swiss volley magazine 2/2012

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Olympia im Visier Kampf der Beachvolleyballer um die Olympiatickets Europa im Visier (1) Das Frauen-Nationalteam vor dem ersten Härtetest Europa im Visier (2) Die Männer-Nati ist zurück im internationalen Geschäft Juni 02 | 2012

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Swiss Volley Magazine, Ausgabe 2/2012, deutsch

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Page 1: Swiss Volley Magazine 2/2012

Olympia im VisierKampf der Beachvolleyballer um die Olympiatickets

Europa im Visier (1)Das Frauen-Nationalteam vor dem ersten Härtetest

Europa im Visier (2)Die Männer-Nati ist zurück im internationalen Geschäft

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Beachvolleyball begeistert. Beachvolleyball setzt Trends und sorgt für Hochspannung. Deshalb engagiert sich Coop auch in diesem Jahr als Beachvolleyball-Sponsor. Und wünscht Spielern und Zuschauern viel Spass.www.coop.ch/beachvolleyball

Für Punktejäger.

Für Punktesammler.

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Inhalt

Editorial4Schweizer

MeisterAlle Entscheidungen

der Indoor-Saison 2011/2012

9Internationaler

HärtetestDie Frauen-Nati feilt

an der Form für die CEV European League

12Überzeugende

RückkehrStarke Leistung der

Schweizer Männer bei der EM-Qualifikation

32Beachvolleyball

totalDer Schweizer Beach-

kalender ist gespickt mit Highlights

Titelbild: Merlin Photography

29Road to

London 2012Der Kampf um die

Olympiatickets ist in vollem Gang

Liebe Leserinnen und Leser

Perspektiven bieten, Professionell handeln, Partnerschaftlich denken. Nach diesen drei P‘s möchte ich in meiner Funktion als neuer Direktor das Swiss Volley Team gerne ausrichten. Die drei P‘s sind auch in diesem Swiss Volley Magazine zu finden:

Glänzende Perspektiven bieten die Olympischen Sommerspiele nicht nur für unsere Beachvolleyballteams (S. 29-31): Dank London wird Beachvolleyball in der breiten öffentlichen Wahrnehmung ein Thema sein. Diese Chance wollen wir nutzen und mit «Vollgas» die nächste Olympiaperiode bis 2016 planen.

Auch im Hallenvolleyball wollen wir als Verband für die kommende Sai-son im Schweizer Volleyball etwas bewegen. Uns bleibt nur sehr wenig Zeit. Die von uns angestrebte Professionalisierung in der höchsten Liga wollen wir gemeinsam mit den Clubs angehen und partnerschaftlich umsetzen. Die abgelaufene Saison (S. 4-7) hat gezeigt, dass dies für den Schweizer Volleyball ein wichtiger Schritt ist, denn die NLA bietet attrak-tive Spiele, Hochspannung und Dramatik und ist so als Visitenkarte für unseren Sport prädestiniert.

Eine andere, temporäre Partnerschaft trug letztes Jahr besondere Früchte: Joana Heidrich und Nina Betschart sind für den Gewinn der U21-Beachvolleyball-WM 2011 mit dem Nachwuchspreis der Schweizer Sporthilfe ausgezeichnet worden (S. 33). Die unkomplizierte Einstellung der beiden – sie spielten an der WM erstmals zusammen  – verdient ein Kompliment. Swiss Volley dankt auch der Schweizer Sporthilfe für die Unterstützung.

Last but not least geht mein Dank an meinen Vorgänger Christian Bigler für seine bisher geleistete Arbeit und die professionelle Übergabe.

Und nun wünsche ich euch viel Spass beim Le-sen und Trainieren!

Werner AugsburgerDirektor Swiss Volley

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Sandro Mühlebach

2006 hatte Chênois Genève Volleyball mit ei-ner der vielleicht talentiertesten Mannschaf-ten, die je auf Schweizer Volleyballfeldern gespielt hat, letztmals den Titel geholt. Nun kehrten die Genfer um ihren unermüdlichen Präsidenten Michel Georgiou sechs Jahre da-nach und just zum 40-Jahr-Jubiläum des Klubs auf den Thron zurück. Besonders für Georgiou, seit der Gründung des Vereins die Schlüsselfi-gur bei Chênois, eine besondere Genugtuung: «Die Emotionen waren viel intensiver als 2006. Während des Tiebreaks des letzten Spiels stieg ich auf die Tribüne und betete.» Mit vier Finalsiegen zum definitiven TitelNachdem sie den Final zuletzt zweimal in Folge verloren hatten, behielten die Genfer in diesem Jahr gegen PV Lugano mit 4:1 Siegen

die Oberhand. Der Final wurde begleitet von einem Protest der Tessiner. Im dritten Spiel setzte Chênois für einen Ballwechsel – und irrtümlich – keinen Schweizer ein. Gegen die Verletzung des «Gentlemen’s Agreement», wonach immer mindestens ein Schweizer Spieler auf dem Feld sein muss, legte Luga-no Protest ein. Da bis zum Ende der Finalserie kein rechtskräftiger Entscheid vorlag, wurde die Serie präventiv zu Ende gespielt. Weil aber die Genfer das fünfte Spiel ebenfalls gewan-nen, hätte auch ein erfolgreicher Rekurs keine Folgen auf den Ausgang der Serie gehabt. Mexikaner als TitelgarantenChênois hatte Anfang Saison aufgerüstet. Mit dem Mexikaner Gustavo Meyer (von SEAT Volley Näfels), dessen Landsmann und Schwager Carlos Guerra (Lausanne UC) und

dem amerikanischen Passeur Daniel Ma-thews (Volley Amriswil) stiessen drei Topspie-ler von der direkten Konkurrenz zum Team von Spielertrainer Dritan Cuko. Meyer und Guerra bewiesen einmal mehr ihren Wert für eine Mannschaft. Mit ihrer Routine führten sie die Genfer zum Titel – tatkräftig unter-stützt vom Schweizer Nationalspieler Sébas-tien Steigmeier, der im Playoff-Final ebenfalls gross aufspielte.Aber auch Lugano darf mit seiner Saison zu-frieden sein. «Vor drei Jahren haben wir uns einen Plan zurecht gelegt, in dem wir inner-halb von drei Jahren in die Top-4 der Schweiz vorstossen wollen. Mit dem Finaleinzug ha-ben wir dies nun übertroffen», sagte Luganos Manager Marcel Rechsteiner. Als entschei-dend für den Sprung fast an die Spitze erwies sich der Trainerwechsel im Dezember von Roberto Tietz zu Johan Verstappen. Seither sei die Freude am Spiel wieder da gewesen, so Rechsteiner. «Spannung pur» dank sechs starken TeamsIn den vergangenen Jahren sprach man im Zusammenhang mit dem Schweizer Männer-Volleyball stets von einem Vierkampf an der Spitze. Denn seit 1991 ging der Meistertitel stets an Chênois, Lausanne, Näfels oder Am-riswil. An diesem «ungeschriebenen Gesetz» änderte sich zwar auch in diesem Jahr nichts, das Quartett erhielt aber erstmals seit Jahren echte Konkurrenz – und zwar nicht nur von Lugano, sondern auch vom TV Schönen-werd. Die Solothurner um MVP Jan Schnider mischten die Liga mit einem vornehmlich

Sechster Titel für Chênois – Volero zum siebten Mal in acht Jahren

Die Männer von Chênois zum sechsten und die Frauen von Volero Zürich zum siebten Mal gewannen den Schweizer Meistertitel in der Halle. Wäh-rend die Zürcherinnen ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, blieb die aus-geglichene Meisterschaft bei den Männern bis zum Schluss spannend.

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Chênois Genève Volleyball krönte eine starke Saison mit dem ersten Meistertitel seit 2006.

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aus Schweizer Spielern bestehenden Team gehörig auf. Am Schluss verpassten sie das Podest, das vom entthronten Titelverteidiger SEAT Volley Näfels komplettiert wurde, nur knapp.Amriswil musste in der Meisterschaft, die nach der Aufstockung von zehn Teams be-stritten wurde, zwar mit Platz 5 Vorlieb neh-men, gewann dafür aber gegen Näfels den Final des Cornèrcard Volley Cups. Die neue Breite an der Spitze mit sechs ähnlich star-ken Teams forderte gezwungenermassen ein Opfer, weil nur fünf Teams die Playout-Runde um den Titel bestreiten konnten. In die Ab-stiegsrunde verwiesen wurde schliesslich Lausanne. Dafür trumpfte LUC im Europacup

auf. Erst die Viertelfinals gegen den belgi-schen Vertreter Menen bedeuteten im CEV Challenge Cup Endstation. Volero Zürich: Schwierige Saison trotz siebtem DoubleWährend die spannende Meisterschaft bei den Männern aufgrund der Ausgangslage hatte erwartet werden können, war Volero Zürich bei den Frauen einmal mehr als klarer Favorit in die Saison gestiegen. Die Zürche-rinnen wurden ihrer Rolle als Branchenpri-mus zwar gerecht, sie mussten jedoch härter kämpfen als auch schon. «Das war meine bislang schwierigste Saison in Zürich», fasste Trainerin Svetlana Ilic nach der 3:0 gewon-

nenen Finalserie gegen SAGRES NUC denn auch zusammen. Volero kam nicht auf das Niveau der Vor-saison. Die ungeplante Abwesenheit von Passeuse Bojana Zivkovic im Herbst, der Ab-gang von Brankica Mihajlovic im Dezember nach Südkorea und die schwere Verletzung von Mandy Wigger blieben nicht ohne Aus-wirkungen. Trotzdem blieb der Konkurrenz gegen den Champions-League-Teilnehmer – in der «Königsklasse» stiess Volero in die ers-te K.o.-Runde vor – das Nachsehen. Volero gewann auch den Cup mit einem 3:0-Sieg im Final gegen Hôtel Cristal VFM und si-cherte sich damit das siebte Double in den letzten acht Jahren.

Chênois‘ Carlos Guerra (links) und Spielertrainer Dritan Cuko liessen sich beflügeln von der familiären Klubatmosphäre in Genf. Finalist PV Lugano brillierte vor allem mit starken Individualisten wie den kubanischen Ex-Internationalen Dominico Odelvys und Maikel Salas.

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Johan Verstappen (PV Lugano, links) und Philipp Schütz (SAGRES NUC) mussten sich mit ihren Teams erst im Playoff-Final geschlagen geben.

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SAGRES NUC etabliert sich an der SpitzeDass Volero den Playoff-Final weniger über-zeugend gewann als auch schon, lag aber auch am Gegner. SAGRES NUC leistete den Zürcherinnen harten Widerstand und etab-lierte sich als Nummer 2 der Liga hinter Vo-lero. Die Euphorie in Neuenburg hielt nach dem 2. Rang im Vorjahr an. Kein anderer Schweizer NLA-Verein vermochte in der abgelaufenen Saison mehr Zuschauer an-zulocken als SAGRES NUC. «Uns half dieser Support jeweils enorm», so Trainer Philipp Schütz, der seinen Posten auf die kommen-de Saison abgibt. Das 3:0 in der Finalserie für Volero erscheint auf den ersten Blick zwar deutlich. Das war es aber keineswegs.

In Spiel 2 führte NUC mit 2:0 Sätzen, und im letzten Spiel in Zürich lag der Aussenseiter im Tiebreak 11:9 vorne. Trotz des verpassten Sieges durfte SAGRES NUC aber zufrieden mit der Saison sein.

Turbulenzen mit Konsequenzen fürs ReglementDie Saison der Frauen ging nicht ohne «Nebengeräusche» über die Bühne. Das Problem: Der Spielplan der nationalen Li-gen (NLA, NLB, 1. Liga) muss aus diversen organisatorischen Gründen (z.B. Hallenre-servationen) relativ früh festgelegt werden. Der Kalender des internationalen Verbandes wird dagegen – vor allem in Qualifikations-

zyklen für internationale Grossanlässe (EM, WM, Olympia) – oft kurzfristig erstellt oder angepasst. Dieser schwierig zu bewältigen-de Spagat führte bereits im Herbst zu ver-schiedenen Spielverschiebungen, die bei den betroffenen Klubs verständlicherweise nicht immer mit Wohlwollen aufgenommen wur-den. Wegen bevorstehender Absenzen von Nationalspielerinnen für EM- und Olympia-Qualifikationsturniere musste zudem die Meisterschaft verkürzt werden, was einen dichten Spielplan mit mehreren (unbelieb-ten) Runden unter der Woche zur Folge hat-te. Swiss Volley hat die Probleme erkannt. Mit Reglements-Anpassungen sollen solche Szenarien künftig vermieden werden.

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Volero Zürich musste sich gehörig strecken, um gegen SAGRES NUC die Oberhand zu behalten und den siebten Meistertitel zu feiern. Fo

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Ein Rückkehrer und ein Neuling steigen auf

Erstmals wurden die letzten zwei NLA-Startplätze in einer Auf-/Abstigsrunde zwischen den beiden letztplatzierten NLA-Teams und den beiden besten NLB-Teams ermittelt. Bei den Männern krönte der VBC Ecublens seine hervorragende Saison mit dem Aufstieg. Die Waadtländer, die in der Saison 2002/2003 bereits ein Jahr lang NLA-Luft geschnuppert hatten, ersetzen somit den VBC Münchenbuchsee, der den dritten Abstieg in die NLB innert 10 Jahren hinnehmen muss. Neben Lausanne UC und dem VBC Lutry-Lavaux kämpft somit im Grossraum Lausanne ein drittes NLA-Männerteam in einem Umkreis von nur gerade 10 km um die Gunst der Fans – und um (Schweizer) Spieler aus der Region.Bei den Frauen kam es dagegen gar nicht zur geplanten Ausmarchung. Einerseits gab der VBC Biel-Bienne bereits frühzeitig den Rückzug seines NLA-Teams – die Seeländerinnen planen einen Neuanfang in der 2. Liga – bekannt, andererseits fanden sich kaum aufstiegswillige NLB-Teams. Einzig der VBC Cossonay wagt erstmals in der 31-jährigen Vereinsgeschichte den Schritt in die NLA und sorgt dafür, dass die Region Lausanne, die auch im Frauenvolleyball über eine grosse Tradition verfügt, nach einem Jahr Unterbruch wieder in der höchsten Spielklasse vertreten ist. Die NLA der Frauen umfasst somit auch in der kommenden Saison neun Teams.

Swiss Volley Indoor Awards 2012

Im Rahmen des Cornèrcard Volley Cup Final 2012 in Bern wurden die besten Indoorspieler der vergangenen Saison in den Kategorien «MVP», «Best Swiss Player» und «Youngster of the Year» mit einem der begehrten Swiss Volley Indoor Awards (sponsored by Mikasa, SEAT und Suva) ausgezeichnet.

