Sandra-Maria Erdmann

Hilfe, ich brauche

eine Kur!Eine Mutter-Kind-Kur planen,

beantragen und aktiv mitgestalten

Hilfe, ich brauche eine Kur! Eine Mutter-Kind-Kur planen,

beantragen und aktiv mitgestalten

Hilfe, ich brauche eine Kur! Eine Mutter-Kind-Kur planen, beantragen und aktiv mitgestalten

Autorin: Sandra-Maria Erdmann

Sandra-Maria Erdmann:Hilfe, ich brauche eine Kur!Eine Mutter-Kind-Kur planen, beantragen und aktiv mitgestalten

Fant Verlag, Vöhringen, 2014ISBN 978-3-943710-52-6© Doreen Fant Verlag, 2014

ISBN 978-3-943710-52-61. Auflage

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Die Autorin hat sehr genau recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen die Informationen und Tipps für Sie zusammengestellt, die sich aus ihrer Sicht bewährt haben. Dennoch kann weder sie noch der Verlag für Vollständigkeit und Erfolg garantieren. Die Verantwortung für die Nutzung dieses Ratgebers liegt allein beim Nutzer. Dies gilt auch für die Internetinhalte der eingefügten Links sowie alle enthaltenen Tipps.

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Vorab ein Wort

Dieser Ratgeber ist ein Buch zum Nachschlagen, zum aktiven Mitma-chen und zum Planen einer Mutter-Kind- Kur.Der Erfolg hängt vorrangig von Ihrem eigenen aktiven Einsatz ab. Bevor Sie also eine Kur antreten, sollten Sie diese genau planen. Damit ist nicht gemeint, dass Sie dem zurückgelassenen Ehemann für drei Wochen im Voraus das Essen kochen, einfrieren und mit Datum versehen sollen. Nein! Eine Kur ist kein dreiwöchiger Urlaub. In dieser Zeit dürfen Sie lernen, sich mit Ihrem Alltag als Mutter, Hausfrau und Erzieherin ganz neu auseinanderzusetzen. Was das im Einzelnen bedeutet, möchte ich Ihnen in diesem Ratgeber näher bringen.Im Vorfeld des Kuraufenthalts ist die eigene Selbstreflexion unbedingt erforderlich. Außerdem sollten Sie folgende Fragen gut durchdenken:

•Warum möchte ich eine Kur beantragen?•Was verspreche ich mir von einer Mutter-Kind-Kur?•Brauche ich vielleicht eine Mütterkur ganz ohne Kinder?•Wie sieht meine derzeitige Lebenssituation aus?•Wodurch lässt sich meine Lebenssituation dauerhaft verbessern?

Ich begleite Sie mit diesem Ratgeber nicht nur auf dem Weg der Pla-nung, sondern auch bei den Vorbereitungen, der Durchführung und der Frage: »Was kommt nach der Kur?« Mit vielen hilfreichen Tipps will ich Ihnen unterstützend zur Seite stehen. Sie dürfen sich ab jetzt ganz auf sich selbst konzentrieren.Das Buch ist in fünf Teile aufgegliedert. Im ersten Teil begleite ich Sie durch alle sachlichen Fragen zum Thema Kur:

•Wer bekommt sie?•Welche Kosten entstehen?•Welche Voraussetzungen sind nötig, dass eine Mutter- Kind-Kur ange-

treten werden kann?

Im zweiten Teil des Buches gehe ich mit Ihnen die Antragsstellung und die Auswahl eines geeigneten Kurzentrums durch. Vielleicht liegt diese Flut an Anträgen bereits vor Ihnen - dann schauen Sie im zweiten Kapi-

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tel und lassen Sie uns gemeinsam Schritt für Schritt an ihren Antworten arbeiten.

Das dritte Kapitel dreht sich rund um den Kuraufenthalt:

o Wie läuft eine Mutter-Kind-Kur genau ab? o Was gehört in den Klinikkoffer? o Was erwartet mein Kind und mich vor Ort? o Welche Möglichkeiten bieten sich mir? o Was macht mein Kind während der Kur?

