ueber die anwendung von asbest, respective chrysotil

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582 Berieht: Allgemeine analytische Methoden, analytisehe fl~sehehen mittelst T-Rohrs ein mit Queeksilber oder Wasser besehicktes Manometer (Fig. 44) ein. W~hrend der Entwieklung kann mall damit kein Gas dureh das Manometer entweicht, bei S den Sehlauch abklemmen und erst naeh ungef~hrer Gleiehstellung des Niveaus in A und G f~r die genaue Gleiehstellung den Quetsehhahn laften. Darauf sehliesst man den Fig. 44. Hahn des Gasbaroskops, stellt G so ein~ dass das Queek- silber in D bei der der Temperatur entspreehenden Marke o l~.._ ~ steht, liest ab, entfernt das Gas aus A und nimmt die zweite Einstellung auf's Vacuum vor. Hat man Calcium- earbonat untersueht, so entsprieht 1 ~,r~n,, D r u c k 1 ~q .. Carbonat, da dessen Noleeulargewicht 100 betr~gt. Hat II II man Braunstein untersueht, so entsprieht, da 1 Mol. iV[nO~ mit t~bersehassigem Wasserstoffsuperoxyd 1 Mol. Sauerstoff entwiekelt, 1 ~,, Druck 0,87.my Mn0.~. Bei Carbonaten ist fttr die Absorption der Kohlen- s~ure eine Correetur anzubringen oder, wenn man diese umgehen will, dutch Luftverdt~nnung Erw~trmung und Durehleiten eines indifferenten Gases die Kohlens~ture aus ., dem L6sungsmittel zu entfernen, das Ganze zu messen 11 und naeh 3_bsorption der Kohlens~ure dureh Natronlauge ~' eine zweite Messung vorzunehmen. Ueber die Anwendung yon Asbest, respective Chrysotil, zu ana- lytischen Zweeken, speeiell zur Untersuehung von Milch, Butter, K~se, Seife etc. hat Thomas Maefarlanel) interessante Mittheilungen gemaeht, yon denen wit bier nut die wiehtigsten herausgreifen kOnnen. Der Verfasser wendet Glasgef~sse mit einer unteren engen uncl einer oberen weiten 0effnung an, in welehe er, nnter Umstiinden naeh- dem die untere 0effnung mit einem Stttek Platindrahnetz bedeekt ist, den Chrysotil in loser Weise oder in Form yon Sehiehten einft~llt. Die so vorbsreileten Gef~tsse werden gewogen und mit der Substanz in der Weise besehiekt, dass man Flassigkeiten wie Milch, Bier, Spirituosen etc. einfaeh in bekannter Msnge einfliessen l~sst (Syrupe etc. mt~ssen vor- her mit Wasser verd~innt werden), so dass sie yon deh Fasern absorbirt werden, jedoeh nnr in solehen 5fengen, dass unten niehts ausl~uft. Fette werden einfaeh unter die oberste Lage Chrysotil gebraeht und feste 1) The Analysf 18, 73.

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Page 1: Ueber die Anwendung von Asbest, respective Chrysotil

582 Berieht: Allgemeine analytische Methoden, analytisehe

fl~sehehen mittelst T-Rohrs ein mit Queeksilber oder Wasser besehicktes

Manometer (Fig. 44) ein. W~hrend der Entwieklung kann mal l damit

kein Gas dureh das Manometer entweicht, bei S den Sehlauch abklemmen

und erst naeh ungef~hrer Gleiehstellung des Niveaus in A und G f~r die

genaue Gleiehstellung den Quetsehhahn laften. Darauf sehliesst man den

Fig. 44. Hahn des Gasbaroskops, stellt G so ein~ dass das Queek- silber in D bei der der Temperatur entspreehenden Marke

o l~.._ ~ steht, liest ab, entfernt das Gas aus A und nimmt die

zweite Einstellung auf's Vacuum vor. Hat man Calcium-

earbonat untersueht, so entsprieht 1 ~,r~n,, Druck 1 ~q

.. Carbonat, da dessen Noleeulargewicht 100 betr~gt. Hat I I II man Braunstein untersueht, so entsprieht, da 1 Mol. iV[nO~

mit t~bersehassigem Wasserstoffsuperoxyd 1 Mol. Sauerstoff

entwiekelt, 1 ~ , , Druck 0,87.my Mn0.~.

Bei Carbonaten ist fttr d i e Absorption der Kohlen-

s~ure eine Correetur anzubringen oder, wenn man diese

umgehen will, dutch Luftverdt~nnung Erw~trmung und

Durehleiten eines indifferenten Gases die Kohlens~ture aus

., dem L6sungsmittel zu entfernen, das Ganze zu messen

11 und naeh 3_bsorption der Kohlens~ure dureh Natronlauge

~ ' eine zweite Messung vorzunehmen.

