tearinfo 03/2012: blick in eine gerechtere zukunft

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Informationen von TearFund Schweiz Die Welt wird mehr und mehr zu einem Dorf. Beziehungen zwischen einzelnen Ländern, Organisationen oder transna- tionalen Unternehmen bilden ein dich- tes, verworrenes Netz dessen Muster kaum jemand versteht – ein fragiles Netz, das oft aufbaut auf Macht und Kal- kül. Wärme und Erbarmen finden hier oft keinen Platz mehr. Von allen Mill- enniumsentwicklungszielen (MDGs) ist das MDG 8, «Aufbau einer globalen Part- nerschaft für Entwicklung» das grund- legendste, auf dem alle weiteren MDGs aufbauen. Ein Gespräch mit Sarah, 12 Jahre alt, über unsere Welt und die Lasten, die nicht nur nationen-, sondern auch generationenübergreifend getra- gen werden müssen. Sarah, 12, ist ratlos, wenn sie auf die Armut der Welt angesprochen wird: «Wir leben hier in einem der reichsten Länder der Welt. Warum geben wir den Armen nicht mehr ab? Das ist unge- recht!» Da hast du Recht. Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt und trotzdem in- vestiert sie viel weniger in die Entwick- lungszusammenarbeit, als sie eigentlich könnte. Hier müssen wir mit einem schwie- rigen Wort anfangen: dem Bruttonational- produkt (BNP). Das ist der Wert aller Wa- ren und Leistungen, die innerhalb eines Jahres von Schweizern im In- und Ausland erstellt werden. Bis vor zwei Jahren inves- tierte die Schweiz nur gerade knapp 0.4 % ihres BNPs in die Entwicklungszusammen- arbeit, also nur 40 Rappen pro 100 Franken BNP – und das, obwohl die Zielvorgabe der UN zur Halbierung der weltweiten Armut bis 2015 0.7% beträgt, also 70 Rappen. Für eine Erhöhung der Gelder kämpften im Jahr 2007/2008 über 60 Hilfswerke – dar- unter auch TearFund Schweiz -, Jugendor- ganisationen, Umweltverbände und Ge- werkschaften. Diese «Petition 0.7 wurde von 200‘000 Personen unterzeich- net. Die diesjährigen Zahlen der DEZA SEPTEMBER 2012 Bild: Bild Joséphine Billeter, TearFund Schweiz GERECHTERE ZUKUNFT BLICK IN EINE

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tearinfo ist das vierteljährlich erscheinende Magazin von TearFund Schweiz.

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Page 1: tearinfo 03/2012: Blick in eine gerechtere Zukunft

Informationen von TearFund Schweiz

Die Welt wird mehr und mehr zu einem Dorf. Beziehungen zwischen einzelnen Ländern, Organisationen oder transna-tionalen Unternehmen bilden ein dich-tes, verworrenes Netz dessen Muster kaum jemand versteht – ein fragiles Netz, das oft aufbaut auf Macht und Kal-kül. Wärme und Erbarmen finden hier oft keinen Platz mehr. Von allen Mill-enniumsentwicklungszielen (MDGs) ist das MDG 8, «Aufbau einer globalen Part-nerschaft für Entwicklung» das grund-legendste, auf dem alle weiteren MDGs aufbauen. Ein Gespräch mit Sarah, 12 Jahre alt, über unsere Welt und die Lasten, die nicht nur nationen-, sondern auch generationenübergreifend getra-gen werden müssen.

Sarah, 12, ist ratlos, wenn sie auf die Armut der Welt angesprochen wird: «Wir leben hier in einem der reichsten Länder der Welt. Warum geben wir den Armen nicht mehr ab? Das ist unge-recht!»

Da hast du Recht. Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt und trotzdem in-vestiert sie viel weniger in die Entwick-lungszusammenarbeit, als sie eigentlich könnte. Hier müssen wir mit einem schwie-rigen Wort anfangen: dem Bruttonational-produkt (BNP). Das ist der Wert aller Wa-ren und Leistungen, die innerhalb eines

Jahres von Schweizern im In- und Ausland erstellt werden. Bis vor zwei Jahren inves-tierte die Schweiz nur gerade knapp 0.4 % ihres BNPs in die Entwicklungszusammen-arbeit, also nur 40 Rappen pro 100 Franken BNP – und das, obwohl die Zielvorgabe der UN zur Halbierung der weltweiten Armut bis 2015 0.7% beträgt, also 70 Rappen. Für eine Erhöhung der Gelder kämpften im Jahr 2007/2008 über 60 Hilfswerke – dar-unter auch TearFund Schweiz -, Jugendor-ganisationen, Umweltverbände und Ge-werkschaften. Diese «Petition 0.7 %» wurde von 200‘000 Personen unterzeich-net. Die diesjährigen Zahlen der DEZA

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GERECHTERE ZUKUNFT

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EDITORIAL (Direktion für Entwicklung und Zu-sammenarbeit) zeigen jedoch, dass trotz dieses grossen Einsatzes verschiedener Organisationen die Veränderungen wei-terhin auf sich warten lassen: Im April 2012 wurde verkündet, dass die Beiträge der Schweiz nun 0.46% des BNPs betra-gen. Die Schweiz liegt damit hinter Schweden, Norwegen, Luxemburg, Dä-nemark, Niederlande, Grossbritannien, Belgien, Irland und Finnland zurück.

