um die entdeckung der menschlichen samenfäden

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(Aus der Universit~tts-H~utklinik zu Heidelberg [Vorstand: Prof. IV. Sch6n]eM1.) Um die Entdeckung der mensehlichen Samenf~den ~. {Ludwig yon Hammen aus Danzig -- Johan Ham aus Arnheim [Holland] -- Antony van Leeuwenhoek aus Delft,.) Von W. Sehiinfeld. Mit 1 Text~bbildung. ( Eingegangen am 21. November 1938.) Liest man in einem deutschen medizinischen Werk des 19. Jahr. hunderts, das auf die Entdeekung der mensehlichen Samenf'~den eingeht, nach, so finder man fast durchgehend bis zu den 80er Jahren als Ent. decker einen deutschen Studenten der Medizin in Leiden ,,Ludwig yon Hammen" angegeben mit dem Zusatz, dan er aus Danzig oder Stettin stamme. So schreibt Sprengel 2 in,, 4. Band seiner ,,Geschichte der Arzneikunde: ,,Es war im August des Jahres I677, als c/n junger Arzt aus Danzig, Ludwig yon Hammen, der damals in Leiden studirte, den beriihmten Anton van Leeuwen. hock zu Delft besuchtc, und diesen zuerst auf die K6rperchen im m•nnliehen Saamen aufmerksam m~ehte, auch sic ihm wirklich zeigte". Sprengel beruft sich als Quelle auf Birch, dort heii~t es aber nur ,,by one Hammius a s~uden~ at Leyden". In der 2. Auflage des Haesersehen 3 Lehrbuches der Gesehichte der Medizin wird aus diesem Ludwig yon Hammen aus Danzig ein Ludwig yon Hammen aus Stettin, ebenso sp~ter bei Carus a, Baas 5, oder auch ein Ludwig yon Ham aus Stettin. Bei tleicke ~ tritt noch 1923 als Entdecker ,,ein Leydener aus Stettin stammender Student Ludwig yon Ham (Harem)" auf'und, um die Ab- wechslung roll zu machen, steht im grol3en Brockhaus 7 yon 1933 als Entdecker ein ,,L. van Ham" ! Gehen wir in die zweite Hdtfle des 18. Jahrhundert zurtick, so finden ~ffr in der als Nachschlagewerk viel benutzten ,,Bibliotheca anatomica" (1774) yon A. yon Hailer s unter Ludovicu8 yon Hammen: ,,Gedanen.~is, vermieulorum spermat4corum, inventor ab anno 1677". 1 Nach einem auf der 65. Tagung der Vereinigung Siidwestdeutscher Haut~rzte in Wiirzburg am 22.10. 1938 gehaltenen Vo~rage. 2 Sprengel: 1827, S. 250. -- a Haeser: 1853, S. 579. -- 4 Carus: 1872, S. 400. -- 5 Baas: 1876, S. 428. ~ ~ Reicke: I923, S. 23. -- 7 Brockhaus: Bd. 16, S. 384. -- s Holler: Bibliotheca anatomica Bd. l, S. 678.

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Page 1: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

(Aus der Universit~tts-H~utklinik zu Heidelberg [Vorstand: Prof. IV. Sch6n]eM1.)

Um die Entdeckung der mensehlichen Samenf~den ~. {Ludwig yon H a m m e n aus Danzig - - Johan H a m aus Arnhe im

[Holland] - - A n t o n y van Leeuwenhoek aus Delft,.)

Von

W. Sehiinfeld.

Mit 1 Text~bbildung.

( Eingegangen am 21. November 1938.)

Liest m a n in einem deutschen medizinischen Werk des 19. Jahr . hunderts, das auf die En tdeekung der mensehl ichen Samenf'~den eingeht, nach, so finder m a n fast durchgehend bis zu den 80er J a h r e n als E n t . decker e inen deutschen S tuden ten der Medizin in Leiden , ,Ludwig yon H a m m e n " angegeben mi t dem Zusatz, dan er aus Danzig oder S te t t in s tamme.

So schreibt Sprengel 2 in,, 4. B a n d seiner , ,Geschichte der Arzne ikunde :

,,Es war im August des Jahres I677, als c/n junger Arzt aus Danzig, Ludwig yon Hammen, der damals in Leiden studirte, den beriihmten Anton van Leeuwen. hock zu Delft besuchtc, und diesen zuerst auf die K6rperchen im m•nnliehen Saamen aufmerksam m~ehte, auch sic ihm wirklich zeigte".

Sprengel beruf t sich als Quelle auf Birch, dort heii~t es aber nu r , ,by one H a m m i u s a s~uden~ at Leyden" .

I n der 2. Auflage des Haesersehen 3 Lehrbuches der Gesehichte der Medizin wird aus diesem Ludwig yon H a m m e n aus Danzig ein Ludwig yon H a m m e n aus Stettin, ebenso sp~ter bei Carus a, Baas 5, oder auch ein Ludwig yon H a m aus Stet t in .

Bei t leicke ~ t r i t t noch 1923 als Entdecker ,,ein Leydener aus S te t t in s t a m m e n d e r S tuden t Ludwig yon H a m ( H a r e m ) " a u f ' u n d , um die Ab- wechslung ro l l zu machen, s teht im grol3en Brockhaus 7 yon 1933 als En tdecker ein , ,L. van H a m " !

Gehen wir in die zweite Hdtf le des 18. Jahrhundert zurtick, so f inden ~ffr in der als Nachschlagewerk viel benu tz t en , ,Bibliotheca a n a t o m i c a " (1774) yon A . yon Hailer s un t e r Ludovicu8 yon H a m m e n : ,,Gedanen.~is, vermieulorum spermat4corum, i nven to r ab anno 1677".

1 Nach einem auf der 65. Tagung der Vereinigung Siidwestdeutscher Haut~rzte in Wiirzburg am 22.10. 1938 gehaltenen Vo~rage.

2 Sprengel: 1827, S. 250. - - a Haeser: 1853, S. 579. - - 4 Carus: 1872, S. 400. - - 5 Baas: 1876, S. 428. ~ ~ Reicke: I923, S. 23. - - 7 Brockhaus: Bd. 16, S. 384. - - s Holler: Bibliotheca anatomica Bd. l, S. 678.

Page 2: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

Um die Entdeckung der menschliehen Samenfiiden. 359

i n seinen , ,E lemen ta Phys io togiae I von 1756 is t Haller vors icht iger , do r t h e i g t es nu r : , , I nven to rem esse credo, L u d o v i c u m H a m m e juvenem g e r m a n u m " . Dabe i erw~ihnt Haller in diesera Zus~mmennhange schon die wel ter un t en angef i ihr te Schri f t des Holli~nders M u y s und andere Stellen, aus denen der wahre Sachverha l t bei der E n t d e c k u n g der Samen- fiiden h£ t t e hervorgehen kSnnen.

