steiermarkmagazin klipp 2012/04

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Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M, Juni 2012 1,45 Euro KLAR • STEIRISCH • UNABHÄNGIG Jasmin Treffer Grenzgänger Top-Manager Peter Lazar stellte sich dem Ironman Hawaii Wird ihren Philipp nie sehen

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Augabe Juni 2012

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Jasmin Treffer

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Top-Manager

Peter Lazar

stellte sich dem

Ironman Hawaii

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Page 2: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

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...auch in Kleinmengen!

Page 3: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Klipp Aufgeklappt

Das haben Sie mit der vor Ihnen liegenden Ausgabe getan und so nennt sich

auch eine neue Veranstaltungsrei-he von uns. In dieser werden wir fast zeitgleich zum Erscheinen einer neuen Ausgabe regelmäßig Personen und Persönlichkeiten zu Wort kommen lassen, mit ihnen diskutieren, diejenigen vorstellen, die Besonderes geleistet haben, einem ausgefallenen Hobby nachgehen. Ganz getreu unserem Motto: Für Leser, denen Vorder-gründiges nicht genügt.

Sehr verehrte Leser, Sie haben eine Ausgabe vor sich, die sich auch von ihrem Erscheinungsbild her, ich hoffe auch in Ihrer Beur-teilung, zum Vorteil verändert hat, indem sie noch lesbarer gewor-den ist. Und dies trotz höherer

Seitenanzahl. Manches ist neu bei uns. Die Klipp Zeitschriften Gesellschaft ist eine strategische Partnerschaft mit der Arlati Consulting eingegangen. Diese verfügt über ein gutes Netzwerk für den Verkauf, ist mit bedeuten-den Wirtschaftsunternehmen des Landes gut vernetzt, sodass sich auch der Kundenkreis an Inseren-ten erweitern wird und wir Ihnen, davon gehe ich aus, noch mehr Qualität auch vom Inhalt her bieten können. Ich persönlich war mit Carlo Arlati schon vor zwei Jahrzehnten an einem Medienun-ternehmen – und zwar dem „Gra-zer“ – beteiligt. „Möge die Übung diesmal besser gelingen“, heißt es in einem alten Spruch. Das ist unser Ehrgeiz für die Zukunft.

Jürgen Lehner

Hinein­gehört ...

Sie haben ein Smartphone? Dann bitte scannen, lassen Sie sich überraschen.

Hier sind die Apps dazu: Qrafter - QR Code Scanner und Generator im Appstore bzw. Barcode Scanner | ZXing Team im Android Market

Nächster Erscheinungs termin: 28. Woche

imprEssum

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG,

8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122

[email protected]

Officemanagement:Isabella Hasewend

Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner,

Ali Rosker, Reinhard Schuch, Daniel Correia, Helmut Dietl, Karin Klug, Marguerita Fuller,

Maximilian Rombold, David Donnerer, Elisabeth Hewson, Michaela Vretscher.

Produktionsleitung:Isabella Hasewend

Produktion: Martin Druschkowitsch,

Christian Wallner,Mag. Florian Offner

Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg

Druck:KOOTIS d.o.o., Slowenien

Abonnentenpreise: Jahresabo: € 14,53

Zweijahresabo: € 26,16 Studentenabo: 2 Jahre € 18,16;

1 Jahr € 13,08

Vertrieb: Hurtig & Flink

Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b.

www.klippmagazin.at

Aktuelle Gerichtsfälle, die unsere Kanzlei intensiv beschäftigen:

Die Kanzlei

Friedhofgasse 208020 Graz

Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

[email protected]

Mag. Georg Siarlidis Mag. Andreas Huber

Dr. Manfred Rath Dr. Gunther Ledolter Mag. Martin Sudi

Von einer positiven Fortbestehensprognose ist nicht mehr auszugehen, wenn über

2 Jahre fortlaufend bedeutende Verluste erwirtschaftet wurden und die laufenden

Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllt werden können. Versäumt der Geschäftsführer

entsprechende Sanierungsmaßnahmen, besteht für ihn auch die Gefahr einer persön-

lichen Haftung für offene Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge und im

Extremfall auch einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit (betrügerische Krida und

Betrug). Rechtzeitig handeln verbunden mit anwaltlicher Beratung ist daher

unbedingt notwendig.

Konsequenzen bei Überschuldung für GmbH-Geschäftsführer

Die Finanzkrise 2008 löste eine enorme Anhäufung von Schadenersatzansprüchen

geschädigter Anleger aus, die gegenüber Banken, Versicherungsmaklern und Vermö-

gensberatern bei eingetretenen Anlageverlusten geltend gemacht werden. In einer

Vielzahl von Gerichtsentscheidungen wurden Banken, aber auch Versicherungsmak-

ler und Anlageberater, die derartige Produkte verkauft oder vermittelt haben, zum

Schadenersatz an ihre Kunden verpflichtet, der ihnen dadurch entstanden ist, dass

die betreffende Geldanlage mit einem teilweisen oder gänzlichen Verlust des inves-

tierten Kapitals geendet hat. Als Grundsatz gilt, dass die Aufklärungspflicht umso

größer ist, je spekulativer eine Anlage und je unerfahrener der Kunde ist.

Haftung von Banken, von Versicherungsmaklern und Vermögensberatern

3KLipp Juni 2012

Page 4: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Inhalt SPOTS

06 Immer Vollgas Franz Wuthe feierte 250 Jahre07 Begeistertes Premierenpublikum Seefestspiele mit "Zirkusprinzessin" in Stubenberg

COVER

14 Philipp bleibt für sie unsichtbar Die Eltern Jasmin Treffer und Jakob Putz sind blind18 Peter Lazar: Ein Grenzgänger Den härtesten Härtetest bestanden: Ironman auf Hawaii

WIRTSCHAFT

21 Heimat für Europas größte Biobank Baustart für MED CAMPUS Graz

KULTUR

24 Fest für Top-Literaten Gerhard Roths Ausstellung anlässlich seines 70ers: "Im Irrgarten der Bilder"

HINTERGRUND

28 Erzbergrodeo: Die Gladiatoren von heute Auffi muss i!32 Hallo Andy Ein Nachruf der anderen Art von Walter Fabian34 Steiler gehts nicht mehr David Lama schaffte als Erster die freie Besteigung des mystischen Cerro Torre in Patagonien

AUTO

50 Kaum noch Schlupflöcher Es ist Reisezeit, daher Verkehrssünder – Achtung!

GESUNDHEIT

56 Jeder kauft sich ein g'scheites Motoröl Haubenkoch Gerhard Fuchs und gesunde Ernährung

FREIZEIT

62 Mit lautem Schrei den Berg hinunter Ich will gleich noch einmal

STANDARDS

09 KLIPPer 22 Lilly Lotterblume65 Golftraining66 Urlaubstipps68 Bücher & Filme

Seite 14Philipp bleibt für sie unsichtbarDie Eltern Jasmin Treffer und Jakob Putz sind blind

Seite 18Peter Lazar: Ein GrenzgängerDen härtesten Härtetest bestanden:Ironman auf Hawaii

Seite 36Zurück im MurtalBei uns stimmt das Lebensgefühl

Seite 62Mit lautem Schrei den Berg hinunterIch will gleich noch einmal

Seite 28Erzbergrodeo: Die Gladiatoren von heuteJonny Walker gewann "Red Bull Hare Scramble"

Seite 56Jeder kauft sich ein g'scheites MotorölHaubenkoch Gerhard Fuchs und gesunde Ernährung

Seite 32Hallo AndyEin Nachruf der anderen Art von Walter Fabian

Foto: Gepa Pictures

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Foto: Stephan Friesinger

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5KLIPP Juni 2012

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X-plosion

ImmerVollgas

Schullin-Kollektion nah am Zeitgeschehen

Franz Wuthe feierte 250 Jahre und Weltrekord

Schullins „Elements“, ein Halsschmuck, für Franz Klammer (im Bild mit Hans Schullin).

6 KLIPP Juni 2012

Unternehmer, 31 Jahre Sachverstän-diger, 30 Jahre Abschlepp- und Ber-getransport, 30 Jahre Handel mit Waren aller Art und 5 Jahre Bauer. Das ergibt insgesamt die 250 Jahre. Als das Pflichtprogramm geschafft war – nämlich die Ehrung der ver-dienten Mitarbeiter, aber auch die Geburtstagsrede für Jubilar Franz Wuthe –, brachten die Musikgrup-pen „Quintessenz“, „Cäpt’n Klug und die Zwergsteirer“ und die junge Gruppe „Tyranny“ die nötige Ge-

Juwelier Hans Schullin aus Graz ist dafür bekannt, dass er seine

Kollektionen stets am Zeitgesche-hen orientiert. Die diesjährige war daher streng gehütetes Geheimnis, das bei der Präsentation gelüftet wurde. Heuer sind es gleich drei Einflüsse, die den Hintergrund der Kollektion „X-plosion“ bilden. Es ist das Ende des 5.000-jährigen Maya-Kalenders, das eventuell mögliche Explodieren eines nahe vorbeifliegenden Meteoriten auf

der Erde und die freundlichste Ex-plosion von 2012, die der Farben in der Mode. Glänzendes Meteorit-Metall erinnert an die vorbeiflie-genden Himmelskörper; Korallen, Feueropale und Mandaringranate versprühen genau dieses „Tangeri-ne Tango“ als Farbe, das die Mode-schöpfer auf ihre Fahnen geschrie-ben haben, und Nevada-Türkise geben mit ihrem giftigen Hellgrün die Akzente zu gleichfarbigen Armspangen aus Rochenleder.

burtstagsstimmung in die Halle. Die „Warm-up“ dafür erfolgte bereits beim Champagner-Empfang. Und wer mit dem Bruder sogar einen pro-fessionellen Caterer im Haus hat – der um vier Jahre jüngere Bruder Harald Wuthe versorgt in Zell am See unter anderem die Porsches oder Didi Mateschitz bei diversen Festen mit „Nahrung“ –, der muss sich um den Gaumengenuss für die Gäste nicht wirklich Sorgen machen „Hm, hm – das ist schwierig“, re-

agierten die Befragten ausweichend, wenn sie Franz Wuthe jemandem beschreiben sollten, der ihn nicht kennt, um sich dann auf eine Cha-raktereigenschaft rasch zu einigen: „Er hat Handschlagqualität.“ Franz Wuthe selbst – sichtlich gezeichnet von den Vorbereitungen der letzten Wochen und auch gerührt vom Bei-fall – sagte, er sei stolz, hin und wie-der als „Tschuschen-Werkstatt“ be-zeichnet zu werden. „Weil ja die Wie-ner „Tschuschen-Kapelle“ eine der

Das galt besonders für die letzten Wochen. Da putzten Franz Wu-

the und sein Team den Betrieb so richtig für die Geburtstagsfeier her-aus. Denn der Abend war in der gro-ßen Lagerhalle angesetzt, die ja sonst, salopp gesagt, als große „Rumpelkammer“ herhalten musste. An den weiß gedeckten Tischen und bei entsprechender Kerzen-Beleuch-tung saßen die Gäste, gleichsam „umrahmt“ von gebrauchten Kar-danwellen, Motoren, Stoßdämpfern, alten Möbelstücken und, und. – ein außergewöhnliches „Bühnenbild“.

„Gibt’s den Wuthe wirklich schon so lange?“, rätselten die prominenten Gäste, wie etwa Landesrat Christian Buchmann oder der Grazer Altbür-germeister Alfred Stingl. Das Ge-heimnis löste Moderator Gonzo Renger dann rasch auf. „Wir feiern heute 65 Jahre – das ist das Lebens-alter von Franz Wuthe –, dann feiern wir 50 Jahre Kfz-Techniker, 39 Jahre

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Äußerst großzügig: Geburtstagsgäste spendeten 2.000 Euro für guten Zweck.

Schlichtes Fahrzeug beim Einzug (im Bild mit seiner Gerti und Dackel Oscar), mit einem Lotus-Sportwagen als Weltmeister ging’s dann wieder hinaus.

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7KLIPP Juni 2012

Begeistertes Premierenpublikum

Seefestspiele mit „Zirkusprinzessin“ in Stubenberg

Lili und Anne Marie Schullin, Models mit Kollektion „X-plosion“

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Moderator Gonzo Renger und Altbürgermeister Alfred Stingl, Wuthe-Kunde der ersten Stunde.

Medaillen für die Mitarbeiter des Kfz-Wuthe-Elite-Camps.

LR Christian Buchmann, ein alter Wuthe-Bekannte, dankte für dessen Engagement.

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„Zirkusprinzessin“ in Stubenberg

kein Festival dieser Art im Unter-schied zu Niederösterreich, dem Burgenland oder gar Salzburg und Bregenz hat. Während sonst die Reformpartner Voves und Schüt-zenhöfer sich gerne bei jedem Dorffest ins Bild setzen lassen, „schwänzten“ sie die Premiere.

Keine glückliche Terminplanung ihrer Berater. Die Begeisterung des Publikums zeigte, dass diese unter-haltende, leicht verdauliche musi-kalische Sommerkost das ist, was in Stubenberg am See Zukunft ha-ben sollte. Und nicht zufällig ätzten prominente Besucher: „Wenn man denkt, dass da jährlich in den Tier-

garten eine Million Euro hinein-fließt und die Herbersteins davon auch ganz gut profitieren, ohne dass sie dafür einen Finger rühren, dann ist eine solche Ignoranz nicht zu verstehen.“

In der „Zirkusprinzessin“ geht’s thematisch nicht um den Konflikt zwischen Politiker und Bürgertum, sondern zwischen Adel und Bür-gertum. Aber dort gibt’s wenigs-tens ein Happy End. Nicht zuletzt auch am Premierenabend: Inten-dant Sepp Schreiner überreichte dem Rot-Kreuz-Präsidenten Ge-rald Schöpfer einen 5.000-Euro-Scheck für einen guten Zweck.

Es gab minutenlanges, rhythmi-sches Klatschen zur Musik des

Orchesters nach dem Schluss. Als Intendant Sepp Schreiner inmitten seines 60-köpfigen Ensembles ste-hend die Ovationen der 1.800 Pre-mierenbesucher entgegennahm, löste das klarerweise starke Emoti-onen bei ihm aus. Erstmals konnte er zu Hause zeigen – Schreiner lebt im nahen Pöllau –, dass er als Fest-spiel-Intendant weiß, wie man gute, spritzige, abwechslungsrei-che Operetten inszeniert. Ohne ei-nen Großsponsor oder Unterstüt-zung des Landes hat er auf eigenes Risiko das Projekt der Seefestspiele am Stubenbergsee mit der „Zir-kusprinzessin“ von Emmerich Kálmán Wirklichkeit werden las-sen. „Es ist ein Traum von mir in Erfüllung gegangen“, sagt er. „Ich bin hier viele tausend Runden um den See gelaufen und habe mir im-mer gedacht: Das hier wäre ein Platz, wo man so etwas machen könnte.“

Und nun ist es wahr geworden. Dort, in unmittelbarer Nähe des Strandbades, ließ er ein Theaterzelt mit sechs Masten hinstellen, das knapp 1.800 Besucher fasst. Bis zum 8. Juli spielt er jeweils am Wo-chenende mit seinem größtenteils aus Ungarn stammenden Ensemb-le den Operetten-Klassiker von Emmerich Kálmán.

Jeweils schon um 17:30 Uhr, so dass auch nachher noch genügend Zeit ist, dass die Besucher in den umliegenden Gaststätten, Bu-schenschanken den Abend ausklin-gen lassen können. Für die Region ein gutes Signal, weil natürlich auch der Bürgermeister von Stubenberg. Für die Region sind die Seefest-spiele ein gutes Signal. Darüber hi-naus auch für die Steiermark, die ja

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besten ihrer Art in Österreich ist.“ In einem Lotus sitzend, von den Mitar-beitern angeschoben, nahm Champi-on Franz Wuthe dann auch die Huldi-gungen seines Publikums entgegen. Denn mit 14.610 Tagen ist sein Be-trieb der absolute Rekordhalter, was die Öffnungszeiten in dieser Branche betrifft. Franz Wuthe ist 24 Stunden für seine Kunden da. So war gewähr-leistet, dass selbst am Geburtstags-abend die Einnahmen nicht ausfielen, musste doch der Abschleppdienst mehrmals ausrücken. Und bekannt-lich sind Abschleppungen in der Nacht besonders kostspielig. Was gibt es Angenehmeres, wenn du wäh-rend deiner eigenen Geburtstagsfeier nebenbei sogar noch Geld verdienst?

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Page 8: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Umjubelt in Mariazell

Freche Ideen für den Sommer

Nicht jeder feiert eineinhalb Jahre

Klienten auf Bürobesuch, drei Herren mit Dame: Carlo Arlati (vondevor AG), Stefan Fattinger (BFB Steuerberatung), Harald Stangl (Steiermärkische Sparkasse).

Nach dem Konzert in der Basilika, Jessye Norman geherzt von Bundespräsident Heinz Fischer: „Es war einmalig.“

So wie er’s gern hat: Werner Frömmel bei Werzer’s Saisoneröffnung (2.v.r.).

Frischer Pepp auch für die Herren, Flip-Flops und Holzpantoffeln.

8 KLIPP Juni 2012

Die Basilika in Mariazell hat in ihrer jahrhundertealten Geschichte

gekrönte, weltliche und kirchliche Häupter erlebt, aber zum ersten Mal eine Diva, die schon auf allen Bühnen der Welt gefeiert worden ist. Die ame-rikanische Sopranistin Jessye Norman präsentierte, begleitet vom Pianisten Mark Markham, unter dem Titel “The World of Sacred Music” Lieder von Jo-hann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart, Duke Ellington und Spirituals in einer der schönsten Barockkirchen Europas. Zu dem Benefizkonzert wurde Jessye Norman von der “Vereinigung der

Auch für den Grazer Notar Gerald Alberer war das die Ausnahme.

Sein 1-Jahres-Fest der Kanzleieröff-nung in der Kaiserfeldgasse musste er verschieben, weil seine Frau zu diesem Zeitpunkt krank war. Sie ist von Beruf Richterin, und da es ihr nun wieder gut geht, gab es grünes Licht für das Kanz-leifest. Obwohl Gerald Alberer erst seit eineinhalb Jahren die Kanzlei in Graz führt – vorher war er zehn Jahre in Le-oben und pendelte – blieb er dennoch

Freunde der Basilika Mariazell” einge-laden und nach ihrem großen Auftritt von Bundespräsident Heinz Fischer spontan geherzt. „Ich hab‘ sie schon öfters gehört, aber das war einmalig.“ Auch die übrige meist aus Wien ange-reiste Österreich-Prominenz huldigte der dunkelfarbigen Ausnahmekönne-rin. Mit ihren Sonderwünschen sorgte sie für Emsigkeit und Aufregung bei den Organisatoren, hinbis zu den TV-Leuten. Mehrmals wussten sich diese nicht mehr zu helfen, weil das Benefiz-konzert im Dezember ja auch im TV zu sehen sein wird und damit jedes Detail stimmen musste.

in Graz verankert. Und das kam auch durch das gut besuchte Fest zum Aus-druck. Vorgänger Alberers war Notar Grabenwarter. Dieser hatte sein Büro am Jakominiplatz. „Wir hätten dort al-les sanieren müssen, in der Kaiserfeld-gasse haben wir ein völlig modernes Büro anmieten können.“ Was Gerald Alberer besonders freut: Dass er nun täglich viel mehr Zeit für seinen Nach-wuchs hat, aber auch für sein liebstes Hobby – das Golfen.

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Nicht jeder feiert eineinhalb Jahre

Jeder Zeit ihr Kleid: Wenn die

modebewusste Gesellschaft

– egal ob jung oder alt – ihr Er-

scheinungsbild mit Elementen

aus der Volkskultur aufpeppt,

steckt das steirische Heimatwerk

dahinter. Präsentiert wurden

unter anderem mondäne Som-

meroutfi ts sowie Badeutensilien

und Toilettetaschen – wohlge-

merkt im Trachteneinklang. Und

sei’s nur durch den gediegenen,

aber nicht minder effektvollen

Einsatz des steirischen Panthers

– etwa bei Badetüchern oder

Strandtaschen. Hip, originell und

dennoch dem aktuellen Zeitgeist

entsprechend, zeigen sich auch

die Entwürfe der neuesten Flip-

Flops und Holzpantoffeln. „Unse-

re gesamte Auswahl ist phanta-

sievoll und farbenfroh gestaltet,

bei den Trachtenkleidern haben

wir besonderen Wert auf Alltags-

tauglichkeit gelegt“, so Monika

Primas, GF vom Heimatwerk.

Frischen Pep gibt’s außerdem

für den Herrn; mit einem Exklu-

siv-Gilet für drunter ist ihm die

Aufmerksamkeit der Damenwelt

gesichert. Alles in allem werden

diesen Sommer Stoffe verwen-

det, die Sportlichkeit, Eleganz

und Tracht vereinen, selbst der

Wirtshaustischdecken-Look er-

lebt ein Revival.

Österreichweit macht er alljährlich im Frühjahr mit der „Werzer’s

Saisoneröffnung“ auch auf sich aufmerksam. Denn da peilen rund

600 Gäste, aus allen Richtungen Österreichs kommend, Pörtschach

am Wörthersee an. In wenigen Wochen, am 7.7., muss man ins Navi

„Vitalhotel, Parktherme Radkersburg“ eingeben – so man klarerwei-

se eingeladen ist. Da feiert der Chef der Mandlbauer-Gruppe seinen

70er und schon jetzt kann man annehmen, dass es da hoch hergehen

wird und viel Prominenz beim „Happy-Birthday“-Singen die Gläser

erheben wird.

Werner Frömmel

Er liebt große Feste

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Page 9: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

9KLIPP Juni 2012

Umjubelt in Mariazell

Seit 1952 darauf vorbereitet

Nicht jeder feiert eineinhalb Jahre

Standing Ovations der Prominenz.

Gastgeber Notar Gerald Alberer mit Frau und Freddy Herzl.

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Ihn mag nicht nur seine Doris, sondern wahr-

scheinlich jeder, der ihn persönlich kennt.

Zumindest wissen wir im Klipp niemanden,

der auf Günther Huber schlecht zu sprechen

ist, ganz korrekt gesagt auf Kommerzialrat

Günther Huber. „Demnächst will ich etwas

feiern, worauf ich mich seit 1952 vorbereitet

habe: meinen 60er“, äußert er sich launig in

seiner Einladung für 17. Juni im Grazer Land-

haushof. Dort, wo klarerweise sonst nur die

wirklich Großen der Geschichte auftreten

dürfen. Aber Günther Huber ist ja mit den

Obersten im Lande gut, betreibt er doch im

Landtag das Buffet und die VIPs im Lande

geben sich bei ihm im Landhauskeller prak-

tisch die Klinke in die Hand. Sportlich war er

schon immer. Günther Huber joggt viel, spielt

gerne Golf und Tennis und

nur das zeitweilige leichte

Übergewicht verhindert

die großen Spitzenleistun-

gen. Auch originell war er

immer. Daher überrascht sein Geburtstags-

wunsch nicht: Anstelle anderer Geschenke

wünscht er sich persönliche Beiträge für

seine Erinnerungssammlung „Ein Mann, ein

Wirt“. Die will er sich zu einem Buch binden

lassen, um den Rest seines Lebens davon zu

zehren. Ganz egal, ob das Anekdoten, Balla-

den, Gedichte, Zeichnungen, Fotos, Hymnen,

Liebensbriefe (!) oder Anklageschriften sind

– für jeden Beitrag hat er der Einladung so-

gar ein Blatt Papier beigelegt. Und auch das

Buchcover gibt es bereits, wie man sieht.

immer. Daher überrascht sein Geburtstags-

gen. Auch originell war er

immer. Daher überrascht sein Geburtstags-immer. Daher überrascht sein Geburtstags-

Seit der Documenta in Kassel

wissen wir, dass Hunden und

Erdbeeren das Wahlrecht zusteht.

Ich gehe noch einen Schritt weiter

und behaupte, es sollten nur Hunde

und Erdbeeren wählen gehen. Wir

Menschen bleiben am Wahltag ge-

mütlich zu Hause und schauen, wie

alles gut wird. Tiere und Obst wis-

sen am besten, was die Erde braucht.

Selbstverständlich muss die Idee

noch ausgeweitet werden. Was ist

mit den Erdäpfeln, die vorbildlich

geerdet sind in ihrem Dasein und

außer ein bisschen Erde, Wasser

und Sonne nichts brauchen für ihr

Gedeihen? Im Gegensatz zu uns

Konsumtrotteln. Was ist mit dem

Kopfsalat, der über mehr wuchern-

des Kopfleben verfügt als so man-

cher zweibeinige Gierschlund, der

ihn gedankenlos vertilgt? Was ist mit

dem Kirschbaum im Garten, der

zeigt, wie schön und konstruktiv

Wachstum sein kann, im Gegensatz

zu sinnlosem Wirtschaftswachstum.

Schon wieder ein neues Auto, Han-

dy, Outfit, ein weiterer Überseeur-

laub – wozu? Was aber brauchen wir

wirklich? Nun, auf jeden Fall das

junge Obst und Gemüse, das jeden

Frühling auf wundersame Weise

sprießt, obwohl wir alles unterneh-

men, ihnen das Leben schwer zu

machen.

Wir Menschen sind atavistisch und

neandertalesk. Wir pflegen immer

noch das Recht des Stärkeren und

halten uns für Große, die die Kleinen

hemmungslos fressen können. Wir

glauben, die Erde ausbeuten, zube-

tonieren und mit unserem Müll end-

los verseuchen zu können. Mein

Hund ist da um Welten klüger. Er

weiß, was er an den Wiesen ringsum

hat, welch duftende Gräser und

Tierexkremente ihm da blühen. Nie

würde er eine Wiese für ein neues

Wohnprojekt, eine neue Shopping-

mall oder was immer uns auf den

Reininghausgründen erwartet, her-

geben. Nie würde er einen Baum

opfern, an dem seine Artgenossen

ihre Duftmarken hinterlassen ha-

ben. Er würde sich auch mit zehn

Kilo Leckerlis nicht „anfüttern“ las-

sen.

Die Prognosen für unsere Erde sind

nicht gut. Obwohl wir (noch) immer

älter werden, sind auch die Progno-

sen für uns nicht gut. Das Leben zwi-

schen Atomenergie, Klimaverände-

rung, Gletscherrückgang, Über-

schwemmungen, Feinstaub ist ge-

fährlich geworden. Besonders ge-

fährlich sind Vorwahlzeiten, weil da

die Politiker alles versprechen. Nach

der Wahl nehmen sie uns unsere

liebgewordenen alten Autos weg,

lassen den Feinstaub Feinstaub sein

und erhöhen die Steuern. Steuerhö-

hungen sind in Zahlen ausgedrückte

Phantasielosigkeit. Zugegeben sind

auch wir Bürger nicht besser und ge-

nauso gefährlich. Wir sind wie die

Politiker auch nur Menschen. Die

Politiker sind Menschen wie wir. Ge-

nau das ist das Fatale. Wir sollten

mehr Hunde sein. Oder Kopfsalat.

Oder Erdbeeren.

Gleichzeitig sind wir ungeheuer

klug, fatal klug. Der Paradephysiker

Anton Zeilinger hat auf der Docu-

menta einige Experimente gezeigt.

Zum Wahlrecht für Hunde konnte er

aber nichts sagen. Dafür sprach er

über die Eleganz von mathemati-

schen Formeln: Diese gelten dann

als schön, wenn sie mit möglichst

wenigen Symbolen eine Fülle an Er-

scheinungen darstellen. Aber hilft

uns das bei den globalen Problemen

unserer Erde? Hilft die Documenta

auch nur bei der nächsten Wahl? Es

ist Zeit, dass mein Hund wählen

geht. Er hat den besseren Riecher.

Reinhard Schuch

Erdbeeren und mein Hund gehen zur Wahl

Hubiläumsfete im Grazer Landhaushof

Werner Frömmel

Er liebt große Feste

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Page 10: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

„Glück im Unglück“: Nur Sekundenschlaf-Unfall befreite 15-Jährige aus der Gewalt eines Sittlichkeitsverbrechers.

10 KLIPP Juni 2012

stelle. Dort stieg sie in das Auto des 44-Jährigen. Was die Jugendliche nicht ahnen konnte: Die von ihm geschaltete Kleinanzeige „Babysit-ter gesucht“ war nur ein Vorwand, um ein Opfer zu finden.

Die Jugendliche SMSte ihrer Mut-ter: „Wir sind jetzt im Auto und fah-ren zur Familie.“ Plötzlich brach der SMS-Kontakt ab, die Mutter be-gann sich zu sorgen, versuchte ihre Tochter anzurufen. Erst nach mehr-maligen Anrufversuchen erreichte sie sie. Die Tochter hatte in der Zwischenzeit erkannt, dass sie es mit einem Gewalttäter zu tun hatte. Denn der Mann fuhr Richtung Slo-wenien. Es gelang ihr jedoch, ihr Handy auf „Annehmen“ zu schal-ten. Da hörte die Mutter ihre Toch-ter nur schreien und weinen und dann die Stimme des Mannes: „Das tun wir weg.“ Dann brach die Ver-bindung ab. Verzweifelt versuchte die Mutter wieder und wieder, ihre Tochter zu erreichen.

Geschockt vor Angst wählte die Mutter den Polizeinotruf. „Meine Tochter wurde gerade entführt“, schrie sie verzweifelt. Doch dort wollte man die Dramatik der Ent-

führungsgeschichte nicht wirklich glauben und verwies sie an ein Wachzimmer, wo sie die Anzeige machen sollte. Die Mutter eilte dann von zu Hause zu einem Wach-zimmer. Dort nahmen die Beamten die Daten auf und verständigten erst danach die Staatsanwaltschaft. Wertvolle Zeit war verstrichen, ohne dass es zu einer Fahndung ge-kommen war. Die viel zu spät ver-anlasste Handy-Peilung ergab, dass der letzte Kontakt im Raum Nestel-bach erfolgt war. Dort hatte der ab-norme Sittlichkeitsverbrecher die SIM-Karte an sich genommen. Das Handy war damit funktionslos ge-worden.

Rund 10 Stunden war die 15-jährige Jugendliche in der Gewalt des abnormen Sittlichkeitsverbrechers.

Dieser verließ Österreich, fuhr mit seinem Opfer nach Slowenien und nicht nach Kroatien, weil die 15-Jährige keinen Pass bei sich hat-te. Es ging wieder zurück in Rich-tung Österreich – auf Nebenstra-ßen. Er hielt auch mehrmals auf Waldwegen an. Dabei soll er der 15-Jährigen mehrmals eine

Schreckschusswaffe an die Brust gesetzt haben. Die Staatsanwalt-schaft: „Dabei ist es zu sexuellen Handlungen gekommen.“ Man muss keine besondere Fantasie ha-ben, um zu erkennen, dass das Mädchen in Todesangst und ge-schockt war. Was der Täter seinem Opfer wirklich antat, das wird erst die Verhandlung ergeben. Über Details wollen Staatsanwaltschaft und Polizei nicht informieren.

Worüber die Justiz ebenfalls keine Auskunft gibt: Warum die Beamten des Polizeinotrufs falsch reagierten. Eine sofortige Alarmfahndung mit Hubschrauber usw. hätte mögli-cherweise viel Leid abwenden kön-nen. So beendete erst der Unfall das Martyrium der 15-Jährigen.

Auch eigenartig: Nach eigenen An-gaben saß der Täter in Deutsch-land schon wegen Sexualdelikten 25 Jahre in Haft und Anstalten im so genannten Maßnahmenvollzug. Dort entließ man ihn, obwohl nicht wirklich gesichert war, dass er von seinem Trieb „geheilt“ war. Er woll-te sich in Graz zum Security-Mann umschulen lassen, um im Bahnbe-reich zu arbeiten.

Es geschah am 11. Mai: Ein Deutscher, der nahe Graz lebt,

verursachte auf der Pyhrnauto-bahn bei Wald am Schoberpass in den Morgenstunden einen schwe-ren Verkehrsunfall. Sekunden-schlaf ! Das Fahrzeug kam von der Straße ab und blieb auf dem Dach liegen. Der Lenker war offensicht-lich eingeschlafen. Er und seine 15-jährige Beifahrerin wurden ins UKH-Kalwang eingeliefert. Ein „Glück im Unglück“ für die 15-Jäh-rige, weil sie sich in der Hand eines abnormen Sittlichkeitsverbrechers befunden hatte. Anfangs hatte man im Spital angenommen, es handle sich bei den beiden Verletzten um Vater und Tochter. Das Kranken-hauspersonal war dann jedoch ge-schockt, als die 15-Jährige sich ei-ner Schwester anvertraute und ihre Geschichte erzählte.

Über das Internet hatte die Jugend-liche einen Job als Kinderbetreue-rin gesucht, um ihr Taschengeld aufzubessern. Dabei suchte ein Fa-milienvater für sein Kleinkind eine stundenweise Betreuung. Die Mut-ter war einverstanden damit, dass sie sich mit dem Vater traf. Treff-punkt war eine Straßenbahnhalte-

„Meine Tochter wurde gerade entführt“, alarmierte eine verzweifelte Mutter den Polizein-otruf 133. Doch dort reagierte man falsch, ver-wies die Mutter darauf, bei einem Wachzimmer die Anzeige zu machen. Eine verhängnisvolle Fehlreaktion, die die 15-Jährige durch „Glück im Unglück“ nicht mit dem Leben bezahlte.

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… haben in Graz die Radfahrer mit den neuen „Kollegen“ in Uniform. Aus drei Frauen und neun Männern besteht die Einsatzgruppe der Fahr-rad-Polizei, die im Sommer durchge-hend im Sattel sitzt. Vorbei sind nun die ruhigen Zeiten für Radfahrer. Die Fahrrad-Polizisten erkennt man auch nicht sofort, man glaubt, es seien Sportler. Da viele Fahrräder in Graz nicht die Ausstattung haben, welche die Straßenverkehrsordnung vor-schreibt, gibt es für Fahrrad-Polizisten ein breites Feld zum Einkassieren. Und man konnte sie in den letzten Ta-gen bereits an belebten Kreuzungen im Einsatz sehen. Da brauchen sie nur auf Klientel zu warten und bei je-dem Zweiten können sie zum Straf-zettel-Block greifen. Ziemlich teuer kommt auch das Telefonieren wäh-rend des Radfahrens.

Keine Freude …(Steuer-)

Geld-Vernichtung

Wie geht’s weiter?

Streit um Zuschauer-Tribünen im WM-Planai-Stadion

Siegverwöhnter GAK nach dem Umfaller gegen Hartberg

„Das ist ein echter Schröcks-nadel“, ätzt man im Rat-

haus in Schladming. Weil es zeigt, was „gute Planung und Abstim-mung“ der Verantwortlichen aus-macht. Ex-Skistar Hans Knauss durfte 150 Medienvertretern, prak-tisch aus Ländern der EU, einmal zeigen, wie steil es da die Planai hi-nuntergeht und dass die Vorberei-tungen des ÖSV für die WM per-fekt laufen und nahezu abgeschlos-sen sind. Wie perfekt – das zeigten

Schröcksnadel und Co. den Jour-nalisten am Beispiel des Planai-Stadions (nicht).