«So weit hinten! Könnten wir Schweizer nicht viel mehr geben?» Natürlich. Der Beitrag der Schweiz ist ge-messen an ihrem Reichtum mehr als be-scheiden! 0.7% sollten unbedingt drinlie-gen. Leider wurde das momentane Ziel bis 2015 erst auf 0.5% gesteckt …

«Kann man denn da gar nichts mitreden, wenn man nicht gerade Bundesrat ist?» Doch, wenn viele Menschen sich gemein-sam für etwas einsetzen, dann können auch Entscheidungen des Bundesrats und Parlaments beeinflusst werden. Wäre die «Petition 0.7%» nicht gewesen, wären wir vielleicht heute immer noch bei 0.4%. Es braucht Zeit, Geduld und Einsatz, aber es ist möglich, wenn viele Hände mithelfen. TearFund möchte seine Verantwortung wahrnehmen und betei-ligt sich darum an solchen Kampagnen, denn wir möchten nicht nur den Bedürf-tigsten helfen, sondern auch dazu beitra-gen, dass unser gesamtes System, wie wir mit Armut umgehen, gerechter wird. So unterstützen wir auch in diesem Jahr eine Kampagne, die sich dafür einsetzt.

«Das klingt spannend, erzähl!» Ja, es ist eine spannende Kampagne, da hast du Recht. Und um das Thema «Recht» geht es dabei auch gerade. «Recht ohne Grenzen» startete letztes Jahr und wird von ca. 50 schweizerischen Organisationen getragen. Dabei wird ein Unterziel von MDG 8 angegangen, wo es heisst, es solle ein gerechtes Handels- und Finanzsystem aufgebaut werden. Es ist nämlich so, dass viele Firmen, die ih-ren Sitz in der Schweiz haben, im Aus-land die Menschenrechte verletzen oder die Umwelt verschmutzen ohne dafür bestraft zu werden. So werden Menschen in armen Ländern ausgenutzt, ohne sich wehren zu können und ohne eine Chance zu haben, z.B. eine Schweizer Firma in ihrem Land zu verklagen.

«Das ist ja gemein!» Leider gibt es viele Firmen, die sich so verhalten. Darum müssen neue Regeln aufgestellt werden! Die Kampagne «Recht ohne Grenzen» will genau das er-reichen. 135‘000 Unterschriften wurden dafür gesammelt und im Juni an Bundes-rat und Parlament abgegeben. Die Kam-pagne geht noch weiter, das Anliegen bleibt aktuell. Auch TearFund unterstützt «Recht ohne Grenzen» weiterhin. Wir wünschen uns eine gerechtere Welt, in der auch die Stimme der Ärmsten nicht überhört wird. Wir möchten den Ärms-

Liebe Leserin, lieber Leser

Was Integrale Mission wirklich ausmacht, sagt das Internationale Micah Network, eine Part-nerorganisation der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), mit seinem «Claim» aus Micha 6,8: «Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?» Vom 10.– 14.9. 2012 tagt in Thun mit über 350 Teilnehmern v.a. aus Afrika, Asien und Südamerika, die alle 3 Jahre stattfindende Micah Consultation. Die lokalen Partner von TearFund sind oft Micah Mitglieder, die von den gemeinsamen geistlichen Grundlagen, von Aus-tausch, Coaching und Weiterbildung Gebrauch machen.

Als Schweizer Organisator habe ich mich mit den Überlegungen bekannter Theologen und Redner an der Consultation auseinandergesetzt. Joel Edwards z.B. postuliert eine «Agenda for Change»* und fordert dazu auf, dass die Kirchen ihre Passion für die Bibel wiederentdecken und dass diakonisches Handeln sich unvermeidbar aus dem Glauben ergibt. Für ihn ist absolut klar, dass das Biblische Zeugnis eine Transformation der Gesellschaft beinhaltet, dadurch, dass wir Jesus Christus glaubwürdig in der (jeweiligen) Kultur darstellen. Wir werden damit, so fasst Joel zusammen, dem Begriff Evangelikal wieder die ursprüngliche Bedeutung «Menschen mit der guten Nachricht» geben.

Ich freue mich auf viele neue Anstösse durch die Begegnungen im September und eine Bereiche-rung für Christen und Kirchen in der Schweiz. Verantwortliche von christlichen Hilfswerken und Kirchen, bringen auch vor und nach der Consultation durch Predigten und Vorträge Neues aus dem Leben christlicher Kirchen und Werke im Globalen Süden in Leitertreffen und Gemeinden der Schweiz!

Johannes GünthardtGeschäftsleiter TearFund Schweiz

* s. Joel Edwards, «an agenda for change», a global call for spiritual &

social transformation, Grand Rapids 2008

Weitere Infos: http://www.micahnetwork.org/integral-mission

ten helfen, die Last zu tragen, wie es in der Bibel heisst: «Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi er-füllen.» (Galater 6:1). Und gleichzeitig möchten wir damit auch euch Jungen helfen und euch Lasten abnehmen, die ihr in Zukunft haben werdet. Wir wün-schen euch, dass ihr als Erwachsene in einer gerechteren Welt leben dürft. Was denkst du zu diesen Themen, Sarah?

