treffpunkt 1-2013

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Liebe Leserin, lieber Leser, „Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnade und Wahrheit von dem Herrn.“ Das Neue Jahr beginnt mit dem Fest Epiphanias, welches der drei Wei- sen aus dem Morgenland gedenkt. Und während die Tage täglich um ein paar Minuten länger werden, finden in den kalten Monaten jede Menge Aktivitäten in der Gemeinde statt: der Kinderbibeltag, Filmvorführungen und Literaturvor- träge. Für wärmere Zeiten können Sie Wanderungen und Reisen vormerken. Weiterhin finden Sie einen Beitrag zur Lutherdekade, die Besprechung einer Biografie über Bischof Huber und einen Artikel zur politischen Lage in Palästina (vor 2000 Jahren). Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Michael Ames TREFFPUNKT MATTHÄUS Gemeindeblatt der evangelischen Matthäuskirche Berlin-Steglitz Ausgabe Nr. 1/2013 Januar/Februar www.matthaeus-steglitz.de I n der Wohnung stapeln sich die Kartons. Bald kommt der Umzugs- wagen. Dann geht es los in eine neue Stadt. Nicht nur Hemden, Möbel und Teller machen sich auf den Weg. Im Gepäck sind auch Spannung, Vorfreu- de und Ungewissheit. Zurück bleiben Nachbarn, Freunde und Bekannte. „Denn wir haben hier keine blei- bende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Der Rucksack ist gepackt mit Karte, Proviant und Regenjacke, die festen Schuhe geschnürt. Dann geht es los auf die Wanderung. Das Ziel steht fest, die Etappen sind geplant. Aber was ich auf dem Weg erlebe und wie ich am Ziel ankomme, das ist ungewiss. „Denn wir haben hier keine blei- bende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Ob wir nun freiwillig aufbrechen oder dazu gezwungen werden, schon immer heißt „Leben“ „in Bewegung sein“. Schon Abraham und Moses verließen ihr Zuhause und suchten für sich und ihre Familien einen neuen Platz. Auch Jesus war ein festes Zuhau- se fremd; er war auf Wanderschaft. Aufbrüche haben ihren eigenen Reiz: Etwas Neues beginnt, Schwierig- keiten bleiben zurück und die Zukunft scheint verlockend. Auch mulmige Gefühle gehören zu Aufbrüchen: Warum kann es nicht so bleiben, wie es ist? Es ist schwer, etwas loszulassen. Es bleibt noch offen, was auf mich wartet. Und vielleicht ist das Ziel noch nicht einmal klar. Die Jahreslosung ermutigt, das Leben nach vorne zu leben – auf Hoffnung hin: Neues wagen – im eigenen Leben, im Zusammenleben mit anderen, in der Gemeinde, in unserer Gesellschaft. Neues wagen, weil Gott uns begleitet. Neues wagen, weil Gott Zukunft schenkt. Wir gehen ihr entgegen. Die Zukunft Gottes ist eine ganz neue Welt. In ihr werden Tränen getrocknet. In ihr sind Schuld und Gewalt überwunden. In ihr kommen Schmerzen nicht mehr vor. Und in ihr hat sogar der Tod ausgedient. Dieses Hoffnungsbild gibt Kraft – mitten in den Aufbrüchen, die das Leben von uns fordert. Ein Kirchenlied fasst dies in die Worte: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“ Ihre Pfarrerin Regine Becker Besondere Gottesdienste Alle Gottesdienste finden Sie auf Seite 16 Neujahrstag, 1. Januar 2013 11.00 Neujahrsgottesdienst mit Neujahrsempfang in der Patmos-Gemeinde Sonntag, 13. Januar 11.00 Kinderkirche Sonntag, 27. Januar 9.30 Gottesdienst mit Dank und Abendmahl, anschl. Ehrenamtlichenfest mit Einweihung der Küsterei Sonntag, 17. Februar 9.30 Gottesdienst zum Valentins- tag 11.00 Kinderkirche Freitag, 1. März 17.30 Weltgebetstagsgottesdienst aus Frankreich in der Baptisten-Gemeinde, Rothenburgstr. 12a-13 Sonntag, 3. März 9.30 Gottesdienst der Konfirmanden Jahreslosung 2013: Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir (Hebräer 13,14) Foto: Bachmeier Aus dem Inhalt Palästina zur Zeit Jesu ................... 3 Alles hat seine Zeit ...................... 10 Lutherdekade.............................. 12

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Gemeindezeitung der ev. Matthäus-Gemeinde Berlin-Steglitz

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Page 1: Treffpunkt 1-2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnade und Wahrheit von dem Herrn.“ Das Neue Jahr beginnt mit dem Fest Epiphanias, welches der drei Wei-sen aus dem Morgenland gedenkt. Und während die Tage täglich um ein paar Minuten länger werden, finden in den kalten Monaten jede Menge Aktivitäten in der Gemeinde statt: der Kinderbibeltag, Filmvorführungen und Literaturvor-träge. Für wärmere Zeiten können Sie Wanderungen und Reisen vormerken. Weiterhin finden Sie einen Beitrag zur Lutherdekade, die Besprechung einer Biografie über Bischof Huber und einen Artikel zur politischen Lage in Palästina (vor 2000 Jahren). Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Michael Ames

TREFFPUNKT MATTHÄUSGemeindeblatt der evangelischen Matthäuskirche Berlin-SteglitzAusgabe Nr. 1/2013 Januar/Februar www.matthaeus-steglitz.de

In der Wohnung stapeln sich die Kartons. Bald kommt der Umzugs-

wagen. Dann geht es los in eine neue Stadt. Nicht nur Hemden, Möbel und Teller machen sich auf den Weg. Im Gepäck sind auch Spannung, Vorfreu-de und Ungewissheit. Zurück bleiben Nachbarn, Freunde und Bekannte.

„Denn wir haben hier keine blei­bende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Der Rucksack ist gepackt mit Karte, Proviant und Regenjacke, die festen Schuhe geschnürt. Dann geht es los auf die Wanderung. Das Ziel steht fest, die Etappen sind geplant. Aber was ich auf dem Weg erlebe und wie ich am Ziel ankomme, das ist ungewiss.

„Denn wir haben hier keine blei­bende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Ob wir nun freiwillig aufbrechen

oder dazu gezwungen werden, schon immer heißt „Leben“ „in Bewegung sein“. Schon Abraham und Moses verließen ihr Zuhause und suchten für sich und ihre Familien einen neuen Platz. Auch Jesus war ein festes Zuhau-se fremd; er war auf Wanderschaft.

Aufbrüche haben ihren eigenen Reiz: Etwas Neues beginnt, Schwierig-keiten bleiben zurück und die Zukunft scheint verlockend.

Auch mulmige Gefühle gehören zu Aufbrüchen: Warum kann es nicht so bleiben, wie es ist? Es ist schwer, etwas loszulassen. Es bleibt noch offen, was auf mich wartet. Und vielleicht ist das Ziel noch nicht einmal klar.

Die Jahreslosung ermutigt, das Leben nach vorne zu leben – auf Hoffnung hin:

Neues wagen – im eigenen Leben, im Zusammenleben mit anderen, in

der Gemeinde, in unserer Gesellschaft. Neues wagen, weil Gott uns begleitet.

Neues wagen, weil Gott Zukunft schenkt. Wir gehen ihr entgegen.

Die Zukunft Gottes ist eine ganz neue Welt. In ihr werden Tränen getrocknet. In ihr sind Schuld und Gewalt überwunden. In ihr kommen Schmerzen nicht mehr vor. Und in ihr hat sogar der Tod ausgedient. Dieses Hoffnungsbild gibt Kraft – mitten in den Aufbrüchen, die das Leben von uns fordert.

Ein Kirchenlied fasst dies in die Worte: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“

Ihre Pfarrerin Regine Becker

Besondere GottesdiensteAlle Gottesdienste finden Sie auf Seite 16

Neujahrstag, 1. Januar 2013 11.00 Neujahrsgottesdienst mit

Neujahrsempfang in der Patmos-Gemeinde

Sonntag, 13. Januar 11.00 KinderkircheSonntag, 27. Januar 9.30 Gottesdienst mit Dank und

Abendmahl, anschl. Ehrenamtlichenfest mit Einweihung der Küsterei

Sonntag, 17. Februar 9.30 Gottesdienst zum Valentins-

tag 11.00 KinderkircheFreitag, 1. März 17.30 Weltgebetstagsgottesdienst

aus Frankreich in der Baptisten-Gemeinde, Rothenburgstr. 12a-13

Sonntag, 3. März 9.30 Gottesdienst der Konfirmanden

Jahreslosung 2013: Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir (Hebräer 13,14)

Foto: Bachmeier

Aus dem InhaltPalästina zur Zeit Jesu ................... 3

Alles hat seine Zeit ...................... 10

Lutherdekade .............................. 12

Page 2: Treffpunkt 1-2013

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Neues aus dem GKR (Oktober/November 2012)Änderungen der GemeindeleitungMit sofortiger Wirkung hat Anette Meiburg den GKR-Vorsitz nach ein-stimmiger Wahl übernommen. Marion Schmieder musste das Amt wegen be-ruflicher Veränderung und Wegzug aus Berlin abgeben. In juristischen Fragen wird uns in Zukunft Astrid Frahm zur Seite stehen, die einigen schon als Ver-treterin in der Küsterei bekannt ist. Ger-hard Johannsen, bisher Ersatzältester, ist seit Oktober als Ältester nachgerückt, nachdem Laurenz Richter wegen seines Studiums nach München gezogen ist.

Rückblick• Unsere 17 Konfirmanden haben ein

Wochenende und ein Diakonieprak-tikum gemeinsam erlebt und gute Erfahrungen damit gemacht.

• Die Teamer, die z.B. beim Konfir-mandenunterricht unterstützend mitwirken, waren auf einer 5-tägigen Schulungsfahrt des Kirchenkreises.

• Für Kinder gab es auch eine erfolg-reiche Fahrt vom Kirchenkreis.

Auch musikalisch war viel los:• Am 14.10. gab ein dänischer Gastchor

ein gutes Konzert.• Das Kantoreikonzert am 27.10. bestach

durch wunderschöne Musik von Mendelsohn und Elgar, einen gut dis-ponierten Chor und eine wunderbare Sopranistin.

