stabilisierung der staatsfinanzen durch zwangsanleihen und vermögensabgaben

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1 Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben Stefan Bach, Georg Erber DIW Politik Lounge, 29.Mai 2012

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Stefan Bach, Georg Erber. Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben. DIW Politik Lounge, 29.Mai 2012. Hintergrund. Deutlicher Anstieg der Staatsverschuldung Tilgungsfonds, z.B. auf 60 % BIP (Sachverständigenrat) Ausreichendes Krisenmanagement Schuldenkrise? - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

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Stabilisierung der Staatsfinanzen durch

Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Stefan Bach, Georg Erber

DIW Politik Lounge, 29.Mai 2012

Page 2: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 2

Hintergrund

Deutlicher Anstieg der Staatsverschuldung

Tilgungsfonds, z.B. auf 60 % BIP (Sachverständigenrat)

Ausreichendes Krisenmanagement Schuldenkrise?

Kein „bail-out“ für Krisenländer durch Rettungsschirme oder EZB

Keine Schuldenschnitte

Rezession und politische Krisen durch Sparprogramme

Außerordentliche fiskalische Instrumente

Vermögensabgaben

Zwangsanleihen

Page 3: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 3

Kontroverse

Konzept Georg

Vermögensabgabe auf Immobilien in Deutschland

Ziel: Senkung des Staatsschuldenstands auf Maastricht-Grenze

Abgabe auf Bruttowert, vor Abzug von Schulden

Abzuzahlen über 30 Jahre

Konzept Stefan

Zwangsanleihen und Vermögensabgaben primär in Krisenländern

Zur Abdeckung laufender Defizite und Refinanzierung Staatsschulden

Belastung höherer Vermögen, ggf. auch Einkommen

• Netto-Vermögen nach Abzug Schulden, höhere Freibeträge

Page 4: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 4

Stefan Bach: Staatsverschuldung und gesamtwirtschaftliche Vermögensbilanz: Öffentliche Armut, privater Reichtum. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 50/2010. http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.364647.de/10-50.pdf

Page 5: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Entwicklung der Staatsschuldenquote zum BIP in Deutschland, 1992 - 2011

29.05.2012 Georg Erber 5

Page 6: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Reinvermögen des Staates in Deutschland

29.05.2012 Georg Erber 6

Page 7: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Vermögensentwicklung der privaten Haushalte und priv. Org. ohne

Erwerbszweck

29.05.2012 Georg Erber 7

Page 8: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Öffentliche Armut gegenüber wachsendem privaten Reichtum

• Das Staatsvermögen als Reinvermögen ist seit 1992 bis zum Jahr 2009 auf rund 20 Prozent geschrumpft

• Das Privatvermögen als Reinvermögen hat sich seit 1992 mehr als verdoppelt

These:

• Mithin ist der Bürger derzeit zu gering mit Steuern und Abgaben belastet. Dadurch entsteht eine wachsende Überschuldung des Staates.

29.05.2012 Georg Erber 8

Page 9: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 9

Vermögensabgabe auf den Immobilienwert (brutto)

Immobilienvermögen 2009 233,3 % BIPAufkommensziel: Maastricht-Schuldengrenze 20,0 % BIP

Abgabesatz bezogen auf Vermögenswert 8,6%

Jährliches Aufkommen bei Verrentung über 30 Jahreohne Zinsen 0,67 % BIPmit 4% Zinsen 1,13 % BIP

Jährlicher Abgabesatz bei Verrentung über 30 Jahrebezogen auf Vermögenswert

ohne Zinsen 0,29%mit 4% Zinsen 0,49%

Zum Vergleich: Aufkommen Grundsteuer 2011 0,45 % BIP

Page 10: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Ziele der Vermögensabgabe à la Erber

• Sofortige Reduktion der Staatsschuldenquote in Deutschland auf die im Maastricht-Vertrag vorgesehenen 60% vom BIP

• Beseitigung der Unsicherheit über die zukünftige Finanzierung des Staatsschuldenabbaus durch eine einmalige Vermögensabgabe, damit steigendes Vertrauen in die Finanzstabilität des Staates.

• Andere Steuererhöhungen wie bei Mehrwert- oder Einkommenssteuer oder andere Sondersteuern wie PKW-Maut etc. oder Ausgabenkürzungen können entfallen.

