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GESCHÄFTSBERICHT 2014 Effizienz Richtig. Machen.

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G E S C H Ä F T S B E R I C H T

2014

E f f i z i e n z Richtig. Machen.

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A u f dem T i te l un s er e s d ie s jähr igen G e s ch äf t sb er ichte s s eh en S ie den n euen S t a n z a u to m a t M S C 2 0 0 0 m i t S e r v o - D i r e k t a n t r i e b , d e r a l s w e l t w e i t e r s te A n l a g e ü b e r z w e i e l e k t r i s c h g e ko p p e l te u n d f r e i p r o g r a m m i e r b a r e D r u c k p u n k te v e r f ü g t . D u r c h d e n Ve r z i c h t a u f Z a h n r a d g e t r i e b e u n d W ä l z l a g e r v e r r i n g e r t s i c h d ie e lek t r i s ch e L e is tun g s au f n ahm e um m ehr a l s 5 0 P r ozent .

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Produktion rauf, Energieverbrauch runter. Das Erstaunliche

gelingt durch Effizienz, also „Die Dinge richtig tun“, und mittels

Effektivität, sprich „Die richtigen Dinge tun“. Beides haben die Mit-

arbeiter aus Konstruktion, Engineering, Fertigung und Service von

Schuler im Blick. Immer geht es Ihnen um höchste Verfügbarkeit der

Anlagen, beste Qualität der gefertigten Produkte und maximale Aus-

bringung bei möglichst geringen Stückkosten pro Teil. Mit seinem

Nachhaltigkeitsprogramm EcoForm zeigt Schuler: Während die

Produktionsleistung deutlich zulegt, sinkt gleichzeitig der Energie-

verbrauch. Ökonomie und Ökologie stehen im Einklang. Wie? Mit-

arbeiter von Schuler präsentieren ausgewählte Projekte und geben

Einblicke in die Welt der Umformtechnik.

Ressourcen sparen 04

Qualität optimieren 12

Leistung erhöhen 20

Effizienz steigern 24

ZusammenWachsen 28

Ef f iz ienz Richtig. Machen.

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04

12

Gut genug ist nicht gut genug.

Gewusst wie.

Den Beitrag von Schuler zu Ressourcenef f izienz und Nachhalt igkeit mit dem Programm Ecoform zeigt Dieter Reisch im Inter v iew auf.

Wie das perfekte Werkzeug im Formhärten zur Umkehr der Gewichtsspirale im Pkw beiträgt, weiß Dr. Dirk Haller.

Ressourcen sparen

Qual i tät optimieren

Inhalt

S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

02

I N H A LT

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28

20

24

Mehr ist mehr.

Die Dingerichtig tun.

Mehr Produkt iv ität und höhere Ausbringung bei sicheren Prozessen: Karoline Kneitz und Markus Bieg stellen fünf Beispiele zur Leistungssteigerung vor.

Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert bi lanziert ein erfolgreiches Geschäftsjahr und zeigt interessante Perspektiven für weiteres Wachstum in bestehenden und neuen Märkten auf.

ZusammenWachsen

Leistung erhöhen

Vorsicht statt Nachsicht.

Nichts ist kostspieliger als ungeplanter Stil l-stand im Presswerk. Nicole Buck berichtet über prompten Service, höchste Ersatzteilverfügbarkeit, Modernisierung und Prävention im Service.

Eff iz ienz ste igern

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I N H A LT

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E i n G e s p r ä c h m i t D i e t e r R e i s c h ü b e r

R e s s o u r c e n - E f f i z i e n z

Gut genug

ist nichtgut genug.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind bei Schuler Topthemen – und das seit 2008.

Dieter Reisch, Leiter Steuerungstechnik im Schuler-Konzern und verantwortlich für Energie-

management, über die Möglichkeiten, Umformtechnik stromsparend und ressourcen-

schonend auszulegen.

05

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R E S S O U RC E N S PA R E N

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„Re s sourcen ef f i z ienz i s t ganz kl ar e in Innov at ions-

t r e iber be i S chuler.“D ie ter Re is ch

Ist Ressourcensparen mehr als ein Modethema, Herr Reisch?Unbedingt. Einerseits sind wir es der Umwelt und nachfolgenden

Generationen schuldig, andererseits fordern unsere Kunden effiziente Lösungen. Schließlich wirken sich steigende Energiepreise bis auf die Teilekosten aus. Ressourceneffizienz ist ganz klar ein Innovationstreiber bei Schuler. Unser Nachhaltigkeitsprogramm Ecoform bündelt alle Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz unserer Produkte – bei in der Regel höherer Ausbringung.

D.R.

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Mit Ecoform lässt sich also Energie im Presswerk sparen?Ja – sogar im Durchschnitt um bis zu 60 Prozent. Diese beeindrucken-

den Einsparungen erreichen wir durch eine ganzheitliche Heran gehens-weise – von der Analyse und Optimierung vorhandener Maschinen bis zur Entwicklung neuer Verfahren, Baugruppen und Systemlösungen. Ziel ist die Schonung aller Ressourcen und die Reduzierung des Energiebedarfs bei zumindest gleicher oder meist sogar höherer Produktivität.

Gibt es dazu bereits Praxisbeispiele? Wir können zahlreiche Projekte in der Blech- und Massivumformung

sowie der Automation vorweisen. Die Technologie EHF (Efficient Hydraulic Forming) bietet zum Beispiel im Vergleich zu konventionellen hydraulischen Pressen eine Energieeinsparung von bis zu 60 Prozent. Bis zu 50 Prozent weniger Energie benötigen die Servopressenlinien der neuesten Generation: Sie verfügen über ein eigenes Gleichstromnetz (Schuler Smart DC Grid), drehzahlgeregelte und rückspeisefähige Antriebs-systeme, intelligente Standby- und Pausenschaltungen sowie energie-effiziente Komponenten wie etwa ein besonders sparsames Tischkissen (Schuler Energy Saving Cushion). Und der Crossbar Roboter 4.0 zur Automation von Pressenlinien ist dank intelligentem Energiemanagement mit integrierter Rückgewinnung und halbiertem Gewicht um bis zu 50 Prozent energieeffizienter als das Vorgängermodell.

Welche aktuelle Innovation überzeugt in puncto Energieeffizienz?Unser neuer Stanzautomat MSC-2000 zeigt vorbildlich, wie man

mit intelligenten Lösungen drastisch sparen kann. Die Anlage verzichtet beispielsweise auf fast alle Nebenverbraucher. Der Stanzautomat hat kein verlustbehaftetes Getriebe, keine Ölumlaufschmierung und damit auch kein Schmieraggregat. Mit seinem direkten Antriebskonzept kann die Antriebsleistung bei gleicher Umformleistung minimiert werden. Beim MSC-2000 liegt die Energieeinsparung gegenüber bisherigen, ver-gleichbaren Anlagen bei 50 Prozent.

Wodurch lässt sich der Energieverbrauch noch beeinflussen?Zum einen durch effiziente Komponenten, also Motoren und Antriebe.

Zum anderen durch intelligente Steuerungen, die beispielsweise im Stand-by die Anlage herunterfahren oder Energiebedarf und -angebot bei verketteten Anlagen aktiv steuern. Vor allem aber durch eine ganz-heitliche Betrachtung und die Optimierung der Produktionsprozesse.

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X.A X.B X.C X.D X.E

1.02

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2.01

2.06

2.07

3

3.01

3.02

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10 12 12.05 12.06 13 14 21

Rundum effizient: Potenziale der ServoDirekt-Technologie.

ServoDirekt-Technologie unterstützt das Energie-sparen im Presswerk. Neben freier Programmier-barkeit der Weg-Zeit-Verläufe, und dadurch höherer Produktivität, und hochpräziser Tryout-Funktio-nalität punkten ServoDirekt-Pressen mit höherer Energie effizienz gegenüber Schwungradpressen gleichen Typs (Schnittpresse, Tryout-Presse, Pressen-linie, Transferpresse) in der Automobilproduktion.

Durch die Weiterentwicklung der ServoDirekt-Technologie konnte nun die Energieeffizienz noch-mals deutlich erhöht werden.

ECOFORM–

SUSTAINABLEFORMING

SOLUTIONS

S t r o m k o s t e n h a l b i e r t – e n t s p r e c h e n d d e n J a h r e s v e r -b r a u c h v o n 7 5 0 V i e r - P e r s o n e n - H a u s h a l t e n g e s p a r t .

Mio. kWh3 –

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X.A X.B X.C X.D X.E

1.02

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2.01

2.06

2.07

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3.02

3.03

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10 12 12.05 12.06 13 14 21

- 240.000 €

Die Reduzierung des Energieaufwands in der Produktion bedeutet nicht nur Ressourcen-schonung sondern auch eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit. Bei einer Servolinie der neuesten Generation werden beispielsweise ca.  0,75  kWh Energie pro Produktionshub gegenüber einer Servolinie der ersten Genera-tion eingespart. Das führt zu einer Reduzierung der jährlichen Betriebskosten in der Größen-ordnung von ca. 240.000 Euro (bei 4 Mio. Pro-duktionshüben pro Jahr und 0,08 €/kWh Strom-kosten).

K o s t e n r e d u z i e r u n g e n p r o J a h r i n d e r G r ö ß e n o r d n u n g v o n c a . 2 4 0 . 0 0 0   E u r o b e i 4   M i o .   P r o d u k t i o n s h ü b e n p r o J a h r u n d 0 , 0 8   € / k W h   S t r o m k o s t e n .

– 22 %

– 03 %

– 25 %

Durch inte l l igente Standby - und P ausen schal tungen .

Durch Energiespar-Ziehkissen.

Str omver br auch bezogen au f d i e er s te G en er at i o n S er vopr e s senl in ien .

– 50 %

Durch eigenes Gleichstromnetz.

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„Wir sind in der Lage, alle wichtigen Verfahren, Prozesse und Systemlösungen in

der Umformtechnik energetisch zu verbessern.“

Dieter Re isch

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Lässt sich auch eine bereits installierte Anlage energetisch optimieren?

Durchaus. Neue energieeffiziente Komponenten, verbesserte Bewegungsprofile am Pressenleitwinkel, intelligente Steuerungen und eben die Optimierung aller Prozesse bringen bereits installierte Anlagen auf ein neues, deutlich niedrigeres Verbrauchsniveau bei verbesserter Ausbringung. Hohe Einsparungen lassen sich beispielsweise durch das neu entwickelte Energieeinsparkonzept für Druckgussanlagen erzielen. Bei mehreren nam haften Automobilherstellern und -zulieferern reduzierte sich der Energiebedarf der Anlagen – unter anderem durch eine Optimierung der Software – um durchschnittlich 30 Prozent. Dies entspricht einer Amortisationszeit von wenigen Monaten.

D.R.

Gesetzliche Regulierungen erfordern oft Nachweise. Wie unterstützt Schuler seine Kunden dabei?

Als erster Hersteller von Umformanlagen haben wir einen Energie-ausweis für viele unserer Maschinen. Der dokumentiert präzise, wie hoch die Leistungsaufnahme bei verschiedenen Hubzahlen und Hubhöhen beziehungsweise bei verschiedenen Taktzahlen und Transportschritten ist. Das ist einzigartig bei Schuler. Erst in der neuen Industrie norm ISO 14955 wird demnächst festgelegt werden, welche Kriterien für die Messung des Energieverbrauchs gelten. Dann herrscht Transparenz – und Schuler wird dabei sehr gut abschneiden.

D.R.

E ine Ener g iee inspar ung um 2 0 P r ozent im Ver gle ich zu her kömml ichen S chmiedehämmer n er mögl icht

der neue L inear hammer mi t S er vo -Technolog ie .

– 20%

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E i n e B i l d s t r e c k e ü b e rL e i c h t b a u

A l l e s k a n n

i m m e r n o c h b e s s e r

g e m a c h t w e r d e n ,

a l s e s g e m a c h t

w i r d . S u c h e d a b e i

n i c h t n a c h F e h l e r n ,

s o n d e r n n a c h

L ö s u n g e n .

Henry Ford

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Der Schlüssel zu höchster Qualität in der Umformtechnik ist das perfekte Werkzeug in der Presse. Schuler betreut seine Kunden

über die komplette Prozesskette – von der Bauteilzeichnung bis zur Serienfertigung. Mit unseren Anlagen und Werkzeugen,

unserem Verfahrens-Know-how und unseren Dienstleistungen sind wir bevorzugter Partner der Automobilindustrie sowie

zahlreicher anderer Industriezweige. Wir sorgen für höchste Bauteilqualität und effiziente Lösungen.

„Der Weg zum per fek ten B aute i l beg innt ber e i t s in der

B aute i lent w icklung .“D r. D i r k Ha l ler

Gewusst wie.

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1E n g i n e e r i n g

Der Weg von der Produkt-idee zum fertigen Teil beginnt mit der Bauteilentwicklung. Gemeinsam mit dem Kunden entwickeln wir Bauteil und Betriebsmittel im Rahmen des „Simultaneous Engineering“. In dieser frühen Phase zeigen Machbarkeitsstudien auf, wie Bauteile umformtechnisch opti-miert werden können, um später den optimalen Serienprozess sicherzustellen. Dank computer-basierter Simulation des Um -formprozesses lässt sich exakt vorhersagen, wie sich Material und Werkzeug in der Presse verhalten und welche umform-technische Schrittfolge zum ge wünschten Bauteil führt. Durch Bewegungssimulation von Presse, Automation und Werkzeug sowie Untersuchun-gen des Teiledurchlaufs im frü-hen Konstruktionsstadium kann die Ausbringungsleistung der Gesamtanlage noch einmal deutlich gesteigert werden. Zumal auch die Automatisie-rungskomponenten und die frei programmierbare Stößelbewe-gung der Presse in die Simula-tion einbezogen werden können. So lässt sich die Entwicklungs-zeit verkürzen und eine höhere Ausbringung erreichen.

2W e r k z e u g b a u

Was zählt ist die Erfahrung. Ob Antriebsstrang oder Karos-serie, ob hochfester Stahl oder Aluminium– in allen Topthemen des automobilen Leichtbaus ist Schuler zu Hause. Im Kompe-tenzzentrum Weingarten bei-spielsweise werden für die hoch-komplexen Getriebeteile der aktuellen Doppelkupplungsge-triebe zahlreiche Serienwerk-zeuge entwickelt und gebaut. Am Standort Göppingen wiede-rum beherrschen die Ingenieure alle Anforderungen des automo-bilen Karosseriebaus. Maßge-schneiderte Werkzeuge machen geringe Spaltmaße, messer-scharfe Designkonturen sowie crash -sichere Strukturen mög-lich. Auf Tryout-Pressen werden neue Werkzeuge eingearbeitet und für den Serieneinsatz vor-bereitet. Auf Wunsch des Kun-den erfolgt bei Schuler auch die Prototypen- und Vorserienpro-duktion ausgewählter Bauteile.

3S e r i e n p r o d u k t i o n

Prozessberatung und Anlaufunterstützung weisen den Weg in die Serie. Schuler-Experten garantieren dabei sehr hohe Teilequalität und schulen das Kundenpersonal. Ob neues Werkzeug in beste-hender Anlage oder komplett neue Pressenlinie – für alle Praxisfragen stehen kompe-tente Teams bereit. Auch nach dem Serienanlauf: Schuler Ser-vice bietet Leistungen für den gesamten Lebenszyklus im Presswerk, von der vorbeugen-den Wartung bis hin zum Ret-rofit. Und selbstverständlich werden Werkzeuge, Transfer-einrichtungen oder Automati-sierungskomponenten im lau-fenden Produktionsprozess weiter optimiert – für maxi-male Ausbringung und nied-rigste Teilekosten. Experten von Schuler analysieren die Prozesse und erarbeiten Tipps für die Optimierung.

Mehrwert schaffen.

Ef fek t

Ausbringung steigernEntwicklungszeit senken

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Ständige Opt imier ung an a l len P unk ten de s

P r oduk t ionspr oze s se s f ür max imale Ausbr ingung

und n iedr igs te Te i lkos ten .

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In e inem O fen wer den d ie Blechpl at inen er h i t z t und schl ieß l ich im gekühl ten Wer k zeug

umgefor mt und gehär tet .

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Ef fek t

Festigkeit erhöhenGewicht senken

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Beim „Ta i lor ed Temper ing“ er fo lg t d ie Här tung e ine s B aute i l s w ie der B-S äule nur par t ie l l .

Dadurch w ir d s ie in der Mi t te fe s t und an den Enden ver for mbar.

B e dar f an fo r m geh är te ten Te i len( in M io . Te i len)

2016e

2010

1997

600 124 8

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Es schien wie ein Naturgesetz: Im Automobil-bau wurde jedes Nachfolgemodell länger, breiter – und schwerer. Erst mit dem Golf VII gelang die Umkehr der Gewichtsspirale. Erstmals war er leich-ter als sein Vorgänger. Konsequenter Leichtbau und Verfahren wie das Formhärten leisten dazu ihren Beitrag.

Formhärten, beispielsweise mit dem von Schuler entwickelten PCH-Verfahren (Pressure Controlled Hardening), ist ein Zukunftsmarkt. Wurden 1997 rund acht Millionen Pkw-Teile im Formhärteprozess hergestellt, waren es 2010 bereits 124 Millionen. Die Universität Kassel rechnet damit, dass sich der Bedarf bis 2016 auf 600 Millionen Stück verfünffachen wird. Beim Golf VII beispielsweise beträgt der Anteil warmumgeformter Stähle in der Karosserie bereits 26 Prozent, beim neuen Volvo XC 90 liegt die Quote sogar bei 40 Prozent. Ein Sieges zug, der nicht überrascht: Denn Formhärten erreicht mit reduziertem Materialeinsatz und damit geringerem Gewicht die gleiche oder meist bessere Festigkeit von Karosserieteilen als konventionelle Umform-techniken. Zahlreiche Werk zeuge für das Presshärten hat Schuler kon-struiert, gebaut und für die Serien-produktion ausgeliefert – unter anderem für Fiat in Italien, Proton in Malaysia und chinesische Zulie-ferer wie SSDT und Huaxiang.

Beim Formhärten werden Bleche in einem Ofen auf über 900 °C erhitzt und in einem temperierten Werkzeug unter Pressendruck umgeformt, abgekühlt und dabei gehärtet. Einflussfaktoren auf die Kühlzeit sind etwa der Wärmeübergang zwischen Platine und Werkzeug, die Wärmeleitfähigkeit des Werk-zeugs sowie die Energieabführung. Die wiederum

wird beeinflusst durch Anzahl, Größe und Form der Kühlkanäle, die Temperatur des Kühlmediums und die Durchströmung der Kanäle.

Beim Formhärten ist deshalb der optimale Kontakt zwischen Werkzeugaktivteilen und Blech-werkstoff, in Verbindung mit einem effektiven Kühlsystem, entscheidend für Bauteilqualität und Ausbringung. Um dies sicherzustellen, ist ein durch-dachtes Engineering, eine präzise Werkzeuganfer-tigung und erfahrenes Tryoutpersonal entscheidend. Mit der von Schuler entwickelten PCH-Technologie liegt an allen Bauteilen ein konstant hoher Anpress-druck an. Das Ergebnis sind sehr kurze Kühl- und Zykluszeiten bei ausgezeichneter Bauteilqualität und höchster Verfügbarkeit.

Schuler arbeitet ständig an der Weiterentwick-lung des Formhärteverfahrens. Zusammen mit Audi, Daimler, dem Fraunhofer-Institut IWU und Thyssen Krupp forschte Schuler dazu im Verbundprojekt

„Flexible Wärmebehandlung zur gezielten Förderung von Bauteileeigenschaften und zur Erhöhung der Energieeffizienz der Prozesskette Warmum formen“.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ging es um Bauteile wie die B-Säulen im Auto. Sie sollen in der Mitte mög-lichst fest, an den Enden jedoch verformbar sein, um beim Aufprall Energie zu absorbieren. Erreicht wird dies durch das sogenannte

„Tailored Tempering“. In diesem Fall erfolgt die Härtung des Bauteils nur partiell. Das Werkzeug ist dafür in verschiedenen Temperatur-zonen unterteilt und wird gesteuert temperiert.

Auch hier entscheidet die Qualität des Gesamtsystems über Funktionalität und Leistungs-vermögen des Bauteils.

Die Umkehr der Gewichtsspirale.

900°CAuf d ie se Temper atur

er w är mte Bleche wer den be im For mhär ten in

e iner P r e s se umgefor mt .

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Mehr ist mehr.

„Bislang werden Schmie dehämmer entwe-der hydraulisch, pneu-matisch oder über Flach-riemen angetrieben. Der neue Linearhammer von Schuler mit Servo-Techno-logie hat dagegen einen Linearmotor als Herz-stück. Die neue Antriebs-technologie ermöglicht eine maximale Anpas-sungsfähigkeit auf die immer spezielleren An -wendungsbereiche und -prozesse der Schmieden.“

Mar kus BiegLei ter Bus ine s s Uni t For g ing , S chuler P r e s sen GmbH Weingar ten

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E i n B e r i c h t ü b e r O p t i m i e r u n g i m P r e s s w e r k

B e s s e r5 x

„Gemeinsam mit unseren Kunden entwi-ckeln wir Bauteile und Betriebsmittel im Simul ta-nous Engineering. So kön-nen wir im frühen Konst-ruktionsstadium ge zielt die Weichen für maximale Ausbringung und beste Qualität stellen. Dabei haben wir die ge sam te Pressenlinie im Blick. Denn die ServoDirekt-Technologie ist zwar der Schlüssel zu hoher Aus-bringung. Aber ohne ange-passte Automatisierungs-komponenten verpufft das Geschwindigkeitsplus.“

K ar ol ine K ne i t zKons tr uk t ion Automot i ve , S chuler P r e s sen GmbH Weingar ten

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1Automobilproduktion

Der Produktionsweg eines Fahrzeugs beginnt im Presswerk. Hier werden Karosserieteile gefertigt. Die Leistungsfähigkeit des Press-werks steht längst unter scharfer Beobachtung. Die hartnäckige Suche nach immer höherer Produktivität in allen Bereichen ist der Dauerbrenner in der Autoindustrie. Ausbringung im Jahresverlauf und damit Kosten pro Bauteil sind das Maß, an dem eine Presse gemessen wird.

Geschwindigkeitsrekord. Bei einem deutschen Premium-Automo-bilhersteller steht seit Mitte 2014 die derzeit schnellste Karosseriepresse der Welt. Bei einer Gesamtpresskraft von 7.600 Tonnen schafft die kom-pakte Anlage im Dauerbetrieb bis zu 23 Hübe pro Minute – gut acht mehr als konventionelle Pressen. Denn der Rekordhalter ist mit der ServoDirekt-Technologie von Schuler ausgestattet. Sie sorgt nicht nur für eine hohe Aus-bringung, sondern auch für Flexibi-lität, Energieeffizienz und geringe Stückkosten. Die ServoDirekt-Tech-nologie von Schuler ermöglicht eine maximale Anpassungsfähigkeit an immer spezialisiertere Anwendun-gen mit immer kleineren Losgrößen und schnellen Produktwechseln. Aufgrund der Modellvielfalt in der

Automobilproduktion setzen OEM auf universelle Servo-Pressenlinien und fahren zwischen zehn und zwölf Werkzeugwechsel am Tag.

Im Takt Schritt halten. Zwar ist ServoDirekt der Schlüssel zu hoher Ausbringung. Aber ohne angepasste Automatisierungskomponenten ver-pufft das Geschwindigkeitsplus. Um mit dem Tempo der Presse mitzu-halten, transportiert in der Rekordan-lage ein neuer Crossbar Feeder Doppel- oder sogar Vierfachteile zwischen den Pressstationen schnell und sicher.

Dreimal schneller: Automa-tisierungstechnik verkürzt die Werk-zeugwechselintervalle von knapp zehn auf unter drei Minuten und erlaubt störungsfreie und prozess-sichere Wechsel. Auch das trägt ent-scheidend zur Gesamtproduktivität der Anlage bei.

2Weiße Ware

Bauteile für Waschmaschinen und Trockner entstehen beispiels-weise auf einer ServoDirekt-Anlage mit 1.600 Tonnen Presskraft. Im Transfer-Betrieb erreicht die Anlage 24 und mehr Hübe pro Minute – bei-spielsweise bei der Herstellung von Waschtrommelkappen aus Chrom-stahl. Auf der vorherigen konventio-nellen Schwungradpresse erreichte man gerade mal 16 Hübe. Die Servo-Direkt-Technologie schafft damit ein Ausbringungsplus von 50 Prozent.

3Stanz- und

Umformbetriebe

Der neue Stanzautomat MSC 2000 ist der erste mit Servo-Direktan-trieb. Das steigert die Hubzahl und damit die Ausbringungsleistung im Pendelbetrieb. Zusammen mit dem Verzicht auf ein Zahnradgetriebe und dem Einsatz von Wälzlagern verrin-gert sich die elektrische Leistungs-aufnahme um mehr als 50 Prozent. Die Anwender können sich davon jederzeit von unterwegs vergewissern: Die Pressendaten sind überall per Smartphone abrufbar. Auch der neue

Schneller, kostengünstiger, besser:

Produktivitätssteigerung und hohe Leistung stehen auf der Wunschliste

von Kunden ganz oben. Die Projekt-Teams von Schuler beweisen

in ganz unterschiedlichen Branchen, wie sie gemeinsam mit den Kunden

diese Ziele erreichen. Was möglich ist, zeigen Karoline Kneitz

und Markus Bieg an fünf Beispielen.

Das Z ie l – den Wet t l au f gegen d ie Ze i t gew innen:

Weniger Ze i t je P r oduk t ions z y klus

ver be s ser t d ie Ener g ieef f i z ienz .

22

S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

L E I S T U N G E R H Ö H E N

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Linearhammer überzeugt. Bislang werden Schmiedehämmer entweder hydraulisch, pneumatisch oder über Flachriemen angetrieben. Die Neuent-wicklung von Schuler hat dagegen einen Linearmotor als Herzstück. Die neue Antriebstechnologie ermöglicht damit eine maximale Anpassungs-fähigkeit auf die immer spezialisierte-ren Anwendungsbereiche und -pro-zesse der Schmieden. Durch den Wegfall der Prellschläge sind insgesamt weniger Schmiedeschläge erforderlich, womit sich die Zykluszeit und der Energie einsatz zur Umformung redu-zieren. Die Energieeffizienz erreicht damit einen Wert von bis zu 70 Prozent.

4Elektroindustrie

Wie man Elektrobleche (Roto-ren und Statoren) noch wirtschaft-licher durch gesteuerte Werkzeuge auf Nutenstanzen fertigen kann, ermittelt das Analysetool eCon. Das Tool errechnet auf Grundlage ver-schiedener Betriebsparameter exakt die Gewinnschwelle. Ergebnis: Ab einer jährlichen Produktion von 100.000 Rotor- und Statorblechen amortisiert sich die Investition in ein gesteuertes Werkzeug bereits nach einem halben Jahr. Erreicht wird das

durch eine Stückkostenreduzierung um bis zu zehn Prozent und ein Kapazitätsplus von 15 Prozent.

5Im Bestand

Pressen und Umformanlagen leben lange – bei guter Wartung Jahrzehnte. Auch hier bietet Schuler Lösungen. Wie im Bestand Leistung gesteigert werden kann, erklärt Nicole Buck auf den nächsten Seiten.

Der neue Stanzautomat MSC 2000 is t der erste mi t S er vo - D ir ek tantr ieb . Durch den Ver zicht auf Z ahnr adgetr iebe und W äl z l ager

ver r inger t s ich d ie e lek tr ische Le is tungs aufnahme um mehr a l s 5 0 P r ozent .

– 50%S C H U LE R G E S C H Ä F T S B E RI C H T

2014

23

L E I S T U N G E R H Ö H E N

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E i n e k u r z e V o r s t e l l u n g d e r

S e r v i c e - K o m p o n e n t e n v o n S c h u l e r .

Vorsicht statt

Nachsicht.

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weiterhin wirtschaftlich und ressour-ceneffizient betreiben können, bietet Schuler zudem Dienstleistungen rund um die Energieoptimierung vorhande-ner Pressen- und Automationssysteme.

Service à la Carte.

Individuell abgestimmte Ser-vice-Verträge von Schuler erfüllen die Kundenansprüche an Prozesssicher-heit, Teilequalität sowie die Verfügbar-keit und Ausbringung von Anlagen. Jeder Kunde entscheidet dabei für sich, welche Unterstützung am besten zu

seiner Strategie passt. Basispakete erhöhen die Betriebs-sicherheit und gewährleisten schnelle Unterstützung bei Störfällen. Entsprechende Vertragserweiterungen bein-halten zusätzliche sinnvolle Dienst leis tungen wie z. B. den Hotline & Remote Service rund um die Uhr. Die Wirt-schaftlichkeit und Effizienz der Anlagen wird insbeson-dere durch die Arbeit der Schuler-Prozessexperten erhöht. Sie geben nach eingehender Analyse der Produktionspro-zesse beim Kunden wertvolle Impulse für Verbesserungen. Gegebenenfalls identifizierter Schulungsbedarf kann dann mit dem Leistungsangebot der Schuler Akademie adres-siert werden.

Aus der Ferne und doch ganz nah.

Ein Plus in puncto Reaktionsge-schwindigkeit bietet Ferndiagnose und

-wartung über das Schuler Hotline & Remote Service-Center. Dabei schal-ten sich Schuler-Experten über eine sichere Datenverbindung (VPN-Tun-nel) auf die Maschinensteuerungen auf und können in den meisten Fällen Störfälle rasch beheben – und ersparen damit oft mit höheren Kosten verbun-dene Technikereinsätze vor Ort. Über die VPN-Verbindung ist auch der Upload neuer Software-Stände auf Knopfdruck möglich.

Vorbeugen statt Reparieren.

Königsdisziplin im Service ist die vorbeugende War-tung und Instandhaltung von Anlagen. Sie stellt sicher, dass es erst gar nicht zum ungeplanten Stillstand kommt. Das präventive Wartungs- und Instandhaltungskonzept von Schuler sieht vor, zunächst sämtliche Komponenten einer Anlage hinsichtlich ihrer theoretischen Lebensdauer zu bewerten und nach Störpotenzial zu klassifizieren. Kritische Komponenten werden dann während planmäßiger Stillstandzeiten nach getakteten Wartungsintervallen ersetzt. Die begleitende, permanente Erfassung des Maschi-nenzustandes (Condition Monitoring) leistet einen weite-ren entscheidenden Beitrag zu höchster Prozess sicherheit.

Aus Alt mach Neu.

Durch gezielte Funktionserweiterungen und Moder-nisierungen kann der Schuler Service auch bei älteren Anlagen Fertigungsqualität, Verfügbarkeit und Ausbrin-gungsleistungen wesentlich steigern. Das Leistungsspekt-rum reicht von der Modernisierung von Elektrik, Mechanik und Steuerung bis zur Optimierung von Automationsein-richtungen und Ziehkissen. Damit Kunden ältere Anlagen

Nichts ist kostspieliger als ein ungeplanter Stillstand. Ob Einzelanlage oder Pressenlinie: Kunden

erwarten von Schuler schnelle Reaktion und hohe Ersatzteilverfügbarkeit. Expertenteams rund um

den Globus stehen für Reparatur- und Wartungseinsätze parat – wenn nötig 24 Stunden am Tag,

sieben Tage die Woche. Insgesamt ist ein Team von weltweit 900 qualifizierten Servicemitarbeitern

unterwegs. Ein ausgefeiltes Logistikkonzept sichert eine hohe Ersatzteilversorgung.

„W ir schne iden S er v ice-Ver tr äge ind i v iduel l

au f den Kunden zu .“

Nico le Buck , Ver t r iebs ingen ieur in S er v ice ,

S chuler P r e s s en GmbH G öpp ingen

Rund 9 0 0 S er v ice- mi tar be i ter s ind r und um

d ie Uhr unter wegs .

24 725

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E F F I Z I E N Z S T E I G E R N

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X.A X.B X.C X.D X.E

1.02

1.03

1.04

2.0

2.01

2.06

2.07

3

3.01

3.02

3.03

3.04

10 12 12.05 12.06 13 14 21

Üb er zeu gen d i s t da s Cr o s sb ar -Ro b oter -Tau s chko n zept . D ab e i t au s ch en d ie S er v ice -Te chn iker in A b h än g igke i t v o m L eb en s z y k lu s Te i le , M o dule o der gan ze E inh e i ten . D a s v er kür z t S t i l l s t an d s ze i ten ent s ch e iden d .

S teuer un g sumb au ten b r in gen e in e A n l a ge s chn e l l au f den n eue s ten S t an d der Te chn ik . Un d er m ö gl i ch en Rem ote -Zu gr i f f un d C o n d i t i o n M o n i to r in g .

1985

Auch im mechanischen Bereich kann eine Presse opt imier t werden – beispiel sweise sorgt e ine modulare Z ieheinr ichtung der neu-e s ten Gene r at ion f ür höhere Zu ver l äs s igke i t , we ichere Bewegungs abl äufe und dami t ger ingeren Ver schle iß .

S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

E F F I Z I E N Z S T E I G E R N

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X.A X.B X.C X.D X.E

1.02

1.03

1.04

2.0

2.01

2.06

2.07

3

3.01

3.02

3.03

3.04

10 12 12.05 12.06 13 14 21

RetroFitJe älter eine Anlage ist, desto

weniger Potenzial wird genutzt. Des-halb bietet Schuler mit Retrofit alle Dienstleistungen zur Optimierung von Presse und Fertigungsprozess. Retrofit spart Kosten, verbessert Pro-duktivität und Ressourceneffizienz und optimiert Abläufe.

2015

RETROFIT– DAS SCHULER UPGRADE FÜR PRESSEN

S C H U LE R G E S C H Ä F T S B E RI C H T2014

E F F I Z I E N Z S T E I G E R N

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mit einem Umsatz von rund 1,18 Mrd. € und einer Ebita-Marge von 8,8 Prozent verlief das Geschäftsjahr 2014 deutlich besser als erwartet. Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs und positiver Einmaleffekte durch das weitgehend umgesetzte Effizienzsteigerungsprogramm konnten wir die Umsatz- und Ergebnis-pro gnosen anheben. Noch zu Jahresbeginn gingen wir von einem Umsatz von rund 1,1 Mrd. € und einer Ebita-Marge zwischen 6 und 7 Prozent aus.

Während die Branche bei den Neubestellungen im Durchschnitt um 1 Prozent zulegte, konnten wir den Auftragseingang gegenüber dem letzten vollen Geschäftsjahr 2012/13 um 2,6 Prozent steigern. Deutliche Zuwächse erzielten wir in Asien, darunter einer der größten Aufträge in unserer 175-jährigen Firmengeschichte. Wir verbuchten ferner den größten jemals an uns vergebenen Serviceauftrag und wichtige Bestellungen in neuen Marktsegmenten wie zwei Anlagen zu Herstellung von Großrohren. Im Umsatzmix ist heute der Anteil der Erlöse, die wir außerhalb der Autobranche erzielen, deutlich höher als noch vor fünf Jahren. Wir werden zuneh-mend branchenunabhängiger.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit waren für Schuler im vergangenen Jahr ein wesentlicher Innovationstreiber. Mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm „Ecoform“ haben wir alle Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz gebündelt. Bei unseren Neuentwicklungen sinkt der Energieverbrauch im Einzelfall um bis zu 60 Prozent.

D i e D i n g er i c h t i g t u n .

B RI E F A N D I E A K T I O N Ä RE

S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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Z U S A M M E N WAC H S E N

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Unser Ziel ist es, uns auch intern weiter zu verbessern. Deshalb haben wir konsequent an unserem Strategie- und Wachstumsprogramm „ZusammenWachsen 2.0“ weitergearbeitet. Ein wichtiger Schritt waren 2014 die Umsetzung des neuen Pro-duktionskonzeptes und die Einführung von Shared Service Centern in Deutschland. Zugleich haben wir die Internationalisierung des Konzerns und den Ausbau der Wertschöpfung in China vorangetrieben.

Die Schuler-Aktie wird seit 30. Oktober 2014 nicht mehr am Regulierten Markt gehandelt. Das Delisting erfolgte auf Antrag des Vorstands im Interesse des Unter-nehmens. Bei der heutigen Aktionärsstruktur lassen sich durch den Verzicht auf die umfassenden Publizitätspflichten deutliche Kosteneinsparungen realisieren.

Für das Geschäftsjahr 2015 sind wir zuversichtlich. Wir verfügen über einen Auftragsbestand, der stabil über der 1 Mrd.-€-Marke liegt. Wir verzeichnen weltweit eine gute Projektaktivität und die Wirtschaft soll leicht – wenn auch nicht ohne Risiken – an Dynamik gewinnen. Als Technologieführer in der Umformtechnik wollen wir unsere Spitzenstellung im Premiumsegment weiter ausbauen und unser Portfolio im mittleren Produktsegment erweitern. Wir sehen daher gute Perspektiven für weiteres Wachstum in angestammten und neuen Märkten.

Mit freundlichen Grüßen,

S t e f a n K l e b e r tV o r s t a n d s v o r s i t z e n d e r

S C H U LE R G E S C H Ä F T S B E RI C H T2014

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Der Vorstand der SchulerGroup

D i p l . - I n g . , J o a c h i m B e y e r C h i e f Te c h n o l o g y O f f i c e r, M i t g l i e d d e s V o r s t a n d s – s e i t A p r i l 2 0 0 5

D r. P e t e r J o s t C h i e f O p e r a t i n g O f f i c e r, M i t g l i e d d e s V o r s t a n d s – s e i t M ä r z 2 0 1 3

D i p l . - I n g . , M B A , S t e f a n K l e b e r t C h i e f E x e c u t i v e O f f i c e r, V o r s i t z e n d e r d e s V o r s t a n d s – s e i t O k t o b e r 2 0 1 0

D i p l . - K f m . , N o r b e r t B r o g e r C h i e f F i n a n c i a l O f f i c e r, M i t g l i e d d e s V o r s t a n d s – s e i t J a n u a r 2 0 1 3

v o n l i n k s n a c h r e c h t s- - -

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Wir wollen unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben und haben daher im März 2013 mit „ZusammenWachsen 2.0“ die zweite Runde unseres Strategie- und Wachstumsprogramms eingeläutet. Ziel des Programms ist, die Grundpfeiler für profitables Wachstum zu schaffen und den langfristigen Erfolg von Schuler sicherzustellen. Bis zum Jahr 2020 wollen wir unseren Umsatz auf rund 2 Mrd. € erhöhen – das ist der Bogen, den wir mit unserem Konzernprojekt „ZusammenWachsen 2.0“ spannen.

Das Strategieprogramm umfasst die nachfolgenden zehn Arbeitsmodule:

ZusammenWachsen2.0

ZusammenWachsen2 . 0

V is ionKommunikat ion

Or ganis at ions s tr uk turSteuer ung & P l anung

Mar k tanaly seShared S er v ices

Management z ie leProduk t ions s tr ateg ie

Di v is ions s tr ateg ienTechnologies tr ateg ie

1

56

10

29

47

38

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Wir gehen davon aus, dass die weltweite Automobilindustrie in den nächsten Jahren weiter wachsen

wird und wir an diesem Wachstum partizipieren können. Zudem treiben wir unsere Diversifi ka tions-

strategie weiter voran, indem wir neue Marktsegmente außerhalb der Automobilindustrie erschließen,

beispielsweise in den Bereichen Railway, Verpackung und Großrohre. Darüber hinaus bieten wir Produkte

in modifizierter Form für Volumenmärkte (B-Segmente) an.

Langfristige Konjunkturprognosen deuten darauf hin, dass das Wachstum in unseren Märkten

vor allem außerhalb Europas stattfinden wird. Auf diese Entwicklungen müssen wir reagieren. Aus diesem

Grund werden wir die Produktion stärker als bisher lokalisieren und länderangepasste Produkte einführen.

Der Erfolg in Wachstumsmärkten wie China wird stärker mit eigener Produktion, Einkauf und Entwicklung

abgesichert.

Im vergangenen Jahr haben wir konsequent an allen Modulen des Strategieprogramms weiter -

ge arbeitet. Die Module Organisationsstruktur sowie Shared Services sind untrennbar miteinander verbunden

und standen im Geschäftsjahr 2014 besonders im Fokus, um eine schnelle Umsetzung zu ermöglichen.

Bereits im Dezember 2014 nahm das erste Shared Service Center die Arbeit auf.

Organisationsstruktur und Shared Services

Unser Ziel ist es, durch eine gestraffte Organisation die Effizienz deutlich zu steigern. Klare

Zuständigkeiten und schnelle Entscheidungswege schaffen die Voraussetzung für erfolgreiches Handeln

in der Zukunft. Daher wurde bereits im Geschäftsjahr 2013 die Führungsspitze deutlich gestrafft und

sowohl Vorstand als auch zweite Management-Ebene verkleinert. Darüber hinaus erfolgte die Eingliederung

mehrerer deutscher Tochtergesellschaften in die Schuler Pressen GmbH, um weitere Synergiepotenziale

zu generieren. Seit 01.10.2013 gibt es statt acht Technologiefelder nur noch sechs Divisionen.

Mit der Errichtung von zentralen Dienstleistungszentren, sogenannten Shared Service Centern,

bündeln wir unsere Verwaltungsaufgaben in den Bereichen Buchhaltung, Controlling, Personalwesen

und IT. Vorteile dieser Shared Service Center liegen in der Realisierung von Größenvorteilen und Synergien

sowie Optimierung und Standardisierung von Prozessen. Folglich werden auch Qualität und Geschwindig-

keit der Arbeit gesteigert. Die Shared Service Center werden an den Standorten Göppingen, Weingarten

und Erfurt errichtet. Im vierten Quartal 2014 startete in Erfurt sowohl das Shared Service Center Buchhaltung

als auch das Shared Service Center im Bereich Personalwesen seinen Betrieb. Folgende Services werden künftig

zentral im Shared Service Center Buchhaltung erbracht: Kreditorenbuchhaltung, Rechnungsprüfung,

Debitorenbuchhaltung und Forderungsmanagement. Zu den Services des Shared Service Centers im

Bereich Personalwesen zählen die Entgelt- und Reisekosten abrechnung, die betriebliche Altersvorsorge,

die Zeitwirtschaft, das Bescheinigungswesen und das Personalaktenmanagement.

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Kennzahlen des Schuler-Konzerns (IFRS)

2014 10–12/2013 2012/13 2011/12 2010/11 1)

Umsatz Mio. € 1.178,5 258,8 1.185,9 1.226,1 958,5

Auftragseingang Mio. € 1.193,7 210,6 1.163,3 1.300,9 1.319,0

Auftragsbestand 2) Mio. € 1.057,9 1.039,8 1.087,9 1.110,6 1.035,7

EBITDA Mio. € 124,0 – 20,8 123,0 118,3 84,8

EBITA Mio. € 104,1 – 27,2 101,1 99,8 57,3

EBIT Mio. € 102,2 – 27,7 98,3 95,8 54,4

EBT Mio. € 100,7 – 28,9 89,7 79,2 22,4

Konzernergebnis Mio. € 66,9 – 25,0 61,7 51,8 24,0

EBITDA-Marge % 10,5 – 8,1 10,4 9,6 8,8

EBITA-Marge % 8,8 – 10,5 8,5 8,1 6,0

EBIT-Marge % 8,7 – 10,7 8,3 7,8 5,7

EBT-Marge % 8,5 – 11,2 7,6 6,5 2,3

Mitarbeiter inkl. Auszubildende 2) 5.423 5.571 5.580 5.443 5.168

Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit Mio. € 152,9 86,7 129,0 12,3 180,7

Cashflow aus Investitionstätigkeit Mio. € – 23,1 – 12,6 – 27,7 – 45,3 – 4,4

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Mio. € – 1,8 – 9,6 1,3 – 13,5 – 38,4

Free Cashflow Mio. € 129,8 74,0 101,3 – 32,9 176,3

Bilanzsumme 2) Mio. € 1.125,8 1.012,6 997,3 902,7 896,5

Eigenkapital 2) Mio. € 322,0 274,7 302,0 244,6 205,2

Eigenkapitalquote 2) % 28,6 27,1 30,3 27,1 22,9

Nettofinanzstatus 2) Mio. € 403,9 276,7 202,2 100,2 137,8

1) Werte wurden gemäß IAS 8 angepasst. 2) 30.09./31.12. Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.