Ni ihern wir uns im deu~schen Schr i f t tum mehr der ersten Hdl/te des 18. Jahrhunderts u n d dem Ausgang des 17. J ah r tmnde r t s , so erseheinen andere Angaben . So beg inn t der § 154 der Physiologica med ica (1751) ~ des Jenense r Prof. Georg Erhard Hamberger - - es is t der gleiche, auf dessert Veranlassung Nathar~tel Lieberkiihn yon der Theologic zur Medizin u m s a t t e l t e - - mi t folgenden W o r t e n : , ,Observav i t in semine foecundo, microscopiorum ope, (erg. an ima lcu la seminal ia) H a m m i u s Consul e t pos t hunc Leeuvenhoeck ius" und Ledermiille z schre ib t 1758 in seinem ,,Versuch zu einer gr i indl ichen Ver the id igung derer S a a m e n t h i e r g e n " im § 4:

,,Leeuwenhoek, soil nach vielcr irrigen Meynung der erste gewesen scyn, dcr die Saamenthiergen entdeckte; alleine man weifl sichern Nachrichtcn, besondcrs aus des Herrn Dr. Schraders 4 Dissertatio epistolica de Microscopiorum usu, dab schon vor ihme, der Sohn eines holl~ndischen Consuls Dr. Harem, diese Thicrgen gekannt und gesehen habe."

Die Stelle der 1680 abgeschlossenen, 1681 erschienenen Schraderschen Disser ta t io epis tol ica 5, auf welche sich Ledermiiller beruf t , l au t e t :

,,Primus, quod sciam, in Batavia in semine galli id detexit (erg. animalcula seminalia) Curiosissimus Vir Dn. D. Ham amieus meus eharissimus, qui inter alia mihi retulit, se semina sterilium accurate examinasse, nee tamen vcl unicum animal- eulum in iis reperisse, in Gonorrhoea virulenta laborantibus veto, cuncta ilia fuisse mortua omni motu penitus destituta."

Soweit das maggebende deutsche Schr i f t t um bis in unsere Zeit . Wi r t reffen hier also e inmaI auf e inen Leidener S t u d e n t e n namens Ludwig yon H a m m e n , yon H a r e m oder H a m aus Danzig oder S te t t in , zum anderen auf den N a m e n H a m m oder H a m m i t der wei te ren Angabe , ,Consul" oder , ,Sohn eines holl/£ndischen Consuls" und neuerdings noeh einen L. van H a m .

] )as zei tgenSssische und sp~tere niederldndische Schr i f t t um br ing t e twas anderes . So s~eht bei M u y s s, den schon Hatter erw~hnte , in e iner A n m e r k u n g seines W e r k e s , , Inves t iga t io f a b r i c a e : fo lgendes:

1 HaUer: ,,Elementa Physiologiae, Bd. 7, S. 523. 2 Hamberger: 1751, S. 706. - - ~ Ledermi~ller: 1758, S. 2. a Dieser Schrader ist in der Leidener Matrikel auf S. 616 unter dem 9.9. 1677

als ,,Schrader Fridericus IIelmstadiensis 21 M" eingetragen, also als Medizincr im Alter ,con 21 Jahren. Er war sp~iter Professor in seiner Vaterstadt.

5 Schrader: Dissertatio epistolica S. 34. 8 ~lluys: 1741, S. 288. l~ber ihn selbst siehe auch Habertiny.Hiibotter-Vierordt:

Bd. 4. S. 312. - - ~ Sevende Vervolg der Brieven. Delft 1702. (Brief 113, S. 65).

Page 3: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

360 W. 8chsnfeld :

,,Has bestiolas in semine humano viventes primum anno 1677 a.D. Ham retectas fuisse, scribit Leeuwenhokius operis prioris Epistola 113, id quod ipse etiam ex ejusdem Inventoris ore accepi."

Die E in le i tung des l l 3 t en an den Out -Bourgemees te r yon R o t t e r d a m Harmen van Zeeten 1698 ger ich te ten holl/~ndisch 1 geschriebenen Briefes Lee~zwenhoeks is t in deutscher -C~bersetzung, die ich meinem Kol legen Rodenwaldt verdanke , folgende:

Delft in Holland, den 17. Dezember 1698.

Wohl Edler Gestrenger Herr !

Ich babe am 9. Dezember 1698 ein gewisses Buell in die Hand bekommen, betitelt ,,Versueh der Durchsichtkunde" (microseopia), beschrieben von Nicolas IIartsoeker, aus dem ieh und andere ersah, dab derselbe Hartsoeker sieh auf S. 223 des genannten Buehes in der 88sten Zeile folgendermaflen ausl/~flt:

,,Es ist nun mehr als 20 Jahre her, dab ich meines Wissens als Erster von allen, Samen yon Tieren mit dem Vergr5Be~-angsglas (mieroscopia) zu untersuchen be- gonnen habe und dabei das Ergebnis gehabt h~be, eine unendliehe Anzahl kleiner Tierchen zu linden, die ann/ihel~ad die Form von eben ausgesehlllpften Kaulquappen besitzen, wie ieh dies dann in Paris im 30sten Journal des Savans im Jahrc 1678 habe bekannt machen lassen".

Was dieser Herr Hartsoeker eigentlich ist, well] ich nieht. Es gibt n/tmlich mehr Leute, die den Namen von Hartsoeker fiihren und auch in meinem Hause gewesen sind, darunter unter anderem vor vielen gahren ein alter betagter Mann, der, wie man mir sagte, ein Prediger der Remonstranten-Gemeinde in Rotterdam war und der bei sieh seinen Sohn, einen jungen Studenten hatLe. Diesel" Sohn wurde yon seinem Vater vielmals ermahnt, doeh recht genau hinzusehen, da ieh doeh Dinge zeigte, wie der Prediger sagte, die niemals in der Welt bekannt gewesen w a r e n .

