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im Landkreis Cham e.V.

Stakeholderkonferenz:

Bildung im und für das Alter –

internationale / europäische Perspektiven

Projektvorstellung „i-Treasure“

Berlin, 13. Juni 2016

Martina Bachmeier

Internationale Projekte

Was ist i-Treasure?

Projektvorstellung i-Treasure:

Internet Treasure Hunt – Improving the Attractiveness of Learning for Seniors

i-Treasure ist ein multilaterales europäisches Projekt (2013–2015)

gefördert im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen

(Grundtvig)

Was ist das Ziel?



Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten aus dem Bereich

Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) bei

Seniorinnen und Senioren

Unterstützung ihrer aktiven Teilhabe am sozialen und

gesellschaftlichen Leben

An wen richtet sich i-Treasure?



Grundsätzlich richtet sich i-Treasure an zwei Zielgruppen:

1. Erwachsene im Ruhestand, die in den letzten Jahren wenig

oder noch nie mit IKT gearbeitet haben

2. Lehrkräfte in der Erwachsenbildung, denen die neuartige

attraktive Lernmethode („Schatzsuche“) für den Unterricht mit

dieser Zielgruppe zur Verfügung steht

Welche Institutionen führten das Projekt durch?



Fundación Tecnalia Volkshochschule The Association for

Research & Innovation im Landkreis Cham e.V. Lifelong Learning in

Bilbao Cham Rural Areas

Spanien Deutschland Bukarest, Rumänien

www.tecnalia.com www.vhs-cham.de www.aepmr.ro

University of Humanities IDEC S.A. Izmir Governorship

and Economics (AINTEK A.E.) (T.C. Izmir Valiligi)

Lodz Piräus Izmir

Polen Griechenland Türkei

www.ahe.lodz.pl www.idec.gr www.izmirab.gov.tr

http://www.tecnalia.com/

http://www.vhs-cham.de/



http://www.aepmr.ro/

http://www.ahe.lodz.pl/

http://www.idec.gr/

http://www.izmirab.gov.tr/

Warum i-Treasure?



Statistiken auf europäischer Ebene zeigen, dass das lebenslange

Lernen von Erwachsenen mit zunehmendem Alter abnimmt:

Im EU-Durchschnitt haben im Jahr 2007 nur 21,6% der

55-64-Jährigen einen Kurs der formalen bzw. non-formalen Bildung

besucht – gegenüber 44,7% der 25-34-Jährigen.

In den Projektländern sind die Daten

teilweise noch gravierender.

Warum i-Treasure?



Warum i-Treasure?



i-Treasure will die Kompetenzen der älteren Menschen stärken,

damit

sie auch in Zukunft den Herausforderungen der modernen

Gesellschaft in Europa gewachsen sind,

ihr Leben einfacher wird,

sie unabhängiger von anderen Personen sind,

ihre aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sichergestellt

ist.

Was war vorab inhaltlich vorgesehen?



i-Treasure will dabei an das Alltagsleben der Senioren und

Seniorinnen anknüpfen und möglichst praxisorientierte

Kenntnisse vermitteln.

Wie ging i-Treasure vor?



Innerhalb von zwei Projektjahren waren folgende Schritte geplant:

Verlauf der zwei Projektjahre (12/2013 – 11/2015)

1. Bedarfsermittlung/Befragung der Zielgruppen in allen Projektländern

2. Entwicklung eines Tools zur Feststellung von bereits vorhandenen

Kenntnissen (Self-Diagnosis-Tool)

3. Erstellung von Praktischen Übungen auf einer Moodle-Plattform

(2 Niveaus) und „Das Abenteuer“ (i-Treasure – Schatzsuche)

4. Erstellung eines Methodik-Handbuchs für Lehrkräfte

Erstellung eines Technischen Handbuchs für Lehrkräfte

5. Verbreitung / Austausch mit Fachleuten in allen Projektländern

6. Pilotierung in den Projektländern

7. Anpassung / Fertigstellung / Praxis

1. Bedarfsermittlung in allen Projektländern



Land SeniorInnen +55

im Ruhestand

Lehrkräfte

Spanien 78 24

Deutschland 143 24

Rumänien 50 34

Polen 50 20

Griechenland 68 21

Türkei 50 23

Insgesamt 439 146




Die meisten der befragten Senioren waren 60-70 Jahre alt




Die meisten Lehrkräfte verfügten über langjährige Erfahrungen

mit IKT-Kursen für Senioren.




