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BILDUNG UND AUSBILDUNG BILDUNG UND AUSBILDUNG Mehr als nur Wissensvermittlung Mehr als nur Wissensvermittlung Isabell Buttron beri chtet über Bi ol ogi e- Experimente unter Schwerelosigkeit in Raketen über Nordschweden topTHEMA topTHEMA Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International) Nr. 359 (2011/6) Österreich das MENSAzin STRÄUSSE STRÄUSSE ZUM JAHRESAUFTAKT ZUM JAHRESAUFTAKT Hermann Moser zeigt, wie das Neu- jahrskonzert musikalische Qualität, Unterhaltungswert und Erfolg vereint TEXUS-49 TEXUS-49 SCHLAFLOS IN SCHWEDEN SCHLAFLOS IN SCHWEDEN

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BILDUNG UND AUSBILDUNGBILDUNG UND AUSBILDUNGMehr als nur WissensvermittlungMehr als nur Wissensvermittlung

Isabell Buttron berichtet über Biologie-Experimente unter Schwerelosigkeit in Raketen über Nordschweden

topTHEMAtopTHEMA

Vereinszeitung von Mensa Österreich(Mitglied von Mensa International)

Nr.

359

(20

11

/6)

Österreich das MENSAzin

STRÄUSSE STRÄUSSE ZUM JAHRESAUFTAKTZUM JAHRESAUFTAKTHermann Moser zeigt, wie das Neu-jahrskonzert musikalische Qualität, Unterhaltungswert und Erfolg vereint

TEXUS-49 TEXUS-49 SCHLAFLOS IN SCHWEDENSCHLAFLOS IN SCHWEDEN

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topIQ 2

MENSA ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig – derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast al-len Ländern der Welt. MENSA (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt kei-ner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, die die einzige Qualifi kationerfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbar-machung intellektueller Begabung unterstützen.

Näheres ist im Internet zu fi nden:http://www.mensa.at/

Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer

Andreas PichlerRudolf-Nurejew-Promenade 1/8/71220 [email protected]

und fordern Sie den MENSA-Vortest an. Wir senden Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durch-führen können.

Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 %der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an unserem offi ziellen und überprüften Test teilzunehmen. Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut.

Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt.

WIE WERDE ICH MITGLIED?

Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahl-scheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeit-gerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA-Konto eingezahlt werden:

Bankhaus Carl Spängler & Co. AGBLZ 19530, Konto-Nr. 100.133.100BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100

MITGLIEDSBEITRÄGE

Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ) 44 €für alle Mitglieder bis 19 22 €für StudentInnen bis 27 33 €für Familien in gemeinsamem Haushalt 66 €für Gastmitglieder 33 €

SONSTIGE GEBÜHREN

Aufnahmetest (MENSA-Haupttest) 44 €Vortest 5 €Bearbeitungsgebühr für Fremdtest 10 €Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder) 33 €

IMPRESSUM

VERANTWORTLICHKEIT:

topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingela-denen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Ver-öffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschlä-ge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die aus-schließlich ihre eigene Meinung widerspie-geln, nicht jene des Vereins. Die Zusen-dung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen ver-bleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Annahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentli-chung liegt bei der Redaktion.

MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND

VERLEGER:

MENSA ÖSTERREICHPostfach 502, 1011 Wienwww.mensa.at

Redaktionsadresse:Faberstraße 28, 5020 SalzburgE-Mail: [email protected]

DRUCK:

Druckerei Roser GmbH & Co KGMayrwiesstraße 23A-5300 Hallwangwww.roser.at

Aufgabepostamt: 5300 Hallwang

REDAKTIONSTEAM:

Peter Kemptner: Chefredakteur, SatzTel. +43 (699) 11300802Karin Heiduck: Stellvertreterin, Redaktion, Bildredaktion, Satz, Lektorat

Sieglinde Fürst: LektoratDoris Challupner: LektoratClaus-Dieter Volko: LektoratMaja Balik: Terminplan

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen.

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28. Jänner 2012

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WHO IS WHO

Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at

LOKALSEKRETÄRINNEN & LOKALSEKRETÄRE:

Kärnten: Dieter Fleiß [email protected] +43 4232 8012Niederösterreich: Tassilo Halbritter [email protected] +43 2772 54654Oberösterreich: Karina Leitner [email protected] +43 732 759738Salzburg: Andreas Lenz [email protected] +43 676 4901789Steiermark: Thomas Magnet [email protected] +43 660 4637681Tirol: vakantVorarlberg: Johannes Wagner [email protected] +43 5522 72721Wien: Jan Haase [email protected] +43 720 739115

Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel-Höller. Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank).

Georg Fischhof

Gründer und Ehrenpräsidentfi [email protected]

WEITERE FUNKTIONEN:

Markus Schwaiger

Webmaster [email protected]

Franz Langmayr

Ombudsmann, [email protected]

Karin Heiduck

Vereinsinterne [email protected]

VORSTAND [email protected]

Rudolf Challupner

Vorsitz und Repräsentantin MENSA [email protected]

Jan Haase

[email protected]

Andreas Pichler

[email protected]

Sieglinde Fürst

Budgetierung und [email protected]

Peter Kemptner

Öffentlichkeitsarbeit und externe [email protected]

Fritz Schachinger

SIGHT-Koordination [email protected]

Gerald Schmid

[email protected]

Thomas Wolkenstein

[email protected]

Maja Balik

Aktivitäten- und [email protected]

Renate Birgmayer

[email protected]

Jörg Krenmayr

[email protected]

Tassilo Halbritter

[email protected]

Monika Bargmann

Mensa [email protected]

RECHNUNGSPRÜFUNG: Dietmar Wagner und Nikolaus Wagner

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EDITORIAL

Peter Kemptner

Karin Heiduck das MENSAzindas MENSAzin

KOMMENDE VERANSTALTUNGEN

Zwei Stunden lachen (Die Sendung mit den Ms) 25Jan Haase

Charming 2012 57Karina Leitner

Terminübersicht 58

MENSA Österreich / Impressum 2

Who is Who 3

Editorial 4Peter Kemptner, Karin Heiduck

Inhalt 4

Quo Vadis, Mensa Österreich? 6Rudi Challupner

Viktor Farkas 1945 - 2011 7Tassilo Halbritter, Verena Kraxner, Ronald Bernauer

Lokalgruppen berichten 8

Aus Potenzial Erfolge generieren 26Jörg Krenmayr

topIQ sucht dich! 40topIQ-Redaktion

Special Interest Groups (SIGs) 41

1. Internationaler SIGHT-Kongress in Sofi a 44Fritz Schachinger

Quo Vadis, Mensa International? 56Rudi Challupner

ARTIKEL MIT MENSA-BEZUGViel Bildung zum Jahreswechsel

Liebe Leserin, lieber Leser!

Auch wenn das MENSA-Jahr von Gene-ralversammlung zu Generalversammlung geht und damit von Pfi ngsten bis Pfi ngs-ten: Was ihr vor euch habt, ist die letzte Ausgabe vor dem Jahreswechsel. Sie ist voll mit interessanten Beiträgen zum Heft-

schwerpunkt Bildung und Ausbildung, aber auch zu anderen Themen fi ndet sich abwechslungsreiche, an-spruchsvolle Lektüre. Sogar zum bevorstehenden Jah-reswechsel ist ein aktueller Beitrag dabei.

Trotz der jahreszeitlichen Kühle lässt einige Autorinnen und Autoren das topTHEMA des nächsten Hefts „Mit-einander: Solidarität, Integration und Soziales“ nicht kalt. Noch ist Platz für einige weitere Beiträge, bitte denkt da-ran, sie rechtzeitig zu schicken!

Spannend dürfte auch die Beteiligung am geplanten Schwerpunktthema „Hund und Katz“ für die Ausgabe 361 sein. Damit sind sowohl tierische Themen gemeint als auch alles, was mit Gegensätzen, Unverträglichkei-ten, unterschiedlichen Meinungen und mit Disputen zu tun hat.

Wir wünschen einen fulminanten Start in das Jahr 2012 und viel Freude beim Lesen von topIQ!

Karin & Peter

P.S. Wer gerne die Zukunft von topIQ mitbestimmen möchte, ist herzlich eingeladen, an der Gestaltung der Zeitschrift aktiv mitzuwirken. Mitglieder mit Hang zur Kre-ativität, zu Grafi k und Gestaltung, meldet euch bei uns!

Peter Kemptner Karin Heiduck

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INHALT

INHALT

topIQ Nr. 359

DENKSPORT, LYRIK & AMÜSANTES

Sprachecke: Konsonanten 40Tassilo Halbritter

Enigma 23 48Christian Rieseneder

Zehntes österreichisches Bundesland entdeckt 49Ossi Heiter

MENSA Junior Quiz 32 49Andreas Pichler

Grips 5 50Andreas Pichler

Fokus 13 53Karin Heiduck

Schachdiamanten 39 54Andreas Pichler

Wer, was, wann, wo …? Nr. 4 55Sieglinde Fürst

ARTIKEL VON ALLGEMEINEM INTERESSE

Streichholz 4 - eine Bildgeschichte 27Hermann Moser

London 28Aleksandar Arandjelovic

Texus-49 Schlafl os in Schweden 30Isabell Buttron

Platonische Liebe in Budapest 33Anna Dukasz

Die chemischen Elemente 34Alexander Wimmer

Ein Bildungskonzept für Österreich und die EU 12Iris Studeny

Relevanz von Intelligenz für den Studienerfolg 15Claus-Dieter Volko

Pfi ffi g, Smart, TED! 16Thorsten Kreissig

Bildung für alle 18Hermann Moser

Die Shree Tana Tyoti Secondary School in Nepal 20Monika Feichtinger

Studium und Karriere 22Claus-Dieter Volko

Bildung für den Jahrgang 2050 23Michael Ziegler

Vergleichbarkeit von Abschlüssen 25Claus-Dieter Volko

SCHWERPUNKT BILDUNG & AUSBILDUNG

Felix‘ Wissensecke - Die Forschung am CERN 35Felix Pressler

Unabhängige Richter, schlanke Gesetzbücher 36Jakob Schiechtl

Bulgarien - Teil 2 38Johann Rachbauer

Sträuße zum Jahresauftakt 46Hermann Moser

ARTIKEL VON ALLGEMEINEM INTERESSE

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Eine kleine Änderung – ab sofort gibt es Quo Vadis in zweifacher Ausführung. Einmal als „Österreichausgabe“, einmal als internationale Version. So kann man sich aussuchen, was man zuerst lesen möchte.

Unsere Statuten, an-erkannt von der Ver-einsbehörde am 22. September 2011, haben wir nun auch in die englische

Sprache übersetzt. D.h. „wir“ ist nicht zutreffend. Brigitte Nicholson hat spontan diese Arbeit übernom-men und sie in Rekordzeit erledigt. Danke Brigitte, vielen Dank!

NEUE STATUTEN ONLINE

Wenn ihr diese Ausgabe unserer Vereinszeitung in euren Händen habt, werden beide Versionen un-serer Statuten bereits auf unserer Homepage aufrufbar sein. Die in-ternationalen Statuten (nur in eng-lischer Sprache) kommen auch noch dazu – damit sind dann die für das offi zielle Vereinsleben wich-tigen Grundlagen für jedes Mitglied einsehbar. Sollte jemand keine Möglichkeit für einen Internetzu-griff haben oder aus einem anderen Grund die Statuten lieber in Papier-form haben wollen – dann bitte ein Schreiben an mich, und ich sende postwendend eine Kopie unserer wie auch der internationalen Statu-ten zu.

Ich würde mich freuen, wenn vie-le Mitglieder die neuen Statuten durchlesen. Einige Verbesserungs-vorschläge haben wir ja schon während des Referendumsprozes-ses erhalten. Weitere Anregungen für Präzisierungen und mehr Klar-

heit sind willkommen. Zur Einarbei-tung aller Vorschläge ist ein Statu-tenreformkomitee unter der Leitung des Generalsekretärs in Planung. Zusätzliche Mitglieder im Statu-tenreformkomitee sind ebenfalls willkommen. Eine entsprechende kurze Nachricht an [email protected] (Jan Haase) oder an mich ([email protected]) wird sehr gerne gelesen. Jan wird sich dann prompt melden und den Statuten-reformplan mitteilen. Eines unserer Ziele ist, beim Charming 2012 in Linz eine neue, noch bessere Versi-on beschließen zu können.

QUO VADIS? MENSA ÖSTERREICH HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN

Rudi Challupner

Die Beschlüsse:

Im Schiedsverfahren „Verfehlun-gen des Vorsitzenden“ wurden die Erkenntnisse des Schiedsgerichts hinsichtlich des Nichtzutreffens fast aller Vorwürfe zur Kenntnis genom-men. Hinsichtlich der Problematik im Zusammenhang mit der Sta-tutenänderung (lange Verfahrens-dauer etc.) gab es objektiv nach-vollziehbare Gründe, die eine Rüge des Vorsitzenden als keinesfalls ge-rechtfertigt erscheinen ließen.

Im zweiten Schiedsverfahren wur-den nach intensiver Diskussion aller Aspekte und gründlicher Abwä-gung aller Argumente und Sachver-halte die Ausschlüsse ausgespro-chen bzw. wird jenen Mitgliedern, die vor Ende des Schiedsverfah-rens selbst ausgetreten waren, der Wiedereintritt verwehrt.

Zurück zu erfreulicheren Dingen. Zum, wie ich meine, wichtigsten Treffen seit vielen Jahren – der Ak-tiventag ist endgültig fi xiert. Er wird vom 9. bis 11. März 2012 in Linz stattfi nden. Automatisch eingela-den wurden alle Funktionäre (Vor-standsmitglieder, Lokalsekretäre, Proktoren, SIG-Leiter, Webmaster, usw.). Aber auch „normale“ Mitglie-der können teilnehmen. Ein diesbe-zügliches Schreiben mit den Details dazu wird demnächst kommen.

Herzliche Grüße, euer RUDI

Vorstandss. 03.12.11 Foto: K. Heiduck

SCHIEDSVERFAHREN BEENDET

Bei der letzten Vorstandssitzung wurden auch die beiden Schiedsge-richtsverfahren offi ziell abgeschlos-sen. Die beiden Schiedsgerichte haben zahlreiche Empfehlungen gemacht und, nach eigenen Wor-ten, „dem Vorstand sehr gute Ent-scheidungsgrundlagen geliefert“.

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Sein umfangreiches SF- und Phänomene-Archiv wird der Nachwelt erhalten bleiben, denn Viktor vermachte seine Sammlung der Wiener „Villa Fantastica – Bibliothek für fantastische Literatur“: www.villa-fantastica.com

Die Feuerbestattung von Viktor fand am 23.11.2011 auf dem Wiener Zentralfriedhof statt. Mensa spendete einen Kranz, und fünf Mitglieder waren zur Verabschiedung gekommen, neben etwa 70 anderen Freunden und Be-kannten.

Viktor Farkas antwortete 1997 auf die von Reinhard Habeck gestellte Frage: „Glauben Sie an Gott?“ mit folgenden Worten: „Ich glaube schon, dass es ein unvorstellbares überlege-nes kosmisches Bewusst-sein gibt, das diesen Ter-minus rechtfertigt, aber es verstehen zu wollen, sollte man besser nicht versu-chen. Wie sollte das auch

Viktor hat mich wieder zu Mensa zurückgebracht und motiviert, etwas für den Verein zu tun, nach-dem ich durch meinen Wegzug von Wien die Kontakte verloren hatte.

Einen kurzen Überblick über seine berufl ichen Tätigkeiten und seine Bücher bringt Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Farkas

Viele Fotos von Viktor und ein Nachruf von Reinhard Ha-beck fi nden sich auf der HP der „ScienceFictionGrup-peWien“ (SFGW), denn Viktor war dort jahrzehntelang Mitglied: http://www.sfgw.at/sfgw044viktorfarkas.html

Lesung in der Bibliothek Vorchdorf am 9.11.2010© www.vorchdorfonline.at

möglich sein? Da wir das Universum nicht begreifen kön-nen, wie sollten wir ein ‚Etwas‘ verstehen, das dieses Universum geschaffen hat…?“

Unser langjähriges Mitglied Viktor Farkas, geb. 1945, starb am 1. November 2011 nach längerer, schwerer Krankheit in Wien. Viktor schrieb viele Artikel für die ‘Diskussion’ und war in dieser Zeit maßgeblich an der Redaktion beteiligt. Er war auch als früherer Wiener LocSec aktiv.

VIKTOR FARKAS (1945 – 2011)

Tassilo Halbritter

Am 1. November starb ein, wie er mir als Signatur in eines seiner Bücher geschrieben hat, „lieber Freund, Mensa-Kollege und Gesinnungsge-nosse“, Viktor Farkas, an seiner Krankheit. Als

ich 16 war, bekam ich durch meinen älteren Bruder das erste Buch von ihm (Unerklärliche Phänomene jenseits des Vorstellbaren) in die Hände und verschlang dieses. Später las ich noch mehrere Bücher von ihm. „Wer be-herrscht die Welt?“ war und ist nach wie vor ein Werk, welches ich gerne Interessierten als Lektüre empfehle und auch verborge.

Als ich Jahre später zu Mensa kam und feststellte, dass Viktor ebenso bei diesem Verein ist, suchte ich eine Mög-lichkeit, ihn kennenzulernen. Dies durfte ich dann auch als LocSec, als welche ich eine Veranstaltung mit ihm organisierte. Seit diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder in Wien zum Essen getroffen und telefoniert.

Lieber Viktor, ich danke dir sehr für die Telefonate und Gespräche, welche ich mit dir führen durfte und die da-raus resultierenden Einsichten und Erkenntnisse, wel-che du mir immer wieder näher brachtest! Es war sehr schön, dich gekannt zu haben. Ich werde dich stets in guter Erinnerung in meinem Herzen und Geiste haben!

Verena Kraxner

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MENSA HILFT „LICHT INS DUNKEL“

Wie schon im letzten Jahr kommt auch heuer von mir wieder ein Auf-ruf, an der Briefmarkenaktion von „Licht ins Dunkel“ mitzumachen. Ich beteilige mich schon seit etli-chen Jahren im Namen von Men-sa an dieser Aktion mit jährlichem Dankschreiben.

Also gebrauchte Briefmarken nicht achtlos wegwerfen, sondern ausschneiden, ohne einen Zacken zu verletzen und ohne vom Brief abzulösen. Bitte macht „fl eiß“ig mit und schickt eure gesammelten Marken an die Briefmar-kenabteilung SOS Kinderdorf, Staffl er Straße 10a, 6020 Innsbruck. Mit solchen Spenden wurden schon zwei „Briefmarkenhäuser“ errichtet und erhalten!

KÄRNTENLocSec: Dieter Fleiss

Ich verabschiede mich mit einem Bild vom letzten Men-sianertreffen in Wolfsberg und der Hoffnung, möglichst viele von euch im neuen Jahr bei bester Gesundheit und in alter Frische zu sehen, spätestens beim Charming.

Liebe Grüße aus Kärnten,euer Dieter

Die Bilder oberhalb der Lokalgruppenberichte sind von:

Seite 08: Dennis Fromme; Monika Bargmann

Seite 09: scot2342; Problemkind; Rudolf Mittelmann

Seite 10: Mausemarie; FotoRita; Monika Bargmann; dicktay2000

Seite 11: la jul; Thomas Pintaric; FatlumFoto: Tassilo Halbritter

Ich habe Viktor vor etlichen Jahren in der Mensa ken-nengelernt. Doch schon vorher hatte ich ein Buch von ihm gelesen, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Sehr rasch kamen wir zu seinen Themen

ins Gespräch und freundeten uns allmählich an. Ich war sehr erstaunt über sein großes Wissen über die Din-ge, die so in der Welt geschehen, und wunderte mich sehr über seine enorme Belesenheit, da er doch auch berufstätig war. Obwohl seine Weltschau einen heftigen Zug von Pessimismus hatte, bemerkte ich doch immer wieder einen Schuss Humor, eine Art Augenzwinkern und einen begeisterten Drang, mit seinen Büchern die Menschen aufzurütteln und die Welt zu verbessern. Sehr erheitert hat mich die Tatsache, dass er sich für die Welt des Dagobert Duck so engagierte. Anfänglich hielt ich das noch für eine Art Entspannungsübung, bis ich aber durch seine Vorträge und prägnanten Analysen bemerk-te, wie diese amerikanische Märchenwelt ein Spiegelbild der Gesellschaft ist.

Viktor war in meinen Augen ein großer Idealist und ein Kämpfer für die Gerechtigkeit. Seine Bücher beschreiben ein Bild des Menschen, wie er offensichtlich durch alle Zeiten an seinen Unzulänglichkeiten und seiner Unvoll-kommenheit durch die seine Welt der Irrtümer stolpert und dabei so viel Unrecht und Unglück erzeugt. Viktor streifte aber ohne Scheu auch an Grenzgebiete an, inter-essierte sich sehr für Ufos und Außerirdische und für die Fragen der frühesten Menschheitsgeschichte.

Ich blieb mit ihm in einem freundschaftlichen Kontakt, deshalb erfuhr ich auch von seinem schweren Leiden. Mit meiner Frau besuchte ich ihn im Hanuschkranken-haus und in der REHA-Station in Bad Tatzmannsdorf. Mein Eindruck war, dass er bis zuletzt damit rechnete, gesund zu werden. Er erzählte mir von seinem nächs-ten Buch, das schon in Arbeit war. Sein Lebensmut und seine geistige Energie standen in völligem Gegensatz zum äußeren Eindruck nach der schweren Herzopera-tion. Dennoch war ich zuversichtlich, dass er wieder ins Leben zurückfi nden würde. Umso tragischer ist für mich jetzt sein Ende in einem Lebensalter, das nach heutigen Begriffen nicht mehr zum „hohen Alter“ gehört.

Viktor Farkas war nicht nur ein begnadeter Schriftsteller und Mahner in der heutigen Zeit, sondern auch ein ganz liebenswerter Mensch.

Ronald Bernauer

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HERBSTFIEBER

Die Monate Oktober und Novem-ber waren (besonders für diejeni-gen, die mit der Charming-Orga-nisation zu tun hatten) eine sehr ereignisreiche Zeit, die ihren vor-läufi gen Höhepunkt im Buchungs-start am 1.11. gefunden hat. Aktuelle Einblicke in die Bu-chungslage sowie sonstige Details zum Charming fi ndet ihr auf Seite 57 in diesem topIQ.

Parallel zu den Charming-Vorbereitungen lief das Ver-einsleben mit den monatlichen Stammtischen und Ku-linarisch-Treffen in gewohnten Bahnen. Die bestbesuch-ten Veranstaltungen waren die von Claudia organisierte Exkursion zur Sternwarte in Sandl und FKK. Hier haben jeweils 13 Personen teilgenommen.

OBERÖSTERREICHLocSec: Karina Leitner

Berichte aus denLOKALGRUPPEN

MENSA Österreich

FAR WEST REPORT

Endlich ist es uns gelungen, doch auch einmal ein Foto von unse-rem monatlichen Stammtisch in Vorarlberg herzuzeigen. Natürlich fehlen einige unserer regelmäßigen Besucher, aber ihr seht, dass wir bei unseren regelmäßigen Treffen doch – und das erfreu-licherweise fast immer – eine relativ große Gruppe sind.

VORARLBERGLocSec: Johannes Wagner

Eine noch größere Runde werden wir sicherlich bei unse-rem nächsten Weihnachtsmeeting sein, das traditionel-lerweise am 5. Jänner stattfi ndet: da hat jeder mehr Zeit als im Dezember, der nächste Tag ist frei und außerdem wäre es ja Mensa-untypisch, ein Weihnachtsmeeting zu Weihnachten zu machen, oder?

Wir treffen uns am Donnerstag, 5. Jänner 2012, um 19:00 Uhr zum Weihnachtsessen im Restaurant Traube, Braz, Klostertalerstrasse 12. Gäste sind natürlich immer herzlich willkommen!

Liebe Grüße aus Vorarlberg - und allen, die wir nicht (mehr) persönlich treffen, wünschen wir frohe Weihnach-ten und ein Superjahr 2012!

Euer Hans!

Das bereits traditionelle FKK (Fremde Kekse Kosten) fand am 3. Dezember bei mir zu Hause statt. Da hier in den vorangegangenen Stunden auch schon die Vor-standssitzung stattgefunden hatte, war der Besuch nicht nur sehr gut, es waren vor allem die meisten Vorstands-mitglieder geblieben, sodass große Teile Österreichs ver-treten waren. Und aus Deutschland kam TeeKay herein-geschneit, was die FKK-Runde sogar zur internationalen Mensa-Veranstaltung machte.

Liebe Grüße aus Linz,

Karina

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KELLERGASSE OHNE MENSA

Im Oktober war ein Ausfl ug zum stürmischen Weinherbst nach Ahrenberg (längste Kellergasse Österreichs) geplant, der jedoch leider mangels Anmeldungen nicht zustande kam.

Das Interesse an der Exkursion ins Museum Marienthal (bei Gramatneusiedl) am Samstag, den 19. November, war ähnlich. Wir ließen uns nur zu viert durchs Museum und die ehemalige Arbeiterkolonie führen. Dabei ist das Museum ganz neu und die historische Bedeutung der zugrunde liegenden Studie (Die Arbeitslosen von Mari-enthal, 1932) von außerordentlicher soziologischer Re-levanz.

Als die traditionsreiche Textilfabrik Marienthal 1929/30 geschlossen wurde, führte dies zu einer sozialen Kata-strophe für die angeschlossene Arbeiterkolonie: Rund 80 Prozent der Bevölkerung litten unmittelbar unter den Folgen von Arbeitslosigkeit und waren auf soziale Unter-stützung angewiesen.

Die Reaktion der Betroffenen auf diese durch Armut, Ar-beits- und Perspektivenlosigkeit geprägte Situation und deren Folgen für den Einzelnen wie die Gemeinschaft waren Thema der zum Klassiker der empirischen So-zialforschung avancierten Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ und bilden auch Impuls und Ausgangspunkt für das Museum – von der Genese des Bauerndorfes, der Entwicklung der im frühen 19. Jahrhundert entstan-denen Industriegemeinde, mit der Entfaltung einer frühen Pendlergemeinde nach der Fabrikschließung bis hin zur Wiederentdeckung Marienthals seit den 1970er-Jahren.

Ich bin schon neugierig, ob an der geplanten Besich-tigung des versteinerten Austernriffs von Stetten (bei Korneuburg) am 8. Dezember mehr Interesse besteht, ansonsten mache ich die niederösterreichischen Exkur-sionen wieder einmal dicht …

Ein sichtlich enttäuschter LocSec!

Tassilo

NIEDERÖSTERREICHLocSec: Tassilo Halbritter

STEIERMARKLocSec: Thomas Magnet

HALLO MENSIANER!

Nach einer etwas längeren Som-merpause haben sich im November rekordverdächtige 9 Mensianer und Interessierte getroffen. Da freut sich der LocSec, danke und weiter so!

Unsere Lokalität wird wieder die Eschenlaube bleiben, wie ihr durch eure Anwesenheit abgestimmt habt. Also am 14.01. und 14.02. wieder in der Eschenlaube mit Beginn um 20.00 Uhr.

Am 14.01. fi ndet um 14.00 Uhr wieder ein Mensatest statt. Veranstaltungsort ist der Seminarraum 15.47 im Resowi Zentrum der Karl Franzens Uni Graz. Ich bitte euch um die Weiterleitung an Interessierte.

Man sieht sich, euer LocSec Thomas

LOKALGRUPPE IM UMBRUCH

In Tirol fi ndet derzeit ein Wechsel statt. Noch wurde kein Nachfolger für Jakob Schiechtl als LocSec bestätigt. In-teressierte sind weiterhin aufgerufen, sich zu melden.

TIROL

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BERICHT AUS WIEN

In Wien gab es wieder ein paar nette Veranstaltungen. Darunter Treffen der EsSIG, die diesmal die koreanische und die mexikanische Küche genoss, die monatlichen Tarockrunden, Mensa-Cafés, die Kinobesuche der SIGnema und den Spieleabend.

WIENLocSec: Jan Haase

Berichte aus denLOKALGRUPPEN

MENSA Österreich

SALZBURG-TAGEBUCH

30.9.2011 – Tag der Intelligenz in Salzburg: In einer kleinen abge-schiedenen Gaststube haben uns einige Interessenten besucht und auch sechs Personen den Test gemacht. Ein Interview von Radio Salzburg wurde am 1.10. ausgestrahlt und ist auf der Mensa-Homepage auch nachhörbar.