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DAS INVESTMENT

37 Schuler am Kapitalmarkt

DIE STANDARDS

41 Bericht des Aufsichtsrats44 Corporate Governance

DER KONZERNLAGEBERICHT

49 Grundlagen des Konzerns49 Geschäftsmodell des Schuler-Konzerns51 Forschung und Entwicklung53 Mitarbeiter

56 Wirtschaftsbericht56 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen57 Geschäftsverlauf62 Ertragslage63 Finanzlage65 Vermögenslage

67 Nachtragsbericht

68 Prognose-, Chancen- und Risikobericht68 Prognosebericht70 Chancen- und Risikobericht

DIE RESULTATE

86 Konzernabschluss und Anhang

---170 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers172 Finanzglossar

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

37

D A S I N V E S T M E N T

Schuler am Kapitalmarkt

Das Börsenjahr 2014

Das Börsenjahr war erneut ein turbulentes Jahr für den deutschen Aktienindex. Nach Erreichen neuer historischer Höchststände gerieten die Dax-Kurse ab Anfang März unter Druck. Hintergrund waren die sich verschärfenden Unruhen in der Ukraine und die Zuspitzung der Situation auf der Krim, die rund um den Globus zu einer Verkaufswelle führ-ten. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen gelang es dem Dax bereits Mitte Mai, ein neues Allzeithoch zu erreichen und somit den durch die Ukraine-Krise ausgelösten Rückschlag vollständig zu kompen-sieren. Die Hoffnung auf eine weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken sowie die zunehmen-den Übernahme- und Fusionsaktivitäten beflügel-ten die Aktienmärkte und sorgten für eine positive Entwicklung. Am 05.06.2014 überschritt der Dax im Handelsverlauf sogar erstmals die Marke von 10.000 Punkten – eine Reaktion auf die Zinssenkung durch die EZB. Einen Aufwärtstrend zog das Überschreiten dieser Marke allerdings nicht nach sich. Schwächere Konjunkturdaten sowie die militärischen Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine trübten erneut die Stimmung und sorgten für fallende Kurse. Zum Jahresende bewegte sich der Dax jedoch wieder auf stabilerem Pfad. Neben sich abzeichnenden Deeska-lationstendenzen im Ukraine-Konflikt wirkten insbe-sondere auch die Notenbanken mit ihrer in Aussicht gestellten Liquidität als Katalysator für steigende Kurse. Zum 31.12.2014 notierte der Dax bei 9.806 Punkten, ein Plus von 4,3 % gegenüber Jahresbeginn.

Delisting der Schuler AG zum 30.10.2014

Dem im Frühjahr 2014 eingereichten Antrag des Vor-stands der Schuler AG auf Widerruf der Börsenzu-lassung der Schuler-Aktien wurde stattgegeben. Mit Ablauf des 30.10.2014 waren die Aktien der Schuler AG nicht mehr im Regulierten Markt in Frankfurt und Stuttgart handelbar. Durch den Rückzug von der Börse werden Einsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich erwartet. Die Schuler-Aktie ist jedoch wei-terhin an den Regionalbörsen Hamburg, Hannover und München notiert. SIEHE GRAFIK 03, 04

Aktienkursentwicklung

Die Schuler-Aktie startete erfolgreich ins Geschäfts-jahr 2014. Im ersten Quartal konnte sie deutlich an Wert gewinnen und erreichte am 05.03.2014 ihren Höchststand mit 29,50 €. Dies ist ein Plus von 9,3 % im Vergleich zum Jahresbeginn. Im weiteren Verlauf verlor sie jedoch wieder an Wert und verzeichnete am 30.04.2014 ihren Tiefststand bei 22,89 €. Am 30.10.2014 erfolgte aufgrund des beantragten Delis-tings die letzte Kursfestsetzung der Schuler-Aktie an den regulierten Börsen in Frankfurt und Stuttgart. Die Schuler-Aktie ging mit 25,00 € aus dem Handel.

SIEHE GRAFIK 01, 02

01      /       K E N N Z A H L E N D E R S C H U L E R - A K T I E2014 2013 Veränderung

Ausgegebene Aktien Stück 29.911.250 29.911.250 0,0 %

Aktienkurs in € 25,00 26,83 – 6,8 %

Marktkapitalisierung in Mio. € 747,6 802,5 – 6,8 %

Durchschnittlicher Tagesumsatz auf XETRA Stück 3.159 10.846 – 70,9 %

Durchschnittlicher Tagesumsatz auf XETRA in T€ 79,5 210,9 – 62,3 %

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D A S I N V E S T M E N T

02      /       K U R S V E R L A U F D E R S C H U L E R - A K T I EIndex: 01.01.2014 = 100 %

120

115

110

105

100

95

90

85

JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ

Schuler AG (Xetra) 100-Tage-Durchschnitt

Schuler AG (Hamburg) SDax

04      /       S T A M M D A T E N Z U R S C H U L E R - A K T I E

ISIN DE 000A0V9A22

Börsenkürzel SCUN

Anzahl der Aktien 29.911.250

Grundkapital 77.769.250 €

Börsenplätze Regionalbörsen Hamburg, Hannover und München

Geschäftsjahresende 31.12.

03      /       A K T I O N Ä R S S T R U K T U RAngaben in %

a ANDRITZ Beteiligungs-gesellschaft IV GmbH > 95

b Streubesitz < 5,0

Stand: Januar 2014

b

a

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DIE

S TA N D A R D S

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41 Bericht des Aufsichtsrats

44 Corporate Governance

DIE STANDARDS/ Inhalt:

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E S T A N D A R D S

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat der Schuler AG hat auch im Geschäftsjahr 2014 die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens begleitet und beraten sowie seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zeitnah und umfas-send in schriftlicher und mündlicher Form über die Lage und Entwicklung des Konzerns, zustimmungspflichtige Geschäfte, die Risikolage, das Risikomanagement sowie relevante Fragen der Strategie und der Planung informiert. In sämtliche Entscheidungen, die für das Unternehmen von wesentlicher Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsrat unmittelbar und frühzeitig mit eingebunden und hat seine Beschlüsse nach eingehender Prüfung und auf Grundlage von schriftlichen Entscheidungsvorlagen gefasst.Im Berichtsjahr trat der Aufsichtsrat insgesamt zu fünf ordentlichen Sitzungen zusammen, an denen auch die Mitglieder des Vorstands teilnahmen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Darüber hinaus stand der Aufsichts-ratsvorsitzende auch außerhalb der Sitzungen in engem Kontakt mit dem Vorstand, um sich zeitnah über wichtige Entwicklungen und Ereignisse zu informieren.

Schwerpunkte der Beratungs- und Kontrolltätigkeit des Aufsichtsrats

Regelmäßiger Gegenstand aller Sitzungen waren die Berichte des Vorstands über die Geschäfts lage des Schuler-Konzerns, insbesondere die jeweils aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Finanz- und Vermögenslage.In der Sitzung am 26.02.2014 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Prüfung der Jahres abschlüsse der Schuler AG und des Schuler-Konzerns, der zugehörigen Lagebe-richte und des Abhängigkeitsberichts des Vorstands gemäß § 312 AktG sowie mit der Ver-wendung des Bilanzgewinns, jeweils für das Rumpfgeschäftsjahr 2013 (01.10.–31.12.2013), befasst. Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss der Schuler AG und den Konzern-abschluss. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns des am 31.12.2013 endenden Rumpfgeschäftsjahres hat sich der Aufsichtsrat nach Prüfung ange-schlossen. Darüber hinaus wurden die Beschlussvorschläge zu den Tagesordnungsge-genständen der ordentlichen Hauptversammlung 2014 verabschiedet. Den Jahres- und Konzernabschluss für das am 30.09.2013 abgelaufene Geschäftsjahr 2012/13 hatte der Aufsichtsrat bereits in seiner Bilanzsitzung am 04.12.2013 gebilligt.Im Fokus der Sitzung unmittelbar vor der Hauptversammlung am 15.04.2014 standen Beratungen über die Einbeziehung der Vorstandsmitglieder der Schuler AG in das Aktien-optionsprogramm 2014 der ANDRITZ AG, das von der Hauptversammlung der ANDRITZ AG am 21.03.2014 genehmigt worden war. Die Programmbedingungen lassen es zu, dass auch an Führungskräfte von Gruppenunternehmen Aktienoptionen ausgegeben werden können.

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E S T A N D A R D S

Der Aufsichtsrat stimmte der Einbeziehung der Vorstandsmitglieder in das Aktienoptions-programm der ANDRITZ AG und der entsprechenden Anpassung der Dienstverträge zu.Einen Schwerpunkt der Sitzung am 26.05.2014 bildete die Vorstellung des Strategie- und Wachstumsprogramms „ZusammenWachsen 2.0“, das den Blick bis ins Jahr 2020 richtet. Zur weiteren Verschlankung der Konzernstruktur stimmte der Aufsichtsrat ferner der Ver-schmelzung der Atis GmbH und der Schmiedetechnik & Service GmbH auf die Schuler Pressen GmbH gemäß § 32 MitbestG zu.In der Sitzung am 27.08.2014 informierte der Vorstand über die wesentlichen F&E-Projekte bis 2017.Wesentliche Themen der Sitzung am 05.12.2014 waren die Budgetplanung 2015 sowie die Beschlussfassung über das Investitionsbudget 2015. Darüber hinaus berichtete der Vor stand über das IT-Konzept des Schuler-Konzerns sowie über das Wirksamwerden des Wider rufs der Börsenzulassung zum Regulierten Markt in Frankfurt und Stuttgart im Oktober 2014.

Keine personellen Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand

Im Berichtszeitraum haben sich keine personellen Änderungen in Aufsichtsrat und Vor-stand ergeben.

Zusammensetzung und Arbeit der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der Schuler AG hat unverändert vier Ausschüsse: Den ständigen Aus-schuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz, den Personalausschuss, den Prüfungs-ausschuss (Audit Committee) sowie den Nominierungsausschuss.Der Personalausschuss trat im Berichtsjahr zu einer Sitzung zusammen. Dabei bereitete er den Beschluss zur Anpassung der Dienstverträge der Vorstandsmitglieder in Zusammen-hang mit der Einbeziehung in das Aktienoptionsprogramm 2014 der ANDRITZ AG vor.Der Prüfungsausschuss tagte zweimal. In seinen Sitzungen setzte er sich intensiv mit dem Halbjahresbericht 2014 sowie dem Jahres- und Konzernabschluss über das Rumpfge-schäftsjahr 2013 auseinander und befasste sich mit Fragen der Rechnungslegung, der Abschlussprüfung, des internen Kontroll- und Revisionssystems sowie des Risiko- und Compliance-Managements. Mit den Abschlüssen und Berichten für das am 30.09.2013 abgelaufene Geschäftsjahr 2012/13 hatte sich der Prüfungsausschuss bereits in seiner Sitzung am 03.12.2013 ausführlich befasst.Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss traten im Berichtsjahr nicht zusammen.Über die Arbeit der Ausschüsse wurde der Aufsichtsrat in den Plenarsitzungen regelmäßig und umfassend informiert.

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D I E S T A N D A R D S

Prüfung und Feststellung des Jahres- und Konzernabschlusses 2014

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den vom Vorstand aufge-stellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31.12.2014, die Lageberichte der Schuler AG und des Konzerns sowie den vom Vorstand erstellten Abhängigkeitsbericht geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.

Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht des Vor-stands gem. § 312 AktG lautet: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war,3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich

andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.”Den Prüfungsauftrag an den Abschlussprüfer erteilte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 15.04.2014. Die Jahresabschlüsse und Lage berichte der Schuler AG und des Konzerns, der Abhängigkeitsbericht des Vorstands sowie die Prü-fungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor. Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) hat sich mit den Abschlüssen und Berich-ten in seiner Sitzung am 02.03.2015 ausführlich befasst. In der Bilanzsitzung des Aufsichts-rats am 03.03.2015 haben die Mitglieder des Audit Committees dem Plenum ein gehend berichtet. Der Abschlussprüfer nahm an den Sitzungen teil, berichtete über seine Prüfung und deren wesentliche Ergebnisse und stand für vertiefende Erörterungen zur Verfügung. Nach eingehender Prüfung der Abschlüsse und Lageberichte der Schuler AG und des Kon-zerns, des Abhängigkeitsberichts des Vorstands sowie der Prüfberichte des Abschlussprü-fers und nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Ein-wendungen erhoben und stimmt dem Ergebnis des Abschlussprüfers zu. Insbesondere sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsbe-richts gem. § 312 Abs. 3 AktG zu erheben.Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzernabschluss in seiner Bilanzsitzung am 03.03.2015 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss gemäß § 172 AktG festgestellt.

Dank des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren hohen persönlichen Einsatz und ihr Engagement, den Arbeitnehmervertretern für die gute Zusammenarbeit sowie den Aktionären für ihr Vertrauen in das Unternehmen.

Göppingen, 03.03.2015Der Aufsichtsrat

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D I E S T A N D A R D S

Corporate Governance

Corporate Governance als Prinzip verantwor-tungsvoller und an nachhaltiger Wertschöpfung orientierter Unternehmensführung ist wesent-licher Bestandteil für den langfristigen Unter-nehmenserfolg und stärkt das Vertrauen der Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten in das Unternehmen. Vorstand und Aufsichts-rat der Schuler AG bekennen sich zu einer ver-antwortungsvollen Führung und Kontrolle des Unternehmens.

Führungs- und Unternehmensstruktur

Die Schuler AG mit Sitz in Göppingen ist die Manage-ment-Holding des Schuler-Konzerns. Die Geschäfts-aktivitäten werden von rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften wahrgenommen, die in drei Geschäftsbereichen zusammengefasst sind.

Die Geschäftsbereiche „Forming Systems“, „Auto-mation“ und „Tools“ beinhalten das gesamte für die Metallumformung relevante Produkt- und Leis-tungsspektrum. Weitere Aktivitäten, die nicht den Geschäftsbereichen zuzuordnen sind, werden im

Bereich „Übrige Segmente“ geführt, der überwie-gend Sales & Service-Gesellschaften umfasst.

Der Vorstand der Schuler AG steht mit den Geschäfts-führungen der einzelnen Gesellschaften in regel-mäßigem Kontakt.

Vorstand

Der Vorstand der Schuler AG setzte sich im Geschäfts-jahr 2014 aus folgenden Mitgliedern zusammen:

• Stefan Klebert (Chief Executive Officer)• Joachim Beyer (Chief Technology Officer)• Norbert Broger (Chief Financial Officer)• Dr. Peter Jost (Chief Operating Officer)

Ein Geschäftsverteilungsplan regelt die Aufgaben der einzelnen Vorstandsmitglieder. Der Vorstand stimmt sich eng ab und tritt regelmäßig zu Sitzungen zusam-men. SIEHE GRAFIK 05

05      /       R E S S O R T V E R T E I L U N G V O R S T A N D

Stefan KlebertChief Executive Officer

Joachim BeyerChief Technology Officer

Norbert BrogerChief Financial Officer

Dr. Peter JostChief Operating Officer

• Automotive• Automation• Hydraulic• Industry• Systems• Service• Obere Führungskräfte• Unternehmens-

kommunikation• Unternehmensentwicklung• Marketing

• Markt- und Wettbewerbs-beobachtung

• Patente• Technologiemanagement• Produktentwicklung• Standardisierung

• Finanzen und Controlling• Investor Relations• Personal• IT• Recht und Compliance• Interne Revision

• Beschaffung• Produktion und Logistik• Qualitätsmanagement

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D I E S T A N D A R D S

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Schuler AG ist nach dem Mitbe-stimmungsgesetz zusammengesetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern: Jeweils sechs Mitglieder werden von den Vertretern der Aktionäre und den Arbeitneh-mern für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt. Die letzte Wahl fand 2013 statt.

Bei Stimmengleichheit in Abstimmungen hat der Vor-sitzende des Aufsichtsrats zwei Stimmen. Der Auf-sichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte.

Wesentliche Geschäfte des Vorstands bedürfen der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Vor-stand informiert die Aufsichtsratsmitglieder regel-mäßig, umfassend und zeitnah über Geschäftsent-wicklung und Planungen.

Der Aufsichtsrat hat einen Personalausschuss, einen Ausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsge-setz, einen Prüfungsausschuss (Audit Committee) sowie einen Nominierungsausschuss gebildet. Der Personalausschuss bereitet die Personalentschei-dungen des Aufsichtsrats vor. Der Prüfungsaus-schuss befasst sich insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements, der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprü-fers, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung sowie der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer. Dar-über hinaus bereitet er die entsprechenden Verhand-lungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats vor. Der Nominierungsausschuss ist ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt und schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl zum Aufsichtsrat vor.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand und Aufsichtsrat der Schuler AG arbeiten im Interesse des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Oberstes Ziel der beiden Organe ist es, den Fortbestand des Unternehmens zu gewährleis-ten und die erfolgreiche Entwicklung des Unterneh-mens voranzutreiben.

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben findet bei Schuler eine strikte personelle Trennung zwischen dem Leitungs- und Überwachungsorgan statt. Der Vor-stand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Geschäftsentwick-lung, die Strategie, die Finanz-und Ertragslage, die Unternehmensplanung sowie das Risikomanage-ment. Der Aufsichtsrat berät und kontrolliert den Vorstand bei der Führung des Unternehmens.

Die Mitglieder des Vorstands haben an allen Auf-sichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2014 teilge-nommen. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen fand ein regelmäßiger Informationsaustausch statt.

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung ist neben Vorstand und Auf-sichtsrat das dritte Organ der Gesellschaft. Auf der Hauptversammlung haben die Aktionäre die Möglich-keit, Fragen an Vorstand und Aufsichtsrat zu richten und ihre Stimmrechte auszuüben. Jede Aktie gewährt eine Stimme, sie lautet auf den Inhaber und ist global verbrieft. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Berech-tigung nachgewiesen haben und sich mit dem ent-sprechenden Nachweis anmelden. Zum Nachweis ist eine in Textform und in deutscher oder englischer Sprache erstellte Bescheinigung des depotführenden Instituts über den Anteilsbesitz notwendig.

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D I E S T A N D A R D S

Der Nachweis muss sich auf den 21. Tag vor der Ver-sammlung beziehen und der Gesellschaft oder einer in der Einberufung bezeichneten Stelle bis spätestens am siebten Tag vor der Hauptversammlung zugehen.

Rechnungslegung und Abschluss-prüfung

Der Konzernabschluss wird nach den IFRS (Inter-national Financial Reporting Standards) aufgestellt, wie sie in der EU anzuwenden sind. Grundlage des Jahresabschlusses sind die Rechnungslegungs-vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB). Die Hauptversammlung wählt einen unabhän-gigen Abschlussprüfer, der den Jahresabschluss und den Konzernabschluss prüft. Zum Abschlussprüfer für den Konzern- und Jahresabschluss wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, berufen.

Internes Kontrollsystem (IKS) und Risikomanagement

Die Schuler AG verfügt über ein effizientes Inter-nes Kontroll- und Risikomanagement-System. Die darin festgelegten Grundsätze und Richtlinien sollen helfen, Risiken frühzeitig aufzudecken und Gegen-maßnahmen rechtzeitig ergreifen zu können. Es wird ständig überprüft und – falls erforderlich – an neue Gegebenheiten angepasst. Weitere Angaben dazu finden Sie im Chancen- und Risikobericht des Konzernlageberichts.

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DER

KO N Z E R N L A G E B E R I C H T

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49 Grundlagen des Konzerns49 Geschäftsmodell des Schuler-Konzerns51 Forschung und Entwicklung53 Mitarbeiter

56 Wirtschaftsbericht56 Gesamtwirtschaftliche und

branchenbezogene Rahmenbedingungen57 Geschäftsverlauf62 Ertragslage63 Finanzlage65 Vermögenslage

67 Nachtragsbericht

68 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

68 Prognosebericht70 Chancen- und Risikobericht

DER KONZERNLAGEBERICHT/ Inhalt:

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D E R K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Schuler- Konzerns

Schuler bietet als Technologie- und Weltmarktführer in der Umformtechnik Pressen, Automationslösun-gen, Werkzeuge, Prozesstechnologie und Service für die gesamte metallverarbeitende Industrie und den automobilen Leichtbau. Wir liefern in allen Bereichen der Umformtechnik ein breites Spektrum innovati-ver Produkte und Lösungen: von mechanischen und hydraulischen Pressensystemen, Transfer- und Try-outpressen, Automationseinrichtungen, Werkzeugen, Schnellläuferpressen sowie Systemen zur Massiv-umformung bis hin zu Innenhochdruckumformung und Formhärten. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden ein exzellentes Serviceangebot. Technolo-gien und Leistungen von Schuler ermöglichen hohe Produktivität, verbesserte Energieeffizienz und pro-zesssichere Serienfertigung.

Unsere führende Marktposition ist insbesondere auf unsere Stärke zurückzuführen, gemeinsam mit den Kunden Produkte und Lösungen mit hohem Kunden-nutzen zu entwickeln. Seit 175 Jahren sind wir in der Metallbearbeitung aktiv und haben umfassende Erfahrungen in der Projektabwicklung. Neben der Verfahrenskompetenz im Bereich Umformtechnik verfügen wir über Systemkompetenz, komplette automatisierte Pressenlinien kundenspezifisch zu planen und zu realisieren – und dies für viele Metall- und Leichtbau-Werkstoffe.

Um für unsere Kunden weltweit vor Ort zu sein, rich-ten wir uns stark international aus. Wir sind daher mit über 5.400 Mitarbeitern in über 40 Ländern ver-treten und verfügen über ein internationales Service- und Vertriebsnetz.

Die Konzernstruktur

Unsere Geschäftsaktivitäten werden von rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften wahrgenom-

men, die in drei Geschäftsbereichen zusammenge-fasst sind.

Die Geschäftsbereiche „Forming Systems“, „Auto-mation“ und „Tools“ beinhalten das gesamte für die Metallumformung relevante Produkt- und Leis-tungsspektrum. Weitere Aktivitäten, die nicht den Geschäftsbereichen zuzuordnen sind, werden im Bereich „Übrige Segmente“ geführt, der überwie-gend Sales & Service-Gesellschaften umfasst.

„Forming Systems“ umfasst die Aktivitäten im Bereich der Umformtechnik. Dazu gehören Groß-anlagen, mechanische und hydraulische Pressen-systeme, Anlagen zur Massivumformung sowie Schnellläuferpressen. Ein Schwerpunkt des Geschäftsbereichs ist die Arbeit für Kunden aus der Automobil- und Automobilzulieferindustrie. Darüber hinaus werden durch gezielten Techno-logietransfer zunehmend neue Anwendungsfelder wie beispielsweise in der Verpackungsindustrie oder der Luft- und Raumfahrt erschlossen.

„Automation“ entwickelt und installiert Lösungen zur Automatisierung von Werkzeugmaschinen, die neben Leitsteuerungen für verkettete Produktions-anlagen auch Systeme für die Herstellung und den Transport von Platinen, Werkstücken und Werk-zeugen umfassen. Diese dienen insbesondere der Leistungssteigerung von Produktionsprozessen.

„Tools“ bündelt die komplexen Entwicklungsauf-gaben in der Werkzeug- und Prozesstechnologie und liefert innovative Prototypen und Werkzeuge für komplette Fahrzeugbaugruppen und Getriebekom-ponenten für die Automobil- und Automobilzuliefer-industrie. Die Kernkompetenzen sind Entwicklung, Planung, Fertigung und Tryout von Modellen, Formen und Werkzeugen für die Umformtechnik.

Geschäftsbereichsübergreifend bieten wir unse-ren Kunden Komplettlösungen aus einer Hand – von der Planung und Beratung über Entwicklung

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und Konstruktion bis zur Einrichtung und Anpas-sung beim Kunden und dem Serienanlauf.

Neben den Pressen liefern wir auch die komplette Presswerkausrüstung einschließlich der erfor-derlichen Werkzeuge und insbesondere der Auto-matisierung der gesamten Prozesskette im Press-werk. SIEHE GRAFIK 06

06      /       G E S C H Ä F T S B E R E I C H E / S E G M E N T E

SCHULER AG

Forming SystemsMechanische und hydraulische Systeme für die Umformtechnik

AutomationAutomationssysteme

Lasertechnik

ToolsWerkzeugbau

Karosserietechnik

Das Serviceangebot

Mit unserem umfassenden Serviceangebot unter-stützen wir unsere Kunden in allen Geschäftsbe-reichen. Unser Schuler-Service-Konzept „Service weltweit vor Ort“ bietet ein breites Leistungsspek-trum in über 40 Ländern, basierend auf den drei Säulen technischer Service, Know-how-Transfer und Leistungssteigerung.

Im Bereich technischer Service sichern wir die Pro-duktunterstützung über den gesamten Produktle-benszyklus. Zu den Service-Dienstleistungen zählen Wartung und Instandhaltung, Bereitstellung von Ersatzteilen, die Anlagenreparatur sowie die Pla-nung, Durchführung und Wiederinbetriebnahme bei Maschinenumsetzungen.

Um eine optimale Bedienung der Anlagen sicherzu-stellen sowie Stillstandzeiten zu vermeiden, bieten

wir unseren Kunden Produktions unter stützung durch Know-how-Transfer. Ein umfangreiches Schulungs-angebot erleichtert den Mitarbeitern unserer Kunden den Umgang mit unseren Schuler-Anlagen und sichert effiziente Produktionsergebnisse.

Darüber hinaus beinhaltet unser Serviceangebot die Optimierung und Modernisierung bestehender Anla-gen. Dies ermöglicht eine Steigerung der Fertigungs-leistung unserer Kunden. Ergänzend werden über-holte und modernisierte Gebrauchtmaschinen sowie Presswerkausrüstungen zum Kauf angeboten.

Rechtliche Struktur

Der Konsolidierungskreis des Schuler-Konzerns umfasst 21 Gesellschaften (Vorjahr: 26). Als Hol-ding-Gesellschaft fungiert die Schuler AG mit Sitz in Göppingen. Sie nimmt als Management-Holding

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D E R K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

übergreifende Zentralfunktionen wahr, zum Bei-spiel in den Bereichen Strategie, Finanzen, Con-trolling, Recht, Versicherungen, Marketing und Kommunikation.

Die ANDRITZ Beteiligungsgesellschaft IV GmbH, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der börsennotierten ANDRITZ AG, Graz, ist mit über 95 % am Grundkapital der Schuler AG beteiligt.

Dem im Frühjahr 2014 eingereichten Antrag des Vor-stands der Schuler AG auf Widerruf der Börsenzu-lassung der Schuler-Aktien wurde stattgegeben. Mit Ablauf des 30.10.2014 waren die Aktien der Schuler AG nicht mehr im Regulierten Markt in Frankfurt und Stuttgart handelbar. Durch den Rückzug von der Börse werden Einsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich erwartet. Die Schuler-Aktie ist jedoch wei-terhin an den Regionalbörsen Hamburg, Hannover und München notiert.

Forschung und Entwicklung

Kennzahlen zu Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2014 sind laufende Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E-Kosten) in Höhe von 9,1 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) angefallen, von denen analog zum Vorjahr keine die Aktivierungskriterien nach IFRS erfüllten. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten von 1,1 Mio. €, davon außerplanmäßige Abschrei-bungen 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €), ergibt sich ein erfolgswirksam verrechneter Gesamtaufwand von 10,2 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €). Der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten beläuft sich am Bilanzstichtag auf 0,5 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €).

Den wesentlichen Teil der Entwicklungsarbeit im Konzern erbringt Schuler im Rahmen von kunden-bezogenen Einzelprojekten. Die zugehörigen Auf-wendungen sind als Auftragskosten verbucht und

entsprechend in den oben genannten F&E-Anga-ben nicht berücksichtigt. So weisen wir als „For-schungs- und Entwicklungskosten“ nur den kleine-ren Teil unseres tatsächlichen Aufwands aus.

Herausragende Innovationsprojekte des Geschäftsjahres 2014

Neuer Schuler Crossbar 4.0 Roboter halbiert EnergieverbrauchAm 26.06.2014 präsentierte Schuler Automation am Standort in Gemmingen ihren zahlreichen interna-tionalen Kunden die neue Generation des Crossbar Roboters 4.0.

Im Fokus der Innovation standen die Leistungsstei-gerung, die Energieeffizienz, die Einbindung in eine synchronisierte Pressensteuerung und die Prozess-überwachung des Gesamtsystems.

Mit dem Crossbar Roboter 4.0 werden in Pressen-straßen die Bauteile von Presse zu Presse trans-portiert. Der Crossbar Roboter 4.0 verfügt über ein besonderes Energie-Rückgewinnungssystem, das es ihm ermöglicht, rund 20 % Energie gegenüber seinem Vorgänger einzusparen. Dabei wird die dyna-mische Energie beim Bremsen gespeichert und beim Beschleunigen wieder abgegeben. Zudem wurde das Gewicht des Crossbar Roboters 4.0 im Vergleich zum Vorgängermodell von 2,8 t auf 1,4 t reduziert, welches nochmals zu einer wesentlichen Energieein-sparung geführt hat. Insgesamt können durch diese Maßnahmen 50 % der Energie eingespart werden. Die maximale Tragfähigkeit des Roboters von 90 kg ist dabei unverändert hoch geblieben.

Auszeichnung für Stanzautomat MSC– 2000Der Stanzautomat MSC– 2000 wurde bei seiner erstmaligen Vorstellung auf der Euro Blech 2014 in Hannover mit dem EuroBlech-Award von den Fachmagazinen MM MaschinenMarkt und Blech-net ausgezeichnet. Er eröffnet Stanz- und Umform-

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unternehmen erweiterte Möglichkeiten in der hoch-präzisen und effizienten Teilefertigung. Die Presse mit zwei rein elektrisch gekoppelten, frei program-mierbaren Antriebssträngen zeichnet sich dabei durch ein spiel- und schmierölfreies sowie wartungs-armes Antriebskonzept aus.

Die Anlenkung der Antriebsstränge in den Seiten-ständern erhöht die Maschinensteifigkeit deutlich. Wenig bewegte Massen, welche direkt und getriebe-los angetrieben werden, sorgen für ein hoch dynami-sches und höchst energieeffizientes Antriebssystem mit 2.000 kN Presskraft sowie Energieeinsparungen von über 50 %.

Das neuartige Antriebskonzept ermöglicht sowohl eine Anpassung der Stößelbewegung auf das Werk-stück als auch eine Hubzahlsteigerung durch Pendel-betrieb. Nicht zuletzt können so auch die Werkzeug-standzeiten verlängert und die Werkzeuge in der Produktion schnell eingefahren werden. Dabei ist die Bedienung der Presse mittels Touchscreen und indi-viduell konfigurierbaren Menüs intuitiv und einfach aufgebaut.

Erster Schmiedehammer mit Servo-Antriebstechnik Schuler hat in der Schmiedetechnologie in 2014 ein neues Kapitel aufgeschlagen. So wurde im Septem-ber bei der Fa. RUD Schöttler in Hagen der erste Schmiedehammer mit Servo-Antriebstechnik der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen einer Live-Ver-anstaltung fand vor einem internationalen Publikum von 150 Schmiedefachleuten die „Feuertaufe“, d. h. das Schmieden von glühend heißem Stahl, statt.

Das neue Schmiedeaggregat zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Präzision und Energieeffi-zienz aus, die diesen Hammer für den angespro-chenen Kundenkreis als kostengünstiges Umform-aggregat besonders attraktiv macht. Erreicht wird dieses Ziel durch einen patentierten Linearantrieb, der einem aufgewickelten Segment des Antriebs der Magnetschwebebahnen ähnelt. Der Prototyp wird

aktuell beim Kunden im harten Schmiedeumfeld eingesetzt.

Schuler unterstreicht mit dieser Entwicklung seine Kompetenz im Schmiedebereich, die Hämmer, Spindelpressen und mechanische Schmiedepres-sen umfasst und damit die gesamte Bandbreite der Marktanforderung von manuell bedienten Einzel-aggregaten bis hin zu komplexen, vollautomatischen Schmiedelinien abdeckt.

ECOFORM-Programm zur Steigerung der EnergieeffizienzMit dem Programm ECOFORM entwickelt Schuler nachhaltige und effiziente Systemlösungen. Ener-gie ist aufgrund steigender Preise und strengerer gesetzlicher Vorschriften zu einem wichtigen Kos-tenfaktor in der industriellen Produktion geworden – auch im Presswerk. Mit dem neuen Nachhaltigkeits-programm ECOFORM – präsentiert auf der EuroBlech 2014 – zeigt Schuler nachhaltige und effiziente Sys-temlösungen für die Umformtechnik.

ECOFORM bündelt alle Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz: von der Analyse und Optimierung vorhandener Maschinen bis zur Entwicklung neuer Verfahren, Baugruppen und Systemlösungen. Ziel ist die Schonung aller Ressourcen und die Reduzierung des Energiebedarfs unter Beibehaltung höchster Produktivität.

Schuler kann bereits mehrere erfolgreiche energie-effiziente Projekte in der Blech- und Massiv umformung sowie der Automation vorweisen. Die Technologie EHF („Efficient Hydraulic Forming“) bietet zum Bei-spiel im Vergleich zu konventionellen hydraulischen Pressen eine Energieeinsparung von bis zu 60 %.

Die Servopressenlinien der neuesten Generation benötigen bis zu 50 % weniger Energie als die kon-ventionellen mechanischen High-Speed-Pressen-linien. Sie verfügen über ein eigenes Gleichstrom-netz (Schuler Smart DC Grid), drehzahlgeregelte

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und rückspeisefähige Antriebssysteme, intelligente Standby- und Pausenschaltungen sowie energie-effiziente Komponenten wie etwa ein besonders sparsames Tischkissen (Schuler Energy Saving Cushion). Der Bedarf sinkt damit um rund drei Mio. Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht 750 bis 800 Vier-Personen-Haushalten.

Aber nicht nur an den Neumaschinen, sondern auch an bestehenden Anlagen lassen sich mit einer Nach-rüstung durch den Schuler Service innerhalb kurzer Zeit hohe Energiesparpotenziale ausschöpfen.

Die große Anzahl an Innovationsprojekten in diesem Umfeld zeigt: Ressourceneffizienz ist ein Innovations-treiber bei Schuler.

Mitarbeiter

Beschäftigtenentwicklung im Zeichen der Neuausrichtung

Zum Stichtag 31.12.2014 waren im Schuler-Konzern 5.423 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Rückgang von 147 Beschäftigten (– 2,6 %)

spiegelt sich in den Mitarbeiterzahlen die Neuaus-richtung vor allem in Deutschland und Mexiko wider. Parallel zum Personalabbau in Deutschland mit den Schwerpunkten Produktion und Verwaltung, haben wir gleichzeitig die Mitarbeiterzahl insbesondere in den Bereichen Service, Konstruktion und Entwick-lung erhöht. Darüber hinaus bauen wir unser Perso-nal in Asien weiter kontinuierlich auf.

Zum Stichtag waren in den von der Schließung betrof-fenen Gesellschaften Schuler Guß GmbH & Co. KG und Schuler Cartec Engineering GmbH & Co. KG noch 79 Mitarbeiter beschäftigt, für die bereits ein Aus-scheiden aus dem Konzern feststeht. In den anderen deutschen Gesellschaften ist durch Aufhebungsver-träge, abgeschlossene Altersteilzeitverträge und die Nicht-Verlängerung von befristeten Verträgen ein weiterer Abbau im Geschäftsjahr 2015 bereits fixiert.

Entsprechend den Plänen zum Ausbau des Schuler-Geschäfts in Asien stieg dort die Beschäf tigtenzahl um 25 Personen (+ 7,7 %). Durch den geplanten Start unseres neuen UmformCenters in China und dem Ausbau der Produktion am Standort in Dalian planen wir mit einem deutlichen Anstieg für 2015.

SIEHE TABELLE 07, 08

07      /       M I T A R B E I T E R I N K L U S I V E A U S Z U B I L D E N D E N A C H R E G I O N E N31.12.2014 31.12.2013

Schuler-Konzern 5.423 5.570

Deutschland 4.210 4.318

Europa ohne Deutschland 84 86

Amerika 780 842

Asien 349 324

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08      /       M I T A R B E I T E R I N K L U S I V E A U S Z U B I L D E N D E31.12.2014 31.12.2013

Schuler-Konzern 5.423 5.570

Geschäftsbereich Forming Systems 3.830 3.894

Geschäftsbereich Automation 613 602

Geschäftsbereich Tools 345 347

Sonstige 635 727

Mitarbeiter-Know-how sichern und entwickeln

Der Erfolg unseres Unternehmens basiert auf der Erfahrung, dem Wissen und Know-how sowie der Motivation unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die meisten unserer Mitarbeiter haben eine langjäh-rige, enge Bindung zum Unternehmen. Wir wissen aber auch, dass wir permanentem Wandel durch Markt und Wettbewerb unterliegen und unsere Belegschaft befähigen müssen, diese Veränderun-gen mit zu vollziehen. Hierzu haben wir ein zentrales Kompetenzcenter für Personalentwicklung etabliert, das sich gesellschaftsübergreifend im Rahmen unse-res langfristig angelegten Personalentwicklungs-programms „SCHULER.EINS“ um die permanente Qualifizierung unserer Fach- und Führungskräfte kümmert. Nach dem Start durch eine gewerbliche oder kaufmännische Ausbildung, einem dualen Stu-dium oder dem Einstieg als Trainee mit internatio-nalem Einsatzprogramm in verschiedenen Unter-nehmensbereichen, begleiten und unterstützen wir unsere Fach- und Führungskräfte auf verschiedenen Ebenen. Zum Beispiel durch unser neues Inbetrieb-nehmer-Laufbahnmodell mit verschiedenen Modulen und Entwicklungsstufen oder einem Nachwuchspro-gramm für Talente und Führungsnachwuchskräfte sowie ab 2015 auch durch systematische, konzern-weite Führungsprogramme für unser internationales Middle und Top Management. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl bedarfsorientierter Weiterbildungs-programme in allen Bereichen an. Zur Unterstützung

im Wettbewerb um die besten Talente haben wir dar-über hinaus unser „Employer Branding“ gestärkt und nutzen mit Erfolg sowohl neue Rekrutierungs- und Personalmarketingkanäle über das Internet als auch klassische Wege wie zum Beispiel Ausbildungs- und Hochschulmessen.

Schuler in 2014 erneut als Top Arbeit geber ausgezeichnet

Wir gehören erneut zu den besten Arbeitgebern in Deutschland: Das belegt die aktuelle FOCUS-Arbeit-geberliste „Die besten Arbeitgeber Deutschlands“. Schuler erhielt zudem auch 2014 zum wiederholten Male das unabhängige Zertifikat „Top Arbeitgeber Deutschland“ und „Top Arbeitgeber Ingenieure“ des CRF Instituts.

Die neu entwickelte Arbeitgeberkampagne „Spuren legen“, die unsere Arbeitgebermarkenwerte „Viel-falt, Leidenschaft, Freiraum, Partnerschaftlich-keit und Verlässlichkeit“ transportiert, wurde 2014 erfolgreich in Deutschland implementiert und bildet fortan die Grundlage für alle Aktivitäten des Schuler-Personalmarketings. Die Kampagne stellt unsere Mitarbeiter in den Vordergrund, die auf persönli-cher Ebene darlegen, warum sie gern „Schuleria-ner“ sind und wie sie bei Schuler ihre individuellen Spuren legen können. Stellen- und Imageanzeigen, Broschüren, Flyer, Give-aways sowie der Auftritt auf Karriere- und Bildungsmessen haben wir an das

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Konzept „Spuren legen“ angepasst und erweitert. Gezielte Social-Media-Kommunikation sowie ein konzepttreues und ansprechendes HR-Portal auf der Schuler-Website erweitern das Angebot. Der neue HR-Imagefilm unterstützt zusätzlich unseren Arbeit-gebermarkenauftritt, indem dieser bei verschiede-nen Events, Messen und Veranstaltungen gezielt als Imageverstärker für unterschiedliche Zielgruppen eingesetzt wird.

Ausbildung im Fokus

Gute Ausbildung hat bei Schuler traditionell einen besonderen Stellenwert. Unser Ziel ist es, den Nachwuchs bestmöglich auszubilden und ein hohes betriebliches Qualifizierungsniveau sicherzustel-len. Wiederholt konnten Auszubildende von Schuler in Berufswettbewerben überzeugen. So gewannen unsere Mechatroniker zum vierten Mal in Folge bei den EuroSkills 2014 in Lille die Goldmedaille in mobi-ler Robotik.

Die Anzahl der Auszubildenden lag zum 31.12.2014 bei 329 (Vorjahr: 351).

Durch die stabile Auftragslage konnte den Auszu-bildenden, die 2014 mit hoher Motivation, Erfolg und guten Ergebnissen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis angeboten werden.

Schuler bietet insgesamt 13 Ausbildungsberufe im gewerblich-technischen Bereich und zwei im kauf-männischen Bereich an. Die acht dualen und koope-rativen Studiengänge mit technischer Ausrichtung und auch die drei dualen Studiengänge mit betriebs-wirtschaftlicher Ausrichtung haben sich bewährt und erfreuen sich weiterhin großer Nachfrage.

„Gesund bei Schuler“ – Betriebliches Gesundheitsmanagement

Basierend auf dem 2013 entwickelten Konzept, haben wir 2014 den Ausbau eines ganzheitlichen und strategischen Gesundheitsmanagement-Systems vorangetrieben.

Modernes betriebliches Gesundheitsmanagement basiert auf klaren, objektiven Kennzahlen und ermöglicht so eine evidenzbasierte Planung der betrieblichen Gesundheitsförderung. Zur verbes-serten Steuerung führten wir konzernübergreifende Standards in Anlehnung an den Präventionsleitfaden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenver-sicherungen ein. An allen Standorten in Deutschland haben wir 2014 Gesundheitsbeauftragte berufen, die sich um die organisatorische Umsetzung der erarbei-teten Maßnahmen kümmern.

Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung

Großes Augenmerk lag 2014 auf der Optimierung der arbeitsmedizinischen Betreuung und der Umsetzung der neuen arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung an allen Standorten. Darüber hinaus wird eine Viel-zahl von spezifischen Angeboten im Bereich der phy-sischen als auch psychischen Gesundheitsförderung an den Standorten durchgeführt. Die Themenschwer-punkte liegen in den Bereichen Rückengesundheit, Herz-Kreislauf-Training, Entspannung und individu-elle medizinische Vorsorge. Ein erstes Pilotprojekt in besonders belasteten Arbeitsbereichen konnte gemeinsam mit der Universität Gießen und der Berufs genossenschaft erfolgreich gestartet werden.

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Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaft liche und branchen bezogene Rahmen-bedingungen

Wachstum der Weltwirtschaft 2014 stabilisiert

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach der aktuellen Einschätzung des Internationalen Wäh-rungsfonds (IWF) 2014 um 3,3 % gewachsen. Positi-ven Einfluss hatte insbesondere der starke Rück-gang der Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte. Die Industrienationen können mit einem Zuwachs von 1,8 % rechnen (2013: 1,3 %). Trotz einer abnehmenden konjunkturellen Dynamik in den Schwellen- und Ent-wicklungsländern erwartet der IWF für diese Länder-gruppe ein Wachstum von 4,4 %.

Die Eurozone konnte die Rezession überwinden und erzielte 2014 ein Wachstum von 0,8 %. Deutschland entwickelte sich weiter positiv und konnte das BIP deutlich um 1,5 % steigern. Die USA bewegten sich auf einem stabilen Wachstumspfad mit einem Plus von 2,4 %. Japan hingegen kann nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer und der daraus resultierenden schwachen Binnennachfrage nur mit einem Wachs-tum von 0,1 % rechnen. China entwickelte sich 2014

weiter dynamisch, die Experten gehen von einem Anstieg des BIP um 7,4 % aus. Mit einem Zuwachs von 5,8 % konnte Indien 2014 das Wachstumsniveau des Vorjahres übertreffen. In Brasilien verschlechterte sich die konjunkturelle Dynamik, das BIP erhöhte sich nur leicht um 0,1 %. Die Auswirkungen des andau-ernden Ukraine-Konflikts und die rückläufigen Ölpreise führten in Russland zu einem schwächeren Wachstum von nur 0,6 %. SIEHE TABELLE 09

Weltautomobilmarkt 2014 weiter auf Wachstumskurs

Der Verband der Deutschen Automobilindus trie (VDA) geht in seiner aktuellen Einschätzung davon aus, dass die Pkw-Neuzulassungen 2014 weltweit um 2,0 % auf 74,7 Mio. Einheiten gestiegen sind. Wichtige Wachstumsimpulse kamen erneut aus den großen Absatzmärkten China und USA.