DaB der Herr Harlsoeker sieh so auslMlt, er sei seines Wissens der erste yon allen gewesen, der damit begormen babe, den Samen der Ticre mit Vergr~l]erungs- gt/~sern zu untersuehen, finde ich eigenartig. Ich habe bei meinen Entdeckungen, deren ja viele sind, von denen die gelehrte Welt nichts wuBte, mieh in einer solchen Sprache nicht gc/iul~ert, sondern das Urteil darfiber zu fallen anderen tiberlassen,

Nun liegt die Sache so, dal~ ich nicht dem Herrn Hartsoeker die erste Entdeckung der Tierchen im m/innlichen Samen zusehreibe, sondern dem Herrn Ham, den ieh wegen seiner Sittsamkeit, Urteilsf/ihigkeit und seines Fleilles groBe Achtung gezollt habe und den ich unter vielen Menschen ftir den geeignetsten gehalten habe, die Geheimnisse der Natur zu untersuchen.

Dieser Herr Ham, Student der Medizin, kam, nachdem der Herr Prof. Craane~s mir im Jahre 1677 geschrieben hatte, im August 1677 mich besuehen und danach schrieb ieh im b[ovember des gleichen Jahres die naehfolgenden Entdeekungen an die Kfnigliehe Gesellsehaft in London unter der Adresse des Herrn Sekret/irs William 13rouneker. Der Auszug meines Sehreibens lautete wie folgt:

Es kommt dana welter holl~ndiseh ein Auszug des 1677 an die Lon- doner Societ/~t verfaBten Briefes fiber die Vorg/inge bei tier En tdeckung . I n lateinischer Spraehe f inder sieh dieser auch yon Leeuwenhoek zun/~ehst

1 Die Briefe Leeuwenhoeks sind immer erst holl/indisch gesehrieben, da Lee~twen- hoek nur diese Sprache beherrschte. Sie wurden dann ins Lateinische fiZr die Ge- ld, rten iibertragen besonders fiir die K6nigliche Societ~tt in London.

Page 4: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

Um die Entdeckung der menschlichen Samenf/idcn. 361

holl/~ndisch geschr iebene Brief in den , ,Phi losophical Transac t ions ~ un te r de r ~ b e r s c h r i f t ,,Observationes de naris e semine ffenitall animalculis" in e inem an den Vizecomes Bro~encker ger ich te ten Schreiben.

Die mal ]gebenden S/itze yon 1677 l au t en : ,,Postquam Exc. Dominus Professor Cranen, me visitatione sua saepius honorarat,

litcris rogavit, ])omino Ham, eognato suo, quasdam observationum mearum viden- das darem. Hie Dominus Ham me secundo invisens, secum in laguncula vitrea semen viri Gonorrhoea laborantis, sponte, destillatum attulit, dieens, se post paucissimas temporis minutias (cure materia, ills jam in tantum esset resoluta, ut fistulae vitreae immitti posset) animalcula viva in eo observasse, quae caudata, et ultra 24 horas non viventia judicabat.. Idem referebat se animalcula observasse mortua post sumtam ab aegroto Terebintbinam. Materiam praedictam fistulae viterae 2 immissam praesente Domino Ham, observavi, quasdamque in ea creaturas viventes: a t post decursum 2 aut 3 horarum, eandem solus materiam observans. mortuas vidi."

und wei te r un t en (S. 1042): ,,Memini me ante tres vel quatuor annes, rogatu Domini Oldenburg B..~I.

semen virile observasse et praedicta animalcula pro globulis habuisse; sed quia fastidiebam ab ulteriori inquisitione et magis quidem a dcseriptione, turn temporis eam omisi".

Also h ier s t eh t , d a b Ham, ein Ve rwand te r yon Prof . Cranen, dureh dessen Vermi t t t ung Leeuwenhoek besucht habe u n d bei seinem zwei ten Besuche m i t dem spon tan en t lee r ten Samen eines T r i p p e r k r a n k e n in e inem Fl/ ischchen und de r Angabe g e k o m m e n sei, dal] er wenige Minuten nach der En t l ee rung dieses Samens, als de r Stoff so weir schon ver- flfissigt war , um in ein Capi l la r r6hrchen geffillt werden zu k6nnen, lebende geschw~nzte Tie rchen in ihn gesehen habe , die er nach 24 S tunden n ich t mehr fiir lebend hielt . Ham ber ieh te t ihm auch, dab er nach der E i n n a h m e yon Terpen t in durch den K r a n k e n n u t , , an imalcula mor tua ' ! gesehen babe . Leeuwenhoek best / i t ig t , dab er in dem gle.iehen Stoff in Gegenwar t yon Ham einige lebende K r e a t u r e n gesehen babe , die nach Ablau f yon 2 oder 3 S tunden , als er sie al lein beobaeh te te , abges to rben waren. U n d wei ter u n t e n : Leeuwenhoek er inner t sich vor 3 oder 4 J a h r e n auf Ver- an lassung yon Oldenbourg m/~nnliehen Samen beobaeh te t und die er- wi~hnten Tierchen fiir B lu tk6rpe rehen geha l ten zu haben. Mit anderen Un te r suchungen besch/i, f t ig t h a t er die Beschre ibung unter lassen. Der Leidener holldndische Student Ham hat also die menschlichen Samen/~iden entdeckt ~tnd Leeuwenhoelc hat ihm diese Entdeckung bestdtigt.

Durch die Stel le bei Haller und die Verwechslung der N a m e n , ,Hammen" u n d , ,Ham" i s t es zu der Verwir rung gekommen . Sie h a t Hatbe~sma s, wei land Professor de r A n a t o m i e u n d Phys io logie zu Leiden,

1 Philosophical Transactions Bd. 12, Nr 142, S. 1040 (1678). Im Original ,,viterae", muB aber heiBen ,,vitreae".

a Halbertsma, H.J.: ~ber sein Leben und seine Werke. Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek II I , 526 (1914). 'ttaberllng.Hi2botter-Vierordt Bd. 3, 24. (1931).

Archiv f. Dermatologie u. Syphilis. Bd. 178. 25

Page 5: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

362 W. Sch(infeld:

zurtiekgehend auf Muys bereits 1862 aufgekl~rt. An nicht leicht zu- g~ng-lichem Orte verLffentlicht, ist das nicht allgemeiner bekannt geworden.

Bei HaUer stammt Ludwig yon Hamme~ immerhin noch richtig aus Danzig, Sprengel maehte daraus einen Hammen aus Stettin und die Naehfolger schrieben das mehr oder weniger riehtig ab. Woher aber die Zusammenstellung L. van Ham als neueste Variation s tammt, ist nicht zu ersehen. Haeser ~ berichtigt, auf Halbertsmas Untersuchungen bin, dann in der 3. Auflage seines Werkes ,con 1881 seine falsehen Angaben yon 1853 unter anderem dutch den Satz: ,,Halbertsma hat dutch das Zeugnis Leeuwenhoeks den Ir r tum Hailers beseitigt". Seitdem ist in deutschen medizingeschichtlichen Werken wie Haberling-Hi~botter-Vier- ordt 2 und Vierordt 3 der 57iederli~nder Johan Ham aus Arnheim in Holland als Entdecker der Samentierchen bezeichnet. Wenn aber in neuzeitliehen allgemeinen Werken wieder aus/~lteren QueIlen, ohne sie naehzupriifen, gesehLpft wird, so kommt es immer yon neuem zu jenen falsehen Angaben, deren Herkunft ich ira vorstehenden klarzustellen versuehte.