5.10.2011 – mit Antje (Interessentin) und Adrian (neues Mitglied – herzlich willkommen!) haben wir einen ange-nehmen Abend verbracht und uns über unseren bishe-rigen Lebensweg unterhalten und unsere Erfahrungen ausgetauscht.

2.11.2011 – ein ruhiger Abend im Café Sigrist, sehr ge-mütlich zu sitzen und nachzudenken, wie ich die Mitglie-der motivieren könnte, vermehrt zu den Stammtischen zu kommen.

Aktuelle Termine sind auf www.mensa-aktiv.net!

Bis bald bei einer der Mensa-Veranstaltungen!

Herzlich, Andreas

SALZBURGLocSec: Andreas Lenz

Zu Weihnachten wird der Spieleabend traditionell zur Weihnachtsfeier von Mensa Wien, und dabei wird auch immer gewichtelt: Jeder bringt ein kleines Geschenk mit und bekommt dafür ein anderes zugelost – es macht im-mer wieder sehr viel Spaß, und es darf auch nach Her-zenslust getauscht werden.

tag im Monat) und einen Vortragsbesuch bei den „Logi-schen Denkern“ zum Thema Gehirntraining.

Aber es gab auch eine traurige Nachricht: Viktor Farkas, langjähriges Mensa-Mitglied, ist verstorben (siehe Artikel auf den Seiten 7 und 8). Beim Begräbnis in Simmering waren auch einige Mensianer anwesend.

Ich wünsche euch allen nach den mehr oder weniger stressigen Weihnachtsfeiertagen einen schönen Jahres-ausklang und einen guten Start in ein tolles, erfolgreiches Jahr 2012.

Euer LocSec Wien,Jan

Außerdem gab es das erste Treffen der Cocktailrunde in Wien, die hoffentlich noch viel häufi ger tagen wird, die monatlichen Aufnahmetests (immer am zweiten Sams-

Fotos: Jan Haase

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Dieser Artikel stellt einen von mir erdachten überarbeiteten Auszug dar. Ziel ist es, das Bildungssystem effi zienter, objektiver und kostengünstiger zu gestalten, weitestge-hend zu modularisieren, die Notengebung

zu objektivieren und gleichzeitig realistische Rahmen-bedingungen zu schaffen, unter denen alle Schüler/Stu-denten ihr Potential ausschöpfen können.

Dazu ist Folgendes nötig:

• Lehrplanadaptierung und Modularisierung des Stoffes

• Aktualisierung des Schulsystems• Computerisierte Tests für Theorieprüfungen• Österreichweit einheitlicher Prüfungsstoff• EU-Konformität und EU-weite Umsetzung• Einführung einer Prüfungscard, ähnlich der E-Card,

auf der alle Prüfungsdaten erfasst werden

LEHRPLANADAPTIERUNG UND MODULARISIERUNG

Eigentlich haben wir ein gutes Bildungssystem, allerdings mit einigen Mängeln. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten das System zu durchlaufen – in der Normzeit oder noch langsamer – und je langsamer, desto mehr Förderungen scheint es zu geben. Für den Durchschnitt und die Un-terdurchschnittlichen ist alles geregelt. Intelligente, fl eißi-ge und begabte Schüler sind nicht vorgesehen. Von der Entdeckung oder gar Förderung der Überdurchschnitt-lichen hört man selten. Sie ist Privatsache. Ein weiteres Problem ist es, dass Noten miteinander nicht vergleich-bar sind – nicht von Schule zu Schule, nicht von Lehrer zu Lehrer und oft auch nicht einmal die zweier Schüler desselben Lehrers. Bildungseinrichtungen gleicher oder unterschiedlicher akademischen Stufen unterrichten denselben Stoff, erkennen aber oft Zeugnisse und Ab-schlüsse darüber gegenseitig nicht oder nur teilweise an.

Um Grundlagen für ein EU-weites, verbessertes Kon-zept zu schaffen, muss mit den Lehrplänen begonnen werden. Sie werden entrümpelt und vereinheitlicht. Sinn

und Zweck der Schule ist nicht nur theoretische Ausbil-dung, sondern vor allem zu einem Berufsabschluss zu führen. Der Stoff wird in standardisierte Module unter-teilt. Gewisse Module dienen als Basismodule und sind verpfl ichtend, um eine Ausbildungsstufe abzuschließen, andere optional und dienen der Schwerpunktbildung. Sind alle für einen Bildungsgrad vorgesehenen Module durchlaufen, ist die Ausbildung abgeschlossen. Für die Module werden Unterlagen erstellt, die ein Selbststudi-um ermöglichen. So können Lehrinhalte nicht nur mittels Skripten, Multimediainhalt und Download weitergegeben werden. Lehrer sollen als kompetente Ansprechpartner für Fragen via E-Mail, Forum, in Sprechstunden, ... zur Verfügung stehen und an der Erstellung der Unterlagen arbeiten.

PRÜFUNGSABHALTUNG

Theorieprüfungen werden als Multiple-Choice-Test am Computer abgelegt. Prüfl inge erhalten das vollständige Lernmaterial mitsamt Übungs-CD und umfangreichem, ausgearbeitetem Fragenkatalog, der zur Gänze getes-tet wird, ähnlich der Führerscheinprüfung. Die Anzahl der Prüfungsantritte ist unbeschränkt. Prüfungen müs-sen grundsätzlich immer in dafür vorgesehenen Prü-fungsräumen abgelegt werden. Der Prüfl ing erhält einen Ausdruck der Prüfung mitsamt Lösung und Note. Um Daten über die Qualität der Lehre zu erhalten, wird die Prüfung vor Besuch der LV abgelegt, was der Erfassung der Ausgangssituation dient. Besteht der Prüfl ing diese, hat er die LV absolviert. Nach der Prüfung werden Daten erhoben, wie, nach welchen Unterrichtsmaterialien und wie lange gelernt wurde, bei welchem Vortragenden die LV besucht wurde, Verbesserungsvorschläge und Feed-back. Das Ergebnis der Prüfung wird auf der Prüfungs-card vermerkt und zu höheren Bildungsanstalten mitge-nommen, was Anrechnungen überfl üssig macht. Man bestimmt somit selbst, wie schnell man mit seiner Ausbil-dung vorankommt. Der Auszubildende erhält staatliche Unterstützung, gekoppelt an ein Leistungsminimum und steigend mit der Anzahl der absolvierten Prüfungen und dem erzielten Notengrad.

In der Schule wurde mein Interesse an der Verbesserung des Bildungssystems geweckt. Im Studium habe ich 2007 meine Bakkalaureatsarbeit „Datenschutz und Datensicherheit, Bildungskonzept“1 aus Informatikmanagement mit einem Rohent-wurf für ein langfristiges Bildungskonzept für Österreich erstellt.

EIN BILDUNGSKONZEPTFÜR ÖSTERREICH UND DIE EU

Iris Studeny

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VORSCHULE

Beim Eintritt in die Vorschule mit drei Jahren wird der physische und psychische Entwicklungsstand des Kin-des festgestellt. Hier bietet sich eine erste Gelegenheit, Hochbegabungen festzustellen.

Die dreijährige Vorschule dient dazu sicherzustellen, dass Kinder grundlegende intellektuelle, kulturelle, sportliche, handwerkliche und Computerkenntnisse erwerben. Dass Kinder in diesem Alter schnell und leicht Fremdsprachen lernen, soll genutzt werden. So kann man unter Einsatz von Muttersprachlern den Kindern die ersten Sprachen vermitteln, z.B. kann eine Woche so aussehen, dass am Montag Deutsch, am Dienstag Englisch, am Mittwoch Französisch, am Donnerstag Russisch und am Freitag Chinesisch gesprochen wird. Jeder Native Speaker ist an jedem Tag in einer anderen Klasse. So gibt es auch keinen oder kaum erhöhten Aufwand des Lehrpersonals. Bereits in diesem Alter sollen vorhandene Fähigkeiten und Interessen gefördert werden. Besonders begabte Kinder ziehen erste Volksschuljahre vor.

VOLKSSCHULE

In der vierjährigen Volksschule sollen die in der Vor-schule erworbenen Kenntnisse weiter ausgebaut und Fähigkeiten und Interessen der Kinder weiter gefördert werden. Auch in der Volksschule wird abwechselnd von unterschiedlichen Lehrkräften unterrichtet. Ab der drit-ten Volksschulklasse werden Tests standardisiert und computerisiert abgehalten. Prüfungen, bei denen keine computerisierte Abhaltung möglich ist, werden von zwei zufällig zugewiesenen Lehrkräften des Faches unabhän-gig voneinander beurteilt. Schüler bekommen hierzu für jede Prüfung eine anonymisierte Nummer zugewiesen, die anstelle des Namens angegeben wird. Die Noten werden in ein Programm eingetragen, das anhand der Nummer dem betreffenden Schüler die Note zuweist. Das Prüfungsergebnis ergibt sich aus dem Durchschnitt der beiden Noten. Es wird kaufmännisch gerundet.

MITTLERE SCHULFORM

Die mittlere Schulform dauert vier Jahre. Ab dieser Schul-stufe werden Schüler mit gutem und ausgezeichnetem Erfolg von der Anwesenheitspfl icht in theoretischen Lehrveranstaltungen befreit.

Der Unterricht wird sooft wie möglich in der entsprechen-den Umgebung, wie z.B. Zoos, Museen etc. abgehalten. Es erfolgen Vorbereitungen auf das zukünftige Berufsle-ben. Es werden Fachveranstaltungen mit den Schülern besucht, wo diese sich über Ausbildungsmöglichkeiten, Berufe und Arbeitsmarkt informieren können und neutra-les, sachliches Informationsmaterial erhalten.

OBERSTUFE

Der Bereich der Oberstufe spaltet sich in zwei Bereiche, nämlich darin, dass sich der Auszubildende dazu ent-schließt, sich einer Lehre zuzuwenden oder weiterhin ausschließlich die Schule zu besuchen. Auszubildende, die sich zu einer Berufslaufbahn entschließen, können durch das Modulsystem ebenfalls zur Hochschulreife gelangen. In der Oberstufe ist unabhängig vom gewähl-ten Schulzweig eine berufl iche Ausbildung vorgesehen. Die Befreiung von der Anwesenheitspfl icht gilt auch hier – insofern ein gewisses Leistungspensum erbracht wird.

Nach der Matura ist nicht nur ein schriftliches Matura-zeugnis auszufolgen, sondern dieses muss sich auch in elektronischer Form, wie alle Prüfungen, auf der Bil-dungscard vermerkt werden.

FAZIT

Die Vorteile dieses Ansatzes sind, dass Schüler, die in einem Fach oder generell höher begabt sind, schneller abschließen und bereits die Lehrveranstaltungen aus höheren Bildungseinrichtungen vorziehen können. Die-jenigen, die Probleme haben und mehr Zeit benötigen, bekommen diese auch. Nur die Prüfungen über die Pro-blemfächer, nicht aber ganze Jahrgänge müssen wieder-holt werden. Noten werden objektiver und Leistung wird belohnt.

LITERATUR

1 „Datenschutz und Datensicherheit, Bildungkonzept“, 2007, Iris Studeny

ÜBER DIE AUTORIN

Iris Studeny wurde 1982 in Wien geboren, hat in Wien nach Abschluss der HAK Software & Information Engi-neering, Psychologie, Biolo-gie, Mathematik, Medizinische Informatik und Informatikma-nagement studiert und arbeitet derzeit als Programmiererin.

Ihre Hobbys sind Lesen, Reisen, Photographieren, Fi-sche mit der Hand fangen, Theaterbesuch, …

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Im Juli 2009 veröffentlichte Bruce Charlton, Professor für The-oretische Medizin an der Universität Buckingham, in der Zeitschrift „Medical Hypotheses“ einen Aufsatz mit dem Titel „Replacing edu-cation with psychometrics“.1

ren. Das begann am Gymnasium, wo wir in der vierten Klasse am Anfang jeder Chemiestunde eine Reaktionsgleichung bekamen, die wir ausrechnen mussten. Da mir dies nicht schwerfi el und ich im-mer auf die richtige Lösung kam, wurde mir als Einzigem meiner Klasse die mündliche Prüfung zu Semesterschluss erspart, denn nach Meinung unserer Lehrerin müssten Schüler, die logisch den-ken können, den Lehrstoff nicht auswendig lernen – „sie könnten ihn sowieso“.

Auch am Anfang des Medizinstu-diums waren die ersten Prüfungen in meinen Augen versteckte Intel-ligenztests. Chemie und Physik mögen zwar durchaus mit Medi-zin zu tun haben, so wichtig ist das Wissen über diese Fächer für den Arztberuf aber nicht. Meines Erachtens ging es in der Lehre in diesen Fächern wirklich nur darum, Studierende nach der Intelligenz zu selektieren. Nach den Prüfungen in Chemie und Physik, in denen das Verständnis im Vordergrund stand und man auch ein bisschen rech-nen musste, wurde aber nur mehr Faktenwissen abgeprüft; Kreativität war im Studium überhaupt nicht gefragt.

Intelligenz wird hierzulande in der höheren Bildung als notwendige, aber nicht hinreichende Voraus-setzung betrachtet. Nun sind Per-sönlichkeit und Intelligenz eines Menschen ab einem gewissen Alter relativ stabil, außer er steht unter Einfl uss von Medikamenten oder anderen Wirkstoffen. Fragt sich,

ZUR RELEVANZ VON INTELLIGENZFÜR DEN STUDIENERFOLG

Darin behauptete er, dass das gesamte Bil-dungswesen im Prinzip eine ineffi ziente Metho-de zur Messung von

Intelligenz und Persönlichkeit sei.

Da diese Merkmale von for-maler Bildung unabhängig und ab einem Lebensalter von 16 Jah-ren weitgehend stabil seien, genü-ge es, sämtliche Bürger in diesem Alter zu testen und ihnen je nach Testergebnis eine verkürzte, auf rei-nen Wissenserwerb ausgerichtete Ausbildung zu empfehlen, so dass sie in jüngeren Jahren als bisher in den Arbeitsprozess eintreten könn-ten.

Er selbst habe bis vor kurzem die Ergebnisse der Intelligenzforschung nicht gekannt, nicht gewusst, dass der IQ, den man im Erwachse-nenalter erreicht, weitgehend ge-netisch bedingt ist und deswegen im Rahmen seiner Lehrtätigkeit Schwerpunkte gesetzt, die auf die Förderung logischen und refl ek-tierenden Denkens abzielten. Nun sei ihm aber klargeworden, dass diese Förderung sinnlos ist, weil es sich um angeborene Begabungen handelt, die allein durch Förderung nicht hervorgebracht werden kön-nen.

Was mich betrifft, so musste ich mich im Laufe meiner Bildungs-karriere niemals einem standar-disierten Intelligenztest stellen, ja mich nicht einmal einem Per-sönlichkeitstest unterziehen. Je-doch musste ich einige Male ver-steckte Intelligenztests absolvie-

Claus-Dieter Volko

ob man sich das ganze Prüfungs-wesen ersparen könnte, wenn man statt dessen zu Beginn des Stu-diums die Persönlichkeit des Stu-dierenden einer genauen Analyse unterzöge?

Wichtig ist vor allem, wie auch Charlton in einem anderen Aufsatz schrieb, die Gewissenhaftigkeit (conscientiousness). Das ist einer der fünf Faktoren, die im Big-Five-Test gemessen werden. Die ande-ren sind Extraversion, Offenheit ge-genüber Erfahrungen (openness), Umgänglichkeit (agreeableness) und Nervosität (neuroticism). Bei der Auswahl von Mitarbeitern spielt Charlton zufolge in der Praxis auch Umgänglichkeit eine große Rolle.

Ob man wohl junge Menschen mit hoher Intelligenz und hoher Gewis-senhaftigkeit nach ein paar Jahren freien Studiums ohne jegliche Prü-fungen auf die Patienten loslassen könnte?

h t t p : / / m e d i c a l h y p o t h e s e s /blogspot.com/2009/07/replacing-education-with-psychometrics.html

(cc) The Doctr

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Lernen macht mir einfach Spaß! Das war schon immer so. Seit meiner Kindheit vertiefe ich mich ebenso gerne in neue unbekannte Fachgebie-te, wie ich mich mit scheinbar unnützen Trivia vollstopfe. Als typischer Soziallerner mache ich

das am liebsten in der Gruppe. Wann immer sich eine Möglichkeit bot, direkt von anderen zu lernen, habe ich sie dankbar ergriffen. Natürlich liebe ich es auch, mich durch Bücher oder gut geschriebene Artikel zu fressen, aber am effi zientesten haftet bei mir die Verknüpfung des Wissens mit besonderen Personen und Situationen.

Mein Psychologiestudium beschleunigte sich dank gu-ter Lerngruppen, bei denen alle ihr jeweils vorbereitetes Teilwissen im Frage-Antwortspiel mit den anderen teilten und wir uns im lebendigen Dialog gegenseitig hinterfrag-ten.

Seitdem ich mir meine Zeit als freischaffender Künstler und Coach selber einteilen kann, fahre ich immer öfter zu Orten, wo Wissen in hochkompakter Form zwischen Menschen ausgetauscht wird: Vorträge, Seminare, Kul-turveranstaltungen, Events und Konferenzen – am liebs-ten mit guter Pausenkultur. Denn hier fi ndet oft der nötige Austausch statt, um dynamisch Projekte weiterzuentwi-ckeln. Eines der schönsten Konferenzformate möchte ich euch heute gerne vorstellen, nicht zuletzt deshalb, weil es zu meiner Überraschung immer noch nicht zum „Standardwissen für Ms“ gehört: die TED Talks.

PRIVATE INITIATIVE BELEBT ALTE TRADITIONEN

Wenn es TED nicht schon gäbe, müssten Mensaner es erfi nden. Denn TED bietet ein so aufregendes, abwechs-lungsreiches Umfeld, dass jeder Hochbegabte – vom autistischen Nerd mit Inselbegabung bis zum kommu-nikativen Vernetzer – dort fündig werden kann. „Ideas worth spreading“, wie der Werbeclaim lautet, können per Video auf www.ted.com kostenlos angesehen wer-

den - viel besser ist es aber, als Live-Teilnehmer bei den Konferenzen dabei zu sein.

1984 entstand aus dem Wunsch nach einer intelligenten, abwechslungsreichen Abendunterhaltung die Vorstufe von TED: der amerikanische Grafi ker und Architekt Ri-chard Saul Wurman, der zunächst mit seinen Access-Reiseführern bekannt wurde, lud ganz im Stile der im Geiste der Aufklärung entstandenen europäischen Sa-lons des späten 18. und 19. Jahrhunderts eine Grup-pe von interessanten Referenten ein, um in kurzer Zeit Fakten pfi ffi g präsentiert zu bekommen und spannende Gespräche unter den Gästen zu erzeugen. Leider war diese erste Veranstaltung fi nanziell ein Misserfolg. 1990 griff Wurman das Konzept erneut auf. Seither fand TED jährlich statt, und es entwickelte sich das heute gültige Format: teils mehrtägige Konferenzen zu einem großen, gesellschaftlich relevanten Überthema, die die Neugieri-gen, die Quer- und Weiterdenker aus der ganzen Welt zu temporären, riesigen Thinktanks vereinigen. Allen Red-nern stehen immer nur 18 Minuten zur Verfügung, um ihr Thema zu präsentieren, ganz egal, wie spannend, inno-vativ und faszinierend es auch sein mag, ganz egal, wie der Status des Redners ist. Bill Gates und Bill Clinton halten sich ebenso daran wie Bill Strickland, der seine erfolgreichen Programme für gefährdete Jugendliche vorstellt.

LEADERSHIP DURCH KOMPETENZ

Dadurch werden demokratische Gleichheit der Teilneh-mer, Leadership durch Kompetenz und vor allem eine ungeheure Dichte an Information erreicht, die durch die theaterähnliche Atmosphäre der TED Talks verstärkt wird. Denn die Zuschauer sitzen meist zwei Stunden in einem leicht abgedunkelten Auditorium, während die Speaker im Spot stehen. Alle 20 Minuten kommt der nächste Wissensvermittler zum Zug. Performance und Kompe-tenz, verknüpft mit pädagogischer Entertainerleistung, kennzeichnen einen guten TED-Talker. Die Vortragen-den kommen dabei aus unterschiedlichsten Bereichen, die das jeweilige Überthema der Konferenz aus wissen-schaftlicher, aber eben auch aus künstlerischer Sicht in vielfältigen Perspektiven durchleuchten. Und in den Pau-sen besteht bei gutem Essen die Möglichkeit, mit auf-geschlossenen Menschen neues Wissen gemeinsam zu verarbeiten, zu verdauen und weiterzuentwickeln.

TED steht dabei für T-echnology, E-ntertainment und D-esign in ihren besten Ausprägungen. Technology als Überbegriff für jede Art von Werkzeug, Technik, Anwen-dung und Kulturtechnik, die es der Menschheit ermög-licht hat, unseren heutigen Wissensstand zu erreichen. Entertainment, also Unterhaltung, weil es einfach viel besser und leichter ist, Neues mit Spaß und lustvoller

Das Kriegsross, Großpuppe aus einer Produktion des National Theatre London (cc) jurvetson

Ein spannender Galopp durch paradiesisch weite Informationswelten für Wissensdurstige, Neugierige und Dazulernjunkies.

PFIFFIG, SMART, TED!

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Blasting Mosquitoes out of the Air (cc) jurvetson

Eroberung zu lernen, als sich zum freudlosen Durchkauen von lang-weiligem, zähem (in Norddeutsch-land mit der schönen Lautmalerei „dröge“ bezeichnetem) Lernstoff zu zwingen – oder noch schlimmer, dazu gezwungen zu werden.

GESELLSCHAFTLICHE VERANTWOR-

TUNG – VOM LUXUS ZUM FREI

ERHÄLTLICHEN ALLGEMEINGUT

Seit Juni 2006 werden die Videos der TED Talks im Rahmen einer Creative Commons Lizenz kos-tenfrei im Netz für jedermann zur Verfügung gestellt. Auch Skripte sind erhältlich, und eine große Zahl von freiwilligen Übersetzern macht es sich zur Aufgabe, unentgeltlich Untertitel in bis zu 40 Sprachen zur Verfügung zu stellen. Im August 2011 waren über 900 Vorträge on-line, die im Januar 2009 50 Mio. Mal, im Juni 2011 schon mehr als 500 Mio. Mal angeschaut worden waren.

Bei TED geht es mittlerweile nicht ums Wissen allein – den Worten folgen Taten. Wirkliche Weltverbes-serung im Sinne von Erich Kästner: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Seit 2005 gibt es den TED Pri-ze, der den Preisträgern helfen soll, ihre oft ungewöhnlichen Konzepte umzusetzen. Bis 2009 waren es jährlich drei mit je 100.000 Dollar geförderte Projekte, seit 2010 wer-den einem einzigen Preisträger alle Mittel zur Verfügung gestellt.

MEIN WEG ZU TED

Für mich persönlich war die Be-gegnung mit TED eine der vielen Folgen meines Beitritts zu Mensa im Oktober 2009. Als ich 2010 zu meinem ersten EMAG nach Prag reisen wollte, dort weder persön-lich jemanden kannte noch durch meinen erweiterten Bekannten-kreis eine Übernachtungscouch für mehrere Tage in Prag zu Tage fördern konnte, wurde ich zum Couchsurfer. Über CS landete ich bei einem absolut Mensa-verdäch-tigen tschechischen BWLer, der mir nach den langen Abenden mit den Euro-Ms mitten in der Nacht noch TED-Videos zeigte. Mein Einstieg lief über die Verknüpfung von hy-perboler Mathematik, gehäkelten Korallenriffen und einem Frauenkul-turprojekt. Kein leichter Tobak, aber unkonventionell genug, um mehr zu wollen.

MEINE FAVORITEN – EIN KLEINER

WEGWEISER IM WUNDERLAND

Seit meinem ersten TED-Erlebnis in Prag habe ich schon mehrfach als Übersetzer der Talks gearbeitet, in München meine erste TED-X-Kon-ferenz besucht (also eine kleinere, quasi im Franchising System aufge-baute lokale Veranstaltung) und im September 2011 in letzter Minute versucht, noch an der TED Global in Edinburgh teilzunehmen. Leider war ich zu spät mit meiner Anmel-dung. Egal, der Versuch brachte

ENTERBRAINMENT

auf der Höhe

der Zeit

Thorsten M. Kreissigalias TeeKay

mich das erste Mal in meinem Le-ben nach Schottland, durch Zufall entdeckte ich, dass eine ehemali-ge Schülerin von mir mittlerweile in Glasgow lebt, so dass ich ähnlich beglückende Erlebnisse auch ohne die eigentliche Konferenz hatte.

Über meinen eher Mensa-orien-tierten Facebook-Account Mindy Intelligenzbestie poste ich in unre-gelmäßigen Abständen TED Talks, die mich sehr bewegt haben. Zu meinen persönlichen Favoriten ge-hören der israelische Pianist und Dirigent Benjamin Zander, der mit One-Buttock-Playing musikalische Sprache auch für Laien verständ-lich macht, die Lexikographin Erin, die wunderbar mit ihrem eigenen Nerdfaktor als „Wort-Schatzgräbe-rin“ kokettiert, oder Ken Robinson, der kurz und knapp die immer noch vorhandenen Missverständnisse unserer Schulsysteme über gutes Lernen analysiert: in seinem RSA-Animated Vortrag wurde seiner Rede nachträglich eine gezeichne-te Cartoonlandkarte zugefügt, die seine brillante Argumentation so treffend bebildert und anschaulich macht, dass Lernen hier wieder zum Ideal wird.

MENSA GOES TED – KÖLN DENKT MIT

– WIEN VIELLEICHT AUCH?

Die wichtigste Konsequenz war allerdings, dass ich zusammen mit vielen anderen Ms in Köln aus dem Tag der Intelligenz ein für Men-sa neues Format entwickelt habe: „Köln denkt mit“ verknüpft das Po-tenzial von Mensa mit der Offen-heit und Effi zienz von TED. Es ist ein für das Publikum kostenloser Bildungsevent, der nur durch den selbstlosen Einsatz vieler Ms und eine fi nanzielle Unterstützung so-wohl von MinD als auch unserem externen Sponsor Lanxess möglich

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Bereits während des Zweiten Weltkriegs begann der damalige britische Erziehungs-minister Lord Butler

Gespräche mit Vertretern von acht Exilregierungen über den Wieder-aufbau von Bildung und Erziehung in Europa nach dem Krieg. Gerade dieser Kontinent mit seiner langen und großen geistigen Tradition war in den Zustand der Barbarei zurück-gefallen, und die Wiederherstellung der Zivilisation musste auf Bildung und Erziehung aufbauen. Ergebnis dieser Gespräche war unmittelbar nach dem Krieg die Gründung der United Nations Educational, Sci-entifi c and Cultural Organization (UNESCO) als Sonderorganisation der ebenfalls gerade entstehenden UNO. Die Aufgabe der UNESCO ist die Schaffung von Frieden, nach-haltiger Entwicklung und interkul-turellem Austausch durch Bildung, Wissenschaft, Kultur, Kommunika-tion und Information.

Doch auch wenn in Europa die Zi-vilisation wieder halbwegs zurück-gekehrt ist, gibt es auf globaler Ebene noch viel zu tun. Die An-alphabeten-Rate beträgt sowohl in Afrika als auch in Südasien 37,6%, in den arabischen Staaten 27,9%, in Lateinamerika und der Karibik 8,9% und in Europa und Zentrala-sien immerhin auch 2,5% (aus einer Studie des United Nations Deve-lopment Programme für die Jahre 2005 bis 2008, berücksichtigt wur-den Personen ab 15 Jahren), doch auch innerhalb dieser Regionen ist die Streuung groß, zum Beispiel in Afrika von 73,8% für Mali zu 8,6% für Simbabwe, das dennoch im Hu-man Development Index letzter ist. Man sieht also schon an diesem Beispiel: Es gibt viele Zahlen und

Statistiken, und doch ist die Lage in jedem Einzelfall viel komplexer, als es das Zahlenwerk demonstrieren kann. Vielleicht hilft auch diese Zahl zur Veranschaulichung: 796 Millio-nen Analphabeten gab es weltweit laut UNESCO 2011.

Das größte Bildungsprogramm der UNESCO ist der im Jahr 2000 auf dem Weltbildungsforum in Dakar beschlossene Aktionsplan „Bildung für alle“ (Education for all, EFA). Da-bei haben sich 164 Staaten, dar-unter Österreich, zu den folgenden sechs Zielen verpfl ichtet:

ZIEL 1: Frühkindliche Förderung und Erziehung soll ausgebaut und ver-bessert werden, insbesondere für benachteiligte Kinder.