Nach den Vorstellungen des ÖSV soll das Stadion 25.000 Zuschau-ern Platz bieten. Durch den Ausbau der Planai-Talstation zum „Plane-ten Planai“ ist das aber kaum mög-lich. Denn der fixe Flügel des „Pla-neten Planai“ macht eine Aufsto-ckung der Tribünen fast unmöglich. Schon beim Weltcup-Finale im

März zeigte sich das Dilemma, dass man von den billigen Plätzen bessere Sicht hatte als zum Teil auf der VIP-Tribüne. Die soll nun be-trächtlich erweitert werden, weil dann natürlich die Einnahmen stark nach oben gehen. ÖSV-Präsi-dent Peter Schröcksnadel hat nun vorgeschlagen, den „Planeten Pla-nai“ zu „amputieren“ und den Flü-gel für die WM abzubauen. Einige hunderttausend Euro mehr oder weniger Kosten schrecken den ÖSV nicht. Geld spielt offensicht-lich kaum eine Rolle. Noch dazu, wo es zum großen Teil um öffentli-che Gelder geht. Und man kann ja einfach die Tickets teurer machen. Den Abbruch des Flügels wieder-um lehnen die Schladminger bisher entschieden ab. Ohne Wissen des ÖSV-Präsidenten Peter Schröcks-nadel sei kein maßgeblicher Aus-bauschritt erfolgt. Peter Schröcks-nadel aber will nichts von der Prob-lematik gewusst haben. „Wir lassen uns doch nicht als Schildbürger ab-stempeln“, ärgern sich die Schlad-minger. Noch ist keine gute Lösung oder ein vernünftiger Ausweg ge-funden.

Davor hat er schon das ganze Jahr über gewarnt und sich

Sorgen gemacht. „Es geht so schnell, wenn du bei den zwei Auf-stiegsspielen nicht eine gute Form erwischst, dann ist alles vergeblich gewesen“, warnte GAK-Präsident Benedikt Bittmann, wenn seine Mannschaft in den letzten Mona-ten in den Himmel gelobt worden ist.

Das Aus gegen Hartberg und der Verbleib in der dritthöchsten öster-reichischen Fußball-Liga – das ist eine ganz bittere Erfahrung für Bitt-mann. Hinzu kommt nun das Aus-rasten der GAK-Fans in Hartberg, das auch eine ziemlich saftige Geldstrafe nach sich ziehen wird. Alle Zeichen waren im roten Lager auf Red-Zack-Liga gestellt und da-mit auf Mehreinnahmen auch aus

den TV-Übertragungen. Nun wird es schwierig, das Budget von rund einer Million Euro weiterhin zu si-chern.In guten Zeiten Präsident zu sein, ist leicht, jetzt kommt die Be-währungszeit für Bittmann und die Seinen. Wie sorgte sich Bittmann doch wiederholt: „Das sind nur zwei Spiele. Und da muss alles pas-sen.“ Hat eh, aber nur bei den Hart-bergern.

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Keine Kontrolle, sorglos, ohne ver-nünftiges Konzept, dilettantisch. Für ein solches Handeln landen an-dere vor Gericht. Aber beim Deba-kel um das Kongresszentrum Euro-peum in Mariazell – bis zu 1.200 Gäste sollten dort tagen können – geht es ja „nur“ um rund 16 Millio-nen Euro Steuergeld, die da ohne entsprechende Kontrolle und Kon-zepte verpulvert worden sind. Eine Bank oder ein privater Gläubiger hätte die Verantwortlichen längst vor Gericht gebracht. Aber Politi-ker, die über derartige Riesenpro-jekte entscheiden, dürfen das ohne Qualifikation tun. Sie wissen es eben nicht besser, lautet die Ent-schuldigung dafür. Zum Glück ent-schied sich das Mariazeller Famili-enunternehmen Pirker, ein renom-mierter Hersteller von Lebzelten, das Kongresszentrum Europeum

für 600.000 Euro zu übernehmen, es umzubauen und dort auch eine Schaubäckerei zu machen.

Noch vor eineinhalb Jahren hatten die neue Europeum-Führung und der mehrköpfige Aufsichtsrat – alle waren vermeintliche Experten –, eingesetzt vom Mehrheitseigentü-mer Land Steiermark, vollmundig verkündet, das Europeum sei sa-nierungsfähig und habe gute Zu-kunftschancen als Kongress- und Seminarzentrum. Alles Schall, Rauch und Fantasie, denn der Ab-gang pro Jahr betrug bis zum Schluss eine Million Euro. Also ein Fass ohne Boden. Schon in der Bauphase versagte die Kontrolle des Landes und auch das Konzept selbst war blauäugig. Eine perma-nente Europa-Ausstellung sollte im Europeum in Mariazell installiert

werden, an der sich eben alle EU-Länder beteiligen sollten. Rund 150.000 Besucher – vor allem auch Jugendliche – wollte man damit an-sprechen. Zumindest acht Euro sollte jeder Besucher dalassen und dann wären schon 1,2 Millionen Euro in der Kassa. So einfach geht das, doch Papier ist ja geduldig, we-niger schon die Gutachter dieses Konzepts, die dafür zigtausende Euro kassierten.

Die Sache mit dem Europeum wur-de nie fertig gedacht und einer schiebt die Schuld auf den ande-ren, heißt es in Mariazell. Die da-malige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic – sie unterstützte das Kon-zept des Europeums – war einfach zu gutgläubig und die örtlichen Ho-teliers waren zu missgünstig. Denn nur mit einem eigenen angebunde-nen Hotel hätte das Europeum eine Chance zum Überleben gehabt. Doch die örtlichen Platzhirsche lie-ßen sich keine Konkurrenz vor die Haustür setzen. Die Pilgerscharen werden auch in Zukunft nach Ma-riazell kommen. Parallel dazu muss es aber gelingen, dass man das Ma-riazeller Land auch als attraktive

Tourismus-Adresse verkauft. Und dazu bedarf es einer zusätzlichen Hotel- oder Beherbergungsstruk-tur. Die Gemeinden von sich aus haben nicht die finanzielle Kraft, da Anschubfinanzierungen zu ermög-lichen.

Und da wäre noch eine „Kleinig-keit“, von der Voves und Schützen-höfer nie reden: Für die Gemeinden ist das Fiasko mit dem Europeum noch lange nicht Geschichte. Das Land hat zwar das Kongress- und Veranstaltungszentrum Europeum verkauft, doch die Gemeinden müssen noch immer einen 6-Milli-onen-Euro-Kredit zurückzahlen. Die können das aber nur schaffen, wenn das Land über andere Wege den finanzschwachen Gemeinden das nötige Geld dafür zukommen lässt.

Wie hieß es in den Prospekten voll-mundig: „Mariazeller Land … ein Geschenk des Himmels, mit fünf Sinnen im Herzen von Mariazell Kraft tanken, tagen und himmlisch feiern.“ Nun ist man endlich auf der Erde, hat allerdings keinen Boden unter den Füßen.

Mehr als grenzwertig

Die Anzahl von Personen, für welche ich in irgendeiner Art und Weise ehrenamtlich tätig geworden bin, dürfte bei etwa 1500 liegen, für ein-zelne bin ich aber durch Jahre hindurch immer wieder tätig geworden und auch gegenwärtig noch tätig. „Mehr als grenzwertig“ und wohl eindeutig „ausländerfeindlich“ ist der ohne Verfassernamen oder Quellenangabe veröffentlichte Artikel „grenzwertig“ auf Seite 27 der Klippnummer des April 2012. Es bleibt betreffend den Inhalt dessel-ben nur so viel zu sagen: Ohne gültige Aufenthaltsberechtigung für die Republik Österreich kann keine wie immer geartete Sozialleis-tung der Republik Österreich bezogen werden – keine solche des Bundes, keine solche des Landes und auch keine solche einer Ge-meinde! Mag. Flois Johann Georg e.h,

Ehre in der FremdeWegen seines Engagements und

seines unermüdlichen Einsat-zes für die Bettler und Obdachlosen in der Landeshauptstadt Graz hat sich eine Front von Landeshauptmann Franz Voves über den Grazer Bürger-meister Siegfried Nagl bis hin zu gleichdenkenden Bürgern formiert. Auch die finanziellen Unterstützun-gen für sein Wirken von Seiten des Landes und der Stadt strich man zu-sammen. Kürzlich wurde er in der

„Fremde“ im Essl-Museum in Klos-terneuburg vom Ehepaar Essl, Eigen-tümer von Baumax, für sein Engage-ment im Kampf gegen die Obdachlo-sigkeit in Österreich geehrt. Der „Essl Social Price“ wird jährlich an Sozial-unternehmer vergeben, die ein sozia-les Problem wirksam bekämpfen. Be-achtlich: eine Million Euro! Um diese Summe vom Land Steiermark und Graz zu „erbetteln“, müsste Pucher noch 100 Jahre leben …

Bettler-Anwalt Pfarrer Wolfgang Pucher:

Ärger geht’s nicht mehrBeim Flopp des Kongresszentrums in Mariazell:

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neue Wirtschaftslady Daniela Gmeinbauer

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120413 Inserat Pongratz 210x142.indd 1 06.06.12 12:59

Ihr laut Standesamtsurkunde angetrauter Mann Reinhold Gmeinbauer hat bereits

Karriere gemacht. Er ist vom einfachen Po-lizisten zum einflussreichen Medienmann aufgestiegen, Geschäftsführer der Tages-zeitung „Die Presse“ in Wien. Nun steigt Daniela Gmeinbauer im Rekordtempo die Karriereleiter hoch. Sie kommt aus der Werbe- und Eventbranche, führt dort eine Agentur. Erst am 1. Jänner 2012 hat sie in der Kammer die Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe übernommen, von Wolf-

gang Kasic, dessen Abgang bekanntlich nicht konfliktfrei war. Der erste Schritt ge-tan, der zweite folgt sogleich: Als neuer Präsident der Wirtschaftskammer war Ul-fried Hainzl vor zwei Jahren noch der strahlende Sieger, seine Karriere schien blendend zu verlaufen. Bis mit dem geplan-ten Ankauf eines Dienstwagens im eige-nen Unternehmen um 90.000 Euro er sich selbst zu Fall brachte. Er musste als Wirt-schaftskammer-Präsident zurücktreten und verliert nun auch noch seine Funktion

als Wirtschaftsbund-Obmann der Stadt-gruppe Graz. Erstmals wird damit eine Lady an der Spitze stehen. Und Gmeinbau-er hat gleich eine Botschaft an die Grazer, aber auch an Siegfried Nagl: „Wir brau-chen für Graz keine Umweltzone. Unsere Betriebe und die Menschen aus den Regionen dürfen aus unserer Stadt nicht ausgesperrt werden“, versucht sie gleich Profil zu gewinnen. Auch den Bruch der schwarz-grünen Koalition wertet sie als positiv.

„So geht das nicht weiter mit rot-schwarzer Freunderlwirtschaft, sie führt sowohl bundes- als auch lan-desweit zu einer Lähmung“, verkün-det der Landesobmann des RFW, Erich Schoklitsch. Die Großparteien erkennen die Bedürfnisse von Klein- und Mittelbetrieben nicht, stattdes-sen bediene man lieber die eigene Klientel. So etwa ziele das Engage-ment des Wirtschaftsbundes zu ei-nem hohen Anteil darauf ab, interne Arbeitsplätze zu erhalten. Ein weite-rer Kritikpunkt von Schoklitsch: „Die Geldvergabe der SFG macht Gegen-den wie Eisenerz oder Murau zu den

Mit der Fertigstellung des Messe-quartiers hat Graz ein Bauprojekt der Superlative abgeschlossen. Die Ge-meinnützige Wohnungsgesellschaft (ENW) hat in 29 Monaten Bauzeit eine sozial-ökologische Herberge aus dem Hut gezaubert. Selbst Bun-despräsident Heinz Fischer zeigte sich bei der feierlichen Eröffnung be-geistert. Unter einem Dach befinden sich Büroflächen, Seniorenwohnun-gen, eine Kinderkrippe, ein Gastro-bereich und nicht zuletzt 149 Woh-nungen sowie ein Studentenheim. Wie sich das verträgt? „Dieser Mix ist für Graz bislang einzigartig. Für ein gutes Miteinander wirken aber Sozi-alnetzwerke unterstützend“, so Vor-

Dummen.“ Zudem soll die Landes-hauptstadt – ohne mit dem zuständi-gen Referenten in der Landesregie-rung zu reden – zum Sperrbezirk für bis zu 300.000 Fahrzeuge erklärt wer-den: „Kleinbetriebe können auf da-mit verbundene Umstrukturierungen ihrer Fuhrparks nur schwer reagie-ren“, gibt Schoklitsch zu bedenken.

standsdirektor Alexander Daum. In Summe wurden 57 Millionen Euro investiert – ein Swimmingpool am Dach des Gebäudes ist Ausdruck der Moderne und dient nicht zuletzt der Entspannung. Der Ökopass garan-tiert höchst ökologisches Niveau, zu-mal ausschließlich schadstofffreie Materialien verwendet wurden.

Tausche Frau gegen Mann im Grazer Wirtschaftsbund

Blauer Rundumschlag Die Stadt in der StadtSteirische FPÖ-Oberhäupter wettern gegen Politstruktur, Umweltzone und Einsparungen bei Straßen.

erich Schoklitsch: „unternehmer haben mit unnötigen Hürden zu kämpfen.“ am Dach darf geplanscht werden: bundespräsi-

dent Heinz Fischer (2.v.l.), alexander Daum, Wolfram Sacherer und alois Oberegger, enW.

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Bange Zeiten für die Erzeuger

Bekanntlich ist Milch gesund – aber:Skandal bei Mazda

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Sie sorgten mit ihren Betrügereien dafür, dass Mazda Europe längere

Zeit negative Schlagzeilen lieferte. Ein Fressen für die Medien in Deutsch-land, aber auch in Österreich. Bei den Tricksereien ganz vorne dabei: ein ös-terreichischer Manager, der in Deutschland jobbte, aber dessen Ver-bindungen sogar bis Graz reichten. In einer bekannten Druckerei der Lan-deshauptstadt wurden hochwertigste und exklusive Prospekte für Kunden-kampagnen hergestellt. Dafür legten

Natürlich nützt Siegfried Nagl die Auflösung der grün-schwarzen

Koalition mehr als ein halbes Jahr vor der Gemeinderatswahl in Graz. Sie wird im Jänner 2013 sein. Die Koaliti-onsaufkündigung Nagls: Er verstehe die Grünen nicht, die sich gegen die direkte Demokratie stellten und die Befragung zum Kauf der Reininghaus-gründe durch die Stadt bremsten. Über den Ankauf und die geplante Umweltzone sollen die Grazer ab 29. Juni befragt werden. Die Grünen lehn-ten das ab. Jetzt will die SPÖ der ÖVP in der Stadtregierung dafür die nötige Mehrheit verschaffen.

Dass Siegfried Nagl die Wahl gewinnt, steht ohnehin außer Frage. Auf bis zu 40 Prozent kann die Nagl-ÖVP hoffen. Die SPÖ profitiert nun, weil sie die Be-fragung nicht verhindern will, und liegt bei 18 Prozent. Die Grünen halten bei 14 Prozent, laut einer jüngsten Umfra-ge. 11 Prozent entfallen auf die Kom-munisten und mit 15 Prozent werden die Freiheitlichen gehandelt. SPÖ-Chefin Martina Schröck und ihre Ge-nossen freuen sich natürlich darüber, weil die SPÖ in Graz nun wieder als Mitregierer und Mitentscheider wahr-genommen wird und sie damit wieder

die Verantwortlichen der Druckerei dementsprechende Rechnungen an Mazda Europe in Deutschland. Aber um im Geschäft zu bleiben, mussten sie über Umwege und still und heim-lich einen beträchtlichen Teil der Um-sätze wieder an die betrügerischen Manager abliefern. Kick-back heißt das im Wirtschaftsjargon. Als die Sa-che aufflog, wanderte der Druckerei-besitzer in U-Haft. Mittlerweile ging sein Unternehmen in Konkurs, steht seine Familie vor dem Ruin.

Chancen hat, als zweitstärkste Partei nach dem Wahlgang im Jänner dazu-stehen.

Die Nagl-Sympathisanten in Graz – mehrheitlich gehören sie dem ÖVP-Lager an – störte, dass er mit der Grü-nen Lisa Rücker gemeinsam Politik macht. Mit der Auflösung der Koaliti-on sind sie nicht mehr im Dilemma. Nagls Spekulation ist klar: Schafft er – unabhängig von der Wahlbeteiligung – die 40-Prozent-Marke oder liegt er knapp darunter, dann hat er im Jänner 2013 für die Zusammenarbeit im Gra-zer Rathaus drei Optionen: Die SPÖ mit Martina Schröck, die FPÖ mit Ma-rio Eustacchio und auch die Grünen mit Lisa Rücker. Was die Wahl zusätz-lich spannend macht: Die Stadtregie-rung wird von neun auf sieben Sitze verkleinert. Schafft Nagl selbst drei, dann braucht er für eine Koalition nur noch einen Partner mit einem Sitz und schon ist die Mehrheit im Stadtsenat gegeben.

Es ist hinlänglich bekannt, dass Milch gesund ist und hervor-

ragend schmeckt. Ob sie hinsicht-lich Rentabilität auch den produ-zierenden Bauern mundet, ist eine andere Frage. Nach guten Erzeu-gerpreisen im abgelaufenen Milchjahr blicken die Milchbauern nun mit Sorge in die Zukunft. „Die Mehrproduktion drückt auf den Endabnehmerpreis und lässt Han-delsrabattschlachten aufkom-men“, gibt Milchsprecher Fritz Zöhrer zu bedenken. In Deutsch-land zahlt der Konsument nur noch 59 Cent pro Liter, in Öster-reich befürchten die Bauern einen ähnlichen Preisabrutsch. Gleich-zeitig werden sie für deren Über-produktion „bestraft“. Die ent-sprechende EU-Zahlung beläuft sich auf 36 Mio. Euro, die muss jeder Bauer anteilsmäßig berap-pen. Angesichts der mit 2015 aus-laufenden Milch-Kontingentie-rung stellt sich für viele Bauern in diesem Zusammenhang eine Sinn- oder Gewissensfrage – die Spekulation bei Überproduktion erschwert eine vernünftige Wert-schöpfung.

Milchquote läuft aus

Damit sich die Milchbauern auf die Zeit nach 2015 vorbereiten können, verlangt Zöhrer von den Molkereien, neue Anlieferungs-systeme bekanntzugeben. „Im schlimmsten Fall müsste sich je-der Milchbauer mit dem Abneh-mer über den Preis herumstrei-ten“, so Zöhrer. Die Bedenken der Bauern gehen aber auch noch weiter, zumal man sich mit stei-

genden Produktionskosten kon-frontiert sieht. Seit 2005 sind die Betriebskosten horrend ange-schwollen, während die Erzeuger-preise nur um 20 Prozent anzogen.

Dazu LK-Vizepräsident Hans Resch: „Das ist mitunter ein Grund, warum viele Kleinbetriebe das Handtuch werfen. 1997 gab es in Österreich 77.000 Milchbauern, heute sind es kaum 37.000.“ Rü-ckendeckung kommt indes von Seiten der Bevölkerung. Laut einer LK-Umfrage legen 57% der Kon-sumenten Wert auf gute Milch-qualität und würden dafür einen höheren Preis in Kauf nehmen. Um Milchbetrieben in benachtei-ligten Berggebieten zu helfen, for-dert die LK ferner ein Weiterlaufen der EU-Förderungen, was auch Friedrich TIROCH von der OM begrüßt – er verweist auf die Wichtigkeit des Bauernstands und deren Qualitätsmilch: „Wir kön-nen nur mit entsprechend guter Milch Produktlinien wie ,Zurück zum Ursprung‘ oder ,Heumilch-Spezialitäten‘ vertreten.“

Es gibt ein wahres Wort, das da heißt: Wenn ich einen Hund schlagen will, dann finde ich immer einen Stecken. Umgewan-delt auf die Grazer Koalition heißt das: Wenn ich sie beenden will, finde ich immer einen Grund im Konflikt-Topf.

Der Tag der Milch (1. Juni) war einmal mehr Anlass, um auf den Stellenwert der Milch und Probleme ihrer Pro-duzenten aufmerksam zu machen.

Polit-Posse in Graz

Den Letzten beißen die Hunde?

Im Vorjahr wäre sie aufgrund des Sparstiftes schon beinahe

Geschichte gewesen, die Pend-lerbeihilfe des Landes. Nun ha-ben sich Soziallandesrat Sieg-fried Schrittwieser und Arbeiter-kammer-Präsident Walter Rot-schädl darauf geeinigt, diese um weitere zwei Jahre zu verlängern und sogar anzuheben. In den steirischen Medien lassen sie sich dafür feiern. Jeder Pendler bekommt damit um zehn Euro mehr. Das entspricht einem Mit-tagsmenü mit einem Getränk, Kaffee geht sich keiner mehr aus.

Kleines groß feiern

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Die Eltern, Jasmin Treffer und Jakob Putz, sind blind

Im Jahr 2004 nach der Matura in der HAK in Linz entschloss sich Jasmin in Graz Psychologie zu stu-dieren. „Ursprünglich wollte ich nach Wien, aber Wien ist doch viel zu groß“, erklärt sie. „Und das Zen-trum ,Integriert Studieren‘ an der Uni Graz hat mich mit seinen Infor-

mationen überzeugt. Dort wird der Studienalltag für mich organisiert.“ Die Mutter hat ihr Herzallerliebstes mittlerweile selbst in den Arm ge-nommen, Philipp brummelt so vor sich hin. „Ich hab den Jakob auf der Uni kennengelernt. Er sorgt für den technischen Support.“ Nach dem

Abschluss ihres Studiums möchte sie sich verstärkt mit Neuropsycho-logie beschäftigen. Klarerweise hat sie seit der Geburt kaum Zeit für die Vorlesungen. „Im Oktober geht dann Jakob in Karenz. Wir haben zwei Jahre genommen und sind dann auch beide mehr zu Hause.“

Was war während der Schwangerschaft die größte Herausforderung für Sie?

„Na, ich hab mich wie jede andere Mutter auch vorbereitet – viel gele-sen. Aber das größte Schreckge-spenst, das sich dann als völlig harmlos herausgestellt hat, war: Wie mache ich das Kind sauber? Wie soll das funktionieren? Doch als die Windel dann das erste Mal voll war, habe ich bemerkt: Das ist kein Thema, die ganze Panik in meinen Gedanken war übertrieben gewesen.“

Zur Entbindung ist Jasmin nach Le-oben gegangen. „In Graz hat mich das große Gelände am LKH abge-schreckt.“ Philipp kam drei Wo-

„Gehen wir ins „Wohnzim-mer“, empfängt sie uns.

Philipp wird von Michi Bachler ge-schaukelt, der für die Medienarbeit im Steirischen Blindenverband zu-ständig ist und das Treffen mit Klipp arrangiert hat. Philipp, ein wirklich süßer Knopf, fixiert uns neugierig mit seinen großen Kuller-augen.

„Er ist im September, genauer ge-sagt am 18. September geboren und war ein Wunschkind“, stellen die Eltern Jasmin Treffer (26) und Jakob Putz (31) gleich einmal klar. Beide werden ihren Philipp nie zu Gesicht bekommen. Aber wie sagt schon „Der kleine Prinz“ von Anto-ine de Saint-Exupéry „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das We-sentliche ist für die Augen unsicht-bar.“

Es soll Zeiten gegeben haben, da durften blinde Eltern ihre Kinder gar nicht selbst aufziehen, sie wä-ren damit überfordert, hieß es von Seiten der Fürsorge. „Für uns ist das nicht vorstellbar.“

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Wir sehen Jasmin Treffer das erste Mal in der Grazer Keplerstraße. Den acht Monate alten Philipp hat sie im Tragetuch an ihrer Brust und ertastet sich mit dem Blindenstock auf dem Gehsteig ihren Weg. Ein berührendes Bild. Philipp beobachtet neugierig, was sich um ihn herum tut. Seine Mutter kann das nicht.

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Ohne Scheu allein in der Stadt unterwegs: Jasmin Treffer mit ihrem acht Monate alten Philipp.

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kleinen Philipp im Tragetuch. „Ich muss jetzt nicht nur auf mich aufpas-sen, sondern auch auf ihn und werde von Müttern sehr oft angesprochen.“ Einen Kinderwagen wird es nicht ge-ben, der ist für Jasmin kein Thema. „Später nehme ich andere Tragetü-cher; wenn er schwerer wird, dann eben auf dem Rücken. Denn ich habe das Gefühl, dass meine Musku-latur mit ihm mit wächst.“

Natürlich hat das junge Elternpaar für bestimmte Tätigkeiten eine Hilfe, sprich Assistenz. „Der Philipp muss jeden Tag einen Tropfen Vitamin D bekommen, und das geht nur mit der Assistenz.“

In Oberösterreich gab es den Fall, dass ein blindes Paar ein Kind adop-tieren wollte, was abgelehnt wurde. Die Begründung war: wegen der Le-bensumstände. Die haben dann ge-sagt: „Wir werden diskriminiert.“ Der Fall war auch in den Medien. In Oberösterreich hatte man eine Ad-option von Seiten der Behörden ab-gelehnt und Wien wollte diese ge-nehmigen. Aber drei Monate später wurde sie auch in Wien abgelehnt. In der Steiermark gibt es nur Jasmin Treffer und Jakob Putz, die als blin-des Paar ein Baby haben. Was wiede-rum keine Seltenheit ist: Dass es blin-de Mütter gibt, die in einer Partner-schaft mit einem Sehenden leben oder verheiratet sind und ein Kind aufziehen.

Die Bandbreite für blind sein ist sehr groß, sehr vielfältig. „Wir haben jetzt bei Gericht die gemeinsame Obsor-ge beantragt. Falls mir was zustößt, dass das Kind beim Jakob bleibt“, er-klärt Jasmin Treffer.

Philipp wächst heran

… bald wird er krabbeln und später einmal logischerweise auch gehen können. Jasmin Treffer ist dazu ver-halten, weit voraus zu denken und sich die Situationen zu überlegen, die auf sie zukommen. Wenn Philipp ein-mal selbst gehen kann, selbstständi-ger wird, dann könnte er für seine blinde Mutter auch eine Un-terstützung bedeu-ten. „Das soll er nicht werden, der Philipp. Das gilt es zu vermei-den. Wenn ich Unter-stützung brauche, dann ist mein Assistenzsystem dafür da. Er ist primär Kind und soll sich auch so entwickeln“, stellt Jasmin Treffer klar. „Dass er Kleinigkeiten von sich aus machen wird, das kann ich ihm dann ja nicht verbieten. Ich werde aber vermeiden, dass er die Belastung auf sich nehmen will, dass er mich dann unterstützt. Ich werde zum Beispiel nicht mit ihm gemein-sam einkaufen gehen. Das ist meine Aufgabe. Er wächst damit auf, dass Assistenz existiert. Auch dann beim Einkaufen oder im Park, wenn er

spielen geht. Denn ich will, dass er sich frei bewegen kann. Ich kann ihn klarerweise nicht beobachten. Es ist also jemand dabei, der meine Augen ersetzt. Er ist ein Kind und ich würde mich nie auf ihn verlassen, etwa beim Spielen, wenn er sagen würde, er käme dann und dann wieder zu-rück zu mir, sollte ich auf einer Bank sitzen. Kinder haben ihren eigenen Willen und den sollte man ihnen auch lassen. Mir geht es darum, dass ich meine Aufgabe als Mutter erfül-len muss, und das geht eben mit der Assistenz. So kann ich das verwirkli-chen, ohne dass der Philipp dadurch irgendwie eingeschränkt wird. Ohne Assistenz wäre das für seine Ent-wicklung eine enorme Einschrän-kung.“ Was Philipp aus Sicht seiner Mutter verstärkt haben wird: Dass er kommunikativer sein wird müssen als andere Kinder, die sehende Eltern haben.

Das Baby ist natürlich auch der Lieb-ling der Großeltern. Jasmins Eltern, die in Oberösterreich wohnen, haben allerdings wenig Möglichkeit für Be-suche. Sie selbst hat auch noch einen um sieben Jahre jüngeren Bruder. „Aber der ist so mit sich selbst be-

schäftigt, dass der Philipp für ihn noch kein Thema ist.“

„In Graz bewege ich mich überall. Und dort, wo ich mich überhaupt nicht aus-kenne, da nehme ich

Assistenz mit. So wie letzte Woche, da waren wir bei Gericht, um den An-trag für die Obsorge zu stellen“, er-zählt Jasmin. Philipp spielt während des Gesprächs mit einer Rassel und lächelt uns beide an.

Es gibt viel technische Assistenz für die Blinden, sprechende Geräte, auch die Computer, der Laptop sind auf die Bedürfnisse von Blinden zu-geschnitten. Diese maßgeschneider-ten Lösungen sind natürlich kost-spielig, sprich sauteuer. Da gibt es

chen zu früh. „Wir haben vorher ge-wusst, dass es ein Junge wird. Ich wollte das einfach wissen. Nicht, weil es mir wichtig war, sondern einfach aus Neugier.“ Und die Sorge, dass Ja-kob auch blind zur Welt kommen könnte? „Nein“, wehrt die Mutter ab. „Meine Blindheit ist nicht genetisch bedingt, sondern wurde dadurch ver-ursacht, dass ich bei der Geburt die Nabelschnur um den Hals hatte und daher zu wenig Sauerstoff bekam. Ich habe während der Schwanger-schaft keine einzige genetische Un-tersuchung vornehmen lassen. Also für mich ist es eine gruselige Vorstel-lung, dass alles vorher getestet wird, ob das Kind wohl einwandfrei ist. Das wäre so, als ob ich mir ein Baby im Katalog aussuchen würde. Das will ich, das nicht, vielleicht nicht einmal ein Muttermal. Ich akzeptiere ihn – wie immer er zur Welt gekommen wäre.“

Beim Vater Jakob Putz hängt dessen praktische Blindheit auch mit der Geburt zusammen. Er hat einen Wasserkopf und sieht deswegen nicht und auch eine halbseitige spas-tische Lähmung. Jasmin und Jakob sind seit siebeneinhalb Jahren ein Paar und wohnen seit dem Jahr 2006 zusammen. „Es war Liebe – auf den ersten Blick kann man bei uns nicht sagen –, eher auf den ersten Ein-druck.“

In der Wohnung selbst gibt’s Hilfen, die ein Sehender aber nicht sofort re-gistriert: „Einen sprechenden Herd, auch die Mikrowelle meldet sich, wenn das Essen fertig aufgewärmt ist, das Gitterbett für Philipp ist höher gestellt, wegen meiner Lähmung“, klärt Jakob auf. In ihrer vertrauten Umgebung bewegen sich die Eltern sicher. Alles dauert nur etwas länger. „Auch das Anziehen, wenn ich mit Philipp nach draußen gehe“, sagt Jasmin Treffer, „zum Eltern-Baby-Schwimmen oder zum Treffen mit anderen Müttern im Mutter-Kind-Zentrum.“ Für das Einkaufen trägt sie einen Rucksack und vorne den

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Jasmin studiert Psychologie, Jakob arbeitet an der Universität. Jetzt kommt die Karenz.

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Philipp bleibt für sie unsichtbar

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen

unsichtbar.“Aus „Der kleine Prinz“

von Antoine de Saint-Exupéry

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einer Vergrößerung beim Lesen oder Betrachten von Bildern auf, du kannst auch als Praktisch-Blinder nichts mehr damit anfangen.“

In der Steiermark sind laut Blinden-verband rund 2.000 bis 3.000 Men-schen völlig blind. Menschen mit Be-einträchtigung des Sehvermögens gibt es klarerweise viel mehr. Blinde haben automatisch bereits die Pfle-gestufe 4. Hilfsmittel, die blinden Menschen rechtlich zustehen, erfor-dern oft einen Behördenweg, der oft Monate dauern kann. „Aber was machst du, wenn du das rasch brauchst?“, haben Jasmin und Jakob

bereits Erfahrung damit. Oft kann aber auch Jakobs Vater helfen. Er ist Tischler. „Das Gestell, wo der Philipp drinnen liegt, ist um 40 Zentimeter höher. Das hat mir mein Vater ange-fertigt. Weil ich dieses Herausheben mit einer Hand sonst nicht zusam-menbringen würde. Hätte ich so was beantragt, hätte die Genehmigung Monate gedauert.“

Familie wird weiter wachsen?

Für Jakob Putz war es keine Frage, dass er bei der Geburt dabei war. Und wie er betont: „Sogar sehr dabei.“

Denn das Paar war bei den Eltern in Birkfeld zu Besuch, Philipp kam zu früh und da ging es mit Rettung und Blaulicht ins LKH Leoben.

Natürlich kam während der Schwan-gerschaft von vielen Seiten die Frage: „Wie werdet ihr das meistern?“ Dar-auf die beiden: „Wir wollten das Kind und wir wollen immer noch.“ Das ist ja eine klare Ansage. Und werdet ihr einmal heiraten? Beide lachen. Jas-min Treffer: „Jetzt ist es nicht ge-scheit, wenn ich was sage.“ Jakob Putz verschmitzt: „Die offizielle Fa-milienmeinung ist: Das ist noch nicht entschieden.“

aber Hilfsmittelzuzahlungen. Auch Kleinigkeiten, wie ein Sockenhalter, den man in die Waschmaschine gibt, damit man nicht suchen muss, sind praktische Hilfen. Um Farben zu er-kennen, nähen sich Blinde zum Bei-spiel verschiedene Formen von Knöpfen an. Und wenn man die dann ergreift, weiß man, welches Stück man in der Hand hat. Auch eine Kü-chenwaage, die spricht, ist logischer-weise hilfreich.

Philipps Vater arbeitet an der Uni

Jakob Putz ist seit 2003 auf der Uni. „Ich mache den Web-Auftritt. Ange-eignet habe ich mir das selbst durch harte Knochenarbeit, durch Weiter-bildung. Maturiert habe ich am BORG in Birkfeld. Dort hat es den Schwerpunkt Informatik gegeben. An der Uni habe ich dann auch Itali-enisch und Spanisch studiert.“ Der glückliche junge Vater hat auch noch drei Geschwister, die normalsehend sind. „Mein Vater ist mittlerweile Pensionist, hat früher ein Altenheim geleitet. Meine Sehbehinderung bzw. meine praktische Blindheit entstand bei der Geburt durch einen Hydroce-phalus.“ Der Wasserkopf bedingte, dass das Sehvermögen praktisch zer-stört worden ist, und auch die halb-seitige spastische Lähmung.

