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Pharmakologie der OpioideDie vorliegende Webversion ist nur zum persnlichen Gebrauch bestimmt.
Es gelten die im Disclaimer (http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/impressum/Disclaimer.html) aufgefhrten Hinweise.
Georg KojdaInstitut fr Pharmakologie und Klinische Pharmakologie,
UniversittsKlinikum, Dsseldorf
Zertifizierte Fortbildungsartikel mit Fortbildungspunkten zum Thema im Fortbildungstelegramm Pharmazieunter www.kojda.de kostenlos erhltlich
Schmerzentstehung, -leitung und -therapeutika
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: Kojda G, Pharmakologie Toxikologie Systematisch, UNI-MED Verlag, Bremen, 2. Auflage 2002
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: www.usm.maine.eduAbb. aus: www.sahavate.com
Morphin ist ein pflanzliches ArzneimittelMorphin Sehr wichtiges Arzneimittel!
- Bestandteil des Milchsaftes von Papaver somniferum
- medizinische Anwendung erstmals dokumentiert durch Theoprastus 300 v.C. (Dysenterien)
- Isoliert 1803 durch den Apotheker Friedrich Wilhelm Adam Ferdinand Sertrner
- Benannt von Sertrner nach Morpheus, demGott der guten Trume
- Suchtgefahr seit Jahrhunderten bekannt
starke Analgetika - Opiate
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Opiate entfalten ihre Wirkung durch Bindung und Aktivierung von spezifischen Rezeptoren
sind membrangebundene Proteine , an welche Opioide spezifisch binden
sind in vielen Krpergeweben lokalisiert, kommen besonders hufig vor:
im Gehirn (z.B. lateraler Thalamus), im Rckenmark (z.B. Substantia gelatinosa) und in peripheren Geweben (z.B. im Darmplexus)
starke Analgetika - Opiate
Opiatrezeptoren:
Darstellung von Opiatrezeptoren (blau) im ZNS
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: S.H. Snyder, Chemie der Psyche, Spektrum Verlag Heidelberg (1988)
Im Rckenmark findet sich die hchste Rezeptordichte in der Substantia gelatinosa.
Im Gehirn finden sich hohe Rezeptordichten u.a. in der Medulla oblongata, im Thalamus, im Nucleus accumbens und im Nucleus centralis amygdalae
Opiate entfalten ihre Wirkung durch Bindung und Aktivierung von spezifischen Rezeptoren
starke Analgetika - Opiate
Opiatrezeptoren:
knnen die Funktion entsprechender Hirngebiete beeinflussen
lateraler Thalamus AnalgesieArea postrema belkeit und ErbrechenNucleus tractus solitarii Atemdepression
Schmerzleitung
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: S.H. Snyder, Chemie der Psyche, Spektrum Verlag Heidelberg (1988)
In der Substantia gelatinosafindet sich die hchste Rezeptordichte (rot).
Opioide vermindern an dieser Stelle die Weiterleitung der Signale (spinale Ansthesie).
Dort bilden C- und A-Delta-Schmerzfasern Synapsen mit aufsteigenden Neuronen(Tractus spinothalamicus,Tractus spinoreticularis).
