skitour-magazin 4.13

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4.13 Saison 2013/14 Verlosung Fette Beute an Weihnachten: Gewinne im Wert von 2100 Euro Socken-Test Balsam für geschundene Füße? NO RISK, MORE FUN: Sierra Nevada Im Test: Dynafit, La Sportiva, Scarpa Zwei-Schnaller Georgien & Exotische Ziele:

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Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker

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Page 1: Skitour-Magazin 4.13

4.13Saison 2013/14

VerlosungFette Beute an Weihnachten:

Gewinne im Wert von 2100 Euro

Socken-TestBalsam für geschundene Füße?

NO RISK, MORE FUN:

Sierra Nevada

Im Test: Dynafit, La Sportiva, Scarpa

Zwei-Schnaller

Georgien &Exotische Ziele:

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Ihr direkter Draht in die Redaktion

Ein Drittel: so viele Tourengeher und Freerider wagen sich ohne LVS-Ge-rät, Schaufel und Sonde ins freie Ge-lände. Eine erschütternde Zahl, auf

die OEAV-Bergsportreferent Michael Larcher auf der Snow & Safety Conference in Zürs hinwies. Auch wenn es unter Skitourengehern sicher ein paar Prozent weniger sind, ist die-se Zahl alarmierend. Fürs eigene Leben, aber genauso für die Tourenpartner. Aber soweit denken die meisten nicht! Selbst wenn auf klassischen Skitouren nur jeder Fünfte ohne Sicherheitsausrüstung loszieht, ist das schon deutlich zu viel. 23 Lawinenopfer starben im vergangenen Winter in Österreich. Einige Unfälle wären mit der richtigen Sicherheits-ausrüstung sicher nicht so tragisch geendet.

„Ein realistisches Ziel für die Zukunft ist es, die Zahl zu halbieren“, sagt Larcher. Wie das geht? Mit besserer Ausbildung und mehr Sensibilisierung für das Risiko. Also scheu-en Sie nicht die Kosten für einen Kurs, ein LVS-Set oder eine professionelle Ausbildung über Alpenvereins-Sektionen oder Bergschu-len. Es genügt nicht, sich teures Material zuzulegen und einfach mal mit „erfahrenen Freunden drauf loszuziehen“. Surfen würden Sie schließlich auch nicht ohne einen Kurs anfangen, oder? Wertvolle Tipps für ein ge-lungenes Risiko-Management gibt in jeder Ausgabe unsere Rubrik „No Risk, more Fun“ (ab Seite 36). Dann steht einer großartigen Tourensaison nichts mehr im Weg. Viel Spaß beim Lesen!

SICHERHEITAUSBILDUNG RETTET LEBEN

Editorial

zum Video: Hier klicken!

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ABENTEUER GEORGIENUnterwegs im KaukasusWeite Hänge, ein 5000er und schneesicher: Das georgische Gudauri im Kaukasus.

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VERLOSUNGFette Preise als GewinnGewinne zu Weihnachten: Wir verlosen tolle Preise im Gesamtwert von 2100 Euro.

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NEWSEvents und TermineLawinensonden, Austria Skitourenfestival, Dynafit Nachtspektakel, Pistensperrungen am Spitzingsee

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ZWEISCHNALLER-TESTLeichte TourenstiefelMehr Beweglichkeit bieten keine anderen Touren-stiefel von Dynafit, La Sportiva & Co.

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NO RISK, MORE FUNNofall LawineWas tun, wenn der Ernstfall auf Skitour eintritt? Wir geben eine Anleitung, was man beachten muss.

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SOCKENTESTNeun Spezialisten im VergleichGegen Blasen, mit Kompression oder aus Merino-wolle: Wir haben Socken in der Praxis getestet.

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RENNSZENEStart in die RennsaisonKitzsteinhorn Schneekönig, Rise & Fall, Hecher Speed Up

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Titelfoto: Lyngen Alps, Norwegen/Norrona

Inhalt

AUSPROBIERTTeile im TestDynafit Cho Oyo und Movement Free Touring 3

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REISE SIERRA NEVADASki-Abenteuer in SpanienAuf Tourenski durch die Sierra Nevada in Spanien.

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Georgisches Doppel

Die georgische Heerstraße verbindet Russland und Georgien. Für Tiefschnee-Fans öffnet sie bei Gudauri

paradisische Tourenziele bis 5000 Meter – egal ob mit Heli-Unterstützung oder aus eigener Kraft.

GudauriReise

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Jackpot mit hohen Gewinnchancen: Die klimatisch günstige Lage

beschenkt den Kaukasus jährlich mit mindestens vier Meter Schnee.

ReiseGudauri

Page 6: Skitour-Magazin 4.13

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Die georgische Nacht emp-fängt uns mit milden 11 Grad. Tiflis schläft. Nur vereinzel-te Skitaschen verraten, war-

um es ausländische Fluggäste an die asiatisch-europäische Grenze zieht. Hundemüde verladen wir unsere Tou-renski und Gepäck in einen Kleinbus. Es folgt eine kurze Sightseeing-Tour durch die georgische Hauptstadt, der man mit nur einem offenen Auge an-sieht, dass Kriege die Millionenstadt gezeichnet haben. Staatliche Prunk-bauten quetschen sich zwischen Rui-nen, ein wildes Durcheinander, genau wie die multikulturelle Bevölkerung. Stuhl zurückklappen, iPod einschalten und schon schlummern wir dahin und der Kleinbus verlässt Tiflis gen Norden.Als wir zwei Stunden später unsere Au-

gen öffnen, empfängt uns eine andere Welt: Meterhohe Schneewände neben der schmalen Bergstraße, großzügig gestreute Hotel-Bunker und der Hö-henmesser zeigt schlappe 2100 Meter. Wir befinden uns in Gudauri, einem der größten Skigebiete des Kaukasus, direkt an der Georgischen Heerstraße. Gerade einmal sieben Stunden sind seit unserem Start in München ver-strichen. In Lichtgeschwindigkeit zum Kultur-Schock. Oder 5000er-Besteigen ohne Anreise-Chaos. Die Heerstraße zieht sich in Nord-Süd-Richtung durch den Kaukasus und sorgt für eine relativ gute Verkehrs-anbindung des Gebiets, aus Norden von Russland, aus dem Süden von Ge-orgien. Bereits im 2. Weltkrieg woll-ten deutsche Truppen die Bergstraße

Das Dach Georgiens: Der Kasbek (5047 m) gilt als heiliger Berg und lockt

im Frühjahr Könner an seine Hänge.

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Früher wechselten Postkutschen in Gudauri die Pferde, heute ziehen Schlepper russische 40-Tonner über die schmalen Passstraßen.

nutzen, um nach Georgien vorzudrin-gen – was scheiterte. Mittlerweile wird die Bergstraße, die ihren Höhepunkt am 2379 Meter hohen Kreuzpass hat, sogar im Winter von schnaufenden 40-Tonnern überwunden. Sowjetische Militär-Schlepper ziehen die Lastwa-gen über die Schlagloch-übersäte Piste von Gudauri bis Stepanzminda.

Eine besondere Aufstiegshilfe

Was für ein Kontrast-Programm: Ges-tern noch im Büro-Stuhl, heute auf Tourenski. Nach ein paar Akklimatisa-tions-Schwüngen im örtlichen Skige-biet fährt Bergführer Dieter mit uns in ein Tal, das kilometerweit zum Kreuz-pass hinabzieht. Der 59-Jährige ist der Prototyp eines Bergführers: drahtig, braun gebrannt und die Ruhe selbst.

Er kennt den Kaukasus bereits von sei-nem Vater, der hier im zweiten Welt-krieg als Soldat stationiert war. Abends setzt Schneefall ein. Kein leiser Flöck-chen-Tanz sondern Pflaumen-große Flocken. So dicht, dass die Blink-Rekla-me unserer Unterkunft nur noch fahl schimmert. Satte 40 Zentimeter be-schert diese Front der schneereichen Kaukasus-Region. Mehr als vier Meter Schnee sind es im Mittel pro Winter. Statt die Felle aufzuziehen, gönnen wir uns an diesem Tag eine Aufstiegshilfe der besonderen Art: einen B3 A350. Ex-trem leistungsfähig, wendig und klein. Das E-Bike für Tourengeher. Das riesige Gebiet um Gudauri hat sich seit seiner Erschließung in den 80er-Jahren auch zur Heliskiing-Destination entwickelt. Das weitläufige Areal bietet hunderte Hänge und Gipfel, die sich bequem mit dem Heli anfliegen lassen. Klar, muss man als eingefleischter Skitourenge-her das Fliegen erst einmal mit seinem Gewissen vereinbaren. Kerosin-Durch-blasen statt Kohlehydrate-Verbrennen. Aber wo kann man schon mal 10.000 Höhenmeter in unverspurtem Pulver-schnee abfahren? Statt eines klapprigen Russen-Bombers wartet modernste Technik: vier Leute und ein Bergführer passen in den klei-nen, wendigen Helikopter, der

ReiseGudauri

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Après-Ski auf Georgisch: Außer am Wochenende, wenn die Russen einfallen, geht es in Gudauri beschaulich zu.

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Page 9: Skitour-Magazin 4.13

Willkommene Alternative für Powder-Tage: Dank Heli kann man bequem

einige Abfahts-Höhenmeter sammeln.

aus Österreich kommt. Seit zwei Jah-ren betreibt Wucher eine Heliskiing-Base in Gudauri, die man als Touren-geher spontan tageweise in Anspruch nehmen kann. Trockenübungen fürs ein- und ausladen, Erklärung der wich-tigsten No-Go‘s und schon lässt Pilot „Smiley“ die Rotor-Blätter schnurren. Nach nicht einmal fünf Minuten Flug-zeit setzt uns der Heli auf einer freien Schneekuppe aus. Knapp 3800 Höhen-meter zeigt der Höhenmesser. 1400 Höhenmeter feinster Powder später steigen wir wieder ein. Und wieder, und wieder und noch einmal. Statt ei-nes Gipfels standen wir heute auf ei-nem Dutzend. Für den perfekten Abschluss eines Ge-orgien-Trips müssen Tourengeher

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Ziele für ein ganzes Skitouren- Leben: Die baumfreien Hänge

warten meist mit Idealneigung auf und Touren in jeder Schwierigkeit.

nochmal den Talort wechseln. Über den Kreuzpass erreicht man zügig Stepanzminda (ehemals Kasbegi), ein kleines Bauerndorf am Fuße des Kas-bek. Es sei denn, einem russischen LKW-Fahrer verreckt seine Feinstaub-Schleuder in einem der unbeleuchte-ten Tunnel. Nichts geht mehr, schnell staut sich eine Autoschlange. Statt den ADAC zu rufen, regeln die Fahrer das noch selbst: Zischende Motorhau-be auf, Ärmel zurückkrempeln und ein paar Schläge hier und dort. Für die Fahrt sollte man also ruhig ein wenig mehr Zeit einplanen.