„Bei einem Wasserkopf legt einen so genannten Shunt ein. Sobald im Kopf ein Überdruck entsteht, wird dieser durch den Shunt reguliert und die Flüssigkeit in den Bauchraum abge-leitet. Die Leitung verläuft unter der Haut“, erklärt Jakob Putz. Er gilt als blind, obwohl er etwa zehn Prozent „Sehreste“ hat. „Für mich als Blinden sind oft einfache Dinge, wie etwa das Tomaten- oder Zwiebelschneiden, eine teure Sache. Denn ich muss die Tomaten in eine Zwinge geben, und die kostet fast 130 Euro. Wie über-haupt die Hilfsmittel für die Blinden stolze Preise haben.“ Die Hilfsmittel haben aber auch natürliche Grenzen. „Irgendwann hört die Sinnhaftigkeit

Philipp beobachtet neugierig, was um ihn herum vor sich geht. Die Mutter: „Er ist einfach so brav und ruhig.“

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Ein GrenzgängerDen härtesten Härtetest der Welt bestanden – Ironman auf Hawaii

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In unter 10 Stunden schaffte er den härtesten Härtetest der Welt: den

Ironman auf Hawaii. „Ich habe an ei-nem Sonntagabend in ,Sport am Sonntag‘ zufällig einen TV-Bericht gesehen, wie ein Vater beim Ironman auf Hawaii sein behindertes Kind ins Ziel hinein getragen hat. Ich werd‘ diese Augen nie vergessen, dieses Strahlen vor Freude und Glück“, erin-nert sich Peter Lazar an den Auslöser für seine Entscheidung: „Das mache ich!“ Wie er später erfuhr, hatte der Vater sein Kind beim Schwimmen am offenen Meer mit einem Schulterge-schirr in einem Schlauchboot mitge-zogen und beim Radfahren und Lau-fen in einen Anhänger gesetzt.

Wie das Leben halt so spielt: Stunden vorher war Peter Lazar auf der Rück-fahrt aus Italien in Klagenfurt in einen Stau gekommen. Und er erzählt: „Als ich mich nach dem Grund erkundig-te, hieß es auf Kärntnerisch: ,Des is wegen des Kärntner Ironman.‘ ,Was ist das?‘ Wir sind dann stehen geblie-ben und ich habe gerade noch gese-hen, wie die letzten zurück rein ins Ziel laufen. Ich habe mir gedacht: Lauter Verrückte!“

Am Montag darauf informierte Peter Lazar einen Freund und Arbeitskolle-gen, der auch Sportler ist, ganz eu-phorisch von seinem Vorhaben: „Ich habe einen Entschluss gefasst. Ich mache beim Ironman auf Hawai mit.“ Er darauf: „Spinnst? Du weißt ja gar nicht, was da auf die zukommt. 3.850 Meter Schwimmen, 180 Kilo-meter Radfahren und 42.195 Laufen. Was hast du bis jetzt gemacht?“ „Den ersten Teil“, antwortete Peter Lazar.

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Er ist an seine Grenzen gegangen: Top-Manager Peter Lazar. Jenseits des „nor-malen Wahnsinns“ erlebte er Ausnahme-situationen, denen sich nur wenige stellen.

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„Dann werden die letzten zwei auch gehen.“ Der Sport-Kollege daraufhin: „Ich sage nur: Da musst du viel tun.“ Und Peter Lazar darauf: „Ich habe mich aber schon via Internet für den Kärntner Ironman angemeldet.“

Wobei die Lazars mit dem Land Kärnten irgendwo schicksalshaft ver-bunden sind. „Meine Eltern waren beim Alpenverein, viel unterwegs und ich bin das Ergebnis einer heißen Liebesnacht am Wörthersee. Beruf-lich wäre mein Vater – er war ja bei der Landes-Hypo in der Steiermark im Vorstand – vor 22 Jahren fast nach Kärnten gegangen. Und ich bin jetzt seit mehr als einem Jahr auch in Kärnten bei der Hypo Österreich im Vorstand.“

Aber nun zurück zu den Vorbereitun-gen für den Kärntner Ironman. Peter Lazar: „Weil ich beruflich ja in Wien war und meine Familie in Graz lebte, hat es für mich geheißen: Von Mon-tag bis Freitag am Abend ins Fitness-studio oder in den Prater. Dort habe ich meine Sachen herunter gespult und gemerkt, wie sich was entwickelt. Dann fährst du die ersten 70 Kilome-ter mit dem Fahrrad und der Hintern tut dir weh. Du denkst dir, so eine klasse Geschichte ist das doch nicht. Und du machst doch weiter, kannst nicht aufhören. Weil es so etwas wie eine Sucht geworden ist und du dir gegenüber ein Versprechen gegeben hast. Dann mühst du dich mit den ers-ten 150 Kilometern am Fahrrad. Und lange Einheiten werden zur Hauptsa-che. Man geht aber im Training nie an die volle Distanz heran. Denn, wenn du das einmal gemacht, weißt du, was

auf dich zukommt. Dein Körper sagt dir schon nach fünf, sechs Stunden: Was tust du da eigentlich mit mir? Hör‘ auf ! Alles, was danach kommt, geschieht rein aus dem Kopf her-aus.“

20 Stunden Training pro Woche vor einem Wettkampf sind ein absolutes Muss. „Sonst gehst du ein gesund-heitliches Risiko ein. Den Trainings-plan habe ich mir auch mit Hilfe des selbst erstellt. Ich kenne ja meinen Körper.“ Ohne starkes Entgegen-kommen der Familie ist das aber al-les nicht machbar. „Das ist halt so die Egoismus-Prothese des Mannes“, entschuldigt sich der Top-Manager.

Ein unvergesslicher Tag

„Ich werde ihn nie, nie vergessen – den ersten Ironman in Kärnten“, er-innert sich Peter Lazar daran. „Es war ein großes Tohuwabohu. Ich war nervös, habe Angst gehabt, weil du ja nicht weißt, was da auf dich zu-kommt. Und da erzählt dir jeder Ge-schichten. Ganz schwere Zweifel hat-te ich vor dem Schwimmen. Wenn 2.500 Leute gleichzeitig ins Wasser gehen, dann schaut das harmlos aus, ist aber nicht harmlos. Es ging dann die ersten 1,5 Kilometer hinaus bis zur ersten Boje. Dein Körper ist in freudiger Erwartung. Du kommst aber nicht in den Rhythmus, weil du da und dort Tritte kriegst und Angst vor dem Absaufen hast. Sieht mich da überhaupt einer? Bin ich ein Voll-trottel? Ich habe Familie und einen Job.“ Und dann kam ihm wieder der Gedanke: „Zieh‘ es durch! Du musst da weiter! Du verlierst dein Gesicht.

Du hast deine ganze Familie da. Wenn du da nach 20 Minuten aus dem Wasser raus steigst und auf-hörst, bist der Eumel der Nation. Das geht einfach nicht. Ich habe die ers-ten 30 Minuten mit mir nur gehadert. Erst, als ich die ersten Rufe gehört habe: ,Hallo Peter, zieh‘ an!‘ – da habe ich mir gedacht: Gut, jetzt schaffe ich es!“

Die Radfahrstrecke kannte Peter La-zar bestens. Es ging das Südufer ent-lang, den Rupertiberg hinauf. „Das war für mich so etwas wie die Tour de France des kleinen Mannes. Da kommst du in einen meditativen Flow hinein. 100.000 Leute an der Strecke – du spürst das einfach. Du spulst die 180 Kilometer runter und dann kommt das Laufen.“

Bei jedem Triathlon ist der Umstieg vom Rad zum Laufen ganz schwierig für die Athleten. „Die ersten Kilome-ter glaubt man, auf Eiern zu laufen. Es passt alles irgendwie nicht zusam-men.“ Peter Lazar im O-Ton: „Es kommt immer die Angst, so wie beim Marathon: Wann kommt der Ham-mer? Du läufst gegen die Angst des Hammers. Kommt er wirklich? Und dann kommt die Angst vor der Angst, dass eigentlich was passiert. Und un-terwegs hat mich mein Sohn ange-feuert: Papa, geht scho weiter!“ Und er schaffte es ins Ziel. Seine Zeit: 11 Stunden und 19 Minuten. Für einen „Anfänger“ nicht schlecht.

Die Qualifikation für Hawaii gelang Peter Lazar dann ein Jahr später mit einer Zeit von 9 Stunden und 51 Mi-nuten. Er war in seiner Altersklasse Dritter geworden und damit für die Weltmeisterschaft auf Hawaii quali-fiziert. Lazars Frau hat entgeistert gefragt: „Fliegst du wirklich da rü-ber?“ Er: „Ja.“ Das hieß: Noch härte-res Training für die nächsten Monate neben dem Job. „Aber das Quälen hat auch seine ,positive‘ Seite. Weil ich eine Spur länger kann als andere und das kommt nur aus dem Kopf. Mein großes Vorbild Willi Cernko, Bank-Austria-Chef, hat zu mir gesagt: ,Erfolg ist Wille mal Glaube, mal Konsequenz.‘ Und das brauchst du auch für den Ironman.“

In 9 Tagen Hawaii und zurück

Im Oktober saß Peter Lazar dann im Flieger nach Hawaii. Drei Wochen vorher müsste er schon dort sein, um sich zu akklimatisieren, rieten seine Experten. Aber er hatte wegen sei-nes Full-Time-Jobs nur neun Tage für hin und zurück Zeit. Alle hielten ihn für wahnsinnig. Doch mit Schlaf-tabletten, um den Zeitunterschied auszugleichen, schaffte er es einiger-maßen. Während er bis neun Uhr schlief, waren die übrigen Teilneh-mer schon um sechs Uhr zum Trai-nieren am Strand. „Ich habe mich gefragt, warum die das tun. Es war wegen der Strömung infolge der Ge-zeiten, die das Schwimmen ganz schwierig machte. Am offenen Meer ist alles ganz anders. Ich habe da an Haie gedacht, ein ungutes Gefühl ge-habt. Plötzlich tauchte dann ein schwarzer Fleck unter mir auf. Ich war völlig fertig. Mein Kollege sagt: ,Das ist ganz normal. Das sind die Schildkröten.‘ Aber zwischen einer Schildkröte in Schönbrunn und einer im Meer ist halt ein Riesen-Unter-schied.“

Trainiert hat Peter Lazar dann bis zum Wettbewerb kaum noch. Beim Radfahren stürzte er schwer. „Di ha-ben mich zugenäht, ich bin weiter gefahren, hab‘ das gar nicht gespürt.“ Und er schaffte es ins Ziel. Seine Zeit: 10 Stunden und 8 Minuten. Er war damit unter den 2.000 Besten der Welt. „Und das gelingt dir in dei-nem Leben als Hobbysportler nicht so oft.“

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Steirer sind die Nummer 2 im Export

Let’s meet the world!

Über 50 Prozent der steirischen Wertschöpfung werden im Export verdient, Unternehmerspirit und innovative Lösungen zeichnen in-ternational erfolgreiche Firmen aus. Noch ist es nicht offiziell: Es werden zwei renommierte steiri-sche Unternehmen als Export-preis-Sieger ausgezeichnet, die beispielgebend im internationalen Wettbewerb agieren.

Hauptsponsor des Steirischen Ex-porttages 2012 ist einmal mehr die Steiermärkische Sparkasse. Nicht überraschend daher, dass Franz Kerber, Vizegeneraldirektor und

Kommerzchef der Steiermärki-schen, die Laudatio für die Sieger halten wird. Weiters gestaltet die Steiermärkische den hochaktuel-len Workshop zum Thema „West-balkan: Tiger oder Kätzchen? Gibt es die Dynamik der ,kleinen Tiger-staaten‘ vor der Haustüre noch?“

Ein wichtiges Standbein: Die Un-terstützung für exportierende Un-ternehmen in der Steiermark von Seiten des Landes und der Geld-wirtschaft hat nicht zuletzt dazu ge-führt, dass die Steiermark im Län-dervergleich in Österreich im Ex-port an zweiter Stelle liegt.

Am Flughafen Thalerhof wer-den im Zusammenhang mit

dem 8. Steirischen Exporttag am 20. Juni im Grazer Congress wie-der etliche VIPs landen. Wirt-schaftsdelegierte aus Fernost, Süd-asien und Südafrika (Peking, Shanghai, Hongkong, Tokio, New Delhi, Seoul, Sydney, Bangkok, Tai-pei, Kuala Lumpur, Singapur, Jakar-ta, Johannesburg), aus Amerika (Chicago und Toronto) sowie aus dem Balkan (Belgrad, Sarajewo und Zagreb) informieren über die aktuelle Marktsituation sowohl in B2B-Gesprächen als auch in Work-shops.

Wir sind fest in den Regionen verwurzelt. Als österreichisches Unternehmen ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, unsere regionale und soziale Verantwortung wahrzunehmen. Mit Engagement und Motivation arbeiten Mitarbeiter aus Ihrer Region an für Sie passenden Lösungen. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Kommerzkundenbetreuer in Ihrer Steiermärkischen Sparkasse.

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Heimat für Europas größte Biobank

Baustart für MED CAMPUS Graz

neue Bleibe. Eines der Herzstücke des neuen ZWT wird die Biobank Graz: Biologische Proben sind der-zeit für die medizinische Forschung so wertvoll, dass es für ihre Lage-rung künftig eigene Banken geben wird. Die größte Europas ist bereits jetzt in Graz angesiedelt und soll nach der Fertigstellung ins ZWT übersiedeln.

In der Biobank Graz lagern derzeit über 5 Millionen biologische Pro-ben – bei Raumtemperatur in einer Art Hightech-Kühlschrank und in flüssigem Stickstoff. Jede Probe ist auch mit personenbezogenen Da-ten versehen – etwa Krankheiten des Patienten, von dem die Proben stammen. Die Proben sind Grund-lage für viele Forschungszweige.

„Ohne Biobank gibt es keine For-schung“, stellt Josef Smolle, Rek-tor der Medizinischen Universität Graz, fest. Während die Forschung früher auf Basis dislozierter, kleiner Sammlungen von Proben erfolgte, sind heute – angesichts von viel mehr bekannten Einflussfaktoren und verschiedenen Untertypen von Krankheiten – größere Proben- und Datensammlungen unerläss-lich. Um den zukünftigen Heraus-forderungen der personalisierten Medizin und der Biomarkerfor-

schung gewachsen zu sein, müssen viele tausend Fälle verglichen wer-den. Genaue Abfragen und eine schnelle Herausgabe der Proben werden zur Grundvoraussetzung, die für Graz eine weitere Chance bietet: „Wir befinden uns in Ver-handlungen, dass die Biobank Graz zur Zentrale auch für Ost- und Süd-osteuropa wird. Dies würde eine mittelfristige Erweiterung des Pro-benstandes von derzeit 5 auf mehr als 200 Millionen bedeuten“, blickt Smolle optimistisch in die Zukunft.

Der erste Schritt zum neuen MED CAMPUS Graz ist ge-

tan. Das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark und die Med Uni Graz errichten gemeinsam das ZWT (Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medi-zin) mit Labor- und Büroflächen für Forschungseinrichtungen, Spin-offs und Firmenansiedlungen. Be-sonders happy über den Baustart sind die beiden Projektleiter Prof. Hellmut Samonigg und Burghard Kaltenbeck (SFG).

60 % sind bereits erfolgreich ver-mietet und dienen in Zukunft dem Forschungsbereich „Health“ von Joanneum Research sowie Teilbe-reichen der Med Uni Graz (Hu-mangenetik, Hygiene, Biobank) als

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v.l.: Programmbeauftragter MED caMPUs Prof. hellmut samonigg, rektor Josef smolle, Bgm. siegfried Nagl, Lr Kristina Edlinger-Ploder und Lr christian Buchmann.

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* Zur Story finden: http://sfg.at/storychannel

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Orientierung im DatendschungelGerade in Krankenhäusern fallen eine Unmenge an Daten aus den unterschiedlichsten Systemen und Bereichen an. Hier ist es besonders wichtig, dass der Überblick nicht verloren geht. Das Grazer Unternehmen TIP GROUP® aus dem Impulszentrum Graz-West schafft da Ordnung, wo früher Datenchaos herrschte.

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Ich war mit meinem Allerliebsten vor kurzem bei einem Konzert des Alpenrockers – na ja, Sie wissen schon, wen ich meine –, des neuen Superstars der Volksmusik Andreas „Gabalje“. Nein, nicht zufällig, son-dern uns beiden gefällt einfach das, was er singt. Dieser Konzertbesuch hat natürlich zu einem entrüsteten Aufschrei unserer Jugend in der Fa-milie geführt. Wie man für so einen „volksdümmlichen Schmarren“ so viel Geld ausgeben könne, rügte uns unser Jüngster. Mit viel Überre-dungskunst ist es uns vor Jahren ja gelungen, ihn dazu zu bewegen, ein Instrument zu lernen. Und er hat sich für das Klavier entschieden. Wie soll man mit einem solchen Vorwurf umgehen, meine Lieben? Mir ist nichts G’scheites darauf eingefallen. Weil der Sohnemann ja auch gleich kritisiert hat, dass wir uns auch im-mer wieder den Andy Borg und sei-nen Musikantenstadl anschauen und auch die Sendung von der Carmen Nebel und von dem Feuerstein oder wie der heißt. Für ihn sei der "And-reas Gabalir," wie er genüsslich den Sänger nennt, keiner auf den man stehen kann, in Anspielung auf sein Hit "I sing' a Liad für die, i steh auf di". Es sei ja schon Mumpitz, aus ei-nem normalen Namen wie Gabalier dann einfach "Gabalje" zu machen. Da hat unser Familiennachwuchs sofort Unterstützung bekommen von dessen Onkel Franz. Er erinnert an einen anderen Fall von Namens-verschönerung. Es gab es einen er-

folgreichen steirischen Tennisspie-ler mit dem Vornamen Gilbert und Nachnamen Schaller. Im Radio und Fernsehen sprach man dann im-mer von einem „Schilbär Schaller“, also wurde er französisch, wie der "Gabalje". Dabei hatten beide keine französischen Wurzeln.

*Das hat offensichtlich in der grün-schwarzen Koalition das Fass zum Überlaufen gebracht, war so gese-hen der letzte Auslöser dafür, erzählt die Ute, eine gute Bekannte von Bürgermeister Siegfried Nagel. Er tritt ja bekanntlich für eine Umwelt-zone ein, dass eben ältere, stinkende Autos nicht mehr in die Innenstadt dürfen und wird unterstützt von der Grünen-Chefin Lisa Rücker. Dieses Vorhaben löst ziemliches Unbeha-gen bei den Wirtschaftstreibenden in der Stadt aus. Sie fürchten um ihre Kunden. „Das ist typisch für die Politik: Wasser predigen und Wein saufen“, regten sich die Standler am Hauptplatz kürzlich auf. Auslöser war eine Show der DTM-Vollgas-Piloten, "Deutsche Tourenwagen Meisterschaft" heißt das, hab ich mir sagen lassen, in der Innenstadt und am Hauptplatz. Vor dem Weltmeis-terschaftslauf in Spielberg präsen-tierten Audi und Mercedes ihre bis zu 800 PS starken Geschoße in der Grazer Innenstadt. Siegfried Nagl hatte dazu seine Erlaubnis gegeben. Alle Stände am Grazer Hauptplatz mussten daher für zwei Tage wei-chen, sprich abgebaut und rund um

den Hauptplatz abgestellt werden. Ein beträchtlicher Aufwand, mit ge-waltigen Kosten verbunden. Aber das erzürnte die Standler gar nicht so, sondern einfach die Tatsache: Da redet man von „Auto raus aus der Innenstadt“ und einem Verbot und dann lässt man ein solches Spek-takel zu. Denn die Boliden drehten auch schnelle Runden in der Gegend rund um den Andreas-Hofer-Platz mit aufheulenden Motoren, starkem Bremsen und Siegfried Nagl war so-gar als Beifahrer mit dabei. „Das ist ja wohl mehr als unglaubwürdig, was der Nagl da aufführt“, so ein erbos-ter Standler. Doch die Faszination Auto hat offensichtlich eigene Ge-setze. Das bewiesen auch die vielen tausenden neugierigen Zuseher bei diesem Spektakel.

*Der Veranstalter des Spektakels war die Kleine Zeitung. Es ist zweifelhaft, ob irgendein anderer Veranstalter dafür vom Bürgermeister eine Ge-nehmigung erhalten hätte. Wo sich doch die Landeshauptstadt und Bürgermeister Siegfried Nagl selbst die Etikette „Hauptstadt elektrischer Mobilität“ verliehen haben. Dabei gibt es in Graz nicht einmal eine Handvoll von Elektrofahrzeugen. Aber in wenigen Monaten stehen ja Gemeinderatswahlen in Graz an und vor Wahlen sind Politiker ja be-sonders bedacht, mächtige Medien nicht zu vergrämen.

*Die Kleine und die Krone sind ja die absoluten Platzhirsche in der Steier-mark und unsere Politiker sind froh, wenn sie dort entsprechend vor-kommen, meint die Ulli, die sich in der Medienszene bestens auskennt. Beide Zeitungen berichten kritisch darüber, dass das Land, aber auch die Stadt sich sündteure Berater-Verträge leisten. Dafür werden im Einzelfall oft hunderttausende Euro ausgegeben. Das sei eine Verschwen-dung von Steuergeld, kritisieren die Journalisten im Auftrag ihrer Eigen-tümer oder möglicherweise auch vom eigenen Standpunkt her dieses Vorgehen. Nur wenn es um ihre ei-genen Interessen geht, da scheuen sich die beiden Großen nicht, beim

Land Steiermark und bei der Stadt Graz um finanzielle Unterstützung anzuklopfen. Und für Events, wie zum Beispiel das Stadtfest oder den Faschingsumzug, gibt es dann gleich einmal direkte Zuwendungen oder Sachleistungen in der Höhe von mehreren hunderttausenden Euro. Obwohl das Fest oder die Feste der höheren Ehre und zur Imageverbes-serung der beiden Medien gemacht werden und diese sich solche Events auch selbst leisten könnten. Aber wie heißt es eben so oft: „Wasser predigen und Wein saufen.“

*Er hat es bis zum Landeshaupt-mann-Stellvertreter geschafft, Sieg-fried Schrittwieser, der aus Thörl bei Aflenz kommt und dort früher ein-mal Bürgermeister war. Dieser Tage feiert er seinen 60er. Die meisten sei-ner Genossen, seiner roten Freunde glauben, dass Siegfried Schrittwie-ser damit am Höhepunkt seiner politischen Laufbahn angekommen ist. Einige aber – und ich weiß nicht, ob das der Siegfried Schrittwieser selbst indirekt ausstreuen lässt – meinen noch immer, dass er zu noch Höherem berufen werde. Sollte Franz Voves im Jahr 2015 als Lan-deshauptmann in die Rente gehen, dann wäre Siegfried Schrittwieser eine Option. Also das wäre ja wohl eine ganz eigene Zukunftsvorsorge der steirischen SPÖ, sagt der Otto. Wenn der heute 59-jährige Voves, durch den Siegi ersetzt wird, der in diesen Wochen seinen 60er feiert.Vor Jahren war es eine Bandschei-be, die ihm hart zu schaffen machte, bis er sich operieren ließ, weiß der Otto. Jetzt konnte nur eine mehrwö-chige Therapie starke Schmerzen im Schulterbereich lindern. Alles psychisch bedingt, sagt Ottos Frau Grete, eine erfahrene Heilpraktike-rin. Schrittwieser laste sich einfach zu viel auf die Schultern und darauf reagiere der Körper. Also, nehmen Sie die Warnung der Kräuterhexe ernst, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Sie sind eben nicht mehr der Jüngste, meint Ihre Lilly,bis zum nächsten Mal

Eure Lilly.

26 KLIPP November 2011

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, wasich machen soll und mein Allerlieb-ster ist mir da überhaupt keine Hilfedabei. Er sagt nur: „Du wirst dasschon richtig machen …“ UnsereJüngste war so schwer verliebt undjetzt ist es auf einmal über Nachtaus. Sie tut mir so leid, weil sie sichfast wie in ihrer Kindheit bei mir an-lehnt und Schutz sucht. Das tut gut,aber sie wissen ja, man kann danicht wirklich helfen, sondern kannnur versuchen, zu trösten. Bei uns inder Nachbarschaft gibt’s auch eini-ge türkische Zuwandererfamilien.Und da haben wir gehört, dass diemit ihrer Tochter kürzlich in dieTürkei gereist sind, weil sie dort denBräutigam ausgesucht haben. Undderen Tochter findet nichts dabei,weil sie ja in dieser Welt aufgewach-sen ist. Die war ganz freudig aufge-regt, obwohl sie ihren Bräutigam garnicht je vorher gesehen hat. Wennich dann daran denke, wie niederge-schlagen unsere Jüngste jetzt ist,dann denke ich mir: Solche Sorgenhaben die Eltern der jungen Türkinnicht.

Das letzte Mal hat mir ja Frieda er-zählt, dass der Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Steiri-schen Industrie, nach Wien gehensoll und dort als Nachfolger von In-dustriellen-Präsident Veit Sorgervorgesehen ist. Und die Friedameinte noch, damit wäre er nebendem gut vernetzten Fritz Grillitsch,dem Bauernbundpräsidenten, derranghöchste steirische Vertreter aufdem Wiener Parkett. In der steiri-schen ÖVP, so erzählt die Frieda,waren die Funktionäre arg ge-schockt, als sie nun lesen mussten,dass der Grillitsch sich von einerStunde auf die andere total aus derPolitik zurückzieht. Es waren auchfür ihn die Aufregungen so arg, dasser in Graz bekanntlich wegen Herz-problemen ins Krankenhaus mus-ste. Alle, mit denen die Frieda überGrillitsch gesprochen hat, warenfast traurig, weil der Obersteirerauch in den anderen Parteien viele

gute Freunde hat. Die Frieda hat im-mer wieder gehört, und sie geht ja inder ÖVP aus und ein, dass Grillitschgute Chancen gehabt hätte, demHermann Schützenhöfer zu folgen,hätte er das im Auge gehabt. Nun istes klarerweise vorbei damit. Schoneinmal war Fritz Grillitsch knappvor dem Sprung in die Landesregie-rung, damals noch zu Zeiten vonWaltraud Klasnic. Er habe damalsbereits, so erzählt die Frieda, dieZusage der damals allmächtigensteirischen VP-Chefin gehabt, diedann allerdings im Parteivorstandeinen anderen vorschlug, ohne Gril-litsch darüber zu informieren. Ver-ständlich, sollte das so stimmen,dass der Grillitsch sich zu KlasnicsVerdiensten kaum noch äußerte.

Weil die Frieda gerade von Klasnicgeredet hat. Herwig Hösele war ei-ner ihrer engsten Mitarbeiter undist, so der Hubert, sicher ein belese-ner Mann. Kein Wunder, dass er vielüber die Vorzüge und Nachteile derDemokratie, das passende Wahl-recht philosophiert. Doch mit einemscheint er ein Problem zu haben, mitdem innerparteilichen demokrati-schen Umgang. Der Hubert denkt daan die Zeit zurück, als Klasnic we-gen der Energie Steiermark gewaltigZoff mit Gerhard Hirschmann undHerbert Paierl hatte. Hösele spiel-te in dieser Auseinandersetzungeine wichtige Rolle. Heute bezeich-net er sich selber als „Wut-Bürger“,wegen der stärker werdenden Poli-tikverdrossenheit in Österreich, undschließt sich dem Kreis jener an, diedagegen sogar ein Volksbegehrenüberlegen. Schon pikant. Oder per-vers. Oder auch zum Schmunzeln.Hösele äußerte sich in den Medienim Sinne wie: „Irgendwann werdendie Regierungsparteien von unshören.“ Aber er selbst hat nicht gutzugehört und die Dinge richtig ana-lysiert, als er im Regierungsbüro inder Grazer Burg die Fäden gezogenhat. Denn sonst wäre die Landtags-wahl 2005 für Waltraud Klasnicnicht zu einem Desaster geworden,

so der Hubert. Dem klarerweisenoch immer leid tut, dass die „Che-fin“ damals so sang- und klanglosvon der politischen Bühne abtretenmusste. Bei ihrem 60er, zu dem ihrzwei Wochen nach der Wahl logi-scherweise viele Mitarbeiter gratu-lierten, kam aber keine Stimmungauf. Da war die Trauerarbeit wichti-ger.

In der Steiermark durfte GerhardDraxler seinerzeit nicht ORF-Lan-desdirektor werden, weil er fürÖVP-Landeshauptfrau WaltraudKlasnic zu viel rot und zu vielschwarz war. In Kärnten wurde erORF-Landesdirektor unter JörgHaider von der FPÖ. In Wien wurdeer Informationsdirektor unter Wolf-gang Schüssel von der ÖVP. Undnun wurde er wieder steirischerLandesdirektor unter dem rotenLandeshauptmann Franz Voves.Was damit zum Ausdruck kommt,hat mir kürzlich der Josef erzählt.Dass Gerhard Draxler von seinemJob als Journalist was verstehenmuss und alle jene eines Besserenbelehrt hat, die ihn in der jeweiligenPhase jener politischen Gruppie-rung zugeordnet haben, die geradedort an der Macht war oder ist.

Christoph Biro, Chefredakteur derSteirerkrone, zeigt immer wieder, sohabe ich der Ute bei der letzten Ta-rock-Runde beim Diskutieren amNebentisch zugehört, dass er vonder Steiermark noch immer wirklichwenig weiß. Er kommt aus Wien undist ein Bürgerlicher im alten Sinndes Wortes, tut sich schwer mit neu-en Entwicklungen. Daher gefallenihm auch Typen, die ihm schmei-cheln und ihn als einen der Großenund Wichtigen im Lande darstellen.Mit Oswin Kois verlasse der viel-leicht kompetenteste Manager diegroße Bühne, streut Biro dem Noch-Energie-Steiermark-Chef Rosen.Das zeugt schon von wirklicherSachkenntnis, lästert die Ute. Was

Kois in der einst skandalgebeutel-ten Estag gelungen sei, so der HerrBiro, suche seinesgleichen. Werdenke angesichts des Grünen E heu-te noch an die schmutzigen Schlag-zeilen von früher? Und die Estag seiauch profitabel. Zweistellige Millio-nenbeträge dürfe das Land Jahr fürJahr kassieren, und dass der steiri-sche Stromriese keinen Atomstromins Netz einspeist, stehe ebenfallsauf der Kois’schen Erfolgsliste,schreibt Biro in der Steirerkrone.Letzteres stimme in keinem Fall,hört die Ute aus der Energie-Steier-mark-Zentrale von jemandem, dermit Stromhandel zu tun hat.

Warum gehe Kois überhaupt per 31.März, trauert Biro. Franz Voveskönnte ihm da sicher die passendeAntwort geben, rät die Ute dem Stei-rerkrone-Chefredakteur. Im Übri-gen habe dieser Oswin Kois Hand-schlagqualität – ein Charakterzug,der heutzutage immer seltener zufinden ist, will das Biro-Lob keinEnde nehmen. Er meint damit aberhoffentlich nicht den Sack vollerEnergie-Steiermark-Inserate unddie zigtausenden Euro dafür, welchedie Krone im Laufe der letzten zwei-einhalb Jahre einsackeln konnte,ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, sodie Ute, vielleicht hat der Nachfol-ger von Kois eine ähnlich lockereHand beim Geldausgeben, wenn’sdarum geht, vor allem für sich alsPerson guten Wind zu machen.Denn viel will der Tarock-Rundenicht einfallen, als die Ute danachfragt, was dem Kois so alles gelun-gen sei. Da fielen dann Begriffe wieMurkraftwerk und Photovoltaik-An-lage auf der Firmenzentrale. Dochdiese Projekte sollen schon die Vor-gänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Hallo, meine Lieben!

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Dazu kommt es am 23. Juni im Greith-Haus St. Ulrich im Beisein von viel (künstleri-scher) Prominenz mit einer Lesung von Gerhard Roth anlässlich seines 70. Geburtstages aus seinen Werken. Er gilt als größter öster-reichischer und ei-ner der bedeutends-ten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum.

Seit Anfang Juni läuft bereits seine Ausstel-lung „Im Irrgarten der Bilder“. Gerhard Roth fährt seit

dem Jahr 1976 regelmäßig nach Gugging. Damals war Gugging

noch eine „Anstalt“, ein so genann-

tes „Irrenhaus“, und die Patienten hinter den Mauern machten „Nar-renkunst“, wie die Leute sagten. Angezogen haben den Schriftstel-ler – seit mehr als drei Jahrzehnten Besucher in Maria Gugging – nicht „allein die künstlerische Kreativität der Patienten, sondern auch deren Persönlichkeit“. Es sei auch eine Ironie, dass jetzt auf dem Gelände auch Österreichs einzige Elite-Uni-versität entstanden ist.

Für den Fußball-Fan ist die Feier in St. Ulrich im Greith in der West-steiermark ein Heimspiel, lebt er doch dort mit seiner Frau. Gerhard Roth ringt sich sein Schreiben ab und liest seine Bücher Wort für Wort oft bis zu zwölf Mal durch.

„Das Schreiben bringt es mit sich, dass man zumeist aus einer Posi-tion der Schwäche heraus denkt, ohne dabei aber wehleidig zu sein. Selbstmitleid ist tödlich für einen schöpferischen Menschen, glaube ich. Ebenso wie eingebildete Stärke oder Wichtigkeit.“

Ein schwarzes Notizbuch ist sein wichtigstes Utensil, wenn Gerhard Roth unterwegs ist. „Ich mache meine Notizen nur spontan. Auch meine fotografischen Notizen ent-stehen aus dem Augenblick heraus. Aber es sind keine Schnappschüs-se. Ich hasse Schnappschüsse. Ich empfinde es als notwendig, dass ich mich meinem fotografischen Gegenüber stelle, es auf mich auf-

styriarte und die SOAPsSaubere Familiengeschichten sind das in der styriarte 2012! SOAPs liegen im Trend. Seifen, noch mehr Seifen und noch ext-ra Kinderseifen ziehen sich durch das Programmangebot der neuen Festival-Auflage, und weshalb? Ja vor allem wohl, weil das Kind einen Namen haben wollte, das neue Format der styriarte, die SOAPs, die im Sommer 2012 Einblicke in die Wohnzimmer der großen Komponisten zulassen werden. Ein Luxusformat, zuge-geben, das in der Ausnahmesitu-ation des Festivals gerade mög-lich ist, aber kaum im laufenden Konzertleben. Und von derlei auf-wendiger Kunstproduktion bietet die styriarte 2012 (22. Juni bis

22. Juli) acht Ausgaben, leicht zu erkennen an den Seifen/SOAP-Symbolen in der Programmüber-sicht. Der familiäre Background von Nikolaus Harnoncourt passt millimetergenau in das neue styriarte-Format. Auch Antonin Dvorak. Er war durch und durch ein Familienmensch. Nikolaus Harnoncourt dirigiert sein groß-artiges „Stabat Mater“ (28. Juni, 30. Juni, 1. Juli, Stefaniensaal).

Aber weil es nicht nur bei den Komponisten um Familien gehen soll, sondern weil unser Thema 2012 irgendwie doch verlangt hat, die styriarte-Familie als ganze anzusprechen, machen wir auch wieder einmal einen Versuch, die

Kinder fürs klassische Konzert zu begeistern: mit unseren „Kinder-seifen“. Drei Ausgaben davon im

styriarteZELT vor der Helmut-List-Halle runden die Orgie musi-kalischen Seifensiedens ab.

Von Michaela Vretscher

Fest für Top-Literaten

Gerhard Roths Ausstellung anlässlich seines 70ers: „Im Irrgarten der Bilder“

Johann Korec: „Die drei Sexymädchen“, Mischtechnik, 1972

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Die 1.800 Besucher bei der Premiere von „Die Zirkusprinzessin“ in

Österreichs größtem Theater-zelt in Stubenberg waren be-geistert von der Aufführung. Der Kálmán-Klassiker erfährt bei den fünfwöchigen Seefest-spielen mit dem Finale am 8. Juli insgesamt 17 Vorstellun-gen. Darunter gibt es auch einige Sonntags-Matinees. Beginn am Nachmittag jeweils um 17:30

Uhr, Sonntag um 10:00 Uhr. Restkarten an der Tageskasse oder 0800 608 618.

