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SMAKH semester magazin architektur an der karlsruher hochschule WS 2007/08 Ausstellung Figuren Praxis Zu Besuch bei Dolf Schnebli Diplomarbeiten Bibliothek und Gartenstadt Exkursion Weimar Ausgabe 1/2008 Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft Studiengang Architektur mit freundlicher Unterstützung von:

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SMAKH semester magazin architektur an der karlsruher hochschule

WS

200

7/08

AusstellungFiguren

PraxisZu Besuch bei Dolf Schnebli

DiplomarbeitenBibliothek und Gartenstadt ExkursionWeimar

Ausgabe 1/2008

Hochschule Karlsruhe - Technik und WirtschaftStudiengang Architekturmit freundlicher Unterstützung von:

Platz für eine Werbeanzeige der Sponsoren

EDITORIAL SMAKH WS 2007/2008 _3

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe unseres Magazins SMAKH vor-zustellen.

SMAKH ist ein Akronym und steht für „Semester-Magazin Architektur an der Karlsruher Hochschule“. SMAKH wird ab jetzt semesterweise erscheinen und unseren Studiengang in jedem Semester unter einem neuen Blickwinkel präsentieren, mit aktuellen Themen, Studienarbei-ten, Personen, Interviews und Reiseberichten. SMAKH soll als langfristig angelegte thematische Reihe einen Quer-schnitt durch das Architekturstudium an unserer Hochschule abbilden, der Neugierde weckt und zur Lektüre einlädt. Ziel ist in erster Linie, den Kontakt mit der Öffentlichkeit zu intensivieren, daneben aber auch eine kontinuierliche Dokumentation unseres Studiengangs anzulegen.SMAKH richtet sich in erster Linie an Studierende, Studienbewerber, Dozenten und Architekten im Berufsleben – daneben aber auch an alle, die sich im weitesten Sinne für Architektur, Städtebau und Raumgestal-tung interessieren.

Unser besonderer Dank gilt der Firma Xella, mit deren Beistand dieses Projekt erst möglich wurde. Wir bedanken uns ebenfalls für die Unterstützung von Werkbund, BDA und Architektenkammer, die alle auch unsere diesjährige Vortragsreihe fördern: Unter dem Titel praxis.nah starten wir ab dem 21. Mai 2008 wieder mit einer Reihe sehr interessanter Referenten. Mehr zu diesen Veranstaltungen sowie Daten und Fakten rund um das Campusleben erfahren Sie auf der Homepage der Hochschule www.hs-karlsruhe.de und auf den Seiten unseres Studiengangs.

Karlsruhe, Mai 2008Prof. Florian BurgstallerStudiengangsdekan

Alke HickelWissenschaftliche MitarbeiterinKonzeption und Redaktion des Magazins SMAKH

EDITORIAL

4_ SMAKH WS 2007/2008 INHALT

Kultiplex Seite 22

Mona Madina bei Dolf Schnebli Seite 44

Diplom WS 2007/2008 Seite 32 und 38

Architektur der Gegenwart Seite 30

VertiefungBaudurchführungEntwerfen unter

Realisierungsaspekten 14

IndustriebauKultiplex

Aufbruchstimmung rund

um den alten Stadtpark 22

VitaGünter MaderArchitektur und

Landschaft 52

Prof. Susanne DürrMotivationen, Wege,

Visionen 54

PraxisZu Besuch beiDolf Schnebli 44

INHALT SMAKH WS 2007/2008 _5

inhaltStandardsEditorial 3

Impressum 60

AktuellesForumMittwochabendVortrag 4

BibliothekIm Aufschwung 8

AusstellungFiguren 12

ZuletztBerichte von

der Fachschaft 58

ExkursionReise nach WeimarExkursion und Nachwirkung 10

LehreArchitekturfotografieDirk Altenkirch 26

FörderungXella 25

Architektur der Gegenwart 30

DiplomStädtebau GartenStadt Neureut 32

HochbauStadtbibliothek in

Mannheim 38

EntwurfEntwerfen A6Schwindelfrei

Neue Lebenswelten

auf den Dächern der Stadt 18

6_ SMAKH WS 2007/2008 Aktuelles

ForumSpannende Einblicke gewährten uns im vergangenen Semester zwei Re-ferenten: Im Rahmen der Reihe MITTWOCHABENDVORTRAG begrüßte Studiengangsleiter Prof. Florian Burgstaller zwei Gäste der benachbar-ten Universität.

Den Auftakt bot Daniele Marques im November. Der Vorsteher des Lehr-stuhls für Entwerfen und Gebäudelehre der Universität Karlsruhe stellte in einem Werkbericht sieben Projekte seines Schweizer Büros vor.

Die Fortsetzung erfolgte durch Alban Janson im Januar. Der Professor des Lehrstuhls “Grundlagen der Architektur“ an der Karlsruher Univer-sität konzentrierte sich in seinem Werkbericht auf das städtebauliche Projekt “Scharnhauser Park“. Das Büro Janson + Wolfrum übernahm hier die Planung eines völlig neuen Stadtteil auf einer Konversionsflä-che, Zielgröße 9000 Einwohner und 2800 Arbeitsplätze. Für das Projekt “Scharnhauser Park“ wurde das Büro 2006 mit dem Deutschen Städte-baupreis ausgezeichnet.

An die Reihe Mittwochabend Vortrag schließt sich traditionell eine rege Diskussion unter den Gästen im Atrium des Hörsaal HB an. Übrigens: Die Fachschaft sorgt für die Atmosphäre durch den Ausschank von Ge-tränken und den Verkauf von Brezeln.

Kathrin Dröppelmann

MittwochabendVortrag

Aktuelles SMAKH WS 2007/2008 _7

Vortrag Daniele MarquesNovember 2007

Vortrag Alban JansonJanuar 2008

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1_ SMAKH WS 2007/2008 Aktuelles

Bibliothek“Die Bibliothek ist im Aufschwung“ so der Aufruf zu Anfang des vergan-genen Semesters. Seitdem engagiert sich die wissenschaftliche Mitar-beiterin Martina Ruff für den Ausbau der kleinen aber feinen Studenten-bibliothek innerhalb unserer Räumlichkeiten in der Daimlerstraße. Somit wird den Studenten der schnelle Zugriff auf Bücher direkt vor Ort ermöglicht und erspart den mühseligen Weg zur Hochschulbibliothek an der Moltkestraße. Das schriftliche Gut kann nun für jeweils eine Wo-che von den Studenten ausgeliehen werden. Der Bestand umfasst momentan 690 Bücher unterschiedlichster The-mengebiete, über Grundlagen der Architektur bis zu Haustechnik und Bauökologie. Erst im Januar konnten 72 neue Bücher angeschafft wer-den. Doch nicht nur Bücher gehören in das Repertoire der Bibliothek:Zur Verfügung stehen auch Handbücher verschiedener CAD- Program-me, Architekturfilme, Diplomdokumentationen, Studentenreferate im PPT- Format zum Thema “Baugeschichte“ und “Architektur der Gegen-wart“, sowie zahlreiche Zeitschriften. Die Hochschule abonniert zurzeit die Standartarchitekturzeitschriften Detail, AIT, IXA und Baumeister. Den Studenten steht somit eine große Auswahl diverser Medien zur Ver-fügung, die sie zu ihrem Studium nutzen können. Ein weiterer Erfolg stellte der Bücherflohmarkt im vergangenen Novem-ber dar. Professoren und Lehrbeauftragte sortierten nicht mehr aktuelle Bücher und Zeitschriften ihrer Privatbestände aus, die gegen einen Mi-nipreis an die Studenten verkauft wurden. Aus dem Erlös von 50 Euro konnte ebenfalls ein neues Buch gekauft werden. Übrigens können Wünsche und Anregungen für weitere Abonnements neuerer oder aus-ländischer Zeitschriften gerne bei Martina Ruff angebracht werden. In Kürze wird sie hierzu noch eine Umfrage starten. Kathrin Dröppelmann

Im Aufschwung

Aktuelles SMAKH WS 2007/2008 _2

Neuerscheinungen:

neufert bauentwurfslehre

buckminster fuller designing for mobilitiy

rudolf steiner wege zu einem neuen baustil

klostermeier umbauen, sanieren, restaurieren

christian schittich im detail - kosteneffizient bauen

thomas drexel lowest budget - häuser unter 125.000€

friedrich kurrent einige häuser, kirchen und dergleichen

kenneth frampto richard meier

christian schittich im detail - gebäudehüllen

philip jodidio ando – complete works

bak altbauerneuerung bauen im bestand–schäden, maßnahmen

gerhard hausladen climaskin – konzepte für gebäudehüllen

enz / hastings innovative wandkonstruktionen

christian schittich im detail – integriertes wohnen

john t. kirk the shaker world – art, life, belief

luca molinari massimiliano fuksas

burnham and bennett plan of chicago

hoack, church, reagan american masterpieces

sam lubell paris 2000 +

peter sulzer jean prouvé – hightlights 1917 - 1944

susanne waiz auf gebautem bauen

erich zimmer rudolf steiner als architekt

wüstenrot stiftung das städtische reihenhaus

thau, vindum arne jacobsen

christian schittich im detail – reihen- und doppelhäuser

pelkonen, albrecht shaping the future

esposito, leoni eduardo souto de moura

w. nerdinger 100 jahre deutscher werkbund 1907 - 2007

axel ritter smart materials in architektur

el croquis steven holl 1986 - 2003

judith schuck passivhäuser

hatje cantz renzo piano museumsarchitektur

kleefisch-jobst, flagge rob krier, ein romantischer rationalist

alberto ferlenga aldo rossi – das gesamtwerk

förster, flagge peter kulka

hartmut mayer paul ludwig troost

kerschberger, brillinger,… energieeffizient sanieren

terragni, libeskind,… the terragni atlas – built architecture

reinhart wustlich stahl.ordnungen – steel & orders

syring, kirschenmann hans scharoun

elisabeth a.t. smith case study houses 1945 - 1966

barbara lamprecht richard neutra 1892 - 1970

james steele r.m. schindler 1887 - 1953

masao furuyama tadao ando *1941

august sarnitz adolf loos 1870 - 1933

philip jodidio santiago calatrava 1951

august sarnitz otto wagner 1841 - 1918

bruce brooks pfeiffer frank lloyd wrigh1867 - 1959

arnt cobbers marcel breuer 1902 - 1981

neil jackson pierre koenig 1925 - 2004

nils peters jean prouvé 1901 - 1984

magdalena droste bauhaus 1919 - 1933

joseph rosa louis i. kahn 1901 - 1974

lupfer, sigel walter gropius 1883 - 1969

arnt cobbers erich mendelsohn 1887 - 1953

aaron betsky unstudio

gloria koenig charles & ray eames 1907 - 1978, 1912 - 1988

holl, siegle metallfassaden – vom entwurf bis zur ausführung

christian gänshirt werkzeuge für ideen

florentine sack das offene haus – für eine neue architektur

cornelie leopold geometrische grundl. d. architekturdarstellung

liebchen, viering, zann baumanagement und bauökonomie

garofalo, veresane adalberto libera

deutscher werkbund bruno taut – meister d. farb. bauens in berlin

olaf lind, annemarie lu copenhagen architecture guide

olaf lind jutland architecture guide

peter eisenmann aldo rossi – the architecture of the city

hansmann, walter geschichte der gartenkunst

paul ortwin rave die bühnenentwürfe - karl friedrich schinkel

hegger, fuchs, stark,… energieatlas, nachhaltige architektur

peter disch luigi snozzi – das gesamtwerk

winfried nerdinger frei otto – das gesamtwerk

10_ SMAKH WS 2007/2008 Exkursion

Reise nach WeimarExkursion und Nachwirkung

Manchmal ist es auch Aufgabe eines Architekten sein, seinen Bauherren von einem Vorhaben abzubringen:

6 Studenten des Fachbereichs Ar-chitektur reisten gemeinsam mit ihrem Lehrbeauftragten Christoph Schwarzkopf für Denkmalpflege nach Weimar. Dort erwartete sie der Entwurf einer Machbarkeitsstudie – ein evangelisches Gemeindezen-trum sollte in einem um 1600 errich-teten Haus Raum finden. Nach einer intensiven Analyse des Gebäudes wurde schnell klar, dass bei Rea-lisierung des Vorhabens von dem Haus nicht mehr viel übrig bliebe.