ZIEL 2: Bis 2015 sollen alle Kinder – insbesondere Mädchen, Kinder in schwierigen Lebensumstän-den und Kinder, die zu ethnischen Minderheiten gehören – Zugang zu unentgeltlicher, obligatorischer und qualitativ hochwertiger Grund-schulbildung erhalten und diese auch abschließen.

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ (aus der Präambel zur Verfas-sung der UNESCO)

BILDUNG FÜR ALLE

Rajasthan/Indien (cc) ILRI

wurde. Dass Lanxess durch einen persönlichen Kontakt meinerseits unser neuartiges Konzept kurz-fristig unterstützte, ermöglichte es uns, neben wissenschaftlichen Re-ferenten auch Künstler einzuladen. Die ersten Videos unserer soge-nannten Speedline sollten ab 2012 verfügbar sein.

Meine große Hoffnung ist es nun, dass andere Städte dieses Kon-zept im Prinzip kopieren und durch jeweilige Regionalsponsoren und eigene Kontakte adaptieren. So könnte Mensa in vielen Städten Veranstaltungen größtmöglichen Vergnügens anbieten, die man mit sympathischen Menschen teilt und dort gemeinsam auf unterhaltsame Art Wissen vermehrt. So dass es am Ende auch mal heißen könnte: Pfi ffi g, smart, Mensa!

LINKS

www.koeln-denkt-mit.dewww.ted.com

Auf TED könnt ihr dann einfach die Namen der Talker eingeben, schon bekommt ihr die Links zu den Videos.

oneller Kulturvermittler, Konzepter, Regisseur und Eventmanager im-mer wieder mit außergewöhnlichen Projekten. In mehr als 120 Produk-tionen unterschiedlichster Stilrich-tungen, von Straßen-Opern über Tanzabenteuer und Modenschauen bis Erlebnis-Events hat er die Gren-zen künstlerischen Erlebens immer wieder ebenso humorvoll wie effek-tiv erweitert.

Seine Projekte führten ihn u.a. ans Theater des Westens Berlin, Staatsoper Unter den Linden Ber-lin, Bayrisches Staatsschauspiel München, Opernhaus Graz, Inter-nationale Musikfestwochen Luzern, Stadsteater Malmö, Türkische Staatsoper Izmir und ans Kennedy Center Washington.

ÜBER DEN AUTOR

TeeKay (Thors-ten Micha-el Kreissig), Mensaner seit 2009, erstaunt als unkonventi-

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ZIEL 3: Die Lernbedürfnisse von Jugendlichen und Erwachsenen sollen durch Zugang zu Lernange-boten und Training von Basisqua-lifi kationen (life skills) abgesichert werden.

ZIEL 4: Die Analphabetenrate un-ter Erwachsenen, besonders un-ter Frauen, soll bis 2015 um 50% reduziert werden. Der Zugang von Erwachsenen zu Grund- und Wei-terbildung soll gesichert werden.

ZIEL 5: Bis 2005 soll das Geschlech-tergefälle in der Primar- und Sekun-darbildung überwunden werden. Bis 2015 soll Gleichberechtigung der Geschlechter im gesamten Bildungsbereich erreicht werden, wobei ein Schwerpunkt auf der Verbesserung der Lernchancen für Mädchen liegen muss.

ZIEL 6: Die Qualität von Bildung muss verbessert werden.

Jährlich wird mit einem Zwischen-bericht der Fortschritt bezüglich dieser Ziele bewertet. Dabei wur-den tatsächlich beträchtliche Fort-schritte erreicht. Allerdings kann man, nachdem schon mehr als zwei Drittel der Zeit verstrichen sind, auch bereits feststellen, dass die Ziele nicht erreicht werden. Das hat viele Gründe. Abgesehen davon, dass die Ziele, speziell die mathematisch messbaren, sehr ehrgeizig festgelegt wurden, sind manche Schwerpunkte nicht reine Bildungsfragen und daher auch nicht mit einem Bildungsprogramm alleine lösbar. Zum Beispiel die

Chancengleichheit von Frauen oder ethnischen Minderheiten, die noch nicht einmal in den Industriestaaten vollständig umgesetzt ist und wo auch kulturelle Barrieren zu über-winden sind. Und wie fast immer ist Geld das Hauptproblem. Die Unterzeichnerstaaten haben sich in Dakar auch verpfl ichtet, entspre-chende Geldmittel zur Verfügung zu stellen, was in den ersten Jahren des Programmes tatsächlich zu ei-ner deutlichen Steigerung der Ent-wicklungshilfeausgaben für den Bil-dungsbereich führte, die dann aber mit dem Ausbruch der Finanzkrise stagnierten.

Ein spezielles Problem, dem im aktuellen EFA-Jahresbericht ein Schwerpunktthema gewidmet wur-de, ist die Bildung in Konfl iktlän-dern. 47% aller Kinder weltweit, die keine Schule besuchen – das sind 28 Millionen –, leben in Ländern mit Konfl iktsituationen. Die Alpha-betisierungsrate beträgt 79% in den Konfl iktländern, verglichen mit 93% im konfl iktfreien Rest der Welt. Und 21 Entwicklungsländer geben mehr Geld für das Militär als für die Grundschulbildung aus. Mit der Kürzung der Militärausgaben dieser Länder um 10% könnten 9,5 Milli-onen Kinder zusätzlich eingeschult werden. Aber interessanterweise hat noch keines dieser Militärs eine Finanzkrise erlebt. Und die Schu-len sind selbst Konfl iktziele: In Af-ghanistan gab es 2009 mindestens 613 Angriffe auf Schulen, im Jemen waren es 2009/2010 220 Angriffe. In 24 Ländern werden Kindersolda-ten eingesetzt.

„Ein voller Bauch studiert nicht gern“, lautet in unseren Gegenden der schlaue Spruch. In den hier be-trachteten Ländern ist das Problem leider so, dass ein leerer Bauch noch weniger gern studiert. Daher gibt es von einer anderen UNO-Or-ganisation, dem „Welternährungs-programm“, ein eigenes „School Meals“-Projekt, mit dem die Kinder der ärmsten Länder in den Schulen mit Nahrung versorgt werden. Der Hintergedanke ist dabei jener, dass gerade in diesen Ländern die Eltern oft vor der Entscheidung stehen, das Kind entweder in die Schule oder zur Arbeit für den Lebens-unterhalt zu schicken. Um diesen

Kongo (cc) cyclopsr

ÜBER DEN AUTOR

Hermann Moser lebt in Wien. Als Lebensmittel- und Biotechno-loge schreibt er hauptberuflich

spannende Validierungsdokumen-te in einem Pharmakonzern. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Frau und seinem Stiefsohn. Außerdem beschäftigt er sich ger-ne mit Musik, Lesen und darüber Nachdenken.

BILDUNG

und Entwicklung

Hermann Moser

Teufelskreis zu durchbrechen, kön-nen in Teilen des School-Meals-Programmes die Kinder sogar Le-bensmittel für die Familie mit nach Hause nehmen.

Viele Organisationen und Gesell-schaften sind also tätig, um den Bil-dungsstandard der Welt zu heben. Dass die damit verbundenen Fra-gestellungen und Aufgaben kom-plex sind und in einer verzweigten Organisation wie der UNO die rech-te Hand oft nicht weiß, was die linke tut, zeigt folgendes Beispiel: Wäh-rend die UNO-Sonderorganisation UNESCO an der Erhöhung der Bildungsquoten arbeitete, drängte die UNO-Sonderorganisation Welt-bank in den 1980er-Jahren Ent-wicklungsländer dazu, Gebühren für den Schulbesuch einzuführen, was in Gegenden, wo man sich kaum seine Nahrung leisten kann, natürlich zu einem schlagartigen Rückgang der Schulbesuchsquo-ten führte, zum Beispiel in einem Bundesstaat Nigerias von 90 auf 60%. Daher wurden diese Gebüh-ren in vielen Ländern später wieder abgeschafft, und dann stiegen dort die Schülerzahlen so rasant an, dass kaum ausreichend Schulplät-ze angeboten werden konnten.

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In der öffentlichen Schule herrscht Mangel – an Lehrern, Unterrichtsmaterial, Tischen und auch an Schülern, denn nur 30 % der Schulanfänger machen auch einen Abschluss. Zu verlockend ist die Möglich-keit, ein paar Rupien als Buskondukteur oder als

Laufbursche zu verdienen oder schon als Teenager zu heiraten. Schulbücher sind zwar gratis, aber für die Schuluniform und Schreibmaterial benötigt man Geld, das von bäuerlichen Familien nur schwer aufgebracht werden kann.

Es gibt aber auch Ideen: Aufbau einer Schulbibliothek, Brieffreundschaften mit österreichischen Kindern, Ein-bindung von freiwilligen Helfern – Englisch wird zwar ab der 1. Klasse unterrichtet, aber die Kinder haben keine Gelegenheit, die Sprache auch anzuwenden.

Wer in irgendeiner Weise helfen möchte, ist herzlich will-kommen. Mehr Fotos unter

http://www.dropbox.com/gallery/8632900/1/Trip%20to%20Bhorjyang?h=3a925b

DIE ANREISE

In Kathmandu nimmt man den Bus nach Banepa (ca. zwei Stunden) und dann den Bus nach Mangaltar (ca. zwei Stunden). Man überquert den Fluss über die Hän-gebrücke und wandert zwei weitere Stunden bergauf, einen Weg, der von den Einheimischen oftmals schwer beladen zurückgelegt wird – Richtung Dorf mit Reissä-cken oder Futter, Richtung Markt mit Durians und ande-ren Früchten.

DAS DORF

Im Dorf gibt es ca. 30 Häuser, die aus Stein und Lehm gebaut sind. Vor den Häusern sind Ziegen und Büffel an-gebunden, für die mehrmals täglich Futter geholt wird. Angebaut wird hauptsächlich Mais. Sämtliche Arbeiten werden von Hand mit nur ganz wenigen Werkzeugen gemacht (ein Krummmesser zum Schneiden von Ästen, Schälen von Obst usw., eine Hacke, eine Säge).

Man kocht auf Holzfeuer in der Küche, so dass der Rauch meist durch alle Zimmer zieht. Hühner und Ziegen verirren sich oft in die Küche. Das Geschirr fi ndet in ei-nem Korb Platz, gegessen wird auf Strohmatten sitzend auf dem Boden. Im 1. Stock sind die Schlafräume, mit Holzbetten oder Strohmatten. Die Stehtoilette ist in ei-Malerisch gelegen, aber nur zu Fuß erreichbar.

Die zehnte Klasse

Bhorjyang liegt am Rande des Kathmandu-Tals und ist, wie viele nepalische Dör-fer, nur zu Fuß erreichbar. Das beschauliche Leben dreht sich um Ziegen, Büffel und Mais. Alles wird noch von Hand gemacht. Erst seit Juli 2011 gibt es Strom und die Möglichkeit für TV und Computer.

DIE SHREE TANA TYOTI SECONDARY SCHOOL IN BHORJYANG, NEPAL

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nem eigenen Häuschen, dort gibt es auch eine Wasserleitung zum Waschen.

Kinder, die schon gehen können, werden tagsüber kaum betreut, lau-fen im Dorf herum und tragen ihre kleinen Geschwister mit. Die Wege und Straßen sind großteils nicht be-fahrbar, es gibt weder Karren noch Motorräder. Zwei kleine Läden bie-ten Kekse, Süßigkeiten und elek-trische Schalter, das Dorf wurde ja gerade ans Stromnetz angeschlos-sen, und wer kann, installiert ein paar Energiesparlampen. Es gibt kein Gasthaus, kein Hotel, derzeit bemüht sich ein Bewohner um ei-nen homestay. Ich bin durch ihn in dieses Dorf gekommen, und er hat mir sein Bett überlassen, während er sich mit Frau und Kindern auf eine Strohmatte gelegt hat.

DIE SCHULE

Auf einer Bergkuppe malerisch gelegen liegen die Gebäude der Schule. Es wird von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet. Wer eine Universität besuchen möchte, müsste anschließend noch an einer anderen Schule +2 besuchen.

Unterrichtet wird in der Zeit von 10 bis 16 Uhr mit einer Mittagspause, in der die Kinder unbeaufsichtigt sind. Das Mittagessen müssen sie selber mitbringen, in einem kleinen Laden in der Nähe kann man nur Süßigkeiten kaufen.

Die Klassenzimmer sind einfachst eingerichtet, die Schüler teilen sich Bänke und Tische, es gibt keine Ablagen für Bücher und Hefte. Das Lehrerzimmer wird nur barfuß be-treten, hier gibt es für jeden Lehrer einen Plastikstuhl, für den Direktor und den Administrator auch einen Schreibtisch. Wandtafeln doku-mentieren das Unterrichtsgesche-hen, ein gewonnener Preis beweist das Engagement der Schule.

Die Schule wurde gerade ans Stromnetz angebunden und wird bald einen PC bekommen. Über diesen soll dann auch der Brief-wechsel zwischen den Kindern laufen. Die Schule bemüht sich um weitere PCs, um die Kinder auch in der Bedienung unterweisen zu kön-nen. Es gibt noch drei leere Räume, die einer Nutzung harren. Ich hatte

Bis zu zwei Stunden Fußmarsch zur Schule

NEPAL

Leben wie vor

100 Jahren

Monika Feichtinger

vor allem mit dem Direktor und drei jungen Lehrern für Englisch, Ma-thematik und Science zu tun. Alle vier sind ausgesprochen nett und sprechen gut Englisch.

WIE KÖNNTE MAN HELFEN?

• Die Schule möchte eine Schul-bücherei aufbauen. Ich habe einen Grundstein mit 26 engli-schen Büchern gelegt, es han-delt sich um Geschichten- und Sachbücher. Die Auswahl in den nepalischen Buchhandlungen ist sehr dürftig. Wer kann einfache englische Bücher entbehren?

• Wer möchte seinen alten Laptop einer sinnvollen Nutzung zufüh-ren?

• Porto nach Nepal ist ziemlich teuer, wer nach Nepal fährt und noch ein bisschen Platz im Ge-päck hat, könnte Bücher nach Kathmandu oder Bhaktapur mitnehmen oder vielleicht auch gleich selber abliefern und ein paar Tage dort bleiben. Das Dorf ist ohne Führer schwer zu fi nden, aber das lässt sich leicht organi-sieren. Zwei Lehrer wohnen ca. Das engagierte Lehrerkollegium. Fotos: M. Feichtinger

Futter holen für die Ziegen

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eine Gehstunde entfernt, in ei-nem Ort, der 2x täglich per Bus erreichbar ist, der über hervorra-gende Bergsicht verfügt (in der richtigen Jahreszeit) und auch ein einfaches guesthouse hat.

• Ich versuche, meine Schüler des BG Bad Ischl für Brieffreund-schaften zu begeistern. Aber na-türlich ist auch jedes andere Kind gerne willkommen. Ich habe vor allem an die 9. und 10. Klasse in Bhorjyang gedacht (die Kinder sind 14 bis 16 Jahre alt), aber auch unter den jüngeren fi ndet man Interessenten.

• Man würde sich sehr über ei-nen freiwilligen Helfer freuen, der über einige Zeit (mehrere Wochen oder Monate) den Un-terricht bereichern möchte. Es sind dazu keine Unterrichtser-fahrungen nötig, was bei den Abschlussprüfungen nötig ist, wird vom Englischlehrer abge-deckt. Es geht vor allem darum, ein Fenster zu öffnen, Interesse zu wecken, zu kommunizieren. Der Direktor ist selbst Vater von vier Söhnen, die zum Teil schon studieren, zum Teil noch in seine Schule gehen. Er bietet Unter-kunft und Verpfl egung in seinem Haus an und würde sich auch persönlich um das Wohlergehen des Gastes kümmern. Eine wun-derbare Gelegenheit, in das un-verfälschte ländliche Leben Ein-blick zu bekommen. Es ist keine Gebühr zu bezahlen, wie bei so vielen NGOs, die freiwillige Helfer vermitteln.

• Du hast eine andere Idee?

ÜBER MICH

Ich unterrichte am BG Bad Ischl Mathematik und Physik und habe heuer (2011) bei einer Nepalreise das Dorf Bhorjyang besucht und mich spontan in der Schule ent-schlossen, etwas zu tun. Es han-delt sich um eine Privatinitiative, an der niemand etwas verdienen soll. Es gibt auch keine Verwaltungskos-ten, die Lehrer in Bhorjyang und ich organisieren alles gratis.

Bitte kontaktiert mich bei Interesse: [email protected] am Telefon 0650 3144542

Tatsache ist: Es gibt relativ viele Absolventen eines Studiengangs, jedoch nur wenige wirklich gute Posten, etwa an der Universität.

Allgemein möchte ich folgende Einteilung von Studierenden in vier Klassen postulieren:

1. Kinder, Neffen und Nichten von Professoren oder anderen einfl uss-reichen Persönlichkeiten. Sie haben es relativ leicht, nach dem Studium einen guten Posten zu bekommen.

2. Studierende, die sich während des Studiums in der ÖH oder in anderen studentischen Initiativen wie AMSA, AIESEC, IAESTE, Club Biotech,... engagiert und auf diese Weise Kontakte zu wichtigen Leu-ten geknüpft haben.

3. Studierende, die sich nirgend-wo engagiert, aber hervorragende Leistungen erbracht haben, wie Ni-cole Z. Sie haben es schon bedeu-tend schwerer, einen guten Posten zu bekommen.

4. Studierende, die sich weder en-gagiert noch besonders gute Leis-tungen erbracht haben. Sie sind praktisch chancenlos.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es für die Karriere im akademischen Bereich zwar wich-tig ist, gute Leistungen erbracht zu haben, aber für die Spitzenpo-sitionen die zwischenmenschliche Komponente noch entscheidender ist.

ÜBER DEN AUTOR

Claus-Dieter Volko, 28, ist Informa-tiker, Medizinstudent, Zeitschriften-herausgeber und Hobbypolitiker. Einige seiner zahlreichen Compu-terprogramme und Schriften kön-nen auf seiner Homepage, erreich-bar unter der Adresse http://www.hugi.scene.org/adok/, begutachtet werden.

STUDIUMUND KARRIERE

Wie kann man seine Chancen erhöhen, den Posten zu be-kommen, den man will? Eine gute

Antwort auf diese Frage zu ge-ben ist schwierig. Jedenfalls ist es naiv zu glauben, dass man einzig durch Leistung sein Ziel erreichen wird. Hierzu nur zwei Beispiele aus meinem persönlichen Bekannten-kreis:

1. Nicole Z. promovierte in Medi-zin sub auspiciis praesidentis rei publicae. Nach dem Studium fi ng sie trotz ihrer außergewöhnlichen Leistungen (nur einer von tausend Medizinstudenten schafft eine Sub-Auspiciis-Promotion) ganz normal als Turnusärztin in einem Periphe-riespital in Niederösterreich an.

2. Patrick B. promovierte in Medizin ebenfalls sub auspiciis praesidentis rei publicae. Neben dem Studium arbeitete er mehrere Jahre lang im Forschungslabor von Professor B. mit. Nach der Promotion wurde er sofort Assistenzarzt an der Univer-sitätsklinik für Dermatologie und konnte sich in dieser Position auf eine Hochschulkarriere vorbereiten.

Diese Beispiele zeigen sehr deut-lich, dass hervorragende Studien-leistungen nicht alles sind, sondern eben auch persönliche Beziehun-gen eine Rolle spielen. Dadurch, dass der an der Universität ein-fl ussreiche Professor B. Patrick über die Jahre hindurch kennenler-nen konnte, hatte Patrick eine gute Ausgangslage, um seine karriere-technischen Ziele zu verwirklichen. Möglicherweise hätte Patrick unter diesen Umständen den Posten als Assistenzarzt an der Universitätskli-nik auch bekommen, wenn er nicht sub auspiciis, sondern nur summa cum laude promoviert hätte.

Claus-Dieter Volko

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Nachdem im zentraleu-ropäischen Raum der Übergang zur Dienst-leistungsgesellschaft mit Start in den letzten

Jahrzehnten des letzten Jahrhun-derts nun endlich erfolgreich voll-zogen worden war, ist es für die Allgemeinheit im Großen und Gan-zen beim selben geblieben. Es gibt einige große Firmen, die große Tei-le der Märkte aufgrund ihrer schier unendlichen Finanzkraft kontrollie-ren. Da nahezu alle der ehemaligen Hand- und Hilfsarbeiten automati-siert wurden, entstand ab Beginn des neuen Jahrhunderts ein immer größerer Pool von Arbeitskräften, welche aufgrund mangelnder Spe-zialausbildungen nicht mehr in den Erwerbskreislauf eingebracht wer-den konnten.

Die Politik hatte das erkannt und die Bildungssysteme konstant und tief-greifend reformiert. Im ersten Schritt wurden im Bereich der hohen Aus-bildungen ehemals schwierige und umfangreiche Studiengänge immer weiter zerlegt, bis viele, viele leicht verdauliche und mit geringem Auf-wand abschließbare Spezialisten-

studiengänge mit neuen, immer minimaleren Abschlussgraden (Bei-spiel: ehemals Betriebswirtschafts-lehre, weiter zerlegt in die Teilberei-che Marketing, Rechnungswesen, Controlling usw., dann weiter zer-legt in Teilbereiche wie Online-Mar-keting, Pressearbeit usw., dann weiter in Social-Media-Marketing, Video-Marketing, Direct-Mailing-Marketing usw. und dann nochmal in die einzelnen Teilbereiche - was dann quasi den Unternehmen die gewünschten Spezialisten anlie-fert - wie Facebook-Marketing, Google-Marketing, Twitter-Marke-ting usw.) herauskamen. Um diese schiere Unzahl von Studiengängen mit Studenten zu füllen, wurden natürlich die Zugangsbeschränkun-gen schrittweise gesenkt und die Anzahl der Absolventen von hö-heren Schulen sukzessive erhöht. Entscheidende Schritte hierfür wa-ren z.B. die konstante Senkung der Anforderungen in den unteren Schulstufen bis zur Aufhebung von Pfl ichtwiederholungen.

Im Bereich der Pfl ichtschulen und der höheren Schulen wurden hin-gegen Noten komplett gestrichen.

Beurteilt wurde forthin schriftlich, somit konnte auch keiner mehr aus dem Raster fallen, alle konn-ten Matura-Niveau erreichen, und damit wiederum wurde die Schul-pfl icht de facto verlängert (zumal es keine Sozialleistungen für Per-sonen ohne Beeinträchtigung unter einem bestimmten Bildungslevel gibt). Da es aber mit dem neuen Quasi-Pfl ichtschulabschluss so gut wie keine Jobs gibt, muss jeder noch ein ein- bis zweijähriges Spe-zialistenstudium abschließen. Die Studienpläne hierfür werden groß-teils von den großen Unternehmen festgelegt, da die Universitäten und Hochschulen durch neue Gesetze gezwungen sind, sich über unter-nehmensfi nanzierte Forschungen selbst zu fi nanzieren.

Somit ist ein stetiger Strom von Spezialisten erzeugt worden, wel-cher die Ansprüche der Arbeitge-ber zu 100% erfüllen kann. Durch das ausgeprägte Spezialistentum wurden die frisch Ausgebildeten aber auch abhängig, denn ein Wechsel in ein anderes Fachgebiet war mangels Ausbildung so gut wie ausgeschlossen. Auch in der zwei-ten Hälfte des 21. Jahrhunderts gilt die Devise, dass nur die Aus-bildung in der Jugendzeit im Beruf fi nanziell honoriert wird, alles, was im zweiten Bildungsweg gemacht wird, wird nicht honoriert bzw. ist eigentlich ungewünscht. Wobei der zweite Bildungsweg wegen der verpfl ichtenden Selbstfi nanzie-rung aufgrund horrender Studien-gebühren (im Jahr 2050 kostet ein Semester dem Selbstzahler um die € 250.000, für Schulabgänger wer-den die Studiengebühren über die Unternehmen querfi nanziert) oh-nehin für die Mehrheit schlichtweg unfi nanzierbar ist. Somit ist man in seinem Fachbereich festgenagelt, und durch die fehlende Wechsel-

Der Leser fragt sich bestimmt, wie wohl die eigenen Enkel und Urenkel in den nächsten Jahrzehnten aufwachsen werden und wie die Ausbildung aussehen wird. Dazu möchte ich nachfolgend ein paar Thesen skizzieren.

BILDUNG FÜR DEN JAHRGANG 2050

(cc) yago1.com

Michael Ziegler

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möglichkeit ist die fi nanzielle Ent-lohnung entsprechend nach unten angepasst. Es muss sich nur kaum jemand mehr die Hände schmutzig machen bei der Arbeit.

Der Leser fragt sich wohl, was denn aus der Elite bzw. dem höhe-ren Management wird und ob man seinen Enkeln da nicht eventuell ei-nen Zugang vorbereiten könnte. Da muss ich leider mitteilen, dass das ziemlich schwierig werden wird.

Als Erstes müsste man sehr viel Geld sehr gewinnbringend über mehrere Generationen anlegen, was aber durch Infl ation und Steu-ern massiv erschwert wird. Dann müsste man bereits heute Kontakte zu aussichtsreichen Familien, Clans und Verbänden aufbauen, welche über Generationen gepfl egt werden müssen. Jetzt fragt ihr euch be-stimmt: Wozu das Ganze?

Ganz einfach: die guten Positionen wurden durch Automatisierung im-mer weniger. Ein Finanzchef ver-mag mit der richtigen IT-Landschaft und intelligenten Systemen riesige Konzerne fi skalisch zu kontrollie-ren, wo früher unzählige Controller Kennzahlen ausgearbeitet und IT-Abteilungen Daten für die Auswer-tungen bereitgestellt haben usw. Somit wurde auch im Segment der hohen, gut dotierten Jobs massiv ausgedünnt, und die wenigen ver-bleibenden Jobs werden in engen, Familienbanden ähnlichen Konst-rukten durch- und weitergereicht.

Daher ist auch so gut wie kein Platz für Emporkömmlinge. In diese Kreise kommt man nur durch jah-relange generationenübergreifende Freundschaft. Und nur Mitglieder dieser Kreise können es sich leis-ten, ihre Kinder auf die ehemals allen zugänglichen, nunmehr pri-vatisierten und mit massiven fi -nanziellen Einstiegshürden abgesi-cherten Universalstudiengänge zu schicken. Auch kommen sie schon aus höheren Privatschulen, die noch mit (natürlich angepassten) Studienplänen aus dem vorigen Jahrhundert arbeiten und Noten und Leistungsdruck kennen und für eine solide Grundausbildung auf allen möglichen Gebieten sorgen. Nur mit einer solchen Ausbildung ist es möglich, einen strategischen Weitblick über die vielen Fachge-biete zu erlangen und Unterneh-men zu führen.

Und wenn ihr euch fragt, wo eure Enkel und Urenkel arbeiten werden: das sind jene Unternehmen, welche es verstanden haben, Produktkon-zepte zu entwickeln und diese so-weit mit Patenten und Gebrauchs-mustern zu schützen, dass diese nun überall auf der Welt synthe-tisch hergestellt werden können und sie sich ganz auf die Vermark-tung ihres Namens und ihrer „Bau-anleitungen“ konzentrieren. Von oben im Unternehmen kommen die Strategie und grundsätzlichen Pro-duktideen, und massenhaft „Spe-zialisten“ werden mit der Umset-zung von kleinsten Arbeitsschritten

beschäftigt, wo sie nicht mal an-satzweise das Endprodukt erfas-sen können. Dazu kommen zahl-lose Instanzen der Überwachung alias Qualitätssicherung und Pro-jektsteuerung.

Dann gibt es natürlich riesige öffentliche Verwaltungsapparate, welche alle möglichen Lebensbe-reiche (z.B. zum Schutz des geis-tigen Eigentums der Unternehmen) kontrollieren, überwachen (z.B. zum Schutz der Zahlungsfl üsse) und regulieren (z.B. zum Schutz der ständigen Gewinnung und Ver-fügbarkeit von Energie). Kleinste Abweichungen in den hochkom-plexen Abläufen können durch die integrierten Systeme zu verheeren-den Systemschäden (sowohl in Un-ternehmen als auch im öffentlichen Bereich) führen.