• Der Reformationsgottesdienst war trotz des schwachen Besuchs für die Gottes-dienstteilnehmer eine gute Sache.

• Am 2.11. hielt Pfr. Sadecki vor ca. 30 Personen einen Vortrag.

• Am 3.11. war Kinderbibeltag.• Am 10.11. fand in Matthäus mit guter

Beteiligung die Steglitzer Chornacht statt.

• Der Martinsumzug am 11.11. führte mit ca. 500 Menschen nach einer Andacht in der Matthäuskirche zur Rosenkranzbasilika.

• Bei der GKR-Rüste vom 9.-11.11. wurden, ausgehend vom Leitbild, Stichpunkte für die Weiterarbeit auf praktischer Ebene erarbeitet, die von Interessierten konkretisiert werden sollen.

Ausblick• Der Erlös des Weihnachtsmarktes wird

sozial-diakonischen Zwecken in der Gemeinde dienen.

• Am 16.12. veranstaltet die Kantorei ein Mitsingekonzert für und mit uns.

• Am 26.12. findet ein regionaler Singe-gottesdienst in der Markuskirche statt.

• Am 1.1.2013 gibt es einen regionalen Gottesdienst in der Patmoskirche mit anschließendem Empfang.

Bauangelegenheiten• Der Küsterei-Umbau einschließlich

Bauarbeiten auf dem Hof geht gut voran, so dass wir damit rechnen, dass die umgebauten Räumlichkeiten im Laufe des Januar 2013 genutzt werden können.

• An der Sakristei kann nach Vorliegen der Genehmigungen weitergearbeitet werden. Die Gesamtkosten sollen nach den Planungen 23.000 Euro betragen und zum überwiegenden Teil aus Rück-lagen der Kieselbach-Stiftung erbracht werden.

• Zum Thema Kirchenbeschallung haben wir einen Sachmittelzuschuss beim Kirchenkreis beantragt.

• Auch nach dem Küsterei-Umbau bleiben 6 Parkplätze bestehen: zwei zu den Dienstwohnungen, einer für den Gewerbemieter und drei Parkplätze für Mitarbeiter (inkl. Behindertenpark-platz), nur während ihrer Dienstzeit.Einzelheiten werden noch geregelt.

Gisela Goretzki

Andreas Albert

ist Architekt. Und der Mann unserer Küsterin. Als er von dem Wunsch der Mitarbeiter erfuhr, die Pfarrbüro-Räume umzu-gestalten, griff

er zu Bleistift und Papier und erstellte eine erste Entwurfsskizze für einen Umbau. Damit lag eine erste konkrete, anschauliche Lösung auf dem Tisch und es wurde der Entschluss gefasst, den Planungsprozess zu starten. Die Berufung in den Bauausschuss nahm er gerne an und begleitet seit dem den Umbau der Küsterei aus der Sicht des Bauherrn. Die Leistung des beauftrag-ten Architektenteams ist hervorragend. Wenn dieser Treffpunkt erscheint, wird man laut Zeitplan bereits den realisier-ten Umbau in Augenschein nehmen können.

Angefangen hat sein Engagement in der Gemeinde aber vor ein paar Jahren beim Besuch eines Mittendrinkreis-abends zum Thema Taizé. Dort wurde der Wunsch laut, im Gottesdienst mehr

Menschen aus Matthäus: Andreas Albert – Beiratsvorsitzender

Aus der Gemeinde

sogenanntes neues geistliches Liedgut zu singen. Bei dieser Idee hatte er Lust, mitzuwirken, denn in seiner Jugend- und frühen Erwachsenzeit hatte er 10 Jahre lang in der katholischen Kirche mit einer Musikgruppe genau dieses Liedgut in die Kirche gebracht. Bei den folgenden Got-tesdienstprojekten des Mittendrin-Kreises gestaltete er Inhalt und Musik mit. Dazu fand sich eine Band zusammen, in der er Gitarre spielt. Sein Anliegen ist dabei, die Gemeinde zum Mitsingen zu inspirieren. Er glaubt, dass der Gemeindegesang noch viel kräftiger werden kann.

Die gute Zusammenarbeit mit Dia-kon Reschke führte zu Überlegungen, auch außerhalb der Gottesdienste eine Möglichkeit zu schaffen, wo man sich trifft, ins Gespräch kommt und etwas zusammen erlebt. Sie entwickelten die Idee, in der Gemeinde kostenlose Kino-abende anzubieten, an denen Filme für Herz und Kopf gezeigt werden. So wird seit zwei Jahren einmal im Monat das Projekt Film ab! realisiert. Dies erfor-dert zwar einen zusätzlichen Arbeits-einsatz von gut 4 Stunden für Auf- und Abbau einschließlich Abwasch, aber besonders der November-Termin hat ihr Engagement bestätigt. Es waren 48 Zuschauer da, darunter auch zwei Ver-treter anderer Kirchengemeinden, die von diesem Projekt gehört hatten und

überlegen, auch in ihrer Gemeinde ei-nen Kinoabend anzubieten. Tipps, wie man möglichst kostengünstig mit dem Filmverleih zusammenarbeitet, wurden gerne angenommen, eine Zusammen-arbeit mit der Nachbargemeinde wurde angedacht.

Als 2010 ein neuer Gemeindebeirat zu besetzen war und Personen gesucht wurden, die diese Arbeit neu beleben könnten, wurde auch Andreas Albert angesprochen. Er war bereit, in den Initiativausschuss zu gehen und auch den Vorsitz im Gemeindebeirat zu übernehmen. Im Beirat der Gemeinde sind zurzeit 25 – 30 Mitglieder. Diese wurden entweder aus den einzelnen Gruppen der Gemeinde entsandt, oder es handelt sich um interessierte, enga-gierte Einzelpersonen. Der Beirat stellt ein Zwischenglied dar zwischen den etwa 4000 Gemeindemitgliedern und dem geschäftsführenden Gemeindekir-chenrat (GKR).

Andreas Albert betont immer wieder, wie beeindruckt er ist von dem liebe-vollen Miteinander der Ehren- und Hauptamtlichen in der Gemeinde. Dies hat ihn auch wieder für die Kirche interessiert, und so hat er in dieser Gemeinde eine Heimat gefunden.

Peter Behrendt

Page 3: Treffpunkt 1-2013

3Palästina

Bekanntlich fällt die Geburt von Jesus in die Zeit des Kaisers Au-

gustus, und nach Lukas beginnt das öffentliche Auftreten von Jesus im 15. Regierungsjahr des Kaisers Tibe-rius. Beide römischen Kaiser prägten die politische Lage in Palästina ent-scheidend. Daneben spielen auch die lokalen Herrscher Palästinas eine Rolle, also die drei Söhne von Herodes dem Großen sowie der römische Statthalter von Judäa mit Namen Pontius Pilatus.

Augustus und das Testament Herodes des Großen (4 v. Chr.)Einige Entscheidungen des Augustus sind für das Neue Testament von grundlegender Bedeutung. Das Imperi-um Romanum, das er hinterließ, bildet nicht nur den politischen Rahmen all dessen, was sich im NT abspielt, sondern es ist für die ersten Christen der prägende Lebensraum. Mit seiner Infrastruktur vom Atlantik bis zum Euphrat und von Nordafrika bis nach Schottland bietet das römische Reich die Voraussetzungen für die Ausbrei-tung des Evangeliums.

Dreimal griff Augustus entscheidend in den Verlauf der Geschehnisse in Palästina ein: Zunächst bei der Bestä-tigung des Königreichs des Herodes, sodann bei der Erbfolge des Herodes und schließlich bei der Absetzung des Archelaos. – Obwohl Herodes im römischen Bürgerkrieg den Verlierer Antonius unterstützt hatte, konnte er Augustus 31 v. Chr. davon überzeugen, ihn als König von Judäa zu bestätigen. In der Folge konnten zwei Söhne des Herodes bis zum Ende des ersten Jahr-hunderts in Teilen Judäas herrschen.

Die zweite wichtige Entscheidung traf Augustus nach dem Tod des He-rodes (4 v. Chr.). Herodes hatte fünf Testamente verfasst, die seine Söhne in unterschiedlicher Weise als Nach-folger vorsahen. Eines der Testamente setzte den Herodes Antipas als allei-nigen Thronfolger ein, ein anderes den Antipas zusammen mit seinen Brüdern Archelaos und Philippos. Nach dem Tod des Herodes reisten Antipas und Archelaos nach Rom, um bei Augustus die Nachfolge in ihrem Sinn zu regeln. Augustus entschied aber, dass keiner der Söhne des Herodes die alleinige Nachfolge antreten sollte; vielmehr wurde sein Reich unter den Söhnen aufgeteilt: Archelaos erhielt Judäa und Samarien, Antipas bekam Galiläa und Peräa, und Philippos bekam Gaulanitis und Batanäa zugesprochen.

Noch folgenreicher war die dritte

Entscheidung, die Augustus im Jahr 6 n. Chr. in Bezug auf Archelaos traf. Die-ser Sohn des Herodes wurde abgesetzt und verbannt, und sein Reich wurde direkt der römischen Verwaltung unter-stellt. Augustus ließ sogleich einen Zen-sus durchführen, der die Opposition der jüdischen Bevölkerung hervorrief. Diese Opposition wuchs von Jahr zu Jahr und mündete schließlich in den Jüdischen Krieg, der in der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 gipfelte.

Die von Augustus in Palästina ge-troffenen Entscheidungen führten zu der Konstellation, die wir beim Pro-zess Jesu vorfinden: Jesus stammt aus Galiläa – ist also ein Landeskind des Herodes Antipas –, aber er sieht sich in Jerusalem mit dem römischen Statthal-ter Pontius Pilatus konfrontiert.

Die Ablösung des Archelaos und der Zensus (6 n. Chr.)Es war kein Zufall, dass der Herodes-sohn Archelaos nur zwei Jahre lang regierte, denn sein Regierungsstil war brutal und tyrannisch, er erwählte und entließ die Hohenpriester ganz nach Belieben. Augustus verbannte den Archelaos kurzerhand und unter-stellte dessen Territorium direkt der römischen Verwaltung. Das bedeutete einen massiven Einschnitt für die Menschen, die hier lebten, und hatte für die weitere politische Entwicklung in Palästina weitreichende Konse-quenzen bis hin zum Krieg zwischen Juden und Römern. Die Volkszählung (census), welche Lukas in der Weih-nachtsgeschichte erwähnt, ist eine direkte Folge der Entscheidung des Augustus. Die mit dem Zensus verbun-denen Steuererhöhungen waren die Ursache für den jüdischen Widerstand. Für das Leben Jesu ist entscheidend, dass Jerusalem nun zum Gebiet des römischen Statthalters Pontius Pilatus gehörte. Sobald Jesus seine Heimat Galiläa verließ, unterlag er römischer Gerichtsbarkeit.