MVP Frauen Best Swiss Player Frauen Youngster of the Year Jelena Alajbeg Mandy Wigger Frauen (Volero Zürich) (Volero Zürich) Elena Steinemann (VC Kanti Schaffhausen)

MVP Männer Best Swiss Player Männer Youngster of the Year Jan Schnider Jan Schnider Männer (TV Schönenwerd) (TV Schönenwerd) Marc Walzer (Volley Amriswil)

Swiss Volley Nachwuchs-Förderpreis 2012Stellvertretend für die vielen engagierten Nachwuchstrainer durften zwei verdiente Trainer den Swiss Volley Nachwuchs-Förderpreis 2012 für ihr langjähriges Engagement im Dienste der Nachwuchsförderung entgegennehmen.

Egon Küng Heinz Mika (E.f.i. Volley) (VC Los Unidos Oberes Seetal)

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WomenEuropean League

2012 CEV Volleyball

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22-24.06.2012

SWITZERLAND / BULGARIA / FRANCE / TURKEY

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Andreas Eisenring

Den 4. Mai, den Kickoff-Tag zur dritten von vier Tranchen der EM-Vorbereitung, hatte sich Mandy Wigger anders vorgestellt: Wäh-rend die anderen 16 Nationalspielerinnen, die sich den Sommer über als Profis voll und ganz dem Nationalteam verschrieben haben, das erste Training absolvierten, verbrach-te der Captain den Morgen im Geräteraum bei Gleichgewichtsübungen auf einem Ba-lancierkreisel. Die fatalen Verletzungen zog sich die 24-Jährige Ende Januar im Meister-schaftsspiel gegen SAGRES NUC zu: Kreuz-bandriss und Riss beider Menisken im linken Knie – über ein halbes Jahr out. Damit wird Wigger auch bei der erstmaligen Teilnahme der Schweiz an der CEV European League fehlen. «Was will ich machen? Besser, ich bin jetzt out, als im EM-Jahr 2013», versucht sich die Frohnatur mit einem Anflug von Fatalis-mus zu trösten.

Nebst Wigger fehlt auch WinterTrainerin Svetlana Ilic hat sich inzwischen mit dem grossen Verlust abgefunden. Aber zu Beginn war das auch für sie ein harter Schlag: «In den ersten 24 Stunden war das ein Schock. Wenn die beste Spielerin und der Captain ausfällt, dann ist das schon bitter. Aber nach 24 Stunden habe ich sofort wieder nach vorne geschaut.» Weil neben Mandy Wigger mit Joana Win-ter (ebenfalls Kreuzband) auch noch die zweite Diagonalspielerin langzeitverletzt ist, hätte es schon noch die eine oder an-dere Spielerin gegeben, die der Trainerin in dieser Situation hätte helfen können.

Aber nicht alle Kandidatinnen konnten oder wollten das ambitiöse Programm auf sich nehmen. «Ich habe über 30 Spielerin-nen kontaktiert – und jetzt arbeite ich mit denjenigen, welche voll zugesagt und der Nationalmannschaft die höchste Priorität eingeräumt haben», sagt Ilic.

Mittlerweile über 20 ProfisVor einem Jahr noch hatte Ilic die ungenü-genden physische Verfassung bemängelt, mit der einige der Spielerinnen ins Nati-camp eingerückt waren. «Dieses Jahr ist ein grosser Unterschied festzustellen», lobte Ilic schon nach dem ersten Training, «alle

Spielerinnen haben die Zeit in den Klubs ge-nutzt und Fortschritte gemacht.» Auch die Grundeinstellung sei viel professioneller ge-worden. Ilic betont aber auch immer wieder, dass es ihr bei dieser Kampagne nicht nur um die EM gehe, sondern um eine nachhal-tige Veränderung der Mentalität: «Vor zwei Jahren habe ich mit einem einzigen Profi, mit Mandy Wigger, begonnen, und jetzt sind es schon über 20. Für andere Nationen wäre das vielleicht nur ein kleiner Schritt – für die Schweiz aber ist es bereits ein sehr grosser.»Die Infrastruktur in Zürich ist ideal, Syner-gien mit Volero werden genutzt. So leben die Nationalspielerinnen in den Wohnungen

European League als erster grosser PrüfsteinDie vorletzte Intensiv-Vorbereitungsphase für die Heim-Europameisterschaft hat begonnen. 17 Spielerinnen trainieren während vier Monaten zwei-mal täglich unter optimalen Bedingungen im Stützpunkt Zürich. Die von Deutschland und der Schweiz gemeinsam organisierte EM 2013 nimmt auch optisch Formen an: Ab sofort wirbt das offizielle Logo für den Anlass.

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Zuversicht: Svetlana Ilic und Assistent Timo Lippuner freuen sich auf die CEV European League.

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CEV European League in Fribourg soll EM-Feuer entfachen

Die erstmalige Teilnahme des Frauen-Nationalteams an der European League – dem zweiten offiziellen CEV-Wettkampf neben der Europameisterschaft – gehört zum Kernstück der EM-Vorbereitung. 12 Teams treffen in drei Vierergruppen aufein-ander, wobei jeder Landesverband eine Heimrunde organisiert. Das Turnier in der Schweiz findet vom 22.-24. Juni 2012 in Fribourg (Halle Omnisports Saint-Léonard) statt.In der Gruppe B gilt es für die Schweiz (Weltranglisten-Position 108) nach fünfwö-chiger Vorbereitungszeit, sich gegen die Türkei (11), Frankreich (40) und Bulgarien (43) zu behaupten. Wenn die Schweiz zu Hause antritt, wird sie bereits wichtige Erfahrungen aus den Auswärtsturnieren in der Türkei und Bulgarien mitbringen.

Alle Infos zum European League-Turnier in Fribourg: www.swissvolley-fribourg.ch/cev2012

Verfolge das Schweizer Nationalteam auf dem Weg zur EM 2013: www.roadtoem2013.ch

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In der Halle und im Kraftraum wird hart trainiert für das grosse Ziel. PR-Termine sorgen ab und zu für eine willkommene Abwechslung.

derjenigen Volero-Spielerinnen, die eben-falls mit ihrem Nationalteam unterwegs sind. Zweimal täglich wird im Kraftraum ge-schuftet oder werden Bälle bearbeitet. Der Rest des Klubteams, unterstützt von den kubanischen Weltklassespielerinnen Rosir Calderon und Nancy Carrillo, dient als Spar-ringspartner für Trainingsspiele.

Integration von Juniorinnen – mit Blick auf die ZukunftNeben dem bisherigen Kader stehen neu auch ganz junge Spielerinnen im Aufge-bot, für welche die EM wohl etwas zu früh kommt, die aber jetzt schon an die Elite her-angeführt werden sollen. So wurde etwa die 18-jährige Mittelblockerin Martina Halter (Volley Obwalden) in den Trainingsbetrieb integriert, womit bewusst jetzt schon die Nach-EM-Phase lanciert werden soll.

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Luzia Kunz

Es fasziniert die 181 Zentimeter grosse Frei-burgerin, den Gegner taktisch auszutricksen und als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff zu agieren. Nun setzt die willens-starke Studentin bis zur EM 2013 mit einem Wechsel von Volley Köniz zu Volero Zürich auf den Profisport.

Über den Traum «EM 2013»...«Ich freue mich auf ein unvergleichliches Volleyballfest in der Schweiz und hoffe, dass die Volleyballfamilie für diesen einmaligen Anlass zusammensteht und an einem Strick zieht. Denn zurzeit ist dies noch nicht wirk-lich spürbar. Da wir uns in der Nati mit den Spielen in der CEV European League vorbe-reiten, ist die EM bei mir stets präsent. Wir werden uns an der EM als Underdog-Team kämpferisch zeigen und möchten mit viel Mut eine gute Leistung abliefern.»

Über den Wechsel von Volley Köniz zu Volero Zürich...«Der Wechsel zu Volero gibt mir die Chance, mit den Leuten, die ebenfalls an der EM mit dabei sein werden, zu arbeiten und damit eine optimale Basis zu schaffen. Ich möchte mich in Zürich – in einem der besten Teams in Europa – an das europäische Niveau an-passen.»

Über Trainerin Svetlana Ilic...«Sie ist extrem fordernd und bringt uns allen viel bei. Für mich hat sie die optimale Ba-lance gefunden zwischen streng und ver-ständnisvoll. Ihre Trainings sind unglaublich abwechslungsreich; man weiss nie, was ei-nen erwartet.»

Über die elterliche Unterstützung...«Es ist schön, mit einer Mutter als Spielerin und einem Vater als Präsidenten eines Vol-leyballklubs Eltern zu haben, die eine Ah-nung haben von dem, was ich mache. Sie stärken mir den Rücken und drängen mich zu nichts. Nach vier Jahren wohne ich wie-der zu Hause und ich fühle mich wohl im ‹cocon familial›.»

Über den Stellenwert von Volleyball in ihrem Leben...«Zurzeit hat Volleyball die höchste Priori-tät. Es ist schön, die Leidenschaft zum Be-ruf machen zu können. Dennoch werde ich daneben immer Zeit für meine Familie und meine Freunde finden.»

EM-Countdown mit ...Kristel Marbach, PasseuseEinst eine Mittespielerin, machte Kristel Marbach ihrem Junioren-trainer bald klar, dass sie nur als Passeuse weiterspielen würde. Nun nimmt die 23-Jährige die EM 2013 ins Visier. Dort will sie als Captain mit einem mutigen Team für Überraschungen sorgen.

Noch 450 Tage bis zur EM 2013

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Zuversichtlich: Kristel Marbach will an der EM 2013 für positive Schlagzeilen sorgen.

Über das Liebäugeln mit einem Auslandengagement...«Ich liebe es, zu reisen und würde gerne ein-mal eine andere Liga entdecken. Doch zur Zeit ist alles offen.»

Über den Status des Volleyballs in der Schweiz...«Es ist manchmal frustrierend, wenn man sieht, dass wir gleich viel, wenn nicht noch mehr als andere Sportler auf unserem Niveau trainieren, und die Präsenz in den Medien oder der Öffentlichkeit kaum einem Bruchteil entspricht. Doch es ist erfreulich, dass – auch im Hinblick auf die EM – das Interesse steigt und unsere Leistung anerkannt wird. Ich hof-fe, dass dies nach der EM anhalten wird.»

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Melanie Gamma

Es ist ein historischer Moment, als Samuel Ehrat zur Grundlinie schreitet. Er trägt das Schweizer Nationaldress, wirft den Ball hoch, serviert. Endlich ist der Augenblick da: Die Schweiz trägt zum ersten Mal seit 1999 ein «richtiges» Länderspiel aus. In der ersten Runde der EM-Qualifikation heisst der Gegner Kroatien. Samuel Ehrats Service können die Kroaten annehmen, ihr Angriff landet jedoch im Schweizer Block – es steht 1:0, ein guter Start. Das Publikum jubelt. 1830 Menschen wollen das Duell Schweiz gegen Kroatien sehen, die neu gebaute Bur-kertsmatthalle in Widen ist ausverkauft. Der Speaker animiert die Fans zum Mitklatschen, die Stimmung ist volksfestmässig.

Akribische Vorbereitung auf das HighlightIn der Vorbereitung auf das geschichts-trächtige Highlight überliess man nichts dem Zufall. Die besten Spieler wurden auf-geboten – auch solche, die bei den letzten Zusammenzügen und Universiaden nicht mit von der Partie waren. Seit dem 23. April schufteten die Schweizer in Schaffhausen, im Trainingszentrum der Handballer von Kadetten Schaffhausen und des Volleyball-clubs VC Kanti Schaffhausen. Nebst opti-maler Halleninfrastruktur fanden die Spieler dort auch einen Wellnessbereich mit Whirl-pool und Sauna vor. Ferienlagerstimmung mit Kinoabenden kam trotzdem nur auf, wenn die spärliche Freizeit programmiert war. Vielmehr standen Repe-titionen von Spielzügen, Sprünge, Blocks, technische Finessen, taktische Schulungen, Videoanalysen auf dem Plan. Egal, ob an einem Nachmittag 41 oder 62 Angriffsbälle geschlagen wurden – in einer Statistik wur-

de jeder Punkt und jeder Fehler fein säu-berlich notiert. Bei einem Testspiel in Widen entstand zudem ein Video, das die Lichtver-hältnisse in der Halle im Zeitraffer einfing.Während des Trainingslagers blätterte Coach Carl McGown oft durch den A4-Block, auf dem er auf fünf Seiten techni-sche und taktische Details vermerkte, die es zu verbessern gilt. Er sagte: «Drei Wochen Vorbereitung sind nichts. Wir bräuchten drei Jahre.» Entmutigen liess sich die 74-jährige amerikanische Trainerlegende nie. McGown wusste: «Die Spieler leisten einen unglaubli-chen Effort. Sie geben alles.»

Gänsehaut in WidenNach 16 Trainingstagen kam endlich der 12. Mai. Mit dem komfortablen Car von Vole-ro Zürich ging es zur Burkertsmatthalle. «Wir waren aufgeregt, aber nicht hypernervös»,

wird Captain Joël Bruschweiler später sagen. Als die Nationalhymne ertönte, spürten nicht nur die Spieler Gänsehaut. Auch bei Philippe Saxer, dem Leiter Sport und Technischen Di-rektor von Swiss Volley, war die Vorfreude gross. Er hatte sich den Wiederaufbau der Nationalmannschaft lange gewünscht und schliesslich in Angriff genommen. «Die aus-verkaufte Halle und die begeisterten Fans zeigen, dass wir mit der Wiederbelebung der Nati auf gutem Weg sind.»Sportlich bleibt der Erfolg vorerst aus. Zwar führten die Schweizer im ersten Satz in Wi-den mit 16:11, verloren aber am Ende mit 0:3 (zu) deutlich. «Die Kroaten überforder-ten uns mit ihren Blocks», bilanzierte Joël Bruschweiler, «zudem fehlte uns manchmal der Mut im Angriff.» – «Und die Geduld, wir schlossen oft überhastet ab», fügte Carl McGown an. Ausserdem forderte der Trainer

Europa hat uns wieder!

Erstmals seit 13 Jahren trat das Schweizer Männer-Nationalteam diesen Mai wieder zu einem Ernstkampf an. In der EM-Qualifikation war nach zwei Spielen gegen Kroatien Endstation. Begeisterung und Zuversicht hat das Team um Headcoach Carl McGown aber allemal geweckt.

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Gänsehaut: Die Schweizer gaben in Widen vor vollen Rängen ihr internationales Comeback.

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von einigen Spielern eine Steigerung im De-fensivverhalten. Joël Bruschweiler betonte: «Wir haben Luft nach oben.» Vorerst war – zumindest an der Pressekonferenz – aber die Luft draussen und den anwesenden Spielern die Erschöpfung anzumerken. Carl McGown nickte gar kurz ein, ehe ihn die Frage einer Journalistin weckte.