Die weiteren Ausffihnmgen sollen sich nun mit jenen drei M~nnern v. Hamrn~n, Ham, Leeuwenhoek, die im Zusammemhang mit der Ent- deckung der Samenf/iden genannt werden, besch~ftigen, mit Leeuwen- hoek, dessert Leben als des grLt~ten unter ihnen reiehlich durchi[orscht ist, nur insoweit, als er den Hintergrund zu Johan Ham abgibt.

Was wissen wit heute fiber Ludwig yon Hammeu aus Danzig, nnd was fiber Johan Ham aus Arnheim in Holland ?

Beide bezogen 1671 die Universit/~t Leiden und linden sich in d ,m ,,Album studiosorum Academiae Lugduno Bataviae 1575~1875" unter den Eintragungen des Jahres 1671. Es heil]t dort auf Seite 569: ,28. 7. Ludovicus ab Hammen Gedanensis 20, M 4'' und auf Seite 571: ,21 .9 . Job. Ham, Arnhemiensis 20, pL,,.

I. Ludwig yon Hammen aus Danzig.

(31.8. 1651 bis 15.3. 1689..)

Bisher bringen entsprechende medizinische Nachsch]agewerke nur einige kurze allgemeine Angaben fiber ihm In diesem Sinne schreibt auch Bertllnq ~ in dem 1892 yon ihm selbs~ herausgegebenen Katalog der

1 Haeser: 1881, S. 334. Haberting-H'~tbotter-Vierordt: Bd. 3, S. 38. 1931 und Evg.-Bd. S. 357. 1935.

a Vierordt: 1916, S. 117. - - 4 M = Student der Medizin. - - n P ~ Student der Philosophie.

s Bertling: S. 308, 631, 649. Die Einsichtnahme in das Manuskript verdanke ich dem ]iebenswiirdigen Entgegenkommen yon Herrn Dr. Hassbargen, des Leiters der Danziger Stadtbibliothek. Er besorgte mir auch eine Abschrift der ,,Personalia yon Hammen", dafiir danke ich an dieser Ste]le.

Page 6: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

Um die Entdeckung der menschlichen Samenfaden. 363

Handschriften der Danziger St.adtbibliothek bei der Biographie Hammens yon einer ,,Ermanglung jeglicher :Naehricht fiber seinen Lebenslauf", naehdem er an anderer Stelle des Kutaloges als ,,Manuskript 514" ein unvollendetes Work Hammens angefiihrt hat.

Dieses Manuskript 514 ist eine Papierhandsehrift aus der Bibliothek des gelehrten Danziger Ratsherrn VaIentin Schlie// (1680--1750). Btat t l a bis 123b enth/~lt Ludovici van Hammen ,,Vitae medieorum Gedanen- slum, qui turn apud suos rum aloud exteros floruerunt". Von Schlie]/s Hand steht auf Blat l a folgender Vermerk: ,,Anno 1721 ineunte D. Godo. /redus Stiive Medicus e~ Physicus in patria communicavit mihi Ludovici yon Hammen, Medici Regii Polonici e~ in patri~ Practici Anno 1689 15. Martii demortui Vitas medicorum Gedanensium, qui turn aloud suos turn apud exteros floruerunt. Illud ipsum exemplar postea in manus Dn. D. Breyn 1 pervenit, qtti illud deseribi euravit, ~ quo. Msto. praesens desumptum e s t e t sequentia sunt nomina illorum medicorum qui vel plenius deseripti vel saltem nominati sunt.

Es folgen die Namen . . . . . . . . . . . . .

Diese Ang~ben bringt auch Bertling in dem gedruekten Katalog yon 1892.

Auf Blat t 3 steht aber noch welter von Schtie//s Hand, der manches hinzugefiigt hat : ,,Accesserunt huic operi Hammeniano Vitae integrae vel aliquales sequentium Dantiscorum medicorum". Es folgen die N a m e n . . . und auf Blat t 215--226 desselben ~Ianuskriptes, fiber das Bottling welter berichte~, ,,Blair 157a bis Ende leer" finden sich die ,,Personalia Ludwig yon Hammen, Medieinae Doetoris yon ihm selbst abgefasset".

Sie scheint Bottling bei der Zusammenstellung des Kataloges fiber. sehen zu haben, sonst hiitte er nicht yon der ,,Ermangelung jeglicher l~achricht" fiber den Lebenslauf Hammens sprechen kSnnen und die BlOtter auch angeffihrt.

Aus diesen ,,Personalia Ludwig yon Hammens", stammen haupt. s~chlich die folgenden bisher unbekannten Daten, die zum Teil noeh durch weitere bisher unverSffentlichte Quellen wie z. B. die Matrikel des Danziger Gymnasiums usw. erg~nzt wurden.

Ludwig yon Hammen wurde nach seinen eigenen Aufzeichnungen am 31. August 1651 in Danzig geboren. Das bei Haberling-Hiibotter-Vierordt 2 angegebene Geburts- jahr 1652 stimmt also nicht, auch bei seiner Immatrihulation in Leiden 1671 wird er als 20]ahrig bezeiehnet. Sein Vater Johann vor~ Hammen war ein ,,fiirnehmer Biirger" yon Danzig, seine Mutter Adelgunde eine geborene Riccius und Toehter des Syndicus Christoph Riccius. Johan~ yon Hammeu starb, als der Sohn 7 Jahre alt war, Ludwig yon Hammen erhielt trotzdem eine ausgezeichnete Aus- bildung.

1 Es war der Amt Johann Phil. Breyn, Sohn des Kaufmanns Jacob Breyn (1637--1697).

Haberlinff-Hi~botter.Vierordt: Bd. 3, S. 46.

25*

Page 7: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

364 W. SchSnfeld:

Er kam nach Besuch der Pfarrschule (wohl von St. Marien) auf das damals hochangesehene Danziger Gymnasium aeademicum, dessen Rektor Maukisch 1 war.

,,Habe auch unter besagten Herren D. Maukisio einen Actum Theologicum, unter Hrn. Job. Petr. Titio ~ 0rationem de Ebrietate unter Hr. M. Geor9 Neu/eld ~, Phil. Prof. Disputationem de Pavone, unter Hr. Woll//g. Rosteushero 4 einem Actum Graecum gehalten".

