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Schilddrüsen- erkrankungen erkennen, behandeln und besiegen

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Schilddrüsen- erkrankungen

erkennen, behandeln und besiegen

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2 Schilddrüsenerkrankungen

Liebe gesundheitsbewusste Leserin, lieber gesundheitsbewusster Leser,

erkrankt die Schilddrüse, hat das unmittelbare Auswirkungen auf Ihren gesamten Körper. Wäh-rend der Eine den ganzen Tag auf Hochtouren läuft, unruhig und nervös ist, leidet der Andere unter Unkonzentriertheit, Müdigkeit und Depres-sionen. Die Symptome sind sehr vielfältig, so dass Ärzte an der eigentlichen Ursache oft vorbeidia-gnostizieren. Besonders im höheren Alter sinkt der Anteil des Schilddrüsenhormons Thyroxin und bestimmte Beschwer-den wie Antriebsmangel, Erschöpfung oder Haarausfall werden gerne als Alterserscheinung abgetan. Damit Sie wissen, wie Ihr kleines Wun-derorgan genau arbeitet, was es „aus der Bahn wirft“ und auf was Sie bei bestimmten Beschwerden achten sollten, erfahren Sie in unserer Broschüre das Wichtigste rundum die Schilddrüse.

Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit

Ihre

Maria von Rohrer Gesundheitsberaterin

Maria von Rohrer Gesundheitsberaterin

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Schilddrüsenerkrankungen 3

Kleines Wunder, ganz groß: die Schilddrüse

Sie besitzt lediglich die Größe einer Walnuss und beeinflusst den gesamten Körper – die Schilddrüse. Das nur 20 bis 25 Gramm leichte, schmetterlingsförmige Organ sitzt unterhalb Ihres Kehlkopfes an der Luftröhre und ist für zahlreiche Funktionen in Ihrem Körper zuständig. Die Schilddrüse produziert die lebenswichtigen Hormone T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin oder Tetrajodthyronin), die maßgeblich für den Stoffwechsel, das Wachstum und die Reifung zuständig sind. Bereits im Mutterleib steuert die Schilddrüse die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Ohne die Schilddrüsenhormone wäre gesundes Heranwachsen nicht möglich.

Die Hormone werden von der Schilddrüse ins Blut abgegeben und regulieren in Ihrem Körper:

A Blutdruck

A Herztätigkeit

A Nerven, Reflexe, Aufmerksamkeit

A Muskeltätigkeit

A Magen-Darm-Trakt

A Körpertemperatur

A Körpergewicht

A Psyche

A Zell- und Gewebewachstum

A Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen

A geistige Entwicklung bei Kindern

A Wachstum bei Kindern

Die Schilddrüse kann ihre Arbeit am besten erledigen, wenn sie mit ausreichenden Mengen an Jod, Selen, Magnesium, Calcium und Zink versorgt wird. Bekommt die Schilddrüse z. B. zu wenig Jod, kann sie nicht mehr genügend notwendige Hormone produzieren. Es kommt zu einem Ungleichgewicht im Organismus. Jod ist dabei ele-mentarer Bestandteil der Schilddrüsenfunktion. Es ist ein Spurenelement, das Ihr Körper selbst nicht bilden kann. Das heißt, Sie müssen es mit der Nahrung aufnehmen.

Das Problem: Deutschland ist Jodmangelgebiet. Die Böden sind bereits in der Eiszeit ausgewaschen worden und dadurch sehr jodarm. Lediglich an den Küsten ist es jod-reicher, da das Jod mit dem Meerwasser in die Luft und so in den Boden gelangt. Das hat zur Folge, dass über 35 % aller Deutschen unter einer Mangelversorgung an Jod

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leiden. Wenn Sie über 60 Jahre alt sind, leiden Sie mit hoher Wahrschein-lichkeit schon lange unter einem Jod-mangel und werden von schwer bestimmbaren Beschwerden geplagt. Der Auslöser: Ihre Schilddrüse.