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STEIRISCHESHEIMATWERKVolkskultur Steiermark

Als Sohn (geb. am 24. Juni 1942 in

Graz) eines Arztes und einer Kran-

kenschwester wollte er ursprünglich

selbst auch Medizin studieren. Schon

bald Konzentration auf Literatur,

Studium 1967 abgebrochen. Danach

Programmierer im Grazer Rechen-

zentrum, seit 1976 freier Schriftstel-

ler. 1979 Umzug nach Hamburg.

1986 Rückkehr nach Österreich.

Das Genussregal in Vogau ist nicht nur ein Platzerl von hervor-ragenden Weinen und kulina-rischen Schmankerln, sondern will auch ein Ort der Kunst sein. Zu bewundern gibt es derzeit die Bilder des international bekann-ten Malers Hans Weingand. „Deep Water“ nennen sich seine Werke vor Ort. Was darauf zu sehen ist? Eine aus den vergan-genen dreißig Jahren über Bord gegangene Fantasie des Popu-lären, die als Strandgut ange-schwemmt wurde. Weinprodu-zent Erich Polz zur Philosophie:

„Wir haben uns bewusst für kei-ne biedere Brauchtumsmalerei entschieden, sondern für Kunst, die ähnlich wie das Genussre-gal Internationalität ausdrückt.“ Um beim Wein und der Kunst mitreden zu können, braucht es eben auch ein wenig Inspiration. „Ich habe auf schwarzem Unter-grund gemalt – vom Dunkel ins Helle – umgekehrt wie normal. Dadurch verlieren die Bilder ihre Statik und sind lebendig“, so der ehemalige Globetrotter Wein-gand.

Willi Resetarits und Ernst Molden begleiteten Gerhard Roth musikalisch bei der Vernissage.

merksam mache.“ Gerhard Roths Vater war Arzt, er wollte diesen Beruf auch für ihn. „Ich aber“, so sagt Gerhard Roth, „wollte immer Schriftsteller werden.“ Eine Zeit lang studierte er Medizin, doch fas-ziniert war er von Sigmund Freud, und er dachte daran, Psychiater zu werden. Doch das Schreiben war stärker. Die Faszination für das Unbewusste ist ihm allerdings ge-blieben.

v.l.: Dieter Hartl, Hans Weingand, Peter Pakesch und Erich Polz.

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Ein Schiff wird kommen

Florian Weitzer sticht in See

zept des Daniel Vienna passt. Weit-zer jun. verleiht seinen Häusern – Wiesler, Weitzer und 2-mal Daniel – ja schon seit 2003 seine persönli-che Note und verwirklicht eine stimmige Hotelwelt. Die Erdge-schosse sind dort wie da für Hotel-gäste und externe Leute gleicher-maßen zugänglich. Fließend offene Übergänge zwischen Check-in, Business Talk und Restaurants sor-gen für eine lockere Atmosphäre – wer die Hotels kennt, weiß, was gemeint ist. „Allerdings vermieten wir unsere Räumlichkeiten nicht. Die Restaurants und Cafés sind kein notwendiges Übel, wie in vie-len anderen Häusern, vielmehr dienen sie als kommunikativer Treff“, erläutert Weitzer.

Das Schinakel – die Skulptur heißt „Misconceivable“ – ist ein zeitge-nössischer Kunstakzent und steht als Sinnbild für die Öffnung nach außen. Der Hintergrund: Wurm sollte das frisch renovierte Gebäu-de zum „Gesamtkunstwerk“ ma-chen. So zumindest sieht es Weit-zer, der seine Wiener Dependenz weniger als Herberge denn als Ort lebendiger Urbanität versteht – mit eigener Bäckerei, einer Obst- und Gemüseplantage inklusive Bienen-völkern auf dem Dach oder origi-nal amerikanischem Wohnwagen. Indes weist das Schiff auf das denkmalgeschützte Gebäude hin

und prägt nicht zuletzt das aufstre-bende Viertel rund um das Belve-dere und den zukünftigen Haupt-bahnhof. „Wir versuchen eine Art Smart Luxury zu vermitteln“, wie Weitzer die Idee von neu interpre-tiertem Luxus beschreibt. Und da Stillstand so gar nicht seiner Auf-fassung entspricht, kommen im Haus laufend Details und Ausstat-tungs-Originalitäten dazu. Damit dürfte Florian Weitzer in der Bun-deshauptstadt ein guter Wurf gelin-gen, der ganz und gar seinem Mot-to entspricht: „Nie stehen bleiben, anders denken und Ziele mit En-thusiasmus verfolgen.“

Dass Wien nun auch sein Hotel Daniel hat, ist inzwischen bekannt. Ein Segelschiff am Dach des Hau-ses hingegen ist einmalig. Wenn das kein Hingucker ist, was bitte dann. Verantwortlich dafür zeich-net einerseits der Grazer Eigentü-mer, Florian Weitzer, dessen Fami-lie seit mehr als 100 Jahren im Ho-telgeschäft tätig ist, und anderer-seits der Künstler Erwin Wurm. Er „verankert“ generell gerne krasse Gegensätze zu vertrauten Formen. Sein Schiffskunstwerk kann dem-nach auch als kontrovers zu unzäh-ligen Hommagen an die schöne blaue Donau verstanden werden. Schon im Vorfeld faszinierte Flori-an Weitzer die Frechheit Erwin Wurms, die perfekt zum Hotelkon-

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Schiff ahoi heißt es neuerdings inmitten von Wien – ein gekrümmtes Segelboot ist am Dach des jüngst eröffneten Hotels Daniel gestrandet.

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Vor eineinhalb Jahren trat Gerald Alberer in Graz die Nachfolge der Amtsstelle

des Notars Dr. Karlheinz Graben-warter an, deren alte Adresse am Jakominiplatz war. Dr. Gerald Albe-rer errichtete nunmehr sein Notari-at in Graz an der neuen Adresse in der Kaiserfeldgasse 2–4, im dritten Stock jenes Gebäudes, in dem sich auch der Modetempel H&M befin-det. „Die zentrale Lage ist hervorra-gend und die modernen Büroräum-lichkeiten sind exzellent.

Alberers Vorgänger Grabenwarter hat ja aus Altersgründen aufgehört, die Entscheidung über die Nach-folge dauert meist Monate. „Trotz dieser Übergangszeit und der neuen Adresse ist der Anteil an Altklien-ten der übernommenen Amtsstelle größer, als ich ursprünglich gedacht habe.“ Gemäß gerichtlicher Vertei-lungsordnung ist das Notariat Al-berer für alle Verlassenschaften in Graz zuständig, wenn jemand am 5. oder 20. des Monats verstirbt. Diese Zuständigkeit gilt in den Umlandge-meinden Raaba, Haselsdorf-Tobel-bad und Attendorf für alle Verlas-senschaften.

Die ersten Jahre seiner Berufskarri-ere war Dr. Gerald Alberer als No-tarsubstitut im Notariat Dr. Dietrich Baltl in Irdning bzw. in der Herren-gasse in Graz tätig. So gesehen ist das eine Rückkehr nach Graz. „Zu-letzt war ich zehn Jahre selbständi-ger Notar in Leoben, muss aber da-zusagen, dass wir als Familie immer

in Graz gelebt haben. Obwohl ich fast täglich zwischen Leoben und Graz gependelt bin, war ich gerne Notar in Leoben. Aber mittlerweile gibt’s auch Nachwuchs bei den Al-berers, und wie das Leben so spielt, hat sich dadurch der Lebensmit-telpunkt noch mehr nach Graz ver-lagert. Deshalb habe ich mich um die frei gewordene Amtsstelle be-worben und ich wurde sodann über Vorschlag der Notariatskammer, des Landesgerichtes für ZRS Graz und des Oberlandesgerichtes Graz vom Bundesministerium für Justiz zum Notar in Graz ernannt.“

Seine 10-jährige erfolgreiche Tätig-keit in Leoben hat auch dazu geführt, dass ihm viele Klienten aus dieser Zeit trotz des Ortswechsels nach Graz die Treue gehalten haben.

Und was macht den Reiz des Berufs für Sie aus? Gerald Alberer: „Dass man die rechtlichen Belange von Parteien oder Klienten so regeln kann, dass damit alle zufrieden sind. Wenn man eine solche Lösung schafft oder erreicht, dann ist das einfach ein gutes Gefühl. Man ist für die Menschen in solchen Phasen

eine Vertrauensperson, und das gilt für alle Lebensbereiche. Das finde ich sehr befriedigend.“

Klammert man die Verlassenschaf-ten aus – wo sind Sie als Notar von Ihrem Wissen her gefordert? Albe-rer: „Meine Kanzlei deckt natürlich mit meinen bestens qualifizierten juristischen und nichtjuristischen Mitarbeitern auch alle weiteren Bereiche der notariellen Tätigkeit hervorragend ab. Dazu gehört insbe-sondere die Errichtung von Verträ-gen aller Art, Grundbuch- und Fir-menbuchangelegenheiten, Beglau-bigungen etc. Meine persönlichen Schwerpunkte liegen vor allem in der Abwicklung von Bauträgerpro-jekten und im Bereich des Gesell-schaftsrechts, hier insbesondere bei Umgründungen.

Klarerweise ist der Notar auch dann gefragt, wenn es um testamentari-sche Regelungen geht. Wenn Klien-ten eben ihre Regelungen fürs Erben treffen wollen. Da ist die Beratung ganz wichtig. Denn die meisten wis-sen nicht, wie das abläuft und was zu tun ist. Das beginnt bereits beim schlichten Testament, das ein Ehe-

paar erstellt. Oft schreibt der das Testament, der die schönere Schrift hat und der andere unterschreibt nur mit. Nach dem Gesetz ist es aber so, dass das Testament nur für den gül-tig ist, der es selbst ge- und unter-schrieben hat. Also müssten beide ein Testament jeweils eigenhändig schreiben und unterschreiben. Wird es mit Maschine aufgesetzt, dann sind drei Zeugen nötig, von denen aber keiner im Testament bedacht sein darf. Auch inhaltlich kann man aufgrund der komplizierten Rechts-lage viel falsch machen. Wenn man bedenkt, worum es da oft geht und dass ein Testament nur Kosten von wenigen 100 Euro verursacht, dann sollte man sich auf jeden Fall von ei-nem Fachmann beraten lassen.“

„Das heuer erstmals stattgefundene Kanzleifest werde ich nun aufgrund des großen Erfolgs jährlich veran-stalten und freue mich, dass mein beruflicher Einstand in Graz so her-vorragend gelungen ist.“

Die Kanzlei entwickelt sich prächtig

„Man ist für die Menschen eine Vertrauensperson und das finde ich sehr befriedigend.“

Blick ins Notariat von Dr. Gerald Alberer in Graz

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Kaiserfeldg. 2 - 4 / Am Eisernen Tor8010 Graz

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Dies war augenscheinlich an der Anzahl und Prominenz der Gäste festzustellen, die zum ersten Kanzleifest gekommen waren, das es kürzlich im Nota-riat Dr. Gerald Alberer in Graz gegeben hat.

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Auffi muss iDie Gladiatoren von heute

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zum Essen geht. Das ist Hardcore. Denn weiter oben stehen nicht nur die Zuschauer im schlammigen Gelände, sondern noch mehr zu schaffen macht dieser unbezwingbare Berg den Gladi-atoren von heute. Nicht überraschend, dass bei derartigem miesen Wetter weniger Fans unterwegs sind. Umso mehr sind Mechaniker, Betreuer und Fahrer selbst gefordert, die zum Infight mit dem „Eisernen Brotlaib“ antreten. So wird der Erzberg in Geschichtsbü-chern beschrieben mit dem Ausspruch „Eisen und Brot für immer da“. Eine Wahrheit, die brüchig geworden ist. Waren es vor wenigen Jahrzehnten bis zu 6.000 Beschäftigte am Berg, sind es jetzt nur noch einige hundert. Doch

Es regnet auf der Passhöhe des Präbichls ganz stark, als wir mit

dem Auto diese erreichen. Die Sicht ist trüb. Auf der steilen Abfahrt zeigt sich ganz weit unten Eisenerz mit einem Zeltlager, ähnlich wie in historischen Filmen, wo viel los ist. Knapp dahinter erhebt sich der mächtige eiserne Gi-gant – der Erzberg.

Bald darauf stehen wir am Gelände, rundherum hunderte Offroader und ihre Geräte. Eines ist sofort spürbar, weil das Gelände durch den Regen stark aufgeweicht ist und man durch viel Schlamm watet: Das wird heute kein Familienausflug, wo man zwi-schendurch oder nachher gemütlich

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Auffi muss i !Die Gladiatoren von heutenach rund 100 qualvollen Minuten krönte sich

Jonny Walker vor seinen landsmännern dougie lampkin und ben hemingway zum neuen König des

härtesten Single day enduro races der Welt.

mit dem Erzbergrodeo – es gibt sonst in Europa nichts Vergleichbares – kommen jährlich zigtausende Fans in das schmale Tal und bringen irgend-wie auch das Flair der weiten Welt mit. Beim legendären „Generali Iron Road Prolog“ nehmen 1.800 Fahrer aus 39 Nationen das Rennen auf die knapp 14 Kilometer lange Schulterstrecke zum Gipfel auf sich.

Motorrad-Österreich, was willst du mehr?

Den ersten Felspokal beim spektaku-lären Auftakt am ersten Rodeo-Tag holte sich der Österreicher Seppi Fally. Der Steirer Mario Hirschmugl bot mit

dem 3. Platz ebenfalls eine überzeu-gende Leistung. Am zweiten Renntag zwang der Regen zum Abbruch. Es waren keinen fairen Bedingungen mehr gegeben. Soweit es bei diesem „Auffi muss i“ durch diese Schlamm- und Felspiste überhaupt so etwas gibt.Und alles fieberte dem Sonntag entge-gen, dem berüchtigten „Red Bull Hare Scramble“. Die Besten der Besten des „X-Treme-Enduro-Sports“ fanden sich an der Spitze des 500-köpfigen Startefeldes, das gegen den unbam-herzigen Berg aus Eisen und eine ext-rem selektive Strecke antreten ist. Dauerregen machte die knapp 35 Ki-lometer lange Rennstrecke zu einem Bullenritt.

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Zu einer ordentlichen Müll­trennung gehört natürlich eine Biomülltonne. Genau

diese ist aber ein sehr „sensibles“ Stück, bedarf sie doch in bestimm­ten Intervallen einer speziellen Rei­nigung, sonst verbreitet sie einen äußerst unangenehmen Geruch.

„Danke für die rasche Hilfe“, zeigt sich eine Grazer Familie im Telefo­nat mit der Holding Graz Services erleichtert. Was war passiert: Die Spezialreinigung war unterblieben. „Die Tonne hat in unserer Aufstel­lung gefehlt“, klärt die Mitarbeiterin den Mangel auf. Mit der neuen Lo­gistik können alle 109.700 aufge­stellten Behälter – Restmüll, Bio,

Glas, Papier – auch erfasst und „be­treut“ werden.In Graz fallen 49.000 Tonnen Rest­müll, 25.000 Tonnen Altpapier, 8.000 Tonnen Altglas, 31.200 Ton­nen Bioabfall und Grünschnitt, 530.000 Tonnen an gefährlichen Ab­fällen aus Haushalten an.

Praktisch rund um die Uhr sind die knapp 150 MitarbeiterInnen der Ab­fallwirtschaft unterwegs, um die Stadt lebenswert zu erhalten. In ge­nau festgesetzten Intervallen müs­sen 32.000 Liegenschaften angefah­ren werden. Zusätzlich sind 250.000 Einfahrten im Recycling Center Sturzgasse abzuwickeln. „Zu den Holding Graz Services ge­hören neben der Abfallwirtschaft

auch noch die Straßenreinigung, die Straßenerhaltung, die Pflege der öf­fentlichen Grünflächen und die Was­serversorgung sowie die Abwasser­entsorgung“, erklärt Geschäftsfüh­rer und Vorstandsdirektor Wolfgang Messner. Diese Bereiche sind nun in einer möglichst effizienten Struktur

und Organisation gegliedert. Die Grazer BürgerInnen bekommen so­zusagen alles aus einer Hand. „Da­mit steigern wir die Zufriedenheit unserer KundInnen und erreichen auch ein hohes Maß an Synergien.“Im Spartenbereich Stadtraum mit 450 MitarbeiterInnen wurden die aus der Stadtverwaltung übertrage­nen Bereiche Straße und Grünraum zusammengeführt. Einen großen

Bereich umfasst die Betreuung der Straßen innerhalb der Stadt und der damit nötigen 191 Brückenbauwer­ke. Dafür werden 17 Wasch wägen, 20 Kehrmaschinen, 75 Pflugfahrzeu­ge und tausende Tonnen Streumittel für den Winterdienst eingesetzt. En­gagierte MitarbeiterInnen halten die

950 km Straßen im Sommer und Winter wie auch die 2.350.000 m² öffent­lichen Parks bzw. Grünanlagen, Geh­steige und Plätze sauber. Und die Be­treuung von 480 Spielgeräten auf 75 Spielplätzen, von 4.800 Parkbänken, 88 öffentlichen Brunnenanlagen und 400 unentgeltli­chen Hundekot­Sa­ckerl­Behältern er­fordert täglich höchsten Arbeits­einsatz.Weil gerade im Som­mer Feste draußen gefeiert werden: Die Holding Graz Servi­ces verfügt über ein eigenes Veranstal­tungsservice. Verlie­hen werden Stehti­sche, Bestuhlung, mobile Bühnen oder Podien. Am Stütz­punkt Martinhof­

straße stehen auch hunderte Grün­pflanzen abholbereit zum Vermie­ten, wie Kirschlorbeer, Buchsbaum, Bambus, Palmen und andere exoti­sche Gewächse.

INFO: Veranstaltungs service: +43 316 872­7260Pflanzenverleih: +43 316 872­7314

Rund um die Uhr im Einsatz

v.l.: Ing. Burkhard Steurer (Leiter Stadtraum), DI Walter Sattler (Leiter Abfallwirtschaft), Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang Messner, Mag. Klaus Zausin-ger (Leitung KundInnenmanagement und Vertrieb) und DI Dr. Kajetan Beutle (Leitung Wasserwirtschaft).

Holding Graz Services arbeiten mit effizienter Organisation

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Die wohl größten Verände­rungen in der neustruktu­rierten Holding Graz gab es

in der Sparte Services.

Durch die Zusammenführung der Ab-fallwirtschaft und der Wasserwirt-schaft, sowie der Übertragung der Straßenerhaltung und Straßenreini-gung, des Winterdienstes, der Grün-raumpflege und der Werkstätten aus dem Magistrat stellt die Sparte Servi-ces nun mit 900 MitarbeiterInnen die größte Sparte innerhalb der Holding dar. Messner: „Nachdem die bisherigen betrieblichen Organisationsformen sehr unterschiedlich waren, war das Jahr 2011 ein Jahr des Zusammen­führens der Organisationen und ein Zusammenfinden der Mitarbeite­rInnen. Dabei mussten unterschied­liche Arbeitsrechte, divergierende Organisationsvorschriften, unter­schiedlichste Geschäftsprozesse und Schnittstellen Schritt für Schritt harmonisiert werden.“ Wo konnten hier im ersten Jahr bereits Synergien geschaffen werden?Messner: „Schon mit Jahresbeginn 2011 standen bereits alle Angelegen­heiten der Abfallwirtschaft, die bis­her bei Wirtschaftsbetrieben (Anm: Sammlung) und AEVG (Anm: Ver­wertung) angesiedelt waren, unter einer Leitung. Im Herbst folgten

dann die Zusammenlegung der Ge­schäftsfelder Wasser und Abwasser zum Spartenbereich Wasserwirt­schaft und die Fusion der Aufgaben­bereiche Straße – also Straßenerhal­tung und Straßenreinigung – und Grünraumpflege zum Spartenbe­reich Stadtraum. Neben den drei operativen Spartenbereichen wurde der Spartenbereich „KundInnenma­nagement und Vertrieb“ eingerich­tet, wo die kunden­ und vertriebsre­levanten Aufgaben in einer eigenen Organisationseinheit gebündelt ab­gewickelt werden können. Dazu kommen noch die Werkstätten in der Sturzgasse, die als Stabsstelle organisiert sind. 46 Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter führen in den KFZ­Werkstätten und den Metall­werkstätten Serviceleistungen und Reparaturen am großen Fuhrpark der Services durch.“

Die Sparte Services betreibt in Graz 12 Standorte und Stützpunkte. Der wirk-liche Arbeitsplatz ist aber das gesamte Stadtgebiet! Messner: „Der Arbeitsplatz der rund 900 Mitarbeiter ist in und auch un­ter Graz. Ein 1.320 Kilometer langes Wasserleitungsnetz, ein 846 Kilo­meter umfassendes Kanalnetz, 950 Kilometer Straßen, Wege und Plät­ze, 2.350.000 Quadratmeter Park­ und Grünanlagen müssen instand

gehalten, verbessert und erweitert werden. Und auf 34.000 Grazer Lie­genschaften und öffentlichen Müll­sammelstellen haben wir weit mehr als 100.000 Sammelbehälter pos­tiert, um der Grazer Bevölkerung ein möglichst bequemes und umwelt­freundliches Sammeln von Haus­müll und Wertstoffen zu ermögli­chen.“

Der Grazer Wasser- und Abwasser-infrastruktur wird ein hoher Standard bescheinigt. Mit welchen Investitionen hält man diesen Level? Messner: „Um diesen hohen Stan­dard zu erhalten, wird etwa das Rohrnetz laufend kontrolliert und überwacht – bzw. werden die Leitun­gen zustandsorientiert vorbeugend erneuert. Die Holding Graz inves­tiert dafür laufend – im Jahr 2011 rund 3,9 Mio. Euro – in die Verbesse­rung dieser wichtigen Infrastruktur­anlage. Um Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten, kann die Hälfte dieser Investitionen mit anderen In­frastrukturunternehmen koordiniert und gemeinsam ausgeschrieben und abgewickelt werden. Das öffent­liche Kanalnetz der Stadt Graz ist um 1900 konzipiert worden. Die Ka­nalisierung selbst hat vor etwa 80 Jahren begonnen. Unsere Heraus­forderung für die Zukunft ist der Funktionserhalt und die Moderni­

sierung des Leitungsnetzes. Wirt­schaftlichkeit, KundInnenorientie­rung und Versorgungssicherheit sind auch in Zukunft die zentralen Themen der Holding Graz Services.

Service aus einer HandVorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang Messner im Interview

ABFALLWIRTSCHAFTSturzgasse 168020 GrazTel.: +43 316 887­7282Fax: +43 316 877­7117abfall@holding­graz.at

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keine Ahnung, an wel-che Ad-resse ich diesen Brief schicken soll, aber ich muss ihn ein-

fach schreiben – „writing a letter to make me feel better“, sozusagen.Du fehlst uns, eh klar. Deiner Fa-milie, Deinen Freunden, unserer Stadt. Aber bei denen, die Dich – so wie ich – über Jahrzehnte begleitet haben, mischt sich in die Trauer oft ein Lächeln über das gemeinsam Erlebte, denn auch in der Zeit Dei-ner glanzvollsten Erfolge mit der EAV in brechend vollen Top-Lo-cations in Deutschland und Öster-reich bist Du stets Deinen beiden Lebensgrundsätzen treu geblieben: „Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen.“ Und: „Man muss heute leben, nicht morgen!“Kleine Erinnerungsauffrischung gefällig? Du, der gebürtige Kärntner aus Wolfsberg, als Verkäufer bei Brühl & Söhne. Die ersten musikalischen und gar nicht friktionsfreien Geh-versuche mit Bands von „Magic Sound“ bis „Phoenix“. Die Grün-dung des „SAM Sportstudios“ mit Deiner ersten Frau Christiane. Die chaotische Geburt Deiner Toch-ter Carina, bei der Du es in Deiner Aufregung geschafft hast, den Weg vom Schillerplatz ins Sanatorium Hansa nicht zu finden, und dann deutlich mehr ärztlichen Beistand gebraucht hast als die werdende Mutter.

Im „Sam“ hast Du ja auch Klaus Eberhartinger kennengelernt und mit ihm später eine gemeinsame Wohnung in Seiersberg geteilt.Ach ja, da wäre dann auch noch die Geschichte mit Christian Taurer, dem bekannten Grazer Architek-ten. Den hat Dir, Jahre nach Eurer Trennung, Christiane im Grazer Flughafen als ihren neuen Freund vorgestellt. Du hast ihn umgehend ins Café Thalia abgeschleppt und ihm einen zweistündigen Vortrag darüber gehalten, wie Christiane

zu behandeln wäre. Muss gewirkt haben, denn mittlerweile sind die beiden auch schon fast 20 Jahre

verheiratet. Kleinigkeiten, wie Dir etwa Dein Schwesterherz Evelyn ordentlich eine aufgelegt hat, nach-dem Du sie mit dem Auto in den Graben geführt hast, oder wie Du im Urlaub in einer Selbstversorger-Almhütte zur Freude der örtlichen Jägerschaft täglich mit einem Schuss zum Essen gerufen hast, wollen wir hier eher nicht näher er-läutern. Wenden wir uns besser Deiner großen Liebe Aleksandra zu: Ken-nengelernt in Schloss Pichlarn, und

dann nach Deiner Mitternachts-einlage beim Feurwehrball in Tro-faiach ist Dir endgültig das Blech

weggeflogen, von dem Tag bis zu Deinem letzten seid Ihr unzertrenn-lich durch dick und dünn gegangen. Sie hat Dich zu einem begeisterten Hobbyradler gemacht, Dir einen gesunden Ernährungsplan verord-net und kleine Wienerschnitzel-Ausrutscher verziehen. Mit ihr an Deiner Seite hast Du auch Dein be-rufliches Leben nach zwölf Jahren EAV erfolgreich gestaltet. So hat es etwa in den letzten Jahren nur wenige Golf-Events in Österreich, Deutschland und der Schweiz ge-

geben, bei denen Du nicht als En-tertainer engagiert warst.

Der junge Andy Töfferl inmitten von schönen Frauen – da fühlte er sich wohl, das war seine Umgebung.

HALLO ANDY,Am 5. Mai starb der Sänger, Musiker und Showstar Andy Töfferl im Alter von 56 Jahren völlig unerwartet an einer Gehirnblutung (Aneurysma). Ein Nachruf der anderen

Art von Walter Fabian.

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An die 60 bis 70 Auftritte im Jahr werden es wohl gewesen sein, und weil wir schon beim Stichwort Golf sind: Andy, Andy, Deine Perfor-mance im noblen Golfclub Mur-stätten! Ebenso liebenswert wie grenzwertig. Grüne Dippel hat sie manchmal gekriegt, die vornehme Baronin Marie Helene von Bach-ofen, wenn sie Dich in der Bade-hose beim achten Loch neben dem Badesee erwischt hat. Dass Du beim Abschlag immer gepfif-fen oder gesungen hast, ist ja noch als Töfferl-Markenzeichen durch-gegangen, aber nach Deinem Ur-schrei „Das ist Golf !“ nach jedem gelungenen Schlag (also etwa nach jedem vierten) hat der ganze Golf-club gewusst: Ah, der Andy ist da. Die Sprache hat‘s Dir beim Golfen eigentlich nur einmal verschlagen, dafür aber gründlich. in Gai bist Du ganz friedlich mit dem Golfwagerl

durch die Botanik gebrettert, als Dich ein verirrter Abschlag eines Spielers im Gesicht getroffen hat. Da haben die Ärzte ganz schön zu tun gehabt, bis die Kosmetik und das Klavier wieder gerichtet waren, aber Deiner Golf-Leidenschaft hat es keinen Abbruch getan.Der Flight mit dem prominenten Golf-Gast aus Laos ist auch Le-gende. Der hat sich als Thanh Hieu Nguyen vorgestellt. Darauf Du, Andy: „Zu kompliziert, ab jetzt heißt Karl.“ Und so war’s dann auch. Und weil in Deinem Herzen der Macho-hund und das Sensibelchen so nah beieinander gewohnt haben wie selten irgendwo, will ich auch noch die Geschichte vom 20-jährigen Clubjubiläum und der Geburtstags-feier der Frau Baronin erwähnen. Showprogramm Andy Töfferl, und als man Dich mit „Nessun dorma“ ankündigt, erwarten alle eine Pava-

rotti-Parodie der Prinzen-Arie aus Puccinis Turandot. Und dann hast Du „Nessun dorma“ gesungen. Original. Und alle, ganz besonders die Baronin, waren fertig mit der Welt. Weil in diesen Augenblicken allen bewusst geworden ist, was in dem lustigen Andy für ein großar-tiger Musiker, Interpret und Sänger steckt. Und wer Deine Interpre-tationen von „Over the Rainbow“ (Special for Szak Krame-ritsch), „Memo-ries“ oder „My Way“ kennt, hat es ohnehin immer schon gewusst. Das gilt auch für die wunderbaren Songs, die Du mit Alexandra Werbanschitz

aufgenommen hast. Hab ich nie verstanden, warum Du die nicht vermarktet hast. Damit ich es nicht vergess: Am 14. Juli spielen Deine Freunde in Murstätten ein Andy-Gedenkturnier. Schau runter, da wirst Du sie alle sehen, die Elfi und den Szak, die Christa und den Wolfgang, die Annegret und den Manfred, vielleicht auch den Dieter und den Klaus, den Georg und viele andere. Und weil Deine Aleksand-ra in ihren schwersten Stunden die Größe gezeigt und eingewilligt hat, mit der Spende Deines Herzens ein anderes Leben zu retten, wissen wir, dass Dein großes, starkes Herz weiter schlägt. It’s a good feeling.

Dein Walter

Andy mit Tochter. Seine Frau Alexandra (im Trachtenlook) ... und nach dem Golfen mit Freunden

Als Entertainer ein Könner. Hansi Hinterseer, Falco, Arnold Schwarzenegger ... keiner entkam seinen Pointen und seinem Witz.

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Steiler gehts nicht mehr

Lincoln Else/Red Bull Content Pool Es war ein alpinistischer Meilenstein im dritten Anlauf, als Tiroler Kletterer David

Lama 21. Jänner 2012 gegen 13 Uhr auf dem Gipfel des Cerro Torre stand. Sonne, Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt und, was für eine rätselhafte Umkehrung alles vorher Erlebten. Kein Wind. David Lama ließ den Blick über das Premi-umpanorama patagonischer Granit-formationen schweifen. Pittoreske Berge, wie sie Caspar David Fried-rich nicht wilder und dramatischer hätte malen können. Ein seltener, kostbarer Anblick, den nur eine Handvoll Menschen vor ihm genos-sen hatte. So dass Lama allen Grund zum Jubeln oder wenigstens zum strahlenden Lächeln gehabt hätte, aber der junge Mann blickte doch nur tief in sich selbst hinein. Es war jetzt also so weit. Das Projekt, den Cerro Torre frei zu erklettern, das während drei Jahren so groß und manchmal übermächtig erschienen war, transformierte sich gerade zur Legende, zur Geschichte, bekam in Davids strenger persönlicher Konto-führung der eigenen Abenteuer das Etikett „erledigt“. Für einen Augen-blick fühlte sich der junge Mann seltsam leer, wurde sich des Fehlens der Aufgabe bewusst, die ihn heraus-gefordert, abgeworfen, geplagt hatte und nun verschwand, wie ein störri-scher Luftballon, dem man nachge-jagt war und der nun, kaum hatte man ihn in der Hand, die Luft ver-liert.

Es wurde dann doch ein bisschen feierlich, spätestens als Peter Ortner, mit dem David diese alpinistische Ausnahmeleistung vollbracht hatte, nackt über den Eispilz tanzte, der den Gipfel bedeckt. Es musste also doch etwas zu feiern geben.

Der 21. Jänner 2012 stand am Ende einer Reihe von drei Expeditionen, die 2008 mit einem Blick in ein Klettermagazin begonnen hatte. Damals sah David Lama, 17, Sohn einer Tirolerin und eines nepale-sischen Sherpas, eine Ansicht der spiegelglatten Gipfelwand des Cerro Torre, dieser mystischen Granitna-del im äußersten Süden Südameri-kas, zum ersten Mal und begann das Bild zu lesen, wie es ausschließlich ein Kletterer seiner Qualität lesen kann: Mehr noch, David betrachtete den Berg, der bis dahin nur von einer überschaubaren Zahl von Al-pinisten bestiegen worden war, mit herausforderndem Blick. Vielleicht, dachte er, kann man den Torre auch frei klettern, und wenn man ihn frei klettern kann, dann muss ich das machen.

David Lama schaffte als Erster die freie Besteigung des mystischen Cerro Torre in Patagonien

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David Lama gehört zu einer neuen Generation von Kletterern. Er eignete sich schon als Kind die wesentlichen technischen Fähigkei-ten an, mit denen er als Youngster in den Sportkletterzirkus einstieg und dort früh große Erfolge feierte, den Weltcup gewann und mehrere Europameistertitel. Dass David nicht auf Jahre hinaus im Spitzen-sport tätig blieb und mit den besten Hallenkletterern der Welt um Titel und Preisgelder rittert, lag daran, dass ihn seit jeher diese Sehn-sucht in die Berge trieb, nach dem klettern am Fels, wie es ihm sein langjähriger Trainer Reini Scherer vermittelt hatte. David begann mit Freunden und Partnern ins Gebirge zu gehen. Und nun hatte er sich einen Traum erfüllt – den Cerro Torre. Ein wackliger Felsblock im letzten Abschnitt musste „mit Fingerspitzengefühl“ überwunden werden, weil ein Fehler zur Folge gehabt hätte, dass der voluminöse Block auf den unten nachkommen-den kletterpartner gestürzt wäre und den in die Tiefe gerissen hätte. „Ungut“, sagt David. Kletterpartner Peter Ortner war froh, dass er nicht wusste, dass David über ihm gerade den Damoklesfelsen bekletterte.

Gegen 13 Uhr standen David und Peter schließlich am Gipfel, und es braucht schon David Lamas Coolness, um nicht vom Pathos der Situation übermannt zu werden. Die erste freie Besteigung des Cerro Torre war Wirklichkeit geworden, ein Kapitel Alpingeschichte ge-schrieben. Peter Ortner tanzte nackt im Schnee. Was sagte David? „Pack ma’s…“

David Lama machte auch die „Erstbegehung“ des Klettersteiges auf der Riegersburg: „Das Highlight an diesem Tag war aber weniger die Kletterei, sondern das Spanferkel mit Kartoffelsalat und echtem steirischen Kernöl.“

Auch so kann man sich entspannen und die Riegersburg erkunden: David Lama.

Lama: Bevor man in eine Wand einsteigt, probiert man natürlich schon aus der Ferne eine grobe Linie zu erkennen. Man versucht dabei, einen möglichst leichten, sicheren und für uns Alpinisten logischen Weg zu finden, die Wand zu durchsteigen. Dabei spricht man sich natürlich mit seinem Partner ab. In der Wand selbst gibt dann aber der Vorsteiger die Linie vor.