Das Danziger Gymnasium bezog er nach der im Besitz des Stadtarehivs der £~reien Stadt Danzig befindlichen Matrikel im Marz 1661. Der Eintrag lautet: ,,Mense Martio Anno 1661 Ludovicus yon Harem Gedanensis". I n dem Manuskript 504 der Danziger Stadtbibliothek yon Christoph Hanow ,,Annales Gymnasiastici" ist er nieht angeftihrt.

1667, 16jahrig, wurde er naeh K0nigsberg gesehickt, um sich unter dem Rektorat yon Christian Dreier unter dem Dekan der Philosophischen Fakulti~t Sigismund Richter am 17.2. der Deposition 5 ,,zu unterwerfen". Er kehrte dann noeh welter auf 4 Jahre bis 1671 auf das Danziger Gymnasium zurtick.

Den 20. 6. 1671 verlie$ er Danzig endgfiltig, um medizinische Studien aug zunehmen. Sein Sehiff geriet in der I~&he yon Kopenbagen in einen gef/ihrlichen Sturm, deshalb lieB er sich am 2.7. ans Land setzen, besuchte die Stadt und den yon seiner Zeit ftir den grJllten Anatomen gehaltenen Thomas Bartholinus (1616 b~ 16S0).

Mit dem gleichen Schiff setzte er dann seine l~eise naeh Amsterdam fort. Hier traf er am 20.7.1671 ein und machte nnter anderen Johann Swammerdam 6 seine Auf- wartung. Mit auf dessen Veranlassung g inger nach Utrecht und Leiden. In Leiden ]iet] er sich am 28. gu]i 1671 (s. o.) unter dem Rektor Johannes Friderieus Gronovius ~

1 l~ber Maukisch s. Bertling S. 666 und Hirsch S. 28, 41, 43, 45, 47, 48. Schnaase: S. 225f.

t~ber Titius vgl. L. H. Fischer, auch Hirsch: S. 63. a Neu/eld: vgl. Hirsch: S. 63. - - a Roflteuscher, Johann Christoph: vgl. Hirsch:

S. 63. Bertling: S. 680. Schnaaze: S. 138---142. 161, 346, 613. Die Deposition war nach manchen Wandlungen zu jener Zeit insofern ein

offizieller Universit/~tsakt geworden, als sie unter dem Vorsitz des Dekans der Philosophisehen Fakul ta t vor sich ging (Vgl. hierzu Fabricius u. Erler: Bd. 1, S. 66 und S. 72).

Den Akt ffir K6nigsberg hat sp/~ter der K6nigsberger Magister Arnold Heinrich Sahm in einer 1703 erschienenen Dissertation ,,De ritu depositionis" beschrieben. Der Grund fiir die Deposition in dem jugendlichen Al~er lag wohl darin, dab sieh Knaben eher die etwas wfisten Zeremonien gefallen lieBen als/il tere. Wahrschein- lich sollte sie auch den l~leiB und das Streben des Gymnasiasten, bald zum Uni- versit~tsstudium zu gelangen, erh6hen.

Die Deposition hat bei Hammen noeh keine Immatrikulat ion nach sich gezogen, d a h e r finder er sich nicht in der K6nigsberger Matrikel. Seine Angaben fiber den Rektor stimmen (s. Erler: Bd. 2, S. 45).

Von der ersten Halfte des 17. Jahrhunderts gibt es abet auch Eintragungen in die Matrikel yon Leuten, die die Deposition fiber sich hatten ergehen lassen and darm wieder zurfick auf das Gymnasium gingen, wie z. B. diese: ,,Hi Dantisci novem, quia ad suos rm~us se eontulenmt, postqnam eornua deposuerunt (Erler: ]3d. 1, S. 76). Die Deposition wurde 1717 in K6nigsberg abgesehafft.

6 I~ber dessen Leben Swammerdam, Johann: Bibel der Natur . . . . . nebst Hermann Boerhave: Vorrede yon dem Leben des Verfassers. Aus dem ]=[oll/~ndischen iibersetzt. Leipzig 1752.

Gronovius, Friedericus: In der Leidener Matrikel ist allerdings als Rektor des Jahres 1671 Abraham Heidanus angegeben, Gronovius war Rektor des gahres 1670, vielleieht hat er Heidanu~ gerade vertreten. Granovi~ts starb bereits am 20. 12. 1671.

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Um die Entdeekung der mensctflichen Samenfi~den. 865

,,den man wegen seiner ftirtreffliehen Geschiekliehkeit, und ungemeinen erudition commnnem Germaniae Praeceptorem genennet" immatrikulieren und h6rte rnedizinische Vor]esungen, so bei Franciscu8 de te Bog 8ylviu8 die Praxis medica und Krankenuntersuehung im Hospital mi t ,,l~bung der hoehntitztiehen Anatomie", weiter Anatomic bei Drelinffcourt, Leetiones publicas bei Cranen, Gronovius, Bur. cherus de Volder und anderen ,,herrlichen M~nnern".

1672 wurden die Lectiones und Collegia wegen zunehmender Kriegsgcfahr geschlossen. Die Studenten verstreuten sich meist nach Deutschland, yon tlammen selbst begab sich fiber Delft nach London. Hier traf er am 23. Jul i 1672 ein, blieb 3 Monate und bekam Ffihlung mi t Gelehrten wie Thomas Willisius, dem Vorsitzen- den der Londoner 8ociet~t, dem Mathematiker Roberl Hocke (Hooke), mit Heinrich Oldenbou~v, Thon~as Hobbes, Johannes Milton und sonstigen fiihrenden Geistern der Wissensehaft.

Von London ffihrte ihn sein Weg zur Immatrikulation rmeh Oxford: cr blicb 6 Monate, ,,umb nieht allein in der Englichsen Sprache, welehe gclehrten Leuten, wegen ihrer ftirtrefflichen Schriften hochnfitzlieh, mehr mich zu fiben und ffir- nehmlich der unvergleiehlichen und niemah]s genug geprieBenen stattlischen Biblio- thecq mit Nutzen fleiSig zu gebrauchen".

Von 0xfoixt kehrte er naeh Besueh yon Windsor und weiterer Sehenswfirdig- keiten fiber London, Dover, Calais, Dfinkirchen, Rotterdam, Delft fiir l/~ Jahr naeh Leiden zurfiek.