Im vierten Teil des Ratgebers gehe ich auf einige Besonderheiten ein: Eine Kur mit Großfamilie, eine Kur mit einem Säugling, eine Mütterkur mal ganz allein und ganz speziell bekommen hier auch die Väter ihren eigenen Abschnitt.

Kapitel fünf behandelt das Thema Nachsorge:

o Wie war es bei der Kur? o Was passiert, nachdem Sie im Alltag angekommen sind? o Und wie können Sie sich ihre Erholung erhalten?

Ganz zum Schluss finden Sie eine Liste, welche die wichtigsten Anlauf-stellen beinhaltet und Literatur zum Thema anbietet. Zum Abschluss eines jeden Teils habe ich den Inhalt grob zusammengefasst. Außerdem gibt es eine Extra-Seite, die Sie für Notizen oder Skizzen nutzen können.Praxisbezogene Beispiele finden Sie in jedem Kapitel im »Kurtagebuch einer gestressten Mutter«. Hier berichtet Anneke über den Weg vom An-trag bis hin zur Kur in ihrem Tagebuch. Hier können Sie nachlesen, wie es Anneke zu jedem Zeitpunkt erging, was sie bei der Antragsstellung erlebte und wie sie mit ihren Kindern die drei Wochen in der Kur be-werkstelligte.Dieser Ratgeber ist unter der Mitarbeit der unabhängigen Kurbera-tungsstelle Pelters in Iserlohn entstanden. Für Fragen, bei Problemen mit der Antragsstellung und bei Komplikationen steht Ihnen Frau Pel-ters, genau wie ich, gern zur Verfügung.

Ihre Sandra-Maria Erdmann

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Liebe männliche Leserschaft, sehr geehrte Väter!

Halt! Bevor Sie das Buch durchblättern, um es dann genervt in die Ecke zu werfen, lesen Sie bitte zuerst die Inhaltsangabe. Es könnte der Ein-druck entstehen, dass sich hierbei alles nur um das Thema »Frau und Kind« dreht. Vordergründig betrachtet, mag Ihr Eindruck stimmen. Aber ich habe Sie und Ihre Sorgen nicht vergessen.Sie bekommen von mir ein eigenes Kapitel unter Punkt 4.4, außerdem habe ich einige Kliniken herausgesucht, die sich speziell mit dem Thema Vater-Kind-Kur beschäftigen. Die Tipps zum Ausfüllen der Dokumente dürfen Sie getrost auf sich anwenden. Mütterspezifisch übersetzen Sie darin einfach in väterspezifisch. Multitasking ist schließlich nicht von uns Frauen erfunden worden.Dass ich hauptsächlich die weibliche Schreibform nutze, dient einzig und allein der besseren Lesbarkeit des Textflusses. Ich bitte Sie, dies zu entschuldigen!

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Jede Reise beginnt

mit einem kleinen Schritt.

chinesische Weisheit

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INHALT SEITE

1 Ich brauche eine Kur – kleine Planungshilfe 13

1.1 Bin ich reif für eine Kur? 17

1.2 Was ist eine Mutter-Kind- oder eine Vater-Kind-Kur? 19

1.3 Wer hat Anspruch auf eine Kur? 21

1.4 Ich bin privat versichert – und nun? 23

1.5 Wer trägt die Kosten der Mutter-Kind-Kur? 24Gibt es Härtefallregelungen? 25Was kostet eine Kur? 26

1.6 Von den Beschwerden zum Antrag 29Selbstreflexion: So sehe ich mich zurzeit 29Merkmale und Symptome 33

1.7 Kur mit Kindern – Voraussetzungen 36Krankheitsbilder bei Kindern 36

1.8 Kurz zusammengefasst 40

1.9 Gedankenspielplatz 41

2 Urlaub oder Kuraufenthalt – eine Kur beantragen 422.1 Wo stelle ich einen Antrag? 42

Den Antrag bei der Krankenkasse stellen 45Schwierigkeiten bei der Antragsstellung 45

Den Antrag direkt in der Kurklinik stellen 47Antragstellung in einer Kur-Beratunsstelle 48

