swissdigin-forum · swissdigin-forum – quo vadis? ... weiln tun was sie tun, man kann es nicht...
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Leitung swissDIGIN-Forum
Partner swissDIGIN-Forum
swissDIGIN-Forum
PDF-Rechnungen – Fluch oder Segen?
Basel, 18. November 2015
Prof. Christian Tanner / Prof. Ralf Wölfle
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 2
Agenda
Begrüssung, Aktuelles zu swissDIGIN / E-Invoicing
PDF-Rechnung – Fluch oder Segen?
Pause 15.00 – 15.30 Uhr
Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
swissDIGIN-Forum – quo vadis?
Networking-Apéro ab 16.45 Uhr
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Aktuelles zu swissDIGIN-Forum / E-Invoicing
Keine Änderungen zum swissDIGIN-Inhaltsstandard Gute Rückmeldungen zum Jubiläums-Forum E-Invoicing Potenzialrechner auf swissdigin.ch
Neues Portal E-Rechnung beim Bund Motion Landolt «Anerkennung von E-Rechnungen»
EU spricht für innergemeinschaftliche E-Invoicing-Projekte etwa 7 Mio. Euro, Bewerbung bis 19.01.2016 https://ec.europa.eu/inea/en/connecting-europe-facility/cef-telecom/apply-funding/2015-cef-telecom-call-einvoicing-2015-cef-tc-1
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Aktuelles zu swissDIGIN-Forum / E-Invoicing E-Invoicing-Potenzialrechner auf swissdigin.ch
Berechnung für Rechnungs-steller und -empfänger
Erfahrungswerte als Orientierung
Verteilung auf erste vier Jahre nach Anzahl Partner Rechnungsvolumen Einsparung pro Prozess
Kostenlos Link
www.swissdigin.ch/potenzialrechner
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Agenda
Begrüssung, Aktuelles zu swissDIGIN / E-Invoicing
PDF-Rechnung – Fluch oder Segen?
Pause 15.00 – 15.30 Uhr
Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
swissDIGIN-Forum – quo vadis?
Networking-Apéro ab 16.45 Uhr
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Agenda PDF-Rechnung – Fluch oder Segen?
Einführung: PDF-Rechnungen - Fluch oder Segen? Christian Tanner, FHNW
Die gesetzeskonforme Bereitstellung
Simon Zbinden, EFV; Marc Stehli, Siemens; Walter Hagmann, Billexco
Die Umwandlung für die weitere Verarbeitung
Daniel Kohler, io-market
Entwicklung der PDF-Rechnung und ZUGFeRD in Deutschland Bernd Wild, intarsys / FeRD
Zusammenfassung / Ausblick Christian Tanner, FHNW
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Nationale E-Invoicing-Statistik Erstellte E-Rechnungen 2009-2014
0
5'000'000
10'000'000
15'000'000
20'000'000
2009 2010 2011 2012 2013 2014
E-Invoicing-Statistik Schweiz (2009-2014): Anzahl von EISP im Inland erstellte E-Rechnungen für Geschäftskunden im In- und Ausland
Anzahl unstrukturierte, durch EISP signierte und anausländischen Service Provider für ausländischeRechnungsempfänger oder direkt an ausländischeRechnungsempfänger übermittelte E-RechnungenAnzahl strukturierte, durch EISP signierte und anausländischen Service Provider für ausländischeRechnungsempfänger oder direkt an ausländischeRechnungsempfänger übermittelte E-RechnungenAnzahl unstrukturierte, im Auftrag eines ersten inländischenEISP durch zweiten EISP signierte direkt an inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl strukturierte, im Auftrag eines ersten inländischenEISP durch zweiten EISP signierte direkt an inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl unstrukturierte, vom EISP signiert an weiteren EISP fürinländischen Rechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl strukturierte, vom EISP signiert an weiteren EISP fürinländischen Rechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl unstrukturierte, von EISP direkt an inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl strukturierte, von EISP direkt an inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
