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Cluster in D/A/CH Juni 2013

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Cluster D/A/CH

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Cluster in D/A/CH

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Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 29

Itranskript I Nr. 6 I 19. Jahrgang 2013

Biotech-Cluster

SpezialL L L

Vereinigte Cluster von Europa Ob Diagnostik mit Therapie oder automation mit life Sciences – Cluster im deutschsprachigen europa

bringen Branchen zusammen und fördern die Biologisierung der industrie.

Für Klaus Eichenberg ist völlig klar: Die Bio-logisierung der Industrie kann nur gelingen, wenn Biotech-Cluster Kontakte zu anderen Branchen knüpfen – zum Beispiel mit den mehr als 1.000 auf Automation spezialisier-ten Ingenieursbetrieben und Automobilzu-lieferern im Großraum Stuttgart. „Biotech-nologie braucht Automatisierung“, erklärte der Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH vor mehr als 700 Be-suchern auf den Deutschen Biotechnolo-gie-Tagen (vgl. Seite 20) in der Schwaben-metropole.

Dynamische Clusterlandschaft

Dass die branchenübergreifende Kon-taktanbahnung bereits Erfolge zeitigt, dafür scheint die Kooperation des Molekulardia-gnostik-Spezialisten Curetis mit dem Auto-mobilzulieferer Contexo ein erster Beweis.

„Nach zweieinhalbjähriger Entwicklungszeit ist eine unter Reinraumbedingungen ar-beitende Maschinenstraße fertiggestellt“, so Eichenberg gegenüber |transkript. Ziel der neuen Clusterinitiative ELSA (Enginee-ring – Life Sciences – Automation): Kartu-schen, Arrays und Zellen automatisiert fer-tigen, um den hohen Bedarf an humanen Testmaterialien durch die REACH-Verord-nung oder die Pharma-Industrie decken zu können. Das Beispiel – das sich mühelos auf Diagnostik- und Arzneimittelfirmen oder

Weiße Biotechnologie und Chemieindust-rie erweitern lässt – beschreibt stellvertre-tend gleich zwei Trends, die für sämtliche Biotech-Cluster in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gelten scheinen: Immer stärker streben sie die Zusammenarbeit mit anderen Clustern an, um Geschäfte ih-rer Unternehmen und Forschungskoopera-tionen anzubahnen. Als Mittel zum Zweck dient dabei auch eine thematische Fokus-sierung.

Besonders stark ausgeprägt ist die the-matische Spezialisierung an den deut-schen Standorten, an denen sich die meis-ten Firmen finden: München setzt mit dem m4-Cluster auf das Zukunftsthema perso-nalisierte Medizin, um seine internationa-le Sichtbarkeit und Vernetzung mit Firmen und anderen Clustern voranzutreiben (vgl. Seite 34). Als Health Capital vernetzt der Standort Berlin-Brandenburg zum Beispiel in einem Schwerpunkt Systemmedizin im-mer mehr die Arzneimittel- und Diagnosti-ka-Entwickler mit IT-Firmen (vgl. Seite 38). Die Zusammenarbeit aller Akteure der Bio-ökonomie-Wertschöpfungskette dient in Nordrhein-Westfalen als ein Thema bei der internationalen Kontaktanbahnung und För-dermittelakquisition für Unternehmen des Clusters (vgl. Seite 36).

Gemeinsam mit großen Firmen konzen-trieren sich die insgesamt 77 Biotech-Fir-men (Stand 2011) in Österreich – unter an-derem an den großen Standorten Wien

und Niederösterreich, Innsbruck und Graz – wie die derzeit meisten Cluster auf die Ro-te Biotechnologie. In der Schweiz ist es in den Clustern des Großraums Zürich, Bio-Alps um den Genfer See, Biopolo im Tessin und um Bern ganz ähnlich. Am internationa-len Bio/Pharma-Standort Basel bekommen durch globale Player wie Clariant und Syn-genta die Weiße und Grüne Biotechnologie zusätzliches Gewicht.

International vergleichbare Daten

Bereits in diesem Sommer wird Life Science Austria (LISA) die Leistungsfähigkeit der Biotech-Standorte in Österreich in einem neuen „Life Science Report Austria“ doku-mentieren, der die Biotech-Firmen nach den Kriterien der OECD erfasst und damit inter-national vergleichbare Kennzahlen zur Bio-technologie liefert. Eine Statistik nach ähn-lichem Muster für die Schweiz, für deren Biotech-Sektor bislang keine OECD-konfor-me Erhebung zur Verfügung stand, wird für den Herbst erwartet. Gemeinsam mit der dieser Ausgabe beiliegenden Branchenum-frage von biotechnologie.de, die der deut-schen Biotechnologie-Branche Wachstum bescheinigt, stehen somit erstmals interna-tional vergleichbare Daten zur Entwicklung der Querschnittstechnologie Biotechnolo-gie im deutschsprachigen Europa zur Verfü-gung. L

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Itranskript I Nr. 6 I 19. Jahrgang 2013

Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotech-Cluster

Für den Erfahrungsaustausch der Biotech- und Pharmabranche in Berlin-Branden-burg bleibt die Bionnale unverzichtbar. In der Hauptstadt-Region gehört das Event inzwischen zum festen Veranstaltungspro-gramm. Anfang Mai fand der Branchen-treff zum elften Mal statt und lockte mehr als 500 Teilnehmer in die Urania. Der tradi-tionelle Veranstaltungsort, das Langenbeck-Virchow-Haus, war zu klein geworden – und auch thematisch ist die Bionnale gewachsen. Fokussierte sich die Veranstaltung in den vergangenen Jahren exklusiv auf die Ge-sundheitswirtschaft, ist in diesem Jahr erst-mals ein eigenes Forum für die industrielle Biotechnologie hinzugekommen. Damit traf der Veranstalter BioTop Berlin-Brandenburg offenbar einen Nerv.

Seiten eingereicht. Davon entscheidungsre-levant sind nach meiner Meinung vielleicht 20 Seiten.“ Bisher durchliefen vor allem Arz-neien der großen Hersteller das Bewertungs-verfahren, doch auch Biotech-Firmen müs-sen ihre Forschung schon jetzt entsprechend anpassen, hieß es auf der Bionnale. Mög-lichst bereits in der Phase II gelte es, Kontakt zum IQWiG zu suchen, um unliebsame Über-raschungen bei der Frage zur zweckmäßigen Vergleichstherapie zu vermeiden.