I n Delft hatte er Verbindung mit l?egener de Gra/, Leeuwenhoek erw/~hnt er nieht! Aus dieser zweiten Leidener Zeit ffihrt er wieder Drelingcourt und seinen Freund Johannes 2Vikola~ts Pechliu ~ naehmaligem Professor der Anatomie und Botanik in Kiel, der auch ein Gedicht zu dem Curriculum Monspeliense Hammens beisteuerte, an. Leiden verl/~flt er ffir immer in der zweiten H/~lfte des Jahres 1673, um auf Umwegen fiber Antwerpen, Brfissel, Paris aufzusuchen. Bier arbeitete er zumal unter dem Chirurgen Morel in der Charitd und schreibt fiber diesen Absehnitt : ,,So habe aueh nieht nachgelassen, die fibrigen Hospitale fleillig zu besuehen und denen fibrigen exercitis Anatomiis et Chirurgiis so wol in der Uni- versit/it als K6nigliehen Garten stets beyzuwohnen".

Am 5. 3. 1674 bricht er nach Montpeliier auf, um hier seinen medizinisehen Doktor zu maehen, bleibt abet vorher einige Woehen in Saumur und anderen fran- zSsischen St/~dten, um sich noch mehr in der franz6sischen Spraehe zu vervoll- kommnen.

Nach den in Montpe]lier ffir die Erwerbung des Doktorgrades geltenden Vor- schriften mullte er sich wieder immatrikulieren und 6 Monate am 0rte aufhalten.

Am 23.5. 1674 wurde er hier unter dem Vorsitz von Chatelain nach gehaltener Disputation de Apoplexia ,,6ffentlieh" zum ,,Medicinae Baccalaureus proklamieret". Im Anschlu$ daran lllnBte er 3 Monate in der Unive~itRt ,,de Symptomatum causis" lesen, ,davon mir nach gehaltenen Lectionibus sowol yon denen Herrn Professoribus als anwesenden Studiosis testimonia ertheilet". Naehdem er auBerdem am 14., 15., t7., 18. 7. fiber verschiedene Themen disputiert und am 20. 7. das Examen rigo- rosum gemach$ hatte, wurde er am 24. 7. I674 zum ,,Medicinae Licentiatus" erkl~rt und nach emeutcn Disputationen am 15. 10. 1674 zum Doktor promoviert.

Diese Dlsputationen und Daten linden wit aueh m seinem Curticulum medicum Monspeliense. Natfirlieh hatte er aueh bier wieder nahe pers6nliche Ffihlung mit seinen Lehrern.

Bald nach der Promotion verl/illt er Montpellier zu einer nochmaligen Relse dutch Frankreich, geht fiber Marseille und Genua nach Rom, we er ,,etzliehe

1 Pechlin: S. Album Leidense S. 560 unter 3.4. 1670 ,,Johannes 2gicolaus l¥chtinus 23, M. Dr ." Er war damals also schon Dr. med.

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366 W. SchSnfeld:

Woehcn" bteibt und maeht auf dem Riiekwege fiber Bologna, Venedig zur weiteren Vervollkommnung in der Anatomie 6 Monate in Padua halt. Im Juli 1675 beriihrt er auf der Rfickreise nochmals MontpeUiar, um sich yon seinen ~reunden zu ver- abschieden.

Der folgende Wag filhrt ihn fiber Lyon in die Sahweiz naeh Genf, Lausanne, Bern, Basal und dann fiber Niirnberg, Altdorf, Jena, Leipzig, Dresden, Wittenberg, Berlin, Hamburg, yon dorg wieder fiber Berlin naah Danzig. Hier trifft er am 16. 1. 1676 ein und bleibt yon nun an in Danzig. Am 22. 4. 1677 heiratete er Con- cordla ])lifter, Toebter des Pfarrers un der Marienkirche Nathanael Dilger 1 Sie starb bereits naeh 27wSchiger Ehe. Am 16. I0. 1678 wurde er yon Johann Sobiesky, dem KSnig yon Polen, in ,,die Zahl der K6nigl. Medicorum angenommen", und am 23.2. 1683 iibertr~gt ibm der damalige Kriegs-Commissarius Constantin Ferber die Arztstelle der Festung Weichselmfinde. Hiermit schliel]en seine Aufzeiehnungen.

E i n / q a c h w o r t , das v ie l le ieht yon dem Pfar rer , de r ihn bee rd ig t h a t - - seine Le ichenpred ig t b a b e ieh n i eh t fes ts te l len kSnnen ~ her r i ihr t , be sag t n e b e n den fiblichen Redewendungen fiber sein Leben als Arz t a n d Christ , d a b er an einer anf~nglieh vernachl~ss ig ten Gesiehtsrose am 15.3 . 1689 s t a rb .

W i r ersehen aus d iesem Lebens lauf Hammens seine ausgezeichnete a l lgemeine u n d mediz in isehe Ausbi ldung . E r war persSnl ich m i t den f f ihrenden M~nnern der Wissenschaf t , n i ch t n u r d e r M e d i z i n b e k a n n t u n d s t and , wie er i m m e r wieder be ton t , m i t v ie len in Briefwechsel , de r f ibliehen Aus tauschfo rm aueh wissenschaf t l icher E n t d e c k u n g e n jener schreibsel igen Zeit . W i r ersehen ferner, dab Ludwig yon Hammen in dem Jahre, in dem Johan Ham in Leiden die Semen]alden untersuchte bzw. sie in Del f t Leeuwenhoelc zeigte, ga r n i ch t mehr in Le iden war , sondern sieh schon sei t 1t/2 J a h r e n in Danz ig n iedergelassen ha t t e .

I r a A n h a n g seines Lebens laufes f inder sich noch ein Verzeichnis seiner Sehrif ten, das ich wSrt l ich folgen lasse:

,,Gymnasma Philosophicum de Pavone, thematis loco elaboratum, Praeside Georgio Neu/ddt, Gedani, typis David. Frid. t~hetii, d, 6. Sept. 1668 in 4. pagg. 36 ~.

Curriculum Medicum Monspeliense, academicis exercitationibus pro Doctoratus Gradu obtinendo publice institutum. MonspelIii, typis Daniel Pech 1674, in 4. pagg. 52 s.

Dissertatio Aeademica de Herniis. Accedunb Epistotae et Responsiones ad Carolum Drelineurtinm de Croaodillo ac mendaci Vesicae caleulo. Lugd. Bat. apud Cornelium Boutestein 1681 in 12. Gedani 1677 in 4. in qua Editione praecedentes Epistolae non adsunt.