So endete das erste Vorhaben mit dem Nachweis der Bebaubarkeit einer angrenzenden Freifläche für eben dasselbe Vorhaben. Da es sich hier um einen Neubau handeln würde, suchten sich die Studenten ein neues Objekt der Begierde: Sie werden im nächsten Semester am Wettbewerb der Leipziger Denk-malmesse zur Umnutzung von Bau-denkmalen teilnehmen.

Ein zweiter Teil der Aufgabe in Wei-mar war eine Schadensanalyse der evangelischen Stadtkirche – vis a vis des Hauses der ersten Aufga-be. Die Kirche weist weniger reale Bauschäden auf. Sie ist aber bei-spielhaftes Zeugnis für das Fehlen

Exkursion SMAKH WS 2007/2008 _11

einer ordnenden Hand eines Archi-tekten. Alle Fachingenieure, die hier Spuren hinterlassen haben, taten dies ohne ein Gesamtkonzept. Die Analyseergebnisse wurden in einer exzellenten Broschüre dokumen-tiert, die Grundlage einer anstehen-den Gesamtplanung sein kann.

Zwei Lehrveranstaltungen bereicher-ten die Reise. Der Weimarer Trag-werksplaner Dr. Hunger erläuterte am Beispiel der barocken Jakobs-kirche Planung und Ausführung der Reparatur historischer Holztragwer-ke. Im schadhaften Dachstuhl des Turmes der Stadtkirche erklärte der Holzschutzsachverständige Dipl.-Ing. Schulze aus Erfurt detailliert, wie ein Holzschadensgutachten zu-stande kommt.

Zu einer Weimarreise gehört selbst-redend ein Besichtigungsprogramm. Dazu war nur in geraffter Form Zeit. Ein Programmpunkt aber gab Anlaß zu Verärgerung: Die Besichtigung der Bauhaus-Universität machte einmal mehr deutlich, wie unwürdig die derzeitigen Gegebenheiten in Karlsruhe sind!

Christoph Schwarzkopf

Christoph Schwarzkopf ist seit 2003 Lehrbeauftragter für Denk-malpflege an der Hochschule Karlsruhe

Sein Studium hat der Architekt und Denkmalpfleger an der Hochschu-le für Architektur und Bauwesen in Weimar absolviert. Neben sei-ner Tätigkeit als Freier Architekt in Weimar und Erfurt ist er seit 2002 Mitarbeiter im Referat für Denkmalpflege des Regierungs-präsidiums Karlsruhe. Er hat be-reits zahlreiche Publikationen zur Baugeschichte in Thüringen und Baden-Württemberg verfasst.

12_ SMAKH WS 2007/2008 Ausstellung

FigurenGesten, Ausdrucksformen, Proportionen

Prof. E. Adrian Adrianowytsch

Nur wer den Menschen kennt , kann den richtigen Raum für den Men-schen entwerfen. Diese Überzeu-gung ist die Grundlage der Arbeit von Prof. E. Adrian Adrianowytsch. Bereits seit dem Jahr 2000 bietet er unseren Studenten das äußerst begehrte Wahlfach „Plastisches Gestalten“ zum Wintersemester an.Durch die Werkerfahrung wird die Wahrnehmung für Gesten, Aus-drucksformen und Proportionen des Menschen geschult. Die Studenten sollen sich mit der Persönlichkeit auseinandersetzen und versuchen den Menschen zu verstehen. Zu-dem spielt die Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien für Prof. Adrianowitsch eine große Rol-le. Der Student hat die Möglichkeit, anhand von kleinen Modellen ver-schiedene Materialien kennenzu-lernen und auszuprobieren. Durch das freie Arbeiten sollen die Stu-denten ihren eigenen Weg finden. Prof. Adrianowitsch steht ihnen hierbei beratend zur Seite. Auch im vergangenen Semester sind wie-der viele tolle Arbeiten entstanden.

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Ausstellung SMAKH WS 2007/2008 _13

Eine Auswahl der entstandenen Arbeiten:

Der KauerndeKappa gesteckt

BerührungBirkensperrholz

geleimt

Der IrritierendeMDF geleimt

und gestrichen

UmarmungChroma-Pappe

geklebt und gesteckt

Tanzende DrehungEdelstahlblech

gedreht und gelötet

Der LässigeSchrottblech

geschraubt und aufgehängt

Jan Balzer und Katharina Burger

Christian Wind

Tobias Fuss und Julia Reppner

Benjamin BalazicNadine Jungk und Martina Safnauer

Lisa Witthöft

14_ SMAKH WS 2007/2008 Vertiefungsentwurf

BaudurchführungEntwerfen unter Realisierungsaspekten

Prof. Andreas Meissner

Die Besonderheit dieses Vertiefungsentwurfes besteht darin, dass neben einer klassischen, an den originären The-men der Architektur orientierten Entwurfsbearbeitung zentrale Fragen des Baumanagements von Anfang an mit bearbeitet werden. Da Entwürfe gerade dann die größten Realisierungschancen haben, wenn sie sinnvoll mit Kos-ten-, Termin- und Qualitätsaspekten verknüpft sind, besteht hier ein Angebot, diese Aspekte realitätsnah an einer konkreten Entwurfsaufgabe durchzuspielen.

So werden beispielsweise von Anfang an Abhängigkeiten zwischen Programmanforderungen und den im weiteren Verlauf zunehmend konkreter werdenden Entwurfsüberlegungen sowie insbesondere den Kosten analysiert. Ziel ist gestalterische Intentionen mit möglichst geringem Mitteleinsatz zu realisieren. Die Reduktion auf das Wesentliche – ein zentraler Aspekt in der Kunst – wird hier im Idealfall baukünstlerisch wie bauökonomisch kultiviert.

Zum Entwurf wird auf Basis vorstrukturierter Dateien ein Projekthandbuch erarbeitet, mit Festlegungen zu Quali-tätsstandards, Terminen und Kosten in unterschiedlichen Präzisierungsstufen. Dabei werden auch effiziente, EDV-gestützte Arbeitstechniken erlernt und normative Kenntnisse gefestigt.

Die Entwürfe werden ausgewertet und untereinander, sowie mit in Datenbanken publizierten Bauten verglichen – auf der Ebene des Baumanagements wie die der Architektur. Gerade in dieser komplexen, vielschichtigen Betrach-tungsweise, bei der individuelle Entwurfsansätze mit Realisierungsaspekten in Beziehung gesetzt werden, liegt der besondere Charakter dieses Vertiefungsentwurfes.

Zwei Beispiele auf den folgenden Seiten demonstrieren exemplarisch Themen und Inhalte dieses Vertiefungsfa-ches.

Ich arbeite seit knapp einem Jahr als AIP in einem großen Architekturbüro. [...] Das wichtigste Hintergrundwissen für meine Arbeit sind Baukonstruktion, Terminplanung, Kosten/Flächen, Koordination der Planer, Gutachter und Hand-werker[...]. Der Entwurf endet bei der 3. Leistungsphase - das große Paket kommt dann erst noch! Einen Überblick über dieses Paket erhält man im Vertiefer „Baudurchführung“. Jennifer Schaefer, Absolventin

Ich habe aufgrund des Vertiefers Baudurchführung[...], eine Stelle bekommen. Vor allem durch das Wissen mit dem Umgang von BRI, Wohnflächenberechnung, Kostenschätzung/berechnung, Raumbuch, Terminplan usw., konnte ich mich von anderen „Mitstreitern“ um einen Arbeitsplatz abheben.Stefanie Klumpp, Absolventin

Vertiefungsentwurf SMAKH WS 2007/2008 _15

Für eine Musikschule für angehende Rockmusiker und ein tanzpädagogisches Studio im neuen Kreativpark auf dem ehemaligen Schlachthofareal Karlsruhe war eine identifizierbare Form mit hohem Wiedererkennungswert zu finden. Das Raumprogramm mit gut 1.100 Quadratmeter Nutzfläche enthielt neben zahlreichen kleineren Übungs- und Ne-benräumen einen kleinen Konzertsaal sowie ein 125 Quadratmeter großes Tanzstudio.Während einige Bearbeiter versuchten, nicht nur eine der Aufgabenstellung entsprechende, identifizierbare Form zu finden und gleichzeitig den äußerst engen Kostenvorgaben des Bauherrn möglichst zu entsprechen, konzentrierten sich andere bewusst fast ausschließlich auf die poetisch-expressive Seite dieses Entwurfthemas und verfolgten die Kosten im nachhinein. Bei dieser Bandbreite an Haltungen ergaben sich für alle Beteiligten nicht nur bei der Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen außerordentlich interessante Erkenntnisse.

Beispiel 1:Musik + Tanz im Kreativpark Karlsruhe

Modellphoto: Winter Wolf

Modellphoto: Bub Guo

16_ SMAKH WS 2007/2008 Vertiefungsentwurf

Hier galt es eine Stadthalle mit einem großen und einem kleinen Saal, Konferenzräumen und einem Restaurant in einer besonderen städtebaulichen Lage an einem Park zu entwerfen. Wenn gleich hier Kostenaspekte erst an zweiter Stelle standen, so stellte sich auch hier, (insbesondere für den das Projekt initiierenden und projektbegleitenden Baubürgermeister der Stadt Lahr), ganz real die Frage, zu welchen Kosten und in welchem Zeitrahmen denn ein solcher Bau zu verwirklichen sei.

Beispiel 2:Stadthalle am Park in Lahr

Entwurf: Knott Schmeiser Walter

Entwurf: Burger - Schäfer

Vertiefungsentwurf SMAKH WS 2007/2008 _17

Parallel zum Entwurfsprozess wer-den die Arbeiten bauökonomisch im Projekthandbuch analysiert.

Vergleich der Baukosten: Die Kosten allein sind nur einer der entscheidenden Maßstäbe für die Wirtschaftlichkeit einer Entwurfslö-sung.

Flächen- und Kubaturrelationen:Vergleiche von Flächen- und Ku-baturrelationen sind ein weiterer Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Diese Daten werden in den Besprechun-gen mit räumlichen Qualitäten rück-gekoppelt.

Geometrische Kostenkennwerte: Bei diesem Vergleich wird das an-gestrebte Qualitätsniveau mit den errechneten Kosten in Relation ge-setzt.

Rückkopplung: Der Vergleich der unterschiedlichen Entwurfskonzep-tionen in Rückkopplung mit dem Vergleich der Baukosten und Bau-zeiten regt selbstredend zu interes-santen Diskussionen an.

Softwaretechnologie: Eine um-fangreiche Struktur miteinander vernetzter Tabellenblätter zeigt pro-fessionelle Methoden der Projek-tumsetzung in der Praxis. Projekt-daten werden in Beziehung gesetzt und gesuchte Werte errechnen sich aus zuvor generierten Daten auto-matisch.

Bauzeiten: Terminpläne mit ihren vielfältigen Abhängigkeiten werden im Projekthandbuch detailliert aus-gearbeitet.

Standards: Genaue Qualitätsbe-schreibungen ergänzend zu den Entwurfsplänen setzen konkrete Maßstäbe für die Resultate der Be-arbeitung.

Andreas Meissner

Vielschichtig:Das Projekthandbuch

18_ SMAKH WS 2007/2008 Entwurf_6

SchwindelfreiNeue Lebenswelten auf den Dächern der StadtProf. Susanne Dürr

Entwerfen A6 / Diplomstudiengang: Nach dem Praxissemester kehren die Studierenden meist fokussiert auf Konstruktion und Detail zurück an die Hochschule. Dieser Entwurf sollte in der letzten Studienphase mit einer offe-nen Aufgabenstellung wieder die Relevanz des Konzeptes ins Bewusstsein rufen. Das methodische Finden und die diagrammatische Präsentation einer Entwurfsidee stehen im Vordergrund.

Kontext Entwurf WS 2007 / 08: Als Alternative zur Expansion urbaner Räume und Zersiedlung der Naturräume bietet sich die nachhaltige Verdichtung der Kernstädte an; Grundstücke sind hier knapp. Auf den Dächern der Stadt finden wir Freiräume für notwendige neuen Lebenswelten, die gleichzeitig auch Impulse für bestehende Bodenwel-ten sein können: Chancen bieten sich auf den Dächern von Supermärkten, Parkhäusern, Verwaltungs- und Gewer-bebauten oder auf den Bunkern des zweiten Weltkrieges, die gegenwärtig bundesweit verkauft werden.

