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Regionalsport Nummer 151 Samstag, 4. Juli 2015 Rheinfelden/Grenzach- Wyhlen. Sie brettern gerne die schneebedeckten Pisten hinunter. Und das auch noch richtig schnell. Die Rede ist von Lea Mai (15) und Tim Siegmund (17) von der Ski- zunft Rheinfelden. Während die Rheinfelderin den Sprung in den DSV-Zentral- kader der fünf Jahrgangs- besten des Jahrgangs 2000 (Schüler) geschafft hat, wird der gebürtige Leverkusener und frisch gebackenes Bun- des-D-Kader-Mitglied (Ju- gend) nach den Sommerfe- rien voraussichtlich auf das Skigymnasium nach Oberst- dorf wechseln. Über den enormen Aufwand, ihre Vorbilder, die Faszination Skifahren und ihre Ziele hat sich unser Sportredakteur Mir- ko Bähr mit den beiden Ski- rennläufern unterhalten. Das Quecksilber im Ther- mometer steigt derzeit un- aufhaltsam nach oben. Es ist heiß. Es ist Sommer. Und niemand denkt derzeit an verschneite Hänge. Der kal- te Winter ist weit weg. Wie sieht es bei Euch aus? SIEGMUND: So weit ist er eigentlich nicht entfernt. Zum einen fahren wir ja regelmä- ßig auch im Sommer auf die Gletscher zum Trainieren, zum anderen wird im Sommer fleißig an der Kondition ge- feilt, damit im Winter dann al- les passt. Auf meinem Trai- ningsplan stehen sechs Ein- heiten die Woche. Sonntag ist meist frei. Trainiert wird meis- tens nach der Schule. Momen- tan stehen Laufeinheiten auf dem Plan, um die nötige Grundlagenausdauer zu be- kommen. Je näher aber der Winter kommt, desto mehr geht es dann in Richtung Maxi- mal- und Schnellkraft. MAI: Ich trainiere vier Mal die Woche im Leistungszent- rum auf dem Herzogenhorn oder in Freiburg im Olympia- stützpunkt. Das ist schon sehr zeitintensiv. Zwei Stunden geht es vorrangig um den Kraftaufbau. Dazu kommt noch das Trampolintraining. Wann geht es wieder auf den Gletscher? SIEGMUND: Eigentlich woll- ten wir am vergangenen Wo- chenende ins Mölltal. Es ist al- lerdings zu warm, die Bedin- gungen sind einfach zu schlecht. Für Eure Leidenschaft geht viel Zeit drauf. Erzählt doch bitte, wie groß ist denn der Aufwand für einen Skirenn- läufer vom Hochrhein, der es so weit gebracht hat wie Ihr? SIEGMUND: Die Fahrerei nimmt natürlich die meiste Zeit in Anspruch. Sind am Freitag die Rennen, fahren wir schon am Donnerstag direkt nach der Schule los. Mittwoch- abend wird das Auto bereits fertig gepackt. Wenn am Sonntag die Rennen vorbei sind, dann steht das Auto schon zur Abfahrt bereit, und man ist hoffentlich irgend- wann abends wieder zuhause. Montagmorgen geht es dann wieder die Schule. MAI: Bei mir sieht es ganz ähnlich aus. Etwas gechillter ist es natürlich, wenn ein Ren- nen in der Nähe ist, dann sind es nur zwei Stunden Fahrzeit. Aber es können auch vier bis sechs Stunden werden. Dann wäre da ja noch die Schule. Diese Geschichte sollte man ja auch irgend- wie unter einen Hut be- kommen ... SIEGMUND: Wir nehmen die Schulsachen zu den Rennen mit. Wenn sich nach den Ren- nen