Über die bestimmung von kieselsäure und fluor in mineralwasser

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138 Bericht: Spezielle analytische 1V~ethoden. I¥. Spezielle analytische Methoden. 1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege bezügliche. Von R. ~resenius. K. l~resenills. Literatur. H. Vogt, Lehrbuch der Bäder- Und K]imaheil- kunde. Verlag von Juliüs Springer, Berlin i940. Erster Teil; XVII, 608 Seiten mit 263 Abb. Zweiter Teil; VIII, 619 Seiten mit 130 Abb. und vier farbigen Bäderkarten. Preis des gesamten Werkes geh. t~M. 93.--, geb. RM. 99.--. Das dem Pr~isidenten des t%eichsfremdenverkehrsverbandes, Staats- sekretär H e r m a n n E s s e r, dem tatbereiten Förderer der Bäderwissen- schaft, gewidmete Werk füllt eine iühlbare Lücke in der balneologischen Literatur aus. Der erste Teil bringt zunächst ein von ]%. Kampe und G. Knetsch verpaßtes Kapitel über Geologie und Naturgeschichte der Mineralwässer und Moore und in dem Kapitel Technik des Bäderwesens einen Abschnitt über Quellentechnik von R. Kampe, einen weiteren von E. Wollmann über die technische Behandlung der Heilwässer von der Quelle bis zur Verwendungsstelle, einen dritten von C. Friedrich t über die Aufbereitung des Moores und einen vierten über die Technik der Inha]ation, des Gurge]ns, der Trinkkuren, der von B. Wagner bzw. von E. Wollmann geschrieben ist. Das Kapitel Chemie der tteilwässer, Moore Und Schlemme stammt von W. Zörkendörfer, der auch wesent- liche Teile des Kapitels Wirkungsweise (Pharmakologie) der Heilquellen, Moore und Schlemme verfaßt hat, das in seinen übrigen Teilen von J. Kühnau bearbeitet worden ist. Im zweiten Teil des Buches behandeln H. Pfleiderer und K. Büttner die Bioklimatologie, W. Amelung bringt einen Abschnitt über künstliches Klima, während das Kapitel ùSpezielle Balneotherapie der einzelnen Krankheiten" in seinen ver- schiedenen Teilen von H. Vogt, von W. Zörkendörier, von H. Vogt und K. SeiIert, von A. Evers und K. Seifert, von A. Evers und von A. Bacmeister bearbeitet worden ist. Das Kapitel Organisation und Gesundheitsfürsorge in Bädern und Kurorten und das abschließende Kapitel über die deutschen Bäder und Kurorte (einschließlich der im Protektorat Böhmen-Mähren gelegenen) stammen aus der Feder des Herausgebers. Diese Angaben über die Einteilung des Werkes lassen erkennen, welch reichhaltigen und vielseitigen Inhalt es bringt. Jeder Balneologe wird das Erscheinen dieses Buches lebhaft begrüßen und ieststellen, daß es dem Herausgeber gelungen ist, hervorragende Bearbeiter für die einzelnen Kapitel heranzuziehen. Auch der Chemiker, der tteil- quellenanalysen auszuführen hat, wird viel Wissenswertes und ihn Interessierendes in diesem ausgezeichneten Werk finden. 1%. ~resenius. i)ber die Bestimmung von Kieselsäure und Fluor in Mineralwasser. Bekanntlich ist die Abscheidung der Kieselsaure aus einer Lösung, die Fluor-Ionen enthält, nicht zweckmäßig, da hierbei Verluste durch Bildung

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138 Bericht: Spezielle analytische 1V~ethoden.

I ¥ . Spezielle analyt ische Methoden. 1. Auf L e b e n s m i t t e l u n d G e s u n d h e i t s p f l e g e b e z ü g l i c h e .

Von

R. ~resenius. K. l~resenills.

Literatur. H. V o g t , L e h r b u c h de r B ä d e r - Und K ] i m a h e i l - k u n d e . V e r l a g v o n J u l i ü s S p r i n g e r , Berlin i940. Erster Teil; XVII, 608 Seiten mit 263 Abb. Zweiter Teil; VIII , 619 Seiten mit 130 Abb. und vier farbigen Bäderkarten. Preis des gesamten Werkes geh. t~M. 93.--, geb. RM. 99.--.

Das dem Pr~isidenten des t%eichsfremdenverkehrsverbandes, Staats- sekretär H e r m a n n E s s e r , dem tatbereiten Förderer der Bäderwissen- schaft, gewidmete Werk füllt eine iühlbare Lücke in der balneologischen Literatur aus. Der erste Teil bringt zunächst ein von ]%. K a m p e und G. K n e t s c h verpaßtes Kapitel über Geologie und Naturgeschichte der Mineralwässer und Moore und in dem Kapitel Technik des Bäderwesens einen Abschnitt über Quellentechnik von R. K a m p e , einen weiteren von E. W o l l m a n n über die technische Behandlung der Heilwässer von der Quelle bis zur Verwendungsstelle, einen dritten von C. F r i e d r i c h t über die Aufbereitung des Moores und einen vierten über die Technik der Inha]ation, des Gurge]ns, der Trinkkuren, der von B. W a g n e r bzw. von E. W o l l m a n n geschrieben ist. Das Kapitel Chemie der tteilwässer, Moore Und Schlemme stammt von W. Z ö r k e n d ö r f e r , der auch wesent- liche Teile des Kapitels Wirkungsweise (Pharmakologie) der Heilquellen, Moore und Schlemme verfaßt hat, das in seinen übrigen Teilen von J. K ü h n a u bearbeitet worden ist. Im zweiten Teil des Buches behandeln H. P f l e i d e r e r und K. B ü t t n e r die Bioklimatologie, W. A m e l u n g bringt einen Abschnitt über künstliches Klima, während das Kapitel ùSpezielle Balneotherapie der einzelnen Krankheiten" in seinen ver- schiedenen Teilen von H. V o g t , von W. Z ö r k e n d ö r i e r , von H. V o g t und K. S e i I e r t , von A. E v e r s und K. S e i f e r t , von A. E v e r s und von A. B a c m e i s t e r bearbeitet worden ist. Das Kapitel Organisation und Gesundheitsfürsorge in Bädern und Kurorten und das abschließende Kapitel über die deutschen Bäder und Kurorte (einschließlich der im Protektorat Böhmen-Mähren gelegenen) stammen aus der Feder des Herausgebers.

