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Nr. 2/Juni 2010 TABULA TABULA ZEITSCHRIFT FÜR ERNÄHRUNG WWW.TABULA.CH Traditionelle chinesische Ernährungslehre

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Page 1: Preflight - Schweizerische Gesellschaft für ErnährungIn der TCM nimmt die Ernährung eine viel höhere Bedeutung und Stellung ein als die Diätetik in der westlichen Medizin. Wer

Nr. 2/Juni 2010

TABULATABULAZ E I T S C H R I F T F Ü R E R N Ä H R U N G – W W W . T A B U L A . C H

Traditionelle chinesische Ernährungslehre

Page 2: Preflight - Schweizerische Gesellschaft für ErnährungIn der TCM nimmt die Ernährung eine viel höhere Bedeutung und Stellung ein als die Diätetik in der westlichen Medizin. Wer

An apple a daykeeps the doctor away.Eines sollten Sie allerdings nicht tun: einen Apfel essen und direkt danach die Zähneputzen. Denn die Säure im Apfel weicht den Zahnschmelz auf. Beim Zähneputzen würdeder Zahnschmelz weggebürstet. Also lieber ein Glas Wasser trinken und mit dem Zähne-putzen noch etwas zuwarten.Kompetente Antworten auf Ihre schlauen Fragen finden Sie in unserem Ratgeber unter

www.sge-ssn.ch

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TABULA NR. 2 / JUNI 2010 3

EdIToRIALINhALT

4 REpoRTdie Balance halten: Ernährung nachden fünf Elementen

8 SpEzIALChinesische Ernährungslehre:Umsetzung in die praxis

10 ESSkULTURdeftiges aus dem Lande draculas

12 dIdACTAVerpackungen – was steht drauf?2. Teil: Nährwerte

14 RATgEBERErnährungstipps von Marion Wäfler

15 Ak TUELLÜbergewichtige kinder wegen derBetreuung durch die grosseltern?

16 foCUSWalliser Aprikosen: Bessere Lager-fähigkeit auf kosten des geschmacks?

20 BÜChERfür Sie gelesen

22 INTERNAInformationen für SgE-Mitglieder

23 AgENdAVeranstaltungen, Weiterbildung

24 VoRSChAUder Blick auf die nächste TABULA-Ausgabe

Roh oder gekocht?Fünf Portionen Gemüse und Früchte amTag, wenn möglich die Hälfte davonroh: So lernen wir es als Ernährungs-fachleute in ernährungswissenschaftlichausgerichteten Ausbildungen und gebenes auch so weiter. In der Ernährungsleh-re der Traditionellen ChinesischenMedizin (TCM) wird empfohlen, nichtzu viel Rohes zu sich zu nehmen, dadies aus thermischer Sicht zu kühlendauf den Organismus wirkt, dadurch dieVerdauung stören und den Menschensogar krank machen kann. Man emp-fiehlt, Rohes oder Gekochtes individuellan jeden Menschen anzupassen.

Wenn wir bedenken, dass vieleMedizinsysteme und darin verankerteErnährungsempfehlungen eine Tradition

von vielen Jahrhunderten bis Jahrtausenden haben, so lohnt essich, diese Systeme und Empfehlungen etwas genauer unter dieLupe zu nehmen.

In der TCM nimmt die Ernährung eine viel höhere Bedeutungund Stellung ein als die Diätetik in der westlichen Medizin. Werein Wissen in verschiedenen westlichen und östlichen Ernäh-rungsprinzipien hat, der weiss, dass Hildegard von Bingen,Paracelsus und Rudolf Steiner – allesamt medizinische Fachper-sonen ihrer Zeit – hier im Westen ähnliche Ernährungsempfeh-lungen ausgesprochen haben, wie wir sie in der TCM finden. Soweit auseinander liegen Westen und Osten also gar nicht.

Die westliche Medizin und Ernährungswissenschaft hatenergetische Aspekte wie die Thermik (Beeinflussung derUmgebungstemperatur durch ein Nahrungsmittel), die Ge-schmacksrichtungen und auch die Wirkrichtung eines Nah-rungs- oder Genussmittels im Körper bisher ausser Acht gelas-sen. Mithilfe immer feinerer Messmethoden wird eines Tagesmöglicherweise auch in der Naturwissenschaft mit ähnlichenEmpfehlungen gearbeitet.

Als Ernährungsfachfrau mit Ausbildungen in westlicherund östlicher Ernährungslehre habe ich selber wiederholt dieErfahrung gemacht, dass sich die Kombination beider Denkan-sätze sehr befruchtet und ergänzt. In vielen Situationen, indenen ich mit ernährungswissenschaftlichen Ansätzen nichtmehr weitergekommen bin, haben mir Empfehlungen aus derTCM weitergeholfen.

Sybille Binder, dipl. Ernäh-rungsberaterin HF und diplVitalstofftherapeutin FEOS,ist Schulleiterin der Schule fürangewandte NaturheilkundeZürich.

IMpRESSUMTABULA: offizielles publikationsorgander Schweizerischen gesellschaft fürErnährung (SgE). Erscheint 4 Mal jährlich.

herausgeber: SgE, Schwarztorstrasse 87,3001 Bern, Telefon 031 385 00 00SgE-Spendenkonto: pC 30-33105-8E-Mail: [email protected]: www.tabula.ch

Redaktion: Monika Müller, AndreasBaumgartner

Redaktionskommission: Marianne Bottadiener, Anne Endrizzi, Madeleine fuchs,gabriella germann, Jean-Luc Ingold,Annette Matzke, françoise Michel

gestaltung: Monika Müller, AndreasBaumgartner

druck: Stämpfli publikationen Ag, Bern

Titelbild: iStock

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Qì (auch Ch’i, sprich «Tschi»), sonennt die traditionelle chinesi-sche Medizin (TCM) die univer-selle Energie, die jedenKörper amLeben erhält. Gemäss der altenLehre hat derMenschmit der Ge-burt einen «Energievorrat» erhal-ten, den es zu bewahren gilt. Jemehr davon verloren geht, destoschneller altert und stirbt derMensch. Um dem vorzubeugen,versorgt sich der Körper mit Le-bensenergie (Qì) aus derNahrungund der Atemluft. Da in der chi-nesischen Philosophie alles imSinne von Yin und Yang ein Ge-genüber hat, steht dieser nichtstofflichen Energie Qì, die Yang-Charakter besitzt, die Stofflichkeitdes Körpers entgegen, die folge-richtig dem Yin zugeordnet wird.Zu viel Yang in Form von Energiezeigt sich daher in einer rotenGesichtsfarbeundHyperaktivität,während ein Yangmangel Er-schöpfung, schwere Beine undkalte Hände auslöst. Gerät dasdynamische Gleichgewicht zwi-schen Yin und Yang ins Schlin-gern, entstehen Krankheiten.Lebensmittel tragen entscheidend

dazu bei, diese Balance aufrecht-zuerhalten und verhelfen damitzu einem langen Leben.

Von sauer bis salzig:der Geschmack der fünfElementeIm alten China gab es keinen

Unterschied zwischen Lebensmit-tel und Arzneimittel. Dort geltenbis heute Essen und Trinken alsbeste Medizin. «Damit der KörperseineAusgewogenheitundHarmo-niebehält, ist eseinzigerforderlich,sichumseineangemesseneErnäh-rung zu kümmern. KeinesfallssolltemandazuunkontrolliertArz-neimittel einnehmen.» Was mo-dern klingt, stammt aus dem 1400JahrealtenTCM-Lehrbuch«Rezep-turen, die 1000 Goldstücke wertsind». In diesemWerk über chine-sische Heilkunde werden Kräuterund Lebensmittel beschrieben so-wie die fünf Geschmacksrichtun-gen sauer, bitter, süss, scharf undsalzig aufgeführt. Diese spiegelneinen Aspekt der Fünf-Elemente-Lehre wider, die in der chinesi-schen Philosophie eine zentraleRolle einnimmt: Holz, Feuer, Erde,

Metall undWasser (s.KastenS. 7).«Vor allem in Europa wird daherdieuraltechinesischeErnährungs-lehre auch Fünf-Elemente-Ernäh-rung genannt», erklärt ChristianeSeifert. Die Heilpraktikerin bildetseit über zehn Jahren in derSchweiz Fachkräfte in der chinesi-schenErnährungslehreaus. «DieseEinteilungen der Grundnahrungs-mittel wurden in den alten grund-legenden Werken der TCM vorge-nommen», so Seifert, «und habensich immer wieder bewährt. Na-türlich kannten die Chinesen vorvielenJahrhundertenzumBeispielnochkeinQuinoaausSüdamerika.Wenn wir diese auch für uns rela-tiv neuen Lebensmittel in die be-stehenden Tabellen einordnenwollen, helfen Vergleiche.» So istQuinoa botanisch eng mit Ama-ranth verwandt undwird daher inden meisten Tabellen ebenso wieAmaranth dem Element Erde zu-geordnet. Andere rechnen beidePflanzennicht zuletztwegen ihresleicht bitteren Geschmacks auchdem Feuerelement zu. Neben denLebensmitteln werden auch Jah-reszeiten,Geschmacksrichtungen,

REpoRT

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Ernährung fürein starkes QìWussten Sie, dass gurken, Rindfleisch und greyerzer süss schmecken,kirschen wärmen und Bananen kühlen? das sagt zumindest dietraditionelle chinesische Ernährungslehre. Ihre Aussagen sind nichtimmer leicht nachzuvollziehen, basieren sie doch auf Theorien, dievor mehr als 3000 Jahren entstanden. Trotzdem finden sie seit eini-gen Jahrzehnten auch im Westen immer mehr interessierte Anhän-ger, die beim Essen statt auf kalorien, fette und Vitamine nun aufdie Balance von Yin und Yang achten.

VoN fRIEdRICh BohLMANN

Friedrich Bohl-mann ist dipl.Ernährungswissen-schaftler undBuchautor. Erschreibt regelmäs-sig für TABULA.

REpoRT

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LIUYANg/REdLINk/CoRBIS

Farben,LebensabschnitteoderOr-ganbereiche des Körpers in diesefünf Elemente eingeteilt. Christia-ne Seifert sagt beispielsweise überdas Feuerelement: «Es steht für dieWirkungen und die Bedingungeneines Feuers, das wärmt, hellmacht, sich wild ausbreitet, ver-brennenkann,undsymbolisiert sodenSommer,die Jugend,dieFarbeRot, die beiden Organe Herz undDünndarm sowie den bitteren Ge-schmack z.B. von Chicorée oderallem, was im Feuer verbranntwurde und daher bitter schmeckt.Die Zuordnung der Nahrungsmit-tel aufgrund ihrer Hauptge-schmacksrichtung zu einem derElemente entspricht dem westli-chenDenken,dasOrdnungbrauchtund eher in Strukturen arbeitet,während dieses System nach chi-nesischer Denkweise ein dynami-sches ist. Die fünf Elemente sindWandlungsphasen mit vielenÜbergängen und Wechselwirkun-gen.»