die Zeit findet, dann lernt man. Vor allem, wenn Arbei- ten anstehen. Derzeit passen bei mir die Noten, und so steht dem Skifahren nichts im Weg. MAI: Im Winter trainieren wir unter der Woche mit dem Landeskader auf dem Her zo- genhorn. Dann übernachten wir von Dienstag auf Mitt- woch oben. Mittwochs bin ich dann nicht in der Schule. Da- für steht uns auf dem Horn ein Lehrer zur Seite, der uns unter- stützt. Ihr habt ab Ende November fast kein freies Wochenen- de, sitzt stundenlang im Auto, und dann sind auch immer wieder Konkurren- ten am Start, die es Euch auch nicht einfach machen, ganz vorne zu landen. Was spornt Euch denn immer wieder an? Warum nehmt ihr überhaupt diesen enor- men Aufwand auf Euch? SIEGMUND: Es ist der Wett- kampf, dieser Battle, immer wieder gegen seine Kollegen anzutreten. Es macht einfach Spaß. MAI: Die Emotionen spor- nen mich an. Wenn man Er- folg hat, dann ist das toll. Es ist einfach ein schönes Gefühl. Neben dem zeitlichen Auf- wand benötigt Ihr ja auch das nötige Material. Was ja auch nicht ganz billig ist. SIEGMUND: Lea wird von Ros- signol unterstützt und ich von Head. Wir bekommen die Ski gestellt. Allerdings bleibt da immer noch ein enormer fi- nanzieller Brocken an den Fa- milien hängen. Da werden wir natürlich voll von unseren El- tern unterstützt. Wann und wie habt Ihr denn das Skifahren für Euch entdeckt? Tim, Du kommst aus Leverkusen, das Rhein- land ist nun nicht gerade für seine Hochgebirge be- kannt. SIEGMUND: Mit drei Jahren sind wir hier runter gezogen. Meine Eltern sind immer schon gerne Ski gefahren. Und mir hat der Skiurlaub auch im- mer sehr viel Spaß bereitet. Ir- gendwann bin ich dann mei- ner Mutter davongefahren und sie hat bei der Skizunft an- gerufen. MAI: Mein Vater ist Skileh- rer. Außerdem wollte ich auch immer das machen, was mein großer Bruder gemacht hat. Ich bin auf die Ski gestanden und ihm einfach hinterherge- fahren. Was macht die Faszination des Skifahrens aus? SIEGMUND: Es gibt immer wieder einen neuen Adrena- linkick, wenn man sich den Berg hinabstürzt. Es wird im- mer steiler und man will im- mer schneller werden. Das macht richtig Spaß. Auch das Tiefschneefahren bringt rich- tig Freude. MAI: Wenn dann auch noch schönes Wetter ist ... Das ist einfach toll. Ich bekomme beim Skifahren immer mei- nen Kopf frei. Da kann ich ganz gut abschalten, der ge- samte Schulstress fällt dann ab. Wo fahrt Ihr denn am liebs- ten Ski? Gibt es ein Gebiet, das es Euch besonders an- getan hat? SIEGMUND: Ich fahre überall gerne. Überall, wo es schöne Pisten hat. Wenn dann noch das Wetter passt, dann ist das klasse, egal wo. Aber ich wür- de schon gerne einmal in die USA zum Skifahren MAI: Meine Lieblingsskige- biete sind Zermatt und Val -d’Isère. Einmal zum Heliski- ing nach Kanada, das wäre super. Habt Ihr eigentlich Vorbil- der? SIEGMUND: Ich finde Ted Li- gety faszinierend. Der war in der Jugend nicht der allerbeste Skifahrer. Aber er hat sich mit enormen