Der römische Statthalter in Judäa: Pontius PilatusPontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter in Judäa. Aus einer Inschrift aus Cäsarea wissen wir, dass die Statthalter den offiziellen Titel praefectus Iudaeae führten. Dies änderte sich aber in der Folgezeit, so dass der Irrtum der Evangelisten, die Pilatus fälschlicherweise als procurator bezeichnen, erklärbar ist. Die prae-fecti Iudaeae residierten auch nicht in Jerusalem, sondern im ehemaligen

Palast des Herodes in Cäsarea am Meer. In die Amtszeit des Pontius Pilatus fällt das Wirken Johannes des Täufers, die Kreuzigung Jesu sowie der Anfang der Urgemeinde in Jerusalem.

Nachdem die Bevölkerung Judäas durch den Zensus mit Steuererhö-hungen drangsaliert worden war, bildete sich eine Opposition gegen die Römer, und Pilatus trug seinen Teil dazu bei, den Widerstand nach Kräften zu steigern. Seine Amtszeit ist voller Provokationen, von denen viele bei den jüdischen Geschichtsschreibern belegt sind. Auch im Lukas-Evangelium haben seine brutalen Amtshandlungen ihren Niederschlag gefunden (13,1). Die Söhne des Herodes unterstützten eine Petition an Kaiser Tiberius, um sich wegen der Amtsführung des Pilatus zu beschweren. Aber erst ein Blutbad unter den Samaritanern führte im Winter 36 zu seiner Absetzung.

Das Reich des Herodes Antipas (4 v. Chr. - 39 n. Chr.)Mit den Römern kam Jesus zunächst nicht in Kontakt, denn er stammte aus Nazareth, einem Dorf im Süden Galiläas, das zum Gebiet des Antipas gehörte. Antipas regierte von allen Söhnen des Herodes d. Gr. am läng-sten. Er begegnet uns in der Chronik des Lukas (3,1), im Zusammenhang mit dem Tod Johannes des Täufers, in verschiedenen Worten Jesu und in der Passionsgeschichte des Lukas. Antipas regierte sein Reich 33 Jahre länger als sein Bruder Archelaos und wurde 39 von Caligula des Amtes enthoben. Wann immer in den Evangelien die Landbesitzer erwähnt werden, dann sind damit die Ländereien des Herodes Antipas gemeint.

Das Reich des Philippos (4 v. Chr. - 34 n. Chr.)Philippos, der jüngste Sohn des He-rodes, dem Augustus das Gebiet östlich des Sees Genezareth zugeteilt hatte, stellte eine Ausnahme unter den Söh-nen dar. Während die anderen tyran-nisch waren, gilt seine Regentschaft als ausgewogen und friedfertig. Aus neutestamentlicher Perspektive ist eine Stadt des Philippos von Bedeutung: Betsaida am nördlichen Ufer des Sees Genezareth. Sie ist die Heimatstadt des Jüngers Philippos und wird auch in einem Weheruf Jesu erwähnt. Als Jesus in Galiläa von den Schriftgelehrten ver-folgt wurde, floh er mehrmals über den See Genezareth ins sichere Betsaida.

Michael Ames

Die politische Lage in Palästina zur Zeit Jesu

Page 4: Treffpunkt 1-2013

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Januar: Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)

Wie im letzten Treffpunkt angekündigt, ein Text von Jochen Klepper 1937.

1. Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen. Nun von dir selbst in Jesus Christ die Mitte fest gewiesen ist, führ uns dem Ziel entgegen.

2. Da alles, was der Mensch beginnt, vor seinen Augen noch zerrinnt, sei du selbst der Vollender. Die Jahre, die du uns geschenkt, wenn deine Güte uns nicht lenkt, veralten wie Gewänder.

3. Wer ist hier, der vor dir besteht? Der Mensch, sein Tag, sein Werk vergeht: Nur du allein wirst bleiben. Nur Gottes Jahr währt für und für, drum kehre jeden Tag zu dir, weil wir im Winde treiben.

4. Der Mensch ahnt nichts von seiner Frist. Du aber bleibest, der du bist, in Jahren ohne Ende. Wir fahren hin durch deinen Zorn, und doch strömt deiner Gnade Born in unsre leeren Hände.

5. Und diese Gaben, Herr, allein lass Wert und Maß der Tage sein, die wir in Schuld verbringen. Nach ihnen sei die Zeit gezählt; was wir versäumt, was wir verfehlt, darf nicht mehr vor dich dringen.

6. Der du allein der Ewge heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.

Melodie: Gerhardt Schnitter 2002

Monatslieder

Welche Kirchenlieder singen Sie am liebsten? So fragten wir in

der Nummer 4 unseres Gemeinde-briefes. Wir baten Sie, uns Ihre persön-liche Lieblingsliederliste zu schicken. Es konnten alte, neue oder auch ganz aktuelle Lieder aufgeführt sein.

Wir erhielten Listen, wenn auch nicht so viele wie wir es uns ge-wünscht hatten.

Interessant war, dass ganz viele wegen ihrer einmal Nennung wirklich persönlich genannt werden konnten. Nur wenige waren es, die mehrmals genannt wurden.

Und so ergab sich folgende „Hit-liste“. Die in Klammern angefügten Zahlen entsprechen den Nummern im Evangelischen Gesangbuch:

Platz 1:

Befiehl du deine Wege (361)

Platz 2:

Geh’ aus, mein Herz, und suche Freud (503)

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren (317)

Wie soll ich Dich empfangen (11)

Platz 3:

Der Mond ist aufgegangen (482)

Die Nacht ist vorgedrungen (16)

Eine feste Burg ist unser Gott (362)

Es kommt ein Schiff, geladen (8)

Großer Gott, wir loben dich (331)

Ich lobe meinen Gott (272)

Macht hoch die Tür (1)

O Haupt voll Blut und Wunden (85)

Von guten Mächten treu und still umgeben (65)

Wer nur den lieben Gott lässt wal-ten (369)

Viele der Lieder sind bekannt und wurden schon viele Male gesungen. Sollte das bei Ihnen nicht der Fall sein, hören Sie einfach einmal in YouTube rein. Dort können Sie verschiedene, teilweise wunderbare Versionen genie-ßen.

Viola Beyer-Kessling

Aus der Gemeinde

LieblingsliederlisteFebruar: Vertraut den neuen

Wegen (EG 395)

Das jüngste Lied im Evangelischen Gesangbuch, „Vertraut den neuen

Wegen“ , ist im Jahr 1989 in der DDR entstanden. Sein Autor, Prof. Klaus-Peter Hertzsch, komponierte es zur Hochzeit ei-ner Patentochter. Vom Festgottesdienst aus nahm das Lied seinen Weg in Gemeinden der DDR und der Bundesrepublik.

1. Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

2. Vertraut den neuen Wegen und wan-dert in die Zeit! Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid. Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.

3. Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.

Text: Klaus Peter Hertzsch 1989 Melodie: Lob Gott getrost mit Singen (EG 243)

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Nun ist schon ein Monat ins Land gegangen seit dem 1. Alt-Steglitzer Weihnachtsmarkt rund um die Matthäus-

kirche, der mit erstem sanftem Schneefall verzuckert wurde.

Gleich vorab: Wir, das gesamte Team der Matthäus-Gemeinde, freuen uns über den Verlauf des Weihnachts-marktes und werden ihn mit ziemlicher Sicherheit im nächsten Jahr wiederholen. Natürlich haben wir aber auch Verbesserungsmöglichkeiten entdeckt.

Wir wollen uns an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die zum Gelingen beigetragen haben: bei allen Besucherinnen und Kuchenbäckern, Standbetreiberinnen und THW-Petro-Maxen, Sängern und Musikerinnen, Kin-derbastlerinnen und Abwäschern, Aufräumern und Waffel-bäckerinnen, Vorleserinnen und Grillmeistern, Cafébetrei-berinnen und Marktstandaufbauern und allen noch nicht Genannten und im Hintergrund Wirkenden.

Danke für Ihr Engagement, danke für Ihre Zuverlässigkeit, Ihre Freundlichkeit und die gute Laune, die Sie mitgebracht hatten.

Wir hoffen, Sie hatten auch Freude daran und begleiten uns – wenn möglich – nächstes Jahr wieder.

Lieben GrußRegine Becker

1. Alt-Steglitzer Weihnachtsmarkt

Fotos: Simon Becker und Frank Rohlfs

Page 6: Treffpunkt 1-2013

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Page 7: Treffpunkt 1-2013

7Kleine Kirchenkunde

Who is who? – Ein kleines Lexikon der Kirchenämter – Teil II

Im letzten „Treffpunkt“ haben wir uns mit den Ämtern und Berufen in

der Gemeinde beschäftigt, heute sollen übergemeindliche Ämter unser Thema sein.

Der Kirchenkreis ist die Gemein-schaft der Gemeinden und anderer kirchlicher Einrichtungen. In unserer Landeskirche gibt es zurzeit 35 Kir-chenkreise, davon liegen 12 in Berlin. Der Kirchenkreis Steglitz umfasst das Gebiet des alten Bezirkes Steglitz, zu ihm gehören etwa 52000 Gemeinde-glieder. Geleitet wird er von der Kreis-synode und dem Kreiskirchenrat. Un-sere Kreissynode hat 81 Mitglieder und trifft sich zweimal jährlich zu ihren Beratungen. Die meisten Synodalen werden von den Gemeindekirchenrä-ten gewählt, außerdem gibt es Vertre-ter verschiedener Arbeitsbereiche, z. B. der evangelischen Schulen und unseres Diakonischen Werkes. Die Matthäus-Gemeinde ist durch ihre Pfarrerin und zwei gewählte Mitglieder des Gemein-dekirchenrates in der Synode vertreten. Die Sitzungen werden von der / dem Präses geleitet. Als Präses kann nur gewählt werden, wer nicht bei einer kirchlichen Einrichtung beruflich tätig ist. Der monatlich tagende Kreiskir-chenrat hat 12 Mitglieder, er wird von der Synode gewählt, Vorsitzender ist der Superintendent.

