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  • MINISTERIUM FRUMWELT, LANDWIRTSCHAFT,ERNHRUNG, WEINBAUUND FORSTEN

    Stiftsstrae 9

    55116 Mainz

    www.mwvlw.rlp.de

    Umstellung auf kologischen Landbau

    Die Landesregierung untersttzt Sie in Ihrer Entschei-dung, sowohl finanziell als auch mit einer umfassenden Beratung durch das Kompetenzzentrum kologischer Landbau Rheinland-Pfalz (KL) in Bad Kreuznach

    Die Landesregierung untersttzt Sie in Ihrer Entscheidung, sowohl finanziell als auch mit einer umfassenden Beratung durch das Kom-petenzzentrum kologischer Landbau Rhein-land-Pfalz (KL) in Bad Kreuznach

    UmstellUng aUf kologischen landbaU

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  • 3

    Vorwort

    Die Umstze von Biolebensmitteln steigen in Deutschland seit Jahren. In rheinland-Pfalz ist die ko-Flche in 5 Jahren um ber 40% gewachsen. An der Nachfrageentwicklung ist erkennbar, dass die Verbraucherinnen und Ver-braucher diese moderne Form der Landwirtschaft, den kologischen Landbau, zunehmend anerkennen und bereit sind, fr regionale, und umweltfreundlich erzeugte, hochwertige Produkte einen zustzlichen Preisaufschlag zu zahlen.

    Seit 2013 untersttzt das MULEwF die strkere wertschtzung der Lebensmit-tel und der Landwirtschaft mit der Kampagne rheinland-Pfalz isst besser.

    Der Anstieg der Biobetriebe und -flchen in Deutschland liegt deutlich unter den wachstumsraten der koprodukte im Lebensmittelhandel. Der heimische Markt kann die Nachfrage nach koprodukten nicht decken. Nach einer Aus-wertung der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) wurden beispielswei-se etwa 35 % der Bio-Kartoffeln in 2012/2013 nach Deutschland importiert. 2010/2011 lag der Anteil noch bei 28 %.

    2010 bis 2014 nahm in rheinland-Pfalz die Zahl der kobetriebe um etwa 36 % zu. Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte, Grtnerinnen und Grt-ner, winzerinnen und winzer haben die Chancen verbrauchernaher Qualitts-erzeugung erkannt und sind auf den kologischen Landbau umgestiegen.

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  • 4

    Die Landesregierung will alle Landwirte und Winzer dabei untersttzen, dass sie die Chancen dieses Zukunftsmarktes leichter nutzen knnen. Sie frdert den kologischen Landbau im Rahmen verschiedener Manahmen, z. B. durch eine finanzielle Frderung bei der Umstellung auf kologischen Landbau, bei In-vestitionen fr tiergerechte Haltungsverfahren oder beim Aufbau von regiona-len Vermarktungskonzepten.

    Auch sind Betriebe, die die Anforderungen an die kologische/biologische Pro-duktion nach den EU-Rechtsvorschriften erfllen, von den Greening-Ver-pflichtungen bei den Direktzahlungen befreit.

    Diese Broschre soll dazu beitragen mehr Einblick in die kologische Wirt-schaftweise zu schaffen.

    Insbesondere soll sie Ihnen, liebe Betriebsleiterinnen und -leiter, eine fachliche Information an die Hand geben, in der die wichtigsten Fragen, die im Zusam-menhang mit der Umstellung auf kologischen Landbau auftreten, beantwor-tet und fr die Praxis erlutert werden.

    Die Broschre allein drfte als Entscheidungshilfe fr den endgltigen Schritt zur Umstellung auf den kologischen Landbau aber nicht ausreichen. Bitte neh-men Sie daher die Beratungsangebote der Verbnde und unseres Kompetenz-zentrums fr den kologischen Landbau (KL) in Bad Kreuznach an. Kontakt-daten finden Sie am Ende dieser Broschre.

    Der kologische Landbau ist eine Chance fr unsere buerlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz und er trgt mit seiner Kreislaufwirtschaft in besonderer Wei-se zur Erhaltung unserer knappen Ressourcen und zur Bewahrung unserer Kul-turlandschaft und Artenvielfalt bei. Ich wrde mich freuen, wenn Sie im ko-logischen Landbau eine erfolgreiche Einkommensmglichkeit fr sich und Ihre Familie sehen knnten und wnsche Ihnen auf dem Weg dazu viel Erfolg.

    Mainz, im Mai 2015

    Ulrike Hfken Ministerin fr Umwelt, Landwirtschaft, Ernhrung, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz

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  • INHALt

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    Was ist kologischer Landbau? 7

    Die EU-ko-Rahmenvorschriften 9

    Umstellung auf kologischen Landbau 11Umstellungsdauer 11teilbetriebsumstellung (Parallelerzeugung) 13Umstellungsbeginn 14Gnstige Voraussetzungen fr die Umstellung 15Planung der Umstellung 15Was ndert sich durch die Umstellung im Ackerbau? 18

    Ertragsleistung 18Fruchtfolge 18Kulturen im kologischen Landbau 20Dngung und Humuswirtschaft 20Saatgut und Pflanzgut 21Pflanzengesundheit 21Dokumentation ber die pflanzliche Erzeugung 23

    Was ndert sich durch die Umstellung im Grnland? 24Ertragsreaktion 24Bedeutung des Klees 24Futterqualitt 24Ampferproblematik 24

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  • 6

    Was ndert sich durch die Umstellung in der tierhaltung? 25Haltungsanforderungen 25Umgang mit tieren 26tierbesatz 27Ftterung 27tiergesundheit 28tierzucht 28