Willen nach oben gearbeitet. Heute ist er einer der weltbesten Riesenslalom- fahrer. Ist das auch Deine Spezial- disziplin? SIEGMUND: Nein. Wir haben uns in der Jugend ja noch nicht spezialisiert. Wir fahren Sla- lom, Riesenslalom, Super G und Abfahrt. Aber die schnel- len Disziplinen machen mir schon sehr viel Spaß. Und auf wen schaust Du auf, Lea? MAI: Ich finde Mikaela Shiff- rin klasse. Die ist noch so jung und schon so erfolgreich. Un- glaublich. Welche Disziplin fährst Du am liebsten? MAI: Riesenslalom. Das macht mir am meisten Spaß. Du hast nun den Sprung in den DSV-Zentralkader ge- schafft und bist bundesweit eine von den fünf Jahr- gangsbesten. Mehr geht nicht bei den Schülern. MAI: Ja, das freut mich auch sehr. Jetzt versuche ich, im kommenden Winter Ergeb- nisse zu liefern. Eine Zielvor- gabe gibt es aber nicht für mich. Aber ich denke schon, dass die Verantwortlichen er- warten, dass man vorne mit- mischt. Man ist ja nicht um- sonst in diesen Kader berufen worden. Tim, Du wurdest für den Bundes-D-Kader bezie- hungsweise den Landeska- der Baden-Württem- berg/Allgäu nominiert. Was bedeutet dieser Schritt für Dich? SIEGMUND: Die Teamkolle- gen gehen alle auf das Skigym- nasium in Oberstdorf. Und da werde ich im September, wenn alles klappt, auch hin- wechseln. Ich freue mich schon drauf. Es ist eine neue Herausforderung. Lea, bei Dir folgt dieser Schritt ans Skigymnasium eventuell im nächsten Jahr? Machst Du Dir schon Ge- danken darüber? MAI: Nein, noch nicht so rich- tig. Welche Ziele habt Ihr Euch gesteckt. Was wollt Ihr er- reichen? Vielleicht einmal ein Weltcup-Rennen in Todtnau in Angriff zu neh- men? SIEGMUND: Ich möchte das al- les nun Schritt für Schritt ange- hen und immer den Sprung in den nächsthöheren Kader schaffen. Es kann ja viel pas- sieren. Da denkt man noch nicht an den Weltcup. MAI: Zunächst würde ich na- türlich gerne auf das Skigym- nasium gehen. Um dann zu schauen, was sich für Möglich- keiten bieten. Mit den Schulsachen in den Schnee Ski Alpin Die Talente Lea Mai und Tim Siegmund über Erfolge, lange Reisen, Ted Ligety und ihre Ziele Schönau (mib). Bereits heute Nachmittag fällt bei Landesli- ga-Aufsteiger FC Schönau der Startschuss. Neu-Trainer Jo- achim Boos, er folgt auf den pausierenden Heiko Günther, bittet sein Team zur ersten Trainingseinheit im Rahmen der Vorbereitung im Jogi-Löw- Stadion. Gegen den SSC Schaffhau- sen I und II geht es für den FC Schönau am Samstag, 12. Juli, ab 12.30 Uhr, bevor am 15. Juli der FCS beim SV Kirchzarten testet. Anpfiff ist um 19 Uhr. Beim FC Hausen ist man am 19. Juli (17 Uhr) zu Gast, ehe das traditionsreiche Heiko- Lais-Stefan-Simon-Gedächt- nisturnier mit den Mannschaf- ten SV Hinterzarten, SV Todt- nau, FC Zell, FC Bernau und FC Schönau I und II in Schö- nau auf dem Kunstrasenplatz stattfindet. Am 21. Juli kickt der FCS in den Gruppenspie- len gegen den FC Zell (20 Uhr), am 23. Juli geht es gegen den SV Hinterzarten (20 Uhr). Am 24. Juli, 