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Nationale E-Invoicing-Statistik Verteilung erstellte E-Rechnungen 2014
11'774'403; 57%
545'976; 3%
292'397; 1% 243'570; 1%
7'821'273; 37%
127'459; 1%
E-Invoicing-Statistik Schweiz (2014): Verteilung der im Inland erstellten E-Rechnungen für Inland und Ausland
Anzahl strukturierte, von EISP direkt an inländischen Rechnungsempfängerübermittelte E-Rechnungen
Anzahl unstrukturierte, von EISP direkt an inländischen Rechnungsempfängerübermittelte E-Rechnungen
Anzahl strukturierte, vom EISP signiert an weiteren EISP für inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl unstrukturierte, vom EISP signiert an weiteren EISP für inländischenRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
Anzahl strukturierte, im Auftrag eines ersten inländischen EISP durch zweitenEISP signierte direkt an inländischen Rechnungsempfänger übermittelte E-RechnungenAnzahl unstrukturierte, im Auftrag eines ersten inländischen EISP durchzweiten EISP signierte direkt an inländischen Rechnungsempfängerübermittelte E-RechnungenAnzahl strukturierte, durch EISP signierte und an ausländischen ServiceProvider für ausländische Rechnungsempfänger oder direkt an ausländischeRechnungsempfänger übermittelte E-RechnungenAnzahl unstrukturierte, durch EISP signierte und an ausländischen ServiceProvider für ausländische Rechnungsempfänger oder direkt an ausländischeRechnungsempfänger übermittelte E-Rechnungen
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Nationale E-Invoicing-Statistik E-Rechnungen aus dem Ausland 2009-2014
0
100'000
200'000
300'000
400'000
500'000
600'000
700'000
800'000
900'000
2009 2010 2011 2012 2013 2014
E-Invoicing-Statistik Schweiz (2009-2014): Anzahl aus dem Ausland empfangene E-Rechnungen
Anzahl unstrukturierte, aus dem Auslandempfangene, nach ausländischem Rechtkonforme E-Rechnungen, die fürinländische Rechnungsempfängerverarbeitet wurde
Anzahl strukturierte, aus dem Auslandempfangene, nach ausländischem Rechtkonforme E-Rechnungen, die fürinländische Rechnungsempfängerverarbeitet wurde
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PDF-Rechnung Fluch oder Segen
Fluch Rechnungssteller
unterschiedliche Anforderungen
Digitale Signatur unterschiedliche Kanäle zusätzliche manuelle Abläufe
Rechnungsempfänger wenig Automatisierung möglich viele Übermittlungskanäle viele Signaturmöglichkeiten unsichere Übermittlungskanäle Spam-Rechnungen
Segen Rechnungssteller
einfach schnell wenig Umstellungskosten
Rechnungsempfänger elektronischer Beleg schneller als Papier Einsteigerlösung
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PDF-Rechnung – Fluch oder Segen? Zusammenfassung Ausblick
Lösungsoptionen Gesetzliche Entwicklung Erwartete Marktentwicklung
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PDF-Rechnung Lösungsszenarien mit Übertragungsweg
Rec
hnun
gsem
pfän
ger
RE-A > 100’000
RG/Jahr
RE-B ~ 10’000 RG/Jahr
RE-C < 1’000
RG/Jahr
RSt-C < 1’000 RG/Jahr
RSt-B ~ 10’000 RG/Jahr
RSt-A > 100’000 RG/Jahr
Rechnungssteller
= Datenaustausch
= Up-/Download Portal
= E-Mail-Versand
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PDF signiert
allein
mit strukturierten Rechnungsdaten
eingebettet oder als separate Dateien
PDF-Rechnung Varianten
PDF unsigniert
allein
mit strukturierten Rechnungsdaten
eingebettet oder als separate Dateien