«Ich finde, die Schweiz sollte weniger egoistisch werden. Wir haben doch genug hier! Aber so viele Menschen wollen immer nur mehr und mehr, das kann ich nicht verstehen. Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Danke, dass ihr auch an meine und unsere Zukunft denkt und uns jetzt schon helft, Lasten zu tragen!»

www.rechtohnegrenzen.chJoséphine Billeter

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«Einer trage des anderen Last ...» (Gal. 6:1), nationen- und generationenübergreifend.

UNTERZIELE:Gerechtes und geregeltes Handels- und Finanz-system. (Verpflichtung zu verantwortungsbe-wusster Regierungsführung, Entwicklung und Senkung der Armut auf nationaler und interna-tionaler Ebene)

Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten Länder. (Abbau von Handelshemmnissen, Schuldenerleich-terung und -erlass, besondere finanzielle Unterstützung der aktiv um Armutsminderung bemühten Länder) Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Binnen- und kleinen Insel-Entwicklungs-ländern

Vermehrte Schuldenerlassung

Erhöhung der Entwicklungsgelder

Ausarbeitung von Strategien für die Beschaf-fung menschenwürdiger Arbeit

Bereitstellung von Medikamenten zu bezahlba-ren Preisen (in Zusammenarbeit mit Pharma-industrie)

Ermöglichung des Einsatzes neuer Technolo-gien (in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor)

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BIBLISCHER IMPULS

«Beginne mit dem Ende im Kopf» schreibt St. Covey in seinem bekann-ten Buch: «Die sieben Wege zur Effek-tivität». Wer das Ziel vor Augen hat, denkt anders. Wer weiss, in welche Richtung sich eine Sache entwickelt, kann positive Kräfte auf dem Weg dorthin fördern. Die Bibel gibt uns ein Bild der Zukunft: Globale Partnerschaft wird eines Tages Realität sein.

Johannes sieht (Offb.7:9 – 10): «eine grosse Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stäm-men und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, be-kleidet mit weissen Gewändern und Pal-men in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unse-rem Gott, der auf dem Thron sitzt!» Ein gewaltiges und herausforderndes Bild. Stell dir vor, du stehst neben jemanden aus Afrika, der dir die Hand auf die Schultern legt und sagt: «Danke, dass du mir damals ein frisches Trinkwasser er-möglicht hast.» Vielleicht hörst du auch folgenden Satz: «Hätte ich dich nicht kennengelernt, wäre ich jetzt nicht hier.» Würde es dich nicht freuen zu hören, dass deine Spende einen ganz wichtigen Beitrag zur Schulbildung vieler Kinder beigetragen hat? Das Bild des Johannes fordert uns heraus, den Nächsten als gleichwertigen Partner zu sehen – als Schwester und Bruder, mit allen unseren Unterschieden. Und die Unterschiede scheinen auch in der Vision von Johan-

nes weiterzubestehen – wie hätte er sonst von vielen Sprachen und Nationen schreiben können, wenn er einfach einen homogenen Haufen von Menschen gese-hen hätte? Die Bibel fordert uns aber auch heraus, unseren Nächsten den Weg in die Partnerschaft mit unserem Schöpfer lieb zu machen. Echte Partnerschaft kann nur entstehen, wenn wir uns unserer Ab-hängigkeiten, unserer Würde und unserer Verantwortung, wie wir sie alle von Gott erhalten haben, voll bewusst sind. Das 8. Millenniumsentwicklungsziel zielt darauf ab, «eine globale Partnerschaft für Entwicklung» aufzubauen. Wir Chris-ten wissen, dass diese globale Partner-schaft einmal Realität sein wird. Wir wer-den einmal mit Schwestern und Brüdern aus aller Welt vor Gott stehen. Uns ver-bindet heute schon Glaube, Hoffnung und Liebe: Glaube – Er sieht uns zusam-men mit Menschen aus allen Völkern und Stämmen unseren Schöpfer und Herrn anbeten. Hoffnung – Sie motiviert uns, verbindliche Partnerschaften zu leben und die Vorfreude zu kultivieren, dass das Miteinander der Kulturen einmal Re-alität sein wird. Liebe – Sie treibt uns, diese letztendliche Realität schon jetzt mit Herz und Händen, mit Kraft und Weisheit aufzubauen – in unseren Fami-lien, Teams und den weltweiten Partner-schaften. Wo dieser sehende Glaube, diese motivierende Hoffnung und die aufopfernde Liebe konkret werden, da werden Menschen und Strukturen verän-dert und echte partnerschaftliche Ent-wicklung möglich.

Dr. Markus Dubach (51) ist verheiratet und Vater von 2 Kindern, Ingenieur Ag-ronom ETH, Magister in internationaler Entwicklungszusammenarbeit. Ent-wicklungszusammenarbeit und Konsul der Schweiz in der Mongolei (bis 2009), seither Geschäftsführer der Überseeischen Missions-Gemeinschaft (ÜMG) in Zürich.

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GLOBALE PARTNERSCHAFT

Das Bild des Johannes fordert uns heraus, den Nächsten als gleichwertigen Partner zu sehen.

IST REALITÄT

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AKTIV WERDENKOLUMNE

Einfach: SpaghettiplauschIdee: Sie laden Ihre Freunde zu einem ein-fachen Spaghettiessen ein. Jeder bezahlt einen selber gewählten Betrag ins Kässeli. Das gesammelte Geld kommt z.B. dem Er-nährungsprojekt in Peru zu Gute.Vorbereitung: Zutaten für ein einfaches Spaghetti-essen besorgen, ein TearFund-Kässeli bestellen und gemäss Anleitung zusammenkleben.

