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Nachhaltige Entwicklung in Thailand

Studienarbeit im Fach Umwelt und Nachhaltigkeit Studentinnen: Daniela Bruderer, Sofia de Anta Abgabetermin: Januar 2010 Dozent: Peter Tromm

Nachhaltigkeit in Thailand

Herbstsemester 2010/2011

Inhaltsverzeichnis1. EINLEITUNG 2. ZAHLEN UND FAKTEN ZU THAILAND 3. DIE VERSCHIEDENEN INDIKATOREN3.1 Soziale Indikatoren 3.1.1 Gesundheit 3.1.2 Ausbildung 3.2 kologische Indikatoren 3.2.1 Wassermanagement 3.2.2 Klimawandel 3.3 konomische Indikatoren

2 3 44 4 6 8 8 9 12

4. SCHLUSSWORT 5. EIGENSTNDIGKEITSERKLRUNG 6. QUELLENVERZEICHNIS6.1 6.2 Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis

17 18 1919 20

Abbildung Titelblatt: hairblog, online, (4.01.2011)

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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1. EinleitungIn dieser Studienarbeit soll die nachhaltige Entwicklung von Thailand untersucht werden. Um die Entwicklungen erkennen zu knnen, wird Thailand unter drei verschiedenen Aspekten, mithilfe verschiedener Indikatoren, durchleuchtet:

-

Soziale Indikatoren kologische Indikatoren konomische Indikatoren

Die Arbeit wird sich aufgrund der oben genannten Indikatoren aufbauen. Es soll einen Ein- und berblick von Thailand gewonnen werden. Laufende nachhaltige Projekte werden fortlaufend in der Arbeit genannt und einfliessen. Zudem wird das Fazit zu den jeweiligen Indikatoren kontinuierlich zum zugehrigen Kapitel gezogen.

Das Schlusswort der Arbeit soll unsere eigene Bewertung zu Thailand enthalten sowie Einschtzungen, wohin sich das Land entwickeln knnte.

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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2. Zahlen und Fakten zu ThailandUm einen berblick von Thailand zu bekommen, werden an dieser Stelle die wichtigsten Zahlen und Fakten zu Thailand aufgefhrt.

Thailand befindet sich in der stlichen Welt und ist ein asiatisches Land mit der Hauptstadt Bangkok.

Abbildung 1: paigebattcher, online, (29.12.2010)

Thailand zhlt rund 65'998'436 Einwohner (Stand Juli 2010). Somit belegt Thailand Rang 20 auf der Rangliste der Bevlkerungsstrksten Lndern der Welt (Rang 20 von 238 Lndern). Die Bevlkerungswachstumsrate liegt bei 0,63% (Stand 2010) was eine

Bevlkerungsgrsse von 73'200'000 Einwohnern im Jahr 2050 prognostizieren lsst. Fr 4'245 Einwohner steht ein Arzt zur Verfgung. Um sich das Ausmass dieser Zahl besser vorstellen zu knnen: Ein Arzt in der Schweiz ist fr 510 Einwohner zustndig. Pro Quadratkilometer leben in Thailand 127 Einwohner. In der Schweiz liegt dieser Wert bei 187 Einwohner. Die meisten Thailnder zhlen sich zu den Buddhisten (rund 95%), 3,8% zhlen sich zu den Muslimen, 0,5% zu den Christen, 0,1% zu den Hinduisten und 0,6 zhlen sich zu einer anderen Religion. Die ethnischen Gruppen teilen sich wie folgt auf: 75% sind Thailnder, 14% Chinesen und 11% haben eine andere Nationalitt. (lexas, online, 19.12.2010)

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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3. Die verschiedenen Indikatoren3.1 Soziale Indikatoren

Die letzten 20 Jahre waren, fr die humane Entwicklung weltweit, von Bedeutung. Menschen leben heutzutage Zudem lnger, haben gesnder die und Menschen haben immer bessere mehr

Ausbildungsmglichkeiten.