Ergebnisse bei Senioren und Seniorinnen:

50% - benutzen Computer, Tablet oder Smartphone selten

52% - nutzen kein Internet im Alltag

60% - wissen nicht, wie man Textdokumente erstellt und bearbeitet

50% - wissen nicht, wie man Fotos speichert, Up-/Downloads macht

40% - wissen nicht, wie man E-Mails schreibt, versendet und öffnet

ca. 60%- nehmen nicht an sozialen Netzwerken teil

55% - haben noch nie Informationen von Behörden abgerufen,

Downloads von offiziellen Formularen gemacht, etc.




Motivationen zum Erlernen von IKT bei SeniorInnen sind (1):

43% - Mit mehr Kenntnissen in IKT würde ich mich bei meinen

Aktivitäten besser fühlen.

39% - Ich möchte gerne Dinge erledigen können, ohne das Haus zu

verlassen (nach wichtigen Telefonnummern, Öffnungszeiten

suchen, Formulare ausfüllen, ...).

39% - Ich möchte Abfahrtszeiten von Zügen, Straßenbahnen,

Bussen erfahren.

38% - Ich möchte durch die Nutzung von IKT meine Lebensqualität

verbessern.




Motivationen zum Erlernen von IKT bei SeniorInnen sind (2):

36% - Ich möchte über das Internet Wettervorhersagen abrufen.

35% - Ich bin daran interessiert, dass man mich nicht wegen

fehlender IKT-Kenntnisse ausschließt.

35% - Ich möchte etwas mit der jüngeren Generation gemeinsam

haben, um den Umgang miteinander zu verbessern.

29% - Ich möchte Zugfahrscheine und Flugtickets online buchen.

28% - Ich würde gerne Videos, Koch-/Heimwerkerkurse anschauen.

28% - Ich würde gerne mit alten Freunden in Kontakt kommen.




An was sind die Senioren und Seniorinnen interessiert?

51% - an Grundkenntnissen zur Nutzung eines Computers und der

dazugehörigen Geräte

49% - nach Informationen zu suchen (im Internet)

41% - an sozialen Netzwerken teilzunehmen (Facebook, Twitter, ...)

39% - mit Menschen zu sprechen und sie dabei auch zu sehen

(mithilfe des Internets/Skype)

36% - Fotos uploaden, speichern und bearbeiten zu können

35% - am Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten




Was lernen SeniorInnen erfahrungsgemäß leichter (Lehrkräfte)?

76% - über das Internet Nachrichten und Nachrichtenmagazine

lesen oder downloaden

74% - nach Informationen suchen (im Internet)

54% - Grundkenntnisse zur Nutzung des Computers/der Geräte

48% - Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten

41% - E-Mails schreiben

38% - Skype




Was ist für SeniorInnen eher schwieriger (Lehrkräfte):

57% - Online-Shopping

56% - Internet-Banking

56% - Websites oder Blogs erstellen

48% - selbsterstellte Inhalte uploaden

48% - über Podcast-Dienste Audio- oder Videodateien erhalten

47% - an sozialen Netzwerken teilnehmen (Facebook, Twitter, ...)

38% - Fotos uploaden, speichern und bearbeiten




Strategien, die nach Ansicht der SeniorInnen und/oder Lehrkräfte zu

positiven Lernerfahrungen führen:




Ergebnis:

Aufgrund der Ergebnisse der Umfrage umfassen die praktischen

Übungen bei I-Treasure folgende Themen:

Anfänger:

- Grundkenntnisse (Maus, Tastatur, Kopier- und Einfügefunktion,

Dateien/Fotos und Ordner, Download und Speicherung, USB)

- Google

Fortgeschrittene:

- Gmail

- Facebook

- Skype

- Tablet

2. Entwicklung eines Tools zur Feststellung von

vorhandenen Kenntnissen (Self-Diagnosis-Tool)



Für Senioren und Seniorinnen

- 30 Fragen aus der Praxis, die die Themen des Kurses abdecken,

zur Erhebung des Kenntnisstands, zum Ausdrucken (Anfänger!)

