professor dr. viktor butovitsch — 65 jahre

2
PE RSONALJ E N Professor Dr. Viktor Butovitsch - 65 Jahre Professor Dr. VIKTOK BUTOVITSCH vollendet am 10. September 1966 sein 65. Lebensjahr. Er wurde in Warschau geboren, wuchs in St. Petersburg auf, studierte in Berlin und Eberswalde, wo er sich 1932 habilitierte, siedelte in1 selben Jahr nach Stockholm uber und ist heute der Leiter des Instituts fur Forstentomologie an der Konig- lichen Forstlichen Hochschule in Stockholm. Seit seiner fruhen Jugend hatte er Neigung zur Forstzoologie, die durch seinen Stiefvater, den be- kannten Entornologen P. SPESSIVT- SEFF, gefordert wurde. Auf Grund seiner vielseitigen Interessen, be- sonders fur Kunst und Literatur, war ihm die Berufswahl jedoch kei- neswegs vorgezeichnet. Entschei- denden Einflui3 hatte eine forstzoo- logische Expedition in den Ural und das Sajan-Gebirge im Jahre 1917, an der er als Borkenkafer- sammler teilnahm. Den Borkenka- fern schenkte er auch wahrend sei- nes Studiums und anschliei3end am Zoologischen Institut in Eberswalde unter Geheimrat K. ECKSTEIN ein- gehende Untersuchungen. Ein Er- gebnis dieser Arbeiten ist seine Dissertation uber die Morphologie und Syste- matik der palaarktischen Splintkafer. Als Assistent in Eberswalde widmete er sich der Lehrtatigkeit und Forschungsaufgaben, die u. a. Studien uber Bo- denfauna und uber Russelkaferbekampfung umfaflten. Aui3erdem begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der entomologischen Abteilung der Forstlichen Forschungsanstalt Schwedens unter Professor I. TRAGWRDH. Ein wichtiger Teil dieser Zusammenarbeit galt Forstschutzfragen im Zusammen- hang mit Sturmschaden. Diese Aufgaben nahmen ihn nach seiner Obersied- lung nach Stockholm in Anspruch. In mehreren umfangreichen Veroffent- lichungen behandelte er das Auftreten und die Populationsdynamik von Borkenkafern und anderen rindenbrutenden Insekten an liegendem Holz und den Schutz vor diesen Insekten. Neben seiner Anstellung an der For- schungsanstalt wurde er bald der Koniglichen Forstlichen Hochschule in Stockholm als Speziallehrer und spater als Dozent verpflichtet. Auch als Institutsleiter an der Forschungsanstalt, die 1962 in der Forstlichen Hoch- schule aufging, und Nachfolger von I. TRAGARDH ab 1944 setzte er seine Lehrtatigkeit fort. Die Arbeiten im Zusammenhang mit Sturmschaden fuhrten ihn zu breit angelegten Untersuchungen uber den Schutz stehender Baume und liegenden

Upload: h-h-eidmann

Post on 02-Oct-2016

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

P E R S O N A L J E N

Professor Dr. Viktor Butovitsch - 65 Jahre

Professor Dr. VIKTOK BUTOVITSCH vollendet am 10. September 1966 sein 65. Lebensjahr. Er wurde in Warschau geboren, wuchs in St. Petersburg auf, studierte in Berlin und Eberswalde, wo er sich 1932 habilitierte, siedelte in1 selben Jahr nach Stockholm uber und ist heute der Leiter des Instituts fur Forstentomologie an der Konig- lichen Forstlichen Hochschule in Stockholm.