Warum die Schilddrüse so wichtig für die Abläufe im Körper ist

Die Regulierung der Körperfunktio-nen ist so lange in Ordnung, wie die Schilddrüse korrekt arbeitet. Dabei spielt die Hirnanhangdrüse eine über-geordnete Rolle. Sie steuert durch das Hormon TSH, das Thyreoidea-stimu-lierende Hormon, die Hormonpro-duktion in der Schilddrüse. Ist der TSH-Bedarf des Organismus erhöht (zum Beispiel durch erhöhte Stoffwechselvor-gänge während der Schwangerschaft) und es befinden sich zu wenig Schilddrüsen-hormone im Körper, steigt das TSH an und die Schilddrüse produziert mehr Hormone. Befinden sich dagegen zu viele Hormone im Blut, verringert sich die TSH-Produktion und die Schilddrüse drosselt ihre Funktion. Ein perfektes Wechselspiel.

Je besser und ausgeglichener diese Schilddrüsenfunktion ist, desto fehlerfreier kön-nen die einzelnen Stoffwechselvorgänge im Körper ablaufen. Werden allerdings zu viel oder zu wenig Hormone ausgeschüttet, kommt der Organismus ins Wanken. Da die Schilddrüsenhormone an sehr vielen Funktionen beteiligt sind, werden Schild-drüsenfunktionsstörungen häufig nicht richtig erkannt und die Symptome falsch behandelt.

Achtung!

Die wahre Ursache einer Depression kann durchaus ein Hormonmangel der Schild-drüse sein und eine Hormontherapie mit Thyroxin wäre besser als die Verordnung von Antidepressiva oder Psychopharmaka.

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Schilddrüsenüberfunktion 5

Wenn die Schilddrüse erkrankt …

Erkrankt die Schilddrüse, herrscht ein Ungleichgewicht der Hormone und es kommt zu Fehlfunktionen. Dazu gehören:

j Schilddrüsenüberfunktion

j Schilddrüsenunterfunktion.

Oder Veränderungen an der Schilddrüse, wie:

j Schilddrüsenvergrößerung, Kropf bzw. Struma

j Knoten

j Tumore

Oder es entstehen Schilddrüsenentzündungen (Thyoreoiditis):

j Autoimmunthyreoiditis, Typ Hashimoto

j subakute Thyreoiditis

j akute Thyreoiditis

j und weitere Entzündungsformen

Schilddrüsenüberfunktion – Der Organismus im Dauerlauf

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse, Hyperthyreose genannt, produziert das Miniorgan zu viele Hormone. Die Hir-nanhangdrüse versucht deshalb die TSH-Produktion zu reduzieren. Die Überproduktion wiederum regt den Energiestoffwechsel an und der Körper läuft permanent auf Hochtouren. Der Hormonüberschuss aktiviert die Organ-systeme ohne Pause – das hat zur Folge, dass Sie sich ständig wie unter Strom fühlen. Der Puls pocht, Sie schwitzen viel, sind schnell nervös oder hektisch. Die innere Unruhe treibt Sie rastlos an und häufig sind Erschöpfungszustände die Folge. Wenn Ihnen diese Symptome bekannt vorkommen, rate ich Ihnen, den Besuch beim Arzt nicht länger aufzuschieben.

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6 Schilddrüsenüberfunktion

Typische Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion

A Bluthochdruck

A Zittern

A Gewichtsverlust trotz Heißhunger

A Durchfall

A Haarausfall

A Schlafstörungen, Nervosität, Reizbarkeit, innere Unruhe

A Herzrasen, Herzrhythmusstörungen

A Potenzabnahme

A Konzentrationsmangel

A übermäßiges Schwitzen

A Muskelschwäche

A hervortretende Augäpfel

A Vergrößerung der Schilddrüse („Kropf“)

A Zyklusstörungen

A Erschöpfung, Kraftlosigkeit

Augen auf bei den Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion

Als häufigste Ursache einer Überfunktion gelten die funktionelle Autonomie und die Basedowsche Erkrankung. Bei der funktionellen Autonomie produziert die Schild-drüse unkontrolliert Hormone, unabhängig vom eigentlichen Bedarf. Besonders im jodarmen Deutschland ist diese Form der Überfunktion am häufigsten anzutreffen.

Im wuchernden Schilddrüsengewebe kann es im Verlauf der Erkrankung zu Knoten im Gewebe kommen, die Schluck- oder Atembeschwerden und ein Druckgefühl im Hals verursachen.

Der Arzt kontrolliert bei einer Blutunter-suchung die Laborwerte und prüft mit einer Szintigraphie (bildgebendes Ver-fahren) die Aktivität in der Schilddrüse.

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Schilddrüsenüberfunktion 7

Alternativ kann eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) durchgeführt werden, die mögliche Knoten im Gewebe sichtbar macht. Da die funktionelle Autonomie normalerweise nicht spontan ausheilt, ist eine Behandlung in Form einer Operation oder Radiojodtherapie sinnvoll.