Aufgabe <Schwindelfrei>: Die Dachflächen zweier Luftschutzbunker sind stellvertretend für diese Gattung luftiger Grundstücke Gegenstand des Entwurfs. Jeder der beiden Bunker prägt eine spezifische städtische Situation, ermöglicht unterschiedliche Reaktionen und Funktionen, zieht eine andere Klientel an; unter Berücksichtigung des Umfeldes entstehen individuelle Dach-Lebenswelten.

Ergebnis: Dreißig Studierende haben die Aufgabe bearbeitet, die Entwürfe weisen eine Vielfalt an Lösungs-möglichkeiten auf. Unterschiedlichste Funktionen wurden vorgeschlagen; ihre Wahl resultierte aus ortsneutralen Aspekten wie der besonderen Charakteristik einer Dachwelt, den Eigenarten der Typologie Bunker, dem eigenen Erfahrungshorizont, aber auch aus ortsbezogenen Aspekten wie der städtebaulichen Position oder funktiona-ler Nachbarschaften in Überlagerung mit sozialen Bedürfnissen. Verschiedenartige Baukörper mit spezifischen Atmosphären sind entstanden. Drei Projekte zu einem Standort zeigen stellvertretend die Konzeptbandbreite und Möglichkeiten zur Darstellung einer Idee; unter www.hs-karlsruhe.de/.... sind weitere Projekte einsehbar.

Entwurf_6 SMAKH WS 2007/2008 _19

Internationale Studentenwohnwelt_ Karolin Vögele

Auf der Dachebene des Bunkers entsteht eine internationale Studentenwohnwelt: Universität, Hochschule, Päd-agogische Hochschule und Berufsakademie liegen in direkter Nähe, das Wohnungsangebot für Studierende ist knapp. Auf dem Bunker entsteht nun eine kleine Stadt mit verschiedenen Freiräumen, die wie der Weg nach oben Raum bieten zum Austausch und zur Vernetzung der Studierenden: eine vertikale Verbindungsstrasse - Körper, die sich nach oben staffeln - verbindet Vorplatz, Bunker und Dachwelt, unten und oben, alt und neu, öffentlich und privat; Plätze - das Bunkervorfeld als Teil der Platzfolge und die kleinen Dachterrassen - sowie Räume in den „Stufen“ - Cafe, Lounge und Leseraum - werden zu studentischen Treffpunkten.

20_ SMAKH WS 2007/2008 Entwurf_6

Das Band_ Annika Lind

Aufgrund der günstigen Lage zu den Bildungsstätten und der Wohnungsnot für Studierende entsteht auf dem Bunker ein Studentenwohnhaus. Der neue Baukörper legt sich wie ein Band über den bestehenden Block: er entspringt dem Platz und endet in ei-nem Turm, ist Bindeglied zwischen öffentlichem Raum und städtebaulicher Geste. Der Wohnturm markiert an einer Verkehrstrasse die Schnittstelle zweier Baustrukturen, den Siedlungseingang und den öffentlichen Ort, im Sockel belebt und gliedert ein Cafe den Platz.

Eingang zur Gartenstadt Nähe zu Bildungsstätten Öffentlicher Platz

Turm als Merkmal Verbindung Platz/Turm Entstehung des Bandes

Entwurf_6 SMAKH WS 2007/2008 _21

Kulturkiste_ Tullio Klaschka

Die jetzige Nutzung des Bunkers – Musikübungsräume, als temporäre, improvisierte Nutzung tauglich und akzep-tiert - zeigt das Leistungsvermögen des Gebäudetyps. Sie wird zur Grundlage eines zukünftigen Nutzungsprofils und zeigt die Kapazitäten temporärer Nutzungen als „Pfadfinder“. Der ehemalige Bunker hat seinen Verwendungs-zweck selbst gefunden: kreative Menschen wie Musiker und Künstler - immer auf der Suche nach bespielbaren Räumen - sind hier auf ideale Bedingungen gestoßen. Die dicken Mauern lassen nichts nach außen dringen, nichts stört. Das Projekt <Kulturkiste> ist ein Vorschlag für die Erweiterung dieser Möglich- und Räumlichkeiten: im Inneren wird der Bunker ausgehöhlt, zu den Seiten erweitert, übergreifender Raum - Veranstaltungs- und Ausstel-lungsraum - wird aufgesetzt, Treppenhaus und Auskragung gliedern den öffentlichen Vorbereich. Das Bunkerhaus beherbergt damit Probenalltag wie kulturellen Austausch.

22_ SMAKH WS 2007/2008 Industriebau

KultiplexAufbruchstimmung rund um den alten Stadtpark

Prof. Rainer Guhl

Industriebau: Das Fach Industriebau wird als Vertiefungsentwurf in gewohnter Form, bedingt durch die Emeritierung von Professor Rainer Guhl, in Zukunft nicht mehr stattfinden. Professor Guhl betreut das über 2 Semester dauernde Fach seit 1980 an der Hochschule Karlsruhe. Lehrinhalte sind die Erarbeitung eines Entwurfskonzeptes inclusive der systematischen Vorklärung des Tragwerkes bis hin zur baukonstruktiven, detaillierten Durcharbeitung dieses Konzeptes.

Hintergründe: Ende 2006 wurde der Schlachthof im Karlsruher Osten endgültig geschlossen und ein neuer Kultur- und Gewerbepark ins Leben gerufen. Die Entwicklung des Kreativpark Ost wurde begleitet von vielen Diskussionen unter Politikern, Sachverständigen, Künstlern und Gewerbetreibenden. In einem Planungsworkshop wurde ein Kon-zept entwickelt, auf dessen Grundlage ein Bebauungsplan für das Gelände rund um den alten Schlachthof entstand: Bis 2015 soll hier ein neuer, sich selbst tragender Kulturstadtteil entstehen.

Aufgabe: Entwurfsaufgabe ist eine Veranstaltungshalle für Weltmusik „Kultiplex“ mit ca. 1500 Stehplätze. Im Pro-gramm enthalten sind ein Restaurant und Bistro. Das gemeinsame Nutzungskonzept der Halle für Substage und Toll-haus soll flexibel teilbar sein. Grundlage der Ausarbeitung ist die Integration in die städtebauliche Umgebung Ostaue.

Grundstück: Das Karlsruher Schlachthofareal beinhaltet ein Ensemble denkmalgeschützter Industrie- und Gewer-bebauten, erbaut Ende neunzehntes bis Anfang zwanzigstes Jahrhundert. Standort für das „Kultiplex“ ist ein Grund-stück in Nachbarschaft zum Tollhaus auf dem ehemaligen Gelände des Autohauses Zschernitz an der Durlacher Allee.

Industriebau SMAKH WS 2007/2008 _23

EntwurfsgedankeDas langgestreckte Grundstück liegt direkt an der stark befahrenen Durla-cher Allee. Durch die beiden Verkehrs-ströme stadtein- und stadtauswärts entstehen zwei gegenläufige, anein-ander vorbei rauschende Richtungen, welche im Entwurf durch die langen, weissen, raumbildenden Scheiben ausgedrückt werden.Mit dem neuen Kultiplex soll von Durlach kommend ein Akzent ge-schaffen werden, der den bisher feh-lenden städtischen Auftakt darstellt. Daher soll auf dem Grundstück am Schlachthofareal eine Unterbrechung der beiden gegenläufigen Richtungen stattfinden. Die beiden Scheiben / Richtungen treffen aufeinander. Durch den „Aufprall“ werden die Flächen ge-faltet, verkürzt, gezogen, gekippt. Ein „Splitter“ wird dabei gelöst und zur Umgestaltung der bestehenden Stra-ßenbahnhaltestelle genutzt, die den ankommenden Besucher zum Ge-

bäude leitet.Der Kopfbau des neuen Gebäudes orientiert sich tangential zum heu-tigen Gebäude des Jazzclubs, das als Mittelpunkt des Kreisels den Eingang zum Schlachthofgelände darstellt. Das Gebäude erreicht dort auch seine maximale Höhe. Die zur stark befahrenen Durlacher Al-lee orientierte Scheibe präsentiert sich mit schmalen Lichtschlitzen geschlossen und introvertiert. Die nach Süden orientierte Seite wird durch größere Schlitze zum zukünf-tigen Kulturpark Ost geöffnet.Im Innenraum werden die unter-schiedlichen Nutzungen auf ver-schiedenen Ebenen organisiert, die sich um einen gemeinsamen, von oben belichteten, vielseitig bespiel-baren Erschließungsraum gruppie-ren. Die „Treppen- und Ebenenland-schaften“ ermöglichen vielfältige Blick- und Wegebeziehungen, ma-chen somit den gesamten Raum erlebbar.

Katja Anger und Jan Balzer24_ SMAKH WS 2007/2008 Industriebau

Xella ist einer der führenden Baustoff-Anbieter in Europa:Mit den Marken YTONG, HEBEL und SILKA ist XELLA weltweit der größte Produzent von Porenbeton und Kalksandsteinen und mit FERMACELL füh-rend in der Herstellung von Gipsfaser-Platten. AESTUVER und MULTIPOR als junge Marken für Brandschutz- und Mineraldämmplatten setzen diesen Weg erfolgreich fort. Die Fels-Werke GmbH gehört europaweit zu den füh-renden Anbietern von Kalk und Kalkstein.

Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Porenbeton, Kalk-sandstein und Gipsfaser- und Mineraldämmplatten ist das Unternehmen kontinuierlich auf der Suche nach Lösungen, um „Neues Bauen“ zu reali-sieren:„Neues Bauen“ heißt für Xella auch, Ausschau zu halten nach wegweisen-den, architektonischen Impulsen. So wird dieses Jahr beispielsweise der 5. Xella Studentenwettbewerb ausgetragen:

Der Xella Studentenwettbewerb ist die Weiterführung des früheren HEBEL Studentenwettbewerbs, der seit den 1980er Jahren traditionell Themen der aktuellen Architekturströmungen aufgreift und über konkrete Entwurfsaufga-ben zum Diskurs anregt. Die ausführliche Dokumentation des Wettbewerbs sowie sein hohes internationales Ansehen erleichtern den Teilnehmern den erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben. Der große Zuspruch zum Xella Studentenwettbewerb ermutigte, zum 5. Wettbewerbsjubiläum eine beson-ders ausgefallene Aufgabenstellung zu wählen. Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ soll in Duisburg eine ca. 800 m lange Wohnbrücke über den Rhein gespannt werden. Mehr über den Wettbewerb erfahren Sie im Internet unter www.Xella.de oder per Mail an [email protected].

Die Studenten unserer Hochschule nehmen regelmäßig an diesem Wett-bewerb teil und haben auch schon einige Preise gewonnen. Professor Dr. Loeschcke unterstützt die Teilnahme der Studenten an diesem Wettbewerb und betreut die Aufgabe im Rahmen eines Vertiefungsentwurfes.

Kooperation SMAKH WS 2007/2008 _25

SMAKH entstand mit freundlicher Unterstützung von:

26_ SMAKH WS 2007/2008 Lehre

L e h r eArchitekturfotografie

Dirk Altenkirch

Lehre SMAKH WS 2007/2008 _27

Motivation und Hintergründe: Im Wahlfach Architekturfotografie des Studiengangs Architektur geht es darum, den Studenten einen qualifi-zierten Umgang mit diesem Medium zu vermitteln. Sowohl im Studium als auch später in der beruflichen Tätigkeit sind Architekten häufig mit der Fotografie konfrontiert, sei es als Auftraggeber von Architektur-fotografen, als Konsumenten von Publikationen oder wenn sie selbst ihre Werke als Modelle oder gebau-te Architektur fotografisch dokumen-tieren.