& <?xml?>
& <?xml?>
S S
S S
das war am swissDIGIN-Forum vom 19. Juni 2012
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E-Rechnung Gesetzliche Rahmenbedingungen
OR Art. 957 – 963 Kaufmännische Buchführung Führung bzw. Erfassung und Aufbewahrung von Geschäfts-büchern, Buchungsbelegen und Geschäftskorrespondenz
MWSTV Art. 122-125 Übermittlung und Aufbewahrung von papierlosen Daten und Informationen ElDI-V Beweiskraft und Kontrolle von elektronisch übermittelten steuerrelevanten Belegen
GeBüV Ordnungsgemässe Buchführung und Datenverarbeitung
Handelsrecht MWSTG Buchführung Feststellung der Steuerpflicht Erlass von näheren Bestimmungen
Steuerrecht
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Geltendes MWSTG Art. 28 und 26 Vorsteuerabzug / Rechnungsstellung
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Geltendes MWSTG Grundsätze
Beweislastverteilung Wer aus einer Tatsache Rechte ableiten will, muss diese
Tatsache beweisen: Steuerbegründende Tatsachen: ESTV Steuermindernde Tatsachen: steuerpflichtige Person
Beweismittelfreiheit Der Beweis einer rechtserheblichen Tatsache ist gesetzlich
nicht an ein bestimmtes Beweismittel geknüpft. Ein Beweismittel muss sich zum Beweis eignen
(Beweiseignung). Freie Beweiswürdigung
Beweiskraft
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Beweiskraft gemäss ElDI-V
Auslegung nach den Grundsätzen des geltenden MWSTG: Dieser Artikel steht nicht im Widerspruch zur Beweismittelfreiheit, sondern beschreibt unter welchen Bedingungen die Beweiskraft des elektronischen Belegs sicher gegeben ist.
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MWSTV: Elektronische Daten und Informationen
Gleichbehandlung von Papier- und E-Rechnungen
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OR Art. 957a Kaufmännische Buchführung Grundsätze der Ordnungsmässigkeit
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Geschäftsbücherverordnung – GeBüV Was die Beweiskraft positiv beeinflusst
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E-Invoicing: Gesetzliche Rahmenbedingungen Letzte Entwicklungen
Motion 15.3580 – NR Martin Landolt «Bürokratieabbau bei der Mehrwertsteuer. Anerkennung von elektronischen Rechnungen» Vereinfachung der steuerrechtlichen Anforderungen an elektronisch
übermittelte Rechnungen Reduktion Risiko Vorsteuerabzug zu verlieren, bei unkorrekter Handhabung
Stellungnahme des Bundesrates vom 26.08.2015 ELDI-V verlangt elektronisch fortgeschrittene Signatur wodurch Ursprung und
Unverändertheit von E-Rechnungen bewiesen werden können Vorsteuerabzug kann durch freie Beweismittelwürdigung auch ohne
Rechnung bewiesen werden Der Bundesrat empfiehlt deshalb, an den geltenden rechtlichen Regelungen
festzuhalten. Antrag des Bundesrates vom 26.08.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
Motion wurde in den Räten noch nicht behandelt. http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20153580
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Fazit zur gesetzlichen Auslegung Wer will, kann auf Signatur verzichten …
… zahlt dafür aber auch einen Preis!
Beweiskraft muss anderweitig hergestellt werden Der Ordnungsmässigkeit der Buchführung und der Dokumentation kommt
eine höhere Bedeutung zu. Der Geschäftsfall und v.a. der Leistungsaustausch muss gut durch Belege
dokumentiert sein.
Es ist auch zu beurteilen was ein unsignierter Beleg für den Geschäftspartner für Konsequenzen hat.
Ein signierter Beleg garantiert nicht, dass er materiell korrekt ist und zum Vorsteuerabzug berechtigt.