- Abfrage von möglichen Einschränkungen

Für Lehrkräfte

- Lösungen

- Bewertungskriterien, die für einen Einstieg

im Anfänger- bzw. Fortgeschrittenenkurs sprechen

2. Entwicklung eines Tools zur Feststellung von

vorhandenen Kenntnissen (Self-Diagnosis-Tool)



Fragenbeispiel:

3. Erstellung von Praktischen Übungen

auf einer Moodle-Plattform (2 Niveaus) und „Das Abenteuer“



Anweisungen/Übungen für Anfänger





„Das Abenteuer“ (i-Treasure - Schatzsuche) für Fortgeschrittene





Beispielaufgabe 1





Beispielaufgabe 2





Beispielaufgabe 2 – E-Mail schicken – Automatische Antwort

Ergebnisse



Beispielaufgabe 3

4. Erstellung eines Methodik-Handbuchs

für Lehrkräfte



Methodisches Handbuch

- legt die grundsätzliche Vorgehensweise von i-Treasure dar

- stellt die besonderen Möglichkeiten und Herausforderungen im

Unterricht mit Senioren und Seniorinnen heraus

- Unterrichtsabläufe

- Lernergebnisse

4. Erstellung eines Technischen Handbuchs

für Lehrkräfte



Technisches Handbuch

- Bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung für Lehrkräfte zur Arbeit mit

der Moodle-Plattform und den Programmen im Unterricht

5. Verbreitung /

Austausch mit Fachleuten in allen Projektländern



Erstellung einer Webseite: www.i-treasure.eu

Internationale Abschlusskonferenz mit fast 50 Teilnehmern

aus 11 Ländern in Bilbao (Spanien) mit Fachvorträgen

und i-Treasure-Präsentation

Teilnahme 11. Deutschen Seniorentag/

SenNova mit Messestand in

Frankfurt/Main (Juli 2015)

http://www.i-treasure.eu/



5. Verbreitung /

Austausch mit Fachleuten in allen Projektländern



Alle i-Treasure Materialien für Senioren und Seniorinnen wurden

soweit möglich nach den Empfehlungen und Checklisten für

Print- und Webveröffentlichungen der BAGSO

(Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen)

erstellt.




Land SeniorInnen Lehrkräfte

Spanien 14 2

Deutschland 56 4

Rumänien 19 4

Polen 27 4

Griechenland 16 4

Türkei 20 4

Gesamt 152 22




Zufriedenheit /

Nutzen

SeniorInnen Lehrkräfte

Sehr positiv 78,9% 44%

Positiv 18,0% 56%

Neutral 3,1% --

Negativ -- --

Sehr negativ -- --

zehnseitiger Fragebogen,

umfangreiches qualitatives Feedback und Anregungen

Zusätzlich: Objektive Beobachter in den Kursen (Stichproben)


Zusätzliche Befragung in Deutschland,

Mai 2016 (1 Jahr nach Pilotierung)



Rücklauf: 28 von 56 Senioren und Seniorinnen (50%)

Geschlecht männlich 35,7 %

weiblich 64,3 %

Alter: 55 bis 59 Jahre 7,1 %

60 bis 64 Jahre 17,9 %

65 bis 69 Jahre 46,4 %

70 bis 74 Jahre 10,7 %

über 75 Jahre 17,9 %






Neukäufe: 6 Internetzugänge

3 Computer

4 Laptops

5 Tablets

5 Mäuse

1 Tastatur

3 Drucker

3 USB Sticks

9 Smartphones

Alle (!) SeniorInnen, die vorher keinen Internetzugang zu Hause hatten,

haben diesen nun neu angeschafft.

Es besteht kein Interesse an der Nutzung öffentlicher Internetzugänge.