Natürlich wird es neben dem Syn-thetik-Standard noch ein paar Frei-geister und Querdenker geben, welche die Elite mit echten, nicht synthetischen Luxusendprodukten versorgen. Diese kleine Gruppe wird aber auch nicht mehr anwach-sen, da das Wissen um die Bear-beitung von „echten“ Materialien mit der Zeit immer weiter verloren gehen wird. Und die Masse der Menschen wird bald nicht mehr den Unterschied zwischen synthe-tischen und echten Produkten er-kennen.

gische Entscheidungen wie Organi-sations- und Prozessänderungen, Softwareeinführungen, Finanzstra-tegien incl. Investorensuche etc. Sein Hauptaugenmerk liegt auf KMUs, er berät aber auch größe-re Unternehmen wie PSA-Konzern usw.

Michael Ziegler lebt mit seiner Fa-milie in Utzenaich (OÖ).

ÜBER DEN AUTOR

Michael Zieg-ler ist Unter-nehmensbera-ter für diverse breitgefächerte Themen, vor-wiegend strate-

(cc) Neil Armstrong2

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Ossi hat bereits 1964 die Wiener Humorfa-brik gegründet und 2004 die Leitung der Pradler Ritterspiele

übernommen.

Vorstellungen der Pradler Ritter werden nur pauschal angeboten, aber mit der Humorfabrik sind auch Einzelveranstaltungen möglich, und eine solche gibt es am 27.1.2012 um 19:00 Uhr im Centimeter Währing, 1180 Wien, Währinger Gürtel 1, Ecke Jörgerstraße, spe-ziell für Mensamitglieder und ihre Freunde und Familien.

Das Programm heißt „Zwei Stunden lachen“ und bietet heitere Szenen, Pantomimen, Zaubertricks und viel Unterhaltung. Der Eintritt kostet im Vorverkauf bis zum 13.1.2012 pro Person € 4.-. Nach dem 13.1.2012 und an der Abendkasse kostet eine Karte € 9.- Für Nichtmitglieder kos-tet eine Karte € 15.-

Kartenbestellungen per E-Mail an [email protected]. Im Ant-wortmail wird die Bestellung be-stätigt und die Kontonummer zur Überweisung bekanntgegeben. Zwei Stunden Lachen und gute Unterhaltung sind garantiert. Ach-tung: Treffen um 19:00 Uhr (damit man sich ggf. noch etwas zu essen oder trinken bestellen kann), Start des Programms um 19:30 Uhr.

E x k l u s i v für Mensa Mitglieder bietet Ossi Heiter, der Leiter der Original Prad-ler Ritterspiele, im Rah-men der „Sendung mit den Ms“ eine Sonder-vorstellung mit der Wie-ner Humorfabrik an.

2 STUNDEN LACHEN

Jan Haase

Ein Schlagwort im Zusammenhang mit Bildung, das ich einfach nicht mehr hören kann, ist das der Ver-gleichbarkeit von Bildungsabschlüssen.

zwei verschiedene Dinge handelt. Keinesfalls ist es zulässig, einen der beiden Abschlüsse als höher- oder minderwertiger zu betrachten.

Das andere Mal war es eine Dis-kussion darüber, ob man nicht ver-schiedene Prüfungsmodi für ein- und dasselbe Fach zulassen sollte, um die individuellen Stärken der Studierenden (die einen tun sich vielleicht beim Lernen von detail-lierten Fakten leichter, die anderen beim Verstehen von komplizierten Zusammenhängen) besser zu be-rücksichtigen. Dagegen wurde ar-gumentiert, dass die Abschlüsse in diesem Fall eben nicht vergleichbar wären.

Hierzu ist zu sagen: Die Vergleich-barkeit der Abschlüsse ist in vielen Studienrichtungen, einschließlich der Medizin, schon seit Jahrzehn-ten nicht gegeben – und niemand hat sich daran bisher gestoßen. In der Medizin musste man im alten Studienplan die Prüfungen münd-lich absolvieren, wobei jeder Pro-fessor andere Anforderungen ge-stellt hat.

Für die Antworten, für die ein Stu-dent bei einem Professor einen Ein-ser bekommen hat, hätte derselbe Student bei einem anderen Profes-sor möglicherweise einen Fünfer bekommen. Dazu kommt, dass bei den mündlichen Prüfungen jedem Studenten andere Fragen gestellt werden und somit nicht einmal die bei ein- und demselben Professor erreichten Leistungen miteinander vergleichbar sind.

Wozu also die Forderung nach Vergleichbarkeit? Habt ihr so we-nig Selbstbewusstsein, dass ihr euch ständig mit anderen messen müsst?

VERGLEICHBARKEITVON ABSCHLÜSSEN

Denn: Meiner Meinung nach ist kein Studien-abschluss mit einem anderen vergleichbar; und außerdem: War-

um will man überhaupt Abschlüsse vergleichen? Will man die Kandida-ten auf dem Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Noten reihen? Welchen Sinn soll das haben? Jeder Mensch ist anders.

Ein Mensch ist mehr als das, was auf dem Papier steht. Jemand mag vielleicht nicht bessere Noten als eine andere Person haben, aber aufgrund seiner speziellen Fähig-keiten (die im Rahmen des Studi-ums gar nicht überprüft worden sind), Erfahrungen oder Persönlich-keit für einen Job wesentlich besser geeignet sein.

Zweimal ist in Diskussionen mit Mensa-Mitgliedern das Stichwort Vergleichbarkeit gefallen: Einmal war es ein (nunmehr ehemaliges) Mitglied, das ganz stolz auf sein eben erworbenes Doktorat in Ma-thematik war und meinte, das, was ich mache, sei mit dem, was er gemacht habe, nicht vergleichbar, weil ich für mein Doktorat in Me-dizin nicht einmal eine Dissertation schreiben müsse.

Meine Reaktion darauf: Welchen Sinn sollte es haben, Äpfel mit Bir-nen zu vergleichen? Selbst wenn ich in meinem Medizinstudium eine Dissertation anfertigen müsste, so handelte es sich um ein ganz an-deres Studium als das, welches er absolviert hat. Wer ein Medizinstu-dium absolviert hat, wird Doktor der Medizin; wer ein Doktoratsstudium der Mathematik absolviert hat, wird Doktor der Naturwissenschaften. Das sind zwei verschiedene Titel, und das zeigt, dass es sich um

Claus-Dieter Volko

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Intelligenz allein ist ja nur ein vor-sichtiges Versprechen auf Er-folg – und damit nur eine (noch) nicht realisierte Leistungsvor-aussetzung. Es braucht einige

weitere Fähigkeiten und eine gut entwickelte Einstellung, um aus ihr Leistung und darauf aufbauend Er-folg zu generieren. In den Artikeln soll es nicht um abstrakte Wissen-schaft gehen, sondern um konkrete Hilfestellungen und Denkansätze, die leicht verständlich offenlegen, was man konkret machen kann, um die eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Für konkrete Fragen und Anmerkungen zum Thema steht Mensa-Mitgliedern das Forum (über die Mensa-Homepage er-reichbar) offen. Eine breite, beleb-te und offene Diskussion zu den Möglichkeiten und Fallen hoher Intelligenz ist ein wichtiges Ziel von „Intelligenzanwendung“.

„POWER IS NOTHING WITHOUT

DIRECTION“

Dies ist aus gutem Grund einer meiner Leitsprüche – nicht erst seit ich mich im Golfsport versuche. Was bringt große Kraft, wenn man nicht weiß, wofür man sie einsetzen soll? Wie soll man je etwas errei-chen, wenn man nicht weiß, was man erreichen will? Selbst wenn man zufällig in die richtige Richtung läuft, würde man nicht erkennen, wann man angekommen ist. Kon-krete Ziele stehen am Anfang jeder persönlichen Entwicklung. Sie sind die Grundvoraussetzung für jede Art von Erfolg.

Man darf nicht dem Glauben ver-fallen, dass hohe Intelligenz allein schon dafür Sorge tragen wird zu verstehen, was einem wichtig ist. Intelligenz – für sich gesehen – ist

dumm! Sie weiß nicht, was sie sinnvollerweise machen sollte. In-telligenz ist eine nicht ausgerichtete geistige/neuronale Veränderungs-kraft. Sie ist dafür da, unser Wis-sen, unsere Erfahrungen etc. auf unsere Ziele bzw. unsere Wege hin auszurichten. Sie verwebt Informa-tionen um unsere Überzeugungen und konkreten Glaubenssätze und Ziele herum. Dies ist aber eben erst dann möglich, wenn wir klare Ziel-vorstellungen entwickeln. Wir müs-

um nicht von ihm weggerissen und innerlich verwundet zu werden. Je größer die Energie ist, umso stärker und klarer muss sie gesteuert wer-den, um nicht mehr Schaden als Nutzen zu stiften.

BEWUSSTSEIN STEUERN

Unser Bewusstsein ist die Linse, die unser gedankliches Potential ausrichtet und bündelt. Unser Be-wusstsein ist immer auf die Sache gelenkt, die momentan für uns von größter Bedeutung ist. Dies leitet sich wiederum davon ab, welche Bedürfnisse/Ziele wir haben, ob diese gerade befriedigt oder frust-riert sind und welche Möglichkeiten sich in unserer Umgebung befi n-den, diese Bedürfnisse/Ziele zu be-friedigen. Dementsprechend verla-gern sich unser Denken und unsere Wahrnehmung. Deshalb nehmen wir den Supermarkt anders wahr, wenn wir Hunger haben, als wenn wir übersättigt sind – und der Ein-kaufswagen wird bei Hunger bzw. Unterzucker sicher schneller mit Leckereien gefüllt. Das Gehirn lenkt seine Energie immer schwerpunkt-mäßig dorthin, wo sich der größte aktuelle Nutzen ergibt.

Wenn ein Bedürfnis besonders groß ist und man keine direkte Möglich-keit erkennt, dieses zu befriedigen (z.B. eine Beförderung oder eine unerfüllte Liebe), dann beschäftigt sich das Gehirn in Zeiten, in de-nen es für nichts aktuell Wichtige-res gebraucht wird, eben mit der Entwicklung von Erklärungen und Möglichkeiten, um diese frustrier-ten Bedürfnisse zu bedienen. Das kann so ablaufen, dass man sich Bedürfnisse bzw. Ziele „kleinredet“, man Rechtfertigungen dafür sucht, warum die Versuche der Bedürfnis-befriedigung scheitern oder man neue Wege sucht, um seine Ziele zu erreichen.

Bedürfnisse/Ziele zu relativieren bzw. immer wieder einmal zu re-

AUS POTENZIALERFOLGE GENERIEREN Wie angekündigt, wird es in topIQ regelmäßig Artikel geben, in denen jene Faktoren näher betrachtet werden, die wesentlich dafür sind, dass wir als Men-schen unser Potenzial voll ausschöpfen können.

(cc) chispita_666

sen der Intelligenz sagen, was sie für uns leisten soll, in welche Rich-tung sie wirken soll.

Eine Hauptgefahr von großer Kraft besteht darin, dass sie falsch aus-gerichtet viel Schaden anrichten kann. Als Kind verfügt man bei-spielsweise über wenig physische Kraft und Körpergewicht. Wenn man stürzt oder an einer Wand streift, dann wird man vielleicht so-gar ohne Abschürfungen davon-kommen. Wenn man älter, kräftiger und schwerer wird, dann haben die gleichen Fehler mitunter we-sentlich größere Auswirkungen, da sie mit mehr Wucht geschehen. Hohe Intelligenz kann man wie einen reißenden Energiefl uss für sich nutzen, aber man muss sich im Klaren darüber sein, dass man diesen sorgfältig kanalisieren sollte,

Jörg Krenmayr

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fl ektieren ist notwendig. Sie ändern sich im Leben immer wieder aufs Neue. Man probiert etwas Neues aus, erkennt, dass es einem wichtig ist, und schon ändern sich in unse-rem Inneren die Motivationsstruk-turen, und unsere Gedankenener-gie beschäftigt sich mit der neuen Sache. Wenn wir uns verlieben, dann hat die Person unserer Sehn-süchte meist eine besonders hohe Bedeutung, und unsere Gedanken kreisen um sie. Nun kann man ein-fach von zufälligen Eindrücken und Erfahrungen in seinem Denken be-stimmt werden oder man überlegt sich, was einem wirklich langfristig im Innersten wichtig ist, und richtet damit verstärkt einen Teil seiner In-telligenz auf diese Bereiche.

ZIELE ALS BEDINGUNG FÜR LEISTUNG

Die wichtigste Aufgabe, wenn man wirklich sein Potential auf hohem Niveau nutzen möchte, ist heraus-zufi nden, was einen im Besonderen antreibt, was einen positiv heraus-fordert, interessiert und einem Spaß macht. Sich über den persönlichen Sinn des Lebens klar zu werden, ist sehr schwer und dabei Grundvor-aussetzung für hohe Zufriedenheit und große Leistungen. Hilfreich können Fragen in folgender Art sein: Was hat einen früher bereits fasziniert? Welche Art der Karriere möchte man anstreben? Bei wel-chen Erlebnissen war man beson-ders glücklich und bei welchen be-sonders aktiv und motiviert?

Solche Überlegungen können hel-fen, die eigene Bedürfnisstruktur zu durchdringen und zu aktualisieren, denn oft haben wir schlicht verges-sen, was uns wirklich gefällt und motiviert. Wenn wir die richtigen Kanäle fi nden und freilegen, dann kann sich die Kraft der Intelligenz erst voll entfalten.

Am Anfang war die Höh-lenmalerei. Wir alle ken-nen die Jagdbilder, die in den verschiedensten Gegenden in Höhlen

gefunden wurden, die Nahrung ist natürlich ein gefressenes Thema.

Dass schon damals das Essen nicht der einzige Fleischesgenuss war, davon zeugen die Venusdarstellun-gen und die männlichen Gegenstü-cke dazu. Man vermutet heute im-mer, dass die abgebildeten Damen Fruchtbarkeitsgöttinnen sind, aber vielleicht waren das einfach ganz profane Sex-Bilder. Üppige Frauen, übergroße Geschlechtsteile, so viel hat sich seither eigentlich gar nicht geändert.

Der Sex ist der Kunst auch immer erhalten geblieben, egal ob es grie-chische Göttinnen waren oder ein paar Engelein, irgendein Grund für eine Nackerte fand sich immer.

Sieht man sich heute die Bilder aus den letzten Jahrtausenden der Kunstgeschichte an, so erkennt man eine Geschichte der Vervoll-kommnung. Die Farben, Perspekti-ven, Gesichter, Landschaften, alles konnte im Laufe der Zeit immer re-alistischer dargestellt werden, und als man das alles nach Jahrtausen-den des Lernens endlich perfekt beherrschte, hat es keinen mehr

interessiert. Dann kam man drauf, dass man das alles gar nicht ge-wollt hatte und sich eigentlich nur für abstrakte Stimmungen und Ge-fühle interessierte.

Mit der Fotografi e wurden die Bil-der dann zu Massenprodukten, die durch Medien immer mehr ver-breitet wurden. Und der Höhepunkt der technischen Entwicklung ist das Bild als „digitales Dokument“, das mit den geeigneten Computer-programmen beliebig manipulierbar ist und in Windeseile rund um die Welt geschickt werden kann.

Nun zu den versprochenen Analo-gien, was können wir von den Bil-dern über die Bildung lernen? Wir wissen immer mehr, und wenn wir schließlich alles wissen, wird es uns nicht mehr interessieren, und wir werden feststellen, dass wir ei-gentlich ganz was anderes wissen wollten. Wir können unsere Bil-dung immer besser verbreiten und gleichzeitig immer mehr manipu-lieren. Aber eigentlich ist das egal, weil wir uns sowieso von Anfang an viel mehr für Essen und Sex interes-siert haben.

Oder ist das alles Einbildung, weil ich aufgrund fehlender Ausbildung in diesen Fragen zu einer geistigen Abbildung dieses Themas nicht in der Lage bin?

Im Wort „Bildung“ steckt offensichtlich das Wort „Bild“. So etwas kann kein Zufall sein. Vielleicht kann man ja mit ein paar Blicken auf die Geschichte der Bil-der auch etwas über die Geschichte der Bildung lernen.

EINE BILDERGESCHICHTE

Das Streichholz 4

Hermann Moser

für Dorli

Jörg Krenmayr

(cc) lambda_X

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First of all, there is an enormous diversity of in-habitants from all over the world. You can meet Americans as well as Europeans, Chinese or Indians. Surely, people tend to split up in ethnic groups and to live in different parts of the city,

but that’s not a real problem. In some parts of London different cultures live together peacefully, whereas in oth-er parts the combination may be quite confl ict stricken.

For example: I lived with a host family in Wembley (close to the Wembley Stadium) for a month, with the majority of people being Indians or Caribbean, but I never no-ticed any tensions or got into trouble. In fact, even when I came home late, I was never afraid, because the peo-ple got on well with each other. If you take Tottenham, though, for instance, you’ll see that diversity is not al-ways easy. The multicultural factor played an important part in this summer’s riots. Mentioning the riots, I have to say that even though this topic was discussed and reported on intensively, I never

got to see any of the rioters in London myself. A friend of mine, who lived in Tottenham, one of the hotspots of the riots, as well told me that it was not a problem for him and that he also never met any rioters. Although the government was rightly criticized and the situation re-vealed some real problems in society, I only experienced the riots by reading the newspapers and talking about it to other Londoners. Still, there were some impacts on my abidance. Sometimes, when I got home between 6 and 10pm, all the shops were barricaded, (all but McDon-ald’s). One day when we heard that the rioters had got close to our language school the previous night (close to Oxford Circus Station), our social organizer cancelled the night’s social program and we were advised to go home early and to see what would happen.

Oxford Circus Station is part of the London Underground, called the Tube. It’s the oldest metro in the world. No matter where you want to go (within London), the Tube can get you almost everywhere. If you get lost, go and fi nd one of the numerous maps hung out every few hundred meters and you’ll certainly fi nd a station, from which you can go home or proceed to your destination. Although public transport is quite expensive in London, the money’s defi nitely worth it (compared to other very expensive and unnecessary stuff).

Another topic to consider is the “great” weather in Eng-land. Although it is known to be terrible, I have to say that it wasn’t that bad. Of course, you have to bear in mind that I was there in the summertime, but still it was very surprising to see the sun shine every day and to have to survive up to 35 degrees. The only aspect about the weather myth that’s true is that it’s unpredictable. Clouds

Located in the northwest of Europe, London is one of the most important metropolises in the whole world. This large city, with a population of about 8 millions, is a center of fi nance, culture, tradition, fashion and a lot more. It doesn’t matter how often you go there, you’ll never get to see everything and you´ll always experience something new (only if you’re ready for it, of course). So what makes London so unique and interesting?

LONDON

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can form within minutes and turn a bright and clear sky into a dark curtain, which sometimes causes showers. These showers usually last for a few minutes and often the sky turns bright again as it was be-fore. London’s museums are full of his-tory and knowledge. The British Museum, the National History Mu-seum, the Victoria and Albert Mu-seum, the Imperial War Museum, the Museum of London, the Tate Modern and Tate Britain, the Na-tional Gallery, the National Portrait Gallery and the Design Museum are just a few examples of the great facilities, which may help you broaden your mind. I’ve been to all of them within a month and, (un)fortunately, you can spend days in each of these museums. A big ad-vantage is that all of these facilities are for free (apart from special gal-leries and temporary exhibitions).

Life can be quite hectic in London, since nearly 8 million people live there (not counting the tourists). Wherever you go, there are peo-ple, and if there aren’t Londoners, you certainly meet some tourists. The strange thing, though, about this is that it didn’t really bother me. Although I often had to fi ght my-self through vast masses of people, especially at places like Oxford Cir-cus or about nearly every sight, it was no problem for me as long as I kept my belongings close to my body.

London’s “green lungs” are by far larger than Vienna’s. In Hyde Park, Regent’s Park, Greenwich Park or Battersea Park it may take hours to cross the entire area. The peo-ple’s attitude towards these places is also different from ours. Going to the parks in one´s spare time, usu-ally with friends, having a picnic or just relaxing while lying on the ground, reading a book or doing some sport is very common and provides a great balance to every-day life and to all the hectic of the city.

London’s full of contrasts. When you get off at Liverpool Street Sta-tion and pass the tall glass build-ings, where lots of companies are located, you have reached a part of London, which is totally differ-ent. Around Liverpool Street a lot of people were wearing three piece suits, but once I left this area the fi rst person I saw was an old wom-an with tattoos all over her body

Dynamic,

splendid,

memorable

Aleksandar Arandjelovic

wearing a tank top and a skirt (quite a scary look). This part of London is known for its street art. Certainly, one of the highlights of my stay has been my visit to Stein-way Hall. Steinway and Sons is

probably the best manufacturer of high class pianos, known all over the world. Steinway Hall is one of the largest collections of Steinway pianos and offers everything from small (starting around 5000 pounds) to grand pianos (up to 120 000 pounds). Although this Hall is open for every-one, there’s hardly anybody going there trying these wonderful instru-ments (they’re probably afraid of damaging these expensive instru-ments). I went there to taste the sound of these incredible works of art and, of course, even tried out the most expensive concert piano, which was a great experience. All in all, it doesn’t matter how long you stay or live in London, you’ll never get to see everything and as long as you are curious enough, you can learn lots of things (even for life). The sights are certainly in-teresting, but if you want to experi-ence the “London way of life”, you have to go deeper and not only scratch the surface. The contact to people from all over the world makes you aware of how different people can be and how interest-ing it is to get some infl uences from other cultures. Fotos: Aleksandar Arandjelovic

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Esrange steht für die „European Space and Sounding Rocket Range“. Die zivile Einrich-tung wird von der ESA und der schwedi-schen Regierung, genauer der SSC (Svenska Rymdaktiebolage), betrieben. Von Esrange

aus starten regelmäßig Höhenforschungsraketen und Stratosphärenballons, zudem befi ndet sich auf Esrange eine Bodenkontrolle (mit TT&C = Telemetry, Tracking and Command) für geostationäre Satelliten und einige der polaren Orbiter. Esrange ist bereits seit 1966 in Betrieb und wird voraussichtlich ab 2014 auch Weltraumtouris-ten ins All befördern: Der Vertrag mit Virgin Galactic wur-de 2006 unterzeichnet. Aber dies nur nebenbei.

EXPERIMENTE UNTER WELTRAUMBEDINGUNGEN

TEXUS-49 ist eine Höhenforschungsrakete, die zum Pro-jekt „Technische Experimente unter Schwerelosigkeit“ gehört, das Wissenschaftlern biologische, physikalische und materialwissenschaftliche Experimente unter Welt-raumbedingungen ermöglicht. Mit Unterstützung des DLR fi nden alle ein bis zwei Jahre TEXUS-Kampagnen statt. Die Abteilung für Zellbiologie des Anatomischen In-stituts der Universität Zürich unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Ullrich wird menschliche Zellen an Bord der Rake-te bringen. Und ich werde ihnen dabei helfen.

Einige Wochen später: die Fluggesellschaft SAS beför-dert uns sicher nach Kiruna, wo meine Begleitung, Jour-nalist und Kollege Adrian Mettauer, und ich von den be-reits angereisten Mitgliedern unseres Teams freundlichst in Empfang genommen werden. Auf dem Weg nach Es-range erfahren wir die neuesten Neuigkeiten vom Team, werden auf den aktuellen Stand des Projektes gebracht und verlassen bewohntes Gebiet. Wir befi nden uns auf dem Weg in ein Niemandsland aus Schnee und Eis.

TEXUS-49 hebt ab. Foto: Adrian Mettauer

Stufentrennung 1. StufeBei T + 14 sek wird die 1. Stufe der TEXUS-49 abgetrennt. Die Rakete mit wichtigen Experimenten an Bord macht sich auf die Reise. Foto: Adrian Mettauer

KLEINE RAKETENKUNDE

Das TEXUS-System besteht, vereinfacht ausgedrückt, aus der Nutzlast und den beiden Raketenmotoren, auch genannt „Stufen“. Die Nutzlast sitzt oben auf den beiden Raketenmotoren. Die erste Stufe brennt nur wenige Sekunden lang und befördert die Rakete aus dem Startturm bis in eine Höhe von ca. 30 km. Nachdem die erste Stufe abgesprengt ist, zündet die zweite Stufe. Erst in 80 km Höhe wird auch die zweite Stufe abgetrennt. Der Schub reicht nun aus, um eine Gesamthöhe von über 250 km zu erreichen, das ent-spricht einer Schwerelosigkeitsphase von insgesamt 6 Minuten für die biologischen und technischen Ex-perimente.

Das TEXUS-Projekt verwendet Feststoffbooster als Raketenmotoren (im Gegensatz zu Flüssigtriebwer-ken, wie sie beim Space Shuttle verwendet wurden). Die abgesprengten Feststoffbooster fallen im Nie-mandsland um Esrange wieder zu Boden und fi nden ihre letzte Ruhe im Schnee oder auf dem Raketen-friedhof von Esrange (sofern sie gefunden werden).

Die wertvolle Nutzlast hingegen driftet an Fallschir-men sanft zur Erde hinab und wird dann von einem Bergungsteam aus dem Schnee gegraben. Die Ber-gungszone ist unbewohnt. Der Transport der gebor-genen Nutzlast zur Basis erfolgt per Helikopter.

Kiruna? Wo liegt denn Kiruna? Ich ziehe den Atlas zu Rate und entdecke die nörd-lichst gelegene Stadt Schwedens auf dem 67. Breitengrad. Rund 45 Kilometer östlich von Kiruna befi ndet sich Esrange. Und da soll ich hin.

TEXUS-49SCHLAFLOS IN SCHWEDEN

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Das hier zu sehende zweistufi ge Stufen-system S-31 und S-30 wurde in Brasi-lien entwickelt und hat mittlerweile die Skylark-Motoren ersetzt. Hier wartet die Rakete im Startturm auf den Countdown. Die bei der Verbrennung entstehenden toxischen Gase korrodieren die Metall-streben. Foto: Adrian Mettauer

warten auf ihren Einsatz. Wir ha-ben das einzige biologische Expe-riment für TEXUS-49 mitgebracht, dadurch haben wir viel Platz in den gut ausgestatteten Labors auf Es-range. Unsere Verbrauchsmate-rialien, die wir für die Laborarbeit benötigen, haben wir selbst mit-gebracht. Und selbstverständlich auch die Zellen, die regelmäßig ver-sorgt, gezählt und gefüttert werden müssen, um optimal auf ihren Flug in der Rakete vorbereitet zu sein.

Ihre Aufgabe ist es, uns Auskunft zu geben über die subtilen Verände-rungen, die sie unter Schwerelosig-keit erfahren. Dazu verwenden wir zell- und molekularbiologische Me-thoden und kommen so hoffentlich den rätselhaften Symptomen auf die Spur, mit denen Astronauten in der Schwerelosigkeit zu kämpfen haben. Dazu gehören Probleme mit dem körpereigenen Immunsystem, der Schwund der Muskelmasse oder auch Osteoporose, Knochen-schwund. Mittel- und Langzeitmis-sionen sind derzeit daher allein vom medizinischen Gesichtspunkt her noch ein extremes Risiko. Werden wir dieses Risiko durch geeignete Medikamente eines Tages in den Griff bekommen? Es ist sicher noch ein langer Weg bis dahin.

Die Vorbereitungen für den Ra-ketenstart beginnen mit dem Zu-sammenbau der Nutzlast, die im Anschluss in die Integrationshalle gefahren wird. Dort befi nden sich bereits die VSB-30-Raketenmoto-ren, die eine Gesamtlast von über zwei Tonnen schlussendlich be-achtliche 268 Kilometer hoch in den Himmel transportieren werden.

Bekannterweise ist es dort oben sehr kalt. Um an Bord der Rake-te lebens- und handlungsfähig zu sein, sind unsere Zellen daher auf eine besondere Versuchsapparatur angewiesen, mit der sie in der Nutz-last verbaut werden. Es handelt sich dabei um ein fl iegendes Minia-turlabor. Dort werden während des Fluges mit den körperwarm gehal-tenen Zellen die Versuche durch-geführt. Durch die Zugabe von Substanzen zu den Zellen werden biologische Reaktionen ausgelöst, die die Wissenschaftler am Boden später analysieren können.