18.30 Uhr, steht dann das Qualifikationsspiel zum Verbandspokal gegen den TuS Efringen-Kirchen auf dem Programm. Beim SV Gra- fenhausen testet der FCS am 1. August (17 Uhr) und am 9. Au- gust sind die Schönauer beim FC Furtwangen zu Gast. Fußball Aufsteiger FC Schönau steigt heute ein Auch im Sommer ist der Winter für Tim Siegmund und Lea Mai nicht ganz so weit weg. Foto: Mirko Bähr IM GESPRÄCH MIT Lea Mai und Tim Siegmund Lea Mai ist 15 Jahre alt und wohnt in Rheinfelden. Die Skirennläuferin der Skizunft Rheinfelden besucht die neunte Klasse des Georg- Büchner-Gymnasiums, fährt gerne Fahrrad und steigt des Öfteren auf das Trampolin. Tim Siegmund (17) geht auf das Lise-Meitner-Gymnasium in Grenzach-Wyhlen. Der ge- bürtige Leverkusener wohnt in der Doppelgemeinde, setzt sich in seiner Freizeit gerne auf das Mountainbike und spielt Fußball. ZU DEN PERSONEN Christel Siegmund: „Der Fahrt- und Materialaufwand ist doch gigantisch. Es ist kei- ne preiswerte Geschichte. Wir waren beispielsweise sechs, sieben Mal in den ver- gangenen zwei, drei Mona- ten in Oberstdorf. Ich freue mich sehr für Tim, dass er es in den Kader geschafft hat und nun ins Skigymnasium darf. Als Mutter hat man na- türlich ein lachendes und ein weinendes Auge. Tim hat sich das alles in seinem ersten Ju- gendjahr hart erarbeitet. Auch dank sehr guter Leis- tungen, gerade zum Ende der Saison, hat er auch die bayri- schen Trainer überzeugt. Das ist natürlich gar nicht so ein- fach, deren Aufmerksamkeit zu erlangen. Beruhigend ist für mich natürlich, dass die Schule nicht zu kurz kommt. Im Gegenteil. Das ist ein wichtiges Thema. Tims Lan- deskader-Trainer Christoph Kienzl meinte kürzlich, dass wenn es in der Schule stim- me, es auch im Sport besser laufe.“ AUS ELTERNSICHT Lea Mai Foto: zVg Tim Siegmund Foto: zVg Efringen-Kirchen (mib). Auf- grund der erwarteten Hitze ist das Spiel der U17-Mannschaf- ten des SC Freiburg und des FC Zürich am heutigen Sams- tag in Efringen-Kirchen von 11 auf 10.30 Uhr vorgezogen worden. Die Partie zwischen der U16 des SC Freiburg und des Grasshoppers-Club Zü- rich wurde abgesagt. Fußball U17-Spiel findet früher statt Erzingen (mib). Neue Gesich- ter bei Bezirksligist FC Erzin- gen: Neben Trainer „Achim Flum kann der Verein zwölf neue Spieler präsentieren: die Torhüter Maximilian Boll (FC Hochrhein) und Jan Wied- mann (FC Beringen/CH), außerdem Benjamin Gunkel (SV 08 Laufenburg), Felix Uhl (FC RW Weilheim), Johannes Baumgartner (SV Höchen- schwand), Isa Celik (FC Geiß- lingen), Peter Apostol ( SV Lottstetten), Rouven Herzog (FC Geißlingen) sowie die A- Junioren Jan Bieser, Fedat Ye- tim, Matthias Heilig und Lucas Gäng. Allerdings gab es auch fünf Abgänge: Sven Maier und Ed- mond Bektasi, deren Ziel noch unbekannt ist, sowie Erdal Ki- zilay (FC Tiengen 08), Tor- wart Loris Bendel ( SV 08 Lau- fenburg) und Denis Michel (SV Rheintal). Fußball Gunkel neu in Erzingen Neuer Coach des FC Schönau: Joachim Boos. Foto: Bähr