Vires, usus, pondus medicamentorum, quae in officina pharmaceutica Gedanensi Martini Gerbrieht, sub insigne Coronae aureae parato et in Poloniam missa pro Illu- strissimis atque Magnificis Dominis, Dn. Palatino Lublinensl etc. etc. e~ Duo Stephano Stanislao k Czarnca Czarneeki, Generali Campestri exereituum, Regni Notario, Kanjoviensi etc. etc. Capitaneo eonsignat~ h. Ludvvico yon Hammen Ph. et Med.

1 Vgl. Bertlinq: S. 638. Dilger (* 5.9. 1604 in Danzig, t 31.3. 1679 in Danzig). Seine Leichenpredigt hielt Abraham Heyseus. Vgl. aueh Schnaase: S. 111, 187 usw.

2 Seine anderen am Gymnasium gehMtenen Disput~tionen (s. u.) sind wohl nieht gedruckt worden.

a Im Besitze der Universit~ts-Bibliothek Greifswald.

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Um die Ehtdeckung der menschliehen 8amenfiiden. 867

D.S.R.M. Polon. Consiliario Medico, Latino-Polonice. Gedani typis David. ~'rid. Rhetil 1680 in 8 pagg. 40.

Inter MSSta Ejusdem numeratur (teste Hennlnffo |Vifte 1 Diar. Biogr. Tomo 2) Continuatio ad Joan. Anton. Lindenii libros de Scriptis Medieis. Tractatus de Medieis Gedanensibus; indigitatur autem schediasma praesens, quod idem Witte I 1. e. Paulo antea tribuerat Joanni Gabrieli ~chmidt".

Dieses Schriftenverzeichnis riihrt wohl nicht yon Hammen selbst her, sondern ist erst spt~ter hinzugeftigt worden, dafiir sprieht die Fassung: ,,Inter Msst~ Ejusdem n u m e r a t u r " . . . Es fehlt auch unter dieser Auf- z~h]ung noch das im Manuskrip~ 1355a 2 der Danziger Stadtbibliothek auf Blatt 10 erhaltene , ,Test imonium revisionis corporis venerabilis, Adami Trebnic praeter naturae ordinem incorrupti", ausgestellt 4. August 1684" yon ,,Johannes Schmiedt Physieus, Medieus, Gedanensis et Oli- vensis" und ,,Ludovicus yon Hammen D. Medicus Regius". Es ist ein Gutachten fiber das Ausbleiben der Verwesung tier Leiche des Abtes Adam Trebnic. Die beiden Arzte erkl~rten, da der K6rper nicht ein- balsamiert worden wi~re, aueh die Beschaffenheit des Gew61bes, wie es mitunter der Fall sei, die Unverweslichkeit nicht bewirkt habe, dieses Ausbleiben der Verwesung ffir eine auBerordentliehe Naturerscheinung, die sich aus den gewShnlichen Gesetzen des Wesens der Dinge nieht herleiten lasse.

~ber diesen Johannes Schmiedt habe ieh bereits in der Dermato- logischen Wochensehrift 1935 als jenen, der zum erstenmal die Syphilis mit intraven6sen Einspritzungen behandelte, einiges mitgeteilt und sein Bild gebracht.

Er war mi~ Ludwig yon Hammen befreundet. Davon zeugt noch seine Widmung in Hammens ,,Curriculum Monspeliense a. Ad. C1. Virum Dn. Lndovicum yon Hammen, cure supremi ipsi in Arte Medica Honorcs conferebantur".

,,Quid patrios mutasse Lares, aliasque vidisse. Terras? Sic linguas quid didicisse juvat? I%sse Italos pulchrum eat, Gallos Batavosque Britannos usw.

Unterzeichnet: Arida vena sed calente pectore deproparabam. Ged. Die 17. Aug. Anno a partu B.V. 1674, J. Schmiedt, Physicus Medicus Gedanensis".

II. Johan Ham aus Arnheim (Holland).

Bei Johan Ham aus Arnheim flielSen auch heute noch die Quellen sp/irlicher. Er ist in den bisher erschienenen Bi~nden des :Nieuw Neder- landsch Biografisch Woordenboek nicht vorhanden und wird auch in der

1 Bei Witte H.: Diarium biographicum 2 Bde. Bd. 1, Danzig 1688. Bd. 2, Riga 1691, heiBt es in Band 2, S. 162:

,15. Martii Ludovicus yon Hammen, Prussus, ivied. Doctor & Regius Dantisci Medieus, ae~. 37 Dedit Curriculum Medium Monspeliense: Dissert. de Herniis: De Crocodila ac Vesicae mendaci calculo epistolas eL responsiones. Reliquit Conti- nuationem ad librum Jo. Antonid. van der Linden de scriptis Medicis: Tract. de Mcdicis Gedanensibus, quae su6 forsan tempore lucern videbunt."

2 Vgl. Gitnther, Otto: S. 255. - - a S. 39.

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368 W. Seh6nfeld:

yon Gerard van Hasselt 1790 herausgegebenen Chronik seiner Vaterstadt Arnheim nicht erw/~hnt. Wie aus bereits sehon oben angefiihrten Stellen hervorgeht, war Johan Ham 1671 ein Leidener Student der Philosophie und Verwandter bzw. Neffe yon Prof. Cranen 1. Wenn er auch als Student der Philosophie eingetragen war, so beweist das nichts gegen die Auf- fassung, dab er sp£ter ]~Iedizin studierte, denn das Studium generale auf den Universiti~ten begann mit der Philosophie. Was wir fiber ihn noch weiter wissen, geht auf .3lays zurfick.

B e i M u y s heil3t es in tier schon erw~hnten Anmerkung fiber Johan Ham welter:

,,Clarus enim hic vir, qui primum Medicinae Doctor creatus Arnhemiae praxin medicare exereuit, deinde viro perillustri, tune ad Serenissimum Brandeburgiae Eleetorem Legato ab hae Republica misso ab aetis fuit, postmodum ipse titulo satis honorlfico hujus Reipublicae negotiis apud hunc Prieipem carandis praefuit, tandem in patriam redux, et urbis Arnhemiae consul, ex Geh'ia ad consessum Ordinum Generalium delegatus exstitit, mihi tune juveni senex amicitia atque studiis com- munibus, conjunctus fair. Quae causa, cur ejus memoriam hie grata mento r e e o l a l T l . ~ '

Ham war also Mediziner, hatte eine Praxis in seiner Vaterstadt Arnheim, wurde als Sekret~r einer Gesandtschaft, sp/iter als deren Ffihrer zum Kurffirst yon Brandenburg naeh Berlin gesehickt. In seine Vaterstadt zuriickgekehrt wurde er Biirgermeister yon Arnheim und Ab- geordneter yon Geldern bei den Generalstaaten.

