ueber die beziehungen zwischen der refraction der gase und dämpfe und deren chemischer...

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Operationen, Apparate und Reagentien. 69 Beiträge zur Kenntniss des specifischen Gewichtes w~sseriger Lösungen bringt Georges Charpy. 1) Die angestellten Versuche be- stätigen die Erfahrungen K opp's, wonach bei den Metallsalzen die Dichte der Lösungen bei gleicher Concentration mit der Grösse des YVfo!eculargewiehts wächst. Diese Regel gilt jedoch nicht allgemein und far alle Lösungen; so z. ]3. zeigen die Lösungen der Fettsäuren, mit denen C harpy gleichfalls Untersuchungen anstellte, gerade das umge- kehrte Verhalten, das heisst die Dichte nimmt mit der Zunahme des Moleculargewichts ab. ù Tritt keine Contraetion ein, so lässt sich für die einzelnen Lö- sungen verschiedener Coneentration graphisch eine Gerade eonstruiren, die bis zu dem specifisehen Gewichte der betreffenden Säure geht; im anderen Falle erhält man bei graphischer Darstellung der Löslichkeits- verhältnisse eine Curve, die sich in dem Mäasse, als das Molecularge- wieht wächst und die Contraction also grösser wird, von der Geraden entfernt. Beim Mischen zweier Flüssigkeiten von gleicher Diehtigkeit wird, wenn dabei Contraction eintritt, bei einem Mischungsverhältniss ein Maximum der Dichte eintreten. Dies wird bei einer um so geringeren Col~centration der Lösung liegen, je grösser die Contraction, respective je grösser das Moleculargewicht ist. Wenn die Dichten der zu mischenden Flüssigkeiten nicht ganz gleich aber doch ähnlich sind, so wird sich dies Verhalten doch annähernd beobachten lassen. Bekanntlich zeigt die Essigsäure ein solches Maximum der Dichte. Der Verfasser hat diesbezügliche Untersuchungen mit Propionsaure, Butter- ~säure und ¥aleriansäure angestellt und hierbei das gleiche Verhalten eonstatirt. Ueber die Beziehungen zwischen der Refraction der Gase und Dämpfe und deren chemischer Zusammensetsung, sowie über die 13e- ziehungen zwischen der Dispersion und der chemischen Zusammensetzung der Körper hat J. W. B rühl 2) Studien gemacht, auf die wir nicht veffehlen hinzuweisen. Ueber die Löslichkeit einer Anzahl von (meist anorganischen) Salzen in Aceton haben W. H. Krug und K. P. IV[c. Elroy s) Mit- 1) Cemptes rendus 114~ 539. 2) Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. zu Berlin 24, 1815 u. 1823. a) Journal of analytieal and applied Chemisfry 6, 184.

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Operationen, Apparate und Reagentien. 69

Beiträge zur Kenntniss des specifischen Gewichtes w~sseriger Lösungen bringt G e o r g e s C h a r p y . 1) Die angestellten Versuche be- stätigen die Erfahrungen K o p p ' s , wonach bei den Metallsalzen die Dichte der Lösungen bei gleicher Concentration mit der Grösse des YVfo!eculargewiehts wächst. Diese Regel gilt jedoch nicht allgemein und far alle Lösungen; so z. ]3. zeigen die Lösungen der Fettsäuren, mit denen C h a r p y gleichfalls Untersuchungen anstellte, gerade das umge- kehrte Verhalten, das heisst die Dichte nimmt mit der Zunahme des Moleculargewichts ab.

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Tritt keine Contraetion ein, so lässt sich für die einzelnen Lö- sungen verschiedener Coneentration graphisch eine Gerade eonstruiren, die bis zu dem specifisehen Gewichte der betreffenden Säure geht; im anderen Falle erhält man bei graphischer Darstellung der Löslichkeits- verhältnisse eine Curve, die sich in dem Mäasse, als das Molecularge- wieht wächst und die Contraction also grösser wird, von der Geraden entfernt.

Beim Mischen zweier Flüssigkeiten von gleicher Diehtigkeit wird, wenn dabei Contraction eintritt, bei e i n e m Mischungsverhältniss ein Maximum der Dichte eintreten. Dies wird bei einer um so geringeren Col~centration der Lösung liegen, je grösser die Contraction, respective je grösser das Moleculargewicht ist. Wenn die Dichten der zu mischenden Flüssigkeiten nicht ganz gleich aber doch ähnlich sind, so wird sich dies Verhalten doch annähernd beobachten lassen.

Bekanntlich zeigt die Essigsäure ein solches Maximum der Dichte. Der Verfasser hat diesbezügliche Untersuchungen mit Propionsaure, Butter- ~säure und ¥aleriansäure angestellt und hierbei das gleiche Verhalten eonstatirt.

Ueber die Beziehungen zwischen der Refraction der Gase und Dämpfe und deren chemischer Zusammensetsung, sowie über die 13e- ziehungen zwischen der Dispersion und der chemischen Zusammensetzung der Körper hat J. W. B r ü h l 2) Studien gemacht, auf die wir nicht veffehlen hinzuweisen.

Ueber die Löslichkeit einer Anzahl von (meist anorganischen) Salzen in Aceton haben W. H. K r u g und K. P. IV[c. E l r o y s) Mit-

1) Cemptes rendus 114~ 539. 2) Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. zu Berlin 24, 1815 u. 1823. a) Journal of analytieal and applied Chemisfry 6, 184.