ELCHTESTfür die Forscher

Isabell Buttron

Die große Menge mitgebrachter Winterkleidung erweist sich bei Ta-gesdurchschnittstemperaturen von -10 bis -5°C als nützlich, ebenso die Warnung vor der erstaunlich niedrigen Luftfeuchtigkeit im hohen Norden. Nicht nur, dass Haut und Schleimhäute unter der trockenen Luft sehr leiden, auch die damit ver-bundene statische Aufl adung sorgt für Spannung. Und das nicht nur im übertragenen Sinne unter den Teammitgliedern. Wir betrachten während der Vor-

bereitungen kritisch unsere Zellen – geht es ihnen gut, befi nden sie sich in der optimalen Wachstums-phase? Eine Kontamination durch einen fremden Mikroorganismus wäre zu diesem Zeitpunkt katastro-phal. Aber alles sieht gut aus, unse-re Zellen zumindest sind auf „Go“. Wir arbeiten nun im Schichtdienst, d.h. unsere Pre- und Post-Launch-Teams passen ihre Arbeits- und Ruhezeiten dem wahrscheinlichen Startzeitpunkt an. Team Pre-Launch startet um Mitternacht mit der Vor-bereitung der Zellen für den Start, das Team Post-Launch macht sich vier Stunden später bereit. Wir ge-hen von einem geplanten Start um 6 Uhr morgens aus. Auch die Ra-kete ist nun bereit, und wir warten auf ein mögliches Startfenster.

Die wertvolle Nutzlast wird sorgfältig ver-laden und in die Integrationshalle ge-bracht, wo sie mit den Raketenmotoren verbunden wird. Foto: Isabell Buttron

An dieser Stelle möchte ich daher den Treibstoff erwähnen, der benö-tigt wird, um diese Rakete auf ihren Weg zu bringen. Es ist eine gewal-tige Menge, wie man sich vorstellen kann, besonders wenn man weni-ge Meter Luftlinie davon entfernt arbeitet. Ein seltsames Gefühl be-schleicht einen gelegentlich.

WARTEN AUF DEN EINSATZ

Die Arbeit auf Esrange ist etwas Besonders, das Niemandsland aus Schnee und Eis lässt niemanden unbeeindruckt. In der Nacht gehen wir die Nordlichter und die Sterne ansehen, die abseits der Zivilisati-on viel heller und klarer erscheinen. Und man geht in Ruhe seinen Ge-danken nach, hier, 150 Kilometer nördlich des Polarkreises in unge-wohnter Umgebung. In angenehm temperierten Brutschränken treiben inzwischen unsere menschlichen Zellen durch ihre Nährlösung und

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Radarhügel wieder und tappen frierend vor Kälte und Müdigkeit auf und ab. Der Radarhügel von Esrange befi ndet sich in sicherer Entfernung wenige Kilometer vom Startplatz entfernt und bietet eine beeindruckende Aussicht auf das Geschehen. Lautsprecher übertra-gen die Durchsagen.

Es hat -23°C und gerade geht die Sonne auf, als die letzten zehn Sekunden des Countdowns he-runtergezählt werden. Gebannt und staunend lehnen wir an der Schutzmauer und sehen, wie sich TEXUS-49 langsam in den Himmel erhebt. Sekunden später erst hören wir den Donner der Triebwerke, wir sehen noch die Trennung der ers-ten Stufe. Und dann verschwindet die Rakete in den Wolken, zurück bleibt nur eine Rauchsäule über Es-range.

DIE RÜCKKEHR DER NUTZLAST

Im Kontrollraum herrscht noch An-spannung, während wir das Labor bereits für die Rückkehr der Zellen in unsere Obhut vorbereiten. Dann öffnen sich viele Kilometer über uns die Fallschirme von TEXUS-49, und ihre wertvolle Ladung schlägt Mi-nuten später gedämpft im Schnee auf. In diesem Moment bricht sich auch im Kontrollraum die Erleichte-rung Bahn.

Wir prüfen nun ein wiederholtes „letztes Mal“ unsere Geräte im La-bor und behalten misstrauisch die Uhr im Auge. Nach der Landung der Nutzlast benötigen wir unse-re wertvolle Fracht bald wieder in

KÖNNEN WIR BALD STARTEN?

Nein. Selbstverständlich kommt es anders: das Wetter schlägt um, Boden- und Höhenwinde wech-seln, und der Schlafmangel zeich-net sich langsam in den Gesichtern der Menschen auf Esrange ab. Der Countdown wird mehrfach ver-schoben, abgebrochen. Doch da-rauf sind wir vorbereitet: wer nicht im Labor gebraucht wird, geht es-sen oder schlafen. Das Essen auf Esrange ist wunderbar und verhin-dert wirksam den Lagerkoller. Und wer nicht schlafen kann, geht in die Sauna – schließlich sind wir in Schweden.

Dann – irgendwann – ändert sich das Wetter erneut, es wird wieder ruhiger. Und dann geht es endlich los! Alle sind hochkonzentriert, alle sind ein Team. Unsere menschli-chen Zellen kooperieren vorbildlich, der Einbau unseres Experiments in die Nutzlast verläuft nach Plan. Al-les läuft.

Und dann, nach einer beinahe voll-ständig durchwachten Nacht mit viel Arbeit und Adrenalin, fi nden wir uns vor Sonnenaufgang auf dem

unserer Obhut, denn biologisches Material verdirbt leicht. Helikopter bringen die Nutzlast endlich nach Esrange zurück, die Wissenschaft-ler begutachten ihre Experimente, und wir verarbeiten unsere Zellen fröhlich und zügig für den Weiter-transport ins heimische Labor. Mit einem Spezialtransport gelangen die Proben auf dem schnellsten Weg nach Zürich. Dort werden sie genau untersucht werden.

Weitere Experimente, weitere Ein-sätze auf Esrange und anders-wo werden folgen, und Schritt für Schritt werden wir der Frage, was die Schwerelosigkeit im Körper des Menschen auslöst, näherkommen. Die Zukunft wird dann zeigen, ob wir unseren Heimatplaneten einst verlassen oder ob wir für immer an das Schwerefeld der Erde gebun-den sein werden. So oder so – wir sollten sicher gut auf unseren Pla-neten achtgeben. Das sind wir ihm schuldig.

Die “Angstmauer” auf dem Radarhügel schützt Zuschauer und Kameras. A. M.

DIE AUTORIN

Isabell Buttron wurde 1976 in Freiburg i. Br. (Deutschland) geboren und studierte dort Biologie und

Psychologie. Nach dem Studium zog sie nach Wien, lebte und wirkte dort für mehrere Jahre, unter ande-rem bei Mensa Österreich. Derzeit arbeitet sie in ihrem erlernten Brot-beruf in Basel für einen Schweize-rischen Pharmakonzern, nebenher ist sie in der PR-Abteilung eines technischen Betriebes tätig und arbeitet projektbezogen für die Universität Zürich im Bereich Welt-raumbiologie. Für Mensa Schweiz verwaltet sie die Basler Niederlas-sung des Test Departments.

Raketenfriedhof bei Esrange. I.B.

Minuten nach dem Start hängt eine gewaltige Rauchsäule im anbrechenden Tag. I.B.

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Zwischen der Elisabeth-Brücke und dem Far-kasréti-Friedhof befi ndet sich ein 30 Hektar gro-ßes Naturschutzgebiet.

Damals, als ich in Budapest lebte, war das Gebiet geschlossen. Viele Leute haben jahrzehntelang den Zaun ignoriert. Auf diesem grünen Flecken in der Mitte der Stadt sind sie mit den Hunden spazieren ge-gangen, haben die einzigartigen Pfl anzen niedergetreten, sogar La-gerfeuer entzündet.

Seit 2007 fördert die Europäische Union den Schutz und die Erneue-rung des Sas-Berges. Das Natur-schutzgebiet wurde im Frühjahr 2008 für die Besucher eröffnet. Man darf den Lehrpfad nur mit ge-führten Gruppen betreten, damit die Natur in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleibt bzw. die einheimischen Pfl anzen, die nur im Budaer Gebirge vorkommen, sich erholen können.

Die einzigartigen Felsen des Buda-er Gebirges bestehen aus Kalkstein und aus Dolomit. Es gibt nur ein wenig Bodenschicht. Trotzdem haben viele Pfl anzen un-ter den ungünstigen Klimaverhält-

nissen auf diesem Dolomit-Berg überlebt.

Unter anderem auch eine der sel-tensten Pfl anzen Ungarns: die streng geschützte Meerträubel (Ephedra). Es ist sehr interessant, dass an diesem Fundort bisher nur männliche Exemplare gefunden wurden. Auf dem gegenüberliegen-den Gellért Berg leben ausschließ-lich weibliche Exemplare. Daher verbindet das Meerträubel-Mäd-chen mit dem Meerträubel-Jungen nur eine platonische Liebe. Wie konnten sie so lange Zeit überle-ben? Im Frühling gibt es noch mehr zu bewundern: die geschützten pan-nonischen Eidechsen und die Eu-ropäische Gottesanbeterin. Sie ist einer der geschicktesten Räuber der Insektenwelt. Unter den Pfl an-zen versteckt, wartet sie auf ein In-sekt, das sie im richtigen Moment mit den Fangbeinen erbeutet und sofort zu verzehren beginnt. Ge-genüber dem Gottesanbeterinnen-

Männchen verhält sie sich ähnlich: Das Weibchen fängt schon wäh-rend der Paarung an, ihren Gatten zu verzehren. Bei den Gottesanbe-terinnen bedeutet Paarung für das Männchen Selbstmord. Über den einzigartigen Pfl anzen und geschützten Eidechsen dre-hen die Turmfalken ihre Runden. Diese Vögel sind Stadtbewohner. Sie nisten auf Fensterbänken und in Kirchtürmen der Innenstadt. Weil die Turmfalken in der Stadt wenig Beute fi nden, halten sie Ausschau nach etwas Essbarem in den Grün-fl ächen der Umgebung.

Außer den Schönheiten der Natur konnte ich auch die Aussicht ge-nießen: da der Lehrpfad rundherum führt, kann man bei schönem Wet-ter von dem Hügel aus, soweit das Auge reicht, Budapest bewundern.

ÜBER DIE AUTORIN

Die gebürtige Ungarin Anna Dukasz ist 50 Jahre alt, lebt seit 1990 in Wien und arbeitet als Buchhalterin.

Sas Budapest (cc) gregoriosz

Ephedra (cc) AnEyeForTexas

Gottesanbeterin (cc) Alvesgaspar

Ende September war ich bei meinem Klassentreffen in Budapest. Es war Alt-weibersommer, und ich wollte die letzten schönen Tage noch nützen. Ich habe 30 Jahre lang in Budapest gelebt, davon sechs Jahre auf dem Sas-(Adler)-Berg. Ich war aber nie im Naturschutzgebiet des Sas-Berges.

PLATONISCHE LIEBE IN BUDAPEST

Anna Dukasz

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Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Wie entstanden das Universum, die Erde und das

Leben auf dieser? Warum sind Salz, Kellerluft und Isolierglasfenster ra-dioaktiv und warum wir uns darü-ber keine Sorgen machen müssen.

Was passierte in Tschernobyl und Fukushima und warum sind Süd-seeinseln mit Plutonium verseucht und was hat das mit dem Polarlicht zu tun?

Warum sind Kondensatoren in Elektrogeräten für die schlechte so-ziale Lage im Kongo verantwortlich und warum werden vom CERN aus Neutrinos Richtung Süditalien be-schleunigt?

Warum selbst Nicht-Physiker ohne die Quantenmechanik nicht leben könnten und warum Gold dieser

unverständlichen Disziplin seine Farbe verdankt, beantwortet das Buch in unterhaltsamer Weise wie viele andere Fragen auf 480 Seiten.

Im ersten Teil des Buches wird die Entstehung des Universums, be-ginnend beim Urknall bis hin zur Entstehung der Elemente und da-raus hervorgehend die Entstehung der Milchstraße, des Sonnensys-tems und schließlich der Erde und des Lebens auf dieser behandelt.

Im zweiten, großen Teil wird jedes der derzeit bekannten 118 Elemen-te durch ein Kapitel mit prächtigen Bildern, einer umfangreichen Ta-belle über die wichtigsten Daten und durch ausgewählte Texte und Anekdoten beschrieben. Auf den Seitenrändern fi nden sich die spek-tralen Emissionslinien des jewei-ligen Elementes. Aufgrund dieser Emissionslinien werdet ihr erken-nen, warum das Element Thallium nach einem grünen Zweig benannt ist und Neonröhren rotes Licht emittieren. Neben der Überschrift fi ndet sich ein Diagramm, welches die Energiezustände der Elektro-nen in der Atomhülle aufgrund der Dichtefunktionaltheorie zeigt. Durch über 350 prachtvolle Bilder werden alle 118 chemischen Elemente dargestellt, ein großes Poster mit Bildern aller Elemente ist ebenfalls Bestandteil des Buches.

Ab Mitte Dezember 2011erhältlich, u.a. bestellbar unter [email protected] oder www.DieEle-mente.at UVP: 29,90 € ISBN: 978-3-200-02434-2

VORTRAG „BAUSTEINE DER WELT“

Exklusiv für Mensa wird Alexan-der Wimmer im Jänner oder Fe-bruar einen Vortrag mit dem Ti-tel “Bausteine der Erde” in Wien halten.

Ort und Zeit werden rechtzeitig im Terminkalender auf der Men-sa-Homepage sowie per E-Mail über den Mensa-Wien-Verteiler bekanntgegeben.

Foto Wilke

Ein Buch über die Elemente zu schreiben ist eine heroische Aufgabe, bedeutet es doch, ein Buch über die Welt zu schreiben. Denn die Elemente sind die Bausteine aller belebten und unbelebten Erscheinungsformen, die unsere Welt ausmachen. Seit jeher strebte der denkende Mensch danach, die Vielfalt seiner Umgebung, ja sein ei-genes Sein auf die Existenz weniger Grundstoffe zurückzuführen, die durch einfache Wechselwirkungen miteinander in Verbindung treten.

Aus dem Vorwort von Prof. S. Hoffmann, dem Entdecker sechs chemischer Elemente

DIE CHEMISCHEN ELEMENTE

ÜBER DEN AUTOR

Der ausgebilde-te Wirtschafts-ingenieur und Werkstoffwis-s e n s c h a f t e r war in der Ver-

gangenheit Studienassistent am Institut für Physikalische Chemie der Montanuniversität Leoben so-wie an der Österreichischen Aka-demie der Wissenschaften. Aktuell Leitung eines Forschungsinstitutes sowie wissenschaftlicher Mitarbei-ter an der Österreichischen Akade-mie der Wissenschaften und in der Halbleiterindustrie. Konsultent in wirtschaftlichen und werkstofftech-nischen Angelegenheiten bei einem international tätigen Konzern der metallverarbeitenden Industrie so-wie aktives Mitglied bei der Öster-reichischen Kerntechnischen Ge-sellschaft und beim Akademischen Forum für Außenpolitik.

Buchvorstellung durch den AutorAlexander C. Wimmer

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Der Teilchenbeschleu-niger am CERN dient zur kontrollierten Kol-lision von Teilchen. Diese werden zuerst

im 26,7 km langen ringförmigen Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) beschleunigt, um dann miteinander zu kollidieren. Die Messergebnisse dieser Kollision werden überprüft und ausgewertet. Dieses Prozedere dient, im Haupt-zweck, der Erforschung der Zu-sammensetzung der Materie.

Die Ziele des CERN sind genau festgelegt: „Die Organisation hat die Zusammenarbeit europäischer Staaten auf dem Gebiet der rein wissenschaftlichen und grundle-genden Kernforschung sowie der hiermit wesentlich zusammenhän-genden Forschung zum Ziel. Die Organisation befasst sich nicht mit Arbeiten für militärische Zwecke; die Ergebnisse ihrer experimentel-len und theoretischen Arbeiten wer-den veröffentlicht oder anderweitig allgemein zugänglich gemacht.“

CERN durch einen 732 km langen Tunnel nach Italien geschickt. Das Erstaunliche an diesem Experiment war, dass diese Neutrinos 60 Milli-ardstel Sekunden schneller als das Licht waren, denn laut Einsteins Relativitätstheorie dürfte genau das nicht passieren. Würden diese For-schungsergebnisse nun stimmen, wäre unser Verständnis der Physik völlig auf den Kopf gestellt. Doch da, wie schon erwähnt, noch Zwei-fel an den Ergebnissen bestehen, werden in den nächsten Monaten noch drei Experimente zur Neu-trino-Geschwindigkeit stattfi nden. Sehr zur Freude von Jim Al-Khalili. Der britische Physiker gelobte näm-lich, dass, sofern die Forschungser-gebnisse stimmen sollten, er seine Unterhose live im britischen Fern-sehen aufessen würde. Na dann, Mahlzeit, Herr Al-Khalili!

LINK-TIPPS

h t t p : / / w w w. y o u t u b e . c o m /watch?v=j50ZssEojtM (LHC rap)http://www.drillingsraum.de (Teilchenphysik einfach erklärt)

Die Forschung am CERN brach-te uns viele neue Errungenschaf-ten. So zum Beispiel wurde das World Wide Web (WWW) im Jahre 1989 von Tim Berners-Lee, einem Computer-Spezialisten des CERN, erfunden. Ursprünglich wurde es für die Kommunikation innerhalb der Organisation, der Gemein-schaft der Teilchenphysiker, entwi-ckelt. 2010 gelang es dem CERN auch, erstmals Antimaterie zu er-zeugen und festzuhalten. 38 Anti-Wasserstoffatome wurden für rund eine Zehntelsekunde festgehalten. Durch solche und weitere spannen-de Forschungsergebnisse könnten wir bald vollständig neue Eindrücke von unserem Universum, der Mate-rie, die uns umgibt, und dem sub-atomaren Raum, also der Welt, die kleiner als ein Atom ist, bekommen.

Vor kurzem wurde am CERN et-was Erstaunliches festgestellt, doch so mancher Wissenschaftler zweifelt noch an den Ergebnis-sen. Im September 2011 wurden Neutrinos (Elementarteilchen) vom

(cc) Felipe Navarro

LHC tunnel near point 5 (cc) Muriel

LHC - Waiting for trackerinsertion (cc) Muriel

Das Forschungsinstitut CERN in der Schweiz ist wohl eine der bekanntesten Forschungseinrichtungen zum Thema Kernforschung. Bekannt ist es vor allem wegen seines großen Teilchenbeschleunigers.

FELIX’ WISSENSECKEDIE FORSCHUNG AM CERN

ÜBER DEN AUTOR

Felix Pressler ist 12-jähriger Schüler am BG Rein und hat seine ei-gene Seite in

topIQ. Der begeisterte Karateka interessiert sich neben Musikali-schem, wie Saxophon- oder Did-geridoospielen, vor allem für das Thema Physik und andere Wis-senschaften. Über Leserbriefe und Themenanregungen würde er sich sehr freuen: [email protected]

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Selbst erfahrene Juristen stehen bisweilen vor Gesetzesstellen, de-ren Bedeutung sich nicht auf den ersten Blick erschließen lässt. Die in solchen Fällen gebotene Er-forschung des Sinnes einer Rege-lung nennt man Auslegung.1 Zu-dem kann sich ein Gesetzgeber – bei allem Bemühen – nicht nur unklar, sondern auch unvollständig ausdrücken. Hier begegnet man einer Gesetzeslücke, die zu schlie-ßen ist.

LÜCKENFÜLLUNG 2

Für beide Aufgaben stehen gegen-sätzliche Lösungsmodelle zur Ver-fügung, die auch während der Ent-stehung des ABGB in Erscheinung traten: Der erste Gesetzesentwurf von Azzoni und Zencker und auch der Folgeentwurf von Horten zogen dem Rechtsanwender enge Gren-zen. Ein Richter durfte demnach

bloß die Worte des Gesetzes aus-legen. Aber schon die Frage nach der Bedeutung einer Regelung im Textzusammenhang oder gar nach dem Sinn eines Gesetzes hatte er sich zu versagen. Dieser restrikti-ven Linie folgend, wurde die Lü-ckenfüllung durch den Richter gar nicht erst in Betracht gezogen. Bei Unklarheiten oder Lücken war viel-mehr der Gesetzgeber in Gestalt des Monarchen zu befragen.3 Die-ses unpraktische absolutistische Modell lässt sich übrigens schon für die römische Kaiserzeit nach-weisen.4

WENDEPUNKT

Martinis Entwurf eines bürgerli-chen Gesetzbuches markierte in der Folgezeit einen Wendepunkt. Er legte sowohl die Gesetzesausle-gung als auch die Lückenfüllung in die Hände des Richters.5 Diesem – übrigens schon von Aristoteles vorgezeichneten6 – Modell folgte schließlich auch Zeiller bei der End-fassung des ABGB. Er sah darin aber weniger einen Fortschritt als vielmehr ein notwendiges Übel.7

Aus dieser Entwicklung gingen die §§ 6 und 7 ABGB hervor. Nach § 6 ABGB hat sich ein Richter bei der Gesetzesauslegung zunächst an die Bedeutung der Worte zu hal-ten; erforderlichenfalls muss er wei-ters den Textzusammenhang und schließlich die „Absicht des Ge-setzgebers“ erforschen. Trifft er auf eine Gesetzeslücke, muss er nach § 7 ABGB zunächst eine oder meh-

rere analoge Regelungen heranzie-hen; gelingt dies nicht, bleibt noch der Rückgriff auf die allgemeinsten Grundsätze der Rechtsordnung.8

RICHTERLICHE FREIHEIT

Die §§ 6 und 7 ABGB gingen aus einem zeitweise hart geführten Machtkampf zwischen Justiz und Monarchen hervor. Ein absolutis-tischer Herrscher steht allzu freien Richtern naturgemäß misstrauisch gegenüber: Das letzte Wort soll ihm und nicht ihnen zustehen. Richter, die ohne untertänigste Nachfrage Gesetze auslegen und deren Lü-cken füllen, passen nicht in dieses Bild.9 Daran richten sich die Ent-würfe von Azzoni/Zencker und Hor-ten aus.

Martini wendet das Blatt zuguns-ten der Richter, indem er ihnen das

ABGB von 1811, ausgestellt im Heeresgeschichtlichen Museum

Aristoteles. Büste um 330 v. Chr.

Im Titel zeigen sich auf den ersten Blick drei auseinanderstrebende Themen. Tatsächlich sind sie Trabanten mit einem gemeinsamen Bezugspunkt in Gestalt der §§ 6 und 7 ABGB. Diese Normen regeln die Auslegung von Gesetzen und die Füllung von Gesetzeslücken. Warum und wie strahlen nun aber die §§ 6 und 7 ABGB auf die Stellung von Richtern, den Umfang eines Gesetzbuches und die Wehrhaftigkeit des Einzelnen?

UNABHÄNGIGE RICHTER,SCHLANKE GESETZBÜCHER UND SELBSTHILFE

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ABGB

Auslegung und

Lückenfüllung

Jakob Schiechtl

1 Koziol/Welser, Grundriss des bür-gerlichen Rechts I13, 2006, 22 ff.2 Koziol/Welser I, 2006, 28 ff.3 Regelungstexte bei Harrasowsky, Der Codex Theresianus und seine Umarbeitungen I, 1883, 49 ff und dems, Der Codex Theresianus und seine Umarbeitungen IV, 1886, 22 f.4 Corpus Iuris Civilis, 3. Teil: Codex, 1. Buch, 14. Titel, 12. Konstitution, §§ 3–5.5 Regelungstexte bei Harrasowsky, Der Codex Theresianus und seine Umarbeitungen V, 1886, 10 ff.6 Barta, „Graeca non leguntur“? Zu den Ursprüngen des europäischen Rechts im antiken Griechenland I, 2010, 72.7 Ofner, Der Ur–Entwurf und die Be-rathungs–Protokolle des Österrei-chischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches I, 1976, 22 ff. 8 Zur Auslegung und Lückenfüllung Koziol/Welser I, 2006, 22 ff. 9 Barta, Martini Colloquium. Be-grüßung und Einführung, in: Barta/Palme/Ingenhaeff [Hg], Naturrecht und Privatrechtskodifi kation. Ta-gungsband des Martini–Colloqui-ums 1998, 1999, 76 ff.10 Barta, 1999, 76 ff.11 Ofner I, 1976, 6.12 Barta, Zivilrecht. Grundriss und Einführung in das Rechtsdenken II, 2004, 750 f.13 Barta, Karl Anton von Marti-nis bleibende Bedeutung für die österreichische und europäische Rechtswissenschaft, in: Barta/Pal-laver [Hg], Karl Anton von Martini. Ein österreichischer Jurist, Rechts-lehrer, Justiz– und Bildungsrefor-mer im Dienste des Naturrechts, 2007, 86 f.14 Argumentation nach Barta, 1999, 74 und dems, 2007, 95 ff. 15 Franklin, Pennsylvania Assembly: Reply to the Governor, November 11, 1755, in: Labaree, The Papers of Benjamin Franklin VI, 1963, 242.

Verspätete staatliche Hilfe ist zwar auch im ersten Regelungsmodell denkbar, im zweiten aber wesent-lich wahrscheinlicher. Je mehr eine Rechtsordnung daher die Ausle-gung und Lückenfüllung in richter-liche Hände legt, desto eher ist die Justiz imstande, Selbsthilfe effektiv zurückzudrängen.14

Schon Franklin warnte davor, Frei-heit zugunsten von Sicherheit zu opfern: Bei einer solchen Vorgangs-weise sei am Ende beides verlo-ren.15 Martini setzt dieser zentralen Einsicht ein besonderes privatrecht-liches Denkmal: Er widersteht den absolutistischen Tendenzen seiner Zeit, engagiert sich für richterliche

Freiheit und baut diese aus. Es ist bemerkenswert, dass er durch die damit verbundene Zurückdrängung der Selbsthilfe auch die öffentliche Sicherheit fördert.

SCHLUSS

Je massiver Gesetzesauslegung und Lückenfüllung Einschränkun-gen unterliegen, desto ausgepräg-ter zeigen sich in ihrem Umfeld Krümmungen: schrumpfende rich-terliche Entscheidungsmaßstäbe, schwerer und dicker werdende Gesetzbücher sowie verlangsamte staatliche Hilfe samt Tendenz zur Selbsthilfe. Das österreichische Privatrecht bleibt davon aber ver-schont. Martini erkannte nämlich die Auslegung und Lückenfüllung intuitiv als einen Schwerpunkt und gab diesem in den §§ 6 und 7 ABGB das rechte Maß.

Franklin. Gemälde von D. Martin (1767)

heute selbstverständliche Recht zur Auslegung und Lückenfüllung gibt.10 Diese elementare Freiheit weist nicht nur eine äußere Seite in Gestalt eines Kompetenzzuwach-ses, sondern auch eine innere Seite in Form stärkerer geistiger Betäti-gung auf. Dazu stellt sogar der eher skeptische Zeiller fest, dass Ausle-gung und Lückenfüllung „denken-de und zu denken fähige Richter“ und keine „Recht sprechende Ma-schinen“ erfordere.11

SCHLANKES ABGB

Informationsverarbeitende Maschi-nen bedürfen detaillierter Befehle. Ein denkendes Gehirn unter dem Barett kommt hingegen auch mit unbestimmteren Vorgaben zurecht. Diese müssen aber nicht zwangs-läufi g auf gesetzgeberischem Un-geschick beruhen, sondern können auch beabsichtigt sein. So kennt das ABGB Generalklauseln mit un-bestimmten Rechtsbegriffen (z.B. „gute Sitten“ nach § 879 Abs 1 ABGB). Warum?

Zum einen bleibt ein Gesetzbuch mit Generalklauseln fl exibel – so-wohl im Zeitablauf als auch hin-sichtlich der jeweiligen Einzelfälle.12 Zum anderen bieten Generalklau-seln den praktischen Vorteil, dass der Gesetzgeber nicht jeden mög-lichen und unmöglichen Fall explizit regeln muss. Voraussetzung dafür sind aber zur Auslegung einer Ge-neralklausel befugte Richter. Man-gels derer hatte der Entwurf von Horten 2.891 Paragrafen. Martini kam dagegen mit 1.569 aus: minus 46 %!13

SELBSTHILFE

Selbsthilfe ist nach § 19 ABGB grundsätzlich verboten. Bei dro-henden Rechtsverletzungen hat der Einzelne staatliche Hilfe in An-spruch zu nehmen. Nur wenn diese zu spät käme, ist Selbsthilfe aus-nahmsweise erlaubt (§ 3 StGB). Eine Justiz, die selbständig Geset-ze auslegt und Lücken füllt, genießt zweifellos einen zeitlichen Vorteil gegenüber einer Richterschaft, die bei auftretenden Unklarheiten oder Unvollständigkeiten eine überge-ordnete politische Zentralinstanz zu konsultieren hat.