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Page 1: Regionalsport Mit den Schulsachen in den Schnee · Mit den Schulsachen in den Schnee Ski Alpin Die Talente Lea Mai und Tim Siegmund über Erfolge, lange Reisen, Ted Ligety und ihre

RegionalsportNummer 151 Samstag, 4. Juli 2015

Rheinfelden/Grenzach­Wyhlen. Sie brettern gerne die schneebedeckten Pisten hinunter. Und das auch noch richtig schnell. Die Rede ist von Lea Mai (15) und Tim Siegmund (17) von der Ski­zunft Rheinfelden. Während die Rheinfelderin den Sprung in den DSV­Zentral­kader der fünf Jahrgangs­besten des Jahrgangs 2000 (Schüler) geschafft hat, wird der gebürtige Leverkusener und frisch gebackenes Bun­des­D­Kader­Mitglied (Ju­gend) nach den Sommerfe­rien voraussichtlich auf das Skigymnasium nach Oberst­dorf wechseln. 

Über den enormen Aufwand,ihre Vorbilder, die FaszinationSkifahren und ihre Ziele hatsich unser Sportredakteur Mir­ko Bähr mit den beiden Ski­rennläufern unterhalten.

Das Quecksilber im Ther­mometer steigt derzeit un­aufhaltsam nach oben. Es ist heiß. Es ist Sommer. Undniemand denkt derzeit an verschneite Hänge. Der kal­te Winter ist weit weg. Wiesieht es bei Euch aus?

SIEGMUND:  So  weit  ist  ereigentlich nicht entfernt. Zumeinen fahren wir ja regelmä­

ßig auch im Sommer auf dieGletscher  zum  Trainieren,zum anderen wird im Sommerfleißig  an  der  Kondition  ge­feilt, damit im Winter dann al­les  passt.  Auf  meinem  Trai­ningsplan  stehen  sechs  Ein­heiten die Woche. Sonntag istmeist frei. Trainiert wird meis­tens nach der Schule. Momen­tan stehen Laufeinheiten aufdem  Plan,  um  die  nötigeGrundlagenausdauer  zu  be­kommen.  Je  näher  aber  derWinter  kommt,  desto  mehrgeht es dann in Richtung Maxi­mal­ und Schnellkraft.

MAI: Ich trainiere vier Maldie Woche im Leistungszent­rum auf  dem Herzogenhornoder in Freiburg im Olympia­stützpunkt. Das ist schon sehrzeitintensiv.  Zwei  Stundengeht  es  vorrangig  um  denKraftaufbau.  Dazu  kommtnoch das Trampolintraining.

Wann geht es wieder auf den Gletscher?

SIEGMUND:  Eigentlich  woll­ten wir am vergangenen Wo­chenende ins Mölltal. Es ist al­lerdings zu warm, die Bedin­gungen  sind  einfach  zuschlecht.

Für Eure Leidenschaft gehtviel Zeit drauf. Erzählt dochbitte, wie groß ist denn derAufwand für einen Skirenn­läufer vom Hochrhein, deres so weit gebracht hat wieIhr?

SIEGMUND:  Die  Fahrereinimmt  natürlich  die  meiste

Zeit  in  Anspruch.  Sind  amFreitag die Rennen, fahren wirschon am Donnerstag direktnach der Schule los. Mittwoch­abend wird das Auto bereitsfertig  gepackt.  Wenn  amSonntag  die  Rennen  vorbeisind,  dann  steht  das  Autoschon zur Abfahrt bereit, undman  ist  hoffentlich  irgend­wann abends wieder zuhause.Montagmorgen geht es dannwieder die Schule.

MAI: Bei mir sieht es ganzähnlich aus. Etwas gechillterist es natürlich, wenn ein Ren­nen in der Nähe ist, dann sindes nur zwei Stunden Fahrzeit.Aber es können auch vier bissechs Stunden werden. 

Dann wäre da ja noch die Schule. Diese Geschichte sollte man ja auch irgend­wie unter einen Hut be­kommen ...

SIEGMUND: Wir nehmen dieSchulsachen  zu  den  Rennenmit. Wenn sich nach den Ren­nen die Zeit findet, dann lerntman. Vor allem, wenn Arbei­ten anstehen. Derzeit passenbei mir die Noten, und so stehtdem Skifahren nichts im Weg.