Westeuropa entwickelte sich positiv, die Zahl der Neuzulassungen stieg 2014 auf 12,1 Mio. (+ 4,8 %), nachdem der Markt in den vorangegangen vier Jahren rückläufig war. Auch die neuen EU-Länder (EU 13) verzeichneten eine stärkere Nachfrage. Die Verkaufs-zahlen erhöhten sich 2014 um 14,2 % auf 0,9 Mio. Pkw.

09      /       B I P - E N T W I C K L U N GAngaben in % 2014 2013

Welt 3,3 3,3

Eurozone 0,8 – 0,5

Deutschland 1,5 0,2

USA 2,4 2,2

Japan 0,1 1,6

China 7,4 7,8

Indien 5,8 5,0

Brasilien 0,1 2,5

Russland 0,6 1,3

Quelle: IWF, Januar 2015

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Die Neuzulassungen in Deutschland lagen 2014 mit rund 3,0 Mio. Pkw um 3,0 % über dem Vorjahres-niveau. Die Inlandsproduktion wuchs um 3,0 % auf 5,6 Mio. Einheiten, in den Export gingen 4,3 Mio. Pkw (+ 2,0 %). Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und Transporter) entwickelte sich auch 2014 posi-tiv, das Absatzvolumen stieg um 5,8 % auf 16,4 Mio. Einheiten.

In Japan erhöhten sich Neuzulassungen 2014 gegen-über dem Vorjahr um 3,0 % auf 4,7 Mio. Einheiten.

Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) entwickelten sich 2014 uneinheitlich. Die Verkäufe in Brasilien lagen mit rund 3,3 Mio. Light Vehicles um 6,9 % unter dem Vorjahreswert. In Russ-land verringerte sich die Zahl der Neuzulassungen um 10,3 % auf gut 2,5 Mio. Light Vehicles. Mit rund 2,6 Mio. verkauften Pkw konnte der Absatz in Indien leicht gesteigert werden (+ 0,7 %). China verzeichnete eine starke Nachfrage. Die Zahl der Neuzulassungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 12,7 % auf 18,4 Mio. Einheiten.

Sinkende Nachfrage nach Werkzeugmaschinen

Der Weltmarkt für Werkzeugmaschinen verzeichnete 2014 Einbußen. Nach den Berechnungen des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) ging

die weltweite Werkzeugmaschinenproduktion um 2,0 % auf 57,9 Mrd. € zurück.

Auch der deutsche Werkzeugmaschinenbau entwi-ckelte sich 2014 leicht rückläufig. Das Produktions-volumen lag mit 14,3 Mrd. € um 2,0 % niedriger als im Vorjahr. Die Nachfragesituation hingegen verbes-serte sich leicht und der Auftragseingang stieg um rund 1,1 %. Die Bestellungen aus dem Inland erhöh-ten sich um 5,6 %, die Auslandsnachfrage erreichte nahezu (– 1,2 %) den Vorjahreswert. Die Auftrags-reichweite betrug im Jahresdurchschnitt 7,3 Monate und lag damit unter der Vorjahresperiode mit 7,5 Monaten. Die Kapazitäten waren mit durchschnitt-lich 90,1 % weiterhin gut ausgelastet, lagen jedoch um 2,7 %-Punkte unter dem Vorjahresniveau.

Geschäftsverlauf

Positive Entwicklung der Auftragseingänge

Die Vorjahresperiode umfasste lediglich ein Rumpf-geschäftsjahr von drei Monaten (01.10.2013 bis 31.12.2013). Daher wurde bei der Kommentierung des Geschäftsverlaufs auf einen Vergleich mit dem dreimonatigen Vorjahreszeitraum bewusst verzichtet.

Im Geschäftsjahr 2014 lagen die Auftragseingänge mit 1.193,7 Mio. € auf einem stabilen Niveau.

SIEHE TABELLE 10, GRAFIK 11

10      /       A U F T R A G S E I N G A N GAngaben in Millionen € 2014 10–12/2013

Europa 547,7 112,5

Amerika 234,1 61,6

Asien 406,9 34,1

Andere Regionen 5,0 2,5

Gesamt 1.193,7 210,6

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12      /       A U F T R A G S E I N G A N G N A C H S E G M E N T E NAngaben in %

a Forming Systems 65,3b Automation 14,1c Tools 5,8d Übrige 14,9

a

c

d

b

Wesentlicher Wachstumstreiber waren mit 406,9 Mio. € Bestellungen aus Asien. Hier konnte Schuler auch einen der größten Aufträge in der 175-jährigen Unter-nehmensgeschichte verbuchen: FAW Volkswagen Automotive Co., Ltd. bestellte drei Pressenlinien mit ServoDirekt-Technologie und drei Servopressen zur Werkzeugerprobung und -einarbeitung für die Werke in China. Gemessen am Gesamtauftragsein-gang war der asiatische Markt mit einem Anteil von 34,1 % unser zweitgrößter Absatzmarkt nach Europa mit 45,9 %. Die Bestellungen aus Europa betrugen 547,7 Mio. €. Die Auftragseingänge aus Amerika entwickelten sich weiterhin positiv und lagen im Geschäftsjahr 2014 bei 234,1 Mio. €.

Das Segment Forming Systems verzeichnete neue Aufträge im Wert von 939,9 Mio. € und war somit mit 65,3 % erneut das stärkste Segment gemessen am Gesamtbestellvolumen.

Der Geschäftsbereich Automation verbuchte neue Aufträge in Höhe von 202,4 Mio. €. Tools erzielte einen Auftragseingang im Gesamtwert von 82,9 Mio. €. Im Bereich Übrige Segmente gingen Bestellungen in Höhe von 214,6 Mio. € ein. SIEHE GRAFIK 12

11      /       A U F T R A G S E I N G A N G N A C H R E G I O N E NAngaben in %

a Europa 45,9b Amerika 19,6c Asien 34,1d Andere Regionen 0,4

a

c

d

b

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Weiterhin hoher Auftragsbestand

Der Auftragsbestand belief sich zum Geschäfts-jahresende (31.12.2014) auf 1.057,9 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht um 1,7 % erhöht. SIEHE TABELLE 13, GRAFIK 14

Besonders erfreulich entwickelte sich die Nachfrage im asiatischen Markt. Der Auftragsbestand stieg um 41,9 % auf 360,5 Mio. €. Auch in Amerika konnte ein deutlicher Zuwachs um 20,2 % auf 169,5 Mio. € erzielt werden.

Mit 522,2 Mio. € konnte der Auftragsbestand in Europa nicht an den hohen Vorjahreswert von 635,1 Mio. € anknüpfen.

Das Bestandsvolumen in den anderen Regionen ver-ringerte sich von 9,6 Mio. € im Vorjahr auf 5,7 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2014.

Mit einem Auftragsbestand von 900,5 Mio. € und einem Anteil von 73,3 % am Gesamtauftragsbestand war Forming Systems erneut das größte Segment im Auftragsbuch.

Im Segment Automation erhöhte sich der Auftrags-bestand um 32,1 % auf 145,8 Mio. €.

14      /       A U F T R A G S B E S T A N D N A C H R E G I O N E NAngaben in %

a Europa 49,4b Amerika 16,0c Asien 34,1d Andere Regionen 0,5

a

c

d

b

13      /       A U F T R A G S B E S T A N DAngaben in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013

Europa 522,2 635,1

Amerika 169,5 141,1

Asien 360,5 254,0

Andere Regionen 5,7 9,6

Gesamt 1.057,9 1.039,8

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Auch Tools verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg um 38,4 % auf 37,9 Mio. €.

Das größte Wachstum erzielte das Segment Übrige. Der Auftragsbestand erreichte 144,7 Mio. € und über- traf den Vorjahreswert um 85,7 %. SIEHE GRAFIK 15

Umsatz entwickelt sich positiv

Der konsolidierte Umsatz des Schuler- Kon zerns lag im Geschäftsjahr 2014 bei 1.178,5 Mio. €. Unterstellt man eine lineare Hochrechnung der Umsatzerlöse aus dem Rumpfgeschäftsjahr 2013 auf ein fiktives volles Geschäftsjahr zeigt sich eine positive Erlösent-wicklung: Die Steigerung der Umsatzerlöse gegen-über dem jeweiligen fiktiven Jahresbetrag beträgt 13,8 %. SIEHE TABELLE 16, GRAFIK 17

In Europa erzielten wir im Berichtszeitraum Umsatz-erlöse von 658,0 Mio. €. Die Umsätze in Amerika

beliefen sich auf 207,3 Mio. €, im asiatischen Markt auf 307,7 Mio. €.

Über die Hälfte des Umsatzes (55,8 %) wurde in Europa erwirtschaftet. Zweitgrößter Absatzmarkt war Asien mit einem Anteil von 26,1 %, gefolgt von Amerika mit 17,6 %.

Umsatzstärkstes Segment war Forming Systems mit 980,1 Mio. € und einem Anteil von 72,8 % an den Gesamtumsätzen.

Das Segment Automation erreichte Umsatz erlöse in Höhe von 167,0 Mio. €.

Tools konnte Umsätze in Höhe von 72,4 Mio. € erwirtschaften.

Im Bereich Übrige Segmente beliefen sich die Umsätze im Berichtszeitraum auf 148,0 Mio. €.

SIEHE GRAFIK 18

15      /       A U F T R A G S B E S T A N D N A C H S E G M E N T E N 3 1 . 1 2 . 2 0 1 4Angaben in %

a Forming Systems 73,3b Automation 11,9 c Tools 3,1d Übrige 11,8a

c

d

b

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16      /       U M S A T ZAngaben in Millionen € 2014 10–12/2013

Europa 658,0 154,8

Amerika 207,3 47,2

Asien 307,7 55,7

Andere Regionen 5,4 1,0

Gesamt 1.178,5 258,8

18      /       U M S A T Z N A C H S E G M E N T E NAngaben in %

a Forming Systems 72,8b Automation 12,4c Tools 5,4d Übrige 9,5

a

c

d

b

17      /       U M S A T Z N A C H R E G I O N E NAngaben in %

a Europa 55,8b Amerika 17,6c Asien 26,1d Andere Regionen 0,5

a

c

d

b

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Ertragslage

Gute Entwicklung der Ertragskennzahlen

Der Schuler-Konzern verzeichnete im abge-laufenen Geschäftsjahr 2014 eine positive Geschäftsentwicklung.

Der Auftragseingang von 1.193,7 Mio. € führt zu einem Book-to-Bill-Verhältnis (Auftragseingänge in Relation zu Umsatzerlösen) von 1,0 (Vorjahr: 1,0). Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1.178,5 Mio. € und die Gesamtleistung auf 1.153,2 Mio. €. Unter stellt man eine lineare Hochrechnung der Umsatz erlöse aus dem Rumpfgeschäftsjahr 2013 auf ein fiktives volles Geschäftsjahr, zeigt sich eine positive Erlösentwick-lung: Die Steigerung der Umsatz erlöse bzw. der Gesamtleistung gegenüber dem jeweiligen fiktiven Jahresbetrag beläuft sich auf 13,8 % bzw. 12,0 %.

SIEHE TABELLE 19

Im Vorjahr wurde ein weitreichendes Maßnah-menprogramm zur Neuausrichtung des Konzerns beschlossen. Das Rumpfgeschäftsjahr 2013 war daher geprägt durch Sondereffekte aus dieser

Neuausrichtung, die das Ergebnis vor Steuern mit 45,5 Mio. € belasteten. Durch die umsichtige Durch-führung der Personalmaßnahmen konnten im Geschäftsjahr 2014 in Summe 10,4 Mio. € aus der Rückstellungsveränderung ertragswirksam verbucht werden, wovon sich 9,5 Mio. € im Personal aufwand und 0,9 Mio. € im sonstigen betrieblichen Aufwand mindernd auswirken.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern beläuft sich auf 100,7 Mio. € (Vorjahr: – 28,9 Mio. €) und das EBITA auf 104,1 Mio. € (Vorjahr: – 27,2 Mio. €). Die EBITA-Marge beträgt 8,8 %. Bereinigt um den diesjährigen Einmal-effekt aus der Neuausrichtung des Konzerns beträgt das Ergebnis vor Ertragsteuern 90,3 Mio. € und das EBITA 93,7 Mio. €. Die bereinigte EBITA-Rendite liegt bei 8,0 % (Vorjahr: 7,0 %).

Während sich die Materialaufwandsquote von 42,2 % im Rumpfgeschäftsjahr 2013 auf 44,1 % erhöhte, konnte die Personalaufwandsquote, bereinigt um die jeweiligen Effekte aus den Personalmaßnahmen betreffend der Straffung der Konzernstruktur, von 35,3 % auf 33,3 % verbessert werden.

19      /       V E R K Ü R Z T E G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N GAngaben in Millionen € 2014 10–12/2013

Umsatzerlöse 1.178,5 258,8

EBITDA 124,0 – 20,8

Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen, Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen 19,9 6,4

EBITA 104,1 – 27,2

Amortisation 1,8 0,5

EBIT 102,2 – 27,7

Zinsergebnis – 1,6 – 1,2

EBT 100,7 – 28,9

Ertragsteuern 33,8 – 4,0

Konzernergebnis 66,9 – 25,0

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Die anderen betrieblichen Aufwendungen blieben, bereinigt um die Einmaleffekte der Konzernneuaus-richtung, mit 14,9 % der Gesamtleistung deutlich unter dem Niveau des Rumpfgeschäftsjahres von 16,9 %. Infolge einer weiteren Zunahme der Zahlungs-mittel und –äquivalente konnten auch die Zinserträge und somit das Zinsergebnis im Vergleich zu einem fiktiven vollen Geschäftsjahr deutlich verbessert werden (2014: – 1,6 Mio. €, Vorjahr: – 0,6 Mio. €).

Gutes Gesamtergebnis in den Segmenten

Entsprechend dem Gesamtumsatz ist auch bei den Umsatzerlösen der Segmente eine positive Ent-wicklung zu vermerken. Bei linearer Hochrechnung des Rumpfgeschäftsjahres auf ein fiktives volles Geschäftsjahr zeigt sich mit Ausnahme der Übrigen Segmente eine deutliche Steigerung der Fremdum-sätze: Forming Systems + 13,6 %, Automation + 78,0 %, Tools + 24,0 %, Übrige Segmente – 4,4 %.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern entwickelte sich im Berichtsjahr 2014 nach Segmenten wie folgt: Forming Systems 104,4 Mio. €, bereinigt um Ein-malerträge 93,4 Mio. € (Vorjahr: – 9,1 Mio. € bzw. 14,5 Mio. €), Automation 16,3 Mio. €, bereinigt um Einmalerträge 15,3 Mio. € (Vorjahr: – 2,3 Mio. € bzw. 2,3 Mio. €), Tools – 3,5 Mio. €, bereinigt um Ein-malerträge – 4,1 Mio. € (Vorjahr: – 5,1 Mio. € bzw. – 0,3 Mio. €) sowie Übrige Segmente 5,0 Mio. €, berei-nigt um Einmalaufwendungen 7,4 Mio. € (Vorjahr: – 8,2 Mio. € bzw. 2,1 Mio. €).

Finanzlage

Langfristige Finanzierung der Geschäftsentwicklung

Die Schuler AG sorgt im Konzern maßgeblich für die Finanzierung und Sicherung der Liquiditätsaus-stattung. Benötigte Fremdmittel werden überwie-

gend von ihr aufgenommen und den Konzerngesell-schaften bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Über das zentrale Cash-Pooling übernimmt das Treasury der Schuler AG – soweit rechtlich möglich – Liqui-ditätsüberschüsse von den Konzerngesellschaf-ten und stellt seinerseits Liquidität zur Verfügung. Wesentlicher Baustein der Konzernfinanzierung ist der im November 2011 abgeschlossene Konsor-tialkreditvertrag mit einem Gesamtvolumen von 450,0 Mio. € und einer Laufzeit bis zum 30.09.2016. Der Vertrag beinhaltet eine Avaltranche in Höhe von 300,0 Mio. € (Vorjahr: 300,0 Mio. €), welche bei Bedarf um weitere 50,0 Mio. € erhöht werden kann, sowie eine Bartranche in Höhe von 150,0 Mio. € (Vorjahr: 150,0 Mio. €), die auch in voller Höhe für Avalkredite nutzbar ist. Die Konditionen des Konsortialkredit-vertrags sind vom Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA des Schuler-Konzerns abhängig und werden quartalsweise überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die vereinbarten Financial Covenants wurden im abgelaufenen Berichtsjahr jederzeit eingehalten. Darüber hinaus bestehen im Schuler-Konzern bilaterale Kreditlinien und Finanzierungen, die überwiegend auf Euro, brasilianischem Real und chinesischem Yuan (Renminbi) lauten. Die durch-schnittliche Laufzeit der festverzinslichen Finanzie-rungen beträgt 1,9 Jahre (Vorjahr: 1,9 Jahre), die der variabel verzinslichen Finanzierungen 6,7 Monate (Vorjahr: 10,4 Monate). Insgesamt stehen dem Schu-ler-Konzern bei verschiedenen Kreditinstituten und Kreditversicherungen Kredit- und Avallinien in Höhe von 634,3 Mio. € (Vorjahr: 549,5 Mio. €) zur Verfü-gung, wovon zum Bilanzstichtag 184,1 Mio. € (Vorjahr: 155,0 Mio. €) nicht genutzt wurden. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 482,5 Mio. € (Vorjahr: 349,3 Mio. €). Ferner werden selektiv außer-bilanzielle Finanzierungsinstrumente wie Operating Leases genutzt. Aus Operating-Leasing-Verträgen bestanden zum 31.12.2014 Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 91,5 Mio. € (Vorjahr: 98,0 Mio. €). Nähere Angaben zur Finanzierung sowie zu den Grundsät-zen und Zielen des Finanzmanagements enthält der Konzernanhang.

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Finanzstatus weiter verbessert

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungs-ströme getrennt nach Mittelzu- und -abflüssen aus operativem betrieblichen Geschäft, aus der Inves-titions- und aus der Finanzierungstätigkeit dar ge-stellt. Unter Einbeziehung des Finanzmittelfonds zu Beginn der Berichtsperiode sowie zahlungsunwirk-samer Veränderungen der liquiden Mittel aus Wechsel-kursänderungen errechnet sich die Höhe der Zahlungsmittel zum Ende des Geschäftsjahres.

SIEHE TABELLE 20

Im Geschäftsjahr 2014 erzielte der Schuler-Kon-zern einen Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 152,9 Mio. € nach 86,7 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr 2013. Der Anstieg ist insbesondere auf das stark ver-besserte Periodenergebnis nach Steuern in Höhe von 66,9 Mio. € zurückzuführen. Der Abbau des Net Wor-king Capitals liegt leicht unter dem Vorjahreswert. Im Rumpfgeschäftsjahr 2013 zurückgestellte Aufwen-

dungen im Zusammenhang mit dem Konzernumbau wurden in Höhe von 9,3 Mio. € zahlungswirksam.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug – 23,1 Mio. € (Vorjahr: – 12,6 Mio. €) und war insbeson-dere geprägt von Investitionen in Sachanlagen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf – 1,8 Mio. € (Vorjahr: – 9,6 Mio. €). Der negative Saldo spiegelt insbeson-dere die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Schuler AG in Höhe von 6,6 Mio. €, die Dividendenzah-lung an Minderheitsaktionäre in Höhe von 0,2 Mio. € sowie die Netto-Aufnahme von kurzfristigen Finanz-schulden in Höhe von 6,2 Mio. € zur Finanzierung von Kundenaufträgen wider, während im langfristigen Bereich eine Netto-Tilgung in Höhe von 1,3 Mio. € stattfand.

Insgesamt betrug die zahlungswirksame Ver-änderung der Zahlungsmittel und -äquivalente

20      /       K U R Z - K A P I T A L F L U S S R E C H N U N GAngaben in Millionen € 2014 10–12/2013

Periodenergebnis nach Steuern 66,9 – 25,0

Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen, Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen 21,7 6,9

Veränderungen

Net Working Capital 64,4 66,4

Rückstellungen/Sonstiges – 0,1 38,4

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 152,9 86,7

CAPEX (Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) – 26,4 – 13,0

Sonstige 3,3 0,3

Cashflow aus Investitionstätigkeit – 23,1 – 12,6

Aufnahme/Tilgung Finanzschulden 5,0 – 9,4

Sonstiges – 6,8 – 0,2

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 1,8 – 9,6

Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und -äquivalente 128,0 64,5

+/– Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen derZahlungsmittel und -äquivalente 5,2 – 3,5

Veränderung der Zahlungsmittel und -äquivalente 133,2 61,0

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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133,2 Mio. € (Vorjahr: 61,0 Mio. €). Unter Berücksich-tigung der wechselkurs- und konsolidierungskreis-bedingten Änderungen erhöhte sich der Bestand an Zahlungsmittel und -äquivalenten gegenüber dem 31.12.2013 von 349,3 Mio. € auf 482,5 Mio. €. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich der Nettofi-nanzstatus (Zahlungsmittel – Finanzschulden) von 276,7 Mio. € auf 403,9 Mio. €.

Vermögenslage

Eigenkapital weiter gestärkt

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Geschäfts-jahresbeginn um 113,2 Mio. € von 1.012,6 Mio. € auf 1.125,8 Mio. €. Auf der Aktivseite erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte um 5,8 Mio. € auf

283,3 Mio. € (Vorjahr: 277,5 Mio. €). Darin enthalten ist eine Zunahme der Sachanlagen in Höhe von 7,6 Mio. €, welche maßgeblich auf die verstärkte Investitions-tätigkeit in Grundstücke und Gebäude sowie in tech-nische Anlagen und Maschinen zurückzuführen ist. Hingegen minderten sich die Finanzanlagen um 1,0 Mio. € auf 1,6 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Verschmelzun-gen von nicht-konsolidierten Unternehmen zurück-zuführen. SIEHE TABELLE 21

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 107,4 Mio. € auf 842,5 Mio. € (Vorjahr: 735,1 Mio. €). Maßgeblichen Einfluss hatte die deutliche Erhöhung der Zahlungsmittel und -äquivalente um 133,2 Mio. € auf 482,5 Mio. €, insbesondere aufgrund von erhal-tenen Kundenanzahlungen. Die Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen reduzierten sich

21      /       K U R Z - B I L A N ZAngaben in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013

AKTIVA 1.125,8 1.012,6

A. Langfristige Vermögenswerte 283,3 277,5

davon immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Anteile anverbundenen Unternehmen und Beteiligungen 246,8 241,4

B. Kurzfristige Vermögenswerte 842,5 735,1

davon Vorräte 102,3 123,1

davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 197,3 219,2

davon Zahlungsmittel und -äquivalente 482,5 349,3

PASSIVA 1.125,8 1.012,6

A. Eigenkapital 322,0 274,7

B. Langfristige Schulden 210,4 167,3

davon Finanzschulden 40,2 36,2

davon Pensionsrückstellungen 132,4 100,9

davon sonstige Rückstellungen 14,5 20,2

C. Kurzfristige Schulden 593,4 570,7

davon Finanzschulden 38,4 36,5

davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 71,4 61,0

davon sonstige Schulden 335,5 320,8

davon sonstige Rückstellungen 126,0 137,3

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um 7,9 Mio. € auf 101,8 Mio. € (Vorjahr: 109,7 Mio. €), die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minderten sich um 14,0 Mio. auf 95,5 Mio. € (Vorjahr: 109,6 Mio. €).

Das Eigenkapital erhöhte sich infolge des positiven Konzernergebnisses um insgesamt 47,3 Mio. € auf 322,0 Mio. € (Vorjahr: 274,7 Mio. €). Eigenkapitalmin-dernd wirkte hingegen die Veränderung des sonsti-gen Ergebnisses in Höhe von – 13,3 Mio. € sowie die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Schuler AG in Höhe von 6,6 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verbes-serte sich bei gestiegener Bilanzsumme von 27,1 % auf 28,6 %.

Auf der Passivseite erhöhten sich in der Berichtspe-riode die langfristigen Schulden um 43,1 Mio. € von 167,3 Mio. € auf 210,4 Mio. €. Der Anstieg resultiert maßgeblich aus dem Anstieg der Pensionsrückstel-lungen aufgrund des rückläufigen Zinssatzes um 31,5 Mio. € auf 132,4 Mio. € (Vorjahr: 100,9 Mio. €). Weiterhin erhöhten sich die passiven latenten Steu-erschulden aufgrund der positiven Ergebnisent-wicklung um 10,5 Mio. € auf 18,3 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €). Die langfristigen Bankverbindlichkeiten erhöhten sich um 4,0 Mio. € auf 40,2 Mio. € (Vorjahr: 36,2 Mio. €).

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 22,8 Mio. € auf 593,4 Mio. € (Vorjahr: 570,7 Mio. €). Der Anstieg war insbesondere durch die Erhöhung der nicht saldierungsfähigen erhaltenen Anzahlun-

gen aus Fertigungsaufträgen um 18,2 Mio. € bedingt. Weiterhin stiegen die Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen um 10,4 Mio. € auf 71,4 Mio. € sowie die Ertragsteuerschulden um 7,0 Mio. € auf 22,1 Mio. €. Hingegen minderten sich die sonstigen Rückstellungen um 11,3 Mio. € auf 126,0 Mio. € (Vor-jahr: 137,3 Mio. €). Letztere beinhalten den kurzfris-tigen Anteil der Rückstellung für die Anpassung der Konzernstruktur, die sich insbesondere aufgrund von Verbräuchen und Auflösungen um 15,9 Mio. auf 16,3 Mio. € minderte.

Investitionen

Im Berichtszeitraum betrug das Investitionsvolumen des Schuler-Konzerns in immaterielle Vermögens-werte und Sachanlagen 26,5 Mio. € nach 13,0 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr 2013. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag im Bereich Sachanlagen mit Investitionen in Höhe von 23,1 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €). Die Investitionen in immaterielle Vermö-genswerte beliefen sich auf 3,4 Mio. € nach 0,7 Mio. € im Vorjahr und beinhalten vor allem Investitionen zur Erweiterung und Optimierung der IT-Infrastruk-tur. Die gesamten Abschreibungen von immateri-ellen Vermögenswerten und Sachanlagen erhöh-ten sich gegenüber dem Rumpfgeschäftsjahr 2013 von 7,0 Mio. € auf 21,7 Mio. €. Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen beliefen sich auf 0,8 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €).

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Nachtragsbericht

Seit dem 01.01.2015 sind keine Vorgänge von beson-derer Bedeutung eingetreten, von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Schuler-Konzerns erwarten.

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Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Weltwirtschaft mit etwas höherem Wachstum in 2015

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seiner aktuellen Prognose für 2015 von einem Wachs-tum der Weltwirtschaft um 3,5 % aus. Gegenüber der Prognose vom Oktober 2014 reduziert der IWF jedoch seine Erwartungen um 0,3 %-Punkte. Begründet wird dies mit den schwächeren Aussichten in China, Russland, Japan und der Eurozone, die dem positiven Einfluss niedriger Ölpreise entgegenwirken. Für die Industrienationen wird wie im Vorjahr ein Zuwachs von 2,4 % prognostiziert, wobei insbesondere die robuste Konjunktur in den USA unterstützend wirkt. Der IWF rechnet für die Eurozone mit einem leichten Anstieg des BIP um 1,2 %. Deutschland soll um 1,3 % wachsen. Für die US-amerikanische Volkswirtschaft wird ein deutlicher Anstieg des BIP um 3,6 % erwar-tet. In Japan hingegen ist 2015 nur mit einer leichten Erholung und einem Plus von 0,6 % zu rechnen. Die Wachstumserwartung für die Schwellen- und Ent-wicklungsländer wurde um 0,6 %-Punkte gegenüber der Oktoberprognose abgeschwächt und dürfte mit einem Plus von 4,3 % knapp unter dem Vorjahreswert liegen. Es ist zu erwarten, dass sich die konjunktu-

relle Dynamik in China verlangsamt und das Wachs-tum 2015 unter die 7 %-Marke fällt. Die Experten erwarten eine gute konjunkturelle Entwicklung in Indien mit einem Anstieg des BIP um 6,3 %. In Brasi-lien hingegen zeichnet sich nur eine leichte Erholung (+ 0,3 %) ab. Für Russland haben sich die Erwartungen deutlich verschlechtert (– 3,5 %-Punkte gegenüber der Oktoberprognose), der IWF rechnet mit einem Rück-gang des BIP um 3,0 %. SIEHE TABELLE 22

Weltautomobilmarkt auch 2015 im Aufwärtstrend

2015 ist mit einem moderaten Wachstum des Welt-automobilmarkts zu rechnen. Aktuell geht der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) von einem Anstieg der Neuzulassungen um 2 % auf rund 76,4 Mio. Einheiten aus. Wichtige Wachs-tumsimpulse sind wiederum aus den Kernmärkten China und USA sowie auch aus Europa zu erwarten.

Die Branchenexperten rechnen in Europa mit einer weiter positiven Nachfrageentwicklung (1). Die Prog-

(1) Quelle: Center of Automotive Management (CAM), Center for Automotive Research (CAR), China Association of Automotive Manufacturers (CAAM), PricewaterhouseCoopers (PwC), Schuler-Marktanalyse

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22      /       B I P - E N T W I C K L U N GAngaben in % 2015 2014

Welt 3,5 3,3

Eurozone 1,2 0,8

Deutschland 1,3 1,5

USA 3,6 2,4

Japan 0,6 0,1

China 6,8 7,4

Indien 6,3 5,8

Brasilien 0,3 0,1

Russland – 3,0 0,6

Quelle: IWF, Januar 2015

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nosen sehen für Westeuropa 2015 einen Anstieg des Absatzvolumens um 1 % auf 12,2 Mio. Pkw. Auch in den neuen EU-Ländern (EU 13) wird eine stärkere Nachfrage erwartet. Die Verkäufe sollen um 10 % auf rund 1 Mio. Pkw zulegen. In Deutschland könnte die Zahl der Neuzulassungen um 1 % auf 3,0 Mio. Pkw steigen.

Für den US-Markt gehen die Einschätzungen von einem weiteren Wachstum um 2 % auf 16,7 Mio. Light Vehicles aus. Die Neuzulassungen in Japan werden 2015 voraussichtlich um 3 % auf 4,6 Mio. Einheiten zurückgehen.

Die Entwicklung der Automobilmärkte in den BRIC-Staaten dürfte weiter uneinheitlich verlaufen. Für den brasilianischen Markt wird ein Rückgang der Neuzu-lassungen um 3 % auf rund 3,2 Mio. Einheiten erwar-tet. Auch in Russland ist gegenüber dem Vorjahr mit einer weiteren Abschwächung der Nachfrage um 8 % auf knapp 2,3 Mio. Light Vehicles zu rechnen. Der indische Pkw-Markt soll um 3 % auf 2,7 Mio. Einhei-ten wachsen. Die Neuzulassungen in China werden voraussichtlich um 8 % auf 19,9 Mio. Pkw steigen.

Gute Perspektiven für die Werkzeugmaschinenindustrie

In seiner Mittelfristprognose rechnet der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) für 2015 mit einer Belebung der Nachfrage. Die Experten erwarten, dass sich 2015 das Inves-titionsvolumen in den acht wichtigsten Abneh-merbranchen der Werkzeugmaschinenindustrie mit 8,2 % stärker als im Vorjahr (+ 7,3 %) erhöhen wird. Der weltweite Weltwerkzeugmaschinenver-brauch soll um 7,1 % zunehmen. Der Verbrauch wird voraussichtlich in der gesamten Triade wachsen, wobei Asien mit 9,0 % die höchsten Zuwachsraten aufweist, gefolgt von Amerika mit einem Plus von 5,9 % und Europa mit einem Anstieg um 3,3 %.

Der Branchenverband sieht für die deutsche Werk-zeugmaschinenindustrie 2015 ein Wachstums-potenzial des Produktionsvolumens von 4,0 %. Die Einschätzungen gehen von einem Anstieg des Inlandsverbrauchs um 4,0 % und der Exporte um 5,0 % aus. Die Auftragseingänge sollen insgesamt um 8 % zulegen, wobei für die Bestellungen aus dem In- und Ausland ebenfalls ein Zuwachs von je 8 % prognostiziert wird.

Follow-up Berichterstattung Geschäftsjahr 2014

Zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres 2013 gingen wir für 2014 von Umsatzerlösen von rund 1,1 Mrd. € sowie einer EBITA-Marge von 6 % bis 7 % aus. Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr konnten wir im August 2014 sowohl die Umsatz- als auch die EBITA-Prognose anheben. Der Schuler-Konzern erwartete nunmehr einen Umsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. € bei einer EBITA-Marge von 7 bis 8 %. Am 30.10.2014 haben wir die EBITA-Prognose nochmals auf rund 8,5 % erhöht. Grund für die erneute Anhebung waren der anhaltend gute Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten sowie prognostizierte positive Einmaleffekte in Form von Rückstellungsauflösungen für das 2013 gestartete und weitestgehend umgesetzte Effizienzsteigerungs-programm in Deutschland.

Mit einem Umsatz von rund 1,2 Mrd. € und einer EBITA-Marge von 8,8 % haben wir die uns unterjäh-rig gesteckten Ziele erreicht sowie die ursprüngliche Prognose zum Ende des Rumpf geschäftsjahres 2013 übertroffen.

Umsatz- und Ergebnisprognose 2015

Die Wirtschaft gewinnt im Jahr 2015 leicht an Dyna-mik. Die sinkenden Ölpreise sowie die Euro-Abwer-tung haben mitgewirkt, die negative Auswirkung der

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Ukraine-Krise zu überwinden. China und die USA bleiben nach wie vor von strategischer Bedeutung und werden auch in diesem Jahr das Wachstum des Marktes prägen.

Mit einem Auftragsbestand von rund 1,1 Mrd. € zum 31.12.2014 verfügen wir über ein gutes Polster und hohe Planungssicherheit für das Geschäftsjahr 2015. Auch die konsequente Weiterführung unseres Strategieprogramms „ZusammenWachsen 2.0“ zur Steigerung der Effizienz der internen Abläufe und zur Optimierung der Kostenstruktur trägt dazu bei, dass wir gut für die wachsenden Herausforderungen des Marktes gerüstet sind und zuversichtlich in die Zukunft blicken können.

Wir erwarten, dass sich die Umsatzerlöse im Geschäfts-jahr 2015 leicht über Vorjahresniveau bewegen werden. Beim operativen Ergebnis gehen wir von einer leichten Verbesserung zum Vorjahr aus. Auf-grund des positiven Sondereffekts im Geschäftsjahr 2014 aus der Auflösung von Rückstellungen für den Konzernumbau erwarten wir jedoch einen leichten Rückgang der EBITA-Marge im Vorjahresvergleich. Die Entwicklung in den Segmenten wird im Wesent-lichen analog der Konzernentwicklung erfolgen.

Auch im Geschäftsjahr 2015 wird die Automobil- und Automobilzulieferindustrie unser größter und wich-tigster Absatzmarkt bleiben. Auf mittel- und langfris-tige Sicht wird jedoch die Bedeutung anderer Kun-dengruppen zunehmen.

Gesamtaussage des Vorstands zur künftigen Entwicklung für das Geschäftsjahr 2015Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Durch unse-ren hohen Auftragsbestand zum Ende des Geschäfts-jahres 2014 sowie die Fortführung unseres Strate-gieprogramms „ZusammenWachsen 2.0“ sind wir für das Geschäftsjahr 2015 gut aufgestellt.

Für das Geschäftsjahr 2015 gehen wir derzeit von Umsatzerlösen leicht über Vorjahr aus. Beim ope-

rativen Ergebnis erwarten wir ebenfalls leichte Ver-besserungen im Vorjahresvergleich. Aufgrund von Sondereffekten aus der Auflösung von Rückstellun-gen aus dem Konzernumbau wird die EBITA-Marge jedoch leicht unter Vorjahr liegen.

2. Chancen- und Risikobericht

2.1 Risikomanagementprozess

2.1.1 Grundsätze

Schuler ist als international agierendes Unterneh-men in verschiedenen Kernmärkten, Branchen und Regionen tätig. Daraus ergeben sich zahlreiche Chancen, aber auch geschäftsspezifische Risiken. Das Ziel unseres unternehmerischen Handelns ist es deshalb, potenzielle Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren und hierdurch den Wert des Unternehmens systematisch und nachhaltig zu erhöhen.

Der Risikomanagementprozess ist standar disiert und konzernweit gültig. Dies stellt sicher, dass Chancen und Risiken in allen wesentlichen Organisationsein-heiten systematisch analysiert werden und eine einheitliche Bewertung erfolgt. Durch die geschaf-fene Risikotransparenz lassen sich geeignete Steuerungs- und Gegenmaßnahmen ableiten. Aus der Umsetzung dieser Maßnahmen resultieren in der Regel ein verringertes Schadens potenzial bzw. die Realisierung der aufgezeigten Chancenpotenziale. Das Ziel des Risikomanagements ist es somit, Risiko- und Chancentransparenz herzustellen und im Rahmen der Steuerung Risikopotenziale zu verrin-gern bzw. Chancen zu nutzen.

2.1.2 Risikomanagement im Konzern

Die Grundsätze des Risikomanagements sind in der Konzernrichtlinie Chancen- und Risikomanagement festgelegt. Die Richtlinie beinhaltet darüber hinaus

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eine Beschreibung der Prozessabläufe sowie die hierfür anzuwendenden Reporting Tools.

Die operativen Chancen und Risiken erheben wir im Rahmen der monatlichen Berichterstattung und der quartalsweisen Forecast-Erstellung. Dadurch haben wir frühzeitig einen Überblick über die Entwicklung unserer Auftragseingänge, die Auslastungssitua-tion und den Fortschritt unserer Projekte. Durch einen strukturierten Projektcontrolling-Ansatz wird sichergestellt, dass die projektspezifischen Risiken kontinuierlich überwacht und gesteuert werden. Die entsprechenden Berichte werden dem Vorstand und dem Aufsichtsrat in aggregierter Form zur Verfügung gestellt.

Außerordentliche Risiken, die über das operative Geschäft hinausgehen, ermitteln wir auf Basis der von den Risikoverantwortlichen durchgeführten Risikoanalysen. Die Meldungen werden durch den Risikokoordinator der jeweiligen operativen Einheit plausibilisiert und halbjährlich in einem Konzern-Risikobericht verdichtet. Hierbei erfolgt eine erneute Plausibilisierung und bei Bedarf eine Konsolidierung durch das zentrale Risikomanagement. Der halb-jährlich erstellte Konzern-Risikobericht wird dem Vorstand präsentiert, der wiederum das Audit Com-mittee informiert. Bei eintretenden Risiken mit hoher Schadenshöhe und hoher Eintrittswahrscheinlichkeit sind die Risikoverantwortlichen verpflichtet, eine Ad-Hoc-Meldung an das zentrale Risikomanagement zu übermitteln, das diese Information nach Prüfung an den Vorstand weitergibt.

Im Risikomanagementsystem werden für alle Risi-ken Bewertungen durchgeführt, auch für Themen-stellungen, bei denen eine größere Bandbreite an Bewertungen möglich ist. Durch die erfolgte Beschreibung der Vorgehensweise bei der Bewer-tung ist eine Nachvollziehbarkeit gegeben. Zu jedem Risiko werden Maßnahmen zur Risikosteuerung auf-geführt und im Rahmen eines Maßnahmencontrol-lings überwacht.

2.1.3 Chancenmanagement als integraler Bestandteil des Risikomanagements

Neben der Berücksichtigung von Chancen im opera-tiven Risikomanagement wird die Nutzung von Chan-cen durch unseren strukturierten Strategieprozess sichergestellt. Wir richten unser Unternehmen auf die Entwicklungen im Markt-, Kunden- und Techno-logieumfeld aus, um identifizierte Chancen optimal zu nutzen. Dabei orientieren wir uns an langfristigen Trends. Im Rahmen der jährlich durchgeführten Mit-telfristplanung prognostizieren wir die Auswirkung der sich ergebenden Chancen und deren Nutzung auf unsere Unternehmensergebnisse.

2.2 Risikobericht

2.2.1 Finanzwirtschaftliche Risiken

2.2.1.1 LiquiditätsrisikenZu den zentralen Aufgaben der Schuler AG gehören die Gewährleistung der jederzeitigen Zahlungsfä-higkeit des Schuler-Konzerns durch die Bereitstel-lung ausreichender Mittel am Ort und im Zeitpunkt des Bedarfs sowie die Sicherung der Ertragskraft durch Steuerung der finanziellen Risiken. Bei der Unternehmenssteuerung achten wir besonders auf die Generierung flüssiger Mittel aus dem operati-ven Geschäft. Auch im Geschäftsjahr 2014 waren wir stets in der Lage, unsere finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.

Die im November 2011 abgeschlossene Konsorti-alfinanzierung über 450 Mio. € mit Laufzeit bis zum 30.09.2016 dient als solide Finanzbasis, um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen.

In dem Konsortialkreditvertrag wurde die Einhaltung marktüblicher Kennzahlen (Financial Covenants) ver-einbart. Werden diese während der Laufzeit des Kre-ditvertrags verletzt, so besitzen die Kreditgeber eine Kündigungsmöglichkeit. Die vorzeitige Kündigung

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ist nur möglich, sofern eine Zweidrittelmehrheit der beteiligten Kreditgeber für eine Fälligstellung stimmt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Schuler die Vorga-ben (Financial Covenants) jederzeit eingehalten. Nach unserer Planung werden die Financial Covenants auch im laufenden Geschäftsjahr eingehalten.

Die Schuler AG unterhält zur Optimierung des Zins-ergebnisses Cashpools (EUR, USD) bei verschiede-nen Banken. Diese steuert das Konzern-Treasury zentral. Des Weiteren führen die wesentlichen Konzerngesellschaften eine monatlich rollierende Liquiditätsplanung durch, um eventuelle Liquidi-tätsengpässe frühzeitig erkennen zu können.

2.2.1.2 Zins- und WährungsrisikenAls international tätiges Unternehmen müssen wir uns auf Zins- und Währungsrisiken einstellen. Dazu zählen mögliche Wertschwankungen eines Finanzin-struments, die aus Veränderungen des Marktzinssat-zes oder des Wechselkurses resultieren können. Eine Absicherung dagegen ergibt sich durch das soge-nannte Netting, also durch das zeitliche und betrags-mäßige Ausgleichen von Werten oder Zahlungsströ-men. Verbleibende Risiken verringern wir durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente (zum Beispiel Devisentermingeschäfte, -swaps und Währungsop-tionen, Zinsswaps und Zinsoptionen). Diese Derivate werden in der Regel im Rahmen von Micro-Hedges eingesetzt, d. h. sie dienen der Sicherung einzelner bestehender oder geplanter Grundgeschäfte. Weitere Einzelheiten hierzu werden im Anhang erläutert.

Das zentrale Cash- und Devisenmanagement im Bereich Konzern-Treasury überwacht kontinuier-lich Währungs- und Finanzierungsrisiken und führt die entsprechenden Sicherungsgeschäfte durch. Die Verantwortlichkeiten sind in allen Gesellschaften klar und detailliert geregelt. Dies bezieht sich insbe-sondere auf die Festlegung des Handlungsrahmens, die klare Funktionstrennung zwischen Handel und Abwicklung und die interne Finanzberichterstattung. In diesem Zusammenhang werden die Effizienz der

eingesetzten Sicherungsinstrumente und die Zuver-lässigkeit der internen Kontrollsysteme regelmäßig kontrolliert.

Währungsrisiken waren zum 31.12.2014 mit Devi-sentermingeschäften und -swaps im Nominalwert von 111,5 Mio. € (31.12.2013: 47,7 Mio. €) abgesi-chert. Zinssicherungen zur Abdeckung von Zinsän-derungsrisiken bestanden zum Bilanzstichtag keine (31.12.2013: 1,8 Mio. €). Derivate schließen wir aus-nahmslos mit Banken guter Bonität ab.