Lehrinhalte und didaktische Zie-le: Das Wissen und Beherrschen der Fototechnik ist eine wichtige Voraussetzung für qualifizierte fo-tografische Ergebnisse. Dies gilt heute mehr denn je, da vollautoma-tische Kameras „scheinbar kinder-leicht“ mehr oder weniger zufällig zu besseren oder schlechteren Er-gebnissen führen. Die Vermittlung technischer Grundlagen und Zu-sammenhänge analoger und digi-taler Fotografie in Vorlesungen und praktischen Übungen ist daher we-sentlicher Lehrinhalt dieses Wahl-faches. Neben der Technik sind gestalterische Mittel der Fotografie das Handwerkszeug des Fotogra-fen. Gezielt eingesetzt führen sie zu einer Interpretation des dargestell-ten Objektes. Lernziel ist es, diese Mittel durch das Reagieren auf Vor-handenes aber auch durch selbstin-szenierte Maßnahmen einzusetzen. Bewusstes Sehen in einer reiz-überfluteten Welt mit schnellen und grellen Bildern der verschiedensten Medien ist eine Herausforderung und eine Pflicht für jeden Gestal-ter. Konzentration auf das Wesent-liche ist ein elementares Lernziel. Bei der Schulung des Sehens ist

die Beschäftigung mit der Foto-grafie durch deren Eigenschaften, Realität einzufrieren, räumliche Si-tuationen ins Zweidimensionale zu reduzieren und Ausschnitte aus der Gesamtheit zu bilden, ein geeigne-tes Hilfsmittel.

Studienleistungen: Neben der ak-tiven Teilnahme am Blockseminar müssen die Studenten bei einem abschließenden Kolloquium eine zu-sammenhängende Aufnahmeserie von 4 bis 10 Aufnahmen persönlich vorstellen und zur Diskussion stel-len. Es ist beabsichtigt, die Arbeiten in einer kleinen Ausstellung in der Hochschule zu präsentieren.

Erfahrungen: Wie erwartet, war aufgrund der Voll-Automatisierung moderner Kameras der Wissens-stand der Studenten zur Fototech-nik ausgesprochen gering. Umso erfreulicher war das wachsende In-teresse und die Begeisterung für die Grundlagen und Zusammenhänge der Fotografie. Bei einigen Studen-ten entstand während des Kurses der Wunsch, mit analogen Klein-bild-, Mittelformat- und Fachkame-ras zu arbeiten bzw. die Aufnahmen im SW-Labor selbst auszuarbeiten. Die Differenz zwischen der realen Wahrnehmung und der Interpretati-on durch eine Fotografie, bzw. die Möglichkeit durch die Fotografie auf Qualitäten aufmerksam zu machen, wurde während der Aufnahmeübun-gen direkt erlebt. Ein Raum, der den Teilnehmern bekannt war und bisher als uninteressant galt, wurde durch die Umsetzung ins Foto plötzlich als

qualitätvoll empfunden.

Dirk Altenkirch

28_ SMAKH WS 2007/2008 Lehre

Lehre SMAKH WS 2007/2008 _29

Dirk AltenkirchBereits während seines Architektur-studiums an der Universität Karls-ruhe arbeitete Dirk Altenkirch als Fotograf und gründete ein eigenes Fotoatelier in Karlsruhe. Als Exkur-sionsfotograf machte er sich schon früh einen Namen an der Universi-tät. 1988 schrieb er sein Diplom bei Prof. Ottokar Uhl mit dem selbstge-wählten Thema: „Architekturfotogra-fie – Medium der Architekturvermitt-lung“. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Architektur- und Kunstfo-tografie. Seit dem Wintersemester 2007/08 hat er einen Lehrauftrag für Architekturfotografie an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Hochschule Karlsruhe. Zuvor lehrte er bereits an der an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe im Fach-bereich Medienkunst.

Die Bilder zu diesem Beitrag ent-standen alle im Rahmen der Lehr-veranstaltung Architekturfotografie und zeigen das Mensa-Gebäude der Hochschule Karlsruhe.

Fotografen:

Anne FischerBenjamin DietzBenjamin HaagChristopher VelzDidem AtikFangfang HuHilal Demir Jan BalzerJürgen GärtnerMeike LudwigRamona TruncaleStephanie SchemelYoussef NaquigYunhua Guo

9_ SMAKH WS 2007/2008 Lehre

Inhalte, Ziele und Methoden:

Architektur der GegenwartProf. Florian Burgstaller

Das Fach: Architektur der Gegenwart wird im 7. und 8. Semester des Diplomstudiums angeboten; im Masterstu-dium folgen, zusammengefasst im Modul Städtebau und Architekturtheorie, die Fächer Architektur der Gegenwart, Stadtbaugeschichte und Architekturtheorie in den Semes-tern 7 bis 9 aufeinander.

Inhalte und Bezüge: Die Fächergruppe bildet inhaltlich und strukturell die Fortsetzung der „Baugeschichte“ des 1. und 2. Semesters. Sie soll bekannt machen mit den Ent-wicklungen, Persönlichkeiten, Werken und Theorien, die die Baukunst im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert be-stimmen. Dabei werden immer auch Bezüge zu früheren Epochen der Architekturgeschichte hergestellt.

Interpretation: Die „klassische Moderne“ und ihre Ver-fechter Gropius, Mies van der Rohe und – mit Einschrän-kungen- Le Corbusier, haben das vergangene Jahrhundert gestalterisch und auch geistig-kulturell geprägt. Allein die Fülle der Bezeichnungen, u.a „Bauhausstil“, „Neue Sach-lichkeit“, „International Style“ weist auf die Komplexität des Themas hin. Die Moderne kann nicht als ein revolutionärer Bruch mit jeglichen Traditionen verstanden werden, viel-mehr ist sie eine Fortschreibung der klassischen Bauge-schichte.

Analyse anhand von Modellen: Villa/Scharoun gebaut von Katja Anger und Jan Balzer

Exkursion nach Oberitalien: Mailand

Lehre SMAKH WS 2007/2008 _10

Keine „Schubladen“: Entscheidend ist also auch bei der „Architektur der Gegenwart“ – wie schon in der „Bau-geschichte“ des Vordiplom- und Bachelorstudiums – wieder und in verstärktem Maße das Bewusstsein, dass Ge-schichte zum einen nicht statisch, nicht in kanonische Formen gegossen und handlich in „Schubladen“ abzulegen ist, sondern sich ständig verändert und im Fluss befindet und dass sie zum andern keinen stetigen Fortschritt darstellt.

Betrachtung im Kontext: Die Stadtbaugeschichte erweitert den Blick über das einzelne Bauwerk und die persön-liche Biografie hin zur kontextuellen Betrachtung eines Stadtorganismus als politisch, sozial, funktional und gestal-terisch komplexen System. Dabei werden die Überlagerung historischer Phasen und deren Spuren – als Schichten des kollektiven Bewusstseins - im heutigen Bild der Stadt erforscht.

Methoden: Die zwei bzw. drei Semester gliedern sich in eine Vorlesungsreihe und ein bzw. zwei Seminare, die von den Studierenden mit eigenen Referaten und schriftlichen Arbeiten gestaltet werden. Im derzeit laufenden Seminar „Bauten und Biografien“ bauen die Teilnehmer, basierend auf der theoretischen Analyse im Referat, ein berühmtes Gebäude im Modell nach. Die aus diesen Objekten entstehende Sammlung soll zukünftig in einer – kontinuierlich wachsenden - Dauerausstellung in der Modellwerkstatt präsentiert werden.

Exkursionen: Ergänzend zu den Lehrveranstaltungen findet jedes Semester eine Exkursion statt (zuletzt: Oberita-lien, Wien, Dresden/Prag). Bei der Auswahl der Reiseziele geht es weniger um aktuelle Highlights oder „angesagte“ Orte, sondern mehr um kulturelle Vielfalt und Dichte, auch abseits der ausgetretenen Architektur-Pilgerwege. Die „klassischen“ Ziele der (europäischen) Kunst- und Architekturgeschichte sollen in den nächsten Semestern im Vor-dergrund stehen: Stockholm (im SS 08), Rom (im WS 08/09), Madrid, Lissabon, Budapest, Istanbul, St. Petersburg, Kopenhagen, jeweils eingebunden in ihr regionales und kulturelles Umfeld.

Leistungsnachweis: Referat (i.d. Regel eine PP-Präsentation / Textfassung / Modell, 2er oder 3er Gruppen). Die Mitarbeit bei der Vorbereitung einer Exkursion (Zusammenstellen und Bearbeiten des Exkursionsführers, Erläuterun-gen zu Besichtigungsobjekten vor Ort usw.) kann als Prüfungsleistung für ein Semester angerechnet werden.

Florian Burgstaller

Exkursion nach Oberitalien: Vicenza

32_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

GartenStadt NeureutIdeen für KarlsruheDiplomarbeit Spätjahr 2007Prof. Günter Telian

Ja, das möchste:Eine Villa im Grünenmit großer Terrasse,vorn die Ostsee,hinten die Friedrichstraße;mit schöner Aussicht,ländlich - mondän,vom Badezimmer ist dieZugspitze zu sehn - aber abends zum Kinohast du´s nicht weit.[…] (Kurt Tucholsky 1927)

Grafi

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Der Begriff Gartenstadt ist geprägt von den sozialutopischen Garten-stadtentwürfen der Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts. Die gesellschaftspolitisch orientierte Grundidee wurde damals ergänzt durch eine, im Zeitalter der Indust-rialisierung nachvollziehbaren, ro-mantischen Sehnsucht nach dem Grün der freien Natur: Der eigene Garten, der direkte Be-zug zur Landschaft war städtebauli-che Grundprämisse.

Das Planungsareal befindet sich etwa 4 Kilometer nördlich der Karls-ruher City und umfasst eine ca. 15 Hektar große Fläche. Es liegt zwi-schen Neureuter Querallee im Sü-den, Unterfeldstraße im Westen, Teutschneureuter Straße im Norden und Spöcker Straße im Osten. Hauptverkehrsanknüpfungen sind die Neureuter Querallee, die Stadt-bahnlinien S1 und S11 und die Kirchfeldbrücke für Fußgänger und Radfahrer.

Die Diplomarbeit zielt auf eine Wei-terentwicklung der Gartenstadtidee anhand von Interpretation und Ab-leitung auf die soziokulturelle Ge-sellschaftsstruktur der Gegenwart: Schwerpunkt ist die Begrifflichkeit „Stadt“, eine Stadt oder ein Quar-tier, in dem der Garten, das Grün, der Park, der Bezug zur Landschaft eine wichtige und strukturierende Rolle spielt. Ein Quartier für alle Generationen, kinderfreundlich, ver-kehrsberuhigt.

Idee Aufgabe Lage

Grafi

k:Bab

ak F

aghir

i

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _33

34_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

GartenStadt Neureut3 Entwürfe von Diplomanden der Hochschule

Neue WegeBabak Faghiri

Grüne WelleCarolin Herzog

LebensRaumCorinna Gutri

Neue Wege

von Babak Faghiri

Entwurfsmotto: Babak Faghiri stellt seinem Entwurf das Motto „Neue Wege gehen“ voran. Diese schrei-tet er auch metaphorisch unter Einbeziehung sozialpolitischer, zwi-schenmenschlicher Grundaspekte ab.

Zielsetzung: Das Ziel individuelles Wohnen in der Gemeinschaft zu er-reichen wird sichtbares Leitthema der Konzeption.

Quartierbildung: Ein transparen-ter Rahmen aus Mehrfamilienhäu-

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _35

sern fasst die lebendig und sehr maßstäblich entwickelten Wohn-gruppen zu einem deutlich ablesba-ren neuen Quartier zusammen.

Raum: Dabei werden die Raum-fluchten des südlich angrenzenden Neureuter Zentrums konsequent fortgesetzt, Wege- und Freiraumbe-züge weiter entwickelt.

Grüne Vernetzung: Private Gärten und öffentlicher Grünzug sind ver-netzt und bilden ein starkes grünes Gerüst.

Zentrum: Das Quartierszentrum ist in Verbindung mit der Stadtbahnhal-testelle als Verknüpfungspunkt zu den angrenzenden Stadtteilen rich-tig platziert.

Gliederung: Das „grüne Dreieck“ ist eine angenehm gliedernde Grün-fläche zwischen der neuen Garten-stadt und dem Gewerbestreifen an der Linkenheimer Landstraße.

Fazit: Ein eigenständiger und ein-prägsamer Entwurf, der das Thema Gartenstadt zeitgemäß interpretiert.