• Hohe Glaubwürdigkeit gegenüber den Finanzmärkten, da Asset Backed durch Realvermögen und hoher Tragfähigkeit wegen der niedrigen Schuldenlastquote. Historische Beispiele: Rentenmark, Lastenausgleich

• Einmalige Fristentransformation auf eine dreißigjährige Tilgungsdauer in Form eines Erblastentilgungsfonds, der als Zweckgesellschaft die Einnahmen jährlich zur Schuldentilgung bei Einzug zusammen mit der Grundsteuer zufließen

• Korrektur der seit langem in der Vergangenheit bestehenden Begünstigung von Immobilienvermögen gegenüber anderen Vermögensarten

29.05.2012 Georg Erber 10

Page 11: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Fortsetzung

• Schnelle Implementierbarkeit in Form des Eintrags einer entsprechenden Grundschuld in die Grundbücher. Mit einer ersten Schätzung des Marktwerts kann diese zunächst erfolgen und sukzessive dann mit der endgültigen Marktwertbestimmung noch korrigiert werden. Damit werden auch die Voraussetzung für eine sowieso notwendige Grundsteuerreform geschaffen, die bisher auf völlig veralteten Einheitswerten von 1935 und 1954 basieren.

• Optimale Abgabe, da keine Kapitalflucht möglich, wenn Stichtag rückdatiert wird, z.B. 1. Januar 2012

• Objektsteuer keine Personensteuer, bei Verkauf erwirbt der Erwerber das Objekt einschließlich aller Lasten

• Wegen vergleichsweise bisher stabiler Immobilienpreise in der Vergangenheit in Deutschland kein hohes Risiko einer Immobilienpreisdeflation im Vergleich zu Ländern, die derzeit eine Korrektur einer Immobilienpreisblase erleben

• Schonung des Teils der Bevölkerung, der kein Immobilienvermögen besitzt

29.05.2012 Georg Erber 11

Page 12: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Fortsetzung

• Durch das Entfallen von Zinskosten auf die knapp 450,- Mrd. Euro kann der Staat diese freiwerdenden Mittel für die Instandsetzung der öffentlichen Infrastruktur einsetzen. Schätzungen des Instituts für Urbanistik gehen von einem hohen Bedarf von über 700 Mrd. Euro für den Zeitraum 2008-2020 insbesondere im Kommunalbereich aus.

• Da keine unmittelbaren Zinsrisiken zwischen den Immobilieneigentümern und dem Erblastentilgungsfonds bestehen, ist der Vorgang von der allgemeinen Zinsentwicklung entkoppelt. Man zahlt Jahr für Jahr den gleichen Betrag in Euro, der sich bei einer Inflation von jährlich 2 Prozent und einer positiven Einkommensentwicklung kaufkraftmäßig für die Immobilieneigentümer sukzessive vermindert.

• Schuldenbremse in Deutschland deckelt die Neuverschuldung, so dass es nicht zu einer erneuten hohen Verschuldung kommen kann.

29.05.2012 Georg Erber 12

Page 13: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 13

Konzept Vermögensabgabe Grüne Bundestagsfraktion

Einmalige Vermögensabgabe nach Artikel 106 Abs. 1 Nr. 5 GGAufkommensziel 100 Mrd. Euro (4 % BIP), zur Finanzierung Kosten Finanzkrise

BemessungsgrundlageIndividuelle Nettovermögen der natürlichen Personen zum 1.1.2010

• Abgabepflichtige Vermögenswerte (Grund-, Geld-, Betriebsvermögen)

• minus Verbindlichkeiten

• Variante: Sonderfreibetrag für Betriebsvermögen in Höhe von 5 Mio. Euro

abzüglich persönlicher Freibeträge• Varianten persönlicher Freibetrag: 250 000 Euro, 500 000 Euro, 1 Mio. Euro

• Varianten Kinderfreibetrag: 100 000 Euro, 250 000 Euro

AbgabeschuldAbgabesatz = Aufkommensziel / Bemessungsgrundlage

Verteilung auf 10 Jahresraten (mit Verzinsung von 4 % p.a.)