Und die Erstbegehung?Lama: Das ist wie eine Reise ins Unbekannte; wo und wie man den Weg durch die Wand sucht, ist einzig dem Kletterer überlassen. Es ist vergleichbar, wie wenn ein Maler vor einer weißen Leinwand steht und überlegt, wie er den ersten Strich ziehen soll. Eine Erst-begehung ist somit wie eine persönliche Handschrift des Kletterers, die in Form der entste-henden Route für immer währt.

Was ist die Rolle des Zweiten?Lama: Man ist als Team unterwegs und versucht sich natürlich so gut es geht gegenseitig zu unterstützen. Man teilt das Material auf, so dass beide Rucksäcke gleich schwer sind; der, der in der Früh früher wach ist, beginnt schon mit dem Wasserschmelzen, bei den schwe-ren Passagen nimmt der Nachstei-ger vielleicht beide Rucksäcke. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man sich gegenseitig helfen kann, aber auch Situationen, in denen

man alleine hoffnungslos verloren wäre. Am Cerro Torre oder auch im Himalaya gibt es keine Berg-rettung wie bei uns in den Alpen. Wenn du dir da den Fuß brichst, muss dein Partner schauen, wie er dich runterbringt. In einer solchen Situation wird der schönste Berg

schnell zur senkrechten Wildnis. Zusammenhalt und Kompetenz an beiden Enden des Seiles sind da unerlässlich.

Was heißt Freiklettern?Lama: Beim Freiklettern werden Haken, Klemmkeile und andere Zwischensicherungen nicht wie sonst im Alpinismus zum Hochzie-hen benutzt, sondern dienen ledig-lich der Sicherung. Man bewegt sich also an den natürlichen Strukturen fort und im Falle eines Sturzes fällt man ins Seil. Freiklettern ist eine selbst auferlegte Ethik, die man von niemandem vorgegeben bekommt

außer von einem selbst.

Sie sind 169 cm und haben ein Gewicht von 60 kg. Lama: Es gibt sowohl sehr starke, große Kletterer wie auch sehr starke Kleine. Auf manchen Routen ist es von Vorteil, größer zu sein,

aber oft ist es auch anders. Ich bin mit meinen 169 cm nicht besonders groß, habe aber bisher nur selten Probleme mit meiner Größe gehabt. Ich war von Beginn an der Kleinste in unserer Klettergruppe und konnte oft aus der „normalen“ Kletterstellung heraus Griffe nicht erreichen. Deshalb habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und gelernt, Griffe an-zuspringen, was ich auch heute noch praktiziere. Das Körperge-wicht ist in gewisser Weise die Substanz, die ich brauche, um meine Routen durchzuhalten.

Am Cerro Torre war ich über 24 Stunden in der Wand. Da ist es kein Nachteil, wenn man ein paar Kalori-en mehr zum Verbrennen hat.

Wie lange dauerte die Vorberei-tung für den Cerro Torre?Lama: Für die erste freie Begehung der Kompressorroute habe ich mehr als drei Jahre investiert. Rein von meiner körperlichen Fitness war ich auch beim ersten Versuch stark genug, aber ich musste mir noch einiges an Erfahrung ansam-meln, bevor ich meinen großen Traum realisieren konnte.

Quelle: Magazin „The Red Bulletin“ (Text: Christian Seiler)

Wie funktioniert eine Seilschaft?

David Lama wurde 1990 als Sohn einer Innsbruckerin und eines nepalesischen Bergführers in Innsbruck geboren. Schon, als er fünf Jahre alt war, erkannte mein sein Talent fürs Klettern.

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Helmut Dietl war im Murtal für KLIPP vor Ort

Zurück im Murtal

„Nach der Schule wollte ich weg, wie jeder halt, weil man meint, hier sei es

zu klein und es kennt jeder jeden. Aber die Ansichten ändern sich. Mehr und mehr habe ich dann immer wieder geschaut, ob es auch in der Region eine Arbeit gibt. Je länger man weg ist, desto mehr schätzt man wieder das Positive in unserer Heimat und kommt gerne zurück“, so beschreiben SKF-Mitarbeiter Andrea Hopf und Thomas Mayer unisono ihr Bauchgefühl. Aussagen wie diese zie-hen sich wie ein roter Faden durch die Schilderungen aller im Murtal, die be-ruflich viel auf der Welt unterwegs wa-ren und sind.

„Am Anfang wollte ich weg von da-heim, wie viele Jugendliche, wollte die Welt sehen und andere Kultu-ren kennen lernen“, wie Andrea Hopf sagt. Trotz eines attrakti-ven Jobangebots in Deutsch-land entschied sie sich nach dem Studium für die Heimat und startete als Interface De-signer bei der Unycom GmbH in Graz ins Berufsleben. Zwei Jahre später wechselte sie zu SKF (Svenska Kullagerfab-riken) ins Murtal. Die SKF Sealing Solutions Austria GmbH in Judenburg ist Weltmarktführer im Be-reich Dichtungslösungen und Arbeitgeber eines

220-köpfigen Teams. „Bei SKF kann ich mein Wissen genauso unter Beweis stellen wie in einer Großstadt. Ich bin Teil eines in-ternationalen, interkulturellen Teams, wo wir an Marketing- und Kommunikations-projekten arbeiten.“ Kollegen aus den USA, Indien, China, Schweden oder Italien sind da keine Seltenheit. „Hier kannst du dich be-ruflich entwickeln und die Interessen in der Freizeit kommen nicht zu kurz. Das gefällt mir sehr gut“, fühlt sich Hopf bestätigt, dass sie sich richtig entschieden hat. Hier schätzt sie die Natur sowie das Sportangebot, geht leidenschaftlich gerne auf Berge und hat die Jagdprüfung abgelegt. Dabei hätte vieles anders kommen können – vor einigen Jah-ren standen die Zeichen auf Großstadt: Sie kommt aus der Gaal bei Knittelfeld, hat in Fohnsdorf maturiert und studierte in Graz Informationsdesign – inklusive eines Prakti-kums bei Siemens in Erlangen (Deutsch-land).

Freilich sind die Lebenshaltungskosten im Murtal niedriger als in größeren Städten – für sie passt hier alles. Nicht zuletzt, weil die private Seite ebenso stimmig ist. Hopfs Freund betreibt im Murtal eine Landwirt-schaft mit 20 Milchkühen. „Das bedeutet eine gewisse Herausforderung – zu zweit auf Urlaub fahren ist da nicht drinnen.“ Den-noch verschafft ihr der Bauernhof einen gu-ten Ausgleich zur Büroarbeit. Was für sie außerdem wichtig ist – und nicht nur für sie, sondern für viele Frauen im Murtal: Frauen

Bei uns stimmt das Lebensgefühl

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Wir erfüllen Ihren Wohn(t)raum

wollen heute unabhängig sein. Wenn es Ausbildungsmöglichkei-ten und qualifizierte Arbeitsplätze in der Region gibt, dann bleiben sie eher.

FH wäre Anreiz für die Jugend

Auch Thomas Mayer, der Chef des SKF-Marketingteams in Juden-burg, kann auf ein „Heimkehrer-Schicksal“ verweisen. Er kommt aus Oberzeiring und arbeitete an der Montanuniversität Leoben an Projekten unter anderem in Koope-ration mit einem oberösterreichi-schen Unternehmen. „Schließlich bin ich ganz dorthin gegangen“, er-innert sich Mayer. Nebst seinem Spezialgebiet, der Kunststoff-Ver-arbeitung, machte er sich als Coach und Trainer selbstständig. „Meine Lebensgefährtin blieb als Lehrerin jedoch im Murtal, für sie wäre es kaum machbar gewesen, eine Stel-le in Oberösterreich zu finden. Der-weilen pendelte ich und habe trotz-dem mein eigenes Unternehmen aufgebaut“, sagt Mayer. In diesem Zusammenhang kam er mit SKF in Verbindung und landete wieder in

der Heimat. Letztlich entscheidend für ihn ist das stimmige Lebensge-fühl vor Ort. „Jedes Mal, wenn ich von einer Dienstreise heimkehre, lerne ich die Heimat aufs Neue zu schätzen; hier finde ich alles vor, was ich brauche.“ Anderswo gibt es weitreichendere Kultur- und Frei-zeitangebote, dennoch trifft der Spruch „Das Gute liegt so nah“ ex-akt Mayers Auffassung. Eines leug-nen aber weder Thomas Mayer noch Andrea Hopf: „Eine Universi-tät wäre anziehend und attraktiv für die Gegend. Denn man muss wis-sen, dass wir zwar in Leoben die Montanuniversität haben, aber dort kannst du nur wirklich erfolg-reich sein, wenn du einen Hang zur Technik besitzt.“

Für Andrea Hopf zählen qualifizierte Arbeit und Naturer-

lebnis gleichermaßen.

Thomas Mayer: „Im Murtal stimmt das

Lebensgefühl.“

Der Bogen wurde aus recycelten Red-Bull-Dosen gefertigt.

Er wird sicher zu einem der meist fotografierten Motive im

Murtal – der an den Hörnern ver-goldete riesige Stier auf dem Red-Bull-Ring. Logisch, dass dieses erst kürzlich fertiggestellte Kunsthand-werk auch in den Medien (Kleine Zeitung) ein großes Echo findet.

Clemens Neugebauer aus Leoben und Martin Kölldorfer (58) aus St. Lorenzen im Mürztal (58) gestalte-ten das neue Wahrzeichen am Ring. Mehr als ein Jahr lang arbei-teten die Künstler an der Gestal-tung der Stierskulptur. Die Dimen-sionen sind gewaltig: 14 Meter Höhe, 52 Tonnen, 1228 Teile. Qua-si die „Haut“ vom größten Me-tallstier der Welt machte Dismas Sachan aus St. Lorenzen.

Den Bullen am Computer baufertig gemacht hat Richard Maierhofer. Klarerweise berechnete ein Statiker die Figur. Auch die Materialien sind bewusst ausgewählt: Stahl aus der Obersteiermark, Aluminium, das in der Formel 1 oft zum Einsatz kommt. Das hat sich gut angebo-ten. Zur Verwendung kam speziel-ler Corten-Stahl, ein Edelstahl, der an der Oberfläche Rost ansetzt. Das Horn des Bullen, das sechs Meter lang ist, wird hauchdünn ver-goldet.

Die Materialkosten dafür sind gar nicht so hoch. Aber die Vergoldung ist am haltbarsten. Während der an

der Oberfläche angerostete Edel-stahl die Vergänglichkeit symboli-sieren soll, steht das vergoldete Horn für die Ewigkeit. Das Alumini-um für den Bogen stammt aus recy-celten Red-Bull-Dosen. Die Idee war, Dosen zu verwenden, auf de-nen Red-Bull-Trinker weltweit ihre Fingerabdrücke hinterlassen ha-ben. Auf unkonventionelle Art wur-de Dismas Sachan bei Didi Mate-schitz vorstellig. Er packte sein le-bensgroßes Glückspferd in einen Anhänger und fuhr auf den Po-gusch, wo der Red-Bull-Chef bei der Weinverkostung der Kleinen Zeitung weilte. „Ich habe ihm das Pferd gezeigt und gefragt, ob er so etwas haben will“, erzählt Sachan. Nur passte das Pferd nicht zu Red Bull. Sachan wusste vom Stier der beiden Künstler, und damit nahm die Sache ihren Lauf.

Lapidarer Kommentar von Mate-schitz: „Wer ein Pferd schweißen kann, kann auch einen Bullen schweißen.“

Ein neues Wahrzeichen

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Maren Richter verknüpft ländliche Werte mit künstlerischem Engagement.

Der Raum Murau zeichnet sich bekanntlich durch Holzverar-

beitung, solides Handwerk und bo-denständige Leute aus. Das bedeu-tet aber bei weitem keine Aversion gegenüber Kunst. Im Gegenteil. Die Festivalreihen der Regionale pendeln sich auf drei Zentren der Region ein: Unter anderem neh-men der Schillerplatz in Murau, der Stiftspavillon in St. Lambrecht so-wie der mobile „White Noise“ im Krakautal das Motto „Stadt, Land

und Fluss“ ins Visier. „Während sich die Stadt Murau mit den verän-dernden Rahmenbedingungen des kleinurbanen Raumes auseinan-dersetzt, werden in St. Lambrecht gesellschaftliche Qualitäten the-matisiert. Das Krakautal wiederum stellt seinen unberührten Natur-raum ins Rampenlicht. In Oberwölz werden sich für drei Tage die mit-telalterlichen Stadttore schließen. Ziel der Aktion ist, sich im Alltag selbst zu beschäftigen.

Kunst ist überall

„Die Künstler veranschaulichen, dass sich zeitgenössische Fertigkeit keineswegs nur auf urbanen Raum beschränkt“, so die Intendantin Maren Richter. Demnach nutzt die Holzwelt Murau die Regionale, um im Rahmen eines Klimagipfels und der Abwanderungsproblematik auf sich aufmerksam zu machen. „Die Wertschätzung der Holzarbeit soll eben nicht nur in Festmetern, son-dern auch in den Köpfen und Her-zen messbar sein“, so der örtliche GF Harald Kraxner.

REGIONALE-bewusst im Murtal

Die alle 2 Jahre stattfindende „Regionale“ macht heuer Station im Murtal. Vom 22. Juni bis 22. Juli durchflutet zeitge-nössische Kunst den sonst so boden-ständigen Alltag des Bezirkes Murau.

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Es entstand 1898 als Herrschafts-sitz – das Gut Murhof in Großlob-ming bei Knittelfeld – und diente als Meierei mit ausgedehnter Land-, Vieh- und Waldwirtschaft. In der Vergangenheit wurde es auch durch seine Pferdezucht berühmt. Red-Bull-Chef Didi Mateschitz, der das Gut Murhof vor Jahren kaufte, unterzog es einem „Facelif-ting“ und machte daraus ein exklu-sives Hotel mit insgesamt 27 Sui-ten, Appartements und Zimmern, das aber den unverwechselbaren Charakter eines eleganten Landsit-zes beibehalten hat. Alles für die Ansprüche moderner, zahlungs-kräftiger und freizeitbewusster Gäste, die Entspannung suchen.Direkt am Gelände befinden sich ein neu erbautes Reit- und Pferde-

zentrum und ein Sand-Tennisplatz. Mountainbiken, Laufen und Wan-dern sind weitere Sportarten, die man vor der Hoteltür beginnen kann. Die darauf folgende Ent-spannung versprechen der Schloss-park, ein eigener Badeteich sowie die neue, moderne Spa- und Well-nessanlage. Auf rund 600 Quadrat-metern wird Ihnen hier alles von der Saunalandschaft über einen Indoorpool bis hin zu Räumen für Massagen und Beautybehandlun-gen geboten. Auch ein Fitnessraum steht den Gästen zur Verfügung. Weite Felder direkt an der Mur, ein Badeteich, Tennis, Fitness, Well-ness und der Luxus der Entschleu-nigung: Das G’Schlössl Murtal ist ein exklusives Hideaway für Körper und Geist.

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… nicht nur die jungen Besucher zieht die Eisenbahn in ihren Bann.

Geheimtipps für Knittelfeld: Modellbahngroßanlage und Eisenbahn-Nostalgie

Knittelfeld ist mit seinen ÖBB-Werkstätten von seiner Tradi-

tion her eine Hochburg der Eisen-bahner – bis heute. Fast logisch, dass die Geschichte dort erlebbar, sichtbar und greifbar bleibt. Ein Ge-heimtipp für Besucher, besonders für jene mit Kindern, ist die riesige Modelleisenbahnanlage im Unger-geschoß des Bahnhofs Knittelfeld.

Diese lässt nicht nur Kinderaugen leuchten, sondern auch Erwachse-ne staunen. In einer kunstvoll auf-gebauten Landschaft kurven dort auf hunderten Metern Gleisanla-gen dutzende Züge. Alles natürlich über Bildschirme elektronisch ge-steuert und überwacht. Versteht sich auch, dass die Modelle origi-nalgetreu im Mini-Format nachge-baut sind. Da gibt es Bahnhöfe, da fahren parallel auf der Straße Auto-busse, LKW, die an Ampeln oder

bei Stationen wie von Geisterhand stehenbleiben, sich dann wieder in Bewegung setzen. Natürlich fehlen auch Feuerwehr, Rettung und Poli-zei nicht, die mit Folgetonhorn und Blaulicht an den Einsatzort – einem Haus in Vollbrand– rasen. Insge-

Nicht nur Kinderaugen leuchten

samt 500 Lokomotiven und 2.000 Waggons stehen bereit. Regelmä-ßig erneuern und erweitern die Modellbahn-Enthusiasten des ESV Knittelfeld ihre Attraktion. „Die An-lage hat das Potential zum echten Besuchermagneten zu werden“, so

die Verantwortlichen im Tourismus und in der Gemeinde. Sie müssten nur die Chancen wirklich erkennen. Finanzielle Unterstützung wäre notwendig, um die Öffnungszeiten auszuweiten.

Im „Obergeschoß“ zu ebener Erde gibt es nicht weit vom Bahnhof das Eisenbahnmuseum – auch eine At-traktion Knittelfelds. Von der Post-kutsche, der Geschichte der Dampf-, Diesel- und Elektroloko-motiven, bis hin zur supermoder-nen Taurus kann alles hautnah er-lebt werden. An besonderen Tagen können sogar mit der Mini-Dampf-lok selbst unterwegs sein und sich als Heizer betätigen.

Gute Fahrt, nach Knittelfeld!

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Sie ziehen Fäden fürs Murtal

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34 KLIPP Juli 2009

„Nur hereinspaziert“, hieß es bei Wuppermann Austria in Judenburg am 11. Mai – dem Tag der offenen Tür. Im Rah-men der Initiative „Kraft. Das Murtal“ erhielt jedermann Einblick und Zutritt zur Pro-duktion und zu dem, was hier geleistet wird – ein völlig „neues Bild“ der Industrie.

Lange Zeit kämpfte die produ-zierende Industrie im Murtal mit einem verstaubten Image.

Damit soll nun Schluss sein. „Mit dem Tag der offenen Tür haben Be-sucher die Möglichkeit, unser Un-ternehmen in allen Facetten der Pro-duktion und das damit verbundene Know-how zu beschnuppern. Wir geben umfassende Einsicht über die Kraft der Industrie und der produ-zierenden Wirtschaft“, so Geschäfts-führer Hubert Pletz. Er unterstützt auch die Lehrlingsfrage innerhalb von „Kraft. Das Murtal“ – Wupper-mann bildet seit einigen Jahren selbst Lehrlinge aus und kennt da-mit die Nachwuchsprobleme in der Region. „Heuer durften wir 260 Schüler durch die Räumlichkeiten bei Wuppermann führen“, freut sich Pletz und sieht darin einen Profit fürs Unternehmen, den Jugendli-chen den Zugang zum Betrieb zu öffnen und Perspektiven für die Zu-kunft aufzuzeigen.

Vorbei mit schmutziger IndustrieEs waren jedoch nicht nur Jugendli-che, die sich interessierten. Gut 500 weitere Gäste bekamen eine Vorstel-lung über das sogenannte „neue Bild“ der Industrie – wie es bis dato noch nicht da gewesen ist; über eine hochmoderne, umweltschonende, innovative und saubere Handha-bung. Das Bild der „schmutzigen Industrie“ gehört der Vergangenheit an. Neben dem „Tag der offenen Tür“, wo Pletz als Projektpate für „Kraft. Das Murtal“ fungiert, setzt sich Wuppermann außerdem für die Schwerpunkte „Wirtschaft erleben“ und die Lehrlingsstrategie ein. In diesen Projekten stehen Kinder und

Jugendliche im Mittelpunkt und sol-len auf ihre Zukunft in der Region vorbereitet werden. Der Nachwuchs kann sich verstärkt mit den Möglich-keiten der Ausbildung auseinander-setzen und Chancen finden, sich in der Region zu positionieren – kein Grund mehr, vom Murtal wegzuge-hen. „Bei Wuppermann können die Lehrlinge alle Bereiche beschnup-pern – quasi durchtesten. Sie kom-men mit sämtlichen Abteilungen in Kontakt und werden nicht zuletzt mit den Produkten vertraut ge-macht“, so Pletz.

Die Zeichen der Zeit erkennenDie Wuppermann Austria GmbH in Judenburg ist einer der größeren Produktionsstandorte innerhalb der Wuppermann-Gruppe und ein we-sentlicher Arbeitgeber im Murtal. Was Innovation und Produktferti-gung betrifft, hat man stets die Zei-chen der Zeit gedeutet und ist durch Qualität zu einem europaweit täti-gen Unternehmen avanciert. Produ-ziert werden neben verzinktem Bandstahl auch verzinkte Rohre und Profile. Die Wuppermann-Gruppe ist ein mittelständisches Familien-unternehmen mit Sitz in Leverku-sen, das seit 140 Jahren erfolgreich in der Stahlverarbeitung tätig ist. Zum Produktportfolio zählen Flach-produkte, Rohre, Rohrkomponen-ten und Blechteile aus Stahl, Edel-stahl und Aluminium für Elektronik-produkte, den Laden- und Maschi-

nenbau, die Medizintechnik, die Möbel-, Nahrungsmittel-, Verpa-ckungs-, Fahrzeug-, Bau- und Solar-industrie sowie Wasser- und Abwas-sertechnik. In Summe gibt es derzeit zwölf Produktionsstandorte – be-schäftigt werden 1.300 Mitarbeite-rInnen. 2011 erzielte die gesamte Gruppe einen Umsatz von ca. 557 Millionen Euro. v

Wuppermann Austria GmbH

Gußstahlwerkstraße 23

A-8750 Judenburg

Neues Bild der Industrie

Am Standort der Wuppermann GmbH in Judenburg werden verzinkter Bandstahl sowie verzinkte Rohre und Profile produziert.

Geschäftsführer Hubert Pletz macht sich für „Kraft. Das Murtal“ stark.

Zahlreiche junge Besucher konnten das Geschehen bei Wuppermann hautnah miterleben.

Gründungsjahr: 1987 ▶Umsatz 2011: 82 Millionen Euro ▶Geschäftsführer: Hubert Pletz ▶Anzahl der Mitarbeiter: 106 ▶(Durchschnitt 2011)Produkte: Verzinkter Bandstahl ▶mit höchstem Korrosions-schutz, vollverzinkte Rohre und Profile Produktionskapazität pro Jahr: ▶220.000 Tonnen StahlprodukteLehrlingsplätze: Die WA bietet ▶jedes Jahr mehrere Lehrlings-plätze für den Beruf Produkti-onstechniker an. Die Lehrlinge werden in der Ausbildung zu einem hochqualifizierten Tech-niker ausgebildet und lernen die wichtigsten Produktions-prozesse, Fertigungsanlagen, Maschinen und Geräte kennen. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 ½ Jahre.

Infos

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Bei uns stimmt das Lebensgefühl

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43KLIPP Juni 2012

Für Trigos nominiert: e2 group mit Chef Bernhard Hammer

Das Management der e2 group – (v.l.:) Harald Gierer, Bernhard Hammer und

Robert Pichler – fühlt sich durch die TRIGOS-Nominierung in der Kategorie „Markt“ in

seinem Engagement bestätigt.

… dass ich als Firma größer werde. Nur der erste Mitarbeiter hat mir schlaflose Nächte bereitet. Da habe ich gedacht, ob sich das aus-geht, ob ich das schaffe. Du hast ja auch eine soziale Verantwortung. Da habe ich einige Tage schlecht geschlafen, bevor ich den aufge-nommen habe. Und heute investie-ren wir in die Weiter- und Fortbil-dung unserer Mitarbeiter 200.000 Euro im Jahr. Ich habe immer ge-sagt: Ob ich jetzt 10 oder 100 Leute habe, ist nicht das Thema. (Bern-hard Hammer)

„Energie in allen Facetten ist heute das Thema Nummer eins. Früher war es so bei einem Haus: 55 bis 60 Prozent war der Baumeister, ca. 8 Prozent die Elektrotechnik und 10 Prozent die Haustechnik, Heizung

und Sanitär. Heute ist der Anteil moderner Gebäudetechnik in ei-nem Bürohaus 35 Prozent“, betont Bernhard Hammer. „Architektur ist nice to have, aber Gebäudetechnik heißt must have. Es ist gefordert, ein vernünftiges Raumklima, im Sommer, im Winter – und das alles bei höchstmöglicher Effizienz und wenig Primärmitteleinsatz. Alle diese Dinge müssen berücksichtigt werden. Das ist die Spielwiese für uns. Und das ist gewaltig. Dazu kommt der Effekt, dass man sehr viele Wirtschaftlichkeitsberech-nungen anstellen muss.“

Den MBA (Master of Business Ad-ministration) hat Bernhard Ham-mer daher bereits erfolgreich ab-solviert. Gegenwärtig studiert er an der Universität Krems ein Master-

Habe nie Angst vor Wachstum gehabt

studium für Energieautarkie. „Du brauchst für Gesamtlösungen auch kaufmännisches Verständnis. Und das Unternehmen ist auch immer größer geworden. Wir haben heute insgesamt rund hundert Beschäf-tigte, darunter gibt es 40 Techniker. Es sind HTL-Absolventen, aber auch Absolventen der TU Graz, der BOKU Wien; und dann haben wir auch Leute, die natürlich hand-werklich geschult sind – Elektro-technik-Meister, Installateur-Meis-ter. Wir planen eben die gesamten Energie-Anlagen für Projekte, desi-gnen diese Anlagen auch, verhan-deln mit den Energielieferanten, machen auch Wirtschaftlichkeits-analysen, wenn Vergleiche notwen-dig sind, forschen aus, welche För-derungsmöglichkeiten es gibt oder welche lukrierbar sind. Dann ma-

chen wir eine Ausschreibung, kla-rerweise so, dass sie vergleichbar ist.“

Die nachhaltige Arbeit führte heuer auch zur TRIGOS-Nominierung. Heuer rittern 39 steirische Unter-nehmen in den jeweiligen Kategori-en um die begehrte Trophäe. Be-sonders angetan war die Jury vom firmeninternen Engagement auf ökologischer Ebene.

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Mit der Industrie – das bedeutet 285.000 Arbeitsplätze, die direkt und indirekt durch die

Industrie gesichert werden. Das sind mehr als die Hälfte aller steirischen Arbeitsplätze.

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44 KLIPP Juni 2012

Wiewohl die Eurofighter, frü-her auch die Draken und

Abfangjäger, mit ihrem Lärm nicht alle begeistern. Doch das haben Militärstützpunkte so an sich. Und lieber knapp 1.000 Beschäftigte als andersrum.

Presse-Offizier Robert Friess selbst ist als ABC-Offizier in Zeltweg sta-tioniert. Er hat an der Montanuni-versität Leoben Chemielaborant gelernt und machte dann seine mi-litärische Ausbildung zum ABC-Offizier. Seit 1994 ist er beim Bun-desheer und hat dort einfach sei-nen Weg gesehen. Die Luftraum-überwachung ist in Zeltweg statio-niert. Das Kommando wiederum

Auch das Wetter spielte bei der zweiten Auflagen DTM-WM-

Laufs am Red-Bull-Ring in Spiel-berg mit. Und es zeigt sich, dass Spielberg auch ohne Formel 1 zu einem Zuschauer-Magneten wird. Fast 50.000 Besucher waren das Wochenende über an der Renn-strecke und bekamen auch abseits der sportlichen Action ein Pro-gramm geboten, das dem Namen

Spielberg alle Ehre machte: Die Stars und Boliden der DTM konn-ten aus nächster Nähe bestaunt werden, ebenso wie die NASCAR- und Formel-1-Boliden von Red Bull. Ekström, Schumacher, Coulthard & Co. standen den Fans für Autogramme zur Verfügung, die Trackshittaz heizten den Zuschau-ern mit ihrem Konzert noch zusätz-lich ein.

gibt’s in Salzburg. In Zeltweg gibt es auch die großen Verbände, wie zum Beispiel die Fliegerwerft II. Dort erfolgen die Wartung und al-les, was mit Reparaturen der Flug-zeuge zusammenhängt.

Weiters gibt es das Überwachungs-geschwader, eben die Einsatztrup-pe; dazu noch das Fliegerabwehr-bataillon II, dessen Aufgabe es ist, den Luftraum zu sichern.

Auch in Zeltweg stationiert sind der Dienstbetrieb, der für die ge-samte Verpflegung, Reinigung ver-antwortlich ist, sowie das militäri-sche Servicezentrum. Diesem ob-liegt die gesamte Verwaltung der

Gebäude und Immobilien am Standort. Weiters: die Flieger- und Fliegerabwehr-Truppenschule für die komplette Ausbildung für die Piloten, der Materialstab Luft und ein Munitionslager.

Wer allerdings meint, dass es in Zeltweg nur Militärs gibt, der liegt falsch. Es sind dort viele Ziviltech-niker beschäftigt, die allerdings kei-nen militärischen Rang haben.

Auch der Leiter der Werft ist bei-spielsweise ein Zivil- und kein Be-rufsoffizier. „Alle sind allerdings si-cherheitsüberprüft“, wie Public In-formation Officer Robert Friess sagt. Nicht ganz alltäglich: In der

Werft werden auch weibliche Lehr-linge zu Flugzeugtechnikern ausge-bildet. Die Eurofighter sind für Übungsflüge täglich in der Luft.

Für den „Ernstfall“ ist man logi-scherweise rund um die Uhr gerüs-tet. Die Aufgaben sind unter ande-rem Schutzschirme zu sichern, wenn es Großveranstaltungen von der Politik her gibt oder Gipfeltref-fen, wie jenes in Davos, wo gemein-sam mit der Schweizer Luftwaffe geflogen wird. Weiters werden die Eurofighter auch eingesetzt, um be-sonders gefährdeten Gästen, die in Österreich oder sonst wo in Europa unterwegs sind, auch am Himmel den nötigen Schutz zu geben.

Größter Arbeitgeber

DTM – die Zweite

Das Bundesheer in Zeltweg

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Knapp 1.000 Beschäftigte arbeiten auf dem streng gesicherten Gelände des Bundesheeres in Zeltweg. Das Militär ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfak-tor. Doch die Öffentlichkeit „sucht“ man nur bei Großereignissen, wie bei-spielsweise bei der Airpower. Da strö-men rund 200.000 Neugierige auf das Militärgelände in Zeltweg, um zu be-staunen, was da über den Himmel rast oder am Boden stationiert ist.

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Sie setzen sich permanent fürs Murtal ein und kurbeln an dessen Image. (v.l.) Manfred Wehr, Heinz Gach, Heinz Bartelmuss und Klaus Rainer.

Die Zeiten sind nicht einfach. Weder in Österreich noch in

der Steiermark noch im Murtal. Umso bemerkenswerter ist, dass sich die Murtaler auf eigene Füße stellen und politisch unabhängig gegen die demografische Entwick-lung, Überalterung und den Fach-arbeitermangel mobil machen. Bunt zusammengewürfelte Bran-chen ziehen an einem Strang, stel-len Produkte sowie Kompetenzen ins Schaufenster; und vor allem: Sie öffnen sich nach außen.

Im Rahmen eines aktuellen Ent-wicklungsplans wird die Ist-Sitution Zukunftsplänen gegenübergestellt. „Wir schauen permanent, was wir bisher erreichten und was noch an-steht“, erläutert der stellvertreten-de Sprecher von „Kraft. Das Mur-tal“ Heinz Gach. Generelles Ziel ist eine Zu- statt Abwanderung. Die in diesem Zusammenhang bislang er-folgte Imageverbesserung geht jetzt einen Schritt weiter – hin zur Aktivgestaltung. Das bedarf eines Zusammenspiels von Unterneh-men und Wirtschaft inklusive Raumordnung sowie örtlicher Ver-waltung plus Wertschöpfung. Ko-

operationen zwischen Schulen und der Wirtschaft sollen intensiviert werden; ferner bieten die derzeit laufenden Gemeindestrukturrefor-men die Chance zur Verwirkli-chung der sogenannten Aichfeld-Stadt. IBS-Chef Heinz Bartelmuss sieht hier enormes Potential. „Ne-ben Graz wäre die Aichfeld-Stadt ein attraktiver Ballungsraum, der zusätzlich 14 Mio. Euro für Infra-strukturmaßnahmen einbrächte.“

Auch das Autobahnverlängerungs-projekt S 36 will man nicht einfach ad acta legen. Trotz Gegnerschaft – man fürchtet Umweltbelastung und Tourismuseinbußen – steht seitens der Initiative „Kraft. Das Murtal“ Folgendes außer Zweifel: „Wenn wir ein Ballungszentrum er-schaffen wollen, muss dieses schnell, sicher und aus allen Rich-tungen erreichbar sein“, so Klaus Rainer von AL-KO Kober. Auch Manfred Wehr von den Stadtwer-ken Judenburg bläst ins selbe Horn; er verrät darüber hinaus ein regio-nales Erfolgsrezept: „Das Engage-ment von Menschen und Betrieben bewirkt früher oder später Fort-schritt und Erfolg.“

Mehr als nur VisionAichfeld-Stadt muss kommen

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Treibenden Kräften im Murtal gelingt, was nur weni-ge Regionen fertigbringen – sie ziehen aktiv an einem Strang und schaffen handfeste Perspektiven.

Der Bezirk Murau wird ab 2015 genug Strom und Heizenergie produzieren, um unabhängig von Energieimporten zu sein.

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Daher waren die Vision und die da-rauffolgende Planung von Spiel-berg 1 – die Investition hätte meh-rere hundert Millionen Euro nach sich gezogen – ein Jahrhundertpro-jekt für das Murtal gewesen. Hel-mut Winkler war dort die treibende Kraft im Auftrag von Didi Mate-schitz und ein Mann der ersten Stunde vor Ort. Es klingt banal, war aber so: Gescheitert ist dieses Pro-jekt letztendlich am nicht vorhan-denen Krisenmanagement der Landesregierung und des Teams um die damalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic.

Zu sicher fühlte man sich, alle Ge-nehmigungen dafür ausstellen zu können. War man doch als Land Steiermark auch Behörde. Das Projekt zum Scheitern brachte aber

Altes Werkshotel in Zeltweg war dem Tode geweiht: Mateschitz machte daraus das kleine Luxushotel Steirerschlössl.

Helmut Winkler: Ohne ihn – er war früher Lehrer – und seinen Draht zu Mateschitz würde es heute kein Spielberg neu geben.

Der Regisseur im HintergrundDidi Mateschitz setzt auf Helmut Winkler

Bei uns stimmt das Lebensgefühl

Er ist nicht nur in der Region Spielberg aufgewachsen, son-

dern lebt hier auch immer noch mit seiner Familie. In seiner Jugendzeit präsentierten sich ihm die Zentren Knittelfeld und Judenburg als rei-nes Industriegebiet, und er hat die ÖBB, die Voest Alpine, das Guss-stahlwerk Judenburg, die Napiag Zeltweg, Bauknecht Spielberg, die Kaserne in Zeltweg und die zahlrei-chen Klein- und Mittelbetriebe in den Stadtzentren als wichtigste Ar-beitgeber in Erinnerung.

„Leider erinnere ich mich aber auch an den Niedergang etlicher dieser Firmen und kann diesbezüg-lich auch aus meiner Erfahrung als Pädagoge sagen, dass es für Ju-gendliche während der letzten Jahrzehnte kaum Möglichkeiten gegeben hat, sich zu entfalten oder einen ihren Wünschen gerecht werdenden Arbeitsplatz zu finden“, blickt Helmut Winkler zurück.