36_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

Grüne Welle

von Carolin Herzog

Entwurfsmotto: Carolin Herzog leitet Ihre Idee „Grüne Welle“ aus ihrer netzartigen Entwurfsstruktu-rierung ab, die sie konsequent aus städtebaulichen Bezügen ableitet und modifiziert.

Wohnungsbau: Bis ins Detail sorg-fältig entwickelt bietet dieser Ent-wurf eine Vielzahl an Wohnungs-bau-Typologien. Erstaunlich dabei die städtebauliche Disziplin, mit der dieses vielseitige Angebot gelingt.

Raum: Die interessant geformten

und gut proportionierten Baublöcke bilden abwechslungsreiche Stra-ßen- und Platzräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Die schön ge-stalteten Blockinnenbereiche laden zum Verweilen ein. Blocköffnungen schaffen Transparenz und vernet-zen die Baubereiche untereinander.

Zentrum: Das Quartierszentrum ist sinnvoll mit der neuen Stadtbahn-haltestelle verknüpft. In Verbindung mit der Kirchfeldbrücke ist es ein interessanter Dreh- und Angelpunkt

zu den angrenzenden Stadtteilen und zum bestehenden südlich gele-genen Neureuter Zentrum.

Grün: Der öffentliche Grünzug ist zu einem attraktiven und identitäts-stiftenden Park entwickelt mit einem sinnvollen Angebot an Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten.

Fazit: Ein engagierter Entwurf, der den städtebaulichen Ausgleich zu dem heterogenen Stadtumfeld sucht und konsequent umsetzt.

LebensRaum

von Corinna Gutri

Entwurfsmotto: Corinna Gutri sieht es als Aufgabe der Stadtplaner, räumliche Strukturen anzubieten, in denen die Menschen mit eigener Phantasie und Kraft städtisches Le-ben aufbauen. Konsequent entwi-ckelt sie in diesem Sinne eine klare Struktur, die in der Nutzung eine hohe Flexibilität verspricht.

Raumstruktur: Das kompakte und deutlich begrenzte Quartier entwi-ckelt sich in Fortsetzung des Neu-reuter Zentrums. Das „grüne Rück-

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _37

rat“ bildet dabei die großzügige freiräumliche Verknüpfung.

Wege: Vorhandene Wegeführun-gen werden selbstverständlich und unverkrampft aufgegriffen. Die Ver-lagerung des Hallenbades in das „grüne Dreieck“ ist besonders in Verbindung mit der neuen Haltestel-le eine gute Idee.

Block: Blockrandbebauung bie-tet angenehm dimensionierte, ge-schützte private und halbprivate grüne Innenbereichen. Ein breites

Spektrum von individuellen städ-tischen Reihenhäusern mit unter-schiedlichen Wohnungstypen weist auf die hohe Flexibilität des Konzep-tes hin, das bis zur Erarbeitung ei-ner Realisierungsstrategie sorgfältig bearbeitet ist.

Fazit: Mit einem starken städtebau-liche Gerüst, eigeteilt in wirtschaftli-che und gut dimensionierte Flächen, schafft Corinna Gutri die Vorausset-zung für individuelle „Füllungen“ und somit Raum für individuelles Leben.

3_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

Stadtbibliothek in Mannheim

Diplomarbeit Spätjahr 2007

Prof. Andreas Meissner

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _4

Das Thema für die Diplomarbeit Hochbau im Spätjahr 2007 war der Neubau der Stadtbibliothek in Mannheim. Zwei

Standorte standen zur Auswahl: als Ersatz für das Parkhaus in N2 konnte in absolut zentraler Lage unmittelbar ne-

ben dem Stadthaus N1 und in direkter Nähe zum Paradeplatz ein Bibliotheksneubau entwickelt werden. Ein weiterer

möglicher Standort ist ein Areal am alten Messplatz, unmittelbar am Neckar und an der Kurpfalzbrücke gelegen. Hier

bildet das Gebäude den Brückenkopf zur Neckarstadt und den Endpunkt der vom Schloss kommenden Nordsüdach-

se. Als Basis diente eine städtebauliche Planung des Architekturbüros AJJMA.

Ziel der Aufgabenstellung war es, eine Konzeption für einen Bibliotheksneubau zu entwickeln, der die Bedeutung

der Stadtbibliothek nach außen spiegelt, als attraktiver Stadtbaustein die Qualität des jeweiligen Standortes stärkt

und ein anregendes, vielfältig nutzbares Raumgefüge für die derzeit auf mehrere Standorte verteilten Bibliotheksteile

erzeugt. Das ca. 5.500 Quadratmeter Nutzfläche umfassende Raumprogramm konnte um zusätzliche Nutzungen

erweitert werden.

Eine Auswahl der insgesamt 17 Arbeiten wurde in Mannheim im Stadthaus N1, dem derzeitigen Hauptsitz der Stadt-

bibliothek gezeigt und ist dort wie auch in der Presse auf große Resonanz gestoßen.

Mit großem Interesse verfolgte Oberbürgermeister Dr. Kurz, der Bildungsausschuss der Stadt Mannheim, die Biblio-

theksmitarbeiter, der Mannheimer Bürgerverein und verschiedene Mitglieder der Stadtverwaltung die Vorstellung der

Ergebnisse. Einigkeit herrschte in der Neckarstadt, dass die Diplomarbeiten dem Projekt Bibliothek einen wesentli-

chen Schub verliehen haben.

Beispielhaft für das entstandene Spektrum stellen wir einige Arbeiten auf den folgenden Seiten kurz vor.

5_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

Ruhige, mit Naturstein bekleidete Fassadenflächen stehen im Kontrast zu großformatigen, präzise gesetzten

Öffnungen, die Bezug sowohl auf den Stadtraum als auch auf die Bibliotheksnutzungen nehmen.

Durch diese Ordnung entsteht ein klarer, signifikanter und als öffentlicher Bau identifizierbarer Baukörper.

Der sparsam, aber gezielt möbliert Platz setzt sich folgerichtig in einer zentralen Halle fort, von der aus alle Funkti-

onen unmittelbar erreichbar sind.

Martin Walter Standort N2

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _6

Ein skulptural entwickelter Baukörper, der geschickt zwischen den sehr verschiedenen Gebäudehöhen der Nach-barbebauung vermittelt und als weit sichtbares Zeichen das Umfeld bestimmt, wird aus zwei im Wesentlichen ge-schlossenen und einem dazwischen liegenden, die Erschließungselemente aufnehmenden verglasten und sich nach Außen öffnenden Gebäudeteil gebildet. Die Dialektik zwischen Offenheit und Geschlossenheit, zwischen einer auf Events abzielenden und einer der Innerlichkeit verpflichteten Bibliothekskultur, wird hier thematisiert und zum ge-staltprägenden Element entwickelt.

Anne Burger Standort Neckarufer

7_ SMAKH WS 2007/2008 Diplomarbeit

Die im städtebaulichen Konzept des Architekturbüros AJJMA für diesen Ort vorgesehene Kubatur wird weitgehend übernommen. Vertikale Grünräume verknüpfen Außen und Innen, schaffen Verbindungen über die Etagen und prägen das Bibliotheksmilieu. Eine mehrschichtige und bedruckte Fassade lässt Ein- und Ausblicke in unterschiedlichem Umfang zu und gibt dem Gebäude ein eigenständiges Gesicht mit hohem Wiedererkennungswert.

Susanne Kern Standort Neckarufer

Diplomarbeit SMAKH WS 2007/2008 _8

Aus dem Spiel mit der Überlagerung zweier winkelförmiger Baukörper entsteht eine, auf den heterogenen Stadtraum

bezogene und diesen akzentuierende, einprägsame Skulptur mit höchst dynamischen Wegen und Raumerlebnis-

sen, wechselndem Lichtspiel und spannenden Ein-, Aus- und Durchblicken.

Die komplexe räumliche Struktur ermöglicht sinnfällige funktionale Abläufe und wird souverän zu einem im doppelten

Wortsinn „tragfähigen“ Konzept ausgearbeitet.

Maria Knott Standort Neckarufer

44_ SMAKH WS 2007/2008 Praxis

Besuch bei:Dolf Schnebli

Das Thema „Praxissemester“ ist auch an unserer Hochschule momentan in

aller Munde. Im Zuge der Systemumstellung Bachelor/ Master wird überlegt,

dass Praxissemester abzuschaffen. Diese Diskussion veranlasste uns dazu,

einen Praxisbericht in SMAKH zu veröffentlichen.

Eine interessante Kandidatin fand sich schnell. Mona Madina hat ein Jahr

bei Dolf Schnebli in seinem Züricher Büro SAM mitgearbeitet. Die Möglich-

keit einen so großen Architekten unserer Zeit persönlich kennen zu lernen

wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Professor Adrianowytsch stellte den Kontakt zu Mona her und ganz spontan

lud Dolf Schnebli uns zu einem Besuch in sein Büro ein. Bewaffnet mit Auf-

nahmegerät und einem langen Fragebogen machten wir uns auf den Weg

nach Zürich. Die Adresse führte uns dann in ein Industriegebiet im Züricher

Norden:

Das Ziel-Gebäude entsprach allerdings nicht unbedingt den gängigen Vor-

stellungen einer „Architekten-Behausung“. Man könnte vielleicht sagen, es

ist geprägt vom Charme einer Industrieromanik zweite Hälfte vergangenes

Jahrhundert… Da machte das, was sich hinter der Büroeingangstür verbarg

schon ungleich mehr Eindruck auf uns:

In einem großzügigen Loft mit hellen, freundlichen Räumen wurden wir herz-

lich empfangen. Nach einer ausgiebigen Büroführung, so manchem netten

Plausch auf den Bürofluren, nahmen sich Dolf Schnebli und Mona Madina

die Zeit für ein sehr angenehmes, interessantes Gespräch mit uns.

Praxis SMAKH WS 2007/2008 _45

Das Büro SAM:SMAKH: SAM hat etwa 40 Mitarbeiter, wie ist da die berufliche Struktur?

SCHNEBLI: Es gibt Architekten, Bauzeichner und Praktikanten, aber auch Studenten und Lehrlinge. Der Stellenwert der Lehrlinge ist in der Schweiz sehr hoch, sie haben hier eine sehr gute Schule. Ich finde es wichtig, dass sich Jung und Alt miteinander auseinandersetzen, der Erfahrungsaustausch ist sehr lehrreich.

SMAKH: Gibt es Projektgruppen oder eher Gruppen nach Leistungsphasen?

SCHNEBLI: Wir haben in unserem Büro so genannte Kojen. Das sind räumlich abgegrenzte Bereiche, in denen die verschiedenen Projekte in der Grup-pe bearbeitet werden. Diese Projektgruppen bestehen aus Projektleiter und Projektteam. Es gibt auch Spezialisten, die zwischen den Teams wechseln. Ich finde, man muss nicht alles können, jeder macht hier das, was er kann.

SMAKH: Wie sind die Hierarchien bei SAM eher steil oder eher flach?

SCHNEBLI: Alle arbeiten hier Hand in Hand. Hierarchien sind nicht so wichtig, wichtig ist der Erfahrungsaustausch, dass man miteinander redet und die Arbeit Spaß macht: Arbeit ist etwas Positives! Darum arbeite ich auch immer noch als Architekt. Ich möchte meine Erfahrungen noch so lange wie mög-lich an die Jungen weitergeben. Wenn ich Zahnarzt wäre, wäre ich schon im Ruhestand: Da wären meine Hände nicht mehr ruhig genug.

SMAKH: Sie haben ein sehr großes Spektrum an Projektaufgaben: Wie kommen Sie an diese Aufträge?

SCHNEBLI: Die meisten Aufträge bekommen wir durch Wettbewerbe, sowohl eingeladene wie auch anonyme. Die Eingeladenen sind natürlich Erfolg ver-sprechender. Anonyme Wettbewerbe sind für mich Weiterentwicklung und Schule. Ich sehe sie aber auch als eine Art von Sport, den jeder Architekt betreiben sollte: Der Wettbewerb ist für den Architekten die beste Übung.

SMAKH: Wie sind die Entwurfsmethoden im Büro?