Studie des DIW Berlin: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.366543.de/diwkompakt_2010-059.pdfDiscussion Paper: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.376053.de/dp1137.pdf

Page 14: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 14

Datengrundlagen zu Vermögensbeständen und Vermögensverteilung

Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) 2007

Befragungsschwerpunkt zu Vermögenswerten und Schulden

Schätzung der Vermögen im obersten Bereich der Vermögensverteilung

mangager magazin (2007): Liste der 300 reichsten Deutschen

Schätzung der Vermögensverteilung der Personen mit Nettovermögen zwischen 2 Mio. und 300 Mio. Euro

• unter Verwendung der Pareto-Verteilung

Gesamtwirtschaftliche Vermögensrechnungen

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR), Geldvermögensrechnung der Deutschen Bundesbank

Page 15: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 15

Bemessungsgrundlage der Vermögensabgabe

ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro

2 941 2 303 2 234 1 694 1 864 1 398 7 215

2 551 2 024 1 855 1 426 1 500 1 144 6 739 3 332 2 582 2 613 1 962 2 229 1 653 7 691

118% 92% 89% 68% 75% 56% 289%

102% 81% 74% 57% 60% 46% 270% 133% 103% 105% 78% 89% 66% 308%

4 787 4 384 1 394 1 162 414 332

92,3 92,3 97,7 97,7 99,4 99,4

1 768 1 402 1 060 792 691 496 6 045

1 412 1 103 736 520 401 252 5 645 2 123 1 700 1 384 1 064 980 740 6 445

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2007, einschließlich der geschätzten Fälle mit sehr hohen Vermögen

Bemessungsgrund-lage in Mrd. Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

KI 1) untere GrenzeKI 1) obere Grenze

Bemessungsgrund-lage in % BIP

Netto-vermögen insgesamt

Freibetrag für das Betriebsvermögen

Persönlicher Freibetrag: 250 000 Euro

Kinderfreibetrag: 100 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 500 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 1 Mio. Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

KI 1) untere Grenze

KI 1) untere Grenze

Perzentil2) Beginn

KI 1) obere Grenze

Abgabebelastung

Abgabepfl. in Tsd.

KI 1) obere Grenze

Bemessungsgrund-lage in Mrd. Euro

1) 95%-Konfidenzintervall, robuste Standardfehler.

Nachrichtlich: Simulationen auf Grundlage Originaldaten SOEP

Page 16: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 16

Abgabesätze der Vermögensabgabe bei Aufkommensziel 100 Mrd. Euro

ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro

Gesamter Abgabesatz 3,40% 4,42% 4,48% 5,99% 5,36% 7,23%

3,92% 5,03% 5,39% 7,11% 6,67% 8,84% 3,00% 3,95% 3,83% 5,17% 4,49% 6,12%

0,41% 0,53% 0,54% 0,72% 0,65% 0,87%

0,47% 0,61% 0,65% 0,86% 0,81% 1,07% 0,36% 0,48% 0,46% 0,63% 0,54% 0,74%

Gesamter Abgabesatz 5,66% 7,63% 9,43% 14,85% 14,48% 26,96%

7,08% 9,70% 13,58% 22,62% 24,94% 53,11% 4,71% 6,29% 7,22% 11,06% 10,20% 18,07%

1) 95%-Konfidenzintervall, robuste Standardfehler.- 2) Annuität der gesamten Abgabebelastung, 4 % Zinssatz.

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2007, ein- schließlich der geschätzten Fälle mit sehr hohen Vermögen

KI 1) obere GrenzeKI 1) untere Grenze

Nachrichtlich: Simulationen auf Grundlage Originaldaten SOEP

KI 1) untere GrenzeKI 1) obere Grenze

KI 1) untere Grenze

10 Jahre2) Jährlicher Abgabesatz,

KI 1) obere Grenze

Kinderfreibetrag: 100 000 Euro

Freibetrag für das Betriebsvermögen

Persönlicher Freibetrag: 250 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 500 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 1 Mio. Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Page 17: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 17

Verteilungswirkungen der Vermögensabgabe, Aufkommensziel 100 Mrd. Euro

ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro

19,8 22,2 3,7 4,1 0,0 0,0 25,9 22,1 25,7 21,5 17,3 12,6 54,3 55,7 70,6 74,3 82,7 87,4

-0,31 -0,31 -0,33 -0,33 -0,33 -0,33 -1,55 -1,71 -2,11 -2,38 -2,46 -2,81 -4,03 -5,86 -6,15 -8,87 -7,87 -11,21

1) Nettovermögensverteilung der Personen in privaten Haushalten ab 17 Jahren.