Mitentscheidungsmacht in der Politik. (Klugman et al. (2010), online (12.12.2010), S. 1).

Thailand ist heute ein halbindustrialisiertes Land mit einer konstitutionellen Monarchie. Es gehrt zudem zu den 20 bevlkerungsreichsten Lndern, jedoch hat sich die Altersstruktur im Laufe der Jahre gewandelt. Sind heute 22% der Bevlkerung unter 15 Jahren, waren es vor 40 Jahren noch knapp 50%. Dieser Wechsel der Altersstruktur hat in verschiedenen Bereichen Folgen. Zum einen wird die Bevlkerung von neuen Krankheiten bedroht, obschon sie andere vermindern konnten und zum anderen gibt es immer mehr Menschen, die sich an den politischen Machtspielen interessieren und beteiligen wollen. (United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 4).

In diesem Kapitel werden wir uns auf zwei Indikatoren konzentrieren: Gesundheit und Ausbildung. Diese haben in den letzten Jahren eine positive Entwicklung erlebt und stehen stark im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung der sozialen Faktoren Thailands.

3.1.1

Gesundheit

Thailand hat in den letzten zehn Jahren eine grosse Entwicklung hingelegt. Ein neues universelles Gesundheitssystem verbesserte den Zugriff auf medizinische Hilfe. Somit konnten viele Krankheiten vermindert werden. Dabei war nicht nur das neue Gesundheitssystem frdernd, sondern auch diverse Kampagnen die sich fr AIDS/HIV, Tuberkulose, Prvention am Steuer etc. konzentrierten. Nicht zuletzt wurden auch verstrkt Impfungen und Mutter-Kind Pflege eingesetzt. Krankheiten konnten vermindert werden. Dennoch vermehren sich auch in Thailand neue Krankheiten wie Grippe-Viren und Alltagsbedingte Krankheiten. (United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 36ff.).

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AIDS/HIV Mitte der 80er und 90er Jahre lancierte Thailand diverse erfolgreiche Kampagnen gegen HIV und AIDS. Heutzutage sind zwar die Neuinfektionen rcklufig, jedoch ist das Problem noch lange nicht bekmpft. Neue Studien warnen vor einer schnellen Ausweitung der Infektion, infolgedessen hat die nationale AIDS Kommission im Jahre 2009 einen neuen Aktionsplan herausarbeitet, welcher zum Ziel hat, bis 2011 die HIV Infektionen zu halbieren. (United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 36f.).

Anzahl HIV Infektionen und Tod durch AIDS in Thailand von 2005 - 201130000 Anzahl Personen 25000 20000 15000 10000 5000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 JahrAbbildung in Anlehnung an United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 36.

Neue HIV Infektionen Tod durch AIDS

Nicht bertragbare Krankheiten Immer problematischer werden die nicht bertragbaren Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten usw. Steigender Stress, wenig Bewegung, Verschmutzung und Alkohol sind nur einige Faktoren, die verantwortlich fr die Zunahme der Krankheiten sind. Aktuell ist Krebs auf dem ersten Platz fr Todesursachen. Herzkrankheiten sind momentan an vierter Stelle.

Vor Herzkrankheiten stehen jedoch Unflle mit Motorfahrzeugen. Im Vergleich zu anderen Sd-Asiatischen Lndern und der Schweiz hat Thailand ein grosses Problem mit Verkehrsunfllen. Einige Grnde dafr knnten das Missachten von Verkehrsregeln, mangelnder Selbstschutz (Helm, Sitzgrtel) und Trunkenheit am Steuer sein. (Siehe Darstellung auf nachfolgender Seite.)

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Verkehrsunfall pro 100'000 EinwohnerAnzahl Unflle pro Einwohner 2000 1500 1000 500 0 1463.2

271.8

38.9

29.4

4.9

Verkehrsunfall pro 100'000 Einwohner

LandAbbildung in Anlehung an World Health Organization (a) (2009), online (12.12.2010), S. 51; World Health Organization (b) (2009), online (12.12.2010), S. 12.

