht ausserdem einen Aufguss davon. Sind auch Qallapfel augenblicklich nicht zur Hand, so kann ebenfalls Eichenrinde (8 *I2 Proc. Tannin), Echeln (9 Proc. Tannin), die Schale der wilden Kastanie (8 Proc.), Wei- denrinde ( 5 Proc.), Tormentill - Wurzel ( 17 Proc.) oder griine Wallnussschalen an deren Stelle rnit demselben Erfolgc Anwendung finden. Wegen der oben erwahnten Loslichkeit des gerbsaureu Strychnins ist es nothwendig, vegetabilische Sauren nnd Spirituosa dabei zu meiden. (Journ. de €‘ham. d’tlnvers.) Hendess. Vergiftung dareh die Zwiebel von Oenanthe crocataj von Baume. Acht Pensionare des Asyls von Quim er waren mit von ihnen wurde unter Convulsionen, ohne Yuls, in das Asyl zuriickgetragen, wo er kaum eine halbe Stunde nach Auftreten der ersten Symptome starb. Man fand Hirnhaute und Gehirn injicirt, letzteres sehr consistent, die Lungen strotzend von schwarzem Blute; ebenso Mila und Nieren. Magen und Darm enthielten Stiicke und Brei einer weissen Wurzel. - Ein anderer Knabe zeigte echwachen Puls, bleiche Qesichtsfarbe und erweiterta Pupillen. Durch Brech- und Purgirmittel gab er eine kleine Menge der Wurzel von sieh nnd wurde dann mit starkem Kaffee und Jodkalium weiter behandelt. Sie hatten von der Wurzel der Oenanthe crocata ge- gessen, die durch ihren siisslichen (sehr bald aber stark sauren) Geschmack viele Personen tiiusclit. Einer der beaten Charaktere zur Unterscheidung dieser Wurzel von iihnlichen liegt in dem Milchsafte derselben, der in allen Theilen sich findet und an dcr Luft safrangclb wird. (Joitrn. de Pharm. et de C‘him. Mars 1863.) dem IJmgraben eines Stuckes Land besc R iiftigt. Einer Dr. Reid.

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Page 1: Vergiftung durch die Zwiebel von Oenanthe crocata

142 Vergijhng d w c h die Zwbbd vm 0enanth.e crocata.

verscbiedene, im Magen enthaltene Substanzen, E . R. Qe- latine, niedergesdhlagen, ein anderer durch Ausbrechen nnwirksam emacht wird.

Diese jntdeckung R u r z a k ’ s ist um so werthvoller, ale es moglich ist, aich tiberall Tannin mit Leichtigkeit 5u verschaffen. 1st es nicht in reinem Zustande rasch m haben, so konnen Ualliipfel seine Stelle vertreten. Man lasst dann das Pulver derselben mit Wasser neh- men, nnd reicht ausserdem einen Aufguss davon. Sind auch Qallapfel augenblicklich nicht zur Hand, so kann ebenfalls Eichenrinde (8 *I2 Proc. Tannin), Echeln (9 Proc. Tannin), die Schale der wilden Kastanie (8 Proc.), Wei- denrinde ( 5 Proc.), Tormentill - Wurzel ( 17 Proc.) oder griine Wallnussschalen an deren Stelle rnit demselben Erfolgc Anwendung finden. Wegen der oben erwahnten Loslichkeit des gerbsaureu Strychnins ist es nothwendig, vegetabilische Sauren nnd Spirituosa dabei zu meiden. (Journ. de €‘ham. d’tlnvers.) Hendess.

Vergiftung dareh die Zwiebel von Oenanthe crocataj von B a u m e .

Acht Pensionare des Asyls von Quim er waren mit

von ihnen wurde unter Convulsionen, ohne Yuls, in das Asyl zuriickgetragen, wo er kaum eine halbe Stunde nach Auftreten der ersten Symptome starb. Man fand Hirnhaute und Gehirn injicirt, letzteres sehr consistent, die Lungen strotzend von schwarzem Blute; ebenso Mila und Nieren. Magen und Darm enthielten Stiicke und Brei einer weissen Wurzel. - Ein anderer Knabe zeigte echwachen Puls, bleiche Qesichtsfarbe und erweiterta Pupillen. Durch Brech- und Purgirmittel gab er eine kleine Menge der Wurzel von sieh nnd wurde dann mit starkem Kaffee und Jodkalium weiter behandelt.

Sie hatten von der Wurzel der Oenanthe crocata ge- gessen, die durch ihren siisslichen (sehr bald aber stark sauren) Geschmack viele Personen tiiusclit. Einer der beaten Charaktere zur Unterscheidung dieser Wurzel von iihnlichen liegt in dem Milchsafte derselben, der in allen Theilen sich findet und an dcr Luft safrangclb wird. (Joitrn. de Pharm. et de C‘him. Mars 1863.)

dem IJmgraben eines Stuckes Land besc R iiftigt. Einer

Dr. Reid.