Die niederländische Firma Uniqure hat mit Glybera das erste Gentherapeutikum in Eu-ropa zur Zulassung gebracht. Der virale Vek-tor soll ein defektes Gen im menschlichen Körper ersetzen und so die Fettstoffwech-selkrankheit Lipoproteinlipasedefizienz hei-len, die maximal zwei unter einer Million

BIONNALE

Leistungsschau in der Hauptstadt

Zunächst präsentierte Matthias Kölbel, Refe-rent im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Maßnahmen seines Hauses, die derzeit vor allem in der Umsetzung der Nationalen Forschungsstrategie Bioökono-mie bestehen. Beraten wird die Regierung dabei vom Bioökonomierat, den die Ratsvor-sitzende Christine Lang im Anschluss vorstell-te. Der zweite Teil der Session galt Projekten der industriellen Biotechnologie – unter an-derem ging es um Bäckereiabfälle, metaboli-sche Profilierung oder Bioplastik.

In der Roten Biotechnologie bleibt die Frühe Nutzenbewertung ein heißdiskutier-tes Thema. Für den Pharmakonzern Glaxo-SmithKline berichtete Robert Welte, bei dem britischen Konzern für neue Produkte und Gesundheitsökonomie zuständig, über die Erfahrungen bei der Bewertung von Benlys-ta. Nachdem das IQWiG der Lupus-Arznei keinen Zusatznutzen bescheinigen wollte, erkannte der Gemeinsame Bundesauschuss immerhin Hinweise auf einen beträchtlichen Zusatznutzen. Welte hält mit seiner Kritik an dem bürokratischen Verfahren nicht hinter dem Berg: „Wir haben ein Dossier von 800

Menschen trifft. Doch wie lässt sich die Ent-wicklung einer Arznei refinanzieren, die so selten verordnet wird und dann wohl nur ein einziges Mal angewendet werden muss? Fir-menchef Jörn Aldag forderte in Berlin gänz-lich neue Erstattungskonzepte, die sich auch am Entwicklungsrisiko oder den abgegebe-nen Arzneimengen orientieren.

Schützenhilfe aus der Politik

Durch die Bionnale rückte die Branche auch in den Fokus der Politik. „Die Biotechnolo-gie ist für Berlin und die gesamte Region ein Garant für Wachstum, Stabilität und Be-schäftigung“, sagte Berlins Wirtschaftsse-natorin Cornelia Yzer. Persönlichen Einsatz zeigte auch der Botschafter des diesjähri-gen Partnerlandes Dänemark, Per Poulsen-Hansen: „Sollte aus einer der hier gezeig-ten vielfältigen Präsentationen eine Firma entstehen, dann komme ich gerne zur Eröff-nung, um das rote Band zu zerschneiden und eine Rede zu halten“, versprach er während des Abendempfangs.

Ob Fachvortrag oder Partnering-Event – überall herrschte reger Andrang.

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Biotech-Cluster

ÖsterreichL L L

Lokale Stärke, enge Netzwerkeeine florierende szene von innovativen Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen hat

Österreich in den vergangenen zehn Jahren zu einem bedeutenden Zentrum der europäischen

Lebenswissenschaften aufsteigen lassen. von Sonja Polan, Life Science Austria

Die Life Sciences-Branche Österreichs hat sich, ausgehend von der Hauptstadt Wien, von Bundesland zu Bundesland aus-gebreitet. Dabei zählen die Steiermark, Tirol, Ober- und Niederösterreich zu den wichtigsten Standorten. Jedes der Länder verfügt über seine eigene Kultur und be-sondere Stärken, die sich in den dort ange-siedelten Indu striebetrieben widerspiegeln. Die in regionalen Life Sciences-Clustern organisierte österreichische Life Sciences-Branche besteht im Kern aus Unternehmen, die sich in den Geschäftsfeldern Therapie, Diagnostik und Medizintechnik bewegen, aber auch Plattform- und Produktionstech-nologien anbieten.

Mehr als 55.000 Menschen sind in Öster-reich in der medizinischen Forschung be-schäftigt. An den österreichischen medi-zinischen Universitäten konzentrieren sie sich besonders auf die Forschung und Ent-wicklung neuer therapeutisch wirksamer Substanzen.

Medizinische Spitzenforschung als Fundament der Onkologie

Die Medizinische Universität Graz ist ei-ne von drei medizinischen Universitäten mit außerordentlicher Bedeutung für die Forschung, insbesondere in der Indikation

Krebs. Die Medizinische Universität Inns-bruck beherbergt mehrere international anerkannte Projekte einschließlich „Onco-tyrol“, das Zentrum für die personalisierte Medizin. Die Medizinische Universität Wien nimmt eine starke Rolle bei der interdiszi-plinären und translationalen Forschung so-wie bei klinischen Programmen ein, die verschiedene Disziplinen umfassen, unter anderem die Onkologie.

Angesichts der Spitzenforschung der ös-terreichischen medizinischen Universitä-ten verwundert es wenig, dass die Überle-benschancen nach der Diagnose Krebs in Österreich höher als in vielen anderen eu-ropäischen Ländern sind. Ermöglicht wird

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Biotech-Cluster

dies neben den medizinischen Universitäten auch durch eine hohe Dichte an Forschungs-institutionen und Biotech-Start-ups, die aus diesen Instituten ausgegründet wurden.

Aufgrund der vielen verschiedenen Arten von Krebs benötigt dieses Forschungsfeld multidisziplinäre Teams, die gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Krebspatienten in Österreich und darüber hinaus profitie-ren von der raschen Diagnose- und den op-timalen Behandlungsoptionen, die durch solch umfassende Netzwerke entstehen.

Effektive Netzwerke führen zu besseren Ergebnissen

Es ist wohl auch diesen Netzwerken zu verdan-ken, dass Österreich in Europa Spitzenleistun-gen im Kampf gegen Krebs leistet. Das Com-prehensive Cancer Center Vienna (CCC) zum Beispiel forscht an Mechanismen, die zur Ent-wicklung von Krebs und zum Wachstum von Krebsgeschwüren führen. Die Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) führt international erfolgreiche klinische Studi-en zu Brust- und Darmkrebs durch. Eine Studie in ABSCG-Spitälern zu Strahlentherapie bei Patienten mit Brustkrebs, bei denen die Tumo-re noch klein und die Lymphknoten noch nicht betroffen waren, erreichte in 80% der Fälle die Rettung der Brust. Das ist drei Mal so hoch wie in Österreich noch vor 25 Jahren und so-gar noch höher als in den USA.