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2007, ein- schließlich der geschätzten Fälle mit sehr hohen Vermögen

99,1.- 99,9. PerzentilTop 0,1%

1.- 99. Perzentil

Veränderung Vermögensverteilungsmaße durch Abgabeaufkommen1) in %

GE(1)GE(2)

Gini Koeffizient

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Kinderfreibetrag: 100 000 Euro

Verteilung Abgabeaufkommen nach Perzentilen1) des Nettovermögens in %

Freibetrag für das Betriebsvermögen

Persönlicher Freibetrag: 250 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 500 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 1 Mio. Euro

Page 18: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 18

Erhebungskosten der Vermögensabgabe, Aufkommensziel 100 Mrd. Euroin % des Aufkommens

ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro ohne 5 Mio. Euro

Erhebungskosten in % Aufkommen 7,43% 9,02% 4,81% 5,54% 2,86% 3,25% Befolgungskosten1) 3,40% 3,59% 1,66% 1,58% 0,72% 0,64% Verwaltungskosten2) 1,40% 1,36% 0,57% 0,54% 0,23% 0,20%

2,63% 4,07% 2,57% 3,42% 1,91% 2,41%

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2007, ein- schließlich der geschätzten Fälle mit sehr hohen Vermögen

1) Befolgungskosten der Abgabepflichtigen.- 2) Kosten der Finanzverwaltung.

Kinderfreibetrag: 100 000 Euro

Freibetrag für das Betriebsvermögen

Persönlicher Freibetrag: 250 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 500 000 Euro

Persönlicher Freibetrag: 1 Mio. Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Kinderfreibetrag: 250 000 Euro

Minderaufkommen Wertgutachten

Page 19: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 19

Privatvermögen und Staatsschulden in ausgewählten OECD-Ländern

in Prozent des BIP

Deutschland Frankreich ItalienGroß-

britannienUSA Kanada Japan

Vermögen der privaten HaushalteDurchschnitt 2007-2009

Sachvermögen1)282,6 399,1 399,3 347,2 194,8 243,2 182,2

Finanzvermögen2)187,3 209,3 243,9 294,5 349,4 253,3 268,8

Verbindlichkeiten 65,2 65,2 57,9 114,2 109,4 102,8 67,9

Nettovermögen 404,7 543,2 585,3 527,5 434,9 393,7 383,1

Staatsschulden3)

2008 66,7 68,3 105,8 54,8 71,4 71,1 174,1 2013 (Prognose OECD) 82,8 91,3 118,9 100,0 108,5 96,6 226,8

1) Ausrüstungen, Bauten, Nutztiere und Nutzpflanzungen , Immaterielle Anlagegüter, Bauland, privates Haushalts-Gebrauchsvermögen.- 2) Einschließlich Beteiligungen an nicht-börsennotierten Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften, Ansprüchen gegenüber Versicherungen sowie aus Pensionsrückstellungen.- 3) EU-Länder: Maastricht-Schuldenstand; übrige Länder: Bruttoverbindlichkeiten Staatssektor nach den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

Quelle: OECD, Economic Outlook 90 (November 2011).

Page 20: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 20

Wirtschaftliche Wirkungen der Vermögensabgabe

Keine unmittelbaren Wirkungen auf laufende wirtschaftliche Entscheidungen („Substitutionseffekte“)

Anders als bei laufender Vermögensbesteuerung oder (Kapital-) Einkommensbesteuerung

Mögliche Anpassungs- und Ausweichreaktionen Hinterziehung von Vermögenswerten vor Finanzbehörden, soweit möglich

Beeinflussung des Bewertungsverfahrens bei Sachvermögen

Anpassung Vermögensplanung bei Erwartung wiederholter Vermögensabgaben

Vermögens- und Einkommenseffekte Spürbar bei niedrigeren Renditen

Liquiditäts- und Finanzierungsprobleme beim Immobilien- oder Betriebsvermögen

• Gemildert durch Begünstigungen Betriebsvermögen

Vermögenseffekte auf Verbrauch/Ersparnisbildung oder Erbschaftsplanung

Page 21: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

Zwangsanleihe

Hoheitlicher Zwang

Steuer-/Abgabebelastung in Höhe der nicht marktgerechten Konditionen

Überführung in Vermögensabgabe

=> Gestaltung der Verzinsungs- und Tilgungsmodalitäten

29.05.2012 Stefan Bach 21

Page 22: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 22

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

[email protected] http://www.diw.de

Page 23: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 23

AbbildungFinanzierungssaldo und Schuldenstand (Jahresende) des Staates in ausgewählten OECD-Ländern 2006-2013in % des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

* 2011-2013: Prognose.

