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Falz Falz Falz FRÜHERKENNUNG UND PRÄVENTION ANFRAGEN UND TERMINVEREINBARUNG Pfotenhauerstraße Fetscherstraße 62 62|74 21 62|74 Familiärer Brust- und Eierstockkrebs DIE DRESDNER. Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Risikofamilien (mindestens ein Kriterium muss erfüllt sein) Familien mit mindestens zwei an Brustkrebs erkrankten Frauen, davon eine unter 51 Jahren. Die Altersgrenze entfällt bei Familien mit drei oder mehr Erkrankten. Familien mit mindestens einer Erkrankten mit beid- seitigem Brustkrebs, davon die erste Erkrankung vor dem 51. Lebensjahr. Familien mit mindestens einer jungen Erkrankten: Brustkrebs unter 36 Jahren. Familien mit mindestens einer an Brust- und einer an Eierstockkrebs erkrankten Frau oder einer einzelnen Frau mit Brust- und Eierstockkrebs. Familien mit mindestens zwei an Eierstockkrebs erkrankten Frauen unabhängig vom Alter. Familien mit einem männlichen Erkrankten an Brustkrebs und zusätzlich einer Frau mit Brust- oder Eierstockkrebs. Präventionsmaßnahmen Die vorsorgliche Entfernung der Brüste und / oder der Eierstöcke verringert das Risiko zu erkranken. Außerdem wird die Wirkung der präventiven Einnahme von antihormonellen Medikamenten wird derzeit in einer Studie geprüft. Wir werden in einem ausführlichen Beratungsgespräch klären, welche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll und akzeptabel sind. Früherkennungsprogramm Das intensivierte Früherkennungsprogramm beginnt im 25. Lebensjahr oder fünf Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie. Empfehlungen zum Früherkennungsprogramm für Brustkrebs bei Risikopersonen Bei auffälligen Befunden werden die Untersuchungen evtl. kurzfristig wiederholt und es kommen minimal- invasive Techniken zur Anwendung. Die Untersuchungen des intensiverten Früherkennungs- programms finden mittwochs statt. Ihr Frauenarzt und Sie selbst erhalten im Anschluss einen Bericht über die erhobenen Befunde. Alter Untersuchung Kontrolle Ab dem 18. Lebensjahr Selbstuntersuchung der Brust regelmäßig Ab dem 25. Lebensjahr (bzw. fünf Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie) Tastuntersuchung durch den Frauenarzt, Brustultraschall halbjährlich Ab dem 30. Lebensjahr (oder später, abhängig von der Brustdrüsendichte) Mammographie jährlich 25. bis 55. Lebensjahr (oder länger, abhängig von der Brustdrüsendichte) Kernspintomographie (MRT) jährlich Annett Kruse Telefon: 0351 458-2864 Fax: 0351 458-4329 Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Fetscherstraße 74 Haus 21 01307 Dresden Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Direktor: Prof. Dr. med. W. Distler http://frauen.uniklinikum-dresden.de Institut für Klinische Genetik Direktorin: Prof. Dr. med. E. Schröck www.tu-dresden.de/medgen Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik Direktor: Prof. Dr. med. M. Laniado www.tu-dresden.de/medrad Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik Direktor: Prof. Dr. med. P. Joraschky http://psychosomatik.uniklinikum-dresden.de Abb.: Die Brustkrebsgene Erblicher Brustkrebs ist auf mehrere Gene zurückzuführen, welche zum Teil noch nicht erforscht sind. BRCA1 und BRCA2 sind zusammen für 50 Prozent der erblichen Brustkrebserkrankungen verantwortlich. I:1 II:1 I:2 II:2 III:1 III:2 I:3 II:3 II:4 IV:2 III:3 IV:1 II:5 I:4 CHEK2 BRCA2 TP53 PTEN HNPPC BRCA1 Genkombinationen RAD51C 30 % 35 % 20 % 5 % 8 % 2 %

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Falz Falz Falz

FRÜHERKENNUNG UND PRÄVENTION ANFRAGEN UND TERmINVEREINbARUNG

Juli 2010

Pfotenhauerstraße

Fets

cher

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Sch

ub

erts

traß

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Fiedlerstraße

Blasewitzer Straße

Goetheallee

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Königsheim-platz

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Ambulanz /TagesklinikKinder- und Jugend-psychiatrie und-psychotherapie,Goetheallee 12

PsychosomatischePoliklinik, Universitäts-archiv, Augsburger Str. 9

Außenstelle:

Außenstelle:

62

62|74

21

62|74 Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

D I E D R E S D N E R .

UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus

Risikofamilien (mindestens ein Kriterium muss erfüllt sein)

■ Familien mit mindestens zwei an brustkrebs erkrankten Frauen, davon eine unter 51 Jahren. Die Altersgrenze entfällt bei Familien mit drei oder mehr Erkrankten.

■ Familien mit mindestens einer Erkrankten mit beid­seitigem brustkrebs, davon die erste Erkrankung vor dem 51. Lebensjahr.

■ Familien mit mindestens einer jungen Erkrankten: brustkrebs unter 36 Jahren.

