„siehe, ich mache alles neu“ (offb 21,5)

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„„Siehe, ich mache alles neu“ Siehe, ich mache alles neu“ (Offb 21,5)(Offb 21,5)

Was geschieht in den Was geschieht in den Einzelsakramenten Einzelsakramenten

der Taufe, der Buße und der der Taufe, der Buße und der Eucharistie?Eucharistie?

Univ.-Prof. Dr. Manfred GerwingUniv.-Prof. Dr. Manfred GerwingLehrstuhl für Dogmatik und DogmengeschichteLehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte

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Um was geht es? Um was geht es?

Es geht in den Sakramenten um die Es geht in den Sakramenten um die verändernde Kraft der christlichen Botschaft. verändernde Kraft der christlichen Botschaft. Die christliche Botschaft beansprucht Wort Die christliche Botschaft beansprucht Wort Gottes zu sein. Gottes zu sein. Die Kirche steht und fällt mit diesem Wort, Die Kirche steht und fällt mit diesem Wort, aber sie ist dieses Wort Gottes nicht selbst. aber sie ist dieses Wort Gottes nicht selbst. Vielmehr hat sie ihm zu dienen, indem sie es Vielmehr hat sie ihm zu dienen, indem sie es der Welt weitersagt, unverfälscht und der Welt weitersagt, unverfälscht und unverkürzt. unverkürzt.

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Wie wird vorgegangen?Wie wird vorgegangen?

In drei Schritten: In drei Schritten:

a)a) Im Zentrum steht das, was die Sakramente Im Zentrum steht das, was die Sakramente unterstreichen: das alles neu machende, unterstreichen: das alles neu machende, schöpferische Wort Gottes. Dieses aber hat seine schöpferische Wort Gottes. Dieses aber hat seine Voraussetzungen und seine Folgen.Voraussetzungen und seine Folgen.

b)b) Von den Voraussetzungen des Wortes GottesVon den Voraussetzungen des Wortes Gottesc)c) Von den Wirkungen des Wortes GottesVon den Wirkungen des Wortes Gottes

Ziel: Die Beantwortung der Frage: Ziel: Die Beantwortung der Frage: Was geschieht in den Einzelsakramenten Was geschieht in den Einzelsakramenten der Taufe, der Buße und der Eucharistie? der Taufe, der Buße und der Eucharistie?

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Die Rede vom Wort Gottes setzt das Wort „Gott“ Die Rede vom Wort Gottes setzt das Wort „Gott“ voraus. Was aber meinen wir, wenn wir „Gott“ voraus. Was aber meinen wir, wenn wir „Gott“ sagen? sagen?

– Gott ist jene Wirklichkeit, worüber hinaus nichts Gott ist jene Wirklichkeit, worüber hinaus nichts

Größeres gedacht werden kann, ist jene Größeres gedacht werden kann, ist jene

Wirklichkeit auch, die größer ist als alles, was Wirklichkeit auch, die größer ist als alles, was

gedacht werden kann (Anselm von Canterbury: gedacht werden kann (Anselm von Canterbury:

Prosl. 2 und Prosl. 15).Prosl. 2 und Prosl. 15).

– Gott fällt nicht unter unsere Begriffe. Wir können Gott fällt nicht unter unsere Begriffe. Wir können

ihn nicht begreifen.ihn nicht begreifen.

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WELTGOTT

So nicht! So nicht!

W E L TG O T Tplus

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W E L T

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Gott selbst ist die Liebe (1 Joh 4,8.16). In diese Liebe hinein sind wir aufgenommen:

in die Liebe zwischen Vater und Sohn, die der Heilige Geist selbst ist.

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Woher wissen wir, dass wir in den Woher wissen wir, dass wir in den Raum der Liebe, der Gott selbst ist, Raum der Liebe, der Gott selbst ist, aufgenommen sind? aufgenommen sind?

Antwort: durch das inkarnierte Wort Antwort: durch das inkarnierte Wort Gottes, Jesus Christus. Gottes, Jesus Christus.