2.2 Was ist das Müttergenesungswerk? 50Kur- und Beratungsstellen im Bundesgebiet 52Interview mit der Kur-Beratung Pelters in Iserlohn 53

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Die therapeutische Kette in der Kurberatung 59

2.3 Hilfe bei der Antragstellung 60Das ärztliche Attest 61Das kinderärztliche Attest 62

Wie klappt es mit dem Doktor? 63Hilfestellung für den Hausarzt 65

Der Selbstauskunftsbogen 65Kreative Ansätze zum Ausfüllen 67

Mein Wunsch- und Wahlrecht 75Fachklinik auf der Insel Norderney 77Mütterkur in der Klinik Maria am Meer 79Fachklinik Thomas Morsus: Kurort für Väter 80Kurhaus Baltic in Großenbrode an der Ostsee 81Kurhaus Schanzenberg im Teutoburger Wald 82Kurklinik Mikina in Bad Schönborn 84Sanatorium Lindenhof im Fränkischen 87Alpenblickklinik Hotzenplotz im Schwarzwald 88

2.4 Mein Antrag geht auf Reisen 92Meine Kur wurde abgelehnt – was kann ich tun? 92Kurverlängerung beantragen 95

2.5 Kurz zusammengefasst 96

2.6 Gedankenspielplatz 97

3 Medizinische Anwendungen und Zeit für Erholung – Die Kur aktiv mitgestalten

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3.1 Vorbereitung zum Kuraufenthalt 98

3.2 Was muss in die Klinik mitgenommen werden? 103

3.3 Entspannt reisen – Auto oder Bahn? 108Mit der Bahn unterwegs 109Gepäckversand 110

3.4 Ablauf einer Kur? 113Woche 1: Ankommen 115

Einrichtung und Ausstattung 115Die Kur beginnt 115Das erste Arztgespräch und Ihr Therapieplan 119Struktur des Tagesablaufes 120Einhaltung der Hausordnung 121

Woche 2: Erholen 122Kurabbrecher - ein heikles Thema 124Krank während der Kur 126

Woche 3: Leben 130

3.5 Medizinische Anwendungen 131Physikalische Therapie-Angebote 132Das medizinische Vollbad 133Entspannung erlernen 136

Progressive Muskelrelaxion 136Autogenes Training 139Achtsamkeit 140Bereich der ganzheitlichen Chinesischen Medizin 142

Pädagogische und psychologische Gesprächsgruppen 144

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3.6 Gleichgesinnte finden 146

3.7 Betreuungsangebot für Kinder 149Kinderbetreuung für die Kleinsten 150

Eingewöhnung in die Gruppe 151Die Kurschule 153

3.8 Freizeitangebote für Jung und Alt 154

3.9 Zeit für mich? 156

3.10 Probieren geht über Studieren 159Generation Fast Food 159Wir sind, was wir essen 162Essstörungen bei Eltern und Kindern 163Der typische Speiseplan einer Kur 165

3.11 Das Zuckerexperiment 167

3.12 Kurz zusammengefasst 169

3.13 Gedankenspielplatz 170

4 Schwerpunktkuren 171

4.1 Eine entspannte Kur mit Großfamilie 172Kurkonzept bei Verhaltensauffälligkeiten 176Schwerpunktkur mit gehandicapten Kindern 178

4.2 Mit dem Baby zur Kur 181Babys Eingewöhnung in die Gruppe 182Ich muss funktionieren 183

4.3 Mütter-Kur bei Depressionen 1834.4 Väter on Tour 186

12

Der Mann - sensibel, feinfühlig und verwundbar 187Vater-Kind-Kuren auf einen Blick 188Das Konzept der Vater-Kind-Kur 189

4.5 Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kur? 191

4.6 Kurz zusammengefasst 197

4.7 Gedankenspielplatz 198

5 Nach der Kur ist vor der Kur? 199

5.1 Wie oft lassen sich Kuren wiederholen? 201Nachsorge - wie läuft sie ab? 201

5.2 Aktives Umdenken: Zehn praktische Tipps für den Alltag

204

5.3 Für alle Lebenslagen: Christliche Seelsorge 212

5.4 Selbstreflexion: So sehe ich mich nach der Kur 215

5.5 Kurz zusammengefasst 217

5.6 Gedankenspielplatz 217

Vorlagen für kreative Momente 218

Meine Glücksmomente 221

Glossar 223

Hilfreiche Adressen und Weblinks 226

Quellenangaben 228

Über die Autorin 230

Danksagung 230

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1 Ich brauche eine Kur - kleine Planungshilfe