Er war mit Muys befreundet, der ja aueh einmat Arzt in Arnheim gewesen war. Ob auch schon Hams Vater Biirgermeister yon Arnheim gewesen ist, habe ieh nicht feststellen kSnnen. Man k6nnte darauI kommen, well bei Schrader yon Ham als Sohn eine ,,holl~ndischen Consul" die Rede ist und Schrader mul3te es doch als Freund Hams wissen!

Auf Grund dieser Stelle und auf Veranlassung yon Halbertsrna forschten 1862 Bakhui]zen van den Brink im Reichsarehiv der Nieder- lande and 2¥i]ho/f im Provinzialarehiv yon Geldern n a e h und fanden Rechnungen und Beriehte yon Ham in seiner staatlichen Eigenschaft. Damit wurde die Richtigkeit der Angaben yon Muys best/~tigt.

Nach den heute noeh vorhandenen Stadtrechnungen yon Arnheim lebte Ham noch 1723, war damals Biirgermeister yon Arnheim und ging als soleher zum dritten Male als Abgeordneter yon Geldern naeh dem Haag.

l~ber sein Geburts- und Todes~ahr ist bisher noch nlchts Genaueres bekannt, ebensowenig fiber die Universit/it, an der er seinen medizinischen Doktor erworben hat, jedenfalls war es nicht Leiden, vielleieht aber eine andere niederl~ndisehe oder deutsche Universit/~t.

1 Uber Cranen: S. Haberli~g.H~botter-Vierordt: Bd. 2, S. 135. Cranen war yon 1686 Leibarzt beim Kurfiirsten yon Brandenburg, er starb 1690 in Berlin.

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Um die Entdeckung der menschlichen Samenffiden. 369

Eine eigene Arbeit fiber seine wichtige Entdeckung ist auch noch nicht aufgefunden. Sein Geburtsjahr kSnnte 1651 sein, wenn man die Angabe beim Eintrag in die Leidener Matrikel ,,20j/~hrig" wSrtlich nimmt, bei Hammen stimmt sie jedenfalls.

III. Antony van Leeuwenhoek (1632--1723).

H a m entdeckte 1677 die mensehlichen Samenf/iden, Leeuwenhoek best~tigte ibm kraft seiner grol]en Erfahrungen in mikroskopischen Dingen diese Entdeckung und baute sie aus, in seiner eingehenden und sorgsamen Weise beseh/~ftigte er sich sofort weiter mit Samenf/tden und dem Problem der Befruchtung. Sehon im November 1677 sehiekte er Abbildungen yon Samenf/iden des t tundes und Kaninehens nach London 1, ,,ubi magno eum applausu recepta animalcula, ipsi Regi Carolo I I demonstrata".

Auch unter Leeuwenhoeks sp~teren Geschenken an die KSnigliehe Gesellschaft in London befinden sich unter den am 24. 7. 1702 vermachten Pr~paraten, nach Folkes Aufstellung, unter Nr. 22, Samentierchen aus dem Hoden eines jungen Lammes.

Leeuwenhoek hat an den verschiedensten Stellen seiner Werke fiber die , ,Samentierehen" gesehrieben, und auch ebenso verstreut Abbil- dungen gebracht, sie ha t Zedermi2Iler 1756 auf einer dureh unsere Abbildung wiedergegebenen Tafel vereinigt und ihre folgende Erkl£rung beigefiigt:

,,Fig. XII I . Sind die Leeuwenhoecklschen Observationes und Zeieh- nungen der Saamenthiergen, so, wie sie auch Herr yon Bu/ /on in seiner Histoire naturelle usw. abgebildet hat, und welche Herr yon Bu/ /on ver- wirft und ihnen Leben und Schw~nze abspricht."

An die Entdeckung der Samenfaden sehloB sich eine fiber Jahrzehnte hingehende Auseinandersetzung 2 fiber die ,,Samentierchen", Befruehtung usw., in deren Verlauf unter anderen der im fibrigen verdienstvolle Naturforscher Hartsoeker 3 (26.3. 1656 bis 10. 12. 1725) - - in seinem Leben auch einmal Hofmedicus des Kurftirsten yon der Pfalz und Honorar- professor der Universit/~t Heidelberg - - die Entdeckung der Samenf~den ffir sich beanspruchte und sie schon 1674 gesehen haben wollte 4. Das hat ja aueh Leeuwenhoek veranlaBt, in dem oben angefiihrten an

1A. v. HaUer: Elementa Physiologiae Bd. 7, S. 523. Schrifttum bei HaUer: Element~ Physiologiae, Bd. 8, S. 520f. und vielen an-

deren Werkem a ~ber Ha.rtsoeker: S. Haberling-H'5botler-Vierordt: Bd. 3, S. 76, 1931 und Brief

Leeuwe~hoeks S. 360. Vgl. Hartsoe~er: Prineipes de Physique.

Page 13: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

370 w. SchSnfeld:

H. van Zoeten gerichteten Briefe sich noch einmal fiber die Vorg~nge bei der Entdeekung zu £ui3ern. Hartsoe]cer gelang es nicht, seine Zeitgenossen yon seiner Rolle als Entdeeker zu iiberzeugen. Dabei bleibt es eine der Launen der Gesehichte, Ludwig yon Hammen, der nie den Ehrgeiz Hart. soekers gehabt hat , ohne sein Zutun fiber 200 Jahre zum Entdeeker

H .~n . /$dr.

~ l J . X I I I .

,i

A b b . 1.

gestempelt zu haben. Der Grund hierfiir war die Autori tgt Hallers und die Beharrliehkeit, mi~ der viele Gelehrte weiter zurfickgehende medi. zinische Zitate unnachgepriift fibern~hmen.

Vielleicht ist aber je tzt zu hoffen, dab nicht n u r wie sehon seit den 80iger Jahren in medizingeschichtlichen, sondern aueh in allgemeinen Werken fiber Johan Ham aus Arnheim den holl~ndischen Studenten in Leiden als den wahren Entdecker der Samenfiiden der geschichtlichen ~Vahrheit entsprechend berichtet wird!

Schrifttum. Album: Studiosorum Academiae Lugduno Bataviae MDLXXV--MDCCCLXXV.

Haitg Apud Mat~inum Nijhoff. MDCCCLXXV. - - Baas, H.: Grtmdri2 der Ge- sehichte der Medizin. Stuttgart: Ferdinand Enke 1876. - - Berglng: K~talog der

Page 14: Um die Entdeckung der menschlichen Samenfäden

U m die Entdeckung der mensehlichen Samenfitden. 3 7 1

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