Während im Forum vom 19. Juni 2012 die Beweismittelfreiheit eher für die Ausnahmefälle interpretiert wurde, trimmt sich die ESTV stärker auf die Würdigung der Beweismittel.
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Ausblick Marktentwicklung Verteilung der E-Rechnungsformate in Europa
Quelle: Billentis 2015: E-Invoicing / E-Billing - Entering a new era
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Agenda
Begrüssung
PDF-Rechnung – Fluch oder Segen?
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Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
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Agenda
Begrüssung
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Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
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Erarbeitung von swissDIGIN-Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
Haltungen definieren Konkrete Voraussetzungen (wenn) sammeln Konkrete Begründungen (weil) sammeln Marktmeinung einholen und bewerten Empfehlungen formulieren
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Umgang mit PDF-Rechnungen Haltung 1
Die PDF-Rechnung unterstützt den Durchbruch der elektronischen Rechnungsabwicklung zwischen Unternehmen und Organisationen. Ja
weil damit auch Kleinunternehmen auf einfache Art ins E-Invoicing involviert werden weil das eine günstige Einstiegslösung ist weil elektronische Belege schneller übermittelt und bearbeitet werden können als
Papierbelege weil es aktuell die einfachste Lösung ist neue Lieferanten schnell einzubinden weil die Archivierung einfacher wird weil besser für Langzeitarchivierung geeignet und wenig von Technologie abhängig weil Firmen tun was sie tun, man kann es nicht beeinflussen wenn auch Metadaten nach einem verbreiteten Standard für KMU auch einfach erstellt
und mitgeliefert werden können. wenn sie im PDF/A-Standard bereitgestellt wird wenn der PDF/A3-Standard bereitgestellt wird wenn auch ausländische Zertifikate für die Signatur verwendet werden können wenn sie über einen Dienstleister zentral übermittelt wird wenn es im MWSTG explizit zugelassen wird wenn es keine elektronische Signatur braucht
Nein weil die PDF-Rechnung für Rechnungsempfänger die falsche Lösung ist weil solche Partner nicht auf EDI wechseln werden weil es zu einer Ausweichlösung für EDI werden kann
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Umgang mit PDF-Rechnungen Haltung 2
Unsignierte PDF-Rechnungen sollen vom Rechnungsempfänger als Beleg akzeptiert werden. Ja
weil damit die PDF- der Papierrechnung gleichgestellt wird und die gleichen Nachweise erbracht werden können
weil die Signatur für die materielle Rechnungsprüfung nicht relevant ist weil es gesetzlich auch zugelassen ist weil zusätzliche Signaturkosten entfallen und das Verfahren billiger wird weil wir uns damit dem europäischen Umfeld anpassen weil die Ablehnung solcher Rechnungen administrativen Zusatzaufwand generiert weil es jetzt schon Praxis ist wenn der Rechnungsempfänger keine weiteren Anforderungen stellt wenn das von der MWST-Behörde akzeptiert wird wenn es Rechnungen aus dem Ausland ohne MWST sind
Nein
weil daraus nie ein kontrollierter Prozess werden kann weil nicht gesetzeskonform weil die automatische Prüfung des Ursprungs nicht möglich ist weil der Aufklärungsaufwand zu gross sein kann (weshalb/wann unsignierte PDF-
Rechnungen als beweiskräftiger Beleg anerkannt werden) weil der Rechnungssteller ggf. zusätzliche Erstellungsprozesse berücksichtigen muss weil damit der Nachweis der Unveränderheit für die Archivierung noch nicht gelöst ist
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 29
Umgang mit PDF-Rechnungen Haltung 3
PDF-Rechnungen sollen nur mit fortgeschrittener elektronischer Signatur vom Rechnungsempfänger akzeptiert werden. Ja
weil es den Prozess für den Rechnungsempfänger vereinfacht weil der Rechnungsempfänger damit bei der Archivierung gleich den Nachweis
für Ursprung/Integrität erbringen kann weil es die Risiken reduziert und die Beweiseignung besser ist weil es technologisch einfache und günstige Lösungen gibt weil es so explizit in der ELDI-V steht
Nein weil es entgegen dem europäischen Trend ist weil KMU dann keine E-Rechnung stellen weil dadurch Zusatzkosten für Signaturprüfung anfallen weil zusätzliche Aufwände für ändernde Signaturverfahren entstehen (z.B.