Primärforschung: bis an die Grenzen der Onkologie

Es gibt in Österreich zahlreiche Forschungs-institute, die bahnbrechende medizinische Grundlagenforschung und Partnerschaf-ten mit der Industrie kombinieren. Hervor-

Die Onkologie ist einer der Forschungs-schwerpunkte.

Viele österreichische Forschungsinstitute kombinieren eine starke Grundlagen- forschung mit einer Partnerschaft mit der Industrie.

zuheben ist das Research Institute of Mole-cular Pathology (IMP). Das IMP wurde 1985 gegründet und hat seit 1993 Boehringer In-gelheim als Hauptsponsor. Bei Boehringer Ingelheim Österreich konzentrieren sich die Forschungsaktivitäten zur Entwicklung innovativer Arzneimittel gegen Krebs, und diese werden durch die Forschungsaktivi-täten des IMP unterstützt. Das IMP ist ei-ne weltweit anerkannte Forschungseinrich-tung und fokussiert sich auf die zelluläre Wachstumsregulierung und komplexe bio-logische Prozesse.

Auch Europas größte Sammlung klini-scher Proben und Daten, die Biobank Graz, leistet einen unschätzbaren Beitrag in der Bekämpfung von Krebs. Die Biobank Graz verfügt über bevölkerungsbezogene und auf Krankheiten fokussierte Bestände bio-logischen Materials und deckt eine brei-

te Palette verschiedener Krankheiten ab. Mit mehr als fünf Millionen Proben von rund 1,5 Millionen Patienten ist sie eine der größten Biobanken weltweit. Ihren einzig-artigen Wert verdankt sie ihrer Sammlung unselektierter pathologischer Proben und klinischer Daten der gesamten steirischen Bevölkerung aus den vergangenen 30 Jah-ren, wobei alle entdeckten Krankheiten in ihrer natürlichen Häufigkeit abgedeckt sind. Die Krankheiten reichen von häufigen Stoffwechselerkrankungen wie Dia betes bis hin zu Krebs und nicht krebsbedingten Krankheiten aller Organe bei allen Alters-gruppen. Tumorproben stehen für die For-schung und die Entwicklung von Biomar-kern zur Verfügung, was zu einem raschen wissenschaftlichen Fortschritt im Kampf gegen Krebs führt.

Diagnose und Vorsorgeunter-suchung gegen Krebs

Ein wichtiger weltweiter Trend und ei-ner der wichtigsten Motoren der heu-tigen Krebsforschung ist die „perso-nalisierte Medizin“. Der Frage, welche Behandlung für welchen Patienten am bes-ten geeignet ist, widmet sich eine Arbeits-gemeinschaft bei Oncotyrol. Die Bemü-hungen des Konsortiums werden durch die Zusammenarbeit mit dem neu eingerich-teten Austrian Drug Screening Institu-te (ASDI) gestärkt. An diesem kommen Fachkenntnisse in Grundlagen- und Trans-lationsforschung mit dem Ziel zur An- wendung, maßgeschneiderte Therapien zur Behandlung von Tumorpatienten zu finden.

Innovative Tumor-Immuntherapie

Impfstoffe und immuntherapeutische An-sätze sind wichtige Mittel, um Krebs zu bekämpfen und seine Verbreitung inner-halb des Körpers aufzuhalten. APEIRON Biologics, entwickelt innovative Immunthe-rapiestoffe gegen Krebs und arbeitet an ei-ner neuen biologischen Behandlungsform gegen Neuroblastome und andere Krebs-arten (derzeit in Phase-III-Studien).

Sowohl Activartis Biotech, eine Ausgrün-dung des CCRI, als auch die CELLMED Re-search mit ihrem Ableger Life Research Technologies, sind Spezialisten für Tumor-Immuntherapie. Das Marktpotential für neuartige Krebsimpfstoffe wird dabei auf bis zu 250 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Ansatz basiert auf der Verwendung von Abwehrstoffen, in denen dendritische IL-12-Zellen vorhanden sind, was dem Im-munsystem dabei hilft, Tumorzellen zu er-kennen und zu zerstören.

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Biotech-Cluster

Die AutorinSonja Polan ist International Marketing Ma-nager bei Life Science Austria. L i fe Sc ience Austria wird von der austria wirt-schaftsservice GmbH im Auf-

trag des Ministeriums für Wirtschaft, Fa-milie und Jugend abgewickelt. Gemein-sam mit den Partnern in den Regionen – die niederösterreichische ecoplus, der Gesundheitscluster Oberösterreich, die Human Technology Styria, Life Science Austria Vienna und der Tiroler Stand-ortagentur – bewirbt LISA den österrei-chischen Life Sciences-Sektor interna-tional und ist Hauptansprechpartner in allen Fragen zum Sektor.

wenige Behandlungsmethoden, die die Entwicklung der Krankheit signifikant be-einflussen.

Die CELLMED Research ist insbesonde-re auf die Herstellung und klinische Anwen-dung von zellularen Immuntherapien für die Behandlung von soliden Tumoren spe-zialisiert. Ihre Immuntherapie stimuliert die körpereigene Abwehrreaktion und zielt da-bei sowohl auf eine Sofortreaktion gegen vorhandene Krebszellen als auch auf einen Memory-Effekt für die Abwehr zukünfti-ger Metastasen ab. Eine klinische Studie in Phase I/IIa für die Behandlung von Eier-stockkrebs wird derzeit durchgeführt. Be-sonders bei Eierstockkrebs steht bis heute keine zufriedenstellende Therapie zur Ver-fügung. An dieser Krebsform erkranken al-lein in Österreich 800 Frauen jährlich. Die Rückfallrate liegt bei bis zu 80%.

Fazit

Insgesamt bietet Österreich sowohl erst-klassige Grundlagenforschung gegen Krebs und Therapeutika als auch Innovati-onen und neue Entwicklungen im Bereich der Diagnostik. Den ausgezeichneten Rah-menbedingungen an der Schnittstelle zwi-schen Forschung und Industrie ist es zu

verdanken, dass Österreich in der Krebs-forschung nicht nur namhafte Wissen-schaftler, sondern auch Big Pharma anlo-cken konnte.