Übers Kloster auf den Kasbek

Im Gegensatz zu vielen Bauernhöfen im Hinterland ist das Dorf Stepanzmin-da im Winter nicht von der Außenwelt

abgeschnitten. Hinter den einfachen Steinhütten beginnt ein Steig zum über Stepanzminda thronenden Kloster „Zminda Sameba“. Der Kasbek ist zwar nur Georgiens dritthöchster Gipfel, für Tourengeher aber deutlich lohnender als bespielsweise der Elbrus. Für eine Besteigung sollte man sich zwei bis drei Tage Zeit nehmen - vorausgesetzt man ist bereits akklimatisiert. Immer-hin sind es vom Tal 3300 Höhenmeter, die man aufsteigen muss. Über steile Hänge quert man hinüber zum Glet-scher, überquert ihn und steigt zum Winterraum der Wetterstation (3600 m). Der Normalweg führt über die Westflanke, die oft vereist und 40 Grad steil ist. Bei guten Verhältnissen kann man auch die rassige Abfahrt über die Südostflanke (45 Grad) wagen.

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Die Route: Gudauri liegt 120 Kilometer nördlich der georgischen Hauptstadt Tiflis auf ca. 2100 Meter im Kaukasus. Die georgische Heerstraße verbindet Gudauri mit Russland und ist gleichzei-tig die Verkehrsanbindung an den Fuß des Kasbek (5047 m).Beste Jahreszeit: Februar bis März Karte: Topografische Karten in solider Qualität gibt es von Geoland. Die Kar-ten im Maßstab 1:50.000 lassen sich unter www.geoland.ge bestellen.Übernachtung: Gudauri bietet meh-rere Hotels und Ferienwohnungen, ständig werden neue Hotels gebaut. Das Hotel Carpe Diem bietet einfache

Zimmer, Frühstück und Buffet-Essen. www.carpediem.ge Skigebiet: Fünf Doppelmayr-Lifte und Freeride-Varianten. www.gudauri.infoHeliskiing: Wucher bietet ein 3-Tages-Paket-Programm, das man beliebig um Skitouren-Tage erweitern kann. www.wucher-helicopter.at

SkitourmagazInfo

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THE VALHALLA JACKET™

Bei Outdoor Research® glauben wir an klare, einfache Lösungen. Deswegen haben wir das Valhalla Jacket™ und die passenden Hosen dazu entwickelt – Ski- und Snowboardbekleidung, die vom Einstieg in die Route bis zur Abfahrt immer Komfort und Schutz bietet. GORE® WINDSTOPPER® sorgt dabei für absoluten Windschutz und eindrucksvolle Atmungsaktivität. Der bequeme Sitz mit viel Bewegungsfreiheit und das Stretchmaterial sorgen für Style, egal ob Du am Lift anstehst oder im Powder frische Spuren ziehst.

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ReiseGudauri

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Das Gebiet am Spitzingsee gilt als Mekka für Tourengeher im bayerischen Voralpenraum. Das könnte sich aber bald ändern. Eine neuerliche Anordnung der Gemeinde Schliersee untersagt es Pistentourern, außerhalb der ausgewiesenen Routen aufzusteigen. Wer sich dieser Anwei-sung widersetzt, dem droht eine Geldstrafe. Das ruft natürlich Vertreter des DAV auf den Plan, die die Rechte der Tourengeher schützen wollen. Es sollen Gespräche mit den betroffenen Par-teien geführt und als letzte Möglichkeit auch Rechtsmittel eingelegt werden, heißt es von Seiten des DAV. Der DAV-Tourenexperte Manfred Scheuermann betont, dass ihm die Sperrungen als rechtwidrig erscheinen. Nach Meinung Scheuermanns dürfe eine Sperrung nur vorübergehend angeordnet werden und nur dann, wenn eine konkrete Gefährdung vorherrsche, die räumlich und zeitlich begrenzt sei. Doch die Gemeinde bleibt hart. Die Gefahr von Unfällen infolge des Pistentourings sei Grund genug, das Aufsteigen auf den Abfahrtspisten zu verbieten. Beson-ders heikel ist die Situation am Taubenstein. Nur am Mittwochabend soll das Aufsteigen er-laubt sein – und das, obwohl die Seilbahn außerhalb der Ferienzeit nur von Freitag bis Sonntag in Betrieb ist und donnerstags präpariert wird. Ein Aspekt, der für weiteren Gesprächsstoff zwischen DAV und der Gemein-de Schliersee sorgen dürfte. Ende und Ausgang bleibt offen. Schlussendlich wird man sich einigen müssen – hoffentlich zum Wohl von beiden Parteien.

Eskalation am SpitzingGemeinde gegen Tourengeher: Eine neue Anordnung der Gemeinde Schliersee stößt Tourengehern und Vertretern des Alpenvereins sauer auf.

News & TermineDarüber spricht die Szene

Ursprünglich hatte der DAV im Spitzingsee-Gebiet mit dem Landrats-amt Miesbach natur- verträgliche Routen und Regeln für die Pisten ausgearbeitet.

Bald ein Bild, das der Vergangenheit angehört? Der Spitzingsee dient tausenden Münchnern als attraktives Tourenziel.

Tiere und Pflanzen sind schutz-bedürftig: Raufußhühner sind in den Bayerischen Alpen vom Aussterben bedroht.

Störungen von Reh-, Rot- und Gamswild (Schalenwild) führen zu erhöhten Verbiss- Schäden im Bergwald.

Der Bergwald wiederum schützt vor Lawinen, Muren und Steinschlag, verhindert Erosion und sichert die Trinkwasserversorgung.

LegendeSkiroute für geübte Tourengeher

Skiroute nur für Geübte bei besten Verhältnissen

Skiroute; zu Fuß

Skiroute, empfohlene Richtung

Skipiste (Bei Skitouren Regeln beachten!)

Wald-Wild-Schongebiet, Skitouren- und Schneeschuhgeher: Bitte nicht betreten oder befahren!

Für alle Touren gilt: Sie bewegen sich im ungesicherten alpinen

Gelände auf eigenes Risiko. Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, müssen Sie selbst achten. Eine Haftung

wird nicht übernommen.

Erleben und leben lassen – Routenempfehlungen beachten

Skibergsteigen umweltfreundlichWintersportler im Tourengelände zu lenken, um Störungen von Wildtieren zu vermeiden – dieses Ziel hat das Projekt „Skiberg-steigen umweltfreundlich“. Gemeinsam mit dem Bayerischen Umwelt-ministerium und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt macht sich der Deutsche Alpenverein für eine naturverträgliche Ausübung und nachhaltige Sicherung des Skitouren- und Schneeschuhgehens stark.

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Im Rahmen der Untersuchung „Wildtiere und Skilauf im Gebirge“ und des Projekts „Skibergsteigen umweltfreundlich“ werden in den gesamten Bayerischen Alpen Bereiche ermittelt, in denen es zu Konflikten zwischen Wintersportlern und besonders sensiblen Tierarten wie den Raufußhühnern kommt. Anschließend erarbeiten Vertreter von DAV und allen betroffenen Behörden, Verbänden und DAV-Sektionen Routenempfehlungen und setzen diese beispielswei-se durch entsprechende Beschilderung im Gelände um. Sämtliche Tourengebiete werden langfristig betreut.

Auerspitze

Für alle Touren gilt: Sie bewegen sich im ungesicherten alpinen Gelände auf eigenes Risiko. Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, müssen Sie selbst

achten. Eine Haftung wird nicht übernommen.

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NewsAktuelles

Als Skifahren noch mehr Kampf als Spaß war: Damals waren alle Ski Tourenski.

Nachtschwärmer-AngebotAbends auf die Tourenski: Skitourenfans können nach Feierabend mit Stirnlampe bei 15 Hüttenwirten einkehren.

Unverzichtbar bei jeder Skitour: Der 108 Gramm leichte Not-Biwaksack ist kaum

größer als eine Zigarettenschachtel (7 x 8 cm). Er sollte zu jedem Erste-Hilfe

Set gehören. Die wind- und wasser-dichte PE-Folie (wie eine Rettungsdecke,

nur stabiler) reflektiert 90 Prozent der Wärmestrahlung des Körpers. Preis: 20 Euro.

Notfall-Sack

Auch dieses Jahr bietet Dynafit, zusam-men mit Fachhändlern und Hüttenwir-ten, Nachtschwärmern die Möglichkeit, nach Feierabend eine Skitour zu machen. Im deutschen Alpenraum empfangen ab Dezember insgesamt 15 Hütten die Skitourensportler mit leckeren Schman-kerln und zünftiger Gemütlichkeit. Da-mit es abwechslungsreich bleibt, wird das Nachtspektakel an verschiedenen Wochentagen und an unterschiedlichen Orten angeboten. Speziell für Einstei-ger stellen Händler im Tal Testmaterial für die nächtliche Skitour bereit. Angst vor den Nachtskitouren braucht keiner zu haben, denn die Partnerhütten sind gut und sicher zu erreichen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, empfiehlt es sich, eine leistungsfähige Stirnlampe einzupa-cken. Alle Hütten und Termine gibt‘s hier:http://bit.ly/1i7Ekwm

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News & TermineDarüber spricht die Szene

„Besser 1.000 Stunden Prävention als eine Stunde Einsatz“, eröffnete am Samstag Peter Ladstätter, Leiter der Osttiroler Bergrettung. Nach dem Tyrolia Tour H 2000-Lauf folgte auf dem Hochstein ein Praxisworkshop – mit den Stationen Erstversorgung, Sondenprofile und LVS-Suche. Gezeigt wurde ebenso der Einsatz von Lawinenhunden. Und die Experten des Alpenvereines und der Bergrettung gaben grundlegende Tipps fürs Skitourengeher. „Es gibt mittlerweile viele technische Hilfsmittel. Aber das Entscheidende für eine erfolgrei-che Bergung ist einfach die Kameradenhilfe innerhalb der ersten 15 Minuten.

Osttiroler Bergrettung fordert Umstruktu-rierung der Lawinenstufen

„So eine Veranstaltung wie das Austria Ski-tourenfestival ist für uns extrem wichtig, um möglichst viele Skitourengeher zu erreichen“, meinte Ladstätter, der sich für eine Ände-rung der derzeit geltenden fünf Lawinenstu-fen in Österreich ausspricht. „Wir wollen weg vom Notensystem, hin zu den drei Kategori-en „gering, mäßig und hoch“. Die wenigsten Lawinenunfälle passieren derzeit bei den La-winenstufen 4 und 5, wo ohnehin niemand raus gehe. Aber das große Problem ist die zu positiv besetzte Lawinenstufe 3, wo auch die meisten Unfälle passieren. Das 1. „Austria Skitourenfestival“ mit Modenschau, Vorträ-gen und Skitouren-Safaris ist Geschichte und Organisator Franz Theurl zieht eine positive Bilanz: „Das Festival ist sehr gut gestartet. Jetzt müssen wir die touristische Vermark-tung des Themas Skitourengehen forcieren und spezielle Angebote in diesem Segment entwickeln. Aber eines ist sicher: Das Festival wird es 2014 in erweiterter Form geben!

Skitouren-Fest in LienzDas 1. „Austria Skitourenfestival“ ging in Lienz über die Bühne. Osttirol zeigte sich dabei als Vorreiter in Sachen Prävention.

