reisen zu helvetas-projekten 2014
Post on 28-Mar-2016
213 views
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Einzigartige Begegnungen über kulturelle Grenzen hinweg.TRANSCRIPT
REISEN ZU HELVETAS-PROJEKTEN Einzigartige Begegnungen ber kulturelle Grenzen hinweg
Reiseveranstalter:
2014
Reise partner-schaften
GLOBOTREK-REISEN ZU HELVETAS-PROJEKTEN 2014 3
Entwicklung braucht Partnerinnen und Partner.
Das knnen die Mitglieder eines drflichen Brun-
nenkomitees in Mali oder die Lehrpersonen und
Schulrte in Guatemala sein, deren Projekt fr
gesunde Schulen von Helvetas untersttzt wird. Helvetas
braucht auch Partner in der Schweiz, engagierte Gruppen
und Unternehmen zum Beispiel, die mithelfen, die Anliegen
der Entwicklungszusammenarbeit in der ffentlichkeit be-
kannt zu machen.
Auch Reiseveranstalter sind auf Partner angewiesen, auf Transportunternehmen, Hotels oder regionale Trekkingbros. Und wenn ein Veranstalter Entdeckungen abseits der Tou-ristenstrme ermglichen will, wie Globotrek das tut, braucht
er Kontakte zu Partnern, welche die rtlichen Gegebenheiten
sehr gut kennen.
Helvetas ist ein solcher Partner. Die langjhrige Erfahrung
und die lokalen Kontakte der grossen Entwicklungsorgani-
sation helfen Globotrek bei der Zusammenstellung von Pro-
jektreisen in Guatemala, Nepal oder Laos und Vietnam. Bei
diesen Reisen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
nicht nur die touristischen Highlights eines Landes kennen,
sondern erhalten bei Tagesbesuchen in Helvetas-Projekten
auch kurze Einblicke in das Leben der Einheimischen.
Dank der Partnerschaft mit Helvetas knnen unsere Kun-
dinnen und Kunden ein Land intensiver erleben, sagt Daniel
Jacot, Projektmanager bei Globotrek und freut sich, dass
im Jahr 2014 eine Reise auf den afrikanischen Kontinent
dazukommt. In thiopien besucht die Reisegruppe Helvetas-
Hnge brcken und ein Landwirtschaftsprojekt bei Mekele im
Norden des Landes.
In Kirgistan, Nepal, Peru und Bolivien knnen die Reisenden
noch tiefer in den Alltag eintauchen. Eine Woche lang ar-
beiten sie als Volunteers mit Bauernfamilien zusammen, die
im Rahmen von Helvetas-Projekten Baumwolle, Kaffee und
Kakao anpflanzen. Sie helfen bei der Ernte und wohnen bei
den Bauernfamilien. Dabei kommt es zu Begegnungen, die
bei allen, den Gastgeberfamilien ebenso wie den Gsten,
einen bleibenden Eindruck hinlassen.
Gemeinsam arbeiten. Gemeinsam essen. Das verbindet,
sagt Stefan Stolle, der bei Helvetas fr Kommunikation und
Fundraising zustndig ist. Er weist darauf hin, dass Globotrek
fr jede gebuchte Projektreise 300 Franken an Projekte von
Helvetas berweise. Wichtiger als dieser willkommene Bei-
trag sei jedoch das gemeinsame Interesse, den Reisenden
ungewohnte Einblicke in ein Land zu verschaffen, sagt Stolle.
Zusammen mit Globotrek als Reiseorganisator knnen inte-
ressierte Menschen aus der Schweiz die Helvetas-Projekte
im direkten Kontakt kennenlernen. Damit frdern wir auch
das Verstndnis fr die schweizerische Entwicklungszusam-
menarbeit.
Gold aus dem WaldZu Gast bei den Kakaosuchern im Tiefland Boliviens im abgelegenen Flussdorf Carmen del Emero.
Von Hanspeter Bundi
Die Reise ber die unzhligen Windungen des Rio Beni hat
zehn Stunden gedauert. Wir haben Schwrme von Vgeln ge-
sehen, die auf den Sandbnken nach Futter suchten, Schild-
krten und einige Alligatoren, die sich an der Sonne wrmten.
Jetzt, bei unserer Ankunft in Carmen del Emero, steht die
Sonne schon tief und alles ist in ein warmes Licht getaucht:
die Huser mit ihren Palmdchern, die dazwischen wei-
denden Rinder und Pferde, die Hhner und die Schweine.
Carmen del Emero ist eine winzige Siedlung mit 57 Familien,
mehr als 200 Flusskilometer vom Tropenstdtchen Rurrena-
baque entfernt. Die einzigen Verbindungen zur Aussenwelt
sind der Fluss, die Funkstation beim Gesundheitsposten und
die Parabolantennen fr die Fernsehgerte, die am Abend
drei Stunden lang in Betrieb sind, solange, wie ein Dieselge-
nerator das Dorf mit ein wenig Strom versorgt.
Die Menschen leben von dem, was auf ihren kleinen Fel-
dern wchst und von den Fischen, die sie aus dem Fluss ho-
len. Das Geld verdienen sie mit Lohnarbeit in Rurrenabaque
oder Buenaventura sowie mit dem Verkauf von Rindern und
Kakao. Dieser Kakao ist auch der Grund, warum wir nach
Carmen del Emero gekommen sind.
Cacao Criollo nennen die Leute die lokale Sorte aus dem
Sekundrwald, der das weite Schwemmland bedeckt. Juan
Gonzales, der mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkel-
kindern in einem einfachen Huschen am Rand des Flusses
lebt, nimmt uns an einen seiner Sammelpltze mit.