Die Superintendentin / der Super­intendent (lat. superintendens, „Auf-seher“) ist der leitende Geistliche eines Kirchenkreises. Die Bezeichnungen für vergleichbare Ämter in anderen evan-gelischen Landeskirchen in Deutsch-land lauten zum Beispiel Kreispfarrer, Kreisoberpfarrer, Dekan, Inspektor oder Propst. Und um die Verwirrung noch zu vergrößern: Bei uns wird auch noch der Begriff Ephorus (von griech. „Aufseher“) verwendet, meistens in zusammengesetzten Wörtern wie Ephoralsekretärin.

Die Superintendenten übernehmen die Dienstaufsicht über die Pfarre-rinnen und Pfarrer und repräsentieren den Kirchenkreis in der Öffentlichkeit. Ein großer Teil der Arbeit besteht aus Leitungs- und Managementaufgaben, unter anderem auch der Aufsicht über das Verwaltungsamt, in dem Finanzen, Personal und Immobilien der Gemein-den betreut werden.

Unterstützt wird der Kreiskirchenrat von verschiedenen Fachleuten, zum Beispiel von der Kreisarchivpflegerin, dem Kreiskantor, dem Kreisdiakonie-pfarrer oder dem Beauftragten für Öku-mene. Diese Ämter werden ehren- oder nebenamtlich ausgeführt.

Unsere Landeskirche, die Evan-gelische Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) wird in drei Sprengel (Berlin, Potsdam und Görlitz) unterteilt, für die jeweils eine Generalsuperintendentin zuständig ist. Im Sprengel Görlitz wird dieses Amt traditionell Regionalbischof ge-nannt. Sie übernehmen die Aufgaben des Bischofs in ihrem Bereich, sind für die Einheit der Kirche, die Repräsenta-tion nach außen und für die Seelsorge an den Pfarrerinnen und Pfarrern zuständig. Sie unterstützen die Ge-meinden und die Kirchenkreise durch Besuche und Beratung.

Die Landeskirche wird von der Landessynode unter Vorsitz des Präses und von der Kirchenleitung unter dem Vorsitz des Bischofs geleitet. In anderen Landeskirchen haben ver-gleichbare Leitungsfunktionen andere Namen: Präses, Kirchenpräsident, – in einigen Landeskirchen ist das Leitende Geistliche Amt ein Kollektiv. Zu den Aufgaben des Bischofs gehören die Förderung der geschwisterlichen Zu-sammenarbeit in der Landeskirche und die Repräsentation der Evangelischen in der Öffentlichkeit. Der Titel Bischof kommt aus dem Griechischen und wird auch schon im Neuen Testament verwendet: epískopos bedeutet Aufse-her, Hüter, Schützer.

Verantwortlich für die Umsetzung der Kirchengesetze und die Verwaltung der Kirche ist das Konsistorium (von lat. consistorium „Versammlungsort, Versammlung“). Die Einrichtung entstand, als im 16. Jahrhundert mit der Reformation der Landesherr für die Verwaltung der Kirche zuständig wur-de. In anderen Landeskirchen heißt diese Institution Landeskirchenamt, Oberkirchenrat, Kirchenkanzlei oder Kirchenverwaltung.

Geleitet wird das Konsistorium von einer Doppelspitze aus dem Konsis­torialpräsidenten – einem Juristen – und einer Pfarrerin, der Pröpstin (von lat. praepositus, „Vorgesetzter“). Die Dezernenten für die verschiedenen Bereiche tragen den Titel Oberkonsis­torialrat. Gemeinsam bilden sie das Kollegium, das Leitungsgremium des Konsistoriums.

Für die Kirchen der Reformation ist die Doppelspitze typisch, die das Prie-stertum aller Gläubigen ernst nimmt: Im Gemeindekirchenrat mit Vorsitzen-dem und Stellvertreter, im Kirchenkreis mit Superintendent und Präses der Kreissynode, in der Landeskirche mit Bischof und Präses – immer leiten ein Geistlicher und jemand, der nicht

beruflich bei der Kirche beschäftigt ist, gemeinsam. Wie die Pfarrstellen in den Gemeinden werden auch alle leiten-den geistlichen Ämter durch Wahl jeweils für 10 Jahre besetzt. Männer und Frauen sind in unserer Kirche na-türlich auch hier gleichberechtigt. Eine besondere Macht haben Bischof und Superintendenten nicht. Sie dürfen an allen Sitzungen teilnehmen und über-all predigen und können so durch ihr Wort überzeugen. Bei Abstimmungen in den jeweiligen Leitungsgremien haben sie aber auch nur eine Stimme.

Die EKBO ist eine unierte Kirche: Unter einem Dach gibt es lutherische, reformierte und unierte Gemeinden, die aus jeweils unterschiedlichen Traditionen stammen und in denen zum Teil unterschiedliche Bekenntnis-schriften gelten – in einigen Gemein-den sogar französische Texte. Die refor-mierten Gemeinden, die zahlenmäßig deutlich in der Minderheit sind, bilden einen eigenen Kirchenkreis unter Lei-tung des Reformierten Moderamens.

Die Evangelischen Landeskirchen bilden die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).

Geleitet wird die EKD von der ein-mal im Jahr unter Leitung der Präses tagenden Synode und vom Rat der EKD mit dem Ratsvorsitzenden an der Spitze. Der Ratsvorsitzende repräsen-tiert die Evangelischen in der Öffent-lichkeit.

Die Kontakte zur Regierung und zur Europäischen Union werden durch den Bevollmächtigten des Rates der EKD gepflegt. Er trägt den Titel Prälat (von lat. praelatus, der Bevorzugte).

Zur Zeit werden die hier beschrie-benen Aufgaben wahrgenommen von:Superintendent des Kirchenkreises

Steglitz: Pfr. Thomas Seibt,Präses der Kreissynode Steglitz:

Wolfgang Röcke,Generalsuperintendentin des Sprengels

Berlin: Pfrn. Ulrike Trautwein,Bischof der EKBO:

Pfr. Dr. Markus Dröge,Präses der Landessynode:

Andreas Böer,Pröpstin:

Pfrn. Friederike von Kirchbach,Konsistorialpräsident:

Ulrich Seelemann,EKD-Ratsvorsitzender:

Pfr. Nikolaus Schneider.Jörg Zabka

Page 8: Treffpunkt 1-2013

8 Kinder und Jugend

Konfi-LiedAuf dem Konfitag des Sprengels Steglitz-Nord am 31.10.2012 entstand der Text für das folgende Lied, das auf die Melodie des Danke-Liedes gesungen wird:

Jesus kam zu uns auf die Erde Jesus wurde von Gott geschickt Jesus, er half den guten Menschen aus Elend und Leid

Jesus heilte einen Blinden Jesus hat die Wahrheit gesagt Jesus Armen Brot gegeben wenn man ihn gefragt.

Jesus ist unser Gott auf Erden Jesus, der uns das Gute zeigt Jesus, der auch in schlechten Zeiten uns zur Seite steht.

Bibeln sind das, was alle lesen Bibeln, sind das, was man gern mag Bibeln sind bei uns sehr erlesen auch an diesem Tag.

Bibel, alleine sie ist Quelle Glaube allein ist, was uns hilft Luther, er sprach unsere Sprache und half uns versteh‘n.

Leute, ihr sollt was hören heute Leute, von der Reformation Leute, was damals war, das wär‘auch heut‘ ‚ne Sensation.

Freiheit, die wollte Luther damals Freiheit, die suchte jedermann Freiheit, für die wir einsteh‘n wie es jeder kann.

Luther, der Retter für die Kirche Jesus, der Retter für die Welt Gott ist der Retter für uns alle für die Ewigkeit.

Südende lädt ein zum 38. Kindertagam Samstag, dem 12. Januar 2013„Heute schon geforscht und entdeckt?“

Der Südender Kindertag ist für Kinder von 6 bis 11 Jahren. Er

findet an einem Samstag, von 10.00 bis 14.00 Uhr, statt. In dieser Zeit wird in kleinen Gruppen an verschiedenen Stationen gebastelt, gespielt, geforscht und entdeckt. Dieses Mal wird es auch auf den Südender Kirchturm zu den Glocken gehen und auf den „Balkon der Kirche“ zur Orgel.

Der Kindertag wird von älteren Kin-dern und Jugendlichen vorbereitet. Sie möchten gerne mit jüngeren Kindern gemeinsam in der Südender Kirche spielen, singen, essen und entdecken.

Damit wir den Kindertag gut vorbe-reiten können, möchten wir wissen, wie viele Kinder kommen. Darum bitten wir bis spätestens Mittwoch, den 9. Januar 2013, um Anmeldung der Kinder mit Name, Anschrift, Alter undTelefon. Kostenbeitrag 3,50 Euro

Es freuen sich die Teamer undSilvia Schnoor

Der nächste Konfirmanden jahrgang beginnt im März 2013!

Der Kurs dauert ein gutes Jahr und beinhaltet wöchentlichen Unter-

richt ab 14. März (Do 17.-18.30) und 3 Fahrten (Kennenlernfahrt 30.8.-1.9., Diakoniefahrt 30.9.1.-3. 10., Ab-schlussfahrt 1.-4.5.2014). Die Konfir-mation findet dann an einem Sonntag im Mai statt.

Voraussetzungen braucht Ihr keine, außer etwas Neugier auf Themen rund um „Gott und die Welt“ und Freude daran, neue Menschen kennen zu lernen. Alle interessierten jungen Men-schen (ihr solltet im April 2013 mind. 13 Jahre alt sein) und Eltern laden wir herzlich zu einem Infoabend ein am Mittwoch, dem 20. Februar, um 19.30 in unser Gemeindehaus.

Für die Anmeldung brauchen wir dann eine Kopie der Geburtsurkunde, Taufschein (sofern vorhanden) und das letzte Religionszeugnis.

Wir freuen uns auf Euch und SiePfarrerin Regine Becker und

Diakon Heiko Reschke

Wir werden in der Kirche begin-

nen und dann einen Ausflug

machen, gemeinsam picknicken,

spielen und kreativ sein.