Änderung der Schlüssellängen) weil sich die Signatur bisher auch nicht durchgesetzt hat weil Papierrechnungen auch keine Unterschrift haben
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Umgang mit PDF-Rechnungen Haltung 4
PDF-Rechnungen, die mit einer SuisseID qualifiziert elektronisch signiert sind (d.h. der persönlichen, handschriftlichen Unterschrift gleichgestellt), sind zu akzeptieren. Ja
weil damit die digitale Signatur als wichtiges Instrument für den Nachweis von Ursprung und Unverändertheit eines Dokuments bei den Endanwendern stärker wahrgenommen und eingesetzt werden wird.
wenn es sich um kleine Organisationen und Einzelrechnungen handelt wenn sich die SuisseID wirklich durchsetzt
Nein weil SuisseID nicht für Massenverarbeitung geschaffen wurde weil ausländische Partner damit nichts anfangen können weil das organisatorisch für eine grössere Organisation nicht
handhabbar ist weil Papierrechnungen auch nicht persönlich unterschrieben werden weil die Zuordnungsprozess von Person zu Firma nur mit grossem
Datenpflegeaufwand automatisiert werden kann.
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Umgang mit PDF-Rechnungen Haltung 5
PDF-Rechnungen sollen Rechnungsempfängern per E-Mail zugestellt werden können. Ja
weil es schon heute Realität ist weil wir es nicht verhindern können weil alle eine E-Mail-Adresse haben weil es einfach ist weil dadurch niederschwellig eine direkte Sender-Empfänger-Verbindung entsteht (ohne
involvierten Dritten) weil es ein direkter Kundenkontakt ist weil damit Hybridformate einfach versandt werden können wenn die E-Mail signiert ist wenn sie auf eine zentrale Adresse im Unternehmen gesandt werden wenn sie gesetzeskonform signiert und vom Rechnungsempfänger so akzeptiert werden wenn sie über einen Service Provider signiert übermittelt werden
Nein weil E-Mail kein sicherer und verlässlicher Übermittlungskanal ist weil aufwändige 1:1-Verbindungen entstehen weil durch jeden Phishing-Skandal die E-Rechnung diskreditiert würde weil die Rechnung nicht zentralisiert kontrolliert und automatisch verarbeitet werden kann weil dadurch Bemühungen um EDI-Lösungen unterlaufen werden weil die Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit nicht gegeben sind weil es im B2C-Kontext nicht kundenfreundlich ist (E-Banking-Lösungen zu bevorzugen)
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Agenda
Begrüssung
PDF-Rechnung – Fluch oder Segen?
Pause 15.00 – 15.30 Uhr
Empfehlungen zum Umgang mit PDF-Rechnungen
swissDIGIN-Forum – quo vadis?
Networking-Apéro ab 16.45 Uhr
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Zukunftsworkshop World-Café swissDIGIN-Forum – quo vadis? Die Fragen!
1. Wie kann die Verbreitung von E-Invoicing durch das swissDIGIN-Forum stärker gefördert werden?
2. Wie sollen die inhaltlichen Schwerpunkte des swissDIGIN-Forums ausgestaltet sein, um E-Invoicing in der Schweiz weiter zu fördern?
3. Wie müssten die Voraussetzungen sein, damit Sie das swissDIGIN-Forum in ein übergeordnetes, national ausgerichtetes Forum einbringen würden?
