professor dr. josef spek 65 jahre alt

3
Professor Dr. Josef Spek 65 Jahre alt Am 27. Mat 1960 beging Herr Professor Dr. Josef S p e k, Mitbegriinder und Herausgeber des ,,Pro.toplasma" und langjiihriger Direktor des Zoologi- sehen Inst.ituts der Universit~it Rostoek, seinen 65. Geburtstag. Josef Spek wurde am 27. Mai 1895 in Siiehsiseh-Regen (Siebenbiirgen) geboren. Naehdem er 1913 in Hermannstadt (Siebenbiirgen) seine Reife- priifung abgelegt hatte, studierte er yon 1913--1916 in Heidelberg Natur- wissensehaften. Dort promovierte er im Oktober 1916 bet Otto Biitsehli ,,mit Auszeichnung" un.d wurde 1918 im Heidelberger Zoologisehen Institut Assistent. 1920 habilitie,rte sieh Spek d.o.rt bet Curt Herbst. Naeh einer metlr- j~ihrigen Tiitigkeit als Privatdozent in Heidelberg wurde er sehon 1925 zum a.o. Pro.lessor und 1937 zmn Diiitenprofes,sor an tier Heidelberger Uni- versitiit ern.annt. In den Jahren 1943 und 194z~ leitete er ~Tertretungs- weise das Zoologisehe Institut Greifswald. Seit 1925 unternahm er viele Reisen, die ihn an die grolqen zoologisehen Stationen der Welt fiihrten. So war er Jahre hindureh st~indiger Gast der Zoologisehen Station Neapel und arbeitete n. a. aueh jeweils mehre.re Monate in Woods Hole, USA, t/o.vigno d'Istria, Helgoland und Kristineberg (Sehweden). Im Jahre 1947 folgte er gern einem 1Rut an die Universitiit tlosto&, um hier seine ganze Kraft dem Wiederaufbau des Rosto&er Zootogisehen Instituts zu widmen. Josef Spek ist in der Welt bekanntgeworden dutch vie:le grundlegende Untersuehungen auf dem Gebiet der Protoplasmaforsehung nnd Entwiek- lungs,meehanik. In fiber 50 wissenschaftliehen Arbeiten un,d Handbu&- Leitrii,gen hat ervor allem Probleme der Zellteilung, Befruehtung und Furehung sowie der physikalisehen Chemie des Protoplasmas, besonders dessen kolloidalen Aufbau eingehend untersueht und beschrieben. Eine Reihe neuer Untersuehungsmethoden und zahlreiehe Vitalfarbstoffe sin.d ~Ton ibm in die mikroskopisehe Teehnik eingefiihrt worden. In den langen Jahren seiner T~itigkeit in Rostoek hat Spek in ausgezeieh- neten Vorlesungen und Praktika nieht nur eine stattliehe Zahl ~r Biologen ausgebildet, sondern auch ~-iele hundert Medizin- und Landwirtsehaft- studenten ~in die Grundziige der Zoologie eingeftihrt. Danebefi hat er un- ermiidlieh daran gearbeitet, eine moderne entwieklungs- und zellphysiolo- gisehe Arbeit am Rosto&er Institut zu ermbglichen. Die grofie Zahl yon Diplomarbeiten und Dissertationen ant diesem Gebiet und eigene Ver- bffentliehungen zeigen, daft seine Bemiihungen erfolgreieh waren. Es bleibt zu hoffen nn,d zu wiinsehen, daft Josef Spek bald yon seiner Krankheit genesen mtige und ibm noch xqe]e sehaffensfreudige Jahre be- sehieden sind. E.A. A r n d t (Rosto&).

Upload: e-a-arndt

Post on 16-Aug-2016

216 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Professor Dr. Josef Spek 65 Jahre alt

Am 27. Mat 1960 beging Herr Professor Dr. Josef S p e k, Mitbegriinder und Herausgeber des ,,Pro.toplasma" und langjiihriger Direktor des Zoo logi- sehen Inst.ituts der Universit~it Rostoek, seinen 65. Geburtstag.

Josef Spek wurde am 27. Mai 1895 in Siiehsiseh-Regen (Siebenbiirgen) geboren. Naehdem er 1913 in Hermannstadt (Siebenbiirgen) seine Reife- priifung abgelegt hatte, studierte er yon 1913--1916 in Heidelberg Natur- wissensehaften. Dort promovierte er im Oktober 1916 bet Otto Biitsehli ,,mit Auszeichnung" un.d wurde 1918 im Heidelberger Zoologisehen Institut Assistent. 1920 habilitie,rte sieh Spek d.o.rt bet Curt Herbst. Naeh einer metlr- j~ihrigen Tiitigkeit als Privatdozent in Heidelberg wurde er sehon 1925 zum a.o. Pro.lessor und 1937 zmn Diiitenprofes,sor an tier Heidelberger Uni- versitiit ern.annt. In den Jahren 1943 und 194z~ leitete er ~Tertretungs- weise das Zoologisehe Institut Greifswald. Seit 1925 unternahm er viele Reisen, die ihn an die grolqen zoologisehen Stationen der Welt fiihrten. So war er Jahre hindureh st~indiger Gast der Zoologisehen Station Neapel und arbeitete n. a. aueh jeweils mehre.re Monate in Woods Hole, USA, t/o.vigno d'Istria, Helgoland und Kristineberg (Sehweden). Im Jahre 1947 folgte er gern einem 1Rut an die Universitiit tlosto&, um hier seine ganze Kraft dem Wiederaufbau des Rosto&er Zootogisehen Instituts zu widmen.