Auf diese erschreckenden Zahlen hat die Regierung von Thailand im Jahre 2003 reagiert. Zum Teil nur mit mssigem Erfolg: Kampagnen fr die Benutzung von Lichtern zeigte eine grosse Auswirkung, indes waren im Jahre 2006, 41.1% der Verkehrsunflle dem Alkohol zuzuschreiben. Fazit Gesundheitssystem Thailand bemht sich um eine stndige Verbesserung des Gesundheitssystems. Jeder sollte Zugang zu medizinischer Hilfe haben, jedoch resultiert dies in hohe Kosten fr das ganze Land. Hinzu kommt, dass nicht gengend medizinisches Personal existiert, welches sich um alle Einwohner kmmern kann. Fortschritte macht Thailand hingegen in der Prvention von Infektionen und der Qualittssteigerung des Lebens. (United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 40f.). Wir sehen allerdings ein grosses Problem auf den Strassen. Hrtere Massnahmen, wie vermehrte Kontrollen, hhere Strafgelder oder neue Gesetze mssen eingefhrt werden um das Risiko auf den Strassen zu vermindern.

3.1.2

Ausbildung

Die Ausbildung ist ein wichtiger Faktor in einem Land. Eine gute Ausbildung ermglicht besseren Zugang zu einem wirtschaftlich stabilen Leben und grsseres Interesse an politischen und wirtschaftlichen Geschehen im eigenen Land. Eine Ausbildung sollte allen Kinder ermglicht werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu sichern. Thailand nahm sich als eines der Millennium Entwicklungsziele vor, dass alle geschlechterunabhngig eine Ausbildung erhalten. Dieses Ziel konnten sie bereitsDaniela Bruderer, Sofia de Anta 6

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grsstenteils erreichen. Zudem erhhte die Regierung die obligatorische Schulzeit von neun auf zwlf Jahre. Dies nicht nur um die humane Entwicklung zu frdern, sondern auch auf internationaler Ebene einen guten Status zu erhalten. Dazu bemht sich Thailand die Qualitt der Ausbildung zu steigern. Hauptschlich das kreative und kritische Denken soll gefrdert werden und der Student soll mehr ins Zentrum des Lernens gerckt werden. Information und Kommunikation helfen die Lcken zwischen den

Bevlkerungsgruppen zu verringern und eine wissensbasierte Gesellschaft zu kreieren. (United Nations Development Programme, online (12.12.2010)). Lese- und Schreibfhigkeit Die Bemhungen der Regierung von Thailand machen sich im positiven bemerkbar: Thailand hat im Vergleich zu anderen sdasiatischen Lndern weniger Analphabeten.

Lese- und SchreibfhigkeitLese und Schreibfhigkeit in % 120.0% 100.0% 80.0% 60.0% 40.0% 20.0% 0.0% 58.6% 99.0% 89.9% 90.4% 88.7% 92.6% Lese- und Schreibfhigkeit

LandAbbildung in Anlehnung an Index Mundi (a), online (12.12.2010).

Weltweit ist Thailand auf Rang 95 und die Schweiz auf Rang 27. Wobei Thailand nun eine Erhhung der Ausgaben fr Bildung anstrebt (von 4.2% des BIP zu 4.9% des BIP) und die Schweiz ein leichter Rckgang in den Ausgaben zu verzeichnen hat (von 5.8% des BIP zu 5.3% des BIP). (Index Mundi (b), online (12.12.2010); Index Mundi (c), online (12.12.2010)).