Zuversicht trotz Pech in KroatienHellwach waren alle wieder eine Woche spä-ter, als das Rückspiel in Kroatien anstand. In Daruvar gingen die ersten beiden Sätze an die Schweiz, ehe die Gastgeber ihre Überle-genheit Punkto Kraft und Grösse ausnutzten und sich doch noch ins Tiebreak retteten. Die Schweiz hätte mit einem Sieg einen zusätz-lichen Entscheidungssatz (Golden Set) er-zwingen können. Doch es kam anders: Beim Stand von 6:3 verletzte sich Captain Joël Bruschweiler schwer (Kreuzbandriss). Die Schweizer verloren das Tiebreak mit 9:15 und somit die Partie – aus war der Traum vom Einzug in die nächste Runde. «Im Wissen, dass wir nahe dran waren, neh-men wir das Scheitern gelassen», meint Phi-lippe Saxer. Er sieht die ersten Ernstkämp-fe seit 13 Jahren als Meilenstein auf dem Weg zu einer starken Nationalmannschaft. «Sie soll aber nicht nur ein Schaufenster sein für ein Dutzend gute Spieler, sondern Sogwirkung haben», betont der Leiter Sport von Swiss Volley. Indem die Nachwuchs- Nationalteams mit demselben System spie-len wie das A-Team, die Clubs während der

Saison qualitativ gute Trainings bieten so-wie mit weiteren Zusammenzügen soll das Niveau in der Nati stetig steigen. «Denn die nächste EM-Quali kommt bestimmt», blickt Philippe Saxer zuversichtlich in die Zukunft.

EM-Blog des Nationalteams: www.volleyball.ch > Swiss Volley Blog

Resultate der EM-Qualifikation: www.volleyball.ch > Indoor Volleyball > Nationalteams > Elite Männer > Spiele

Trainerlegende Carl McGown formte in kur-zer Zeit ein konkurrenzfähiges Team, das den starken Kroaten alles abverlangte.

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Thomas Ammann

Jedes Jahr im Sommer messen sich die bes-ten Nachwuchs-Volleyballer aus Deutsch-land, Italien, Belgien, Holland, Schweden, Frankreich, Spanien und der Schweiz am 8-Nationen-Turnier – dem «8-Nations Tour-nament». Alle acht Jahre ist die Schweiz Aus-richter des Turniers. 2012 ist es wieder einmal so weit. Vom 24. bis 28. Juli kämpfen in der Dreispitzhalle in Kreuzlingen die besten Ju-nioren der Jahrgänge 1995 und 1996 um den Turniersieg.

Leckerbissen für VolleyballfansVerantwortlich für den Anlass in der Grenz-stadt ist René Zweifel, Schulleiter in Kreuz-

lingen und Manager des NLA-Teams von Volley Amriswil. Die Organisation sei eine ziemliche Herausforderung, sagt Zweifel. «Für täglich vier Länderspiele benötigt es viele freiwillige Helfer. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben, die wir noch meistern müssen.» Daneben sucht der OK-Präsident auch nach wie vor nach Sponsoren. Denn: «Eine solche Veranstaltung kann nicht selbsttragend or-ganisiert werden.»Auch wenn noch viel Arbeit bevorsteht: Zweifel ist überzeugt, dass das 8-Nationen-Turnier ein Leckerbissen für alle Volleyballfans wird. «Ich habe die letzten beiden Turniere besucht und war erstaunt ob dem hohen

Niveau der jungen Männer. Zudem ist unsere Infrastruktur optimal und das OK leistet einen beträchtlichen Effort.»

Schwierige Aufgabe für das Schweizer NationalteamSportlich wird es die Schweizer National-mannschaft schwer haben, mit der Spitze mitzuhalten. In den letzten Jahren platzierten sich die Eidgenossen jeweils in den hinteren Regionen. Letztes Jahr klassierten sie sich im sechsten Rang. Beim letzten Heimturnier 2004 in Bulle resultierte der siebte Schlussrang. Re-gelmässig zu den Besten zählen Deutschland, Italien und Frankreich. Auf die Deutschen und die Franzosen werden die Schweizer bereits in der Vorrunde treffen. Dritter Kontrahent in der Gruppe ist der letztjährige Zweite Spanien. Das Team von Trainer Dario Bettello wird also ge-fordert sein – und die Zuschauer bekommen hochkarätigen Volleyballsport geboten.

8-Nationen-Turnier zurück in der Schweiz

Am traditionellen 8-Nationen-Turnier erleben die Schweizer Jugend- Nationalteams jeweils ihre internationale Feuertaufe. Das Männerteam darf sich heuer gar vor eigenem Publikum in Szene setzen. Vom 24.-28. Juli wird Kreuzlingen zum Treffpunkt der besten U18-Spieler der teilnehmenden Nationen.

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Die Schweizer freuen sich auf viele Fans in Kreuzlingen – und hoffen auf den Heimvorteil!

8-Nationen-Turnier – kurz und bündigOrt: Dreispitzhalle, KreuzlingenDatum: 24.-28. Juli 2012Teams: U18-Nationalteams (1995+) aus GER, ITA, BEL, NED, SWE, FRA, ESP und SUIInfos und Spielplan:www.volley8nations.ch

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«Ruth on the road» – kostenlose DemolektionenDie Regionalverbände haben die Möglichkeit, in ihrer Re-gion ein kostenloses Kids Volley-Demonstrationstraining zu organisieren. Diese Demolektionen werden von Ruth Meyer, Projektleiterin Kids Volley, geleitet. Weitere Informationen und Buchung: www.volleyball.ch > Swiss Volley > Ausbildung/Förderung > Nachwuchs > Kids Volley

Markus Foerster

In der vergangenen Saison konnten sich die jüngsten Volleyballerin-nen und Volleyballer erstmals in einer eigenen Alterskategorie (U10) mit Gleichaltrigen messen. Die Lancierung von Kids Volley ist somit geglückt! Nun gilt es, Kids Volley in den Vereinen und Regionen wei-ter zu verankern und das Angebot an Trainingsmöglichkeiten, Spiel-tagen und Unterrichtsmaterialien laufend auszubauen.

Trainings- und Spieltag-UnterlagenAuf der Webseite von Swiss Volley steht mittlerweile ein vielfältiges Angebot an Trainings- und Spieltag-Unterlagen fürs Kids Volley zur Verfügung. Neben der Kids Volley-Broschüre, die alle Spielregeln so-wie einen Ausbildungsleitfaden beinhaltet, sind auch Dokumente und Videos verfügbar, welche beispielsweise die Durchführung der Par-cours erläutern oder Spielsituationen zeigen. Neu werden ausserdem Kids Volley-Musterlektionen zum Download angeboten. Das Angebot an Materialien wird laufend erweitert. Regelmässiges Vorbeischauen lohnt sich!Unterlagen und Videos unter: www.volleyball.ch > Swiss Volley > Ausbildung/Förderung > Nachwuchs > Kids Volley

Der Start ist geglückt!

Das erste Kids Volley-Jahr ist Geschichte – und die Bilanz fällt sehr positiv aus! Der Grundstein ist also gelegt, auf den es nun aufzubauen gilt.

Fotos: Markus Foerster

Swiss Volley Friends unterstützen Kids VolleyDie Swiss Volley Friends pflegen die Kontakte zwischen Personen und Firmen, welche mit dem Volleyballsport verbunden sind. Sie sind bestrebt, den Volleyballsport in der Schweiz zu fördern und zu unterstützen. Der Verein unterstützt Kids Volley mit einem namhaften Betrag.Informationen und Anmeldung: www.volleyball.ch > Swiss Volley > Verband > Swiss Volley Friends

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Markus Foerster

Zum Abschluss der Indoor-Saison werden traditionell die Schweizermeister in den Nachwuchskategorien gekürt. An den Final-turnieren der verschiedenen Altersklassen (U13 bis U23) und an den SAR-Schweizer-meisterschaften zeigten die «Stars von mor-gen», dass sie ihren grossen Vorbildern punk-to Engagement und Begeisterung in nichts nachstehen. Die besten Nachwuchsspiele-

rinnen und -spieler präsentierten sich im Kampf um Titel und Medaillen nicht nur den zahlreich aufmarschierten Zuschauern, son-dern auch den anwesenden Nationaltrainern und Talentspähern von ihrer besten Seite.

«Chapeau» für die OrganisatorenSämtliche Turnierorganisatoren meisterten die Herausforderungen eines zweitägigen

Finalturniers mit Bravour und boten den teilnehmenden Teams einmal mehr hervor-ragende Rahmenbedingungen. Swiss Volley dankt an dieser Stelle allen organisierenden Vereinen und ihren unzähligen ehrenamtli-chen Helferinnen und Helfern, aber auch den Schiedsrichtern, Betreuern und Eltern für ih-ren unermüdlichen Einsatz zu Gunsten des Nachwuchssports.

Titelkampf der «Stars von morgen»

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Nachwuchs-Schweizermeisterschaften 2012

U13 vom 5./6.5.2012 in Kaisten und LaufenburgMädchen Knaben1. GSGV Giubiasco 1. SC Gym Leonhard2. SC Gym Leonhard 2. SFG Locarno3. SFG Locarno 3. Volley Amriswil

U15 vom 21./22.4.2012 in Therwil und GelterkindenMädchen Knaben1. SAG Volley Gordola 1. SC Gym Leonhard2. VBC Köniz 2. BTV Aarau3. VBC Cheseaux 3. Volley Smash 05

U17 vom 28./29.4.2012 in Neuenburg SAR C vom 14./15.4.2012 in GlarusMädchen Knaben Mädchen Knaben1. VBC Cheseaux 1. SC Gym Leonhard 1. SAR Tessin 1. SAR Basel2. Volley Smash 05 2. Chênois Genève VB 2. SAR Aargau 2. SAR GSGL3. SC Gym Leonhard 3. BTV Aarau 3. SAR Bern 3. SAR Genf

U19 vom 21./22.4.2012 in St. Gallen SAR B vom 14./15.4.2012 in BellinzonaMädchen Knaben Mädchen Knaben1. VBC Cheseaux 1. TSV Jona 1. SAR Wallis 1. SAR Genf2. GSGV Giubiasco 2. Volley Amriswil 2. SAR Tessin 2. SAR Aargau3. Volley Smash 05 3. VBC Servette Star-Onex 3. SAR Waadt 3. SAR Innerschweiz

Interliga U23 vom 18./19.2.2012 in Oerlikon und NürensdorfMädchen Knaben1. Sm‘Aesch Pfeffingen 1. VBC Züri Unterland Vollständige Ranglisten2. Volley Toggenburg 2. Volley Amriswil www.volleyball.ch > Indoor Volleyball > Meisterschaften 3. Genève Volley 3. TSV Jona > Nachwuchs-SMs > Saison 2011/2012

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lebst du sport?ASICS.Ch

Asics ist abgeleitet aus dem lateinischen Lehrsatz “Anim

a sana in corpore sano” und bedeutet ein “gesunder Geist in einem gesunden Körper”.

WIr leben teAmgeISt.VoLLeybALL-NAtioNALmANNschAft, itALieN

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Perfekt annehmen!Im Beachvolleyball ist eine stabile und präzise Annahme der zentrale Schlüssel zum Erfolg. Der Weg zum Annahmespezialisten führt über Akribie und Perfektionismus in der Bewegungsausführung.

Praxisbeilage 2|12präsentiert von

Sebastian Beck

Eigentlich ist die Sache relativ schnell auf den Punkt gebracht: Wer nicht in der Lage ist, den Ball in einer relativ hohen Konstanz an den gewoll-ten Ort anzunehmen, dessen Aussicht auf bahn-brechende Erfolge im Sand werden limitiert sein. Selbst das stärkste Zuspiel kann einem auf Dauer nicht über diese Tatsache hinweghelfen und hinwegtäuschen. Auch der härteste Angriff und der präziseste Shot sind nützt mir nichts, wenn

ich meinen Partner oder meine Partnerin über den halben Strand jage, um meine Annahmen zu retten.Doch was hier etwas zynisch formuliert wurde, wirft im Kern die folgenden wichtigen Fragen auf, denen ich in diesem Artikel auf den Grund gehen möchte: • Wo liegen die Verbesserungspotenziale in der Annahme?

• Welches sind die Kernpunkte für eine erfolgsversprechende Annahmeleistung?

ImpressumRedaktionsleitung Markus FoersterBeiträge Sebastian BeckLayout, Grafiken, Fotos Markus Foerster, FIVBE-Mail [email protected]

Liebe Leserinnen, liebe LeserJeder Spieler ist ein Annahmespieler! Was im Indoor-Volleyball höchstens im Nachwuchsbereich kon-sequent praktiziert wird, ist im Beachvolleyball ein zen-traler Bestandteil des Spiels. Beach-Nationaltrainer Se-bastian Beck zeigt, wie man seinen Annahmequalitäten auf die Sprünge helfen kann.Im zweiten Teil (ab S. 23) wid-men wir uns der Offensive: Sebastian Beck gibt Tipps und zeigt Übungen für ein erfolgreiches Shotspiel.Ich wünsche euch eine kurz-weilige Lektüre und hoffe, dass ihr einige Ideen für den Trainingsalltag mitnehmen könnt.

Markus [email protected]

In dieser Ausgabe

Foto: Markus Foerster

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20 Praxisbeilage 2|2012

Perfekt annehmen!

Bewegungsqualität steht an erster Stelle

Ein auffälliger und häufiger «Missstand» im technischen Bereich der Annahme liegt meiner Meinung nach an einer man-gelnden Konsequenz in der Umsetzung von Bewegungen. Häufig registriere ich schon im Kinder- und Jugendalter ein Handlungsfeedback über die Qualität der Annahme, das sich ausschliesslich am an-genommenen Ball orientiert. Fliegt der Ball an den richtigen Zielort, dann war die An-nahme gut – verfehlt der Ball sein Ziel, dann war die Annahme schlecht. Dies ist an sich auf den ersten Blick kein enormes Problem. Taucht man jedoch tiefer in die Materie ein und misst dem Kinder- und Jugendalter eine für spätere Erfolge fundamentale Bedeutung für das Bewegungslernen bei, dann ist dieser Korrekturansatz falsch gewählt. Als Trai-ner sollte ich vielmehr auf eine korrekte Bewegungsausführung achten und diese nötigenfalls korrigieren. Denn erwiesener-massen generiert eine Priorisierung der technischen (Bewegungs-)Ausführungen langfristig stabilere Automatismen und damit bessere Leistungen.Leider ist es auffällig, dass sogar bis in den oberen Leistungsbereich viel zu oft ext-

rem viele Abwandlungen der Grundtechnik gespielt und geduldet werden. Was bei ei-nem gut koordinierten Kind oder Jugend-lichen auch aufgrund des noch nicht voll entwickelten Serviceniveaus noch ohne Konsequenzen bleibt, wird auf Spielniveau mit guter Serviceleistung immer mehr bestraft – nämlich ein Mischen zwischen den Techniken und eine inkonsequente Bewegungsausführung. Achtet man schon im Anfängerbereich pe-nibel auf diese Ausführungsqualitäten, ge-koppelt mit guter Wahrnehmungsschulung, so steht langfristigem Annahmeerfolg nur eine überdurchschnittlich gute Serviceleistung im Wege.