vegetativeImpulse
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starke Analgetika - Opiate
Wirkungen von Opiaten auf die Neuronenaktivitt im Hinterhorn(high threshold-slowly conducting C fibers)
Bild: http://eurosiva.org/Archive/Nice/SpeakerAbstracts/Yaksh.htm
Gruppe IV- oder C-Fasernnicht myelinisiertlangsame Leitung (0.9 m/s)bertragen:
viszeralen SchmerzTiefenschmerzverzgerten Oberflchenschmerz
Gruppe III- oder A-Fasernmyelinisiertschnelle Leitung (10 m/s)hohe Impulsratebertragen:
schnellen (ersten)Oberflchenschmerz
Gruppe IV- oder C-Fasern
Schmerzleitung
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: S.H. Snyder, Chemie der Psyche, Spektrum Verlag Heidelberg (1988)
Schmerzbewertung, emotionale Reaktionen
bewussteSchmerzempfindung
Opiatrezeptoren
existieren in verschiedenen Haupttypen (Zuordnung nach Gensequenz)
-Rezeptoren - Analgesie (spinale und supraspinal), AtemdepressionEuphorie, Sedation Obstipation
-Rezeptoren - Analgesie, Sedation, Obstipation
-Rezeptoren - Analgesie, Dysphorie, Halluzinationen, Diurese
N/OFQ-Rezeptoren - Schmerzempfindung, (keine Endorphin/Opiatbindung) schmerzinduzierte Verhaltensmuster
sind hufig prsynaptisch lokalisiert und vermindern die Reizleitung in dem entsprechenden Neuron durch Eingriff in die synaptische Erregungsbertragung(z.B. bei der Verschaltung peripherer Schmerzsignale auf den Tractus spinothalamicus)
die weitere Subtypeneinteilung (1, 1) erfolgt bislang auf der Basis von Wirkungen, d.h. keine spezifischen Gene bekannt
starke Analgetika - Opiate starke Analgetika - Opiate
Bild: www.opioid.umn.edu
-Opiatrezeptor
370 - 400 Aminosuren 2-5 Glykosylierungsstellen7 transmembranre Regionenalle negativ ber Gi gekoppelt
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starke Analgetika - Opiate
-OpiatrezeptorAdenylat-zyklase
Ca++
Morphin
cAMP
DepolarisationFreisetzung von Neurotransmittern
Ca++
Hyper-polarisation
K+
K+
Signaltransduktion bei Opiatrezeptoren Signaltransduktion bei Opiatrezeptoren(nicht N/OFQ)
Aktivierung eines Opioidrezeptors und des damit gekoppelten G-Proteins lst in der Synapse folgende Wirkungen aus:
Hemmung der Adenylatzyklase (,)Aktivierung von Kaliumknlen (Kaliumausstrom, Hyperpolarisation; ,)Hemmung von spannungsabhngigen Kalziumkanlen ()
Aktivierung durch Opioidrezeptoragonisten
teilweise Aktivierung durch partielle Opioidrezeptoragonisten
kompetitive Blockade durch Opioidrezeptorantagonisten
Aktivierung Endorphine
starke Analgetika - Opiate
Opiatrezeptorsubtypen
starke Analgetika - Opiate
denkbar z.B. durch Splicing Varianten
-Rezeptor-Gen
1-Rezeptor 2-Rezeptor
www.ncbi.nlm.nih.gov - Rezeptor
Opiatrezeptorsubtypen
starke Analgetika - Opiate
denkbar z.B. durch Heterodimerisierung
-Rezeptor - Rezeptor
Funktionell differenzierbare Subtypen wie z.B. 1- und 2-Opioidrezeptoren
-Rezeptor- Rezeptor
-Rezeptor
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Opiatrezeptor-Funktionseinschrnkungnach Dauerbindung durch Liganden
starke Analgetika - Opiate
Desensibilisierung
Opioidtoleranz
-Rezeptor -Rezeptor
Internalisierung Effekthemmung
-Rezeptor
z.B. durch Phosphorylierung
durch Endozytose unter Beteiligung von -Arrestin -2
z.B. durch erhhte Aktivitt der
Adenylylcyclase
Etorphin JAMorphin NEIN
Etorphin JAMorphin JA
hngt vom Liganden ab: Opioid nicht gleich Opioid
Opiatrezeptoren und Schmerzleitung
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: S.H. Snyder, Chemie der Psyche, Spektrum Verlag Heidelberg (1988)
Darstellung von Opiatrezeptoren (blau) und der Enkephalinneuronen
(grn) im zervikalen Rckenmark und in der unteren Medulla.
Die Nervenendigungen der Enkephalinneuronen finden sich in genau den Regionen, die auch eine hohe Dichte an Opioidrezeptoren
aufweisen.
Enkephaline sind endogene Liganden an Opioidrezeptoren.
Endogenes schmerzhemmendes System
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: S.H. Snyder, Chemie der Psyche, Spektrum Verlag Heidelberg (1988)
Darstellung von Opiatrezeptoren (blau) und der Enkephalinneuronen
(grn) im zervikalen Rckenmark und in der unteren Medulla.
Die Nervenendigungen der Enkephalinneuronen finden sich in genau den Regionen, die auch eine hohe Dichte an Opioidrezeptoren
aufweisen.
Enkephaline sind endogene Liganden an Opioidrezeptoren.
Endogene Opiatrezeptorliganden
starke Analgetika - Opiate
Abb. aus: www.chups.jussieu.fr
-Endorphin
-Endorphin entsteht aus Proopiomelanocortin (POMC).