Nutzung: 100,0 % nutzen Programme aus dem Kurs

53,6 % Arbeit mit Ordnern

82,1 % Google Suche

42,9 % Google Maps

17,9 % Google Translator

35,7 % Google Bilder

10,7 % Facebook

75,0 % E-Mail

10,7 % Skype

42,9 % Fotodateien

Sonstiges: YouTube, TV Mediathek, Word, Preisvergleiche,

Bahnverbindungen, Reiseziele, Hotelpreise






Zufriedenheit /

Nutzen

Kurs insgesamt Unterrichtskonzept

Sehr positiv 50,0 % 50,0 %

Positiv 50,0 % 42,8 %

Neutral -- 3,5 %

Negativ -- --

Sehr negativ -- --

Enthaltung -- 3,5 %

zehnseitiger Fragebogen,

umfangreiches qualitatives Feedback und Anregungen






Fühle mich viel sicherer,

denn ich weiß, dass der

Computer nachfragt, bevor

er etwas löscht!

Habe jetzt keine Angst

mehr vor dem Gerät,

benutze den Computer

jetzt fast täglich! Fortführungskurs wäre

sehr, sehr sinnvoll bzw.

Wiederholungskurs

Ich kann mich jetzt auch mit

Jüngeren über Computererfahrungen

austauschen. Bin selbstbewusster

geworden im Umgang mit dem

Internet. Würde mir günstige

Folgekurse für Rentner wünschen.






Ich wüsste nicht, wie man es

besser machen könnte.

Geduld, Freundlichkeit und

Humor des Kursleiters

motivierten ungemein.

Machen Sie bitte auch

etwas für Leute mit

"Apple"

Ich habe gesehen, dass es

noch viel mehr gibt, das ich

lernen sollte und auch

benutzen kann und muss.

Hat mir sehr viel gebracht im

Umgang mit diesen Medien. Wäre

sinnvoll noch einen Wiederholungs-

kurs zur Vertiefung anzubieten.






Anschließend die Kurse

„Arbeiten mit Tablet“ und

„Windows 8“ besucht

Anschließend I-Phone

Kurs gemacht und mir

daraufhin eines

schenken lassen

Keinen Kurs mehr gemacht

wegen Zeitmangel und

Unsicherheit, welcher Kurs für

mich passt.

Leider habe ich keine

Digitalkamera oder

Smartphone, die man für

weitere Kursangebote

benötigt hat






Was ist für Ihre Motivation und Ihren Lernerfolg wichtig?

Unterrichtskonzept

Eher wichtig:

- Niedriger Kurspreis

- Übungen im Unterricht

- Schriftliche Unterlagen/Begleitbuch

- Hausaufgaben

- 90 Minuten als Kurseinheit (nicht länger)

- Kompakte Unterrichtszeit (innerhalb von kurzer Zeit)

Eher unwichtig:

- Regelmäßige Unterrichtszeiten über längeren Zeitraum







Lernumfeld

Eher wichtig:

- Separater Computerarbeitsplatz für jeden Teilnehmer

- Bildschirmgröße

- Kleine Lerngruppe (1-6 Personen)

- Gleichaltrige Lerngruppe

- Parkplätze

Eher unwichtig:

- Lerngruppen für Männer / Frauen







Unterrichtsstil

Eher wichtig:

- Gemeinsames Erarbeiten von neuen Inhalten

(Dozent über Beamer / Teilnehmer am individuellen Arbeitsplatz)

- Erfahrung des Dozenten mit älteren Lernenden

- Fachkompetenz des Dozenten

- Rücksprache mit dem Dozenten beim

individuellen Arbeiten im Unterricht

Eher unwichtig:

- Gruppenarbeit






Fazit und Anregungen für die Zukunft

- Zielgruppe der Senioren und Seniorinnen kommt im Bereich IKT oft

nicht aktiv zur Erwachsenenbildung

- Spezielle Kursangebote für Senioren und Seniorinnen

- Hoher Beratungsbedarf zu den verschiedenen Angeboten

- „Weniger ist mehr“ - Konzentration auf einzelne Themen,

Vertiefung und Wiederholung

- Finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Senioren und

Seniorinnen im Bereich Lebenslanges Lernen

(vgl. „Bildungsprämie“ oder „Leistung für Bildung und Teilhabe“)



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt:

Volkshochschule im Landkreis Cham e.V.

Pfarrer-Seidl-Str. 1

93413 Cham

Martina Bachmeier

Telefon 09971 8501-20

E-Mail [email protected]

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission

finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung trägt

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung

der darin enthaltenen Angaben.

Projektnummer: 539334-LLP-1-2013-1-ES-Grundtvig-GMP

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