Eine perfekte Bewegungsausführung ergibt langfristig eine hohe Konstanz der Zielgenauigkeit, die auch bei ho-hem Druck des gegnerischen Services aufrechterhalten werden kann.

Eine mangelhafte Bewegungsaus-führung ergibt langfristig eine tiefe Konstanz der Zielgenauigkeit. Präzise Annahmen unterliegen eher dem Zufallsprinzip. Die Konstanz nimmt mit steigendem Druck des gegnerischen Services rasant weiter ab.

Zwei Annahmetechniken

Im Beachbereich fokussieren wir uns auf die beiden folgenden Annahmetechniken:1. Annahme frontal mit Manchette

(siehe Abb. 1)2. Annahme seitlich mit Manchette

(siehe Abb. 2)

Im Indoorbereich käme noch die fron-tale Annahme im oberen Zuspiel hinzu. Diese hat im Beachvolleyball aus regeltechnischen Gründen keine Relevanz.Eigentlich sollte die Umsetzung einer Annahmestrategie in 2 Ausführungen ja relativ leicht zu erlernen sein. Was dem jedoch im Wege steht und welche golde-nen Regeln einem hilfreich zur Seite stehen können, soll in dem folgenden Abschnitt erarbeitet werden.

(K)eine Frage der PhilosophieMir ist bewusst, dass die weltweiten Phi-losophien in punkto Annahme relativ un-terschiedlich ausfallen – um so wichtiger empfinde ich daher die Tatsache, dass mehrere technische Arten der Annahme Leistungen auf Weltklasseniveau hervor-bringen können. Doch eines haben alle Weltklasse-Philosophien im Bereich Annahme gemeinsam – dass diese technische Anwendung in vollster Konsequenz der Bewegungsausführung zum Zuge kommt. Es werden keine Mischformen aus Bequemlichkeit «geduldet».

Abb. 1 Annahme frontal mit Manchette Abb. 2 Annahme seitlich mit Manchette

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Impuls aus den BeinenEs erfolgt keine Impulsgebung aus den Schultergelenken, sondern ein Schieben oder Bremsen aus dem Beinen.

Ein stabiles Spielbrett ist zentral

Die Anforderungen an ein stabiles Spiel-brett habe ich bereits in den vergan-genen beiden Jahren erläutert (siehe Praxisbeilagen 2010-2 und 2011-2). Trotzdem sollen hier einige annahmespezifische Er-gänzungen und Schlüsselfaktoren zum Spielbrett skizziert werden.

Überflüssige Bewegungen vermeidenEiner der am häufigsten auftretenden Fehler ist eine Vielzahl an überflüssigen Bewegungen der Arme, bis es zu einer endgültigen Ausrichtung und Bildung des eigentlichen Spielbrettes kommt. Viele Spieler und Spielerinnen starten mit einer körpernahen Position der Arme, also den Ellbogen eng am Körper. Dies hat zur Folge, dass immer zwei Bewegungen zum Ball gemacht werden müssen, was einem Zeit-verlust gleichkommt. Annahmestarke Spieler hingegen bilden ihr Spielbrett mit dem Zusammenführen der Hände direkt und ohne «Umwege», die Arme sind beim Zusammenführen der Hände also bereits durchgestreckt. Dabei befinden sich die Schultern weit vorne (mindestens auf Kniehöhe) und sind in ei-ner aktiven Position – so als würde man den Kopf mit den Schultern einklemmen wollen.

Seitliche Annahme aus aktiver PositionAufgrund der im Beachvolleyball feh-lenden Möglichkeit zur Annahme im oberen Zuspiel agiert man bei langen Bällen oft in der seitlichen Annahme, da so die Folgehandlung schneller und energieeffizienter eingeleitet werden kann. Genauso kommt es auch hier zu einer Er-langung einer aktiven Position. So bleiben die Schultern und somit das Spielbrett auch beim seitlichen Spielen des Balles vor dem Becken. Am besten wird diese Position schon di-rekt während des letzten Öffnungsschritts des hinteren Beins eingenommen. Ein Mitführen der Arme hinter den Körperschwerpunkt verhindert eine gute

Annahmetechnik – Meine Empfehlungen

Arme gestreckt, Schultern nach vorneDie Arme sollten immer gestreckt sein, wobei ein Zug auf die Hände nach vorne unten dabei hilft, eine volle Streckung des Armes zu erzeugen.Die Schultern kommen nach vorne. Das so gebildete Spielbrett arbeitet mit Einfalls- und Ausfallswinkeln!

Ball auf dem SpielbrettDer Ball sollte konstant in einem Bereich zwischen den Handgelenken und den Ell-bogengelenken, also wirklich auf den Un-terarmen, gespielt werden. Demnach sind Balltreffpunkte auf oder sogar unterhalb des Handgelenks nicht wünschenswert, aber leider doch so oft gesehen.

Konstant gleiche Körperposition zum BallWürde der Spieler die Arme kurz vor dem Spielen des Balles öffnen, dann sollte ihn der Ball bei der frontalen Annahme kon-stant auf Höhe des Bauchnabels treffen.

Ausrichtung des Spielbrettes bei schnellen Serviceaktionen des Gegners und ist damit nicht effizient.

Service antizipieren (lesen)

Als Annahmespieler habe ich die Chance, mir einen zeitlichen Vorsprung zu erarbei-ten, indem ich sowohl Aufschlagart als auch Aufschlagrichtung und Impulsgebung des Gegners zu lesen versuche. Somit kann ich meine Folgeaktionen und ersten Schritte bereits frühzeitig einleiten. Beim heutigen Serviceniveau ist der Annahmespieler klar im Nachteil und oft zu spät mit für eine ideale Annahmeaktion, wenn er sich aus-schliesslich an der Ballflugbahn orientiert. Nutze also die Chance, den Gegner zu lesen!

Schnelle, gut koordinierte Beinarbeit

Ein weiterer zeitschaffender und da-mit zentraler Faktor für eine gute Annahmeleistung liegt in der Fuss- und Beinarbeit. Schnelle und gut koordinierte Beinarbeit sowohl nach links und rechts als auch nach vorne und hinten ermöglichen dem Annahmespieler überhaupt erst eine konsequente Umsetzung von konstanten Armwinkeln und Auftreffpunkten auf dem Spielbrett. Nur eine verlässliche Beinarbeit ermöglicht einem gute Spielpositionen in maximal stabiler Position hinter dem Ball oder seitlich des Balles. Ein Spielen des Balles mit frontaler An-nahme ist das erstrebenswerte Ziel im Sand. Die Beinarbeit bringt unser Spielbrett also bestmöglich zum Ball – ist dieses Spiel-brett jedoch mangelhaft, bringt uns selbst eine vorzügliche Beinarbeit nicht konstant ans Ziel!Gezielte, schnelle und effiziente Bewe-gungen des Spielbretts gepaart mit einer schnellen und gut koordinierten Beinarbeit, welche das Spielbrett zum Ball führt, sind die Schlüssel zum Annahmeerfolg.

Tipp!Die Fuss- und Beinarbeit kann auch ohne Ball trainiert und automatisiert werden und lässt sich z.B. perfekt ins Aufwärmprogramm integrieren!

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22 Praxisbeilage 2|2012

Perfekt annehmen!

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A

C

D

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2

3

Akzent:Anwendung aller Annahmetechniken im Spiel

Team A/B spielt gegen Team C/D

Spezielle Spielregel:Der Ball muss immer mit der 2. Ballberührung übers Netz ge-spielt werden, die Annahme ist also gleichzeitig das Zuspiel (z.B. Annahme von D C' greift direkt an B verteidigt A greift direkt an ...)

Varianten: • Spiel im Halbfeld (= einfacher) • Spiel mit einem anderen Ball (z.B. leichter, grösser, weicher)

Übung 3: Spiel 2 gegen 2 (mit 2 Ballberührungen)

B

A

CD

Akzente: • Fussarbeit (laufen – stehen – spielen) • Position zum Ball (Durchschusspunkt, Balltreffpunkt)

• B wählt immer eine andere Ausgangsposition • T (oder Spieler A) wirft den Ball immer an die gleiche Stelle B verschiebt sich Annahme von B ins «Haus»

• Wechsel des Annahmespielers nach 5-8 Bällen

Varianten: • T (oder A) variiert beim Werfen • T (oder A) serviert

Übung 1: Fussarbeit

A

A'

A''

1

2

3

T

Akzente: • Position zum Ball • Variabilität in der Annahme

T serviert in rascher Folge auf die mit einem Hütchen markierten Positionen 1, 2 und 3 A spielt 3 Annahmen in Serie, und zwar:1. Ball auf den Körper Annahme fron-

tal2. Ball 1 m seitlich Schritt von A hinter

den Ball Annahme frontal3. Ball 1-2 m seitlich seitliche An-

nahme mit Fokus auf die Schulter und den Treffpunkt des Balles

Varianten: • T wirft den Ball • T serviert mit unterschiedlichen Servicetechniken (Topspin, Flatter)

Übung 2: Frontale und seitliche Annahme

A A' A''

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Erfolgreiches ShotspielShots gehören zwingend ins Schlagrepertoire eines Beachvolleyballer. Aber nur, wer den Gegner mög-lichst lange über seine Angriffsabsichten im Ungewissen lässt, kann mit Shots regelmässig punkten.

Sebastian Beck

Sucht man nach Infos zum Thema «Shotspiel im Beachvolleyball», so be-kommt man in den meisten Fällen alle Ar-ten von Shots aufgezählt: vom klassischen Lineshot und dem Cutshot über den Rollshot bis hin zum Pokeshot. Ich möchte mich jedoch auch bei diesem Thema in erster Linie den folgenden Schwerpunkten zuwenden: • technische Gegebenheiten • häufigste Fehlerquellen • adäquate Trainingshilfen zur Überwindung des gegnerischen Blocks und der gegnerischen Feldverteidigung

Übersicht ist wichtig, aber ...

Häufig wird ein gutes Shotspiel mit einer extrem gut ausgebildeten Übersicht des Angreifers gleichgesetzt. Diese Aussage hat sicher auf jedem Level seine Daseinsbe-rechtigung, da ein in die Arme des Verteidi-gers gespielter Shot im Vergleich zu einem harten Angriff definitiv weit einfacher zu kontrollieren ist. Trotzdem bin ich der Mei-nung, dass gutes Shotspiel weit mehr von einer sauberen technischen Ausführung und einer spielstrategischen Aufgleisung des Spiels lebt, als im Allgemeinen bekannt ist.

... Technik ist noch wichtiger!

Oft frage ich Spielerinnen und Spieler, was denn die beste Übersicht bringt, wenn die eigentliche Ballberührung in der Ausfüh-rung des Shots nicht technisch sauber, konsequent und voller Entschiedenheit ausgeführt wird. Richtig: Ich begebe mich in die Abhängigkeit des Gegners und die Qualität seiner Aktionen. Um den Erfolg meiner Shotaktion jedoch möglichst weitgehend selber zu bestim-men, muss ich

1. den gegnerischen Handlungsspiel-raum zeitlich verknappen und

2. die Präzision steigern.

Dem Gegner Zeit stehlenJe schneller ich den Ball beschleu-nigen kann, desto weniger Zeit und Handlungsalternativen besitzt mein Ge-genüber. Umgekehrt heisst dies: Je weni-ger Zeit mein Gegner für die Verteidigung meines Shots hat, desto fehleranfälliger wird seine Verteidigungsaktion.

Präzision durch TechnikDa die Flugkurve der meisten Shotvarianten nicht direkt abfallend, sondern – je nach Handlungshöhe – horizontal oder sogar ansteigend verläuft, benötigt der Ball eine starke Vorwärtsrotation (Topspin), um den Weg in die gegnerische Feldhälfte finden zu können. Folgende technischen Schlüsselpunkte sind zu beachten:1. Die Ballberührung erfolgt mit der vol-

len Handfläche. Dadurch kann ich den Ball präzise steuern.

2. Aktiver Einsatz des Handgelenks, d.h. die Hand geht beim Ballkontakt «über den Ball» (siehe Abb. 1). Durch das ab-schliessende Abklappen des Handge-lenks erhält der Ball einen zusätzlichen Impuls.

3. Der Arm ist im Moment des Ballkontakts maximal gestreckt, d.h. der Ellbogen ist voll durchgestreckt. Dies sorgt für die bestmögliche An-steuerung und Reichhöhe beim Spie-len des Balles.

Goldene Regeln fürs TrainingWie in praktisch jedem Sport führen auch im Beachvolleyball die folgenden beiden Trainingsregeln zum Ziel:1. Die technische Verlässlichkeit bei

der Ausführung einer Bewegung. «Mach es korrekt!»

2. Das unermüdliche Üben dieser Aus-führung. «Mach es oft!»

Abb. 1 Aktiver Einsatz des Handgelenks

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24 Praxisbeilage 2|2012

Erfolgreiches Shotspiel

Ein Bewegungsablauf für alles

Vom Breitensport-Beachvolleyball bis in höhere Leistungssegmente hinein beob-achtet man beim Vorhaben, einen guten Shot spielen zu können, häufig eine kom-plette Veränderung des Armzuges. Der Arm wird schon früh nach vorne oben gebracht und der Ball dann nur mit einer kleinen Stossbewegung über das Netz ge-spielt. Doch ist das wirklich nötig? Ergeben sich die grössten Möglichkeiten für das er-folgreiche Unterbringen des Balles in der gegnerischen Feldhälfte nicht über die Bei-behaltung eines Armzuges, welcher den Arm nach hinten führt, eine Öffnung der Schulterachse und ein Führen des Armes eng am Kopf gewährleisten? Ich bin mir bewusst, dass dies eine koordinativ anspruchsvolle Aufgabe ist – je-doch ist es grundsätzlich nur eine minimale Veränderung des Timings und eine akzen-tuiertere Bewegung der Hand und des Handgelenks, um einen perfekten Shot zu spielen. Ist es nicht einfacher, einmal in eine gute und vielseitig einsetzbare Bewegung

zu investieren, als zwei komplett verschie-dene zu spielen, welche mit steigendem Niveau die Tendenz zur Lesbarkeit haben?

Um dem Ball eine kontrollierte Vorwärtsrotation mit guter Beschleuni-gung mit auf den Weg zu geben, ist ein vom Bewegungsumfang her voller Armzug von Nöten. Dass dieser dann nicht maximal schnell verläuft versteht sich von selbst – sonst wären wir ja bei einem harten Angriff. Die Chance zum Üben dieser grossen Be-wegung bietet sich in idealer Weise beim Einspielen und Warmup. Wichtig ist dabei, dass man sich selbst genügend Zeit für diese Bewegung verschafft.So machst du es richtig:1. Wirf den Ball mit ausreichender Höhe

an. 2-3 m über dem Kopf ist ein guter Richtwert.

2. Warte anschliessend bitte nicht un-ter dem Ball, sondern versuche spät mit dem letzten Schritt in eine Abschlagposition vor der Körperachse zu kommen, denn im Sprung willst du ja auch mit einem späten und athleti-schen Timing den Ball spielen. Versu-

che dies deshalb im Stand ebenfalls anzuwenden.