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Einen solchen 4-Schnaller habt ihr noch nie gesehen....Spectre und Sparkle sind eine Neuinterpretation des 4-schnalligen

Skitourenschuhes: Kraft, Kontrolle und Ausdauer eines klassischen

Skischuhes, vereint mit Beweglichkeit, Kompaktheit und

Leichtigkeit eines Skitourenschuhes. Noch nie gesehen, der nächste

Evolutionsschritt.

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Viele Skiverletzungen sind auf den körperlichen Zustand der Sportler zurückzuführen. Die logische Konsequenz: man schafft durch ein gezieltes

Trainingsprogramm die physi-schen Grundlagen. Aus diesem Grund hat die

ehemalige Skirennläuferin Christa Kinshofer mit der Eu-

ropäischen Akademie für Sport und Training, das „Fit für Ski“-Trainingsprogramm

entwickelt. Das 15 Euro teure Video-Workout hilft

Wintersportlern, mit wenig Aufwand topfit zu werden.

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Verletzungsfrei

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News & TermineDarüber spricht die Szene

TiefenwunderDie Schweizer Expert-Sonde eignet sich für die professionel-le Kameradenrettung. Die achtteilige Alusonde bietet dank ihrem Schraubverschluss hohe Steifigkeit und Stabilität. Das

310 g leichte Gerät lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen und leistet dank der Länge von 320cm auch in tieferen Bereichen überlebenswichtige

Helferfunkionen. Den Notfallplan und die Anleitung zum Gebrauch gibt’s beim Kauf dazu.

MAMMUT Avalanche Probe Expert / www.mammt.ch / Preis: 80 €

Zu oft als unwichtiger Rucksack-Balast angesehen: Doch die Lawinen-sonde ist das elementare Mittel, wenn es um die Feinortung eines Lawinenopfers geht. Daher braucht sie jeder Tourengeher. Unsere vier Lawinensonden helfen Ihnen sicher in jedem Notfall.

Allroundtalent

Leichtigkeit, perfektes Handling, Robustheit. Die Light PFA von Ortovox ver-eint diese Eigenschaften allesamt in sich. Das

Gewicht von 240 g spricht vor allem Speed-Enthu-siasten an, die auch bei der Handhabung nicht ent-

täuscht werden. Dank speziellem Schnellverschluss ist die Sonde blitzartig einsatzbereit und liegt durch die Halteman-schette zudem auch noch gut in der Hand. Attraktiver Preis!

ORTOVOX 240 Light PFA / www.ortovox.de / Preis: 55 €

STICH ZU!

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STICH ZU!Digitaler Helfer

Da kommt zur taktilen Wahrnehmung noch der zweite Helfer dazu: die inte-

grierte akustische und optische Tref-feranzeige. Sie unterstützt den Retter maximal und hilft, den Verschütteten

schneller und genauer zu orten. Zudem sorgt ein Schnell-Spannverschluss dafür,

dass die iProbe One zügig arretiert ist. Durch einen Carbon-Alu-Material-Mix

ist die Sonde sehr stabil und bewegt sich mit seinen 350 g (220cm) auch

gewichtstechnisch im grünen Bereich. PIEPS iProbe One /

www.pieps.com / Preis: 110 €

Ultraleichtgewicht

Hier kommt sie: eine der leichtesten Lawinensonden weltweit. Gerade einmal 130

g bringt das Gerät von Camp auf die Waage. Ein Spitzenwert, der die Sonde

zum absoluten Lieblingsstück von Speedtourern und Light-Weight-Freunden werden lässt. Und das bei einer Länge von 240cm. Alle fünf Zentimeter sind außerdem Abstandsmarkierungen angebracht, durch die die entsprechende Schneetiefe abgelesen werden kann. Neben dem geringen Gewicht kann sich auch das Packmaß von 40cm sehen lassen, auf das die sechs Segmente zusammengelegt werden.CAMP Carbon Lawinensonde / www.camp.it / Preis: 80 €

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News & TermineDarüber spricht die Szene

Zwei besonders prestigeträchtige Projekte standen im Fokus des Pressewochenendes in Verbier. So wird in Verbier zunächst am 18. und 19. Januar 2014 die erste Station des Worldcups statt-finden. Danach zieht der Scarpa ISMF Worldcup weiter nach Courchevel in Frankreich (25./26.Januar), gefolgt von Val Comelico/Sappada in Italien (31. Januar und 2. Februar). Anschließend kehrt die Tour zurück in die Schweiz (1./2. März) nach Les Diablerets und zum Abschluss geht es am 12./13. April nach Tromsö in Norwegen. Zusätzlich wurde bekannt-gegeben, dass Verbier zudem Austra-gungsort der ISMF Weltmeisterschaf-ten 2015 sein wird. Außerdem steigt Polartec als Sponsor ein und wird in den nächsten Jahren eng mit Montu-ra an einer neuen Range innovativer und wettkampftauglicher Ski Moun-taineering-Produkte arbeiten.

Damit alle sicher den Berg rauf und vor allem wieder runter kommen, findet vom 21. bis zum 23. Februar 2014 das 3. Skitouren-Fes-tival im Berchtesgadener Land statt. Auf dem Programm stehen am Samstag praxisorien-tierte Workshops wie der Umgang mit der Skitouren-Ausrüstung, die richtige Aufstiegs- und Abfahrtstechnik, Sicherheitsthemen und die DAV-10-Punkte-Regel. Ein abendliches Charity-Event am Samstag sowie geführte Skitouren für verschiedene Leistungsniveaus am Sonntag runden das Programm ab. Das Skitouren-Festival wird unterstützt von Toni Palzer, dem Europa- und Weltmeister im Skibergsteigen. www.bglt.de/skitourenfestival

Worldcup im Anmarsch

Szene-Treff in Berchtesgaden

Der Rennkalender des Scarpa ISMF Worldcup 2014 verspricht viel Spannung. Höhepunkt ist die EM in Andorra Mitte Februar.

Bereits zum 3. Mal lädt das Berchtesgadener Land zum Skitouren-festival am Hochschwarzeck. Diesmal vom 21.-23. Februar.

News und Worldcup-Termine unter: www.ismf-ski.org Fo

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2013 / 2014

Tour 101/2014

Tour 103/2013

Moderner Tourenski11/2013

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..........Verlosung ........................................

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Am 12. April 2014 ist es soweit. Das von Dynafit veranstal-tete Kitsteinhorn-Extreme steht in den Startlöchern.

Dieses Event stellt die ultimative Herausforde-rung dar und zwar für ambitionierte Athleten sowie für trainierte Hobbysportler. Vom Salz-

burger Platz mitten in Kap-run führt die Strecke über 17 Kilometer und rund 2500 Höhenmeter auf den Gipfel des Kitzsteinhorns. Um den traumhaften Ausblick nach dem Finish am Gipfel genie-ßen zu können, gibt es bei uns zwei Startplätze für das auf 150 Teilnehmer begrenzte Feld zu gewinnen.

2x Startplatz „Kitzsteinhorn-Extreme“

Erstes von vier Highlights, die von den Tourenexperten von Bergzeit zur Verfügung gestellt werden. Die mit Gore-Windstopper ausgestattete Softshell Jacke von Haglöfs gefällt durch ihr breites Einsatzgebiet. Ob beim Aufstieg, als Windschutz am Gipfel oder für die verpul-verte Abfahrt. Die elastische Ulta ist für jeden Spaß zu haben und garantiert optimale Bewegungsfreiheit. Bei uns in doppelter Ausführung zu gewinnen!

2x Haglöfs Ulta W‘s Hood

Gewinne im Wert von 2100 Euro! Dank unserer großen Verlo-sung können Sie sich zu Weihnachten selbst beschenken. Ein-fach bis zum 25. Januar 2014 eine E-Mail mit Wunschgewinn an [email protected] schreiben und mit etwas Glück einen der folgenden Preis-Highlights abstauben!

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..........Verlosung ........................................

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Tourengeherinnen aufgepasst! Mit der Corvara von Vaude werden Kälte-

phasen auf Tour einfach zunichte gemacht. Die mit dem ISPO-Award prämierte Jacke ist mit der Polar-

tec Alpha-Membran wattiert und sorgt damit für optimales Klima bei allen Verhältnissen. Neben

dem körpernahen Schnitt zeichnet sich die Corvara

zudem durch ihr geringes Gewicht (430 g) aus. Das

dementsprechend kleine Packmaß lässt sie zum prak-

tischen Begleiter auf jeder Skitour werden. Die umwelt-freundliche Herstellung und das innovative Design besei-tigen alle restlichen Zweifel.

Also: Reinschlüpfen und wohlfühen!

1x Vaude Corvara Jacket Women

Der Alleskönner aus dem Hause Julbo. Mit der Orbiter verlieren Sie im Gelände nie den Durchblick. Die selbsttönende, sphärische, gut belüftete Scheibe bietet eine uneingeschränkte Rundumsicht im Gebirge. Die ana-tomische Rahmenform passt sich nahezu jedem Gesicht an und lässt die Orbiter angenehm aufliegen. Die polarisierten Gläser passen sich in

sekundenschnelle den aktuellen Lichtverhältnissen an. Dieses gute Stück sollte man am besten

nicht aus den Augen verlieren.

1x Julbo Orbiter Brille

Page 22: Skitour-Magazin 4.13

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...................................................Verlosung ..........Wärmende Isolationsschicht für Ihn. Die Rando Barrier glänzt durch eine gute Kom-bination: sie hält warm und bietet dabei trotzdem optimale Bewegungsfrei-heit. Die QuadFusion + Füllung und Stretch-Ein-sätze unter den Armen machen dies möglich. Mit freundlicher Empfehlung aus dem Hause Bergzeit.

Liegt hoffentlich bald un-ter ihrem Weihnachtsbaum.

1x Rando Barrier Jacke

Ideal für alle Skitour-Magazin Fans! Die eigens kreierte und selbst gehä-kelte (www.kopfnuss-muetzen.de) Ski-tour-Magazin-Mütze. Damit sind Sie garantiert der Blickfang auf der kommenden Skitour!

1x Skitour-Magazin-Mütze Der absolute Knaller dieser Verlo-sung kommt von den Tourenski-Spezialsiten von Movement. Seit Jahren begeistern die Schweizer

mit ihren Waffen für den Powder. Die Affinität zu neuen Höhepunkten

ist auch im Shift zu spüren. Mit 98 mm unter der Bindung eine wahre

Tiefschneelatte, die dank moder-ner Konstruktion nur 1,45 kg auf die

Waage bringt. Der Shift bietet in jedem Gelände und bei allen Bedingungen

opitmales Fahrverhalten und liefert ein sensationelles Setup zwischen Breite

und Leistung ab.

1x Paar Movement Shift

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...................................................Verlosung ..........

1x Barrier Pro II BelayLast but not least. Die Barrier Pro II

kommt ebenfalls von Bergzeit. Im Un-terschied zur Rando Barrier besticht

sie durch dauerhaft wasserabweisen-des und extrem langlebiges Material,

so dass die Jacke auch bei Nässe hervorragend wärmt. Hält Ihn auch

bei richtig eisigen Temperaturen am Gipfel jeder Skitour warm.