Ueber die Anwendung yon Asbest, respective Chrysotil, zu ana-

lytischen Zweeken, speeiell zur Untersuehung von Milch, Butter, K~se, Seife etc. hat T h o m a s M a e f a r l a n e l ) interessante Mittheilungen

gemaeht, yon denen wit bier nut die wiehtigsten herausgreifen kOnnen.

Der Verfasser wendet Glasgef~sse mit einer unteren engen uncl einer oberen weiten 0effnung an, in welehe er, nnter Umstiinden naeh-

dem die untere 0effnung mit einem Stttek Platindrahnetz bedeekt ist, den Chrysotil in loser Weise oder in Form yon Sehiehten einft~llt. Die

so vorbsreileten Gef~tsse werden gewogen und mit der Substanz in der

Weise besehiekt, dass man Flassigkeiten wie Milch, Bier, Spirituosen etc.

einfaeh in bekannter Msnge einfliessen l~sst (Syrupe etc. mt~ssen vor-

her mit Wasser verd~innt werden), so dass sie yon deh Fasern absorbirt

werden, jedoeh nnr in solehen 5fengen, dass unten niehts ausl~uft. Fet te

werden einfaeh unter die oberste Lage Chrysotil gebraeht und feste

1) The Analysf 18, 73.

Page 2: Ueber die Anwendung von Asbest, respective Chrysotil

Operationen, Apparate und geagentien. .583

K~rper wie K~tse, Kaffee etc. schiehtenweise mit den Chrysotillagen ab-

wechselnd eingeftillt und mit Chrysotil aberdeckt.

Durch Erhitzen, wobei Fet te sehmelzen und dann aufgesogen werden.

lgsst sich zunachst das Wasser bes t immen, wobei die feine Yertheilung

namentlich bei Fet ten sehr ganstig wirkt.

Hierauf lassen sich sehr bequem versehiedene Extractionsmittel

hinter einander anwenden und die dadureh ausgezogenen Substanzen ent-

weder in der ablaufenden Flassigkei t oder aus dem Gewiehtsverlust

bestimmen. Im letzteren Fal le kann man unter Umst~nden die Extraction

so vornehmen, dass man eine Reihe gleichzeitig beschickter Gef~sse i~1

einen weiten, unten eingesehnarten und tubulirten Glascylinder (Trocken-

tburm) tiber einander stellt, den Cyiinder ganz mit Extractionsmittel

fallt, dieses nach einiger Einwirkung am unteren Tubulus ablgsst, dies

noeh eiu oder zweimal wiederholt und dann yon oben her durch das

oberste Gef~ss auswascht.

Itinsichtlich der Fet te ergibt sich beim Trocknen in dieser Weise,

nachdem das Wasser entwichen ist, eine Zunahme, welche bei versehiedenen

Fet ten verschieden gross ist und deren Betrag far einzelne Fette cha-

rakteristisch ist. So sell z. B. e in erheblieher Unterschied dieser Zu-

nahme zwisehen reinen und mit Baumwoll~amen(~l gemisehten Schweine-

schmalzen bestehen.

Ueber die Beziehung hoehgradiger gueeksilberthermometer aus Jenaer Glas 59 III (Borosilioatglas) auf das Luftthermometer zwiseheu 800 und 500 o hat A. 3~ a hl k e 1) sehr interessante Versuche angestellt

uud diese, sowie die daraus gewonnenen Resultate in einem l~ngeren

Aufsatz mitgetheilt. Da ein karzerer Auszug nicht m6glieh ist, so ~'er-

weisen wir auf das Original.

Das Gleiche gilt yon einer Arbei t yon F t . G r t t t z m a c h e r s) fiber

die Reduction der Angaben yon Thermometern aus Jenaer Glas 59 iii und 122 IIt , sowie aus Resistenzglas yon G r e i n e r und F r i e d r i e h s

auf das Luftthermometer.

]~in neues Barometer fi~r Laboratorien beschreibt L. M a q u e n n e 3)

Dasselbe ist yon A. H 6 m o t construirt. Der offene Schenkel ist wesentlich weiter als der geschlossene, die Eintheilung langs des letzteren ist so

1) Annalell d. Physik u. Chemic [N. F.] 54, 965. ~) Zeitsehrif~ f. Instrumentenkunde 15, 250. 3) Bull. de la see. ehim. de Paris [3. S6rie] 11, 447.