■ Familien mit mindestens einer an brust­ und einer an Eierstockkrebs erkrankten Frau oder einer einzelnen Frau mit brust­ und Eierstockkrebs.

■ Familien mit mindestens zwei an Eierstockkrebs erkrankten Frauen unabhängig vom Alter.

■ Familien mit einem männlichen Erkrankten an brustkrebs und zusätzlich einer Frau mit brust­ oder Eierstockkrebs.

■ PräventionsmaßnahmenDie vorsorgliche Entfernung der brüste und / oder der Eierstöcke verringert das Risiko zu erkranken. Außerdem wird die Wirkung der präventiven Einnahme von antihormonellen medikamenten wird derzeit in einer Studie geprüft. Wir werden in einem ausführlichen beratungs gespräch klären, welche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll und akzeptabel sind.

■ FrüherkennungsprogrammDas intensivierte Früherkennungsprogramm beginnt im 25. Lebensjahr oder fünf Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie.

Empfehlungen zum Früherkennungsprogramm für Brustkrebs bei Risikopersonen

bei auffälligen befunden werden die Untersuchungen evtl. kurzfristig wiederholt und es kommen minimal­invasive Techniken zur Anwendung.

Die Untersuchungen des intensiverten Früherkennungs­programms finden mittwochs statt.

Ihr Frauenarzt und Sie selbst erhalten im Anschluss einen bericht über die erhobenen befunde.

Alter Untersuchung Kontrolle

Ab dem 18. Lebensjahr Selbstuntersuchung der brust

regelmäßig

Ab dem 25. Lebensjahr (bzw. fünf Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie)

Tastuntersuchung durch den Frauenarzt,brustultraschall

halbjährlich

Ab dem 30. Lebensjahr(oder später, abhängig von der brust drüsendichte)

mammographie jährlich

25. bis 55. Lebensjahr (oder länger, abhängig von der brustdrüsendichte)

Kernspintomo graphie (mRT)

jährlich

Annett KruseTelefon: 0351 458­2864 • Fax: 0351 458­4329

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und GeburtshilfeUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenFetscherstraße 74 • Haus 21 • 01307 Dresden

■ Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Direktor: Prof. Dr. med. W. Distler http://frauen.uniklinikum­dresden.de

■ Institut für Klinische Genetik Direktorin: Prof. Dr. med. E. Schröck www.tu­dresden.de/medgen

■ Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik Direktor: Prof. Dr. med. m. Laniado www.tu­dresden.de/medrad

■ Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik Direktor: Prof. Dr. med. P. Joraschky http://psychosomatik.uniklinikum­dresden.de

Abb.: Die BrustkrebsgeneErblicher brustkrebs ist auf mehrere Gene zurückzuführen, welche zum Teil noch nicht erforscht sind. BRCA1 und BRCA2 sind zusammen für 50 Prozent der erblichen brustkrebserkrankungen verantwortlich.

I:1

II:1

I:2

II:2

III:1 III:2

I:3

II:3 II:4

IV:2

III:3

IV:1

II:5

I:4

CHEK2

BRCA2

TP53PTENHNPPC

BRCA1

Genkombinationen

RAD51C

30 %

35 %

20 %

5 %8 %

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Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,sehr geehrte Angehörige,

Falz Falz Falz

AbLAUF DER bERATUNGINDIVIDUELLE bERATUNG

brustkrebs (medizinisch: Mammakarzinom) ist die häufigste bösartige Krebserkrankung der brustdrüse des menschen. Er kommt hauptsächlich bei Frauen vor; etwa jeder hun­dert ste betroffene dieser Krebserkrankung ist männlich.

Es gibt sowohl erbliche als auch erworbene Risikofaktoren. man schätzt, dass fünf bis zehn Prozent aller bösartigen brust tumoren auf der Grundlage einer ererbten Veranlagung (Prä disposition) entstehen. Wenn mehrere Frauen in einer Familie an brust­ und/oder Eierstockkrebs erkranken und die Krebs erkrankungen in jungem Alter aufgetreten sind, kann das ein Hinweis auf die erbliche Form von brustkrebs sein.

In der Universitätsfrauenklinik bieten wir Ihnen beim familiären (erblichen) brust­ und Eierstockkrebs oder beim Verdacht darauf eine umfassende beratung, Diagnostik und medizinische betreuung. Das Zentrum in Dresden ist eines von zwölf Zentren des Deutschen Konsortiums „Familiärer brust­ und Eierstockkrebs“ (initiiert durch die „Deutsche Krebshilfe“), welches die fach übergreifende beratung, betreuung und die Gendiagnostik ermöglicht. Das Konzept der umfassenden Versorgung von Risiko­personen wird seit 2005 als hochspezialisierte Kran ken­haus leistung und Versorgungsstudie von den meisten gesetzlichen Krankenkassen und einigen Privatkranken­kassen weiterfinanziert.