Die Abwanderung aus der Region hat bereits wesent-lich früher begonnen, nur wurde diese im Trubel des industriellen Höhenflugs (aufgrund der Verstaatli-chung) kaum bemerkt.

„So konnten u.a. viele meiner da-maligen Studienkollegen nicht mehr beruflich in der Region Fuß fassen, aber auch die meisten mei-ner SchülerInnen ereilt(e) dasselbe Schicksal.“

die Entscheidung des Umweltsena-tes in Wien. Rechtzeitiges Reagie-ren auf Vorhalte im Vorfeld der Entscheidungen hätte diesen fata-len Bescheid verhindern können. „Im Besonderen wegen der Mög-lichkeiten der geplanten Motor-sport- und Aviation-Akademie wäre das Projekt einzigartig gewe-sen“, so Helmut Winkler. „Den Schülern sollte hier neben der All-gemeinbildung auch eine fundierte technische und wirtschaftliche Ausbildung zuteil werden und durch die Ansiedlung entsprechen-der Projektpartner wäre eine Ab-wanderung nicht nur zu stoppen, sondern durch Zuwanderung vor allem dieser durch Krisen gebeutel-ten Region neue Aspekte verliehen worden. Leider kam es anders, wie wir alle wissen.“

Es war ein langer Weg bis hin zur genehmigten Fertigstellung und In-betriebnahme des Red-Bull-Rings im Frühjahr 2011 und somit der Start für das Projekt Spielberg mit all den touristisch vermarktbaren Bestandteilen, wie z. B. das G’schlössl, das Steirerschlössl, der Hofwirt in Seckau, das Gästehaus Steirer-schlössl, Schloss Talheim, Schloss Admontbichl, das Offroadgelände u.v.m. in einer Region, die für sich selbst schon viel zu bieten hat.

Red-Bull-Chef Didi Mateschitz hat bis jetzt bereits geschätzte 140 Mil-lionen Euro – offizielle Zahlen wer-den nicht genannt – in die Region investiert. Helmut Winkler ist von einem überzeugt: „Dass die Region und die hier lebenden Menschen diese Investition wert sind und dass die bestehende Konstellation (Renn-strecke – Flugplatz – denkmalge-schützte Gebäude, Mitanbieter, Landschaften mit wunderschönen Plätzen und Orten) es ermöglichen wird, dass Jugendliche ihre Zukunft rund um Spielberg erkennen und bald nicht nur gerne hier wohnen, sondern hier auch ihren Lebensun-terhalt verdienen können.“

Die Menschen rund um Spielberg sind wieder euphorisch geworden, sie haben die Chance erkannt und viele haben die Fehler der Beein-spruchung des Großprojekts einge-sehen.

Einige davon arbeiten jetzt beim Projekt Spielberg, andere wurden ja großzügig bezahlt für den Rück-zug ihres Einspruchs.

Selbst bei den großen, offiziellen Anlässen hält sich Helmut Winkler, früher im Brotberuf Lehrer, völlig im Hintergrund. Dabei ist er jener Mann, der maßgeb-lichst mitverantwortlich ist, dass der Red-Bull-Ring doch noch Wirklichkeit wurde.

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Experte Josef Scheff: … Österreichweit ein Vorzeigemodell.

Das war pointiert ausgedrückt die Grundhaltung der Bürger-

meister in den Jahren 2007/2008, als der Leitbildprozess für die Obersteiermark West entwickelt wurde. Auf die Frage, als was sich die Region sieht: „Praktisch alle Gemeinden sahen sich als Wohn-sitzgemeinde, Tourismusgemein-de, aber keine als Wirtschaftsge-meinde.“ Wiewohl für Josef Scheff von Anfang an klar war, dass das Thema Wirtschaft ein Stärkefeld in der Region sein müsste, aber nicht thematisiert worden ist.

„Denn Wirtschaft ist im Bewusst-sein eher was Grausliches, also ein Gaga, gewesen.“ Im Auftrag der

SFG, der Wirtschaftsgesellschaft des Landes, versuchten Josef Scheff und sein Team die Bürger-meister für Wirtschaft zu sensibili-sieren. Auch mit Hinweis auf die demografische Entwicklung, wo sich abzeichnet, dass bei einem Ab-wandern von Nachwuchs die Regi-on kaum als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden wird. „Wir sind ein Jahr für diese Idee gelau-fen.

Da steckt unheimlich viel Herzblut drin. Es drohte sogar zu scheitern. Doch das wollten wir nicht auf uns sitzen lassen. Daher haben wir es auf eigene Faust weiterverfolgt und glücklicherweise zum Laufen ge-

bracht.“ Mittlerweile ist „Kraft. Das Murtal“ in der Regionalentwick-lung österreichweit einzigartig und modellhaft. „Einen solch dynami-schen Prozess habe ich noch nie erlebt“, sagt Professor Scheff.

„Die Unternehmen haben die Din-ge selbst in die Hand genommen. Die Politik spielt in der Initiative ,Kraft. Das Murtal‘ keine Rolle.“

Heute sind die Identifikation der Betriebe und Gemeinden unterein-ander, aber auch das Engagement der Bürger sehr hoch. Das zeigen auch die erfolgreichen Tage der of-fenen Tür mit tausenden Besu-chern.

Wirtschaft war was Grausliches

Geburtshelfer der Initiative: Experte Professor Josef Scheff

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Seinen Weg gemacht

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Da werden hochwertigste Hydrau-likzylinder für die Industriekonzer-ne in Europa gefertigt. Keine Groß-serien – das macht Neuson zum Spezialisten. „Wir sind immer da-bei, wenn es um besondere Proble-me geht, die für einen Kunden zu lösen sind“, sagt Standortleiter Ger-not Essl. Er führt das Unternehmen seit zwei Jahren. „Ich bin gebürtiger Knittelfelder und nach zehn Jahren glücklicherweise wieder zurückge-kommen. Bei der Voest habe ich Werkzeugingenieur gelernt.“

Und wie so oft am Anfang eines er-folgreichen Unternehmens steht der Pioniergeist eines Einzelnen. Friedrich Reiter hat 1972 in einer größeren Garage in Kleinlobming begonnen, Hydraulikzylinder zu produzieren. Heute lebt der Pionier als Privatmann in der Nachbar-schaft. Nicht überraschend: Viele Mitarbeiter kommen aus dem Ort

und sind stärker an das Unterneh-men gebunden. „Für 30, 40 Euro mehr Lohn wechselt einer in Wien die Firma. Bei uns ist die Fluktuati-on praktisch null, obwohl es auch in der Region andere gute Job-Chan-cen gäbe“, so Gernot Essl.

Der Frauenanteil bei Neuson ist re-lativ hoch. „Es ist einfach von Vor-teil, wenn auch Frauen in der Pro-duktion arbeiten. Dann benehmen sich die Männer auch besser. Aber Frauen sind auch handwerklich bei vielen Tätigkeiten und der Aufnah-mefähigkeit den Männern gegen-über im Vorteil. Es gibt aber auch Bereiche, wo wiederum Männer stärker sind.“

Neuson bildet selbst Lehrlinge aus. „Und weil immer das Image des Lehrlings angesprochen wird: Wir reden hier von Tätigkeiten, die Ma-tura-Niveau verlangen. Alles spielt

„Was soll da hinten noch kommen?“

sich bei uns auf hohem Niveau ab. Unsere Facharbeiter verrichten eine sehr anspruchsvolle Arbeit und sind in der Produktion genauso anerkannt und wichtig wie die Pro-grammierer. Für mich sind diese Berufsgruppen völlig gleichrangig“, so Gernot Essl.

Und er ist gerne ins Murtal zurück gekehrt. „Hier zu leben – das ist ganz was anderes und hat eine hohe Qualität.

Ich kann das sagen, weil ich Jahre auch in Wien und Graz war. In Wien bin ich 40 Minuten zur Arbeit gefah-ren, vielleicht nur fünf Kilometer, aber im Stau. Hier bin in zehn Minu-ten da. Und wenn ich heimkomme, setze ich mich aufs Mountainbike und kann sofort irgendwohin fah-ren, wo es schöne Natur gibt. Oder ich gehe Ski fahren, der Lift ist ja nur

wenige hundert Meter von hier ent-fernt. Ich habe hier alles. Es leben rund 60.000 im Murtal. Ja, in Knit-telfeld sind nur 11.000, aber es gibt auch Judenburg, Zeltweg und an-dere Orte. Die Region ist einfach interessant, denn sonst wären nicht so viele Marktführer da – Sandvik, die Voest Alpine Weichentechnik, und, und. Die Menschen haben in den letzten 20 Jahren viel geleistet und ich denke, wir haben daher auch in Zukunft beste Chancen. Natürlich müssen wir uns anstren-gen, um am Markt mithalten zu können.“ Was der gebürtige Knit-telfelder damit meint, kann man an der Wand ablesen. „Um die Welt zu ruinieren, genügt es, wenn jeder seine Pflicht tut“, prangt dort ein Kalenderspruch.

Bei uns stimmt das Lebensgefühl

Das fragt sich der Ortsunkundige auf der Fahrt nach Kleinlobming. Ein land-schaftlich schönes, schmales Tal, zehn Kilometer hinter Knittelfeld, an dessen Ende die Steigungen zum Gaberl beginnen. Steht man dann in der neuen Produk-tionshalle von Neuson Hydrotec, staunt der Besucher gehörig.

Gernot Essl: Sind in Europa vorne dabei.

Kurt Maier: „Wenn man im Spiel bleiben will, muss man den Ball bewegen.“

In Laos fährt Sandvik mit gewaltiger Gerät-schaft auf. Im Bild der sogenannte Absetzer.

„Wir nehmen rund 115 Mio. Euro für den Bau einer

neuen Papiermaschine in die Hand.“ Mit dieser Investition ebnet Zellstoff-Pöls-Geschäftsführer Kurt Maier den Weg für eine weite-re Ausdehnung. Bereits vor 7 Jah-ren wurden 100 Mio. für die Erwei-terung der Zellstoffproduktion aus-gegeben und zuletzt 50 Mio. in die Erzeugung von erneuerbarer Ener-gie investiert.

Nun geht’s an die Papierprodukti-on: „Mit der Neuanschaffung soll die Jahreskapazität von derzeit 14.000 auf 80.000 Tonnen erhöht und der Anteil am europäischen Markt auf zehn Prozent angehoben

werden“, erläutert Maier – vor al-lem hochwertige Papiersorten in der Medikamente- und Nahrungs-mittelverpackung sind gefragt. Spätestens nach Abschluss der 18-monatigen Bauzeit soll sich der Mitarbeiterstand auf 380 erhöhen. Für Zellstoff Pöls gibt’s aber auch Dämpfer: Die Euro-Krise, der stei-gende Ölpreis sowie das derzeit hochpreisige Holz verursachen Stirnrunzeln. Mit fortschreitendem Jahr wird eine Verbesserung der Situation erwartet.

Pöls schafft neue Arbeitsplätze

Rohstoffbedarf lässt Sandvik jubeln

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Am Standort in Leoben konn-ten gleich zwei internationale

Großaufträge lukriert werden. Das Auftragsvolumen wird mit rund 225 Mio. Euro beziffert. Die Auf-tragsabwicklung – einerseits für Laos, andererseits für Brasilien – soll bis spätestens 2015 unter Dach und Fach sein. Am zweiten steiri-schen Standort in Zeltweg zeigt man sich über die Order ebenso erfreut: „Mit der Herstellung von Getrieben sind auch wir quasi an Bord“, so Hanno Bertignoll von

Sandvik in Zeltweg. Man zeichnet gemeinsam für Konzeption, De-sign, Engineering sowie Lieferung verantwortlich. In Laos wird neben einem Abraum-Fördersystem eine komplette Kohle-Umschlaganlage errichtet, in Brasilien ein kontinu-ierliches Eisenerz-Abbaufördersys-tem. In Leoben beschäftigt die Sandvik-Tochter der weltweit täti-gen schwedischen Sandvik-Grup-pe etwa 120 Mitarbeiter. Aufgrund der Großaufträge wird die Anzahl an Mitarbeitern angehoben.

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49KLIPP Juni 2012

Mit der Lasertechnologie ist das Anlernen leichter und es gibt mehr und mehr Firmen, die sich in der Zerspanung versuchen. Der Preis-druck ist daher gewaltig.

Erich Sattler: „In unserer Disziplin hingegen brauchst du sehr viel Know-how. Wir arbeiten, natürlich elektronisch gesteuert, auf hun-dertstel Millimeter genau, was du mit Laser nicht kannst. Wir haben Herausforderungen, die der Markt fordert, immer angenommen. Das kann nicht jeder.“

Damit ist die KBG (Kunststoff Be-arbeitungs GmbH) mit ihren heute 70 Mitarbeitern in der Zerspa-nungstechnik in Österreich füh-rend. Nicht zuletzt der gute Kun-den-Mix – „Wir sind breit aufge-stellt“ – sorgt dafür: „Dass wir im-

Seinen Weg gemachtKBG-Eigentümer Erich Sattler begann bei null

mer sehr stabil sind, wenn’s anders-wo Krisen gibt.“

Begonnen hat Ernst Sattler nur mit einer Sekretärin, die noch heute an seiner Seite arbeitet. „Und du musst auch familiär Glück haben. Meine Frau hat es durchgehalten. Wir ha-ben zwei glückliche und gesunde Kinder. Eine Stärke von mir ist: Wenn ich zu Hause bin, kann ich sofort abschalten. Es war phasen-weise wirtschaftlich auch sehr ris-kant, aber ich war immer über-zeugt, dass es weitergeht. Und ich konnte das auch meinen Mitarbei-tern vermitteln. Unser Betriebskli-ma ist eine wichtige Voraussetzung für unseren Erfolg.“

Erich Sattler ist als Lehrling ins Be-rufsleben eingestiegen. Und da war er immer einer der Besten. Bei

KBG werden Kunststoffe bearbei-tet, die bis zu 2.000 Euro das Kilo-gramm kosten. „Wir machen Pro-dukte für die Flugzeugindustrie, aber auch für die Forschung auf den Universitäten. Ich bin nicht der Wunderwuzi hier, sondern habe einfach sehr gute Mitarbeiter.“

Als Unternehmer startete Erich Sattler mit 500.000 Schilling Er-spartem. „Fünf Millionen Schilling haben wir gebraucht. Als die Bank gefragt hat, was wir als Sicherheit hätten, habe ich gesagt: ,Ein Fahr-rad.‘ Im Ernst. So war es. Die haben an uns geglaubt und so haben wir dann auch begonnen.“

Erich Sattler: „Know-how meiner Mitarbeiter ermöglicht Spitzenleistung.“

„Wir haben voriges Jahr 20-jähriges Jubiläum ge-

feiert“, erzählt der Firmengründer Erich Sattler. „Im Jahr 1991 bin ich als Angestellter von einer Firma bei uns in der Region freiwillig ausge-schieden. Ich wollte mich einfach selbstständig machen.“

Erich Sattler war sowohl in der Pro-duktion als auch im Verkauf einge-setzt, sah, dass Bauteile aus Kunst-stoff stärker und stärker nachge-fragt waren, die dann als Prototy-pen oder Einzelteile eingesetzt wurden. „Mein damaliger Arbeit-geber wollte in dieses Gebiet nicht einsteigen. Mein Fachgebiet ist die Zerspanung. Das liebe ich. Heute machen es die Mitbewerber aber mit Laser und anderen Verfahren. Wir tun es nach wie vor hauptsäch-lich mechanisch.“

Die Umrüstung auf LED ist voll im Gange.

Die treibenden Kräfte der neuen LED-Beleuchtung: 1. Reihe v.l.: Alois Pichler, Simon Pletz, Brigitte Leitner, Peter Ring, Karl Bacher, Gerald Schmid;

2. Reihe v.l.: Peter Aschenbrenner, Kurt Binderbauer, Christian Widhalm, Kurt Maitz, Wolfgang Kamper, Hannes Pirker, Bruno Aschenbrenner.

„Auslöser für die Umrüstung waren die bislang hohen

Energiekosten“, so Knittelfelds Vi-zebürgermeister Gerald Schmid. Die schlagenden Vorteile von LED-Straßenbeleuchtungen: LED-Tech-nik ist wirtschaftlich, umwelt-freundlich und sorgt dazu für besse-re Ausleuchtung. Der Umrüstepro-zess – ausgeführt von AUTO-LUX in Fohnsdorf – wird sukzessive bis zum Jahr 2013 in allen zehn Ge-meinden durchgeführt. „Wir haben uns bewusst für ein regionales Pro-dukt entschieden, das fördert das

Image nach außen“, bekundet Bru-no Aschenbrenner, Bürgermeister von St. Marein. Übers Jahr gesehen sollen die Stromkosten um 45 Euro pro Leuchte verringert werden. Al-

leine für die Stadt Knittelfeld würde das einer Ersparnis von knapp 100.000 Euro gleichkommen – Wartungskosten gleich null. Die Gesamtrücklage nach 25 Jahren –

so lange brennt eine LED-Leuchte – soll sich auf mehrere Mio. Euro belaufen. Die Umstellung bedeutet für die Gemeinden in keinem Fall eine finanzielle Mehrbelastung.

Den Obersteirern geht ein Licht auf

Rund um Knittelfeld entsteht die erste LED-Region Europas.

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Page 50: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

* In Deutschland gilt 0,0 ‰ für Fahranfänger in der Probezeit und für alle Personen unter 21 Jahren. In Kroatien gilt 0,0 ‰ für Fahrer bis 24 Jahre. In Serbien gilt 0,0 ‰ für Fahranfänger, Moped-, Dreirad-, Quad-, Motorradfahrer (plus Beifahrer). In Italien gilt 0,0 ‰ für Lenker, die ihren Führerschein noch keine 3 Jahre besitzen.

** Für Lenker, die ihren Führerschein noch keine 2 Jahre besitzen, gelten in Mazedonien und Slowenien 0,0 ‰, in Österreich 0,1 ‰, in Griechenland, Irland, Lettland, Litauen und Luxemburg 0,2 ‰ und in Spanien 0,3 ‰. 0,2 ‰ gelten in Griechenland generell auch für Motorradfahrer. In den Niederlanden gilt 0,2 ‰ für jene, die den Führerschein noch keine 5 Jahre besitzen und für Mopedfahrer bis 24 Jahre.

*** Gilt nur für Fahrer von Privatautos ohne Gespann. Für Fahrer von allen anderen Fahrzeugen und Gespannen gilt 0,0 ‰.

Zur Info: Promillewert gibt Blutalkohol an, meistens wird jedoch Alkohol je Liter Atemluft - in Milligramm - gemessen.Diese Übersicht gilt nur für Privatreisende.

www.oeamtc.at/reise Stand: November 2011

Promillegrenzen in EuropaMoldawienRumänienRussische FöderationSlowakeiTschechienUkraineUngarnWeißrussland

0,0 ‰

Albanien 0,1 ‰

Bosnien & HerzegowinaSerbien*

0,3 ‰

Litauen* 0,4 ‰BelgienBulgarienDänemarkDeutschland*FinnlandFrankreichGriechenland**Irland**IslandItalien*Kroatien*Lettland**Luxemburg**Mazedonien**MontenegroNiederlande**Österreich**PortugalSchweizSlowenien**Spanien**Türkei***Zypern

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GroßbritannienLiechtensteinMalta

0,8 ‰

Estland Norwegen Polen Schweden

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Kaum noch SchlupflöcherEs ist Reisezeit, daher Verkehrssünder - Achtung!

Vorbei sind auch die Zeiten, da man bei Lenkererhebun-gen dezent auf einen kroa-

tischen, polnischen oder rumäni-schen Freund mit Hinterlandadres-se verweisen konnte. Und wer etwa in Ungarn (0,0 Promille) einen Alk-Crash baut, darf sich ganz sicher über die Mitteilung an die heimi-schen Behörden freuen, Nachschu-lungsmaßnahmen inklusive. In Ita-lien gibt es drakonische Strafen. So blechte ein Österreicher für 11 km/h zu schnell 430 Euro, weil er die Bescheide – verfasst in Italie-nisch und schlechtem Englisch – nicht verstand. Er hätte diese Strafe abwenden können. Ganz wichtig ist es, sich sofort juristisch beraten zu lassen. Ausländische Strafbeschei-de – zum Beispiel an Österreicher – müssen immer in der Landes-sprache ergehen. Das geschieht kaum und nicht zuletzt deshalb bleiben zum Beispiel ausländische Raser in Österreich meist unge-straft. Nur mit Deutschland „funk-

tioniert“ es. Strafmandate in Italien unter 70 Euro kann man ignorieren. Weil es mit Italien zwar ein Zustell-abkommen, aber kein Vollstre-ckungsabkommen gibt. Achtung: Die Strafen bleiben gespeichert (nicht italienweit). Die Wahrschein-lichkeit, zwei Mal in derselben Stadt als Verkehrssünder ertappt zu wer-den, ist sehr gering. Wird man mit mehr als 1,5 Promille in Italien er-wischt, dann muss man rechnen, dass das Fahrzeug beschlagnahmt, enteignet und zwangsversteigert wird. Telefonieren ohne Freisprech-einrichtung in Italien: mindestens 150 Euro. „Harmloses“ Falschpar-ken kostet in Spanien bis zu 200 Euro. In Griechenland kostet der Verstoß gegen das Überholverbot 350 Euro bei Sofortzahlung, nach Ablauf einer zehntägigen Frist be-reits 700 Euro. Zu Hause bläst die Finanz dafür munter und erfolg-reich zur Jagd auf NoVA-Sünder, die trotz Wohnsitz in Österreich mit ausländischen Kennzeichen unter-

wegs sind. Wer das mehr als vier Wochen tut und nicht ummeldet, fährt laut STVO praktisch ohne

gültiges Kennzeichen. Eines der schwersten Delikte! Wie Fahren ohne Führerschein.

Matthias Strampfer (Rechtsanwalt):In den letzten Jahren ist die Zahl der Vollstreckungsabkommen zwischen Österreich und seinen Nachbarstaaten stark angestiegen. Das Wegwerfen von Benachrichtigun-gen ausländischer Exekutivbehörden ist daher nicht ratsam, schnell kann dies – mit hö-heren Kosten verbunden – von ihrer Wohnsitzbehörde auch exekutiv vollzogen werden. Die Vernetzung der Behörden kann sogar so weit gehen, dass die im Ausland began-gene Verwaltungsübertretung zusätzlich von der im Inland zuständigen Behörde mit Maßnahmen wie der Nachschulung bei Delikten nach dem Führerscheingesetz begleitet wird.

Carola Strobl-Unterweger (Verkehrspsychologin):Die ab 1,2 Promille vorgeschriebene verkehrspsychologische Nachschulung halbiert (!) die Rückfallwahrscheinlichkeit für alkoholisiertes Fahren. Es wird zur Reflexion mit dem Thema Alkohol im Straßenverkehr motiviert. Nicht die Bestrafung (Geldstrafe und Führerscheinentzug) steht dabei im Vordergrund, sondern die Erarbeitung ganz geziel-ter Strategien, um in Zukunft Alkoholkonsum und Autofahren zu trennen. Jeder von uns weiß, wie schwer es ist, „schlechte Gewohnheiten“ abzulegen. In der Nachschulung werden Wege vermittelt, wie dies gelingen kann. In meinem Buch „Anleitung zum Füh-rerscheinentzug“ kann man mehr darüber erfahren.

Und das sagen Experten dazu:

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50 KLIPP Juni 2012

Page 51: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

* In Deutschland gilt 0,0 ‰ für Fahranfänger in der Probezeit und für alle Personen unter 21 Jahren. In Kroatien gilt 0,0 ‰ für Fahrer bis 24 Jahre. In Serbien gilt 0,0 ‰ für Fahranfänger, Moped-, Dreirad-, Quad-, Motorradfahrer (plus Beifahrer). In Italien gilt 0,0 ‰ für Lenker, die ihren Führerschein noch keine 3 Jahre besitzen.

** Für Lenker, die ihren Führerschein noch keine 2 Jahre besitzen, gelten in Mazedonien und Slowenien 0,0 ‰, in Österreich 0,1 ‰, in Griechenland, Irland, Lettland, Litauen und Luxemburg 0,2 ‰ und in Spanien 0,3 ‰. 0,2 ‰ gelten in Griechenland generell auch für Motorradfahrer. In den Niederlanden gilt 0,2 ‰ für jene, die den Führerschein noch keine 5 Jahre besitzen und für Mopedfahrer bis 24 Jahre.

*** Gilt nur für Fahrer von Privatautos ohne Gespann. Für Fahrer von allen anderen Fahrzeugen und Gespannen gilt 0,0 ‰.

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Promillegrenzen in EuropaMoldawienRumänienRussische FöderationSlowakeiTschechienUkraineUngarnWeißrussland

0,0 ‰

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Bosnien & HerzegowinaSerbien*

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Litauen* 0,4 ‰BelgienBulgarienDänemarkDeutschland*FinnlandFrankreichGriechenland**Irland**IslandItalien*Kroatien*Lettland**Luxemburg**Mazedonien**MontenegroNiederlande**Österreich**PortugalSchweizSlowenien**Spanien**Türkei***Zypern

0,5 ‰

GroßbritannienLiechtensteinMalta

0,8 ‰

Estland Norwegen Polen Schweden

0,2 ‰

Nicht nur äußerlich attraktiv sind die aktuellen AMG-Modelle von Mercedes-

Benz. Sie haben vor allem ordent-lich was unter der Haube. Insge-samt bringen es die 18 Prachtkut-schen von Mercedes-Benz für den Ausflug ins Weinland auf 7.735 PS – also im Schnitt 430 PS pro Fahr-zeug – Kaufpreis für einen „Interes-

senten“: rund 3 Millionen Euro.

Gemeinsam mit Kollegen und Topkun-den vom Auto-haus Wittwar gab es die Ge-legenheit, mit diesen Neu-

heiten des Jahres im Rahmen des AMG Perfor-

mance Day Gas zu geben. Einige Details dazu: Darunter waren Mo-delle wie der SLK 55 AMG mit 421 PS, das C63 AMG Coupé mit 6,3-Liter-V8-Saugmotor und 457 PS, der ML 63 AMG mit 525 PS oder der SLS AMG Roadster mit stol-zen 571 PS. Logisch, dass da auf der Strecke in Richtung Ehrenhau-sen auch ordentlich Stoff gegeben

wurde. Ziel war das Genussregal in Vogau-Ehrenhausen. Es kostet viel, viel Überwindung, mit 571 PS „vor dem Lenkrad“ alle Geschwindig-keitsbeschränkungen einzuhalten. Doch für die nötige Kolonnen-Sicherheit sorgte der ÖAMTC, der den jeweiligen Streckenverlauf via Funkgerät bekannt gab. Und zu-rück ging’s dann auf der Autobahn, wo man ohnehin ein bisschen tiefer ins Gaspedal treten konnte. Andreas Oberbichler, Wittwar-GF, machte bereits „Appetit“ auf das zweite Halbjahr. „Da gibt es die neue Mercedes-Benz A-Klasse, die ein neues Kapitel im Kompaktseg-ment schreiben wird. Präsentiert er sich doch im Design ausgespro-chen emotional, dynamisch mit Motoren von 109 bis 211 PS und hocheffizient mit niedrigen Emissi-onswerten.“

Es macht ein Auto gleich sym-pathischer: Du „näherst dich“ am Abend nach einem

Besuch bei Freunden oder am Mor-gen in der Garage deinem Fahrzeug und wie von Zauberhand schwenkt der Außenspiegel nach außen. So, als wollte er sagen: „Herzlich will-

kommen, bitte Platz zu nehmen.“ Gleichzeitig geht dem Türgriff ein Licht auf, quasi mit der Aufforde-rung: „Bitte öffnen.“ Natürlich sind das technische Spielereien, aber wer hat solche nicht gerne? Mir ge-fallen diese am neuen Hyundai i30. Und nach dem Einsteigen fühle ich

mich gleich gut unterge-bracht. Der Sitz lässt sich auch in der Höhe optimal auf meine Größe einstel-len, die Ledersitze sehen edel aus und bieten auch genügend Seitenhalt. Alles fühlt sich fingerfreundlich an, ist gut verarbeitet. Die Unübersichtlichkeit nach hinten hin macht der i30 durch die Heckkamera wieder wett. Als ich diese dann am „Hinterteil“ unse-res Wagens suche, werde ich anfangs nicht fündig. Denn diese ist gut im über-großen Hyundai-Logo auf dem Heckdeckel versteckt. Eine völlig neue Option

stellt auch das so genannte „Flex Steer System“ dar. Das sind drei Einstellungen der Lenkung – Com-fort, Normal und Sport –, die sich über ein Bedienelement am Lenk-rad auswählen lassen. Somit lässt sich abhängig von der Fahrsituati-on die passende Lenkung auswäh-

len und können wir auf unserer Fahrt nach Salzburg mit der Aus-wahl „Sport“ recht zügig durch die Kurven flitzen. Die 128 PS (6-Gang) des Diesel-Motors unseres Test-fahrzeuges bringen den nötigen Schub für die Steigungen. Zu haben ist der Hyundai i30 bereits ab knapp 16.000 Euro. Für unser Testmodell inklusive der Sonderausstattung (Lichtpaket, Navigationspaket, Startpaket, 16-Zoll-Leichtmetall-felgen, Blue Drive ISG Start/Stopp Automatik) sind es dann allerdings rund 28.000 Euro. Ich habe mich rasch an ihn gewöhnt und ihn un-gern wieder zurückgegeben …

Je nachdem, was man will: Lenkung lässt sich auf Fahrweise einstellen.

Von Isabella Hasewend

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Mercedes auf „Spritztour“ ins Weinland

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Luden zur PS-starken Ausfahrt: Wittwar-Geschäftsführer Andreas Oberbichler und Marketing-Lady Ursula Hilberger.

UnserECO-Tipp

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51KLIPP Juni 2012

Page 52: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Früher galt: Hauptsache, im Garten ist die Wiese gemäht und die Hecke geschnitten.

Heute suchen viele ihr Wohnglück draußen im Grünen. Auch die Ös-terreicher sind vom „Garten-Virus“ befallen – das Glück ist grün.Irgendwo knattert ein Rasenmäher oder hört man eine Heckenschere. Es ziehen dicke Rauchschwaden einer Grillparty irgendwo in der Nachbarschaft, verbunden mit den entsprechenden Düften, über den Zaun. Früher, da lebten die Öster-reicher für das Haus, für das Auto und im Garten gab’s das Pflichtpro-gramm. Heute will man ein duften-

des Refugium daraus machen, ist der so genannte „grüne Daumen“ die höchste Auszeichnung. Bei vie-len Besuchen auf der britischen In-sel erstaunte uns immer eines: Die Lust am Grünen, im Sommer drau-ßen zu wohnen. Jetzt, da die Zwän-ge und der Stress in der Gesellschaft zunehmen, werden der Garten und das Grün rund ums Haus sowie der Innenhof in der Wohnsiedlung zu einem Ort der Sehnsucht. Und dort darf natürlich auch das entspre-chende Mobiliar nicht fehlen. Zwi-schen Terrassen- und Gartentürl.

Da breitet sich ein moderner Lebensstil aus, vielerorts wan-dert das Wohnzimmer über die Sommermonate ins Freie. Wie schon in den vergange-nen Jahren wird auch heuer bei Outdoormöbeln nicht ge-spart. Erst waren es die Küchen, in die viel Geld gesteckt wurde, dann kamen die Bäder und jetzt sind es die Terrassen und Gärten. Trend-setter haben das längst erkannt und ihre alten Klappliegen und Plastik-sessel im Schuppen verstaut. Wer Platz und Muße hat, arrangiert nun ganze Sitzlandschaften im Freien. Freilich könnte man das alte Mobi-liar belassen oder einfach irgendeinen Stuhl oder eine Liege hernehmen, einen Son-nenschirm darüber aufspannen und fertig – das würde ja reichen, theoretisch. Schließlich haben die Generationen vor uns ihre Sommer großteils auf Stühlen verbracht, deren Plastikschnüre die Haut zer-furchten. Da hat sich einstweilen viel getan – dass man dafür etwas tiefer in die Tasche greifen muss, versteht sich. In Hinblick auf Wind und Wetter ist die praktische Nut-zung des Outdoor-Mobiliars ent-scheidend – nicht minder jedoch das Design.

Stabil und schön Die Angebotsvielfalt ist mittlerwei-le enorm: Praktisch soll’s sein und

vor allem schön. Trendige Sessel, Tische und Liegen sind häufig aus Aluminium gefertigt, lackiert oder natürlich belassen. Sie erweisen sich als rostsicher und pflegeleicht, sind leicht zu transportieren sowie stapelbar. Sogenannte Rattan-imitate – sie sind sonne-, hitze- und regenbeständig – erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Auch die

ästhetische Abgren-zung zum Nachbarn wird of-fenkundig. Diese Ten-denz asso-ziiert man mit dem Rückzug ins Private, das Streben

nach Ruhe als Antwort auf eine hektische Welt. Man stellt in sein privates Gartenparadies längst nicht mehr nur irgendwas – flie-ßend und warm wirkende Modelle mit weichen Formen oder diskre-ten Ton-in-Ton-Motiven sind eben-so angesagt. Es müssen aber bei weitem keine Designerstücke sein. Ein Mix aus Baumarkt und IKEA-Möbeln kann genauso zu schlichter und trotzdem harmonischer Ein-heit führen.

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Page 53: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

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53KLIPP Juni 2012

Page 54: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

54 KLIPP Juni 2012

KATZ & MAUS von Karin Klug

ben ist, sich ihr zu Füßen legt, das will sie nicht. Keine Mühe, kein Ein-satz, keine Lust. Nein, sie sucht die Herausforderung. Je stärker der Gegner, den sie jagen wird, desto größer die Lust. Desto mehr Kräfte kann sie mobilisieren. Sie wächst an der Macht, am Widerstand ihrer Beute.