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Zukunftsworkshop World-Café swissDIGIN-Forum – quo vadis? Die Gruppen
Name Vorname Gruppe Frage Organisation Erich Schild rot 1 UBS AG
Alain Geiger blau 1 PENTAG Informatik AG
Marcel Hangartner grün 1 STEPcom NetTrust GmbH
Thomas Hottinger rot 2 Innflow AG
Olivier Ferilli blau 2 Swisscom - Conextrade
Nicolas Guillet grün 2 ABACUS Research AG
Raphael Herzog rot 3 HERZOG Küchen AG
Adrian Sem blau 3 PostFinance AG
Simon Zbinden grün 3 Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
World-Café Tischmoderatoren
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Ergebnis World Café (Frage 1) Förderung der Verbreitung von E-Invoicing
Kommunikationskanäle erweitern bzw. stärker nutzen Kooperationen erweitern Zielgruppe erweitern, Sichtbarkeit erhöhen Vereinfachung und Standardisierung fördern Transparenz erhöhen Position des swissDIGIN-Forums stärken
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Ergebnis World Café (Frage 2) Inhaltliche Schwerpunkte
Gesamten Procure-to-Pay bzw. Order-to-Cash-Prozess betrachten
Bedürfnisse der KMU berücksichtigen Standardisierung weiterführen Gesetzliche Anforderungen klären/vereinfachen Best Practice aufzeigen
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Ergebnis World Café (Frage 3) Voraussetzungen an übergeordnetes Forum
Geographisch national ausgerichtet Breitere Trägerschaft Internationaler ausgerichtet Inhaltlich breiter ausgerichtet
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swissDIGIN-Forum – quo vadis? Aktivitäten und Bearbeitung von Themen
Engagement der interessierten Partner/Parteien ist erforderlich Einbringen Thema/Aktivität in Partnermeeting Einbringen von Inhalten/Kontakten
Priorität
A grün sichtbar im nächsten Jahr B gelb sichtbar in zwei Jahren C blau ist schon genügend ausgeprägt oder pendent
halten und laufend überprüfen D rot Reduktion oder weglassen
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swissDIGIN-Forum – quo vadis? Themenzuordnung in aktueller Ausrichtung
2 Foren pro Jahr für interessierte Nutzer
Branchenneutrale Förderung von
E-Invoicing in CH
Behandlung vor-/ nachgelagerter
Prozesse
Unterhalt Standard & Weiterentwicklung
Sensibilisierung, Aufklärung, Komm.
Behandlung aktueller Themen, Positionsbez
Verfolgen internat. Entwicklungen
Bereitstellung von Unterlagen & Tools
Vereinfachung der Prozesse (Signatur)
E-Invoicing für Laien und in der Lehre (ggf. audiovisuell)
Gesamtkosten/Nutzen darstellen
Potenzial/Grenzen von Lösungen aufzeigen
IST-/SOLL-Kosten besser einschätzen
Was ist eine Rechnung (PDF)?
Sensibilisierung f. Datenqualität
Finanzen & Einkauf ansprechen
Umsetzungsempfehl. ZUGFeRD
Umgang m. unsign. PDFs
Erfa zu aktuellen Themen aus der Praxis
Rechtssicherheit schaffen
Junge Leute stärker einbinden
Eintrittshürden bei Interessenten abbauen
Medienmitteilungen, News
gute FAQs auszeichnen / Partnerauftrag
Gesamtprozess einbeziehen
Stärkerer Einsatz neuer Medien
ERP-Anbieter einbeziehen
Branchenverbände einbeziehen
Weitere Hochschulen einbez.