Besonders wichtig für die personalisier-te Medizin: die Suche nach Biomarkern

Activartis, eine Tochtergesellschaft von AOP Orphan, hat eine eigene Impfstoff-technologie gegen Krebs entwickelt, Tri-vax, die seit 2002 patentiert ist. Die Tri-vax-Technologie von Activartis ist derzeit Teil einer randomisierten klinischen Phase II-Studie mit mehr als 90 Patienten, die an metastasierendem Gehirntumor erkrankt sind. Diese Variante betrifft etwa fünf von 100.000 Menschen und stellt rund 1,4% al-ler Krebsfälle weltweit dar. Derzeit gibt es

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Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

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Biotech-Cluster

MÜNCHEN

Hauptstadt der Start-upsAuf dem Weg zu einem Exzellenz-Zentrum für die personalisierte Medizin kann der Standort

München aus dem Vollen schöpfen: Eine vielfältige Forschungslandschaft trifft auf innovative Firmen.

von Dr. Almut Graebsch, BioM Biotech Cluster Development GmbH

Der „Wanderzirkus“ der Biotechnologie-Bran-che in Deutschland, die „Deutschen Biotech-nologietage“, schlägt in jedem Jahr in einer anderen Stadt sein Lager auf. Dabei machen sich die Organisatoren und lokalen Amtsträger einen Spaß daraus, den jeweiligen Standort besonders sinnfällig zu charakterisieren. Berlin prägte sein Bild als „Hauptstadtregion“, Frank-furt bezeichnete sich selbst als „Hauptstadt der Produktion“ und Stuttgart trumpfte unlängst mit der schwäbischen „Tüftler-Mentalität“ auf. München taucht in dieser inoffiziellen Haupt-stadt-Olympiade regelmäßig als „Hauptstadt der Start-ups“ auf.

Zu Recht: In München tummelt sich heute ei-ne breite Vielfalt von mehr als 270 Biotech- und Pharmaunternehmen, CROs und Zulieferern, von denen viele als Ausgründung aus einem Forschungsinstitut begannen. Die biomedizi-nische Forschung ist mit der Ludwig-Maximi-lians-Universität (LMU) sowie der Technischen Universität München (TUM) und den dazuge-hörigen Universitätskliniken, 60 weiteren Kran-kenhäusern und einer biotechnologischen Hochschule stark aufgestellt. Hinzu kommen

das Helmholtz Zentrum München und gleich drei biomedizinische Institute der Max-Planck-Gesellschaft: für Biochemie, für Neurobiologie und für Psychiatrie. Die Erfolgsgeschichte be-gann in den 1990er Jahren mit der Gründung von heute weltbekannten Unternehmen wie MorphoSys und Micromet – wobei letzteres insbesondere 2012 durch die Rekord-Übernah-me durch Amgen Inc. Aufsehen erregte. Allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden in München mehr als 150 Biotech-Unterneh-men auf den Weg gebracht. Bis heute zeich-net sich der Standort durch eine hohe Dynamik aus: Im Jahr 2012 wurden, dem BAVARIAN BIO-TECH REPORT 2012/13 von BioM zufolge, 13 Neu-gründungen beziehungsweise Ansiedlungen von Life Sciences-Unternehmen gezählt.

Durch die Ballung von lebenswissenschaft-licher Kompetenz ergeben sich zahlreiche Sy-nergieeffekte für die Branche: Aus Studenten der beiden Münchner Elite-Universitäten (LMU und TUM) werden qualifizierte Arbeitnehmer, ein umfangreiches Angebot von Technologie-plattformen unterstützt die Forschung, und kurze Wege erleichtern Kooperationen und

fördern das Vertrauen. An mehreren Standor-ten bieten Gründerzentren über 25.000 qm Labor- und Büroflächen für junge Biotechno-logie-Firmen. Die Netzwerkorganisation BioM Biotech Cluster Development GmbH unter-stützt den Sektor mit zahlreichen Beratungsan-geboten, Veranstaltungen und wertvollen Kon-takten. Die Angebote richten sich vorrangig an kleine und mittlere Biotechnologie-Unterneh-men, doch BioM schlägt auch eine wichtige Brü-cke zur Pharmaindustrie und fördert die Ko-operation von Biotech-Industrie und Akademia.

Fokus auf Rote Biotechnologie

München ist vorrangig auf die Rote Biotechno-logie ausgerichtet: Mehr als die Hälfte der heu-te mehr als 125 kleinen und mittleren Biotech-nologie-Unternehmen beschäftigen sich mit der Entwicklung von neuen Therapeutika oder Diagnostika. Mit dem Gewinn im Spitzenclus-ter-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) konnte Mün-chen sein Profil weiter schärfen und betreibt die strategische Weiterentwicklung des The-mas personalisierte Medizin. Der Prozess der Neuorientierung auf die personalisierte Medi-zin wird vom Clustermanagement durch BioM strategisch begleitet und aktiv vorangetrieben. Die geförderten Projekte sollen dazu beitra-gen, München bis zum Jahr 2020 als internatio-nal bekanntes Exzellenz-Zentrum für personali-sierte Medizin zu etablieren.

Im Rahmen des Spitzenclusters „m4 – Per-sonalisierte Medizin“ werden 35 Projekte ge-fördert. In jedem kooperiert in der Regel ein Biotech-Unternehmen mit einer oder mehre-ren akademischen Gruppen. Die Forschungs-projekte befassen sich zum Beispiel mit neuen Therapien gegen Krebs, Autoimmunerkran-kungen oder Infektionen. Es werden aber auch Plattformtechnologien entwickelt, wie etwa Tiermodelle für Diabetes oder Techniken zur Wirksamkeitsvorhersage von Medikamenten. Hinzu kommen fünf Infrastrukturprojekte, die die Rahmenbedingungen für personalisierte Medizin entscheidend verbessern werden (sie-he Abbildung).

Die m4-Strukturprojekte verbessern die Rahmenbedingungen für personalisierte Medizin in München.

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Biotech-Cluster

m4 Scouting & Incubation ist ein Bündel von Maßnahmen, die darauf abzielen, die vorhan-dene Gründerkultur in das vielversprechende Gebiet der „Medizin der Zukunft“ zu lenken. Dazu gehört ein neues bayerisches Förder-programm, der m4 Award, mit dem Projekte aus dem Pre-Seed-Bereich auf dem Weg zu ei-ner Unternehmensgründung unterstützt wer-den. Es wird besonderer Wert darauf gelegt, die bereitgestellten Fördermittel mit einer um-fassenden und bedarfsgerechten Beratung zu verknüpfen, um die Wissenschaftler auf die Geschäftswelt vorzubereiten. Ein aktives Scou-ting an LMU und TUM soll kommerzialisierbare Innovationen frühzeitig identifizieren und för-dern. Der m4 Mentor Circle bietet jungen Grün-dern Kontakt zu erfahrenen Unternehmern.