Dieses ist auch die Vorstufe von adrenocorticotropem Hormon (ACTH) und Melanozyten-stimulierendem Hormon (-MSH)
Nur -Endorphin ist nach nach i.v. Gabe wirksam. Es stimuliert - und -Rezeptoren
Dynorphine () und Enkephaline () werden so rasch hydolysiert, dass sie nur direkt am Syntheseort wirken.
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Endogene Opiatrezeptorliganden
starke Analgetika - Opiate
Agonisten (zunehmende Wirkstrke)Dextropropoxyphen (DevelinR)Codein (Codein-ComprettenR, u.a.)Dihydrocodein (ParacodinR, u.a.)Pethidin (DolantinR)Tilidin (in ValoronR)Piritramid (DipidolorR)Morphin (MST MundipharmaR, u.a.)Levomethadon (l-PolamidonR)Oxycodon (OxygesicR)HeroinHydromorphon (DilaudidR)Alfentanil (RapifenR)Fentanyl (Fentanyl-JanssenR)Sulfentanil (SulfentaR)
partielle Agonisten (zunehmende Wirkstrke)Meptazinol (MeptidR)Pentazocin (FortralR)Nalbuphin (NubainR)Buprenorphin (TemgesicR)
AntagonistenNaloxon (NarcantiR)Naltrexon (NemexinR)
Fr die Therapie verfgbare Opioide
starke Analgetika - Opiate
Fr die Therapie verfgbare Opioide
starke Analgetika - Opiate
Morphin Oxycodon Hydromorphon Buprenorphin
0
10
20
30
rela
tive
Wirk
str
ke
starke Analgetika - Opiate
Partialagonistische Wirkungen von Opiaten
Bild: http://issues05.emcdda.europa.eu
Intrinsische Aktivitt
Affinitt (Bindung)
Morphin Buprenorphin Naloxon
voller Agonist partieller Agonist Antagonist
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Opiatrezeptorliganden
Partielle Agonisten zeigen einige Besonderheiten:
"ceiling-EffektSteigert man die Dosis eines partiellenAgonisten so nimmt der Zuwachsan analgetischer (und atemdepressiver)Wirkung rasch ab.
EntzugssymptomatikSowohl bei Opiatabhngigkeit als auch bei therapeutischer Daueranwendung einesAgonisten (z.B. bei Karzinomschmerz) knnen partielle Agonisten eine Entzugsymptomatik auslsen.
starke Analgetika - Opiate
0 50 100
0
50
100
Dosis
Wir
kung
high-ceiling
low-ceiling
Zentrale Wirkungen von Opiaten
analgetisch
sedierend/hypnotisch
euphorisch/dysphorisch
atemdepressiv
antitussiv
miotisch
starke Analgetika - Opiate
emetisch
blutdrucksenkend
nderung endokriner Funktionen des ZNS(Prolaktin, Somatotropin)
Induktion von Toleranz
Induktion von Sucht
Durch Opiate induzierte Atemdepression
starke Analgetika - Opiate
www.uhcanesthesia.com
CO2-Sensor desNucleus tractus solitarii
AtemfrequenzCO2-Gehalt im Blut
Opiate reduzieren die Empfindlichkeit des CO2-Sensors und reduzieren
dadurch die Atemfrequenz!
starke Analgetika - Opiate
histaminerge Wirkungen
Blutdrucksenkung
"Flush-Phnomen"
Bronchokonstriktion (Asthmaanfall)
allergische Reaktionen (Urtikaria)
periphere Wirkungen von Opiaten
glattmuskulre Wirkungen:
verzgerte Magenentleerung
Obstipation
Spasmus im Gallenapparat (Kolik)
Miktionsstrungen (Harnverhaltung)
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starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Neuronale Aktivitt
Synapse im Plexus myentericus
Glatte Muskelzelle
Acetylcholin
M-Cholinozeptor-Rezeptor
Endorphine, Opiate
PropulsivePeristaltik
Naloxon
Alvimopan
Opiate im Stufenschema der WHO(WHO analgesic ladder)
starke Analgetika - Opiate
Stufe I (leichter Schmerz)nicht-opioide Analgetika (z.B. Ibuprofen, Diclofenac)adjuvante Therapie (z.B. Koanalgetika, Physiotherapie)
Stufe II (mittelstarker Schmerz)nicht-opioide Analgetika + schwaches Opioid (z.B. Codein)adjuvante Therapie (z.B. Koanalgetika, Physiotherapie)
Stufe III (starker bis strkster Schmerz)nicht-opioide Analgetika + starkes Opioid (z.B. Morphin, Fentanyl)adjuvante Therapie (z.B. Koanalgetika, Physiotherapie)