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Weiter führt uns die Reise zum Rila-Kloster, dem größ-ten und schönsten Kloster Bulgariens

im gleichnamigen Gebirge. Es wur-de vom Mönch Rilski im 10. Jahr-hundert gegründet und liegt auf 1.100 Metern Höhe. Nach einer ausführlichen Klosterbesichtigung fahren wir bis zum Talschluss zu-rück und gehen wandern. Schön langsam verziehen sich die Tages-ausfl ügler, und so sind wir bald al-lein. Wir sehen uns ein wenig auf den Picknickplätzen um, wo es aus-schaut, dass es einer Sau graust. Obwohl Müllcontainer aufgestellt sind, fand es keiner die Mühe Wert, seinen Mist darin zu entsorgen, und so liegen überall riesige Müllberge herum, die von streunenden Hun-den durchwühlt werden.

Nach Melnik, einem netten Dorf, das für seine Rotweine berühmt ist, gondeln wir nach Bansko, ei-nem der großen bulgarischen Win-tersportorte, mit einer traumhaften Altstadt. Am nächsten Tag fahren wir vorbei an den unzähligen Ho-tels Richtung Vihren, dem mit 2914 zweithöchsten Berg des Balkan, den ich natürlich besteigen muss.Nach einer angenehm kühlen Nacht auf 1800 Metern fahren wir über Goce Delcev und Smoljan zum nächsten Schigebiet, nach Tschepelare. Einige hundert Meter

höher liegt Pamporovo, DER Schi-ort von Bulgarien. Die Hotelpaläste, die hier gebaut wurden bzw. noch gebaut werden, können ihresglei-chen in den Alpen suchen. Ein-fach gewaltig. Nur die Schipisten sind ein wenig unterdimensioniert. Wenn nur jeder zweite Hotelgast im Winter Schi fährt, dann gibt’s einen Supergau.

SCHMUCKSTÜCKE BULGARIENS

Nach zwei Tagen Wandern steht uns der Sinn wieder nach Kultur. Wir besuchen das Batschkovo-Kloster, die alte Festung von Asenovgrad und die herrliche Altstadt von Plov-div, der zweitgrößten Stadt Bulga-riens. Neben einer Menge schön restaurierter Kaufmannshäuser gibt es jede Menge Kirchen und ein gro-ßes Amphitheater aus der Römer-zeit.

Koprivistica ist ein weiteres Schmuckstück Bulgariens. Die gesamte Ortschaft wurde bereits 1952 zum Dorfmuseum erklärt und phantastisch restauriert. Da es in der Nacht zu regnen begonnen hat, beschließen wir weiterzufahren. Bei

null Sichtweite quälen wir uns in ei-ner Kolonne über den Sipka-Pass, besuchen das Freilichtmuseum in Etara und erreichen am frühen Abend das Kloster von Drjanovo. Am Hintereingang des Klosters befi ndet sich ein kleiner Park, den man durch eine Furt erreichen kann und in dem wir auch gleich über-nachten. Eine Brücke führt zu ei-nem Gasthaus, sodass wir nach dem seelischen Wohl auch gleich für das leibliche sorgen.

AUF DEM WEG ANS SCHWARZE MEER

Gut 20 Kilometer weiter nördlich liegt Veliko Tarnovo, eine ehemalige Hauptstadt Bulgariens. Die Stadt erstreckt sich entlang der steilen Ufer des gewundenen Jantra-Flus-

Rila-Kloster

Koprivistica. Alle Fotos Johann Rachbauer

Freilichtmuseum in Etara

Unsere Reise über Ungarn und Rumänien nach Bulgarien bot Abwechslung: betonierte Plätze, Plattenbauten, Tropfsteinhöhlen, halbverfallene Dörfer, beein-druckende Sonnenuntergänge, Schigebiete und die Kirche von Bojana, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden ist. Von Sofi a geht es weiter ins Rila-Gebirge.

BULGARIEN - TEIL 2

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knapp zwei Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und müssen erst recht wieder über den Sipka-Pass, von dem wir auch dieses Mal nicht viel sehen. Endlich erreichen wir die gut ausgebaute E6 und rol-len zum Schwarzen Meer, wo wir in der Marina von Sozopol, einem der schönsten Orte am Schwarzen Meer, übernachten. Am nächsten Tag spazieren wir auf den kopf-steingepfl asterten Gassen durch die Altstadt, vorbei an Kirchen, Mu-seen sowie unzähligen Restaurants und Souvenirständen.

Fast genauso schön ist Nesse-bar, ebenso wie Sozopol auf ei-ner felsigen Halbinsel gelegen und seit 1983 unter dem Schutz der UNESCO. Wir stehen mit unserem Auto direkt an der Kaimauer. Auf der einen Seite die Fischerboote, auf der anderen die Kulisse von Nessebar. Schöner kann man nicht übernachten.

Veliko Tarnovo

Windmühle in Nessebar

GEBIRGE,

Schmuckstücke

und Meer

Johann Rachbauer

es wieder zurück nach Ungarn und von dort wieder nach Gols, wo wir unseren Urlaub mit einem Heuri-genbesuch abschließen wollen.

Aber ich habe es ja schon anfangs erwähnt: Gols hat schon etwas vom Ostblock. Nur wissen wir jetzt, dass sich der schon weiter entwi-ckelt hat. Euch allen zur Warnung: Dienstag ist in Gols der Tag der to-ten Hose! Da kein einziger Heuriger offen hat, die Touristeninformation mit Vinothek am Dienstag Sperrtag hat, kaufen wir uns in einem (Mini)Billa eine Jause, die wir mit einer Flaschen Chardonnay, die wir bei einem Weinbauern gerade noch ergattern konnten, im Auto hinun-terspülen.

Wir lassen den Urlaub Revue pas-sieren und können dieses schöne Land allen Reisewarnungen zum Trotz nur empfehlen. Gute Straßen (kein Vergleich zu Rumänien), gu-tes und preiswertes Essen, schöne Restaurants, traumhafte Wander-möglichkeiten, viel Kultur, und jene, die’ s unbedingt brauchen, können im Schwarzen Meer sogar baden.

Das war’s, liebe Grüße und bis demnext. © Rachpower 2008

OSTBLOCKFLAIR IN GOLS

Aber so schön es auch ist, der Ur-laub neigt sich dem Ende zu. Wir zuckeln die Schwarzmeerküste nach Norden Richtung Rumänien und fahren über Constanta und Bu-karest nach Brasov, wie Kronstadt jetzt heißt. Die Entwicklung, die Rumänien seit unserem letzten Be-such vor vier Jahren gemacht hat, ist beeindruckend. War in Bulgari-en ein Billa der Höhepunkt unseres Einkaufsvergnügens, reiht sich in den größeren Städten Rumäniens ein Einkaufszentrum an das an-dere. Mehr aus Neugier besuchen

wir einen Carrefour, der größer ist als alle Interspar in Linz zusam-men. Das Angebot ist mindestens so groß wie bei uns, und Shoppen dürfte ebenfalls eines der Hobbys der Rumänen sein. Zumindest der, die es sich leisten können. Über die Kulturhauptstadt 2007 Hermann-stadt (Sibiu) und Temeschwar geht

ses und besitzt eine schöne Alt-stadt und eine riesige Burg. Ob-wohl man ruhig einige Tage hier verbringen könnte, fahren wir wei-ter. Da die direkte Verbindung zur E6, die uns ans Schwarze Meer bringen sollte, gesperrt ist, fahren wir einen kleines weißes Straßerl, das Heidi auf der Landkarte ausfi n-dig gemacht hat.

Bei Regen und schlechter Sicht kurven wir durch Minidörfer bis auf 1100 Meter, dann ist Schluss. Mit einem kleinen Geländewagen wäre es vielleicht noch weiter gegangen, aber wir müssen umkehren. Nach

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Doch etwas ernst-hafter: Bei der Zäh-lung sollten nur Einzellaute (Phone-me) berücksichtigt werden und nicht

die Zufälligkeiten der deutschen Orthographie! Nach dieser Regel hätten wir bei der Arztpraxis (z = ts) 6 Konsonanten in einem Verbund, bei Angstschweiß nur 5, denn Angst hat nur drei, nicht vier Kon-sonanten (-ng ist ein velarer Nasal). Und auch beim russischen Gebräu kommen wir nur auf 5. Selbst der deutsch-deutsche Adventskranz (in Österreich ohne Fugen-s) bringt nur 5 Mitlaute hintereinander zusam-men. Die Herbststraße mit 7 aufein-anderfolgenden Konsonanten ist der längste mir bekannte Konso-nanten-Cluster im Deutschen.

Es ist gar nicht so schwierig, Kon-sonantencluster zu fi nden. Man su-che sich ein Kompositum, in dem an der Wortfuge möglichst lange Auslautcluster und möglichst lange Anlautcluster, eventuell mit einem Fugen-s dazwischen, zusammen-stoßen. Es gibt bestimmte Gesetz-mäßigkeiten, nach denen sich die Konsonanten an Silbenanfang und Silbenende kombinieren lassen. Nach der Kategorisierung der Kon-sonanten nach ihren phonetischen bzw. phonotaktischen Eigenschaf-ten (Plosiv, Frikativ, Nasal, Liquida, Spirant) gibt es eher eine geringe Zahl von Möglichkeiten.

Wer glaubt, dass in Arztpraxis oder Angstschweiß die meisten Konsonanten (Mitlaute) hintereinander vor-kommen, der kennt Borschtschsuppe nicht!

Auslautcluster nach dem Mus-ter Liquida + Plosiv + S + T wie in Herbst sind schon das Maximum. Ein anderer Vierer wäre noch Ernst, ebenfalls auf -st. Das kommt sonst nur im Verb-Auslaut vor. Alle ande-ren möglichen Muster sind kürzer. Beispiele: Kalb, Rand, Karst, Kunst, Wanst, Obst. Die auf -st auslauten-den Einsilber sind Ausnahmen der Lautentwicklung, hier sind schwa-che Vokale entfallen. Mir fi elen fürs Deutsche noch Verbindungen mit selbst- vorne ein, und dann benö-tigt man halt noch möglichst lange Anlautcluster hinter der Wortfuge: selbstpfl ..., selbststr...

Hinter einer Vierer-Auslautkombi-nation kommt wohl kaum noch ein Fugen-s vor. Zumal zu komplizierte Wortfugen durch alternative Fugen-morpheme aufgelöst werden („Ärz-tezeitung“ statt „Arztszeitung“). Am ehesten fi ndet man im Schweizer-deutschen noch mehr Beispiele, aber vermutlich keine längeren. Längere Anlautcluster als 3 Konso-nanten sind mir von Wörtern deut-scher Herkunft nicht bekannt, z.B. str-, spr-, pfr-, pfl . Zw- ist ebenfalls ein Dreier. Griechische Fremd- und Lehnwörter haben nur etwas unge-wöhnliche („undeutsche“) Verbin-dungen, aber keine längeren: Skr-, Skl-, Pn-, Sph- (= Sf-), Mn-, Tm-). Bei Latein sieht’s auch nicht besser aus!

Mehr als 7 insgesamt ist zumindest aus deutschen Elementen nicht zu holen, wenn ich jetzt nichts über-sehen habe. Theoretisch wäre ein achter denkbar, wenn man ein Wort mit Fugen-s (Herbsts-kkk...) fi ndet, aber so etwas wird wohl artikula-tionstechnisch einfach gemieden, wenn die Auslaut-Vierer schon durch Ausfall eines Vokals entstan-dene Ausnahmen sind.

TASSILOSSPRACHECKE

Im Spitzenfeld: Advent(s)kranz (cc) msormann

Grafi k: Jörg Friessnegg

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SPECIAL INTEREST

GROUPS

MENSA Österreich

Die EsSIG ist wohl die am einfachsten zu organisieren-de SIG: Ein Restaurant auswählen, wovon es in Wien ja nicht nur eine große Anzahl, sondern auch eine im-mer wieder erfreuliche und teils auch verblüffende Vielfalt gibt, manchmal probeessen, reservieren und eine An-kündigung in den Mensa-Kalender einfügen. Das lässt sich für mich als Familienvater und berufl ich Vielreisen-den noch unterbringen, allerdings nicht immer mit der eigentlich gebotenen langen Voraussicht, daher schaffen es die EsSIG-Termine nie in topIQ und nur das eine oder andere Mal in die monatlich versendeten Terminlisten.

Als ich im Juni 2010 die Koordination dieser SIG über-nahm, wollte ich ihr ein Thema und einen roten Faden geben und habe mich für eine kulinarische Weltreise entschieden. Die Teilnehmerzahl der Treffen beträgt im Durchschnitt vierzehn Personen, wobei es einen Kern häufi g teilnehmender Stammgäste gibt und einige, die immer wieder mal dazustoßen. Auch Gäste aus anderen Ländern haben sich bei mehreren Treffen eingefunden.

WIR ESSEN UNS UM DIE WELT

SIG steht zwar für Special Interest Group, die EsSIG wid-met sich aber einem nicht wirklich speziellen, sondern einem äußerst fundamentalen Interesse, nämlich dem Essen.

Mensa bedeutet ja eigentlich Tisch, die Gründer hatten einen Tisch im Sinn, um den sich intelligente Menschen versammeln, unabhängig von Herkunft, Beruf und Ein-stellungen. Mensa ist aber auch die Mensa academica, der Mittagstisch der Universitäten, als weitaus geläufi ge-rer Begriff. Insofern verbindet die EsSIG beide Bedeu-tungen, indem sie Mensa-Mitglieder um einen Tisch ver-sammelt – zum gemeinsamen Essen.

EsSIGHerbert Haubold

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Foto: Monika Bargmann

Foto: Monika Bargmann

Foto: Monika Bargmann

Die Reise begann natürlich in Österreich, und zwar im Silberwirt, einem wunderbaren Klassiker der Wiener Beisln im Schlossquadrat in Margareten. Im Juli ging es darauf nach Ungarn, in die Serviette im Servitenviertel, nicht nur mit einem einfallsreichen Namen, sondern auch mit ebensolcher ungarischer Küche, die zeigt, dass es auch ohne Gulyás und sogar ohne Csárdás geht, ob-wohl das dann vielleicht gar nicht mehr so ungarisch ist, aber dennoch wunderbar. Die ukrainische Küche haben wir im August erlebt, wohl in einem der skurrilsten Re-staurants in Wien, dem Valeria in der Josefstadt, und das Erlebnis ließ uns über die nicht eben üppigen Teigta-scherln hinwegsehen. Im September ging es weiter nach Russland, ins Wladimir nahe dem Westbahnhof, das sich auf den vor Jahren sicher zurecht erhaltenen Lorbeeren nun doch etwas zu intensiv ausruht. Im Oktober ging es nach Südosten weiter, vom großen Russland in das kleine Georgien. Und das Madiani war auch recht klein, zumindest damals noch, ein knallrotes Häuschen mitten auf dem Karmelitermarkt, immer randvoll, und mit guter, einfacher, ehrlicher Kost. Zur persischen Küche musste ich mich im November vortasten bzw. -kosten, da gibt es einige eher enttäuschende Vertreter, aber im Khayam, wenn auch nicht an der Seidenstraße, doch zumindest in der Seidengasse, isst man inmitten persischen Publi-kums sehr schmackhaft und trinkt Dhurk dazu.

Nach einer kurzen Reisepause kam dann im Februar et-was ganz Besonderes, ein pakistanisches Restaurant, in dem man so viel essen kann, wie man will – und so viel zahlen wie man will. Die Atmosphäre im Wiener Deewan ist recht locker, und die Currys laut Falter abartig gut, was wir durchaus bestätigen konnten. Indien haben wir dann im März in einem meiner Stammlokale erlebt – wo-bei ich als Badener, und zudem von meinen Kindern am abendlichen Ausgehen Gehinderter, Stammlokale in Wien nur in der Nähe meiner Arbeitsstätte habe und um zu Mittag zu essen. Inder gibt es viele in Wien, von ex-

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klusiv bis grindig, und in etlichen Fällen mit einem Perso-nal, das selbst den klischeehaftesten Kaffeehauskellner in den Schatten stellt. In der Heiligen Kuh in Lichtental gibt es aber einen sehr netten Wirt und das Essen ist gut und kostet nicht viel. Dann ging es weiter in nordöstlicher Richtung, nach Nepal. Das Yak und Yeti in Mariahilf ist das einzige Restaurant, das die EsSIG ein zweites Mal besucht hat, sonst steht ja Abwechslung auf dem Pro-gramm, aber zumindest ist das Jahre her, noch bevor ich überhaupt Mensa-Mitglied war, kam damals gut an, und dieses Mal wieder. Jeden Dienstag ist Dal Bhaat Abend, den wir im Mai wahrgenommen haben.

Ein chinesisches Restaurant Sapporo zu nennen, ist un-gefähr so geistvoll wie eine Pizzeria Toulouse, aber was soll‘s. Immerhin kommen die Inhaber aus Shanghai. Das Restaurant hat mir ein chinesischer Bekannter empfoh-len, allerdings ist ihm nicht aufgefallen, warum auch, dass die besonderen Gerichte nur auf Chinesisch in der Speisekarte stehen. Daher war unsere Juni-Station viel-leicht ein bisschen zu authentisch. Dafür erschloss sich uns koreanische Küche dann in übersetzter Form im November nach einer berufsbedingt verlängerten Som-merpause. Die Ost-Asiaten tun sich mit dem R offenbar schwer, dementsprechend gibt das Kimchi seine Adres-se auf seiner Website mit Maxergasse an. Konsequen-terweise wird dann auch die Anreise so beschrieben:

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Foto: Herbert Haubold

Foto: Christian Rieseneder

SIGNEMA NEUIGKEITEN

Da es im September zwei SIGnema-Termine gab, trafen wir uns danach erst wieder im November (13.11.) zum Film “Eine dunkle Begierde”, der das Leben des Psycho-analytikers Carl Gustav Jung und seiner Mitstreiter (bzw. Gegner, z.B. Sigmund Freud) zeigte. Die schauspieleri-schen Leistungen konnten wirklich überzeugen, und der Film war auch von Handlung und Stimmung her sehr an-sprechend (es muss ja nicht immer “Action” sein).

SIGnemaGerald Schmid

Die Bilder oberhalb der SIG-Berichte sind von:

Seite 41: sugu - Stephen Brace - Last Hero

Seite 42: ~jjjohn~ - Kecko - ChernobylBob - quack.a.duck

Seite 43: Darwin Bell - esthereggy - Jim B L

SPECIAL INTEREST

GROUPS

MENSA Österreich

TarockSIGChristian Rieseneder

TAROCKSIG BLÜHT AUF

Bei den letzten beiden Treffen der TarockSIG kamen je-weils insgesamt neun (!) Tarockspieler und Lernwillige, die erfolgreiche erste Schritte im Spiel unternahmen – Mensianer, wie auch ein paar Gäste. Damit sieht es gut aus, dass wir langfristig zwei Tische pro Abend zusam-menbekommen. Die nächsten Termine sind: 11.1. und 8.2.2012, jeweils ab 18.30 Uhr im Café Augarten, Kleine Pfarrgasse 28, 1020 Wien (bei U2 Taborstraße).

Liebe Grüße, Christian

Je nach Filmangebot wird es auch in den folgenden Mo-naten etwa im Monatsrhythmus einen Film im Rahmen von SIGnema geben (englisch- oder deutschsprachig), alle Mensaner sind herzlich eingeladen (auch in Beglei-tung) daran teilzunehmen. Üblicherweise sollte ich auch vergünstigte Karten (zu 6 Euro) für die Millennium City für alle Teilnehmer haben.

Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig unter mensa-wien.at angekündigt. Vorschläge für Filme sind jederzeit willkommen ([email protected]).

Liebe Grüße, GeraldU3/U4 Landstraße-Wien Mitte, Straßenbahn Maxergas-se. Mit der gegebenen Intelligenz ließ es sich trotzdem fi nden, und man konnte herrlich am Tisch brutzeln und schüsselweise Kimchi vertilgen, scharfen Krautsalat.

Damit verlassen wir die asiatische Küche, und es geht weiter nach Amerika. Dass zunächst die zu erwarten-den Witzchen über EsSIG bei McDonald‘s nicht fehlen durften, versteht sich. Unsere Route führt aber ein wenig weiter nach Süden. Es gibt etliche mexikanische Restau-rants in Wien, und da ich in diesem Fall im Gegensatz zu Asien umfangreiche einschlägige Erfahrung habe, bin ich da heikel. Das Los Mexikas in der Josefstadt hat das Probeessen bestanden, und steht daher im Dezember auf dem Programm. Ich muss ja gestehen, dass ich bei der Planung doch öfters auf eine Weltkarte schauen musste, und daher habe ich gleich eine beigefügt, die die Reise abbildet.

Es heißt zwar, dass man nicht versuchen sollte, auf einen abgefahrenen Zug aufzuspringen, bei der EsSIG ist aber das Gegenteil der Fall, wir freuen uns über neue kulina-risch Reisende und Gäste!

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Parallel zum diesjährigen IBD-Meeting in Sofi a fand am Wochenende 15./16. Oktober 2011 zum allerersten Mal auch ein Internationaler SIGHT-Kongress statt, zu dem die SIGHT-Koordinatoren aller Mensa-Landesor-ganisationen geladen waren.

Ich hatte die Ehre, Mensa Ös-terreich dort zu vertreten und das Vergnügen, mit 16 weite-ren Delegierten aus anderen Ländern zwei höchst interes-sante und produktive Tage zu

verbringen. Vertreten waren auch große Mensa-Organisationen wie die USA (über 50.000 Mitglieder) oder Großbritannien (22.500).

Die weiteste Anreise hatte wohl John Barrett aus Australien („nur“ 1.035 Mitglieder). Mit 536 Mitglie-dern war Österreich die kleinste der anwesenden Mensa-Nationen (Mit-gliedszahlen wie beim Kongress verlautbart, Stand 2010).

Interessant gleich zu Beginn war die Präsentation eines Länderver-gleichs, welchen Anteil Mensianer in den verschiedenen Ländern an der jeweiligen Gesamtbevölkerung ausmachen, gemessen am Mensa-Potential von 2% der Einwohner. Von den beim Kongress vertretenen Ländern schneidet Großbritannien mit 1,81% am besten ab, davor nur noch Finnland (ein Schelm, wer hier an den PISA-Test denkt…). Öster-reich liegt mit knapp 0,32% an 18. Stelle. Hier ein Auszug aus den prä-sentierten Länderdaten:

Eszter Chrobacsinszky, SIGHT-Ko-ordinatorin in Ungarn, hat mit dem ungarischen Webmaster einen Pro-totyp einer interaktiven SIGHT-Seite entwickelt und für uns testweise ins Netz gestellt, über die Angebot und Nachfrage zwischen Gastgebern und potentiellen Gästen zusätzlich nach bestimmten Kriterien vorse-lektiert werden können. Die allein reisende Dame möchte lieber nicht mit fremden Mensa-Männern den Abend verbringen, der begeisterte Freizeitsportler nicht mit einem Ket-tenraucher in der Kneipe sitzen, der katzenallergische Gast nicht sein Bett mit den drei Lieblingen seines Gastgebers teilen. Bestimmte Kri-terien können also gewählt oder ausgeschlossen werden, und es kommen nur die Kontakte zustan-de, die beiden recht sind.

CONNECTING MENSANS

Wie wir ja alle spätestens seit der aufmerksamen Lektüre von topIQ 357 wissen (...), steht SIGHT für „Service for Information, Guidance and Hospitality to Travellers“. Mit-glieder zu verbinden ist die zentrale Aufgabe von SIGHT. Also Kontakte und persönliche Beziehungen zwi-schen Mitgliedern unterschiedlicher Nationen herzustellen und zu för-dern. Drei Etappenziele haben wir uns dabei gestellt:

1. INTERNAT. SIGHT-KONGRESS IN SOFIA

Fritz Schachinger

Andere Nationen, die etwa gleich bevölkerungsstark wie Österreich sind, liegen deutlich vor uns. So ist Mensa in Schweden mit 1,60% des Potentials mehr als fünfmal so stark in der Bevölkerung präsent wie Mensa in Österreich, und auch Serbien kommt mit 0,69% auf eine doppelt so hohe Quote.

Nachdem wir alle über SIGHT in unseren Heimatländern berichten durften, stellte uns Bob Kaill aus Schweden ein nettes Feature vor, das dort für SIGHT Verwendung fi ndet: Informationen über Gast-geber, die für Gäste relevant sein könnten, werden auf der schwe-dischen Mensa-Homepage über Google Maps abrufbar gemacht, selbstverständlich nur nach Da-tenfreigabe durch jeden Einzelnen. Das sieht dann so aus:

Per Klick auf die Destination, für die sich ein potentieller Besucher interessiert, öffnet sich ein Drop-down-Kästchen mit Infos über den jeweiligen Gastgeber und sein in-dividuelles Angebot für Gäste. Da-rüber entscheidet natürlich jeder Gastgeber selbst. Die berühmte „Couch“ für den Gast muss jeden-falls NICHT dabei sein!

Pos. Land Mitglieder Einwohner Potential Mensa-Mitglieder

2% d.Einwohner in % des Potentials2 GB 22.484 62,008.048 1,240.161 1,8133 Schweden 3.020 9,428.054 188.561 1,6026 USA 50.531 311,366.000 6,227.320 0,81110 Serbien 1.010 7,306.677 146.134 0,69118 Österreich 536 8,396.760 167.935 0,31920 Australien 1.035 22,610.835 452.217 0,229

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1. Clarify the SIGHT profi le2. Spread the SIGHT message3. Make SIGHT easy to use

Einigkeit herrschte unter uns De-legierten darüber, dass SIGHT in den jeweiligen Ländern viel zu we-nig bekannt ist und die Mensianer vielfach nicht wissen, welche An-nehmlichkeiten ihnen damit ent-gehen, obwohl sie der bezahlte Mitgliedsbeitrag zur Nutzung von SIGHT berechtigt. Und auch darü-ber, dass wir verstärkt kommunizie-ren müssen, dass SIGHT viel mehr ist als eine Gratisvermittlung von Gratisübernachtungen. Das feh-lende Wissen darüber ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Gast-geberdatenbank nicht den Umfang hat, den wir gerne sehen würden.

Für manche Weltenbummler mag wohl Priorität sein, die Route nach Verfügbarkeit von Gratis-Übernach-tungen zu planen, aber viele ande-re suchen ganz einfach nur den Kontakt zu Mensianern im Zielland, um sich mit ihnen auszutauschen, interessante Gespräche zu führen, Insidertipps zu erhalten, das Land abseits der üblichen Touristenpfa-de kennenzulernen oder auch nur, um mit einem intellektuell ähnlich gepolten Menschen das beste Bier der örtlichen Brauerei zu verkosten.

Oder, wie es der Internationale SIGHT-Koordinator Rich Kings-ton treffend ausdrückte: “Spend time with remarkable people all over the world, Mensans like you.“ Eine spannende Idee im Sinne von Punkt “Make SIGHT easy to use“ ist die Einführung eines “Single Sign In“. Da jedes Mensamitglied weltweit durch seine nationale

oberösterreichische Mensianer, SIGHT-Gastgeber zu werden – bitte bei mir melden!

MEG COWPER-LEWIS, CAPE AGULHAS

Ich schreibe diesen Artikel übri-gens in Südafrika. Natürlich habe ich die Chance genutzt, mich hier mit der SIGHT-Koordinatorin für Südafrika zu treffen. Meg führt am südlichsten Punkt Afrikas, dem Cape Agulhas, ein bewusst einfach gehaltenes Bed & Breakfast. Wun-derschön direkt am Meer gelegen, gleich neben dem Leuchtturm. Lie-bevoll renoviert und gepfl egt, eine Insel der Ruhe für den alternativen Urlaub weg vom Stress daheim. Mit ganzen drei Gästezimmern. Davon (und von ihrer Malerei und ein biss-chen Korrekturlesen für eine loka-le Zeitung) zu leben ist schon eine Kunst, und Meg könnte es sich einfach nicht leisten, ihre Zimmer gratis Mensianern aus aller Welt anzubieten und auf zahlende Gäs-te zu verzichten. Ist eben auch kein Muss, und das war auch gar nicht unsere Absicht, als wir über zwei Stunden über Staubstraßen fuhren, um Cape Agulhas und Meg zu be-suchen. Die Zeit, die wir mit Meg in ihrem kleinen Paradies verbrin-gen durften, war eines der High-lights unserer Südafrika-Reise. Ein Highlight, das ich ohne Mensa und SIGHT niemals erlebt hätte.

