Über die trennung von aminosäuren mit hilfe der dünnschichtchromatographie

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Page 1: Über die Trennung von Aminosäuren mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie

232.164. Bd. 1959, Nr. 8'9 vbcr die Trennung von Aminoeiiuren 449

4. Myrcen a) D a r s t e l l u n g von 4(Methyl-y-pentenyl)-d4-tetrahydrophthalsiiure-

a n h y d r i d 2,7 g der Frolrtion III m d e n mit 2 g feingepulvertem Malein&ureenhydrid vermischt

und im Reagcwlaa vomichtig auf 55' erwiirmt. Beim Umschutteln trat die M t i o n unter WiLrmeentwicklung sehr stiirmisch ein. Daa Reaktionsprodukt wurde im Vakuum fraktioniert. Nach geringem Vorlauf ging die Hauptrnenge bei 304-208' iiber (13 mm). Beim Erkalten kristellisierte daa Kondensationsprodukt als wacbartige Masee aus. Es wurde aua Petrolkther umkristallisiert. Ea wurden 2,5g erhalten. Schmp. 34' [Lit.O) Schmp. 34-35'[.

b) t f b e r f u h r u n g i n d i e SiLure 2 g des Anhydrides wurden in 10 ml 3O%iger &liIauge geliist unter achwachem Er-

wkmen. Unter Ekkiihlung wurde mit eiskalter verd. H,SO, angeaiiuert. Die SBure schied sich anfangs in'oligen Tropfen ab, wurde aber innerhalb kurzer Zeit krktaIlin. Sie wurde abgesaugt, mit Waaser gewaachen, bei 100° getrocknet und aus Acetonitril umkristalliaiert. Schmp. 121' [Lit.*) Schmp. 122-123'1.

5. d l - L i m o n e n D a r s t e l l u n g v o n L i m o n e n t e t r e b r o m i d

5 ml der Fraktion IV wurden in einem Gemiech von 5 ml Amylalkohol und 10 ml Ather gelijst. Unter Eiskiihlung wurde soviel Brom tropfenweise zugesetzt wie unter Eht- fiirbung aufgenommen wurde. Neah 2Ulgigem Stehen wurden die susgeachiedenen Krbtalle abgesaugt und mus Alkohol/Wesser umkristallisiert. Schmp. 125' [Lit.") Schmp. 125'1, Mischschmelzpunkt 125'.

0. Terpinolen D a r s t e l l u n g v o n T e r p i n o l e n t e t r a b r o m i d

5 ml der Fraktion V wurden wie beim Limonen mit Brom umgesetzt. Die erhaltenen Kristalle wurden ~ U E Alkohol/Wassez umkristallisiert. Schmp. 115" [Lit.I6) Schmp. 110'1 ___

14) 0. Wauach, Liebige Ann. Chem. 227, 277 (1885). 15) 0. WaUach, Liebige Ann. Chem. 339,23 (1887). Siehe a. 0. Wallach. Liebigs Ann. Chem 230

262 (1885). ,

Anschrift: Doz. Dr. Horst Bagsnz. or&-chem- Inatitut der Techn Hochschule. Berlln-Charlottenburg.

1776. E. Mutschler und H. Rochelmeyer

uber die Trennung von Aminosauren mit Hilfe der Dunn- schichtchromatographie

Aus dem Pharmazeutieohen Inetitut der Univemit&t Mainz Direktor: Prof. Dr. E. Rodelmeyer ' Eingegangen am 18. Januar 1959

Bei unseren Arbeiten iiber Inhaltsstoffe von Pilzen ergab sich die Aufgabe, AminosLiuren in ungereinigten Ausziigen aua Reihenversuchen schnell und sicher zu identifizieren. Nach der Erfahrung mit der Trennung lipophiler Neutralstoffe oder schwach polarer Substanzenl) versuchten wir auch hierbei, eine Auftrennung

l) B. SfaU, Chemiker-Ztg. 82 (19588). Heft 10.