3. Schlag den Ball mit maximal gestreck-tem Arm am höchsten Punkt leicht vor dem Körper.

Neutrale Position zum Ball

Ein weiterer wichtiger Punkt – und somit eine häufige Fehlerquelle – ist die Position des Spielers zum Ball. Oftmals stelle ich fest, dass das Shotspiel mehr als eine Art «Ver-steckis- und Trick-Wettbewerb» gesehen wird. Ich kann es niemandem verübeln, sein Gegenüber dumm dastehen zu lassen. Jedoch basiert der langfristige Shoterfolg

Spielerisch übenEines der beliebtesten Warmup-Spiele ist das sogenannte Standshot-Spiel, ein normales Spiel ohne Sprung. Wenn du hier versuchst, spät und mit voll gestrecktem Arm aus einem vollen Armzug an den Ball zu kommen, dann wirst du sehr schnell Fortschritte erzie-len können.

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Page 25: Swiss Volley Magazine 2/2012

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Körperachse des Angreifers

Rechtshänder von Pos. 4:Anlaufrichtung und Körperausrichtung zielen +/- auf die lange Diagonale.

Rechtshänder von Pos. 2:Anlaufrichtung und Körperausrichtung sind +/- senkrecht zu Netz. Je nach Typologie des Angreifers (Sichtfeld, Flexibilität der Schulter und Ansteuerungsmöglichkeiten des Handgelenks wird auf Pos. 2 manchmal auch eine leicht diagonale Ausrichtung (in Richtung Pos. 5-6) gewählt.

Anlaufrichtung = wirkliche Neutralität

Unterscheidung zwischen Diagonalshot und Cutshot

• Der Diagonalshot wird über den Block in die lange Diagonale gespielt (weil sich der Verteidiger der Linie zuwendet siehe Abb. 2)

• Der Cutshot wird seitlich am Block vorbei in die kurze Diago-nale gespielt (wenn der Verteidiger die lange Diagonale vertei-digt siehe Abb. 3)

Tipps fürs Cutshot-Training1. Setze an der Blocknaht eine zusätzliche Antenne, um den

Angreifern eine perfekte Flugbahn abzuverlangen. Der Cutshot muss das Netz auf der Innenseite der Antenne überqueren (siehe Abb. 1 und 2)!

2. Achte auf der rechten Seite (Pos. 2) darauf, dass die Pässe für Rechtshänder nicht zu dicht ans Netz gespielt werden. Hier braucht die neutrale Position etwas mehr Platz, weil ein Cutshot sonst sehr einfach geblockt werden kann. Glei-ches gilt für Linkshänder auf Pos. 4.

3. Der Cutshot verfolgt immer die Absicht, den Punkt zu ma-chen, auch wenn der Verteidiger in der Diagonale positio-niert ist!

4. Erst im allerletzten Moment, also bei der Ballberührung, wird der Diagonalshot zum Cutshot, und zwar durch ein stark akzetuiertes Abdrehen des Handgelenks.

Abb. 3 Cutshot

Abb. 2 Diagonalshot

auf dem Finden einer neutralen Position zum Ball (Body-Ball-Arm-Position), welche dem Angreifer • eine saubere technische Ausführung gewährleistet und

• ein möglichst grosses Sichtfeld ermög-licht.

Versuche daher lieber, mehr Beschleuni-gung in deine Shots zu packen, statt deinen Gegner durch wilde Körpertäuschungen zu verwirren. Die guten Verteidiger sind geduldig und lassen sich höchstens ein-mal täuschen. Schnellere Beine hingegen lassen sich nicht einfach herzaubern.

Ausserdem solltest du beim Anlauf und Absprung die folgenden beiden Punkte beachten:1. Behalte dein Timing im Vergleich zum

harten Angriff möglichst bei. Wer zu früh am und unter dem Ball ist, ver-liert sowohl das Sichtfeld als auch die Beschleunigung. Zudem wird jeder gegnerische Verteidiger sehr schnell erkennen, dass kein harter Angriff mehr möglich ist, und sich dement-sprechend verhalten.

2. Gestalte deinen Anlauf auch im Shotspiel dynamisch und athletisch. Dadurch kannst du dir bis kurz vor der

Ballberührung sämtliche Angriffsva-rianten offen lassen. Ausserdem lässt du so den Gegner sehr lange im Unge-wissen über deine Absichten.

Versuche, diese Ratschläge in den folgen-den Übungen umzusetzen und trainiere bewusst und konstant! Good luck!

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26 Praxisbeilage 2|2012

Erfolgreiches Shotspiel

B

A

T

Akzent:Korrekte, neutrale Anlaufrichtung und Körperausrichtung

• T wirft abwechselnd auf die Angriffspositionen 2 und 4 an Angreifer A/B laufen an und richten sich korrekt (= neut-ral) aus Shot (Lineshot, einfacher Diagonalshot, Cutshot) aus dem Stand

• Rotation nach 3 Shots pro Angreifer

Variante:Angriff im Sprung (= schwieriger)

Übung 1: Anlauf mit Körperausrichtung

B

A

T C

Akzent:Korrekte, neutrale Anlaufrichtung und Körperausrichtung

• dito wie Übung 2, aber mit einem Verteidigungsspieler C • Falls C den Ball berühren kann Punkt für C • Wer hat zuerst 5 Punkte?

Wichtig: Neutrale Position Angriff schwierig zu lesen für C

Variante:2 Verteidigungsspieler (= schwieriger)

Übung 2: Angreifer gegen Verteidiger

B

A

T

D

CC

Akzente: • Korrekte, neutrale Anlaufrichtung und Körperausrichtung • Unterschiedliche Punkte der Netzüberquerung

• T wirft an auf Pos. 4 (oder Pos. 2) A und B greifen abwechslungsweise an gegen einen Blockspieler C und ei-nen Verteidiger D

• Erlaubt sind nur die Angriffsvarianten Diagonalshot und Cutshot

• Wechsel des Angriffs-/Verteidigungsteams nach 10 Bällen • Welches Team macht mehr Angriffspunkte?

Übung 3: Diagonalshot und Cutshot

T

D

C

B

A

A'

1

3

42

Akzent:Anwendung aller Shotvarianten in einer Spielsituation

• T serviert auf A Annahme auf B Zuspiel von B An-griff von A' mit einem Shot (alle Varianten erlaubt)

• Team B (C/D) verteidigt (Line-Block, diagonale Verteidi-gung)

Zählweise (Beispiele): • Team B berührt den Ball Punkt für Team B • Team B kann Gegenangriff lancieren Punkt für Team B • usw.

Übung 4: Angriff gegen Verteidigung

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Durchstarten mit den «Basics Plus»! (1. Teil)

Für alle Übungen gilt:1. Körperspannung aufbauen und aufrechterhalten BauevorBeginneinerÜbungdieKörperspannung aufundhaltediesewährendderganzenÜbung aufrecht.Dasgeschiehtfolgendermassen:

-DenBauchnabelRichtungWirbelsäuleundKopfziehen.- FrauenspannendenBeckenbodensoan,alsobsie dringendaufdieToilettemüssten.-MännerziehendieHodenhoch.-Ausatmen,wenndieAnstrengungamgrösstenist.EinatmenbeimZurückgehenin

dieAusgangsposition. Unbedingtflachein-undausatmen(seitlichatmen,keineBauchatmung),umdie

Spannungaufrechtzuerhalten.

2. Übungen kontrolliert ausführen FühredieÜbungenlangsam,kontrolliertundohneSchwungaus.

Das ist «Sport Basics»- 10 Minuten Engagement- 6 «Basics»-Übungen- 4 «Basics Plus»-Übungen- eine perfekte Verletzungs- prophylaxe

«Sport Basics» kostenlos auf deinem Smartphone!Mit der kostenlosen Smartphone-App «Sport Basics» hast du das «Sport Basics»-Trainingsprogramm jederzeit und überall dabei! Die App enthält detaillierte, be bilderte Erklärungen aller Übungen. Ausserdem gibt es zu jeder Übung ein Video, das die korrekte Ausführung zeigt.Die «Sport Basics»-App ist sowohl im iTunes-Store als auch im Android Market verfügbar.

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Kostenlose DVD und BroschüreDie DVD «Sport Basics» sowie die dazugehö-rige Begleitbroschüre kann kostenlos bestellt werden bei: Suva, Kundendienst, Postfach, 6002 Luzern, Fax 041 419 59 17 oder unter www.suva.ch/waswo

«Sport Basics»

Markus Foerster (Quelle: Suva)

IndenletztendreiAusgabenhabenwirallesechs«Basics»-ÜbungendesSuva-Präven-tionsprogramms «Sport Basics» detailliertvorgestellt (siehe SVM-Ausgaben 2011-3,2011-4 und 2012-1). Hast du diese Übun-gen in den letzten Monaten regelmässigmindestens einmal wöchentlich durchge-führtundbeherrschstdusieausdemEff-eff? Ausgezeichnet! Dann bist du nämlichperfektaufdievier«BasicsPlus»-Übungenvorbereitet.Die «Basics Plus» haben einen erhöhtenSchwierigkeitsgrad, weil sie gleichzeitigzweiodermehrereKörperpartientrainierenundauchkoordinativanspruchsvoller sindalsdie sechs «Basics».DiesmachtsieabergeradefürVolleyballerinnenundVolleybal-lerbesondersinteressantundlohnenswert.Schliesslich ist Volleyball ein Ganzkörper-sport, der hohe Anforderungen an die in-termuskuläre Koordination (d.h. das har-monische Zusammenwirken verschiedenerMuskeln/Muskelgruppen bei einem geziel-ten Bewegungsablauf) und an die koordi-nativenFähigkeitenstellt.Für wen ist «Sport Basics» geeignet?Grundsätzlich richtet sich das Suva-Prä-ventionsprogramm «Sport Basics» an alle,die ihre Fitness verbessern möchten. AlleÜbungen eignen sich sowohl für Breiten-als auch Spitzensportler zwischen 10 und70Jahren.

Wie gross ist der Zeitbedarf?SobaldmanmitdenÜbungenvertraut ist,beträgtderZeitbedarfca.10Minuten.DieÜbungen können somit problemlos in dasAufwärmprogrammintegriertwerden,ohnedieTrainingszeitunnötigzuverlängern.

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«Basics Plus»-Übung 1: Stabilisation Rumpf/Becken, Beinachse und Schultern

AusgangspositionHalte einen Ball mit beiden Händen festund baue die Körperspannung auf. Stehauf das rechte, leicht gebeugte Bein. DasKnieistnachvorneausgerichtetunddarfnieüberdieFussspitzehinausragen.

Ausführung• NeigedenKörpernachvorne.Bildemit

deinem Körper von Kopf bis Fuss einegerade Linie und vermeide ein Hohl-kreuz.

• Zählelangsambis10.• WechsledasStandbein.

VarianteDukannstdenSchwierigkeitsgraderhöhen,indem du den Ball während der Übungzehnmalprellst.

«Basics Plus»-Übung 2: Stabilisation Rumpf seitlich und Schulter

AusgangspositionLeg dich seitlich ausgestreckt auf denBoden. Positioniere den Ellbogen direktunter der Schulter und baue die Körper-spannungauf.

Ausführung• Nimm die seitliche Unterarmstütz-

Positionein.RichtedeinenBlickgerade-aus und achte darauf, dass der KörpereinegeradeLiniebildet.

• Dreh die obere Schulter nach unteneinwärts, das heisst der Arm wirdunter den Oberkörper gedreht. Atmedabeiaus.

• Wechsle nach 10 Wiederholungen dieSeite.

Wichtig• DerKörperbleibtbeimDrehengestreckt!• VermeideeinHohlkreuz!• DieuntereSchulterdarfnichteinknicken! Fo

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Andreas Eisenring

Auf Simone Kuhn und Nadine Zumkehr ist Verlass: Sie spielten bereits zu Saisonbe-ginn konstant wie ein Schweizer Uhrwerk – und machten somit als eines der «Swatch Pro Teams» dem Tour-Sponsor alle Ehre. Im Olympic Ranking von Rang 9 aus in die Saison gestartet, sicherten sie sich bereits im ersten Turnier den von Swiss Olympic geforderten Top-10-Platz. «Wir sind sehr glücklich über den 9. Rang in Brasilia, denn dieser bringt uns einen grossen Schritt nä-her an unser grosses Saisonziel», freute sich Simone Kuhn. Und auch in den nächsten drei Turnieren schaute jeweils der 9.  Rang heraus.Damit sahen sie sich schon früh in der komfortablen Lage, einen der 16 direkten Olympiaplätze praktisch auf sicher zu ha-ben und ohne Qualifikationsdruck gezielt auf den Saison- oder gar Karrierehöhe-punkt hinzusteuern. Für Simone Kuhn wä-ren es nach Athen und Peking bereits die dritten Olympischen Spiele – Partnerin Na-dine Zumkehr würde die Premiere erleben. In London selber werden neben der Kons-tanz noch andere Qualitäten gefragt sein: Trainer Sebastian Beck wird alles unterneh-men, um den Saisonhöhepunkt genau zu timen und einen Exploit zu ermöglichen.

Frauen im Final des Continental CupsZum ersten Mal überhaupt gibt es auch bei den Frauen eine Option auf einen zweiten

Beachvolleyball-Olympiaplatz: Am Final des Continental Cups in Moskau (22.–24.Juni 2012, Details siehe Kasten) kämpft die Schweiz um einen weiteren direkten Start-platz. Kuhn/Zumkehr werden dort nicht startberechtigt sein. Die besten Karten, nominiert zu werden, haben die Duos For-rer/Vérgé-Dépré (Siegerinnen Coop Beach-tour Zug) und Grässli/Goricanec.

Männer: Das grosse Zittern um die QualifikationOb die Schweiz – wie in Athen und Peking – wieder mit zwei Männerduos an Olympia

teilnehmen kann, war bei Redaktions-schluss noch ungewiss. Zwar belegte das Topteam Heuscher/Bellaguarda mit Positi-on 10 im Olympic Ranking einen sicheren Startplatz für London, aber das von Swiss Olympic als Bestätigung geforderte Top-10-Resultat stand noch aus.

Missratener Saisonstart für Heuscher/BellaguardaIn den vorsaisonalen Trainingscamps hat-ten Heuscher/Bellaguarda einen starken Eindruck hinterlassen, erwischten dann aber einen unerwartet schlechten Sai-

Sonnenschein bei Kuhn/Zumkehr – Zittern im Männerbereich

Für die Schweizer Beachvolleyballer ist die heisse Phase um die Olympia-qualifikation voll im Gang. Während dem Frauen-Topduo Kuhn/Zumkehr die Qualifikation für London bei Redaktionsschluss kaum mehr zu nehmen war, geriet bei den Männern Sand ins Getriebe.

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hyMit einer Bildkampagne werben die Schweizer Beachcracks für die Olympischen Spiele 2012.