Fazit Ausbildung Die Ausbildung ist ein wichtiger Bestandteil fr die nachhaltige Entwicklung eines Landes. Zu Recht erkannte Thailand das Potenzial und erhhte die Schulzeit auf zwlf Jahre. Somit wird in den nchsten Jahren eine Qualittssteigerung erwartet und man kann hoffen, dass ein tiefgrndiges Wissen mehr Entwicklung auf allen drei Ebenen bringen wird.Daniela Bruderer, Sofia de Anta 7

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3.2

kologische Indikatoren

In den letzten Jahren konnte Thailand einen grossen wirtschaftlichen Fortschritt erlangen. Dabei ging dieser Fortschritt auf die Kosten der Umwelt. Nicht nur ist Thailand zum Teil grossen Naturkatastrophen ausgesetzt (Tsunami 2004), sondern ist auch verantwortlich fr die Abholzung von Wald und der Verschmutzung von Wasser und Luft. Diese Fahrlssigkeit hat bereits einige Folgen zu Tage gebracht, wird aber in naher Zukunft, falls nichts unternommen wird, verheerende Schden anrichten. (Mongabay.com, online (22.12.2010)). In diesem Kapitel werden wir uns auf zwei Gebieten der kologie konzentrieren: Wassermanagement und Klimawandel. Beide Elemente sind unabdingbar und mssen daher fr eine nachhaltige Entwicklung aufgerstet werden.

3.2.1

Wassermanagement

Hauptschlich stammen die Wasserressourcen von Thailand vom Regenwasser ab. Durchschnittlich regnet es pro Jahr 800 Billionen Kubikmeter, die Menge verteilt sich jedoch nicht gleichmssig auf alle Monate und Regionen, denn die meisten Niederschlge finden in den Sommer- und Herbstmonaten statt. Aus diesem Grund muss das Niederschlagswasser mit verschiedenen Methoden gelagert werden. Die Qualitt des Wassers ist allerdings mangelhaft.

Wasser Haushaltkonsum im Jahre 200511.00% 9.20% 0.70% 21.70% Leitungswasser Regenwasser Abgeflltes Wasser Flusswasser Quellwasser 29.00% 37.40% Anderes

Abbildung: United Nation Development Programme (2010), online (12.12.2010), S. 65.

Wie in der Abbildung ersichtlich ist, sind viele Einwohner Thailands vom Regenwasser abhngig. Dadurch, dass einige Regionen weniger Niederschlge im Jahre verzeichnenDaniela Bruderer, Sofia de Anta 8

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knnen, mssen diese Regenwasser lagern. Wasserlager sind meist mangelhaft und nicht vor Bakterien geschtzt. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 65f.). Eine Qualittsprfung des Gesundheitsdepartements von Thailand zeigte, dass die Qualitt des Wassers zum Teil sehr schlecht ist. Nicht nur waren die Sicherheitsstandards fr Leitungswasser (38-40% unter dem Standard), Regenwasser (87 93% unter dem Standard) und Grundwasser (46 80% unter dem Standard) ungengend, man konnte auch feststellen, dass bei 29% der getesteten abgefllten Wasserflaschen die Qualittsstandards nicht gengten. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 65f.). Die Grnde fr diese schlechten Qualittsstandards sind regional verschieden. Natrliche Faktoren wie Kalkstein, bakterielle Kontamination durch schlechte Lagerung, Abfluss von industriellem und stdtischen Abfall und Luftverschmutzung sind nur einige Grssen, die fr die schlechte Wasserqualitt in Thailand verantwortlich sind. Grsster Schuldentrger ist dabei das Haushaltsabwasser. Die Regierung Thailands hat in den letzten Jahren grosse Investitionen in Klranlagen gettigt, heute sind 79 Klranlagen in Betrieb und 5 Weitere in Aufbau. Noch sind der Wassermenge unbehandelt und die Kapazitt der Klranlagen entspricht nicht einmal der Hlfte der Nachfrage. Die Schweiz besitzt aktuell rund 900 Klranlagen und ist somit auf einem hohen Niveau mit der Abwasserreinigung. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 66.; Bundesamt fr Umwelt, online (22.12.2010)). Fazit Wasserverschmutzung Wasser ist fr jeden Menschen lebensnotwendig. Deshalb muss sich Thailand auf ein besseres Wassermanagement konzentrieren um niederschlagsarme Regionen mit Wasser versorgen zu knnen, aber vor allem um Wasser auf einen guten Qualittsstandard zu bringen. Zwar bemht sich die Regierung langsam um eine Verbesserung, allerdings muss noch vieles mehr getan werden. Investitionen mssen gettigt werden, auch wre eine internationale Zusammenarbeit mit Lndern mit einem fortschrittlichen Wassermanagement sehr hilfreich.