starke Analgetika - Opiate
Effektivitt von Opiaten
Opiate sind gut wirksam bei viszeralem Schmerz wie:
innere Traumen (post-OP, Verletzungen)
Tumoren an inneren Organen
Herzinfarkt
Opiate sind weniger gut wirksam bei:
ossren Metastasen
Schmerzen durch Nervenschden(z.B. Neuralgie nach Herpesinfektion)
myofaszialen Muskelschmerzen(Verspannungen, Krmpfe)
starke Analgetika - Opiate
Applikationsformen von Opiaten
oral (z.B. Morphin)
sublingual (z.B. Buprenorphin, Fentanyl)
transdermal (z.B. Buprenorphin, Fentanyl)
intravens (z.B. Morphin)
subcutan (z.B. Morphin Infusionspumpe)
www.ama-cmeonline.com
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starke Analgetika - Opiate
Durchbruchschmerzen bei Opiattherapie
Basisschmerz
Zeit
Schmerz-spitze
Schmerz-spitzeBasistherapie
Betrifft 2 von 3 Tumorschmerzpatienten im Mittel 2-4-Mal am Tag fr etwa 30-60 Minuten!Dies bedeutet einen erheblichen Verlust an Lebensqualitt. Angegeben werden starke bis sehr
starke Einschrnkungen von Beweglichkeit, Stimmung, sozialen Kontakten, Schlafqualitt und Selbststndigkeit.
starke Analgetika - Opiate
Durchbruchschmerzen bei Opiattherapie
Basisschmerz
Zeit
Schmerz-spitze
Schmerz-spitzeBasistherapie
bertherapie
Bedarfstherapie Bedarfstherapie
Eine zustzliche Bedarfstherapie (Recue, on-demand) bentigt ein nicht retardiertes Opiat mit schnellem Wirkungseintritt!
Hierfr eignen sich orales Morphin oder sublinguales Fentanyl.
starke Analgetika - Opiate
Zentrale Wirkungen von Opiaten(euphorische Effekte, Pharmakokinetik und Suchtinduktion)
Morphin Heroin
amphiphil lipophil
starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Wirkung des Opiatrezeptor-blockers ADL 8-2698 (Alvimopan) auf
(A) den Opiatverbrauch,(B) die Zeit biszum ersten Stuhlgang, (C) die Angabe max. belkeit und (D) die Zeit bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus
bei Patienten nach Hysterektomie (n=63) oder partieller Kolonresektion(n=15). Bei den Medianwertenin (B) und (D) wurde auf die Darstellung der Streuungen verzichtet.Die P-Werte zeigen signifikanteUnterschiede. (Daten aus Taguchi et al., N Engl J Med 2001;345:935-949).
Abb. aus Kojda G., Apothekenmagazin 2001;19:4-5,http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/apothekenmagazin/Editorials/2001-12.pdf
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starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Pethidin (0,2-fache Morphinwirkstrke)Metabolit Norpethidin wirkt konvulsiv
vergleichsweise ausgeprgte Kreislaufwirkung (Tachykardie, Hypotonie)
unterdrckt Kltezittern und damit auxillre Wrmeproduktion
starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Tilidin (0,2-fache Morphinwirkstrke)wirksam ist Metabolit Nortilidin
ceiling-Effekt
nur in Kombination mit Naloxon verfgbar (Naloxon ist oral kaum bioverfgbar; < 1%, first pass)
beugt Missbrauch vor
starke Analgetika - Opiate
Kombinationen von Opiate mit Naloxon
Oxycodon/Naloxon (2-fache Morphinwirkstrke)
1 Ret.-Tabl. = 10 mg Oxycodon-HCl
1 Ret.-Tabl. = 5 mg Naloxon-HCl
Vergleichsdosis Morphin ca. 20 mg
BTM
Zusatzindikation:Therapie und/oder Prophylaxe einer Opioid-induzierten Obstipation
Tilidin/Naloxon (0,2-fache Morphinwirkstrke)
1 Ret.-Tabl. = 100 mg Tilidin-HCl
1 Ret.-Tabl. = 8 mg Naloxon-HCl
Vergleichsdosis Morphin ca. 20 mg
Kein BTM
Indikation starke Schmerzen
starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Levomethadon (1-fache Morphinwirkstrke) initiale Wirkdauer von 3-5 h ist bei Daueranwendung wesentlich verlngert (Kumulation)