Nicht das Erlegen, nicht das Besie-gen ist das Ziel, nein, es ist die Jagd an sich, der trickreiche aufwendige Einsatz aller ihr zur Verfügung ste-henden Mittel & Methoden, um die Beute einzukreisen, den Wider-stand zu brechen (sorgsam, sanft, ohne es überhaupt bemerken zu lassen). Immer neue Strategien fin-det sie sich, immer neue Varianten, ihre Phantasie tobt, ihre Konzentra-tion ist gespannt bis zum äußersten – lange, lange zögert sie den letz-

ten, den finalen Zug hinaus, der ihr die Beute endgültig sichert. Wie ein Kätzchen die Maus lässt sie vor dem Todesstoß wieder los, beob-achtet gespannt, fährt die Krallen siegesgewiss wieder aus, treibt das Mäuschen in die Enge, ohne Aus-weg, jeden Fluchtweg schneidet sie ab, sukzessive & systematisch und fixiert dabei mit neugierigem Blick ihr Opfer– das noch kämpft, noch an sein Überleben sich klammert, nicht aufgeben mag, noch hofft, wo sie doch längst schon alle Fäden in der Hand hat, längst das Ende kennt. Und sachte dann und scho-nungslos zieht sie die Fäden enger und enger. Ihr Herz vibriert vor Lust und vor Erregung. Jetzt, ja jetzt, jetzt ist es soweit, jetzt gibt es kein zurück mehr, kein Entrinnen. Mit einem erbarmungslosen schnellen Schritt setzt sie ihr Opfer schach-

matt. Die Beute ist erlegt, liegt ihr zu Füßen, gehört ihr. Ganz und gar. Das Ziel ist erreicht. Noch für einen Moment genießt sie dieses Gefühl, diese erhabene, triumphierende Wissen, dass sie es wieder einmal geschafft hat, diesen Anblick ihres Sieges. Dann wendet sie sich ab, sucht ihre Sachen zusammen, packt Zahnbürste und Unterwä-sche in ihren abgegriffenen kleinen Reisekoffer, hinterlegt ein Zettel-chen, gewissenhaft jedes Mal, auf dem steht: „Es ist vorbei – leb wohl!“ Und sie steigt die Stufen hinab, raus auf die Strasse, atmet die frühe Morgensonne ein, strafft ihren Kör-per, ihre Gedanken – und macht sich von neuem auf die Suche – nach dem nächsten Mann, der nächsten Beute, die sie erlegen will. Ihr Instinkt hat bereits Witterung aufgenommen.

Sie ist eine Jägerin. Sobald sie ihre Beute erspäht hat, macht

sie sich bereit. Bereit zum Kampf, bereit zum Spiel. Denn es ist ein Spiel für sie, ein stets aufs neue he-rausforderndes, anregendes Spiel. Sie lässt sich fordern bis zum letz-ten. Sie geht stets aufs Ganze. Sie setzt alles aufs Spiel. Ohne ein Risi-ko zu scheuen. Sie lässt sich ein, sie gibt sich hin, diesem Spiel. Und sie gewinnt fast immer.

Kaum eine Beute, die sie ins Visier genommen und alsdann nicht er-legt hätte. Sie lässt sich Zeit dabei, gerne. Je länger das Spiel dauert, desto lieber, desto spannender, ge-nussvoller. Sie liebt jedes Detail dieser kämpferischen Auseinan-dersetzung. Und sie liebt Gegner, die sie fordern. Nicht interessiert sie leichte Beute. Was leicht zu ha-

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12 KLIPP März 2012

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Finanzgeschäfte genützt) würden dem gesamten Wirtschaftskreislauf in der EU nützen, die Konjunktur stärken und die Steuerbudgets der einzelnen Staaten auffetten.

Apropos auffetten

Die Regierung plant nun eine Heim-holaktion und verspricht Straffrei-heit im Rahmen einer Generalam-nestie, wenn es rechtzeitig zu einer Selbstanzeige kommt. Diese kostet richtig gemacht nur zwischen sechs und acht Prozent. ÖVP und SPÖ er-hoffen sich davon für die Budgetsa-nierung zumindest 1,1 Milliarden Euro. Entschieden dagegen sind die Grünen. Sie wollen abwarten, denn nach 2013 ist die Schweiz zum au-tomatischen Datenaustausch ver-pflichtet. Und dann erwartet man sich bis zu zehn Milliarden Euro. Das wäre fürs Budget schon mehr als ein Drittel der angepeilten 27 Milliarden Euro bis 2016. „Das ist unseriös, unehrlich, ungerecht“,

Budgets zu bekommen. Nach dem Motto: Besser das als nichts. Genau das hält Kogler für falsch, weil man damit Steuerkriminelle gleichsam durch eine Generalamnestie pardo-niert und das falsche Signal setzt. „Ich weiß schon, da gibt es Pläne der Schweiz, das Geld nach Asien zu transferieren in dortige Tochter-Gesellschaften.

Doch so leicht wird das nicht sein. Wir schützen damit Steuerkrimi-nelle. Was wird sich da der ehrliche Steuerzahler sagen?“ Werner Kog-ler schlägt also vor, besser darauf zu warten, dass die EU in einem Gesamtabkommen die Steueroase Schweiz Schritt für Schritt austrock-net.

Kogler führt weiters an, dass Ös-terreich in Sachen Schwarzgeld äu-ßerst scheinheilig und doppelbödig vorgehe. Von den 27 EU-Ländern haben 25 bereits vorbehaltlos die Abkommen über den automatischen

geißelt der Grüne-Abgeordnete Werner Kogler daher die geplante Heimholaktion. In Deutschland be-kämpfen die SPD und die Grünen ein bereits ausgehandeltes Abkom-men als inakzeptabel. Sie werden den ausgehandelten Deal, der die Vermögenden und Reichen noch immer schützt, zu Fall bringen.

Auch das angepeilte Vorgehen Ös-terreichs – „lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ – hält Grüne-Abgeordneter Werner Kogler inhaltlich für falsch. Die SPÖ-ÖVP-Koalition geht davon aus, durch ein bilaterales Abkommen mit der Schweiz zumindest 1,1 Mil-liarden Euro für die Sanierung des

Datenaustausch unterfertigt. Nur Österreich und Luxemburg blockie-ren mit ihrer Argumentation noch immer ein schärferes Vorgehen.

Grüne-Abgeordneter Werner Kogler: „Bin dagegen, dass man Steuerkriminel-

le durch Amnestie pardoniert.“

Finanzministerin Maria Fekter, vulgo Schottermitzi, wäre bereits mit einer

Milliarde Euro zufrieden.

Kanzlerin Angela Merkel: Ihr Regierungs-deal mit der Schweiz wird von SPD und Grünen – die wollen mehr – blockiert.

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Page 55: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

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Page 56: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Was Spitzenkoch Gerhard Fuchs vom Kreuzwirt am Pößnitzberg im

Weinland zu Hause isst, worauf er beim Kochen achtet, warum er ein-dringlich vor Zucker warnt.

„Ich koche das, worauf ich Gusto habe und tue mir zu Hause natür-lich relativ leicht“, sagt er. „Ich ess nichts, was aus dem Pa-ckel kommt, hab keine Dosensuppe daheim, kau-fe kein fertig mariniertes Grillfleisch und keinen Pangasius, wo ich weiß, dass das Plastiksackerl mehr kostet als der Fisch, und vor allem des-halb nicht, weil ich die Zusätze, die da drinnen sind, gar nicht kenne. Für mich ist das Produkt wichtig. Jeder, der ein Auto hat, kauft ein g’scheites Motoröl, aber auf den eigenen Körper schaut er viel we-niger.“ Auch mit schmaler Briefta-

sche könne man ein gesundes Es-sen zubereiten. Kartoffel, Zwiebel, Tomaten, ein Bauernhenderl, Salat, Schnitzelfleisch – es gibt vieles, das sich rasch geschmackvoll zuberei-ten lässt. Selbst dann, wenn man kein ausgewiesener Kochkünstler ist. Bei frischen Lebensmittelpro-dukten geht das einfach.

„Frisches Es-sen schmeckt immer besser, man muss vorher nur genau über-legen, was man kauft“, so Gerhard Fuchs. Und weil gegen-wärtig wieder einmal die große Dis-

kussion läuft, was oder worauf man in der Ernährung besonders achten soll, und dabei immer wieder das Fett genannt wird. „Diese Gefahr wird überbetont. Viel zu selten wird auf den Zuckergehalt in den Produkten hingewiesen. Er ist ein Geschmacksverstärker und damit ein Appetitanreger und, ganz we-

sentlich, auch ein Konservierungs-mittel. Er ist praktisch in den meis-ten Fertigprodukten aus der Dose oder dem Packerl enthalten.“ Ein „Klassiker“ ist dabei das Ketchup, das durch den Zucker (Glutamat) so begehrt ist. Bekanntlich lieben es nicht nur Kinder. Und warum ist der Zucker so gefährlich? „Zucker verlangt immer nach mehr“, warnt Gerhard Fuchs. „Das ist die Ur-sache für die meisten Probleme, wenn es um das Körpergewicht geht, um Blutdruck und andere Zi-vilisationskrankheiten, was die Er-nährung betrifft.“ Der Spitzenkoch steht seit 25 Jah-ren in der Küche, wirkt viel jünger, offensichtlich hält der Küchen-dunst auch jung. Seit 2006 kocht er in seinem Lo-kal, dem Kreuz-wirt, und ist beim Zucker und auch anderen Dingen kompromisslos: „Ich nehme auch für meine Gäste nur Produkte, die

aus der Region oder dem eigenen Garten kommen.“ Zu seiner Philo-sophie gehört auch, dass er nicht zu viele Aromen auf dem Teller ver-eint. „Drei Komponenten – die isst man –, aber es bringt nichts, wenn man dem Gast fünf verschiedene Gemüsesorten, alle möglichen Va-riationen serviert. Jeder von uns hat eine Geschmacksdatenbank im Kopf, und wenn da das Glutamat, der Zucker, als ,muss haben‘ abge-speichert ist, dann wirkt sich das verhängnisvoll auf die Ernährung aus.“

Haubenkoch Gerhard Fuchs und gesunde Ernährung

„Jeder kauft sich ein g’scheites Motoröl …“

Gesundheitsvorsorge im Aufwind

Versicherungen decken bekanntlich

Gerhard Fuchs (Kreuzwirt): „Ich verwende auch zu Hause nichts, was aus dem Packerl kommt.“

In der Küche von Gerhard Fuchs: „Ich nehme auch für meine Gäste praktisch nur Produkte aus der Region.“

Sie sorgen für Merkur-Erfolg: Vor-standsdirektor Gerald Kogler, General-direktor Alois Sundl und Vorstands-direktor Andreas Stettner (v.l.)

Privat- und Geschäftsbereiche ab. Ob eine Versicherung das Vertrauen des Kunden erlangt, hängt nicht zuletzt von ihrer Domäne ab. Die Grazer Mer-kur ist Österreichs ältester Gesund-heitsversicherer und damit auch be-sonders kompetent bei der Thematik Gesundheitsvorsorge. „Dieser Trend ist seit Jahren ungebrochen“, so Ge-neraldirektor Alois Sundl bei der Prä-sentation des Jahresergebnisses (1,3

Milliarden Euro). „Die Reformdis-kussionen rund um Spitalsbetten führen zu ver-stärkter Nach-frage, auch die Eigenvorsorge etwaig späterer Pflege gewinnt an Bedeutung.“

Fotos: Stephan Friesinger (2)

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Page 57: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Ein Thermenurlaub im Ther-menhotel PuchasPlus in Ste-gersbach bedeutet Entspan-

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und Verliebte gleichermaßen ein. Die ruhige Atmosphäre im Haus, die wunderschöne Landschaft mit ihren abwechslungsreichen Rad- und Wanderwegen und der gepfleg-te Golfplatz sorgen dafür, dass sich Gäste in ihrem Urlaub in Stegers-bach rundum wohlfühlen. Schon ab € 66,– pro Nacht kann man im Ther-menhotel urlauben und mit ein biss-chen Glück kann man unter www.puchasplus.at beim aktuellen Som-mergewinnspiel einen von vielen tollen Preisen gewinnen!

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Am 21. Septem-ber 2012 gibt’s die neunte Aufla-ge am Grazer Haupt-platz.

Was ist die Philosophie dahinter?Pesserl: Die Menschen ganz gezielt zu ermuntern, in ihre ei-gene Gesundheit zu investieren – sei es durch mehr Bewegung, gesündere Ernährung oder verstärktes Augenmerk auf die Gesundheitsvorsorge. Und das wollen wir auf zwanglose Art unter die Leute bringen.Und wie sieht das Angebot aus?Pesserl: Wir bieten ein umfang-reiches medizinisches Informa-

tions- und Beratungsangebot, das unter anderem Ernährungs-beratung, Raucherentwöhnung und Physiotherapie umfasst. Dazu gibt’s professionelle Tanz-einlagen, sportliche Darbietun-gen sowie ein buntes Aktivpro-gramm zum Mitmachen.Und wer macht mit?Pesserl: Alle, die Spaß an Bewe-gung haben oder einfach einen interessanten, bewegten Tag am Grazer Hauptplatz erleben möchten. Alterslimit gibt es kei-nes, sowohl für die Kids als auch für die nicht mehr ganz jungen Semester gibt es Programm-schwerpunkte. Der Eintritt ist natürlich gratis. Für unsere Ge-sundheitsbotschaft bietet dieser Tag die ideale Bühne.

In der Küche von Gerhard Fuchs: „Ich nehme auch für meine Gäste praktisch nur Produkte aus der Region.“

ErdbeerenIn den Garten gehen – Erdbeeren naschen!

Erdbeeren sind ein be-liebtes Beerenobst für die Zubereitung von Süßspeisen und Mar-meladen, aber auch für den frischen Ver-zehr bestens geeignet. „Mit relativ geringem Aufwand kann man sie über 2–3 Jahre im selben Beet anbauen“, verweist Manfred Wie-senhofer (Landwirt-schaftskammer) auf das Bemühen heimi-scher Erdbeerbauern, die mit 140 ha Anbau-fläche die Steiermark versorgen. Heuer sind durch die Eisheiligen 30 Prozent der Ernte beeinträchtigt. Trotzdem gibt es ein ausreichendes Angebot, das uns den Sommer versüßt. Die

Erdbeeren gelangen über den Lebensmitteleinzelhandel (etwa 50%), via Direktvermarkter bzw. durch Selbstpflücken zu den Konsumenten.

Langer Tag der BewegungKurzinterview mit GKK-Obmann Josef Pesserl

Fotos: Stephan Friesinger (2)

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Das Land Steiermark bringt Bewegung in die Gemeinden …

Gemeinsam trifft man sich zum Nordic Walking – die einen morgens, die ande-

ren am Abend. „Man plaudert da-bei und so gesehen ist das auch einAblenkungsmanöver beim Gehen. Keiner denkt: Wie weit muss ich gehen?“ Begeistert aufgenommen worden ist auch das Zumba-Pro-gramm, vor allem von den Frauen. Das ist eine Mischung aus Aerobic und Tanz. „Und auch Schulkinder gibt es jetzt mehr bei unseren Ak-tivitäten im Verein“, zeigt sich Hil-de Kulmer zuversichtlich, dass der „Bewegungsdrang“ auch in Zukunft nicht erlahmt.

In St. Ruprecht an der Raab wie-derum steht seit April neben dem „Langsam Laufen und Walken“ auch „Langsam Radfahren“ auf dem Trainingsprogramm. „Vorher bin ich noch nie so weit mit dem Rad gefahren“, zeigt sich Ingrid Sikora über ihre eigene Leistung erfreut. „Man genießt die Land-schaft, es macht Spaß, man redet miteinander, es ist nicht anstren-gend und du merkst gar nicht, dass wir 20 Kilometer gefahren sind“, beschreibt sie die Aktivität, die vom Sport- und Kulturverein FC Donald unter Begleitung eines Übungslei-

ters organisiert wird. Schon eine zweite Radfahrgruppe ist geplant, um besser auf die Teilnehmer ein-gehen zu können. Begeistert von der Kampagne des Landes zeigt sich auch Birgit Linhart aus Graz. Sie schickte sogar ein Foto unter dem Motto „So macht Bewegung Spaß“ an die „Kleine“, die das veröffentlichte. Die 3b-Klasse der Volksschule Jägergrund absolvier-te mit Goran Pajicic und seinem Team perfekte Trainingseinheiten,

welche die Fitness der Schüler steigerte. Der Auslöser für das Pro-gramm „Steiermark“, initiiert von LH Mag. Franz Voves gemeinsam mit den drei Sportdachverbänden ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION: Die Steirer bewegen sich zu wenig.

Der damit verbundene Mangel er-höht das Risiko von chronischen Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes Typ II, koronarer Herzkrankheit, Osteo-porose und Depression sowie be-stimmten Krebsarten.

Laut Statistik Austria sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Todes-ursache Nr. 1 in Österreich, fast

40% der steirischen Bevölkerung sind übergewichtig und 10% adi-pös (fettleibig). Problemzone Nr. 1 ist die Wirbelsäule: Ein Drittel der Bevölkerung hat Beschwerden bedingt durch Haltungsfehler und Bewegungsmangel. Kreuzschmer-

zen sind eine sehr häufige Ursache für Krankenstände und damit ein bedeutender Kostenfaktor für un-ser Gesundheitssystem. Bereits bei Schülern in der Oberstufe zeigen sich die Probleme mit der Wirbel-säule. „Man möchte daher das Bewusstsein der Steirerinnen und Steirer für Bewegung noch mehr schulen, präventive Arbeit leisten und gesundheitsorientierte Ange-bote in einem Netzwerk bündeln“, begründet das Koordinationsteam mit Arne Öhlknecht, Julia Kauf-mann (beide SPORTUNION), Manuela Mußbacher (ASVÖ) und Goran Pajicic (ASKÖ) das langfristig auf mindestens 4 Jah-re angelegte Programm. Die drei Sportdachverbände setzen „Be-wegungsland Steiermark“ in Ko-operation mit dem Landesschulrat in den Gemeinden und Schulen um. Das Team sorgt dafür, dass die Bevölkerung und Verantwor-tungsträger (BürgermeisterInnen in den Gemeinden, DirektorInnen in den Schulen etc.) informiert und bezüglich der Problematik sensibi-lisiert werden. Als Grundlage dient die Schaffung von Strukturen vor

von rechts: Arne Öhlknecht, Julia Kaufmann (beide SPORTUNION), Manuela Mußbacher (ASVÖ) und Goran Pajicic (ASKÖ).

Auf geht’s

… so zum Beispiel auch ins oststeirische Floing. „Es tut uns allen gut, besonders auch mir, um nach einer Hüftoperation wieder ganz fit zu werden“, freut sich

„Sport referentin“ Hilde Kulmer über das Programm „Bewegungsland Steiermark“.

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Ort, indem ein Netzwerk zwischen Gemeinden, Sportvereinen, Bevöl-kerung und Bildungseinrichtungen geknüpft wird. Die örtlichen Sport-vereine werden bei der Umsetzung diverser Aktivitäten von den Koor-dinatorInnen unterstützt, sodass al-les professionell ablaufen kann.„Neben den Aufgaben in freiwil-ligen und gesetzlich vorgeschrie-benen Selbstverwaltungsangele-genheiten ist es unserer Gemeinde wichtig, Frauen und Männern aller Altersgruppen die Möglichkeit für ein bewegtes Leben zu geben“, betont Franz Lichtenegger, Bürger-meister der 1.250 Einwohner gro-ßen Gemeinde Floing. „Langfristig soll die gesamte Steiermark mit qualitativen Gesundheitsangebo-ten versorgt und sollen die Vereine als Dienstleister im Gesundheits-bereich etabliert werden“, so Ma-nuela Mußbacher. Nicht nur in den Gemeinden ist das „Bewegungs-

land Steiermark“ aktiv, sondern auch in Kindergärten und Schulen. Das Programm findet in über 245 Bildungseinrichtungen in mehr als 110 Gemeinden statt. 24.000 Kin-

der und Jugendliche in ca. 1.260 unterschiedlichen Gruppen neh-men am Programm ,Bewegungs-land Steiermark‘ teil“, sagt Goran Pajicic.

Zu wenig Sport und Bewegung in den Schulen

„Viele Studien zeigen ganz deut-lich, dass fitte Kinder auch besser

lernen und bessere Schulleistungen bringen“, betonen Arne Öhlknecht und Julia Kaufmann. Es gäbe ein-fach zu wenig Bewegungsmög-lichkeiten im Bildungsalltag. Die

Schülerinnen und Schüler brau-chen mehr Bewegungsreize bzw. Bewegungspausen, um das Wissen besser aufnehmen zu können bzw. um über einen längeren Zeitraum konzentrationsfähig zu sein.

Und das sind die Ziele von „Bewegungsland Steiermark“

„Gesundheitsförderung durch Be-wegung muss qualitativ hochwertig sein, damit Bewegung wie ein Me-dikament wirksam werden kann.“ (Arne Öhlknecht)

„Unser Ziel ist die Errichtung eines optimalen Netzwerkes zur Gesund-heitsförderung durch Bewegung.“(Goran Pajicic)

„Wir müssen mehr Bewegung in un-ser tägliches Leben bringen. Bewe-gungsland Steiermark schafft über

die Vereine niedrigschwellige und qualitätsgesicherte Mitmachange-bote. Bewegungsland Steiermark ist die Antwort der Dachverbände auf die ständigen Negativmeldun-gen über die fatalen Auswirkungen und Entwicklungen durch unseren sitzenden Lebensstil.“ (Julia Kauf-mann)

„Wir brauchen nicht das Rad neu zu erfinden – uns ist es wichtig, vorhandene Ressourcen vor Ort in die richtige Richtung zu lenken. So soll besonders die Struktur der Sportvereine, die in so gut wie allen steirischen Gemeinden als fixer Be-standteil des Gemeindelebens seit Jahrzehnten und länger verankert ist, für den Ausbau des Gesund-heitssportangebots genutzt wer-den.“ (Manuela Mußbacher).

Familien-Ausfahrten mit dem Rad: eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten.Bei der Präsentation: Gerhard Draxler, Wolfgang Erlitz, Elisabeth Meixner, Stefan Herker (SPORTUNION), Christian Purrer (ASVÖ), Gerhard Widmann (ASKÖ), Voves&Schützenhöfer.

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Page 61: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

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Der Mensch kann Gänsehaut bekommen, ohne dass ihm kalt ist.

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IST DER MENSCH NICHT EIN WUNDER?

WIR VERSICHERN DAS WUNDER MENSCH.

Geschätztes KLIPP,

meine Frau und ich danken für den schönen Preis im „Sonnenhof“ in Sonnen bei Passau. Wir haben diesen Gratisaufenthalt ehrlich genossen und uns riesig gefreut, dass auch wir einmal in unserem Leben etwas gewonnen haben. Unterkunft und Verpflegung waren ehrlich gut, leider hat das Wet-ter nicht so mitgespielt.

Danke noch einmal und weiterhin viel Erfolg für KLIPP!Mit freundlichen GrüßenGustav Hafner

Wenn sich der steirische Garten in saftiges Grün hüllt und die Bäume und

Blumen in voller Pracht erblühen, lädt auch die „Quelle der Ruhe“ zu einem Streifzug zu den schönsten Rückzugsoasen ein! Der Wellness-park ist ein Ort der Entspannung. Inmitten der Natur kann man sich hier ungestört zurückziehen. Für Ak-tivität zwischendurch gibt es ver-schiedene Parcours. 7 Thermalwas-serbecken laden zur Abkühlung ein. Wer es heiß mag, ist in einer der 12 Saunen wärmstens aufgehoben. Neu gibt es freitags um 20.30 Uhr einen Spezialaufguss!

Das Gesundheitsprogramm wurde in den warmen Monaten um einige Highlights erweitert. Aqua-Zum-ba® bringt die Party an den Pool! Das Fitness-Workout, bei dem man gegen den Widerstand des Thermal-wassers turnt, ist noch effektiver. Für jene, die zwischendurch auch gerne einmal die schöne Landschaft er-kunden wollen, gibt es wöchentlich eine Genussradl- und eine Kneipp-radltour. Bei „Therme & Wein“ ver-führt unser Sommelier in die Welt des Weines. Was gibt es Schöneres, als den Tag bei einem guten Tröpferl ausklingen zu lassen?

Ein Streifzug zu den schönsten Plätzen der Heiltherme

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dorf Aqua-Zumba® bringt

mittwochs und samstags die Party an den Pool!

Infos:Heiltherme Bad WaltersdorfTel.: 03333/500-1E-Mail: [email protected]

Tipp:Kulinarischer Genusstag um € 28,50 p. P. inklusive Thermen eintritt und eines 3-gängigen Mittags menüs im Thermenrestaurant.

Leserreaktion!

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Page 62: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Ich will gleich noch einmalMit lautem Schrei den Berg hinunter

Foto: Jochen Schweizer Unternehmensgruppe

in 60 secmit 140 km/hüber 1.600 m140 m überdem Boden

„In 60 Sekunden, 140 km/h schnell, 1.600 Meter lang eine Höhen-differenz von rund 280 Meter überwinden – und das auf bis zu 140

Meter über dem Boden. Zahlen, die mich als Adrenalin-Junkie beeindruckt haben und wo ich sofort wusste: Diesen „Flying Fox

XXL“ will ich ausprobieren. Und so fand ich mich rund drei Wochen später auf der Stöcklalm nahe der Mittelstation der Asitz-

kabinenbahn im salzburgischen Leogang wieder und harrte des bevor stehenden Abenteuers.“

Oben am Start

in 1.300 Metern Seehöhe wird unserer Gruppe eine Einführung von Mitarbeitern

von Jochen Schwei-zer, dem Veranstal-

ter, gegeben. Der pas-sende Helm ist schnell

gefunden und dann bekomme ich auch schon einen gepols-

terten Liegegurt angelegt. Oh, mein Gott, schaue ich doof aus

mit der Skibrille, die ich dann noch aufsetzen muss. Jetzt steigt sogar in

mir ein wenig die Aufregung. „Kann ich als Erste fliegen?“, frage ich den Guide, der uns das Prozedere erklärt. „Weil wenn ich vor mir noch keinen schreien höre, traue ich mich auf je-den Fall.“ Gesagt, getan. Mit muti-gem Blick, um meine innerliche Auf-regung zu verbergen, schreite ich zum Startplatz. Zum Glück hat das Wetter gehalten, die Sonne scheint und wir genießen den traumhaften Panoramablick auf die Leoganger Steinberge. Schwups, kann ich mich dann auch schon gut gesichert in Bauchlage fallen lassen und hänge

wie ein Käfer am Stahlseil. In der rechten Hand halte ich die Kamera, die uns vorher geliehen wurde und mit der ich den ganzen Flug auf-zeichnen möchte. „Wenn du die Hände an den Körper anlegst, bist du schneller unterwegs, wenn du sie wegstreckst entsprechend langsa-mer“, lausche ich den letzten Inst-ruktionen. „Drei, zwei, eins“, höre ich noch den Countdown. Und mit ei-nem lauten Schrei fliege ich auch schon den Berg hinunter. Und 60 Se-kunden waren eindeutig zu kurz, wie ich unten feststellen muss, denn es war einfach nur genial. Falsch ma-chen kann man übrigens auch nichts, denn das Bremsen im Ziel erfolgt au-tomatisch. Da muss man einfach nur die Hände anlegen, den Kopf anzie-hen und den Mund schließen, damit man sich nicht auf die Zunge beißt. „Ich will gleich noch einmal!“, lautet mein euphorisches Resümee am Ziel. Geht leider nicht, da die ande-ren auch noch wollen. Und so filme ich den „Landeanflug“ meiner Kolle-gen, die ich teilweise schon von wei-tem schreien höre, vor lauter Spaß.Apropos Spaß. Den haben wir auch am Abend gehabt, als wir das Video am Laptop in un-serem Hotel angeschaut

Von Isabella Hasewend

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Page 63: Steiermarkmagazin Klipp 2012/04

Jetzt geht‘s gleich los! Innerlich bin ich doch ganz schön aufgeregt. Neben mir warten schon die nächsten Kandidaten auf das bevorstehende Flug-Erlebnis.

Bei den Feierlichkeiten war auch die Historische Schützenkompanie Saalfelden dabei. Im Bild: die Brandlhof-Chefs Birgit Maier und Alexander Strobl (ganz rechts).

haben. Ich verbiege mich fast jetzt noch vor Lachen. Das ist eine wirk-lich nette Erinnerung an das Aben-teuer.

Für jeden was dabeiUnd auch die nächsten Tage über gab es einige Abenteuer zu erleben. Waren wir doch im Gut Brandlhof in Saalfelden untergebracht. Im europaweit einmaligen Tagungs-, Incentive- und Golfhotel kommt keine Langeweile auf. So gibt’s auf dem 450 Hektar großen Gelände etwa ein ÖAMTC-Fahrtechnikzen-trum mit Offroad-Möglichkeiten und Kart-Fahren, einen 18-Loch-Golfplatz, den Hochseilklettergar-ten, einen Bogenschieß-Parcours und auch genügend Platz für ge-sellige Spaziergänge. Da findet wirklich jeder etwas. Wobei mir persönlich ja das Kart-Fahren mit den ganz neuen Karts am besten gefallen hat. Auch wenn ich nicht gerade unter den Schnellsten dabei war.

Party-Stimmung zum GeburtstagUnd da das ganze Wochenende über ja unter dem Motto „30 Jah-re Hotel Gut Brandlhof“ stand, wurde natürlich auch ordentlich

Geburtstag gefeiert. Die wahre Party stieg am Samstagabend. Der Beginn war mit dem Geburtstags-salut-Schießen der Historischen Schützenkompanie Saalfelden noch klassisch. Das „Around the

World“-Gourmetbuffet, gezaubert von Brandlhof-Küchenchef Ri-chard Pötscher und seinem Team, bildete den Übergang zur Kultband „Schlagerschlampen“, die mit einer 80er-Jahre-Hitparty so richtig Gas gaben.

Zaubertricks mit PromisUnd wie es sich für ein richtiges Geburtstagsfest gehört, waren natürlich auch einige Promis vor Ort. Unter der Moderation von TV-Moderator und Brandlhof-

Stammgast Christian Clerici ging der Galaabend über die Bühne – im völlig neu gestalteten und B’350 genannten Veranstaltungs-saal. Auch Motorsport-Legende Walter Röhrl verzichtete auf das Formel-1-Wochenende in Monaco und weilte unter den Gratulanten im Brandlhof. Dass Walter Röhrl im gleichen Jahr – 1982 – Rallye-

Weltmeister wurde, gab dem Fest, zu dem die Brandlhof-Chefs Birgit Maier und Alexander Strobl einge-laden haben, zusätzlichen Glanz. Zauberkünstler Christian Christian verzauberte insbesondere Ski-Le-gende Hans Enn und den Salzbur-ger Landtagspräsidenten Simon Illmer. Angekündigt war auch Felix Baumgartner. Er hat es jedoch auf-grund von Flugverschiebungen in den USA nicht rechtzeitig zum Fest geschafft.

Flip Flops, Bademantel und Sommergarantie

Das vielfach ausgezeichnete 4-Sterne-Hotel Stoiser punk-tet durch einen direkten Zu-

gang zur Therme Loipersdorf sowie ein hauseigenes Gesundheitszent-rum – ein Refugium Fernost auf über 2000 m2. Zwischen verschiedenen buchbaren Anwendungen einige Längen im Pool, eine Runde im Kneippbach und danach im kusche-ligen Bademantel den Moment im Raum des Traumes genießen … Herrlich! Die Region bietet auch grenzenlose Aktivmöglichkeiten wie

Radfahren, Laufen, Wandern, Golfen bis hin zu Kanutouren. Tipp: Direkt vor dem Hotel befindet sich das Laufparadies mit verschiedensten Wald- und Wiesenstrecken. Golfer erhalten am weitläufigen 27-Loch-Meisterschaftsplatz als Thermenho-tel Stoiser-Gäste 20 % Greenfee-Er-mäßigung. Doch ganz egal, wie man den Tag verbringt, abends meldet sich der Hunger. Kulinarisch spielt das Hotel noch einen Trumpf aus, denn die Küche präsentiert sich als Gourmet-Treffpunkt. Das Küchen-

Team weiß um die Kunst aus steiri-schen Spezialitäten raffinierte Köst-lichkeiten zu zaubern. Wer mag, kann danach nochmals einen nächt-lichen Saunaaufguss in der Therme genießen. Beim Stoiser-Ther-mensommer ist der Eintritt in die Therme Loipersdorf inklusive (buch-bar vom 6.7. - 10.8. 2012).

Thermenhotel Stoiser8282 Loipersdorf 153Tel.: 03382/ 8212www.stoiser.com

19 Tagungsräume für bis zu 700 Personen in ei-nem Raum, 200 Zimmer, ÖAMTC-Fahrtechnikzent-rum mit Offroad-Gelände und Kart-Bahn, 18-Loch-Golfplatz, 3D-Jagdbogen-parcours, Hochseilkletter-garten, Tennisplätze, Innen- und Außenpool, Beach Volleyball, Fitness-Center, Spa ...

Tel.: 06582/ 7800-0www.brandlhof.com

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Gut Brandlhof (Saalfel-den) hat viel zu bieten :

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Illustration: http://www.vecteezy.com/people/17500-nixvex--wild-west--free-vector

„Da gibt’s auch Indianer. Da kann ich Indianer spielen“, ruft der 6-jährige Tommi begeistert, während seine Eltern gerade das Auto entladen. „Wie kommst du darauf ?“ – der Vater schon leicht erschöpft. „Da hinten steht ein Zelt, wie es die Indianer haben“, so der TV-erfahrene Jungspatz. Und schon am Nachmittag – das war vorauszusehen – erforschten die Kinder mit dem Vater den Indianer-Wigwam. Und sie erfuh-ren dabei, wann es das Lagerfeuer gibt und alles andere mehr. Denn die Sportresidenz in Sillian ist ein echtes Familien-Hotel. Es ist die Vielfalt in den Angeboten des 250-Betten-Hauses – da gibt es auch 20 Suiten mit jeweils zwei getrennten Schlafzimmern –, die

verlockend ist. So gibt’s im Haus selbst ein Hallenbad mit eigenem Baby-Schwimmbecken, Baby-Rutsche, Kinder-Hallenbad und einem Schwimmbecken ins Freie. Für die Erwachsenen sind es die unterschiedlichsten Saunen, Dampfbäder – wie etwa Osttiroler Schwitzstube, Ritter-Dampfbad, Kräuter-Badl, Sole-Grotte und, und. Zur Entlastung der Eltern, wie es sich für ein Familien-Hotel gehört: ein Kinderclub mit Betreu-ung für Kinder ab 3 Jahre. Äußerst beliebt bei den Kleinen, aber auch bei den Größeren: ein Indianertag, ein Tag am Bauernhof, ein Tag am Wasser, der Almtag etc.

Und wer sich als Erwachsener fit halten will: Der Drauradweg führt

unmittelbar an der Dolomiten-Residenz vorbei. Durch die zen-trale Lage und die Gondelbahn praktisch vor der Hoteltüre bieten sich viele Möglichkeiten für beque-me Familienwanderungen bis hin zu anspruchsvolleren Bergtouren an. Wer golfen will, der kann das in der knapp eine halbe Autostun-de entfernten Landeshauptstadt Lienz tun – mit einer insgesamt 27-Loch-Anlage.

Jetzt, in der Sommerzeit, kein Thema, doch im Winter ist das Hotel auch für Familien-Skiurlaube ein guter Ausgangspunkt. „Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt die Talstation der Hochpustertal-Gondelbahn“, sagt Ulli Haider, Hoteldirektor. Die

Sport residenz gehört zur Schulz-Gruppe, die neben Sillian auch noch Skigebiete im Zillertal, dort, wo sie ihren Stammsitz hat, be-treibt, dann in St. Jakob in Osttirol, in Matrei-Kals und auch am Möll-taler Gletscher. Er ist bekanntlich in den Sommermonaten oder im frühen Herbst ein Trainingsgebiet für Österreichs Ski-Asse, aber auch für andere Nationen. In we-nigen Monaten gibt’s ja die WM in Schladming und da werden prak-tisch alle großen Ski-Nationen am Mölltaler Gletscher trainieren.

www.sporthotel-sillian.atTel.: 04842/ 6011-0

Sporthotel Sillian ist auch Indianerland

Vital durch den Sommer

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Sommersbergseestraße 19 8990 Bad Aussee

T +43 3622 52108 [email protected]

Prioritäten setzen.Golfspielen.