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Archiv der 450 Mutechler und Rochelmeyer PhanlIazit

mittels Diinnschichtchromatographie zu erreichen. Dieee Arbeitsweise fiihrt zum Erfolg, wenn man dem Kieselgel eine Puffersubstanz beifiigt und gegebenenfalls noch in den Trenngemischen die Dieeoziation durch Basen bzw. Sauren beeinfluat. Sie zeigt sich ferner erfolgreich bei der Trennung und Identifizierung von Aminen, Carbonaiiuren, Sulfonamiden, Lokalanaesthetlka und einer Reihe weiterer, phar- mazeutisch wichtiger SubstanZen. Wegen der zentralen Bedeutung der Amino- siiuren sei uber ihre Trennung kurz berichtet.

Zur Herstellung der Trennplatten wird das Kieselgel an Stelle von Wasser mit 0,2 molaren Losungen der Puff ersubstanzen zu einer gleichmaaigen Suspension angerieben und dann die Platte wie ublich fertiggestellt. Als Elutionsmittel ver- wenden wir 70o/,iges Athanol. Fiir zweidimensionale Chromatographie ist ader - dem eine iithanolische Ammoniakfltissigkeit (4 Volumenteile 96yoiges Athano1 und 1 Volumenteil 25%iges Ammoniak) anwendbar.

Tabelle 1

Rf-Werte einiger Arninosiluren nuf Kieselgelphtten mit Sijremenpuffez in verschiedenen Uisungamitteln

Aminosihre &thanol 70% khanol-NH, ;bthanol-NH,-H,O 4 : 1 7 : 1 : 2

Lysin Arginin Hietidin Aepereginsiiure GlykokoJl k i n h l i n Alanin Cflutaminsiiure Velin Methioin Leucin Tyrosin