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Gerade darin liegt das Neue der Gerade darin liegt das Neue der christlichen Botschaft: Gott liebt uns mit christlichen Botschaft: Gott liebt uns mit jener Liebe, die er zu seinem Sohn hat, jener Liebe, die er zu seinem Sohn hat, und die der Heilige Geist selbst ist. und die der Heilige Geist selbst ist.

Gott macht sich in seiner Liebe zu uns Gott macht sich in seiner Liebe zu uns nicht abhängig von unserer Liebe zu nicht abhängig von unserer Liebe zu ihm. Er liebt uns nicht, weil und sofern ihm. Er liebt uns nicht, weil und sofern wir so brav sind, sondern weil er so gut wir so brav sind, sondern weil er so gut ist. ist.

In dieser Radikalität und Universalität In dieser Radikalität und Universalität der Liebe Gottes liegt ja das Neue der der Liebe Gottes liegt ja das Neue der christlichen Botschaft. christlichen Botschaft.

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Ein neues Gottverhältnis der Ein neues Gottverhältnis der Menschheit wird begründet. Wir Menschheit wird begründet. Wir dürfen teilnehmen an dem dürfen teilnehmen an dem Verhältnis Jesu zu seinem Vater. Verhältnis Jesu zu seinem Vater.

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3. Zur Wirkung des Wortes Gottes. 3. Zur Wirkung des Wortes Gottes. Alles wird neu. Alles wird neu. Drei biblische Symbolworte, die diese Drei biblische Symbolworte, die diese Neuheit ausdrücken und von der Neuheit ausdrücken und von der Sakramententheologie aufgenommen Sakramententheologie aufgenommen werden:werden:a) Kind, b) Braut, c) Tempel des a) Kind, b) Braut, c) Tempel des Heiligen Geistes.Heiligen Geistes.

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3. Zur Wirkung des Wortes Gottes 3. Zur Wirkung des Wortes Gottes Alles wird neu: Alles wird neu:

Zu a) Kind Gottes. Kindschaftsverhältnis:Zu a) Kind Gottes. Kindschaftsverhältnis: Anteilnahme an der Gottessohnschaft Jesu Anteilnahme an der Gottessohnschaft Jesu

Christi. „Allen, die ihn aufnahmen, gab er Christi. „Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, all denen, Macht, Kinder Gottes zu werden, all denen, die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,12). In die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,12). In Christus sind alle eins. Wir sind untereinander Christus sind alle eins. Wir sind untereinander Geschwister, eine Familie Gottes. Wer glaubt Geschwister, eine Familie Gottes. Wer glaubt ist nicht allein. ist nicht allein.

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Zu b) Braut, Brautschaftsverhältnis:Zu b) Braut, Brautschaftsverhältnis: Auch dieses Symbolwort findet sich bereits im Auch dieses Symbolwort findet sich bereits im

Alten Testament. Im Neuen Testament aber Alten Testament. Im Neuen Testament aber wird es mit betonter Exklusivität dem Sohn wird es mit betonter Exklusivität dem Sohn zugeordnet und erhält dadurch auch einen zugeordnet und erhält dadurch auch einen neuen Sinn. Christus, das Wort Gottes, ist der neuen Sinn. Christus, das Wort Gottes, ist der Bräutigam. Die Gemeinschaft der Glaubenden, Bräutigam. Die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche, ist die Braut. Der einzelne Glaubende die Kirche, ist die Braut. Der einzelne Glaubende tritt durch seinen Glauben in dieses tritt durch seinen Glauben in dieses Brautschaftsverhältnis zu Christus ein und wird Brautschaftsverhältnis zu Christus ein und wird dadurch selbst Braut (vgl. Deutsche Mystik). dadurch selbst Braut (vgl. Deutsche Mystik).