SIGHT-Gastgeber zu werden ist nicht schwer (und Gastgeber sein auch nicht): eine Mail an [email protected] genügt, und ich melde mich verlässlich bei jedem und je-der MensianerIn, der/die mich dies-bezüglich kontaktiert.

Mensaorganisation identifi ziert ist, sollte sein Status als aktives Men-samitglied damit festgestellt sein. Das berechtigt dazu, auch von den Annehmlichkeiten zu profi tieren, die SIGHT weltweit bietet. Es soll daher ein einziges Passwort genügen, um den Zugang zu allen anderen Men-saseiten zu ermöglichen, zu Mensa International genauso wie zu ande-ren Länderseiten.

„Single Sign In“ bietet viele Vortei-le, wo es von Interesse ist, Mensa-interne Informationen über Länder-grenzen hinweg auszutauschen. So wäre es zum Beispiel jedem Men-sianer möglich, sich schon vor der Abreise über Aktivitäten von SIGs in seinem Zielland zu informieren, die ihn interessieren könnten. Oder nach der Rückkehr Fotos oder Reiseberichte hineinzustellen und diese allen Mensianern (und nur diesen) zugänglich zu machen. Ter-mine für nationale Veranstaltungen

könnten in einem „MWW“ (Mensa-wide Web) bekannt und von überall abrufbar gemacht werden. Jeder kann nachschauen, was wann wo los ist in der Welt von Mensa, ohne dass Kenntnis darüber vorausge-setzt werden muss. Denn wenn Mr. Mensa aus Kentucky, der für kommenden Juni seinen ersten Eu-ropatrip plant, nicht weiß, dass es genau zu dieser Zeit in Linz eine un-verzichtbare Mensa-Veranstaltung gibt, kann er sich nach dem Char-ming gar nicht erst erkundigen.

Apropos: Karina und das Orga-Team OÖ suchen für Besucher des Charmings Betreuer, Beglei-ter, Stadtführer und natürlich auch Couchzurverfügungsteller! Aktuell eine gute Möglichkeit für (nicht nur)

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Es sind also nicht die Rolling Stones oder U2, die das Eventjahr gleich mit einer Re-kordjagd beginnen, auch Jennifer Lopez

oder das Mensa-Mitglied Shakira erfreuen die Welt nicht schon zu Jahresbeginn mit wackelnden Hin-tern, und schon gar nicht ist es ein megaspektakuläres Sportevent, nein, der traditionelle Walzerreigen der Wiener Philharmoniker ist das erste globale Live-Event und zu-gleich der erste Quotenhit jedes Jahres.

Der Wiener Walzer hat übrigens eine revolutionäre Geschichte, er entwickelte sich in der zweiten Hälf-te des 18. Jahrhunderts aus dem „Deutschen Tanz“ und wurde in den Zeiten der Revolutionen als Gegen-stück zum höfi sch-aristokratischen Menuett populär. Allerdings war der Wiener Walzer für die damalige Zeit auch äußerst unzüchtig, immer-hin waren die Knöchel der Damen sichtbar, und dass die Tänzer sich dabei permanent berührten, war schon fast obszön.

Dennoch, oder gerade deswegen, gab es Komponisten, die Walzer

komponierten, unter ihnen die Wie-ner Joseph Lanner, Johann Strauß Vater und Johann Strauß Sohn, die dem Tanz die typisch wienerische Mischung aus Lyrik und Leichtig-keit mitgaben und ihn damit end-gültig zum Wiener Walzer machten. Als dann die Stadt ab 1814 den Wiener Kongress beherbergte und die Bilder und Berichte vom tan-zenden Kongress um die Welt gin-gen, gelang dem Wiener Walzer der internationale Durchbruch.

Bis zu den Anfängen des Neu-jahrskonzertes ist dann noch viel Wasser die schöne, blaue Donau hinuntergefl ossen, allerdings fi el auch die Geburtsstunde des Kon-zertes in politisch bewegte Zeiten. Das erste Konzert, es war damals noch ein Silvesterkonzert, fand zum Jahreswechsel 1939/1940 statt und damit in der Zeit, in der das dunkelste Kapitel österreichi-scher Geschichte geschrieben wurde. Für die Nationalsozialis-ten waren eigentlich die Berliner Philharmoniker das Orchester der ersten Wahl im Deutschen Reich, und diese wurden auch internatio-nal bevorzugt zur Repräsentation des Reiches eingesetzt, doch die Herren in Springerstiefeln hatten of-

fenbar neben den Märschen noch andere musikalische Vorlieben, und so wurde auch das „wienerische“ Musizieren – „österreichisch“ durfte man es ja nicht nennen - zumindest im Gebiet der „Ostmark“ gepfl egt und gefördert.

Allerdings hatten die Nazis dabei ein Problem. Das Problem hieß Jo-hann Michael Strauß und war der Großvater von Johann Strauß Vater, somit der Urgroßvater des Sohnes. Und er war Jude. Der Walzerkö-nig war also nach den Nürnberger Rassegesetzen ein Achteljude, seine Musik wäre daher bei An-wendung dieser Gesetze „entartet“ gewesen und hätte eigentlich ver-boten werden müssen. Unbekannt war die Tatsache den Schergen nicht, Göbbels hat schon 1938 in sein Tagebuch geschrieben: „Ein Oberschlauberger hat herausge-funden, dass Joh. Strauß ein Ach-teljude ist. Ich verbiete, das an die Öffentlichkeit zu bringen. Denn erstens ist es noch nicht erwiesen, und zweitens habe ich keine Lust, den ganzen deutschen Kulturbesitz so nach und nach unterbuttern zu lassen. Am Ende bleiben aus unse-rer Geschichte nur noch Widukind, Heinrich der Löwe und Rosenberg

Johann Strauß Vater Lithographie von J. Kriehuber 1835

Musikverein Goldener Saal (cc) Clemens Pfeiffer

„Die Wiener Philharmoniker und ich wünschen Ihnen Prosit Neujahr!“ Dieser Satz wird inzwischen von etwa 45 Millionen Menschen in 70 Ländern der Welt zum Jahresauftakt gehört. Ein globalisiertes Mega-Event läuft hier Jahr für Jahr ab, und dem Live-Spektakel folgt der Wettlauf um die schnellste CD-Veröffentlichung des Jahres.

STRÄUSSE ZUM JAHRESAUFTAKT

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Herbert von KarajanBundesarchiv-Bild 183-S47421

NEUJAHRS-

konzert

Hermann Moser

hatte, beeinfl ussten natürlich die Wahl seines Nachfolgers, und so wurde mit dem Amerikaner Lorin Maazel erstmals ein internationaler Stardirigent gewählt. Maazel leitete die nächsten sieben Konzerte bis 1986, danach ging man dazu über, die Dirigenten jährlich abwechseln zu lassen.

Den Auftakt machte 1987 Her-bert von Karajan: Dieses Konzert wird heute von vielen als bestes überhaupt bezeichnet. Dann folg-ten Claudio Abbado (1988, 1991), Carlos Kleiber (1989, 1992), Zubin Mehta (1990, 1995, 1998, 2007), Ricardo Muti (1993, 1997, 2000, 2004), Nicolaus Harnoncourt (2001, 2003), Seiji Ozawa (2002), Georges Pretre (2008, 2010), Dani-el Barenboim (2009), Franz Welser-Möst (2011), weitere viermal Lorin Maazel (1994, 1996, 1999, 2005), und Mariss Janssons ist 2012 nach 2006 auch schon für seinen zwei-ten Auftritt eingeplant. Eine inter-essante Wechselwirkung ist auch, dass man ein Star sein muss, um das Konzert zu leiten, und das Konzert wiederum ist mittlerweile ein Adelsprädikat für jeden großen Dirigenten.

Johann Strauß Sohn war zu seiner Zeit Popstar, Konzertveranstalter und Orchestermanager in Perso-nalunion. Neben seinen Erfolgen im Tanz- und Unterhaltungsbetrieb war ihm auch die künstlerische Anerkennung wichtig, zum Bei-spiel lag ihm sehr an der Freund-schaft und Wertschätzung von Johannes Brahms. Wenn es eine Veranstaltung gibt, die beweist, dass sich musikalische Qualität, Unterhaltungswert und Erfolg nicht ausschließen, ist dies das Neu-jahrskonzert. Die Familie Strauß wäre mit diesem Erbe wohl sehr glücklich.

Ein Mann, der da keine Berüh-rungsängste hatte, war der Dirigent Clemens Krauss. Dieser gilt noch heute als der Apologet der seriö-sen Beschäftigung mit dem Wiener Walzer und speziell der Musik von Strauß. 1929 hat er erstmals ein Strauß-Programm mit den Wiener Philharmonikern bei den Salzbur-ger Festspielen aufgeführt. In den folgenden Jahren gab es mehre-re derartige Konzerte, und 1939 wurde dieses Sommerkonzert schließlich am 31.12. im Wiener Musikverein wiederholt, und dieses Silvesterkonzert gilt heute als erstes Neujahrskonzert. 1941 fand dann das Konzert bereits am 1. Jänner statt, und ab jenem Tag war ein „Johann-Strauß-Konzert“, wie die Veranstaltung zunächst noch hieß, der Jahresauftakt im Goldenen Saal des Wiener Musikvereines. Ab 1946 hieß das Event dann auch offi ziell „Neujahrskonzert“. Krauss dirigierte das Konzert jährlich bis 1954, außer in den Jahren 1946 und 1947, in denen er ein Auffüh-rungsverbot durch die Alliierten hat-te und Josef Krips am Pult stand.

Als Clemens Krauss im Jahr 1954 unerwartet verstarb, waren die Philharmoniker gezwungen, die Nachfolgefrage im Neujahrskonzert rasch zu lösen. Dennoch wurde in-tensiv diskutiert, und es brauchte einige Orchesterversammlungen, bis man sich geeinigt hatte. Am Ende der Diskussionen stand der Beginn einer Epoche. Es war der eigene Konzertmeister Willi Bos-kovsky, der von nun an die Geschi-cke des Neujahrskonzerts für die nächsten 25 Jahre bis 1979 leiten sollte, und er tat dies wie seinerzeit der Walzerkönig mit der Geige in der Hand. In diese Ära fi el auch die erste Fernsehübertragung 1959. Von Anfang an eine Eurovisions-sendung, kamen Jahr für Jahr neue übertragende Stationen dazu, so-dass man das Konzert inzwischen in 70 Ländern verfolgen kann.

1979 musste Boskovsky die Lei-tung des Konzertes gesundheitsbe-dingt zurücklegen. Die inzwischen dank Fernsehübertragung weltwei-te Popularität des Ereignisses und die Tatsache, dass die Dirigenten-zunft inzwischen ebenso internati-onale Medienstars hervorgebracht

übrig. Das ist ein bißchen wenig.“ Die letzten zwei Sätze sind wohl die wahrsten, die Göbbels in sei-nem Leben von sich gegeben hat. Sie sind ein bemerkenswertes Bei-spiel für die Tatsache, dass Leu-te, die mit Feindbildern Stimmung machen, ihren Schwachsinn oft selbst nicht glauben. Das Problem war auch kein wirklich großes. Mit Macht, Propaganda und ein paar Urkundenfälschungen wurde es aus der Welt geschafft.

Die Philharmoniker pfl egen einen begrüßenswert offenen Umgang mit diesem Teil der Geschichte des Orchesters und seines berühm-testesten Events. Vieles kann man auf der Philharmoniker-Homepage über die Geschichte nachlesen - ohne Lücke zwischen 1938 und 1945. Und dort fi ndet man auch folgenden Satz: „Mit Blick auf die Tradition des Neujahrskonzerts, dessen Ursprung in der Zeit des Zweiten Weltkriegs liegt, gilt den Wiener Philharmonikern das Kon-zert noch heute nicht nur als Prä-sentation wienerischer Musikkultur auf höchstem Niveau, sondern vor allem auch als ein Gruß im Geiste von Hoffnung, Freundschaft und Frieden.“ Dem ist nichts hinzuzufü-gen.

Die Beziehung des Orchesters zur Strauß-Musik war lange Zeit ambi-valent. Einerseits stand der Walzer-könig mehrmals am Pult der Wiener Philharmoniker, unter anderem bei der Uraufführung seines Walzers „Wiener Blut“, andererseits wollte man mit Unterhaltungs- und Tanz-musik seinen seriösen Ruf nicht zu sehr kompromittieren.

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Zu den bekanntesten Sprachspielen gehö-ren die Palindrome – Zeichenketten, die von hinten und vorne gelesen identisch sind.

Die meisten prominenten Fälle sind Wörter, aber auch Zahlen oder Sät-ze (stets unter Vernachlässigung der Satzzeichen) können Palindro-me sein.

Beispiele bei den Wörtern sind Ro-tor, Reittier oder Gnudung. Allge-mein bekannt sind in diesem Zu-sammenhang auch die Vornamen Anna und Otto. Ebenso können Wörter von hinten gelesen aber auch wieder andere Wörter erge-ben – ein schönes Beispiel sind Sarg und Gras. Weniger bekannt ist aber, dass ebendies auch bei Vornamen der Fall sein kann!

AUFGABE

Man fi nde möglichst viele Vorna-men oder aus Vornamen abge-leitete Spitznamen, die rückwärts gelesen andere ebensolche erge-ben. Für eine Lösung ist es in Zwei-felsfällen notwendig, aber auch ausreichend, die Verwendung als Vor- oder Spitzname in einem Fall nachzuweisen. Namen aus Kultu-ren, die keine Familiennamen ken-nen, sind ebenfalls zulässig.

Ausgeschieden werden Fälle von absichtlich umgedrehten Künstler-namen (ein Rapper nennt sich etwa Illo statt Olli). Für den Punkteschlüs-sel gilt wie üblich: Doppelt so viele Lösungen bedeuten mehr Punkte. Einzusenden ist bis 27. Jänner an [email protected].

LÖSUNG VON RUNDE 21

Helmuth A. Singer hat 110 (!) Lö-sungen eingesandt – leider blieb er in diesem Falle der Einzige. Dadurch erübrigt sich auch die Recherche der Lösungen, wobei manche nicht ganz stimmen – das Lied von Rainhard Fendrich heißt etwa Macho Macho, nicht nur Ma-cho. Ich präsentiere eine Auswahl – das motivierende Beispiel für das Rätsel war die Band Canned Heat, auch ein Lied von Jamiroquai.

• „Circus“ von Britney Spears, ebenso Bands aus UK, US und Südafrika

• „Closer“ u. a. von Kylie Minogue und Mike Oldfi eld, ebenso eine holländische Popband

• „Dominion“ von Sisters of Mercy, ebenso eine britische, schwedi-sche und philipp. Band

• „Echo“ u. a. von Cyndi Lauper, auch eine englische Punkband

• „Europe“ von Carrie, ebenso eine schwedische Rockband

• „Fever“ u. a. von Bruce Springs-teen, ebenso eine US-Rockband

• „Fireball“ u. a. von Deep Purple, ebenso eine australische Band

• „Flash“ von Queen, ebenso eine britische Rockband

• „Freedom“ u. a. von Jimi Hen-drix, ebenso eine britische Rock-band

• „Iron Maiden“ von Ghostface Kil-lah, ebenso eine britische Hea-vy-Metal-Band

• „Killer“ u. a. von Kiss, ebenso Bands aus Finnland, UK und der Schweiz

• „Kiss“ u. a. von Prince, ebenso eine US-Rockband

• „Magic“ u. a. von B. Springsteen und O. Newton-John, ebenso Name eines Rappers

• „Oasis“ u. a. von Roberta Flack, auch eine englische Rockband

• „Odyssey“ von Kiss, ebenso Bands aus Deutschland, Pakis-tan und den USA

• „Overkill“ von Motörhead, eben-so zwei US-Bands

• „Pressure“ u. a. von Billy Joel, ebenso ein US-Reggaesänger

• „Prince“ u. a. von Vanessa Carl-ton, ebenso ein US-Rocksänger

• „Sledgehammer“ u. a. von Peter Gabriel, ebenso eine britische Heavy-Metal-Band

• „Sparks“ u. a. von The Who, ebenso eine US-Band

• „Waterloo“ von ABBA, ebenso ein österreichischer Popsänger

Name Alt 21 Neu

Singer 620 120 740Fürst 538 538Kontaktlinzen 424 424Scheibenpfl ug 235 235Pichler 122 122Hüwe 56 56Volko 40 40Ruplitsch 33 33Stenek 33 33Ferraz-Leite 30 30Klausner 30 30Moser 30 30Kemptner 30 30Urban 26 26Brown 24 24Wernig 17 17Lackner 15 15Balik 15 15Kleinhappl 15 15Kemptner 15 15Schlick 12 12Schild 8 8

DENKSPORT

ENIGMA 23

Christian Rieseneder

Namen sind Schall und Rauch… oder ein geeignetes Rätselobjekt.

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Es gibt neben den be-kannten neun österrei-chischen Bundeslän-dern noch ein bisher unentdecktes zehntes.

Nach den Berechnungen der Geo-logen liegt es zwischen Vorarlberg und Hinterarlberg. Bei den Bewoh-nern dieses Gebietes dürfte es sich um Steirer handeln, da alle mit Vor-namen Kurt heißen. Die Sprache dieser Menschen konnte noch nicht eindeutig zugeordnet werden, es dürfte sich aber um eine Mischung aus Schwyzerungarisch und Mittel-hochalgebra handeln. Das Gebiet ist reich an Bodenschätzen, vor al-lem Trinkwasser, Trüffeln, Antiquitä-ten und anderen Schätzen, die nor-malerweise am Boden aufbewahrt werden.

Nach Bekanntwerden dieser Tat-sache wurde sofort von verschie-denen Seiten Kontakt mit den Be-wohnern des neuen Bundeslandes aufgenommen, u.a. bemühen sich die Bundesregierung, die politi-schen Parteien, die Kirche, das Fi-nanzamt, die Versicherungen und Sparkassen, der Zuwandererfond, die Fremdenpolizei, der Tierschutz-verein, die österreichische Mensa, die Gewerkschaften, der Verein der Kleingartenfreunde und der Verein zur Verhütung der Einschleppung von Erdbeben in Europa.

Nach endgültiger Auswertung der Aufzeichnungen unseres Man-nes im All, Karl Viehböck, können nun die Wissenschaftler mit einer sensationellen Entdeckung auf-warten.

ZEHNTES

Ossi Heiter

BUNDESLAND ENTDECKT

DENKSPORT

MENSA Junior Quiz

32

Andreas Pichler

DOMINOSPIEL

Ich habe mit einem Freund eine Partie Domino gespielt. Zum Schluss sind unsere Dominosteine wie im Bild oben dagelegen. Die blauen Zahlen oberhalb und links der Abbildung geben an, welche Dominowerte in der entsprechen-den Zeile bzw. Spalte vorgekom-men sind (andere Werte sind dort nicht erlaubt!).

Natürlich müssen auch die anein-anderliegenden Hälften verschie-dener Dominosteine stets dieselbe Zahl aufweisen – wie in einem Do-minospiel üblich.

Kannst du rekonstruieren, wie un-ser fertiges Spiel ausgesehen hat?

Dieses Rätsel gibt es auch auf un-serer Website www.mensa.at unter der Rubrik ‘Mensa-Junior-Quiz’. Etwa Ende Dezember/Anfang Jän-ner (etwa gleichzeitig mit dem Er-scheinen dieser Zeitschrift) sollte es dort zu sehen sein.

Nr. 32 (Runde 3 - 2011/12)

Eure Lösung schickt bitte wie-der entweder per E-Mail an [email protected] oder per Post an Andreas Pichler, Rudolf-Nure-jew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien. Vergesst auch bitte nicht, euren Na-men anzugeben.

Einsendeschluss: 27. Jänner 2012

DIE LÖSUNG VOM LETZTEN MAL:

NR. 31 - PENTOMINOSCHMETTERLING

Leider gab es diesmal keine richti-gen Einsendungen. Zu schwierig?

Die Tabelle nach 2 Runden: 1. ELISABETH SCHMID .................... 12

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DENKSPORT

GRIPS 5

Andreas Pichler

GRIPS 2011/12 - Runde 5

Die vorletzte Runde! Wer wohl dies-mal gewinnen wird?

Deine Einsendungen schicke bit-te an [email protected] oder an Andreas Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien. Sollte irgendetwas unklar sein, kon-taktiere mich bitte. Sollten die Rät-sel zu schwierig sein, scheue dich nicht, deine Mitmenschen (Men-sianer oder nicht) zu kontaktieren. Kennt jemand ein gutes Rätsel (oder hat gar selbst eines erfunden), und glaubt, dass es unbedingt in GRIPS veröffentlicht werden muss - immer her damit!

Die Rätsel sind ab etwa Ende De-zember/Anfang Jänner (etwa zeit-gleich mit dem Erscheinen dieser Zeitschrift) auch auf unserer Home-page www.mensa.at zu sehen. Ein-sendeschluss für diese Runde ist der 27. Jänner 2012.

25. PERFEKTE LOGIKER?

Die Spieler A und B haben beide die Zahl 12 auf ihre Stirn geschrie-ben bekommen. Jeder sieht die Zahl auf der Stirn des anderen, aber er kennt nicht die eigene. Der Spielleiter teilt ihnen mit, dass die Summe ihrer beiden Zahlen ent-weder 24 oder 27 ist und dass es sich um positive ganze Zahlen han-delt (ungleich Null). Dann fragt der Spielleiter immer wieder A und B abwechselnd, ob sie die Zahl auf ihrer Stirn bestimmen können.

A: Nein.B: Nein.A: Nein.B: Nein.A: Nein....

tens eine Seitenlinie gemein-sam haben.

2. Jedes Gebiet muss genau ein Feld mit einer Zahl enthalten. Diese Zahl in einem Gebiet gibt an, wie groß die Fläche des an-deren Gebiets ist, mit dem das Gebiet eine Seitenlinie gemein-sam hat.

28. INSELN IM OZEAN

Zeichne in das folgende Diagramm Inseln ein:

Nach wie vielen „Neins“ terminiert das Spiel, wenn überhaupt?

26. DAS UNMÖGLICHE QUADRAT

Kannst du hier nicht mehr als bloß ein einziges Streichholz umlegen, so dass ein Quadrat entsteht? Dann bewundere ich dich!

27. BEFREUNDETE GEBIETE

Vervollständige in dem folgenden Diagramm die grünen Gebiete (Vorsicht: nicht alle Felder des Dia-gramms müssen zu einem Gebiet gehören).

Regeln:

1. Jedes Gebiet muss mit genau einem anderen Gebiet mindes-

Regeln:

1. Die Küsten der Inseln verlaufen entlang der Rasterlinien.

2. Jede Insel ist genau vier Felder groß und orthogonal zusam-menhängend.

3. Die Inseln berühren einander nicht, auch nicht diagonal.

4. Alle eingezeichneten Punkte liegen auf einer Küstenlinie, und die Küste biegt dort jeweils rechtwinkelig ab.

Beispiel:

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DENKSPORT

GRIPS 5

Andreas Pichler

20. PENTOMINOSCHMETTERLING29. DOMINOSPIEL

Ich habe mit einem Freund eine Partie Domino gespielt. Zum Schluss sind unsere Dominosteine wie im Bild auf Seite 49 dagelegen.

Die blauen Zahlen oberhalb und links der Abbildung geben an, wel-che Dominowerte in der entspre-chenden Zeile bzw. Spalte vorge-kommen sind (andere Werte sind dort nicht erlaubt!). Natürlich müs-sen auch die aneinanderliegenden Hälften verschiedener Dominostei-ne stets dieselbe Zahl aufweisen – wie in einem Dominospiel üblich. Kannst du rekonstruieren, wie un-ser fertiges Spiel ausgesehen hat?

30. SCHIMMEL

Wir haben eine quadratischen Plat-te vor uns, die in 10 x 10 kleinere Quadrate unterteilt ist. Genau neun davon sind von Schimmel befallen. Der Schimmelpilz kann auf ein neu-es Quadrat übergreifen, wenn min-destens zwei der vier orthogonalen Nachbarn davon bereits befallen sind. Die diagonalen Nachbarn spielen keine Rolle.

Kann die gesamte 10 x 10 Platte vom Schimmelpilz befallen wer-den? Warum ja? Warum nein?

GRIPS 2011/12 - RUNDE 4 - LÖSUNGEN

19. 3 MÜNZEN UND 3 RECHNUNGEN

Es funktioniert mit 6, 7 und 11 Cruzeiros: 6 + 7 + 7 = 206 + 6 + 11 = 237 + 11 + 11 = 29aber auch mit 5, 9 und 10: 5 + 5 + 10 = 205 + 9 + 9 = 239 + 10 + 10 = 29

2. Falls m=2, dann hat Garri höchs-tens 1.5, Ruslan höchstens 1, und Wladimir höchstens 0.5 Punkte. Insgesamt wurden 10 Punkte vergeben, daher müsste Bobby mindestens 5 Punkte aus vier Partien gemacht haben. Das geht aber nicht. Also ist m=2 un-möglich.

3. Falls m>=3, dann müsste Bobby mindestens 3.5 Punkte aus vier Spielen gemacht haben. Dann hätte er dreimal gewonnen, und einmal remis gespielt. Dann hät-te aber auch Bobby keine einzi-ge Partie verloren. Das kann laut Angabe nicht sein, also ist m>=3 unmöglich.

4. Aus den obigen Beobachtungen ergibt sich daher m=2.5. Außer-dem hat Bobby mindestens 3 Punkte erzielt.

5. Bobby hat vier Partien gespielt und mindestens eine verloren. Also hat Bobby höchstens 3 Punkte. Bobby hat genau 3 Punkte, nämlich 3 Partien ge-wonnen, und die Partie gegen Magnus verloren. Also hat Mag-nus genau 2.5 Punkte, die Partie gegen Bobby gewonnen, und die anderen drei Partien remis gehalten.

6. Garri, Ruslan, und Wladimir haben zusammen 4.5 Punkte. Garri hat höchstens 2, Ruslan hat höchstens 1.5 und Wladimir höchstens 1 Punkt. Ergo: g=2, r=1.5, und w=1.

7. Ruslan muss einmal gewonnen haben (Wladimir ist ja der ein-zige Spieler, der nie gewonnen hat). Gegen Bobby hat Ruslan verloren, gegen Magnus remis gespielt. Falls er gegen Garri

21. WORTVERWANDLUNG

Einige schöne Wortbildungen, die gefunden wurden:

Schnitt - SchnitteWind - WindeLade - LadenPol - PoleLaut - LauteKaste - KastenSerpentin - SerpentineMontag - Montage Gefährt - GefährteDrache - Drachen...

22. VERSCHLUNGENER PFAD

23. DAS KLEINE SCHACHTURNIER

1. Magnus hat vier Partien ge-spielt und keine einzige verlo-ren. Daher hat er m>=2 Punkte.

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DENKSPORT

GRIPS 5

Andreas Pichler

GRIPS Runde 4 Gesamt 19 20 21 22 23 24 R4 R3 R2 R1

Vera Burger 274 15 - 12 17 9 0 53 67 72 82

Sieglinde Fürst 247 15 22 16 17 17 22 109 21 46 71

Margareta Schmid 230 15 22 10 17 0 11 75 56 64 35

Tanja Solerti 202 15 - 20 17 17 22 91 - 64 47

Eva Urban 177 15 - - - 17 - 32 75 44 26

Monika Wiesinger 113 - - - - - - - 47 66 -

Elisabeth Schmid 111 - - - - - - - 56 42 13

Harald Vogl 100 - - - - - - - - 46 54

Stephan Libicky 95 - - - - - - - - 56 39

Stefan Deutzmann 92 - - 0 - 17 - 17 36 - 39

Werner Scheibenpfl ug 79 - - - - - - - 44 35 -

Sonja Ullmer 79 - - - - - - - 79 - -

Thomas Schmid 42 - - - - - - - 20 21 1

Alice Kitzberger 17 - - - - - - - - 17 -

Claus-Dieter Volko 17 - - - - - - - - 17 -

gewonnen hätte, hätte Garri höchsten 0+0.5+0+1 Punkte aus den Spielen gegen Bobby/Magnus/Ruslan/Wladimir. Wi-derspruch, er muss ja 2 Punkte haben. Also hat Ruslan gegen Wladimir gewonnen.

Damit ist die Tabelle rekonstruiert:

• Bobby (3.0 Punkte) schlägt Gar-ri, Ruslan und Wladimir und ver-liert gegen Magnus

• Magnus (2.5 Punkte) schlägt Bobby und spielt gegen Garri, Ruslan und Wladimir Remis.