Vom Biobanking zu klinischen Studien

In der m4 Biobank Alliance haben sich im Groß-raum München die Biobanken der Uniklini-ken und weitere wissenschaftliche Institute zu-sammengeschlossen, um unter gemeinsamen Qualitäts- sowie ethischen und rechtlichen Standards hochwertige humane Bioproben mit dazugehörigen klinischen Daten zu sam-meln. Wissenschaftlern aus Akademia und In-dustrie erleichtert dieser Zusammenschluss den Zugang zu den pseudonymisierten Ge-webe- und Nichtgewebe-Proben aus den un-terschiedlichen Biobanken über einen zentra-len Ansprechpartner. Derzeit wird der Prozess der Beantragung und Probenvergabe in Pilot-projekten mit m4-Partnern erprobt. Die Firma ITG Isotope Technologies Garching benötigt, gemeinsam mit der Nuklearmedizin des Klini-kums Großhadern, Gewebeproben verschie-dener Tumorindikationen, um herauszufinden, in welchen Entitäten die Zielmoleküle für das iRGD-Peptid – Neuropilin I beziehungswei-se aVb3 – besonders stark exprimiert sind. Mit Radioisotopen markierte iRGD-Peptide sollen für die Therapie und bildgebende Diagnos-tik eingesetzt werden. Im Pilotprojekt von Exo-some Diagnostics wird überprüft, ob RNA-ba-sierte Biomarker aus Gewebeproben auch im

Blut der Krebspatienten nachgewiesen wer-den können. Das Ziel ist die Entwicklung einer minimal-invasiven Diagnostik, die auf der Ana-lyse von Exosomen aus Blutproben beruht. Im Projekt von Evotec München werden Gewe-beproben von soliden Tumoren und gesundem Gewebe mit hochsensitiver Massenspektrome-trie verglichen, um neue signifikante Biomarker aufzuspüren. Diese könnten für die differen-zierte Diagnose oder für neue Therapieansätze genutzt werden.

Auch das m4 Trial Service Center betreut bereits erste Projekte. Als zentrale Beratungs- und Service-Einrichtung unterstützt das m4 Trial Service Center seine Kunden rund um das Thema Translation von der nicht-klinischen in die klinische Entwicklung, sowohl bei innovati-ven Therapeutika als auch bei Medizinproduk-ten. Dabei reicht das Angebot von der frühzei-tigen Beratung zur Studienplanung über das kontinuierliche Projektmanagement bis hin zur Studieninfrastruktur. Auch kleinere Fragestel-lungen, die im Prozess der Vorbereitung auf die Prüfung immer wieder auftreten, werden schnell und unkompliziert beantwortet. Dank seines breiten Netzwerks mit Partnern aus ver-schiedensten Bereichen kann das m4 Trial Ser-vice Center bei Bedarf weitere Experten in sei-ne Projektarbeit einbinden. Die Angebote des m4 Trial Service Centers werden vorrangig von kleinen und mittleren Biotech-Unternehmen genutzt. Aber auch für größere Firmen bietet gerade die breite Vernetzung des m4 Trial Ser-vice Centers, besonders mit den Universitätskli-niken, einen Mehrwert. Von Wissenschaftlern, die an öffentlichen Forschungsinstituten tätig sind, wird häufig eine Beratung gewünscht, wie ein Projekt aus der präklinischen Phase in die klinische Prüfung überführt werden kann. Zu-sammen mit der Clustermanagement-Agentur BioM bietet das m4 Trial Service Center Schulun-gen und Seminare an, um den Translationspro-zess zu unterstützen. Das erste Seminar zum Thema „Scientific Advice bei den Zulassungs-behörden“ im Oktober 2012 wurde – mit 40 Teilnehmern – sehr gut angenommen. Im Ju-li 2013 wird ein Symposium über Infrastruktur und Serviceangebote im Bereich Bildgebung für die präklinische und klinische Forschung am Standort München informieren.

Um das Thema personalisierte Medizin langfristig in der Region zu verankern, richtet BioM seit 2010 die „Munich Biomarker Confe-rence“ aus. Mit 300 Teilnehmern im vergange-nen Jahr entwickelt sich das Expertentreffen zunehmend zu einer internationalen Plattform für die Präsentation exzellenter wissenschaft-licher Forschungsergebnisse und zur Diskus-sion aktueller Konzepte. Um die Verknüpfung von Ideen und Innovationen weiter zu fördern, wird in diesem Jahr erstmalig ein One-2-One Biomarker-Partnering angeboten. Die 3rd Mu-nich Biomarker Conference findet vom 26. bis 27. November 2013 statt. L

Qualitativ hochwertige Bioproben sind für die Biomarker-Forschung unerlässlich.

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Biotech-Cluster

Clib2021L L L

Cluster – Schrittmacher der Bioökonomievon Dr. Manfred Kircher, Dr. Achim Marx und Dr. Thomas Schwarz, CLIB2021

Die Wettbewerbsfähigkeit von Unterneh-men wird ganz wesentlich durch die Ein-bindung in Cluster bestimmt. In ihnen sind die Anbieter von Rohstoffen, Vorstufen und Endprodukten, Dienstleister sowie Forschung, Entwicklung und Ausbildung verknüpft – oft in einer überschaubaren Region. Historisch haben sich zum Bei-spiel die Chemieindustrien Deutsch-lands und der Schweiz oder die Holzver-arbeitungsbetriebe Österreichs zu starken Clustern mit internationaler Ausstrahlung entwickelt. Derartige Konzentrationen etablierter Wertschöpfungsketten an ei-nem Standort sind als wirtschaftlich star-ke Ausgangsbasis für die Bioökonomie un-verzichtbar.