Ihr solltet zwischen 5 und 10 Jahre

alt sein. Bitte meldet euch an bis zum

Mittwoch, 13. Februar, in der Küsterei.

Eure Regine Becker und Team

Kinderbibeltag am Samstag, 16. Februar, von 10-14 Uhr

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Page 9: Treffpunkt 1-2013

Gruppen, Adressen, Infos 9

Jugendliche

Leitung und Koordination:Diakon Heiko Reschke, Tel. 79 74 94 09 oder 0170/410 12 36; E-Mail: [email protected]

Gitarrenkurs für EinsteigerFür junge Menschen ab 12 Jahre, mittwochs 17 Uhr, Informationen bei Heiko Reschke 0170/410 12 36

Junge Gemeinde – Ex-Konfi-TreffDie „Junge Gemeinde“ trifft sich Mi oder Do um 18.30 Uhr im Jugendkeller.Info: Heiko Reschke

Offener JugendkellerFreitags 18.00–21.00 Uhr, im Jugendkeller, Rothenburgstr. 32

Erwachsene

Franziskuskreis (Generation 65+)Letzter Freitag im Monat 19.00 Uhr, Bachzimmer, Gesine Rohlfs – Tel. 601 22 60

Spätsommer (junge Senioren)Letzter Donnerstag im Monat, 15.30–17.30 Uhr, Ort erfragen bei Sigrid Czada-Arendt Tel. 88 62 89 00

Bibel verstehen – Gemeinde werdenAlle 3 Wochen freitags 19.00 Uhr, Comeniuszimmer im Jugendkeller, Gunter Schwarze, Tel. 85 60 27 30

Bibelstunde(historisch-kritische Bibelauslegung im Gespräch), jeden 1. und 3. Dienstag im Monat, 19.00–20.30 Uhr in der Patmos-Gemeinde, Pfarrer Dr. Wildemann Tel. 791 19 27

Arbeitskreis Ökonomie und KircheÜberkonfessioneller Arbeitskreis für Gespräche über soziale und wirtschaft-liche Fragen aus christlicher Sicht, jeden 2. Donnerstag 16.00–18.30 Uhr, Ort erfragen bei Edmund Köhn, Tel. 826 39 24

ÖkumenekreisAnette Meiburg Tel. 793 48 92

Frauengruppe2. Mittwoch im Monat, 18.00–20.30 Uhr, Ort erfragen bei Sigrid Czada-Arendt, Tel. 88 62 89 00

MitLife-Ladies – Frauen in der Lebensmitte2. Montag im Monat, Ort erfragen in der KüstereiBesuchsdienstInfo über Christiane Furcht, Tel: 792 64 36 E-Mail: [email protected] oder über Pfarrerin Regine Becker.Der nächsteTermin für den Besuchs-dienst ist am 23.1.2013 um 19.30 Uhr in der MatthäusgemeindeDienstagsrunde (Senioren)(ehemals Donnerstagsrunde) Jeden Di 15.30–17.00 Uhr im Bachzim-mer, Info: Ilse Hütter, Tel. 791 98 90Mittendrin!Gesprächskreis für Erwachsene: Einmal monatlich auf Anfrage Kontakt: Diakon Heiko Reschke

Sport und Tanz

Sporttreff am MittwochVerschiedene Ballspiele nach Wunsch für Menschen von 12 bis 99 Jahren, Mi 18.30 Uhr, Evangelische Schule Steglitz, BeymestraßeGymnastik mit Musik (für Frauen)Mi, 18.30–20.00 Uhr, Großer Saal (Plätze frei!), Do 9.00–10.30 Uhr, Großer Saal (10 Termine kosten 40 Euro), Voranmeldung: Martina Lutter Tel. 802 72 74Gurkentruppe (für Männer 50+)Gymnastik, Badminton Do 11.00–12.30 Uhr, Großer Saal, Klaus Welker Tel. 79 74 76 33

Kirchenmusik

KantoreiMo 19.30–21.30 Uhr, Großer Saal Dr. Christian Bährens – Tel. 795 63 49Steglitzer KinderchorGruppe I: Mo 16.30–17.15, Bachzimmer Gruppe II: Di 17.30–18.30, Bachzimmer Birgit Blesse – Tel. 773 74 01 www.steglitzer-kinderchor.deJunger ChorDi 19.30–21.30 Uhr, Großer Saal Christian Ernst, Info über KüstereiBläserchorDo 19.30–21.00 Uhr, Bachzimmer, Volker Hühne – Tel. 0179/69 25 543

Kinder und Familien

FamiliencaféFrühstück, Gespräche, Kinderbetreuung, soziale Beratung, dienstags 10.00–12.00 Uhr, Bethelhalle

Kindertagesstätte „Johann-Friedrich-Oberlin“80 Plätze für Kinder von 1 Jahr bis zum Schuleintritt Schützenstraße 32, 12165 Berlin Karin Höhne, Tel. 834 60 02, E-Mail: [email protected]: www.kita-oberlin.de/

Eltern-Kind-Gruppe Matthäus (Halbtags-Kindergarten)Schloßstraße 44c im Gemeindehaus 15 Plätze für Kinder ab 2 Jahren Ilka Langer – Tel. 79 74 93 91

Eltern-Kind-TurnenMi 15.30–17.00 für 1,5- bis 3-jährige Mi 17.00–18.30 für 2- bis 4-jährige Do 10.30–12.00 für 1- bis 2-jährige (10 Termine kosten 40 Euro). Noch freie Plätze: Anmeldung bei Martina Lutter Tel. 802 72 74

IMPRESSUMTreffpunkt Matthäus ist die Gemeinde- zeitung der Evangelischen Matthäus-gemeinde Berlin-Steglitz

Herausgeber: Gemeindekirchenrat (GKR) der Ev. Matthäusgemeinde Berlin-Steglitz

Redaktion dieser Ausgabe: Pfarrerin Regine Becker (verantwortlich i.S.d.P.), Michael Ames, Peter Behrendt, Viola Beyer-Kessling, Dr. Dietmar Pertsch, Frank Rohlfs (Fotos, soweit nicht anders vermerkt), Ursula Schulz (Satz), Klaus Welker (Satz)

Redaktionsanschrift: Schloßstr. 44 a, 12165 Berlin, Fax: 030 / 791 51 03

Internet: www.matthaeus-steglitz.de

Druck: Witwe Marie Link-Druck, Kronach

Erscheinungsweise: zweimonatlich und gratis

Auflage: 9.400 Exemplare

Anzeigenpreisliste: Nr. 2 v. Jan. 2009, erhältlich in der Küsterei. Wir bitten um besondere Beachtung unserer Inserenten.

Wünsche nach Veröffentlichung von Terminen u. ä. bitte an die Küsterei

Redaktionsschluss Nr. 2/13: 25.1.2013

Die Redaktion behält sich Kürzungen eingereichter Texte vor.

Page 10: Treffpunkt 1-2013

10 Aus der Gemeinde

Wie schön! Obwohl wir von dem Ansinnen erst sehr überrascht

waren, hat sich das Projekt positiv entwickelt. Und schließlich gestalteten wir, die MitLife-Ladies, gemeinsam mit Pfarrerin Regine Becker einen wunder-baren Gottesdienst. „Alles hat seine Zeit“, das ist wirklich wahr.

Am letzten Sonntag im Monat Oktober war die Zeit reif. Einige Monate Vorbereitung mündeten in den großen Tag. An dem morgend-lichen Sonntags-Termin sollte auch ein kleiner Junge getauft werden. Was für ein Ereignis in unserem Gottesdienst. Das passt doch, dach-ten wir: Unser Thema „Alles hat seine Zeit“ gilt für die Großen und Kleinen.

Dabei hatte es nicht so einfach angefangen. Das Ansinnen von Pfarrerin Regine Becker, als Gruppe einen Gottesdienst zu machen, hatte Verwunderung bis Ratlosigkeit bei den MitLife-Ladies ausgelöst. Ein wenig fehlte uns auch der Mut, das alles auf die Beine zu stellen. Dann wurde viel hin- und hergeredet, Themen wurden vorgeschlagen und verworfen, aber so eine richtige Richtung ergab sich lange nicht.

Bis bei einem Treffen Regine Becker dazu kam und mit ihr die Sache ihre Richtung bekam. Plötzlich stand das Thema Zeit, Veränderung, Wechsel im Raum. Ziemlich weiblich, aber auch für den Rest der Menschheit wichtig, fanden wir. Alle mochten es, allen ge-fiel es, allen fiel etwas dazu ein, zu dem Predigerbuch im dritten Kapitel 3,1:

„Geboren werden hat seine Zeit, ster-ben hat seine Zeit, pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit. Töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit. Weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit.“

Ganz mit leichter Hand ging es

von da an weiter. Wir wurden kreativ. Einige texteten, gegenseitig mailten wir uns die Ergebnisse zu, lasen sie uns bei den monatlichen Treffen vor. Wie die Weisheit eines tibetischen Lehrers: „Was immer Du erfährst, vergiss nicht,

dass es sich verändern wird.“Bei Fontane fand sich das Gedicht

„Überlass es der Zeit“, das uns lehrt: „Alles ist wichtig nur auf Stunden, Är-ger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter.“

Nach dem Sommer kam von einer Urlaubsreise das besondere Foto einer Uhr im Zeitturm in Luzern dazu. Später bastelten wir gemeinsam die bunten Papierblüten. Sie sollten während der

Fürbitte „Herr, schenk uns Zeit, um sie mit anderen zu teilen und für die Menschen da zu sein, die unsere Hilfe brauchen“ in Schüsseln gefüllt mit Wasser langsam aufgehen. Denn: „Alles braucht seine Zeit.“ So fügte sich alles

organisch zusammen, es entwi-ckelte sich immer mehr zu unserer eigenen Sache.

Pfarrerin Regine Becker nahm sich Zeit für uns und machte uns sicherer und besser mit ihrem erfrischenden und unterstützenden Wesen. Trotz chronisch zu wenig Zeit versprach die Band Irgendwo-dazwischen, uns etwas zu spielen. Uta Strauss, Andreas Albert, Burk Becker und Heiko Reschke stan-den (mal wieder…) sehr früh auf und spielten für die Gemeinde so schöne Lieder wie „Meine Zeit steht in deinen Händen“ , „Und

ein neuer Morgen“, zeitweise singend und Klavier spielend unterstützt von Irmela Gomez, die auch an der Orgel war. So wurde es eine uns mit Freude erfüllende gemeinsame Zeit An diesem Gottesdienst-Sonntag-Morgen.

