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Tobias Giese Masterstudiengang Informatik Masterstudiengang Informatik HS-Harz
09.06.2005
Rationalismus nach Descartes
Seminar: Wissenschaftliches Arbeiten SS2005
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Agenda
Biographie Rene Descartes Einordnung des Rationalismus (Erkenntnisvermgen) Erkenntnisgewinnung
Deduktion die Methode des Zweifels
Gottesbeweis Dualismus Krper Seele Schwchen seiner Philosophie Auswirkungen
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Rene Descartes - Fakten
1596-1650 Barock Philosoph, Mathematiker, Naturwissenschaftler begrndete den Rationalismus und die Philosophie der neueren
Zeit die von ihm beeinflute Denkrichtung Cartesianismus in frhen Jahren Kontakt mit Schule der Scholastik
studierte in Paris Philosophie, Mathematik und Recht mathematische Studien kartesische Koordinatensystem lebte in Frankreich, Niederlande, Schweden Reise durch
Europa berhmte Werke: Abhandlung ber die Methode
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Rationalismus
von ratio Vernunft erkenntnistheoretisch: es gibt Erkenntniss die nicht aus
Sinneswahrnehmung und Erfahrung, sonder aus reinem Denken (als angeborene oder apriorische Gebilde)
Wurzeln im 17. Jhd. in Frankreich durch Unmut ber die Scholastiker (Verstand und Glaube gleichberechtigt 9.-15.Jhd)
theologischen Rationalismus wird von den Deisten vertreten Grundstzliche Tatsachen findet man in der griechischen
Philosophie z.B. Pythagoreern Die Wahrnehmungen der Sinne sind trglich, sie
sind zu eliminieren (Plutarch) die Vernunft, der Begriff nur entscheidet ber das Seiende
(Parmenides)
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Positionen des Erkenntnisvermgen
Rationalismus Vernunft ist alles.
Empirismus Erfahrung ist alles.
Skeptizismus Nichtwissen ist alles.
Hume
Locke
Berkeley
Descartes
Leibnitz
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005Mathematik Philosophie
Erkenntnisgewinnung durch Deduktion
durch Vernunft knnen universelle Grundstze erkannt werden
allgemeine Theorie
Deduktionalle Fragen der Philosophie und Naturwissenschaften knnen durch Deduktion be-antwortet werden
spezielle Theorie
Induktion
allgemeine Theorie
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Deduktion / Syllogismus
Prmissen p Es regnet. p q Wenn es regnet, wird das Pflaster nass!
Conclusio q Das Pflaster ist nass.
Syllogismus: der Schlu vom Allgemeinen auf das Besondere Der Klassiker: Alle Menschen sind sterblich, alle Griechen sind
Menschen, also sind alle Griechen sterblich.
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Rationalismus nach Descartes die Methode
Denken im Hauptfokus des Rationalismusses Allein der Verstand ist in der Lage, die Wahrheit zu erkennen
Methode des philosophischen Denkens Werk: Abhandlung ber die Methode
Vier Regeln um zum wahren Wissen zu gelangen
wehrte sich gegen Skeptizismus seiner Mitmenschender Mensch muss sich damit abfinden, nichts zu wissen
wenig Erkenntnis
viel Erkenntnis
methodischer Zweifel als Anfangspunkt seiner Philosophie
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Motivation und Vorgehen von Descartes
Leitmotiv: wissen was in mir oder im Buch der Welt zu finden ist
Prmisse: alles altes Wissen muss ber Bord geworfen werden
Gang der Forschung: - Reise durch Europa erkennen der Wahrheit in praktischen Urteilen
der Mitmenschen
- wollte sich nach und nach von Irrtmern befreien
- er fing an in sich selbst nach der Wahrheit zu suchen
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Die Methode der Erkenntnis erste Regel
11 2 3 42 3 4Regel :
1. apodiktische GewiheitNichts fr wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt worden ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
apodiktisch: apodiktische Aussage ist eine Aussage, deren Gegenteil
unmglich sein kann, da der Beweisgrund im Allgemeinen anerkannte unumstliche Wahrheit ist.
vermeiden von Vorurteilen oder bereilungen!