Drittes Produkt von Bergzeit ist der Klassiker unter den Haglöfs

Pants. Die Rando Q sorgt bei Damen für ein angenehmes Gefühl auf Tour und bei allen anderen winterlichen Akti-vitäten. Das hochelastische Softshell-Material garantiert höchsten Tragekomfort und ausgezeichnete Bewegungs-

freiheit in allen Bereichen. Weitere wichtige Details stel-len die integrierten Gama-schen und der ebenfalls schon angebrachte Gürtel dar. Zudem in hohem Maße wind- und wasserabweisend. Zuverlässiger Begleiter für die ambitionierte Tourengeherin.

1x Haglöfs Rando Q Pant

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RennrassigZwischen Alltagstauglichkeit und kompromiss-loser Leichtigkeit: Hier liegt das Jagdrevier der Zweischnaller. „Nur für Rennläufer“, lautete lange deren Image. Diese Zeiten scheinen ein für alle Mal vorbei – wie unser Test beweist.

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Zugegeben, hätte Dynafit mit dem TLT 5 vor vier Jahren nicht einmal gehörig auf den Putz gehauen, möchte ich mir gar nicht ausmalen, mit welch globigen Tretern ich heute noch die Höhenmeter fressen würde. Gott sei Dank sind diese Zeiten vorüber. Bei der Entwicklung der Tourenstiefel befinden wir uns momentan in einem Bereich, der in Sachen Beweglichkeit und Abfahrtsleistung fast ausgereift ist. Was leider zu oft noch auf Kosten der Haltbarkeit ausgenutzt wird. Trotzdem bewährt es sich an den Füßen der Tou-rengeher. Denn lange schien es, als ob nur Drei- oder gar Vierschnaller die nö-tige Haltbarkeit für die Abfahrt liefern.

Dieses Vorurteil wollten wir doch ge-nauer untersuchen. Denn zu wichtig ist mittlerweile die Leistung im Aufstieg.Deshalb haben wir leichte Zweischnal-ler zum Test geladen. Aber nicht mal eine Hand voll Hersteller bringt Zwei-schnaller für den flotten Aufstieg auf den Markt. Während sich die Newcomer der Szene noch mit den traditionellen Dreischnallern vergnügen, bringt die Haute Couture des Spritzgusses wahre Ingenieurskunst in die Läden. Der mo-derne Tourenstiefel trägt sich im Auf-stieg wie ein Lederbergstiefel und hat die Abfahrtsleistung eines Freeride-Boots. Sagen wir mal fast! Ganz genau betrachtet ist es im Gelände

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Minimalismus kann man nicht sorg-fältiger kreieren. Das zeigt Scarpa wirklich eindrucksvoll an seinem Ali-en. An der Schale wurde getuned was das Zeug hält. Das deuten auch die Streben an den Seiten an, bei de-nen an den beanspruchten Stellen etwas mehr Material zur Verfügung steht. An der Ferse wurde ein Art Schneefang integriert, den man lei-der etwas über der Ferse spürt. Alles in allem ist der Leisten des Scarpa relativ komfortabel und passt daher für die meisten Fußformen. Der TLT 6 fällt etwas breiter und bequemer

aus als der Vorgänger. Nur sehr ex-treme Fußformen werden in der Schale ihre Probleme haben. Speziell die La Sportiva Modelle sind äußerst schmal geschnitten und für Leute mit breiten Füßen gar nicht oder nur mit individueller Anpassung zu tragen. Wer merkt, dass er in seinem Schuh ganz und gar nicht zurecht kommt, sollte unbedingt seinen Händler des Vertrauens um Hilfe bitten. Der fin-dige Händler hat seine ganz eigenen Methoden, um im schlimmsten Fall sogar die Form der Schale zu verän-dern bzw. das Material zu dehnen.

Material und Passform

Scarpa Alien

27.0 920 GRAMM 640,00 EUROwww.scarpa-schuhe.de

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt

Gewicht

Äußerst beweglicher Stiefel, der mit Renngenen geboren wurde. In der Beweg-lichkeit ist er dem Testfeld daher etwas überlegen. Leichtester und leider zugleich kältester Schuh, da an der Sohle kaum Material vorhanden ist. Leichtbau für ambitionierte und rennorientierte Tourengeher. In der Abfahrt beweist sich der Alien seinem Gewicht entsprechend nicht besonders druckvoll. Für gute Skifah-rer gibt er aber auch in schwierigem Gelände genügend Halt. Scarpa hat durch Materialtuning eine Top-Passform auf eine extrem kurze Schale geschneidert.

PraxistestTourenstiefel

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La Sportiva Sideral

27.0 1.160 GRAMM 500,00 EURO

www.lasportiva.com

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt

Gewicht

Gleicher Leisten wie beim Spitfire und auch sonst gibt es kaum Unterschiede zum großen Bruder. Lediglich der Schaft ist mit einem etwas weicheren Polyamid ausgestattet als der gelbe Bruder. Das beeinflusst aber kaum das Verhalten. Nur in der Abfahrt ist der Sideral nicht ganz so direkt. La Sportiva spendiert dem renntauglichen Allrounder jedenfalls eine warme und durchgehende Innensohle. Das ist auch besonders wichtig, weil bei den leichten Stiefeln schnell der Frost durch die Zehen kriecht, wenn man im kalten Schnee umherstapft.

doch sowieso sinnvoller, einen etwas Fehler verzeihenderen Stiefel zu haben, als eine brachiale Abfahrtswaffe, die entweder bockhart oder bleischwer an den Füßen hängt.In das Testfeld haben es daher auch nur drei Hersteller geschafft. Altbekannt, aber ganz auf Höhe der Zeit, stehen die Modelle von Dynafit, La Sportiva und Scarpa momentan als Superlative in den Regalen. Beim Anziehen der Stie-fel sieht man schon die ersten Unter-schiede. Jedes Modell für sich lässt sich hier unterschiedlich handeln und hat seine Eigenheiten. Der neue TLT 6 von Dynafit hat einen Schnür-Innenschuh, auch La Sportiva lässt einen langen Schnürsenkel um die Wade wandern. Nur Scarpa verzichtet auf diesen Luxus

und lässt den Innenschuh mit einem kleinen Klettverschluss verschließen. Beim Anziehen ist es bei allen Model-len am einfachsten, zuerst in den In-nenschuh zu schlüpfen und damit dann in die Schale zu steigen. Zum Fixieren des Fußes im Aufstieg muss man le-diglich eine einzige Schnalle (Scarpa = Drehverschluss) betätigen. Genau diese Schnallen erweisen sich aber manch-mal als Schwachpunkt. La Sportiva hät-te da auch etwas mehr Engagement in eine bessere Variante stecken können. Dynafit hat dieses Problem erkannt und bereits nachgebessert. Bei Scarpa kennt man solche Fehler nicht und ver-baut dafür den einwandfrei funktionie-renden Boa-Drehverschluss. Der zieht sich zwar nicht ganz so massiv zusam

TourenstiefelPraxistest

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La Sportiva Spitfire

27.0 1.100 GRAMM 700,00 EURO

www.lasportiva.com

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt

Gewicht

Beweglicher Stiefel mit einer sehr guten Rückmeldung bei der Abfahrt. Beim Handling haben die Italiener definitv alles richtig gemacht. Weder eine Zunge, noch sonst irgendetwas kann man abnehmen. Auch der Kipphebel am Schaft ist besonders gut gelungen. Er lässt sich leicht schließen und hat eine gute He-belwirkung. Leider überzeugte die Passform unsere Tester nicht besonders. Der superschmale Leisten ließ bei fast allen Testern die kleinen Zehen rot anlaufen. Bei der Schnalle um den Vorderfuß würde etwas Robusteres nicht schaden.

Wer auf die Bequemlichkeit, am Gip-fel die Zunge in den Schuh zu stecken, verzichten kann, der kommt bei Dyna-fit mit einem Kunststoff-Schaft locker aus. Für steile und schwierige Abfahr-ten sollte man die Zunge einsetzen. Einen Tick mehr Steifigkeit bietet die Carbon-Variante. Für La Sportiva gilt: etwas mehr Steifigkeit erreicht der Spitfire, für preisbewusste Käufer ist der Sideral durchwegs ausreichend.

Carbon vs. Kunststoff

Wer in der Abfahrt mehr Steifigkeit möchte, setzt einfach eine der beiden Zungen ein. Die Montage mit Handschuhen ist allerdings etwas fummelig.

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Dynafit TLT 6 Performance CL

27.0 1.120 GRAMM 700,00 EURO

www.dynafit.com

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt ohne Zunge

Gewicht

Dynafit macht mit dem neuen TLT 6 den Eindruck, als wären sie wieder ein-mal einen Schritt voraus. Alles was bei der „Fünfer“-Serie noch zu bemängeln war, wurde konsequent in der „Sechser“-Serie umgesetzt: Isolierte Sohle, die bei weitem nicht mehr so kalte Füße bereitet. Haltbarere Schnalle, mit der gleichen Qualität wie der Kipphebel. Dazu ein Innenschuh mit optionaler Schürung, der die Allroundqualitäten abrundet. Mit einer guten, aber sportlichen Passform bleibt er für fast alle Zielgruppen interessant. Top Stiefel mit deutlichen Verbesserungen.

men, dafür aber äußerst schnell und effektiv wie eine Schnürung. Nur die scharfen Stahlseile beanspruchen den Kunststoff mit der Zeit.Im Aufstieg zeigen sich Dynafit und La Sportiva bei allen Modellen ziemlich ausgewogen. Scarpa hat hier die Nase vorne, weil der Schuh in flachen Passa-gen den geringsten Widerstand hat und am beweglichsten ist. Alle anderen Mo-delle unterscheiden sich weder in der Vor-, noch in der Rücklage. In Grad aus-gedrückt: In der Praxis nutzt man etwa eine Range von -20 bis +30 Grad. Da-gegen zeigten die Stiefel in der Abfahrt mehr Unterschiede: Erstens spürt man die unterschiedlichen Härten der leich-ten Schäfte. Um Druck auf die Kante der Ski auszuüben, braucht man einen steifen Stiefel, der nicht zu viel nach-

gibt („flext“). Generell gilt: Bei leichten Ski darf der Stiefel auch etwas weicher sein. Daher bleibt der Carbonschaft des TLT 6 Performance auch der Spitzen-reiter. Gefolgt vom Spitfire, Sideral, TLT 6 Mountain und dem Alien. Verwendet man die von Dynafit mitgelieferte har-te Zunge, wird die Performance rich-tig knackig, auch die Mountain-Version reiht sich vor dem Spitfire von La Spor-tiva ein. La Sportiva hat seinen Mo-dellen bereits eine bewegliche Zunge spendiert. Der flexible Kunststoff-Lap-pen behindert nicht im Aufstieg, bietet aber gute Unterstützung in der Abfahrt. Gegen Frostbeulen könnte der Scarpa durchaus grenzwertig werden. Er bietet kaum Isolierung gegen Kälte. Rumste-hen sollte man im Stiefel nämlich über-haupt nicht. Bei allen anderen Modellen

PraxistestTourenstiefel

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SKITOUR-MAGAZIN.DE32

ist das Kälteproblem im Vergleich zum älteren TLT 5 nicht mehr so gegeben. Bei der Schalenform unterscheiden sich die Modelle drastisch. Mit die bes-te Passform zeigten Scarpa zusammen mit Dynafit. Wirklich erstaunlich, dass bei Größe 27.0 die Schale des Alien gerade einmal 287 mm misst. Das spart natürlich Ge-wicht. Dagegen haben die Schalen von Dynafit und La Sportiva exakt dieselbe Länge von 297 mm (Schalensprünge pro ganze Größe um 10 mm). Am engs-ten fallen die La Sportiva-Schuhe aus, was speziell Leuten mit breiten Füßen Probleme bereiten könnte.