· 2 Nächte im DZ mit Balkon oder

Terrasse, „Badewanne mit Aussicht“

inklusive 1 Tages-Greenfee für den

Golfplatz Ausseerland

· Frühstücksbuffet, Nachmittagsjause,

Abendmenü mit Bio-Produkten

· Ganztägig Tee im Alpenkräuter Teehaus

mit Panorama Dachterrasse

· 2000 m2 Bade- und Saunalandschaft

· Golfplatz vor dem Hotel

Preis /Person/Aufenthalt € 236,-

Golfen an einem

besonderen

„Kraftort“ in Aussee!

G’sund & Natur Hotel

www.diewasnerin.at

46 KLIPP Mai 2009

Der erste schottische Maso-chist erfand das Baum-stammwerfen. Dadurch be-

kam man erstklassige Leisten-brüche. Der zweite schottische Ma-sochist erfand den Kilt. Damit konn-te man einander bei den täglichenFünf-Uhr-Stammesfehden ohne tex-tile Behinderung in die Leisten-brüche treten. Der dritte schottischeMasochist erfand den kreischendenBeutel aus Ziegenleder, das einzigeInstrument, das noch schriller klangals die Schmerzensschreie der in dieLeistenbrüche Getretenen. Der vier-te schottische Masochist aber erfandGolf.Damit konnte man sich bequem dieeigenen Zehennägel abschlagen, umvon den Schmerzen in den Leisten-brüchen abzulenken, und auch sonstreichlich Depressionen sammeln.Der geneigte Leser möge den histo-rischen Exkurs verzeihen, der je-doch das Verständnis für die derzei-tigen Vorgänge in der Steiermark eb-net: Mit der üblichen knapp 15-jährigen Verspätung gegenüberweltweiten Trends sind wir nunmehr– umso rasanter – auf dem Weg zumGolfland, mehr als 100.000 spielenmittlerweile in der Alpenrepublik.Hoch vom Dachstein an bis ans Bettder Raab folgt man eifrig dem Bei-spiel früher schottischer Hirten, dieangeblich mit gebogenen Stöckengetrockneten Schafkot und Steinedurch die Gegend schleuderten.Was damals gratis war, braucht heu-te allerdings ein Schlägerset, dasman schon für einige hundert Eurobekommt und dem nach oben kaumGrenzen gesetzt sind. So siehtKLIPP-Kolumnist Iwan T. Cash dieGolf-Welt.Ein Nachfahre der Schafhirten, dergebürtige Schotte John Gardiner,will – unterstützt von Intersport Eyblund dem Österreichischen Golfver-band – es in irgendeiner Weise sei-nen Landsleuten gleichtun und be-reitet sich auf einen Rekordversuchvor. Er möchte in 40 Spieltagensämtliche 139 Golfplätze in Öster-reich bewältigen. Und das ohneHilfsmittel, was so viel heißt, dassdie Nutzung eines Caddys, eines E-Trolleys oder Clubcars durch die

Regeln ausgeschlossen ist. Um die-sen Rekordversuch erfolgreich zubeenden, muss Gardiner täglichdreieinhalb Plätze bespielen unddabei legt er rund 21 Kilometerzurück. Der Golf-Pro muss immerdie maximale Anzahl an Schlägern(insgesamt 14) bei sich haben. Ge-startet wurde am 27. Mai 2009 inGraz beim Golfclub Puntigam; dasEnde folgt am 5. Juli in Murstätten.John Gardiner sammelt währenddieses Rekordversuchs für die

Österreichische Kinderkrebshilfe,dabei werden ihn auch etliche pro-minente Sportler unterstützen. Ent-sprechende Spendenboxen stehenauf jedem österreichischen Golf-platz. Beim Kinderkrebshilfe-Pro-jekt handelt es sich um ein geplan-tes Nachsorgezentrum am Wallerseein Salzburg, das 3,5 Millionen Eurokostet, die durch Spendengelderaufgebracht werden sollen. „Wirwollen dort Kinder wieder fit fürsLeben machen“, so Steiermark-Kin-derkrebshilfe-Präsident Dr. Moser.

KLIPP-Golf-Experte Ali Rosker hatnatürlich für einen guten Zweckdiesmal den Großteil „seiner Seite“bereitgestellt. �

GOLFTRAINING

Von Head Pro Ali Roskerim Golfclub Erzherzog Johann, Maria LankowitzInternet: www.golfschule-ali.at

E-Mail: [email protected]

Einzigartiger Rekordversuch in 40 Tagen

für das Kinderkrebshilfe-Projekt „Die Sonneninsel“

Ein Nachfahre schottischer Schafhirten will’s möglich machen

Richtige Gewichtsverlagerung

Beim korrekten Aufdrehen des Körpers – wie eine Feder – wird das Gewicht eindeutigauf die rechte Seite verlagert.

Von „reverse pivot“ spricht man, wenn man das Gewicht beim Rückschwung auf dielinke Seite verlagert.

Schauen wir uns einmal an, woraufes ankommt, damit Ihr Schwung

konstanter wird.

46 KLIPP Mai 2009

Der erste schottische Maso-chist erfand das Baum-stammwerfen. Dadurch be-

kam man erstklassige Leisten-brüche. Der zweite schottische Ma-sochist erfand den Kilt. Damit konn-te man einander bei den täglichenFünf-Uhr-Stammesfehden ohne tex-tile Behinderung in die Leisten-brüche treten. Der dritte schottischeMasochist erfand den kreischendenBeutel aus Ziegenleder, das einzigeInstrument, das noch schriller klangals die Schmerzensschreie der in dieLeistenbrüche Getretenen. Der vier-te schottische Masochist aber erfandGolf.Damit konnte man sich bequem dieeigenen Zehennägel abschlagen, umvon den Schmerzen in den Leisten-brüchen abzulenken, und auch sonstreichlich Depressionen sammeln.Der geneigte Leser möge den histo-rischen Exkurs verzeihen, der je-doch das Verständnis für die derzei-tigen Vorgänge in der Steiermark eb-net: Mit der üblichen knapp 15-jährigen Verspätung gegenüberweltweiten Trends sind wir nunmehr– umso rasanter – auf dem Weg zumGolfland, mehr als 100.000 spielenmittlerweile in der Alpenrepublik.Hoch vom Dachstein an bis ans Bettder Raab folgt man eifrig dem Bei-spiel früher schottischer Hirten, dieangeblich mit gebogenen Stöckengetrockneten Schafkot und Steinedurch die Gegend schleuderten.Was damals gratis war, braucht heu-te allerdings ein Schlägerset, dasman schon für einige hundert Eurobekommt und dem nach oben kaumGrenzen gesetzt sind. So siehtKLIPP-Kolumnist Iwan T. Cash dieGolf-Welt.Ein Nachfahre der Schafhirten, dergebürtige Schotte John Gardiner,will – unterstützt von Intersport Eyblund dem Österreichischen Golfver-band – es in irgendeiner Weise sei-nen Landsleuten gleichtun und be-reitet sich auf einen Rekordversuchvor. Er möchte in 40 Spieltagensämtliche 139 Golfplätze in Öster-reich bewältigen. Und das ohneHilfsmittel, was so viel heißt, dassdie Nutzung eines Caddys, eines E-Trolleys oder Clubcars durch die

Regeln ausgeschlossen ist. Um die-sen Rekordversuch erfolgreich zubeenden, muss Gardiner täglichdreieinhalb Plätze bespielen unddabei legt er rund 21 Kilometerzurück. Der Golf-Pro muss immerdie maximale Anzahl an Schlägern(insgesamt 14) bei sich haben. Ge-startet wurde am 27. Mai 2009 inGraz beim Golfclub Puntigam; dasEnde folgt am 5. Juli in Murstätten.John Gardiner sammelt währenddieses Rekordversuchs für die

Österreichische Kinderkrebshilfe,dabei werden ihn auch etliche pro-minente Sportler unterstützen. Ent-sprechende Spendenboxen stehenauf jedem österreichischen Golf-platz. Beim Kinderkrebshilfe-Pro-jekt handelt es sich um ein geplan-tes Nachsorgezentrum am Wallerseein Salzburg, das 3,5 Millionen Eurokostet, die durch Spendengelderaufgebracht werden sollen. „Wirwollen dort Kinder wieder fit fürsLeben machen“, so Steiermark-Kin-derkrebshilfe-Präsident Dr. Moser.

KLIPP-Golf-Experte Ali Rosker hatnatürlich für einen guten Zweckdiesmal den Großteil „seiner Seite“bereitgestellt. �

GOLFTRAINING

Von Head Pro Ali Roskerim Golfclub Erzherzog Johann, Maria LankowitzInternet: www.golfschule-ali.at

E-Mail: [email protected]

Einzigartiger Rekordversuch in 40 Tagen

für das Kinderkrebshilfe-Projekt „Die Sonneninsel“

Ein Nachfahre schottischer Schafhirten will’s möglich machen

Richtige Gewichtsverlagerung

Beim korrekten Aufdrehen des Körpers – wie eine Feder – wird das Gewicht eindeutigauf die rechte Seite verlagert.

Von „reverse pivot“ spricht man, wenn man das Gewicht beim Rückschwung auf dielinke Seite verlagert.

Schauen wir uns einmal an, woraufes ankommt, damit Ihr Schwung

konstanter wird.Ich betrachte es als unwe-sentlich, wenn Sie bei Ihrem Schwung Schlenker machen. Wenn Sie den Schlägerkopf square, also rechtwinkelig, an den Treffpunkt bringen und dabei der Schaft im 90-Grad-Winkel nach oben weist, muss Ihr Ball einfach gerade fliegen.

Versuchen Sie es mit folgender Übung: Legen Sie zwei Schlä-ger auf den Boden. Der erste liegt parallel zur Ziellinie, der zweite im rechten Winkel dazu. Machen Sie einen normalen Schwung, aber halten Sie an, wenn der Schläger den Ball

AbschlagBeachten Sie die 90-Grad-Regel!

Unsere Tipps

vom Profi für Sie, diesmal:

erreicht (siehe Bild 1). Blicken Sie nach unten. Der Schaft soll jetzt parallel zum Schläger zwischen Ihren Füßen stehen. Ist der Schaft hier nach vorn geneigt (siehe Bild 2), blocken Sie den Schlag entweder nach rechts hinaus, oder aber, sofern die Schlagfläche square steht, gibt es einen bogenförmigen Hook. Ist jedoch der Schaft nach hinten geneigt (siehe Bild 3), pullen Sie den Ball nach links, oder bei offener Schlag-fläche wird draus ein Bananen-Slice.

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… sind sie ganz bestimmt auf einem Ur-

laub im Hotel Schneeberg Resort & Spa

im sonnigen Ridnaun in Südtirol. Wer das

bezaubernde 4-Sterne-Hotel kennt, weiß,

dass es wohl einer der schönsten Orte für

einen Aufenthalt mit der ganzen Familie

ist. Dass sich das bis zum 10. August für

Familien doppelt auszahlt, beweist ein

ganz spezielles Angebot: Das zweite Kind

urlaubt gratis! Während die Erwachsenen

mountainbiken, reiten, wandern und sich

im über 6.000 qm großen Wellnessbereich

eine sportliche Massage oder eine Be-

handlung in der Beautyfarm gönnen, erle-

ben ihre Kids den vollen Schneeberg-Spaß

zum Spartarif.

Infos: Tel.: +39 0472/656 232

www.schneeberg.it

Wenn Kinderaugen lachen …

Das melodische Plätschern des Zeller

Sees und eine frische Briese Alpenluft

gehören zum Rahmenprogramm während

der Yoga-Tage (4. bis 7. 10.2012) im alt-

ehrwürdigen Grand Hotel. Als Wahrzei-

chen des landschaftlich gesegneten Orts

thront das Haus auf einer Halbinsel und

bietet stilvolle Zimmer inklusive Seeblick.

Individuell abgestimmte Therapien lösen

auch hartnäckige Verspannungen und als

Souvenir für zu Hause nehmen Yogis eine

Anleitung für Stressbewältigung im Alltag

mit.

Tel.: 06542/ 788

www.grandhotel-zellamsee.at

Im Lotus-Sitz am Zeller See

Kinderlachen strömt durch das gesamte

Hotel Klausnerhof in Hintertux. Kein Wun-

der, hier sind die kleinen Gäste Könige.

Ein 60 Quadratmeter großes Erlebnis-

Kinderzimmer sorgt dafür, dass auch bei

unwirtlichem Wetter keine Langeweile

aufkommt. Die Teenies bevorzugen die

Chill-Lounge mit Flat Screen TV und I-Pod

Ladestation. Der absolute Höhepunkt ist

der Kinderspielplatz auf dem Dach des

Hauses im sechsten Stock mit Wasserleit-

station, Rutsche, Schaukel, Sandkasten

und vielem mehr. Dort werden Kinderträu-

me an der frischen Luft wahr. Außerdem

bietet das Tuxertal neben dem Wanderpa-

radies direkt vor der Türe auch zahlreiche

actionreiche Angebote für Kinder.

Infos: Tel.: 05287/8588

www.klausnerhof.at

der Tourplanung und bringen an sieben

Tagen pro Woche geführte Touren in zwei

Leistungsgruppen auf Achse.

Infos: Tel.: 06582/ 70660

www.saalfelden-leogang.at

In Saalfelden Leogang liegt einer von

Europas größten Bikeparks. Dort und

ringsum finden in diesem Spätsommer die

UCI Mountain Bike & Trials World Cham-

pionships (29.08. bis 09.09.) statt, das

weltweit größte MTB-Event des Jahres.

Die Infrastruktur des Bikeparks Leogang

kann aber natürlich auch jeder Hobby-

Biker nutzen. Außerdem liegen satte 720

Kilometer Mountainbikewege und 480

Kilometer Talradwege im Umkreis. Da-

runter sind leichte, kurze und schwere

Touren, knackige Singletrails und fetzige

Downhillstrecken ebenso wie eine Fami-

lienrundfahrt um den Ritzensee. Radler

„satteln“ am besten in einem Bikehotel in

Leogang ab, im Landhotel Rupertus oder

dem Hotel Forsthofgut. Die Hotelchefs

sind ausbildete Bike-Guides, helfen bei

Saalfelden-Leogang kommt in die Gänge

Foto: Markus Auer

Foto: TV Rab

Der Wörthersee präsentiert sich in türkis-

grünem Blau, die Temperaturen steigen

täglich und der Sekt ist bereits gekühlt.

Ob bei einem Galadinner an einem lauen

Abend oder bei einem der zahlreichen Fa-

milienausflüge rund um den Wörthersee –

das Werzer’s Hotel Resort Pörtschach hat

verschiedene Angebote für den Sommer:

Wie beispielsweise den Juli-Hit „Famili-

enurlaub der Spitzenklasse“, wo Kinder

bis 14 Jahre gratis nächtigen oder die

Golf- und Genusswoche mit zahlreichen

Inklusiv-Leistungen.

Infos: Tel.: 04272/ 2231-0

www.werzers.at

Foto: Markus Auer

Sommerzeit am Wörthersee

Da werden Kinderträume wahr Urlaubs - Tipps

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Spaß und Action gemeinsam mit Eltern

und Großeltern anstatt langweiliger Kin-

derbetreuung: Vater und Sohn angeln im

Faaker See vor der Türe des Hotels Kar-

nerhof, während Oma mit Töchterlein zur

Kinderdisco spaziert. Mit vielfältigen Frei-

zeitaktivitäten sowohl am Land als auch

im Wasser genießen Familien die Ferien-

tage in Kärnten. Der großzügige hotelei-

gene Park bietet Beachvolley- und Fuß-

ballplatz, Indianerzeltlager, Tennisanlage

und viel Platz. Wasserratten unternehmen

die ersten Schwimmversuche im türkis-

blauen Faaker See oder im Hallenbad und

Außenpool des Wellnesshotels. Und sobald

ein warmes Lüftchen weht, unternehmen

Kinder und Teenies die ersten Surf- und

Segelversuche in „Pepis Segelschule“.

Infos: Tel.: 04254/ 2188

www.karnerhof.com

Es geht über zahlreiche Brücken und küh-

ne Viadukte sowie durch einige Tunnels,

wodurch sich neue Aus- und Einblicke auf

unsere schöne Steiermark, aber auch vie-

le lohnende Fotomotive bieten. Bei einer

Fahrt mit der Feistritztalbahn fühlt man

sich zurückversetzt in eine Epoche, in der

das Leben noch gemütlicher und ruhiger

ablief. Das große „Dampfross“ schnaubt

schon seit ca. 100 Jahren unermüdlich

durch die Region. Und während der gemüt-

lichen Reise durch die grünen Hügel, die

Obstgärten, die satten Wiesen und Wälder

gibt es unzählige kleine Details zu entde-

cken, die man sonst gar nicht wahrnehmen

würde. Und auch fürs leibliche Wohl ist im

Barwaggon gesorgt, wo es eine Auswahl an

regionalen Imbissen und Getränken gibt.

Infos: Tel.: 03172/ 2319660

www.feistritztalbahn.at

Sie, oder stellvertretend ihr Frauerl

oder Herrchen, wählen aus der eigenen

Hundespeisekarte die gewünschten Leib-

speisen aus. Darüber hinaus gibt es das

Lieblingsfutter von Hotel-Dackel „Alfi“

als „Alfi’s best“-Dosenfutter in vier Mi-

schungen. „Wir wollen, dass zusätzlich

zu unseren Hotelgästen auch ihre Hunde

in den Genuss qualitätvoller, gesunder

Speisen kommen“, betont Hotelchefin und

Hunde-Speisekarten-Erfinderin Friederike

Zaubek. In ihrem Sonnenhotel Zaubek auf

der Kärntner Gerlitzen Alpe sind Hunde

gerne gesehene Begleiter der Hotelgäste

und nächtigen im Zimmer ihrer Halter so-

gar kostenfrei.

Infos: Tel.: 04248/27 13-0

www.sonnenhotel.com

Mag das exquisite Gourmet- und Relaxho-

tel Trofana Royal in Ischgl noch so schön

sein – die Berge der Silvretta-Arena ru-

fen. Bei über 1.000 Kilometer Wanderrou-

ten bleibt kein Naturliebhaber im Tal. Auf

Wunsch führen erfahrene Berg- und Wan-

derprofis über Stock und Stein bis hinauf

ins ewige Eis der Gletscher. Mit einem

echten Schäfer begibt man sich auf die

Spuren der Bergschafe oder sie machen

sich auf zu einer Gletschersafari. Die Er-

lebniswanderung Ischgl-Idalp führt über

zwei spektakuläre Fußgänger-Hängebrü-

cken, die gemeinsam über 200 Meter lang

sind. Eine komfortable Aufstiegshilfe in

die Berge leisten die Silvretta-Bergbah-

nen, und wer seine Wanderung nicht wie-

der am Ausgangspunkt beendet, setzt auf

den kostenlosen Wanderbus. Ein exklusi-

ves Wohnerlebnis im Trofana Royal und

die wunderschönen Berge der Silvrettaa-

rena sind eine gelungene Kombination für

erholsamen Sommerurlaub auf höchstem

Niveau.

Infos: Tel.: 05444/ 600-929

www.trofana.at

Foto: Adrian Hipp

Seit die sechs direkt am Meer gelege-

nen LifeClass Hotels & Spa Portoroz das

Shakti Ayurveda Center im slowenischen

Portororz eröffneten, steht nur wenige

Autostunden von Wien, Graz oder Salz-

burg entfernt ein Ort zur Verfügung, der

Ayurveda-Behandlungen in gleichwerti-

ger Qualität wie im südindischen Kerala

anbietet. Das Haus arbeitet eng mit der

Gesundheitsbehörde von Kerala zusam-

men und beschäftigt indische Therapeu-

ten und Spezialisten. Wer also Ayurveda

auf authentische Weise, ohne sich einem

strapaziösem Langstreckenflug auszuset-

zen, kennen lernen will, findet in Portor-

oz, dem traditionsreichen Kurort an der

slowenischen Adriaküste, eine geeignete

Adresse.

Infos: Tel.: +386 5 692 90 01

www.lifeclass.net

Karnerhof verbindet Generationen

Mit Volldampf durchs Feistritztal

Hunde werden zu Gourmets

Abhyanga an der Adriaküste

Foto: TV Rab

Foto: LifeClass Hotels

Wander-Erlebnisse in der Silvretta-Arena

Foto: FTB/Dietmar Zehetner

Urlaubs - Tipps

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KLIPP Juni 2012

LöwinnenherzSengül Obinger Herder

Dieses Buch enthält alle Ele-mente der derzeitigen ge-

sellschaftspolitischen Diskussio-nen unter Stichworten wie Mi-gration, Integration, Parallelwel-

ten, Ehrenmord, Frauenrechte u.v.m. Der Unter-schied zu vielen anderen: Sengül Obinger weiß, was alle diese Schlagworte in der Realität be-deuten und sie erzählt davon authentisch und leidenschaftlich.

Erwin Pröll – Profil eines PolitikersHelmut A. Gansterer, Christine Scholler Styria Premium

Erstaunlich, wie wenig man von Erwin Pröll weiß. Man

kennt seine Daten und Taten, aber nichts Privates. Sein Innenleben, seine An-triebe, die Grenzbezirke seiner Psychologie und die Ursprünge seines politischen Stils blieben unbekannt. Ausgerechnet der Mann, der nach Wirkungsdauer und Resultaten der erfolgreich-ste Politiker Österreichs ist, blieb darin ein Phä-nomen, beinahe ein Phantom.

Das EndeIan Kershaw DVA

Die Gründe dafür, warum Hitlers Deutschland mili-

tärisch zusammenbrach, sind bekannt; die Frage, wie und warum das „Dritte Reich“ bis

zum Schluss funktionierte, ist dagegen bis heute nicht beantwortet. Zentral bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie das Regime bis zum Ende durchhalten konnte, so der renom-mierte NS-Historiker Ian Kershaw, ist Hitlers Art der charismatischen Herrschaft.

Anatomie einer AffäreAnne Enright DVA

Ein kurzer Moment, ein Blickwechsel auf einer

Gartenparty, und schon ist der Grundstein gelegt für eine stür-mische Affäre. Doch was pas-

siert, wenn daran zwei Ehen zerbrechen und aus der heimlichen Liebe Alltag wird?

Laura sucht den WeihnachtsmannKlaus Baumgart Baumhaus

Lauras kleinem Bruder Tommy ist der ganze

Weihnachtstrubel zu viel: Mama und Papa haben keine

Zeit, und die Nikolause in den Kaufhäusern sind gar keine richtigen Weihnachtsmänner! Tommy

ist überzeugt: „Den Weihnachtsmann gibt’s gar nicht in echt!“

Das Megatrend-PrinzipMatthias Horx DVA

Megatrends markieren die großen Veränderungen

der Gesellschaft, sie wirken glo-bal, langfristig, tiefgreifend: die Globalisierung etwa, die Ver-

schiebung der Altersstruktur, Individualisierung oder die immer wichtigere Rolle der Frauen. Matthias Horx beschreibt die innere Dynamik dieser Treiber des Wandels und erläutert ihre Rolle für den Fortschritt in den komplexen Zu-sammenhängen der modernen Welt.

Bis an seine Grenzen und darüber hinaus

Joachim Fuchsberger Gütersloher Verlagshaus

Thomas Fuchsberger erhielt im Alter von gut 20 Jahren

die Diagnose „Diabetes“. Doch statt sich von dem Schock läh-

men zu lassen, hat er seinem Schicksal auf im-ponierende Weise die Stirn geboten: Er wurde Komponist, Foto graf, Produktionsassistent, Mu-sikproduzent und Globetrotter. Mit seinen Reise-berichten wollte er zeigen, dass die Zuckerkrank-heit ihn nicht daran hinderte, auch die schwie-rigsten Umstände und Abenteuer zu meistern.

Sonderpaare – Gespräche über das Leben zu zweit

Christine Haiden, Petra Rainer Residenz Verlag

Wir sind Paarmen-schen? Vermutlich.

Wir suchen das Glück im Leben zu zweit. Die Sehn-

sucht ist der Kompass, die Zuversicht der Rük-kenwind und die Liebe der Antrieb. Wo wir an-kommen? Gute Frage. Einige Antworten geben mehr als zwanzig Sonderpaare in diesem Buch.

Leben mit BonnieBel Mooney Page & Turner

Bel Mooney ist lange Zeit eine glückliche Frau gewe-

sen. Doch dann kommt der Sturz – denn aus heiterem Him-mel verlässt sie ihr Mann nach

35 Jahren Gemeinsamkeit. Bel Mooney gerät in die tiefste Krise ihres Lebens. Doch sie hat einen treuen Begleiter – ihren Hund Bonnie. In ihrem Buch erzählt sie, wie Bonnies zauberhaftes We-sen und seine unerschütterliche Liebe ihr halfen, wieder neuen Lebensmut zu fassen.

BücherÖsterreichische Architektur der Fünfzigerjahre

Fotografiert von Stefan Oláh Verlag Anton Pustet

Stefan Oláh porträtiert als Herausgeber und Foto-

graf Gebäude der Fünfzi-gerjahre im Spannungsfeld zwischen Erhalten und Erneuern. Das allmähliche Verschwinden aus dem Stadtbild hat ihn dazu bewogen, genau-er hinzuschauen und die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Mit professionellem Blick, nicht nostalgieverliebt im Retrofieber, zeigt er ausge-wählte Bauten in Österreich.

Europa macht dichtJürgen Gottschlich, Sabine am Orde (Hg.) Westend

Die Festung Europa nimmt Gestalt an. In den letzten

Jahren hat es die EU geschafft, mit repressiven Mitteln ihre

Außengrenzen für Flüchtlinge immer unüber-windbarer zu machen. Die Situation an den Rän-dern der EU eskaliert, in den Flüchtlingslagern wie etwa auf Lampedusa drohen humanitäre Katastrophen.

Gesunde DessertsAdriana Ortemberg Kneipp Verlag

Süßes muss nicht unge-sund und kalorienreich

sein. Das beweist dieses gro-ße, umfangreiche und top-

bebilderte Kochbuch der süßen Küche: Torten, Kuchen, Gebäck, Cremen, Puddings etc. werden mit ausnahmslos gesunden, fett- und kalorien-armen Zutaten zubereitet und verwöhnen Auge und Gaumen. Hier findet man großartige kulina-rische Kreationen mit beeindruckenden Rezept-bildern.

Lassen Sie mich durch, ich bin MutterAnja Maier Bastei Lübbe

Was ist nur mit den Eltern los? Kaum haben sie ihr

„Jetzt wird’s aber Zeit“-Kind, wird es zum sinnstiftenden Projekt. Aber muss wirklich alle Welt Rücksicht nehmen, nur weil Eltern mit ihrer Fortpflanzung das Land vor der Vergreisung retten? Anja Maier hat Familien im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg beobachtet und feststellen müssen, dass aus dem Szeneviertel eine kuschelige Kleinstadt geworden ist. Ihre Geschichten sind erschreckend wahr, manch-mal tragisch und urkomisch.

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KLIPP Juni 2012

FILMeDer Wildbach ToniMoses WolffGoldmann

Als in einem kleinen Dorf mitten in den Alpen eines

Tages der Dorffrieden (in Ge-stalt eines kleinen Fähnchens) vom Marktplatz gestohlen wird,

kommt es zur alpinen Apokalypse: Die Harmo-nie der Bergwelt ist zerstört, das Dorf dem Un-tergang geweiht. Die Einheimischen gehen sich gegenseitig an die Gurgel, und der Bergführer Wildbach Toni hat bald keine Gäste mehr …

Mottofänger – Eine Sammlung prominenter Zitate

Diogenes

Das Buch präsentiert über 250 Mottos aus Diogenes-Büchern

von Alfred Andersch bis Leon de Winter und aus anderen zeitgenös-

sischen Romanen und Klassikern von Paul Au-ster bis Stefan Zweig. Entstanden ist so ein lite-rarischer Zitatenschatz der besonderen Art.

Opium bringt Opi um James Nestor Bastei Lübbe

Jeden Tag der gleiche Trott: Der Kaffee schmeckt fad,

die Druckerpatrone stinkt, das Geschwätz der Kollegen kann man nicht mehr hören, und der Kick nach dem wöchentli-

chen Yogakurs hat sich auch längst abgenudelt. Wäre es nicht schön, die Welt mal ein bisschen anders zu erleben? Die gute Nachricht: Sie be-nötigen keinerlei Drogen. Sie brauchen lediglich dieses Buch …

Sapperlot! – Steiermark spektakulärEine Fotoreise von Anita Fuchs und Martin BehrVerlag Bibliothek der Provinz

Das Buch ermöglicht eine Reise zu den mehr oder

weniger versteckten Absonder-lichkeiten, illustren Kopfgeburten und anderen Wunderorten eines Bundeslandes: Ein kauzig sinnlicher Beleg gestalterischen Schaffens und Reiseführer zu geheimen wie öffentlichen Plät-zen einer Steiermark, wie sie nicht jeder kennt.

Das ist nicht irgendeine Pfanne, liebe Zuschauer!

Ralf Kühler, Bastei Lübbe

Die sagenhafte Welt des Te-leshoppings. Ralf Kühler,

Teleshopping-Verkäufer der ers ten Stunde, präsentiert Fundstücke aus seiner zehnjäh-

rigen Amtszeit. Freuen Sie sich auf die peinlich-sten Pannen, die hämischsten Verkäufertricks, die besten Versprecher, die irrsten Stammkun-den und vieles mehr.

LOLKomödie, Romanze

Darsteller: Demi Moore, Ashley Greene, Miley Cyrus, Ashley Hinshaw

Regie: Lisa Azuelos

Dass LOL in der Face-book-Generation von

Anne und ihrer Tochter Lola für „Laughing Out Loud“ – „Ich lach’ mich tot“ steht, weiß Anne nicht – und auch sonst hat sie wenig Ahnung, was eigentlich in ihrer Tochter so vorgeht. Denn die ist gerade dabei, sich in ihren besten Freund Kyle zu verlieben. Da Lola von ihm glaubt, dass er schon erste sexuelle Erfahrungen gemacht hat, will sie sich keine Blöße geben und gibt vor, keine Jungfrau mehr zu sein. Das ist aber gar nicht so leicht, und weil sie sich so sehr in Kyle verliebt hat, dass es „wehtut“ … Fotos: © 2012 Constantin Film Verleih GmbH

RuhmDrama

Darsteller: Stefan Kurt, Julia Koschitz, Senta Berger, Justus von Dohnányi

Regie: Isabel Kleefeld

Der Schauspieler Tanner wird von ei-

nem Tag auf den ande-ren nicht mehr angerufen, als hätte jemand sein Le-ben an sich gerissen. Mehr aus Gelegenheit ergreift der Filmstar die Chance, der Bekanntheit zu entrin-nen, indem er sich als Imi-tator seiner selbst ausgibt, bis er erkennen muss, dass es kein Zurück mehr gibt. Der bekannte Schriftsteller Leo Richter macht eine Südamerika-Lesereise in Begleitung seiner Freundin Elisabeth, deren größter Alptraum es ist, in einer seiner Geschichten vorzukommen …

Fotos: © 2012 Constantin Film Verleih GmbH

Der DiktatorKomödie, Satire

Darsteller: Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Megan Fox, John C. Reilly

Regie: Larry Charles

Nachdem Admiral Ge-neral Aladeen nach

Amerika geladen wird, um sein nukleares Atompro-gramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm lie-bevoll titulierten „Geburts-ort von Aids“ kurzerhand gekidnappt und durch ei-nen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegen-hirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder, bis er auf einen „kleinen Mann“ trifft, der die Besitzerin eines veganen Öko-Ladens ist … Fotos: Paramount Pictures/ Melinda Sue Gordon

weiß Anne nicht – und auch sonst hat sie wenig Ahnung, was eigentlich in ihrer Tochter so vorgeht.

Darsteller: Stefan Kurt, Julia Koschitz, Senta Berger, Justus von Dohnányi

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70 KLIPP Juni 2011

Ist es die traumhafte Lage direkt an der herrlichen Strandpro-menade mit dem endlosen

Sandstrand im Ostseebad Küh-lungsborn? Oder ist es vielleicht die ganz besondere Freundlichkeit und Aufmerksamkeit aller Mitar-beiter? Ganz sicher ist es auch die liebevolle, persönliche Atmosphä-re, die den Gast umgibt, sobald er das Aparthotel Am Weststrand und das herrliche Wintergarten-Res-taurant mit Blick zum Meer betritt.Sich entspannen, loslassen und sich wohlfühlen. Das ist die beste Philosophie, um Urlaubstage direkt am Meer zu einem bleibenden Er-lebnis zu machen. Liebevoll einge-richtete Appartements mit einem bis drei separaten Schlafzimmern und einem Extra wohn bereich er-möglichen Ruhe und Erholung in wohnlichem Ambiente. Es bietet ausreichend Platz für einen Urlaub mit Freunden oder der ganzen Fa-milie und dazu den kompletten Ho-telservice – das ist Erholung pur!Ruhe, Gelassenheit und Wellness

Die Gesundheitsexperten vom Aparthotel Am Weststrand verbin-den dabei Outdoor-Aktivitäten mit professionellen Fitnessangeboten und fachkundigen Wellnesstreat-ments. Man hat die Wahl zwischen herrlichen Massagen, entspan-nenden Bädern, entschlackenden Packungen und exklusiven Schön-heitsbehandlungen. Man sollte sich verwöhnen lassen, um die unbe-schwerte Zeit am Meer zu genießen!

Gesunde Ernährung & GenussFrische Produkte aus der Region sind die Grundlage für das reichhal-tige Langschläfer-Frühstücksbuffet täglich bis 11 Uhr! Ein Geheimtipp ist die warme Küche am Abend; ein üppiges Salatbuffet, kreative Ideen für Suppenfans, leckere Fischge-richte oder zarte Steaks schmei-cheln dem Gaumen und bieten überraschende Geschmackserleb-nisse. Bodenständig und sehr indi-viduell komponieren die Künstler in der Küche überraschende Krea-tionen.

Aparthotel „Am Weststrand“ direkt an der Strandpromenade vom Ostseebad Küh-lungsborn

Worin liegt der Zauber eines Ortes, an dem man Zeit und Raum verges-sen kann, an dem Sie neue Kräfte tanken können und das Gefühl ha-ben, immer herzlich willkommen zu sein?

Entspannung& Genuss

Gewinnfrage:Vervollständigen Sie diesen Satz: Das reichhaltige Langschläfer-Frühstücksbuffet im Aparthotel Am Weststrand gibt es täglich bis …Gewinnen Sie zweimal einen Aufenthalt im Aparthotel Am Weststrand. Jeweils 2 Personen dürfen sich über ein verlängertes Wochenende von Donnerstag bis Sonntag für 3 Übernachtungen mit Frühstück im Apart-hotel Am Weststrand im Ostseebad Kühlungsborn freuen.

Antworten nur an Klipp Zeitschriften, Friedhofgasse 20, 8020 Graz, oder [email protected] Informationen: Aparthotel Am WeststrandTel.: 038293/84 80, E-Mail: [email protected], Internet: www.am-weststrand.de

Urlaub an der OstseeMITMACHEN

GEWINNEN&

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