Feuer aus dem EisfachDas komplexe Ernährungssys-

tem aus dem Reich der Mitte un-

terteilt die Nahrung nicht allein infünf Elemente. Zusätzlich charak-terisiert es jedes Lebensmitteldurch sein jeweiliges Temperatur-verhaltenvonkaltübererfrischendundneutral bis zuwarmundheiss(s. Kasten S. 7). Die Farbverläufein den Fünf-Elemente-Kästenkennzeichnen das Temperaturver-halten der beispielhaft aufgeliste-tenLebensmittelvonkaltbisheiss.Diese Temperatur lässt sich nichtmessen, nicht mal das empfind-lichsteThermometerkannfeststel-len, dass ein Lebensmittel wieJoghurt oder Apfelsaft den Körperinnerlich erfrischt, während war-me Lebensmittel wie Zimt, Kakaooder Hühnerbouillon für ein woh-liges Gefühl im Bauch sorgen.Ebenso wärmt ein Grappa, sogarwenn er direkt aus dem Eisfachkommt. Daher gilt er gemäss derTCM-Einordnung als besondersheisses Lebensmitteln.

Allerdings sagt das Tempera-turverhalten nichts darüber aus,zuwelchemder fünf Elemente einLebensmittel gehört. So ist derstarkerhitzendeGrappakeinesfallsein Feuerlebensmittel, noch zählt

erzumWasserelement.Alkoholikageltenals scharfundwerdensomitdem Element Metall zugeordnet.

Beim Essendie Mitte finden«Jede Mahlzeit sollte Lebens-

mittel ausmöglichst allenElemen-ten enthalten», rät Antje Styskal,VorsitzendevomschweizerischenVerbandErnährungnachden fünfElementen (vgl. InterviewS. 8–9).«Im bewussten Verwenden allerfünf Geschmacksrichtungen sau-er, bitter, süss, scharf und salzigliegt das Geheimnis des gutenGe-schmacks und der Gesundheit.»Weil jedesder fünfElemente einenBezug zu bestimmten Organenhat, werden alle gleichmässig ge-stärkt. Bei der Auswahl der Le-bensmittel nach den jeweiligenTemperatureigenschaften solltendie neutral wirkenden den gröss-tenAnteileinnehmen.«Thermischausgewogenes Essen mit vielenneutralen Nahrungsmitteln wiePolentaundRüeblimitRindfleischtut wohl.»

Sichausgewogenzuernähren,bedeutet auch,warmeoderheisse(Yang) immer im gekonnten Aus-gleichmit erfrischenden oder kal-ten (Yin) Lebensmitteln zu kom-binieren. Die Harmonie der Ele-menteundTemperatureigenschaf-ten in seiner täglichen Ernährungzu beachten, stärkt die Gesund-heit, weil damit jedes Organsys-tem im Yin-Yang-Gleichgewichtgehaltenwird. Styskal rät, Lebens-mittelmit besonders heissen oderkalten Temperaturverhaltenmög-lichst zu meiden oder sofort aus-zugleichen: «Meist machen wirdasohnehin, beispielsweisewennzur Glacé nicht ein Glas Wasser,sondern lieber ein Espresso ge-trunkenwird.Auch empfehle ich,bei der Ernährung immer die Jah-reszeit zu berücksichtigen: Beistarker Hitze sorgt ein Pfeffer-

Gekochtes Getreideist in der chine-sischen Ernäh-rungslehre daswichtigsteNahrungsmittel(Bild: Reis kochenim KlosterYongquan, ProvinzFuzhou).

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Ernährung für ein starkes Qì

minztee für den nötigen Tempe-raturausgleich. TomatenundZuc-chetti liefern als SommerfrüchtedieFeuchtigkeit,wennwir schwit-zen – ebenso wie ein Braten, ge-schmort in Rotwein mit Fenchel-gemüse im Winter die fehlendeWärme bringt.»

Mit Ernährungzur BalanceDie TCM sieht in Krankheiten

oder Beschwerden immer einUn-gleichgewicht, das durch be-stimmte ausgleichende Lebens-mittel verbessert werden kann.So empfiehlt sie bei zu viel Kör-perhitze mit Symptomen wie tro-ckenem Mund oder Akne mehrkühlendeLebensmittel, also etwaOrangen, Äpfel und Kefen. Hin-gegenkönnenIngwer,Knoblauch,Grillfleisch, Fenchel oder Räu-cherfisch als «warme»bis «heisse»Lebensmittel die Kälte aus demKörper treiben und somit eisigenFüssen sowie einem fröstelndenKörpergefühl entgegenwirken.

Geschulte Experten erkennensehr genau an den Krankheitszei-chen,welcheOrgansystemebetrof-fen sind, wo ein Mangel oder einÜberfluss von Qì vorherrscht, beiwem zu viel Feuer austrocknetoder zuvielWasser aufweicht.Diedamit in vielfältiger Weise korres-pondierenden Elemente werdendann mit einer gezielten Ernäh-rung entsprechend gefördert odergehemmt, um die Körperbalancewieder ins Lot zu bringen.

Alte WeisheitenüberraschendzeitgemässTCM-Lehrer alten Schlages

zählen keine Kalorien, messennicht den Cholesterinspiegel undkümmern sich auch nicht um dieZufuhr von Vitaminen undMine-ralstoffen. Trotzdem empfehlensie – lange vor der Entdeckung

des Spurenelementes Jod und derUrsache des Kropfes – stark jod-haltige Algen als Anti-Kropf-Mit-tel. Sie rieten zu Tee gegen Karies,dem einzigen Lebensmittel mitreichlich Fluor sowie nennens-werten Anteilen von kariesfeind-lichen Polyphenolen. Und siewussten um dieWirkung von Le-ber gegen die Nachtblindheit be-reits vor 1500 Jahren,währenddiemoderneErnährungswissenschaftdiesen Zusammenhang erst mitderEntdeckungdesVitaminAvorgut einem Jahrhundert erkannte.

Ein weiteres Indiz für die Gül-tigkeit der traditionellen chinesi-schen Ernährung lieferte einegrosse Untersuchung der angese-henen Cornell University im US-Bundesstaat New York. Dazuwurden 6500 Chinesen befragt,die aus kleinen Gemeindenstammten, weit weg von interna-tionalen Fast-Food-Ketten unddaher umso näher verbundenmitdenüberliefertenErnährungswei-sen. Ihre traditionellen Rezepteerwiesen sich als sehr gesund,denn sie enthielten nur ein Drittelder Fettmenge, die ein Durch-schnittsamerikaner täglich ver-zehrt. Entsprechend fiel der BMIumganze 25%niedriger aus. DasErstaunliche: In dieser Studie hat-ten die Chinesen keinesfalls ge-hungert. Sie assen sogar ein Drit-tel mehr als die amerikanischeVergleichsgruppe.

Eine mögliche Erklärung fürdiese erstaunliche Tatsache lie-fern Tierversuche. Dabei zeigte

sich, dass eine entsprechend fett-und proteinarme Ernährung dieThermogenese erhöht und damitden Körperstoffwechsel anheizt.Die traditionelle chinesische Er-nährungslehre kennt dieses Phä-nomen schon lange. Sie nennt esein gestärktesQì, das für ein lan-ges Leben sorgt.

Es muss nicht immerchinesisch seinDiewichtigste Voraussetzung

für die Ernährung nach den fünfElementen sind qualitativ hoch-wertige Zutaten – und nicht etwadie chinesische Küche. Für Car-men Prandina, TCM-BeraterinausdemluzernischenMeierskap-pel, ist die Ernährung nach denfünf Elementen auch bei unsmöglich. Denn auch in der west-lichen Tradition gebe es etlicheGerichte, die eine nachhaltig ge-sundheitsfördernde Wirkunghätten. «Wenn Sie sich nach denfünf Elementen ernährenwollen,müssen Sie deshalb keineswegschinesisch essen. Greifen Sie aufden grossen Fundus an einhei-mischen, überlieferten Rezeptenzurück und beobachten Sie dieWirkung. In der Regel sind dieGerichte, welche uns vertrautsind, bekömmlicher und gesün-der als eine völlig ungewohnteKombination von Zutaten.»

Rezepte zur Fünf-Elemente-Küchefinden Sie auf vielen Webseiten,z.B. auf www.gesundessen.ch oderwww.5elemente-praxis.ch.

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Auch bei derErnährung nachden fünf Ele-menten sindQualität undFrische derProdukte entschei-dend (Bild: Marktin der chinesischenProvinz Shan-dong).

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Die fünf Elementedie fünf Elemente – holz, feuer, Erde, Metall, Was-ser – erklären in der Traditionellen ChinesischenMedizin (TCM) den zusammenhang zwischen Ursa-che und Wirkung. Alle geistigen, emotionalen, ener-getischen und materiellen phänomene des Univer-sums können diesen fünf Elementen zugeordnetwerden. Jeder prozess und jedes Menschenlebendurchläuft unweigerlich die Stadien der fünf Ele-mente in der Reihenfolge: holz-feuer-Erde-Metall-Wasser. Weil die fünf-Elemente-Lehre kein sta-tisches System ist, sprechen viele TCM-Expertenauch von den fünf Wandlungsphasen.

Holzdas holzelement ist der Anfang, der frühling, die geburt und die kindheit.Schnelles Wachstum und Entwicklung sind die hauptmerkmale.

Steht für: frühling, Wind, Aufbruch | geschmack: sauer | farbe: grün |organe: Leber/gallenblase.

Feuerfeuer bedeutet Wärme und Licht. Es ist die zeit des Sommers, des üppigenWachstums, des Eintritts in die pubertät und des Erwachens der Sexualität.

Steht für: Sommer, hitze, Jugend | geschmack: bitter | farbe: Rot | organe:herz/dünndarm

Erdedie Erde ist dieMitte von allem Lebendigen und allen dingen. das Erdelementherrscht über das ganze Jahr, indem es dieMitte der vier Jahreszeiten darstellt.für den Menschen in seinen Entwicklungsstadien bedeutet die Erde die Le-bensmitte, und den Übergang zum Alter.

Steht für: Spätsommer, feuchtigkeit, Lebensmitte | geschmack: süss | farbe:gelb | organe: Milz/Magen.

MetallEs ist die zeit des herbstes. Wir lernen, unsere innere Ruhe zu finden. Es istdie zeit, um Bilanz zu ziehen. Es ist aber auch die zeit des beginnendenAbschieds, der Trauer.

Steht für: herbst, Trockenheit, Rückzug nach innen | geschmack: scharf |farbe: Weiss | organe: Lunge/dickdarm

Wasserdas Wasserelement symbolisiert den Winter, im Leben eines Menschen dasAlter und damit die Ruhe und zurückgezogenheit, aber auch Weisheit undäusserer und innerer Reichtum.

Steht für: Winter, kälte, Alter | geschmack: salzig | farbe: Blau-Schwarz |organe: Nieren/Blase

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kalt

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kalt

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kalt

Thermische Wirkungdie Einteilung der Lebensmittel entspre-chend ihrer thermischen Wirkung auf denkörper bildet in der TCM die Basis, umeinen ausgewogenen und harmonischengesundheitszustand zu erreichen.

die Lebensmittel werden eingeteilt in:

heiss = viel Yang | warm = Yang | neutral = neutral |erfrischend = Yin | kalt = viel Yin

Menschen mit einem Yang-Mangel (zu wenig Wärme, zu vielkälte) sollten v.a. heisse und warme sowie neutrale Lebensmit-tel konsumieren, Menschen mit Yin-Mangel (zu viel Wärme, zuwenig kälte) hingegen Lebensmittel mit der thermischen Wir-kung erfrischend und kalt sowie ebenfalls neutral.