Wird die Überfunktion durch die Erkrankung Morbus Basedow hervorgerufen, zeigen sich auch hier die typischen Überfunktions-Symptome (siehe Kasten auf Seite 6). Es handelt sich bei Morbus Basedow um eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper durch das überschießende Immunsystem Antikörper gegen sein körpereigenes Gewebe bildet. Dadurch werden hohe Mengen der Schilddrüsenhormone T3 und T4 freigesetzt. Typischerweise leiden die Patienten neben der vergrößerten Schilddrüse an hervortretenden Augäpfeln und Herzrasen. Bei Morbus Basedow ist in 50 % aller Fälle eine Spontanheilung nach einer zeitlich begrenzten medikamentösen Therapie erzielbar.

Als Therapie wird der übermäßigen Hormonproduktion mit so genannten Schilddrü-senhemmern entgegengewirkt. Zunächst wird mit einer höheren Dosierung begon-nen, die nach der Normalisierung wieder gesenkt wird. Bei sehr starken Beschwerden ist auch eine Therapie mit Beta-Blockern möglich, damit Herzrasen oder Händezittern gesenkt werden.

Wenn Sie von einer Schilddrüsenüberfunktion betroffen sind, kann Ihr Körper wahr-scheinlich kein Vitamin A aus der Vitaminvorstufe Betacarotin bilden. Es muss über die Nahrung zugeführt werden, zum Beispiel durch Karotten oder Eier. Bei Frauen liegt der tägliche Bedarf an Vitamin A bei 0,8 mg und bei Männern bei ca. 1 mg.

Achtung!

Verwenden Sie bei einer Überfunktion nur in geringem Maße stark jodhaltige Nah-rungsergänzungsmittel oder algenhaltige Produkte. Dazu zählen vor allem Nahrungs-mittel wie

A SeefischA MeeresfrüchteA MilchprodukteA Schokolade

A SojaprodukteA Hühner- oder PutenfleischA Jodsalz (nur in geringen Mengen

verwenden)

Wählen Sie für Ihren täglichen Speiseplan lieber Nahrungsmittel wie Obst, Reis, Weiß-brot oder mageres Fleisch. Verzichten Sie weitestgehend auf Alkohol und Kaffee, um Ihr angespanntes Nervensystem nicht noch mehr zu beanspruchen.

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8 Schilddrüsenüberfunktion

Natürliche Methoden gegen Ihre überaktive Schilddrüse

Nicht immer sind Operationen oder Medikamente notwendig. Die Natur bietet einige gute Hilfsmittel, mit denen Sie Ihre überschießende Schilddrüse in Zaum bringen können. Probieren Sie folgende Methoden aus:

j Ruhen Sie sich regelmäßig aus und sorgen Sie für genug tägliche Entspan-nungsmomente.

j Achten Sie auf ausreichende Nachtruhe und einen ausgeglichenen Schlaf-Wach-Rhythmus.

j Verzichten Sie auf kräftezehrende Sportarten, besser sind moderate Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder Fahrradfahren.

j Reduzieren Sie Ihren Alkohol- und Koffeinkonsum. Beides regt Ihren Stoffwechsel zusätzlich an.

j Trinken Sie täglich Tee mit Johanniskraut, Lavendel oder Passionsblume.

j Nehmen Sie viel ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich.

j Dämpfen Sie Ihren überschießenden Stoffwechsel mit kalten Wickeln, Teilbädern oder Wassertreten á la Kneipp.

j Kalte Umschläge in der Halsregion beruhigen zusätzlich.

Schilddrüsenunterfunktion – Das Leben im Schneckentempo

Während bei der Überfunktion von allem zu viel vorhanden ist, produziert die Schilddrüse bei der Unterfunktion zu wenig Hormone. Die Hypothy-reose, also Schilddrüsenunterfunk-tion, kommt deutlich häufiger vor als die Überfunktion. Sie bremst die Kör-perfunktionen regelrecht aus. Das hat zur Folge, dass alles verlangsamt wird. Sie frieren leicht, sind schnell müde, haben keinen richtigen Antrieb, alles fällt Ihnen schwer. Bei älteren Men-schen treten nicht alle Symptome

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Schilddrüsenunterfunktion 9

gleichzeitig auf und bei leichteren Formen wird die Unterfunktion häufig übersehen oder als Altersbeschwerde abgetan. Achten Sie deshalb auf die typischen Unterfunk-tions-Anzeichen.