MAI:  Im Winter  trainierenwir unter der Woche mit demLandeskader auf dem Her zo­

genhorn.  Dann  übernachtenwir  von  Dienstag  auf  Mitt­woch oben. Mittwochs bin ichdann nicht in der Schule. Da­für steht uns auf dem Horn einLehrer zur Seite, der uns unter­stützt.

Ihr habt ab Ende Novemberfast kein freies Wochenen­de, sitzt stundenlang im Auto, und dann sind auch 

immer wieder Konkurren­ten am Start, die es Euch auch nicht einfach machen,ganz vorne zu landen. Wasspornt Euch denn immer wieder an? Warum nehmtihr überhaupt diesen enor­men Aufwand auf Euch?

SIEGMUND:  Es  ist  der Wett­kampf,  dieser  Battle,  immerwieder gegen seine Kollegenanzutreten. Es macht einfachSpaß. 

MAI: Die Emotionen spor­nen mich an. Wenn man Er­folg hat, dann ist das toll. Es isteinfach ein schönes Gefühl.

Neben dem zeitlichen Auf­wand benötigt Ihr ja auch das nötige Material. Was jaauch nicht ganz billig ist.

SIEGMUND: Lea wird von Ros­signol unterstützt und ich vonHead. Wir bekommen die Skigestellt. Allerdings  bleibt  daimmer  noch  ein  enormer  fi­nanzieller Brocken an den Fa­milien hängen. Da werden wirnatürlich voll von unseren El­tern unterstützt.

Wann und wie habt Ihr denn das Skifahren für Euchentdeckt? Tim, Du kommstaus Leverkusen, das Rhein­land ist nun nicht gerade für seine Hochgebirge be­kannt.

SIEGMUND:  Mit  drei  Jahrensind wir hier runter gezogen.Meine  Eltern  sind  immerschon gerne Ski gefahren. Undmir hat der Skiurlaub auch im­mer sehr viel Spaß bereitet. Ir­gendwann bin ich dann mei­ner  Mutter  davongefahrenund sie hat bei der Skizunft an­gerufen.

MAI: Mein Vater ist Skileh­rer. Außerdem wollte ich auchimmer das machen, was meingroßer  Bruder  gemacht  hat.Ich bin auf die Ski gestandenund ihm einfach hinterherge­fahren.

Was macht die Faszinationdes Skifahrens aus?

SIEGMUND:  Es  gibt  immerwieder einen neuen Adrena­linkick,  wenn  man  sich  denBerg hinabstürzt. Es wird im­mer steiler und man will im­mer  schneller  werden.  Dasmacht richtig Spaß. Auch dasTiefschneefahren bringt rich­tig Freude.

MAI: Wenn dann auch nochschönes Wetter ist  ... Das isteinfach  toll.  Ich  bekommebeim  Skifahren  immer  mei­nen  Kopf  frei.  Da  kann  ichganz gut  abschalten, der ge­samte  Schulstress  fällt  dannab.

Wo fahrt Ihr denn am liebs­ten Ski? Gibt es ein Gebiet,das es Euch besonders an­

getan hat?SIEGMUND: Ich fahre überallgerne. Überall, wo es schönePisten hat. Wenn dann nochdas Wetter passt, dann ist dasklasse, egal wo. Aber ich wür­de schon gerne einmal in dieUSA zum Skifahren

MAI: Meine Lieblingsskige­biete  sind  Zermatt  und  Val­d’Isère. Einmal zum Heliski­ing  nach  Kanada,  das  wäresuper. 

Habt Ihr eigentlich Vorbil­der?

SIEGMUND: Ich finde Ted Li­gety faszinierend. Der war inder Jugend nicht der allerbeste

Skifahrer. Aber er hat sich mitenormen  Willen  nach  obengearbeitet. Heute ist er einerder weltbesten Riesenslalom­fahrer.

Ist das auch Deine Spezial­disziplin?

SIEGMUND: Nein. Wir habenuns in der Jugend ja noch nichtspezialisiert. Wir fahren Sla­lom,  Riesenslalom,  Super  Gund Abfahrt. Aber die schnel­len  Disziplinen  machen  mirschon sehr viel Spaß. 