Dynafit TLT 6 Mountain CL

27.0 1.150 GRAMM 500,00 EURO

www.dynafit.com

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt ohne Zunge

Gewicht

Die „abgespeckte“ Version des TLT 6 ist DER Schuh für die breite Masse. Im Ver-gleich zur Carbon-Version „verliert“ man nur 30 Gramm. Dafür spart man 200 Euro. Wie beim Performance wurde die Sohle deutlich besser isoliert, die untere Schnalle verändert und dem Thermo-Innenschuh eine optionale Schnürung statt einem Klettverschluss verpasst. Auch bei diesem Modell sind im Lieferumfang zwei Einlegezungen enthalten, die den Schuh für die Abfahrt deutlich versteifen. In Sachen Steifigkeit liegt der Mountain eine Sohlenlänge hinter dem Performance.

Gute Hebelwirkung und sauberes Handling bietet die obere Schnalle an den beiden La Sportiva-Modellen. Beim Umlegen wird automa-tisch der Abfahrtsmodus arretiert.

TourenstiefelPraxistest

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Thermo-Innenschuhe können Sie selbst an ihren Fuß anpassen. Die meisten Liner können Sie mehr-mals im Backofen erhitzen: Einla-gen herausnehmen, den Liner in eine Auflaufform legen und bei 120° Grad Umluft 8-10 Minuten erhitzen. Danach legen Sie die Ein-lagen wieder hinein, ziehen zwei paar Socken an und steigen in die Schale. Je fester die Schale ge-schlossen wird, umso weiter wird später der Innenschuh. Gehen Sie nun mit dem Schuh ca. zehn Mi-nuten, drücken Sie das Schienbein nach vorne und bewegen Sie die Ferse ordentlich im Schuh bis der Liner ausgehärtet ist. Beachten Sie aber immer die Hinweise in der Ge-brauchsanleitung des Herstellers.

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Zu viel Isolation bietet keiner der dünnwandigen Zweischnaller. Lange Pausen und Herumstehen

im Schnee führt schnell zu kalten Füßen.

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SKITOUR-MAGAZIN.DE 35

Dynafit TLT 5 Performance TF

27.0 1.120 GRAMM 700,00 EURO

www.dynafit.com

Schaftrotation

Passform

Aufstieg

Abfahrt ohne Zunge

Gewicht

Unser Referenzmodell, das die letzten Jahre deutlich dominiert hat. Die Beweg-lichkeit für einen komplett geschlossenen Stiefel war astronomisch, die Steifig-keit mit dem Carbon-Schaft einfach nur genial. Auch die Variante mit Kunststoff war bis auf die Steifigkeit nahezu einmalig im sportlichen Allroundbereich. Im Dauertest bewies sich allerdings die untere Schnalle bald als ausgeleiert und auch die Sohle war für große Höhen zu wenig isoliert. Wer meint, er brauche eine Zunge bei der Abfahrt – die Carbon-Variante ist auch so steif genug.

Beim Testwochenende in Osttirol muss-ten alle Stiefel jeweils 1.500 Höhen-meter zurücklegen. Zwei Tester, vier Füße und jede Menge Zeit verbrach-ten wir zwischen 1.500 und 3.000 Metern Höhe. Dabei konnten wir von steilen, vereisten Abfahrtspassagen, bis hin zu flachen Aufstiegsrouten na-hezu alle Facetten des Tourengehens abklappern. Mehrfaches Umstellen vom Aufstiegs- in den Abfahrtsmodus und umgekehrt. Dabei mussten sich die Testmodelle im Handling beweisen. Anziehen, Ausziehen, Schnalle öffnen, schließen und wieder öffnen. Ski tra-gen und mit den Fellen gleiten, alles war dabei.

So haben wir getestet

PraxistestTourenstiefel

Page 36: Skitour-Magazin 4.13

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Im schönsten Pulverschnee denkt keiner an den Ernstfall. Doch ganz ausschließen lässt sich ein Lawinenabgang nie. Deshalb sollte je-der Tourengeher selbstständig in der Lage sein, rasch seine Kameraden zu bergen. Die Notfal-lausrüstung – bestehend aus LVS-Gerät, Sonde und Aluschaufel – sollte nicht nur alibimäßig im Rucksack stecken, sondern man muss deren Umgang üben und beherrschen. Jeder Skiberg-steiger muss sich im Klaren sein: die Kamera-denbergung ist die Lebensversicherung Num-mer 1. Innerhalb der ersten 18 Minuten werden

Der Fall der Fälle: ein Lawinenabgang. Jetzt heißt es schnell und souverän handeln statt nervös zu hetzen. Wir zeigen die wichtigsten Schritte für den Notfall.

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Verschüttete zu 90 Prozent lebend geborgen. Rettungsteams brauchen in der Regel 90 Mi-nuten bis zum Eintreffen im Gelände. Danach sinkt die Chance, den Kameraden lebend zu bergen, auf gerade mal 16 Prozent! Aufgrund dieser harten Fakten ist es besonders wichtig, die Zeit effektiv und strukturiert zu nutzen. Den Ablauf sollte jeder Tourengeher kennen. Wann und ob ein Notruf abgesendet wird, ist von der jeweiligen Situation abhängig. Als einziger „Helfer“ sollte man oft lieber suchen statt diesen abzusetzen.

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Hört sich immer besserwisserisch an, aber als Erstes sollte man alle dafür tun, gar nicht verschüttet zu werden. Dafür gibt es folgende Tipps: Versuchen, aus dem Lawinenbereich herauszufahren, Stöcke loslassen, evtl. Bindung öffnen, Lawinenairbag aktivieren, an Bäumen/Sträuchern festhalten, Strampeln und Treten, Knie gegen die Brust ziehen und Arme vor das Gesicht halten. Kämpfen, Kämpfen!

Wer meldet: Name, Telefonnummer, Standort?

Was ist geschehen?

Wo ist der Unfallort?

Wann ist der Unfall geschehen?

Wie viele Verschüttete, Helfer?

Wetter am Unfallort?

LVS, Recco vorhanden?

Lawinenabgang und Erfasste (Verschwindepunkt) genau beobachten, Übersicht gewinnen – nachdenken – handeln

Eigene Sicherheit beurteilen, Folgeunfälle vermeiden. Primärsuchbereich festlegen (in Fließrichtung unterhalb des Verschwindepunktes)

Sofort-Suche mit Auge und Ohr und gleichzeitig Suche mit LVS* (nicht benötigte LVS ausschalten!); anschließend Punktsuche mit Sonde

Alarmierung: Telefon (140=AUT, 112=international oder 144=CH)*Sobald LVS-Suche abgeschlossen ist, alle LVS-Geräte wieder auf SENDEN

Verhalten der Betroffenen

Unfallmeldung per Notruf

Verhalten der Nicht-Betroffenen

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Wer macht was? Bei Gruppen übernimmt einer das Kommando

und macht klare Ansagen.

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18 Minuten gute ChancenDank rascherer Ortung und Bergung konn-ten die Verschüttungszeiten reduziert wer-den: bei der Kameradenrettung von 15 auf 10 Minuten, bei der organisierten Rettung von 105 auf 60 Minuten. In den ersten 18 Minuten haben Verschüttete eine 90- prozentige Überlebenswahrscheinlichkeit.

Zwei Drittel ersticken58% der Verschütteten erliegen in einer Lawine einem Erstickungstod, daher zählt jede Minute bei der Kameradenrettung! In den ersten 18 Minuten besteht noch eine große Chance, den Verschütteten lebend zu retten. Ein Drittel ist beim Stillstand der Lawine bereits tot.

Gezielt schaufeln: großzügiges, V-förmiges Graben, abwechseln

So rasch wie möglich Kopf und Brust freilegen, Atemwege freimachen, Kontrolle ob Atemhöhle vorhanden (Atemwege voll mit Schnee = keine Atemhöhle)

Beatmen (Mund zu Nase), bei Kreislaufstillstand gleichzeitig Herzmassage. Wiederbelebungs-maßnahmen ausführen, bis ein Arzt den Patienten übernimmt

Schutz vor weiterer Auskühlung und stabile Lagerung

Intensive Überwachung und Betreuung;Schonender Abtransport mit dem Helikopter

Bergung – jede Minute zählt!

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4Bis die Profi-Retter vor Ort sind, muss der Verunfallte versorgt werden.

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Kameradenrettung Organisierte Rettung

Darum ist die Kameradenrettung so wichtig:

Quelle: SLF, ganz verschütteter Personen von 1992/93 – 2011/12.

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The mountainsare my religion!

Bergung – jede Minute zählt!

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Anziehen und rein in die Touren-stiefel: Bis zum Ende der Skitour müssen die Socken den Fuß schützen.

SockenTest

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Jedes der neun Sockenmodelle wurde in drei unterschiedlichen Größen von mindestens drei Frauen und Männern auf Skitouren getragen und bewertet. Bei den Touren herrschten Tempe-raturen von -12 bis +5 Grad. Zudem wurden alle Modelle mindestens drei Mal gewaschen, um Rückschlüsse auf die Langlebigkeit ziehen zu können.

So haben wir getestet

Als René abends aus seinen Tou-renstiefeln schlüpft und seine blutverschmierten Socken ab-streift, legt er ein Schlachtfeld

frei: zwei Eurostück-große, feuerrote Bla-sen kommen unter Tape-Fetzen an der Ferse zum Vorschein. Man könnte mei-nen, dass bald der Knochen rausschauen müsste – so tief sind die Hautverletzungen. Doch am nächsten Tag steht nicht etwa

Fuß-BalsamSocken verbergen sich in den feuchten und stinkigen Ecken der Tourenstiefel. Wir haben acht Modelle mit

Kompression, gegen Blasen und Geruch getestet.

ein Wellness-Tag auf dem Programm, sondern der dritte von fünf Tagen der Silvretta-Durchquerung. Schlechte Karten für jemanden, der nur unter Schmerzen in den Tourenstiefel steigen kann.Wie bei allen Schuhen gilt auch beim Tou-renstiefel: Der Schuh muss zur Form des Fußes passen. Thermofit-Innenschuhe leisten hier bereits einen guten Beitrag. Aber wenn der Übergang von Haut

TestSocken

Page 42: Skitour-Magazin 4.13

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zum Innenschuh nicht 100-prozentig passt, hilft das wenig. Und hier kommen die Socken ins Spiel. Manche schwören nach guter alter Tradition auf zwei Paar übereinander, andere greifen zur dicks-ten Skisocke, die sie finden können. Mag im Einzelfall funktionieren, ist aber sicher kein Allheilmittel.Denn beim Tourengehen werden an die Socken ganz spezielle Ansprüche gestellt. Einerseits müssen sie natürlich Füße und Zehen warm halten, andererseits darf man auch nicht nach wenigen hundert Höhenmetern im Schweiß ersticken. Deshalb sollten Skitouren-Socken nicht so isolierend und warm sein wie klassi-sche Skisocken. Außerdem gibt es neur-algische Stellen wie am Schienbein oder der Ferse, die durchs Gehen beim Auf-steigen besonders anfällig für Scheuern sind. Die sollten verstärkt sein, um genü-gend Schutz gegen Blasen zu bieten. Ne-ben Blasen hat man bei Socken, die den ganzen Tag über im geschlossenen Schuh stecken, oft Probleme mit dem Geruch. Wer das nicht kennt, sollte mal morgens in einen Trockenraum einer Alpenver-einshütte tief einatmen. Auf diesem Ge-biet haben sich Socken aus Merino-Wolle in den letzten Jahren bewährt. Socken aus diesem Material stinken in der Regel selbst nach mehreren Tagen nicht – ein Segen bei mehrtägigen Durchquerungen. Zusätzlich bieten manche Hersteller So-cken mit Kompressions-Wirkung an. Der Druck an Wade und Fuß soll ein ange-nehmes Gefühl geben und helfen, dass die Muskeln langsamer ermüden. All das muss eine gute Socke leisten.