Quelle: OECD Economic Outlook 90, November 2011.

Finanzierungssaldo Staat Schuldenstand Staat

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

160

2006 2007 2008 2009 2010 2011* 2012* 2013*

Irland

Euroraum

OECD insg.

Deutschland

UKUSA

Griechenland

Italien

-12

-11

-10

-9

-8

-7

-6

-5

-4

-3

-2

-1

0

1

2006 2007 2008 2009 2010 2011* 2012* 2013*

Euroraum

OECD insg.

Deutschland

UK

USA

Page 24: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 24

Vermögensbilanz privater Haushalte nach den gesamtwirtschaftlichen Vermögensrechnungen 2007Stand Jahresende

Mrd. Euro % Mrd. Euro %

Sachvermögen 5 463 50,5 Verbindlichkeiten2) 1 530 14,1

Wohnbauten 3 432 31,7 Konsumentenkredite 198 1,8 Bauland Wohnbauten 1 483 13,7 Wohnungsbaukredite 1 037 9,6 Nichtwohnbauten 379 3,5 Gewerbliche Kredite 286 2,6 Bauland Nichtwohnbauten 46 0,4 Sonstige Verbindlichkeiten 9 0,1 Sonstige Anlagegüter1) 124 1,1

Geldvermögen2) 4 424 40,9

bei Banken 1 575 14,5 Bargeld und Sichteinlagen 630 5,8 sonstige 945 8,7

bei Investmentfonds 508 4,7 bei Versicherungen3) 1 227 11,3 aus Pensionsrückstellungen 255 2,4 in Wertpapieren 859 7,9 Rentenwerte 315 2,9 Aktien 356 3,3 Sonstige Beteiligungen 188 1,7 Nettovermögen 9 296 85,9

Gebrauchsvermögen 939 8,7

Möbel, Teppiche, Bodenbeläge 327 3,0 Elektrische Haushaltsgroßgeräte 57 0,5 Fahrzeuge 358 3,3 Sonstige 196 1,8 7 242 66,9

Bruttovermögen 10 826 100,0 Bruttovermögen 10 826 100,0

Nettovermögen ohne Ge-brauchsvermögen, Pensions-ansprüche, Krankenversicher-ungsguthaben, Kassenbestand und Konsumentenkredite

Aktiva Passiva

1) Ausrüstungen, Nutztiere und Nutzpflanzungen und immaterielle Anlagegüter.- 2) Ohne private Organisationen ohne Erwerbszweck.- 3) Einschließlich Pensionskassen und -fonds, berufsständische Versorgungswerke und Zusatzversorgungseinrichtungen. Einschließlich verzinslich angesammelter Überschussanteile bei Versicherungen.Quelle: Statistisches Bundesamt, VGR; Deutsche Bundesbank, Geldvermögensrechnung.

Page 25: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 25

Verteilung des Nettovermögens privater Haushalte

nach Vermögensdezilen/perzentilen1)

Perzentil-vermögen

Perzentil-vermögen

Tsd. Euro Mrd. Euro % Tsd. Euro Mrd. Euro %

\ 103 1,7 \ 103 1,4 16 2 310 38,2 16 2 310 32,0

210 3 633 60,1 210 4 813 66,6

\ 6 045 100,0 \ 7 225 100,0

772 1 409 23,3 772 2 590 35,8

4 079 520 8,6 6 080 1 627 22,5

Gini Koeffizient 0,7726 0,8097 Entropiemaße

GE(1) 1,3801 2,2201 GE(2) 7,0211 697,6914

SOEP einschließlich geschätzte Fälle mit sehr hohen Vermögen

1) Dezile/Perzentile der Nettovermögensverteilung der Personen in privaten Haushalten ab 17 Jahren.

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2007.

Originaldaten SOEPDezile/

Perzentile1)

Nettovermögen

10. Dezil

Top 1%

Nachrichtlich: Verteilungmaße

Summe

1.- 5. Dezil6.- 9. Dezil

Top 0,1%

Insgesamt

Summe

Page 26: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 26

Page 27: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 27

Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 30.2009. http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_02.c.243836.de/09-30.pdf

Page 28: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 28

Verteilung des Bruttonationaleinkommens 1991-2011

Struktur in %

Quellen: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen.