Und auf wen schaust Du auf, Lea?

MAI: Ich finde Mikaela Shiff­rin klasse. Die ist noch so jungund schon so erfolgreich. Un­glaublich.

Welche Disziplin fährst Duam liebsten?

MAI: Riesenslalom. Das machtmir am meisten Spaß.

Du hast nun den Sprung inden DSV­Zentralkader ge­schafft und bist bundesweiteine von den fünf Jahr­gangsbesten. Mehr geht nicht bei den Schülern.

MAI: Ja, das freut mich auchsehr.  Jetzt  versuche  ich,  imkommenden  Winter  Ergeb­nisse zu liefern. Eine Zielvor­gabe  gibt  es  aber  nicht  fürmich. Aber ich denke schon,dass die Verantwortlichen er­warten, dass man vorne mit­mischt. Man ist  ja nicht um­

sonst in diesen Kader berufenworden. 

Tim, Du wurdest für den Bundes­D­Kader bezie­hungsweise den Landeska­der Baden­Württem­berg/Allgäu nominiert. Was bedeutet dieser Schrittfür Dich?

SIEGMUND:  Die  Teamkolle­gen gehen alle auf das Skigym­nasium in Oberstdorf. Und dawerde  ich  im  September,wenn alles klappt, auch hin­wechseln.  Ich  freue  michschon drauf. Es ist eine neueHerausforderung. 

Lea, bei Dir folgt dieser Schritt ans Skigymnasium eventuell im nächsten Jahr?Machst Du Dir schon Ge­danken darüber?

MAI: Nein, noch nicht so rich­tig.

Welche Ziele habt Ihr Euchgesteckt. Was wollt Ihr er­reichen? Vielleicht einmal ein Weltcup­Rennen in Todtnau in Angriff zu neh­men?

SIEGMUND: Ich möchte das al­les nun Schritt für Schritt ange­hen und immer den Sprung inden  nächsthöheren  Kaderschaffen. Es kann ja viel pas­sieren.  Da  denkt  man  nochnicht an den Weltcup.

MAI: Zunächst würde ich na­türlich gerne auf das Skigym­nasium  gehen.  Um  dann  zuschauen, was sich für Möglich­keiten bieten. 

Mit den Schulsachen in den SchneeSki Alpin Die Talente Lea Mai und Tim Siegmund über Erfolge, lange Reisen, Ted Ligety und ihre Ziele 

Schönau (mib). Bereits heuteNachmittag fällt bei Landesli­ga­Aufsteiger FC Schönau derStartschuss.  Neu­Trainer  Jo­achim Boos, er folgt auf denpausierenden Heiko Günther,bittet  sein  Team  zur  erstenTrainingseinheit  im Rahmender Vorbereitung im Jogi­Löw­Stadion. 

Gegen den SSC Schaffhau­sen I und II geht es für den FCSchönau am Samstag, 12. Juli,ab 12.30 Uhr, bevor am 15. Julider FCS beim SV Kirchzartentestet. Anpfiff ist um 19 Uhr.Beim FC Hausen ist man am19. Juli (17 Uhr) zu Gast, ehedas  traditionsreiche  Heiko­Lais­Stefan­Simon­Gedächt­nisturnier mit den Mannschaf­ten SV Hinterzarten, SV Todt­nau, FC Zell, FC Bernau undFC Schönau I und II in Schö­nau auf dem Kunstrasenplatzstattfindet. Am 21.  Juli kicktder FCS in den Gruppenspie­len  gegen  den  FC  Zell  (20Uhr), am 23. Juli geht es gegenden SV Hinterzarten (20 Uhr).

Am 24. Juli, 18.30 Uhr, stehtdann das Qualifikationsspielzum  Verbandspokal  gegenden TuS Efringen­Kirchen aufdem Programm. Beim SV Gra­fenhausen testet der FCS am 1.August (17 Uhr) und am 9. Au­gust sind die Schönauer beimFC Furtwangen zu Gast.

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AufsteigerFC Schönau steigt heute ein 

Auch im Sommer ist der Winter für Tim Siegmund und Lea Mai nicht ganz so weit weg. Foto: Mirko Bähr

IM GESPRÄCH MIT

Lea Mai und Tim Siegmund 

Lea  Mai  ist 15 Jahre alt undwohnt  in  Rheinfelden.  DieSkirennläuferin der SkizunftRheinfelden  besucht  dieneunte  Klasse  des  Georg­Büchner­Gymnasiums,  fährtgerne Fahrrad und steigt desÖfteren auf das Trampolin.

Tim  Siegmund (17) geht aufdas Lise­Meitner­Gymnasiumin Grenzach­Wyhlen. Der ge­bürtige  Leverkusener  wohntin der Doppelgemeinde, setztsich  in  seiner Freizeit  gerneauf  das  Mountainbike  undspielt Fußball.

ZU DEN PERSONEN

Christel  Siegmund:  „DerFahrt­ und Materialaufwandist doch gigantisch. Es ist kei­ne  preiswerte  Geschichte.Wir  waren  beispielsweisesechs, sieben Mal in den ver­gangenen  zwei,  drei  Mona­ten in Oberstdorf. Ich freuemich sehr für Tim, dass er esin  den  Kader  geschafft  hatund nun ins Skigymnasiumdarf. Als Mutter hat man na­türlich ein lachendes und einweinendes Auge. Tim hat sichdas alles in seinem ersten Ju­gendjahr  hart  erarbeitet.Auch dank  sehr  guter Leis­tungen, gerade zum Ende derSaison, hat er auch die bayri­schen Trainer überzeugt. Dasist natürlich gar nicht so ein­fach, deren Aufmerksamkeitzu erlangen. Beruhigend istfür mich natürlich, dass dieSchule nicht zu kurz kommt.Im  Gegenteil.  Das  ist  einwichtiges Thema. Tims Lan­deskader­Trainer  ChristophKienzl meinte kürzlich, dasswenn es in der Schule stim­me, es auch im Sport besserlaufe.“

AUS ELTERNSICHT 

Lea Mai Foto: zVg

Tim Siegmund Foto: zVgEfringen­Kirchen  (mib).  Auf­grund der erwarteten Hitze istdas Spiel der U17­Mannschaf­ten des SC Freiburg und desFC Zürich am heutigen Sams­tag in Efringen­Kirchen von 11auf  10.30  Uhr  vorgezogenworden. Die Partie zwischender U16 des SC Freiburg unddes  Grasshoppers­Club  Zü­rich wurde abgesagt.

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U17­Spiel findet früher statt

Erzingen (mib). Neue Gesich­ter bei Bezirksligist FC Erzin­gen:  Neben  Trainer  „AchimFlum kann der Verein zwölfneue Spieler präsentieren: dieTorhüter Maximilian Boll (FCHochrhein)  und  Jan  Wied­mann  (FC  Beringen/CH),außerdem  Benjamin  Gunkel(SV 08 Laufenburg), Felix Uhl(FC RW Weilheim), JohannesBaumgartner  (SV  Höchen­schwand), Isa Celik (FC Geiß­lingen),  Peter  Apostol  (  SVLottstetten),  Rouven  Herzog(FC Geißlingen) sowie die A­Junioren Jan Bieser, Fedat Ye­tim, Matthias Heilig und LucasGäng.

Allerdings gab es auch fünfAbgänge: Sven Maier und Ed­mond Bektasi, deren Ziel nochunbekannt ist, sowie Erdal Ki­zilay  (FC  Tiengen  08),  Tor­wart Loris Bendel ( SV 08 Lau­fenburg)  und  Denis  Michel(SV Rheintal).

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Gunkel neu in Erzingen

Neuer  Coach  des  FC  Schönau:Joachim Boos. Foto: Bähr