SockenTest

Was am morgen noch weich und geschmeidig über die Füße gleitet, verwandelt sich bis zum Tourenen-de meist zum nassen, stinkenden Woll-Knäul.

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BRIDGEDALE Midw. Control Fit 29,95 EURO

Größen: XXS-XLwww.bridgedale.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die dünnen Bridgedale-Socken tragen sich extrem angenehm. Spezielle Polster am Schienbein und Wadenansatz verringern den Druck im Stiefel. An Ferse und Spann reduziert dichtes, silbernes Material die Blasenbildung und erleichtert den Einstieg in den Stie-fel. Zieht schnell Fäden, dafür hat mann drei Jahre Garantie.Fazit: Technische, dünne Socke mit viel Komfort und Merinoanteil.

FALKE ST2 24,95 EURO

Größen: 39-48www.falke.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Der ST2 von Socken-Spezialist Falke ist die dickste und wärmste Socke im Test. Der Sitz könnte etwas enger sein, denn schnell kann mal was verrutschen. Die dicke Schurwolle sorgt trotz guter Atmungsaktivität schnell für verschwitzte Füße. Vorteilhaft ist das dicke Material der schweren ST2 aber gegen Scheuerstellen. Fazit: Superdicke Schurwoll-Socke für verfrorene Damenfüße.

ORTOVOX Merino Ski Light26,95 EURO

Größen: 38-46 www.ortovox.de

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die ergonomischen Socken sind sehr hoch geschnitten. Der Strech-Bund oben dürfte ein wenig enger sein, um die Socke sicher zu hal-ten. Der hohe Merino-Anteil (60 %) qualifiziert die Ski Light auch für mehrtägige Durchquerungen: Stinken praktisch unmöglich. Emp-findliche Stellen am Fuß sind verstärkt und ausreichend geschützt. Fazit: Weiche Socke, die selbst nach mehreren Tagen nicht stinkt

CEP Thermo Socks 49,90 EURO

Größen: II-V (nach Wadenumfang)www.cepsports.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die mitteldicken Socken aus einem Polyester-Elasthan-Mix sitzen wie eine zweite Haut und bieten eine starke Kompression. Der Fuß und die Wade werden mit ordentlich Druck gestützt, was speziell bei müden Muskeln angenehm wirkt. Flache Nähte bieten Scheuern keine Angriffsfläche. Atmungsfähig, aber nicht ewig geruchsneutral.Fazit: Kompressions-Socke für ambitionierte Höhenmeter-Fresser.

ICEBREAKER Ski+ Light 27,95 EURO

Größen: S-XLwww.icebreaker.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die Icebreaker-Socke besteht zu 75 Prozent aus Merinowolle, was sie selbst gegen stärkste Stinkfüße wappnet. Dank anatomi-scher Sockenspitze und spezieller Passform sitzt sie angenehm am Fuß. Die Polsterung an Schienbein und Ferse fällt dagegen eher minimal aus. Aufpassen: zieht schnell Fäden.Fazit: Bequeme Merino-Socke, die perfekt sitzt und nie stinkt.

ROHNER Touring Hightech 33,10 EURO

Größen: 36-46www.rohner-socks.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die dicken Schurwoll-Socken verprechen lange Haltbarkeit und hal-ten die Füße auch bei kalten Temperaturen warm. Rist-, Fersen und Schienbeinpolsterung bieten einen Schutz gegen Scheuern, Rohner verspricht sogar komplett blasenfreie Touren. Für schnelle Touren oder bei warmen Temperaturen fanden wir sie etwas zu dick. Fazit: Warme, langlebige Schurwoll-Socken mit dicker Polsterung.

TestSocken

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SockenTest

SKINS Active Compression 45 EURO

Größen: XS-XL (nach Wadenumfang)www.skins.net

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die knallgelben, dünnen Skins-Socken schnüren den Fuß ange-nehm mit Kompression ein, speziell an der Wade. Ein enger Bund sorgt unterhalb der Kniekehle dafür, dass nichts verrutscht. Flache Nähte zeichnen die hochwertigen Socken aus. Polsterung an Ferse und Zehen ist gut, am Schienbein etwas dünn. Fazit: Sportliche Kompressionssocke, die überall angenehm stützt.

SMARTWOOL PhD Backc. 29,95 EURO

Größen: S-XLwww.smartwool.de

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Die Merino-Spezialisten von Smartwool bieten für Tourengeher die weiche Backcountry-Version an. Die Socke sitzt perfekte Sitz am Fuß. Im beanspruchten Fersen-Bereich setzen die Amerikaner eine eigene Wollveredelung ein, die für extrem abriebfest ist. Vorsicht mit Klettverschlüssen von Gamaschen: Die ziehen schnell Fäden.Fazit: Sehr komfortable, mittelwarme Merino-Socke, die nicht stinkt.

X-BIONIC Ski Energizer 55,00 EURO

Größen: 35-47www.x-socks.com

Tragegefühl

Isolation

Polsterung

Verarbeitung

Ultradünn und doch so stark. Die Kompressionssocke von X-Bionic sorgt für einen guten Wärme-Wohlfühl-Mix. Eng anliegend schafft der Ski Energizer eine angenehme Wärme und überzeugt durch guten Sitz an Fuß und Bein. Die Folge: Blasenbildung ist mit dem Produkt der Schweizer nahezu unmöglich.Fazit: Technische Kompressionssocke mit begrenzter Lebensdauer.

Nach einem langen, feuchten Tag in den Tourenstiefeln können Socken schon mal streng riechen. Merinowolle schafft Abhilfe – speziell bei mehrtägigen Ski-Durchquerungen.

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Kitzsteinhorn-Schneekönig Kitzsteinhorn / Österreich

Fotos: Tom Bause

Olympiasieger wird Eisbrecher

Ergebnisse Kitzsteinhorn-Schneekönig

1. Maximilian Kurz 0:25‘482. Thomas Riedlsperger 0:27‘393. Christoph Scheiber 0:27‘50

Schneekönig männlich

1. Michaela Essl 0:26‘492. Ina Forchthammer 0:29‘113. Verena Hofmann 0:32‘28

Schneekönig weiblich

1. Christian Hoffmann 0:42‘052. Manfred Holzer 0:47‘303. Thomas Wallner 0:47‘49

Eisbrecher männlich

1. Ulli Exenberger 1:00‘132. Maria Hochfilzer 1:00‘283. Andrea Höller 1:01‘13

Eisbrecher weiblich

Bei der ersten Auflage des Kitzsteinhorn Schneekönig waren pünktlich um 10:15 Uhr 134 Skibergsteiger aus acht Natio-nen an den Start gegangen und hatten zum Auftakt der Rennsaison ein echtes Bergfest gefeiert. Zwei Strecken standen dabei zur Auswahl: Die Schneekönigin zum Alpincenter mit 474 Höhenmetern sowie der Eisbrecher mit 899 Höhenme-tern. Hier war das Ziel an der Bergstation des Maurerlifts auf 2875 Metern Höhe. Nachdem es in den frühen Mor-genstunden und bis kurz vor dem Start noch stark geschneit hatte, riss der Himmel mit dem Startschuss auf und bescherte dem Rennen per-fekte Bedingungen: Pulverschnee und Sonnenschein auf dem Kitzsteinhorn.

Langlaufstar Christian Hoffmann ließ von Anfang an keinen Zweifel an seiner Dominanz auf-kommen. Bereits auf halber Strecke hatte er fast drei Minuten Vorsprung. Dahinter lieferte sich das extrem gut besetzte Feld ein spannendes Rennen. Zweiter wurde nach dem knackig stei-len Schlussstück Manfred Holzer vom Rennteam Alpbachtal. Sein Rückstand auf den Sieger be-trug 5:24 Minuten. Thomas Wallner vom Team Dynafit wurde in 47:49 Minuten starker Dritter. Dominant war auch die Siegerin bei den Damen: Ulli Exenberger von den Smaragd-Bikern Bramberg holte sich bei der ersten Auflage des Kitzsteinhorn Schneekönig in 1:00,13 Stun-den den Sieg. 14 Sekunden hinter ihr fuhr Maria Hochfil-zer vom Martini Team Germany über den Zielstrich. Knap-pe eine Minute nach der Siegerin kam Andrea Höller vom Team Intersport Bründl am Maurerlift an und wurde Dritte. Auf der Schneekönigin-Kurzdistanz über 474 Höhenmeter zum Alpincenter siegte bei den Herren Maximilian Kurz vor Tho-mas Riedlsberger (beide Team La Sportiva). Drit-ter wurde Chris-toph Schreiber. Bei den Damen holte sich Micha-ela Essl den Sieg, zweite wurde Ina Forchthammer, Verena Hofmann landete auf dem dritten Rang.

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Kitzsteinhorn-Schneekönig

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Hecher Speed upSchwaz / Österreich

“Ein Voller Erfolg“

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Bei strahlend schönem Wetter und optimalen Bedingungen wurde am 15.12.2013 das 4. He-cher Speed Up mit ei-nem neuen Teilnehmer-rekord ausgetragen. Es waren in diesem Jahr 93 Teilnehmer gemeldet, mit der Hoffnung, dass im nächsten Jahr die 100er Marke durchbro-chen wird. Die Teilneh-mer konnten aus zwei Strecken wählen: die kurze Strecke mit 540 Höhenmetern und die längere Variante mit 790 Höhenmetern. Auf der langen Distanz sicherte sich Bruno Wilberger mit einer Zeit von 24:28 Minuten den sicheren Sieg, während um den zweiten Platz gefightet wurde. Diesen sicherte sich schließlich Mario Tamegger vor Bernhard Salchner.Bei den Frauen ließ Angelika Allmann bei dem Aufstiegsrennen mit einer Zeit von 49:26 keinen Zweifel an der Siege-rin aufkommen. Zweiter wurde Stefa-nie De Simone vor Kathrin Krabichler.

Ergebnisse Hecher Speed Cup

http://ski.tu-schwaz.at/

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Zum Video: Hier klicken!