Lebensmittelbeispiele für das Element HolzJoghurt, Tomate, zitroneQuark, Weizen, Sprossen, Erdbeeren, orangendinkel, Couscous, Brot (aus Sauerteig), hagebuttenteepoulet, grünkern, petersilie, Essig

Lebensmittelbeispiele für das Element FeuerEisbergsalatBuchweizen, Rucola, Chicorée, Lattich, grapefruitRoggen, Nüsslersalat, Randen, Schwarzer TeeLamm, Schafkäse, kaffee, kakao, Rosmarin, Thymian, Rosenkohlgegrilltes fleisch

Lebensmittelbeispiele für das Element Erdegurke, Banane, WassermeloneBrot (aus hefeteig), peperoni, Birne, ApfelsaftRind, kalb, käse, Mais, karotte, Erbsefenchel, kirsche, Baumnuss, kokosnuss, Rapsölzimt

Lebensmittelbeispiele für das Element Metallpferdkaninchen, Rettich, Radieschen, kresse, pfefferminzteegans, hase, Reis, BrunnenkresseReh, zwiebel, Lauch, koriander, kümmel, kardamonIngwer, Cayennepfeffer, pfeffer, Alkohol (hochprozentig)

Lebensmittelbeispiele für das Element WasserAlgen, Mineralwasser (mit kohlensäure)Tintenfisch, kichererbsen, LeitungswasserLachs, karpfen, Schwein, Erbsen, Linsen, SaubohnenCrevette, Scholle, kabeljau, Thunfisch, Räucherfisch

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SpEzIAL

Frau Styskal, wie sind Sie dazu gekommen, sichmit der traditionellen chinesischen Ernährungs-lehre zu beschäftigen?Einen Einblick in die Ernährung der TraditionellenChinesischen Medizin (TCM)erhielt ich währendmeiner Ausbildung zur Akupunkteurin. Seit fünfJahren arbeite ich in meiner Praxis für chinesischeMedizin mit dem Schwerpunkt Akupunktur in Zü-rich. Ich merkte, dass bei zahlreichen Beschwerdenauch die Ernährung eine entscheidende Rolle spiel-te. Deshalb vertiefte ich mein Wissen und besuchtedie Weiterbildung bei Christiane Seifert zur Ernäh-rungsberaterin nach den fünf Elementen.

Heute frage ich bei Bedarf meine Patienten, obsie auch Interesse an einer Umstellung ihrer Ernäh-rung haben, um den Heilungsprozess zu beschleu-nigen. Oft bin ich selbst beeindruckt, wie viel diePatienten damit erreichen können und wie schnellsich dabei Erfolge einstellen.

Seit wann gibt es die traditionelle chinesischeErnährungslehre?In der Schweiz hat sich die Ernährung nach den fünfElementen als ein junger Zweig der TCM erst in denletzten 20 Jahren etabliert undwächst jetzt deutlich.Mittlerweile bilden in der Schweiz sogar mehrereSchulen in chinesischer Diätetik aus. Innerhalb derjahrtausendealten TCM gab es die Ernährungslehreschon immer, denn Ernährung und Medizin warenstets eng miteinander verbunden. Diese Nähe vonLebensmittel und Arzneimittel blieb bis heute weit-gehend erhalten. Das chinesische Sprichwort: «DreiZehntel heilt Medizin, sieben Zehntel heilt richtigesEssen» zeigt, welchen Stellenwert die Ernährung inder chinesischen Medizin einnimmt.

Seit 2004 gibt es in der Schweiz den Verband «Ernährung nach den 5 Elementen» mit derzeitknapp 100 Mitgliedern und vier angegliederten Schulen. Er möchte die traditionelle chinesischeErnährungslehre in der Schweiz bekannt machen, sie in die hiesige saisongerechte Alltagskücheintegrieren und so ihre Bedeutung für die gesundheit der Bevölkerung verdeutlichen. die Ver-bandsvorsitzende Antje Styskal sagt, wie.

«Ich spreche nicht vonMilz-Qì-Schwäche»INTERVIEW: fRIEdRICh BohLMANN

Wie bringen Sie die uralten ostasiatischen Vor-stellungen von Qì, von Yin und Yang einemmo-dernen, westlichen Menschen nahe?Genausowie einMediziner seine PatientennichtmitFachausdrücken verwirren sollte, meide ich auchtraditionelle Begriffe wie «Milz-Qì-Schwäche»,«feuchte Hitze» oder «Yin aufbauend». Ich erkläredie Erkrankungen gerne mit Bildern: So kennt dieTCM den sogenannten mittleren Erwärmer, der inMilz und Magen aus der Nahrung die Energie ge-winnt und diese dann imKörper verteilt. Ist nun dasMilz-Qì geschwächt, spreche ich von einem schwa-chen Magenfeuer. Dieses Feuer gilt es anzufachen.Dabei helfen nach den Regeln der Fünf-Elemente-Ernährung vor allem gekochtes Getreide und derEinsatz von Gewürzen. Weniger zu empfehlen sinddagegen Brotmahlzeiten, Joghurt oder Rohkost.Denn Kälte entzieht dem Feuer die Energie, lässt esauf kleiner Flamme lodern, und der Körper kann dieNahrungnicht verwerten. VerdauungsproblemewieBlähungen oder Durchfall entstehen. Mit diesenbildhaften Umschreibungen lassen sich die Ernäh-rungsprinzipien erstaunlich gut erklären.

Können Sie allgemeine Ernährungsregeln nen-nen, die für alle gelten?Die Hinweise sollten immer individuell auf die ein-zelne Person abgestimmt werden. Zudem spielteine grosse Rolle, was demEinzelnen gut schmeckt.Für uns alle empfehle ich, dass das Frühstück alsStart in den Tag genügend Energie liefert. Wer sichzum Zmorge nur mit einem Gipfeli begnügt, denplagen nachmittags oft Heisshungergelüste. Dennder Körper braucht schon in der Früh genügendEnergie. Der «mittlere Erwärmer» muss zufrieden-

Antje Styskalbetreibt eine Praxisfür chinesischeMedizin undAkupunktur inZürich. Nach derAusbildung zurKrankenschwesterliess sie sich an derTao Chi Schule inZürich zur Aku-punkteurin/Herbalistinweiterbilden. DieZusatzausbildungzur Ernährungsbe-raterin nach denfünf Elementenabsolvierte sie beiChristiane Seifert(vgl. S. 4–7).

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gestellt werden, damit er den Körper gut mit Qìversorgen kann. Das gelingt nicht sehr gut mit ei-nem kalten Haferflockenmüesli oder mit Orangen-saft aus dem Kühlschrank. Besser wäre, die Hafer-flocken zu kochen. Dann kräftigen sie den Magen-Milz-Bereich.

Gibt es dafür wissenschaftliche Belege?Beispielsweiseweiss auch die offizielle Ernährungs-wissenschaft, dass der Körper die im Getreide vor-handenen Spurenelemente besser verwerten kann,wenn das Getreide zuvor eingeweicht und danngegart wurde. Das Einweichen aktiviert getreideei-gene Enzyme, die das Phytin abbauen. Phytin fin-det sich vor allem in Vollkorngetreide und bindetwichtige Spurenelemente. Ausserdem zerstört dasGaren Lektine im Getreide, die die Blutzellen unddamit das Milz-Qì schädigen.

Worin bestehen die wesentlichen Unterschiedezwischen der chinesischen Ernährungslehreund der westlichen Ernährungswissenschaft?Neben der ganz anderen Theorie unterscheidet sichauch die Praxis. So stimmen wir nicht ganz mit derderzeit anerkannten Lebensmittelpyramide über-ein. Sie stellt den Wert von Obst und Gemüse überden von Getreide. In der Ernährung nach den fünfElementen nimmt hingegen Getreide den grösstenPlatz auf dem Teller ein. Auch bevorzugen wirkeine Rohkost, sondern raten zu gekochtemGemü-se, weil es besser verträglich ist und die meistenMenschen eher eine Schwäche imVerdauungstrakthaben.Wichtig für die Fünf-Elemente-Ernährung ist dasTemperaturverhalten. So empfehlenwir im Sommer

Lebensmittelmit erfrischendemTemperaturverhal-ten. Dazu zählen Sommergemüse wie Aubergine,Tomaten, Zucchetti, Gurke oder reife Beeren. ImWinter hingegen raten wir beispielsweise zu Rin-derbraten mit Polenta. Zudem lehnen wir das Ein-frieren der Lebensmittel ab, denn es senkt die Ener-gie der Nahrung. Wir ziehen die traditionellenKonservierungsverfahren unserer Grossmütter wieEinkochen oder Dörren vor

Sehen Sie auchGemeinsamkeiten zwischen derklassischen Ernährungsberatung und der Tra-ditionellen Chinesischen Medizin?Unsere Hinweise, Lebensmittel zu bevorzugen, dieaus der Region stammen und die gerade Saisonhaben, decken sich mit den offiziellen Empfehlun-gen. Auch besteht eine Ernährung nach den fünfElementen vor allem aus pflanzlichen Lebensmit-teln. Fleisch und Fisch werden zwar keinesfallsverboten, aber eher als Beilage und nicht jeden Tagempfohlen. Somit stufen wir diese Lebensmittel-gruppen ähnlich ein wie die Ernährungspyramideder Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.

Bei welchen Beschwerden haben Sie mit einerErnährungsberatung nach den fünf Elementendie besten Erfolge?Insbesondere bei Patienten mit Magen-Darm-Prob-lemen mache ich gute Erfahrung, wenn sie beglei-tend zur Akupunkturbehandlung ihren Speiseplanverbessern. So litt eine 80-Jährige unter Reizdarm-Beschwerden. Ständige Blähungen und explosions-ähnlicheDurchfälle beeinträchtigten sie schwer.Derdicke Belag auf der Zunge und das Kältegefühl beimAbtasten des Bauches bestätigten die Diagnose.

Die Patientin ass mittags gerne Salate. Ich rietihr also dazu, die Rohkost durch gekochtes Gemü-se zu ersetzen. Ziel dieser Ernährungsumstellungwar, den Magen-Darm-Trakt zu erwärmen und dieFeuchtigkeit, die die Verdauung blockiert, zu ent-fernen. Ich empfahl zudemmagenerwärmende Teesmit Kardamom und Zimt sowie zum Würzen derSpeisen eine Mischung aus Koriander, Kardamomund Kümmel – Gewürze, die von der chinesischenDiätetik alle als wärmend beschrieben werden.

Hatten Ihre Empfehlungen Erfolg?Ja, überraschend schnell war die Patientin alleindurch diese kleinen Änderungen ihrer Ernährungund die Akupunktur bereits in weniger als zweiMonaten von ihren Durchfällen befreit. Auch ihrAllgemeinbefinden verbesserte sich deutlich.