Branchenübergreifende Wertschöpfung

Die moderne Bioökonomie insbesonde-re der Chemie- und Energiebranchen er-fordert die Integration heutiger fossil basierter Wertschöpfungsketten in die gewachsene Bioökonomie. Dies ist nicht nur eine technologische Herausforderung. Mit beiden Sektoren treten neue Großab-nehmer auf den Markt erneuerbarer Roh-stoffe. Diese müssen sich zugleich einem bisher nicht gekannten Wettbewerb mit den nach wie vor sehr vitalen fossilen Koh-lenstoffquellen stellen. Bioraffinerien wer-den durch spezialisierte Dienstleister und Zulieferer komplementiert werden müssen, die entsprechend ausgebildetes Personal benötigen. Und nicht zuletzt braucht die-ser tiefgreifende Wandel gesellschaftliche Akzeptanz.

Der zweite Deutsche Bioökonomierat hat deshalb Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung, Anpassung der Rahmenbedingungen sowie den gesell-schaftlichen Dialog als entscheidende Er-folgskomponenten für den Weg in die Bio-ökonomie formuliert. Konkret wird seit 2012 die „Politikstrategie Bioökonomie“ vorbereitet. In ähnlicher Weise hatte der

erste Deutsche Bioökonomierat bis 2009 die „Nationalen Forschungsstrategie Bio-Ökonomie 2030“ beraten. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Stra-tegien erfordert insbesondere die Aktivie-rung von Unternehmen und Forschungsein-richtungen. Hier liegt die zentrale Aufgabe eines Bioökonomie-Clusters: Geschäftsop-tionen der Bioökonomie zu erkennen und zu evaluieren, Partner neuer Wertschöp-fungsketten zu identifizieren und Konsorti-en zu formen sowie Forschung und Investi-tionen zu finanzieren.

Bezüglich Geschäftsoptionen bietet ein Cluster den Nutzen eines fundierten Markt-

ökonomie-Cluster von einem etablier-ten starken Cluster wie etwa der Chemie-industrie als Zugpferd ausgehen, über eine kritische Masse finanzstarker Unter-nehmen verfügen und in seiner Mitglied-schaft selbst einen Markt für Technologi-en und Produkte darstellen. Finanzierung wird von der Aussicht auf Wertschöpfung getrieben („money follows value“), was frühe und damit risikohafte Projekte ein-schließen muss.

Markterfolg durch koordiniertes Know-how

Das Engagement der Clustermitglieder ist der wichtigste Erfolgsfaktor. Wenn sie Technologie-, Kosten- und Marktinforma-tionen austauschen, werden Geschäfts-optionen erfolgreich identifiziert, Konsor-tien gebildet und Investoren gewonnen. Das Cluster-Management spielt dabei die zentrale Rolle, indem es die hinsicht-lich Branchen- und Technologiekompe-tenz sowie regionaler Herkunft ausgewo-gene Mitgliedschaft gestaltet und „open innovation“-Plattformen systematisch so organisiert, dass Synergien des Clusters genutzt und in einen Wettbewerbsvorteil umgesetzt werden.

Mit dieser Leistungsbeschreibung liegt auch die Finanzierung des Cluster-Ma-nagements auf der Hand: Der Nutzen des Clusters für seine Mitglieder muss sich in einem Beitrag spiegeln. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass zukünftige Wertschöp-fungsketten einen Risikoabschlag rechtfer-tigen. Wie dieser finanziert wird, ist Teil des internationalen Wettbewerbs.

Die moderne Bioökonomie muss sich in Deutschland und Europa im scharfen Wettbewerb mit der fossil basierten Wirt-schaft und globalen Regionen entwickeln. Darauf zu vertrauen, dass sich ihr Konzept von selbst durchsetzt, wäre fatal. Cluster beschleunigen die Findung der Akteure und sind damit entscheidende Schrittma-cher für die deutsche Bioökonomie. L

und Technologieradars. Um über die not-wendige Information aus dem Cluster her-aus zu verfügen, müssen unterschiedliche Branchen und globale Regionen integriert sein.

Ein Cluster unterstützt die Bildung neu-er Wertschöpfungsketten, wenn er alle zu-künftig Beteiligten anspricht: Unternehmen aus etablierten und (scheinbar) noch fern-stehenden Branchen, Akademia, Investo-ren und Infrastruktur. Darin und in der Ein-bindung globaler Technologieführer liegt der Mitgliedernutzen. Es gilt, „first mover advantages“ zu realisieren.

Neue Wertschöpfungsketten erfordern hohe Investitionen. Deshalb muss ein Bio-

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Biotech-Cluster

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Cluster treiben Internationalisierung und Partnerschaften voran Europas Cluster entwickeln sich schnell in ei-nem sich verändernden Europa. Nach vielen Jahren, in denen der Fokus auf der Clusterent-wicklung lag, also dem Aufbau von Start-ups und des Clusters selbst, zielen aktuelle Aktivi-täten darauf ab, den Einsatz von Ressourcen sowie Expertisen zu maximieren. Dabei liegt der Fokus auf der Internationalisierung und da-rauf, Hindernisse zwischen Organisationsein-heiten innerhalb der Cluster zu beseitigen.

Kein Cluster – ob klein oder groß – ohne In-ternationalisierungsstrategie. Österreich bringt 2013 die Welt an seine Türschwelle: Zur BIO-Europe im November – dem dominanten Part-nering-Treffen in Europa – werden mehr als 3.000 Besucher aus 50 Ländern in Wien erwar-tet. Das Partnering-Treffen ist das I-Tüpfelchen auf der Arbeit der Clustermanager von LISA Vienna, den Cluster durch Konferenzen, Dele-gations- und Forschungsreisen zu globalisieren.

EU-geförderte Programme bieten oft den Rahmen für die global ausgerichte-ten Aktivitäten von Clustern – sie dienen als Mittel, um Cluster-Kooperationen in Eu-ropa und darüber hinaus anzubahnen. BioM, das Cluster-Management für München und Bayern, ist mit seinem BioXcluster-Projekt dafür ein leuchtendes Beispiel. In dem Projekt arbeiten Cluster aus München, Lyon, Barcelo-na und Piemont zusammen, um neue Märkte in Brasilien, China und den USA zu erschließen. Gemeinsame Geschäftsreisen, Vorverträge, Unterstützer aus jedem Markt sowie strategi-

sche Cluster-Partnerschaften bilden dabei den Rahmen, um Geschäftspartnerschaften zu eta-blieren. Die erwähnten Cluster sind alle Mit-glieder im Council of European BioRegions, einem Clusternetzwerk, das die Defragmentie-rung der Biotechnologie und des Clusterma-nagements in Europa und darüber hinaus zum Ziel hat. Zu den Gründern des Netzwerkes – das auf die Kooperation von Clustern baut – zählen auch Heidelberg, München und Berlin.