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Zu c) Tempel des Heiligen Geistes:Zu c) Tempel des Heiligen Geistes: Glauben heißt erfüllt werden vom Heiligen Geist. Der Mensch Glauben heißt erfüllt werden vom Heiligen Geist. Der Mensch

selbst wird zum Ort Gottes, zum Tempel speziell des Heiligen selbst wird zum Ort Gottes, zum Tempel speziell des Heiligen Geistes. Dabei sind zwei Züge des Gottesgeistes Geistes. Dabei sind zwei Züge des Gottesgeistes charakteristisch: Eine von Gott ausgehende und eine zu Gott charakteristisch: Eine von Gott ausgehende und eine zu Gott zurückfließende Bewegung. Der Geist Gottes ist es, der die zurückfließende Bewegung. Der Geist Gottes ist es, der die Macht hat, den Menschen zu verwandeln, „in einen anderen Macht hat, den Menschen zu verwandeln, „in einen anderen Menschen“ und „sein Inneres“ dergestalt „umzukehren“ (1 Sam Menschen“ und „sein Inneres“ dergestalt „umzukehren“ (1 Sam 10,6.9), dass er für Gott empfänglich wird (vgl. Ez 36,26 – 27).10,6.9), dass er für Gott empfänglich wird (vgl. Ez 36,26 – 27).

Er sandte auch „den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der Er sandte auch „den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: ‚Abba, lieber Vater!’ Also bist du nicht mehr Sklave, da ruft: ‚Abba, lieber Vater!’ Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe durch Gott.“ sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe durch Gott.“ (Gal 4,4-7). (Gal 4,4-7).

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Was hat das Dargelegte mit den Was hat das Dargelegte mit den Sakramenten zu tun? Sakramenten zu tun?

All das, was gerade als Wirkung des All das, was gerade als Wirkung des Wortes Gottes herausgestellt wurde, Wortes Gottes herausgestellt wurde, geschieht in den Sakramenten. geschieht in den Sakramenten.

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Die Sakramente sind Christusbegegnung. Sie sind Die Sakramente sind Christusbegegnung. Sie sind nicht nur Werkzeuge, „instrumentum“, durch die uns nicht nur Werkzeuge, „instrumentum“, durch die uns etwas geschieht und getan wird. Sie sind eben nicht etwas geschieht und getan wird. Sie sind eben nicht bloße wirkursächliche Mittel, der Seele die bloße wirkursächliche Mittel, der Seele die geschaffene Gnade einzusenken. Zuvor und zuerst geschaffene Gnade einzusenken. Zuvor und zuerst sind sie die Annahme des Wortes Gottes im sind sie die Annahme des Wortes Gottes im Glauben, die Annahme des Wortes Gottes durch Glauben, die Annahme des Wortes Gottes durch den Glauben des einzelnen in der Gemeinschaft den Glauben des einzelnen in der Gemeinschaft der Glaubenden. Die Annahme des Wortes Gottes der Glaubenden. Die Annahme des Wortes Gottes durch den einzelnen Menschen, den einzelnen durch den einzelnen Menschen, den einzelnen Glaubenden, ist Christusbegegnung.Glaubenden, ist Christusbegegnung.

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Die Taufe geschieht auf Christus Die Taufe geschieht auf Christus hin (Gal 3,27). Sie ist eine hin (Gal 3,27). Sie ist eine Vereinigung mit Christus als Vereinigung mit Christus als demjenigen, der sein Leben für demjenigen, der sein Leben für uns dahingegeben hat (Röm 6,3 uns dahingegeben hat (Röm 6,3 f.). f.).

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In der Taufe geschieht das, was sie In der Taufe geschieht das, was sie verdeutlicht: Kraft des Heiligen Geist wird das verdeutlicht: Kraft des Heiligen Geist wird das Wort Gottes als das substantielle Wort des Wort Gottes als das substantielle Wort des Vaters wahr- und angenommen.Vaters wahr- und angenommen.