Was bleibt, ist das schöne Gefühl: Es hat sich gelohnt, die Zeit zu investie-ren. Für uns als Gruppe und hoffent-lich auch für die Gemeinde.

MitLife-Ladies

Luzern: Zeitturm Foto: Dagmar Goroncy

Alles hat seine Zeit – Nachbetrachtung zum MitLife-Gottesdienst

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Page 11: Treffpunkt 1-2013

11Lesenswert

ECCLESIA SEMPER REFORMANDADie erste Biografie über unseren Altbischof Wolfgang Huber

Das Evangelium be-zeugen mitten in der

Gesellschaft, Perspektiven für den Weg der Kirche in den nächsten fünfzehn Jahren entwickeln – so leitete Bischof Wolfgang Huber 2007 das auch in unserer Gemeinde eifrig diskutierte Perspektiv-programm Salz der Erde unserer Landeskirche ein. Das war eine Kon-kretisierung des ein Jahr vorher entwickelten Impulspapiers des Rates der Evangelischen Kir-che in Deutschland mit dem verpflichtenden Namen Kirche der Freiheit, das ebenfalls die Handschrift und die Leitideen ihres Vorsitzenden Huber widerspiegelt. Wir müssen im gesellschaftlichen Wandel der nahen Zukunft mutig begegnen, denn als Kirche der Reformation – auf dem Weg zu ihrem 500jährigen Jubiläum – ist uns bewusst: Kirche ist immer wieder zu reformieren – Ecclesia semper refor-manda.

Der Verfasser: ein Journalist einer Berliner TageszeitungDer Impulsgeber Huber, Ethikprofessor, Bischof, Ratsvorsitzender bis zu seiner Pensionierung 2009, Autor zahlloser richtungsweisender theologischer Werke, ist siebzig Jahre alt geworden – Grund genug für das Erscheinen einer ersten Biografie über den bedeutenden Kirchenmann: Wolfgang Huber - Ein Leben für Protestantismus und Po-litik. Wer hat sie verfasst? Ein Freund und Weggefährte? Nein. Ein Theolo-gieprofessor? Nein.

Ein Mann oder eine Frau der Evange-lischen Kirche? Nein. Sondern: Philipp Gessler, geboren 1967, ist Journalist, ein Redakteur der taz. Ein katholischer Christ, Historiker, der von sich sagt: „Ich habe nur ein wenig Theologie stu-diert und sicherlich nicht genug, um tief in die Theologie Wolfgang Hubers einsteigen zu können.“ Sein Schwer-punkt seit über zehn Jahren: Religions-berichterstattung.

Kein theologisches Fachbuch, sondern eine auf zahlreiche Interviews gestützte BiografiePhilipp Gessler hat kein wissen-schaftliches Werk mit der ihm eige-nen Fachsprache geschrieben, keine

differenzierte Auseinander-setzung mit Thesen und Gegenthesen, Fußnoten und Literaturverzeichnis. Er gibt zu: „Eine intensive, wissenschaftliche Beschäf-tigung steht auch nach Ab-schluss dieses Buches noch aus.“ Was wollte er dann? „...kein langweiliges Buch schreiben, sondern ein informatives und unter-haltendes, das sowohl dem interessierten Laien wie der Expertin ein Gewinn sei.“

Und das ist ihm – zu-mindest für die erste von ihm angesprochene

Lesergruppe – auch gelungen. Zwar ist es keine autorisierte Biografie, doch Gessler hat so sorgfältig recherchiert und so viele Interviews mit über dreißig Wegbegleitern, Freunden oder Verwandten und Huber selbst (mit ihm allein zehn Stunden) geführt, dass ein informatives, kenntnisreiches Interviewbuch entstanden ist, das ein glaubwürdiges Porträt des Menschen Huber mit vielen Schattierungen und dessen theologischer wie auch poli-tischer Entwicklung sowie wichtiger Prozesse in der Evangelischen Kirche Deutschlands zwischen der Endphase des Zweiten Weltkrieges und der Ge-genwart zeichnet.

Hubers Leben auch für Politik?Das Buch ist in vier überzeugende Hauptabschnitte (Der Lernende, Der Lehrende, Die Praxis, Die Themen) und einen Abgesang (Die Menschen) gegliedert. Jedes der 25 Kapitel beginnt mit einer charakteristischen Begeben-heit, aus der Leitfragen entwickelt werden, denen eine sorgfältige Ab-handlung folgt. Gessler nimmt kein Blatt vor den Mund, sein Stil verrät den geübten Journalisten. Nur ganz selten fragt man sich, ob seine Lek-torin ihm nicht zu Streichungen bei persön lichen Passagen hätte raten

sollen. Auf den ersten Blick wundert man sich über den Untertitel, doch er ist gerechtfertigt, denn vor Hubers Wahl zum Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg war ihm ein SPD-Bundestagsmandat so gut wie sicher gewesen, und außerdem war er Mitte Februar 2012 nach dem Rücktritt von Christian Wulff einer von zum Schluss nur noch drei Kandidaten für das Amt des neuen Bundespräsidenten gewesen.

Gessler hebt hervor, dass seine Biografie „neben journalistisch-repor-tagehaften Elementen einen starken politisch-historischen Ansatz“ habe. Das kommt gleich im ersten Kapitel zum Tragen, da Hubers Vater Ernst Ru-dolf Huber einer der beiden führenden Verfassungsrechtler des Naziregimes gewesen war und dem millionenfa-chen Mord an den Juden eine schein-bar legale Fassade gegeben hatte, und diese Schuld den Sohn bei aller Liebe zum Vater zu einer konträren Haltung führte.

Ein positives FazitDem Zeitungsredakteur Gessler gelingt es gut, das Wirken des theologischen Wissenschaftlers in Marburg und Heidelberg wie des einflussreichen Kirchenführers, der sein Leben lang Dietrich Bonhoeffer als sein Vorbild und seinen Bruder im Geist angesehen hat und dem die Ökumene Herzens-sache ist, gerecht nachzuzeichnen, ohne den Ehemann, die Eltern, die Ehefrau und die Kinder dabei zu vergessen. Dass er dabei niemals in Lobhudelei verfällt, sondern auch die Schattenseiten und Misserfolge – den verlorenen Kampf um die Einführung des evangelischen Religionsunterrichts als Wahlpflichtfach Ethik/Religion – benennt, unterstreicht die Sachlichkeit und Ehrlichkeit des Verfassers. Eine lohnende Lektüre.

Dietmar Pertsch

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Page 12: Treffpunkt 1-2013

12 Lutherdekade

Thema der Lutherdekade: Reformation und Toleranz

Das Thema der Lutherdekade für das Jahr 2013 heißt „Reformation

und Toleranz“. Das mag erstaunen, denn zur Zeit der Reformation war Toleranz noch längst kein Thema. Luther kämpfte um die Wahrheit seiner Erkenntnisse. Es wäre für ihn absurd gewesen, die Lehren, die er entschieden ablehnte, tolerieren zu sollen. Aber auch wenn es für Luther noch keinen Anlass gab, über Toleranz nachzudenken, will ich hier die Frage stellen, ob sich sein Glaubensver-ständnis ohne Gewaltsamkeit mit dem verbinden ließe, was sich später als To-leranzidee entwickelte. Ich will nicht den geschichtlichen Prozess darstellen, in dem die Toleranzidee entstand und sich immer mehr verbreitete, sondern das in den Mittelpunkt stellen, was uns zu diesem Thema auch in der Gemeinde bewegen muss.

Wir haben als Christen einen Glau-ben und damit eine Überzeugung. Und wir haben einen Missionsauftrag: Was für uns die Wahrheit ist, soll die ganze Welt erfahren. Können, ja dürfen wir es gleichzeitig tolerieren – und das heißt „dulden“ –, dass Menschen etwas anderes glauben oder gar Ungläubige sind? Diese Frage hat Brisanz, denn in der Geschichte der Mission ist dadurch viel Unheil angerichtet worden, dass Missionare sich berufen fühlten, auch Machtmittel und gar Gewalt einsetzen zu dürfen, um Menschen zu „bekeh-ren“.

Toleranz führt zur AnerkennungDas schwingt immer noch mit, wenn wir an Mission denken, obwohl sich Bewusstsein und Praxis der Missionsge-sellschaften längst grundlegend verän-dert haben. Gewaltsamkeit darf es nie mehr geben, wenn wir über Glauben reden! Aber auch das andere Extrem ist von Übel, wenn nämlich Toleranz zu Gleichgültigkeit verkommt. Goethe kann uns da ein Licht aufsetzen, wenn er schreibt: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung

sein: Sie muss zur Anerkennung füh-ren. Dulden heißt beleidigen.“ Wun-derbar! Aber als Christen müssen wir Goethe ergänzen. Was heißt „anerken-nen“? Der andere hat seinen Glauben, ich aber auch den meinen! Gebe ich meinen Glauben nicht auf, wenn ich den seinen „anerkenne“?

So hat Goethe es wohl nicht ge-meint, sondern er will sagen: Wir sollen den anderen Menschen in seinem Glauben anerkennen. Genau hier muss für den Christen jedoch der Missionsauftrag hinzutreten, aber ge-rade aus der Erkenntnis heraus, dass es kein Bekehrungsauftrag in dem Sinne ist, dass er es zulässt, Druck auf andere Menschen auszuüben!

Miteinander ins Gespräch kommenBegegne ich einem Andersgläubigen und er spürt, dass ich ihn anerkenne und es nicht nur vortäusche, kann er sich vielleicht auch mir zuwen-den und mich ebenso anerkennen. Und so können wir miteinander ins Gespräch kommen, und wenn wir vertraut miteinander geworden sind, werden wir auch über unseren Glau-ben reden.

Und so können wir voreinander ent-falten, was es ist, das uns in unserem je eigenen Glauben überzeugt und trägt. Wir werden Gemeinsamkeiten entdecken, aber auch einander Wider-sprechendes. Wir dürfen auch streiten, sogar heftig werden, miteinander um

die Wahrheit ringen! Niemals jedoch sollten wir einander beleidigen oder gar Gewalt üben. Den Erfolg unseres Werbens dürfen wir dann getrost dem Heiligen Geist überantworten. Toleranz so verstanden – also mit Anerkennung, aber auch mit Missionseifer verknüpft – ist dann ganz angekommen bei dem Hauptprinzip der Reformation: „Le-ben aus Glauben“. Es ist ein Glaube aus Überzeugung, aus Freiheit und aus Liebe – einer Liebe, die auch dem Andersgläubigen gilt.

Gotteshaus für drei ReligionenFür die nächsten Jahre ist in Berlin-Mitte ein Projekt geplant, bei dem auf dem Gelände der früheren Petrikirche ein großes Gotteshaus gebaut werden soll. In ihm sollen drei große Räume den Gottesdiensten der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam gewidmet werden und ein vierter den Begegnungen aller drei. Hier soll die Chance entstehen, dass „Toleranz“ in dem Sinne, wie ich es eben entwi-ckelte, praktisch werden kann.

Lessing hat einst in seinem „Nathan der Weise“ eine Utopie entworfen, wie Vertreter dieser drei Religionen in Har-monie zueinander finden. Wünschen wir dem Projekt Gelingen, sodass die Utopie schrittweise der Wirklichkeit näher kommen kann!

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Page 13: Treffpunkt 1-2013

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Die Matthä­us­Kanto­

rei ist ein tra-ditionsreicher Chor, der in vergangenen Jahrzehnten von Kirchen-musikern wie Frank-Michael Beyer, Jochen Modeß und

Roland Stangier geleitet wurde. Nach-dem der Chor eine längere Zeit nicht mehr existiert hatte, wurde Christian Bährens im Februar 2003 mit dem Neuaufbau des Chores beauftragt, so dass seitdem wieder auf eine Vielzahl von Gottesdiensten und Konzerten zu-rückgeblickt werden kann, bei denen liturgische Musik aus allen Epochen, Motetten von Bach, Byrd, Cavalli, Mendelssohn, Rheinberger, Rutter, Tallis, Tucapsky u.v.a., die Johannes-passion von Schütz, das Stabat Mater von Rheinberger, Kantaten von Bach, Telemann und Zelenka sowie das Weihnachts oratorium von Saint-Saens aufgeführt wurden. Zu musikalischen Höhepunkten zählen die Auffüh-rungen des Weihnachtsoratoriums von Bach, des Requiems von Mozart und des ersten Teils von Händels Messias zusammen mit dem Wilmers dorfer Kammerchor.

Die Kantorei hat auch viele Kontakte zu anderen Chören, so waren Chöre aus Litauen, Mexico, Schweden und Dänemark in der Matthäus-Kirche zu Besuch. Weiterhin nahm die Kantorei an einem Gemeindefest der ehema-ligen Partnergemeinde Fredersdorf teil und gab anschließend ein Konzert in der kleinen Dorfkirche.

Um für die großen Konzerte wirk-lich fit zu sein, war der Chor dreimal zu einem Chorwochenende gemein-sam außerhalb Berlins. Dadurch hat sich eine wunderbare Gemeinschaft gebildet.

2011 hat die Kantorei zum ersten Mal ein Mitsingkonzert in der Advents-

zeit durchgeführt. Es wurde vom RBB aufgenommen und zum Teil für eine Adventssendung verwendet. Da das ge-meinsame Musizieren in der Gemeinde sehr gut angekommen ist, wurde auch im letzten Jahr ein Adventssingen mit der Kantorei durchgeführt und soll zu einer Tradition werden.

...ein ganz besonderer Abend...Das viel gelobte Konzert im vergan-

genen Herbst mit Musik von Elgar und Mendelssohn hat gezeigt, wie sehr sich die Kantorei allein innerhalb des letzten Jahres musikalisch und stimm-lich weiterentwickelt hat. (Stimmen zum Konzert: „es war wunderschön. … und eine sehr einfühlsame Choreografie, die uns erst einsammelte mit all unseren Gedanken und dann zu immer neuen Höhen führte - Herr Bährens, das war ein ganz besonderer Abend“. – „ …. ein sehr schöner Abend, der bei mir ein wohliges Gefühl und ein Lächeln hinterließ! Vielen Dank dafür!“ – „Du machst so eine wun-derbare Chorarbeit mit uns, das beste Ein-singen, das man sich denken kann, und Du vermittelst so viel positive Stimmung, die stärkt und motiviert (!!!)“ )

Diese Zustimmung und Unterstüt-zung lässt die Kantorei mit viel Selbst-bewusstsein ihr 10jähriges Bestehen feiern. Dazu lädt die Kantorei zu einem musikalisch-literarischen Abend am Samstag, den 23. Februar 2013, ein, der

in einen geselligen Abend mit gemein-samem Büffet übergehen soll. Weiter-hin wird am Sonntag, den 17. März 2013 ein Festgottesdienst stattfinden mit viel Musik der Kantorei.

Um Mithilfe wird gebetenTrotz der hohen Anerkennung und

der Erfolge wird es aus finanziellen Gründen immer schwieriger, größere Werke der geistlichen Musikliteratur aufzuführen, da die Orchester-Musiker bezahlt werden müssen. Deshalb bitten wir Sie als Gemeinde-Mitglieder, mitzuhelfen, dass Ihre Kantorei auch weiterhin christliche Musik zum Lobe Gottes in Gottesdiensten oder Kon-zerten darbringen kann. Sie können die Kantorei finanziell unterstützen, indem Sie Spenden auf das Konto der Matthäusgemeinde (Kto-Nr. 479 146 104 bei der Postbank Berlin, BLZ 10010010) mit dem Verwen-dungszweck „Kirchenmusik/Kantorei“ einzahlen, für die Sie bei Angabe Ihrer Postadresse auch eine Spendenquit-tung erhalten.

Mit Ihrer Hilfe hoffen wir, dass Sie auch weitere 10 Jahre wunderschöne Musik in der Matthäus-Kirche hören werden und dass die Kantorei mit viel Freude und Engagement Neues erarbei-ten und vortragen kann.

Der ChorbeiratSiehe auch Ankündigung auf Seite 15

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10 Jahre Matthäus-Kantorei unter der Leitung von Christian Bährens

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Page 14: Treffpunkt 1-2013

14 Veranstaltungen

Film ab in MatthäusFreitag, 25. Januar 2013, 19.30 Uhr Film: „Der Zug des Lebens“Freitag, 22. Februar 2013, 19.30 Uhr Film: „Der Gott des Gemetzels“Freitag, 15. März 2013, 19.30 Uhr Film: „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“Einlass ab 19.00 Uhr Film ab um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei!

LiteraturvorträgeDie Literaturabende von Frau Vollmer finden im Bachzimmer des Gemeindehauses statt, Beginn um 19.30 Uhr.Am Montag, dem 21.1.2013: Die Schatzinsel von Robert Louis Stevensonund am Montag, dem 18.2.2013 Sansibar oder der letzte Grund von Alfred Andersch.Bitte beachten Sie auch die Aushänge und den Literaturfreundebrief auf dem Schriftentisch der Kirche.

Herzliche Einladung zu den Wandertagen 2013 der Matthäusgemeinde!Brandenburg entdeckenDie diesjährigen Wanderungen führen uns durch den südlichen Teil des „Naturpark West-havelland“.Die Vielfalt und Schönheit, die diese besondere Landschaft zu bieten hat, werden Sie begeistern. Im ruhigen Tempo wandern wir auf jeder Wanderung ca. 20 km.

Termine:23. März 2013: Von Werder nach Paretz (ca. 21 km).

22. Juni 2013: Von Ketzin nach Brandenburg (ca. 23 km)

24. August 2013: Von Götz nach Brandenburg (ca. 23 km)

21. September 2013: Von Wusterwitz nach Brandenburg (ca. 19 km)

PilgerwanderungenAufbrechen, Gehen, Innehalten, Ankommen, Heimkehren…Unterwegs sein und wandern auf ein Ziel hin - das be-trifft nicht nur das tatsächliche Gehen auf einer Wande-rung, sondern kann auch Sinnbild sein für unser Leben.Auf den Wanderungen wollen wir deshalb nicht nur die Schönheit der Natur genießen, sondern auch eine Zeit der Besinnung und inneren Einkehr halten.Die Wanderungen enden jeweils mit einer Andacht.

Termine:4. Mai 2013: Von Werder nach Marquardt (ca. 14 km)

19. Oktober 2013: Von Blankenfelde nach Rangsdorf (ca. 14 km)

Detaillierte Informationen für jede Wanderung entnehmen Sie bitte der jewei-ligen aktuellen Treffpunkt – Ausgabe, bzw. den zeitnahen Aushängen.

H. Reschke, 797 49 409 oder 0170 41 01236

Taizé-Reise nach MittelfrankreichFür alle, die zur Ruhe kommen wol-len… Gemeinsam mit den Brüdern von Taizé in aller Einfachheit, in der Stille, im Gesang und im Gespräch, den christlichen Glauben als Lebensquelle entdecken.Vom 6. bis 13.10.2013Kosten: ca. 140,00 Euro Weitere Informationen und Anmel-dungen über die Küsterei oder über Heiko Reschke (0170 4101 236)

Frauen–Pilger–Wochenende (5. – 7. April 2013)Klosterstift zum Heiligengrabe Einladung zu einem Pilger-Wochenende in die Prignitz – im Frühling in der herrlichen Landschaft auf neu entdeckten Pilgerwegen der Natur und sich sel-ber nahe sein. Alte Klostermauern eröffnen neue Blickrichtungen für den Alltag – sowohl in Zeiten der persönlichen Einkehr als auch im gemeinschaft-lichen Erleben.Tagesimpulse begleiten die Wege, Bewegung auf dem Annenpfad schafft neue Erfahrungsräume und im Austausch mit anderen können wir das Erlebte sichern.Heiligengrabe hat eine Bahnstation (von Berlin-Spandau in 1 ½ Std. erreichbar, ca. 10 Min. Fußweg zum Kloster) und liegt an der A 24 Richtung Hamburg.Unterbringung im Gästehaus des Klosters und Verpflegung im nahe gelegenen Klosterhof.Dauer Anreise Fr. 5. April 2013 bis 18 Uhr Abreise So. 7. April 2013 ca. 14 UhrKosten 185,-- Euro (bei eigener Anreise, Fahrgemeinschaften möglich)Leitung Dagmar Goroncy, Supervisorin (DGSv), Berlin

Info/Anmeldung Tel. 030-79740243 (AB)[email protected]

Gedichte jüdischer Autoren zur Woche der BrüderlichkeitAm Montag, dem 4. März um 19.30 Uhr, liest Dietmar Pertsch im Bachzim-mer unseres Gemeindehauses Gedichte von Heinrich Heine, Mascha Kaleko, Hilde Domin, Rose Ausländer, Rajzel Zychlinski und Mordechai Gebirtig vor.

Page 15: Treffpunkt 1-2013

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FREUD UND LEID

Taufen:

Aron Elgt

Rufus Muschner

Rafael Schmeling

Goldene Trauung:

Heinz und Heidemarie Herde

Bestattungen:

Frau Helga Balzer 81 Jahre

Herr Dieter Mittag 83 Jahre

Frau Erika Krause 99 Jahre

Frau Charlotte Dietz 86 Jahre

Frau Traute Warnke 95 Jahre

Herr Vinzenz Bornemann 76 Jahre

Frau Ursula Waldmann 86 Jahre

Herr Rolf Winkel 87 Jahre

Einladungen / Freud und Leid

KIRCHENMUSIK AN MATTHÄUSSonnabend, 23. Februar, 18 Uhr, Großer Saal

Musikalische Soirée zum 10jährigen Jubiläum der

Matthäus-KantoreiVokal- und Instrumentalmusik, Literarisches & & &

dargeboten von den Mitgliedern der Matthäus-Kantorei -

mit kl. Buffet - Eintritt frei - Spenden für das Budget der Kantorei erbeten

Vorankündigung: Sonntag, 17. März, Festgottesdienst zum Jubiläum

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Am ersten Freitag im März, das ist der 1. März 2013, findet traditions-

gemäß der Weltgebetstags-Gottesdienst statt. Diesmal um 17.30 Uhr bei den Baptisten in der Rothenburgstr. 12a–13. Frauen aus Frankreich haben die Gottesdienstordnung für uns vorbe-reitet. Die Beschäftigung mit Ländern, die einem ganz anderen Kulturkreis angehören, erfordert bei der Vorberei-tung viel Einfühlungsvermögen. Doch mit Frankreich haben wir es bezüglich religiöser Fragen auch nicht leicht. Da in Frankreich eine absolute Trennung zwischen Kirche und Staat besteht, existieren keine genauen Zahlen über die Religionszugehörigkeit der Bevöl-kerung. Schätzungen zufolge sind etwa die Hälfte aller Franzosen Katholiken (32 Millionen), zwei Millionen Fran-zosen sind evangelisch. Die knapp 6 Millionen Muslime kommen überwie-gend aus den ehemals französischen Kolonien Nordafrikas. Es gibt etwa 1 % Juden und noch weniger Buddhisten. D.h. von den 62,8 Millionen Franzo-sen gehören ca. 22 % keiner Religion an und bezeichnen sich als Atheisten oder als antichristlich oder antireligiös.

Bei der Vorbereitung des Weltgebets-tags haben sich Frauen engagiert, die der Reformierten Kirche angehören, Lutheranerinnen oder Methodistinnen sind, der Katholischen Kirche oder der Heilsarmee angehören, um nur die Be-kanntesten zu nennen. So ganz fremd ist uns Christsein in Frankreich nicht; viele schätzen die Taizé-Andachten, die immer wieder in unserer Kirche statt-finden. Etliche Gemeindemitglieder waren auch schon in diesem Dorf, das nahe des Klosters Cluny in Burgund liegt.

Das Motto des Weltgebetstags-Gottesdienstes 2013 lautet: „Ich war

Herzliche Einladung zum Gottesdienst zum Valentinstag

am Sonntag, 17. Februar 2013 um 9.30 Uhr und

danach Sekt und mehr

fremd – ihr habt mich aufgenom-men“. Lassen Sie uns am 1. März 2013 gemeinsam erfahren, wie unsere fran-zösischen Schwestern dieses Thema aufbereitet haben.

Gisela Goretzki

Weltgebetstag am 1. März 2013„Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“

Page 16: Treffpunkt 1-2013

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Kirchencafé in MatthäusNach jedem Sonntagsgottesdienst im Gemeindehaus

Kita-GottesdiensteMatthäuskirche am Freitag 11. Januar, 8. Februar, jeweils um 10.00 Uhr

Pfarrer/in und Diakon

Pfarrerin Regine BeckerSchloßstr. 44b, 12165 Berlin, Tel. 797 49 461 E-Mail: [email protected]

Pfarrer Jörg ZabkaHortensienstraße 20c, 12203 Berlin, Tel. 747 316 99 E-Mail: [email protected]

Pfarrer und Superintendent des Kirchenkreises Steglitz Thomas SeibtHindenburgdamm 101, 12203 Berlin Tel. 83 90 92 20 E-Mail: [email protected]

Diakon Heiko ReschkeTel. 79 74 94 09 oder 0170/410 12 36; E-Mail: [email protected]

Küsterei/Haus- und KirchwartSchloßstraße 44a, 12165 Berlin-Steglitz Tel. 791 90 44, Fax 791 51 03 E-Mail: [email protected]üsterin: Ingeborg WalterDie Küsterei ist Montag und Freitag 9-12 Uhr und Mittwoch 15-18 Uhr ge-öffnet. Außerhalb dieser Zeiten Umlei-tung zum kreiskirchlichen Telefondienst.Haus- und Kirchwart: Norbert WilkeDi–Sa 8.00–15.15 Uhr, Tel. 0160-928 36 773

Diakonie und BeratungDiakoniestation SteglitzHäusliche Krankenpflege, Hauspflege, soziale Beratung: Tel. 794 733-0, Fax 795 82 82; Mobilitätshilfedienst: Tel. 794 731-30; beide Albrechtstraße 82 (am Stadtpark), 12167 Berlin

Soziale Beratung des Diako-nischen Werkes Steglitz und Teltow-Zehlendorf e.V.Sprechstunden: Di 9-12 Uhr oder nach tel. Vereinbarung Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin, Tel. 771 09 72, Fax 76 90 26-02Pflegestützpunkt Steglitz-ZehlendorfSprechzeiten: Di 9-15 Uhr, Do 12-18 Uhr Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin, Tel. 76 90 26-00 / - 01, Fax 76 90 26-02,E-Mail: [email protected] Internet: www.dwstz.deLaib und Seele AusgabestelleSchloßstr. 44, Gemeindehaus, jeden Donnerstag: Anmeldung ab 13.30 Uhr, Lebensmittelausgabe ab 14.00 UhrTrauerberatung im KirchenkreisTrauercafé (14-tägig, offen für jede/n) im Café Markus, Albrechtstraße 81, 12167 Berlin, Kristina Ebbing; Trauergruppen und Einzelgespräche, Pfrn. Birgit Preis und Pfrn. Gabriele Weeke: Information/Anmeldung unter Tel. 84 45 21 09Ev. Pflegeheim LutherstiftLutherstr. 7, 12167 Berlin Haus Martin (vollstationäre Pflege) mit 38 Plätzen und Haus Katharina (gerontopsychiatrischer Schwer-punkt) mit 24 Plätzen und 12 Plätze Tagespflege, Informationen unter Tel.: 766 87 89-00, Heimleitung: Frau Gabel

Wintercafé für Obdachlose und BedürftigeJeden Mittwoch von 14.00-16.45 Uhr in der Bethelhalle des Gemeindehauses

Gottesdienste und Ansprechpartner

Gottesdienste

Matthäuskirche Schloßstraße 44, Steglitzwww.matthaeus-steglitz.de

Martin-Luther-Kirche Tulpenstraße 1, Lichterfeldewww.martin-luther-lichterfelde.de

31. Dezember 2012Altjahrsabend

18.00 Pfarrer Dr. Wilde-mann

18.00 Pfarrer Zabka / Pfarrer Brodt-Zabka mit Abendmahl

1. Januar 2013Neujahrstag

Regionaler Neujahrsgottesdienst mit Neujahrsempfang11.00 Uhr in Patmos

6. JanuarEpiphanias

9.30 Pfarrerin Becker 11.00 Pfarrer Zabka mit Abendmahl.

KiGo13. Januar1. Sonntag nach Epiphanias

9.30 Pfarrerin Becker mit Abendmahl

11.00 Kinderkirche

11.00 Pfarrer Dr. FrickelKiGo

20. JanuarLetzter Sonntag nach Epiphanias

9.30 Pfarrer Dr. Wilde-mann

11.00 Diakon ReschkeKiGo

27. JanuarSeptuagesimae

9.30 Superintendent Seibt mit Abendmahlanschl. Ehrenamtli-chenfest mit Einwei-hung Küsterei

11.00 Pfarrer Zabka mit Abendmahl

3. FebruarSexagesimae

9.30 Pfarrerin Becker 11.00 Diakon Reschke

10. FebruarEstomihi

9.30 Pfarrerin Becker mit Abendmahl

11.00 Pfarrerin Becker mit Abendmahl

17. FebruarInvokavit

9.30 Gottesdienst zum Valentinstag Pfarrerin Becker und Viola Beyer-Kessling

11.00 Kinderkirche

11.00 Pfarrer Zabka

24. FebruarReminiszere

9.30 Diakon Reschke mit Abendmahl

11.00 Pfarrer Dr. Wilde-mann

Freitag, 1. MärzWeltgebetstag

17.30 Gottesdienst aus Frankreich bei den Baptisten

3. MärzOkuli

9.30 Gottesdienst der Konfirmanden

SPENDENKONTOSpenden für unsere Gemeinde erbit-ten wir auf das Konto: Ev. Matthäusgemeinde Konto 49 08 70 68 BLZ 210 602 37 Ev. Darlehnsgenossenschaft eG

Bitte nennen Sie den Zweck, z.B. „Kirchenmusik“, „Gemeindeblatt“, „Jugendarbeit“, „Gemeindekirchgeld“ oder „Charlotte-Kieselbach-Stiftung zum Erhalt der Matthäuskirche“.Wenn Sie eine Spendenbescheini-gung brauchen, geben Sie bitte Ihre genaue Anschrift auf dem Überwei-sungsformular an. Wir danken für Ihre Unterstützung!

18.00 Gottesdienst zum Holocaust-Gedenktag in der Markuskirche