~~

0,05 0.1 0,25 0,40 0 3 0,32 0,40 0.50 O I 5 0 0,65 0,70 0.75 0.80

~~~~

0,05 0.1 0 9 8 5 0.15 0,33 0,38 0,35 0.m 0,26 0,70 0,76 0.75 0,47

In der Tabelle 1 sind die R,-Werte einiger wichtiger Aminosiiuren mit diesen Losungsmitteln aufgefiihrt. Die Abbildung 1 zeigt das zugehorige Schema eines zweidimensionalen Chromatogramms.

Die GesetzrnaBigkeiten, die bei der Papierchromatographie gefunden wurden2), gelten weitgehend auch fiir die Diinnschichtchromatographie. So steigt in homo- logen Reihen der R,-Wert mit der Zahl der Kohlenstoffatome an. Polare Gruppen eetzen den R,-Wert herab. Auch die Stellung der Aminogruppen zur Carboxyl- gruppe ist von Bedeutung. J e weiter sie voneinander entfernt sind, desto stiirker nimmt der R,-Wert ab.

2 ) K. M w E . Handbuch der Papierchromatographie, 9. 413.

Page 3: Über die Trennung von Aminosäuren mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie

292./64. Bd. 1959, Nr. 819 Uber die Trennung von Aminosauren 451

Jthanol-Nii? 25% 4 : l -

x 4

x3 x 7 x X 6 5

%8 ' 9

10

x 2

Starfpunkt

Abb. 1. Schema einee zweidimensioden Chromatogramms von Aminosiiuren auf Kiesel- gelpletten mit Sormenpuffer: 1 Lysin, 2 Arginin, 3 Asparaginshre, 4 Glutaminsiiure, 5 Glykokoll, 6 Serb, 7 Prolin, 8 Alanin, 9 Threonin, 10 Histidin, 11 Valin, 12 Methionin,

13 Leucin, 14 Tyrosin.

Zur Dokumentetion koinmen die iiblichen Reagenzien in Betrachts). Fur Amino- sauren mit nahe eusammenliegenden R,-Werten sei auf die speziellen Naohweis- methoden4) verwiwen. Nech unserer Arbeitsweke lie@ die Nachweisgrenze etwa um 1 bis 2 Zehnerpotenzen tiefer als bei der Auftrennung mittels Papierchromato- graphie.

EsperimenteRer Teil 1. Herstellung der Pufferplatten

25 g Kiwelgel werden mit 60 ml einer Miachung gleicher Teile von 0,2 molarem-prim. Kaliumphosphat und 0,2 molarem-sek. Natriumphosphat zu eine.r gleichmk8igen Suspension angerieben. Die Suspension wird sofort in den Diinuschichtstreicher ein- gefiillt und damit 6 Platten bestrichen. Die so vorbereiteten Platten werden mit einem heizbaren Ventilator vorgetrocknet und anschlieBend im Trockenschrank eine halbe Stunde bei 110 Grad getrocknet.

2. Auftragen der Substanzen Mit Hilfe einer Blutzuckerpipette werden die Substanzen in 1,6cm Abstand vom Plattenrand aufgetragen. Die Konzentration der zu trennenden Losung ist ungefkhr so zu wiihlen, daB 1 cmm 0,l bis 1 g der einzelnen Stoffe enthiilt. Im allgemeinen werden 0,5 bis 1 cmm, bei Reinheitspriifungen entaprechend groSere Mengen aufgetragen.

8 ) 3'. Cramer, Papierchrometographie, S. 93 nnd 94, Verlag Chemie, GmbH. R. Macek, Handbuch der Papierchromatographie, S. 423 bia 425.

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462 List Archiv der Pharmazie

3. Entwickeln Von dem Losungsmittelgemisch werden 150 ml in die Trennkammer eingefiillt. Zur schnelleren Stittigung der Kammer wird sie mit Filtrierpapierstreifen ausgeschlagen. Die Kammer ist nach etwa 15 Minuten verwendbar. Die Laufzeit der Platte betriigt etwa 90 Minuten.

4. Bespriihen Nach dem Trocknen der Platten - bei Verwendung von Ammoniak mindestens eine halbe Stunde bei 100 Grad - werden die Platten gleichmaBig bespriiht. Es ist auf eine sehr feine Zeratiiubug zu achtcn, da sonst die Kieselgelschicht beschiidigt wird.

Zusammenfassung

Es wird iiber eine Arbeitsweise zur Trennung von Aminosauren mittels Diinn- schichtchromatographie berichtet. Als Adsorbens findet ein Gemisch von Kieselgel und Phosphatpuffer, als Losungsmittel w&Driger &hylalkohol ohne und mit Zu- satz von Ammoniak Verwendung. -~

Anschrift : E. Mutschler, Pharmazeutisches Institut der Universitiit Mainz.

1777. P. H. List

Basische Pilzinhaltsstoffe. 6. Mitteilung*) 6-Methoxybenmoxamlon-(2) aus Ustilago maydis

Aus dem Institut fur Pharmazie und Lebensmittelchemie der Universitiit Wiirzburg Direktor: Prof. Dr. R. Dietzel

(Eingegangen am 14. April 1969)

Das in der Natur bisher nur selten gefundene 6-Methox ybenzoxa~olon-(2)~) wurde zuletzt von Virtanen und Mitarbeitern aus jungen Roggen- und Mais- pf lanzen isoliert und als Stoff mit ,,antifungaler Aktivitat<< e r k a n d ) . In diesem Zusammenhng ist es interessant, daJ nunrnehr die gbiche Verbindung aus den. Sporen des Maisbrandes isoliert werden konnte.

Die im HAB und in der HUSP 54 offizielle Droge Ustilago maydis oder Ustilago zeae ist schon haufig Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gewesen. Sie gilt a19 uteruswirksam und giftig, ohne da13 es bisher gelungen ware, die tatsach- lichen Wirkstoffe zu isolieren. Das Vorhandensein von Alkaloiden wird von einigen Autoren bejaht, von anderen verneint. Eine gute Ubersicht uber das ganze Problem gab zuletzt H . Prank, der in einer vorlaufig 1. Mitteilung uber die Biologie und die bisher gefundenen Inhaltsstoffe des Maisbrandes berichtete3).

*) 5. Mitteiiung : Pharmaz. ZentraIhalle Deutschland, im Druck.

a) A. 1. Virtanen, P. K. Hietala und 0. Wahlrooa, Suomen Kemistilehti 29 B, 143,147 (1956);

3, H. Frank, Arzneimittel-Forsch. 7, 319 (1957).

2'. K o y a m und M . Yamato, ref. C. A. 50, 3402 (1956).

siehe auch Angew. Chem. 70, 544 (1958).