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

A Kälteempfindlichkeit

A Müdigkeit, Antriebsschwäche

A Konzentrationsstörungen

A depressive Verstimmungen

A niedriger Blutdruck, langsamer Puls

A Wassereinlagerungen

A Gewichtszunahme

A brüchige Nägel und Haare

A trockene Haut

A Verstopfung

A Zyklusstörungen

Das sind die Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion

Generell bekommt Ihr Körper bei einer Unterfunktion zu wenige Schilddrüsenhor-mone. Das kleine Organ ist nicht mehr in der Lage, die notwendige Menge an Hor-monen für den Organismus zu produzieren. Meist sind Frauen häufiger davon betrof-fen als Männer. Die Unterfunktion wird in drei Stufen unterteilt: primäre, sekundäre und tertiäre Hypothyreose, wobei die primäre Unterfunktion bereits angeboren sein kann. Meist jedoch entwickelt sie sich im Laufe des Lebens, zum Beispiel nach einer Schilddrüsenoperation oder durch Medikamente. Bei der sekundären und ter-tiären Unterfunktion funktioniert die Schilddrüse einwandfrei, allerdings ist die Aus-schüttung des TSH durch die Hirnanhangdrüse gestört.

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10 Schilddrüsenunterfunktion

Durch die Unterfunktion vergrößert sich die Schilddrüse und es kann sich ein so genannter „Kropf“ bemerkbar machen, auch „Struma“ genannt. Durch diese Vergrö-ßerung kann es zu einem Druckgefühl im Hals oder zu Schluckbeschwerden kommen. Ist der Kropf sehr stark vergrößert, dehnt sich das Gewebe aufgrund des Platzmangels nach unten aus. Möglicherweise wird dadurch Ihre Luftröhre etwas eingeengt und es kommen Atembeschwerden dazu.

Häufigste Ursache der Unterfunktion: Hashimoto-Thyreoiditis

Ursachen können neben extremen Jodmangel oder einer übermäßigen Jodzufuhr wie durch Kontrastmittel, auch Tumore, Störungen der Hirnanhangdrüse, Schilddrü-senentzündungen wie Hashimoto oder Autoimmunthyreoiditis und Medikamente sein.

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich, genau wie bei der Basedow-Krank-heit, um eine Autoimmun-Erkrankung (von griech.: auto=selbst) der Schilddrüse, bei der sich das hormonproduzierende Schilddrüsengewebe gegen sich selbst richtet und langsam zerstört. Das führt zu einer Entzündung der Schilddrüse, die daraufhin nicht mehr richtig funktionieren kann und die notwendigen Hormone T3 und T4 nur noch ungenügend bildet. Hashimoto ist eine der häufigsten Ursachen für die Schild-drüsenunterfunktion und verläuft sehr unterschiedlich. Meist tritt die Erkrankung zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen auf.

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis lässt sich der Hormonmangel durch künstliche Schild-drüsenhormone gut ausgleichen. Somit ist eine operative Entfernung der Schilddrüse nur in Ausnahmefällen notwendig.

Mein Tipp

Einige Studien in den letzten Jahren zeigen, dass die Erkrankung durch das Spuren-element Selen sehr gut therapiert werden kann und die Antikörper um ein Drittel sinken.

Achtung!

Achten Sie darauf, dass eine erhöhte Jodzufuhr bei der Hashimoto-Thyreoiditis oft nicht das Mittel der Wahl ist. Ein Zuviel an Jod kann zu einer Erhöhung der entzünd-lichen Aktivität Ihrer Schilddrüse führen. Reduzieren oder verzichten Sie bei einer aktiven Entzündung vorsorglich auf Jod- oder Algentabletten, jodhaltiges Heilwasser und algenhaltige Speisen wie zum Beispiel Sushi und sprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt ab.

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Schilddrüsenunterfunktion 11

Autoimmunkrankheiten – Das können Sie selbst dagegen tun

Da die Autoimmunkrankheiten oft zusammen mit einer Unterfunktion auftreten, haben Patienten mit einer Schilddrüsenerkrankung häufig auch rheumatische Beschwerden oder ähnliches. Wichtig ist vor allem, den Körper in dieser fehlge-steuerten Reaktion zu bremsen.