Diese Angaben über die Einteilung des Werkes lassen erkennen, welch reichhaltigen und vielseitigen Inhalt es bringt. Jeder Balneologe wird das Erscheinen dieses Buches lebhaft begrüßen und ieststellen, daß es dem Herausgeber gelungen ist, hervorragende Bearbeiter für die einzelnen Kapitel heranzuziehen. Auch der Chemiker, der tteil- quellenanalysen auszuführen hat, wird viel Wissenswertes und ihn Interessierendes in diesem ausgezeichneten Werk finden.

1%. ~ r e s e n i u s .

i)ber die Bestimmung von Kieselsäure und Fluor in Mineralwasser. Bekanntlich ist die Abscheidung der Kieselsaure aus einer Lösung, die Fluor-Ionen enthält, nicht zweckmäßig, da hierbei Verluste durch Bildung

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege bezügliche. 139

von flüchtigem Sili•iumfluorid eintreten. Man muß infolgedessen in solchen Fällen die Abseheidung der Kieselsäure Mkalisch vornehmen und tu t dies mit Ammoninmearbonat und Zinkoxydammoniak. 1~. B i s a n z und E d i t h K r o u p a 1) haben nun den Kieselsänregehalt in den Gasteiner Thermen .bestimmen wollen, deretl verhältnismäßig hoher Flnorgehalt ihnen bekannt war. Sie haben deshalb zunächst einmal feststellen wollen, ob das übliche Abrauehen mit Salzsäure richtige Wert e ergibt. Die Unter- suehnng hat nun gezeigt, daß irgendwelche wesentlichen Unterschiede nicht auftreten, gleichgültig ob man die saure Abscheidung vornimmt oder die Mkalische. Es darf daher angenommen werden, daß das gesamte Fluor in beiden Fällen beim Einengen des Wassers als CMciumflnorid ausfällt. Ob diese Annahme zutrifft, oder ob die Übereinstimmung durch Fehler- ausgleich zustande kommt, kann erst entschieden werden, wenn weitere Untersuchungen die Wirksamkeit der Mk~lischen Abscheidung bei Gegen- wart von Calcinm und Flnor ergeben haben. Im vorliegenden Falle lag der Gehalt der sechs verschiedenen Quellen, die zur Untersuchung ge- langten, zwischen 35,5 und 45,4 mg SiO 2 in I kg.

Bei der Fluorbestimmung in den Gasteiner Quellen bedienten sich t~. B i s a n z und E d i t h K r o u p a eines Verfahrens, das sieh an die Methode von W. B. A r m s t r o n g 2) anlehnt und rasch zum Ziele führt.

Das Prinzip der Methode ist folgendes: Natriumalizarinsulfonat färbt sich bei Gegenwart von Flnor-Ion in

salzsaurer Lösung gelb. Wird das Flnor durch Thoriumnitratlösung gebunden, so erscheint die dem Natrinmalizarinsulfonat eigentümliche l~otfärbung wieder. Das Auftreten einer rotbraunen Mischfarbe läßt das Ende der Titration erkennen, t~. B i s a n z und E d i t h K r o u p a gehen von nur 50 c c m Mineralwasser ans, versetzen sie mit 20 ccm Äthylalkohol und 15 Tropfen einer 0,05~igen Lösung von Natrinmalizarinsnlfonat und titrieren nach Entfärbung mittels verdünnter Salzsäure (1:t00) mit Thoriumnitratlösung bis zum Umschlag nach I~otbraun. Zur Kontrolle führen sie eine zweite Titration aus, bei der der gleichen Thermalwasser- menge t ccm einer Natriumfluoridlösnng (0,5 g F in t/eg Wasser) zugesetzt wird. Die jetzt verbrauchte Menge Thoriumlösung muß um den Betrag größer sein, der von 1 ccm der Natriumfluoridlösung benötigt wird. Die Thoriumnitratlösung [1 g Th(NOa) 4. 4 It20 in I k g Wasser] wird auf eine Natriumfluoridlösung eingestellt, die 0,5 g F in t/~g Wasser enthält.

Mit diesem Verfahren haben B i s a n z und K r o u p a Werte erhalten, die mit den gewiehtsanaly~isch gefundenen Zahlen (Bestimmung als CaF2) sehr gut übereinstimmen. 1%. F r e s e n i u s .

Über den Bromgehalt von Früchten und Gemüsen als Folge der Begasung mit Methylbromid berichtet H. C. Dnd leya ) . Ein m~kro- ana]ytisches Verfahren zur Bestimmung des von veget~bilischen Produkten bei der Begasnng aufgenommenen und nachher wieder abgcgebenen

1) Chem. Ztg. 68, 689 (1939). - - ~) Journ. Americ. Chem. Soc. 55, 1741 (1933); vgl. diese Ztschrft. 99, 30t (1934), hier steht infolge eines Druck- fehlers S. 741, es mul~ aber richtig heißen S. t741. - - 3) Ind. Eng. Chem. AnMyticM Edition 11, 259 (1939).