***Aus dem Tagebuch einer gestressten Mutter:

Ich bin im Stress

Wie ein wild gewordenes Kaninchen laufe ich hektisch durch die Wohnung. Nur noch fünfzehn Minuten bis zum Countdown und es gibt so viel zu tun. Ich habe es wieder einmal nicht geschafft, den Frühstückstisch abzuräumen. Schokoladenverschmierte Messer liegen dort nach wie vor neben verkrümelten Tischunterlagen.Der Käse fand heute Morgen den Weg in den Kühlschrank, aber als ich zu den Tellern greifen wollte, klingelte es an der Tür. Die Post? Wer sonst käme zu so früher Stunde bei uns vorbei?Als ich die Tür öffne, begrüßt mich ein freundlicher Herr von der Unfallhilfe lä-chelnd mit einem Stapel Papier vor seiner grell leuchtend orangefarbenen Brust. Mein Entsetzen kann ihm nicht entgangen sein, nichtsdestotrotz beginnt er, seinen auswendig gelernten Text herunterzuleiern. Für Proteste und Einwände meinerseits bleibt in den kurzen Pausen, die er zum Luftholen braucht, kaum Zeit. Um ihm einfach die Tür vor der Nase zuzuschlagen, bin ich zu anständig erzogen. Darum bleibt mir keine andere Wahl, als gütig zu nicken, zwischen-durch betrübt den Kopf zu schütteln und darauf zu hoffen, dass er seinen Mo-nolog bald beendet.

Längst steht sein Fuß in der Tür. Mit dem Stift zur Unterschrift wedelt er vor meinem Gesicht herum, als ich aus dem Nebenzimmer ein vertrautes Geräusch von splitterndem Geschirr und Kleinkindgeschrei höre. Das ist die Aufforderung meines Sohnes, dem freundlichen Samariter doch endlich den Saft abzu-drehen!Warum versäumte ich heute Morgen den Tisch abzu-räumen?Aber der ist erst einmal egal, denn es wartet ein in Kaffee getränktes Kind auf frische, trockene und nach Waschmittel duftende Kleider.

Außerdem schreit mein Fußboden nach dem Schrubber und nach Mr. P. - der macht alles rein!

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Ein kurzer Blick zur Uhr mahnt mich zur Eile. Gleich würden hier zwei schrei-ende, lärmende Kindergartenkinder ankommen, die essen und spielen wollen. Und das am besten GLEICHZEITIG.Gut, also schnell ins Bad und den Schreihals frisch gemacht. Bis ich den Klei-nen aus seiner Kaffee-Kluft befreit habe, klingelt es erneut. Diesmal das Telefon.»Nein, ich möchte keinen Wein kaufen!«, höre ich meine Stimme sagen. »Spa-ren Sie sich Ihre Mühe, ich brauche nichts. Keinerlei Supersonderangebote! Wiiieeederhööören!!!«Als ich den Telefonhörer auflege, bimmelt es abermals. Ein Blick aufs Display verrät mir: meine Mama!»Ach, du, ja eigentlich habe ich gar keine Zeit. Wie? Mit wem ich so lange quatsche? Ich bin im Stress ... nimm doch selber deine Pillen. Ich bin nicht überfordert ...« Aufgelegt!Es ist immer das Gleiche. Kaum erwischt sie mich in einer hektischen Situation, meint sie, ich sei total überlastet. Ich doch nicht! Mein Vormittag ist einfach nur zu kurz!!!Wo war ich stehengeblieben? Ach ja: Der Kleine sitzt ja noch nackig im Bad und wartet auf seine frischen Sachen. Die habe ich im Kinderzimmer liegen ge-lassen, weil mich der Anruf meiner Mutter vollkommen abgelenkt hat. Als ich das Badezimmer betrete, lachen mich zwei verschmitzte Augen an. Den Rest vom Kind kann ich nicht erkennen. Unter einer dicken Schicht Wundschutz-creme im Gesicht sehen alle gleich aus.Sollte ich diesen Tag noch einmal beginnen?! Nein, zu spät. Sie kommen vorge-fahren. Der Wahnsinn geht weiter.