Josef Spek ist in der Welt bekanntgeworden dutch vie:le grundlegende Untersuehungen auf dem Gebiet der Protoplasmaforsehung nnd Entwiek- lungs,meehanik. In fiber 50 wissenschaftliehen Arbeiten un,d Handbu&- Leitrii,gen hat e r v o r allem Probleme der Zellteilung, Befruehtung und Furehung sowie der physikalisehen Chemie des Protoplasmas, besonders dessen kolloidalen Aufbau eingehend untersueht und beschrieben. Eine Reihe neuer Untersuehungsmethoden und zahlreiehe Vitalfarbstoffe sin.d ~Ton ibm in die mikroskopisehe Teehnik eingefiihrt worden.

In den langen Jahren seiner T~itigkeit in Rostoek hat Spek in ausgezeieh- neten Vorlesungen und Praktika nieht nur eine stattliehe Zahl ~r Biologen ausgebildet, sondern auch ~-iele hundert Medizin- und Landwirtsehaft- studenten ~in die Grundziige der Zoologie eingeftihrt. Danebefi hat er un- ermiidlieh daran gearbeitet, eine moderne entwieklungs- und zellphysiolo- gisehe Arbeit am Rosto&er Institut zu ermbglichen. Die grofie Zahl yon Diplomarbeiten und Dissertationen ant diesem Gebiet und eigene Ver- bffentliehungen zeigen, daft seine Bemiihungen erfolgreieh waren.

Es bleibt zu hoffen nn,d zu wiinsehen, daft Josef Spek bald yon seiner Krankheit genesen mtige und ibm noch xqe]e sehaffensfreudige Jahre be- sehieden sind. E.A. A r n d t (Rosto&).

292 E: A. Arndt

Wissenschaftliche Abhandlungen von Josef Spek

(z. Zt. Rostock, Zoologisd~es Institut)

E n t w i c k l u n g s m e c h a n i s c h e A r b e i t e n u n d P r o t o p l a s m a - U n t e r s u e h u n g e n

1. Oberfl~ichenspannungsdifferenzen als eine Ursaehe der Zellteihmg. Arch. f. Entvcmedl. 44, 5--115 (1918).

2. Die amSboiden Bewegungen nnd StrSmungen in den Eizellen einiger Nema- tod en w/ihrend der Vereinigung der Vorkerne. ArdL f. Entwmeeh. 44, 217-- 255 (191.8).

3. Differenzcn im Quel lungszusiand der Plasmako]loide als eine Ursadw der Gastrulainvaginat ion, sowie der Einstfilpungen und Fal tungen yon Zellplatten i iberhaupt. Kolloid&em. Beihefte 9, 259--400 (1918).

4. Experimentel le Beitr@e zur Kolloidchemie der Zellteihxng. Kolloiddlem. Bei- hefte 12, 1--91 (1919).

5. Studien fiber den Mech.anismus der Gasfrulainvagiuation. Biol. Zentralblat t 7,9, 15--25 (1919).

6. Experimentel le Beitr~ige zur Physiologic der Zellteilung. Biol. Zentralblat t ~9, 25--34 (1919).

7. Der Einflul~ der Salze auf die Plasmakolloide yon Actinosphaerium Ei~hhorui. Aeta zoologiea, Stoekhohn 2, 153--200 (1920).

8. L~ber den physikaliseherl Zustand ~on Plasma and Zelle der OpMiua ranarum. Arch. f. Prot is tenkunde 46, 166--202 (1923).

9. Neue Beitr~ige zmn Problem der Plasmastrukmren. Ztsehr. f. Zellen- und Gewebelehre 1, 287--526 (1924).

10. Kritisehes t leferat fiber die neueren Untersudmngen fiber den physikal isdmn Zusiand der Zel!e w:dhrend der Mitose. Ardl. f. Entwmecb. 101, 444--454 (1924).

11. t3ber gesefzm/iflige Substanzverteilungen bet der Furehung des Ctenophoren- Eies und ihre Beziehungen zu den Determinationsproblemen. Arch. f. Entw- mech. 107, 54--73 (1926).

12. L~ber den heutigen Stand der Probleme der Plasmastrukturen. Naturwissea- schaften 44, 895--908 (1925).

15. Zu den Streitfragen iiber den physikalischen Zustand der ZeUe w~hrend der Mitose. Ardl. f. Entwine&. 108, 525--550 (1926).

14. ~be r die Winterknospenentwieklung, Regeneration und Reduktion bet Clar)e- lina lepadiformis und die Bedeutung besonderer ,,omnipotenter" Zellelemente fiir diese u At&. f. Entwmeeh. 111, 119--172 (1927).