2.2.1.3 Risiken von Forderungsausfällen Um das Risiko von Forderungsausfällen zu begren-zen, erfolgen bereits in der Angebotsphase Bonitäts-prüfungen der Kunden. Ergeben sich hieraus erhöhte Risiken bzw. weichen Anzahlungsbedingungen in der Angebots- und der Vertragsabschlussphase von den Konzernvorgaben ab, muss eine Genehmigung durch den Vorstand erfolgen.

Ausfallrisiken begrenzen wir zudem durch ein aktives Forderungsmanagement und die ständige Überwachung von Bonitäten und Zahlungsverhal-ten sowie teilweise auch Sicherungen via Akkreditive oder Bankgarantien. Hierfür wurde ein gestaffeltes Genehmigungsverfahren etabliert.

Weiterhin führten wir konzernweit eine Contract Approval Policy ein, die bereits im Vertragsanbah-nungsstadium die Einhaltung von rechtlichen Min-deststandards zur Risikominimierung beinhaltet.

2.2.1.4 Risiken aus PensionsplänenSchuler hat leistungsbezogene Pensionsverpflichtun-gen, die nur teilweise durch Planvermögen abgedeckt sind. Der Saldo beider Größen ergibt den Finanzie-rungsstatus der Versorgungspläne. Änderungen der für die Bewertung maßgeblichen Annahmen und Parameter, zum Beispiel eine Absenkung des Abzin-sungsfaktors, können zu einem Anstieg der Verpflich-tungen führen. Demgegenüber hängt der Marktwert des Planvermögens maßgeblich von den Kapital-

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marktverhältnissen ab. Ungünstige Entwicklungen, insbesondere bei festverzinslichen Papieren, können den Marktwert vermindern. Diese Effekte würden den Finanzierungsstatus der Versorgungspläne negativ beeinflussen und können zudem in Folgeperioden die Netto-Aufwendungen im Zusammenhang mit diesen Pensionsverpflichtungen erhöhen. Einzelheiten zu den Bewertungen sind im Anhang aufgeführt.

2.2.1.5 Steuerliche RisikenDie Betriebsprüfung der Schuler AG und der inländi-schen Tochtergesellschaften für die Jahre bis 2009 ist abgeschlossen. Aufgrund von möglicherweise nicht identischen Beurteilungen von Sachverhalten in der im Geschäftsjahr 2014 begonnenen Betriebsprü-fung für die Jahre bis 2013 sowie bei Prüfungen aus-ländischer Gesellschaften können sich für den Kon-zern Belastungen aus Steuernachforderungen und daraus abgeleitete Zinsen ergeben. Durch im Vorjahr vollzogene Umwandlungsvorgänge sind steuerliche Verlustvorträge untergegangen. Gleichzeitig können in der neuen Struktur durch sachverhaltsgestaltende Maßnahmen bisher als nicht werthaltig betrachtete steuerliche Verlustvorträge der Schuler AG genutzt werden. Dies wurde bei der Bemessung der Höhe der zu aktivierenden steuerlichen Verlustvorträge berücksichtigt.

Infolge der Übernahme durch ANDRITZ kam es zu einem Untergang der inländischen steuerlichen Verlustvorträge sowie etwaiger inländischer steu-erlichen Verluste im Zeitraum Oktober 2012 bis Februar 2013, soweit diese Verlustvorträge bzw. Verluste die im Inland steuerpflichtigen stillen Reserven übersteigen, die sich als Differenz aus dem gemeinen Wert der Anteile und dem anteiligen steuerlichen Eigenkapital zum Zeitpunkt der Über-nahme ergeben. Wir halten das Risiko für gering, dass aufgrund abweichender Einschätzung der stil-len Reserven durch die Finanzverwaltung wesent-lich mehr steuerliche Verlustvorträge oder Verluste untergehen als von uns angesetzt oder die Akquisi-tion zu sonstigen steuerlichen Belastungen führt.

2.2.2 Umfeld- und Branchenrisiken

2.2.2.1 Wettbewerbsumfeld auf Kunden- und auf WettbewerberseiteSchuler nimmt technologisch eine Spitzenposition im globalen Wettbewerb ein. In den Emerging Markets treffen wir häufig auf lokale Low-Cost-Anbieter.

China ist mittlerweile der größte Maschinenbaupro-duzent weltweit. Ein Großteil dieses Volumens wurde bisher für den chinesischen Binnenmarkt produ-ziert. Allerdings ist China bereits jetzt der drittgrößte Maschinenexporteur. In der Automobilindustrie registrieren wir von Seiten chinesischer Pressenher-steller verstärkte Versuche, die Märkte außerhalb Chinas in Angriff zu nehmen.

Um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben, sind permanente Produktinnovationen unerlässlich. Genauso wichtig ist aber auch die ständige Verbesse-rung unserer Kostenstruktur.

Um das Risiko der Produkt- und Markenpiraterie zu begrenzen, stellen wir unsere Know-how-Kom-ponenten zu einem großen Teil in Deutschland her. Technische Neuerungen schützen wir zum Teil durch Patente oder andere Schutzrechte. Zum Teil ver-zichten wir aber bewusst auf Anmeldungen, um zu verhindern, dass durch die mit der Anmeldung ein-hergehende Publizität die Gefahr der Nachahmung gesteigert wird.

Im Kundenbereich sind die deutschen OEM wichtige Geschäftspartner für Schuler. Im Non-Automotive-Bereich verfügen wir über eine breit aufgestellte Kundenstruktur, die Branchen wie Weiße Ware, Rail-way, Aerospace, Verpackung und Großrohre umfasst.

Ein weltweites Servicenetzwerk trägt zusätzlich zu einer langfristigen Kundenbindung bei. Durch den zielgerichteten Ausbau unserer Serviceaktivitäten sehen wir die Möglichkeit, weitere Wettbewerbsvor-teile zu erzielen.

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2.2.2.2 Markt und BrancheDie Geschäftsentwicklung im Schuler-Konzern hängt maßgeblich von der allgemeinen Wirtschaftslage, der konjunkturellen Entwicklung und dem Investiti-onsklima ab. Trotz unserer verstärkten Aktivitäten im Non-Automotive-Bereich spielt das Investitionsver-halten der Automobil- und Zulieferindustrie weiterhin eine wesentliche Rolle.

Veränderungen in der Investitionsbereitschaft bekommen wir – typisch für die Investitionsgüter-industrie – erst zeitverzögert zu spüren.

Der Auftragsbestand per 31.12.2014 ist mit 1,1 Mrd. € (31.12.2013: 1,0 Mrd. €) weiterhin auf einem hohen Niveau und stellt auch für 2015 eine solide Startba-sis dar.

Die wirtschaftliche Lage in der Eurozone hat sich im Jahresverlauf 2014 verbessert. Die weltweiten Kon-junkturaussichten werden aus heutiger Sicht etwas optimistischer eingeschätzt.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau konnte die Produktion 2014 leicht steigern. Für 2015 rechnet der Branchenverband VDMA mit einem weiteren Zuwachs von 2 %. Insbesondere aus den USA werden Wachs-tumsimpulse erwartet.

Für Schuler werden auch zukünftig die Investiti-onsentscheidungen der OEM und die weitere Ent-wicklung des chinesischen Marktes wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben.

Wir erstellen monatlich eine Analyse aus den Ver-triebseinschätzungen zu aussichtsreichen Projekten im Neumaschinengeschäft und soweit möglich auch im Service. In diesem Zusammenhang analysieren wir die Gründe für Projekte, die an einen Wettbe-werber gegangen sind oder vom Kunden zurück-gezogen wurden. Dadurch haben wir einen guten Überblick über sich verändernde Marktbedingun-gen und die Wettbewerbssituation. Die daraus

gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Quartals-Forecasts ein.

2.2.2.3 LänderrisikenIn den Emerging Markets können Kultur- und Sprach-barrieren, unzureichende Informationen über Lieferanten, Kunden und Marktmechanismen sowie spezifische rechtliche und politische Rahmenbedin-gungen zu Nachteilen führen. Hier versuchen wir durch spezifische Schulungen unserer Mitarbeiter, länderspezifischen Anweisungen sowie bei Bedarf durch den Einbezug von Vertretungen vor Ort den jeweiligen Besonderheiten Rechnung zu tragen.

Aufgrund politischer Entwicklungen und daraus resultierender Sanktionen könnte die Realisierung einzelner Projekte gefährdet sein. Aktuell betrifft dies insbesondere unsere Geschäftsbeziehungen nach Russland aufgrund der Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise. Durch die Einschränkungen bei der Ausfuhr nach Russland ist die Anbahnung und Reali-sierung von Projekten mit russischen Kunden gefähr-det. Risiken aus bestehenden Projekten sichern wir soweit möglich ab.

Darüber hinaus sehen wir durch den Einbruch der Konjunktur in Russland und den GUS-Staaten gerin-gere Chancen für zukünftige Projekte in dieser Region. Unser bisheriges Geschäft in die Region beträgt weniger als 10 % des Konzern umsatzes. Insofern ergibt sich auch bei Verschärfung der Ent-wicklungen kein bestandsgefährdendes Risiko.

2.2.3 Operative Risiken

2.2.3.1 AuftragsentstehungsprozessUnser Geschäft ist generell durch Auftragsfertigung geprägt. In der Akquisitionsphase werden im Rahmen der Projektierung Herstellbarkeitsprüfungen durch-geführt und die Projekte detailliert kalkuliert. Im Rahmen von internen Kontrollsystemen erfolgen zudem systematische Plausibilitätsprüfungen.

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Von der Vertriebsseite werden die vertraglichen Leis-tungsumfänge sowie die kaufmännischen Bedingun-gen intensiv mit dem Kunden erörtert. Hierbei sind verbindliche Konzernstandards zu beachten. Abwei-chende Regelungen sind vorab von den Bereichslei-tern bzw. dem Vorstand zu genehmigen.

2.2.3.2 Entwicklung / KonstruktionSchuler betreibt umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, um bestehende Produkte zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln. Mit der Bildung einer zentralen Forschungs- und Entwicklungseinheit (CTO) im Jahr 2011 wurden die Kompetenzen in diesem Bereich gebündelt. Hier-durch wollen wir unsere Technologieführerschaft weiter ausbauen und die Innovationskraft nachhaltig stärken.

Obwohl wir dabei auf unsere Kernkompetenzen zurückgreifen können, besteht bei Investitionen in neue Produkte grundsätzlich das Risiko, dass diese fehlschlagen können. Durch enge Begleitung der Innovationsprojekte in Form eines Quality-Gate-Prozesses und einem Regel-Reporting werden diese Risiken jedoch auf das mögliche Mindestmaß reduziert.

2.2.3.3 BeschaffungAuf der Beschaffungsseite ergeben sich Risiken für den Konzern insbesondere aus Preisschwankungen bei Rohstoffen, Lieferverzügen oder Qualitätsmän-geln sowie der wirtschaftlichen Situation unserer Lieferanten.

Ein wesentlicher Anteil unserer Kosten entfällt auf die Beschaffung von Metallen und Metalllegierun-gen, insbesondere Stahl. Unser strategischer Einkauf beobachtet die Marktpreisentwicklungen dieser Ein-satzstoffe daher sehr genau und berücksichtigt diese in der Einkaufsstrategie.

Bei der Einschätzung der zukünftigen Materialpreis-entwicklung werden konjunkturelle Faktoren sowie

mikro- und makroökonomische Trends berücksich-tigt. Ungleichgewichte in den weltweiten Preisen für Rohstoffe werden durch unsere internationale Einkaufsorganisation gezielt ausgeglichen bzw. ausgenutzt.

2014 bewegte sich der Stahlpreis deutlich unter dem Niveau des Vorjahres und hat sich im letzten Quartal des Jahres auf niedrigem Niveau eingependelt. Die Preise wichtiger Rohstoffe wie Eisenerz, Kokskohle und Kupfer sind im Laufe des Jahres 2014 tendenzi-ell gesunken. Im Falle einer deutlichen Belebung der Weltwirtschaft oder bei steigenden Rohstoffpreisen gehen wir aufgrund des bereits niedrigen Preisni-veaus für das Jahr 2015 von leichten Preissteigerun-gen beim Stahlpreis aus. Größere Preissprünge bei den von uns hauptsächlich verarbeiteten Rohstoffen sind aus momentaner Sicht jedoch nicht erkennbar. Schwankungen bei den Preisen unserer Einsatzstoffe können in der Regel durch langfristige Lieferverträge und projektbezogene Bestellungen abgesichert bzw. an den Markt weitergegeben werden.

Im Rahmen des strategischen Beschaffungsmanage-ments und dem Abgleich der Einkaufs-konditionen mit dem ANDRITZ-Konzern entwickeln wir die Struk-turen und Geschäftsprozesse weiter. Mithilfe unserer internationalen Einkaufsbüros in China, Brasilien, den USA, Indien und Osteuropa sowie dem Ausbau globaler Lieferpartnerschaften nutzen wir regionale Standortvorteile im Beschaffungsprozess.

Durch die allgemeine Abkühlung an den Beschaf-fungsmärkten bleibt die Liefersituation bei unse-ren Lieferanten weiter entspannt. Bei der Vergabe von neuen Aufträgen wird die Realisierbarkeit der Termine kritisch geprüft. Durch Rahmen-verträge und die frühe Einbindung der Lieferan-ten in den Planungsprozess wurde eine höhere Verfügbarkeit nachhaltig sichergestellt. Bei wichtigen Komponenten treffen wir mit Lieferan-ten einzelfallbezogene Vereinbarungen, um die Auftragsabwicklung innerhalb des vorgesehenen

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Zeitplans zu gewährleisten. Trotz dieser Maßnah-men sind Terminüberschreitungen nicht völlig auszuschließen.

Zur Minimierung der Risiken von Lieferantenaus-fällen erfolgen bei Schuler Risikobewertungen der Lieferanten im Hinblick auf ihre finanzielle Stabilität mithilfe eines externen, unabhängigen Finanzdienst-leisters. Wird bei einem Lieferanten ein hohes Aus-fallrisiko identifiziert, werden Maßnahmen ergriffen, um eine durchgehende Versorgung sicherzustellen.

2.2.3.4 InfrastrukturDie Sicherstellung stabiler Produktionsbedingungen ist eine Notwendigkeit, um Arbeitsprozesse effizient durchführen zu können. Wir ermitteln regelmäßig den Bedarf an Modernisierungen in Bezug auf die Inf-rastruktur (Gebäude, Stromversorgung, Heizung) und führen notwendige Maßnahmen durch.

2.2.3.5 ProduktionZum 31.12.2014 liegt der Auftragsbestand mit 1,1 Mrd. € weiterhin auf einem hohen Niveau. Damit haben wir eine stabile Basis für die Auslastung unserer Werke im Jahr 2015.

Die Zentralbereiche Produktion und Beschaffung sind in einem Vorstandsressort zusammengefasst. Produktzuordnungen sowie Make-or-Buy-Strate-gien haben wir geprüft und den Markterfordernissen angepasst. In diesem Zusammenhang erfolgte die Schließung der defizitären Gießerei in Göppingen. Die Beschaffung von Gussteilen erfolgt jetzt bei meh-reren Lieferanten. Bezüglich Termintreue, Qualität und Kosten sind keine negativen Entwicklungen zu verzeichnen.

Zur Anpassung der Produktionskapazitäten im Inland haben wir mit dem Konzernbetriebsrat Einigung erzielt. Die Anpassungen werden in 2015 abge-schlossen. Die Anzahl der inländischen Werke bleibt unverändert. Aufgrund der Bedeutung der Absatz-region China für Schuler ist es notwendig, zukünftig

dort einen höheren lokalen Wertschöpfungsanteil zu erzielen. Vor diesem Hintergrund erfolgt der Ausbau des Produktionswerkes in Dalian.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen die Kapazi-täts- und Terminsteuerung unverändert im Fokus. Im Bereich der mechanischen und hydraulischen Pressen führen wir im Rahmen des internationalen Produktionsverbundes eine zentrale weltweite Kapa-zitäts- und Terminplanung durch. Bereits bei Ange-botsabgabe werden die Kapazitäten von der zentralen Auftragssteuerung geprüft und die Projekte termi-niert. Nach Auftragseingang erfolgt die permanente Auftragsüberwachung durch den Projektmanager.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor liegt bei der Inbetrieb-nahme unserer Produkte. In diesem Bereich haben wir zielgerichtet Personal aufgebaut. Aufgrund des Mangels an qualifiziertem Inbetriebnahmefachper-sonal auf dem Arbeitsmarkt wurden interne Quali-fizierungsmöglichkeiten verstärkt, um mittel- bis langfristig eigenes Personal bestmöglich zu qualifi-zieren. Die enge Abstimmung von Beschaffung und Produktion ist auch diesbezüglich unabdingbar, um in Engpassbereichen externe Kapazitäten rechtzeitig sichern zu können.

Zur Qualitätssicherung verfügen wir in allen Pro-duktionswerken über dezentrale Qualitätsabtei-lungen. Hier werden Fehlerquellen systematisch analysiert und die Produktionsprozesse optimiert. Ein zentrales Qualitätsmanagement sorgt für ein-heitliche Prozesse, Methoden und regelmäßige Auditierungen. Darüber hinaus sind einheitliche Standards für die Lieferantenauswahl festgelegt. Für Gewährleistungsrisiken wird durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen.

Nahezu alle Konzerngesellschaften sind nach der Qualitätsmanagement-Norm DIN EN ISO 9001 zer-tifiziert. Zusätzlich sind einzelne Gesellschaften je nach ihrer Funktion im Konzern und am Markt nach VDA 6.4/ ISO/TS 16949 zertifiziert.

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2.2.3.6 ProjektmanagementZur Optimierung der Auftragsabwicklung haben wir im Order Fulfillment zentral alle Aktivitäten zusam-mengefasst, die nach Vertragsabschluss der Belie-ferung des Kunden dienen. So werden die einzelnen Fachbereiche entlang der Wertschöpfungskette in den Prozess integriert. Es erfolgt ein laufendes Pro-jektcontrolling sowie ein Claim-Management, das kundenseitige Auftragsänderungen während der Auf-tragslaufzeit erfasst.

2.2.4 Sonstige Risiken

2.2.4.1 UmweltMögliche Gefahren für die Umwelt verringert Schuler durch Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme. Neben den bereits aufgezeigten Qualitätsmanage-mentsystemen (siehe hierzu auch 2.3.5 Produktion) ist das Umweltmanagement in verschiedenen Kon-zerngesellschaften nach der Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert.

2.2.4.2 RechtAls international agierender Konzern hat Schuler zahlreiche gesetzliche, steuerliche sowie wettbe-werbs- und patentrechtliche Regelungen zu beach-ten. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden kontinuierlich erfasst, analysiert und hin-sichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswir-kungen bewertet und in der laufenden Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt.

2.2.4.3 ComplianceDer Schuler-Konzern hat in jedem Land, in dem er tätig ist, die jeweils gültigen rechtlichen Vorschriften einzuhalten. Die Vielzahl und zunehmende Komple-xität der relevanten Bestimmungen auf lokaler und internationaler Ebene erhöhen das Risiko, dass Schuler bei ihrer Nichteinhaltung erhebliche rechtliche und wirtschaftliche Risiken entstehen können, wie zum Beispiel Strafzahlungen oder Schadensersatzforde-rungen. Wesentliche Compliance-Risiken sind bei-

spielsweise Zuwiderhandlungen gegen Umwelt- und Steuergesetze, Arbeitsschutzbedingungen, aber auch Korruptions-, Kartell- oder Exportverstöße.

Um diese Risiken zu minimieren, unterhält Schuler ein Compliance-Management-System (CMS), das sich an den marktüblichen Standards ausrichtet und dementsprechend die maßgeblichen Bestand-teile aufweist, wie zum Beispiel die Einrichtung eines zentralen Verhaltenskodex samt konkretisie-render Richtlinien und Merkblätter, die Benennung von Compliance-Beauftragten in den Unterneh-mensgesellschaften, die Definition und Implemen-tierung von Prozessabläufen zur Vermeidung von Rechtsverstößen sowie die regelmäßige Sensi-bilisierung der Mitarbeiter durch Präsenz- bzw. Online-Schulungen.

Konkret hat Schuler im abgelaufenen Jahr 2014 welt-weit insgesamt 191 Personen durch Online-Trainings zu Compliance-Themen geschult; dies betrifft Per-sonen, die bisher noch nicht geschult wurden bzw. neu in den Konzern eingetreten sind. Für 2015 ist eine vollständige, weltweite Schulungsrunde (die zweite nach dem Jahr 2013, und ab sofort im Zwei-Jahres-Turnus) geplant. Sämtliche Mitarbeiter des Schuler-Konzerns sollen so auf die Wichtigkeit des Themas Compliance hingewiesen und das Verständnis für dieses Thema noch einmal vertieft werden.

Nicht zuletzt wurde eine Compliance-Hotline („Whist-leblowing-System“) eingerichtet, die durch eine externe Anwaltskanzlei betreut wird und seit Novem-ber 2014 sowohl Mitarbeitern des Schuler-Konzerns wie auch allen andern Stakeholdern des Schuler-Konzerns zur Verfügung steht.

Das CMS von Schuler wird auch im Jahr 2015 wei-terentwickelt werden, um sicherzustellen, dass der Schuler-Konzern sich an sämtliche anwendbaren gesetzlichen Vorgaben hält.

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2.2.4.4 InformationstechnologieInformationssicherheit, IT-Verfügbarkeit und -Per-formance sind die wesentlichen Grundvorausset-zungen für ein erfolgreiches unternehmerisches Handeln. Trotz dezidierter Maßnahmenpakete lässt sich in der heutigen Datenwelt keine 100 %-Sicherheit gewährleisten. Die bestehenden Systeme werden permanent optimiert.

Zusätzlich erfolgen Prüfungen im Rahmen der Internen Revision mit einem entsprechenden Maß-nahmencontrolling für die Umsetzung. Wir passen unsere IT-Kapazitäten fortlaufend an den Bedarf an. Differenzierte Backup- und Recovery-Strategien tragen dazu bei, Datenverluste zu vermeiden. Beson-deres Augenmerk richten wir auf die Harmonisierung und Standardisierung von IT-Werkzeugen und -Pro-zessen im Rahmen unserer globalen IT-Strategie.

2.2.4.5 PersonalDie weitere Entwicklung unseres Unternehmens hängt wesentlich vom Wissen und der Leistungsbe-reitschaft unserer Belegschaft ab. Wir beschäftigen uns mit den Personalrisiken und arbeiten mit einer systematischen Personalplanung und -qualifizie-rung, um unsere Mitarbeiter ihren Fähigkeiten ent-sprechend einzusetzen, zu fördern und an das Unter-nehmen zu binden.

Neben engen Kooperationen zu lokalen und natio-nalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden zur Gewinnung von hochqualifizierten Mitar-beitern externe Dienstleister eingesetzt.

Mit dem zielgerichteten Personal- und Hochschul-marketing wollen wir extern wie intern die Attrak-tivität der Schuler-Gesellschaften als Arbeitgeber darstellen. Unser Personalentwicklungssys-tem ist wichtiger Bestandteil für eine voraus-schauende und zuverlässige Sicherung unserer Personalkapazitäten.

Unsere Aktivitäten wurden mit dem Preis als Top Arbeitgeber gewürdigt. Das unabhängige Zertifikat „Top Arbeitgeber Deutschland 2014“ des CRF Insti-tuts erhielt Schuler zum wiederholten Mal. Darü-ber hinaus wird Schuler in der Arbeitgeberliste „Die besten Arbeitgeber Deutschlands“ des Magazins Focus geführt.

Trotz aller Anstrengungen wird aufgrund der demographischen Entwicklung der Fachkräfte-mangel eine zukünftige Herausforderung bleiben. Es werden deshalb die internen Qualifizierungs-möglichkeiten verstärkt, um mittel- bis langfris-tig eigenes Personal bestmöglich zu qualifizieren und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

2.2.4.6 Shared ServicesDie Umsetzung der geplanten Zentralisierung von Tätigkeitsfeldern in den Bereichen Accounting, Con-trolling, Human Resources und IT zur Realisierung von Kosteneinsparungen wurde im Geschäftsjahr 2014 begonnen. Mehrere Prozesse, insbesondere im Personalbereich, sind bereits erfolgreich in den Regelbetrieb unseres Shared-Service-Centers am Standort Erfurt übergegangen. Bei der Implemen-tierung weiterer Maßnahmen könnten sich in der Übergangsphase Startschwierigkeiten negativ auf die Prozesse auswirken.

2.2.4.7 Anpassung der Konzernstruktur Im Rahmen des geplanten Konzernumbaus wurden im Rumpfgeschäftsjahr entsprechende Rückstellun-gen gebildet. Die Verhandlungen mit dem Konzern-betriebsrat zum Interessenausgleich konnten wir im Geschäftsjahr 2014 abschließen. Bei der Realisie-rung des Konzernumbaus konnten wir vielfach ein-vernehmliche Lösungen mit unseren Mitarbeitern finden und durch interne Versetzungen Kündigungen vermeiden. Dadurch mussten wir einen Teil der ein-gestellten Risikovorsorge nicht in Anspruch nehmen, sodass wir Rückstellungen auflösen können. Der Großteil der aus den Personalmaßnahmen resul-

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tierenden Risiken ist damit nicht mehr vorhanden. Für den verbleibenden Teil der in 2015 anfallenden Kosten wurden Rückstellungen gebildet. Es besteht ein Risiko, dass die tatsächlichen Kosten die zurück-gestellte Risikovorsorge übertreffen.

2.3 Chancenbericht

2.3.1 Märkte

Als führender Systemlieferant der Kalt-, Halbwarm- und Warmumformung liefert Schuler Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Verfahrens-Know-how und Dienstleistungen für die gesamte metallverarbei-tende Industrie und den automobilen Leichtbau.

Fokus auf zehn strategische ZielmärkteMit dem Ziel, unsere starke Marktposition weiter auszubauen, erfolgt eine Fokussierung auf insge-samt zehn strategische Zielmärkte. So können wir uns noch stärker an den Marktanforderungen und Bedürfnissen der Kunden ausrichten und Wachstums -potenziale erschließen.

Starke Präsenz in WachstumsmärktenUnsere internationale Präsenz mit eigenen Produk-tions- und Servicestandorten bietet die Grundlage für eine Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit und profitable Expansion der Geschäftsaktivitäten. So erfolgten der Ausbau der Produktionskapazitäten im Werk Dalian sowie die Stärkung von Vertrieb, Einkauf und Entwicklung in Shanghai.

Durch unsere stärkere Präsenz vor Ort haben wir noch bessere Einblicke in die Bedürfnisse unserer chinesischen Kunden. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickeln wir auf den lokalen Markt zugeschnittene Produkte. Dadurch können wir unsere Wettbewerbs-situation gegenüber lokalen Konkurrenten weiter verbessern und die entwickelten Produkte auch zur Expansion in weiteren Schwellenländern einsetzen.

Service als WachstumstreiberSchuler unterstützt seine Kunden weltweit mit umfassenden Serviceleistungen. Mit dem Ausbau unserer Servicestandorte und der Erweiterung des Leistungsspektrums können wir die Marktdurch-dringung erhöhen und zusätzliche Wachstumspoten-ziale erschließen.

2.3.2 Technologien

Die Sicherung unseres Technologievorsprungs ist eine wichtige Voraussetzung für das nachhaltige Wachstum von Schuler. Mit der Bündelung der Kom-petenz für Schlüsseltechnologien von Schuler im Vor-standsressort CTO (Chief Technology Officer) wollen wir die technologische Entwicklung vorantreiben und die Innovationskraft stärken. Der Aufgabenbereich dieser zentralen F&E-Einheit umfasst die Definition der Technologieplattformen, die Marktanalyse und Strategieentwicklung für Produkte in den einzelnen Divisionen, das Innovationsmanag ement, die Pro-duktentwicklung und Standardisierung.

2.3.3 Produkte

Die Markteinführung der akquirierten Technolo-gie zur Fertigung von Spiralrohranlagen ist uns im Geschäftsjahr 2014 erfolgreich gelungen. Die Group Five Pipe Ltd. aus Saudi Arabien hat uns mit der Lie-ferung eines kompletten Rohrwerks beauftragt. Dar-über hinaus konnten wir einen weiteren Auftrag zur Fertigung einer Spiralrohranlage verzeichnen. Wir sehen die Chance für weiteres Wachstum in diesem Bereich.

Basierend auf unserer Technologieführerschaft in der Servotechnologie konnten wir unser Produkt-portfolio auch im Non-Automotive-Bereich erwei-tern. So konnten wir in diesem Jahr den ersten Line-arhammer mit Servotechnologie bei einem Kunden der Schmiedeindustrie in Betrieb nehmen. Darüber hinaus haben wir einen neuen Stanzautomat mit

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ServoDirekt-Technologie vorgestellt. Diese Innova-tion wurde mit dem „Award zur EuroBlech“ ausge-zeichnet. Wir bieten damit hoch innovative Produkte mit deutlich verringertem Energiebedarf an, von denen wir uns ein weiteres Wachstum versprechen.

Als Technologieführer in der Umformtechnik verfü-gen wir über eine führende Stellung insbesondere im Premiumsegment, die wir weiter ausbauen wollen. Zusätzlich streben wir eine Erweiterung unseres Portfolios an, um die Bedürfnisse des mittleren Seg-ments noch besser ansprechen zu können. Insbe-sondere in Schwellenländern sehen wir in diesem Bereich durch speziell auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen großes Wachstumspoten-zial. Durch unsere lokalen Produktionsanlagen in Brasilien und China sehen wir die Möglichkeit, unsere Produkte für die lokalen Märkte sowie weitere Schwellenländer mit einer optimalen Kostenstruktur fertigen und anbieten zu können.

2.3.4 Auftragsabwicklung

Durch ein konsequentes Projekt-Reporting können wir bereits frühzeitig bei negativen Entwicklungen gegensteuern bzw. durch eine optimale Abwicklung positive Kostenträgerabweichungen erzielen. Auch für die laufende Periode sehen wir Chancen, hier positive Ergebniseffekte zu erreichen. Wir führen aktuell ein Projekt durch, um die Auftragsabwicklung noch effizienter zu gestalten.

2.3.5 Steigerung der Ertragskraft durch weitere Optimierung unserer Aufbau-/Ablauforganisation

Durch die Eingliederung mehrerer deutscher Toch-tergesellschaften in die Schuler Pressen GmbH haben wir die Voraussetzung für eine noch stärkere Bündelung unserer Aktivitäten in Deutschland und damit einhergehende Synergiepotenziale geschaffen.

Die Etablierung der Shared-Service-Organisation für spezifische Tätigkeitsfelder an unserem Standort in

Erfurt wurde erfolgreich gestartet. Erste Prozesse der deutschen Gesellschaften werden bereits vom Shared-Service-Center abgewickelt. Die Übertragung von weiteren Prozessen wird planmäßig im Geschäfts-jahr 2015 fortgesetzt. Wir rechnen mit Kostenein-sparungen, sobald die zur Übertragung ins Shared-Service-Center identifizierten Prozesse vollständig übergegangen sind.

Auch durch die optimierte Produktionsstrategie sehen wir weitere Chancen, positive Effekte im Hinblick auf Auslastung und Nutzung der Ressourcen zu erzielen.

2.3.6 Anpassung der Konzernstruktur

Im Rahmen des geplanten Konzernumbaus wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Der Groß-teil der aus den Personalmaßnahmen resultierenden Risiken ist durch die abgeschlossene Verhandlung zum Interessenausgleich mit dem Konzernbetriebs-rat nicht mehr vorhanden. Die Rückstellungen konn-ten entsprechend auf den verbleibenden Teil der in 2015 anfallenden Kosten angepasst werden. Diese beruhen auch auf Einschätzungen. Es besteht die Chance, dass die entsprechenden Rückstellungen nicht vollständig in Anspruch genommen werden müssen.

2.4 Quantifizierung der Chancen und Risiken

Unter Risiko versteht man die Möglichkeit, dass eine negative Abweichung vom geplanten Ergebnis eintritt. Chancen kennzeichnen positive Abweichun-gen vom geplanten Ergebnis. Chancen und Risiken kennzeichnen folglich Sachverhalte oder Ereignisse, deren Effekte nicht in den Budget- oder Forecast-Werten berücksichtigt sind.

Im Rahmen der Unternehmenssteuerung werden mehrmals im Jahr die gemeldeten Prognosen bezüg-

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lich Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis sowie weiterer relevanter Kennzahlen durch konzernweite Forecasts überprüft und bei Bedarf angepasst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den operativen Chancen und Risiken.

Für die interne Steuerung der außerordentlichen Risiken erfolgt im Rahmen des Konzern-Risiko-berichts eine Verdichtung aller hohen Risiken und

Chancen (dunkelblaue Felder) mit einem Zeithorizont < 1 Jahr. Im Rahmen der Schuler-Risikomatrix sind hierbei auch Meldungen als hoch definiert, die eine mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit, aber eine Scha-denshöhe >= 1,0 Mio. € aufweisen. SIEHE GRAFIK 23

Per 31.12.2014 liegen bei den Risiken und Chancen keine Einzelmeldungen > 5,0 Mio. € vor.

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23      /       S C H U L E R R I S I K O M A T R I X

Wah

rsch

einl

ichk

eit

(in %

)

hoch (> 60 %)

mittel (40 % < × < 60 %)

gering (< 40 %)

bis 200 200 – 500 500 – 1.000 > 1.000

Schadenshöhe (in Tsd. €)

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2.5 Zusammenfassende Bewertung

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2012/13 bzw. Rumpf-geschäftsjahr 2013 hat sich die Risikostruktur mit Ausnahme der Risiken und Chancen aus dem geplan-ten Konzernumbau kaum geändert. Die Risiken aus dem Konzernumbau haben sich deutlich verringert. Aus heutiger Sicht sind für den Schuler-Konzern keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar. Die konjunkturellen Risiken stellen weiterhin einen großen Einflussfaktor auf die Geschäftstätigkeit dar. Aufgrund des weiterhin hohen Auftragsbestands müssen weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, die Aufträge termingerecht und in einwand-freier Qualität umzusetzen. Die Innovationen von Schuler sollen dazu beitragen, die Technologiefüh-rerschaft weiter zu sichern.

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DIE

R E S U LTAT E

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DIE RESULTATE/ Inhalt:

86 Gewinn- und Verlustrechnung

87 Gesamtergebnisrechnung

88 Bilanz

90 Eigenkapitalveränderungsrechnung

92 Kapitalflussrechnung

93 Anhang

---

170 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers172 Finanzglossar

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93 Allgemeine Angaben

96 Konsolidierungskreis

98 Konsolidierungsgrundsätze

99 Währungsumrechnung

100 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

112 Erläuterungen zur Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung

119 Erläuterungen zur Bilanz

150 Sonstige Angaben

168 Ergänzende Angaben nach HGB

ANHANG/ Inhalt:

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Angaben in Tausend € Anhang 2014 RGJ 2013

1. Umsatzerlöse 1 1.178.497 258.771

2. Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen – 28.191 – 1.302

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.909 18

4. Sonstige Erträge 2 24.506 4.906

5. Materialaufwand 3 508.093 108.566

6. Personalaufwand 4 374.267 124.180

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 5 21.718 6.996

8. Andere Aufwendungen 6 171.455 51.031

9. Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern 102.186 – 28.380

10. Zinserträge 8.850 1.364

11. Zinsaufwendungen 10.437 2.597

12. Übriges Finanzergebnis 61 680

13. Finanzergebnis 7 – 1.526 – 552

14. Ergebnis vor Ertragsteuern 100.661 – 28.933

15. Ertragsteuern 8 33.777 – 3.976

16. Konzernergebnis 66.884 – 24.956

davon Ergebnisanteil der Aktionäre der Schuler AG 66.611 – 24.999

davon Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter 273 42

Ergebnis je Aktie in € 9

Unverwässertes Ergebnis je Stammaktie 2,23 – 0,84

Verwässertes Ergebnis je Stammaktie 2,23 – 0,84

Gewinn- und Verlustrechnung des Schuler-Konzernsvom 01.01.2014 bis 31.12.2014

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Angaben in Tausend € Anhang 2014 RGJ 2013

Konzernergebnis 66.884 – 24.956

Positionen, die nicht durch die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden können

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen 23 – 27.018 – 925

Latente Steuern auf Positionen, die nicht durch die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden können 8 7.884 147

Positionen, die durch die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden können

Veränderungen der Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzernunternehmen 9.839 – 1.895

Cashflow-Hedges:

im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen – 5.425 707

in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen – 273 38

Latente Steuern auf Positionen, die durch die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden können 8 1.729 – 229

Sonstiges Ergebnis – 13.264 – 2.158

Gesamtergebnis 53.620 – 27.115

davon Anteil der Aktionäre der Schuler AG 52.879 – 27.127

davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 741 12

Die Zuordnung der Steuereffekte zu den einzelnen Komponenten des sonstigen Ergebnisses ist unter Textziffer (18) dargestellt.

Gesamtergebnisrechnung des Schuler-Konzernsvom 01.01.2014 bis 31.12.2014

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Angaben in Tausend € Anhang 31.12.2014 31.12.2013

AKTIVA

A. Langfristige Vermögenswerte

1. Immaterielle Vermögenswerte 10 76.341 77.559

2. Sachanlagen 11 168.841 161.240

3. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 12 1.591 2.580

4. Ertragsteuerforderungen 1.153 1.691

5. Sonstige Vermögenswerte 13 4.514 3.167

6. Latente Steuererstattungsansprüche 8 30.905 31.280

283.345 277.516

B. Kurzfristige Vermögenswerte

1. Vorräte 14 102.288 123.054

2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15 95.541 109.557

3. Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 16 101.766 109.668

4. Ertragsteuerforderungen 5.076 2.866

5. Sonstige Vermögenswerte 13 55.302 40.657

6. Zahlungsmittel und -äquivalente 17 482.507 349.322

842.480 735.125

1.125.825 1.012.640

Bilanz des Schuler-Konzernszum 31.12.2014

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Angaben in Tausend € Anhang 31.12.2014 31.12.2013

PASSIVA

A. Eigenkapital 18

1. Gezeichnetes Kapital 77.769 77.769

2. Kapitalrücklage 125.630 125.411

3. Gewinnrücklagen 138.658 78.395

4. Kumuliertes sonstiges Ergebnis – 24.799 – 11.067

Eigenkapitalanteil Aktionäre der Schuler AG 317.257 270.508

5. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 19 4.732 4.187

321.990 274.695

B. Langfristige Schulden

1. Finanzschulden 20 40.225 36.208

2. Sonstige Schulden 16, 21 5.022 2.175

3. Pensionsrückstellungen 23 132.380 100.869

4. Sonstige Rückstellungen 24 14.453 20.175

5. Latente Steuerschulden 8 18.319 7.858

210.398 167.284

C. Kurzfristige Schulden

1. Finanzschulden 20 38.393 36.457

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25 71.387 60.986

3. Sonstige Schulden 21 335.537 320.757

4. Ertragsteuerverbindlichkeiten 22 22.138 15.130

5. Sonstige Rückstellungen 24 125.982 137.331

593.438 570.661

1.125.825 1.012.640

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Angaben in Tausend € Aktionäre Schuler AG Anteile nicht beherr-schender Gesellschafter

Gesamt

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Kumulier tes sonstiges Konzernergebnis Eigenkapital Eigenkapital Konzerneigenkapital

Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung

Unrealisier te Gewinne/Verluste aus Cashflow-

Hedges

Versicherungsmathe-matische Gewinne/

Verluste und Er trag aus Planvermögen (ohne

Zinser träge)

Stand 01.10.2013 77.769 125.411 103.394 6.316 5 – 15.259 297.635 4.366 302.001

Konzernergebnis – – – 24.999 – – – – 24.999 42 – 24.956

Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) – – – – 1.865 515 – 779 – 2.129 – 30 – 2.158

Gesamtergebnis – – – 24.999 – 1.865 515 – 779 – 27.127 12 – 27.115

Dividende – – – – – – – – 192 – 192

Anteilsbasierte Vergütung – – – – – – – – –

Änderung Konsolidierungskreis – – – – – – – – –

Stand 31.12.2013 77.769 125.411 78.395 4.451 520 – 16.038 270.508 4.187 274.695

Konzernergebnis – – 66.611 – – – 66.611 273 66.884

Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) – – – 9.369 – 3.969 – 19.132 – 13.732 468 – 13.264

Gesamtergebnis – – 66.611 9.369 – 3.969 – 19.132 52.879 741 53.620

Dividende – – – 6.580 – – – – 6.580 – 195 – 6.775

Anteilsbasierte Vergütung – 219 – – – – 219 – 219

Änderung Konsolidierungskreis – – 232 – – – 232 – 232

Stand 31.12.2014 77.769 125.630 138.658 13.820 – 3.449 – 35.170 317.257 4.732 321.990

Das Eigenkapital wird unter den Textziffern (18) und (19) erläutert.

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Schuler-Konzernsvom 01.01.2014 bis 31.12.2014

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Angaben in Tausend € Aktionäre Schuler AG Anteile nicht beherr-schender Gesellschafter

Gesamt

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Kumulier tes sonstiges Konzernergebnis Eigenkapital Eigenkapital Konzerneigenkapital

Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung

Unrealisier te Gewinne/Verluste aus Cashflow-

Hedges

Versicherungsmathe-matische Gewinne/

Verluste und Er trag aus Planvermögen (ohne

Zinser träge)

Stand 01.10.2013 77.769 125.411 103.394 6.316 5 – 15.259 297.635 4.366 302.001

Konzernergebnis – – – 24.999 – – – – 24.999 42 – 24.956

Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) – – – – 1.865 515 – 779 – 2.129 – 30 – 2.158

Gesamtergebnis – – – 24.999 – 1.865 515 – 779 – 27.127 12 – 27.115

Dividende – – – – – – – – 192 – 192

Anteilsbasierte Vergütung – – – – – – – – –

Änderung Konsolidierungskreis – – – – – – – – –

Stand 31.12.2013 77.769 125.411 78.395 4.451 520 – 16.038 270.508 4.187 274.695

Konzernergebnis – – 66.611 – – – 66.611 273 66.884

Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) – – – 9.369 – 3.969 – 19.132 – 13.732 468 – 13.264

Gesamtergebnis – – 66.611 9.369 – 3.969 – 19.132 52.879 741 53.620

Dividende – – – 6.580 – – – – 6.580 – 195 – 6.775

Anteilsbasierte Vergütung – 219 – – – – 219 – 219

Änderung Konsolidierungskreis – – 232 – – – 232 – 232

Stand 31.12.2014 77.769 125.630 138.658 13.820 – 3.449 – 35.170 317.257 4.732 321.990

Das Eigenkapital wird unter den Textziffern (18) und (19) erläutert.

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Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Periodenergebnis nach Steuern 66.884 – 24.956

+/– Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen und Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen 21.718 6.858

+/– Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellungen (abzgl. Rückdeckungsansprüche) 12.183 – 56

+ Anteilsbasierte Vergütung 219 0

–/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen – 2.111 44

–/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte 22.640 3.804

–/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen und anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 14.693 41.935

–/+ Abnahme/Zunahme der Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) – 10.441 38.392

–/+ Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 27.117 20.667

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 152.902 86.688

+ Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 3.480 192

– Investitionen in übrige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – 26.413 – 12.979

+ Einzahlungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen 0 138

– Auszahlungen für den Erwerb nicht konsolidierter Unternehmen – 185 0

Cashflow aus Investitionstätigkeit – 23.118 – 12.649

– Dividendenzahlung an Aktionäre der Schuler AG – 6.580 0

– Dividendenzahlung an nicht beherrschende Gesellschafter – 195 – 192

+ Aufnahme von langfristigen Finanzschulden 45.931 3.017

– Tilgung von langfristigen Finanzschulden – 47.190 – 16.667

–/+ Veränderung von kurzfristigen Finanzschulden 6.232 4.271

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 1.803 – 9.571

Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und -äquivalente 127.981 64.469

+/– Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und -äquivalente 4.365 – 3.458

+ Konsolidierungskreisbedingte Änderung der Zahlungsmittel und -äquivalente 839 0

Veränderung der Zahlungsmittel und -äquivalente 133.185 61.011

+ Zahlungsmittel und -äquivalente am Anfang der Periode 349.322 288.311

Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Periode 482.507 349.322

Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sind enthalten:

Erhaltene Zinszahlungen 8.401 1.281

Geleistete Zinszahlungen 6.176 1.407

Ertragsteuerzahlungen 7.413 3.105

Die Kapitalflussrechnung wird unter Textziffer (27) erläutert.