Es entstehen für den einzelnen Menschen Es entstehen für den einzelnen Menschen jene vielgestaltige Personbeziehungen zu Gott, jene vielgestaltige Personbeziehungen zu Gott, die insgesamt die Neuheit des Geschaffenseins die insgesamt die Neuheit des Geschaffenseins in Christus ausmachen: der Getaufte wird Kind in Christus ausmachen: der Getaufte wird Kind des Vater, Braut Christi, und Tempel des des Vater, Braut Christi, und Tempel des Heiligen Geistes. Diese neuen Beziehungen Heiligen Geistes. Diese neuen Beziehungen beruhen auf das neue Sein in Christus und beruhen auf das neue Sein in Christus und prägen den Menschen ein für allemal prägen den Menschen ein für allemal (character indelebilis). (character indelebilis).

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Im Bußsakrament wird demjenigen, der in den Im Bußsakrament wird demjenigen, der in den „Alten Menschen“ und in die „alten Gewohnheiten“ „Alten Menschen“ und in die „alten Gewohnheiten“ zurückgefallen ist, das bezeugt, dass alle zurückgefallen ist, das bezeugt, dass alle Sündenvergebung vom Wort Gottes kommt. Dabei Sündenvergebung vom Wort Gottes kommt. Dabei wird an das Kreuz des sterbenden Herrn erinnert, wird an das Kreuz des sterbenden Herrn erinnert, das den Zustand jener Welt darlegt, die sich in dem das den Zustand jener Welt darlegt, die sich in dem Wahn wägt, keine Gemeinschaft mit Gott zu haben, Wahn wägt, keine Gemeinschaft mit Gott zu haben, und aus diesem Wahn heraus lebt und handelt. Ein und aus diesem Wahn heraus lebt und handelt. Ein solches Handeln bringt Tod und Verderben (der alte solches Handeln bringt Tod und Verderben (der alte Mensch). Nur wer aus der Liebe lebt, lebt neu (der Mensch). Nur wer aus der Liebe lebt, lebt neu (der neue Mensch). Er lebt die Liebe. Die Liebe aber neue Mensch). Er lebt die Liebe. Die Liebe aber überwindet den Tod.überwindet den Tod.

2020


Positiv formuliert: Im Bußsakrament Positiv formuliert: Im Bußsakrament wird dem einzelnen Glaubenden im wird dem einzelnen Glaubenden im konkreten Blick auf die jeweils eigenen konkreten Blick auf die jeweils eigenen Sünden die sündenvergebende Kraft des Sünden die sündenvergebende Kraft des Wortes Gottes zugesprochen. Wortes Gottes zugesprochen. Es wird sakramental unterstrichen: Es wird sakramental unterstrichen: Diese sündenvergebende Kraft des Diese sündenvergebende Kraft des Wortes Gottes redet sich der einzelne Wortes Gottes redet sich der einzelne nicht ein. Sie wird ihm von Christus, nicht ein. Sie wird ihm von Christus, dem lebendigen Wort Gottes, durch den dem lebendigen Wort Gottes, durch den Priester offenbar. Priester offenbar.

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Die Eucharistie bringt zum Die Eucharistie bringt zum Ausdruck und zur Wirkung: Ohne Ausdruck und zur Wirkung: Ohne Christi Hingabe können wir nicht Christi Hingabe können wir nicht leben. Wie wir ohne Essen und leben. Wie wir ohne Essen und Trinken nicht leiblich existieren Trinken nicht leiblich existieren können, so können wir ohne Christi können, so können wir ohne Christi Hingabe nicht christlich, d. h. aus Hingabe nicht christlich, d. h. aus dem Glauben heraus, leben (DH dem Glauben heraus, leben (DH 1322). 1322).

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Das, was in der Taufe begonnen hat Das, was in der Taufe begonnen hat und bekundet wird, findet seine und bekundet wird, findet seine Fortsetzung in der Eucharistie: Fortsetzung in der Eucharistie: Einswerdung, „Vermählung“ mit ihm, Einswerdung, „Vermählung“ mit ihm, mit Christus, und zwar so sehr, dass mit Christus, und zwar so sehr, dass der Glaubende selbst zu dem wird, der Glaubende selbst zu dem wird, den er empfängt: Leib Christi. „Das den er empfängt: Leib Christi. „Das Wunder der Verwandlung“. Wunder der Verwandlung“.

„siehe, ich mache alles neu“ (offb 21,5)

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