Über die bestimmung und den nachweis des fluor-ions mit lanthan

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i96 Pia Giammarino: Uber die Bestimmung usw. ist auch die Anwendung der Formel P205.24 MoO a bei der Berechnung der Versuchsergebnisse zu verteidigen." Dasselbe l~Bt sich naeh diesen Untersuchungen auch yon der franz6si- schen ~ethode sagen, jedoeh mit der Einschr/~nkung -- die aueh ffir meine direkte Molybd~nmethode gilt -- dab die zu f~Lllende L6sung nur wenige cg Schwe~els~Lure enthalten darf, denn bei Geger~wart gr6Berer ~engen Sulfat kann man mehrere Prozent zu vim Phosphors~iure finden. Kopenhagen, V. Steins ana[ytisk-kemiske Laboratorium. November 1936. (~ber die Bestimmung und den Nachweis des Fluor-Ions mit Lanthan. Yon Pia Giammarino. Laboratorio Chimico-petrografico del R. lJ f f i c i o Geologico d' Italia, lqom. [Eingegangen am 18. Dezember 1936.] Unter dieser LTberschriit erschien in dieser Zeitschrift vor einiger Zeit eine Abhandlung yon Joseph Fischer1), deren quantitativer Tefl gemeinsam mit Eberhard Mfiller ausgearbeitet war. In dieser Arbeit legten die Verfasser dar, dM] sic die yon 1%. J. meyer und W. Schulz u) vorgeschlagene Lanthanacetatmethode zur quantitativen Bestimmung yon Fluor nachgeprfift h~itten, und dab es ihnen nicht gelungen ware, mit dieser Analysenvorschrift gute Ergebnisse zu erhalten. Denn der I~iederschlag war schwer ~iltrierbar und die Werte zeigten keine befriedi- gende ~bereinstimmung und Genauigkeit. Sie bemiihten sich darauf, die ~ethode yon meyer und Schulz zu modifizieren, um ein brauchbares Verfahren fiir die quantitative Bestimmung yon Fluor mit Lanthan zu gewinnen. Ihre Untersuchungen fiihrten jedoch zu keinem Eriolg. Bei dieser Sachlage halte ich es ffir angebracht, eine Arbeit a) zu erwithnen, die ich imJahre i926 ¢iber meine Versuche zur Bestimmung yon Fluor mittels seltener Erden verSffentlicht habe. Diese Versuche waren mit Thorium und Cerium schon ausge~fihrt worden und mit Lanthan bereits im Gang, als die Arbeit vor~ 1%. J. lVieyer 4) erschien. Ich konnte daher die lViethode yon lVieyer nachpriifen. Schon damals hewies ich in meiner Abhandlung, daI~ die Lanthanacetatmethode nach ~eyers Vorschrift zu ganz falschen Ergebnissen fiihrt und dub die haupts~chlichen Ursachen der Nichtiibereinstimmung und Ungenauigkeit der Werte folgende waren: ~) Diese Ztschrft. 104, 344 (1936). -- ~) Ztsehrft. f. angew. Chem. 88, 203 (1925); vergl, diese Ztschrft. 69, 465 (1926). -- ~) Boll. 1%. "Ufficio Geologico d'Italia 51, l~r. 19, I (1926). -- 4) Ztschrft. f. angew. Chem. 87, 390 (t924); verg], diese Ztschrft. 69, 352 (1926).

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Page 1: Über die Bestimmung und den Nachweis des Fluor-Ions mit Lanthan

i96 Pia Giammarino: Uber die Bestimmung usw.

ist auch die Anwendung der Formel P205.24 MoO a bei der Berechnung der Versuchsergebnisse zu verteidigen."

Dasselbe l~Bt sich naeh diesen Untersuchungen auch yon der franz6si- schen ~e thode sagen, jedoeh mit der Einschr/~nkung - - die aueh ffir meine direkte Molybd~nmethode gilt - - dab die zu f~Lllende L6sung nur wenige cg Schwe~els~Lure enthalten darf, denn bei Geger~wart gr6Berer ~engen Sulfat kann man mehrere Prozent zu vim Phosphors~iure finden.

Kopenhagen, V. Steins ana[ytisk-kemiske Laboratorium. November 1936.

(~ber die Bestimmung und den Nachweis des Fluor-Ions mit Lanthan.

Yon

Pia Giammarino. Laboratorio Chimico-petrografico del R. lJ f f i c i o Geologico d' Italia, lqom.

[Eingegangen am 18. Dezember 1936.]