Kapitalflussrechnung des Schuler-Konzernsvom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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Konzern-Anhang des Schuler AG-Konzerns zum 31.12.2014

Allgemeine Angaben

Die Schuler Aktiengesellschaft („Schuler AG“) hat als Management-Holding der Schuler-Gruppe ihren Firmensitz in der Bahnhofstraße 41 in 73033 Göp-pingen, Deutschland. Sie ist beim Amtsgericht Ulm unter der Registernummer HRB 530210 eingetra-gen. Schuler ist ein weltweit führender Anbieter von Anlagen, Systemen, Werkzeugen und Dienst-leistungen in der Umformtechnik. Zu den wichtigs-ten Kundengruppen zählen die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, die Bahn-, Luft- und Raum-fahrtindustrie, die Verteidigungs-, Sicherheits- und Verpackungstechnik, Unternehmen im Motoren- und Generatorenbau, in der allgemeinen Blechfer-tigung, in den Bereichen Weiße Ware und Groß-rohre sowie Münzstätten.

Der Konzernabschluss der Schuler AG zum 31.12.2014 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europä-ischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handels-rechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle für das Geschäftsjahr verbindlichen IFRS ein-schließlich der Interpretationen des IFRS Inter-pretations Committee angewendet, die durch die EU-Kommission in europäisches Recht übernom-men wurden.

Das Geschäftsjahr des Schuler Konzerns umfasste in der Vergangenheit den Zeitraum vom 1. Okto-ber eines Jahres bis zum 30. September des Fol-gejahres. Zur Anpassung des Geschäftsjahrs an das Geschäftsjahr des neuen Mehrheitsaktionärs, der ANDRITZ Beteiligungsgesellschaft IV, hat die Hauptversammlung der Schuler AG am 18. April 2013 beschlossen, das Geschäftsjahr der Gesell-schaft mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2013 auf das Kalenderjahr umzustellen. Für den Zeitraum vom

1. Oktober 2013 bis zum 31. Dezember 2013 wurde ein Rumpfgeschäftsjahr („RGJ“) gebildet.

Im vorliegenden Konzernabschluss wird als Ver-gleichsperiode das RGJ 2013 mit einem Zeitraum von 3 Monaten dargestellt; die aktuelle Berichts-periode 2014 umfasst dagegen einen Zeitraum von 12 Monaten. Aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume der Berichts- und Vergleichsperiode sind die dargestellten Beträge nicht vollständig vergleichbar.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungs-grundsätze entsprechen prinzipiell den im Vorjahr angewendeten Methoden.

Darüber hinaus sind, soweit für Schuler relevant, die überarbeiteten Standards und Interpretationen beachtet worden, die für die ab 01.01.2014 begin-nenden Geschäftsjahre verbindlich sind:

• IFRS 10 „Konzernabschlüsse“• IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“• IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen

Unternehmen“• Änderung von IAS 27 „Einzelabschlüsse“• Änderung von IAS 28 „Anteile an assoziierten

Unternehmen und Joint Ventures“• IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 (Übergangsleitlinien)• Änderung von IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27:

Investmentgesellschaften• Änderung von IAS 32 „Finanzinstrumente: Aus-

weis“ – „Saldierung von finanziellen Vermögens-werten und finanziellen Verbindlichkeiten“

• Änderungen an IAS 36: Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht-finanziellen Vermögenswerten

• Änderungen an IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“: Novationen von Deriva-ten und Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung

Anhang

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Infolge von IFRS 12 hat der Konzern seine Angaben über seine Anteile an Tochterunternehmen erwei-tert. Die Anwendung der anderen neuen Standards hatte keinen Einfluss auf den Konzernabschluss der Schuler AG zum 31.12.2014.

Das IASB hat im Geschäftsjahr 2014 die folgen-den Änderungen verabschiedet, die bereits von der Europäischen Union anerkannt („endorsed“) wurden, aber am Bilanzstichtag noch nicht ver-pflichtend anzuwenden waren:

• IFRIC 21 „Abgaben“ (verpflichtend für Geschäfts-jahre, die am oder nach dem 17.06.2014 beginnen)

• Änderungen im Rahmen der Jährlichen Ver-besserungen 2011 – 2013 (verpflichtend für Geschäftsjahre die am oder nach dem 01.01.2015 beginnen)

Weiterhin wurden folgende neue oder überar-beitete Standards vom IASB herausgegeben, die noch nicht von der Europäischen Union anerkannt worden sind:

• IFRS 14 „Regulatorische Abgrenzungsposten“ (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

• IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2017 beginnen)

• IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (2014; endgültige Fassung) (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2018 beginnen)

• Änderungen von IAS 19 „Leistungen an Arbeit-nehmer“ (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.07.2014 beginnen)

• Änderungen im Rahmen der Jährlichen Verbesse-rungen 2010 – 2012 (verpflichtend für Geschäfts-jahre die nach dem 01.07.2014 beginnen)

• Änderungen von IAS 27 Equity-Methode im sepa-raten Abschluss (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

• Änderungen von IAS 16 und IAS 41 Fruchttragende Pflanzen (verpflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

• Änderungen von IAS 16 und IAS 38 Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden (verpflich-tend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

• Änderungen von IFRS 11 Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an einer gemeinsamen Geschäftstätigkeit (verpflichtend für Geschäfts-jahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

• Änderungen von IAS 1: Anhangangaben (ver-pflichtend für Geschäftsjahre die nach dem 01.01.2016 beginnen)

Der Konzern prüft derzeit die möglichen Auswir-kungen des IFRS 15 auf die Umsatzrealisierung von Projekten, die bisher nach IAS 11 Fertigungs-aufträge bilanziert werden. Die weiteren oben angeführten neuen oder überarbeiteten Standards werden bei Anerkennung durch die Europäische Union voraussichtlich keine wesentlichen Auswir-kungen auf die Darstellung im Konzernabschluss haben. Die Standards werden voraussichtlich nicht vorzeitig angewendet.

Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Schuler- Konzerns. Er ist nach dem Konzept der Perioden-abgrenzung aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammenge-fasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und

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Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenver-fahren aufgestellt. Die Bilanz ist nach Fristigkei-ten untergliedert. Vermögenswerte und Schul-den werden als kurzfristig eingestuft, wenn diese entweder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag oder innerhalb eines längeren Geschäftszyklus fällig sind oder veräußert werden. Demzufolge werden Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus langfristigen Fertigungs-aufträgen als kurzfristige Posten ausgewiesen. Dagegen werden latente Steuererstattungsansprü-che und -schulden sowie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristige Posten dargestellt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben. Aus der Wieder-gabe in T€ können geringfügige Differenzen in der

Darstellung einzelner Beträge innerhalb des Kon-zernabschlusses auftreten.

Eine gesonderte Aufstellung der verbundenen Unternehmen und Beteiligungen im Sinne von § 313 Abs. 2 HGB ist unter Textziffer (36) des Konzern-anhangs aufgeführt. Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht sowie der Jahresabschluss und Lagebericht der Schuler AG werden beim Bun-desanzeiger eingereicht und sind auf der Website www.schulergroup.com abrufbar.

Der vorliegende Konzernabschluss und Konzern-lagebericht wurden am 13.02.2015 durch den Vor-stand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigege-ben. Die Veröffentlichung erfolgt nach Prüfung und Billigung durch den Aufsichtsrat voraussichtlich am 03.03.2015.

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Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst neben der Schuler AG alle wesentlichen inländischen und ausländi-schen Tochtergesellschaften, die von der Schuler AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht werden (Control-Verhältnis) – regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem

die Möglichkeit der Beherrschung besteht; sie endet, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist.

Bei den folgenden Gesellschaften hält der Konzern 100 % der Anteile am Eigenkapital, jedoch weniger als die Hälfte der Stimmrechte:

Stimmrechtsanteil in % 31.12.2014 31.12.2013

NORA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Weingarten, Grünwald 15 15

SUPERA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Weingarten, Schönefeld 15 15

Rena Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs-KG, Pullach i. Isartal 40 40

Der Schuler-Konzern beherrscht die genannten Gesellschaften, da er basierend auf den Bedin-gungen der Vereinbarungen, aufgrund derer diese Unternehmen errichtet wurden, als wirtschaftli-cher Eigentümer der Objekte anzusehen ist und die Tätigkeiten steuert, die deren Rückflüsse am wesentlichsten beeinflussen.

Tochtergesellschaften mit nur geringer Geschäfts-tätigkeit (i. W. Geschäftsführungs GmbHs oder klei-nere Vertriebsgesellschaften) sowie Gesellschaf-ten, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, die für die Vermittlung eines den tat-sächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-zerns von untergeordneter Bedeutung sind, werden aus Gründen der Wesentlichkeit nicht konsolidiert. Sie werden gemäß IAS 27, 28 und 39 zu Zeitwerten oder Anschaffungskosten bilanziert.

Die Schuler (Tianjin) Metal Forming Technology Center Co. Ltd, Tianjin, VR China wurde im Geschäfts -jahr 2014 gegründet und damit erstmals konsolidiert.

Die folgenden Unternehmen wurden im Geschäfts-jahr 2014 mit Eintragung im Handelsregister auf die Schuler Pressen GmbH, Göppingen verschmolzen:

bisher vollkonsolidierte verbundene Unternehmen

• Schuler SMG GmbH & Co. KG, Waghäusel• Schuler Cartec GmbH & Co. KG, Göppingen• Schuler Modelltechnik GmbH, Weingarten• Schuler Cartec Verwaltungs GmbH, Weingarten• Müller Weingarten Werkzeuge GmbH,

Weingarten• Umformcenter Erfurt GmbH, Erfurt

bisher nichtkonsolidierte verbundene Unternehmen

• Schuler SMG Geschäftsführungs GmbH, Göppingen

• Schuler Hydrap Geschäftsführungs GmbH, Esslingen

• Schuler Cartec Geschäftsführungs GmbH, Weingarten

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• ATIS GmbH, Deggenhausertal• Schmiedetechnik & Service GmbH, Weingarten.

Die hierdurch bedingte Änderung des Konsolidie-rungskreises hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss.

Die bisher nicht konsolidierte Schuler Laster-technik Geschäftsführungs GmbH, Göppingen,

wurde auf die ebenfalls nicht konsolidierte Schuler Automation Geschäftsführungs GmbH, Heßdorf verschmolzen. Die Schuler Systems & Services Geschäftsführungs GmbH i.L., Göppingen wurde im Geschäftsjahr 2014 liquidiert.

Die gesellschaftsrechtliche Zusammensetzung des Schuler-Konzerns stellt sich zusammengefasst nunmehr wie folgt dar:

Angaben in T€ 31.12.2014 31.12.2013

Schuler AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften

Inland 10 16

Ausland 11 10

Zu Anschaffungskosten bilanzierte Tochtergesellschaften

Inland 3 10

Ausland 9 9

33 45

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Konsolidierungsgrundsätze

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewer-tungsmethoden aufgestellt. Diese Methoden sowie die angewendeten Konsolidierungsgrundsätze sind gegenüber dem Vorjahr nicht verändert worden. Nach IFRS 3 (2004) waren alle Unternehmens-zusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode zu bilanzieren. Entsprechend erfolgte die Kapi-talkonsolidierung bei erstmalig konsolidierten Tochterunternehmen im Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung des Kaufpreises und der Anschaf-fungsnebenkosten mit dem neu bewerteten antei-ligen Nettovermögen der Tochterunternehmen. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen wurden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheiten-anteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte waren gesondert vom Goodwill zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar waren oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultierten.

Restrukturierungsrückstellungen durften im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebil-det werden. Verbleibende aktive Unterschieds-beträge wurden als Goodwill aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung wurden als Ertrag gebucht. Neue Unternehmens-zusammenschlüsse, die nach IFRS 3 (rev. 2008) zu bilanzieren wären, liegen zum Bilanzstichtag nicht vor. Die in dieser revidierten Standardfassung vor-geschriebenen Änderungen (z. B. Nichtaktivierung von Anschaffungsnebenkosten, Fair-Value-Bewer-tung von bedingten Kaufpreiszahlungen, Neube-wertung des vorherigen Investments bei sukzessi-vem Erwerb) sind daher für Schuler bislang nicht einschlägig.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidier-ten Unternehmen werden eliminiert. Zwischener-gebnisse aus konzerninternen Lieferungen in das Anlage- und Vorratsvermögen werden heraus-gerechnet, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

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Währungsumrechnung

Fremdwährungsgeschäfte werden in den Einzel-abschlüssen der Konzernunternehmen mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umge-rechnet. Monetäre Bilanzposten, sonstige finan-zielle Verpflichtungen und Eventualschulden in fremder Währung werden zum Devisenkassamit-telkurs des Bilanzstichtags angesetzt. Die hieraus resultierenden Kursgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

Die zum Schuler-Konzern gehörenden ausländi-schen Unternehmen sind grundsätzlich als finanzi-ell, wirtschaftlich und organisatorisch selbststän-dige Teileinheiten zu betrachten, die Umrechnung der in Landeswährung aufgestellten Abschlüsse in die Konzern-Berichtswährung Euro erfolgt nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21. Aktiv- und Passivposten mit Ausnahme des Eigenkapitals werden demnach mit dem Devisen-kassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet,

das Eigenkapital dagegen mit historischen Kursen. Die im Vorjahresvergleich entstehenden Wäh-rungsumrechnungsdifferenzen werden ergebnis-neutral als gesonderte Position im Eigenkapital ausgewiesen.

Geschäfts- oder Firmenwerte, die nicht in den Ein-zelabschlüssen der Tochtergesellschaften bilan-ziert sind und bereits zum 01.01.2005 vorhanden waren, werden am Abschlussstichtag unter Anwen-dung der Übergangsregelung des IAS 21.59 weiter-hin zu historischen Kursen zum Erwerbszeitpunkt bilanziert.

Die Aufwands- und Ertragsposten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Jahresdurchschnitts-kursen in Euro umgerechnet.

Die wichtigsten Wechselkurse für die Währungs-umrechnung innerhalb des Schuler-Konzerns lauten wie folgt:

Stichtagskurs Durchschnittskurs

Land Währung 1 € =

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 RGJ 2013

Großbritannien GBP 0,7789 0,8337 0,8066 0,8370

Schweiz CHF 1,2024 1,2276 1,2148 1,2297

USA USD 1,2141 1,3791 1,3293 1,3667

Mexiko MXN 17,8679 18,0731 17,6720 17,8639

Brasilien BRL 3,2207 3,2576 3,1268 3,1525

VR China CNY 7,5358 8,3491 8,1726 8,3097

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Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden in Höhe ihrer Anschaffungs- oder Herstellungskosten akti-viert. Mit Ausnahme von Goodwill weisen sie eine

bestimmbare Nutzungsdauer auf und werden des-halb planmäßig linear abgeschrieben. Dabei werden folgende Abschreibungsfristen zugrunde gelegt:

Nutzungsdauern

Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte 5 bis 20 Jahre

Technologiebasierte immaterielle Vermögenswerte (1) 5 bis 20 Jahre

Vertragsbasierte immaterielle Vermögenswerte 5 bis 10 Jahre

(1) inkl. erworbene Zeichnungsrechte

Immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) werden im Wert außerplanmäßig gemindert, sofern der erzielbare Betrag, also der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert, niedriger ist als der Buchwert. Bei Wegfall der Gründe, gemäß denen zuvor eine Wertminderung erfasst wurde, wird der Vermö-genswert maximal bis auf den Wert zugeschrie-ben, der sich ohne eine Wertminderung in früheren Perioden ergeben hätte.

Entwicklungsaufwendungen werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfah-ren eindeutig abgegrenzt werden kann, tech-nisch, wirtschaftlich und kapazitativ realisier-bar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die zurechenbaren Aufwendungen des immateriellen Vermögens-wertes während seiner Entwicklungszeit ver-lässlich bewertet werden können und nach der Fertigstellung mit hinreichender Wahrscheinlich-keit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt

werden. Entwicklungsaufwendungen, die diese Voraussetzungen erfüllen, werden zu Herstel-lungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Nach Fertigstellung werden die aktivierten Entwick-lungsaufwendungen planmäßig über den erwar-teten Lebenszyklus der Produkte abgeschrieben. Forschungsaufwendungen werden direkt ergebnis-wirksam erfasst.

Der Goodwill wird aufgrund der unbestimm-baren Nutzungsdauer nicht planmäßig abge-schrieben, sondern gemäß IAS 36.10 jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einer Werthaltigkeitsprü-fung (Impairment-Test) unterzogen. Dabei wird in der Regel auf den Nutzungswert abgestellt. Der Goodwill wird zur Ermittlung der Werthal-tigkeit der Ebene der Konzernunternehmen als zahlungsmittelgenerierende Einheiten zuge-ordnet. In der Aufteilung nach den wesentlichen

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zahlungsmittelgenerierenden Einheiten setzt sich der Gesamtbetrag von 45.094 T€ (Vorjahr: 45.094 T€) am Bilanzstichtag 31.12.2014 – auf-geteilt nach dem Buchwert/Nutzungswert der partizipierenden Einheiten – wie folgt zusam-men: Schuler Pressen GmbH ohne Werkzeugbau, Umformcenter Erfurt und Standort Waghäusel 34.624 T€ (Vorjahr: 34.624 T€) und Schuler Pres-sen GmbH Standort Waghäusel 7.098 T€ (Vorjahr: 7.098 T€). Der Restbetrag von 3.372 T€ (Vorjahr: 3.372 T€) entfällt auf insgesamt zwei (Vorjahr: zwei) ausländische Unternehmen.

Auf Grundlage der vom Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung der Werthal-tigkeitstests aktuellen Drei-Jahres-Planungen werden die künftigen Cashflows dieser zahlungs-mittelgenerierenden Einheiten prognostiziert und abgezinst. Zur Ermittlung der ewigen Rente werden die Free-Cashflows nach diesem Detail-planungszeitraum ohne Berücksichtigung einer Wachstumsrate grundsätzlich auf Basis des letzten Planjahres verstetigt. Dabei werden historische Erfahrungswerte und Einschätzungen des Manage-ments über die langfristigen, für die Konzernun-ternehmen relevanten ökonomischen Rahmenbe-dingungen mit berücksichtigt. Die wesentlichen Annahmen zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte betreffen die Umsatz- und Kostenent-wicklung, insbesondere im Geschäft mit Großan-lagen, den Branchen- und Konjunkturzyklus sowie den Diskontierungssatz. Die Prognosen basieren auf Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie auf Erwartungen über die zukünftige Marktentwick-lung. Zur Diskontierung werden gewichtete Kapi-talkostensätze nach Steuern (WACC) verwendet, die die der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit und ihrem relevanten Markt zugeordnete Risikoklasse berücksichtigen. Der Eigenkapital-kostensatz basiert auf dem Zinssatz für langfris-tige, risikofreie Wertpapiere (Staatsanleihen), der anhand von veröffentlichten Daten der Deutschen

Bundesbank mittels der Svensson-Methode errechnet wird, zuzüglich einer Marktrisikoprämie von 6,25 % (Vorjahr: 6,0 %). Der Fremdkapitalzins wird anhand einer Peer-Group ermittelt. Der Kapi-talkostensatz nach Steuern ist der gewichtete Mit-telwert dieser einzelnen Verzinsungsansprüche. Er bewegte sich im vorangegangenen Geschäftsjahr in einer Bandbreite von 7,5 % bis 8,7 % (Vorjahr: 4,8 % bis 10,5 %). Der Kapitalkostensatz der bedeutends-ten zahlungsmittelgenerierenden Einheit Schuler Pressen GmbH betrug 8,1 % (Vorjahr: 8,0 %). Falls die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben ist, wird eine außerplanmäßige Abschreibung des Goodwills vorgenommen. Dies ist der Fall, wenn der Buch-wert der Vermögenswerte, die der zahlungsmittel-generierenden Einheit zuzurechnen sind, abzüg-lich der Schulden den ermittelten Nutzungswert übersteigt. Übersteigt der erforderliche Wert-minderungsbedarf einer zahlungsmittelgenerie-renden Einheit den ihr zugeordneten Goodwill, so werden ihre langfristigen Vermögenswerte in Höhe des verbleibenden Betrags buchwertproportional reduziert. Eine Wertaufholung des Goodwills bei späterem Wegfall des Abschreibungsgrundes ist nicht zulässig.

Beim letzten Impairment-Test lagen die Nutzungs-werte über den Buchwerten, sodass kein Wertmin-derungsbedarf beim Goodwill identifiziert wurde. Zuschreibungen infolge von Wertaufholungen sonstiger außerplanmäßiger Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 36.104 (b) sind wie auch in der Vorperiode ebenfalls nicht angefallen.

In einer Sensitivitätsbetrachtung wurden wesentli-che Parameter des Werthaltigkeitstests im Rahmen einer möglichen Entwicklung in vernünftigem Ermessen verändert. Die Erhöhung des WACC um 25 Basispunkte oder eine Verringerung der relevan-ten Cashflows um 5 % führten zu keiner Notwendig-keit für eine Wertminderung des Goodwills.

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Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um plan-mäßige und – falls notwendig – außerplanmä-ßige Abschreibungen, bewertet. Vereinnahmte Investitionszuschüsse werden grundsätzlich von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des geförderten Vermögenswertes abgesetzt. Lau-fende Wartungs- und Reparaturkosten werden im Zeitpunkt der Entstehung sofort erfolgswirk-sam erfasst. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließ-lich Abschreibungen und produktionsbezogener Verwaltungskosten. Für qualifizierte Vermögens-werte werden bei Vorliegen der Voraussetzungen zurechenbare Fremdkapitalkosten als Teil der

Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. In der Berichtsperiode belief sich die Aktivierung auf 118 T€ (Vorjahr: 20 T€). Das Sachanlagever-mögen wird linear pro rata temporis entspre-chend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Zu jedem Bilanzstichtag werden die Annahmen zur Bestimmung des Nutzenver-laufs, des Restwerts und der Restnutzungsdauer überprüft und, sofern erforderlich, angepasst. Die bei der Ausbuchung von Sachanlagen entste-henden Gewinne und Verluste (Differenz zwischen dem Nettoveräußerungswert und dem Buchwert) werden in den sonstigen Erträgen oder anderen Aufwendungen ausgewiesen.

Die planmäßigen Abschreibungen basieren auf fol-genden Nutzungsdauern:

Nutzungsdauern

Gebäude 33 bis 50 Jahre

Grundstückseinrichtungen 10 bis 15 Jahre

Maschinen und technische Anlagen 10 bis 30 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 bis 15 Jahre

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanla-gen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn Sachverhalte darauf hinweisen, dass der erziel-bare Betrag (höherer Betrag aus Nettoveräuße-rungspreis und Nutzungswert des Vermögens-wertes) des betreffenden Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Die Ermittlung des Nutzungswerts erfolgt auf Basis der vom Vorstand genehmigten und zum Zeitpunkt der Durchfüh-rung des Werthaltigkeitstests aktuellen Planung. Wenn die Gründe für eine in Vorjahren vorgenom-mene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, erfolgen maximal in der Höhe Zuschreibungen auf den Vermögenswert, in der bisher insgesamt

außerplanmäßige Wertminderungen erfasst worden sind.

Bei der Nutzung von gemieteten Sachanlagen sind die Voraussetzungen des Finanzierungsleasings nach IAS 17 erfüllt, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem wirtschaftlichen Eigen-tum in Verbindung stehen, auf die betreffende Konzerngesellschaft übertragen wurden. In diesen Fällen werden die jeweiligen Sachanlagen zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstel-lungskosten und Barwert der künftigen Mindest-leasingzahlungen aktiviert und linear entspre-chend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer oder

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über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrags abge-schrieben. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen dabei denen vergleichbarer erworbe-ner Vermögenswerte. Die aus den künftigen Lea-singraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind abgezinst als Verbindlichkeit passiviert.

Sind die Voraussetzungen eines Finanzierungslea-sings nicht erfüllt, werden Leasingraten bzw. Miet-zahlungen direkt als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (Operating-lease-Verhält-nisse). Eine Aktivierung des Leasinggegenstands im Schuler-Konzern erfolgt in diesen Fällen nicht.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass die Zuwendun-gen erfolgen und die notwendigen Bedingungen für ihren Erhalt erfüllt werden. Kostenzuschüsse werden über den Zeitraum erfasst, in dem die relevanten Aufwendungen anfallen. Öffentliche Zuwendungen für Investitionen werden vom Buch-wert des geförderten Vermögenswerts abgesetzt.

Finanzanlagen

Die Anteile an nicht konsolidierten Tochterge-sellschaften und sonstigen Beteiligungen werden grundsätzlich mit ihren jeweiligen Anschaffungs-kosten bewertet, da keine aktiven Märkte für diese Gesellschaften existieren.

Finanzinstrumente

Als Finanzinstrumente werden Verträge bezeich-net, die bei einem Unternehmen zu einem finanzi-ellen Vermögenswert und gleichzeitig bei einem

anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Nach IAS 39 werden kurz- und langfristige finanzielle Vermö-genswerte bzw. Verbindlichkeiten in die nachste-henden Kategorien unterteilt:

• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

• Kredite und Forderungen• bis zur Endfälligkeit gehaltene

Finanzinvestitionen• zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermö-

genswerte (Available-for-Sale)• finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführ-

ten Anschaffungskosten bewertet werden• finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam

zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögens-werten werden zum Handelstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, gegebenenfalls zuzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskos-ten. Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, zu dem zwischen sachkundigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Vertragspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld begli-chen werden könnte. Bei allen Finanzinstrumenten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizule-genden Zeitwert bewertet werden, werden die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten bilanziell abgegrenzt.

Als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte gelten derivative Finanzinstrumente, zu Handelszwe-cken gehaltene originäre Finanzinstrumente (z. B. Aktien oder verzinsliche Wertpapiere) sowie alle Finanzinstrumente, die ein Unternehmen freiwillig dieser Kategorie zuordnet. Ein finanzieller Vermö-genswert wird in diese Kategorie eingestuft, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht

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erworben wurde oder der finanzielle Vermögens-wert vom Management entsprechend designiert wurde. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögens-werte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewer-tende finanzielle Vermögenswerte einzustufen, hat Schuler bislang keinen Gebrauch gemacht. Im Schuler-Konzern werden lediglich deriva-tive Finanzinstrumente dieser Kategorie zuge-rechnet, die den strengen Kriterien einer Siche-rungsbeziehung nach IAS 39 nicht genügen. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte in dieser Kategorie von Finanzinstrumenten werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrech-nung erfasst. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfal-len, werden ebenfalls unmittelbar ergebniswirk-sam verbucht.

Ausgereichte Kredite und Forderungen sind nicht an einem aktiven Markt notierte nicht derivative Finanzinstrumente, die fixe bzw. bestimmbare Zah-lungen aufweisen. Dabei handelt es sich insbeson-dere um Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen, künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen, Teile der sonstigen Forde-rungen sowie Zahlungsmittel und -äquivalente. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs-kosten abzüglich etwaiger Wertminderungen.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, bei denen sowohl beab-sichtigt als auch wirtschaftlich mit hinreichender Verlässlichkeit zu erwarten ist, dass diese bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fort-geführten Anschaffungskosten bewertet. In der Berichtsperiode wurden bei Schuler keine derarti-gen Finanzinstrumente bilanziert.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermö-genswerte sind nicht derivative finanzielle Vermö-genswerte, die entweder dieser Kategorie zugeord-net wurden oder keiner der anderen dargestellten Kategorien zuzuordnen sind. Der Bilanzansatz erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert, wobei Änderungen dieses Zeitwerts – mit Ausnahme von Wertberichtigungen – unter Berücksichtigung von Steuerlatenzen im kumulierten übrigen Eigenka-pital ausgewiesen werden. Die erfolgswirksame Auflösung dieser Rücklage erfolgt entweder bei Abgang des Vermögenswertes oder bei Vorliegen einer Wertminderung. Dies gilt auch für währungs-bedingte Änderungen des beizulegenden Zeit-werts von Fremdkapitalinstrumenten. Die Höhe der Wertberichtigung errechnet sich aus der Dif-ferenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows, die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswertes abgezinst werden. Wertaufholungen werden dann erfolgswirksam vorgenommen, wenn nach der aufwandswirksamen Erfassung einer Wertminderung zu einem späte-ren Bewertungszeitpunkt Ereignisse eintreten, die zu einem objektiven Anstieg des beizulegenden Zeitwertes führen. Zu den zur Veräußerung ver-fügbaren finanziellen Vermögenswerten gehören am Bilanzstichtag unverändert zum Vorjahr nur die Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen und Beteiligungen. Für diese Finanzinstrumente besteht kein aktiver Markt. Ihr Fair Value ist nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen ermittelbar, sodass sie grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet werden. Bei diesen Eigenkapitalinstru-menten führt ein dauerhafter oder wesentlicher Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter die Anschaffungskosten ebenfalls zu Wertverlusten, die in der jeweiligen Berichtsperiode erfolgswirk-sam erfasst werden. Eine Zuschreibung dieser Anteile wird gemäß IAS 39.66 nicht vorgenommen. Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsan-spruchs auf Zahlung erfolgswirksam erfasst.

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Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmä-ßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert an eine andere Partei. Zu den finanziellen Verbind-lichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskos-ten bewertet werden, gehören vor allem Finanzver-bindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Teile der sonstigen Schulden. Diese finanziellen Verbindlichkeiten werden nach der erstmaligen Erfassung unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaf-fungskosten bewertet. Zinserträge aus der Auf- und Abzinsung von Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen werden im Zinsergebnis ausgewiesen.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, umfassen zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten. Derivative Finanzinstrumente, die nicht bzw. nicht mehr in eine wirksame Siche-rungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebunden sind, werden zwingend als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. In der Folgebewertung sind die nega-tiven beizulegenden Zeitwerte erfolgswirksam zu erfassen. Die Möglichkeit, finanzielle Verbindlich-keiten bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewer-tende finanzielle Verbindlichkeiten einzustufen, wird im Konzern nicht angewandt.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausge-bucht, wenn die Ansprüche des Konzerns bezüg-lich der Zahlungsströme aus dem Finanzinstru-ment auslaufen oder wenn eine Übertragung des Finanzinstruments an eine andere Partei unter Einschluss der Kontrolle bzw. aller wesentlichen Risiken und Nutzen vorgenommen wurde. Finan-zielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag spezifizierten Verpflichtun-gen des Konzerns auslaufen oder erlassen bzw. gekündigt werden.

Originäre Finanzinstrumente

Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist aus Konzernbilanz und -anhang ersichtlich. Da mit den Kunden keine generellen Aufrechnungsver-einbarungen getroffen werden, stellt die Gesamt-heit der bei den Aktiva ausgewiesenen Beträge gleichzeitig – ungeachtet etwaiger Sicherheiten – das maximale Ausfallrisiko dar. Für alle den ori-ginären Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Minimierung des Ausfallrisikos in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten ver-langt, Kreditauskünfte/Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt werden. Das im Zusammenhang mit derivati-ven Finanzinstrumenten bestehende Kreditrisiko wird dadurch minimiert, dass Geschäfte nur mit Vertragspartnern guter Bonität abgeschlossen werden. Aus diesem Grund wird das allgemeine Kreditrisiko aus den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten nicht für wesentlich gehal-ten. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern ist nicht erkennbar.

Derivative Finanzinstrumente/Hedge Accounting

Derivative Finanzinstrumente werden im Schuler-Konzern zur Absicherung von Bilanzpositionen und zukünftigen Zahlungsströmen aus operati-ver Tätigkeit, Finanztransaktionen und Investitio-nen gegen Zins- und Währungsrisiken eingesetzt. Derivative Finanzinstrumente werden sowohl bei ihrer erstmaligen Erfassung als auch an jedem folgenden Bilanzstichtag mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Diese werden unter Anwen-dung der am Abschlussstichtag gültigen Wech-selkurse (Mittelkurse), Zinssätze und Bonitäten

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der Vertragspartner ermittelt. Der beizulegende Zeitwert börsennotierter Derivate entspricht dem positiven oder negativen Marktwert am Abschluss-stichtag. Liegen hingegen keine Marktwerte vor, so werden die beizulegenden Zeitwerte mittels aner-kannter finanzmathematischer Modelle berech-net (z. B. nach dem Barwert-Verfahren oder nach Black-Scholes-Optionspreismodell). Derivate mit positivem beizulegendem Zeitwert werden als finanzielle Vermögenswerte und Derivate mit nega-tivem beizulegendem Zeitwert als finanzielle Ver-bindlichkeiten ausgewiesen. Finanzinstrumente, die eine wirksame Sicherungsbeziehung nach den Vorgaben des IAS 39 (Hedge Accounting) bilden, werden ab diesem Zeitpunkt entweder als Fair-Value-Hedge oder als Cashflow-Hedge bilanziert.

Bei Fair-Value-Hedges wird das Risiko einer Ände-rung des beizulegenden Zeitwertes einer bilanzun-wirksamen festen Verpflichtung oder einer Bilanz-position abgesichert. In diesem Fall wird sowohl das Sicherungsgeschäft als auch das dazugehö-rige Grundgeschäft zum Zeitwert bilanziert. Beide Bewertungsänderungen werden ergebniswirksam erfasst. Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vor-jahr keine Fair-Value-Hedges.

Cashflow-Hedges dienen der Absicherung von Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme, die im Zusammenhang mit einem bilanzierten Vermö-genswert, einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einem hochwahrscheinlichen zukünftigen Zah-lungsstrom stehen. Schuler nutzt dieses Instru-ment hauptsächlich, um künftige Zahlungsströme aus zu erwartenden Zahlungseingängen abzusi-chern, die im Wesentlichen auf bereits vorhande-nen Auftragseingängen beruhen. Dabei erfolgt die Bewertung der Sicherungsinstrumente ebenfalls zum Zeitwert. Die aus Marktwertveränderun-gen entstehenden unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts werden aller-dings zunächst abzüglich eines Steueranteils im

sonstigen Ergebnis erfasst und erst dann in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, wenn das zugehörige Grundgeschäft das Periodener-gebnis beeinflusst. Der nicht durch das Grundge-schäft gedeckte Teil der Marktwertveränderungen eines derivativen Instruments wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt.

Es werden nur Cashflow-Hedges bilanziert, die die strengen Anforderungen des IAS 39 hinsicht-lich Hedge Accounting erfüllen. Hierzu werden die Bezeichnung des eingesetzten Finanzinstruments, das zugehörige Grundgeschäft, das abgesicherte Risiko und die Einschätzung des Grads der Wirk-samkeit der eingesetzten Sicherungsinstrumente dokumentiert. Um die Wirksamkeit der Siche-rungsbeziehung hinsichtlich der Kompensation der Risiken aus Änderungen der Zahlungsströme in Bezug auf das abgesicherte Risiko beurteilen zu können, wird diese zum Abschlussstichtag auf ihre Effektivität untersucht. Die Bilanzierung von Siche-rungsgeschäften wird erfolgswirksam aufgelöst, wenn die Voraussetzungen für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr erfüllt werden oder Schuler von einer Fortführung der Designa-tion absieht.

Langfristige Fertigungsaufträge

Langfristige kundenspezifische Fertigungsaufträge werden gemäß IAS 11 entsprechend der Percen-tage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) nach dem effektiven Projektfortschritt bilanziert. Die Entwicklung des Projektfortschritts wird durch den Fertigstellungsgrad je Auftrag bestimmt, der durch das Verhältnis der aufgelaufenen Kosten zu den erwarteten Gesamtauftragskosten (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt wird. Mehr- und Mindererlöse aus Auftragsänderungen und Nachforderungen werden berücksichtigt, sofern diese wahrschein-lich sind und ihre Höhe verlässlich bestimmt

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werden kann. Ist das Ergebnis eines Fertigungs-auftrages nicht zuverlässig hochrechenbar, werden Erlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskos-ten erfasst (Zero-Profit-Methode). Zu erwartende Auftragsverluste werden bereits in der Periode ergebniswirksam durch Wertberichtigungen auf die ausgewiesene Forderung berücksichtigt, in der sie bekannt werden. Übersteigt der erwar-tete Auftragsverlust die aktivierte Forderung, wird zusätzlich eine Rückstellung gebildet. Mögliche Auftragsverluste werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken auf Basis mitlaufender Kalkulationen ermittelt.

Da die PoC-Methode auf Schätzungen der bis zur Fer-tigstellung erforderlichen Auftragskosten basiert, kann es vorkommen, dass die unterstellten Kalkula-tionswerte nachträglich berichtigt werden müssen. Derartige Korrekturen von Erträgen und Aufwendun-gen werden in der Periode erfolgswirksam bilanziert, in der die Abweichungen festgestellt werden.

Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den Forde-rungen oder Verbindlichkeiten. Soweit die kumu-lierten Leistungen (angefallene Auftragskosten und anteilige Erfolge) die erhaltenen Anzahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge unter den künftigen Forde-rungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen. Verbleibt nach Abzug der Kundenanzahlungen ein negativer Saldo, erfolgt der Ausweis passivisch innerhalb der erhaltenen Anzahlungen für langfris-tige Fertigungsaufträge.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte

Forderungen und originäre finanzielle Vermögens-werte werden mit den fortgeführten Anschaf-fungskosten beziehungsweise mit dem niedrigeren

beizulegenden Wert angesetzt. Zur Risikovorsorge werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen, wenn konkrete Sachverhalte bekannt sind, die darauf hindeuten, dass ein bestimmter Schuldner seinen finanziellen Verpflichtungen nicht in ausrei-chendem Maße nachkommen kann. Dabei werden die erfassten Nettovermögenswerte auf den Betrag herabgesetzt, der angemessener Weise als ein-bringbar erscheint. Die Wertminderungen werden mittels Wertberichtigungskonten fortgeschrieben. Forderungen und originäre finanzielle Vermögens-werte werden ausgebucht, sobald sie uneinbring-lich sind. Die Aufwendungen aus Wertberichtigun-gen und Ausbuchungen von Forderungen werden unter den anderen Aufwendungen ausgewiesen, während Wertaufholungen und Zahlungseingänge auf ausgebuchte Forderungen als sonstige Erträge gezeigt werden.

Um die Kreditrisiken der überfälligen, nicht einzel-wertberichtigten Forderungen abzudecken, werden für diese Forderungen pauschalierte Wertminde-rungsaufwendungen berücksichtigt. Hierzu werden Forderungen mit potenziellem Abwertungsbedarf nach gleichartigen Ausfallrisiko-Eigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Wertminderungen untersucht. Die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forde-rungen obliegt dem dezentralen Inkassomanage-ment und basiert auf der Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden, spezifischen Länderrisiken, der Risikostruktur von Finanzgeschäften, Erfahrungs-werten aus bereits ausgebuchten Forderungen, der Kundenbonität sowie Auffälligkeiten bei einem ver-änderten Zahlungsverhalten.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Her-stellungskosten bzw. zu niedrigeren Nettoveräu-ßerungswerten angesetzt. Die Herstellungskosten

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umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie sämtliche produktionsbezogenen Gemein-kosten und Abschreibungen. Die Verrechnungs-sätze werden auf Basis einer Normalauslastung der Kapazitäten ermittelt. Fremdkapitalkosten werden in die Herstellungskosten von denjenigen Vorratsvermögenswerten miteinbezogen, für die ein Zeitraum von mehr als zwölf Monaten benötigt wird, um sie in ihren verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lager-dauer, geminderter Verwertbarkeit oder ähnlichen Sachverhalten ergeben, werden durch Abwertun-gen berücksichtigt. Die Bewertung gleichartiger Gegenstände des Vorratsvermögens beruht grund-sätzlich auf der Durchschnittsmethode.

Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden auf Grundlage der bilanzorientierten Methode nach IAS 12 auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und IFRS-bilanziellen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden gebildet. Aus-genommen sind temporäre Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus dem erstma-ligen Ansatz anderer Vermögenswerte und Schul-den (soweit es sich nicht um einen Unternehmens-zusammenschluss handelt), die zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das steuerliche noch das IFRS-Ergebnis beeinflussen. Die aktiven latenten Steuern berücksichtigen grundsätzlich auch Steu-erminderungsansprüche aus bestehenden Verlust-vorträgen und nicht genutzten Steuergutschriften, wie sie z. B. in Deutschland aus nicht mehr unmit-telbar abzugsfähigen Zinsaufwendungen entstehen können, sofern ihre Nutzung in Folgejahren gesi-chert erscheint.

Aktive latente Steuern werden bilanziell nicht erfasst, wenn keine hinreichende Wahrschein-lichkeit gegeben ist, dass die resultierenden

Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich reali-siert werden können.

Die Abgrenzung der Steuerlatenzen erfolgt in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre unter Berücksichtigung der zum Realisationszeitpunkt geltenden bzw. erwarteten Steuersätze. Grundlage hierfür sind die am Bilanzstichtag gültigen bzw. im Wesentlichen verabschiedeten steuerlichen Vor-schriften der einzelnen Länder.

Latente Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten; in diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Sofern sich Steuerlatenzen auf dasselbe Steuer-subjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen und ferner ein einklagbares Recht besteht, tatsächliche Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen, erfolgt eine Ver-rechnung von aktiven mit passiven latenten Steu-ern. Tatsächliche Steuerforderungen und -verbind-lichkeiten werden aufgerechnet, sofern gegenüber einer Steuerbehörde das Recht zum Ausgleich auf Nettobasis besteht.

Pensionsrückstellungen

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem vorge-schriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren (Pro-jected-Unit-Credit-Methode) für Leistungszusagen auf Altersversorgung. Danach werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erwor-benen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Versicherungsmathematische

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Gewinne und Verluste aus der Bewertung der DBO und aus der Bewertung des Planvermögens, die sich aus Änderungen versicherungsmathema-tischer Annahmen beziehungsweise aus Abwei-chungen zwischen versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung erge-ben, werden in der Periode ihrer Entstehung direkt im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Gesamt-ergebnisrechnung gesondert dargestellt. Nach-zuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort ergebniswirksam erfasst. Sofern Rückdeckungs-ansprüche vorliegen, werden diese bei Erfüllung der Kriterien von IAS 19 als Plan Asset mit den Pensionsverpflichtungen saldiert. Zinserträge aus dem Planvermögen sowie Aufwendungen aus der Aufzinsung von Verpflichtungen werden im Zins-ergebnis ausgewiesen. Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand erfasst.

Sonstige Rückstellungen

Eine Rückstellung ist nach IAS 37 zu passivie-ren, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftige Vermö-gensabflüsse erwarten lässt, deren Höhe zuverläs-sig ermittelt werden kann. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit bestmöglich geschätz-ten Beträgen zur Erfüllung der Verpflichtungen erfasst werden. Sofern die Höhe der Rückstellung nur innerhalb einer Bandbreite bestimmbar ist, wird der wahrscheinlichste Wert angesetzt. Bei gleicher Wahrscheinlichkeit wird der gewichtete Durchschnittswert erfasst.

Die im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen für den Konzernumbau qualifizieren als grundsätzliche Umorganisation mit wesentlichen Auswirkun-gen auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und werden gemäß IAS 37.70 ff bilanziert. Eine Rückstellung für die entsprechend erwarteten

Aufwendungen wird erfasst, sobald der Konzern einen detaillierten und formalen Plan genehmigt hat und die Maßnahmen zur Straffung der Konzern-struktur entweder begonnen haben oder öffentlich angekündigt wurden. Künftige betriebliche Ver-luste werden nicht berücksichtigt.

Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstich-tag überprüft und angepasst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit den jeweils relevanten Marktzinssätzen abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist.

Verbindlichkeiten

Langfristige Verbindlichkeiten werden mit Aus-nahme der derivativen Finanzinstrumente mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Diffe-renzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Erfüllungsbetrag werden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Ver-trägen werden in Höhe des Barwerts der künftigen Mindestleasingzahlungen passiviert.

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden bis auf deri-vative Finanzinstrumente mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.