3.2.2

Klimawandel

In den letzten Jahren ist der Klimawandel zu einem wichtigen globalen Thema mutiert. Bereits heute macht sich der Klimawandel bemerkbar. Es ist nunmehr unabdingbar die Risiken des Klimawandels zu erkennen und Lsungen hierfr zu finden. Forschungen in Thailand sind noch in einer frhen Phase, allerdings folgten bereits erste Erkenntnisse ber Temperatur, Niederschlag und Meeresspiegel. Einige Gefahren,Daniela Bruderer, Sofia de Anta 9

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welche der Klimawandel mit sich bringen kann, konnten bereits aufgezeichnet werden. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 87). Anhand folgender Beispiele werden die ersten Erkenntnisse und deren Folgen beschrieben und bewertet. CO2-Emissionen Als CO2-Verbraucher ist Thailand gemss UNDP auf dem 22. Rang. Vor allem in den letzten 20 Jahren erhhte Thailand seinen durchschnittlichen CO2-Verbrauch pro Einwohner drastisch, was hauptschlich mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in Verbindung gebracht werden kann. Nicht nur der wirtschaftliche Fortschritt erhhte den CO2Verbrauch, sondern auch die Ineffizienz in der Energiegewinnung und dem Transport. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 85).

CO2 Emissionen 1980 - 2008 (Pro Kopf/Jahr)8 7.5 7 6.5 6 5.5 5 4.5 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0

CO2 Emissionen in Tonnen

Schweiz Myanmar Indien Indonesien Malaysia Thailand Vietnam1985 1990 1995 2000 2005

1980

JahrAbbildung in Anlehnung an U.S. Energy Information Administration, online (22.12.2010).

Thailands Regierung sieht im Energieplan 2007-2021 fast eine Verdoppelung der Kohle vor, was aus Sicht des CO2-Verbrauchs beraus negativ ist. Ferner wurde Thailand im Kyoto-Protokoll als Entwicklungsland klassifiziert und wurde somit von den

Verpflichtungen zur Verringerung des CO2-Verbauchs befreit. In der vorherigen Abbildung ist ersichtlich, wie der CO2-Verbrauch in der Schweiz in den letzten Jahren verringert wurde und auf einem stetigen Niveau gehalten werden konnte. Thailand hingegen verzeichnet ein stndiges Wachstum wie auch andere sdasiatische Lnder, welche meist als Entwicklungslnder gelten. In naher Zukunft wird sich die UNIPCC (UN Intergovernmental Panel on Climate Change) dafr einsetzen, alle Lnder zu Verringerung des CO2-Verbrauchs zu verpflichten. Gegenwrtig nimmt die Regierung von Thailand Alternativen fr eine Verringerung des