1) Produktions- und Importabgaben abzüglich Subventionen.- 2) Unternehmens- und Vermögenseinkommen VGR abzüglich modifizierte Unternehmensgewinne der privaten Haushalte und der Kapitalgesellschaften (vgl. die folgenden Fußnoten).- 3) Unternehmensgewinne VGR abzüglich nicht steuerpflichtige Subventionen (geschätzt).- 4) Unternehmensgewinne VGR abzüglich nicht steuerpflichtige Subventionen (geschätzt), Bundesbankgewinn, empfangene Ausschüttungen und Entnahmen und reinvestierte Gewinne aus der übrigen Welt.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011

Arbeitnehmerentgelt Inländer

Nettoproduktionsabgaben1)

Abschreibungen

modifizierte Unternehmensgewinne Kapitalgesellschaften4)

modifizierte Unternehmensgewinne private Haushalte3)

übrige Unternehmens- und Vermögenseinkommen2)

Page 29: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 29

Quelle: Bach, Corneo & Steiner: Effective taxation of top incomes in Germany. http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000011903

1992 1995 1998 2001 2004 2005 1995 1998 2001 2004 2005

Mean income 35.0 34.9 35.9 36.0 35.0 35.6 99.5 102.4 102.6 99.9 101.5 Median income 27.6 27.0 26.6 26.8 25.2 25.2 98.1 96.6 97.3 91.3 91.4

Average income Top 10% 109.5 108.4 117.9 116.4 114.7 118.8 98.9 107.6 106.3 104.7 108.4 Top 1% 317.2 294.9 360.8 329.9 314.9 357.0 93.0 113.7 104.0 99.3 112.6 Top 0.1% 1 223.4 1 094.3 1 565.9 1 275.1 1 194.7 1 518.5 89.4 128.0 104.2 97.7 124.1 Top 0.01% 4 876.5 4 566.6 7 202.9 5 349.5 5 310.4 7 427.8 93.6 147.7 109.7 108.9 152.3 Top 0.001% 16 283.5 17 187.5 25 920.8 20 313.0 23 728.3 36 517.8 105.6 159.2 124.7 145.7 224.3 Top 0.0001% 40 955.1 51 194.2 74 434.3 59 890.6 101 660.8 175 041.0 125.0 181.7 146.2 248.2 427.4

Income threshold (percentile income) Top 10% 66.7 68.2 69.2 70.3 70.4 69.8 102.2 103.7 105.4 105.6 104.7 Top 1% 143.5 142.8 151.3 153.8 151.8 155.0 99.5 105.4 107.2 105.8 108.0 Top 0.1% 475.9 427.7 511.8 482.2 445.3 493.8 89.9 107.5 101.3 93.6 103.8 Top 0.01% 2 093.8 1 770.9 2 712.9 2 097.5 1 823.8 2 257.8 84.6 129.6 100.2 87.1 107.8 Top 0.001% 8 629.3 8 192.6 12 061.5 9 488.4 8 628.3 10 995.1 94.9 139.8 110.0 100.0 127.4 Top 0.0001% 26 117.0 27 571.9 47 704.4 33 933.3 34 636.1 57 785.4 105.6 182.7 129.9 132.6 221.3

Average income less capital gains Top 10% 107.4 106.4 111.3 114.8 113.1 116.1 99.0 103.6 106.9 105.3 108.1 Top 1% 298.0 277.8 299.4 315.7 301.0 331.7 93.2 100.5 106.0 101.0 111.3 Top 0.1% 1 072.7 967.3 1 054.1 1 171.1 1 085.2 1 301.2 90.2 98.3 109.2 101.2 121.3 Top 0.01% 3 890.4 3 733.4 3 817.0 4 706.3 4 541.1 5 715.4 96.0 98.1 121.0 116.7 146.9 Top 0.001% 11 881.8 13 165.1 14 202.7 17 898.4 19 109.9 24 150.0 110.8 119.5 150.6 160.8 203.3 Top 0.0001% 32 369.0 44 474.3 35 744.0 54 817.1 74 116.1 90 259.2 137.4 110.4 169.4 229.0 278.8

Gross income1)

Real gross incomes in Germany, 1992-2005

Euro 1 000 at 2000 prices2) 1992 = 100

1) For the definition of gross income, see Section 4. Top percentiles are nested within the preceding percentiles.- 2) Deflated by consumer price index.Source: ITR-SOEP data base.