• Garri (2.0 Punkte) schlägt Rus-lan, verliert gegen Bobby und spielt gegen Magnus und Wladi-mir Remis.

• Ruslan (1.5 Punkte) spielt ge-gen Magnus remis, gewinnt ge-gen Wladimir und verliert gegen Bobby und Garri.

• Wladimir (1.0 Punkte) spielt ge-gen Magnus und Garri remis und verliert gegen Bobby und Ruslan.

24. GEHEIMNISVOLLE ZAHL

Die Aufgabe ist nur dann zu lösen, wenn der Wahrheitswert der 10

Aussagen widerspruchsfrei zu allen Aussagen gesetzt werden kann.

1. Nr. 6 muss immer wahr sein, da, wenn Nr. 6 falsch ist, die Aussage wieder richtig wäre.

2. Nr. 1 muss falsch sein und Nr. 2 muss wahr sein. Wegen der Formu-lierung von Aussage 2 gibt es nur eine logische Kombination von Aus-sage 1 und 2, nämlich Aussage 1 ist falsch und Aussage 2 damit richtig.

3. Nr. 9 und Nr. 10 sind falsch (folgt aus Nr. 1)

4. Entweder Nr. 7 oder Nr. 8 ist wahr (folgt aus Nr. 6; beide können nicht wahr sein, weil kein Prozent-satz durch 6 und 7 teilbar ist): Set-zen wir probeweise Nr. 7 auf wahr und Nr. 8 auf falsch, dann gilt :

4a Nr. 3 muss wahr sein, weil Nr. 8, Nr. 9 und Nr. 10 falsch sind.

4b Nr. 5 muss falsch sein, weil wir sonst nicht Nr. 7 erfüllen können.

4c Nr. 2 und Nr. 4 sind wahr (we-gen Nr. 10 brauchen wir 3 wahre Aussagen hintereinander)

Also sind die Aussagen 2, 3, 4, 6 und 7 wahr sowie die Aussagen 1, 5, 8, 9 und 10 falsch. Da nun die Wahrheitswerte der Aussagen be-kannt sind, können wir uns auf die Suche nach der Zahl machen:

A) Aussage 4 (wahr): „Die gesuch-te Zahl ist teilbar durch die Differenz der Nummern der letzten (7) und der ersten (2) richtigen Behaup-tung“. Also muss die gesuchte Zahl durch 5 teilbar sein.

B) Aussage 7 (wahr): „Die gesuch-te Zahl ist durch die Nummer jeder richtigen Behauptung teilbar“. Also muss sie durch 2, 3, 4, 6 und 7 teil-bar sein.

Die kleinste Zahl, die die Aussagen 4 und 7 erfüllt, ist 420. Schauen wir, ob das die gesuchte Lösung sein kann:

C) Aussage 9 (falsch): „Die Anzahl der Teiler der gesuchten Zahl (ab-gesehen von 1 und der Zahl selbst) ist größer als die Summe der Num-mern der richtigen Behauptungen“. Es gibt 22 Teiler von 420: 210, 140, 105, 84, 70, 60, 42, 35, 30, 28, 21, 20, 15, 14, 12, 10, 7, 6, 5, 4, 3, 2. Die Summe der Nummern der wahren Aussagen ist 2+3+4+6+7 = 22. Nr. 9 ist also falsch, da 22 nicht größer als 22 ist.

D) Aussage 8 (falsch): „Die ge-suchte Zahl ist der Prozentanteil der richtigen Behauptungen“. 420 ist ungleich 50.

E) Aussage 5 (falsch): „Die Sum-me der Nummern der richtigen Be-hauptungen ist die gesuchte Zahl.“ 420 ist ungleich 22.

Die gesuchte Zahl ist also tatsäch-lich 420.

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DENKSPORT

FOKUS 13

Karin Heiduck

Zehn Ratewillige wagten sich an das Ratefoto der letzten Runde und überraschten mich einmal mehr mit äußerst kreativen Lösungsvorschlägen.

Lösungen und Fotovorschläge für die nächste FOKUS-Runde bitte an [email protected]

Einsendeschluss ist der 27. Jänner 2012.

EINGESANDTE LÖSUNGSVORSCHLÄGE

Richtige Lösungsvorschläge (Unterseite bzw. Lamellen eines Pilzes) kamen von Paul, Karina, Hansi, Klaus und Christian. Paul und Karina erwiesen sich als Schwam-merlexperten und lieferten die exakte Lösung. Paul sah „Lamellen eines Pilzes, vermutlich eines Parasols“ und Karina schrieb „Die Lamellen von einem Pilz. Falls das Bild farbecht abgebildet ist, könnte die zarte rosa Tönung auf einen Parasol hinweisen.“

Die Lösungsvorschläge der anderen TeilnehmerInnen trafen zwar nicht ins Schwarze, waren aber dafür umso kreativer. Majas Tipps reichten von einem Stapel Briefe über weiß gestrichenes Rattan, aufgewickelte Schnur (Plastik-Wäscheleine oder Kabel) und ungekochte Spa-ghetti bis zu einem Schilfdach in Illmitz. Doris kam mit „etwas natürlich Gewachsenem“ wie Maispfl anze oder Fächerpalme der Lösung ziemlich nahe. Und auch Sieg-linde sah Organisches und tippte auf Korbgefl echt, z.B. ein Körberl oder einen Sessel. Tanja erkannte auf dem Foto einen Stapel Servietten und Hansis Vorschläge, ne-ben der richtigen Lösung, waren „gefaltetes Papier oder Detail von einem (Wal-)fi sch“.

Über jeweils 10 Punkte dürfen sich Paul, Karina, Hansi, Klaus, Christian und Gerald freuen. Für ihre kreativen Ein-sendungen bekommen Maja, Doris, Sieglinde und Tanja jeweils einen Punkt.

DIE AUFLÖSUNG DER LETZTEN RUNDE

Das Foto der letzten FOKUS-Runde stammte von Gerald Schmid und zeigt einen Ausschnitt der Ausbeute einer Schwam-merlpirsch: die Lamellen eines Parasols.

DER AKTUELLE PUNKTESTAND

Das Foto der aktuellen Runde stammt von Niki Koch.

F 1-11 F 12 gesamt

Klaus Tremetsberger 83 10 93

Maja Balik 74 1 75

Johann Rachbauer 55 10 65

Eva Urban 52 10 62

Karina Leitner 50 10 60

Christian Rieseneder 35 10 45

Peter Kemptner 44 44

Sieglinde Fürst 38 1 39

Doris Challupner 22 1 23

Monika Bargmann 20 20

Gerald Schmid 10 10 20

Tanja Solerti 10 1 11

Peter Wagner 11 11

Matteo Luisi 10 10

Paul Schröfl 10 10

Alice Kitzberger 2 2

Claudia Petz 1 1 PUNKTEVERGABE

• 10 Punkte gibt es für die richtige Lösung • 10 Punkte für ein veröffentlichtes, unbearbeitetes Foto• 1 Punkt pro Einsender für originelle, aber nicht richtige

Lösungsvorschläge.

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Nr. 73

DENKSPORT

SCHACH

DIAMANTEN

39

Andreas Pichler

Nr. 74

SCHACHDIAMANTEN 39

REGELN:

Für jedes Rätsel gibt es eine fest-gelegte Anzahl von Diamanten (abhängig vom Schwierigkeits-grad), die man für eine vollstän-dige und richtige Lösung er-hält. Wie viele Diamanten man erhalten kann, ist jeweils unter den Diagrammen abgebildet.Lösungen bitte an [email protected] oder Andreas Pichler, Rudolf-Nu-rejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien.Einsendeschluss ist der 27. Jänner 2012. Bitte vergesst auch nicht, eure Namen zur Lösung dazuzu-schreiben (die E-Mail-Adressen lassen nicht immer Rückschlüsse darauf zu)!

DIE LÖSUNGEN DER VORRUNDE:

Nr. 71: Jacob Elson

1. De1! (Zugzwang)1. ... Kd4/Kf4 2. Db4#/Dh4#1. ... d4 2. Dh1+ Kf4 3. Dh4#1. ... f4 2. Db1+ Kd4 3. Db4#

Nr. 72: Frank Melville Teed, NY Eve-ning Telegram, 1886

Der weiße Springer wird geschla-gen, nur um als umgewandelter Bauer wieder aufzuerstehen - dies ist das sogenannte Phönix-Thema:

1. c7! (Zugzwang!)1. ... Kb7: 2. c8S! (nicht 2.c8D? Kb6! und es gibt kein Matt im nächsten Zug) Kc8:/Ka8 2. La6#/Lc6#

DIE ERFOLGREICHEN PROBLEMLÖSER:

BRUNO STENEK (2+4)WOLFGANG GRAF (0+2)

LÖSERTABELLE:

1. Harald Neihs ( ) (100) 2. Christian Rieseneder ( ) (87) 3. Sascha Mundstein ( ) (64) 4. Eva Urban ( ) (44) 5. Axel Bröker ( ) (37) 6. Werner Scheibenpfl ug ( ) (34) 7. Bruno Stenek (24) 8. Ekkehard Loiskandl (21) 9. Peter Starek (19)10. Alina Mundstein (13)11. Werner Ruplitsch (13)12. Wolfgang Graf (11)13. Philipp Herytash (6)14. Lisa Madlberger (4)15. Markus Pichler (1)15. Doris Tipotsch (1)15. Maria Hubmann (1) 15. Michael Drapela (1)

Um die Diamanten in der Lösertabelle überschaubar zu halten, gibt es für je-weils 25 erworbene Diamanten einen Diamanten in Klammern zum Namen.

Matt in 3 Zügen Matt in 3 Zügen

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ZUERST EINMAL WIEDER DIE RICHTIGEN ANTWORTEN:

1. Die ehemals längste Brücke der Welt war die 1812 erbaute Aleksotas-Brücke bei Kaunas über den Fluss Nemunas (da-mals Memel). Grund war ganz einfach, dass in Russland der julianische

DIE LÖSERTABELLE:

2. Hans Makart schuf den aus acht Bildern beste-henden Bilderzyklus „Der Ring des Nibelungen“, der normalerweise im Rigaer Museum für Ausländische Kunst zu besichtigen ist. Während meines Aufent-haltes in Riga befanden sich aber vier Bilder bei

3. Es handelt sich um Tho-mas Mann, der in Nidden (jetzt Nida) auf der Kuri-schen Nehrung von 1930 bis 1932 ein Sommerhaus besaß. Dort schrieb er an seiner Romantetralogie „Joseph und seine Brü-der“. Als er 1933 emigrie-

UND HIER DIE NEUEN AUFGABEN:

Im Herbst 2011 machte ich einige Tagesausfl üge in die nähere und etwas weitere Umgebung Wiens. Und da hielt ich wie immer Augen und Ohren offen, um wieder ein paar schwierige Fragen für euch zu fi nden.

1. Ein Tagesausfl ug ins benachbarte Ausland führte mich zu einer Kirche, die im Jahre 2011 mehrmals in den Me-dien zu fi nden war. Neben dem Kirchenportal hat jemand vor langer Zeit eine Inschrift eingekratzt, die mit „HIC FUIT BENEDICTUS“ beginnt. Wo war ich, warum war über diese Kirche zu lesen, und wer ist die berühmteste, dort begrabene Person?

2. Ein anderer Ausfl ug in die nähere Umgebung von Wien führte mich zu einem Fest, das in das UNESCO-Kulturer-be aufgenommen wurde (ja, auch so etwas gibt es!). Wo war ich? Wann fi ndet das Fest jeweils statt? Und was wird bei dem Fest in die Kirche getragen?

3. Bei einer Besichtigung blieb ich in Wien. Dabei sah ich ein österreichisches Kursbuch von 1911. Bei näherer Betrachtung fi el mir auf, dass die Zeitangaben zu dieser Zeit für uns heute ganz ungewöhnlich waren. Was war das Ungewöhnliche? Wie lang war damals die kürzeste Fahrzeit zwischen Wien und Budapest?

Viel Spaß beim Tüfteln und Suchen!

Einsendungen bitte an [email protected] bis längstens 27.1.2012!

Kalender verwendet wurde, auf der anderen Seite der Brücke in Preußen der gregorianische Kalender. Die Dif-ferenz betrug 12 Tage, ab 1900 13 Tage (Schalttag!).

ren musste, verlor er seinen ganzen Besitz. Das Haus geriet später in die Hände von „Reichsjägermeister“ Her-mann Göring, und wegen des dort vorhandenen Elch-bestandes erhielt es den Namen „Jagdhaus Elchwald“.

Neue Brücke. Foto: S. Fürst

Foto: S. Fürst

Die ersten richtigen Lösungen bekam ich bereits, als ich selbst topIQ noch gar nicht erhalten hatte, von Paul Schröfl . Ganz große Gratulation, und nochmals Entschuldi-gung für die falsche Schreibweise deines Namens in der letzten Lösertabelle.

DENKSPORT

Wer was

wann wo

4

Sieglinde Fürst

Gesamt R 1+2 R 3/1 R 3/2 R 3/3

Paul Schröfl 20 10 3 3 3

Konstanze Kobel-H. 18 10 3 2 3

Maja Balik 12 9 3

Peter Kemptner 10 10

Karin Heiduck 9 6 3

Markus Pichler 8 3 2 3

PUNKTEVERGABE:

Pro richtige Lösung gibt es 3 Punkte, für alle drei insge-samt 10 Punkte.

der Makart-Ausstellung in Wien, die anderen im Depot.

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Hier also der internationale Teil von „Quo Vadis“. International gibt es regelmäßig so viele Neuigkeiten zu berichten, dass ich sehr aufpassen muss, mit dem zur Verfü-gung stehenden Platz das Auslangen zu fi nden. Denn Mensa hat viele Facetten, viele Angebote und Anregungen, bietet viele Möglichkeiten.

Zuerst etwas sehr Er-freuliches von un-serem großem Bru-der: MinD (Mensa in Deutschland) hat An-fang November 2011

einen riesigen Meilenstein erreicht – das zehntausendste ordentliche Mitglied. Es kommt aus der Nähe von Stuttgart.

Damit gilt MinD nun nicht mehr als „Small National Mensa“, sie ist sind „nur“ noch „National Mensa“. MinD hat besonders in der jüngeren Ver-gangenheit eine gewaltige Entwick-lung hinter sich. In nur 4,5 Jahren hat sie die Mitgliederzahl von 5.000 auf 10.000 verdoppelt. Strukturell musste sie Großes leisten, um die Mitgliedermassen auch verwalten und bei Mensa halten(!), zu können. GRATULATION und Bewunderung! Mal schauen, was wir tun können, um unsere Mitgliederzahl auch zu verdoppeln ...

IBD 2012 IN DUBROVNIK

Nun etwas, das für uns nicht gut ausgegangen ist: Das IBD 2012 wird nicht in Salzburg stattfi nden. Zur Erinnerung: Wir (= Mensa Ös-terreich und Mensa in Deutsch-land) haben uns gemeinsam be-worben, und Mensa International zum nächsten Mensakongress im Oktober 2012 nach Salzburg eingeladen. Die Mehrheit hat sich beim IBD in Sofi a allerdings für Dubrovnik entschieden. Anderer-

seits: Vielleicht ist es gut, dass wir (noch) nicht damit betraut wurden. So haben wir mehr Zeit, uns darauf vorzubereiten. Frühestens für 2014 könnten wir uns das nächste Mal bewerben. Denn 2013 ist die Re-gion Amerika (Nord-, Mittel- oder Südamerika) an der Reihe. Meine Frage: Sollen wir uns überhaupt als Veranstalter des internationalen Mensakongresses 2014 bewer-ben? Was spricht dafür, was da-gegen? Wer hat Ideen hinsichtlich Region oder Programm?

Was sonst wurde noch beim IBD in Sofi a beschlossen, abgesehen von der Wahl von Dubrovnik als Treffpunkt 2012? Nun, zuerst wur-de gar nichts beschlossen. Zuerst gab es die Berichte der nationa-len Mensen. Jeder der fast sech-zig Delegierten erzählte, wie es zu Hause läuft, was in seiner Funktion gut und was weniger gut ging, wie die aktuellen Mitgliederzahlen sind usw. Erst danach stürzte man sich auf die Diskussionspunkte und auf die zu fassenden Beschlüsse.

BEITRAG REDUZIERT

Da wurden u.a. neue „Meeting Pro-cedures“ beschlossen. Also neue Richtlinien, wie die offi ziellen Tref-fen ablaufen sollen. Wie man kor-rekt Anträge einbringt und wie sie behandelt werden, wie man sich zu Wort meldet, wie und wann ab-gestimmt wird, wie man ein Treffen effektiv leitet usw. Im Zuge der Dis-

QUO VADIS? MENSA INTERNATIONAL HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN

Rudi Challupner

kussion der Budgets für die kom-menden Jahre (das Wirtschaftsjahr von Mensa International läuft je-weils vom 1.4. bis 31.3.) wurde u.a. beschlossen, die nationalen Beiträ-ge an Mensa International von 5 auf 4 Prozent zu reduzieren.

Ein ebenfalls wichtiges Thema war die Weiterentwicklung der interna-tionalen Strategie: Welche Mega-trends sind erkennbar, wie sollte Mensa sich darauf vorbereiten? Oder die Motivation von Freiwilli-gen (volunteer appreciation pro-gramme): Wie fi ndet man sie, wie überträgt man Verantwortung an sie, was kann man erwarten, was nicht? Auch auf dem Programm: Die Nutzung von sozialen Netzwer-ken zur Werbung neuer Mitglieder.

AUCH AUF LOKALER EBENE

Viele dieser Themen sind nicht nur für Mensa International wichtig, sondern auch für uns. Daher er-laubt mir auch auf der internationa-len Seite von Quo Vadis den Hin-weis auf unser Aktivenwochenende vom 9. bis 11. März 2012 in Linz. Aktives Mitgestalten tut Mensa gut. Und – falls jemand an einer inter-nationalen Position Interesse hat (es gibt zahlreiche Komitees, Ar-beitsgruppen, Funktionsbeauftrag-te, etc.) – ich stehe für Auskünfte jederzeit gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße, euer RUDI

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Die beliebtesten Programmpunkte bisher sind (abgesehen natürlich von den gemeinsa-men Abendessen im Hotel, die regen Zu-spruch fi nden) wie erwartet die Besuche der „Klassiker“ VOEST und AEC. Guten Zulauf

fi ndet auch der Schwerpunkt “Technik und Forschung“ am Freitagvormittag. Wir haben in der Planungsphase nicht erwartet, dass schon so viele von euch dafür frü-her anreisen werden und freuen uns, das wir uns geirrt haben.

Das große Highlight des Charmings wird zweifellos das Festessen mit den Chaos Kellnern am Samstagabend. Der Programmblock am Sonntagnachmittag mit den Workshops und Vorträgen führt derzeit noch – unserer Meinung nach zu Unrecht – ein Schattendasein. Hier empfehlen wir besonders den Vortrag der FedSIG und die Filmvorführung der SIGnema, die, gesponsert durch die SIGs, für euch völlig kostenfrei sind. Wir laden euch ein, von diesen Angeboten reichlich Gebrauch zu ma-chen!

ORGANISATORISCHES

Am 31.12.2011 läuft die Frühbucherphase mit dem er-mäßigten Orgabeitrag von € 10,- ab. Für alle Buchun-gen, die bis dahin getätigt wurden, werden am 1.1.2012 Rechnungen automatisch verschickt. Danach kostet der Orgabeitrag bis 12.4.2012 € 15,-. Für Buchungen, die nach dem 1.1.2012 getätigt werden, besteht die Mög-lichkeit, am selben Tag bis 24.00 Uhr Umbuchungen vorzunehmen oder zu stornieren. Um Mitternacht wer-den die Rechnungen ausgestellt, und es besteht keine Möglichkeit mehr zum Storno. Bereits bezahlte Events sind aber übertragbar und können beim Charming beim Infostand auch zum Tausch angeboten werden.

Nach einem kräftigen Buchungsstart laufen die Vorbereitungen in ruhigeren Bahnen. Derzeit feilen wir an vielen kleinen Überraschungen und Aufmerksamkeiten für euch.

DAS UNERFORSCHTE UND RÄTSELHAFTE LINZ

CHARMING 2012

Karina Leitner

Zusatzbuchungen sind selbstverständlich jederzeit wei-terhin möglich, auch für Frühbucher.

BUCHUNGSLAGE

Zum Redaktionsschluss – etwa vier Wochen nach Bu-chungsbeginn – konnten wir bereits 40 gemeldete Teil-nehmer aus drei Ländern begrüßen.

Von den österreichischen Mensianern waren die Ober-österreicher mit 12 Anmeldungen am buchungsfreudigs-ten, gefolgt von Wien (10), Niederösterreich (3) und Salz-burg (3). Aus dem benachbarten Ausland haben sich zu unserer Freude bereits 11 Mitglieder von MinD (Mensa in Deutschland) sowie eine Mensanerin aus der Schweiz entschlossen, zum Charming nach Linz zu reisen.

© voestalpine Stahlwelt (cc) altenkim(cc) dugspr Lentos (cc) Linz Tourismus

TERMIN

Donnerstag, 24.5. bis Montag, 28.5.2012

HOMEPAGE

http://www.mensa-ooe.at/charming/index.shtml

KONTAKT

[email protected]

FRÜHBUCHER

Anmeldungen zum ermäßigten Orgabeitrag von € 10,- sind noch bis zum 31.12.2011 möglich. Eine frühzeitige Buchung der persönlichen Highlights wird aufgrund der z.T. begrenzten Teilnehmerzahlen dringend empfohlen!

ANMELDUNGEN NACH DEM 31.12.2011

Der Orga-Beitrag für Buchungen bis zum 12.4.2012 be-trägt € 15,-.

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S 04.01.2012 19:00 MENSA Salzburg Stammtisch Café Sigrist, Griesgasse 13, Salzburg

Der MENSA Salzburg Stammtisch fi ndet jeden ersten Mittwoch im Monat statt. Auch interessierte Außenstehende sind willkommen. Das Lokal: www.coffee-symphony.at. Anmeldung bei [email protected] erforderlich

V 05.01.2012 19:00 MENSA Vbg. Weihnachtsessen Restaurant Traube, Klostertalerstrasse 12, Braz Das traditionelle Mensa-Weihnachtsmeeting im neuen Jahr; Gäste sind natürlich herzlich willkommen! Anmeldung erbeten an [email protected]

O 10.01.2012 18:30 MENSA OÖ Stammtisch Golden Pub, Jahnstraße 9, 4040 Linz

Stammtisch, geselliges Beisammensein.Anmeldung erwünscht an [email protected]

W 11.01.2012 18:30 TarockSIG Café Augarten, Kleine Pfarrgasse 28, Wien 2

Wir frönen dem wohl schönsten der heimischen Kartenspiele, Tarock-Königrufen. Anfänger sind herzlich willkom-men, kompetente Einführung ist garantiert. Anmeldung erwünscht an [email protected]

O 12.01.2012 18.30 Vortrag „Liebe im Gehirn“ AEC Ars-Electronica-Straße 1, Linz

Vortrag aus der Reihe „Gehirn für alle“ von Manuela MacedoniaNähere Infos: http://www.aec.at/center/tag/neuroscience, Anmeldung bei [email protected]

St 14.01.2012 20:00 MENSA Stmk. Monatstreffen Eschenlaube, Glacisstraße 63, Graz

Monatlicher Stammtisch der Lokalgruppe Steiermark. Eingeladen sind alle, auch Nichtmitglieder.Anmeldung erforderlich an [email protected]

W 16.01.2012 19:00 MENSA Wien Spieleabend Pizzeria Quattro Fratelli, Markhofgasse 4, Wien 3

Hier werden bekannte Gesellschaftsspiele gespielt und neue Spiele ausprobiert. Mitzubringen: Spiele, die du magst bzw. interessant fi ndest. Anmeldung nicht erforderlich

O 25.01.2012 18:30 MENSA OÖ Kulinarisch Osteria, Rainerstraße 6-8, Linz

Wir beginnen das Jahr mit italienischer Küche.Anmeldung erforderlich an [email protected]

W 28.01.2012 15:00 MENSA Wien Café Café Schottenring , Schottenring 19, Wien 1

Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen.Anmeldung nicht erforderlich

JÄNNER 2012

11.01., 08.02. Wien(cc) msaari

28.01., 25.02. Wien(cc) Andrei Z

25.01. Linz(cc) rdpeyton

16.01., 20.02. Wiencc Sim Dawdler

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S 01.02.2012 19:00 MENSA Salzburg Stammtisch Café Sigrist, Griesgasse 13, Salzburg

Der MENSA Salzburg Stammtisch fi ndet jeden ersten Mittwoch im Monat statt. Auch interessierte Außenstehende sind willkommen. Das Lokal: www.coffee-symphony.at. Anmeldung bei [email protected] erforderlich

W 08.02.2012 18:30 TarockSIG Café Augarten, Kleine Pfarrgasse 28, Wien 2

Wir frönen dem wohl schönsten der heimischen Kartenspiele, Tarock-Königrufen. Anfänger sind herzlich willkom-men, kompetente Einführung ist garantiert. Anmeldung erwünscht an [email protected]

O 09.02.2012 18.30 Vortrag „Wein im Gehirn“ AEC Ars-Electronica-Straße 1, Linz

Vortrag aus der Reihe „Gehirn für alle“ von Manuela MacedoniaNähere Infos: http://www.aec.at/center/tag/neuroscience, Anmeldung bei [email protected]

O 14.02.2012 18:30 MENSA OÖ Stammtisch Golden Pub, Jahnstraße 9, Linz

Stammtisch, geselliges Beisammensein. Anmeldung erforderlich an [email protected]

St 14.02.2012 20:00 MENSA Stmk. Monatstreffen Eschenlaube, Glacisstraße 63, Graz

Monatlicher Stammtisch der Lokalgruppe Steiermark. Eingeladen sind alle, auch Nichtmitglieder.Anmeldung erforderlich an [email protected]

W 20.02.2012 19:00 MENSA Wien Spieleabend Pizzeria Quattro Fratelli, Markhofgasse 4, Wien 3

Hier werden bekannte Gesellschaftsspiele gespielt und neue Spiele ausprobiert. Mitzubringen: Spiele, die du magst bzw. interessant fi ndest. Anmeldung nicht erforderlich

NL 24.-27.02.2012 Weekend of the East Winterswijk Woold

Wochenende mit Kochen, Nachtwanderungen und viel Spaß im östlichen Teil der Niederlande, gerade mal 50 km nördlich von Duisburg. Info von [email protected] oder [email protected]

W 25.02.2012 15:00 MENSA Wien Café Café Schottenring , Schottenring 19, Wien 1

Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen.Anmeldung nicht erforderlich

O 29.02.2012 18:30 MENSA OÖ Kulinarisch Alte Welt, Hauptplatz 4, Linz

Weiter geht es mit österreichisch-ungarischen Spezialitäten.Anmeldung erforderlich an [email protected]

FEBRUAR 2012

KOMMENDE TERMINE

MENSA Österreich & International29.02. Linz

(cc) oso12.01., 09.02. LinzPeter Kemptner

24. - 27.02. Winterswijk WooldC ahhoefman

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DVR: 0121916

Empfänger:

Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht nach-senden, sondern mit neuer Adressezurück an / return to

MENSA ÖSTERREICHPostfach 5021011 Wien

Österreichische Post AGInfo.Mail Entgelt bezahlt.

ZUM TITELBILD

Interaktive Methoden der Wissensvermittlung lösen in Bildung und Ausbildung zunehmend den Frontalvortrag ab. Mit einem eigenen Portal auf der Plattform iTunes U (für University) bie-tet die TU Graz seit 2009 eine Fülle an medial aufbereiteten Wissens- und Informationsangeboten, die als Podcasts bezie-hungsweise PDF-Dateien kostenlos auf Computer und mobi-le Audio- oder Videogeräte geladen werden können. Ähnliche Angebote anderer Bildungseinrichtungen geben Lernenden zunehmend die Möglichkeit, ihren Studien auch außerhalb der Lehrsäle nachzugehen, wie das Fotolia-Bild zur Aussendung des zentralen Informatikdienstes der TU Graz nahelegt.

Bildung und Ausbildung als Schwerpunktthema dieser Ausga-be sind jedoch keineswegs auf den universitären Sektor be-schränkt, sondern ein Thema, das Menschen vom Kindergarten über alle Schulstufen und -formen begleitet. Auch die traditio-nelle Lehre fällt darunter, ebenso das lebenslange Lernen, ob als berufsbegleitende Fortbildung oder zum Privatvergnügen.