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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CO2-Verbrauchs wenig bis gar nicht zur Kenntnis. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 85). Temperatur Im letzten Jahrhundert verzeichnete Sdasien einen Temperaturanstieg von 1.0C bis 3.0C. Die minimalen Temperaturen in Thailand sind seit 1951 um 1.35C gestiegen, die maximalen Temperaturen erhhten sich seit dieser Zeit um 0.35C. Gemss diversen Studien wird sich diese Temperaturerhhung in den kommenden Jahren beschleunigen und die durchschnittliche Tagestemperatur in Thailand wird bis 2070 2C bis 4C hher sein. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 85). Die Produktion von Nahrungsmittel knnte eine der ersten negativen Folgen dieser Klimaerwrmung sein. Lngere trockene und warme Perioden knnen die Landwirtschaft schdigen und somit eine Bedrohung fr die Einwohner Thailands darstellen. Reisfelder werden nicht nur eine knappe Ernte hergeben, sondern werden durch die Hitze anflliger auf Bakterien. (United Nation Development Programme (2010), online (22.12.2010), S. 87). Fazit Klimawandel Das Thema Klimawandel ist in Thailand noch keine Prioritt. Die Regierung bemht sich nicht Alternativen fr eine umweltfreundlichere Produktion zu suchen. Der Klimawandel wird weit mehr Folgen aufweisen als nur in der Nahrungsmittelproduktion. Nicht nur Landwirtschaft, sondern auch Wasser mssen besser verwaltet werden. Die globale Wirtschaft wird sich zudem verschieben, was bei einer guten Planung auch positive Aspekte fr Thailand haben knnte. Zudem sollte die Bevlkerung Thailands vermehrt auf die kologischen Vernderungen sensibilisiert werden. Nicht nur Folgen sollen dabei aufgezeigt werden, sondern auch welche Massnahmen jeder Einzelne ttigen kann, damit man bereits in naher Zukunft gegen den Klimawandel ankmpfen kann.

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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3.3 konomische IndikatorenIn diesem Bereich der Arbeit sollen die konomischen Indikatoren von Thailand genauer betrachtet werden. konomische Indikatoren sind makrokonomische Kennzahlen, welche Aufzeigen, wie wohlhabend eine Gesellschaft eines Landes ist.

Folgende Indikatoren werden untersucht und danach das Fazit gezogen: Einkommen Ungleichheit Armut

Um das Einkommen eines Landes messen zu knnen, behilft man sich mit den folgenden Werten: Bruttoinlandprodukt (BIP), Bruttonationaleinkommen (BNE) sowie die Ausgaben, welche ein Haushalt schlussendlich gettigt hat. Bruttoinlandprodukt (BIP) (Inlandprinzip) Bruttonationaleinkommen (BNE) (Inlnderprinzip) Haushaltsausgaben Kopf pro

Das BIP ist der Marktwert Das BNE lsst sich vom BIP aller fr den ableiten, indem man vom BIP das Geld, welches durch und Kapitalund

Endverbraucher bestimmten Waren die

Dienstleistungen, einem Land in

in Arbeitseinkommen AN das

einem Ausland abzieht und das und

bestimmten

Zeitabschnitt Kapital-

hergestellt werden.

Arbeitseinkommen AUS dem Ausland hinzu addiert.

(hdrstats, online, (13.12.2010))

Interpretation der Werte Um sich jeweils dem Ausmass und der Bedeutung der genannten Zahlen bewusst zu werden, werden die Werte der Schweiz und anderen asiatischen Lndern genannt werden.

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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BIP pro Kopf (in USD) Schweiz 43109 (Stand 2008) Thailand 8328 (Stand 2008) Bangladesh 1458 (Stand 2008) Indonesien 4394 (Stand 2008) (hdrstats, online, (13.12.2010))

BNE pro Kopf (in USD) 39849.1 (Stand 2008) 8000.6 (Stand 2008) 1587.2 (Stand 2008) 3956.8 (Stand 2008)

Haushaltsausgaben pro Kopf (in USD) 20502 (Stand 2005) 3626 (Stand 2005) 788 (Stand 2008) 2138 (Stand 2008)

Aufgrund oben genannter Zahlen kann festegestellt werden, dass es Thailand im Vergleich zu Bangladesch oder Indonesien finanziell besser geht. Vergleicht man Thailand jedoch mit der Schweiz, so kann festgestellt werden, dass es den Schweizern im Durchschnitt fnf Mal besser als den Thailnder geht.