Aktienoptionsprogramm der ANDRITZ AG

Die Hauptversammlung der ANDRITZ AG, unse-rem obersten Mutterunternehmen, vom 21.03.2014 beschloss ein Aktienoptionsprogramm für lei-tende Angestellte und Mitglieder des Vorstands, für welches auch Führungskräfte der Schuler-Gruppe bezugsberechtigt sind. Die Einräumung der Bezugsrechte durch die ANDRITZ AG wird von dieser nicht an die Schuler Gruppe weiterbelastet.

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Nach IFRS 2 wird bei der aktienbasierten Vergü-tung zwischen Transaktionen mit Barausgleich und solchen mit Eigenkapitalabgeltung unterschie-den. Das vorliegende Aktienoptionsprogramm sieht keine Abgeltung in Form eines Barausgleichs vor. Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptio-nen wird daher zum Gewährungszeitpunkt mittels eines anerkannten finanzwirtschaftlichen Modells bestimmt. An nachfolgenden Stichtagen erfolgt keine Neubewertung. Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen wird als Vergütungsaufwand im Personalaufwand über den Zeitraum erfasst, innerhalb dessen die Anspruchsberechtigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die zugesagten Instrumente erwerben. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital.

Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Umsatzerlöse und sonstige Erträge werden nach Erbringung der Lieferung oder Leistung und somit erfolgtem Gefahrenübergang (Übertragung der maßgeblichen Chancen und Risiken) auf den Kunden realisiert. Voraussetzung für die Ertrags-realisierung ist, dass alle wesentlichen Vertrags-bestandteile am Abschlussstichtag erfüllt sein müssen. Wurden mit Kunden Abnahmevereinba-rungen getroffen, so wird der Umsatz erst nach der Abnahme in der Erfolgsrechnung ausge-wiesen. Eine Ausnahme bilden kundenbezogene langfristige Fertigungsaufträge, bei denen die entsprechenden Umsatzerlöse nach der Percen-tage-of-Completion-Methode entsprechend dem Leistungsfortschritt ermittelt und ausgewiesen werden. Die Umsatzerlöse werden nach Abzug von Erlösschmälerungen, Umsatzsteuern und sonsti-gen Steuern, die bei Kunden erhoben werden, aus-gewiesen. Nutzungsentgelte werden gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der relevanten Vereinba-rungen abgegrenzt und zeitanteilig aktiviert. Zins-erträge und -aufwendungen werden zeitanteilig

unter Anwendung der Effektivzinsmethode berück-sichtigt; Dividendenerträge werden zum Zeitpunkt ihres rechtlichen Entstehens erfasst.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inan-spruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Annahmen und Schätzungen des Managements

Zur Aufstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Annahmen getroffen und Schät-zungen vorgenommen, um die Auswirkungen unbestimmter zukünftiger Ereignisse beurtei-len und bewerten zu können. Sie reflektieren den aktuellen Kenntnisstand im Zeitpunkt der Finanz-berichterstattung und können sich maßgeblich auf die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten des Berichtsjahres auswirken.

Diese Schätzungen betreffen im Wesentlichen die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, insbesondere des Goodwills, die Annahmen über die technische und wirtschaft-liche Realisierbarkeit der Entwicklungsprojekte, die wirtschaftlichen Nutzungsdauern immateriel-ler Vermögenswerte und Sachanlagen, die Ermitt-lung von beizulegenden Zeitwerten langfristiger Vermögenswerte, die Umsatz- und Ergebnisrea-lisierung bei langfristigen Fertigungsaufträgen, die Angemessenheit von Wertberichtigungen auf Vorräte aufgrund von Verwertungsrisiken, die Angemessenheit von Wertberichtigungen auf zwei-felhafte Forderungen, die Höhe der Aufwendun-gen für Altersversorgung, die zukünftige Nutzung von aktiven latenten Steuern in Abhängigkeit vom erwarteten steuerlichen Einkommen sowie die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen,

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insbesondere der Rückstellung im Zusammenhang mit dem geplanten Konzernumbau.

Wichtige Einzelfaktoren sind beispielsweise Abzin-sungssätze, Kostensteigerungsraten, Gehalts-trends, Steuersätze, Cashflows oder biometrische Annahmen – z. B. die Lebenserwartung – , Kosten- und Erlöseinschätzungen bei Kundenprojekten, Annahmen zur Gängigkeit der Vorräte, die Höhe der zu erwartenden Abfindungszahlungen, insbeson-dere aber auch in der Gesamtheit die erwartete Geschäftsentwicklung unter Berücksichtigung des branchenbezogenen Umfelds die sich auf die Ent-wicklung der künftigen Cashflows bzw. Ergebnisse des Schuler-Konzerns auswirkt.

Aufgrund schwankender Markt- und Wirtschafts-lage können die tatsächlichen Beträge von den ursprünglich angenommenen Schätzwerten abwei-chen. Zum Beispiel sinken üblicherweise die Wert-ansätze, die aus abgezinsten Zahlungsströmen abgeleitet sind, bei einem steigenden Zinsniveau. Dieser Effekt verstärkt sich bei längeren Zeitho-rizonten. In Fällen abweichender Entwicklungen werden die Prämissen und ggf. die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden ent-sprechend angepasst.

Sofern wesentlich werden weitere Erläuterungen unter den relevanten Textziffern gegeben.

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Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Im vorliegenden Konzernabschluss wird als Ver-gleichsperiode das RGJ 2013 mit einem Zeitraum von 3 Monaten dargestellt; die aktuelle Berichts-periode 2014 umfasst dagegen einen Zeitraum von 12 Monaten. Aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume der Berichts- und Vergleichsperiode sind die dargestellten Beträge nicht vollständig vergleichbar.

Umsatzerlöse

Im Rahmen der Segmentberichterstattung (Textzif-fer (28)) sind die Umsatzerlöse des Konzerns nach Konzerngeschäftsfeldern, Produkten/Dienstleis-tungen und Regionen dargestellt. Die im Berichts-jahr nach der PoC-Methode erfassten Umsatzer-löse aus langfristiger Auftragsfertigung belaufen sich auf 808.138 T€ (Vorjahr: 171.252 T€).

Sonstige Erträge

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Auflösungen/Verbräuche von Rückstellungen 9.851 877

Miet- und Pachterträge 1.757 324

Kostenerstattungen/Entschädigungen von Dritten (inkl. Versicherungsleistungen) 2.904 1.305

Erlöse aus Nebenaktivitäten (Material- und Schrottverkäufe u. a.) 2.403 802

Erträge aus Anlagenabgang 2.255 54

Übrige Erträge 5.336 1.544

24.506 4.906

In den übrigen Erträgen sind Währungskurs-gewinne in Höhe von 1.802 T€ (Vorjahr: 259 T€) enthalten.

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Materialaufwand

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren 437.883 92.699

Aufwendungen für bezogene Leistungen 70.210 15.867

508.093 108.566

Personalaufwand

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Entgelte 314.640 110.271

Sozialaufwendungen 59.627 13.908

374.267 124.180

Der Personalaufwand enthält saldierte Erträge in Höhe von 9.476 T€ aus der Anpassung der Rück-stellung für Konzernumbau. Im Vorjahr sind Auf-wendungen in Höhe von 32.907 T€ für Abfindun-gen, die im Rahmen der Maßnahmen zur Straffung

der Konzernstruktur zurückgestellt worden sind, enthalten.

Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftig-ten Mitarbeiter/innen hat sich wie folgt entwickelt:

2014 RGJ 2013

Direkt Beschäftigte 3.093 3.144

Indirekt Beschäftigte 2.047 2.075

5.140 5.219

Auszubildende 324 351

5.464 5.570

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Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-werte und Sachanlagen

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Immaterielle Vermögenswerte 4.708 1.166

Sachanlagen 17.011 5.830

21.718 6.996

Im Geschäftsjahr 2014 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-werte in Höhe von 664 T€ (im Vorjahr: 157 T€) und auf Sachanlagen in Höhe von 147 T€ (im Vorjahr:

1.095 T€) vorgenommen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen wurden auf Basis des Nutzungs-werts der Vermögenswerte (Kapitalkostensatz nach Steuern 6,0 %) vorgenommen.

Andere Aufwendungen

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Verpackung, Ausgangsfrachten, Zölle 18.330 3.808

Montagereisen und übrige Reisekosten 26.959 6.553

Werbung, Messe- und Ausstellungskosten, Provisionen 17.038 4.838

Reparaturen, Wartung, Instandhaltung 22.481 5.282

Miete, Leasing, Pachten 24.899 7.107

Übrige Aufwendungen 61.747 23.443

171.455 51.031

Die übrigen Aufwendungen beinhalten saldierte Erträge aus der Anpassung der Rückstellung für Konzernumbau in Höhe von 883 T€. Im Vorjahr sind Aufwendungen in Höhe von 5.209 T€ enthal-ten, die im Rahmen der Maßnahmen zur Straffung

der Konzernstruktur zurückgestellt worden sind. Die in den übrigen Aufwendungen berücksichtigten Währungskursverluste belaufen sich auf 1.555 T€ (Vorjahr: 292 T€).

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Finanzergebnis

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Zinserträge 8.850 1.364

davon aus verbundenen Unternehmen 44 0

Zinsaufwendungen 10.437 2.597

davon an verbundene Unternehmen 3 1

Zinsergebnis – 1.587 – 1.232

Erträge aus Beteiligungen 61 542

davon aus verbundenen Unternehmen 0 0

Zuschreibungen auf Finanzanlagen 0 – 138

davon aus verbundenen Unternehmen 0 0

Übriges Finanzergebnis 61 680

Finanzergebnis – 1.526 – 552

Ertragsteuern

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Tatsächlicher Steueraufwand Inland 7.100 – 154

Tatsächlicher Steueraufwand Ausland 5.660 2.715

Tatsächliche Ertragsteuern 12.760 2.561

davon Anpassung Vorjahre 567 239

Entstehen bzw. Auflösung temporärer Differenzen 24.404 – 6.537

Ansatz von bisher nicht berücksichtigten steuerlichen Verlusten – 3.387 0

Latente Steuern 21.017 – 6.537

davon Anpassung Vorjahre 0 0

Gesamtsteueraufwand 33.777 – 3.976

Zum Bilanzstichtag bestehen im Inland körper-schaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 190.798 T€ (Vorjahr: 228.069 T€), gewerbesteu-erliche Verlustvorträge in Höhe von 101.817 T€ (Vorjahr: 113.571 T€) sowie Zinsvorträge in Höhe von 12.841 T€ (Vorjahr: 7.754 T€). Bei den auslän-dischen Konzernunternehmen belaufen sich die

steuerlichen Verlustvorträge auf umgerechnet 6.854 T€ (Vorjahr: 13.395 T€). In dem Gesamtvolu-men sind Verlustvorträge von 103.225 T€ (Vor-jahr: 93.669 T€) enthalten, die als nicht nutzbar eingeschätzt worden sind (Körperschaftsteuer 57.371 T€ (Vorjahr: 70.981 T€), Gewerbesteuer 31.529 T€ (Vorjahr: 13.710 T€), ausländische

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D I E R E S U L T A T E

Ertragsteuern 1.485 T€ (Vorjahr: 1.404 T€), Zins-vorträge 12.841 T€ (Vorjahr: 7.754 T€). Davon sind 102.389 T€ (Vorjahr: 92.871 T€) zeitlich unbegrenzt vortragsfähig, während bei ausländischen Kon-zerngesellschaften 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) während eines Zeitraums von bis zu fünf Jahren und 836 T€ (Vorjahr: 798 T€) innerhalb der nächsten sechs (Vorjahr: sieben) Geschäftsjahre steuermindernd genutzt werden können.

In den Einzelabschlüssen bestanden zum Bilanz-stichtag im Zusammenhang mit Anteilen an ver-bundenen Unternehmen und Beteiligungen tem-poräre Differenzen (Outside Basis Differences) in Höhe von 210.832 T€ (Vorjahr: 146.824 T€), die jedoch nur in geringem Umfang steuerpflichtig sind.

Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem Steuersatz von 30,0 % (Vorjahr: 30,0 %) multipli-ziert. Dieser setzt sich zusammen aus Körper-schaftsteuer (15,0 %), Solidaritätszuschlag (5,5 % der Körperschaftsteuer) und Gewerbesteuer (14,0 %).

Die am Geschäftsjahresende bei den ausländischen Konzernunternehmen gültigen nominalen Ertrag-steuersätze liegen zwischen 12,8 % (im Vorjahr: 12,8 %) und 34,0 % (im Vorjahr: 34,0 %).

Die wesentlichen Ursachen für die Abweichungen zwischen erwartetem und ausgewiesenem Ertrag-steueraufwand sind in der nachstehenden Überlei-tungsrechnung dargestellt:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Ergebnis vor Ertragsteuern 100.661 – 28.933

Ertragsteuersatz 30,0 % 30,0 %

Erwartete Ertragsteuern 30.198 – 8.680

Steuerfreie Erträge – 194 – 170

Nicht abzugsfähige Aufwendungen inkl. ausländischer Quellensteuer 1.168 820

Anpassung von Vorjahren für tatsächliche und latente Steuern 567 239

Nachaktivierung von latenten Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge – 3.387 0

Nicht aktivierte latente Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge 5.752 3.710

Abweichung der lokalen Steuersätze 56 – 84

Sonstiges – 383 189

Ausgewiesene Ertragsteuern 33.777 – 3.976

Effektiver Steuersatz 33,6 % 13,7 %

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D I E R E S U L T A T E

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwi-schen Steuerbilanzen und Konzernbilanz bei den einzelnen Bilanzposten und auf aktivierte

Verlustvorträge entfallen die folgenden bilanzier-ten aktiven und passiven latenten Steuern:

Angaben in Tausend € Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Anlagevermögen 2.544 2.679 11.954 12.753

Vorräte und Forderungen 2.940 9.978 72.856 78.996

Steuerliche Verlustvorträge 50.753 55.730 – –

Übrige Vermögenswerte 2.456 2.437 739 956

Pensionsrückstellungen 18.646 11.082 913 819

Übrige Rückstellungen 10.772 7.310 4.040 1.004

Verbindlichkeiten 38.324 49.808 4.203 4.563

Bruttowert 126.435 139.024 94.705 99.091

Wertberichtigungen – 19.144 – 16.511 – –

Saldierungen – 76.386 – 91.233 – 76.386 – 91.233

Bilanzansatz 30.905 31.280 18.319 7.858

Trotz der positiven Ertragslage wird in absehbarer Zeit nicht mit einer vollständigen Realisierung der latenten Steueransprüche gerechnet, dementspre-chend wurden diese teilweise wertberichtigt. Die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge sind gemäß IAS 12 nur in dem Umfang bilanziert worden, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünf-tig zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, gegen die noch nicht genutzte steuerliche Verluste verrechnet werden können. Hierfür wurde eine aus der Unternehmensplanung abgeleitete Steuerplanung der betreffenden Konzerngesell-schaften zugrunde gelegt. Diese deckt einen Zeit-raum von fünf Jahren ab und berücksichtigt die für Schuler relevanten langfristigen ökonomischen Randbedingungen.

Die oben aufgeführten Wertberichtigungen bezie-hen sich im Wesentlichen auf die am Bilanzstichtag vorhandenen steuerlichen Verlustvorträge.

Aus Veränderungen latenter Steuern sind im Berichtsjahr 9.613 T€ (Vorjahr: – 83 T€) im sonsti-gen Ergebnis erfasst worden. Zum Bilanzstichtag sind im Zusammenhang mit der Marktbewertung von Cashflow-Hedges latente Steuern in Höhe von insgesamt 1.550 T€ (Vorjahr: – 179 T€) sowie auf-grund von versicherungsmathematischen Gewin-nen auf Pensionsverpflichtungen in Höhe von 14.549 T€ (Vorjahr: 6.668 T€) im kumulierten sons-tigen Ergebnis erfasst worden.

Im sonstigen Ergebnis berücksichtigte Währungs-umrechnungsdifferenzen im Zusammenhang mit den Steuerlatenzen der Auslandstochtergesell-schaften sind in Höhe von 568 T€ (Vorjahr: – 409 T€) angefallen.

Die übrigen Veränderungen von latenten Steu-ern wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht.

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Ergebnisanteil der Aktionäre der Schuler AG und dem gewogenen Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Anzahl an Stückaktien ermittelt. Eine Verwässerung

der Kennzahl kann durch sogenannte potenzielle Aktien auftreten (vor allem Aktienoptionen und Wandelanleihen). Im Geschäftsjahr und im vor-angegangenen Rumpfgeschäftsjahr ergaben sich keine Verwässerungseffekte.

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Konzernergebnis 66.884 – 24.956

Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter 273 42

Ergebnisanteil der Aktionäre der Schuler AG 66.611 – 24.999

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Stammaktien (in Tsd.) 29.911 29.911

Ergebnis je Stammaktie (€) – unverwässert und verwässert 2,23 – 0,84

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Erläuterungen zur Bilanz

Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte vom 01.01.2014 bis 31.12.2014

Angaben in Tausend € Anhang Kunden-bezogene

immaterielle Vermögens-

wer te und Markenrechte

Technolo-giebasier te er worbene

immaterielle Vermögens-

wer te

Aktivier te Entwick-

lungskosten

Ver trags-basier te

immaterielle Vermögens-

wer te

Goodwill Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.01.2014 25.473 18.735 11.144 39.115 58.720 153.187

Währungsänderungen 20 11 26 271 – 328

Zugänge – 9 – 3.400 – 3.409

Abgänge – – 253 870 – 1.123

Stand 31.12.2014 25.493 18.754 10.917 41.917 58.720 155.800

Abschreibungen

Stand 01.01.2014 11.340 7.433 9.543 33.687 13.626 75.628

Währungsänderungen 5 1 26 251 – 284

Zugänge 1.062 850 1.125 1.671 – 4.708

davon außerplanmäßig 5 – – 664 – – 664

Abgänge – – 253 907 – 1.161

Stand 31.12.2014 12.407 8.285 10.441 34.701 13.626 79.459

Nettobuchwerte

Stand 01.01.2014 14.133 11.302 1.601 5.429 45.094 77.559

Stand 31.12.2014 13.086 10.469 476 7.216 45.094 76.341

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D I E R E S U L T A T E

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte vom 01.10.2013 bis 31.12.2013

Angaben in Tausend € Anhang Kunden-bezogene

immaterielle Vermögens-

wer te und Markenrechte

Technolo-giebasier te er worbene

immaterielle Vermögens-

wer te

Aktivier te Entwick-

lungskosten

Ver trags-basier te

immaterielle Vermögens-

wer te

Goodwill Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.10.2013 25.476 18.736 11.329 38.782 58.720 153.043

Währungsänderungen – 3 – 1 – 185 – 275 – – 465

Zugänge – – – 687 – 687

Abgänge – – – 78 – 78

Stand 31.12.2013 25.473 18.735 11.144 39.115 58.720 153.187

Abschreibungen

Stand 01.10.2013 11.075 7.222 9.612 33.446 13.626 74.980

Währungsänderungen – 1 – – 185 – 254 – – 440

Zugänge 265 211 116 573 – 1.166

davon außerplanmäßig 5 – – – 157 – 157

Abgänge – – – 78 – 78

Stand 31.12.2013 11.340 7.433 9.543 33.687 13.626 75.628

Nettobuchwerte

Stand 01.10.2012 14.401 11.514 1.717 5.336 45.094 78.063

Stand 31.12.2013 14.133 11.302 1.601 5.429 45.094 77.559

Im Rahmen des von der Schuler AG und ihren wesentlichen Tochtergesellschaften mit einem Konsortium aus Banken und Kreditversicherungen abgeschlossenen Konsortialkreditvertrags sind zahlreiche Sicherheiten zu bestellen. Diese umfas-sen per 31.12.2014 insbesondere Anteils- und Kontenverpfändungen, Globalzessionen, Grund-pfandrechte, Raumsicherungsübereignungen und die Verpfändung von gewerblichen Schutzrechten.

Die Erläuterungen zu Verfügungsbeschränkungen einzelner Vermögenswerte spiegeln im Folgenden die jeweiligen Bilanzwerte der betreffenden Aktiva wider, nicht jedoch die Höhe der tatsächlichen Kre-ditinanspruchnahmen am Bilanzstichtag. Aus der Sicherheitenbestellung resultieren bei den imma-teriellen Vermögenswerten Verfügungsbeschrän-kungen in Höhe von 23.277 T€ (Vorjahr: 26.290 T€).

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D I E R E S U L T A T E

Folgende Beträge wurden in der Berichtsperiode für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) erfolgswirksam verbucht:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Forschungskosten und nicht aktivierte Entwicklungskosten 9.099 1.593

Abschreibungen auf bilanzierte Entwicklungskosten (1) 461 116

Aufwandswirksam erfasste FuE-Kosten 9.559 1.709

(1) ohne außerplanmäßige Abschreibungen (664 T€, im Vorjahr: 0 T€)

Neben den Abschreibungen auf aktivierte Ent-wicklungskosten setzen sich die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Forschungs- und Ent-wicklungskosten im Wesentlichen aus Personal- und Materialkosten sowie aus Abschreibungen der für diese Aktivitäten eingesetzten Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte zusammen. Insge-samt erfüllten im Berichtsjahr wie im Vorjahr keine Entwicklungskosten die Aktivierungsvoraussetzun-gen nach IAS 38.

Schuler leistet als Technologie-Konzern den größ-ten Teil der Entwicklungsarbeit im Rahmen von kundenbezogenen Großprojekten. Die zugehöri-gen Aufwendungen stellen keine FuE-Kosten im engeren Sinne der Rechnungslegung dar, sondern werden entsprechend als Auftragskosten erfasst.

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D I E R E S U L T A T E

Sachanlagen

Entwicklung der Sachanlagen vom 01.01.2014 bis 31.12.2014

Angaben in Tausend € Anhang Grundstücke, grundstücks-

gleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten

auf fremden Grundstücken

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung

Anlagen im Bau

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.01.2014 179.504 204.345 99.816 11.010 494.675

Währungsänderungen 3.304 2.409 708 388 6.810

Zugänge 2.336 3.644 5.859 11.223 23.062

Umbuchungen 372 7.285 344 – 8.001 0

Abgänge 32 7.928 5.266 71 13.296

Stand 31.12.2014 185.485 209.756 101.460 14.550 511.251

Abschreibungen

Stand 01.01.2014 93.962 158.767 80.706 – 333.435

Währungsänderungen 965 1.751 421 – 3.137

Zugänge 5.926 6.475 4.610 – 17.011

davon außerplanmäßig 5 0 144 2 – 147

Umbuchungen – – – – 0

Abgänge 6 6.312 4.854 – 11.172

Stand 31.12.2014 100.847 160.680 80.883 – 342.410

Nettobuchwerte

Stand 01.01.2014 85.542 45.578 19.109 11.010 161.240

Stand 31.12.2014 84.638 49.076 20.577 14.550 168.841

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D I E R E S U L T A T E

Entwicklung der Sachanlagen vom 01.10.2013 bis 31.12.2013

Angaben in Tausend € Anhang Grundstücke, grundstücks-

gleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten

auf fremden Grundstücken

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung

Anlagen im Bau

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.10.2013 177.261 202.085 99.939 9.501 488.786

Währungsänderungen – 324 – 1.775 – 588 – 18 – 2.705

Zugänge 2.610 1.347 1.372 6.965 12.293

Umbuchungen 5.343 94 – 5.437 0

Abgänge 43 2.655 1.001 – 3.699

Stand 31.12.2013 179.504 204.345 99.816 11.010 494.675

Abschreibungen

Stand 01.10.2013 92.668 160.282 80.024 – 332.973

Währungsänderungen – 87 – 1.335 – 484 – – 1.906

Zugänge 1.408 2.358 2.065 – 5.830

davon außerplanmäßig 5 26 622 446 – 1.095

Umbuchungen – – – – 0

Abgänge 26 2.539 898 – 3.463

Stand 31.12.2013 93.962 158.767 80.706 – 333.435

Nettobuchwerte

Stand 01.10.2013 84.593 41.803 19.916 9.501 155.813

Stand 31.12.2013 85.542 45.578 19.109 11.010 161.240

Zu den außerplanmäßigen Abschreibungen siehe die Erläuterungen unter (5).

Im Berichtsjahr sind Zuwendungen der öffentli-chen Hand im Ausmaß von 701 T€ (Vorjahr: 0 T€) für Investitionen in Maschinen und Anlagen geleis-tet und von den Anschaffungskosten abgesetzt worden. Andere Zuschüsse wurden in Höhe von 881 T€ (Vorjahr: 346 T€) unmittelbar in den sonsti-gen Erträgen erfolgswirksam erfasst.

Beschränkungen der Verfügungsrechte von Sach-anlagen bestehen in Höhe von 58.606 T€ (Vorjahr:

65.547 T€). Zum Stichtag bestanden unverändert zum Vorjahr keine Leasingverhältnisse, die als Finanzierungsleasing zu klassifizieren waren.

Verschiedene Konzernunternehmen haben Ver-pflichtungen aus Operating-Leasingverträgen, die im Wesentlichen die Nutzung fremden Immo-bilienvermögens an den Standorten Göppingen und São Paulo sowie von Kraftfahrzeugen und von IT-Hardware und -Software betreffen. Die Immobilien am Standort Göppingen einschließ-lich der Gebäude und wesentlicher Bestand-teile wurden im Jahr 2007 im Rahmen einer

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D I E R E S U L T A T E

Sale-and-rent-back-Transaktion veräußert und über eine Laufzeit von 20 Jahren wieder zurückge-mietet. Die jährliche Mietzahlung betrug anfänglich 4.940 T€. Die Mietrate wird jährlich an den deut-schen Verbraucherpreisindex (max. 4 %) angepasst. Das Immobilienvermögen am Standort São Paulo wurde im Jahr 2009 veräußert und anschließend über eine Laufzeit von 10 Jahren zurückgemietet.

Zum Ende der Leasinglaufzeiten bestehen dabei keine Kauf- oder Verlängerungsoptionen zu besse-ren als den zu erwartenden Marktkonditionen oder Restwertgarantien.

Die zukünftig fälligen Leasingzahlungen stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Angaben in Tausend € Fälligkeit 31.12.2014

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

mehr als5 Jahre

Gesamt

Künftige Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverträgen 13.563 38.378 39.546 91.487

Angaben in Tausend € Fälligkeit 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

mehr als5 Jahre

Gesamt

Künftige Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverträgen 13.261 39.270 45.478 98.010

Die erfolgswirksam erfassten Zahlungen für Operating-Leasingverhältnisse belaufen sich in der Berichtsperiode auf 24.899 T€ (Vorjahr: 7.107 T€). Dieser Wert setzt sich aus Mindestlea-singzahlungen von 24.449 T€ (Vorjahr: 6.906 T€)

und bedingten Mietzahlungen von 451 T€ (Vorjahr 201 T€) zusammen, die auf vertraglich vereinbar-ten jährlichen Mietpreisanpassungen an Verbrau-cherpreisindices beruhen.

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D I E R E S U L T A T E

Der Konzern vermietet in geringem Umfang als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verhältnissen Grundstücke und Gebäude sowie Maschinen und Ausrüstung an Dritte. Aus diesen

Operating-Leasingverträgen mit fremden Lea-singnehmern werden die folgenden Einzahlungen erwartet:

Angaben in Tausend € Fälligkeit 31.12.2014

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

mehr als5 Jahre

Gesamt

Künftige Zahlungszuflüsse aus Operating-Leasingverträgen 653 1.755 13 2.422

Angaben in Tausend € Fälligkeit 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

mehr als5 Jahre

Gesamt

Künftige Zahlungszuflüsse aus Operating-Leasingverträgen 831 665 103 1.599

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Die ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidier-ten Konzerngesellschaften und Beteiligungen sind als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und zu Anschaffungskosten bewertet. Für diese Finanz-instrumente war am Abschlussstichtag weder ein Börsen- oder Marktpreis vorhanden, noch konnte deren beizulegender Zeitwert anhand von ver-gleichbaren Transaktionen ermittelt werden. Bis

zur Aufstellung des Abschlusses bestanden keine Veräußerungsabsichten. Ausbuchungen im Zusam-menhang mit diesen Finanzinstrumenten haben nicht stattgefunden.

Bei den Anteilen an nicht konsolidierten verbunde-nen Unternehmen bestehen Verfügungsbeschrän-kungen in Höhe von 128 T€ (Vorjahr: 158 T€).

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D I E R E S U L T A T E

Lang- und kurzfristige sonstige Vermögenswerte

Angaben in Tausend € Restlaufzeit 31.12.2014 Restlaufzeit 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt

Forderungen aus sonstigen Steuern 9.494 2.308 11.802 7.912 600 8.512

Positive Zeitwerte von Derivaten 900 74 974 606 11 616

Geleistete Anzahlungen 28.819 0 28.819 19.575 0 19.575

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 8.870 630 9.500 6.676 1.312 7.989

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 7.219 1.503 8.722 5.888 1.244 7.132

55.302 4.514 59.817 40.657 3.167 43.823

Für die ausgewiesenen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte bestehen keine Eigentumsbeschränkungen.

Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen; diese belaufen sich am Bilanz-stichtag auf 8.727 T€ (Vorjahr: 7.741 T€).

Die Wertberichtigungen auf die sonstigen finan-ziellen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Wertberichtigungen Stand 01.01. (Vj. 01.10.) 4.260 4.260

Zuführungen 32 0

Inanspruchnahmen 50 0

Auflösungen 101 0

Wertberichtigungen Stand 31.12. 4.141 4.260

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D I E R E S U L T A T E

Die nachstehende Tabelle zeigt das Ausmaß der in den lang- und kurzfristigen sonstigen Forderungen

und finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Bonitätsrisiken:

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig 9.275 7.408

Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig:

weniger als 3 Monate 340 252

zwischen 3 und 6 Monaten 0 15

zwischen 6 und 9 Monaten 46 3

zwischen 9 und 12 Monaten 0 50

mehr als 12 Monate 0 0

386 321

Einzelwertberichtigte sonstige Forderungen und übrige finanzielle Vermögenswerte (netto) 35 19

Buchwert (netto) 9.696 7.748

Neu verhandelte Verträge, die ansonsten überfällig oder im Wert zu berichtigen wären, sind von unter-geordneter Bedeutung. Hinsichtlich der enthalte-nen und weder wertgeminderten noch in Zahlungs-

verzug befindlichen finanziellen Vermögenswerte deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsver-pflichtungen nicht nachkommen werden.

Vorräte

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.710 19.761

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 65.632 93.662

Fertige Erzeugnisse und Waren 11.947 9.631

102.288 123.054

Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen von Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffen und Waren in Höhe von 487 T€ (Vorjahr: 3.909 T€) sowie Wertauf-holungen in Höhe von 1.333 T€ (Vorjahr: 13 T€)

infolge gestiegener Zeitwerte erfolgswirksam im Materialaufwand erfasst. Die als Bestandsmin-derung verbuchten Abwertungen unfertiger und fertiger Erzeugnisse betragen 14.465 T€ (Vorjahr:

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16.423 T€). Von den gesamten Vorräten ist am Bilanzstichtag ein Volumen in Höhe von 59.521 T€ (Vorjahr: 77.352 T€) zum Nettoveräußerungswert bilanziert.

Die Verfügungsbeschränkungen aus Bestellung von Kreditsicherheiten belaufen sich auf 69.866 T€ (Vorjahr: 93.730 T€).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen

Dritte 93.761 107.992

Verbundene Unternehmen 1.765 946

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16 619

95.541 109.557

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Wertberichtigungen Stand 01.01. (Vj. 01.10.) 4.553 4.507

Änderung Konsolidierungskreis 0 0

Zuführungen 969 428

Inanspruchnahmen 30 171

Auflösungen 864 201

Wechselkurseffekte und sonstige Veränderungen 25 – 10

Wertberichtigungen Stand 31.12. 4.653 4.553

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D I E R E S U L T A T E

Die nachstehende Tabelle zeigt das Ausmaß der in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Bonitätsrisiken:

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig 46.531 51.612

Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig:

weniger als 3 Monate 39.116 51.669

zwischen 3 und 6 Monaten 7.268 3.421

zwischen 6 und 9 Monaten 801 1.947

zwischen 9 und 12 Monaten 1.385 312

mehr als 12 Monate 190 81

48.760 57.430

Einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 251 515

Buchwert (netto) 95.541 109.557

Im Berichtsjahr sind Aufwendungen aus Wertmin-derungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.204 T€ (Vorjahr: 536 T€) ergebniswirksam erfasst worden. Zum Abschlussstichtag existieren keine Forderun-gen aus Lieferungen und Leistungen mit nachver-handelten Konditionen, die ansonsten überfällig oder wertgemindert gewesen wären. Aufgrund von Erfahrungswerten und der oftmals langjährigen Kundenbeziehungen beurteilt Schuler den weder

wertberichtigten noch im Zahlungsverzug befindli-chen Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als insgesamt von guter Bonität ohne signifikantes Ausfallrisiko.

Die Verfügungsbeschränkungen aus der Bestellung von Kreditsicherheiten belaufen sich auf 55.016 T€ (Vorjahr: 79.661 T€). Die besicherten Parteien besitzen keine Rechte, die gestellten Sicherheiten zu veräußern oder weiterzuverpfänden.

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Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Aufgelaufene Auftragskosten einschließlich Teilergebnisse 897.290 730.236

Erhaltene Anzahlungen auf noch nicht abgerechnete Fertigungsaufträge – 1.007.034 – 813.859

Drohverlustrückstellungen – 1.168 – 70

Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen, netto – 110.912 – 83.694

davon Aufträge mit Forderungssaldo 101.766 109.668

davon Aufträge mit Verbindlichkeitssaldo 212.677 193.362

Die aktivierten angefallenen Herstellungskosten einschließlich Ergebnisanteilen werden auftrags-bezogen mit erhaltenen Anzahlungen saldiert. Auf-träge, bei denen nach Abzug der erhaltenen Anzah-lungen ein Aktivsaldo verbleibt, werden unter den künftigen Forderungen aus langfristigen Ferti-gungsaufträgen ausgewiesen, die übrigen unter den passivierten Anzahlungen.

Die künftigen Forderungen aus langfristigen Ferti-gungsaufträgen besitzen keine Fälligkeiten; es sind keine Wertminderungen infolge von Ausfallrisiken vorgenommen worden. Sie werden als kurzfristig eingestuft, da die Forderungen innerhalb des nor-malen Verlaufs des Geschäftszyklus von Schuler realisiert werden.

Die Verfügungsbeschränkungen aus der Bestellung von Kreditsicherheiten belaufen sich auf 81.030 T€ (Vorjahr: 82.058 T€). Die besicherten Parteien besitzen keine Rechte, die gestellten Sicherheiten zu veräußern oder weiterzuverpfänden.

Zahlungsmittel und -äquivalente

Die Zahlungsmittel und –äquivalente von 482.507 T€ (Vorjahr: 349.322 T€) betreffen Gut-haben bei Kreditinstituten (438.398 T€, Vorjahr: 349.170 T€), Geldmarktfonds (44.019 T€) sowie Schecks und Kassenbestände (90 T€, Vorjahr: 152 T€).

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Schuler AG beträgt zum 31.12.2014 77.769.250,00 € (Vorjahr: 77.769.250,00 €) und setzt sich aus 29.911.250 Stamm-Stückaktien (Vorjahr: 29.911.250) zusammen. Bei den Stamm-Stückaktien handelt es sich um Aktien ohne Nenn-betrag; entsprechend gewährt eine Aktie einen rechnerischen Anteil von 2,60 € am Nominalkapital. Die Aktien lauten auf den Inhaber, das Kapital ist voll eingezahlt.

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Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist gemäß Beschluss der Hauptver-sammlung vom 13.04.2011 ermächtigt, mit Zustim-mung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31.03.2016 um bis zu insge-samt 12.675.000 € gegen Bar- oder Sacheinlagen durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stamm-Stückaktien zu erhöhen („Genehmigtes Kapital“).

Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats

aa) das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitaler-höhungen gegen Bareinlagen bis zu einem antei-ligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt 5.915.000 € (10 %-Grenze) ausschließen, um die neuen Aktien zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis nicht wesentlich unterschrei-tet (§§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG);

bb) das Bezugsrecht der Aktionäre bis zu einem weiteren anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt 6.760.000 € zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unter-nehmen ausschließen.

Sofern der Vorstand von den vorgenannten Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss keinen Gebrauch macht, kann das Bezugsrecht der Aktionäre nur für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustim-mung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelhei-ten von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermäch-tigt, bei Ausnutzung des genehmigten Kapitals die Fassung der Satzung entsprechend anzupassen.

Am 10.06.2011 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf Basis dieser Ermächti-gung beschlossen, das Grundkapital der Schuler

AG unter teilweiser Ausnutzung des genehmig-ten Kapitals durch Ausgabe von 6.500.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stamm-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapi-tal von 2,60 € je Stückaktie um 16.900.000 € auf 76.050.000 € gegen Bareinlagen zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung wurde im vollen Umfang von 6.500.000 neuen Stamm-Stückaktien mit einem Bezugspreis von 10,50 € durchgeführt und am 16.06.2011 in das Handelsregister des Amtsge-richts Ulm eingetragen.

Die Hauptversammlung der Schuler AG hat am 10.04.2008 ein bedingtes Kapital beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 1.820.000 € durch Ausgabe von bis zu 700.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien (Stammaktien) bedingt erhöht („Bedingtes Kapital“). Das bedingte Kapital dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten aus Aktienoptionen, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung der Schuler AG vom 10.04.2008 im Rahmen des Aktien-optionsprogramms 2008 ausgegeben werden. In drei Tranchen wurden insgesamt 661.250 Aktien-optionen zu einem Stückpreis von 2,60 € ausge-geben. Das Grundkapital der Schuler AG erhöhte sich durch die Ausgabe von 661.250 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammstückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,60 € je Stückaktie um 1.719.250,00 € auf 77.769.250,00 €.

Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte, Gewinnschuld - ver schreibungen oder Kombinationen dieser Instrumente

Die Hauptversammlung der Schuler AG vom 15.04.2010 hat ein bedingtes Kapital beschlos-sen. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 25.480.000,00 € durch Ausgabe von bis zu

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9.800.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stück-aktien (Stammaktien) bedingt erhöht („Bedingtes Kapital II“). Die Ausgabe kann auch gegen Sach-einlagen erfolgen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungs- oder Optionsrech-ten aus auf den Inhaber lautenden Wandelschuld-verschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten, Gewinnschuldverschreibungen oder Kombinationen dieser Instrumente (zusam-men „Schuldverschreibungen“) mit oder ohne Laufzeitbegrenzung im Gesamtnennbetrag von bis zu 98.000.000,00 € die von der Gesellschaft oder einer Konzerngesellschaft vom 15.04.2010 bis zum 14.04.2015 ausgegeben werden, von ihren Wand-lungs- oder Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläu-biger der von der Gesellschaft oder von einer Kon-zerngesellschaft ausgegebenen Wandelschuldver-schreibungen mit Wandlungspflicht ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die zur Ausgabe gelangenden neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Sat-zung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhö-hung aus dem bedingten Kapital II zu ändern.

Die Anleihebedingungen der Schuldverschrei-bungen können festlegen, dass die Gesellschaft den Wandlungs- oder Optionsberechtigten sowie den Wandlungsverpflichteten nicht Stückaktien gewährt, sondern den Gegenwert in Geld auszahlt. Soweit Wandel- oder Optionsschuldverschrei-bungen gegen Bareinlagen ausgegeben werden, ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf Schuldverschreibungen im Gesamtnennbe-trag von bis zu 21.000.000,00 € auszuschließen, sofern der Ausgabepreis den nach anerkann-ten finanzmathematischen Methoden ermittel-ten theoretischen Marktwert der Wandel- und

Optionsschuldverschreibungen nicht wesentlich unterschreitet. Diese Ermächtigung zum Bezugs-rechtsausschluss gilt jedoch in sinngemäßer Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nur inso-weit, als die zur Bedienung der Wandlungs- oder Optionsrechte ausgegebenen bzw. auszugeben-den Stückaktien insgesamt zehn vom Hundert des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeit-punkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Der Vor-stand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen, soweit diese gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Betei-ligungen an Unternehmen ausgegeben werden und der Wert der Sachleistung in einem angemesse-nen Verhältnis zum Wert der Schuldverschreibung steht. Im Fall von Wandel- oder Optionsschuldver-schreibungen ist der nach anerkannten Methoden ermittelte theoretische Marktwert maßgeblich.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzel-heiten der Ausgabe und Ausstattung der Schuld-verschreibungen, insbesondere Zinssatz, Laufzeit und Stückelung, festzusetzen.

Im Berichtsjahr sind keine Schuldverschreibungen und Genussrechte ausgegeben worden.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage enthält regelmäßig die Aufgel-der aus der Ausgabe von Unternehmensanteilen nach Abzug der Kapitalerhöhungskosten sowie den gegenläufigen Buchungsposten aus der aufwands-wirksamen Erfassung von aktienbasierten Vergü-tungen. Sie unterliegt den Verfügungsbeschrän-kungen des § 150 AktG. Im Geschäftsjahr 2014 stieg die Kapitalrücklage um 219 T€ an. Dieser Anstieg resultiert aus der anteiligen Verbuchung des ANDRITZ-Aktienoptionsprogramms.

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D I E R E S U L T A T E

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die gesetzliche Rücklage der Schuler AG sowie die kumulierten Ergebnisse der Konzernunternehmen, soweit keine Ausschüttung erfolgt ist. Des Weiteren erfolgte bei den Gewinnrücklagen – in kleinerem Umfang auch bei der Kapitalrücklage – die unter alter HGB-Rechnungslegung vorgenommene Verrechnung von erworbenen Firmenwerten, soweit diese zum Zeit-punkt der IFRS-Umstellung im Rahmen der Befrei-ungsvorschriften des IFRS 1 beibehalten werden konnten.

Kumuliertes sonstiges Ergebnis

Im kumulierten sonstigen Ergebnis werden die Änderungen der beizulegenden Zeitwerte aus Cash-flow-Hedges, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Pen-sionsverpflichtungen – jeweils nach Berücksich-tigung von Steuerlatenzen – sowie Währungsum-rechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen der ausländischen Konzerngesell-schaften, soweit diese nicht in Euro bilanzieren, ausgewiesen.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Verände-rung der Komponenten des kumulierten sonstigen Ergebnisses mit jeweils separatem Ausweis der zugehörigen Steuereffekte:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

vor Steuern

Steuer- effekte

nach Steuern

vor Steuern

Steuer- ef fekte

nach Steuern

Veränderung der Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzern-unternehmen 9.839 9.839 – 1.895 – – 1.895

Cashflow-Hedges:

im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen – 5.425 1.647 – 3.778 707 – 214 492

in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen – 273 83 – 191 38 – 15 23

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Pensionsverpflichtungen – 27.018 7.884 – 19.134 – 925 147 – 779

Sonstiges Ergebnis – 22.877 9.613 – 13.264 – 2.076 – 83 – 2.158

Aktienoptionsprogramm der ANDRITZ AG

Die Hauptversammlung der ANDRITZ AG vom 21.03.2014 beschloss ein Aktienoptionsprogramm für leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands, für welches auch Führungskräfte der Schuler-Gruppe bezugsberechtigt sind. Die Anzahl der je berechtigter Führungskraft gewährten Optionen

beträgt für Mitglieder des Vorstands 20.000 bzw. für bestimmte leitende Schuler-Führungskräfte 10.000. Die Optionen sollen aus von der ANDRITZ AG rück- erworbenen eigenen Aktien bedient werden. Eine Aktienoption berechtigt zum Bezug einer Aktie. Um eine Aktienoption ausüben zu können, muss der Berechtigte vom 01.05.2015 bis zur etwaigen Aus- übung der Optionen dauernd in einem aktiven

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Arbeitsverhältnis mit einer zum ANDRITZ-Konzern gehörenden Gesellschaft gestanden haben. Weitere Voraussetzung ist ein Eigeninvestment in ANDRITZ-Aktien von zumindest 15 T€.

Der Ausübungspreis für die Aktienoptionen ist der ungewichtete Durchschnitt der Börsenschlusskurse der ANDRITZ-Aktie während der vier auf die Hauptver-sammlung vom 21.03.2014 folgenden Kalenderwochen.