Fortschrittshemmnisse beseitigen

Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen am liebsten in ihrer eigenen Wohlfühlzone arbei-ten, egal ob in Universität, KMU oder großem Unternehmen – und dass dies viele Fortschritts-möglichkeiten vereitelt. Eine der Schlüsselakti-vitäten von Clustermanagern ist es daher, eine Clusterkultur zu etablieren.

Heidelberg liefert ein perfektes Beispiel da-für, wie Cluster helfen, interne Innovationsbarri-eren zu beseitigen. Die jüngste, von Merck Se-rono finanzierte Translationsinitiative nennt sich BioMedX-Innovationszentrum. Sie gestattet Merck Serono, Projekte mit interdisziplinären Forschungsteams junger, talentierter Wissen-schaftler des Deutschen Krebsforschungszent-rums und den Uni-Kliniken durchzuführen. Ne-ben der Bildung von Teams an der Industrie/Akademia-Schnittstelle steht das Projekt für ei-nen Weg, den immer mehr große Unterneh-

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men einschlagen, um Frühphasentechnologi-en und die Köpfe dahinter zu gewinnen. Vorbei sind die Tage des Pharma-Standortwechsels; statt dessen werden kleine, außerhalb der Fir-menlabors arbeitende Teams eingebunden.

BioTOP Berlin-Brandenburg hat eine an-dere, beispielhafte sektorenübergreifen-de Intra-Cluster-Kooperation gestartet: Health IT ist eine echte Innovationsressour-ce für die Anstrengungen Europas, Dienstleis-tungen für Patienten zu personalisieren und zu optimieren. In zahlreichen Clustern arbei-ten der Gesundheits- und der IT-Sektor pa-rallel. Das BioTOP-Projekt dagegen hilft, die Barrieren zwischen Biotechnologie und IT zu beseitigen. Sichtbares Resultat: der In-novationspreis Berlin-Brandenburg 2012 für HANA Oncolyzer – eine Datenmanagement-Technologie speziell für Krebspatienten.

Mit dem 1Nation1Cluster-Ansatz der Swiss Biotech Association geht die Schweiz einen Schritt weiter beim Beseitigen von Clusterbar-rieren. Durch die landesweite Vernetzung der vorhandenen akademischen Exzellenz, Trans-formation traditioneller Unternehmen in Tech-nologieeinheiten, des leistungsstarken Fi-nanzsektors und einer schnellwachsenden KMU-Szene sichert sich das Land einen siche-ren Platz an der Spitze des EU-Scoreboards. L

Claire Skentelbery, CEBR

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Itranskript I Nr. 6 I 19. Jahrgang 2013

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Biotech-Cluster

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Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburglife Sciences im Zentrum europas – Berlin-Brandenburg hat sich an die Spitze der führenden

life-Sciences-Standorte in Deutschland und europa gesetzt. von Yvonne Küchler, BioTOP

Berlin-Brandenburg

Die Region im Herzen Europas überzeugt durch eindeutige Standortvorteile: Die ein-zigartige Konzentration und Vernetzung von Wissenschaft, Klinik und Wirtschaft führt zu Spitzenleistungen in der Forschung und ihrer Umsetzung in innovative Produkte. Dafür ste-hen mehr als 500 Unternehmen aus Biotech-nologie, Pharma und Medizintechnik sowie 35 große Forschungseinrichtungen und Hoch-schulen mit Life-Sciences-Schwerpunkt. Das innovative Umfeld bietet beste Bedingungen für junge Unternehmen und Gründer. Einma-lig in Deutschland ist etwa die räumliche Kon-zentration von zahlreichen Technologieparks, in denen Wissenschaft und Wirtschaft eng ko-operieren. Zu den Erfolgsfaktoren der Region zählen sehr gut ausgebildete Fachkräfte, eine hervorragende Infrastruktur und preisgünsti-ge Flächen. Gleichzeitig ist die Hauptstadtre-gion attraktiv für renommierte Wissenschaftler und erfahrene Manager aus aller Welt.

Wirtschaftliche Fakten auf einem Blick:rund 274.000 Beschäftigte im Bereich der – Gesundheitswirtschaftca. 16 Mrd. Euro Umsatz im Bereich der – Gesundheitswirtschaft

30 Pharmaunternehmen mit rund 10.000 – Beschäftigten215 Biotech-Unternehmen mit rund 4.000 – Beschäftigtenmehr als 280 Medizintechnik-Unterneh-– men mit ca. 11.600 Beschäftigten132 Kliniken mit mehr als 35.000 Betten– Europas größte Universitätsklinik: – Charité – Universitätsmedizin Berlin – Europas größtes Kliniklabor: Labor Berlin – – Charité Vivantes GmbHsieben Technologieparks mit Schwerpunkt – Lebenswissenschaften.

Motor für Innovation und Wachstum: Biotechnologie, Pharma & Diagnostik

Die Biotechnologie ist ein Innovationsmo-tor in der Region. Die Branche verzeich-net ein stetiges Wachstum und eine hohe Gründungsdynamik. Viele der Biotech-Un-ternehmen wurden von Universitäten und Forschungseinrichtungen am Standort Ber-lin-Brandenburg ausgegründet. Von den 215 Biotechnologieunternehmen mit insgesamt 4.000 Beschäftigten sind 83% in der Biome-

dizin tätig: Sie entwickeln innovative thera-peutische und diagnostische Verfahren zur Behandlung von Krebs, Herz-Kreislauf-Er-krankungen oder Diabetes und profitieren von der starken Wissenschaft und der guten Infrastruktur für klinische Studien in der Regi-on. Kompetenzen hat Berlin-Brandenburg in der Genom- und Proteomforschung, in RNA-Technologien, der Glyko biotechnologie und der regenerativen Medizin. Dafür stehen Fir-men wie Mologen, Signature Diagnostics, Epigenomics, Scienion, Silence Therapeu-tics, NOXXON, Glycotope, ProBioGen und co.don.

Das biotechnologische Know-how in der Region sowie das exzellente wissenschaftli-che Umfeld und die klinische Forschungsland-schaft machen die Hauptstadtregion attrak-tiv für global agierende Pharmaunternehmen. Zu den in der Hauptstadtregion angesiedel-ten Branchengrößen der Pharmaindustrie ge-hören Bayer Healthcare, Berlin-Chemie, Sa-nofi-Aventis, Pfizer und Takeda.

Auch in der Bioanalytik und In vitro-Diag-nostik setzt die Hauptstadtregion Maßstä-be. Für das Potential stehen Firmen wie Bayer HealthCare als Weltmarktführer bei Kontrast-mitteln, Thermo Fisher Scientific BRAHMS mit führender Position in der Schilddrü-sen- und Sepsisdiagnostik und Epigenomics mit neuartiger Krebsdiagnostik auf Basis der DNA-Methylierung. Im Wissenschafts-park Potsdam-Golm ist unter anderem das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Tech-nik (IBMT) ansässig, das an mehreren F&E-Verbundprojekten beteiligt ist. Für einen effizienten Technologietransfer bei der Ent-wicklung innovativer Diagnostika zwischen Grundlagenforschung, Technologieentwick-lung, klinischer Forschung und industrieller Anwendung steht das Zentrum für Molekula-re Diagnostik und Bioanalytik (ZMDB) Berlin-Brandenburg. Im DiagnostikNet Berlin-Bran-denburg haben sich rund 35 Unternehmen und Forschungsinstitute zusammengeschlos-

Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer zu Besuch beim Biotech-Unternehmen NOXXON

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Das Technopolprogramm Niederösterreich wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) und des Landes Niederösterreich kofi nanziert.

Die Zukunft beginnt heuteLife Sciences in Niederösterreich

An den Technopolen in Krems und Tulln arbeiten Unternehmen und Forschungs-einrichtungen intensiv zusammen, für ausgezeichnete Wissenschafts leistungen im therapeutischen, biotechnologischen und medizintechnischen Bereich.

Das Leben steckt voller Geheimnisse. Niederösterreich forscht bereits daran.

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Itranskript I Nr. 6 I 19. Jahrgang 2013

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Biotech-Cluster

sen, um neue bedarfsgerechte In-vitro-Diag-nostika zu entwickeln und zu vermarkten.

Europas größtes Krankenhauslabor, Labor Berlin, ist an der Entwicklung einer vollstän-dig integrierten Automatisationslösung in der Mikrobiologie beteiligt und hat kürzlich eine Plattform für Next-Generation Sequencing (NGS) in die Routine-Analytik eingeführt.

International renommierter Klinikstandort

Entscheidend für den Erfolg bei der Entwick-lung neuer Medikamente und Medizinproduk-te ist die enge Kooperation von Grundlagen-forschern und Unternehmen mit Kliniken. Die Industrie braucht exzellente Kliniken, die auch den regulatorischen Qualitäten an Datener-hebung und Speicherung genügen. Neben der Charité als größte Universitätsklinik Euro-pas sind in der Region insbesondere die Klinik-konzerne Vivantes und Helios sowie das Ernst von Bergmann-Klinikum in Potsdam, das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, das Klinikum Bran-denburg an der Havel oder das Unfallkranken-haus Berlin seit langem erfahrene Partner für die klinische Erprobung neuer Produkte mit Zugang zu einem extrem großen und vielfälti-gen Patientenkollektiv.

Starke Wissenschaft, effiziente Netzwerke

Berlin-Brandenburg gehört zu den bedeu-tendsten Wissenschaftsregionen Europas. Die Dichte an universitären und außeruniversitä-ren Forschungsinstituten ist deutschlandweit einzigartig. Synergien entstehen durch die in-tensive Vernetzung in den Lebenswissenschaf-ten und die Integration von Schlüsseltechno-logien wie IT, Nanotechnologie, Optik und Mikrosystemtechnik sowie Partnern aus Klinik und Wirtschaft. In der Hauptstadtregion gibt

es vier Max-Planck-Institute, zwei Fraunhofer-Institute, zwei Leibniz-Institute und zwei Helm-holtz- Zentren im Bereich der Lebenswissen-schaften.

Ein wichtiges Zentrum für biomedizinische Forschung ist das Max-Delbrück-Centrum (MDC) für Molekulare Medizin. Es befindet sich auf dem Campus Berlin-Buch, der ein ex-zellentes Umfeld für interdisziplinäre und pa-tientenorientierte Spitzenforschung bietet. In einer institutionellen Zusammenführung zwi-schen Charité und MDC wurde das Berliner In-stitut für Gesundheitsforschung (BIG) gegrün-det. Durch die noch engere Verknüpfung der Grundlagenforschung des MDC mit der pa-tientennahen Forschung der Universitätskli-nik Charité entsteht ein Forschungsraum von Spitzenqualität, der eine ganz neue Dimensi-on für die Lebenswissenschaften in der Regi-on eröffnet.

Mit dem Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien (BCRT) verfügt die Region über ein herausragendes gemeinsa-mes Translationszentrum von Charité – Univer-sitätsmedizin Berlin und dem Helmholtz-Zent-

rum Geesthacht. In den Indikationsbereichen Immunologie, kardiovaskuläres und muskulo-skelettales System werden Technologien und Produkte für personalisierte Therapien mittels Zellen, Biomaterialien und bioaktiven Fakto-ren erforscht und in die klinische Anwendung überführt.

Gute Gründe für Ansiedlungsvorhaben in der Hauptstadtregion auf einem Blick:

Dichte und Exzellenz von Forschungseinrich-– tungen und Hochschulen – hervorragende Basis für forschende Unternehmen und Koo-perationenGründerhauptstadt Deutschlands und einer – der Top-Investitionsstandorte Europas Einzigartige Kliniklandschaft mit großem – und vielfältigem Patientenkollektiv Synergien durch ausgeprägte Netzwerk-– strukturen und politische Unterstützung Hochqualifizierte Arbeitskräfte und beste – Rahmenbedingungen für Produktion Günstige, verfügbare Gewerbeflächen und – Büroimmobilien in attraktiven Lagen Sehr gute Förderbedingungen in Europa– Entscheiderzentrum: Sitz von Parlament, Re-– gierung und SpitzenverbändenHohe Lebensqualität und niedrige Lebens-– haltungskosten.

Das Clustermanagement Gesundheitswirt-schaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital unterstützt an der Schnittstelle von Wirt-schaft und Wissenschaft die Vernetzung und den Technologietransfer vor Ort und auf in-ternationaler Ebene. D

Kontakt

Dr. Kai BindseilClustermanager Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital [email protected]

Wissenschaftler des Berlin-Brandenburger Centrums für Regenerative Therapien (BCRT) im Zellkultur-Labor

Europas größtes Krankenhauslabor: Labor Berlin

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