Doch geht er der Thailndischen Bevlkerung wirklich so schlecht? Um dies feststellen zu knnen, behilft man sich mit dem Wohlfahrtsindikator (Human Developtment Index HDI). Der Wohlfahrtsindikator soll mehr als das Bruttoinlandprodukt aussagen. Im Gegensatz zum BIP gibt der Wohlfahrtsindikator nicht nur ber den Konsum und Nettoinvestitionen Auskunft, sondern zustzlich zum wirtschaftlichen Wohlergehen noch ber die Lebensqualitt und das Glcksempfinden:Glcksempfinden Familie Hobbies Freunde Arbeitszufriedenh eit Lebensqualitt Umweltsiuation Gesundheit Bildung Wirtschaftliches Wohlergehen Freiteit Vermgen Arbeitslosigkeit BIP Konsum Nettoinvestitionen

Abbildung: eigene Darstellung Daniela Bruderer, Sofia de Anta 13

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Der Wohlfahrtsindikator sagt hauptschlich aus, dass das BIP alleine nicht glcklich macht. Dieser Indikator liegt im Jahr 2010 in Thailand bei einem Wert von 0,654. Zum Vergleich: in der Schweiz liegt der Wert im Jahr 2010 bei 0,874 und der durchschnittliche Wert in der Welt liegt in demselben Jahr bei 0,624. (hdrstats (a), online, (13.12.2010); hdrstats (b), online (13.12.2010)) Es kann festgestellt werden, dass Thailand leicht ber der durchschnittlichen Wohlfahrt der Welt liegt. (hdrstats (a), online, (13.12.2010)) Wie der Entwicklungstrend vom Wohlfahrtsindikator in Thailand seit dem Jahr 1980 aussieht, soll an dieser Stelle verbildlicht werden:

Entwicklung des Wohlfahrtindikators1.000 0.900 0.800 0.700 Indikator 0.600 0.500 0.400 0.300 0.200 0.100 1980 1985 1990 1995 Jahr 2000 2005 2010 Thailand Ost-Asien und Pazifik Welt

Abbildung in Anlehnung an hdrstats, online, (13.12.2010)

Um feststellen zu knnen, wie gross die Ungleichheit in einem Land ist, behilft man sich mit dem Gini - Koeffizienten weiter. Der Gini - Koeffizient ist eine Ableitung der Lorenzkurve und gibt an, wie die Einkommensverteilung in einem Land aussieht. Je nher der Wert bei eins liegt, desto ungleicher ist die Einkommensverteilung. Je nher der Wert bei null liegt, desto gleicher ist die Einkommensverteilung. Wie die Einkommensverteilung der Familien in Thailand aussieht, soll auf der folgenden Seite graphisch dargestellt werden.

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Einkommensverteilung der Familien100 90 80 Gini - Index 70 60 50 40 30 20 10 0 2009 JahrAbbildung in Anlehung an indexmundi (d), online, (19.12.2010)

42

43

2010

Die Armut lsst sich feststellen, indem man die Anzahl Menschen in Prozent nennt, welche pro Tag mit weniger als 1.25 Dollar pro Tag auskommen mssen. Diese Zahl beluft sich in Thailand auf weniger als zwei Prozent der gesamten Bevlkerung. Zum Vergleich: in Bangladesch mssen 49.64% mit weniger als 1.25 Dollar pro Tag auskommen und in Indonesien 29.4%. (hdrstats (c) (d), online, (13.12.2010)).

Die Schweiz wird in derselben Quelle nicht genannt. Wir interpretieren dies so, dass kein Mensch in der Schweiz mit weniger als 1.25 Dollar pro Tag auskommen muss. Was nicht heisst, dass es keine armen Menschen gibt oder Menschen, welche working poor sind. Jedoch lsst sich nachvollziehen, weshalb die Schweiz nicht genannt wurde: Htte ein Mensch, welcher in der Schweiz lebt, nur 1.25 Dollar pro Tag zur Verfgung, so wre das Leben in der Schweiz gar nicht mglich, da die fixen Kosten des alltglichen Lebens diesen Wert bei weitem berschreiten. Deshalb gehen wir davon aus, dass auch die rmsten Menschen in der Schweiz mehr als 1.25 Dollar pro Tag zur Verfgung haben.

Fazit konomische Faktoren

Es kann festgestellt werden, dass es Thailand finanziell im Vergleich zu anderen asiatischen Lndern besser geht. Vergleicht man Thailand jedoch mit der Schweiz, so ist dies schon fast dekadent. Wir knnen uns jedoch vorstellen, dass es Thailand in Zukunft wirtschaftlich besser gehen kann. Dies, aufgrund der sozialen Massnahmen, welche den Schwerpunkt vor allem auf die Bildung legt. Ist die Bildung der Bevlkerung besser, so ist das Interesse amDaniela Bruderer, Sofia de Anta 15

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Weltgeschehen, der Politik und auch das Wissen um produktives Arbeiten grsser. Dies fhrt in Zukunft dazu, dass die makrokonomischen Kennzahlen gesteigert werden knnen. Wir denken, dass der Wohlfahrtsindikator bereits einen guten Wert erreicht hat. Zudem ist die Entwicklung sehr erfreulich: Tendenz steigend. Die ungleiche Einkommensverteilung kann mit dem grsseren Wissen bekmpft werden, was jedoch ein lang andauernder Prozess sein wird: bedenken wir, dass dies auch in der Schweiz noch kein gelstes Problem ist. Um diese Indikatoren verbessern zu knnen, ist vor allem das Interesse der Bevlkerung an der positiven, wirtschaftlichen Entwicklung des Landes wichtig. So kann durchaus mehr Wohlstand und weniger Armut erreicht werden.

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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4. SchlusswortDiese Arbeit zu verfassen war fr uns sehr aufschlussreich. Die Informationen und Daten mit anderen asiatischen Lndern und der Schweiz zu vergleichen waren fesselnd. Wir sind berrascht, wie sich Thailand vermehrt verschiedenen nachhaltigen Projekten widmet. Zu Beginn haben wir Thailand unterstellt, nichts oder sicherlich wenig, dergleichen zu tun. Thailand konnte bereits einige Meilensteine verzeichnen, das Potenzial kann jedoch noch weiter ausgeschpft werden. Eine mgliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Lndern wre durchaus fortschrittlich. Zudem sehen wir Thailand im Nachhinein als gutes Beispiel fr asiatische Lnder. Wir hoffen, dass sich viele weitere Lnder an Thailand ein Beispiel nehmen und sich in Zukunft in der Tendenz gleichermaen positiv entwickeln werden.

Wir werden diese Entwicklung in Zukunft aufmerksamer und mit viel Interesse mitverfolgen.

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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5. EigenstndigkeitserklrungWir erklren hiermit, dass wir diese Arbeit selbstndig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und erlaubten Hilfsmittel benutzt haben. Alle Stellen, die wrtlich oder sinngemss aus Quellen entnommen wurden, haben wir als solche gekennzeichnet. Uns ist bekannt, dass andernfalls die Hochschulleitung zum Entzug der aufgrund der Arbeit verliehenen Qualifikation oder des auf dieser Arbeit verliehenen Titels berechtigt ist. Abtretung Hiermit treten wir die Nutzungsrechte bezglich dieser Arbeit fr die Dauer unserer Studien an die HTW Chur ab und rumen dieser damit das Recht ein, das vorliegende Werk zu verwalten und zu nutzen und im Rahmen der eingerumten Rechte dieses Werk auch Dritten zugnglich zu machen.

Chur, 11. Januar 2011

Sofia de Anta

Daniela Bruderer

Daniela Bruderer, Sofia de Anta

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Nachhaltigkeit in Thailand

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6.2

Abbildungsverzeichnis

Abbildng Titelblatt: http://www.hairblog.eu/2009/02/nachhaltigkeit-bei-henkel/ Abbildung 1: http://paigebattcher.blogspot.com/2008_09_01_archive.html

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