A Reduzieren Sie Stress und psychische Faktoren, die Sie nicht zur Ruhe kom-men lassen. Kommen Sie durch Entspannungsmethoden wie Yoga, auto-genes Training oder Meditation zur Ruhe und wählen Sie einen ruhigeren Lebensstil.

A Nehmen Sie mehr entzündungshemmende Nahrungsmittel zu sich. Dazu zählen Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Lachs oder Makrele), Beta-Karotin (z. B. in Karotten oder Spinat), sekundäre Pflanzenstoffe wie Kohlgemüse oder Vollkornprodukte

A Prüfen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel und lassen Sie einen Mangel behandeln

A Gute Wirkung zeigen Akupunktur, Fastenkuren oder mikrobielle Therapien.

Je älter Sie werden, desto wahrscheinlicher ist eine Schilddrüsenunterfunktion, aber warum?

Ganz einfach. Im Laufe des Lebens nimmt die Leistungsfähigkeit aller Organe und Prozesse im Körper ab. Das gilt auch für die Schilddrüse, die ihre Produktion drosselt. Die daraufhin entstehenden Symptome wie Depressionen, Antriebsschwäche oder Vitalitätsverlust werden aber häufig auf das Alter geschoben und fälschlicherweise sogar mit Antidepressiva behandelt. Eine ärztliche Kontrolle der Schilddrüse ist des-halb sehr wichtig.

Während der Behandlung der Unterfunktion wird die Schilddrüse mit L-Thyroxin-Ta-bletten unterstützt, die dem körpereigenen Hormon T4 entsprechen. Die Dosierung wird durch den Arzt festgelegt und in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Besonders bei älteren Patienten sollte eine Anpassung langsam erfolgen, da sich sonst Symptome einer Überfunktion zeigen. Diese Form der Hormontherapie muss ein Leben lang erfolgen und sollte nicht unterbrochen werden.

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12 Schilddrüsenunterfunktion

Das sind die besten natürlichen Methoden gegen Ihre Schilddrüsenunterfunktion

Mit ein paar ganz natürlichen Methoden sorgen Sie für eine gesunde Schilddrüse und kurbeln deren Aktivität deutlich an. Bitte beachten Sie dabei die Ursache Ihrer Unterfunktion. Die Jodzufuhr durch Meeresalgen oder Jodsalz bei der Hashimoto-Erkrankung sollte gedrosselt werden (siehe Infokasten vorne).

j Würzen Sie großzügig mit Knoblauch und Kurkuma. Beide Lebensmittel steigern Ihren Stoffwechsel und stimulieren so Ihre Schilddrüse. Kurkuma schützt außerdem vor Flourid, das die Schilddrüsenfunktion nachweislich beeinträchtigt.

j Verwenden Sie energiereiche Lebensmittel, zum Beispiel Leinsamen, Sesam und Chiasamen. Sie enthalten vor allem viel Magnesium, das durch die Schilddrüsenunterfunktion nur vermindert aufgenommen werden kann.

j Konsumieren Sie weniger Kohlenhydrate durch Weißmehlprodukte und greifen Sie lieber zu den Vollkornvarianten bei Nudeln, Brot und Reis.

j Essen Sie mindestens zweimal pro Woche Seefisch oder Meerestiere.

j Essen Sie häufiger Nüsse und Hülsenfrüchte. Sie enthalten viel Magnesium und Zink. Zink ist am Stoffwechsel der Schilddrüse mitbeteiligt. Durch einen Zinkmangel wird zum Beispiel Haarausfall hervorgerufen. Zink ist für Hashimoto-Patienten wichtig, da es das Immunsystem stärkt.

j Verwenden Sie Jodsalz zum Kochen. Aber nicht mehr als 5 Gramm täglich! Damit nehmen Sie eine Jodmenge von ungefähr 100 Mikrogramm zu sich.

j Bringen Sie täglich Eier und ab und an Milchprodukte auf den Tisch. Diese Nahrungsmittel enthalten Jod, das bereits im Viehfutter enthalten ist.

Verwenden Sie jodiertes Salz bei der Essenszubereitung, aber nicht mehr als 5 Gramm täglich

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Schilddrüsenerkrankungen 13

Wie gesund ist Ihre Schilddrüse? Machen Sie den Selbsttest!