Treuhänder mobilisieren
Stichworte zu Fragen 1und 2
Inhaltsstandard light (Kopfdaten)
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Organisation für erweiterte Aktivitäten des swissDIGIN-Forums in Arbeitsgruppen
Partner initiiert Anfrage für Arbeitsgruppe (AGr) Partnerkreis entscheidet über Unterstützung durch
Kommunikation an möglichen Interessiertenkreis aus der swissDIGIN-Communtiy
Verantwortliche Person leitet die AGr und rapportiert an Partnerkreis
Partnerkreis entscheidet über Verwendung und Kommunikation der Ergebnisse im Kontext des swissDIGIN-Forums
Konkretisierung des Vorgehens gem. Protokoll vom 18.3.2015
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 41
swissDIGIN-Partner
Providerunabhängige Werbung / Kampagne / O. Ferilli
Preismodelle transparent machen
eDirectory verbessern
Kooperation zw. Providern
Vereinfachung gesetzl. Anforderungen (Lobbying)
Standards durchsetzen
Entwickeln Formatstandard
Gesamtprozess P2P behandeln
Aktivitäten ggf. in Arbeitsgruppen
Intensivierung Koop. GS1
swissDIGIN-Forum – quo vadis? Ausserhalb der FHNW zu koordinierende Aktivitäten
2 Foren pro Jahr für interessierte Nutzer
Branchenneutrale Förderung von
E-Invoicing in CH
Behandlung vor-/ nachgelagerter
Prozesse
Unterhalt Standard & Weiterentwicklung
Sensibilisierung und Aufklärung
Behandlung aktueller Themen, Positionsbez
Verfolgen internat. Entwicklungen
Bereitstellung von Unterlagen & Tools
Nationale Aktivität in Landes-sprachen und ggf. Englisch
E-Public Day organisieren
Präsenz an Messen
Stärkerer Einsatz Bild & Ton
Thema in Aus-/Weiterbildung
Infotag für Neueinsteiger
Anreizmodell schaffen «Award»
weitere Kooperationspartner wie Event-/Kommunikationsagenturen, öffentliche Hand, Hochschul-Institute
Aktivitäten ggf. durch gesonderte Beauftragung
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Organisation bei gesonderter Beauftragung externer Kooperationspartner
Partnerkreis beschliesst externen Partner für die Erfüllung der Aufgabe zu mandatieren
Partnerkreis bestimmt eine Koordinationsperson Partnerkreis organisiert die zusätzlichen finanziellen
Mittel für das Mandat Koordinationsperson rapportiert an Partnerkreis Partnerkreis entscheidet über Verwendung und
Kommunikation der Aktivität/Ergebnisse im Kontext des swissDIGIN-Forums
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swissDIGIN-Forum – quo vadis? Arbeitsgruppen und Aktivitäten
Providerneutrale Promotion von E-Invoicing Olivier Ferilli, Swisscom
swissDIGIN-Forum «plus» - Vorschläge zur breiteren Abstützung des swissDIGIN-Forums Simon Zbinden, EFV
swissDIGIN-Standardinhalte light Nicolas Guillet, Abacus
Rechnungen mit negativem Totalbetrag Urs Ruckstuhl, SIX
Kooperation mit Hochschulen und Organisationen in der Westschweiz – ein Aufruf an die swissDIGIN-Teilnehmenden! Christian Tanner, FHNW
Audiovisuelle Beiträge (Videocasts) Christian Tanner, FHNW
Arbeitsgruppe «Trink Apfelsaft!»
Förderung der E-Rechnung im B2B Olivier Ferilli, Swisscom Conextrade Martin Kohler, Postfinance Alain Geiger, Pentag Gerald Clerc, Lyreco Ulrike Eckardt, Six Paynet
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 46
swissDIGIN-Forum “plus” Simon Zbinden, EFV
Schaffen einer Arbeitsgruppe, die sich der strategischen Ausrichtung von swissDIGIN annimmt: Ausweitung Partnerkreis (Wirtschaftsverbände) Erreichen möglichst vieler Unternehmen und Organisationen
Schaffen von weiteren Arbeitsgruppen für Themen, welche in der
gegenwärtigen Planung von swissDIGIN nicht enthalten sind: Beseitigung Barrieren, um den Massenmarkt zu adressieren Regelung Umgang mit der digitalen Signatur
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 47
swissDIGIN-Standardinhalte light 1/3 Nicolas Guillet, Abacus
Definition: swissDIGIN light ist ein Inhaltsstandard für hybride Rechnungen ohne strukturierte Positionen.