Unter dieser LTberschriit erschien in dieser Zeitschrift vor einiger Zeit eine Abhandlung yon J o s e p h F i scher1) , deren quanti tat iver Tefl gemeinsam mit E b e r h a r d Mfi l ler ausgearbeitet war. In dieser Arbeit legten die Verfasser dar, dM] sic die yon 1%. J . m e y e r und W. S c h u l z u) vorgeschlagene Lanthanacetatmethode zur quanti tat iven Bestimmung yon Fluor nachgeprfift h~itten, und dab es ihnen nicht gelungen ware, mit dieser Analysenvorschrift gute Ergebnisse zu erhalten. Denn der I~iederschlag war schwer ~iltrierbar und die Werte zeigten keine befriedi- gende ~bereinst immung und Genauigkeit. Sie bemiihten sich darauf, die ~e thode yon m e y e r und S c h u l z zu modifizieren, um ein brauchbares Verfahren fiir die quanti tat ive Bestimmung yon Fluor mit Lanthan zu gewinnen. Ihre Untersuchungen fiihrten jedoch zu keinem Eriolg. Bei dieser Sachlage halte ich es ffir angebracht, eine Arbeit a) zu erwithnen, die ich i m J a h r e i926 ¢iber meine Versuche zur Bestimmung yon Fluor mittels seltener Erden verSffentlicht habe. Diese Versuche waren mit Thorium und Cerium schon ausge~fihrt worden und mit Lanthan bereits im Gang, als die Arbeit vor~ 1%. J. lVieyer 4) erschien. Ich konnte daher die lViethode yon lVieyer nachpriifen. Schon damals hewies ich in meiner Abhandlung, daI~ die Lanthanacetatmethode nach ~ e y e r s Vorschrift zu ganz falschen Ergebnissen fiihrt und dub die haupts~chlichen Ursachen der Nichtiibereinstimmung und Ungenauigkeit der Werte folgende waren:

~) Diese Ztschrft. 104, 344 (1936). -- ~) Ztsehrft. f. angew. Chem. 88, 203 (1925); vergl, diese Ztschrft. 69, 465 (1926). -- ~) Boll. 1%. "Ufficio Geologico d'Italia 51, l~r. 19, I (1926). -- 4) Ztschrft. f. angew. Chem. 87, 390 (t924); verg], diese Ztschrft. 69, 352 (1926).

Page 2: Über die Bestimmung und den Nachweis des Fluor-Ions mit Lanthan

Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. i97

~. Im Gegenteil zu ~ e y e r s Behauptung enth~lt der durch Zusatz yon LanthanacetatlSsung zu einer FluoridlSsung entstehende Nieder- schlag die Verbindungen LaF 3 und La(C~H302) 2 nicht im Verh/~ltnis i : t , sondern im Verh~ltnis yon ungef~hr 1:0,5.

2. Die nach dem Glfihen des Niederschlags zurfiekbleibende ~enge yon LaF 3 betr£gt nur ungef~hr 50% des theoretischen Wertes. Sic sehwankt um diesen Prozentsatz in erheblicher Weise, auch wenn der Niedersehl~g zuvor bei 130 ° getroeknet worden ist.

Ich sehlug daher eine ~Iodifikation vor, die dieser Fluorbestimmung eine grSl~ere Genauigkeit gibt. Dadurch wurde die Anwendung der so einfachen, schnellen und empfindlichen Lanthanmethode ffir die gravi- metrische Bestimmung yon Fluor auch in Gesteinen mSglich, in denen dieses Element sehr wiehtig und verbreitet ist, aber in den meisten F/illen nur in sehr kleinen ~engen vorkommt.

Hinsichtlich der Ffltrationsschwierigkeit des Lanthanacetathuorids kann ich versichern, da~ dieser Niedersch]ag sehr leicht filtriert und gewaschen werden kann, wenn man die yon mir angegebenen F/~llungs- bedingungen be~chtet (zu der neutr~len Untersuchungsl5sung ffigt man in der K~lte t g Ammoniumacetat, 0,6 c c m Eisessig, fiberschfissige 2%ige Lanthannitr~tlSsung mit einer gesamten Flfissigkeitsmenge yon i00 c c m

zu, rfihrt stark und wiederholt um und l~Bt den Niederschlag fiber Nacht stehen). Bezfiglich weiterer Einzelheiten fiber meine Versuche und fiber die Fluorbestimmung in Gesteinen verweise ich auf die vorhin erw~hnte Origin~tarbeit.

Auf die Reaktion zwischen Fluor und Lanthan grfindet sich ~ueh ein brauchbares nephelometrisches Verfahren zur Bestimmung kleiner Fluor- mengenl), das yon mir gleichzeitig ausgearbeitet worden ist.

Bericht fiber die Fortsehritte der analytisehen Chemie. I. Allgemeine analytische Methoden, analytische 0perationen,

Apparate und Reagenzien. Yon

R. Fresenius. A. Schleicher. Literatur. H. ~ o h l e r , L S s u n g s s p e k t r e n mit Spektren der

Vitamine, Hormone, des Lignins und der chemischen Kampfstoffe und Einffihrung in die Absorptionsspektrophotometrie ffir Chemiker, Pharma- zeuten, Mediziner, Biologen und Studierende. 92 Seiten. Verlag yon G u s t a v F i s c h e r , Jena 1937. Preis geb. RME 6.50.

Aus dem vorliegenden Buch geht deut]ieh hervor, welche MSglich- keiten die Absorptionsspektrophotometrie bei wissenschaftliehen und

1) C. P e r r i e r und P ia Gia rnmar ino , Boll. t%. Ufficio Geologico d'Itali~ 51, Nr. 16, I (1926).