    Wirtschaftlichkeitsberlegungen 29

    Kennzeichnung 33Das Kennzeichnungssystem 33

    Kennzeichnung von Umstellungsprodukten 34

    Kontrollverfahren 35Grnde fr die Kontrolle 35

    Durchfhrung des Kontrollverfahrens 35

    Frderung 37EULLa 37Kontrollkostenzuschuss 37Erstantragsstellung 37

    Verpflichtungszeitraum 38Frdervorraussetzungen, die whrend des Verpflichtungszeitraums einzuhalten sind 38

    Flchenzugang 39

    Anhang 40Zeitschriften zum kologischen Landbau (Auswahl) 40organisation 40

    Vermarktungsorganisationen 40Verbnde 40Private Beratung 42Staatliche Beratung 42Kontrollstellen 44

    Impressum 46

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  • 7

    WAS ISt KoLoGISCHER

    LANDBAU?Der kologische Landbau ist ein Verfahren der landwirtschaftlichen Produkti-on nach definierten Vorschriften der Erzeugung auf ffentlich-rechtlicher Basis. Dabei mssen alle verwendeten Anbauverfahren dazu beitragen, Belastungen der Umwelt zu vermeiden oder so gering wie mglich zu halten. Er unterschei-det sich deutlich von anderen landwirtschaftlichen Verfahren.

    Der Kreislaufgedanke ist die Leitidee des kologischen Landbaus. Im Idealfall wird daher ein Biobetrieb lediglich durch die Nutzung seiner eigenen Ressour-cen in geschlossenen Stoff- und Energiekreislufen bewirtschaftet. In der ko-logischen Praxis bedeutet dies, dass auf den landwirtschaftlich genutzten Fl-chen neben den Marktprodukten auch die berwiegende Futtermenge fr die tiere erzeugt wird. Dass in der tierhaltung dabei ein besonderes Augenmerk auf die Tiergerechtheit gelegt wird, lsst sich schon aus den ethischen Wur-zeln des kologischen Landbaus herleiten. Beim Anbau von stickstoffbindenden Futterpflanzen ermglicht erst eine gekoppelte tierhaltung eine wirtschaftlich sinnvolle Verwertung dieser sonst nicht handelbaren Pflanzen.

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  • 8

    Boden und Bodenpflege nehmen eine zentrale Rolle im kologischen Landbau ein. Der Erhalt und gegebenenfalls die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ist daher oberstes Bestreben kologisch wirtschaftender Betriebe.

    Durch die strikte Begrenzung in den Betriebsmitteln wie z. B. bei den Dnge- und Bodenverbesserungsmitteln und Pflanzenschutzmitteln stehen ko-Landwirten zur Abwehr von Krankheiten und Schdlingen vorrangig nur vorbeugende, nicht chemische Manahmen zur Verfgung. Daher haben ko-logisch wirtschaftende Betriebsleiter/innen auch gelernt, eine hhere toleranz gegenber Restverunkrautungen, Krankheits- oder Schdlingsbefall aufzubrin-gen und trotzdem erfolgreich zur wirtschaften. Pflanzenbauliche Verfahren mit geringeren Wirkungsgraden als von den herkmmlichen Pflanzenschutzmitteln bekannt, werden stndig weiter verfeinert. Aus dieser Anstrengung profitiert letztendlich auch der integrierte Landbau

    kologischer Landbau bedeutet somit per se ein Beitrag zum Natur-, Umwelt-, tier- und Verbraucherschutz und verdient daher eine besondere Wertscht-zung. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass der kologische Landbau kei-ne zustzlichen Leistungen fr das Greening erbringen muss.

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  • 9

    DIE EU-Ko-

    RAHMENVoRSCHRIFtENDie besondere Art der Agrarerzeugung des kologischen Landbaus und das gestiegene Interesse seitens der Verbraucher an diesen Erzeugnissen machten gemeinschaftliche Rahmenvorschriften ber Erzeugung, Etikettierung und Kon-trolle zum Schutz des kologischen Landbaus erforderlich.

    Durch die Verordnung Vo (EG) Nr. 834/2007 (EG-ko-Basisverordnung) und die Vo (EG) Nr. 889/2008 (EG-ko-Durchfhrungsverordnung), die als Rah-menvorschriften bezeichnet werden, soll der lautere Wettbewerb zwischen den Herstellern von ko-Erzeugnissen sichergestellt werden. Gleichzeitig wird dem Markt fr Erzeugnisse des kologischen Landbaus durch strkere transparenz aller Erzeugungs- und Verarbeitungsschritte ein deutlicheres Profil verliehen. Letztendlich strebt der Gesetzgeber an, dass diese Vorschriften beim Verbrau-cher auch zu mehr Vertrauen in die ko-Erzeugnisse fhren.

    Fr den produzierenden ko-Landwirt, ko-Winzer oder ko-Grtner bedeu-tet dies in der Praxis, dass er mindestens die in der Verordnung aufgefhrten Vorschriften des kologischen Landbaus fr Agrarbetriebe erfllen muss, da-mit sein Produkt als Erzeugnis aus kologischem Landbau stammend gekenn-zeichnet werden darf. Er muss sich als Betrieb daher einem routinemigen

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  • 10

    Kontrollverfahren unterziehen, das den gemeinschaftlichen Mindestanforde-rungen entspricht. In Rheinland-Pfalz wird diese Kontrolle von zugelassenen privaten Kontrollstellen durchgefhrt.

    Wichtige einzuhaltende Vorschriften fr die Pflanzenproduktion sind zum Beispiel die Anwendung von solchen Bodenbearbeitungs- und Anbauverfahren,