Road to London 2012

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sonstart mit den Rängen 25 in Polen und China sowie Rang 17 in Shanghai. «Damit haben wir nicht gerechnet», sinnierte ein verunsicherter Patrick Heuscher, «von die-sem Negativerlebnis zum Start in Polen konnten wir uns nicht richtig erholen.»So reisten die beiden mit viel Sorgen im Ge-päck zum Continental Cup-Halbfinal in Zug an. Auf der Suche nach dem Wettkampf-rhythmus hofften sie, ihre Unsicherheit abstreifen zu können. Dies gelang wenigs-tens teilweise: Am zweiten Tag stimmte die Performance zum ersten Mal seit langem wieder. Zusammen mit Heyer/Chevallier gelang es, im Halbfinal Russland zu schla-gen und sich die Finalqualifikation für das Turnier in Zug zu sichern. Damit spielen die Schweizer voraussichtlich vom 22.-24. Juni in der Türkei um einen weiteren direkten Quotenplatz für London.

Dort werden Heuscher/Bellaguarda wohl nicht mehr startberechtigt sein. Sie hoff-ten, dass sie nach Zug endlich ihren Tritt finden würden und setzten alles auf eine

Karte: Das World Tour Turnier in Prag lies-sen sie aus, um nicht auch noch ihren Platz im Hauptfeld zu gefährden. Nach der EM in Den Haag (von den EM 2011 und 2012 kann das bessere Resultat für die Olympia-qualifikation beigezogen werden) blieben nur noch Moskau und Rom, um dieses ver-flixte Top-10-Ergebnis zu schaffen. «Dieser Druck ist höchst unangenehm. Dass dies zum Problem werden könnte, haben wir nicht gedacht», gab Heuscher in Zug un-umwunden zu.

Heyer/Chevallier kämpfen um jedes PünktchenLetztes Jahr waren Heyer/Chevallier ko-metenhaft in ihre neue Partnerschaft gestartet. Und diese Saison haben die beiden Stimmungsmacher einen 9. Rang in Shanghai zwar schon erreicht. Aber da-nach rutschten sie im Olympic Ranking aus den Top-16 und befanden sich mitten in einem nervenaufreibenden Kampf um je-des einzelne Olympiapünktchen – zusam-men mit vier anderen Teams. «Wir wussten,

dass es sehr eng werden würde», meinte Heyer. «Der Qualifikationsstress ist gross. Wir müssen einfach Spiel für Spiel neh-men, Sideout für Sideout. An mehr können wir gar nicht denken, sonst machen wir uns nur kaputt», meinte der Altmeister, der nur allzu gerne seinen 40. Geburtstag kurz vor den Spielen mit dem Olympiaticket im Sack feiern würde.

Laciga/Weingart wohl outFür Martin Laciga und Jonas Weingart hin-gegen bestanden Ende Mai kaum mehr rea-listische Hoffnungen. Die direkte Olympia-qualifikation ist für Pionier Martin Laciga – es wären seine vierten Spiele gewesen – in weite Ferne gerückt. Allenfalls könnten die beiden noch im Final des Continental Cups zum Einsatz kommen und mithelfen, den zweiten Quotenplatz zu sichern.

So werden die Olympia-Startplätze vergeben

Mit Stichtag 17. Juni werden via FIVB Olympic Ranking 16 direkte Quotenplätze für London vergeben. Die restlichen acht Startplätze werden folgendermassen verteilt: Der sogenannte Continental Cup – ein Nationenwettbewerb im Davis Cup-System – bietet die zweite Qualifikationsmöglichkeit. Nationen, die via Olympic Ranking bereits zwei Quotenplätze geholt haben, sind am Finalturnier nicht mehr startberechtigt, ebenso diejenigen Duos, die unter den besten 16 figurieren. Die Schweiz ist bei den Frauen (Moskau/RUS) und voraussichlich auch bei den Männern (Alanya/TUR) im Final mit dabei, doch wären dort Heuscher/Bellaguarda und Kuhn/Zumkehr wegen ihrer Rangierung im Olympic Ranking wohl nicht mehr startberechtigt. Falls auch Heyer/Chevallier einen direkten Quotenplatz ergattern, wären die Schweizer Männer gar nicht mehr dabei. Die Siegernationen dieser fünf kontinentalen Finalturniere (je acht teilnehmende Nationen) erhalten einen weiteren Olym-piaplatz. Die jeweiligen Zweit-und Drittplatzierten dieser Finals spielen am sogenannten World Cup Final um die letzten zwei Plätze. Aufgrund der Stärkenverhältnisse der Restnationen hätten dort die übrig gebliebenen Europäer wohl ausgezeichnete Qualifikations-Chancen. Das ergibt insgesamt 23 Plätze – der 24. ist für Gastgeber Grossbritannien reserviert.

Da es sich um sogenannte Quotenplätze handelt, wird die Selektion letztlich am 2. Juli von Swiss Olympic vorgenommen - auf Empfehlung von Swiss Volley. „Wir haben all die Selektionskriterien mit Swiss Olympic, mit den Spielern und den Trainern zu Beginn der Olympiaqualifikationsphase diskutiert und festgelegt“, sagt Philippe Saxer, Leiter Sport und Technischer Direktor von Swiss Volley. „Diese Kriterien wurden von allen Beteiligten zur Kenntnis genommen und bestätigt.“ Zu den Beurteilungs-kriterien gehören unter anderem die Turnierresultate, Formkurve, Einschätzung der Trainer, Gesundheitszustand/Verletzungen oder interne Ausscheidungen.

Letzte Entwicklungen und News: www.volleyball.ch

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In dieser Serie bisher erschienen:Kuhn/Zumkehr SVM 2011-2Heuscher/Bellaguarda SVM 2011-3Heyer/Chevallier SVM 2011-4Laciga/Weingart SVM 2012-1

Jonas Personeni: «Ich freue mich riesig auf London!»

Zum zweiten Mal nach Peking 2008 fällt Jonas Personeni die grosse Ehre zu, an Olympischen Spielen teilzu-nehmen.

Der 28-jährige Thurgauer steht in der Hierarchie der internationalen Beach-Schiedsrichter weit oben und hat sich schon in vielen wichtigen Spielen bestens bewährt: In Peking durfte er den rein chinesischen Halbfinal der Frauen arbitrieren, in Gstaad hat er schon fünfmal den Final geleitet, und an der WM in Stavanger und in Rom stand er auch im Endspiel. Da fehlt eigentlich nur noch der Olympiafinal. «Natürlich wäre das ein Traum», sagt Perso-neni, «aber sich so etwas zum Ziel zu setzen, das kann man gar nicht.» In erster Linie hänge die Besetzung der Finalspiele jeweils von der Lan-deszusammensetzung ab, und dann spiele da auch noch die Politik etwas hinein. Oberstes Gebot ist dabei die kontinentale Neutralität, so dass bei rein asiatischen oder süd- und nord-amerikanischen Paarungen seine Chancen jeweils am besten sind.

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Kuhn/Zumkehr sind bestens unterwegs auf der «Road to London». Heu-scher/Bellaguarda haben sich 2011 ebenfalls eine tolle Ausgangslage er-arbeitet, sind nach einem harzigen Saisonstart aber ins Grübeln geraten.

Heyer/Chevallier (oben) sind zuver-sichtlich, doch noch auf den Olympiazug aufzuspringen. Für Martin Laciga und Jonas Weingart ist London 2012 dagegen in weite Ferne gerückt.

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Marc Schiess

Bereits seit über drei Jahren existiert das Nationale Leistungszentrum (NLZ) im Berner Weissenbühlquartier, und längst geniesst es beim Beachvolleyballkader einen vorzüg-lichen Ruf. Der Ort mit sechs Aussen- und drei Innenplätzen gilt als nationale Talent-schmiede, in der die Beach-Nachwuchs-hoffnungen Court an Court mit den Top-teams an ihren Skills feilen.

Perfektionisten am WerkEin allwettertaugliches Beachvolleycenter mit Ganzjahresbetrieb zu haben, ist nicht selbstverständlich. Ebensowenig selbst-verständlich wie das Bestreben des Teams um Niklaus Balzli, das Beachcenter Bern, in welches das NLZ integriert ist, stetig zu perfektionieren. Mit dem jetzigen Status ist NLZ-Leiter Stefan Kobel denn auch sehr zufrieden: «Wir verfügen über Outdoor- und

Indoorfelder mit sehr gutem Sand, ein-wandfreie Netzanlagen und sogar einen Kraftraumbereich – die Grundbedürfnisse, um einen professionellen Trainingsbetrieb mit hoher Qualität durchzuführen, sind sehr gut abgedeckt.» Das nahezu perfekte Umfeld könnte aber auch dazu verleiten, einfach zu konsumieren und «an sich arbei-ten zu lassen», sagt Spitzenspielerin Nadine Zumkehr. Sie und ihre Partnerin Simone Kuhn schätzen das NLZ als ideale Trainings-stätte, weisen aber darauf hin, dass «wir Athleten unbedingt darauf achten müssen, weiterhin mitzudenken und an uns selbst zu arbeiten – nur so kommen wir weiter».

Hier werden heisse Eisen geschmiedetAuch personell konnte das NLZ weiter zu-legen: Mit Jean-Charles Vergé-Dépré er-hält Claudia Laciga, die Trainerin des SEAT

National Team der Frauen, willkommene Verstärkung. Jean-Charles hat bereits Ni-cole Schnyder-Benoît/Simone Kuhn an die Olympischen Spiele 2004 in Athen und Si-mone Kuhn/Lea Schwer nach Peking 2008 geführt. Er reiht sich damit nahtlos ins mit ehemaligen Spitzenathleten und erfahrenen Toptrainern bestückte NLZ-Trainerteam ein. Aus dem Spielerinnenkader haben sich Ro-mana Kayser und Joana Heidrich zu einem neuen Team formiert und bestritten bereits erste World Tour-Qualifikationsspiele. Eines von vielen Beispielen, das unterstreicht: Das NLZ ist DIE Talentschmiede!

Im NLZ ist nicht nur der Sand vom Feinsten

Vorzügliche Infrastruktur, geballte Trainerkompetenz. Dass der grösste Teil des Beachvolleyball-Nationalkaders im Nationalen Leistungszentrum (NLZ) trainiert, dafür gibt es triftige Gründe.

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Auf dem SEAT National Team ruhen die Zukunftshoffnungen des Schweizer Beachvolleyballs.

Leading Sponsor

Partner

Supplier

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Marc Schiess

«Wir konnten es erst selber fast nicht glau-ben», sagt Nina Betschart und strahlt den Moderator der SF-Sendung «Glanz und Gloria» an. Glauben, dass sie und Joana Heidrich an diesem Abend auf dem ehr-würdigen Schloss Lenzburg den von der Schweizer Sporthilfe vergebenen Preis als «Nachwuchsteam des Jahres 2011» entge-gennehmen durften. Geehrt wurden die beiden Beachvolleyballerinnen für ihre his-torische Leistung an der U21-WM im Sep-tember 2011: In Halifax (Kanada) gewannen sie sensationell die Goldmedaille (siehe Swiss Volley Magazine 2011-3). Beachvolleyball-WM-Gold gabs bisher noch nie für die Schweiz. Bereits einmal wurde hingegen ein Frauen-Beachteam mit dem Sporthilfe Nachwuchs-Preis ausgezeichnet: Vor zwölf Jahren erhielten ihn Isabelle Forrer und Melanie Schönenberger für ihre Silber-medaille an der U20-EM 2000.

Unbeschwert aufgespieltDer Gewinn der Goldmedaille ist umso höher einzuschätzen, als dass Joana und Nina erst wenige Tage vor dem Turnier wussten, dass sie zusammen spielen werden. Grund war der krankheitsbedingte Ausfall von Joanas vorgesehener Partnerin Anouk Vergé-Dépré. Der dadurch wegfallende sportliche Erfolgs-druck habe ihnen eine Lockerheit gegeben, die zur Siegesserie führte, sind sich Nina und Joana einig. Trotz des Vollerfolgs ist je-doch keine gemeinsame sportliche Zukunft in Sicht, denn beide Spielerinnen wissen um den Wert ihrer Teampartnerinnen. Die vier Jahre ältere Joana spielt neu mit Romana Kayser regelmässig auf der Swatch FIVB World Tour, und Nina bildet weiterhin mit

Nicole Eiholzer ein eingeschworenes, erfolg-reiches Team (siehe SVM 2011-4).

Rio de Janeiro als FernzielWas verändert sich, wenn man WM-Gold gewinnt? Die beiden Spielerinnen machten unterschiedliche Erfahrungen. Joana spürt nach dem Titel einen gewissen, selbstaufer-legten Druck, mit dem sie umzugehen lernen muss. Dafür stieg der Bekanntheitsgrad, und so wird Joana auch mal von fremden Leu-ten auf der Strasse angesprochen. Keinen grossen Unterschied zu vorher stellt Nina fest: «Ich habe das Gefühl, noch ziemlich

gleich behandelt zu werden.» Sie bemerkt aber, dass die Erwartungen von anderen und auch die Ansprüche an sich selber gestiegen sind. Doch will sie sich nicht unter Druck set-zen und «einfach immer alles geben». Zum Beispiel nächstes Jahr an den U18-Europa-meisterschaften: «Letztes Jahr haben Nicole und ich ja überraschend EM-Silber geholt, und wir möchten dieses Resultat 2013 be-stätigen.» Auch Joana hat ein Ziel, worauf sie hinarbeitet: «2016 möchte ich gerne an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen und ein gutes Resultat erzielen. Oder gar eine Medaille holen.»

Glanz und Gloria für Nina und Joana

Das sensationelle U21-WM-Gold hat Folgen: Joana Heidrich und Nina Betschart sind mit dem Sporthilfe Nachwuchs-Preis als bestes Nachwuchs- team des Jahres 2011 ausgezeichnet worden.

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pyAusgezeichnet: Nina Betschart (links) und Joana Heidrich, U21-Weltmeisterinnen 2011

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PHIL DALHAUSSER (USA) – JULIANA (BRA) – PATRICK HEUSCHER (SUI)

GSTAAD2.– 8.7.2012www.beachworldtour.ch

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Vom 2. bis 8. Juli findet der FIVB Beach Vol-leyball Swatch World Tour – 1to1 energy Grand Slam in Gstaad statt. Kurz vor den Olympischen Spielen demonstrieren die Topteams der Weltelite noch einmal ihr Kön-nen auf 1050 Metern Höhe. In Gstaad zeigt sich also, wer bei Olympia ganz vorne mit-mischen will. Und welche Schweizer Teams holen sich im Berner Oberland vor heimi-schem Publikum den letzten Motivations-schub für die Medaillenkämpfe in London?