Qì, die Lebensener-gie, fliesst in einemNetz von Leit-bahnen, denMeridianen, durchden Körper. Jederder zwölf Haupt-meridiane ist einemOrgan bzw.Organsystemzugeordnet. Aufden Meridianenliegen die Aku-punkturpunkte. Inder TraditionellenChinesischenMedizin (TCM) istdie Gesundheit miteinem freien undausreichendenFluss des Qì in denMeridianenverbunden.

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Die Küche ausDraculas Heimatdie küche Transsilvaniens ist eine traditionelleküche, in welche die Einflüsse vieler verschiedenerVölker, von Ungarn über Sachsen bis nach Österreich,geflossen sind. Bis heute stehen die Einheimischenstundenlang in der küche, um aufwendige und def-tige Mahlzeiten zuzubereiten.

VoN MARIANNE BoTTA dIENER (TExT UNd foToS)

Seine internationale Berühmt-heit verdankt Transsilvanien(Siebenbürgen) sicherlich derLegende von Graf Dracula. Diesiebenbürgische Küche jedochwurde durch viele verschiedeneLänder und Kulturen geprägt,zum Beispiel Sachsen, Öster-reich oder Ungarn. Die Regionmit einem gemässigt kontinen-talen Klima ist bekannt für ihreeinfache, sehr saisonabhängige,deftige Küche.

Was es bei der aus Sieben-bürgen stammenden FamilieSimonis wohl zu essen gibt? An

der Tür empfängt uns der fünfJahre alte Theo. Sofort erklärter uns: «Meine Mutter ist diebeste Köcherin der Welt!» Dastönt ja schon mal vielverspre-chend! «In unserer Heimat wür-de man Gäste jetzt erstmal mitSpeck, Brot und dem SchnapsRachiu bewirten», erklärt LuisaSimonis.

In Siebenbürgen werden an-dere Schweinerassen gezüchtetals in der Schweiz, mit einemhohen Fettanteil und wenigerFleisch. Deshalb besteht auchder Speck nahezu nur aus Fett.

Zentrum Rumäniens undHeimat der VampireSiebenbürgen oder Transsilvanienist ein gebiet im südlichen karpa-tenraum, das eine sehr spannendegeschichte hinter sich hat. Sieben-bürgen bildet geografisch daszentrum und den Nordwesten Ru-mäniens. die fläche beträgt rund57000 km2. Bei der Volkszählung2002wies Siebenbürgen eine Ein-wohnerzahl von etwas über siebenMillionen auf, davon waren dreiViertel Rumänen, ein fünftel Ma-gyaren (Ungaren), 3% Roma undknapp 1% deutsche.

die lateinische Bezeichnungvon Siebenbürgen lautet Transsil-vania, was so viel bedeutet wieterra transsilvana, Land jenseitsder Wälder. hier liess der britischeAutor BramStoker seine berühmtegeschichte von dracula spielen.graf dracula prägt bis heute un-sere Vorstellung eines Vampirs.

Luisa Simonis lebtzusammen mitihrem MannAurelian und ihrem5-jährigen SohnTheo seit drei Jahrenin Steffisburg, wosie sich sehr wohlfühlt. Sie kochtleidenschaftlichgerne. Doch dietypischen GerichteSiebenbürgens erfor-dern eine sehrzeitaufwendigeZubereitung undsind oft alles andereals leicht verdaulich,weshalb sie beiFamilie Simonis vorallem unter derWoche eher seltenauf den Tischkommen. Ammeisten vermisstLuisa die erntefri-schen und sonnen-gereiften Gemüseund Früchte ihrerHeimat.

Idyllische Landschaft imrumänischen Siebenbürgen.

ESSkULTUR

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Rumänischer Cozonacder Cozonac (ausgesprochen kosonak)kommt meistens an festtagen wieostern oder an geburtstagen auf denTisch und wird als dessert serviert.

Zutaten für den Teig Zutaten für die Füllung• 400 g feines Vollkornmehl • 250 g Haselnüsse• 1 Würfel Hefe (42 g) • 5 Eiweiss• 125 ml Milch • 200 g Zucker• 80 g Zucker • 1 Prise Salz• 100 g Butter • 1 Vanillestange• 2 Eigelb • 1 Biozitrone,• 1 Prise Salz nur abgeriebene Schale

• 1 EL Cognac oder Rum• 1 EL Walnussöl• 100 g Rosinen• 2 EL Rahm• 2 EL Hagelzucker

ZubereitungdasMehl indie Schüssel geben.hefe in etwasMilchundeinemTeelöffel zucker auflösen, ins Mehl giessen, mit etwas Mehlverrühren und zugedeckt etwa 15 Minuten gehen lassen. dierestlicheMilchleichterwärmen,zucker,ButterundSalzbeigeben,bis die Butter geschmolzen ist. flüssigkeit zusammen mit denbeiden Eigelb zum Mehl geben. So lange mit dem knethakenkneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. den Teig zuge-deckt an einem warmen ort etwa eine Stunde gehen lassen.

für die füllung die haselnüsse auf einem Blech verteilenund bei 200°C im Backofen etwa zehnMinuten rösten. dannauf ein Tuch schütten und kräftig rubbeln, sodass die Nüsseihre Schale verlieren. Im zerhacker oder in der Mühle mahlen.die Eiweiss mit etwa der hälfte des zuckers und der prise Salzin einer grossen Schüssel langsam (gut zehn Minuten) steifschlagen. In einer zweiten grossen Schüssel den restlichenzucker mit den gemahlenen haselnüssen, dem Vanillemarkund der abgeriebenen zitronenschale vermischen. Nach undnach den Eischnee unterrühren. zum Schluss den Cognac,das Walnussöl und die Rosinen unterrühren.

den Teig circa einen zentimeter dick zu einem Rechteckvon der Länge einer Cakeform auswallen, gleichmässigmit derfüllung bestreichen und aufwickeln. In die ausgebutterte formlegenundnochmals einehalbeStundegehen lassen. Erst dannbei 180°C ca. 50 bis 60 Minuten backen. zehn Minuten vorEnde der Backzeit aus dem Backofen nehmen, die oberflächemit Eigelb bestreichen, das mit Rahm verquirlt wurde, und mithagelzucker bestreuen.

Überhaupt wird in Siebenbür-gen sehr fettreich und deftiggekocht, für Luisa als Ernäh-rungsberaterin absolut nicht dieIdealvorstellung einer gesundenKüche. Und doch kocht sie Theozuliebe regelmässig rumänisch.Er interessiert sich sehr für dieKultur seiner Eltern.

Die Küche Siebenbürgens istextrem arbeitsintensiv. «Wir ste-hen in meiner Heimat etwa ei-nen halben Tag in der Küche,den andern halben Tag essenwir», lacht Simonis. «Viele Fa-milien essen fast nur am Wo-chenende Fleisch. Und diesesstammt aus sehr tiergerechterHaltung.» Überhaupt habe siediese Nähe zum Boden sowiedie natürlich erzeugten Lebens-mitteln stark geprägt. Dass sooft die Sonne scheine, trage zu-sätzlich dazu bei, dass zum Bei-spiel die reifen Tomaten hier sogut schmecken wie nirgendwosonst.

Simonis schätzen besondersdie rumänischen Suppen, wieTomatensuppe, Hühner- oderRindfleischsuppen mit Griess-und Mehlknödeln oder mithausgemachten Nudeln als Ein-lage. Ein typisches Fleischge-richt ist Holzfleisch, das istSchweinefleisch, das minuten-schnell auf der Holzkohle gril-liert wird. Dazu wird eine inten-siv riechende Knoblauchsauce,Mujdei, aus gepresstem Knob-lauch, Sonnenblumenöl undGemüsebouillon serviert. Auchgibt es immer wieder Ciorba deperisoare, einen säuerlicher Ge-müseeintopf mit Kartoffeln,Bohnen und Salat, gewürzt mitEstragon, Essig und Zitronen-salz oder Krautbouillon, oft mitHackfleischeinlage.

Lammfleisch wird oft undgern gegessen, zum Beispiel anOstern. Gehacktes Lammfleisch

ist zum Beispiel Bestandteil derSarmale, der mit Reis und Hack-fleisch gefüllten Kohlrouladen.Auch wenn grilliert wird, gehö-ren verschiedene Lammfleisch-variationen dazu, zum BeispielLammsteaks oder gar ein gan-zes Lamm am Spiess. Dazu wirdoft Bier getrunken, die örtlichenrumänischen Biersorten geltenals ausgezeichnet.

Und was nehmen Simonisnach Ferien in der Heimat zu-rück in die Schweiz? Der sehrlangen Reise wegen nur etwas,nämlich eingelegte Tomatenund andere eingelegte Gemüse.Diese werden durch eine ArtMilchsäuregärung haltbar ge-macht und als Salat gegessen,einfach so, ohne weitere Sauce.Auch wenn Luisa sie nach dem-selben Rezept herstellen würdewie ihre Freundin, welche dieGemüsegläser für sie zubereitet(sie sind sonst nur auf demMarkt erhältlich – ebenfallshausgemacht, von dort verkau-fenden Bäuerinnen): es wärenicht dasselbe, die sonnenge-reiften Gemüse und die dortangepflanzten anderen Gemü-sesorten schmecken einfachbesser als hier, meint sie.

Manche Dinge sind in Rumä-nien einfach anders. Luisaschweigt einen Moment und er-wähnt einen weiteren grossenUnterschied zwischen der Ess-kultur ihrer Heimat und derSchweiz. «Wir durften bei Tischnicht reden. Bis heute werdenkeine Themen angeschnitten,bei denen die Essenden unter-schiedlicherMeinung sein könn-ten», so Luisa.

ZumDessert gibt es vor alleman Festtagen den Cozonac (vgl.nebenstehendes Rezept). Undder schmeckt, frisch zubereitetvon der «besten Köcherin derWelt», wirklich fantastisch!

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15%Light

ohne ZuckerreduzierterAnteil

Tagesdosiskcal ?10Tagesdosis

10Tagesdosis

0Tagesdosis

0Tagesdosis

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dIdACTA

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NUTRINFO®Informationsstelle fürErnährungsfragen

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Schwarztorstrasse 87postfach 83333001 Bern

14 TABULA NR. 2 / JUNI 2010

RATgEBER

fertig gerüstet gekauft – allgemeinsagen, dass diese nach dem Kaufbei 2–5°C aufbewahrt und mög-lichst rasch verzehrt werden soll-ten. Salatsorten wie Eisberg, Lat-tich, Kopfsalat undBrüsseler sindim Gegensatz zu anderen Gemü-sesorten ohnehin relativ vitamin-arm und fallen als Vitaminliefe-rant in einer gesunden und aus-gewogenen Ernährung nichtsonderlich ins Gewicht.Was abernicht bedeutet, dass sie ungesundsind, denn sie enthalten eine brei-te Palette an anderen Stoffen (z.B.sekundäre Pflanzenstoffe), die ineiner gesunden Ernährung wich-tig sind.

Light-GetränkeSind künstlich gesüssteGetränke bedenkenlosfür meine Zähne?Getränke, die mit künstlichen

Süssstoffengesüsstwerden,verur-sachenkeineKaries. InSüssgeträn-kensindaberoftSäurenenthalten,die den Zahnschmelz ebenfallsangreifen können. Zu diesen Säu-ren gehören Zitronensäure, Phos-phorsäure, Kohlensäure und As-corbinsäure (Vitamin C). Dabei istes gleichgültig, ob die Säure natür-licher Bestandteil des Lebensmit-tels ist oder als Zusatzstoff zuge-setzt wurde. Das Risiko der Zahn-schmelzzerstörung vergrössertsich, wenn die Säure in Kombina-tion mit Zucker verzehrt wird.