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Int. JugendcampSt. Ulrich / Österreich

Die Zukunft liegt im Nachwuchs

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Drei Tage lang begeisterte Gesichter! Diese sah man am diesjährigen internationalen Jugend-camp des ASKIMO (Österreichischer Bundes-Fachverband für Wettkampf-Skibergsteigen) in Kooperation mit dem DAV (Deutscher Alpen-verein). Ausgetragen in St. Ulrich am Pillersee (Tirol) bekamen die 17 teilnehmenden Jugend-lichen im Alter von 11 bis 18 Jahren an diesem Wochenende (29.11. bis 1.12.2013) eine erste Einführung in die Wettkampfszene. Dabei stan-den aber nicht die Geschwindigkeit und die Leistung im Skibergsteigen im Vordergrund,

sondern der Begeisterungsfunke für den Sport sollte in den Teilnehmern geweckt werden. Und das ist nach den drei Tagen sichtlich gelungen! Die jungen Sportler bekamen von den Berg-führern, Nationalteam-Trainern, Athleten und

Vertretern aus Wirtschaft und Handel eine Ba-sisausbildung im sportlichen Tourengehen. Ein optimales Anlegen der Spur, die richtige Tech-nik im Aufstieg, Fellwechsel und in der Abfahrt, Skipräparierung und natürlich der Umgang mit der Notfallausrüstung standen am Programm. Eines der Highlights für die jungen Sportler war aber sicher das kurze Rennen, bei dem die bei-den Nationalteamtrainer aus Österreich und Deutschland, Alex Lugger und Bernhard Bliems-rieder, die Teilnehmer aufmerksam beobach-teten. Schon das eine oder andere Talent des Wettkampf-Skibergsteigens wurde in den Jugend-camps entdeckt und anschließend erfolgreich aufgebaut. So haben z.B. Weltcup Siegerin Ina Forchthammer aus Salzburg und der deutsche Weltmeister Sepp Rottmoser einige ihrer ers-ten Höhenmeter am Jugendcamp ausprobiert.

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Rise and FallMayrhofen / Österreich

Überraschende Sieger beim Winter-opening

Erbarmungslos gegenüber sich selbst kämpften die Teilnehmer beim RISE & FALL um jede Sekunde. Vier Leute, ein Team, kein Erbarmen. Warum dieser ein-zigartige Staffelwettbewerb mit den vier Disziplinen Skibergsteigen, Paragleiten, Mountainbiken und Ski beziehungswei-se Snowboard bereits nach seiner zwei-ten Auflage unter Athleten Kultstatus erreicht hat, wurde am Samstag, den 14. Dezember, deutlich. Die Skiberg-steiger fighteten auf den 410 Höhen-metern um jede Sekunde, um als Erster am Wiesenhof zu sein. Die Gleitschirm-flieger versuchten die 410 Höhenme-ter so schnell wie möglich Richtung Tal zu gelangen um dann die Mountainbiker wie-der auf den Gasthof Wiesenhof zu schicken. Entschieden wurde das Rennen bei einer äußerst rasanten Skiabfahrt. Die Zuschauer litten mit den 200 Athleten, bejubelten sie und feierten am Ende einen überraschenden Sieger: das Team „Bienen-Häusl“ mit Toni Palzer (Skibergsteigen), Lorenz Peer (Paragleiten), Urs Huber (Mountainbiken) und Mar-tin Falbesoner (Ski). Mit einer Gesamtzeit von 40 Minuten und 1 Sekun-de schlugen sie die Favoriten und Vorjahressieger um Roman Rohrmoser.

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ErgebnisseRise and Fall

Team: „Bienen-Häusl“Toni Palzer, Lorenz Peer, Urs Huber,Martin Falbesoner

1. Platz (40:01 min)

Team: „Dynafit Mountainshop Hörhager“Marc Pinsach, Patrick Hörhager,Roel Paulissen, Roman Rohrmoser

2. Platz (41:26 min)

Team: „Aronialand-Sport Auer“Johannes Walder, Thomas Mitterdorfer, Uwe Hochenwarter, Patrick Auer

3. Platz (41:56 min)

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Tourenski: Dynafit – Cho Oyo > 800 € <www.dynafit.de

Tiefschnee-Surfer

Über die Optik der neuartigen, V-förmigen Schaufeln aktueller Tourenski lässt sich streiten. Auch Dynafit hat seit diesem Winter einen Ski nach dem Design von Salomons BBR im Sorti-ment: den Cho Oyu. Im Gegensatz zum superleichten Nanga Parbat zählt der Cho Oyu eher als Allrounder, der für die Wochenend-Tour genauso taugt wie für eine Ski-Expedition. Beim Ver-hältnis von Gewicht zu Breite legt Dynafit die Latte für die Konkurrenz extrem hoch: Bei 88 Mil-limeter unter der Bindung bringt es der Cho Oyu in 1,74 Meter gerade einmal auf 1200 Gramm pro Ski. Möglich macht das eine minimale Seitenwange nur im Bindungsbereich, der Einsatz von Kohlefaser und der leichte Paulownia-Holzkern. Die 125 Millimeter breite Schaufel sorgt im Tiefschnee für viel Auftrieb und ist deutlich flexibler wie der Rest des Skis. Carbonmatten oberhalb des leichten Paulownia-Holzkerns machen den Cho Oyu richtig steif, was ihm in stei-lem Gelände mit hartem Untergrund zugute kommt. Durch die starke Taillierung (125-88-111)

AusprobiertHärtetest auf Skitour

MaterialcheckAusprobiert

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Skitouren-Festival

21. - 23. Februar 2014

3. BGL Skitouren-FestivalSkizentrum Hochschwarzeck Ramsau

• Komplette Leih-Skiausrüstung zum Testen über das ganze Wochenende

• Praxis-Workshops zu Technik & Sicherheit

• Skitouren im Berchtesgadener Land

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• Charity-Wettbewerb „Die Lange Nacht des Schneeleoparden“

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muss man allerdings Abstriche bei steilen, eisigen Querungen machen. Das kurze, stark taillierte Skiende er-leichtert das Schwingen, speziell wenn man mal einen Abstecher auf die Piste macht. Im Vergleich zu einem Dynafit Seven Summit oder einem Manaslu bietet der Cho Oyu deutlich mehr Ver-windungssteifigkeit, fordert aber den Tourengeher auch mehr bei der Ab-fahrt. Anfängern kommt der gute Auf-trieb im Tiefschnee entgegen, deutlich drehfreudiger allerdings ist ein Seven Summit. Bei der Verarbeitung und der Qualität hat Dynafit beim Cho Oyu aber einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Die eingepresste Alu-Spitze samt Fell-Befestigung spart Gewicht und löst sich sicher bis zum Lebensende des Skis nicht. Auch op-tisch spielt der Cho Oyu ganz vorne mit in der Tourenski-Liga 2014: Eine Mischung aus Sicht-Carbon und Blick auf den Holzkern lassen ins Innere Dynafit-Neulings blicken.

Unsere Bewertung:

Fazit: Vielseitiger, steifer Tourenski, der durch seine tolle Verarbeitung und seine außergewöhnliche Optik hervorsticht.

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AusprobiertHärtetest auf Skitour

Tourenstiefel: Movement – Free Touring 3 Pebax > 549,95 € <www.movementskis.com

Abfahtshungrig

Die Schweizer Edelschmiede Movement baut nicht nur superleichte Tourenski, sondern hat auch eine kleine Auswahl an Tourenstiefeln im Programm. Ein Stiefel-Quartett, das sich nur an abfahrtshungrige Freerider richtet? Nicht ganz: Der Free Touring 3 besitzt mit seinen Low Tech-Inserts durchaus Allround-Qualitäten und spielt in einer Liga mit Scarpa Maestrale RS oder Dy-nafit Vulcan. Der robuste Dreischnaller bringt in Größe 28,5 satte 4156 Gramm auf die Waage (Paar), was er der dicken Pebax-Schalenkonstruktion und dem schweren Intuition-Innenschuh (je 340 g) zu verdanken hat. Dadurch hat der Movement-Stiefel in Sachen Aufstieg einen „schwe-ren Stand“ gegen die Konkurrenz. Für den Aufstieg öffnet man den zuverlässigen Kipphebel an der Ferse, dann erlaubt der Stiefel einen „Arbeitsbereich“ von in der Praxis nutzbaren 25 Grad von der Vertikalen nach vorne. Die nach vorne ausklappbare Zunge flext zwar emsig, aber ihr

fehlt eine Geh-Falte oder Ähnliches, das die Beweglichkeit nach vorne verbessern wür-de. Perfekt hingegen arbeitet die mittlere der drei Schnallen: Sie zieht die Ferse angenehm nach hinten, verhindert Rutschen und Scheu-ern. Zudem bietet sie einen weiten, feinen

Einstellbereich. Wechselt man am Gipfel in den Abfahrtsmodus (auch mit Handschu-hen gut bedienbar!), blüht der Movement-Stiefel so richtig auf. Die Alu-Microschnallen und der massive Klettverschluss lassen sich

ordentlich zuknallen, erlauben aggressive Schwünge auf jeder Unterlage. Für Klet-

terpassagen gibt die dicke Gummisohle mächtig Grip. Durch einen breiten

Leisten und den hoch geschnitte-nen Spann-Bereich eignet sich der Movement-Stiefel auch für breite Fußformen.

MaterialcheckAusprobiert

Unsere Bewertung:

Fazit: Robuster, abfahrtshungriger Dreischnaller für Tourengeher, de-nen perfekte Schwünge wichtiger sind als Höhenmeter-Rekorde.

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Weiße Haube Spaniens

Text und Fotos: Hendrik Klar

Mitten auf dem spanischen Festland versteckt sich das Mini-Gebirge der Sierra Nevada. Skitouren in

Schlagdistanz zum Mittelmeer: Unser Autor Hendrik Klar wagte das Abenteuer.

Sierra NevadaReise

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Spitzkehren mit Meerblick: Im unteren Teil des Gipfelaufbaus des Mulhacén, mit 3482 Metern

der höchste Gipfel der Sierra Nevada.

ReiseSierra Nevada

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Es geht doch nichts über eine Bi-waknacht unter klarem Himmel. In Schlafsack und Biwaksack vor Wind und Kälte geschützt beob-

achten wir die Sterne bis wir sanft ins Reich der Träume hinübergleiten. Der Räuber schlich sich auf leisen Pfoten an. Verständlich bei dem attraktiven Duft, den die Reste unseres Abendmahls ab-gaben. Lautes Scheppern lässt uns aus dem Schlaf hochschrecken. Damit hat-te er wohl nicht gerechnet, denn ver-mutlich genauso erschrocken wie wir, flüchtet der Fuchs panisch. Kurz darauf hört man in der Ferne sein heiseres Bellen. Wir verstauen die Töpfe in den Rucksäcken und schlafen weiter. Doch bereits kurze Zeit später erwachen wir erneut. Diesmal hat der Rotfuchs den direkten Weg über unsere Biwaksäcke

gewählt. Scheinbar hat sich sein Selbst-bewusstsein in der Zwischenzeit gestei-gert, denn dieses Mal lässt er sich nur durch ein paar Hiebe mit dem Skistock vertreiben. Drei weitere Angriffe auf unseren Provi-ant müssen wir in dieser Nacht abweh-ren, bevor wir gegen vier Uhr die Hoff-nung auf weiteren Schlaf aufgeben und die Wärme der überfrorenen Schlafsä-cke gegen die ausklingende spanische Winternacht eintauschen. Immerhin ist diese mit -7 Grad vergleichsweise mild. So brechen wir gestärkt Richtung Cer-ro del Caballo (3005 m) auf. Der letzte Tag unserer Skidurchquerung der Sier-ra Nevada wartet mit Wind und etwas diffuser Sicht auf. Da kommt das nach gut zwei Stunden erreichte Refugio Caballo, eine kleine Biwakhütte unter-

Steinerne Räucherkammer: Die kleine Hirtenhütte war unsere Bleibe für die zweite Nacht.