SCHNEBLI: Wir entwerfen hier klassisch konventionell mit Skizze und Modell. Ich selbst beherrsche das CAD nicht, ich kann aber gut mit Leuten zusam-menarbeiten, die mit CAD arbeiten. CAD ist für mich nur ein Werkzeug. Ich hinterfrage, ob man mit dem CAD räumlich arbeiten kann: CAD simuliert das dreidimensionale Sehen und bleibt zweidimensional.

Ich finde es essentiell, dass man in der Lage ist, eine räumli-che Vorstellung über Grundriss und Schnitt zu erlangen. Das Ge-fühl für Dimensionen bestimmt maßgeblich den Entwurf: Maßstä-be und Proportionen lassen sich am besten über ein Modell prüfen. An Modellen kann man so viele Dinge herausarbeiten: Farben, Materialien... Ich prüfe die Lichtwirkung zum Beispiel lieber am Modell, als mich auf die Aussage des Luxwertes zu verlassen, das ist für mich nur eine Zahl. Das Modell kann die durch das Licht erzeugte Stimmung wiedergeben. Wir bau-en Modelle in unterschiedlichen Maßstäben, von ganz klein bis ganz groß, in unterschiedlichen Materialien: beispielsweise Plastilin, Styropor, Pappe.

Industrieromantik 20.Jahrhundert:

Hinter dieser Büroeingangstüre...

...verbirgt sich ein großzügiges Loft

...mit vielen Annehmlichkeiten.

SMAKH: Welche Rolle spielt für Sie die städtebauliche Einbindung für Einzel-bauten? Welche Rolle spielt die Konstruktion?

SCHNEBLI: Konstruktion und Städtebau kann man nicht trennen, man muss es immer in Zusammenhang sehen: Die städtebauliche Komponente ist im-mer ein Teil vom Ganzen. Der Bauherr hat meist nur wenig Interesse daran. Ich sehe es eher als eine Pflicht gegen uns selbst oder gegen die Stadt, den Städtebau nicht außer Acht zu lassen.

Bei der Konstruktion ist es etwas anderes: Ich bin überzeugt, dass die Funk-tion nicht in erster Linie die Gestalt bestimmt. Die Konstruktion muss brauch-bar sein. Da bin ich einigen zeitgenössischen Architekten gegenüber kritisch eingestellt: Ich verstehe es manchmal nicht, warum etwas beispielsweise schön sein soll, nur weil es krumm ist.Prinzipiell denke ich, kann man als Architekt mit seinen Bauwerken eine ei-gene Welt herausarbeiten. Das ist doch so schön am Beruf des Architek-ten…

Der Architekt in der Schweiz:SMAKH: In Deutschland gibt es strenge Regeln zum Berufsbild Architekt: Architektenkammer und Architektengesetz setzen einen strikten Rahmen, wer sich Architekt oder Freier Architekt nennen darf. In der Schweiz ist der Titel Architekt keineswegs geschützt. Die Anforderungen an die Berufsaus-übung sind nicht einheitlich geregelt.

Wie sehen Sie diese Tatsache? Ist das für Sie eher problematisch? Wie ist die Entwicklung, gibt es hier Tendenzen zur Änderung, beispielsweise in Bezug auf Wettbewerbe?

SCHNEBLI: Ich finde es gut, dass diese Regelung so frei ist. Es gibt in der Schweiz eine ganze Menge sehr guter Architekten, die nicht studiert haben. Wir haben aber inzwischen auch eine Art Register mit bestimmten Aufnah-mebedingungen. Die Berechtigung zur Wettbewerbsteilnahme richtet sich manchmal nach der Zugehörigkeit im Register.

Ich sehe das aber eher kritisch: Ich bin dafür, dass jeder an Wettbewerben teilnehmen können soll. Ich finde, man sollte im Gegensatz dazu erst im Register aufgenommen werden, wenn man an mindestens 5 Wettbewerben teilgenommen hat. Letztlich qualifiziert man sich doch durch seine Arbeit und nicht durch einen Titel. Das Register ist für mich eher keine Verbesserung.Bei meinem Studium in Harvard haben die Studenten an den Bachelor meist noch den Master drangehängt, weil sie sowieso schon dabei waren…. Ich denke hingegen nicht, dass die Leute, je länger sie in der Schule sind, umso besser werden.

SMAKH: Wie kann man sich das konkret vorstellen, wer nennt sich denn dann üblicherweise „Architekt“?

SCHNEBLI: Das Spektrum der Architekten ist sehr groß. Es gibt sehr viele Leistungen, die ein Architekt erbringen kann, ohne dass er ein Entwerfer ist. Es gibt auch Architekten, die beim Staat angestellt sind.

SMAKH: Wie steht man in der Schweiz generell zur Baukultur und Architektur, welche Rolle spielen hier die Architekten: Wie sehen Sie den Stellenwert in der Gesellschaft und in der öffentlichen und medialen Diskussion?

46_ SMAKH WS 2007/2008 Praxis

Besprechungszimmer.

Büroflure.

Dolf Schnebli und Mona Madina...

... nahmen sich Zeit für uns.

SCHNEBLI: Heutzutage ist es auch hier Mode, Stararchitekten zu haben. Das kommt auch durch die Macht der Medien. Die Menschen leben in zwei Wel-ten: Die eine Welt ist die Reale mit den Menschen um uns herum, die an-dere ist die Welt der Hochglanzmagazine: schöne Männer, schöne Frauen, Urlaub, es ist alles schön…

SMAKH: Wie ist das Leistungsbild der Architekten in der Schweiz: Auch LPF 1-9, oder wird ein Teil auch durch Bauingenieure oder Bauträger abge-deckt?

SCHNEBLI: Es geht nicht mehr ohne Bauträger, auf Generalunternehmer kann nicht mehr verzichtet werden. Man muss allerdings schauen, dass man das bekommt, was man wirklich will.

Das PraktikumSMAKH: Sie haben in Ihrem Büro regelmäßig Praktikanten. Wie bewirbt man sich denn am besten?

SCHNEBLI: Mit E-mails kann ich persönlich gar nichts anfangen. Ich habe das umgeleitet, dass sie gar nicht mehr persönlich zu mir kommen. Mir ist es lieber, wenn die Leute mir auf konventionellem Weg schreiben: Am besten mit Auszügen, was sie in der Schule gemacht haben. Ich will sehen, was die Leute gemacht haben und wissen, was sie am besten können, für was sie sich interessieren und was sie am liebsten machen.

SMAKH: Hatten Sie schon einmal einen Praktikanten von der Hochschule Karlsruhe? Würden Sie wieder einen nehmen?

SCHNEBLI: Von Ihrer Hochschule hatte ich noch niemanden. Wenn aber wie-der Leute zu mir in die Schweiz kommen, die so gut sind wie Mona, nehme ich die auf jeden Fall. Aber sie müssen gut sein.

SMAKH: Kennen Sie eigentlich Karlsruhe?

SCHNEBLI: Ja natürlich: Ich war damals im Preisgericht der L-Bank. Das hat dann die Gesine Weinmiller gewonnen. Ich hoffe, das ist schön geworden.

SMAKH: Sind die Praktikanten gut einzusetzen in der Arbeit im Büro? Gibt es spezielle Arbeitsfelder/Einsatzbereiche für Praktikanten?

SCHNEBLI: Die Praktikanten haben bei uns die Möglichkeit in verschiedenen Projektgruppen und verschiedenen Leistungsphasen zu arbeiten – je nach Eignung. Jeder macht das, was er am besten kann. Man merkt im Team manchmal gar nicht, dass einer ein Praktikant ist. Die Praktikanten sind fest im Team integriert.

SMAKH: Sind sie Praktikanten von Seiten der Hochschulen gut vorbereitet für die Arbeit in der Praxis?

SCHNEBLI: Das ist schwierig zu sagen, das kommt darauf an. Es gibt so viele Schulen und jede Schule sagt, unsere Schule ist eine der besten Schulen. Ich glaube, es gibt keine beste Schule, es gibt nur Schulen, wo man sieht, dass alle die dort sind, sowohl die Professoren als auch die Schüler, versu-

Praxis SMAKH WS 2007/2008 _47

Optimale Arbeitsbedingungen.

Über viele Modelle ...

...werden Entwürfe ausgearbeitet...

...und inszeniert.

chen, das Beste zu machen und mit Freude daran arbeiten.

Schulen haben heutzutage immer mehr die Tendenz, akademisch zu wer-den: Auf einmal werden da Sachen erfunden, die sehr ernst genommen wer-den... Das sehe ich sehr kritisch.

SMAKH: Wie sehen Sie die Rolle des Praktikums im Architekturstudium?

SCHNEBLI: Die Praxis ist sehr wichtig. Es muss nicht immer als Praxissemes-ter organisiert sein. Die jungen Leute müssen sich einfach selbst aussuchen, wo sie hingehen. Es kann beispielsweise auch sehr hilfreich sein, wenn man ein halbes Jahr auf eine Baustelle geht.

Die Praktikantin persönlich:SMAKH: Was hat dich dazu bewogen in die Schweiz, nach Zürich zu gehen? Wie hast du dich für dieses Büro entschieden?

MONA: Den Bezug nach Zürich hatte ich bereits durch eine Freundin. Mir gefällt die Stadt sehr gut, es herrscht eine tolle Atmosphäre, sehr kosmopo-litisch und metropolisch. Die Kunst-, Musik-, Galerieszene ist äußerst inter-essant.

MONA: SAM und Dolf Schnebli kenne ich durch die Architektur-Vorlesungen bei Prof. Meissner: Seine Arbeiten haben mir sehr gut gefallen, ich war be-eindruckt, wie gekonnt Dolf Raumwirkung durch Lichteinfälle erzeugt.

SMAKH: Wie hast du dich bei SAM beworben.

MONA: Ich habe einfach bei SAM angerufen. Ich bekam dann einen Termin zum Vorstellungsgespräch bei der Personalbeauftragten.

Ich hatte eine Mappe mit Unterlagen dabei. Darin waren hauptsächlich aus-gewählte Originalarbeiten aus dem 1. und 3. Semester, auch Freihandskiz-zen. Die Mappe wurde mit Interesse angeschaut, die Leute sind hier alle sehr ehrlich. Die Personalbeauftragte stellte mich im Laufe des Gesprächs auch den Chefs persönlich vor.

Kurz darauf meldete SAM sich auch schon bei mir zurück, sie würden mich gerne anstellen. Sie gaben mir aber noch eine Woche Bedenkzeit, mit der Entscheidung sollte ich mir vollkommen sicher sein.

Ihre Arbeit bei SAM:SMAKH: An welchen Projekten arbeitest Du? Welche Leistungsphasen bear-beitest du?

MONA: Momentan mache ich einen Wettbewerb zusammen mit Dolf. Ich habe ganz verschiedene Projekte kennen gelernt. Ich arbeite hauptsächlich in Leistungsphase 1-4. Schön war, dass ich viele Wettbewerbe mitmachen durfte.

SMAKH: In welchen Maßstäben arbeitest du?

MONA: Bedingt durch die Aufgaben, die ich bearbeitete, kann man sagen, es war maximal 1:100…

48_ SMAKH WS 2007/2008 Praxis

HInter dieser Wand...

verbergen sich die Kojen...

Hier hat Mona Madina...

...ihren Arbeitsplatz.

SMAKH: Mit welchen Programmen arbeitest du?

MONA: Wir haben hier die ganze Bandbreite an Computerprogrammen: Bei-spielsweise Vector Works, mit dem wir hier auch die Pläne montieren.

Die Lehrlinge arbeiten teilweise auch mit AutoCad. Grafikprogamme werden viel eingesetzt, wir arbeiten mit InDesign, Photoshop, Illustrator, SektchUp. Und natürlich die Office Programme.

SMAKH: Im CAD, arbeitet Ihr da eher im 2D Bereich oder auch mal 3D?

MONA: Im CAD arbeiten wir hauptsächlich im 2D-Bereich. Anstatt 3D bau-en wir dann lieber mal ein Modell und machen schöne Modellfotos, die wir nachbearbeiten.

SMAKH: Gibt es einen Praktikantenbetreuer?

MONA: Eigentlich nicht direkt, eine Personalbeauftragte kümmert sich um un-sere Angelegenheiten.

Die Stadt ZürichSMAKH: Wie ist die Wohnungssituation in Zürich?