15. Die St ruktur der ]ebenden Substanz im Liehte der Kolloidforsdmng. u gel1. am 22. IX. 1928 ant der u Versammlung der Kolloid-Gesetlsdmft. Kolloid- Zts&r. 46, (1928).

16. Studien an zerselmittenen Zellen. , ,Protoplasma" 4, 521--557 (1928). 17. Zustandsiinderungen der Plasmakolloide bet Befruehtung und Entwiddung des

Nereis-Eies. , ,Protoplasma" 9, 570--427 (19.50). 18. Die b ipolare Differenzierung des Teleostier-Eies (Kataphorese-Ersd~einungen

in lebenden Zellen). , ,Protoplasma" 18, 49.7--545 (1953). 19. 13bet die bipolare Differenzierung des Eies ~;on Nereis limbata und Chaetopte-

rus pergamentaeeus. , ,Protoplasma" 21, 549--405 (1934). 20. Die Reaktion der Protoplasmakomponenten des Asterias-Eies. , ,Protoplasma

2i, 561--576 (1954).

Professor Dr. Josef Spek 65 Jahre al t 293

21. Die b ipolare Differenzierung des Cephalopoden- und Prosobranchier-Eies. Arch. f. Entwmech. 151, 362--372 (1934).

22. Neues fiber das pH in der lebenden Zelle und seine Bedeutung ffir die Zell- physiologie und Zelldifferenzierung. Wissenschaftliche Woche, F rankfu r t a.M. 1, 49--55 (1934).

23. Methoden und Aufg'aben der Zelloperationen. Deutscbe Mediz. Wochenschr. Nr. 47, S. 1896 (1935).

24. Das pH in der lebenden Zelle. Ergebnisse der Enzymforsdmng 6, (1937). 23. Studien fiber die Polarit~it der Larven der Kalkschw~imme. , ,Protoplasma" 53,

(195s). 26. Bemerkungen zu einigen neueren Publ ikat ionen fiber die Differenzierung der

E:izelle. ,Pro top lasma" 31, (19_58) u. 33, (1939). 27. Das pH in der lebenden Zelle. (Vortrag vor der Stut tgar ter Tagung der Kolloid-

gesellscha[Q. Kolloidzeitsehrift 85, (i958). 28. Die Begrfinder der Zellenlehre und ihr Lebenswerk. Verhandl. des Naturhist .-

Mediz. Vereins zu Heidelberg, Verlag O. Winter 18, (1940). 29. Metachromasie und Vitalf~irbung mit pH-Ind ika toren . , ,Protoplasma" 34, (1940). 30. Eine optische Methode zum Nachweis der Lipoide in der lebenden Zelle. ,,Proto-

plasma" 37, (1942). 51. Optisdm Analysen der Vitalf~irbung. Jenaische Zeitschrift. f. Mediz. und Natur-

wissenschaft 77, (1944,). 52. l~ber das optische Verhalten yon Safraninen und Aposafraninen in den ver-

schiedenen Komponenten des Protoplasmas. , ,Protoplasma" 40, 239--255, (1951). 53. Otto Bfitschli (1849--1920). , ,Protoplasma '~ ~9, 99--102 1949). 34. Uber das Prinzip der Differenzierung auskeimender Gemmulen yon Ephydaffa

miilleri. , ,Protoplasma '~ 46, 663--691, (1956). 35. J. S p e k und R o b e r t C h a r a b e r s. Neue experimeutel le Studien fiber das

Problem der Reaktion des Protoplasmas. ,Protoplasma", 20, 576--406, (t935). 36. J. S p e k und G. G i 11 i s s e n. Die Zellmembrau der AmSben - - eine chromo-

trope Substanz. , ,Protoplasma" 37, 258--272, (1945).

C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n

1. Die chemische Natur der Statoconien in den Rhopalien yon Rhizostoma pulmo. Zool. Anzeiger 44, 40,6--411 (1914).

2. Beitr/~ge zur Kenntnis der chemisehen Znsammensetzung und Entwicklung der Radula der Gastropoden. Ztschr. f. wiss. Zoologie 118, 313--363 (1919).

H a n d b u c h - u n d L e h r b u c h b e i t r ~ i g e

1. Methoden der Profoplasmaforsdmng, in: Methodik d. wiss. Biol., T. P e t e r f i; J. Springer, Berlin,

2. Die Protoplasmabewegung. Handb. d. norm. u. path. Physiol. you A. B e t he , VIII. Bd., 1. H~ilfte.

3. Die Myoide. Daselbst. 4. Die Zelle als morphologisches System. 1. Die sichtbaren Zellstrukturen im Lichte

der allgemeinen Physiologie, 2. Die physiologiscben Wechselwirknngen zwisehen Kern und Plasma, in: E. G e l l h o r n s L e h r b u c h d e r a l l g e m e i n e n P h y s i o 1 o g i e, S. 435--455. G. Thieme, Leipzig 1931.

6. Allgemeine Physiologie der Entwicklung und Formbildung. Daselbst, S. 459--602.

Protoplasma, Bd. LIII /2 20