Sierra NevadaReise

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halb des Gipfels, gelegen für ein zwei-tes Frühstück. Die Unterkunft ist karg, aber, dank vorhandener Tür, innen schneefrei. Die letzten Meter zum Gip-fel sind nordexponiert und verheißen nichts Gutes: Kompaktes Wassereis so-weit das Auge reicht und weit und breit keine Sonne, die daran etwas ändern könnte. Ein wenig mühselig rammen wir Schritt für Schritt die Harscheisen in den Eispanzer und balancieren so in 40 Minuten zum Gipfel. Für die ver-eiste Abfahrt bieten sich nun zwei Va-rianten: Entweder direkt in nördlicher Richtung bis zu einem Fahrweg und zu Fuß ins Tal nach Nigüelas. Die andere, von uns bevorzugte Variante führt über eine lange Querung mit zwei Gegenanstiegen bis ins Skigebiet von Pradollano, fast bis zur Bushaltestel-le. Also genießen wir ein letztes Mal die Aussicht zur Mittelmeerküste und

nehmen das Eis unter die Kanten.

Eine Karte, wenig Schnee und ein Ziel

Als wir sechs Tage zuvor in Jerez del Marquesado den Bus verließen, waren wir zunächst skeptisch: Die Gipfel zeig-ten sich weder sonderlich schneereich, noch ließen die langen Schneefahnen an den Kämmen den Eindruck von Gemütlichkeit aufkommen. Die erste Etappe zum Refugio Postero Alto (1860 m) bewältigen wir weitgehend mit auf den Rucksack geschnallten Ski. Selbi-ger ist ohnehin ganz schön schwer, da Verpflegung für eine knappe Woche in ihm steckt. Die Bewegung sorgt jedoch dafür, dass wir die lange Nacht von Granada heraus schwitzen. Beim Errei-chen der Hütte, die mit einem gemütli-chen Winterraum aufwartet, kommen Moral und Zuversicht zurück und wir steigen noch ein wenig auf, um

Leichte Neuschneeauflage bei der Abfahrt durch das Val Juntillas.

ReiseSierra Nevada

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die ersten Schwünge in andalusischem Neuschnee zu ziehen. Unser Plan ist die Durchquerung des Hauptmassivs der Sierra Nevada von Ost nach West in Verbindung mit der Besteigung zahl-reicher 3000er. Davon gibt es zwei Dut-zend am „Dach der iberischen Halbin-sel“. Wir müssen jedoch beachten, dass Kämme, Rücken und Grate dieses Jahr weitgehend abgeblasen sind. In Mul-den jedoch liegt bis in mittlere Lagen genug Schnee, um Skitourenfreuden zu garantieren.

Ski-Bergsteiger als Exoten

Das alpinistische Highlight der Durch-querung wartet am dritten Tag: Die Be-steigung des Mulhacén, dem mit 3482 Metern höchsten Berg des spanischen

Festlandes. Der morgendliche Blick aus unserem „Cortijo“, einer einfachen Hir-tenhütte, in der wir die Nacht mit zahl-reichen Kleinnagern zwischen deren Hinterlassenschaften verbracht haben, verheißt Gutes: Strahlend blauer Him-mel und Windstille. Nachdem wir am Vortag im Schneesturm nur dank Kom-pass vom Puntal de Juntillas (3139 m) wieder in angenehmere Gefilde finden konnten, sorgt dieses Wetter für einen Motivationsschub. Also erst mal ein Feuer anzünden und Kaffee kochen. Wenige Augenblicke später stürmen wir hustend aus dem Verschlag. Der Rauch will nicht abziehen. Im Freien zeigt sich das Problem: Der Abzug liegt unter knapp 30 cm Neuschnee, den es über Nacht angeweht hat. Nach einem

In den tieferen Lagen bereits aus-geapert: Nur im Februar und März sind die Bedingungen in der Regel gut.

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Genuss pur: die 10 Kilometer lange Abfahrt durch das Lanjaron-Tal. In Bildmitte der Cerro Caballo. Unten links: Aufstieg vom Refugio Poqueira. Der Schnee war in tieferen Lagen sehr verblasen. Nur entlang von Rinnen und Mulden konnte man gut abfahren.

ReiseSierra Nevada

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ausgiebigen Frühstück überqueren wir den schneebedeckten Gebirgsbach Rio Juntillas und steigen in steilen Spitzkehren über die Loma de la Al-cazaba zum Plateau der Seite Lagunas auf. Nachdem das überquert wurde, nehmen wir den steilen Gipfelaufbau des Mulhacén in Angriff. In der Flan-ke liegt eine ordentliche Menge Neu-schnee, sodass wir nun Spuren müs-sen. Begleitet werden die endlosen Spitzkehren von einem in Europa wohl einzigartigen Skitouren-Panorama: Die Mittelmeerküste, Frachtschiffe auf ihrem Weg durch die Straße von Gib-raltar und in der Ferne die Berge des nordafrikanischen Festlandes. Nach gut 4,5 Stunden haben wir den Gip-fel erreicht. Die anhaltende Windstil-le lässt eine ausgiebige Gipfelrast zu. Der Name „Mulhacén“ leitet sich von

Lädt zur Frühstückspause ein: Das Refugio Caballo mit dem gleichna-migen Gipfel im Hintergrund.

einem der maurischen Könige Grana-das ab, der dort der Sage nach bestat-tet wurde. Tatsächlich befinden sich in der Umgebung des Gipfels meh-rere Ruinen und Bauwerke, keines davon scheint allerdings eine Grab-anlage zu sein. Abgesehen von einer Gruppe Basken, sind wir die einzigen Skitourengeher auf der gut besuchten Hütte: Eine Mulhacén-Besteigung zu Fuß scheint den lokalen Bergsteigern sympathischer zu sein. Das Abend-mahl in der behaglichen Gaststube mit offenem Feuer kann sich sehen lassen: Vier Gänge geben reichlich Ge-legenheit sich mit der südspanischen Küche anzufreunden. Bald darauf schlummern wir selig im Lager – dank Ohropax, denn Lagerschnarcher gibt es auch im spanischen Mini-Gebirge nahe des Mittelmeers.

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Die Route: 7300 Höhenmeter, knapp 80 Kilometer, je nach Verhältnissen und Motivation sind für alle Etappen leichtere und anspruchsvollere Varian-ten möglich. Beste Jahreszeit: Februar bis März Karte: Vor Ort sind zahlreiche Karten eher mittelmäßiger Qualität erhältlich. Besser vorab bestellen: IGN Instituto Geográfico Naciona: „Sierra Nevada“ im Maßstab 1:25.000. Unterkünfte: Diverse Biwakhütten, meist in schlech-tem Zustand. Refugio Postero Alto: Un-beheizter Winterraum, an Wochenen-den im Winter teilweise bewirtschaftet. Refugio Poqueira: Ganzjährig bewirt-schaftet. Albergue Universitario: Ganz-jährig bewirtschaftet. Diverse Unter-künfte im Skiort Pradollano.Anreise: Mit dem Flugzeug nach Malaga oder Madrid. Mit dem Bus mehrmals täglich nach Granada und von dort nach Je-rez del Marquesado.

Tag 1: Von Jerez del Marquesa-do über den Penòn del Mojo zum Refugio Postero Alto.Tag 2: Aufstieg über die Piedra de los Ladrones auf den Puntal de Juntillas. Abfahrt über die SW-Flanke ins Tal des Rio Juntillas zum Cortijo de las Carmelitas.Tag 3: Querung des Rio Juntillas und Aufstieg über die Loma de Alcaza-ba zum Plateau der Seite Lagunas und über die Ostflanke zum Gipfel des Mulhacen. Abfahrt über das Val Mulhacen oder die Loma del Mulha-cén zum Refugio Poqueira.Tag 4: Aufstieg über das Tal des Rio Seco bis zu einer Scharte west-lich der Laguna del Rio Seco, kurze Abfahrt ins Tal des Rio Veleta, Que-rung zur Carihuela-Scharte und ent-lang der Skipiste zum Gipfel des Pico Veleta. Abfahrt über das Skigebiet zur Albergue Universitario.Tag 5: Aufstieg über das Skigebiet zu den Lagunillas de la Virgen. Je nach Routenwahl steil auf den Pico Elorie-ta. Lange Abfahrt durch das Lanjaron Tal bis zur Nationalparkgrenze auf ca. 1800 Meter.Tag 6: Über das Lanjaron-Tal und das Refugio Caballo auf den Cerro Cabal-lo. Abfahrtvariante 1: Zur Straße GR 240 und Abstieg nach Nigüelas. Ab-fahrtvariante 2: Querung Nordwest-lich des Hauptkammes mit zwei Ge-genanstiegen zurück ins Skigebiet.

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ImpressumAusgabe 4.13 - Dezember 2013

Skitour-Magazin

Kellnauweg 7 a93326 Abensberg

ErscheinungsweiseDas Skitour-Magazin erscheint während der Tourensaison alle vier bis sechs Wochen, kostenfrei, mindestens vier Mal!

RedaktionAndreas [email protected]+49 (0) 174 - 3220675Stefan [email protected]

Skitour-Magazin im Webhttp://skitour-magazin.dehttp://skitour-magazin.com

www.twitter.com/Skitour_Magazinwww.facebook.com/skitourmagazin

FotosNamentlich nicht aufgeführte Fotos wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt

Mitwirkende dieser AusgabeStefan LoiblAndreas PoschenriederRené KollerThomas MeierDominik HuberAndreas LindingerDie gesamten Inhalte der Website „Skitour-Magazin”sind als Eigentum von Andreas Poschenrieder urhe-berrechtlich geschützt. In diesen Schutzbereich fallen insbesondere auch die Einspeisung der Daten in andere elektronische Systeme, andere Medien oder Internet-Domains. Die in diesem Internetangebot benützten Fotos und Grafiken unterliegen dem Copyright des Skitour-Magazins. Alle Rechte sind vorbehalten. Alle auf dieser Website intergrierten “Links” zu externen Internetangebo-ten stellen eine reine Serviceleistung dar. Dabei wird we-der für den Inhalt, noch über die tatsächliche technische Erreichbarkeit die Verantwortung übernommen. Man be-achte den Disclaimer des jeweiligen Anbieters.

Skitour-Magazin 1.14, ab 8. FebruarTest: IsolationsjackenPerfekt für die Abfahrt und die Hütte: Leichte Isolationsjacken aus Daune und Kunstfaser sind der Renner unter Skitourengehern. Wir testen die beliebtesten Modelle.

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Wir starten den Versuch über eine Mitfahr-

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