Wer also ein zuckerfreies Ge-tränk trinkt und gleichzeitig et-was Zuckerhaltiges isst, verstärktdie zahnschädigende Wirkungder Säuren. Nach dem Konsumvon säurehaltigenGetränkenundLebensmitteln sollte man denMundmitWasser spülenund erstnach etwa einer halben Stundedie Zähne putzen. Wasser hilft,das saureMilieu imMundzuneu-tralisieren.

Säure-Basen-HaushaltIst der Einsatz vonBasenpulver sinnvoll, umden Säure-Basen-Haus-halt zu regulieren?Im Normalfall sind Mittel zur

Regulierung des Säure-Base-Haus-haltesnichtnotwendig.DerKörperverfügt nämlich über ein ausge-zeichnetes Puffersystem, welchesüberschüssige Säuren und Basenausgleicht. Fleisch, Fisch, GetreideundHülsenfrüchte führen zu einerSäurenbildung; Basen stammenz.B. von Gemüse und Früchten(Kalium)sowievonMineralwasser(Bicarbonat). Eine ausgewogeneErnährung nach der Lebensmittel-pyramide der SGE stört das Puffer-system des Körpers nicht.

Experten sind sich nicht einig,ob eine extrem einseitige Ernäh-rung den Säure-Basen-Haushaltüberhaupt ausdemGleichgewichtbringenkann.DassgewisseKrank-heiten im Körper eine Übersäue-rung verusachen können, scheinthingegen klar. Eine einseitige Er-nährung ist allerdings schon allei-ne wegen der unbefriedigendenNährstoffversorgungnichtzuemp-fehlen; ein Basenpulver würdedann sowieso nicht reichen. Wasbei krankheitsbedingter Übersäu-erung zu tun ist, muss fallweisevom Arzt entschieden werden.

Omega-3-FettsäurenWerden essenzielleFettsäuren im Fisch beider Zubereitungzerstört?Omega-3-Fettsäuren, die z.B.

in Fischfett oder pflanzlichem Öl(z.B. Rapsöl) vorkommen, galtenbislang generell als hitzeempfind-lich.Offenbar sind jedochOmega-3-Fettsäuren im Fisch gut gegenHitze geschützt. Dies haben ver-schiedene Untersuchungen ge-zeigt. Getestet wurden unter-schiedliche Zubereitungs- undFischarten, undbei keinemkonn-te ein grosser Verlust der Omega-3-Fettsäuren festgestellt werden.Weshalb die Hitze den Omega-3-Fettsäuren im Fischfett nicht vielanhabenkann, ist aber nochnichtbekannt.

Insbesondere fettreicher Fischerweist sich, egal ob gebraten,gegrillt, gedämpft oder in der Mi-krowelle zubereitet, als ausge-zeichneter Omega-3-Fettsäurelie-ferant. Aber auch bei uns heimi-sche Fische tragen zur Deckungder Omega-3-Fettsäuren bei. Ausgesundheitlicher Sicht sind fett-arme Zubereitungsarten wieDünstenoder Pochieren zubevor-zugen.

FertigsalateSind gewaschene,geschnittene undabgepackte Blattsalatenoch gesund?Durch die Verarbeitungs-

schritte, welche fertig gerüsteteund verpackte Salate durchlau-fen, geht ein ziemlich grosserAnteil der Vitamine verloren.Dasselbe passiert aber auch beider mehrtägigen Lagerung vonganzem Blattsalat.

Daher kann man für Blattsa-late – egal ob ganz oder bereits

Marion Wäfler,dipl. Ernährungs-beraterin HF,InformationsdienstNUTRINFO

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TABULA NR. 2 / JUNI 2010 15

Ak TUELL

MARkR.WATkINS/fLICkR

Dick durchdie Grosseltern?kinder, die häufig von ihren grosseltern betreutwerden, neigen eher zu Übergewicht als solche, diein krippen, horte oder andere vorschulische Einrich-tungen gehen. zu diesem Ergebnis kommt eineStudie der Universität London mit Vorschulkindern.Eine wissenschaftliche Erklärung dafür, warum kinder,die von den grosseltern betreut werden, eher dickwerden, bleibt die Studie zwar schuldig, nennt aberzwei mögliche Antworten.

VoN ANdREAS BAUMgARTNER,SgE

Bisher gibt es nur sehrwenige Un-tersuchungen, die sich mit demEinflussderBetreuungauf dasGe-wicht der Kinder beschäftigten.Bekannt sind hingegen die wich-tigsten Einflussfaktoren, welchedasGewichtderKinderbeeeinflus-sen: Ernährung und Bewegung.WenndieGrosseltern die Beutreu-ung der Kinder im Wesentlichenübernehmen,happert eshäufiganbeidem: Denn das höchste Risiko,

Einfache Regeln helfen

Regelmässige Mahlzeiten gemeinsam mit der familie, aus-reichend Schlaf zu festen zeiten und begrenzter fernseh-konsum: Wenn diese drei Regeln eingehalten werden, re-duziert sich das Risiko für Übergewicht bei Vorschulkindernum 40%, wie eine Studie von amerikanischen kinderärztenan über 8000 vierjährigen kindern zeigt. «diese formender Routine schützen auch jene kinder vor Übergewicht,die besonders anfällig dafür sind», sagt Studienleiterin Sa-rah Anderson von der ohio State University. Auch wenn nureine oder zwei der Regeln eingehalten wurden, war dieprävalenz für Übergewicht bei diesen kindern deutlich tie-fer als bei jenen, die keine dieser Regeln befolgten.QUELLE: ANdERSoN SE ANd WhITAkER R. hoUSEhoLd RoUTINES ANd oBESITY IN US-pRESChooL-AgEd ChILdREN. pEdIATRICS VoL. 125 No 3 MARCh 2010, pp. 420-428;doI:10.15442/pEdS.2009-0417

dick zu werden, hatten laut derStudie von Cathrine Law und Kol-legen von der London Universityjene Kinder, die von ihren Gross-elternVollzeitbetreutwurden.Lawuntersuchte12000Vorschulkinderim Alter von neun Monaten bisdrei Jahren aus Familien mit un-terschiedlichen Lebens- und Ein-kommensverhältnissen.WurdendieKinder teilweisevondenGross-eltern beaufsichtigt, waren 15%mehr von ihnen übergewichtig imVergleich zu jenen, die inKrippen,Horten oder anderen öffentlichenEinrichtungen betreut wurden.Übernahmen die Grosseltern dieBetreuung ganztags, waren es so-gar 34%. Dieser Einfluss liess sichbesonders in sozioökonomisch be-vorteilten Familien feststellen, indenendieElterngutausgebildetundin ihren Jobs gut bezahlt waren.

Dabeiwird die Betreuung derKinder durch die Grosseltern vonden Eltern gerne in Anspruchgenommen und wird in der Stu-die auch als beste AlternativenachderVollzeitbetreuungdurchdie Eltern selbst genannt.

Auch bei anderen privatenFormen der Kinderbetreuung –

also durch Verwandte und Freun-de – ist dasRisiko einerGewichts-zunahme erhöht. Nur Kinder, dieden Kindergarten besuchen odervon Tagesmüttern betreut wur-den, hatten kein höheres Risikofür Übergewicht.

Die Gründe für die Gewichts-zunahmebei derBetreuungdurchdie Grosseltern wurden von denForschernnicht genauer ermittelt.Sie vermuten aber, dass quen-gelnde Kinder von den Grossel-tern gerne mit Essen und Süssig-keiten beruhigt werden und beiOma und Opa wahrscheinlichweniger aktiv sind als im Kinder-garten. «Eine Möglichkeit wärees, in Kleingruppen mit Grossel-tern zu sprechen, um herauszu-finden,welchenHerausforderun-gen sie gegenüberstehen», erklär-te Studienleiterin Catherine Law.Es würde auch helfen, wenn dieBevölkerung generell besser übereinen gesunden Lebensstil infor-miert wäre und den Kindern Es-sen nicht als Belohnung angebo-ten würde.QUELLE: LAWCETAL. ISChILdCAREASSoCIATEdWIThThERISk of oVERWEIghT ANd oBESITY IN ThE EARLY YEARS?fINdINgSof ThEUkMILLENNIUMCohoRT STUdY. INTER-NATIoNAL JoURNAL of oBESITY (AdVANCE oNLINE pUB-LICATIoN fEB. 2010); doI:10.1038/IJo.2010.15

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foCUS

2198 Jahre vor unserer Zeit-rechnung wurde die Aprikoseam Tisch des chinesischen Kai-sers Yü unter demNamen Xsinggereicht. Der Aprikosenbaum– Prunus armeniaca L. – ist inden hoch gelegenen Bergregio-nen des Hindukusch (Zentral-asien), an den heutigen Gren-zen Chinas, Tadschikistans,Afghanistans und Pakistansheimisch.

Es waren die grossen Kara-wanen der Seidenstrasse, welchedie Aprikosen zu denHängendenGärten Babylons gebracht haben.Die süssen, leuchtenden Früchtefanden bei den Römern grossenGefallen, und so kamen die Apri-kosen ein Jahrhundert vor unserZeitrechnung nachGriechenlandund nach Italien. Die Araberwei-teten deren Kultivierung auf dengesamten Mittelmeerraum aus.

Die Walliser Aprikose aufneuem Erfolgskursdie Aprikose findet in der Schweiz immer mehr begeisterte konsumenten. damit wir diese Saison-frucht weiterhin schätzen können, wurde im Wallis seit 1995 viel in die kultur des Aprikosenan-baus investiert. Vom obstgarten bis zu den Verkaufsstellen, überall gilt der haupteinsatz vonforschung und produzenten der Verbesserung der Aprikosenqualität.

VoN dANILo ChRISTEN

Der König von Neapel, René ausAnjou, führte im 15. Jahrhundertdie Aprikose in Frankreich ein.

Luizet, die typischeWalliser AprikoseIm Wallis findet man erste

Aprikosenbäume Anfang des19. Jahrhunderts. Erst gegen1890 bringt ein gewisser HerrSablier von Lyon eine Aprikosen-sorte namens Luizet in die

Danilo Christen,Dipl.-Ing. Agr.ETHZ, Dr. sc. nat.,Leiter Forschungs-gruppe Obstbauin Conthey,ForschungsanstaltAgroscopeChangins-Wä-denswil ACW

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Schweiz,wo sie Bodenbedingun-gen und ein Klima findet, das ihraugenscheinlich aufs Beste be-hagte. Luizet beherrschte als-dann während hundert Jahren,zwischen 1890 und 1995, dengesamten Walliser Aprikosen-markt.