Ob Ihre Schilddrüse gesund ist oder nicht, muss letztendlich der Arzt anhand ver-schiedener Tests abklären. Aber Sie können bereits im Vorfeld mit dem folgenden Selbsttest erste Anzeichen einer Schilddrüsenstörung aufdecken. Beantworten Sie dazu einfach die folgenden Fragen mit Ja oder Nein und zählen Sie schließlich durch, wie häufig Sie „Ja“ angekreuzt haben.

Ja Nein

1. Gibt oder gab es in Ihrer Familie weitere Schilddrüsenerkrankungen, zum Beispiel Großeltern, Eltern, Geschwister…?

2. Haben Sie Schluckbeschwerden?

3. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Hals etwas dicker und berührungsempfind­lich geworden ist?

4. Verspüren Sie einen erhöhten Puls oder Herzrasen?

5. Haben Sie häufig Heißhungerattacken oder überhaupt keinen Appetit?

6. Haben Sie deutlich und völlig untypisch an Gewicht verloren oder zugenom­men?

7. Plagen Sie Verstopfung oder Durchfall?

8. Fühlen Sie sich häufig lustlos, reizbar, nervös und innerlich unruhig?

9. Brechen Ihnen die Nägel häufig ab und sehen Ihre Haare stumpf aus?

10. Haben Sie Probleme beim Einschlafen oder wachen Sie nachts häufig auf?

11. Schwitzen Sie oft oder frieren Sie oft?

12. Leiden Sie unter Muskelkrämpfen oder Muskelschwäche?

Wenn Sie mindestens 2 Fragen mit Ja beantwortet haben, gehen Sie am besten zum Arzt und lassen Ihre Schilddrüse untersuchen. Da die einzelnen Symptome natürlich auch andere Ursachen haben können, ist eine Abklärung durch Ihren Arzt sehr wich-tig. Je früher eine Fehlfunktion oder Erkrankung der Schilddrüse erkannt wird, desto besser für die Heilung.

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14 Schilddrüsenerkrankungen

Wie untersucht der Arzt Ihre Schilddrüse?

Das passiert relativ routiniert. Der Arzt wird zunächst Ihren Allgemeinzustand unter-suchen und Sie zu Ihrer Schilddrüse befragen.

j Danach tastet er Ihre Schilddrüse ab und kann so eventuelle Knoten und ver-größertes Gewebe erfühlen.

j Mithilfe einer Sonographie, also einer Ultraschalluntersuchung, lässt sich das Gewebewachstum der Schilddrüse und entstandene Knoten genauer beur-teilen.

j Schmerzfrei und ungefährlich ist die Untersuchung mittels der Szintigraphie. Dabei wird die Schilddrüse mit schwach radioaktivem Jod markiert und mittels einer Röntgenkamera untersucht. Keine Sorge, die Strahlenbelastung bei der Szintigraphie ist geringer als bei einer Röntgenuntersuchung.

j Mittels einer Blutuntersuchung wird der Arzt noch die Menge des schilddrüs-enstimulierenden Hormons TSH, Thyroxin und weitere entscheidende Werte bestimmen.

j Wenn das Gewebe der Schilddrüse genauer untersucht werden muss, wendet der Arzt die Punktion an. Das bedeutet, er entnimmt mit einer Hohlnadel etwas Gewebe aus der Schilddrüse und lässt es im Labor untersuchen.

„Heiße“ und „kalte“ Knoten sind kein Grund für vorschnelle Operationen

Jahrelanger Jodmangel führt zu vermehrtem Gewebewachstum und den so genann-ten „kalten“ und „heißen“ Knoten. Die meisten Knoten sind ungefährlich und müssen nicht vorschnell operiert werden. Nur in 1 % aller Fälle handelt es sich dabei um bösartige Wucherungen. Holen Sie sich hier unbedingt eine fachliche zweite Meinung ein. Oft zeigt die Behandlung mit Jod und Schilddrüsenhormonen bereits sehr gute Resultate.

Wenn Sie unter diesen Beschwerden leiden, könnte das auf Knoten in Ihrer Schilddrüse hindeuten:

A Heiserkeit

A Schluckbeschwerden

A Druckgefühl im Hals

A Schilddrüsenüberfunktion bei heißen Knoten

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Schilddrüsenerkrankungen 15

Das bewirken die „heißen“ Knoten in Ihrem Körper

Die heißen Knoten produzieren übermäßig Schilddrüsenhormone. Sind Sie gutartig, werden sie mittels einer Radiojod-Therapie entfernt. Dabei wird eine Tablette mit radioaktivem Jod verabreicht und eingenommen. Das Jod reichert sich in den stoff-wechselaktiven Knoten an und zerstört diese. Diese Behandlungsform erfolgt während eines mehrtägigen Klinikaufenthalts. Mittlerweile gibt es eine neue, schonende Alter-native, die so genannte Thermoablation. Dabei werden die zu entfernenden Knoten ganz gezielt mit Hitze behandelt und das knotige Gewebe stirbt ab. Die Behandlung wird ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert maximal 45 Minu-ten. Wenden Sie sich zwecks Kostenübernahme an Ihre Krankenkasse. Weitere Infor-mationen über zertifizierte Ärzteadressen erhalten Sie beim Deutschen Zentrum für Thermoablation (DZTA) am Uniklinikum Frankfurt unter www.dzta.de.

Das sind die Folgen eines „kalten“ Knotens

Während die „heißen“ Knoten für eine Hormonüberproduktion sorgen, haben die „kalten“ Knoten die Produktion der Hormone vollständig eingestellt und sie nehmen auch kein Jod mehr auf. Diese Form der Knoten birgt allerdings ein Risiko, denn aus ihnen kann sich Schilddrüsenkrebs entwickeln. Dennoch ist das eher selten und bedarf der ärztlichen Abklärung.

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16 Schilddrüsenerkrankungen

Das sagen Ihre Blutwerte über Ihre Schilddrüse aus

Name Abkür-zung

Normalwerte Aufgabe Bedeutung zu niedrige oder zu hohe Werte

Freies Triiodthyronin

T3 2,2 – 5,5 pg/ml

oder

5,4 – 8,8 pmol/l

Das Hormon wirkt wie T4, ist aber in zehnfach geringerer Konzentrati­on vorhanden

Erhöhte Werte weisen auf eine Schilddrüsenüberfunkti­on, Morbus Basedow oder Schilddrüsenkrebs hin. Ent­sprechend sind niedrige Werte Anzeichen einer Unter­funktion bzw. für einen verlangsamten Stoffwechsel.

Freies Thyroxin bzw. Tetrajod­thyronin

T4 8,0 – 18,0 ng/l

oder

10,0 – 23 pmol/l

Thyroxin ist zuständig für den Grundumsatz und die Körperkern­temperatur.

Es fördert die Wasser­ausscheidung aus dem Gewebe und reguliert bei Kindern das Größen­wachstum.

Jod ist essentiell für seine Synthese.

Erhöhte Werte können auf eine Schilddrüsenüberfunkti­on, Morbus Basedow oder Schilddrüsenkrebs hindeuten. Zu niedrige Werte zeigen meist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Während der Schwangerschaft ist eine niedriger Wert physiologisch.

Sonst ist eine verminderte Stoffwechselleistung des Organismus möglich.

Thyreotropin

oder

Thyreoidea stimulierendes Hormon

TSH 0,4 – 2,5µU/ml

oder bei operierter Schilddrüse

0,3 – 1,0 µU/ml

Dieses Hormon wird in der Hirnanhangdrüse gebildet und gelangt über das Blut zur Schild­drüse. Dort reguliert es die Menge der Schild­drüsenhormone T3 und T4.

Eine Unterbrechung dieses Regelkreises führt zu Störungen der Schilddrüsenfunktion.

Bei zu niedrigen TSH­Werten können eine Schilddrüsen­überfunktion (Morbus Base­dow), Schilddrüsenkrebs oder eine sekundäre Schilddrüsen­unterfunktion vorliegen.

Zu hohe TSH­Werte deuten auf eine primäre Schilddrüs­enunterfunktion, einen Kropf bzw. Struma durch Jod­mangel oder eine Schild­drüsenentzündung, Auto­immun thyreoieditis hin.

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Schilddrüsenerkrankungen 17

Vorbeugen ist besser als heilen: Mit diesen beiden Maßnahmen schützen Sie Ihr wichtiges Organ

Mit ein paar Vorsorgemaßnahmen können Sie Ihre Schilddrüse schützen

1. Jodzufuhr. Wie hoch die Jodzufuhr sein sollte, hängt von Alter und Umwelt-belastung ab. Bei einem Erwachsenen bis 50 Jahre liegt die empfohlene Jod-zufuhr bei ungefähr 200 Mikrogramm, aber ab 50 Jahre reduziert sich der Jodbedarf auf ungefähr 180 Mikrogramm pro Tag.