Ersatzdroge bei Heroinabusus im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme
Heroinsubstitution oder Buprenorphin evtl. besser
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starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Buprenorphin (30-fache Morphinwirkstrke)ceiling-Effekt (Partialagonist)
starke Bindung an Opioidrezeptoren
Atemdepression mit Naloxon nicht antagonisierbar
Partialagonist an -Opioidrezeptoren
Antagonist an -Opioidrezeptoren
Basistherapie mit Pflaster mglich (cave: Rescuetherapie evtl. problematisch)
Abb. aus: Kojda G, Pharmakologie Toxikologie Systematisch, UNI-MED Verlag, Bremen, 2. Auflage 2002
starke Analgetika - Opiate
Besonderheiten einzelner Opiate
Alfentanil, Fentanyl, Sufentanil (25-, 75-, 750-fach)
starke -Rezeptoragonisten
sehr kurze Wirkdauer (10-25 min)
i.v.-Anwendung hauptschlich in der Ansthesie
Basistherapie mit Fentanylpflaster
Rescuetherapie mit sublingualem Fentanyl
starke Analgetika - Opiate
Nebenwirkungen von Opiaten
Agonisten und partielle Agonistenalle Wirkungen auer Analgesie und Hustendmpfung, insbesondere
Atemdepression
spasmogene Wirkung auf die glatte Muskulatur verschiedener Organe(Obstipation, Koliken, Bronchospasmus)
belkeit und Erbrechen
Gefahr der Suchtentwicklung
starke Analgetika - Opiate
Nebenwirkungen von Opiaten
AntagonistenDysphorie bei ehemals Opioidabhngigen(Depressionen, Angstzustnde, Antriebsschwche)
Auslsung einer z. T. bedrohlichen Entzugsymptomatik
selten Lungendeme (Naloxon)
hepatozellulre Schden (Therapie mit Naltrexon in 6-facher Tagesdosis)
gastrointesinale Beschwerden (Naltrexon)
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starke Analgetika - Opiate
Kontraindikationen von Opiatrezeptoragonisten
besondere Vorsicht beiSchwangerschaft/Geburtshilfe
Kinder < 1 Jahr
bestehende bzw. frhere Opioidabhngigkeit
Vorsicht beiBewutseinsstrungen
Atemstrungen
erhhtem Hirndruck
Hypotension, Hypovolmie
Erkrankungen des Gallenapparates
Harnblasenentleerungsstrungen
obstruktive und entzndlichen Darmerkrankungen
Phochromozytom
starke Analgetika - Opiate
Kontraindikationen von Opiatrezeptorantagonisten
Schwangerschaft und Stillzeit
nur Naltrexon:berempfindlichkeit
erfolglose Entzugtherapie bei Opioidabhngigkeit
andauernder Opioidabusus
starke Analgetika - Opiate
Sonderhinweise
BTMVV (heutige Beschrnkungen nur noch gering)
Opioidvergiftung, charakterisiert durch typische Trias
BradypnoeBewutlosigkeitMiosis (stecknadelkopfgroe Pupillen)
Entzugssymptomatik
Substitutionstherapie bei fortbestehender krperlicher Abhngigkeit(z.B. mit Levomethadon)
Entzugstherapie mit Opioidabstinenz bzw. ausschleichender Substitution mit Methadon und Linderung der Entzugssymptomatik(z.B. Applikation von Clonidin)
starke Analgetika - Opiate
Opiatentzug
Tab. aus: Kojda G., Pharmakologie Toxikologie SystematischUNI-MED Verlag, Bremen, 2.Auflage 2002
unvernderte psychische Abhngigkeit, sich langsam bessernde Symptomatik, nach 7. - 10. Tag nur noch leichte Beschwerden, die noch nach 6 Monaten auftreten knnen
> 72 h
o.g. Symptome verstrkt, Schwche, Depression, belkeit/Erbrechen, abdominelle Krmpfe, z.T. starke Schmerzen verschiedener Art, erhhte Herzfrequenz, erhhter Blutdruck, z.T. Kreislaufversagen, Dehydratation
24 - 72 h
strkere motorische Unruhe, Tremor, weite Pupillen, starke Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, leichtere Schmerzen (Abdominalbereich)
12 - 24 h
Ruhelosigkeit, Schwitzen, Schwitzen, Nasen- und Trnenfluss, Ghnen
6 - 12 h
SymptomatikZeit
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Ende der Veranstaltung