Aprikosen wachsennicht überall!Die weltweite Produktion von

Aprikosenbeträgtca.2,7MillionenTonnen, davon stammt mehr alseine Million Tonnen aus europäi-schenLändern(einschliesslichderTürkei). 80% der Produktion vonfrischenAprikosenstammendirektaus dem Mittelmeerraum. Wäh-rend der Anbau von Äpfeln, Pfir-sichen und Nektarinen in Europaein grosses Problem der Überpro-duktionhat, istdieProduktionvonAprikosen immer noch im Steigenbegriffen und die Nachfrage unge-brochen gross.

In der Schweiz sind die Pro-duktionsflächen seit 1997 um35% gestiegen und liegen mo-mentan bei 700 ha. In guten Pro-duktionsjahren ist mit einer Jah-resproduktion von 10000 bis15000 Tonnen zu rechnen.

JedeAprikosensorte hat einenrelativ engen Bereich, in dem sieoptimalwachsenkann. ImGegen-satz zu anderen Obstarten kanneine Sorte nicht in allen vorhan-denenProduktionsregionenange-baut werden. In der Schweiz ha-bendieAprikosen ihrenLieblings-platz zwischen Martigny undSion, ineinerHöhevon460Meter,an den Hängen bis zu ungefähr1000 Metern. Das Klima des Wal-lis ist eines der trockensten vonEuropa. Die Regenmenge erreichtkaum600mmpro Jahr.DasgefälltdemAprikosenbaum,dennermagweder schwere und tonhaltigeErde, noch kalte und feuchte Bö-den, oder Regen auf seiner Blüte.

Im Winter erträgt das HolzTemperaturen von bis zu –20°C.Doch die frühe Blüte erschwertden Anbau in Regionen, welchevon Spätfrost betroffen sind. Umdie Gefahr von Frostschäden zureduzieren, werden Aprikosen-bäume im Wallis eher an dennördlichen Hängen des Rhone-tals gepflanzt, damit die Bäumespäter blühen.

Anbau ohne Pflanzen-schutz birgt RisikoGenerell erfordern die Apri-

kosen weniger Pflanzenschutzals Kernobst wie beispielsweiseTrauben. Doch ist der Aprikosen-baumanfällig für schwere Krank-heiten wie die Aprikosenchloro-se oder das Sharkavirus. Heutegibt es noch keine anderen Mög-lichkeiten als das Ausreissen undVerbrennen der betroffenen Bäu-me.Weitere behandelbareKrank-heiten, wie verschiedene Bakte-riosen, die Kräuselkrankheit oderdie Monilia-Spitzendürre setzendenAprikosenbäumen zu. In derintegrierten Produktion sind effi-ziente Mittel gegen diese Krank-heiten zugelassen. Das Krank-heitsrisiko ist in der biologischenLandwirtschaft ungleich grösser.Das Extrembeispiel, welches fastjährlich die profitable Biopro-duktion von Aprikosen verhin-dert, ist die Monilia. Mangelszugelassener Behandlungsmög-lichkeiten ist damit die biologi-sche Produktion – v.a. in denregenreichen Frühjahren – kaummöglich. In der Schweiz hat essomit nur einige wenige HektareBioaprikosen.

Statt der Luizet jetzt150 SortenDie grosse Aprikosenrevolu-

tion in unserem Land wurdevom KantonWallis 1995 mit der

Erneuerung der Walliser Apri-kosenplantagen begonnen undvom Bund unterstützt. Luizetwurde durch neue Sorten er-setzt, welche den Anforderun-gen von Handel und Konsumentbesser gerecht werden.

Die Luizet mit ihrem erlese-nen Geschmack, aber einer kur-zen Erntedauer von nur zweibis drei Wochen und einemschnellen Qualitätsverlust be-reits kurz nach der Ernte ist vorallem für den Direktverkauf abHof geeignet. Dies zu einer Zeit,in der heute ein Grossteil derSchweizer Bevölkerung im Aus-land die Ferien geniesst. DieTransportschäden bei Luizetsind gross, die Verweildauer amVerkaufsort stark begrenzt, undder Konsument muss die lecke-re Frucht nach dem Kauf so-gleich geniessen oder verarbei-ten. Alles Tatsachen, welcheden heutigen Anforderungenvon Handel und Kunden zuwi-derlaufen.

Die Hauptbemühungen zie-len somit seit 1995 darauf ab,von der Produktion einer einzi-gen Sorte Aprikosen auf altenBäumen zu einem Anbau vonverschiedenen Sorten, mit un-terschiedlichen Erntezeiten,besseren Lagerqualitäten undvielfältigeren Geschmacksvarie-täten zu gelangen. Nicht weni-ger als 150 Sorten sind auch

Vincenzo Campi,«Die Obstverkäufe-rin», 1580

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Antworten der Forschungdie Erwartungen der produzenten, des handels und der konsu-menten sind allzuoft schwierig, wenn nicht unmöglich in Einklang zubringen. dies hat dem Aprikosenanbau in den 1990er Jahren ge-schadet. der kanton Wallis hat daraufhin zusammen mit der eidge-nössischen forschungsanstalt Agrospcope Changins-Wädenswil ACWnach neuen Lösungen gesucht. dabei werden insbesondere folgendefragen beantwortet:

• Sind neue ausländische Sorten nicht nur gutund schön, sondern auch für unser spezielles klimageeignet?• Welchen Einfluss hat die Kühllagerung auf dieQualität der neuen Sorten?• Gibt es Möglichkeiten der Qualitätsbeurtei-lung, ohne den früchten zu schaden?• Wie kann der Einsatz von Pflanzenschutzmit-teln für die Umwelt und die gesundheit der Bäu-me optimiert werden?• Mit welchen innovativen Produktionsmetho-den kann die Aprikosensaison verlängert und eineregelmässige Ernte garantiert werden?

zudem führt die forschungsanstalt ACW ein pro-gramm zur Entwicklung neuer Sorten, welche andas klima im Wallis angepasst sind. diese sollenweniger anfällig für Qualitätsverluste sein undeine längere Erntedauer aufweisen, aber vergleich-bare geschmacksqualitäten wie die Sorte Luizethaben. Seit 2006 läuft zudemein zweites programmmit erweiterten forschungszielen wie einer späterenBlüte, späterer fruchtreife und der Resistenz gegenhäufige Aprikosenkrankheiten. Um diese ziele zu er-reichen,werden jährlich1000neueSortengezüchtet,von welchen nach der Selektion nur einige wenigefür den Anbau übrig bleiben.

Walliser Aprikose auf neuem ErfolgskursfoCUS

heute noch in Evaluation bei derForschungsanstalt Changins-Wädenswil ACW in Conthey.

Viele Verbesserungenauf Kosten des gutenGeschmacks?Diese Sortenerneuerung hat

für den Konsumenten viele po-sitive Auswirkungen: Die stei-gende Nachfrage kann bessergedeckt werden, einheimischeAprikosen können nun bereitsvon Ende Juni bis Ende Augustangeboten werden und eineAusweitung bis Ende Septemberwird in den nächsten Jahrenmöglich sein. Punkto Farbe,Form, Grösse und Textur, aberauch hinsichtlich Saftigkeit, Ge-schmack und der verschiedenenAromen hat sich eine ausseror-dentliche Vielfalt herausgebil-

det. Doch dieses breite Sorti-ment hat für den Verbraucherzu einemVerlust der geschmack-lichen Identität der «WalliserAprikose» geführt. In der Tatwaren bis vor 15 Jahren Ge-schmack und Aromen der Wal-liser Aprikose ausschliesslichdiejenigen der Sorte Luizet.Heute sind Walliser Aprikosenvielleicht sehr süss, vielleichtauch säuerlich frisch… und die-se Veränderungen kamen sehrschnell. Nun ist eine korrekteKundeninformation an den Ver-kaufsstellen gefragt. Der Kundemuss informiert werden überSorte und geschmackliche Ei-genschaften der Aprikose, die erkauft. EinModell mit Farbcodie-rung für säuerliche, ausgewoge-ne und sehr süsse Varianten, wiees auch für Äpfel verwendet

wird, wäre vorstellbar und leichtumzusetzen.

Empfindliche FrüchteNatürlich ist Reifegrad und

Geschmack für den Verbrauchereines der wichtigsten Qualitäts-merkmale. Die WiederverkäuferjedochzahlendieZeche,wennsieauf unreifer Ware sitzen bleiben.In guten Produktionsjahren müs-sen Aprikosen für den Marktaus-gleichgelagertwerden,undeinigeSorten verlieren dabei ihr exzel-lentesAroma.Andererseits reagie-ren baumgereifte Früchte sehrsensibel auf den Transport mitBraunstellen um den Kern undwelker, rissiger Haut. Deshalb be-steht bei den Produzenten dieTendenz, die Früchte ein Quent-chen zu früh zu ernten. Lösungenfür diese Qualitätsprobleme sindgefragt. Erstens muss der Produ-zent das optimale Erntedatumerkennen können, und zweitensbedarf es verbesserter Konservie-rungsmethoden für die frischenreifen Aprikosensorten nach derErnte. Unsere kurzen Transport-wege in der Schweiz stellen fürdiese leckere Saisonfrucht,welchebis zur vollenReife amBaumblei-ben sollte, einennicht zuvernach-lässigenden Vorteil dar.

Viele MineralstoffeDie Aprikose ist eine gute

Quelle für Betacarotin. Drei mitt-lereAprikosendeckenbereits denTagesbedarf eines Erwachsenen.Essen Sie die Aprikose immermitderHaut, denndiese enthält nochviel mehr davon als das Frucht-fleisch. Der grosse Mineralstoff-reichtum, insbesondere das reich-lich vorhandene Kalium, machtaus der Aprikose eine begehrteSportlernahrung imSommer. Gutausgereift ist die Aprikose äu-sserst leicht verdaulich. Die darinenthaltenen Pektine wirken sich

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Aprikosen-Lavendel-Panna cottaAprikose und Lavendel teilen sich dieSaison – ihre Aromen vereinen sich zueinem köstlichen dessert.

für 4 personen, zubereitung 15 Minuten, kochzeit 5 Minu-ten, gefrieren 8 Stunden, sehr einfache zubereitung.

Zutaten• 300 g Aprikosenmus• 4 reife Aprikosen, geviertelt• 30 cl flüssiger Rahm• 60 g Zucker• 4 Blätter Gelatine• ½ EL Lavendelblüten

Zubereitungdie gelatine in kaltem Wasser einweichen.den flüssigen Rahm erhitzen, von der herdplatte nehmenund die Lavendelblüten beigeben. 15Minuten ziehen lassenund dann durch ein Sieb filtrieren. Erneut mit 50 g zuckerzusammen erhitzen, die eingeweichte gelatine darin auflö-sen und das fruchtpüree zufügen. In 4 flanförmchen ver-teilen und 8 Stunden ins gefrierfach stellen.Mit dem restlichen zucker einen hellen Caramelfonds her-stellen, die geviertelten Aprikosen darin kurz wenden unddas dessert damit garnieren.

positiv auf die Darmtätigkeit aus.Püriert kann die reife Aprikoseauch inderKleinkinderernährungeingesetzt werden.