Besonders jodhaltige Lebensmittel sind:

Nahrungsmittel Jodgehalt in Mikrogramm (µg) pro 100 g/ml

Tagesbedarf von 200 µg Jod ist enthalten in ca.

Schellfisch 417μg 48 g

Seelachs 263 μg 76 g

Scholle 192 μg 104 g

Miesmuschel 130 μg 153 g

Kabeljau 120 μg 166 g

Thunfisch 50 μg 400 g

Spinat 20 μg 1 kg

Roggenbrot 10 μg 2 kg

Vorsicht bei dem Verzehr von Algen und Seetang. Sie zählen zu den sehr jodreichen Lebensmitteln, da das Jod aus dem Meerwasser darin gespeichert wird. Bereits bei geringen Mengen wird schnell die tägliche Höchstmenge von 500 µg Jod überschritten.

Einige Nahrungsmittel beeinträchtigen den Jodstoffwechsel nachhaltig und fördern die Schilddrüsenvergrößerung (Kropf ). Sie enthalten Stoffe, die die Bildung des Schilddrüsenhormons verhindern.

Dabei handelt es sich um pflanzliche Stoffe, die so genannten zyanogene Gly-koside. Dazu zählen unter anderem Hirse, Bambussprossen oder Bittermandel. Die Substanzen sind auch in Radieschen, Senf oder Meerretticch enthalten.

2. Rauchverzicht. Eine weitere, sehr gute vorbeugende Maßnahme ist der Verzicht auf Nikotin. Das im Zigarettenrauch enthaltene Zyanid blockiert die Jodaufnahme in der Schilddrüse.

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18 Schilddrüsenerkrankungen

Sie nehmen Schilddrüsenhormone ein? Dann achten Sie unbedingt auf die folgenden Faktoren:

A Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über ein möglichst niedrige Dosierung

A Zu hohe Dosierungen erhöhen das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs um mehr als das Doppelte.

A Nehmen Sie das Thyroxin am besten gemeinsam mit Jod-Tabletten ein. Wenn Sie an einer Schilddrüsenentzündung leiden, verzichten Sie auf das zusätzliche Jod.

A Lassen Sie die Höhe des Thyroxin-Medikaments spätestens nach einem halben Jahr prüfen, damit der TSH-Wert nicht zu stark sinkt.

A Ältere Patienten sollten unbedingt die Dosierungshöhe prüfen lassen, da die Dosierung meist über Jahre ungeprüft weiter eingenommen wird.

Holen Sie sich fachliche Kompetenz

Je besser der fachliche Rat, desto effektiver die Therapie. Begeben Sie sich deshalb bei Schilddrüsenproblemen am besten in die Hände eines Endokrinologen, der sich mit Hormonerkrankungen sehr gut auskennt. Geeignete Adressen erhalten Sie über die Ärztegesellschaft.

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Schilddrüsenerkrankungen 19

[email protected]

Bestprovita B.V.Vogt 21NL-6422 RK Heerlen

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Kleines Organ mit großer Wirkung

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das durch seine Hormonbildung den gesamten Körper beeinflusst. Das Problem: Deutschland ist Jodmangelgebiet und so liegt bei knapp jedem dritten Erwachsenen eine Veränderung der Schilddrüse vor. Aufgrund der viel-fältigen Symptome wird die Schilddrüsenerkrankung häufig nicht rechtzeitig oder zu spät erkannt. Schlaflosigkeit, Haarausfall, depressive Verstimmun-gen, Herzrhythmusstörungen, Gewichts ab- oder zunahme sind nur einige Anzeichen der Erkrankung. Die Betroffenen haben meist einen langen Leidens-weg hinter sich, bevor Ihnen der Facharzt für Schild-drüsenerkrankungen, der Endokrinologe, hilft. Neben der Hormontherapie, die eine Unterversor-gung ausgleicht oder Schilddrüsenhemmern, die eine Überfunktion drosseln, gibt es auch natürliche Methoden, mit denen Sie einer Schilddrüsenerkran-kung begegnen und therapiebegleitend anwenden können. Diese Broschüre bietet Ihnen einen Selbst-test, Symptomerkennung und Therapiemöglichkei-ten an. Erfahren Sie außerdem, was Ihre Blutwerte über Ihre Schilddrüse aussagen und wie Sie lang-fristig einer Schilddrüsen erkrankung vorbeugen.