Seit seiner fruhen Jugend hatte er Neigung zur Forstzoologie, die durch seinen Stiefvater, den be- kannten Entornologen P. SPESSIVT- SEFF, gefordert wurde. Auf Grund seiner vielseitigen Interessen, be- sonders fur Kunst und Literatur, war ihm die Berufswahl jedoch kei- neswegs vorgezeichnet. Entschei- denden Einflui3 hatte eine forstzoo- logische Expedition in den Ural und das Sajan-Gebirge im Jahre 1917, an der er als Borkenkafer- sammler teilnahm. Den Borkenka- fern schenkte er auch wahrend sei- nes Studiums und anschliei3end am Zoologischen Institut in Eberswalde unter Geheimrat K. ECKSTEIN ein- gehende Untersuchungen. Ein Er- gebnis dieser Arbeiten ist seine Dissertation uber die Morphologie und Syste- matik der palaarktischen Splintkafer. Als Assistent in Eberswalde widmete er sich der Lehrtatigkeit und Forschungsaufgaben, die u. a. Studien uber Bo- denfauna und uber Russelkaferbekampfung umfaflten. Aui3erdem begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der entomologischen Abteilung der Forstlichen Forschungsanstalt Schwedens unter Professor I. TRAGWRDH. Ein wichtiger Teil dieser Zusammenarbeit galt Forstschutzfragen im Zusammen- hang mit Sturmschaden. Diese Aufgaben nahmen ihn nach seiner Obersied- lung nach Stockholm in Anspruch. In mehreren umfangreichen Veroffent- lichungen behandelte er das Auftreten und die Populationsdynamik von Borkenkafern und anderen rindenbrutenden Insekten an liegendem Holz und den Schutz vor diesen Insekten. Neben seiner Anstellung an der For- schungsanstalt wurde er bald der Koniglichen Forstlichen Hochschule in Stockholm als Speziallehrer und spater als Dozent verpflichtet. Auch als Institutsleiter an der Forschungsanstalt, die 1962 in der Forstlichen Hoch- schule aufging, und Nachfolger von I. TRAGARDH ab 1944 setzte er seine Lehrtatigkeit fort.

Die Arbeiten im Zusammenhang mit Sturmschaden fuhrten ihn zu breit angelegten Untersuchungen uber den Schutz stehender Baume und liegenden

Flolzes vur dem Befall y o n holz- Lind rindenbriirenden Insekten. Die biolo- g i sch -0 k o 1 o g i schen Stud i e n erg 5 n z t e e r d u rch g r LI lid 1 eg end e Ve rs Li ch e ii ber die Vcrwendung von Insektiziden. Auch auf anderen Gebieten arbeitete er mit der Entwicklung yon Bek,impfungsiiiethodeii. Dayon zeugen z. B. seine V e roffen t 1 ichu n ge n iiber B ek iini p f u n g au s de r L LI ft , ii be r die V e r w e n d LI n g von DDT in der Forstwirtschaft, uber Russelkaferbekampfung und iiber biologische Bekampfung. Seine Arbeiten umfassen praktisch die gesainte Forsteri tomologie.

Bei seinem Ideenreichtum und seiner Freude am Experimentieren IiiiSt er nie die praktischen Forderungen und Bediirfnisse des Forstmanns aufier A ugen . V i el e Erg eb n i ss e seiner U n t e rsu ch u n gen 1 i egen Ma fi n a h 111 en i 11 de r Forstwirtschaft zugrunde. Ein hohes Ma13 an Selbstkritik ist i n ihm gepaart mit einem umfassenden Wissen, das er standig in internationalem Kontakt mi t Kollegen zu erweitern sucht. E r ha t ausschlaggebend zu der intimen Zusaminenarbeit nordischer Forstentoinologen beigetragen und wirkt in die- sem Kreise ebenso wie unter seinen engeren Mitarbeitern befruchtend. Seine Grofizugigkeit und Geselligkeit tragen zu der Achtung und Beliebtheit bei, die man ihm entgegenbringt. Wurdigungeii seiner Verdienste sind nicht aus- geblieben: Mitglied der Koniglichen Forst- und Landwirtschafisakademie, hohe Auszeichnungen. Mi t der ihm eigenen Bescheidenheit wertet er aufiere Ehrungen fu r sich gering.

Professor VIKTOR BUTOVITSCH steht auf dem Hohepunkt eines reichen Forscherlebens. Wir wunschen ihm fur die Zukunft viele schone Erfolge und hoff en, dai3 seiner unermudlichen wissenschaftlichen Tatigkeit noch zahl- reiche Arbeiten entspringen werden.

H. H. EIDMANN