MONA: Es war sehr schwierig, eine Wohnung zu finden. Ich war teilweise bei Sammelterminen mit ca. 40 weiteren Personen. Die Mieten sind leider auch sehr hoch hier.

SMAKH: Wie wohnst Du persönlich?

MONA: Ich wohne in einer 3-er-WG im Zentrum von Zürich, an einer Kreu-zung. Ich sage immer „im kleinsten Haus Zürichs“. Ich bewohne dort eine „Kammer“ mit Dachterrasse und zahle 750,00 SFR dafür.

SMAKH: Wie sind die Lebenshaltungskosten in Zürich?

MONA: Leider sehr hoch!

SMAKH: Lassen sich diese mit dem Praktikantengehalt vereinbaren?

MONA: Das geht, die Bezahlung hier ist gut und es reicht, um hier zu leben.

SMAKH: Wie ist das „Lebensgefühl“ in Zürich?

MONA: Ich würde sagen sehr, sehr gut.

SMAKH: Was kannst du uns sonst zu Zürich als Stadt sagen? Was wird ge-boten in den Bereichen Kultur, Freizeit oder Sport?

MONA: Zürich bietet viel. Man muss einfach in Kauf nehmen, dann mal weni-ger zu schlafen. Ich kenne auch schon viele Leute. Am ersten Abend bin ich beispielsweise durch Zufall auf eine Galerieparty gestoßen und habe dort Leute kennen gelernt, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe.

SMAKH: Hast du Kontakt zu Studenten der ETH, möglicherweise arbeiten ja welche hier im Büro?

Praxis SMAKH WS 2007/2008 _49

Produktkataloge...

...Materialsammlung.

Eine Bauzeichnerarbeit.

Plangrafik.

MONA: Ja natürlich. Ich habe mir auch schon abends mal Vorlesungen an der ETH angehört. Die ETH ist sehr beeindruckend, besonders, dass die Studenten dort viel öfter vor Ort sind und direkt an der ETH arbeiten. Das wirkt sich auf die ganze Atmosphäre dort aus, man spürt den “Geist“ der Hochschule...

SMAKH: Hast du das Gefühl, die Arbeit bei SAM hat dir neue Impulse für dei-ne Arbeit und dein Studium gegeben?

MONA: Ja! Ich konnte von Anfang an vieI mit Dolf Schnebli zusammenarbei-ten. Das war natürlich ein ganz besonderer Glücksfall für mich. Ich habe viel gelernt. Ich werde dadurch sehr viel für mich mitnehmen!

SMAKH: Wie wir sehen, bist du sehr gerne hier im Büro! Was kannst du uns noch zu SAM berichten?

MONA: Ja wirklich, ich arbeite gerne hier. Das beeindruckende in dem Büro ist, dass Jung und Alt so toll zusammenarbeiten. Die Altersspanne geht von 15 – 80 Jahren und es funktioniert sehr gut. Es sind immer ca. 3 Praktikanten da. Die Arbeitszeit liegt natürlich über der 40 Stunden-Woche, aber die Über-stunden werden erfasst und können als Freizeit genommen werden, wenn die Projektlage es erlaubt.

Mir gefällt es so gut hier, ich habe mir überlegt, in Zürich an der ETH weiter-zustudieren, das funktioniert aber leider durch die Umstellung auf Bachelor/Master nicht.

Dass es mir hier so gut gefällt, dafür musste ich allerdings auch etwas tun: Eigenengagement ist hier sehr wichtig, man muss sich selber einbringen. Die Kontakte fliegen einem am Anfang nicht zu. Da war es natürlich gut, dass ich ein ganzes Jahr da war, da hat man Zeit, Anschluss zu finden.

SMAKH: Deine Zeit in Zürich ist jetzt ja bald vorbei, freust du dich denn wieder auf das Studium in Karlsruhe?

MONA: Generell schon, aber irgendwie habe ich auch einige Bedenken. Wenn man mal andere Verhältnisse gesehen hat, gibt es da natürlich Dinge, die einem plötzlich noch unangenehmer auffallen.

Die räumliche Situation, die wir gerade in der Daimlerstraße haben, finde ich relativ abschreckend. Alles so beengt in dem Gebäude. Wir haben zu wenige Übungsräume, können also nicht direkt an der Hochschule arbeiten. Auch das Arbeiten am Wochenende und abends ist an der Hochschule nicht möglich. Jeder rennt nach der Vorlesung gezwungenermaßen sofort heim.

Es kann keine tolle Atmosphäre entstehen und ich denke, das ist gerade für Architektur sehr wichtig. Wenn man dann auch noch Studiengebühr zahlen muss, ist das bitter.

SMAKH: Wir geben alles, so viel für euch Studenten zu bewirken, wie wir können :) Da ist es natürlich wichtig, Feedbacks zu bekommen…

Protokoll: Alke Hickel und Martina Ruff

50_ SMAKH WS 2007/2008 Praxis

Zum Abschluss der Führung...

...gab es Kaffee...

...und an dieser Tafel...

...Mittagessen mit Monas Kollegen.

Dolf Schnebli geboren am 27. Dezember 1928 in Baden (Aargau), studierte Architektur an der ETH Zürich. Nach Wanderjahren und Aufenthalten als Architekt in Paris, Zürich, Mülhausen, Venedig, New York, Boston, Zürich, Agno, St. Louis, Boston kam er 1952 wieder nach Zürich.

1952 lernte er durch den Besuch der Sommerschule der Congrès International d‘Architecture Moderne (CIAM) in Venedig die italienischen Architekten Ernesto Rogers, Franco Albini, Ignazio Gardella, Carlo Scarpa und Bruno Zevi kennen.

An der Harvard Graduate School of Design studierte er bei Josep Lluís Sert und unterrichtete anschliessend zusam-men mit Naum Gabo und Serge Chermayeff.

Im Büro von Walter Gropius arbeitete er u.a. mit den Harvard-Professoren Sigfried Giedion und Werner Max Moser zusammen. Durch die Möglichkeit eines Reisestipendiums der Harvard University beschäftigt er sich mit Stadtgrün-dungen des Altertums und reiste deshalb über den Landweg von Venedig nach Indien.

1958 eröffnete Schnebli ein eigenes Atelier in Agno. Sein erstes grosses Bauwerk ist das Gymnasium in Locarno (Ginnasio cantonale); es folgen zahlreiche Schul- und Universitätsbauten.

1965 übernahm er eine Gastdozentur zunächst in St. Louis, später in Boston und Berkeley und ab 1969 an der ETH Zürich. Schnebli erhielt 1971 erhielt er einen Ruf an die ETH Zürich. Auf seine Initiative hin wurde Aldo Rossi 1972 Professor an der ETHZ. Zahlreiche, bekannte Architekten wie beispielsweise Mario Campi, Fabio Reinhart, Bruno Reichlin, Jaques Herzog, Pierre de Meuron, Marcel Meili und Arthur Rüegg wurden von ihm ausgebildet. 1994 wurde er emeritiert.

Während seiner Tätigkeit als selbstständiger Architekt, u.a. mit Flora Ruchat-Roncati, entstanden gültige Werke zeit-genössischer Architektur im In- und Ausland. Architektur und Städtebau der Schweiz ist wesentlich durch das Schaf-fen von Dolf Schnebli beeinflusst worden.

Schnebli ist auch Ehrenmitglied des Bund Deutscher Architekten.

Praxis SMAKH WS 2007/2008 _51

52_ SMAKH WS 2007/2008 Curriculum Vitae

Curriculum Vitae

Günter Mader, geboren 1950, studierte an der Universität Karlsruhe und di-plomierte 1976 am Institut für Landschaft und Garten bei Gunnar Martins-son.

Günter Mader ist seit 1983 als freier Architekt bei der Architektenkammer BDWG eingetragen und arbeitet als Architekt und Gartenarchitekt mit Pro-jekten in ganz Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien. Ei-nige seiner Projekte wurden in Fachzeitschriften und Publikumszeitschriften wie „Häuser“ veröffentlicht.

Von 1995 - 2000 war Günter Mader Lehrbeauftragter für Geschichte der Gartenkunst an der Fachhochschule in Nürtingen. Er war Gastdozent an der Zürcher Hochschule Wädenswil, der Gartenfachschule Uetikon und der Akademie für Landschaftsbau in Weihenstephan.

Seit 1998 ist Mader Lehrbeauftragter für Freiraumplanung an der Fachhoch-schule Karlsruhe. Seit fünf Jahren bietet er, in Kooperation mit Städten und Gemeinden, in jedem Semester grünplanerische Ideenwettbewerbe an. Es geht dabei um Platz- und Hofgestaltungen, Straßenräume und Kurparks. Bei den Ideenwettbewerben werden, zur Freude der Studenten, regelmäßig Preisgelder zwischen 2000 und 3000 Euro ausgeschüttet. Die von Günter Mader betreuten Wettbewerbe stoßen auf große Resonanz bei den Gemein-den. Man ist sehr interessiert an den Arbeiten unserer Studenten und Bad Herrenalb zum Beispiel schreibt im SS 08 nun schon zum vierten Mal einen Wettbewerb aus. Für die Studenten ist es, neben dem finanziellen Anreiz, eine wunderbare Möglichkeit sich an realistischen Planungsaufgaben zu üben und ihre Ideen vor den Bauämtern und Gemeinderatsgremien zu prä-sentieren.

Günter Mader

Curriculum Vitae SMAKH WS 2007/2008 _53

Günter Mader ist durch zahlreiche Publikationen zu den Themen Archi-tektur, Städtebau, Garten und Land-schaft bekannt. Er schrieb schon als Student regelmäßig in „Bauwelt“ und „Stadtbauwelt“. Heute blickt er auf mehr als 300 Fachzeitschriften-artikel und acht Fachbücher zurück. Einige seiner Bücher wurden ins Ita-lienische, Französische, Englische und Chinesische übersetzt und erhielten Buchpreise. Wir haben nebenstehend einige der Titel für SMAKH zusammengestellt:

Nach einer Monographie über Gar-tenkunst in Italien und einem Folge-band über Gartenkunst in England erschien 1995 als drittes Buch bei DVA der Titel „Bäume – Gestal-tungsmittel in Garten-, Landschaft und Städtebau“. 1999 erschien „Gartenkunst des 20.Jahrhunderts – Garten- und Landschaftsarchitektur in Deutschland“, 2006 „Geschichte der Gartenkunst – Streifzüge durch vier Jahrtausende“.

2004 publizierte DVA das Buch „Frei-raumplanung“ und der Erfolg dieses Buches führte dazu, daß Günter Mader von DVA mit einer Buchreihe zu Einzelthemen der Garten- und Landschaftsarchitektur beauftragt wurde. In dieser Reihe sind nun be-reits der Titel „Zäune und Tore“ und der Titel „Mauern – Elemente der Garten- und Landschaftsarchitek-tur“ erschienen. Im März 2009 soll „Bodenbeläge im Freiraum“ folgen. Die Buchreihe wird gemeinsam mit Dipl.Ing. (FH) Elke Zimmermann be-arbeitet.

Die Bücher sind alle in der Landes-bibliothek, Unibibliothek und zum Teil auch in unserer Studiengangs-bibliothek verfügbar.

Günter Mader

ISBN 3-421-03086-3

ISBN 978-3-421-03448-9

ISBN 978-3-421-03534-2

ISBN 978-3-421-03620-9

54_ SMAKH WS 2007/2008 Vita

Prof. Susanne Dürr:„Wer bin ich, was will ich?“

Motivationen, Wege, Visionen

„Als Professorin für Städ-tebau, Gebäudelehre und Entwerfen arbeite ich inzwi-schen im zweiten Semester an der Hochschule Karlsru-he im Fachbereich Architek-tur – SMAKH gibt mir nun Ge-legenheit und Anlass, mich vorzustellen und meine Mo-tivationen und Ziele in Be-zug auf die Lehre zu formu-lieren.“

Phot

o: Z

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Vita SMAKH WS 2007/2008 _55

MotivationenEntwicklung: Mein Interesse für den Städtebau hat sich im Laufe der Berufsausübung entwickelt: In meinem Architekturstudium an der Universität Karlsruhe standen noch Konstruktion, Material und Funktion im Vordergrund. Das gemeinsame Studium von Architekten, Bauinge-nieuren und Haustechnikern an der University of Bath in England ver-deutlichte mir während eines Studi-enjahres den Wert der interdiszipli-nären Arbeit.