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Die Methode der Erkenntnis zweite Regel
1 1 22 3 43 4Regel :
2. analytische VorgehensweiseSchwierige Probleme in Teilschritten erledigen
schwieriges Problem
schwierige Lsung
Teil-problem
Teil-problem
Teil-problem
einfache Lsung
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Die Methode der Erkenntnis dritte Regel
1 2 1 2 3 3 44Regel :
3. systematisch-methodische VorgehensweiseVom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten
KomplexeDinge
Dinge anordnen, die natrlicherweise nicht aufeinander folgen.
Komplexittssteigerung
einfache Dinge
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Die Methode der Erkenntnis vierte Regel
1 2 3 1 2 3 44Regel :
4. VollstndigkeitStets prfen, ob in der Untersuchung Vollstndigkeit erreicht sei
vollstndige Aufzhlung und allgemeine bersichten, so dass nichts vergessen wird
Analysis Algebra Logik
MethodeVereinheitlichung
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005Das Leben ist ein Traum!
das, woran man zweifeln kann
Annahme das wissensch. Erkenntnis aus sinnlicher Wahrnehmung oder Denken kommt muss hinterfragt werden Tuschung der Wahrnehmung: optische Tuschungen, Trume Tuschung des Denken: bser Dmon der mein Denken lenkt
Wenn ich an etwas zweifle, kann ich nicht zweifeln, dass ich daran zweifle. Ich denke, also bin ich auch bewut.
alles das ist war, was klar und deutlich erkannt werden kann es darf keinen betrgerischen Gott geben
Ich denke (zweifle), also bin ich. methodischer Zweifel
lat.: cogito ergo sum
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Gottesbeweis
1. Die Idee Gottes als vollkommenes Wesen, impliziert seine Existenz. Wre er nicht existent, wre er nicht vollkommen.
2. Eine Ursache kann nicht weniger vollkommen sein als ihre Wirkung. Da meine Vorstellung von Gott weit vollkommener ist als meine eigene Vollkommenheit und Realitt, kann ich daraus schlieen, dass Gott existiert.
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Anti-Aristotelismus
kausalistisches Weltbild ersetzt teleologisches WB des Aristoteles in der Objektwelt ergibt sich alles aus Druck und Stoss Descartes negiert Aristoteles Organische Vorstellung, selbst der
menschliche Krper wird als Gliedermaschine o. Leichnam bez. sehr mechanisches Weltbild = materialistisches Naturverstndnis
Frage nach dem Verhltnis zwischen Krper und Seele
Teleologie: Lehre der ziel- und zweckbestimmten Ordnung von
Gegenstnden und Ereignissen Grundprinzip: Berufung auf Ziel der Handlung z.B.: Aristoteles Prozesse innerhalb der Natur nicht ber
Wirkursachen, sondern ber Zielzustnde zu erklren
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
uere Wirklichkeit
beschrieben durch quantitative Dinge Lnge, Breite, Tiefe
durch Vernunft erfasst wahre ErkenntnisBeweis: da Gott ein vollkommenes Wesen Gott betrgt uns nicht
beschrieben durch qualitative Dinge Geruch, Geschmack, Farbe
durch Sinnesapparat erfasst liefert keine wahre Erkenntnis
Doch Unterschied zwischen uerer Wirklichkeit und der Wirklichkeit der Gedankenwelt !
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005
Dualismus oder die zwei Formen der Wirklichkeit
Krper, Leib Geist, Seele
Objektwelt res extensae
Gedankenwelt res cogitantes
physikalischer Krper Ausdehnung teilbar zerstrbar unterliegt der Kausalitt
herumschwirrender Geist ausdehnungslos unteilbar unzerstrbar verbunden mit dem Denken
Verbindung zwischen den zwei Welten Zirbeldrse
angebliches Informationszentrum des Menschen
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismus (Descartes)
09.06.2005Krper, Leib Geist, Seele
Dualismus oder die zwei Formen der Wirklichkeit
Dualismus zweigeteilte Schpfung Die zwei Substanzen wurden von Gott geschaffen Tiere sind nur Automaten Mensch ist eine Maschine (Faszination des Menschen fr
Maschinen und Uhrwerke) Mensch ist ein Doppelwesen
besitzt Geist undund krperliche Ausdehnung
Ziel: Geist = Vernunft steht ber allemkrperliche Bedrfnisse sollen nicht die
Seele fehlleiten
wird alt und gebrechlich
altert nicht
Tobias Giese
Rationalismus (Descartes) Rationalismu