■ Genetische BeratungFalls Sie Grund zur Annahme haben, dass bei Ihnen oder in Ihrer Familie eine familiäre Form des brust­ und / oder Eierstockkrebses vorliegt, können Sie dies in einem gene­tischen beratungsgespräch genauer abklären lassen. Zunächst wird dabei das individuelle Risiko aufgrund der Familienvorgeschichte bestimmt. Dazu wird gemeinsam mit Ihnen ein Familienstammbaum über mindestens drei Generationen erhoben und jede Krebserkrankung, ins­besondere natürlich brust­ und Eierstockkrebs, erstellt. Auf der Grund lage des Stammbaumes erfolgt eine detail­lierte Risikoana lyse.

Daraus leitet sich das weitere Vorgehen ab, etwa die Ein­leitung einer molekulargenetischen Diagnostik an einer blutprobe oder die Eingliederung in ein spezielles Früh er­kennungs programm ab. Weiterhin werden Ihnen in diesem Gespräch der genetische Hintergrund, wie Erbgang und Erkrankungswahrscheinlichkeit und die molekulargene­tischen Grundlagen des Familiären brust­ und Eierstock­krebses erläutert.

■ Gynäkologische BeratungIm Rahmen der gynäkologischen beratung werden Themen der Familienplanung und verschiedene Vorsorgemöglich­keiten mit Ihnen besprochen, zum beispiel die Teil nahme an einem intensivierten Früherkennungsprogramm. Die möglichkeit prophylaktischer Operationen der brust oder der Eierstöcke oder eine antihormonelle Therapie werden in Abhängigkeit vom indivi duellen Risiko diskutiert.

■ Molekulargenetische DiagnostikDas Vorliegen einer Veränderung (mutation) im BRCA1- oder BRCA2-Gen erhöht das lebenslange Erkrankungs risiko für brustkrebs von ca. 10 % auf bis zu 85 %. Gleichzeitig steigt auch die Wahrscheinlichkeit für weitere Krebs er­krankung en, insbesondere Eierstockkrebs.

Wird eine krankheits auslösen de Genveränderung identifi­ziert, besteht für alle blutsver wandten Angehörigen (bei­spielsweise Kinder und Geschwis ter) die möglichkeit einer

vorhersagenden genetischen Untersuchung. Die Wahr­scheinlichkeit, dass diese durch die Untersuchung erntlastet werden können beträgt 50%.

■ Psychologische BeratungEin erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken konfrontiert die betroffenen und ihre Familien oft mit existenziellen Fragen und erfordert individuelle und familiäre bewältigungs­strategien. Den Patientinnen wird eine psychologische Unterstützung angeboten, beispielsweise in der Entschei­dungsphase für oder gegen eine molekulargenetische Untersuchung, der Wartezeit auf das Ergebnis oder nach der befund mit teilung. Dabei werden konkrete bewältigung­shilfen vermittelt und, falls notwendig, eine ambulante Psychotherapie durchgeführt.

■ AnmeldungTermine für die beratungsgespräche können über das Sekretariat der Frauenklinik 0351 458-2864 vereinbart werden. Zum Termin des beratungsgespräches sollten schriftliche befunde, aus denen die Art und die Therapie der in der Familie aufgetretenen Erkrankungen hervor­gehen, bereits vorliegen.

Die Erstberatungsgespräche finden immer donnerstags statt.

■ Selbsthilfebetroffene und Angehörige aus Familien mit erblichem brust­ und Eierstockkrebs haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Kontakt finden Sie unter www.brca-netzwerk.de Der Dresdner Gesprächskreis findet an jedem 2. Donnerstag im monat in der Universitätsfrauenklinik statt. Auskunft und Anmeldung: Frau Regina Jost Telefon: 0173 1073867 brca­netzwerk­[email protected] www.brca­netzwerk.de

Kiel

Münster

Leipzig

Dresden

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Hannover

Würzburg

Heidelberg

Ulm

München

Berlin

Mitglieder des deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

Versorgungsstudie der Krankenkassen seit 2005

Unterrstützt durch die Deutsche Krebshilfe seit 1997

165 160 155 150 145 140

(Y=C/T heterozyg

165 160 155 150 145 140

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Patient

Bases

Patient

Köln

■ Ablauf der Beratungbei Interesse melden Sie sich bitte in unserem Sekretariat. Zunächst werden telefonisch die Voraussetzungen zur Gendiagnostik anhand Ihres Familienstammbaumes geprüft. Nachfolgend können Termine für beratungs­gespräche mit Ihnen als Ratsuchende und Ihren erkrankten Familienangehörigen vereinbart werden. Nach den Gesprächen erhalten Sie beratungsbriefe und haben mindestens vier Wochen bedenkzeit, um sich für die blutabnahme zur molekulargenetischen Diagnostik zu entscheiden. Die molekulargenetische Diagnostik dauert etwa vier bis sechs monate. Im Anschluss werden Sie zur befundmitteilung eingeladen. Dabei werden wir gemein­sam mit Ihnen das weitere Vorgehen mit eventueller Aufnahme in das intensivierte Früherkennungsprogramm besprechen.

Weitere Informationen:www.krebshilfe.de / brustkrebszentren.html