Hybride Rechnungen = Strukturierte Daten und PDF Strukturierte Daten sind als File-Attachment im PDF enthalten PDF wird signiert (damit werden die strukturierten Daten
mitsigniert) -> Aber: Positionen sind nur im PDF aufgelistet, nicht in den
strukturierten Daten
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 48
swissDIGIN-Standardinhalte light 2/3 Nicolas Guillet, Abacus
Anwendung/Auslöser: Die meisten E-Rechnungsprovider in der Schweiz bieten inzwischen eine Web-Erfassung von Rechnungen und/oder Scanning-Dienstleistungen an. In beiden Fällen: Positionsdaten = viel Aufwand
Strukturierte Positionsdaten wichtig bei: Abgleich Einkaufsmodul/Warenwirtschaft, Projekt-/Buchungs-unterschiede pro Position, vRG, Steuerung Visumsverantwortliche etc.
Strukturierte Positionen oftmals nicht nötig z.B. bei einfachen Kreditorenworkflows, C-Produkten = hohe Affinität zu
Web-Erfassern/Scanning-Lösungen
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 49
swissDIGIN-Standardinhalte light 3/3 Nicolas Guillet, Abacus
Light-Rechnungen bisher nur für Empfänger beim gleichen Provider -> Neu auch für Interconnects
Fazit: Unterstützung bei der Einhaltung gesetzlichen Anforderungen Sehr guter Schutz vor Spam und Phishing-Betrug Erspart Tipparbeit beim Sender (keine strukturierten Positionen) wie auch
beim Empfänger (Kopfdaten sind vorhanden)
Arbeitsgruppe soll nun diesen Sub-Standard konkret definieren
Beispiel für Diskussion: Wie mehrere MwSt-Sätze pro Rechnung abbilden
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 50
E-Rechnungen mit negativem Totalbetrag Urs Ruckstuhl, SIX
Empfehlung: Der Totalbetrag einer elektronischen Rechnung kann negativ sein
Beispiel: Verbrauchsabrechnung von Energieversorger bei der der effektive Verbrauch kleiner ist als das Akonto- Guthaben
Begründung: Rechnungen mit negativem Totalbetrag werden bereits heute in Papierform versendet.
Allfällige Anpassung wären für die Rechnungssteller mit hohen Kosten verbunden. Elektronische Rechnungen mit negativen Totalbeträgen können in den ERPs von SAP
und ABACUS bereits heute automatisiert verbucht werden. Die Service Provider PostFinance AG, SIX Paynet AG und Swisscom (Schweiz) AG
können Rechnungen mit negativen Totalbeträgen automatisch verarbeiten und untereinander austauschen.
Rechnungssteller müssen notfalls in der Lage sein, solche Belege auf Anfrage in Papierform nachzuliefern (falls der Empfänger nicht in der Lage ist den elektronischen Beleg manuell zu buchen).
Im E-Banking werden Rechnungen mit negativem Totalbetrag automatisch wie eine Gutschrift behandelt.
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 51
Varia und Ausblick
Ein herzliches Dankeschön an die UBS als scheidenden, langjährigen Partner
Ein warmes Willkommen für crossinx als neuen Partner im 2016
Online-Feedback zur Veranstaltung
Erhebung zur PDF-Rechnung
nächstes Partnermeeting, Mittwoch, 2. März 2016, 13.15h
nächstes swissDIGIN-Forum, Mittwoch, 15. Juni 2016, 13.15h
Prof. Christian Tanner © 2015 | FHNW | Kompetenzschwerpunkt E-Business | 52
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