***

Haben Sie sich erkannt? In der Hektik des Alltags, neben Windeln wech-seln, Essen kochen und überquellenden Wäschebergen, kommt eins meistens zu kurz: die eigene Gesundheit.Immer bereit für andere, stets auf dem Sprung oder hin- und hergeris-sen zwischen Familie und Beruf, leiden viele Frauen unter körperlichen und psychosomatischen Beschwerden. Der Gang zum Arzt wird in der Regel nach hinten verschoben, denn die kindlichen Arzttermine füllen den Kalender bereits.Gegen die dröhnenden Kopfschmerzen am Morgen wird rasch eine Tablette eingeworfen und mit der täglichen Ration Kaffee hinunter-gespült. Die Rückenschmerzen werden ignoriert, die andauernde

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Überempfindlichkeit auf die durchwachten Nächte geschoben.Mütter und Väter sind zunehmend dem Stress von Familie, Beruf oder durch die Pflege von hilfsbedürftigen Angehörigen ausgesetzt. Das be-legen auch die vom Müttergenesungswerk veröffentlichten Daten aus dem Datenreport von 2012. Hierbei wurden repräsentative Zahlen aus dem Jahr 2011 mit den Erhebungen von 2003 verglichen. Mehr als sech-zig Prozent der Mütter gaben an, durch ständigen Zeitdruck einer star-ken Belastung ausgesetzt zu sein. Die Anzahl der Mütter, die pflegebe-dürftige Angehörige unterstützen, hat sich stark erhöht. Dazu kommen achtundfünfzig Prozent der Frauen, die sich durch ständigen Familien-einsatz und berufliche Aktivität überfordert fühlen. Laut dem Mütterge-nesungswerk hat sich die Belastung durch mangelnde Anerkennung in diesen Jahren fast verdoppelt.Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist für alleinerziehen-de Elternteile eine besondere Herausforderung. Laut Müttergenesungs-werk stieg die Zahl der alleinerziehenden Eltern, die in den letzten acht Jahren eine Kur beantragten, um sechs Prozent. Darüber hinaus stieg auch der Anteil der Frauen, die Vollzeit oder Teilzeit erwerbstätig sind. Der Spagat zwischen Familienverantwortung und beruflicher Laufbahn beeinträchtigt zunehmend die Gesundheit.Auffällig bei der Beantragung einer Mutter-Kind-Vorsorge-Kur ist die Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder. Während der normale Deut-sche im Durchschnitt mit etwa 1,6 Kindern zusammenlebt, wurden die vom Müttergenesungswerk ausgewerteten Anträge hauptsächlich von Müttern mit 1,8 Kindern beantragt. Dieser Wert fällt zwar deutlich nied-riger aus, als noch vor acht Jahren, zeigt allerdings, dass dieses Angebot häufiger von Müttern mit mehr als einem Kind in Anspruch genommen wird.In einem Haushalt mit kleinen Kindern geht es häufig drunter und drü-ber. Das weiß jeder, der mindestens ein Kind hat. Erziehung ist kein Spa-ziergang, sondern fordert tagtäglich einen enormen Aufwand an Kraft und Nerven. Als Folgen daraus resultieren körperliche und seelische Beschwerden.Haben Mama und Papa Probleme, wirkt sich das auch auf die Gesund-heit der Sprösslinge aus. Nur wer seine eigenen Ressourcen regelmäßig auffüllt, wird dauerhaft dem Stress gewachsen sein. Der Antrag auf eine Mutter-Kind-Kur kann Ihnen helfen, dem Alltag ge-stärkt entgegenzutreten und frische Kräfte zu mobilisieren. Außerdem

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erlernen Sie durch hilfreiche Anregungen, sensibel auf Ihren Körper zu hören.

Raum für eigene Notizen: