rausch - spiegel

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KULTURTIPPS NICHTS IST UNMÖGLICH Vorgestellt von Susanne Koppe. Sie sucht für Kinderbuch-Verlage nach neuen Autoren. Philipp fallen fast die Ohren ab: Tante Sibylle, bei der ihn seine rei- sefreudigen Eltern geparkt ha- ben, quasselt ohne Punkt und Komma. Bei einem Spaziergang fällt ihm ein merkwürdiges Schild ins Auge: „Privat- institut für besondere Angelegenheiten“ steht dort geschrieben. Das braucht er dringend! Also drückt er kräftig die Klingel und macht so Bekanntschaft mit Professor Däncker und sei- nem Assistenten Doktor Zufall und der Putzfrau Frau Schrubschtschkowa. Die übernimmt den Fall der quatschenden Tante. Mit ei- ner wissenschaftlichen Spezialmethode – Zauberei ge- mischt mit ein wenig Hypnose – lässt sie Tante Si- bylle verstummen. Allerdings ganz und gar. Ebenso wie die unzähligen fetten Warzen im Tanten- gesicht ist dies eine der uner- wünschten Neben- wirkungen, die im verrückten In- stitut auf der Tagesordnung stehen. „Keine Wir- kung ohne Nebenwirkung“ ist das Motto von Professor Däncker, der am allerliebsten un- lösbare Probleme löst. Und davon gibt es jede Menge! Almut Tina Schmidt: „Das Ding der Unmög - lichkeit“. Gerstenberg Verlag; 192 Seiten; 12,90 Euro; ab 9 Jahre. Die britische Sängerin Katie Melua, 26, wurde mit sanften Liedern wie „Nine Million Bicycles“ berühmt. Auch ihr neues Album „The House“ klingt sehr friedlich. In ihrer Freizeit dagegen mag es Katie gefährlich, ihr Hobby sind extreme Sportarten. ICH LIEBE DEN RA USCH » » BUCH TIPP MEHR LESESTOFF 54 Dein SPIEGEL 06 | 2010 Theater, Theater! Welche Aufgaben es auf, vor und hinter der Bühne gibt, zeigt dieses Buch. Mit Texten, CDs und vielen Fotos. Horncastle; 24,95 Euro; ab 7 Jahre. Eine Geschichte über ungleiche Schwestern. Hanser; 14,90 Euro; ab 11 Jahre. Ziemlich einsam: Finn vermisst seinen Vater. dtv Junior; 14,95 Euro; ab 11 Jahre.

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Page 1: RAUSCH - SPIEGEL

KULTURTIPPS

NICHTS IST UNMÖGLICHVorgestellt von Susanne Koppe. Sie sucht für

Kinderbuch-Verlage nach neuen Autoren.

Philipp fallen fast die Ohren ab:

Tante Sibylle, bei der ihn seine rei-

sefreudigen Eltern geparkt ha-

ben, quasselt ohne Punkt und

Komma. Bei einem Spaziergang fällt

ihm ein merkwürdiges Schild ins Auge: „Privat-

institut für besondere Angelegenheiten“ steht

dort geschrieben. Das braucht er dringend!

Also drückt er kräftig die Klingel und macht so

Bekanntschaft mit Professor Däncker und sei-

nem Assistenten Doktor Zufall und der Putzfrau

Frau Schrubschtschkowa. Die übernimmt den

Fall der quatschenden Tante. Mit ei-

ner wissenschaftlichen

Spezialmethode –

Zauberei ge-

mischt mit ein

wenig Hypnose –

lässt sie Tante Si-

bylle verstummen.

Allerdings ganz und

gar. Ebenso wie die

unzähligen fetten

Warzen im Tanten-

gesicht ist dies

eine der uner-

wünschten Neben -

wirkungen, die im verrückten In-

stitut auf der Tagesordnung stehen. „Keine Wir-

kung ohne Nebenwirkung“ ist das Motto von

Professor Däncker, der am allerliebsten un-

lösbare Probleme löst. Und davon gibt es jede

Menge!

Almut Tina Schmidt: „Das Ding der Unmög-

lichkeit“. Gerstenberg Verlag; 192 Seiten;

12,90 Euro; ab 9 Jahre.

Die britische Sängerin Katie Melua, 26, wurde mit sanftenLiedern wie „Nine Million Bicycles“ berühmt. Auch ihr neues Album „The House“ klingt sehr friedlich. In ihrerFreizeit dagegen mag es Katie gefährlich, ihr Hobby sindextreme Sportarten.

ICH LIEBE DEN

RAUSCH» »

BUCH

TIPP

MEHR LESESTOFF

54Dein SPIEGEL 06 | 2010

Theater, Theater!

Welche Aufgaben es auf,

vor und hinter der

Bühne gibt, zeigt dieses

Buch. Mit Texten, CDs

und vielen Fotos.

Horncastle; 24,95 Euro;

ab 7 Jahre.

Eine Geschichte über

ungleiche Schwestern.

Hanser; 14,90 Euro;

ab 11 Jahre.

Ziemlich einsam: Finn

vermisst seinen Vater.

dtv Junior; 14,95 Euro;

ab 11 Jahre.

Page 2: RAUSCH - SPIEGEL

Dein SPIEGEL 06 | 2010 55

TV-TIPP

Ansehen

Bei Quiz-Shows gibt es normalerweise Mode-

ratoren. Das ist auch bei „Skatoony“ der Fall,

einer neuen Sendung auf Cartoon Network.

Doch dort sind die Moderatoren keine Men-

schen, sondern Comic-Figuren. Sie stellen

Kindern Fragen, etwa: „Wie ist der Name der

Linie, die um die Mitte des Erdballs verläuft?“

Wer richtig liegt, kann tolle Preise gewinnen,

zum Beispiel Spielekonsolen. Die Show läuft

freitags um 19.10 Uhr.

MACH MIT

Hingehen

Keine Katze ist größer oder stärker als der Ti-

ger – aber er ist vom Aussterben bedroht. Des-

wegen ruft die Naturschutzorganisation WWF

zum Schutz des Tigers auf. Zu dem Thema sol-

len nun Trickfilme entstehen, und dabei kön-

nen Schüler mitmachen: Schreibt ein Dreh-

buch für einen Tiger-Film und sendet es an

den WWF. Die besten Ideen werden ausge-

wählt und dann zu echten Filmen gemacht.

www.wwf.de/themen/bildung/jahr-des-tigers/

MUSIKTIPP

Anhören

Amely ist 12, Kathrin ist 13, Jenny ist 14 und

Lea ist 15 Jahre alt – zusammen sind sie

Saphir, eine neue Mädchenband. Sie können

richtig gut singen: Jede von ihnen hat in den

letzten vier Jahren einmal den Wett bewerb

um die „Beste Stimme“ beim Fernsehsender

Kika gewonnen. Ihre erste Single „Orchester

in mir“ ist schon ein kleiner Hit, ein ganzes

Album der Schülerinnen kommt jetzt auf den

Markt.

Mrs. Melua,

was ist so toll

an gefährlichen

Sportarten?

Dass man sich da-

bei unglaublich le-

bendig fühlt. Mein

Herz rast dann, vor

Konzerten fühle ich

mich auch oft so.

Was machen

Sie alles?

Tauchen, Klettern

und Fliegen. Beim

Kunstfliegen dauernd Loopings zu machen,

das ist für mich das Größte. Ich liebe den

Rausch.

Haben Sie dabei nie Angst?

Manchmal ist es schon unheimlich. Es ist

mein sehnlichster Wunsch, einmal im Polar-

meer zu tauchen. Deswegen habe ich in

extrem kaltem Wasser trainiert. Das erste Mal

war ich wie geschockt von der Kälte, ich konn-

te mich nicht mehr konzentrieren, bekam

Wasser in die Lunge. Ich habe versucht ruhig

zu bleiben, aber ich schluckte noch mehr

Wasser – da wurde ich panisch. Aber das soll

niemanden abschrecken: Tauchen ist für mich

immer noch eines der schönsten Dinge auf

der Welt.

War das schon als Kind so?

Zumindest sagen das meine Eltern. Wenn mein

Vater mich in die Luft warf und wieder auffing,

war ich schon damals völlig begeistert. Wahr-

scheinlich versuche ich deswegen noch heute,

dieses Gefühl immer wieder zu erleben.

JUNG VERHEXTWie wäre es, wenn man ewig lebt? Durch den Fluch einer bösen Hexe ist der Physiker Be-

nedict unsterblich geworden. Das findet er nicht so toll, er will einfach normal sein. Nur ein ur -

altes Kreuz kann den Zauber brechen. Um es zu finden, muss er in der Vergangenheit suchen.

Deshalb baut der geniale Wissenschaftler eine Zeitmaschine. Aber niemand kann in seine eigene

Vergangenheit reisen. Da kommt ihm Valde-

mar gerade recht: Der Teenie hat gerade das

Auto seines Vaters zu Schrott gefahren und

braucht dringend Geld, um es reparieren zu

lassen. Als Benedict dem Jungen eine hohe

Belohnung verspricht, geht Valdemar das Risi-

ko ein. Die Maschine katapultiert ihn in das

Jahr 936 – in eine düstere, von grausamen

Wikingern beherrschte Welt. Aber seine

Ankunft bleibt auch von der bösen Hexe nicht

unbemerkt.

Die Zeitreise „Timetrip – Der Fluch der Wikin-

gerhexe“ von Regisseur Mogens Hagedorn ist

ein Fantasyfilm voller Spannung und Action.

Kinostart ist am 27. Mai.

Rasant: Die

Sängerin Katie fährt

auch Rennwagen.

Eine Reise mit der Zeitmaschine klingt

witzig. Aber nicht, wenn man in der

Wikingerzeit landet wie Valdemar (M.).

FILMTIPP

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