Das schmackhafeFruchtfleischIn den weiten Wäldern im

Norden Chinas finden sich heutenoch wilde Aprikosenbäume. InJapan werden Zieraprikosenbäu-memit herrlichenweiss-rosa Blü-ten gepflanzt. In erster Linie aberwird die Aprikose in Europa ihrerFrüchtewegengeschätzt.Ambes-ten schmecken die Früchte reifgepflückt vomBaum.WelchFreu-de, die beiden orangen Hälftenvom Stein zu lösen und in dassaftige Fruchtfleisch zu beissen!Aber auch zu Marmelade, Kom-pott undNektarwerdendieFrüch-te verarbeitet und zurHerstellungvon Kuchen und Patisserien sindAprikosen sehr beliebt.

Die Türkei ist das wichtigsteProduktionsland getrockneterAprikosen. Destilliert ergebenAprikosen einen feinfruchtigenSchnaps, den Abricotine, wel-cher im Wallis das AOC-Labeltragen darf, wenn er zu 90% ausLuizet gebrannt wird.

Der süsse AprikosenkernAprikosenkernöl wird in der

Kosmetikindustrie für Seifen,Crèmes und Shampoos verwen-det. In der Hautpflege ist es be-kannt für seine nährenden undpflegenden Eigenschaften. SeineVerwendung als Nahrungsmittelist sehr selten, dabei wäre es alsSpeiseöl und für die Herstellungvon Kuchen und Keksen bestensgeeignet.

DieKernöle der in der Schweizangebauten Sorten enthalten vielder einfachungesättigtenÖlsäure(63%), wie eine Untersuchungvon Agroscope Changins-Wä-denswil ACW ergab. Der Linol-

säuregehalt liegt mit 30% imidealen Bereich. Mit 1,5 mg/g Ölist derVitamin-E-Gehalt desApri-kosenkernöls höher als bei übli-chen Speiseölen.

Das Kernöl der Sorte Luizetenthält Limonene, dasjenige derebenfalls untersuchten Sorte Ha-rostar Myrcen, ein dreifach unge-sättigter azyklischerMonoterpen-kohlenwasserstoff, der in derParfumindustrie beliebt ist. DerGehalt an Blausäure hat in kei-nem der Aprikosenkernöle denerlaubten Wert des schweizeri-schen Lebensmittelgesetzes von0,1 ppm überschritten.

Der nach der ÖlgewinnungverbleibendePresskuchen enthält20 bis 30% Proteine und würdesich zur Herstellung von süssemGebäck, aber auch für die Tier-fütterung eignen.

Der bittere Aprikosen-kern und der Hunza-MythosDie Hunzukuc, ein kleines

Naturvolk, das im unwegsamenundabgeschiedenenHunzatal imNorden Pakistans lebt, umgibtseit den 1960er-Jahren ein My-thos der ausserordentlichenLang-lebigkeit und Gesundheit, deraufgrund eines 1947 erschiene-nen Buches von Jerome IrvingCohen entstanden ist. Die mine-ralstoffreicheErnährungderHun-zukuc beinhaltet den regelmässi-gen Verzehr getrockneter Apriko-sen, insbesondere aber die tägli-che Verwendung des Öls aus denbitteren Aprikosenkernen. Ausdiesen Legenden sind flugs ver-schiedene, eher zweifelhafteEmpfehlungen, insbesondere fürKrebsbetroffene, entstanden.

Im Gegensatz zumÖl aus densüssenKernender Luizetaprikoseenthalten bittere Aprikosenkernegrössere Mengen an Amygdalin,ein cyanogenes Glycosid, das in

Gegenwart vonWasser Blausäureabspaltet und damit bei hohemVerzehr toxische Wirkungen ent-wickelt. Doch keine Angst, in derSchweiz werden nur Aprikosenmit süssemKerngepflanzt, sodassSie eswagen können, wie damalsdieGrossmutter, zwei bis drei auf-geknackte Aprikosenkerne in derMarmelademitzukochen und da-mit demGeschmackserlebnis dasi-Tüpfchen aufzusetzen.

Freuen wir uns nun auf dieersten reifen Aprikosen dieserSaison. Bald ist es soweit!

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BÜChER

VoN MARIANNE BoTTA dIENER,dIpL. LEBENSMITTELINgENIEURIN ETh

Fette IrrtümerErnährungs-mythen entlarvt

Paolo Colombani,Orell Füssli, Zürich,2010, 176 Seiten,ISBN 978-3-280-05372-0CHF 34.90

Gesunde Ernährung ist für Pao-loColombani sehr einfach:Nurfrische Lebensmittel einkau-fen, ambesten auf demMarkt.Nichts essen, was die Gross-mutter nicht kannte. KeinLebensmittel kaufen, dasaus mehr als fünf Inhalts-stoffen besteht. Vor Fett kei-ne Angst haben, sondernlieber weniger Kohlenhyd-rate essen, auchwennFettdann 40% der täglichenEnergie liefert.

Paolo Colombani istDozent an der ETH undan der Universität Zü-rich. Mit pointierten

Vorträgen über Essen, Bewegung undGesundheit bringt er seine Erkenntnisseeinem breiten Publikum nahe.

«Fette Irrtümer» ist trotz der geballtenMenge anwissenschaftlichenFakten ein-fachundverständlich geschrieben. Es hatbereits den Bestseller-Status erreicht.Warumwohl? Es nimmtvielenMenscheneine grosse Last von den Schultern, in-dem sie nach der Lektüre keine Angstmehr vor fett- und cholesterinhaltigenLebensmitteln mehr haben müssen undunbesorgt vier bis fünf Tassen Kaffee proTag trinken dürfen. Es gibt nur eine klei-ne Voraussetzung für dieses neue Glück.Wir sollten uns täglich möglichst vielbewegen, da derMensch eigentlich nichtals Stubenhocker konzipiert wurde. Dableibt nur die Frage offen, inwiefern undwie lange dieses Buch die Menschen tat-sächlich zu mehr Sport animieren kann.

Vielewissenschaftliche Infos und Tippsrund um Ernährung, Bewegung und diezusammensetzung der Mahlzeiten.

Ein Couch potato darf sicher nicht 40%seinerErnährung informvonfett konsumie-ren. Bevor man sich nach der Lektüre beru-higt zurücklehnt, sollte man deshalb unbe-dingt in der Agenda eintragen, wann manwie viel zusätzlichen Sport treiben will.

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Ist die heutige Ju-gend wirklich soviel schlechter alsfrüher? Zumindestdie Leserinnen undLeser dieses Buchswerden eines Besse-ren belehrt. Verfasstwurde es nämlich,man darf staunen,von einem erst 18Jahre alten jungenMann, der leiden-schaftlich gerne kochtund isst und deshalb

dieses Thema zum Inhalt seiner Ab-schlussarbeit an der Rudolf SteinerSchule gemacht hat. Dafür investierteer rund 1000 Stunden Arbeit, da er alleGerichte selbst kochte und sie danachhöchst wirkungsvoll auf dem Dach desWohnhauses mithilfe seines jüngerenBruders fotografierte. Damit er seinBuchprojekt finanzieren konnte, opfer-te er zudem sein Jugendsparkonto.

Im Buch präsentiert Geisser jeweilsvier Rezepte aus zwanzig Ländern, be-ginnend mit der Schweiz bis hin zuRussland und Ägypten. Auf der erstenSeite jedes Länderkapitels sind diewichtigsten Grundlagen der entspre-chenden Küche, bekannte Spezialitä-ten, Infos zu Land und Leuten unddarüber, wasman vom entsprechendenLand im Ausland kennt, aufgelistet. «Erführt den Leser auf eine Weltreise»,schreibt der «Il Casale»-Chef AntonioColaianni (Restaurant in Wetzikon) imVorwort des Buches. Dieser ist übrigensmittlerweile der Lehrmeister Geissers.Denn – wie könnte es anders sein –Geisser wird natürlich Koch.

Ein kauf, der sich lohnt. Nicht zuletztdeshalb, weil man so engagierte jungeMenschen wie david geisser, die auch alsVorbilder für heranwachsende dienen,einfach unterstützen muss.

das Buch schreit nach mehr. Bitte,david geisser: Wir möchten noch ein Buchmit so schönen fotos und so tollen Rezep-ten. Mindestens eines!

Mit 80 Tellernum die WeltEine kulinarischeWeltreise mitDavid Geisser

David Geisser,Guillotine Verlag,Wetzikon, 2009,215 Seiten,ISBN 978-3-9523058-2-9CHF 52.–

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EssattackenAusbruch ausdem Teufelskreis.Ernährungspsy-chologie für denAlltag

Heike HinsenZytglogge Verlag,Oberhofen amThunersee, 2010,ISBN 978-3-7296CHF 36.–

Nur ein paar Chips aus demneu gekauften Sack – undschon ist er leer! Nur einekleine Reihe Schokolade,und schon ist die ganzeTafel weg! Dabei hat frausich doch so beherrschenwollen. Aber irgendwiegings nicht.

Warum das so ist?Weil wir die innere Giernicht zügeln können.Die Ernährungsberate-rin, Atemtherapeutin

und körperzentrierte psychologischeBeraterin Heike Hinsen zeigt in ihremRatgeber,was an denGewohnheiten undVerhaltensmustern verändert werdenmuss, damit sich die Welle der Begierdeabsenkt. Die LeserinnenundLeser sollenmit verschiedenenMethoden erkennen,wie sie ihr Essverhalten optimieren, ihrSelbstvertrauen steigern, sich im Alltagbesser abgrenzen und neue Tankstellenfür gute Gefühle einbauen können.

Für wen eignet sich das Buch? Füralle normal- und übergewichtigen Men-schen mit Essattacken (Binge Eaters)undMenschenmit Bulimie. Aber eigent-lich tut es allen gut, auch solchen, diekein Essproblemhaben. Ich zumBeispielkam nach dem Kapitel über die Abgren-zungsfähigkeit ganz schön ins Grübeln.Auch die vielfältigen Wahrnehmungs-übungen (man erkennt die Atemthera-peutin in der Autorin) sind allen zuempfehlen. Ich garantiere Ihnen: Auchdie Entspannungsübungenwirkenwah-reWunder. Nach der Lektürewissen Sie,warum der Sack Chips oder die TafelSchokolade einfach aufgegessenwerden– und es wird Ihnen garantiert nichtmehr passieren! DER Tipp für alle, dieendlich abnehmen möchten!

Sehr ganzheitlich, sehr hilfreich, sehrempfehlenswert. Auch wenn man die Er-nährung im griff hat.

Ein gutes Buch, das aber viel Selbstdis-ziplin erfordert. Es kann und darf deshalbkeine psychotherapie und keine weiterenTherapien rund um Essstörungen ersetzen.