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1992 1995 1998 2001 2004 2005 1992 1995 1998 2001 2004 2005

1st - 5th decile 6.0 5.7 3.7 3.2 2.5 2.9 0.5 0.5 0.3 0.3 0.2 0.2 6th - 9th decile 39.8 42.5 39.1 38.1 39.7 36.9 4.3 4.4 4.3 4.1 4.1 3.7 10th decile 54.2 51.9 57.2 58.7 57.8 60.3 23.1 21.3 25.3 25.5 23.7 24.1

Top 1% 25.4 21.6 25.7 25.4 23.4 26.8 108.5 88.7 113.5 110.2 96.1 107.3 Top 0.1% 11.8 9.5 12.6 11.2 9.8 12.5 502.2 390.7 557.6 486.6 400.4 499.4 Top 0.01% 4.8 4.1 5.9 4.7 4.2 6.0 2 062.5 1 671.1 2 621.3 2 060.1 1 730.6 2 395.4 Top 0.001% 1.6 1.5 2.4 1.8 1.7 2.8 6 780.2 6 071.4 10 639.0 7 694.9 7 147.9 11 168.3 Top 0.0001% 0.4 0.4 0.7 0.5 0.6 1.2 17 336.5 15 887.4 33 518.9 21 091.6 25 348.5 49 821.4

Total 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 4.3 4.1 4.4 4.3 4.1 4.0

Gini coefficient 0.7461 0.7397 0.7801 0.7902 0.7881 0.8080

average tax burden in Euro 1 000 at 2000 prices2)

Assessed income tax and solidarity surcharge liability, 1992-2005structure and average tax burden

Gross income1)

fractiles

Assessed income tax liability (including solidarity surcharge)

structure in percent

1) For the definition of gross income, see Section 4.- 2) Deflated by consumer price index.Source: ITR-SOEP data base.

Quelle: Bach, Corneo & Steiner: Effective taxation of top incomes in Germany. http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000011903

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1992 1995 1998 2001 2004 2005 1992 1995 1998 2001 2004 2005

1st - 5th decile 3.6 3.3 2.3 2.0 1.6 1.7 10.7 11.5 9.0 7.7 6.7 7.5 6th - 9th decile 10.0 10.2 10.1 9.6 9.6 8.8 17.4 18.8 19.0 18.3 18.2 17.4 10th decile 21.2 19.8 21.6 22.1 20.8 20.4 30.0 30.1 32.5 32.0 30.2 29.7

Top 1% 34.8 30.8 32.1 34.1 31.1 30.5 42.8 42.7 41.7 41.8 38.8 37.1 Top 0.1% 42.1 37.3 36.8 39.4 34.5 33.7 48.6 48.2 43.5 44.8 40.9 38.7 Top 0.01% 43.4 38.5 37.7 39.8 33.4 32.9 47.9 47.1 42.4 44.6 40.1 38.3 Top 0.001% 42.3 37.1 43.1 38.7 30.7 31.0 46.6 45.7 48.1 44.7 39.8 38.2 Top 0.0001% 43.6 32.8 48.2 35.4 25.2 28.7 49.4 49.6 51.5 44.2 39.3 38.3

Total 12.2 11.8 12.4 12.1 11.7 11.3 21.5 22.4 23.7 23.1 22.4 22.1

Gross income1)

fractiles

Average income tax rates, 1992-2005

Assessed income tax liability (including solidarity surcharge)

in percent of gross income1) less deducted losses carried forward/back

in percent of

taxable income2)

1) For the definition of gross income, see Section 4.- 2) Less child allowance. Source: ITR-SOEP data base.

Quelle: Bach, Corneo & Steiner: Effective taxation of top incomes in Germany. http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000011903

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Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 46.2011. http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.388890.de/11-46.pdf

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29.05.2012 Stefan Bach 33

Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 46.2011. http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.388890.de/11-46.pdf

Page 34: Stabilisierung der Staatsfinanzen durch Zwangsanleihen und Vermögensabgaben

29.05.2012 Stefan Bach 34

Bundesregierung: Entlastung „kalte Progression“

Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 12.2012. http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.395426.de/12-12-4.pdf