Nach einer halbstndigen Bootsfahrt legen wir am Steilufer
an und gehen auf einem kaum sichtbaren Pfad in den lichten
Wald hinein. Schon nach wenigen Minuten knnen wir die
ersten gelben Kakaoschoten ausmachen. Sie wachsen dicht
an den dnnen Stmmen, zwei, drei, bis zu acht Schoten pro
GLOBOTREK-REISEN ZU HELVETAS-PROJEKTEN 2014 5
Baum. Juan zeigt uns, wie wir die Baumschere oder das
gekrmmte Messer ansetzen mssen, damit die Pflanzen
nicht verletzt werden. Die erste goldgelbe Schote fllt mit
einem weichen Plopp auf den Waldboden.
Unser Sammeleifer ist geweckt. Wir verlassen den Pfad,
entdecken immer neue Kakaobume, nehmen die messer-
bewehrten Stangen zu Hilfe, um hoch wachsende Schoten
zu ernten. Und immer wieder ist dieses leise, befriedigende
Plopp zu hren, das unsere erfolgreiche Goldsuche be-
gleitet. Juan erzhlt von der Flussinsel Isla de Oro, wo die
wilden Kakaobume so dicht wachsen, dass die Schoten
dem Wald einen goldenen Schimmer verleihen.
Es ist heiss, sehr heiss. Wir schwitzen und merken, dass
wir zu schnell losgeprescht sind und sind fast ein wenig
froh, dass ein sumpfiges Wegstck unseren Sammeleifer
stoppt. Wir brechen die gesammelten Schoten auf und
fllen das weisse Fruchtfleisch mit den Kakaobohnen in
grosse Plastikkbel.
Im Dorf schauen wir zu, wie die 26-jhrige Luz Amparo
den Fermentierungsprozess des Kakaos einleitet. Sie fllt
die nunmehr grauweisse Masse in eine Holzkiste, wo das
ssse Fruchtfleisch schon nach wenigen Stunden zu gren
beginnt und sich dabei erwrmt. In den folgenden zwei Ta-
gen treten die natrlichen Bitterstoffe in den Hintergrund,
und in den Bohnen entwickelt sich die Vielfalt von Aromen,
die einen guten Kakao ausmachen.
Bisher haben die Einwohner von Carmen del Emero den un-
fermentierten Kakao in der Sonne getrocknet und fr 15
Bolivianos (CHF 2) den Hndlern verkauft, die mit grossen
Booten den Fluss befahren. Mit der Untersttzung von Hel-
vetas haben sie Grkisten und Trockensiebe gebaut und be-
gonnen, den Kakao vor dem Trocknen zu fermentieren. Der
zustzliche Aufwand lohnt sich: Fr den fermentierten Kakao
erhalten sie in Rurrenabaque bis zu 25 Bolivianos pro Kilo.
Das entspricht schon fast dem Tageslohn eines ungelernten
Arbeiters. Das Projekt in Carmen del Emero steht erst am
Anfang. Bisher haben die acht beteiligten Familien 530 Kilo
Kakao fermentiert. Schon nchstes Jahr soll sich die Ernte-
menge verdreifachen.
Fr uns ist der Arbeitstag zu Ende. In einem improvisierten
Bretterverschlag mit herrlicher Sicht auf den Fluss duschen
wir den Schweiss ab. Dann wird das Nachtessen aufgetischt,
Piranhas mit Reis. Es wird Nacht, und aus den Husern hren
wir die erregten Dialoge der Telenovelas. Wenige Stunden
spter gehen die Lampen aus, und alles wird still. Nur noch
das Malmen der grasenden Tiere ist zu hren, und am Himmel
ber der weiten Flche des Flusses knnen wir das Kreuz
des Sdens ausmachen. Morgen werden wir zur Isla de Oro
fahren.
Globotrek ist ein fhrender Reise-
veranstalter fr Trekking- und Erlebnis-
reisen und hat sich zum Ziel gesetzt,
dem Urgedanken des Reisens gerecht
zu werden dem Aufbruch zu neuen
Horizonten. Zu Fuss neue Welten ent-
decken heisst auch, Zeit fr die Lang-
samkeit zu haben. Zeit, die Landschaft
auf sich wirken zu lassen, und Zeit fr echte Begegnungen.
Zeit, Geschichten am Lagerfeuer zu lauschen, in die Stille
einer Wstennacht einzutauchen und das ein malige Farben-
spiel, das der Sonnenaufgang auf die schneebedeckten
Hima layariesen zaubert, bei einer dampfenden Tasse Tee zu
erleben. Das Nachtlager bei Nomaden, Begegnungen am
Wegesrand und das Zusammensein mit den einheimischen
Begleitern sollen Menschen verschiedenster Herkunft fr
bleibende, unvergessliche Stunden, Tage oder Wochen zu-
sammenfhren. Wo ntig wird auch mal auf touristischen
Komfort verzichtet, um dem Land, seiner Natur und seinen
Menschen nherzukommen. Weitere Informationen finden
Sie auf www.globotrek.ch
Helvetas ist eine erfahrene und grosse Schweizer Ent-
wicklungsorganisation. In 33 Lndern Afrikas, Asiens, Sd-
amerikas und Osteuropas trgt Helvetas dazu bei, die Le-
bensbedingungen benachteiligter Menschen in lndlichen
Regionen zu verbessern. Mit Wasserversorgungen, Sanitr-
projekten und Brcken. Mit der Entwicklung von kleinbu-
erlichen Betrieben und lokalen Mrkten. Mit der Frderung
von Bio-Landwirtschaft und schonender Waldnutzung. Mit
Bildung und mit Projekten fr Demokratie und Frieden.
Im Jahr 2012 haben mehr als 340000 Menschen dank
Helvetas Zuga