In aller MundeDie 100beliebtestenSchweizerLebensmittel

Alfred Haefeli,Hrsg., FAROVerlag, Lenzburg,2009, 216 Seiten,ISBN 978-3-03780-7CHF 44.80

Kennen Sie die Geschichteder Erfindung vonDar-Vida,Appenzeller Biber, Kägi-Fret, Kambly-Bretzeli, Su-gus, Aargauer Rüeblitorte,Flauder, Mohrenköpfen,Knorr-Suppen, KaltbachEmmentaler AOC, Zwei-fel-Chips oder Toblero-ne? Diese schweizweitbekannten Markenpro-dukte prägten unteranderen unsere Kind-heitserinnerungenund stehen für einStück Heimat. Einfach nur spannend,sich daran zurückzuerinnern, wie frü-her die Flasche Rivella ausgesehen hat,oder wie es war, als Kind Maggi-Würzezu schlecken! Irgendwie habe ich michnach der Lektüre und dem Anschauender schönen Bilder so richtig stolz alsSchweizerin gefühlt. Was sind wir dochfür «Sibesieche», dass wir so tolle Pro-dukte erfunden haben und nun unsereigen nennen können! Na ja, zumindestkaufen und essen oder trinken könnenwir sie…

Weil Kambly momentan das100-Jahr-Jubiläum feiert, hierzu eineKostprobe: Die typischen Kambly-Bret-zeli wurden 1906 von einem jungenBäcker-Konditor mit demNamen OscarR. Kambly erfunden, der mit seinemkleinen Holzofen hausieren ging. ImEmmental blieb er hängen, wohl weildie Bretzeli hier einem Mädchen ganzbesonders schmeckten, und gründete1910 seine Firma. Übrigens, die einge-streuten Zitate sind soooo gut: «Als wirnoch dünner waren, standen wir unsnäher.» Von Georg Kreisler, Kabarettist.Wie recht er doch hat!

für patrioten und solche, die es wer-den wollen.

Natürlich sind Markenprodukte undihre geschichte attraktiv. dennoch sind beiweitem nicht alle gesund. diesbezüglichähnelt der Bildband mit seinen gelegent-lich allzu positiven Äusserungen an einenWerbeprospekt.

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Zur Erinnerung

die SgE-fachtagung 2010 findet am 17. September 2010in Bern zum Thema «Lebensmittelkennzeichnung: zwischenWunsch undWirklichkeit» statt. Alle Angaben zu programmund Anmeldung finden Sie unter www.sge-ssn.ch (Rubrik«Veranstaltungen»).

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INTERNA

VoN ChRISTIAN RYSER,gESChÄfTSfÜhRER SgE

Alter neuer Vorstandder SGEAnderMitgliederversammlung

der SGE vom 27. April bei derGrundwasserversorgung Hardhofin Zürich konnte die Umstruktu-rierung des SGE-Vorstandes ge-mäss den neuen Statuten vollzo-genwerden, was gleichbedeutendist mit einer zahlenmässigen Re-duktion. Neu wird sich der Vor-standauszehnMitgliedernzusam-mensetzen.

Bestätigt wurden die Bisheri-gen Wolfgang Langhans (Präsi-dent), Ulrich Moser (Vizepräsi-dent), Christine Imhof, BeatriceConrad, Anne Endrizzi, KathrinReinli, Roger Darioli, Hans-PeterBachmann und Yves Schutz. Neugewähltwurde Peter J. Schulz vonder Universität Lugano.

Der neue Vorstand wird sichunmittelbarmit der Besetzung derneuen Kommissionen «Wissen-schaftundGesundheitsförderung»,«Kommunikation und Medien»sowie «BildungundSchule»befas-sen. Den ausscheidenden Vor-standsmitgliedern InesEgli, PriskaGnägi, Sandra Stadler, Peter Ball-mer, Josef Laimbacher, RudolfSchoedl und insbesondere demfrüheren Präsidenten Paul Waltersei an dieser Stelle für ihre konst-ruktiveundengagierteArbeitherz-lich gedankt!

Das Rahmenprogramm derMitgliederversammlungwurdemiteiner Präsentation zur Wasserver-sorgung der Stadt Zürich sowieReferatenzu «Wasser: Empfehlun-gen für den Konsumenten» vonProf. Ulrich Keller und unter demTitel «La crise planétaire de l’eau:est-elle programmée?» von Prof.Emmanuel Reynard, Université deLausanne, abgerundet.

geschlossen und können bald inden gestalterischen Prozess über-geführt werden.

GesundheitsförderndeGemeinschafts-gastronomieDie Branchen- und Konsu-

mentenbefragung des Projekts«Gesundheitsfördernde Gemein-schaftsgastronomie» der BernerFachhochschule, der Haute écolede santéGenèveundder SGE läuftweiter!

Hatten Sie schon die Gelegen-heit, einenBlickaufdie SchweizerQualitätsstandardszuwerfen?Füreine zielgerichtete, praxisnaheUmsetzungderQualitätsstandardsist Ihre Teilnahme an der laufen-denOnline-Befragungunterwww.goodpractice-gemeinschaftsgas-tronomie.chsehrwichtig. Sie rich-tet sich an die Betreiber von Per-sonalrestaurants, Mensen, Spital-und Heimküchen, Cafeterien undderen Gäste, aber auch an die Zu-lieferer. Erste Umfrageresultatewerden im Sommer 2010 auf der-selben Website publiziert.

Netzwerk NutrinetDie Geschäftsstelle der SGE ist

verantwortlich für die Koordinati-ondesNetzwerksNutrinet (www.nutrinet.ch). Allen Nutrinet-Part-nern wurde imMai per E-Mail einFragebogen zugestellt. Die Befra-gung soll dazu dienen, das Ver-hältnis zwischen Anspruch undAngebot im Rahmen des Netz-werks optimieren zu können. BisEndeJunibestehtdieMöglichkeit,den Fragebogen auszufüllen!

Labelling: KonsumentenbefragtIm Projekt «Healty Choice La-

bel» konnten die im Auftrag desBundesamtes für GesundheitdurchgeführteKonsumentenstudieund die Konsultation bei den rele-vanten Akteuren abgeschlossenwerden. Die Resultate werden inKürze veröffentlicht und auf unse-rer Website www.sge-ssn.ch auf-geschaltet.

Personeller Wechsel beiKommunikation/PRPer Ende April dieses Jahres

hatVivianeBührunsereGeschäfts-stelle verlassen. Sie hat imBereichnationale Medien/TV eine neueStelle angetreten und damit einenlange gehegtenWunsch verwirkli-chen können.

Viviane Bühr hat am 1. Mai2008beiderSGEdenBereichKom-munikation/PR und Marketingübernommenundwesentlichwei-terentwickelt. IhremgrossenEnga-gement, ihrer Kreativität und demausgezeichneten Zusammenspielmit dem ganzen Team ist es zuverdanken,dassdie SGEsichauchindiesemBereich auf einemgutenWeg befindet. Wir wünschen Vi-viane Bühr für die Zukunft allesGute und danken ihr herzlich füralles Geleistete!

Apropos Kommunikation:«Nicht nur Gutes tun, sondernauchdarüber reden»wirddieDevi-se für die Zukunft sein.Wasnichtsanderes bedeutet als die gute Ar-beit, die bei der SGEgeleistetwird,inFormvonProduktenundDienst-leistungen noch gezielter und in-tensiver an die Zielgruppen zubringen. Die Umsetzung der Kom-munikationsstrategiestehtauch imZusammenhang mit der Überar-beitungunddemErscheinungsbildder Lebensmittelpyramide. Dazuwurden wichtige Vorarbeiten ab-

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AgENdA

International Symposium in geneva, Centre International deConférence (CICg). further information, program and registrationsee www.health-equity-substainability-schools.org

In Stockholm, Schweden. Weitere Informationen unterwww.ico2010.org

13.00–17.00 Uhr, ETh zürich. Weitere Informationen, programmund Anmeldung unter www.swissfir.ethz.ch

9.30–16.00 Uhr, zentrum paul klee, Bern. 9. Symposium derproviande. Weitere Informationen finden Sie im diesem Versandbeigelegten flyer oder unter www.schweizerfleisch.ch

In Nizza, frankreich. Weitere Informationen unter www.espen.org

10.30–15.30 im kultur-Casino Bern, gender-Symposium desVerbandes Schweizer Milchproduzenten (SMp). Weitere Informa-tionen unter www.swissmilk.ch/symposium

Schweizer paraplegiker-zentrum, gzI Seminar- und kongresshotel,Nottwil. Weitere Informationen unter www.public-health.ch

9.00–17.00 Uhr im Inselspital Bern, Auditorium Ettore Rossi.Nationale fachtagung der SgE. Weitere Informationen, programmund Anmeldung unter www.sge-ssn.ch

In München, klinikum Rechts der Isar, hörsaal A, Ismaninger-Strasse 22. organisiert von zIEL (zentralinstitut für Ernährungs-und Lebensmittelforschung der TU München). Ermässigte Teil-nahemegebühren für SgE-Mitglieder. Weitere Informationen unterwww.akademie.ziel.tum.de oder unter www.sge-ssn.ch, Rubrik«Veranstaltungskalender» für das programm

In Alpbach/Tirol, Österreich. 18. Internationale WissenschaftlicheTagung. Weitere Informationen unter www.netzwerk-essstoerungen.at

In Magglingen. Weitere Informationen unter www.hepa.ch

In dublin, Ireland. diary information for 2010 EffoST (European offood Science and Technology). Annual meeting. further informa-tion see www.effostconference.com

kurzfilme zum Thema Ernährung im Ernährungsmuseum «Alimen-tarium» in VeveyÖffnungszeiten: dienstag–Sonntag, 10–18 Uhr,Tel. 021 924 41 11, fax 021 924 45 63E-Mail: [email protected], www.alimentarium.ch

Im Ernährungsmuseum «Alimentarium», Vevey

dauerausstellung mit fabrikrundgang bei kuhn Rikon Ag.Jeden Mittwoch ab 14 Uhr nach Voranmeldung (Tel. 052 396 01 01).die Teilnehmerzahl ist auf 20 personen beschränkt, der Eintritt ist frei.

10./11. Juli

11. – 15. Juli

24. August

1. September

5.– 8. September

7. September

9./10. September

17. September

8./9. oktober

21. oktober

10. November

10.–12. November

Bis 2. Januar 2011

Linking Health, Equity andSubstainability in Schools

International Congress on Obesity

3. SwissFIR Symposium – Referenzwertezu den Kohlenhydraten und Lipiden

Fleisch in der Ernährung. Nachhaltig-keit: global denken, lokal handeln

ESPEN 2010

Frauen essen anders, Männer auch

Swiss Public Health Conference «SozialeVerantwortung und Gesundheit»

Lebensmittelkennzeichnung: zwischenWunsch und Wirklichkeit

Update Ernährungsmedizin – 1. Fort-bildungsveranstaltung für Ernährungs-fachkräfte und Ernährungsmediziner

Jubiläumskongress Essstörungen 2010

3. Nationales Treffen der Netzwerkehepa.ch, nutrinet.ch und Forum ObesitySchweiz

Food Health & Safety

Kurzfilmpreis – ein Augengenuss!

Dauerausstellung zu den Themen «Kochen,Essen, Einkaufen und Verdauen»

Geschichte des Kochens

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Talon ausschneiden und bis 1. September 2010 einsenden an:Schweiz. gesellschaft für Ernährung, postfach 361, 3052 zollikofenTel. 031 919 13 06, fax 031 919 13 14, E-Mail [email protected]

Der (unmündige KonsumentPsychologie im Supermarkt

Nr. 3 / September 2010

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Schwerpunkt in der nächsten Nummer(3/2010, erscheint Ende September2010):

Psychologie imSupermarktDazu finden Sie im Heft Beiträgeüber die japanische Küche, das dritteDidacta-Poster der Serie über die Kenn-zeichnung von Lebensmitteln sowieWissenswertes über den Greyerzer.