Die Optionen können in der Zeit vom 01.05.2017 bis 30.04.2019 (= Ausübungszeitraum) ausge-übt werden und nur dann, wenn der ungewichtete Schlusskurs der ANDRITZ-Aktie im Durchschnitt von 20 aufeinanderfolgenden Handelstagen im Zeitraum von 01.05.2016 bis 30.04.2017 mindes-tens 15 % über dem Ausübungspreis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamt-zahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahrs 2015 oder der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäfts-jahrs 2016 mindestens 20 % über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der geliste-ten Aktien) des Geschäftsjahrs 2012 liegt, oder wenn der ungewichtete Schlusskurs der ANDRITZ-Aktie im Durchschnitt von 20 aufeinanderfolgen-den Handelstagen im Zeitraum von 01.05.2017 bis 30.04.2018 mindestens 20 % über dem Ausübungs-preis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäfts-

jahrs 2016 oder der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahrs 2017 mindestens 25 % über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahrs 2012 liegt.

Im Falle der Erfüllung der Ausübungsbedingungen können 50 % der Optionen sofort, 25 % der Optio-nen nach drei Monaten und die restlichen 25 % nach weiteren drei Monaten gezogen werden.

Insgesamt wurden 2014 140.000 Optionen an die Schuler-Führungskräfte gewährt, davon 80.000 an die Vorstände. Der beizulegende Zeitwert der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung beträgt insgesamt 1.128 T€, davon wurden 2014 anteilig 219 T€ als Aufwand erfasst. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte auf Basis einer Monte Carlo Simulation. Der Aktienpreis zum Zeit-punkt der Gewährung der Optionsrechte ist der Schlusskurs der ANDRITZ-Aktie vom 02.06.2014 und beträgt 43,36 €. Der Ausübungspreis wurde gemäß den Bedingungen des Optionsprogramms mit 44,41 € ermittelt. Die erwartete Dividendenren-dite betrug 2,5 %, als risikofreier Zinssatz wurde ein interpolierter Wert von deutschen Benchmarkanlei-hen herangezogen. Die erwartete Volatilität wurde auf Basis der historischen Kursentwicklung der ANDRITZ-Aktie ermittelt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung der ausstehenden Optionen:

A K T I E N O P T I O N S P L A N A N D R I T Z   A G 2 0 1 4 Anzahl Aktien-

optionen

max. Ver trags-

(rest)laufzeit

Ausübungs-preis/Option

Ausgangskurs ANDRITZ-

Aktie (1)

Fair Value/Option (1)

Stück Jahre € €

Bestand 01.01.2014 – – – – –

Gewährt am 01.06.2014 140.000 4,8 44,41 43,36 8,06

Bestand 31.12.2014 140.000 4,2 44,41 43,36 8,06

(1) am Bewertungstag (Grant Date)

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Da das Aktienoptionsprogramm keine Abgeltung in Form eines Barausgleichs vorsieht, wird der daraus resultierende Aufwand im Eigenkapital erfasst.

Angaben zum Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement verfolgt primär das Ziel, mittelfristig eine zufriedenstellende

Eigenkapitalquote von mindestens 30 % im Konzern zu erreichen und zu erhalten, um den Fortbestand der Gesellschaft zu sichern, den Shareholder Value zu erhöhen und Wachstumschancen wahrnehmen zu können. Dazu gehört auch die Schaffung ausrei-chender Liquiditätsreserven zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Die Berechnung der Eigenkapitalquote basiert auf dem bilanziellen Eigenkapital.

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Eigenkapital in T€ 321.990 274.695

Bilanzsumme in T€ 1.125.825 1.012.640

Eigenkapitalquote in % 28,6 27,1

In dem bestehenden Konsortialkreditvertrag hat sich die Schuler AG zur Einhaltung bestimmter Financial Covenants verpflichtet. Hierzu gehört kapitalseitig eine Mindesteigenkapitalausstattung. Die Bedingungen des Vertrages waren nach unseren Berechnungen im Berichtsjahr durchgängig erfüllt.

Ergebnisverwendung

Die ausschüttbare Dividende der Schuler AG rich-tet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach ihrem han-delsrechtlich ausgewiesenen Bilanzgewinn. Im

Geschäftsjahr 2014 hat die Schuler AG eine Divi-dende in einer Gesamthöhe von 6.580.475 € ausge-schüttet. Diese Dividende betraf in Höhe von jeweils 3.290.237,50 € das Geschäftsjahr 2012/2013 und das Rumpfgeschäftsjahr 2013 und entfiel jeweils in Höhe von 0,11 € je Aktie auf 29.911.250 Stückaktien WKN A0V9A2. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn der Schuler AG zum 31.12.2014 in Höhe von 46.218.020,54 € eine Divi-dende von 3.290.237,50 €, das bedeutet 0,11 € auf 29.911.250 Stückaktien WKN A0V9A2, auszuschüt-ten und den verbleibenden Restbetrag in Höhe von 46.218.020,54 € auf neue Rechnung vorzutragen.

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

Die auf nicht beherrschende Gesellschafter entfal-lenden Ergebnisse und übrigen Eigenkapitalanteile betreffen die Unternehmen Shanghai Schuler Pres-ses Co. Ltd. und Beutler Nova AG.

Die nachstehende Tabelle zeigt Informationen zur Shanghai Schuler Presses Co. Ltd. Die Beutler Nova AG stellt ein unwesentliches Tochterunter-nehmen dar.

S H A N G H A I S C H U L E R P R E S S E S C O . L T D .Angaben in T€ 31.12.2014 31.12.2013

Langfristige Vermögenswerte 4.672 4.862

Kurzfristige Vermögenswerte 28.233 30.367

Langfristige Schulden – 24 – 29

Kurzfristige Schulden – 10.012 – 14.966

Nettovermögen 22.869 20.234

Buchwert der nicht beherrschenden Anteile 4.716 4.172

Umsatzerlöse 18.049 6.045

Gewinn 1.314 199

Sonstiges Ergebnis 0 0

Gesamtergebnis 1.314 199

Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn 271 41

Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis 0 0

Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 3.364 6.110

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Lang- und kurzfristige Finanzschulden

Angaben in Tausend € Restlaufzeit 31.12.2014 Restlaufzeit 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 38.393 36.617 3.608 78.618 36.457 31.992 4.216 72.665

Zur Deckung des Finanzbedarfs dient ein von der Schuler AG und ihren wesentlichen Tochtergesell-schaften im November 2011 mit einem Konsortium aus Banken und Kreditversicherungen abge-schlossener Konsortialkreditvertrag mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 450.000 T€ und einer Laufzeit bis zum 30.09.2016. Dieser beinhaltet eine Avaltranche in Höhe von 300.000 T€, die bei Bedarf um weitere 50.000 T€ erhöht werden kann, sowie eine Bartranche in Höhe von 150.000 T€, die auch für Avalkredite nutzbar ist.

Die Konditionen des Konsortialkreditvertrags sind vom Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA des Schuler-Konzerns abhängig und werden quar-talsweise überprüft und gegebenenfalls angepasst. Als Sicherheiten für den Konsortialkreditvertrag dienen u. a. Anteile an Tochtergesellschaften, Sach -anlagevermögen und Umlaufvermögen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitu-ten beinhalten festverzinsliche Kredite in Höhe von 71.602 T€ (Vorjahr: 52.570 T€) und variabel verzinsliche Kredite in Höhe von 7.016 T€ (Vor-jahr: 20.095 T€). Die gewichteten durchschnitt-lichen Zinssätze für festverzinsliche Verbindlich-keiten belaufen sich in EUR auf 4,89 % (Vorjahr: 4,86 %) und in BRL auf 5,30 % (Vorjahr: 3,42 %). Bei variabel verzinslichen Verpflichtungen betragen die entsprechenden Werte bei Verbindlichkeiten in EUR 1,39 % (Vorjahr: 2,26 %) und in CNY 6,53 %

(Vorjahr: 7,02 %). Die durchschnittliche Restlaufzeit der festverzinslichen Verbindlichkeiten beträgt am 31.12.2014 1,9 Jahre (Vorjahr: 1,9 Jahre), die durch-schnittliche Laufzeit (Zinsanpassungstermine) der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten liegt bei 6,7 Monaten (Vorjahr: 10,4 Monate).

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitu-ten sind 60.520 T€ (Vorjahr: 40.274 T€) in BRL und 5.661 T€ (Vorjahr: 4.802 T€) in CNY zahlbar. Der verbleibende Anteil entfällt auf EUR-Kredite.

Neben dem Konsortialkreditvertrag bestehen bei verschiedenen Kreditinstituten zusätzliche bila-terale Kredit- und Avallinien. Insgesamt belau-fen sich die Kredit- und Avallinien im Schuler-Konzern auf ein Volumen von 634.318 T€ (Vorjahr: 549.500 T€). Der Gesamtbetrag der in Anspruch genommenen Kredit-/Avallinien beträgt 450.169 T€ (Vorjahr: 394.515 T€).

Von den Finanzverbindlichkeiten sind 11.050 T€ (Vorjahr: 27.184 T€) durch Grundpfandrechte und übrige Aktiva des Anlagevermögens besichert. Für Bankavale in Höhe von 326.890 T€ (Vorjahr: 311.179 T€) wurden im Rahmen des Konsortialkre-ditvertrags verschiedene Aktiva des Anlage- und Umlaufvermögens als Sicherheit bestellt.

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Lang- und kurzfristige sonstige Schulden

Angaben in Tausend € Restlaufzeit 31.12.2014 Restlaufzeit 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Erhaltene Anzahlungen für langfristige Ferti-gungsaufträge (Saldo) 211.509 0 0 211.509 193.292 0 0 193.292

Übrige erhaltene Kun-denanzahlungen 47.469 0 0 47.469 66.150 0 0 66.150

Finanzielle Verbind-lichkeiten aus dem Personalbereich 38.852 3.242 0 42.094 41.042 1.648 0 42.690

Verbindlichkeiten i. R. der sozialen Sicherheit 4.915 287 0 5.202 4.003 240 0 4.244

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 17.176 0 0 17.176 10.729 0 0 10.729

Negative Zeitwerte von Derivaten 3.766 1.362 0 5.128 292 101 0 393

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 10.538 24 0 10.563 5.039 22 0 5.061

Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.313 107 0 1.419 211 163 0 373

335.537 5.022 0 340.559 320.757 2.175 0 322.931

Die Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich berücksichtigen im Wesentlichen die am Bilanz-stichtag noch nicht fälligen Löhne, Gehälter und Sozialabgaben, Abgrenzungen von Urlaubstagen

sowie Sonderzahlungen. Die beizulegenden Zeit-werte weichen nicht wesentlich von den ausgewie-senen Buchwerten ab.

Ertragsteuerverbindlichkeiten

Die Ertragsteuerverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Ertragsteuerschulden 1.126 2.425

Ertragsteuerrückstellungen 21.012 12.705

22.138 15.130

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D I E R E S U L T A T E

Pensionsrückstellungen

Die betriebliche Altersversorgung im Schuler Kon-zern kann grundsätzlich in beitrags- und leistungs-orientierte Versorgungssysteme unterschieden werden. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht das Unternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen staatlichen oder privaten Versorgungsträ-ger hinaus keine weiteren rechtlichen oder fakti-schen Verpflichtungen ein. Die Beiträge werden bei Fälligkeit im Personalaufwand erfasst. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen beträgt im Berichtsjahr 22.654 T€ (Vorjahr: 6.129 T€). Darin eingeschlossen sind Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland in Höhe von 22.301 T€ (Vorjahr: 6.050 T€).

Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtun-gen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistun-gen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die Altersver-sorgung variiert je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des betreffen-den Landes und beruht dabei in der Regel auf der Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter. Die Pensionsrückstellungen entfallen im Schuler-Konzern ganz überwiegend auf inländische Konzern-unternehmen. Im Ausland bestehen leistungsorien-tierte Pläne nur in der Schweiz. Es handelt sich bei diesen um Vorsorgewerke nach dem schweizerischen Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinter-lassenen und Invalidenvorsorge (BVG). Diese Pläne stellen sogenannte Vollversicherungen dar, bei denen wenigstens temporär sämtliche versicherungsma-thematische Risiken, einschließlich der Kapital-marktrisiken von einer Versicherungsgesellschaft getragen werden. Entsprechend sind diese Zusagen in hohem Umfang durch Planvermögen gedeckt.

Um die mit den Pensionsplänen verbundenen Risi-ken zu vermindern, hat Schuler in den vergange-nen Jahren einige wesentliche Pensionspläne so

umgestaltet, dass deren Leistungen vorwiegend auf Entgeltumwandlung basieren. Die Zusagen umfassten im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 9.165 Anspruchsberechtigte (Vorjahr: 8.975), einschließ-lich 5.215 (Vorjahr: 5.208) aktive Mitarbeiter, 1.527 (Vorjahr 1.333) ehemalige Mitarbeiter mit unver-fallbaren Ansprüchen sowie 2.423 (Vorjahr 2.434) Pensionäre und Hinterbliebene.

Leistungsorientierte Einzelzusagen bestehen gegenüber einzelnen ehemaligen und aktiven Vorstandmitgliedern sowie Geschäftsführern der Schuler AG und ihrer deutschen Tochtergesell-schaften. Daneben bestehen allgemeine Versor-gungszusagen. Die Höhe der Verpflichtung hängt in der Regel von einem oder mehreren Faktoren, wie Alter, Dienstzeit und Einkommen, ab. Diese Zusagen sind bei Schuler überwiegend intern über Rückstellungen finanziert, die hauptsächlich den Inlandskonzern betreffen. Ein Teil dieser Zusa-gen ist durch Planvermögen in Form von Rückde-ckungsversicherungen gedeckt, die als Plan Assets zu qualifizieren sind und daher mit den entspre-chenden Verpflichtungen verrechnet werden.

Daneben bestehen bei einigen inländischen Kon-zerngesellschaften beitragsorientierte Vorsor-gepläne mit fixer leistungsorientierter Basis, die durch Entgeltumwandlungen der Mitarbeiter und Aufstockungsleistungen der Unternehmen dotiert werden. Diese Pläne gewähren den Mitarbeitern einen Anspruch auf eine befristete monatliche Rente bzw. eine einmalige Kapitalzahlung bei einer garantierten jährlichen Verzinsung des umgewan-delten Entgelts. Das versicherungsmathemati-sche Risiko und/oder das Anlagerisiko werden im Wesentlichen von den Unternehmen getragen.

Die Ermittlung des Barwerts der Pensions ver-pflich tungen erfolgt anhand des versicherungs-mathematischen Verfahrens der Projected-Unit-Credit-Methode, das gemäß IAS 19.67 für die Rückstellungsbewertung vorgeschrieben ist. Dabei

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D I E R E S U L T A T E

werden unter Berücksichtigung von Trendannahmen die zukünftigen Verpflichtungen auf Basis der zum Geschäftsjahresende anteilig erworbenen Leis-tungsansprüche bewertet. Neben den Annahmen zur Lebenserwartung, die für die inländischen Konzern-

unternehmen aus den biometrischen RICHTTAFELN 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck entnommen wurden, sind folgende Prämissen für die Berechnung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen der inlän-dischen Gesellschaften zugrunde gelegt worden:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Deutschland Schweiz Deutschland Schweiz

Abzinsungsfaktor 1,8 % 1,4 % 3,5 % 2,4 %

Zukünftige Einkommenssteigerungen 2,0 % 1,3 % 2,5 % 1,3 %

Anwartschaftsdynamik für Berechtigte mit einkommensunabhängiger Versorgungsregelung 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %

Anpassung der lfd. Renten gemäß § 16 BetrAVG 1,9 % n/a 2,0 % n/a

Die für die Berechnung des Barwerts der Pen-sionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag des Vorjahres angesetzten Prämissen gelten für die Ermittlung des Zinsaufwands und des laufenden Dienstzeitaufwands im folgenden Geschäftsjahr.

Die Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts (DBO) und des Planvermögens im Berichtsjahr stellen sich wie folgt dar:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) Stand 01.01. (Vj. 01.10.) 130.864 129.846

Währungsumrechnungsdifferenzen 162 – 20

Laufender Dienstzeitaufwand 2.532 256

Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen 4.422 1.125

Beiträge der Plan-Teilnehmer 2.509 20

Neubewertungen der Pensionsverpflichtungen

versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der

finanziellen Annahmen 28.609 0

biometrischen Annahmen 0 0

erfahrungsbedingte Anpassungen 210 1.109

Renten- und Kapitalauszahlungen/Abgeltungen – 7.428 – 1.472

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0

Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) Stand 31.12. 161.880 130.864

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D I E R E S U L T A T E

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Zeitwert des Planvermögens Stand 01.01. (Vj. 01.10.) 30.648 30.273

Währungsumrechnungsdifferenzen 58 – 8

Zinserträge des Planvermögens 1.101 244

Beiträge der Plan-Teilnehmer 4 20

Beiträge des Arbeitgebers 117 24

Neubewertung des Planvermögens

Erträge/Aufwendungen aus Planvermögen (ohne Zinserträge) 1.240 248

sonstige 0 0

Kapitalauszahlungen/Abgeltungen – 3.557 – 153

Zeitwert des Planvermögens Stand 31.12. 29.611 30.648

Zur Ermittlung des Finanzierungsstatus bzw. der Nettoverpflichtung wird dem Anwartschaftsbar-wert der extern finanzierten Verpflichtungen der

Zeitwert des Planvermögens gegenübergestellt und um den Anwartschaftsbarwert der intern finanzierten Verpflichtungen ergänzt.

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Anwartschaftsbarwert der extern finanzierten Verpflichtungen 37.464 37.353

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 29.611 30.648

Fondsvermögen unter Berücksichtigung der Vermögenswertbegrenzung gem. IAS 19.64 29.500 29.995

Unterdeckung 7.964 7.358

Anwartschaftsbarwert der intern finanzierten Verpflichtungen 124.416 93.511

Finanzierungsstatus 132.380 100.869

Bilanzierte Pensionsverpflichtungen 132.380 100.869

Die Vermögenswertbegrenzung in Höhe von 111 T€ (Vorjahr: 653 T€) resultiert aus der Überdotierung einzelner Leistungszusagen.

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgs-wirksam erfasste Pensionsaufwand der Berichts-periode für leistungsorientierte Zusagen setzt sich aus nachstehenden Positionen zusammen:

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D I E R E S U L T A T E

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Laufender Dienstzeitaufwand 2.532 256

Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen 4.422 1.125

Zinserträge des Planvermögens – 1.101 – 244

Zinseffekt auf die Vermögenswertbegrenzung 23 0

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Anteil des Pensionsaufwands 5.876 1.137

In der Gesamtergebnisrechnung wurden die folgenden Beträge erfasst:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Neubewertung der Netto-Pensionsverpflichtung:

Erträge aus Planvermögen – 1.240 – 248

Effekt aus der Vermögenswertbegrenzung gem. IAS 19.64 – 561 63

Versicherungsmathematische Gewinne (–) und Verluste (+) aus Änderungen der

finanziellen Annahmen 28.609 0

biometrischen Annahmen 0

erfahrungsbedingte Anpassungen 210 1.110

Im sonstigen Ergebnis erfasster Anteil des Pensionsaufwands 27.018 925

Der Dienstzeitaufwand und der nachzuverrech-nende Dienstzeitaufwand sind im Personalaufwand berücksichtigt, während die übrigen Komponenten des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfass-ten Anteils des Pensionsaufwands im Zinsergebnis enthalten sind. Die Neubewertung der Netto-Pen-sionsverpflichtung ist in der Gesamtergebnisrech-nung als Teil des sonstigen Ergebnisses enthalten.

Das Planvermögen entfällt auf die inländischen sowie das schweizer Konzernunternehmen, die die erworbenen Pensionsansprüche der Plan-Teil-nehmer teilweise über Rückdeckungsversicherun-gen (Inland bzw. sogenannte Vollversicherungen (Schweiz)) abdecken. Die Rückdeckungsversiche-rungen legen überwiegend in festverzinslichen

Wertpapieren an. Bei der Auswahl werden u. a. Rating und Eigenkapitalausstattung der Emittenten berücksichtigt. Die Anlagestrategie zielt vorwie-gend auf laufende Zinseinnahmen und Kapitaler-halt bei geringer Volatilität ab. Für die Rückde-ckungsversicherungen existieren keine an einem aktiven Markt notierten Preise.

Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflich-tung sind der Abzinsungsfaktor sowie die erwarteten Gehaltssteigerungen zum Jahresende. Die nach-stehenden Sensitivitätsanalysen in Form von Sze-narioanalysen zeigen, wie die leistungsorientierte Verpflichtung durch mögliche Änderungen der ent-sprechenden Annahmen beeinflusst worden wäre.

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D I E R E S U L T A T E

Wenn der Abzinsungsfaktor um 0,25 %-Punkte höher (geringer) gewesen wäre, wäre die Pensi-onsverpflichtung bei Konstanz der anderen Annah-men um 5.157 T€ (Vorjahr: 3.783 T€) gesunken (um 5.456 T€; Vorjahr: 3.882 T€ gestiegen).

Wenn die erwarteten Rentensteigerungen um 0,25 %-Punkte höher (geringer) gewesen wäre, wäre die Pensionsverpflichtung bei Konstanz der anderen Annahmen um 2.715 T€ (Vorjahr: 2.115) angestiegen (um 2.577 T€; Vorjahr: 2.005 T€ gesunken).

Aus den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken, wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinssatzänderungsrisiko ist die Gesellschaft dem Währungsrisiko sowie dem Kapitalmarkt- bzw. Anlagerisiko ausgesetzt.

Die Berechnungen wurden isoliert vorgenommen, um Auswirkungen auf den zum 31.12.2014 berech-neten Barwert der Pensionsverpflichtungen sepa-rat aufzuzeigen. Tatsächlich bestehen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen Abhängigkeiten, vor allem zwischen dem Abzin-sungsfaktor und den erwarteten Gehaltssteige-rungen, da beide zu einem gewissen Maß von der erwarteten Inflationsrate abhängen. Die Sensiti-vitätsanalyse berücksichtigt diese Abhängigkeiten nicht und führt daher zu näherungsweisen Infor-mationen beziehungsweise Tendenzaussagen.

Die durchschnittliche Duration der leistungsorientier-ten Pensionsverpflichtungen zum Ende der Berichts-periode beträgt 12,6 Jahre (Vorjahr: 11,5 Jahre).

Für das folgende Geschäftsjahr 2015 werden Dotie-rungen in das Planvermögen durch die Arbeitgeber in Höhe von 109 T€ (Vorjahr: 97 T€) erwartet.

Lang- und kurzfristige sonstige Rückstellungen

Angaben in Tausend € Sonstige Steuern

Auftrags-kosten

Personalauf-wendungen

Konzern-umbau

Übrige Ver-pflichtungen und Risiken

Gesamt

Stand 01.01.2014 2.151 86.795 16.821 38.089 13.650 157.506

davon kurzfristig 2.151 85.886 6.802 32.184 10.308 137.331

Währungsdifferenzen 24 1.039 287 0 167 1.518

Verbrauch 427 24.133 3.941 9.623 3.343 41.466

Auflösung 16 19.332 191 10.360 2.572 32.471

Zuführung 171 47.874 3.354 0 2.851 54.250

Aufzinsung 0 51 234 0 223 508

Zinssatzänderung 0 6 577 0 8 590

Umbuchung 0 – 265 0 0 265 0

Stand 31.12.2014 1.903 92.035 17.141 18.107 11.250 140.435

davon kurzfristig 1.903 90.926 8.661 16.323 8.169 125.982

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Die Rückstellungen für Auftragskosten umfassen Vorsorgen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, noch zu erwartende Kosten aus abge-rechneten Aufträgen, Garantie- und Kulanzleistun-gen, Provisionen und Pönalen. Die Bewertung der Rückstellungen für Garantie- und Kulanzleistun-gen erfolgt unter Zugrundelegung von Erfahrungs-werten aus bisherigen Schadensverläufen.

Die Rückstellungen für Personalkosten berück-sichtigen vorwiegend Altersteilzeit, Dienstjubiläen, Abfindungen/Personalmaßnahmen und ähnliche, den Personalbereich betreffende Verpflichtungen.

Am 30.10.2013 hat der Vorstand umfangreiche Maßnahmen hinsichtlich Anpassung der Ferti-gungstiefe in Deutschland und Zentralisierung der Verwaltung beschlossen und kommuniziert, um die Unternehmensstrukturen des Schuler-Konzerns an die Internationalisierung der Absatzmärkte anzu-passen. Zum 31.12.2013 wurde eine Rückstellung für die im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen erwarteten Kosten angesetzt. Diese enthält haupt-sächlich Personalkosten für Abfindungszahlungen und Kosten im Zusammenhang mit der Beendigung von Verträgen einschließlich Aufhebungskosten für Mietverträge, die sich im Zusammenhang mit der Durchführung der jeweiligen Maßnahmen ergeben werden. Die geschätzten Kosten basieren auf den Annahmen zur Beendigung der entsprechenden

Verträge. Eine Überprüfung der Rückstellungs-höhe zum 31.12.2014 ergab ein Auflösungspotenzial in Höhe von 10.360 T€, welches ergebniswirksam im Personalaufwand (9.476 T€) und im sonsti-gen betrieblichen Aufwand (883 T€) vereinnahmt wurde.

Aufgrund von Verzögerungen bei Vertragsver-handlungen im abgelaufenen Geschäftsjahr wird der Abschluss des Konzernumbaus im Jahr 2016 erwartet.

Die übrigen Verpflichtungen und Risiken betreffen erkennbare Einzelrisiken und ungewisse Verpflich-tungen, die unter Berücksichtigung der jeweili-gen Eintrittswahrscheinlichkeit bilanziert werden. Hierunter fallen insbesondere Rückstellungen für Jahresabschlusskosten, Umweltrisiken oder Rechtsstreitigkeiten.

Die Inanspruchnahme der als kurzfristig eingestuf-ten sonstigen Rückstellungen wird im Laufe des folgenden Geschäftsjahres erwartet. Bei langfris-tigen sonstigen Rückstellungen wird mit Auszah-lungen innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre gerechnet.

Am Bilanzstichtag sind erwartete Erstattungen in Höhe von 140 T€ (Vorjahr: 390 T€) als Vermögens-werte aktiviert worden.

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

145

D I E R E S U L T A T E

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber

Dritten 48.311 36.022

verbundenen Unternehmen 399 1.022

Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen 22.677 23.942

71.387 60.986

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen weisen 16 T€ (Vorjahr: 15 T€) eine Rest-laufzeit von über einem Jahr auf.

Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und die bei-zulegenden Zeitwerte für jede einzelne Klasse von Finanzinstrumenten dar, einschließlich der nicht den Kategorien des IAS 39 zuzuordnenden Vermö-genswerte und Verbindlichkeiten. Die Buchwerte jeder Klasse von finanziellen Vermögenswerten repräsentieren zugleich das maximale Kreditrisiko am Bilanzstichtag. Angesichts variierender Ein-flussfaktoren können die dargestellten beizulegen-den Zeitwerte nur als Indikation für die tatsächlich am Markt realisierbaren Werte angesehen werden.

Angaben in Tausend € Fortgeführte Anschaffungskosten

Fair Value Buchwert

Buchwert Fair Value er folgs-neutral

er folgs-wirksam

31.12.2014

AKTIVA

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1.591 1.591 – – 1.591

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 95.541 95.541 – – 95.541

Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 101.766 101.766 – – 101.766

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 8.722 8.722 – – 8.722

Derivate ohne Hedge-Beziehung – – – 283 283

Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung – – 691 – 691

Zahlungsmittel und -äquivalente 482.507 482.507 – – 482.507

PASSIVA

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 78.618 76.240 – – 78.618

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 71.387 71.387 – – 71.387

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52.656 52.656 – – 52.656

Derivate ohne Hedge-Beziehung – – – 44 44

Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung – – 5.084 – 5.084

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S C H U L E R G E S C H Ä F T S B E R I C H T2014

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D I E R E S U L T A T E

Davon aggregiert nach Bewertungskate-gorien gemäß IAS 39 (ohne Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung):

Angaben in Tausend € Fortgeführte Anschaffungskosten

Fair Value Buchwert

Buchwert Fair Value er folgs-neutral

er folgs-wirksam

31.12.2013

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – – 283 283

Kredite und Forderungen 688.536 688.536 – – 688.536

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.591 1.591 – – 1.591

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten – – – 44 44

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 202.662 200.283 – – 202.662

Angaben in Tausend € Fortgeführte Anschaffungskosten

Fair Value Buchwert

Buchwert Fair Value er folgs-neutral

er folgs-wirksam

31.12.2013

AKTIVA

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 2.580 2.580 – – 2.580

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 109.557 109.557 – – 109.557

Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 109.668 109.668 – – 109.668

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 7.132 7.132 – – 7.132

Derivate ohne Hedge-Beziehung – – – – –

Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung – – 616 – 616

Zahlungsmittel und -äquivalente 349.322 349.322 – – 349.322

PASSIVA

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 72.665 71.739 – – 72.665

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.986 60.986 – – 60.986

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 47.751 47.751 – – 47.751

Derivate ohne Hedge-Beziehung – – – 30 30

Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung – – 363 – 363

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D I E R E S U L T A T E

Davon aggregiert nach Bewertungskate-gorien gemäß IAS 39 (ohne Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung):

Angaben in Tausend € Fortgeführte Anschaffungskosten

Fair Value Buchwert

Buchwert Fair Value er folgs-neutral

er folgs-wirksam

31.12.2014

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – – – – –

Kredite und Forderungen 575.679 575.679 – – 575.679

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.580 2.580 – – 2.580

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten – – – 30 30

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 181.402 180.475 – – 181.402

Der Unterschiedsbetrag zwischen den einzelnen Bilanzposten und den oben ausgewiesenen Buch-werten der Finanzinstrumente entspricht jeweils den nicht finanziellen Vermögenswerten bzw. Ver-bindlichkeiten des Konzerns am Bilanzstichtag.

Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien fanden innerhalb der Berichtsperiode nicht statt.

Die Fair-Value Hierarchie, nach der die Bewer-tungsverfahren zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Verbindlich-keiten eingeteilt werden, umfasst die folgenden Hierarchiestufen:

Stufe 1: Die Bewertung beruht auf notierten, unver-ändert übernommenen Preisen in aktiven Märkten für gleichartige finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Stufe 2: Das Bewertungsverfahren basiert auf Parametern, für die entweder direkt oder indirekt abgeleitete notierte Preise auf einem aktiven Markt zur Verfügung stehen (bindende Angebote oder transaktionsbasierte Preise).

Stufe 3: Das Bewertungsverfahren beruht im Wesentlichen auf Parametern, die für den beizu-legenden Zeitwert bedeutend sind, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

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D I E R E S U L T A T E

Die wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente sind wie folgt den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet:

Angaben in Tausend € Fair-Value-Hierarchie 31.12.2014

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert – 974 – 974

Derivative Finanzinstrumente – 974 – 974

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert – 5.128 – 5.128

Derivative Finanzinstrumente – 5.128 – 5.128

Angaben in Tausend € Fair-Value-Hierarchie 31.12.2013

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert – 616 – 616

Derivative Finanzinstrumente – 616 – 616

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert – 393 – 393

Derivative Finanzinstrumente – 393 – 393

Innerhalb der Berichtsperiode sind keine zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstru-mente zwischen den aufgeführten Hierarchiestufen transferiert worden.

Die derivativen Finanzinstrumente umfassen deri-vative Währungs- und Zinssicherungskontrakte. Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermin-geschäften wurden auf der Basis von aktuellen Referenzkursen unter Berücksichtigung der Ter-minauf- bzw. -abschläge bestimmt. Devisen- und Zinsoptionen wurden mittels Kursnotierungen oder durch Anwendung von anerkannten Optionspreis-modellen bewertet. Die beizulegenden Zeitwerte der Zinsswaps wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt und die

für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze berücksichtigt. Soweit möglich, werden für diese Modelle die am Bilanz-stichtag beobachtbaren relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden. Dabei werden kontrahentenspezifische Risikoanpassungen berücksichtigt.

Die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkei-ten, für die die beizulegenden Zeitwerte angegeben sind, sind der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet; lediglich die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind der Stufe 3 zuzuordnen.

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D I E R E S U L T A T E

Die beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögens-werte und Verbindlichkeiten wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehend darge-stellten Methoden und Prämissen unter Berück-sichtigung des kontrahentenspezifischen Risikos ermittelt.

Für Kredite und Forderungen gibt es keine liquiden Märkte. Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente weisen überwie-gend kurze Laufzeiten auf, sodass davon ausge-gangen werden kann, dass deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise den beizule-genden Zeitwerten entsprechen.

Für zu Anschaffungskosten bewertete Eigenka-pitalanteile an nicht konsolidierten Unternehmen und Beteiligungen konnten keine auf Börsen- oder Marktwerten basierende beizulegende Zeitwerte ermittelt werden. Wir gehen davon aus, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entspre-chen, sofern im Einzelfall keine Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen.

Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortge-führten Anschaffungskosten bewertet. Differenzen zwischen den historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden entspre-chend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben regelmäßig kurze Restlaufzei-ten, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Buchwerte näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten entsprechen.

Nettoergebnisse nach Bewer-tungskategorien (ohne Derivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung)

Die nachstehenden Übersichten geben die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Netto-gewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten entsprechend den Kategorien des IAS 39 wider (ohne in ein Hedge Accounting einbezogene Derivate).

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 884 1

Kredite und Forderungen 7.531 1.387

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 17 0

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten – 657 15

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden – 2.413 – 674

Die Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten ergeben sich aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, Wertminderungen und -aufholungen, Erfolge aus zu Anschaffungskosten bewerteten Eigenkapitalinstrumenten, Ausbuchungen, Wech-selkursveränderungen und Zinsen. Ergebnisse aus Finanzinstrumenten, die erfolgswirksam zum

beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nicht für eine Sicherungsbeziehung qualifizieren, bein-halten sowohl Zins- als auch Währungseffekte. Die Nettoverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer-tet werden (– 2.413 T€, Vorjahr: – 674 T€), resultie-ren im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für

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D I E R E S U L T A T E

Bankverbindlichkeiten. Die gesamten Zinserträge bzw. -aufwendungen für Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeit-wert bewertet werden, betragen 8.748 T€ (Vorjahr:

1.221 T€) bzw. – 4.308 T€ (Vorjahr: – 822 T€). Zins-erträge aus wertberichtigten Vermögenswerten wurden weder in der Berichtsperiode noch im Vor-jahr erfasst.

Sonstige Angaben

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die liqui-den Mittel des Schuler-Konzerns im Berichtsjahr durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Dabei werden gemäß IAS 7 Cashflows aus betrieb-licher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finan-zierungstätigkeit unterschieden.

Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung umfasst Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten. Darüber hinaus werden ent-sprechend IAS 7 in den Zahlungsmitteläquivalenten Anteile an Geldmarktfonds ausgewiesen, die auf-grund ihrer erstklassigen Bonität und der Anlage in äußerst kurzfristige Geldmarktpapiere nur unwe-sentlichen Wertschwankungen unterliegen und jederzeit innerhalb eines Tages in bestimmte Zah-lungsmittelbeträge umgewandelt werden können. Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung umfasst damit die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und -äquivalente.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird ausgehend von dem Ergebnis vor Anteilen von Minderheitsgesellschaftern indirekt abgeleitet. Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzposi-tionen im Zusammenhang mit der betrieblichen

Tätigkeit um Effekte aus der Währungsumrech-nung und den Änderungen im Konsolidierungskreis bereinigt. Sie können daher nicht unmittelbar mit den entsprechenden Veränderungen gegenüber den Vorjahreswerten auf Grundlage der veröffent-lichten Konzernbilanz abgestimmt werden.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit umfasst im Wesentlichen Zugänge in das Sach- und Finanzanlagevermögen.

In der Finanzierungstätigkeit sind Zahlungsströme mit Anteilseignern der Schuler AG und ihrer Toch-tergesellschaften sowie Ein- und Auszahlungen aus der Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden dargestellt.

Zusammengefasst führten die verschiedenen Cashflows in Verbindung mit wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingten Wertänderungen im Geschäftsjahr 2014 zu einer Zunahme der liqui-den Mittel um 133.184 T€ auf 482.507 T€.

Eine detaillierte wirtschaftliche Erläuterung der Kapitalflussrechnung enthält das Kapitel „Finanz-wirtschaftliche Entwicklung“ im Lagebericht.

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D I E R E S U L T A T E

Segmentberichterstattung

Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen

Die Segmentberichterstattung wird nach IFRS 8 „Operating Segments“ erstellt.

Entsprechend der internen Berichts- und Orga-nisationsstruktur werden im Schuler-Konzern unterhalb der Management-Holding drei berichts-pflichtige Geschäftsbereiche unterschieden, die in den Darstellungen der Segmentberichterstat-tung um den zusammengefassten Bereich „Übrige Segmente“ sowie die Corporate Center der Schuler AG und die Konsolidierung als Überleitungsposten zum Konzernausweis ergänzt werden. Die Konsoli-dierungsmaßnahmen umfassen dabei ausschließ-lich Sachverhalte, die nicht die Segmente selbst betreffen (z. B. Schuldenkonsolidierung zwischen den Geschäftsbereichen sowie Eliminierung von Intersegmentumsätzen).

Die Berichterstattung basiert auf den Tätigkeitsbe-reichen, die durch das unterschiedliche Produkt- und Leistungsspektrum der Geschäftsbereiche Forming Systems, Automation und Tools definiert

sind: Die Produkte des Geschäftsbereichs Forming Systems umfassen im Wesentlichen mechanische und hydraulische Systeme für die Umformtechnik, während sich der Geschäftsbereich Automation auf Automationssysteme und Lasertechnik konzen-triert. Im Segment Tools sind die Aktivitäten im Bereich Karosserietechnik sowie das damit ver-bundene Dienstleistungsgeschäft gebündelt.

In der Kategorie Übrige Segmente sind alle sons-tigen, nicht einzeln berichtspflichtigen Aktivitäten zusammengefasst. Hierunter fallen Schuler Guß, Sales & Service-Unternehmen und strukturierte Unternehmen.

Der Segmenterfolg wird bei Schuler auf Basis des operativen Ergebnisses bestimmt, das als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) definiert ist.

Für die Segmentangaben gelten im Schuler-Konzern die gleichen Bilanzierungs- und Bewer-tungsgrundsätze wie für den Konzernabschluss. Konzerninterne Transaktionen werden grundsätz-lich zu geschäftsüblichen Preisen abgerechnet und entsprechen damit dem Verhältnis zu fremden Dritten (arms-length-principle).

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D I E R E S U L T A T E

Angaben in Tausend € Forming Systems Automation Tools Übrige Segmente

2014 RGJ 2013 2014 RGJ 2013 2014 RGJ 2013 2014 RGJ 2013

Fremdumsätze 922.643 203.097 58.031 8.149 70.505 14.216 127.317 33.310

Intersegmentumsätze 57.418 16.361 108.999 23.026 1.859 593 20.725 7.389

Umsatzerlöse 980.061 219.457 167.030 31.175 72.365 14.808 148.042 40.699

Operatives Ergebnis (EBIT) 104.440 – 9.094 16.318 – 2.292 – 3.510 – 5.067 5.032 – 8.187

Abschreibungen (1) 12.719 3.880 1.693 566 1.466 858 3.466 1.260

davon außer-planmäßig 811 459 0 0 0 382 0 411

Ertrag (–)/Aufwand (+) aus dem Konzern-umbau (2) – 11.010 23.090 – 1.062 4.561 – 634 4.455 2.346 9.883

Investitionen (1) 9.799 8.116 1.436 79 7.623 335 2.997 682

Mitarbeiter 31.12. (inkl. Auszubildende) 3.830 3.894 613 602 345 347 568 664

Angaben in Tausend € Summe Segmente Schuler AG(Corporate Center)/

Konsolidierung

Schuler-Konzern

2014 RGJ 2013 2014 RGJ 2013 2014 RGJ 2013

Fremdumsätze 1.178.497 258.771 0 0 1.178.497 258.771

Intersegmentumsätze 189.001 47.368 – 189.001 – 47.368 0 0

Umsatzerlöse 1.367.498 306.139 – 189.001 – 47.368 1.178.497 258.771

Operatives Ergebnis (EBIT) 122.280 – 24.641 – 20.033 – 3.060 102.247 – 27.700

Abschreibungen (1) 19.344 6.564 2.375 432 21.718 6.996

davon außerplanmäßig 811 1.252 0 0 811 1.252

Ertrag (–)/Aufwand (+) aus dem Konzernumbau (2) – 10.360 41.989 0 0 – 10.360 41.989

Investitionen (1) 21.856 9.212 4.616 3.768 26.471 12.979

Mitarbeiter 31.12. (inkl. Auszubildende) 5.356 5.507 67 63 5.423 5.570

(1) ohne Finanzanlagen

(2) im Vorjahr ohne die oben aufgeführten außerplanmäßigen Abschreibungen, welche in voller Höhe in Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Straffung der Konzernstruktur stehen

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D I E R E S U L T A T E

Das Ergebnis vor Ertragsteuern leitet sich von der in der Segmentberichterstattung verwendeten Ergebnisgröße (EBIT) wie folgt ab:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Summe Segmentergebnisse (EBIT) 122.280 – 24.641

Corporate Center – 19.643 – 3.169

Zinsergebnis – 1.587 – 1.232

Konsolidierung – 390 110

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 100.661 – 28.933

Zusätzliche Angaben auf Unternehmensebene

U M S A T Z E R L Ö S E N A C H P R O D U K T E N U N D D I E N S T L E I S T U N G E NAngaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Maschinen und Anlagen 824.041 175.131

Werkzeuge (inkl. Pressteile) 91.903 18.866

Guss 1.480 1.324

Service (inkl. Gebrauchtmaschinen) 256.491 61.664

Sonstiges (inkl. Lohnfertigung) 4.582 1.786

Schuler-Konzern 1.178.497 258.771

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D I E R E S U L T A T E

I N F O R M A T I O N E N N A C H R E G I O N E NAngaben in Tausend € Fremdumsätze Immaterielle Vermögens-

werte und Sachanlagen

2014 RGJ 2013 2014 31.12.2013

Deutschland 483.700 120.801 191.566 193.815

Europäisches Ausland 174.325 33.976 1.412 1.522

Amerika 207.303 47.260 21.406 19.912

Asien 307.726 55.699 30.797 23.549

Sonstige 5.443 1.035 0 0

Schuler-Konzern 1.178.497 258.771 245.182 238.798

Bei den Angaben nach Regionen werden die Umsatzerlöse nach dem Sitz der Kunden bestimmt. Im Berichtszeitraum wurden in den Segmenten Forming Systems, Automation und Tools sowie in der Kategorie Übrige Segmente mit einem (Vorjahr: zwei) Kunden Umsatzerlöse in Höhe von 126.916 T€ erwirtschaftet (Vorjahr: 39.917 T€ und 30.250 T€). Die dargestellten langfristigen Vermögenswerte werden nach dem jeweiligen Firmensitz der Kon-zerngesellschaften den geografischen Bereichen zugeordnet.

Finanzielles Risiko-management und derivative Finanzinstrumente

Grundsätze des Risikomanagements von Finanzrisiken

Durch seine internationale Ausrichtung und das langfristige Projektgeschäft ist der Schuler-Kon-zern insbesondere Zins- und Währungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nachteilig beeinflussen können. Haupt-aufgabe des finanziellen Risikomanagements ist es, solche Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu eliminieren

bzw. zu begrenzen, um den Unternehmenswert nachhaltig zu sichern.