Hochkarätige Side EventsGstaad bietet nicht nur sportliche High-lights. Es ist schon zur Tradition geworden, dass im Rahmen des Turniers das Event Fo-rum Gstaad stattfindet. In diesem Jahr geht

es am 5. Juli um das Thema «Social Media». Unter anderem treffen im Podiumsgespräch unter dem Titel «Zwitschern erlaubt!» SVP-Nationalrätin Natalie Rickli und SP-Natio-nalrat Matthias Aebischer aufeinander.Beachvolleyball in Gstaad bedeutet auch beste Unterhaltung, Partystimmung und Tanzen bis in die Nacht. Am Donnerstag-abend wird nach den Spielen das Netz ein-gerollt – dann findet mitten auf dem Center Court die grosse Zumba-Nacht in Gstaad statt. Und am Wochenende wird bei der grossen Beachparty abgetanzt.

«Beachfeeling» rund um die UhrDer Zeltplatz in unmittelbarer Nähe der Side Courts bietet günstige Übernachtungsmög-

lichkeiten und das richtige «Beachfeeling» Tag und Nacht. Neben Duschen und WC-Anlagen stehen Grill- und Picknickstellen, eine gemütliche Forrest Ground Lounge mit Bar, Slacklines und ein Volleyballfeld zur Verfügung. Mit FLYER-Bikes bewegen sich die Fans kostenlos zwischen Side Courts und Center Court.

Zug fahren und profitierenWer mit dem Zug nach Gstaad reist, pro-fitiert von vergünstigten Tickets (SBB RailAway-Angebot 20% auf Tickets sowie auf Bahnfahrt)! Ab sofort sind die Tickets an allen Bahnhöfen oder beim Rail-Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schwei-zer Festnetz) erhältlich.

Aus der Höhe zum Saisonhöhepunkt

Auch in diesem Jahr zählt Gstaad zu einem von weltweit acht Grand Slam Turnieren der FIVB Beach Volleyball SWATCH World Tour. Mit Spannung werden die Spiele erwartet, schliesslich ist das Turnier in den Bergen eine der letzten Standortbestimmungen für die Teams vor den Olympischen Spielen.

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Beachvolleyball meets Alpenpanorama: Gstaad ist einzigartig!

Mehr Informationen:

www.beachworldtour.ch

www.sbb.ch/beachvolley

20% Rabatt!Alle Swiss Volley-Mitglieder erhal-ten einen Rabatt von 20 Prozent auf die Tickets für Donnerstag und Frei-tag. Einfach bis zum 15. Juni 2012 eine E-Mail mit Angabe der Lizenz-nummer, Anzahl Tickets an welchen Tagen und Adresse an: [email protected] schicken!

Page 36: Swiss Volley Magazine 2/2012

Wo sonst im Winter die Eisbahn steht, fi ndet Anfang Juli 2012 ein hoch dotiertes Beachvolleyballturnier, der „FIVB Beach Volleyball Swatch World Tour – 1to1 energy Grand Slam in Gstaad“, statt. Lassen Sie sich anstecken von dem Gstaader Beachvolleyballfi eber und erleben Sie mitreissendes Strandfeeling bei spannenden Matches und heissen Rhythmen.

- 4 Übernachtungen im Doppelzimmer Südseite- Reichhaltiges Frühstücksbuffet- 4x 4-Gang-Menüs am Abend pro Person- Tägliche Tea-Time mit hausgemachten Köstlichkeiten in der Hotelbar- 4-Tages-Pässe für das Beachvolleyballturnier pro Person- Täglicher Shuttle-Service zum Turniergelände- Freie Teilnahme am täglichen Animationsprogramm- Freie Nutzung des Fitness- und Wellnessbereichs

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Page 37: Swiss Volley Magazine 2/2012

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CEV Satellite Vaduz, 8.-12. August 2012

Während fünf Tagen im August wird eine der wohl kleinsten Hauptstädte der Welt zu einer Sandhochburg der Extraklasse. Hochkarätige internatio-nale Beachvolleyballspieler zeigen auf dem Rathausplatz inmitten des Vaduzer Zentrums ihre Ballfertigkeiten.

Liechtenstein wird von vielen Besuchern wegen dessen Kleinheit und Überschau-barkeit sowie wegen seines Charmes sehr geschätzt. Genau so ist das auch beim CEV Satellite Beachvolleyballturnier, welches in diesem Jahr dank der guten Resonanz und des tollen Anklanges bei den Spielern wie auch beim Publikum bereits zum achten Mal durchgeführt werden kann.

Dank den vielen freiwilligen Helfern werden im Städtle in Vaduz vom Mittwoch, 8. bis Sonntag, 12. August tolle Zweikämpfe im

Sand ausgetragen. Umrahmt von neu enga-gierten Tänzerinnen wird die Freude der Zu-schauer am Spiel im auf neu rund 1‘000 Sitz-plätze vergrösserten Stadion noch gesteigert. Speziell am Turnier in Vaduz ist auch der jährlich angebotene internationale Schieds-richterkurs, bei welchem die Teilnehmenden aus allen Ecken der Erde am Ende des Turniers ihre Auszeichnung erhalten. www.beachvolley.li

Beachturnier der Extraklasse

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Page 38: Swiss Volley Magazine 2/2012

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locarno, largo zorzi25–28 Maggio 2012

genève, rotonde du Mont-Blanc21–24 juin 2012

zürich, SBB railcitY12.– 15. juli 2012

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SchWeizerMeiSterSchaftBern, BundeSplatz05.–07. SepteMBer 2012

freier eintritt

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OrganisatorenTitelsponsor Co-Sponsoren

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Markus Foerster

Der im Frühjahr 2012 eingeweihte Arena-platz in Zug erlebte seine Beachvolleyball-Feuertaufe gleich mit einem internationalen Top-Event. Unter dem riesigen, ausladenden Vordach der Bossard-Arena, die als moderns-te Eishockey-Halle der Schweiz gilt, wurde vom 17.-19. Mai 2012 eines der beiden CEV Continental Cup Halbfinal-Turniere ausgetra-gen. Ausserdem erfolgte im Rahmen dieses Olympia-Qualifikationsturniers der Auftakt zur Coop Beachtour 2012.

Schweizer nutzen den HeimvorteilDie Schweizer Männer hatten in Zug die Chance, mit dem Heimpublikum im Rücken einen wichtigen Schritt Richtung Olympia-qualifikation zu machen. Doch Heimrecht bedeutet nicht zwingend auch Heimvorteil! Werner Augsburger, Direktor von Swiss Volley und als ehemaliger Olympia-Delegationsleiter von Swiss Olympic bestens mit dem grossen

Druck rund um Olympische Spiele vertraut, wies in Zug aber auf die positiven Aspekte des Heimrechts hin: «Vor eigenem Publikum ist der Druck zwar immer höher als irgendwo im Ausland.» Für die Spieler sei dies jedoch eine lehrreiche Erfahrung im Umgang mit Drucksituationen, die sich an Grossanlässen wie Olympia auszahlen könne.Heuscher/Bellaguarda und Heyer/Chevallier, die an diesem im Davis Cup-Modus ausgetra-genen Länder-Wettkampf die Schweizer Far-ben vertraten, hielten dem Druck jedenfalls stand und wahrten sich mit dem Finaleinzug die Chance auf einen zweiten Olympia-Quo-tenplatz (siehe S. 29-31).

Positives Echo von allen SeitenEbenfalls stark gefordert – und zwar gleich doppelt – war Organisator Christian Wan-deler, der auf ein eingespieltes Team zählen konnte. Neben dem CEV Continental Cup

war Zug nämlich zugleich erster Turnierstopp der Coop Beachtour 2012. Wandelers Bilanz fällt trotz der hohen Arbeitsbelastung über-aus positiv aus: «Der Arenaplatz hat sich als echte Alternative zum Vorstadtquai erwiesen, wo wir die letzten Jahre stationiert waren.» Der gedeckte Center Court unter dem Dach der Bossard-Arena sei bei schlechtem Wet-ter ein grosser Vorteil, erklärt Wandeler. Und auch der Zuschauerzuspruch sei sehr gut ge-wesen, obwohl sich der neue Platz natürlich noch nicht als typische Zuger Passantenlage etabliert habe. Besonders gefreut hat sich Christian Wandeler aber über das Feedback der Spieler: «Die Athletinnen und Athleten waren durchs Band begeistert von den her-vorragenden Rahmenbedingungen.»Bereits im Spätsommer kommt es zum nächs-ten Rendez-vous der Beachvolleyballer auf dem Arenaplatz. Vom 24.-26. August  2012 geht in Zug die Coop Junior Beachtour Schweizermeisterschaft über die Bühne.

Ein Hauch von Olympia in Zug

Die Schweizer Beachvolleyballer genossen beim CEV Continental Cup Halbfinal in Zug Heimrecht. Heyer/Chevallier und Heuscher/Bellagurda nutzten den Heimvorteil und wahrten die Chance der Schweizer Männer auf einen zweiten Olympia-Quotenplatz.

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www.sinalco.ch

SINALCO wünscht euch erfrischende Momente im Sand.

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Marc Schiess

Die Sonne zeigt ihr breitestes Grinsen. Wer kann, stellt seine Einkaufstaschen ab und nimmt im Schatten eines lauschigen Res-taurants der Sihlcity Platz. Während es der Durst mit einem gelb-roten Schweizer Kult-getränk zu tun kriegt, weht ein feiner Duft von Sand hinüber. Tatsächlich: Auf dem grossen Innenhof des Zürcher Shopping-centers wird Beachvolleyball gespielt!

Sechs Austragungsorte – sechs TrefferGenau – Sihlcity ist dieses Jahr neuer Aus-tragungsort der nationalen Sinalco Beach-tour A2. Die attraktiven Lagen, an denen die Turniere stattfinden, sind ein Hauptmerkmal der kleinen, aber feinen Tour. Weitere Bei-spiele gefällig? Der zweite neue Turnierort ist in der idyllischen Seebucht von Spiez ge-legen. Seeanstoss hat auch Murten, und in

Bellinzona wird das Turnier in unmittelbarer Nähe der zum UNESCO-Welterbe gehören-den drei Burgen ausgetragen. Zwei weitere Turnier-Höhepunkte befin-den sich seit über zehn Jahren traditionell in Sursee und im baselländischen Laufen. Inmitten der «Städtli», umgeben von histo-rischen Gassen, ergibt sich ein spannender Kontrast zwischen den Sandsteingemäuern und den Sandfeldern.

Sprungbrett für JungeDie reizvolle Umgebung interessiert die Spie-lerinnen und Spieler allerdings höchstens am Rande. Ihr Fokus liegt auf der sportlichen Leistung und der Perspektive, welche ihnen die Sinalco Beachtour A2 bietet. Speziell jun-ge Nachwuchstalente kriegen hier die Mög-lichkeit, mit starken Leistungen wertvolle

Punkte zu holen. Punkte, die ihnen das Tor zur Coop Beachtour öffnen.

Turniere mit LokalkoloritAuf die Beine gestellt werden die lokal ver-ankerten Turniere übrigens von ehrenamtli-chen Organisatoren wie beispielsweise dem siebenköpfigen Organisationskomitee in Sursee unter der Leitung von Walter Kauf-mann, welches das Beachturnier «seit 13 Jahren in gleicher Besetzung» durchführt. Der Turnierverantwortliche schwärmt vom bewährten Konzept, Spitzenvolleyball mit Plauschvolleyball zu verbinden. Nebst den Topteams spielen in Sursee nämlich auch 24 Plauschteams mit, was die Zuschauerzahl noch zusätzlich erhöht.

Die Sinalco Beachtour A2 macht Durst auf mehr

Sun, Fun und eine Menge Sand sind die Zutaten der beliebten Sinalco Beachtour A2. Wesentlich zum Erfolg der Tour tragen die speziellen Turnier-standorte und die jungen, talentierten Teams bei.

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Die Sinalco Beachtour A2 – das ideale Sprungbrett für ambitionierte Nachwuchsathleten.

Mehr Infos zur Sinalco Beachtour A2:

www.sinalco.ch > Beach Tour

Page 42: Swiss Volley Magazine 2/2012

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Übrigens…Beachvolleyball: Neue Regelung für

oberes Zuspiel (U15 bis U21)

Häufig gab das obere Zuspiel an Jugendturnieren und

–trainings Anlass zu Diskussionen: War das Zuspiel

nun geführt oder gab es einen Doppelkontakt? Die

Nachwuchskommission Beachvolleyball möchte mit

einer Vereinfachung der Handhabung das obere Zu-

spiel im Jugendalter fördern. Auf Stufe U15 sollen der

Spielfluss und die Spielfreude im Mittelpunkt stehen.

Einzig Bälle, die nicht mit einer erkennbaren Zuspiel-

technik gespielt, sondern klar gefangen werden, müs-

sen abgepfiffen werden. Der Service darf weiterhin

nur unten (mit Manchette) angenommen werden.

Technisch etwas anspruchsvoller wird es auf Stufe U17: Bälle, welche in den Händen der Spieler zu einem sichtbaren

Stillstand kommen, müssen gepfiffen werden. Für die Doppelberührung wird die gleiche Interpretation wie im Hallen-

volleyball angewendet: Nur deutlich sichtbare und offensichtliche Doppelberührungen werden gepfiffen. Auf Stufe

U19/U21 ist das technische Niveau der Spitzenspieler vergleichbar mit der A-Tour. Es gilt daher die gleiche Regelung

wie für nationale Turniere.

Für alle Kategorien gilt weiterhin: Wird der Ball mit oberem Zuspiel übers Netz gespielt, muss der Ball rechtwinklig

zur Schulterachse gespielt werden.

Weitere Infos:

www.volleyball.ch > Swiss Volley > Services > Downloads > Beachvolley > Regelung oberes Zuspiel U15 - U21

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Juniorinnen besiegen HollandDas Schweizer Juniorinnen-Nationalteam erspielte sich am CEV Junior EM-Qualifikations-turnier in Bardejow (Slowakei) eine ausgeglichene Bilanz. Fast hätte es sogar für die nächste Qualifikationsrunde zur EM 2012 gereicht. Gegen Aserbaidschan und Holland setzten sich die Schweizerinnen durch, mussten sich aber gegen die Slowakei, Österreich und Bulgarien geschlagen geben. Der Match gegen die Holländerinnen war besonders hart umkämpft: Nachdem der vierte Satz mit 31:33 verloren ging, drehten die Spielerinnen von Nationaltrai-ner Florian Steingruber im fünften Satz das Spiel zu ihren Gunsten (15:12) und gewannen verdient mit 3:2.

Das Positive überwiegt, haben die Juniorinnen doch nicht nur eine starke Teamleistung gezeigt, sondern belegten auch in der Statistik Top-Plätze: Elena Steinemann (Swiss Volley Youngster of the Year 2012) führt die Rangliste der Best Scorer und Best Spiker an. Als beste Blocke-rin wird Martina Halter geführt. Übrigens: Elena gehört bereits seit letztem Jahr zum Kreis des Elite-Nationalteams, Martina wurde für diesen Sommer ebenfalls aufgeboten (siehe auch S. 9-10 und S. 44-45). Mit der Integration der zwei Nachwuchstalente wird das Kader im Hinblick auf die Vorbereitung der EM 2013 verjüngt und verstärkt.

Weitere Infos: www.cev.lu > Volleyball > European Championship > Junior > Women > 2nd Round > Pool B

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How to speakAnlässlich des EM-Qualifikations-spiels Schweiz-Kroatien (siehe S. 12-13) hat Swiss Volley den Speakern aller Nationalliga- Vereine einen Workshop ange-boten, bei dem unter der Leitung von Speakerprofi Sven Rauten-berg praktisches Know-how erarbeitet wurde. Gleichzeitig wurde die Grundlage für das Speaker-Handbuch 2012/13 ge-legt. Die Klubs werden das Hand-buch, welches die wesentlichen Textbausteine für alle möglichen Standardsituationen im Hallen-volleyball enthält und in den drei Sprachen deutsch, französisch und italienisch

erscheint, ab der kommenden Saison erhalten. Die 26 Teilnehmenden konnten beim anschliessenden EM-Qualifikationsmatch gleich die praktische Umsetzung der erarbeiteten Inhalte mitverfolgen: Sven Rautenberg amtete zusammen mit Workshop-Teilnehmer Walè Frangi als Speaker.

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Ehrenpräsident verstorben

Franz Schmied ist Ende März im Alter von 81 Jahren verstorben. Mit ihm verliert der Schweizer Volleyball eine der prägendsten Persönlich-keiten. Schmied (im Bild rechts bei der Verleihung der CEV-Ehrennadel) war von 1968 bis 1982 Zentralpräsi-dent des damaligen Schweizerischen Volleyballverbandes. In dieser Zeit vervielfachten sich die Lizenzen. Mit seiner freundlichen, direkten und zupackenden Art hatte Schmied diese ersten Boomjahre entscheidend mitge-prägt. Auch in der Sportkommission des CEV sowie als FIVB-Finanzchef und Vizepräsident trug Schmied mit seinem Engagement massgeblich zur weltweiten Entwicklung, Verbreitung und Modernisierung des Volleyball-sports bei. Bei Swiss Volley bekleidete Franz Schmied bis zuletzt das Amt des Ehrenpräsidenten. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

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Die Routiniers könnens noch!

Mit nie endender Freude am Spiel und feiner Selbst-

ironie haben 23 Teams mit Namen wie «Oldtimer»

oder «Golden Girls» an den Senioren-Schweizermeis-

terschaften teilgenommen und damit bewiesen, dass

sie noch keinesfalls zum alten Eisen gehören. Neben

vielen ehemaligen Spitzenspielern wurden auch eini-

ge noch aktive Hochkaräter wie beispielsweise Dritan

Cuko, Spielertrainer von Chênois Genève Volley und

somit frischgebackener Schweizermeister, gesichtet.

Diese vier Teams holten sich in Biel am Wochenende

vom 5. und 6. Mai den Meistertitel: Never Ending Story (Frauen, Kategorie A), Appenzeller Bären (Frauen,

Kategorie B), Les copains d‘abord (Männer, Kategorie A) und Hillbillies (Männer, Kategorie B).

Ranglisten und Fotos:

www.volleyball.ch > Indoor Volleyball > Meisterschaften > Senioren-SMs > Senioren-SM 2012

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Daniela Senn

Begonnen hat alles in der Turnhalle in ihrem Heimatdorf Alpnachstad. Martina Halter gehörte im Alter von 11 Jahren der Meitli-riege an, und gelegentlich stand Volleyball auf dem Programm. Als sie sich eines Tages zusammen mit den anderen Mädchen einen Match von Volleya Obwalden anschaute, wurde sie entdeckt. Dass die Vereinsverant-wortlichen auf sie aufmerksam wurden, war kein Zufall. Schon damals fiel Martina mit ihrer Grösse auf, überragte sie doch nicht nur die gleichaltrigen Mädchen bei weitem, sondern auch die meisten erwachsenen Frauen. Sie wurde zu einem Volleyball-Anfängerkurs des Vereins motiviert. Schon nach kurzer Zeit war sie zu stark für dieses Niveau und wechselte zu den U14-Juniorinnen. Martina war von dieser Sportart so begeistert, dass sie zusammen mit ihrer Schwester Nadja stundenlang im Garten Volleyball spielte. Die Hecke vor dem Haus diente dabei als Netz. Die Mutter erinnert sich: «Die beiden waren kaum mehr zu bremsen. Sie spielten oft, bis es dunkel wurde.»

Erste Erfahrungen auf nationalem NiveauWer weiss, vielleicht hat auch das dazu bei-getragen, dass Martina schnell besser wur-de. Nach einem halben Jahr nahm sie bereits

an den U14-Schweizermeisterschaften teil. Rückblickend sagt das aufgestellte Nach-wuchstalent: «Damals hatte ich noch keine Ahnung von Volleyball. Durch meine Grösse hatte ich aber viele Vorteile.» Ein Jahr spä-ter nahm sie erneut an der U14-SM teil und wurde als beste Spielerin des Turniers aus-gezeichnet.

Kurze Zeit später erhielt sie ein Aufgebot der Jugend-Nationalmannschaft. Im Sichtungs-training war die Obwaldnerin ziemlich über-fordert. Erstmals musste sie auf dem Gross-feld Volleyball spielen. Ausserdem fand sie die drei Tage Training extrem anstrengend. Sie dachte: «Das überlebe ich nicht.» Martina hat sich aber durchgekämpft und wurde im

Eine Grosse, die Grosses vorhat

Dank ihrer Körpergrösse von 1.90 m hat Martina Halter zum Volleyball gefun-den. In ihrer jungen Karriere hat sie schon viel erreicht. Doch die 18-Jährige will noch mehr – sie träumt von der EM 2013!

Die Stars von morgen – Martina Halter

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Martina (rechts) und ihre Schwester Nadja spielten früher stundenlang Volleyball im Garten.

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darauffolgenden Sommer für das Trainings-lager der Jugend-Nationalmannschaft auf-geboten.Mit 14 Jahren durfte sie in ihrem Stamm-verein Volleya Obwalden in das 1.Liga-Team wechseln. Schon in ihrer ersten Saison er-hielt sie kurze Einsätze. Die Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Nationalliga B, und der Trainer liess Martina bereits etwas häufiger spielen. Ein Jahr später, im Alter von 16 Jahren, gehörte sie bereits zu den Stammspielerinnen.

Vom Verletzungspech getroffenMartina war sogar schon so gut, dass sie mit der Juniorinnen-Nationalmannschaft 92+ an der EM-Quali 2010 teilnehmen durfte. Die meisten anderen Spielerinnen waren 1-2 Jahre älter als sie, trotzdem erhielt sie viel Einsatzzeit. Florian Steingruber, Trainer der Juniorinnen-Nationalmannschaft, sagte zu ihr: «Du wirst es einmal weit bringen.» Doch am Ende des Qualifikationsturniers folgte dann der Rückschlag: Martina verletze sich

am Knie und musste sich am Ende des Jah-res operieren lassen. An diese Zeit denkt das Jungtalent nicht gerne zurück. «Es machte mich traurig, dass ich für längere Zeit nicht Volleyball spielen konnte. Ich vermisste es so sehr.» Am 9. Mai 2011, genau an ihrem Ge-burtstag, durfte sie zum ersten Mal nach ih-rer Verletzung wieder in die Halle. «Das war das schönste Geburtstagsgeschenk!»Zum Glück wird sie seitdem vom Verlet-zungspech verschont. Die 1.90 m grosse Mittelblockerin konnte in der vergangenen Saison beschwerdefrei mit dem NLB-Team von Volleya Obwalden die Meisterschaft bestreiten. Im April nahm Martina zusam-men mit der Juniorinnen-Nationalmann-schaft erneut an der EM-Qualifikation teil. Obwohl sich das junge Team weder für die EM noch für die nächste Runde qualifizie-ren konnte, blickt Martina gerne auf das Turnier zurück: «Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ausserdem hatten wir im Team eine so gute Stimmung – das hat die Niederlage überdeckt.»

Traum von der EM 2013In den Gesprächen mit den Nachwuchsver-antwortlichen von Swiss Volley erhielt Mar-tina nach der EM-Quali eine Nachricht, wel-che sie so schnell nicht mehr vergessen wird. Sie hat die Chance, den ganzen Sommer mit der A-Nationalmannschaft im Stützpunkt in Zürich zu trainieren. «Als ich das erfah-ren habe, sind mir die Tränen gekommen», freut sie sich auf die Herausforderung und will alles geben, damit sie vielleicht sogar an der EM 2013, welche in der Schweiz und in Deutschland stattfindet, im Aufgebot steht. «Doch das ist zurzeit noch ein Traum», so die junge Volleyballerin. Wenn Martina mal nicht in der Halle steht, geniesst sie es, Zeit mit Nadja verbringen zu können. «Wir stehen uns sehr nahe», so die zwei Geschwister. Gerne gehen sie gemein-sam shoppen oder Kaffee trinken. Die Zeiten, in denen sie im Garten zusammen Volleyball gespielt haben, sind nun aber definitiv vor-bei. Verständlich – doch das «Extra-Training» hat sich für Martina definitiv gelohnt!

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Bereit für den nächsten Schritt: Im Juniorinnen-Nationalteam und bei Volleya Obwalden ist Martina Halter zur Leistungsträgerin gereift.

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Chapeau - Stille Stars im Blitzlicht

Andreas Eisenring

Seit Mai tritt er etwas kürzer: Nach 12 Jahren als Präsident des Tessiner Regio-nalverbandes (Swiss Volley Region Tessin) trat Luca Losa von seinem Amt zurück. «Ich bin allen sehr dankbar, die in all den Jahren mit mir so intensiv für den Tessi-ner Volleyball gearbeitet haben.» In dieser Zeit hätten sie doch einiges erreicht, vor allem im Nachwuchsbereich. Der 48-Jähri-ge ist sehr froh, dass sein Rücktritt nicht eine Lücke hinterlässt, wie das in manch anderem Regionalverband häufig der Fall ist. Es konnten nämlich Leute gefun-den werden, welche die Vorstandsarbeit fortführen werden. «Es ist jetzt wichtig, dass frische Kräfte kommen. Wir haben sicher mehr verwaltet – jetzt hoffe ich, dass die Nachfolger neue Ideen haben und diese auch umsetzen werden.»

Mit Volleyball zu spielen begonnen hat Losa als 15-Jähriger bei der SFG Locarno. Als er studienhalber nach Basel zog (Jurispru-denz an der Uni Basel), spielte er in 4.- und 3.-Liga-Teams. Mit 26 Jahren kehrte er nach Locarno zurück, wo er mannigfaltig aktiv wurde, sei es als Spieler, Mannschaftsver-antwortlicher, Schiedsrichter und ab 1996 als Vorstandsmitglied des Regionalverban-des. Eine besondere Erinnerung hat er an die Saison 1992/93, als ein politischer Konflikt seinem Klub auf einen Schlag viele gute Spieler bescherte. Wegen des Bosnienkrie-ges durften die zahlreichen Gastarbeiter, die vorwiegend im Sommer im Gastge-werbe tätig waren, aus politischen Grün-den das ganze Jahr in der Schweiz bleiben. «Eines Abends im Herbst hatten wir plötz-lich einen volle Turnhalle – mit vielen neuen, guten Spielern aus Bosnien», erinnert sich Losa. Dies führte zu einem Niveauschub, der

Locarno während ein paar Jahren die Zuge-hörigkeit zur 1. Liga bescherte. Und einige dieser Bosnier seien zu seinen besten Freun-den geworden. Nach seinem Rücktritt als Funktionär wird Luca Losa, der in Locarno als Zivilrichter amtet, weiterhin als Schiedsrichter tätig sein. Einmal pro Woche spielt er selber Vol-leyball oder hilft in der florierenden Nach-wuchsabteilung (neun Mädchenteams) mit. Er schätzt seinen Sport so sehr, weil dieser ebenso für Frauen wie für Männer geeignet

ist. Und dank seiner vielfältigen Tätigkeiten ist Losa in der ganzen Schweiz herumge-kommen und hat dadurch unser Land be-sonders schätzen gelernt.

Ein Traum ist in seiner langen Amtszeit aber unerfüllt geblieben: «Im Tessin sollten wir im Spitzenbereich die Kräfte bündeln. Mein grosser Traum wäre es, dass es bei den Frauen wie den Männern dereinst je ein Spitzenteam mit dem Namen ‹Svizzera Ita-liana› gibt.»

Luca Losa: «Ein Team ‹Svizzera Italiana› wäre mein Traum!»

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Impressum SwissVolleyMagazine•VerbandsorganvonSwissVolley•www.volleyball.ch

Auflage:Deutsch21400Exemplare,Französisch6700Exemplare•Herausgeber/Redaktion/Anzeigenverwaltung:SwissVolley,Zieglerstr.29,

Postfach318,3000Bern14,Telefon0313873757,Telefax0313873758,E-Mail:[email protected]•Adressänderung:Wendedichbitte

andenLizenzverantwortlichendeinesClubs•Chefredaktor:MarkusFoerster•Redaktoren:ThomasAmmann,AndreasEisenring,Melanie

Gamma,LuziaKunz,SandroMühlebach,MarcSchiess,DanielaSenn•Übersetzung:RenaudMoeschler•PrePress:Marti-MediaAG,Dorfstras-

se 2,3032Hinterkappelen,Telefon0319092828,E-Mail:[email protected]•Druck:Vogt-SchildDruckAG,Gutenbergstrasse 1,

CH-4552Derendingen•NächsteAusgabeNr.3/2012:27.September2012•RedaktionsschlussNr.3/2012:10.August2012

Olympia totalRückblick auf das olympische

Beachvolleyball-Turnier

NewstickerDie Schweizer Volleyballprofis Cédric Hominal und Joël Bruschweiler werden auch die kommenden Saison im Ausland bestreiten. Hominal, der mit Tours VB den Meistertitel gewann und in der Champions League spielte, wechselt innerhalb der höchsten französichen Liga zu Nantes Rezé Volley, das die vergange-nen Saison auf Rang 5 beendete. Bruschwei-ler bleibt trotz seiner schweren Knieverlet-zung (siehe S. 12-13) ein drittes Jahr beim deutschen Bundesligisten TV Bühl. Leandro Gerber kehrt hingegen nach einem lehrrei-chen Auslandjahr in Holland und Belgien zum TV Schönenwerd zurück.

Beachsommer 2012Rückblick auf die Höhepunkte des

Beachvolleyball-Sommers

Härtetest bestanden?Rückblick auf den Auftritt der Schwei-zerinnen an der CEV European League

Volero Zürich hat für die kommende CEV Champions League wiederum eine Wildcard erhalten. Neben Volero wird die Schweiz mit folgenden Teams im

Europacup vertreten sein: SAGRES NUC, Volley Köniz, Hôtel Cristal VFM und der VC Kanti Schaffhausen bei den Frauen,

Chênois Genève VB, PV Lugano und SEAT Volley Näfels bei den Männern.

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Partner-Sponsors

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Sponsors

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Vorschau Ausgabe 3|2012

Page 48: Swiss Volley Magazine 2/2012

ENJOYNEERING

DER NEUE SEAT IBIZA.

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