Alison und Peter Smithson, Lehrer in Bath und Arbeitgeber in London, störten meine konstruktionsorien-tierte Wahrnehmung des Bauens das erste Mal durch das Gedanken-gut von Team X, den Hinweis auf die sozialen Bedürfnisse des Menschen und die Auswirkung auf den Raum.

Bei Renzo Piano in Genua bearbei-tete ich nach Studienabschluss die Umnutzung des Fiatgebäudes Lin-gotto in „Ein Stück Stadt“ – ein 500 Meter langes Gebäude mit einer Au-toteststrecke auf dem Dach wurde zur Begegnung mit der Planbarkeit der Komplexität der Stadt.

Interesse an Konstruktion und inter-disziplinärer Arbeit führten mich an das Institut für Entwerfen und Kons-truieren der Universität Stuttgart und an die Fachhochschule Konstanz.Die nächste Assistenz am Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen der Universität Karlsruhe ermöglichte mir, den Bereich Städtebau in The-orie, Vermittlung und Forschung zu vertiefen.

Themen_ Das Thema der nachhal-tigen Stadt bildet die Brücke zum „European Institut For Energy Re-search“ (EIFER) und zu Forschungs-

projekten im Bereich <Energy in Ur-ban Context>.

Lehre und Forschung waren konti-nuierlich begleitet von praktischer Arbeit: In unterschiedlichen Netz-werken habe ich Wettbewerbe, städtebauliche Gutachten und Bau-projekte bearbeitet.

Die städtebauliche Beratung des Büros Baurmann.Dürr in Karlsruhe stellt gegenwärtig meine Verbin-dung zur Praxis dar und meine Be-ratungstätigkeit für EIFER bietet in Zukunft die Möglichkeit, Forschung im Fachbereich zu installieren.

Wege Das Haus als Teil der Stadt: Mit der neuen „Personalunion“ zwischen den Lehrgebieten Gebäudelehre und Städtebau ist die Möglichkeit entstanden, die Trennung zwischen diesen Fächern zu überbrücken. In

Entwurf für ein Hochhaus in La Defense, Paris, Building Workshop Renzo Piano, Genua

56_ SMAKH WS 2007/2008 Vita

der Gebäudelehre wird der isolierte Blickwinkel auf das Objekt aufge-hoben, das Haus als Teil der Stadt begriffen. Gebäudetypologien wer-den auf ihre Wandelbarkeit in Be-zug auf Zeittendenzen, aber auch auf ihre Fähigkeit zur Integration in einem städtebaulichen Kontext hin betrachtet.

Maßstäbe übergreifen: Die Begrif-fe Typologie, Programm, Thema, Methode und Ort werden in beiden Lehrgebieten vor dem Hintergrund steigender Komplexitäten unter-sucht. Die simultane Methode des maßstabsübergreifenden Entwer-fens, das Jojospiel zwischen den Maßstäben sowie die Integration anderer Disziplinen stehen dabei methodisch im Fokus.

VisionenAnalyse und Projekterfindung: In Ergänzung zur konstruktiv orientier-ten Ausrichtung des Studiums stelle ich das <Konzept> in den Fokus des Entwerfens.

Um das konzeptorientierte Entwer-fen im Städtebau methodisch zu stärken und zu gliedern werden die Begriffe <Struktur, Strategie, Szena-rio> und <eigene Projekterfindung> eingeführt. Die Struktur (Analyse) fragt nach dem Ort, den soziolo-gischen, politischen, kulturellen, ökonomischen Rahmenbedingun-gen, aber auch nach der gedachten Bauherrschaft und der Atmosphäre der Lebenswelt; aus der individuel-len Fragestellung – der Synthese - entsteht die Entwurfsidee. Die her-kömmliche Trennung von Analyse und Entwurf entfällt, aus der Ana-lyse wird die Projektidee inhaltlich begründet. Im Rahmen der Lehran-gebote entdecken und wählen die Studierenden ihr Thema selbst. Die thematische Erfindung der Aufga-

Fingerprint Stadtzimmer Nancy; aus dem Kontext des Forschungsprojektes < Stadt 2030, Boomtown versus Regiocity >, stba.uni-Karlsruhe; Dürr, Weismann, Wall

Beispiel Analyse: städtebauliches Gutachten Sinsheim, Urban AG (Dürr, Wall, Weis-mann)

Theorie und Praxis:

Vita SMAKH WS 2007/2008 _57

be lädt ein, das Projekt in eine be-stimmte und spezifische Richtung zu vertiefen, eigene Begabungen zu erkunden. Sie ist notwendige und robuste Grundlage zur Entwicklung eines Konzeptes. Bei dem Entwurf <Schwindelfrei> wurde diese Vor-gehensweise in die Lehre integriert wie im Folgenden dargestellt.

Individuelle Förderung: Die Über-schaubaukeit der Hochschule und die beschriebene <Projekterfin-dung> bieten die Möglichkeit, jeden einzelnen Studierenden in seinen Stärken und Schwächen kennen zu lernen. Vor dem Hintergrund des ex-trem breiten Berufsfeldes in Archi-tektur und Städtebau möchte ich in-dividuelle Begabungen fördern und bei der Suche nach Berufsfeldern, bei denen diesen Potenziale gefragt sind unterstützen.

Lehre + Praxis + Forschung: For-schung, Lehre und Praxis bedingen einander. Die Etablierung ange-wandter Forschung im Kontext von Lehre und Praxis der Hochschule ist ein notwendiger Schritt, um gegen-seitige inhaltliche Synergieeffekte zu fördern. Die Suche nach geeigneten Forschungsfeldern und -geldern für den Fachbereich Architektur wird im Verlauf der nächsten Semes-ter im Vordergrund stehen. Meine Zusammenarbeit mit EIFER zum Thema der energieeffizienten Stadt-entwicklung und der Transformation der Stadt werde ich fortsetzen, das <Stadtzimmer> als Entwurfsmetho-dik zum öffentlichen Raum bietet eine weiteren inhaltlichen Schwer-punkt.

Ziel: Eine <Werkstadt Karlsruhe> könnte langfristig betrachtet der Spiegel sein, in dem Lehre, For-schung und Praxis sich begegnen.

Susanne DürrPostkarten Stadt und Geschichte, Übung Vorlesung Städtebau, Hochschule Karls-ruhe

Wettbewerb < Neues Zentrum Walldorf > im Büro Baurmann.Dürr

Entwurf und Lehre:

58_ SMAKH WS 2007/2008 Fachschaft

Die letzte Seitewidmet sich in dieser Ausgabe unserer Fachschaft Architektur

Mittwoch, 11.30 Uhr. Meine Kommilitonin Annika Kirchner ver-schwindet mal wieder zur Fach-schaftssitzung. Jede Woche das gleiche Spiel. Jede Woche denke ich mir, bewundernswert, dass sie so viel Engagement für unseren Studiengang zeigt. Nächstes Mal gehst du auch mal mit und guckst dir an mit wem Annika da eigentlich immer zusammenkommt und was die dort besprechen.

Und dann doch jede Woche wieder das gleiche Ritual, während ich in

meine Arbeit vertieft bin, verschiebe ich die Fachschaftssitzung auf die kommende Woche. Warum sollte ich mir jetzt so etwas reinziehen, wenn man doch “Wichtigeres“ zu tun hat.

Diese Woche habe ich es dann aber doch nicht geschafft mich zu drücken, mit der Zusage einen Be-richt über die Fachschaft für das SMAKH zu schreiben, hatte ich mich quasi selber festgenagelt.

Und so habe ich Annika heute Mor-gen mal in den Fachschaftsraum

begleitet. Fünf weitere Studenten hatten sich bereits eingefunden. Hauptpunkt ihrer Tagesordnung: Fachschaftsbericht SMAKH.

Zeit für mich, die Mitglieder mit mei-nen Fragen zu löchern.

Nun weiß ich auch was hinter der Fachschaft steckt. Schon einmal vorab, hier werden keine langwei-ligen Sachen diskutiert. Vielmehr, sind die Themen der Fachschaft sehr interessant, und zwar für uns alle. Als Vertreter der Studenten ist die Fachschaft in vielen Bereichen tätig. Sie fungiert als Bindeglied zwi-

Fachschaft SMAKH WS 2007/2008 _59

schen Studenten und Professoren. Wünsche und Anregungen können ebenso vorgebracht werden wie Probleme. Jedem wird ein offenes Ohr für seine Anliegen geschenkt.

Die Mitglieder der Fachschaft ver-suchen den Studenten zu helfen und sich für sie einzusetzen. „Wir konnten schon viele Probleme lö-sen, indem wir durch ein persön-liches Gespräch mit den Profes-soren vermittelt haben.“ erklärt Fachschaftsvorsitzender Stefan Bub „Doch leider melden sich in kri-tischen Situationen noch immer viel zu wenige Studenten bei uns.“ Da-bei ist der Weg zur Fachschaft viel einfacher, als gleich ins Rektorat der Hochschule zu marschieren.

Neben der Kummerkastenarbeit stehen aber wöchentlich viele an-dere Dinge auf der Liste von Stefan Bub. Was soll mit unseren Studien-gebühren passieren. Ein heiß dis-kutiertes Thema unter den Mitglie-dern.

Die Entscheidungen sind mittler-

fühl in unserem kleinen Studiengang zu stärken. Die Gemeinschaft ist der Fachschaft sowieso ein großes An-liegen

Durch diverse Aktionen werden die Studenten auch in ihrer Freizeit in die Daimlerstraße gelockt. Mit Er-folg wurde im vergangenen Jahr ein erstes Tischkickerturnier veranstal-tet. Zudem laden unserer Studen-tenvertreter jährlich zur Weihnachts-feier und im Sommer soll ein großes Grillfest gefeiert werden.

Neu angeleiert wurde in diesem Se-mester das Wunschkino. Studenten und Professoren sind jedoch nicht nur herzlich zu den Veranstaltungen der Fachschaft eingeladen, sondern sollen sich gerne dazu aufgerufen fühlen, einfach mal am Mittwoch um 11.30 Uhr im Fachschaftsraum vorbeizuschauen. Hier kann jeder etwas bewegen der Lust hat. Und über neue Gesichter freuen sich die alten Hasen dort auch immer.

Kathrin Dröppelmann

weile gefallen. Ein Teil geht an je-dernStudenten in Form einer Fi-nanzspritze für die Exkursionen zurück, weitere Gelder fließen in die Aufstockung der Werkstatt und des Fotolabors. Neue Bücher für unsere Bibliothek sollen angeschafft werden und das Workshopangebot durch die Fördermittel ausgebaut werden.

In Form bringen wollen die Fach-schaftsmitglieder auch den Kontakt zwischen Studenten und Professo-ren. „Austausch fördert das Leben in unserem Studiengang, jeder kann daran mitarbeiten.“ Außerordent-liche Treffen von Studenten und Professoren geben Hilfestellung um den Stein ins Rollen zu bringen. Ein erster Termin hat bereits stattgefun-den.

Am 7. Mai wurden in der Werkstatt in Form einer Podiumsdiskussion ers-te Ideen der beiden Parteien erfolg-reich untereinander ausgetauscht. In Zukunft sollen Zusammenkünfte dieser Art regelmäßig veranstaltet werden um das Gemeinschaftsge-

Das erste Tischkickertunier im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg.

60_ SMAKH WS 2007/2008 Impressum

I m p r e s s u m

SMAKHist eine nicht kommerzielle Dokumentation des Studiengangs Architektur der Hochschule Karlsruhe - Technik und WirtschaftMoltkestraße 3076133 Karlsruhe

Redaktion und LayoutAlke Hickel

MitarbeitKatrin DröppelmannAnnika KirchnerMartina RuffMax Seegmüller

BilderTitel: Diplomarbeit Maria KnottS. 7: Daniele MarquesS. 7: Alban Jansonalle anderen Bilder sind Bestandteil des Hochschulfundus

DruckNINO Druck GmbHIm Altenschemel 2167435 Neustadt/WeinstraßeWir bedanken uns für die Unterstützung bei allen Professoren, Lehrbeauftragten, Mitarbeitern und Studenten.