Die Finanzrisiken werden durch das zentrale Cash- und Devisenmanagement im Konzern-Treasury der Schuler AG entsprechend der vom Vorstand ver-abschiedeten Leitlinien kontinuierlich überwacht und durch entsprechende Sicherungsgeschäfte begrenzt. Die Absicherung von Finanztransak-tionen und Geschäften der Tochtergesellschaf-ten außerhalb des Euro-Raums erfolgt in enger Abstimmung mit dem Zentralbereich Treasury. Grundsätzlich sind alle Gesellschaften des Schu-ler-Konzerns verpflichtet, Fremdwährungsposi-tionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung zu sichern. Dies geschieht, sofern keine devisenrechtlichen Bestimmungen entgegenstehen, durch Andie-nung der offenen Fremdwährungsposten beim Konzern-Treasury, das die relevanten Grundge-schäfte in Abhängigkeit vom Sicherungszweck laufzeitkongruent absichert. Im Einzelfall können darüber hinaus auch zukünftige, geplante Trans-aktionen Gegenstand einer Absicherung sein. Das Finanzrisikomanagement unterliegt einer strengen Überwachung, die insbesondere durch eine strikte Funktionstrennung in Handel, Abwicklung und Kon-trolle gewährleistet wird. Darüber hinaus sorgen die finanzwirtschaftliche Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat sowie die regelmäßige

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D I E R E S U L T A T E

Überwachung der Einhaltung der an aktuelle Markt- und Produktentwicklungen angepassten Richtlinien, der Effizienz der Sicherungssysteme und der Zuverlässigkeit der Kontrollsysteme durch interne und externe Prüfungen für ein hohes Maß an Transparenz und permanente Funktionskont-rolle. Zusätzliche Erläuterungen zum Risikoma-nagement finden sich im Konzernlagebericht.

Währungs- und Zinsrisiken

Diese Risiken bestehen in möglichen Schwankun-gen des beizulegenden Zeitwerts bzw. der künfti-gen Zahlungsströme eines Finanzinstruments (z. B. einer Forderung oder Verbindlichkeit) aufgrund von Bewegungen des Marktzinssatzes oder des Wechselkurses.

Währungsrisiken entstehen aus der Umrechnung von Finanzinstrumenten, deren Werte von der funktionalen Währung der jeweiligen Einzelge-sellschaft abweichen und monetärer Art sind. Sie ergeben sich hauptsächlich aus der internationalen Tätigkeit von Schuler, als deren Folge das opera-tive Geschäft, die Finanzergebnisse und die Zah-lungsströme Wechselkursschwankungen unter-liegen. Ein damit verbundenes Transaktionsrisiko besteht vorwiegend im operativen Geschäftspro-zess, und zwar im Wesentlichen hinsichtlich der Wechselkursrelationen zwischen dem US-Dollar, dem brasilianischen Real, dem chinesischen Yuan (Renmimbi) und dem Euro. In Schwellenländern werden internationale Aufträge von Tochterge-sellschaften in der Regel in USD oder EUR abge-schlossen. Das aus der Volatilität der Leitwährun-gen entstehende ökonomische Wechselkursrisiko (Wettbewerbsrisiko) wird zunächst durch die Verteilung der Schuler-Produktionsstandorte auf mehrere Länder reduziert (Natural Hedging). Eine Absicherung ergibt sich bei Fremdwährungsauf-trägen weiterhin aufgrund natürlich geschlosse-ner Positionen, bei denen sich die Werte oder die

Zahlungsströme originärer Finanzinstrumente zeitlich und betragsmäßig ausgleichen (Net-ting). Die nach dem Netting verbleibenden Risiken werden durch den Einsatz von Währungsderivaten reduziert. Hierzu werden Grund- und Sicherungs-geschäfte soweit möglich zu Sicherungsbezie-hungen zusammengefasst, bei denen sich spätere Marktwertänderungen der designierten Transak-tionen ergebnismäßig weitgehend kompensieren. Zum Bilanzstichtag bestehen im Wesentlichen mit Bezug auf die Wechselkursparitäten EUR/USD, USD/BRL, EUR/BRL und EUR/CNY abgeschlossene Devisentermingeschäfte. Diese Derivate werden grundsätzlich ausschließlich zu Sicherungszwe-cken eingesetzt, die an entsprechende bestehende Grundgeschäfte oder geplante Transaktionen gebunden sind. Handelspositionen zu Spekulati-onszwecken werden nicht eingegangen. Aufgrund des für Schuler typischen langfristigen Anlagen-geschäfts werden Währungsrisiken vorwiegend auftragsbezogen einzeln auf Konzernebene abgesi-chert (Micro-Hedges).

Schuler hält verschiedene zinssensitive mittel- und langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkei-ten, um den Liquiditätsanforderungen begegnen zu können. Das Zinsrisiko des Konzerns entsteht durch fristeninkongruente Refinanzierungen sowie verschiedene Zinselastizitäten einzelner Aktiv- und Passivposten. Während Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung den Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko aussetzen, entsteht aus den festverzins-lichen Verbindlichkeiten ein Fair-Value-Zinsrisiko (vgl. Textziffer (20)). Schuler unterliegt hauptsäch-lich in den Währungsräumen EUR, BRL und CNY Zinsänderungsrisiken. Mit dem Ziel, sowohl die Risiken in Bezug auf Fälligkeiten und Zinsbindung als auch die Finanzierungskosten zu minimieren, können im Euro-Raum Zinsderivate eingesetzt werden. Das Treasury beurteilt die Zinsrisikoposi-tion auf Basis einer fristengerechten Gegenüber-stellung der betreffenden finanziellen Vermögens-werte und Verbindlichkeiten unter Einbeziehung

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der relevanten Zinsderivate. Soweit mit vertretba-rem Aufwand möglich, werden Vermögenswerte gemäß Konzernrichtlinie grundsätzlich fristenkon-gruent refinanziert. In Anbetracht seiner Siche-rungsaktivitäten ist aus Sicht des Managements der Schuler-Konzern im Finanzierungsbereich zum Bilanzstichtag keinem nennenswerten Zinsände-rungsrisiko ausgesetzt.

Zur Begrenzung der o. a. Finanzmarktrisiken werden im Einzelnen Devisenterminkontrakte und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zinscaps ein-gesetzt. Sämtliche derivativen Finanzinstrumente

werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkei-ten mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Zeit-wert bilanziert. Das angegebene Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente stellt die unsal-dierte Summe aus den Kauf- und Verkaufsbeträgen dar. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt Rück-schlüsse auf den Umfang des Einsatzes von Deriva-ten, gibt aber nicht das Risiko aus dem Einsatz von Derivaten wider.

Die Laufzeiten der derivativen Finanzinstrumente orientieren sich an den Laufzeiten der zugrunde liegenden Grundgeschäfte.

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Nominalwert Marktwert Nominalwer t Marktwer t

Devisentermingeschäfte und -swaps 111.506974

47.711616

– 5.128 – 356

Währungsderivate, netto 111.506 – 4.154 47.711 260

Zinsswaps 00

1.7650

0 – 37

Zinsderivate, netto 0 0 1.765 – 37

111.506 – 4.154 49.476 223

Bei der Interpretation der positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-instrumente ist zu beachten, dass ihnen in der Regel gegenläufige Grundgeschäfte gegenüber-stehen und dadurch das Marktrisiko aus Preis-änderungen an den Finanzmärkten limitiert wird. Die Zeitwerte entsprechen ferner nicht notwendi-gerweise den Beträgen, die der Konzern zukünf-tig unter aktuellen Marktbedingungen erzielen wird. Zur Reduzierung des Ausfallrisikos deriva-tiver Finanzinstrumente mit positivem Marktwert werden Sicherungsgeschäfte grundsätzlich nur mit Kreditinstituten guter Bonität abgeschlossen, die kontinuierlich überwacht wird. Das Ausfallrisiko,

das sich daraus ergibt, dass Vertragspartner ihren Verpflichtungen aus Devisentermin-geschäften nicht nachkommen, beträgt 974 T€ (Vorjahr: 616 T€).

Die dargestellten derivativen Finanzinstrumente werden, sofern sie die strengen Anforderun-gen des Hedge Accounting erfüllen, in Form von Cashflow-Hedges direkt den zugrunde liegen-den Grundgeschäften zugeordnet. Der Marktwert dieser Derivate (Cashflow-Hedges) beläuft sich am Bilanzstichtag auf – 4.393 T€ (Vorjahr: 253 T€). Der Marktwert derjenigen Derivate, die aufgrund der strengen Anforderungen des Hedge Accounting

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nicht als Cashflow-Hedge klassifiziert wurden bzw. ineffektiv sind, beläuft sich auf 239 T€ (Vorjahr: – 30 T€). Weder im Berichts- noch im Vorjahr sind Marktwertänderungen aus vorzeitiger Beendigung von Cashflow-Hedge-Beziehungen (Dedesignation) ergebniswirksam erfasst worden. Wertänderun-gen, die die effektiven Teile der Sicherungsbezie-hungen darstellen und im Eigenkapital (kumulier-tes sonstiges Ergebnis) erfasst wurden, sind in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Bei Realisierung des Grundgeschäfts werden die im Eigenkapital kumulierten Effekte erfolgswirk-sam aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrech-nung in den Umsatzerlösen oder Materialaufwen-dungen (Devisenderivate) bzw. in den sonstigen Erträgen oder anderen Aufwendungen (Zinsderi-vate) erfasst.

Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung eines Cashflow-Hedges wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method nach IAS 39.AG108 durch-geführt. Retrospektiv wird zu jedem Bilanzstich-tag die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung mit einem Effektivitätstest überprüft (Dollar-Offset-Methode). Dazu wird die Wertänderung von Grund- und Sicherungsgeschäft aufgrund von Kursände-rungen ermittelt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Der Quotient der beiden kumulativen Wertänderungen liegt bei allen bilanzierten Siche-rungsbeziehungen im Rahmen der von IAS 39 vor-gegebenen Bandbreite zwischen 80 % und 125 %.

Das bei den ausländischen Konzernunternehmen außerhalb der Euro-Zone gebundene Nettovermö-gen wird grundsätzlich nicht gegen Wechselkurs-schwankungen gesichert, da wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Konzerngesellschaften in die Wäh-rung der Konzernberichterstattung (Translationsri-siko) nicht cashflow-relevant sind. Darüber hinaus sichert Schuler grundsätzlich nicht das Umrech-nungsrisiko aus Wechselkursschwankungen für

Umsätze und Ergebnisse von Tochtergesellschaf-ten außerhalb des Euro-Raums. Allerdings können auch hieraus signifikante Umrechnungsdifferen-zen entstehen, die sich auf die Umsatzerlöse, das Segmentergebnis (EBIT) und das Konzernergebnis auswirken.

Kreditrisiko (Bonitäts- oder Ausfallrisiken)

Kreditrisiken entstehen dadurch, dass eine Partei eines Finanzinstruments ihren vertraglichen Zah-lungsverpflichtungen innerhalb der Fälligkeit teilweise oder vollständig nicht nachkommt oder dass die als Sicherheiten gestellten Vermögens-werte sich im Wert mindern. Neben der Gefahr von Risikokonzentrationen können aus dem unmittel-baren Ausfallrisiko ökonomische Verluste bzw. aus der Verschlechterung der Kundenbonität Wertmin-derungen auf Forderungen und sonstige finanzi-elle Vermögenswerte resultieren. Bei schwacher Konjunktur- und Branchenentwicklung kann es zu einem Anstieg der Kundenausfallraten mit negati-ven Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kommen. Ausfallrisiken werden bei der Geldanlage und dem Einsatz derivativer Finanzin-strumente begrenzt, indem diese Finanzgeschäfte nur mit Vertragspartnern guter Bonität abgeschlos-sen und diese kontinuierlich überwacht werden. Das spezielle Risikomanagement im Kreditprozess erfolgt entsprechend der Konzernrichtlinie, die u. a. Bonitätsprüfungen bei Kundenanfragen, Prüfun-gen auf Klumpenrisiken, Einforderung von Sicher-heiten und Garantien, Einräumung von Eigentums-vorbehalt, Berücksichtigung länderspezifischer Sicherungsformen, Vorgabe von Mindestzahlungs-bedingungen sowie abgestufte Zustimmungs-erfordernisse des Finanzbereichs regelt. Dem Ausfallrisiko bei den Warenforderungen aus dem Exportgeschäft wird in Einzelfällen durch Akkre-ditive oder Kreditversicherungen begegnet. Die Entwicklung des Zahlungsverhaltens wird laufend

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überwacht und der Forderungsbestand auf sons-tige Vertragsstörungen analysiert. Für am Bilanz-stichtag erkennbare Ausfallrisiken wird durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Vor-sorge getroffen. Die Erläuterungen zu den überfäl-ligen oder wertgeminderten finanziellen Vermö-genswerten sind unter den Textziffern (13) und (15) beschrieben. Grundsätzlich liegen keine Abreden mit Kunden zur Minderung des Kreditrisikos, wie z. B. Aufrechnungsvereinbarungen, vor, sodass das maximale Ausfallrisiko derjenigen finanziellen Ver-mögenswerte, die einem Kreditrisiko unterliegen, den unter Textziffer (26) ausgewiesenen Buchwer-ten entspricht. Zum Abschlussstichtag sind keine derivativen finanziellen Vermögenswerte aufgrund von Ausfällen überfällig oder wertberichtigt.

Schuler analysiert kontinuierlich die Struktur seines Forderungsbestandes, um rechtzeitig die Identifikation und Bewertung von Konzentrationsri-siken sicherzustellen. Konzentrationen von Kredit-risiken können sich bei Schuler aus den weltweiten Verkaufsaktivitäten von Systemen der Umform-technik und dem damit verbundenen Servicege-schäft ergeben, das wesentlich von dem Investiti-onsverhalten der Automobilbranche abhängig ist. Zum Abschlussstichtag besteht folgende Vertei-lung des Branchenrisikos (brutto, ohne Berück-sichtigung von Wertberichtigungen und aktivisch abgesetzten Kundenanzahlungen bei langfristigen Fertigungsaufträgen):

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

Automobil-hersteller

Automobil-zulieferer

Non-Automotive

Automobil-hersteller

Automobil-zulieferer

Non-Automotive

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 46.781 34.970 18.444 64.545 29.251 20.315

Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 539.896 154.447 203.442 449.025 101.398 180.274

Eine Konzentration der Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen mit einzelnen Schuldnern liegt zum Abschlussstichtag nicht vor.

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Liquiditätsrisiken

Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstan-den, dass ein Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen, die entweder in Zahlungsmit-teln und -äquivalenten oder durch andere finan-zielle Vermögenswerte zu begleichen sind, nicht in ausreichendem Maß nachkommen kann. Zah-lungsverpflichtungen resultieren unter anderem aus Zins- und Tilgungsleistungen auf in Anspruch genommene Darlehen oder der Bedienung von Lieferantenverbindlichkeiten. Liquiditätsrisiken können vorrangig durch ein geändertes Zahlungs-verhalten der Kunden entstehen, insbesondere hin-sichtlich zu erhaltender Anzahlungen, durch eine restriktivere Kreditvergabe von Banken oder ein restriktiveres Deckungsverhaltens der Kreditver-sicherungen. Durch eine rollierende monatsgenaue Liquiditätsvorschau, den Einsatz moderner Finan-zierungsinstrumente und dem Konzern ausrei-chend zur Verfügung stehende Kreditlinien stellen wir die Liquiditätsversorgung sicher. Im Rahmen des kurz- und mittelfristigen Liquiditätsmanage-ments verrechnen wir die Liquiditätsüberschüsse und -bedarfe der einzelnen Konzernunternehmen

mittels eines zentralen Cashpools miteinander, um den Refinanzierungsbedarf des Konzerns zu verrin-gern und kostenoptimiert zu decken. Die Liquidität wird hauptsächlich über Tages- und Termingeld-anlagen vorgehalten. Die Steuerung und Verwal-tung des zur internen Finanzierung dienenden Cashpools obliegt dem Konzern-Treasury. Darüber hinaus steht zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit sowie der finanziellen Flexibili-tät des Schuler-Konzerns eine Liquiditätsreserve in Form von Barkreditlinien zur Verfügung. Weitere Informationen hierzu finden sich im Anhang unter der Textziffer (20).

Die nachstehende Tabelle zeigt, wie sich die nicht diskontierten Cashflows aus den originären finan-ziellen Verbindlichkeiten sowie aus derivativen Finanzinstrumenten auf die Liquiditätssituation des Konzerns auswirken, und stellt diese den Buch-werten gegenüber. Negative Wertangaben entspre-chen einem Finanzmittelzufluss. Die Gewinne und Verluste von Sicherungsgeschäften wirken sich voraussichtlich in den gleichen Berichtszeiträumen aus wie die zugehörigen Cashflows.

Angaben in Tausend € Buchwert31.12.2014

Cashflows SummeCashflows

innerhalb1 Jahr

in 1 bis5 Jahren

nach mehr als 5 Jahren

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 78.618 41.820 37.456 4.128 83.403

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 71.387 71.371 16 0 71.387

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52.656 49.479 3.177 0 52.656

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Währungsderivate ohne Hedge-Beziehung 44 14 30 0 44

Währungsderivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung 5.084 3.752 1.332 0 5.084

Zinsderivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung 0 0 0 0 0

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Angaben in Tausend € Buchwert31.12.2013

Cashflows SummeCashflows

innerhalb1 Jahr

in 1 bis5 Jahren

nach mehr als 5 Jahren

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 72.665 40.220 33.409 5.025 78.654

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.986 60.971 15 0 60.986

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 47.751 46.171 1.580 0 47.751

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Währungsderivate ohne Hedge-Beziehung 30 30 0 0 30

Währungsderivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung 326 224 101 0 326

Zinsderivate mit Cashflow-Hedge-Beziehung 37 37 0 0 37

In den obigen Darstellungen sind alle Finanzinst-rumente berücksichtigt, die zum Abschlussstich-tag im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Jederzeit rückzahl-bare finanzielle Verbindlichkeiten werden zum frü-hestmöglichen Fälligkeitstermin berücksichtigt. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Bei den Bruttoab-flüssen aus derivativen Finanzinstrumenten gehen grundsätzlich neben Derivaten mit negativen auch diejenigen mit positiven beizulegenden Zeitwerten ein, sofern sie eine zukünftige Zahlungsverpflich-tung begründen. Bei Schuler bestanden an den letz-ten beiden Bilanzstichtagen keine solchen deriva-tiven finanziellen Vermögenswerte mit künftigen Zahlungsverpflichtungen. Fremdwährungsbeträge werden jeweils mit dem Stichtagskassakurs umge-rechnet. Zinsauszahlungen aus variabel verzins-lichen Finanzinstrumenten werden auf Basis der zuletzt vor dem Stichtag gefixten Zinssätze ermittelt.

Zum Abschlussstichtag liegen bei den Darlehens-verbindlichkeiten keine Vertragsverletzungen vor, die die Tilgungs-, Zinszahlungen oder die Tilgungs-bedingungen betreffen. Darüber hinaus beste-hen keine sonstigen Vertragsverletzungen, bei denen der Darlehensgeber ein Recht auf vorzeitige

Rückzahlung hat und bei denen die Verstöße bis zur Freigabe zur Veröffentlichung des Abschlusses nicht behoben oder die Darlehensbedingungen bis dahin nicht neu ausgehandelt wurden.

Sensitivitätsanalysen

Um die Auswirkungen unterschiedlicher Marktgege-benheiten einschätzen zu können, werden Simula-tionsrechnungen unter Verwendung verschiedener Marktszenarien vorgenommen. Sie ermöglichen für jedes Marktrisiko eine angemessene und leicht verständliche Abschätzung der Auswirkungen einer hypothetischen Änderung der relevanten Risiko-variable (z. B. Wechselkurse, Zinssätze) auf das Konzernergebnis sowie auf das Eigenkapital zum Abschlussstichtag. Dabei wird die hypothetische Änderung der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen und unterstellt, dass dieser repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Das für die Sensitivitätsanalysen ausgewählte Spektrum spiegelt die nach Auffassung von Schuler mögliche Veränderung der relevanten Risikovariable wider, die sich in einem Zeitraum von einem Jahr unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe ergeben kann.

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Für das Währungsrisiko wird eine Sensitivitätsana-lyse für diejenigen Fremdwährungen durchgeführt, die ein signifikantes Risiko für den Konzern dar-stellen. Schuler sieht dieses Risiko insbesondere gegenüber dem US-Dollar, dem brasilianischen Real sowie dem chinesischen Yuan (Renminbi). Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entste-hen durch Finanzinstrumente, die in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind. Translations-differenzen aus der Umrechnung von Abschlüs-sen ausländischer Konzernunternehmen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Den Währungssensitivitätsanalysen liegen folgende Prämissen zugrunde:

• Die wesentlichen originären monetären Finan-zinstrumente (Zahlungsmittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) denominieren entweder unmittelbar in funktionaler Währung der Kon-zernunternehmen oder werden durch den Ein-satz von derivativen Finanzinstrumenten (z. B. Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte) sowie von gegenläufigen originären Finanzinst-rumenten als Grundgeschäfte gegen Währungs-kursrisiken gesichert. Dadurch werden diese synthetisch in die funktionale Währung über-führt. Eine Auswirkung auf das Konzernergebnis oder das Eigenkapital besteht regelmäßig nicht.

• Zinserträge und -aufwendungen aus Finanzin-strumenten werden ebenfalls entweder direkt in funktionaler Währung erfasst oder durch den Einsatz von Derivaten in die funktionale Währung transferiert. Infolgedessen ergeben sich auch hieraus keine Auswirkungen auf das Ergebnis sowie das Eigenkapital.

• Schuler ist Währungsrisiken aus Derivaten aus-gesetzt, die in eine Cashflow-Hedge-Beziehung zur Absicherung wechselkursbedingter Schwan-kungen von Zahlungsströmen nach IAS 39 ein-gebunden sind. Wechselkursänderungen der zugrunde liegenden Fremdwährungen beeinflus-sen über den veränderten beizulegenden Zeitwert

der Sicherungsgeschäfte die im sonstigen Ergeb-nis erfassten unrealisierten Erfolge aus Cash-flow-Hedges. Dies gilt allerdings nur insoweit, als die Zeitwertänderungen der Sicherungsinst-rumente nicht durch gegenläufige Wertentwick-lungen der Grundgeschäfte in gleicher Höhe kom-pensiert werden. Dies ist regelmäßig während der Durchlaufzeit von Kundenaufträgen in Fremd-währung der Fall, die bei Auftragsabschluss zu 100 % abgesichert werden: Bis zur Auftragsab-nahme steht der Zeitwertänderung des Deri-vats keine (= Auftragsbilanzierung als unfertiges Erzeugnis) bzw. nur eine nach Leistungsfort-schritt anteilige gegenläufige Wertentwicklung des Grundgeschäfts (= Auftragsbilanzierung als künftige Forderung aus Langfristfertigung) gegenüber, sodass bei effektiver Sicherungsbe-ziehung der Wertsaldo aus der Stichtagskursbe-wertung von Grund- und Sicherungsgeschäft im sonstigen Ergebnis abzubilden ist.

• Des Weiteren haben Währungskursänderungen eine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlust-rechnung und auf das Eigenkapital, insoweit sich die gegenläufigen Umrechnungsdifferenzen aus Grundgeschäft und Sicherungsinstrument auf-grund von Ineffektivitäten nicht gegenseitig aus-gleichen. Sie führen zu veränderten Marktwer-ten der Sicherungsgeschäfte und zu geänderten beizulegenden Zeitwerten der Transaktionen; die Auswirkungen auf die Höhe etwaiger Inef-fektivitäten beeinflussen Konzernergebnis und -kapital. Ferner können Währungskursrisiken im Sinne des IFRS 7 bei solchen Devisenderivaten entstehen, die zur Sicherung von Planpositionen eingesetzt und nicht in eine Sicherungsbezie-hung nach IAS 39 eingebunden werden.

• Währungskursänderungen von Finanzinstru-menten, die als Fair-Value-Hedge qualifizieren, führen zu keinem Währungskursrisiko, da sich die währungsbedingten Wertänderungen zwi-schen Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Berichtsperi-ode in der Regel ausgleichen.

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Basierend auf den Bilanzstichtagskursen der relevanten Währungen wurde der Ermittlung von Sensitivitäten eine hypothetische Veränderung der Wechselkursrelationen um jeweils 10 % zugrunde gelegt:

Wäre zum Abschlussstichtag der Euro gegenüber den risikobehafteten Währungen US-Dollar, brasi-lianischer Real und chinesischer Yuan (Renminbi) jeweils um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen, hätte sich das Konzernergebnis an den Grenzen der Spanne um 1,0 Mio. € (1,0 Mio. €) reduziert (erhöht) (Vorjahr: – 0,8 Mio. € bzw. 0,8 Mio. €). Die Verände-rung der beizulegenden Zeitwerte hätte zusätzlich eine Anpassung der Cashflow-Hedge-Rücklage im Eigenkapital um 3,5 Mio. € (– 3,5 Mio. €) bewirkt (Vorjahr: 0,7 Mio. € bzw. – 0,7 Mio. €).

Zinsrisiken können sich vor allem aus zinstragen-den bzw. -pflichtigen finanziellen Vermögenswer-ten und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr ergeben. Anhand von Sensitivitätsana-lysen wird der Effekt einer Änderung der Markt-zinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -auf-wendungen sowie das Eigenkapital abgeschätzt. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos werden unter Einbeziehung der Zinsderivate die Aktiva und Passiva fristengerecht (Natural Hedge) gegenüber-gestellt. Signifikante verzinsliche Positionen deno-minieren bei Schuler in Euro und in brasilianischen Real. Die ermittelten Auswirkungen einer hypo-thetischen Änderung des Zinsniveaus basieren auf folgenden Annahmen:

• Festverzinsliche Finanzverbindlichkeiten unter-liegen keinem Zinsänderungsrisiko im Sinne von IFRS 7, da diese Finanzinstrumente grundsätz-lich zu fortgeführten Anschaffungskosten und nicht zum Fair Value bilanziert werden. Bei vari-abel verzinslichen Finanzinstrumenten besteht dann ein Cashflow-Risiko, wenn deren Zinszah-lungen nicht als Grundgeschäfte im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Zinsänderungsrisiken gesichert sind.

• Zinssatzänderungen von Finanzinstrumenten, die als Fair-Value-Hedge qualifizieren, führen zu keinem Zinsänderungsrisiko, da sich die zinsbe-dingten Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlust-rechnung der Berichtsperiode grundsätzlich ausgleichen.

• Zinsänderungsrisiken im Sinne des IFRS 7 können aus solchen Zinsderivaten entstehen, die in eine wirksame Cashflow-Hedge-Beziehung zur Absicherung zinsbedingter Zahlungsschwan-kungen nach IAS 39 eingebunden sind. Zinssatz-anpassungen werden bei solchen Sicherungsge-schäften über deren Marktwertveränderungen im sonstigen Ergebnis erfasst und finden in der eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnung Berücksichtigung. In die ergebnisbezogene Sen-sitivitätsberechnung gehen sowohl der ineffek-tive Teil einer Cashflow-Sicherung als auch das Zinsänderungsrisiko aus originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten ein, sofern deren Zinszahlungen nicht als Grundgeschäfte im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Zinsän-derungsrisiken designiert sind.

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• Marktzinssatzänderungen von Zinsderivaten, die in keine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind, wirken sich ebenfalls auf das Zinsergebnis aus und werden bei der Ermitt-lung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten berücksichtigt.

Für die Analyse der Zinssensitivität wurde wie im Vorjahr aufgrund des niedrigen Zinsniveaus im Währungsraum Euro eine parallele Verschiebung der Zinsstrukturkurve um +100/– 30 Basispunkte unterstellt, um negative Zinsen zu vermeiden. Es ergeben sich hieraus folgende Auswirkungen auf das Konzerneigenkapital und -ergebnis:

Wäre zum Abschlussstichtag das Marktzinsniveau im Währungsraum Euro um 100 bp höher (30 bp niedriger) gewesen, hätte sich das Konzernergeb-nis an den Grenzen der Spanne um 1,5 Mio. € (0,4 Mio. €) erhöht (reduziert) (Vorjahr: 1,8 Mio. € bzw. – 0,5 Mio. €). Es hätte sich keine Veränderung der beizulegenden Zeitwerte und damit der Höhe der Sicherungsrücklage im Eigenkapital ergeben.

Wenn zum Abschlussstichtag das Marktzinsni-veau im Währungsraum Brasilianischer Real um 100 bp höher (niedriger) gewesen wäre, hätte sich das Konzernergebnis an den Grenzen der Spanne um 0,5 Mio. € (– 0,5 Mio. €) verändert (Vorjahr: 0,3 Mio. € bzw. – 0,3 Mio. €). Es hätte sich keine Veränderung der beizulegenden Zeitwerte und damit der Höhe der Sicherungsrücklage im Eigen-kapital ergeben.

Sonstige Preisrisiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten können sich aus weiteren Risi-kovariablen – insbesondere Börsenkursen oder Commodity Indices – ergeben. Schuler verfügt zum Abschlussstichtag über keine wesentlichen, von diesen Bewertungsparametern abhängige zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte (z. B. Wertpapiere), aus denen sich nennenswerte sons-tige Preisrisiken ergeben. Derivative Finanzinstru-mente für den Bezug von Rohstoffen werden nicht eingesetzt.

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Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Angaben in Tausend € Fälligkeit 31.12.2014 31.12.2013

bis 1 Jahr über 1 bis5 Jahre

mehr als5 Jahre

Gesamt Gesamt

Miet- und Leasingzahlungen (Operating-Leasingverträge) 13.563 38.378 39.546 91.487 98.010

Bestellobligo (Anlagevermögen) 6.573 0 0 6.573 2.260

Übrige Verpflichtungen 2.591 228 0 2.819 2.079

22.727 38.606 39.546 100.879 102.350

Der Großteil der oben aufgeführten sonstigen finanziellen Verpflichtungen betrifft Operating-Leasingverbindlichkeiten, die auf die in Vorjahren erfolgten Veräußerungen des Immobilienvermö-gens in Göppingen und São Paulo im Rahmen von Sale-and-rent-back-Transaktionen zurückzuführen sind.

Rechtsstreitigkeiten

Im Berichtsjahr war der Schuler-Konzern an keinen laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, deren Ausgang die wirtschaftliche Lage wesentlich hätten beeinflussen können. Sofern aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren finan-zielle Belastungen erwartet werden, sind von den betreffenden Konzerngesellschaften in angemes-sener Höhe Rückstellungen gebildet worden.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse mit wesentlicher Auswirkung auf den Konzernab-schluss eingetreten.

Angaben über die Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Nach IAS 24 gelten Unternehmen oder Personen als nahe stehend, die vom Berichtsunternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unter-nehmen Einfluss nehmen können.

Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die Schuler AG unmit-telbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit nicht konsolidierten verbun-denen Tochtergesellschaften und Beteiligungen in Beziehung. Seit der mehrheitlichen Übernahme der Schuler AG durch die ANDRITZ Beteiligungsgesell-schaft IV GmbH (Mutterunternehmen) sind auch die ANDRITZ AG (oberstes beherrschendes Unterneh-men) und weitere Unternehmen, die unter deren maßgeblichen Einfluss stehen, als nahe stehend zu qualifizieren. Darüber hinaus bestehen Geschäfts-beziehungen zu anderen Gesellschaften, die als nahe stehend zu qualifizieren sind. Alle Geschäfts-vorfälle mit diesen Unternehmen werden zu Kon-ditionen wie unter fremden Dritten abgewickelt. Wesentliche nahe stehende verbundene Unterneh-men, die vom Schuler-Konzern beherrscht werden

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oder auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der unter Textziffer (36) aufge-führten Konsolidierungskreisübersicht verzeichnet.

Das Volumen der Transaktionen des Schuler-Kon-zerns mit diesen nahe stehenden Unternehmen stellt sich in der Berichtsperiode wie folgt dar:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

aus Konzernsicht

Erbrachte Lieferun-

gen und Leistungen

Zinserträge Empfangene Lieferun-

gen und Leistungen

Zinsauf-wendungen

Erbrachte Lieferun-

gen und Leistungen

Zinser träge Empfangene Lieferun-

gen und Leistungen

Zinsauf-wendungen

Tochterunternehmen 6.354 44 1.217 3 1.830 0 271 1

Beteiligungen 658 0 194 0 130 0 13 0

Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 478 0 11.701 0 737 0 4.890 0

Die am Bilanzstichtag offenen Salden ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht.

Angaben in Tausend € 31.12.2014 31.12.2013

aus Konzernsicht

Forderungen an

Verbind-lichkeiten

gegenüber

Forderungen an

Verbind-lichkeiten

gegenüber

Tochterunternehmen 1.680 254 592 974

Beteiligungen 16 0 619 0

Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 85 144 354 48

Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber Tochterunternehmen in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) vorgenommen. Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Geschäftsbeziehungen zwischen Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder der Geschäfts-führung von Konzerngesellschaften sowie deren Angehörigen auf der einen Seite und Konzernge-sellschaften auf der anderen Seite haben in der

Berichtsperiode außerhalb der regulären Tätigkeit nicht bestanden. Mitglieder des Aufsichtsrats der Schuler AG sind zum Teil Mitglieder in Aufsichtsrä-ten von anderen Unternehmen, mit denen die Schu-ler AG oder ihre Tochtergesellschaften im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhalten. Alle Geschäfte mit diesen Unter-nehmen werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind. Weitere Angaben zu den Organen sind unter Textziffer (36) aufgeführt.

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Honorarvolumen des Konzernabschlussprüfers

Das für das Berichtsjahr berechnete Honorar des Konzernabschlussprüfers gliedert sich wie folgt:

Angaben in Tausend € 2014 RGJ 2013

Abschlussprüfungsleistungen 420 340

Andere Bestätigungsleistungen 18 10

Steuerberatungsleistungen 228 60

Sonstige Leistungen 197 21

863 431

Organe der Gesellschaft

Vorstand

Stefan Klebert (Vorsitzender) Chief Executive Officer

Joachim Bevyer Chief Technology Officer

Norbert Broger Chief Financial Officer

Dr. Peter Jost Chief Operating Officer

Die im Geschäftsjahr 2014 gewährten Gesamt-bezüge des Vorstands betragen T€ 5.452 (Vor-jahr: T€ 432). Hierin sind Komponenten mit lang-fristiger Anreizwirkung in Höhe von T€ 1.705 (Vorjahr: T€ 0) enthalten, die die bereits in früheren Geschäftsjahren zugesagt worden waren. Der in den Versorgungszusagen berücksichtigte laufende Dienstzeitaufwand belief sich auf 194 T€ (Vor-jahr: 40 T€). Die Gesamtbezüge enthalten 80.000 (Vorjahr: 0) vom obersten Mutterunternehmen ANDRITZ AG gewährte Bezugsrechte für den Bezug von Aktien der ANDRITZ AG mit einem beizulegen-den Zeitwert zum Zeitpunkt ihrer Gewährung von T€ 645 (Vorjahr: T€ 0). Die Einräumung der Bezugs-rechte durch die ANDRITZ AG wird von dieser nicht an die Schuler Aktiengesellschaft weiterbelastet.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Vergü-tungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung zugesagt, deren spätere Gewährung von bestimm-ten Konzernergebnisgrößen 2015 und 2016 sowie der Erfüllung des Dienstvertrags des jeweiligen Vorstandsmitglieds abhängt.

Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung und ihrer Hinterbliebenen betrugen für das Geschäfts-jahr 2014 1.138 T€ (Vorjahr: 283 T€). Die für lau-fende Pensionen und Anwartschaften auf Pensio-nen gebildeten Rückstellungen belaufen sich auf 17.624 T€ (Vorjahr: 15.838 T€).

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Aufsichtsrat

Dr. Wolfgang Leitner Aufsichtsratsvorsitzender Vorstandsvorsitzender ANDRITZ AG, Graz, Österreich

Thomas Bohlender *) Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Energieanlagenelektroniker, Schuler Pressen GmbH, Waghäusel,Betriebsratsvorsitzender Schuler Pressen GmbH,Waghäusel

Prof. Dr. h.c. Roland Berger Honorary Chairman Roland Berger Strategy Consultants GmbH, München

Elke Böpple *) Softwareingenieurin, Schuler Pressen GmbH, GöppingenBetriebsratsvorsitzende Schuler Pressen GmbH, Werk Weingarten

Ralf Dieter Vorstandsvorsitzender Dürr AG, Stuttgart

Renate Gmoser *) Gewerkschaftssekretärin IG Metall, Verwaltungsstelle Göppingen-Geislingen

Lothar Gräbener *) Vertriebsdirektor Schuler Pressen GmbH, Waghäusel

Prof. Dr. Christian Nowotny Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien

Friedrich Papst Mitglied des Vorstands Bereiche Metals und Feed + Biofuel ANDRITZ AG, Graz, Österreich

Martin Sambeth *) Gewerkschaftssekretär IG Metall, Bezirksleitung Baden-Württemberg

Hans-Jürgen Thaus Ehem. stv. Vorstandsvorsitzender KRONES AG, Neutraubling

Ingrid Wolfframm *) Einkäuferin, Schuler Pressen GmbH, GöppingenVorsitzende des Konzernbetriebsrats Schuler AG, GöppingenBetriebsrätin Schuler Pressen GmbH, Göppingen

*) Vertreter der Arbeitnehmer

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Ständiger Ausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Dr. Wolfgang Leitner (Vorsitzender)

Thomas Bohlender

Renate Gmoser

Prof. Dr. Christian Nowotny

Personalausschuss

Dr. Wolfgang Leitner (Vorsitzender)

Elke Böpple

Renate Gmoser

Hans-Jürgen Thaus

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Prof. Dr. Christian Nowotny (Vorsitzender)

Thomas Bohlender

Hans-Jürgen Thaus

Ingrid Wolfframm

Nominierungsausschuss

Dr. Wolfgang Leitner (Vorsitzender)

Prof. Dr. h.c. Roland Berger

Prof. Dr. Christian Nowotny

Die Vergütung des Aufsichtsrats belief sich für das Geschäftsjahr 2014 auf 353 T€ (Vorjahr: 103 T€), davon am Jahresende als Verbindlichkeit ausge-wiesen 263 T€ (Vorjahr: 66 T€).

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Ergänzende Angaben nach HGB

Aufstellung des Anteils besitzes der Schuler AG zum 31.12.2014

Firma und Sitz Anteil am Kapital in %

Vollkonsolidierte verbundene Unternehmen

Schuler Pressen GmbH, Göppingen (1) 100,00

Gräbener Pressensysteme GmbH & Co. KG, Netphen (2) 100,00

Schuler Automation GmbH & Co. KG, Heßdorf (2) 100,00

Schuler Cartec Engineering GmbH & Co. KG, Weingarten (2) 100,00

Schuler Guß GmbH & Co. KG, Göppingen (2) 100,00

Vögtle Service GmbH, Eislingen (1) 100,00

Rena Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs-KG, Pullach i. Isartal (2) 100,00

SUPERA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Weingarten, Schönefeld (2) 100,00

NORA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Weingarten, Grünwald (2) 100,00

Beutler Nova AG, Gettnau, Schweiz 99,70

Schuler France S.A., Strasbourg, Frankreich 100,00

Schuler Presses UK Limited, Walsall, Großbritannien 100,00

Schuler Incorporated, Columbus/Ohio, USA 100,00

BCN Technical Services Inc., Hastings/Michigan, USA 100,00

Müller Weingarten de México, S.A. de C.V., Puebla, Mexiko 100,00

Prensas Schuler S.A., São Paulo, Brasilien 100,00

Shanghai Schuler Presses Co. Ltd., Shanghai, VR China 79,38

Schuler (Dalian) Forming Technologies Co. Ltd. Dalian, VR China 100,00

Schuler Sales & Service Co. Ltd., Shanghai, VR China 100,00

Schuler (Tianjin) Metal Forming Technology Center Co. Ltd, Tianjin, VR China 100,00

(1) Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift nach § 264 Abs. 3 HGB

(2) Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift nach § 264 b HGB

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Firma und Sitz Anteil am Kapital in %

Nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen

Gräbener Pressensysteme-Verwaltungs GmbH, Netphen 100,00

Schuler Automation Geschäftsführungs GmbH, Heßdorf 100,00

Schuler Guß Geschäftsführungs GmbH, Göppingen 100,00

Schuler Ibérica S.A.U., Sant Cugat del Vallès, Spanien 100,00

Schuler Italia S.r.l., Turin, Italien 90,00

Schuler Slovakia Services s.r.o., Dubnica nad Váhom, Slowakische Republik 100,00

Graebener Press Systems Inc., Warwick/Rhode Island, USA 100,00

BCN do Brasil Serviços e Comércio Ltda., São Paulo, Brasilien 100,00

Tianjin SMG Presses Co. Ltd., Tianjin, VR China 100,00

Schuler Thailand Co. Ltd., Bangkok, Thailand 100,00

Schuler India Private Limited, Mumbai, Indien 100,00

Schuler Poland Service Sp. Z o.o. 100,00

Sonstige Beteiligungen

Tianjin GMTSC Machine Tool Service Co. Ltd., Tianjin, VR China 50,00

(1) Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift nach § 264 Abs. 3 HGB

(2) Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift nach § 264 b HGB

Göppingen, den 13.02.2015

Schuler AG Der Vorstand

Stefan Klebert Joachim Beyer Norbert Broger Dr. Peter Jost

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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Schuler Aktiengesellschaft, Göppingen, aufge-stellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwen-denden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vor-stands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Um-feld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksich-tigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresab-

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schlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Ab-grenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vor-stands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwenden-den handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zu-treffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Stuttgart, den 16. Februar 2015

KPMG AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

PhilippWirtschaftsprüfer

WirthWirtschaftsprüfer

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D I E R E S U L T A T E

Finanzglossar

CASHFLOW — Kennzahl zur Beurteilung der Finanzkraft eines Unternehmens. Der Cashflow zeigt, wie hoch die vom Unternehmen erwirtschafteten Zahlungsmittel sind. Bei der Berechnung des Cashflows wird das Jahresergebnis um diejenigen Positionen bereinigt, die zahlungs-unwirksam sind, wie z.B. Abschreibungen oder Veränderung der Rückstellungen.

EBIT/EARNINGS BEFORE INTEREST AND TAXES — Als EBIT wird das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern bezeichnet. Das EBIT wird im internationalen Unternehmensvergleich oftmals herangezogen, da es das operative Unternehmensergebnis ohne Berücksichtigung des Zinsergebnisses und der Steuereffekte zeigt.

EBIT-MARGE — Die EBIT-Marge setzt das absolute EBIT in Relation zu den erzielten Umsatzerlösen in der Periode.

EBITDA/EARNINGS BEFORE INTEREST, TAXES, DEPRECIATION AND AMORTIZATION — Als EBITDA wird das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bezeichnet. Es stellt das reine operative Ergebnis ohne Verzerrungen durch Steuer-effekte, Abschreibungen und Zinseffekte dar und ist bei Schuler eine der wichtigsten Steuerungskennzahlen.

EBITDA-MARGE — Die EBITDA-Marge ist das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz und drückt die operative Profitabilität eines Unternehmens aus.

EBITA/EARNINGS BEFORE INTEREST, TAXES AND AMORTIZATION — Als EBITA wird das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immaterielle Abschreibungen aus Unternehmenskäufen bezeichnet.

EBITA-MARGE — Die EBITA-Marge ist das Verhältnis von EBITA zu Umsatz.

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D I E R E S U L T A T E

EBT/EARNINGS BEFORE TAXES — Als EBT wird das Ergebnis vor Ertragsteuern bezeichnet.

EBT-MARGE — Die EBT-Marge ist das Verhältnis von EBT zu Umsatz.

ERGEBNIS JE AKTIE/EARNINGS PER SHARE — Das Ergebnis je Aktie ist eine Kennzahl zur Beurteilung der Ertragskraft einer Aktien-gesellschaft und wird berechnet, indem man den Konzerngewinn durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien dividiert.

FREE CASHFLOW — Der Free Cashflow ist der frei verfügbare Cashflow und bezeichnet die freien, dem Unternehmen zur Ausschüttung bzw. zur Schuldenrückführung zur Verfügung stehenden Mittel. Er berechnet sich aus dem Cashflow aus operativer Tätigkeit (Zahlungsmittel-überschuss aus betrieblicher Tätigkeit) zuzüglich dem Cashflow aus Investitionstätigkeit.

NETTOFINANZSTATUS — Der Nettofinanzstatus ergibt sich aus der Saldierung der in der Bilanz ausgewiesenen Finanzschulden und der Zahlungsmittel und -äquivalente. Übersteigen die flüssigen Mittel die Finanzverbindlichkeiten – dies wird durch einen positiven Nettofinanzstatus angezeigt –, ist das Unternehmen de facto schuldenfrei.

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