Mal anders: das Besondere GeschenkIdee: Ihre beste Freundin hat Geburtstag und Sie haben keine Idee, was Sie ihr schenken könnten? Mit den Besonderen Geschenken von TearFund passiert Ihnen das nicht mehr! Spenden Sie z.B. im Na-men Ihrer Freundin einer Kleinbauernfa-milie in Peru Saatgut für einen eigenen Gemüsegarten. Vorbereitung: Ein Besonderes Geschenk auf der TearFund-Website auswählen und bestellen.

Gewagt: den Blick über den TellerrandIdee: Stellen Sie sich vor, Sie laden ihre Freunde zum essen ein – doch die Teller bleiben leer (oder alternativ: es gibt nur einen kleinen Topf). Was für viele Fami-lien weltweit Realität ist, wird so am eige-nen Leib erfahren. Mit Powerpoint und Film können Sie anschliessend über Ihr ausgewähltes Projekt (z.B. aktuell: Not-hilfe Sahel) informieren. Vorbereitung: TearFund Materialien zu einem aus-gewählten Projekt bestellen oder Powerpoint und Film downloaden, ein TearFund Kässeli bestellen und gemäss Anleitung zusammenkleben.

Ganz ordentlich: aufräumend helfenIdee: Wann haben Sie das letzte Mal ausge-mistet? Auf einem Flohmarkt freuen sich andere Menschen neu über ihre alten Sa-chen – und das gesammelte Geld kommt den Menschen in Ihrem ausgewählten Pro-jekt zu Gute. Dreifache Freude garantiert! Vorbereitung: Keller und Estrich ausmisten, ein Projekt bei TearFund auswählen und Materialien (Poster, Flyer) bestellen, ein TearFund Kässeli be-stellen und gemäss Anleitung zusammenkleben.

Aufwändig, aber lohnenswert:«der Benefizanlass»Kennen Sie einen Musiker? Oder spielen Sie Theater? Ihre Tochter malt? Organi-sieren Sie einen Benefizanlass! Vorbereitung: Künstler anfragen, eine Ausstellung/Konzert/Theater organisieren, Leute einladen, ein TearFund Projekt auswählen und Materialien bestellen.

PARTNER-SCHAFT AUF AUGENHÖHEEntwicklungszusammenarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Von einem Verständnis, welches geprägt war von Hilfe für die Armen dieser Welt, zu einem partnerschaftlichen Ansatz, der darauf abzielt, die Kompetenzen benach-teiligter Menschen zur Bewältigung von Veränderungen und Aneignung von Chancen zu stärken. Partnerschaft be-deutet ein Austausch auf gleicher Höhe: Interessen werden nicht von einer politi-schen oder wirtschaftlichen Agenda dik-tiert sondern gemeinsam ausgehandelt und definiert. Partnerschaft heisst auch Solidarität, Transparenz und Rechen-schaftsablegung. War die Entwicklungszusammenarbeit lange Zeit von staatlichen Akteuren domi-niert, haben neue Technologien wie das Internet und Mobiltelefonie entscheidend dazu beigetragen, dass sich heutzutage Akteure auf verschiedenen Ebenen zu ver-netzen wissen. Es sind Interessensver-bände, Arbeitsgruppen, Netzwerke und lokale NGOs entstanden, welche selbst-bewusst ihre Interessen vertreten und Rechte einfordern. Entscheidend für eine solch sebstbestimmte Entwicklung ist nicht zuletzt Zugang zu Wissen, Tech-nologien und Märkten und die Fähig-keit, diese Möglichkeiten vorteilhaft zu nutzen. Durch das UNO Millenniumsentwick-lungsziel‚ Globale Partnerschaft für Ent-wicklung‘ werden auch Nationalstaaten und multinationale Konzerne in die Ver-antwortung genommen. Handelshemm-nisse sollen abgebaut, Schulden erlassen und Zugang zu Technologien und Medi-kamenten zu fairen Preisen gewährleistet werden. Mit dem Beschluss, das Entwick-lungsbudget bis 2015 auf 0.5% des Brutto-nationaleinkommens zu erhöhen, hat die Schweiz einen kleinen aber bedeutenden Schritt in die richtige Richtung getan.

Liliane Tarnutzer (31) Ethnologin lic. phil., arbeitet im Rahmen des DEZA JPO Programmes für HELVETAS Swiss Intercooperation in Bhutan im Bereich Gouvernanz.

ANSTECKEND SPENDEN,EINFACH HELFEN

VERFÜGBARE MATERIALIEN VON TEARFUND:

Sehr gerne unterstützen wir Sie bei Ihren Ideen. Schreiben Sie und oder rufen Sie uns an, wir freuen uns, sie bei der Realisierung Ihres Vorhabens zu begleiten!

• Flyer und Poster zu Projekten (auch indi-viduell auf Ihren Anlass zugeschnitten)• Powerpoint Präsentationen zum Downloadauf der TearFund-Website• Filme auf dem TearFund-Youtube-Kanal(www.youtube.com/TearFundSwitzerland• TearFund Kässeli zum selberbasteln(zum Download auf der TearFund-Website)oder auch ausgedruckt bestellbar• Weitere Materialien, z.B. zu Projektpaten-schaften oder Besonderen Geschenken.

TEILEN SIE UNS IHRE IDEEN MITSie haben weitere tolle Ideen? Posten Sie diese auf unsere facebook-Seite!www.facebook.com/tearfund.chOder diesen QR-Code benutzen

Nächstenliebe geht auch durch den Magen: Bei (k)einem Essen über die Welt austauschen.

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Begeisterung steckt an. Das erfahren wir immer wieder, wenn Menschen aus einem Einsatz aus Afrika oder Lateinamerika zurückkehren und ihre Familien und Freunde mit ihren Erlebnissen und Berichten mitreissen. Doch auch Sie in der Schweiz können die Menschen um sich herum mit Ihrer Begeisterung für TearFund anstecken! Folgende Vorschläge von einfach über gewagt bis aufwändig sollen Ihnen dabei helfen und Sie inspirieren.

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ÄNDERUNGEN IM TEAMMichael Hampton hat im Sommer erfolgreich seine Lehre als Büroassistent bei TearFund abgeschlossen. Herzliche Gratulation! Wir wün-schen dir auf deinem weiteren Weg alles Gute!

Mitte August hat Rebekka Bachmann ihre Lehre bei uns begonnen. Schön, dass du bei uns bist!

Joséphine Billeter ist ein Jahr lang auf Reisen. Während dieser Zeit wird sie von Mechthild Bückner vertreten. Herzlich Willkommen!

TAG DER OFFENEN TÜRRund 80 Personen haben an unserem Tag der offenen Tür TearFund-Luft geschnuppert. Danke für Ihren Besuch!

NICHT VERPASSEN!MICAH-KONFERENZVom 10.– 14.09.2012 findet in Thun BE die Micah-Konferenz statt. Das Micah Network ist eine globale Vereinigung christlicher Organisationen und Einzelpersonen, die sich für Integrale Mission einsetzen. VertreterIn-nen von über 500 christlichen Hilfswerken und Gemeinden aus der ganzen Welt werden eine Woche lang austauschen.Informationen auf: www.tearfund.ch

STOPARMUT-KONFERENZGleich anschliessend an die Micah-Konferenz findet am Samstag, 15. September ebenfalls in Thun die StopArmut-Konferenz statt.Infos: www.stoparmut2015.chund beiliegender Flyer.

TOURNEEVom 16.– 23. September ist Hope Siwale aus Sambia bei TearFund zu Besuch. Gemeinsam mit Christa Bauer hält sie in verschiedenen Kirchgemeinden Vorträge. Daten der Tournee finden Sie in der Agenda, im beiliegenden Flyer oder auf www.tearfund.ch> Aktiv werden > Vorträge und Events

PERSÖNLICH

TEAREXPRESS

«Die Sambia-Erlebnisreise war eine Reise, die mich stark berührt und mir un-vergessliche Eindrücke gegeben hat!», erzählt Annemarie B. «Durch die Begeg-nungen mit den Menschen in Sambia habe ich einen ganz anderen Zugang zu ihnen und der Problematik der Armut er-halten – eine Reise, die mich und meine Einstellungen nachhaltig verändert hat. Und zudem war's einfach toll mit der ganzen Gruppe und all den Leuten und Freiwilligen von den Projekten!»

SchulbesuchDie Gruppe erzählt von ihrem Schulbe-such im Projekt der TearFund-Partneror-ganisation EFZ (Evangelical Fellowship Zambia): «Im Armenviertel Chawama unterstützt TearFund Kinder aus armen Familien. 18 Freiwillige besuchen die Kin-der regelmässig und versichern sich, dass die Kinder zur Schule gehen. Zudem orga-nisieren sie Schuluniformen und Schul-material. Unser Besuch war interessant und beeindruckte uns sehr. Die Lehr-kräfte unterrichten 60 – 90 Schüler pro Klasse. Es herrscht Disziplin, obwohl die Schüler zum Teil zu dritt an einem klei-nen Tisch auf einer Holzbank sitzen. An-schliessend gab es bei der Leiterin der Freiwilligen einheimische Kost. Auch sie lebt im Armenviertel Chawama. Wir sas-

sen am Boden und assen mit den Hän-den, was für uns etwas unüblich, hier aber absolut normal ist. Es war eine tolle Erfahrung!»

Beeindruckt von FreiwilligenarbeitDie Projekte von TearFund bauen stark auf das Engagement von Freiwilligen aus lokalen Kirchen. Deren selbstloser Ein-satz hinterliess bei den Schweizer Besu-cherInnen einen bleibenden Eindruck. Annemarie erzählt: «Viele Freiwillige, zum Teil selber aus sehr armen Verhält-nissen, kümmern sich um extrem arme Leute mit einem enormen, selbstlosen Einsatz. Eine bewundernswerte Solidari-tät!» Das fröhliche Singen und Tanzen der Freiwilligen beim Abschied wird den BesucherInnen sicherlich unvergessen bleiben.

Atemberaubende NaturSambia ist ein wunderschönes Land mit einer einzigartigen Natur. Neben einer Safari, wo Elefanten, Giraffen und sogar ein Leopard aus nächster Nähe beobach-tet werden konnten, besuchte die Gruppe auch die Viktoriafälle, ein UNESCO-Weltnaturerbe.

«Die Erlebnisreise hat mich selber über-wältigt», schwärmt Reiseleiterin Christa Bauer. «Zum Abschluss dieser Reise ober-halb der Viktoriafälle zu sitzen, mit der Sonne im Rücken und vor uns das end-lose Rauschen und ein grosser Regenbo-gen, an alles Erlebte zu denken und dabei 'Grosser Gott' zu singen - das werde ich nie vergessen.»

Nächstes Jahr finden gleich zwei Sambia-reisen statt! Sind Sie dabei? Informieren Sie sich auf: www.tearfund.ch

BEGEGNUNGEN IM HERZEN VON

AFRIKAPremiere! Im Mai fand die erste Sambia-Erlebnisreise von TearFund statt. Neben Besuchen in den Projekten von TearFund erhielten die 12 Teilnehmenden Einblick in die wunderschöne Natur Sambias. Die begeisterten Rückmel-dungen zeigen: Die Erlebnisreise war ein voller Erfolg.

Beeindruckende Ausblicke … … und berührende Einblicke.

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Gemessen an wirtschaftlichen Indika-toren gehört Peru zu den Schwellen-ländern. Das Land ist reich an Boden-schätzen und ist eines der grössten Exporteure von Fischerei-Produkten. Doch von den zunehmend besseren Lebensumständen profitiert nicht jeder. Militon, Gemeindepräsident eines kleinen Dorfes im Hochland der Provinz Pachitea sagt: «Die Regierung hat uns Kleinbauern vergessen.»

«Ich möchte nicht schlecht über die Re-gierung sprechen, auch nicht mit den Dorfbewohnern. Aber ich muss sie über die Erfahrungen informieren, die wir ge-macht haben. Wir sind alle etwas miss-trauisch geworden, was die Projekte der Regierung anbelangt.» verrät uns Mili-ton. In den letzten Jahren, in denen er mit seiner Frau und 6 seiner 9 Kinder in diesem kleinen Dorf gelebt hat, musste er oft Enttäuschungen hinnehmen und Pläne wieder begraben. «Beispielsweise wurde uns von der Regierung ein Was-serreservoir versprochen.», erzählt er. «Hier oben im Hochland ist die Wassersi-tuation ausserhalb der Regenzeit prekär. Oft muss ich weiter unten im Tal Wasser holen gehen und den Berg hochschlep-pen – eine sehr mühselige Arbeit. Ein Wasserreservoir wäre eine ideale Lösung gewesen. Doch die Regierung löste ihr Versprechen nicht ein: Nie kam jemand, um das Reservoir zu bauen.»

Enorme UnterschiedeInsbesondere abgelegene und schwer zu-gängliche Hochlanddörfer wie dasjenige von Militon erhalten oft wenig Unterstüt-zung durch die Regierung. Peru strebt zwar eine Dezentralisierung an, welche mehr regionale Unabhängigkeit bewir-ken soll, aber die Budgetgelder kommen noch nicht in dem Masse bei den Ärmsten an wie die Situation es erfordert. Die Un-terschiede zwischen Stadt und Land sind enorm. Samuel Inäbnit, Projektverant-wortlicher Peru beobachtet die Entwick-lungen sehr genau: «Ich bin überzeugt, dass trotz der wissenschaftlichen Fort-schritte in Peru unsere Projektarbeit nach wie vor extrem wichtig ist », erklärt er. «Das Beispiel von Militon zeigt sehr deut-lich, dass ohne den Beitrag von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) keine nachhaltige Armutsbekämpfung möglich wäre. Beim Staat fehlt in erster Linie das Wissen über eine saubere Projektplanung und –umsetzung. Es kommt immer wie-der vor, dass am Ende einer Budgetperi-ode bereits gesprochene Gelder an die Zentralregierung zurück gegeben wer-den müssen, weil die Umsetzung eines Projektes nicht zeitgerecht in Angriff ge-nommen wurde.»

Zusammenarbeit mit Regierung wichtigDennoch sei die Partnerschaft und der Austausch mit der Regierung von zentra-ler Bedeutung, hebt Samuel Inäbnit her-vor: «Alle unsere Partner arbeiten mit den lokalen Behörden zusammen. Der Staat muss lernen, auf die Bedürfnisse

PROJEKT

Militon ist enttäuscht von der Regierung: Das versprochene Wasserreservoir tauchte nie auf, weiterhin muss das Wasser mühsam im Tal geholt werden.

Dass die Regierung dennoch nicht ganz abwe-send ist, zeigen die Latrinen, welche vom Staat finanziert wurden.

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der Ärmsten einzugehen und Verantwor-tung zu übernehmen.»So werden einzelne Elemente der Pro-jekte bereits von der Regierung finanziell mitgetragen, wie beispielsweise der Lat-rinenbau im EFOD-Projekt. An einer gu-ten Partnerschaft (Public Private Part-nership) muss aber weiterhin gearbeitet werden. «Der peruanische Staat ist noch auf der Suche nach einer guten Partner-schaft mit NGOs, die in Peru sehr zahl-reich, und leider nicht alle über jeden Zweifel erhaben sind.», erklärt Samuel Inäbnit. «Immerhin wurden in den letz-ten Jahren verschärfte Gesetze bezüglich Anerkennung und Registrierung der NGOs erlassen. Nach und nach wagen sich einzelne Ministerien in eine verbind-liche Partnerschaft mit Nichtregierungs-organisationen. Das ist für die Entwick-lung des Landes grundlegend wichtig, denn es braucht beide: Die zivile wie die öffentliche Hand!»

Joséphine Billeter

Mehr Informationen zu den Projekten in Peru finden Sie unter:www.tearfund.ch > Länder und Projekte > Peru

« DIE REGIERUNG HAT UNS VERGESSEN»

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NOTHILFE

Manno, (oben links) mit seiner Familie, (rechts) kommunale Getreidelager

«Die Dürre im letzten Jahr sowie eine Plage von erntevernichtenden Heuschre-cken liessen die Situation prekär wer-den», erzählt Manno. «Die Familien hier hungern. Als Pastor habe ich eine Verant-wortung in meinem Dorf und muss hier bleiben. Sonst würde auch ich weggehen, um Arbeit zu finden und so meine Fami-lie mehr unterstützen zu können!» Der neunfache Vater hat eine schwere Last zu tragen. «Das ist die schlimmste Krise seit 1984», ist er überzeugt. «Wir haben keine Nahrung und zudem kein Geld, um Nah-rung zu kaufen. Und selbst wenn wir Geld hätten, wären die Lebensmittel heute enorm teuer. 1984 bekam die Be-völkerung Hilfe der Regierung. Dieses Jahr habe ich davon noch nicht viel ge-spürt, wir sind auf uns allein gestellt.»

Starker GlaubeUm Geld zu verdienen, arbeitet Manno im Moment auch bei anderen Bauern mit. Mannos Kinder holen Wasser für die Nachbarn und verdienen so etwas dazu. «Seit Januar isst meine Familie nur zwei-mal pro Tag», seufzt Manno. Die Mahlzei-ten fallen karg aus und von einer ausge-

bannt, denn die Region wird immer wie-der von Dürren heimgesucht: Der Schwerpunkt des Nothilfeprojekts liegt darum auf längerfristiger Hilfe, welche die Menschen in ihrer Widerstandskraft stärkt: so werden kommunale Getreide-lager aufgebaut, welche von einem Komi-tee aus der Dorfbevölkerung verwaltet werden.Weiter werden Landflächen ver-bessert oder wiederhergestellt: Zum Bei-spiel werden Terrassen angelegt und Bäume gepflanzt (Erosionsschutz und Verbesserung des Bodens durch Stick-stoff-Fixierung). Die Landflächen kön-nen so langfristig wieder für landwirt-schaftliche Zwecke genutzt werden.  Die-ser Teil des Projekts funktioniert nach dem Prinzip «Cash-for-work», die Mit-glieder der Arbeits-Equipen werden also für ihre Mitarbeit bezahlt, was wiederum eine Verbesserung der finanziellen Lage der beteiligten Familien zur Folge hat. Insgesamt werden vom Projekt rund 40'000 Menschen in etwa 6000 Haushal-ten begünstigt.Danke, dass Sie sich mit uns einsetzen, da-mit der Hunger überwunden werden kann!

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Hoffnungsnetz umgesetzt.

Mehr Informationen und Interview mit Ulrich Bachmann, Programm-verantwortlicher Nothilfe:www.tearfund.ch > Nothilfe > SahelOder diesen QR-Code benutzen:

wogenen Ernährung kann nicht gespro-chen werden. «Die Feldarbeit setzt mir sehr zu, ich habe keine Kraft.» Wo Manno körperlich schwach ist, ist dafür sein Glaube umso stärker. «Gottes Wort sagt mir, dass Er uns nicht vergessen wird.», ist er überzeugt. «Wir haben grosse Prob-leme hier, doch Gott ist uns nah, Er wird uns unterstützen. Ich bitte die Menschen um Gebet. Bittet Gott, dass sich die Situa-tion ändern wird und dass es wieder ge-nug Nahrung für alle hat!»

Kein Geld für Gesundheit und BildungDer Hunger hat langfristige Folgen: «Mein Sohn ist krank und hat extremen Haaraus-fall», erzählt Manno. «Die Mangelernäh-rung schwächt ihn sehr, auch der Haar-ausfall ist eine Folge davon. Doch wir kön-nen keinen Arzt aufsuchen, weil das Geld fehlt. Zwar besuchen noch alle meine Kin-der die Schule, doch ihre Leistungen ha-ben sich verschlechtert, weil sie sich vor lauter Hunger nicht konzentrieren kön-nen. Schulmaterialien können wir uns nicht leisten.»

Hilfe in NotRasche Hilfe ist gefragt, um die Situation zu entschärfen. Zur Überbrückung der unmittelbaren Not verteilt TearFund noch einen Monat lang kostenlose Nah-rungsmittelrationen (v.a. Hirse) an rund 10‘000 gefährdete Menschen. Es wird er-wartet, dass danach wieder erstes Ge-müse geerntet werden kann, denn der Regen hat mittlerweile eingesetzt. Die Gefahr ist deshalb aber noch nicht ge-

GEGEN DENHUNGER

KAMPF

Manno ist einer der letzten Männer in seinem Dorf. «Die meisten Männer haben in Nigeria Arbeit gesucht, nach-dem die letzte Ernte so schlecht ausgefallen ist.», erzählt er. «Viele konnten nur die Hälfte von dem ernten, was sie normalerweise in den Vorjahren geerntet haben. Auch wir haben nur knapp 5 Säcke Hirse geerntet, nachdem es letztes Jahr noch 10 waren.» Geschätzte 19 Millionen Menschen sind momentan von den Auswirkungen der schlechten Ernten betroffen. TearFund sieht hin und handelt. Helfen Sie mit?

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Page 8: tearinfo 03/2012: Blick in eine gerechtere Zukunft

2 JAHRE UNTERWEGS MIT DEN MILLENNIUMS ENTWICKLUNGSZIELENWährend dem Millenniumsgipfeltreffen in New York im Jahr 2000 verpflichteten sich 189 Staatschefs von UNO-Mitgliedsstaaten, acht Entwicklungsziele zu erreichen und so die weltweite Armut bis ins Jahr 2015 zu halbieren (im Vergleich zum Jahr 1990). Die Ziele sind allgemein unter dem Begriff ‘Millennium Development Goals’ (MDGs) bekannt. Jedes der Ziele hat ein oder mehrere Zielvorgaben (Unterziele), insgesamt sind es 18. Zum Überprüfen der Veränderungen wurden zusätzlich 60 quantitative Indikatoren festgelegt. In den tearinfos 2011 und 2012 steht jeweils pro Ausgabe ein MDG im Fokus.

TEARFUND-AGENDA

IMPRESSUM

Hinsehen. Handeln.

WANN? WAS? WO?Sonntag, 09.09.12 bis 19.30 – 21.15 Uhr

EröffnungsgottesdienstMicah Consultation.Mit Sheryl Haw (Micah Director), Marc Jost. u.a.

Begegnungszentrum Bewe-gungPlus, Parkhaus City-Nord/Grabenstrasse 8A3601 Thun BE

Sonntag, 09.09.12 09.00 – 11.00 Uhr

Gottesdienst mit CB Samuels aus Indien

Chrischona GemeindeBreitestrasse 124132 Muttenz

Samstag, 15.09.12 09.00 – 17.15 Uhr

StopArmut-Konferenz «Licht in eine korrupte Welt» www.stoparmut2015.ch

Burgsaal Thun Burgstrasse 3601 Thun BE

Sonntag, 16.09.12 09.00 – 11.30 Uhr

Gottesdienst mit Predigt von Gibson Nkanaunena aus Malawi*

Chrischona-Gemeinde Schönenwerderstrasse 7 5742 Kölliken AG

Sonntag, 16.09.12 10.00 – 12.00 Uhr

Gottesdienst mit Predigt von Pukuta Mwanza aus Sambia, mit Walter Donzé *

Zentrum Rybrügg Rybrüggstrasse 5 3714 Frutigen BE

16.09.12 bis 29.09.12 Bildausstellung «Sambia im Fokus». 16.09.12, 16.00 – 18.00: Vernissage mit Apero und Input von Pukuta Mwanza aus Sambia

Evang.- reformierte Kirche Kirchgemeindehaus Frutigen Vordorfgasse 2 3714 Frutigen

Sonntag, 16.09.12 09.30 – 11.00 Uhr

Gottesdienst mit Dennis Mwangwela aus Malawi *

EMK Sevelen Industriestrasse 1 9475 Sevelen SG

Sonntag, 16.09.12 09.30 Uhr

Bettagsgottesdienst mit Hope Siwale und Christa Bauer **

Kirche Gurzelen-Seftigen Dörfli 121 3663 Gurzelen BE

Sonntag, 16.09.12 19.30 Uhr

Vortrag «Sambias Helden» mit Hope Siwale und Christa Bauer **

Casa Moscia Via Moscia 89 6612 Ascona TI

Montag, 17.09.12 07.30 Uhr

Morgenandacht mitHope Siwale und Christa Bauer **

Casa Moscia Via Moscia 89 6612 Ascona TI

Mittwoch, 19.09.12 20.00 Uhr

Vortrag mit Hope Siwale aus Sambia und Christa Bauer **

Ref. Kirchgemeindehaus Schulhausstrasse 12 8344 Bäretswil ZH

Sonntag, 23.09.12 09.00 Uhr

Projektbericht aus Sambia mit Hope Siwale und Christa Bauer **

EFG Linden im Saal Ried 504 A 3673 Linden BE

Sonntag, 23.09.12 19.00 Uhr

Abendgottesdienst mit Hope Siwale und Christa Bauer **

Ref. Kirche Seon Oberdorfstrasse 5703 Seon AG

Wir freuen uns über Ihr Interesse! [email protected] oder Tel. 044 447 44 00* mit Reverent aus Micah-Consultation / ** im Rahmen der TearFund-Tournee

2011MDG 1: Bekämpfung von extremer Armut und HungerMDG 6: Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und weiteren KrankheitenMDG 4: Reduzierung der KindersterblichkeitMDG 5: Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Mütter

2012MDG 3: Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der FrauenMDG 2: Primarschulbildung für alleMDG 8: Aufbau einer globalen Partnerschaft für die EntwicklungMDG 7: Ökologische Nachhaltigkeit

Das Magazin von TearFund SchweizAusgabe August 2012Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit Genehmigung.

tearinfo erscheint vier Mal jährlich und wird allen Mitgliedern und Spendern zugestellt. Das Jahresabo kostet CHF 15.–

Herausgeber:TearFund SchweizEin Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen AllianzJosefstrasse 34 | 8005 ZürichTel. 044 447 44 00 | Fax 044 447 44 [email protected] | www.tearfund.chPC-Konto 80-43143-0

Layout:fortissimo : think visual, Wädenswil

Druck und Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp

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Spendenpraxis:Zuwendungen an TearFund Schweiz sind in allen Kantonen steuer-abzugsberechtigt. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als erforder-lich ein, werden diese für einen ähnlichen Zweck verwendet.

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