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Der du die Zeit in Hnden hast, Beate Heinen, 2000; ars liturgica Buch- & Kunstverlag MARIA LAACH, Nr. 4644
AAbbeenntteeuueerr AAddvveenntt::
das Unsagbare hren
dem Unglaublichen trauen
das Wort Fleisch werden lassen
Pfarrblatt Weihnachten 2012
LLiinnzz HHeeii ll iiggee FFaammii ll iiee NNrr.. 8811
Worte des Pfarrers
Ausschau halten Aufbruch wagen: Abenteuer Advent
Der Advent stellt viele Menschen vor eine Zerreiprobe: Zum einen soll diese Zeit eine besinnliche sein, d.h. mit allen Sinnen sollen wir den erwarten, der kommt, unser Leben
neu auszurich-ten, uns zu er-lsen von allen hausgemach-ten ngsten und Zwngen. Zum anderen gibt es kaum eine Jahres-zeit, in der so viel in so kurzer Zeit erledigt
werden muss, damit Weihnachten als mit vielen Gefhlen und Erwar-tungen aufgeladenes Fest der Fa-milie zufrieden stellend gefeiert wer-den kann. Der Spagat zwischen Be-sinnlichkeit und Betriebsamkeit wird sich nie ganz auflsen lassen. Und doch gilt es bei aller Aktivitt und adventlichen Hektik eine innere Ge-lassenheit zu bewahren (nach Lukas: Lasst euch von den Sorgen des All-tags nicht verwirren!).
Fr uns Christen kommt mit dem Advent noch eine zustzliche Her-ausforderung dazu: Wir leben in einer skularen, kon-sumorientierten Gesellschaft, die mit dem Advent wenig anzufangen wei. Fr die meisten Zeitgenossen gibt es nur die Weihnachtszeit, die mit den Weihnachtsmrkten beginnt und mit der Entsorgung des Weih-nachtsbaumes am Stefanitag endet. Was macht also den Advent wirklich aus? Und was ist das Abenteuer-liche daran? Die Lieder und Texte des Advents lassen uns ein Gespr dafr entwickeln, dass diese Welt erlsungsbedrftig ist, und sie hel-fen uns, die Sehnsucht zu wecken, dass eine Welt in Gerechtigkeit und Frieden notwendig und mglich ist. Und dass man sich weder vom Glhwein auf dem Weihnachtsmarkt noch vom Glck des kleinen oder groen Konsums betuben lassen soll. Erfllten Advent erleben heit: Wachsam sein, sich nichts vorma-chen lassen, keinen Selbstbetrug zulassen, sich nicht zufrieden geben mit dem, was vordergrndig ist oder Sachzwnge erfordern. Und spren,
wie notwendig das Kommen Gottes ist. Advent erleben heit aber auch, sich auf das Abenteuer einzulassen, IHM heute neue Wege zu bereiten abseits von den Einkaufsstraen und Daten-Highways. Es gilt, unsere Got-tesbilder aufzubrechen, die verhin-dern, dass er uns - menschlich - nher kommt. Auf- und auszubrechen heit es, wenn wir unsere Vorstellungen von gut und bse, unser oft tief ver-ankertes Belohnungs- und Strafden-ken, unsere menschliche Pdagogik fr absolut setzen.
Adventzeit will zum Aufbruch bewe-gen, zu mehr Menschlichkeit. Gottes Ankunft ereignet sich in jedem Men-schen, der mehr er selbst wird, der seine Aufgabe in dieser Welt deut-licher entdeckt und lebt. Auf- und auszubrechen heit es, um Gott zu suchen, zu finden und erahnbar zu machen in dem, was befreit, glck-lich macht, Hoffnung gibt und so Gottes Wesen spren lsst.
Einen erfllten Advent und gesegne-te Weihnachten wnscht
Pfarrer Christian Zoidl
Wir leben Martins Beispiel im Kindergarten
Jedes Jahr feiern wir mit dem Kindergarten das Fest des Hl. Martin in der Familienkirche.
Unsere Laternen leuchteten, das Martinslied erklang und Vorfreude fllte unsere Herzen. Der Einzug in die Kirche ist ein erhebender Au-genblick; alle sind berhrt, wenn die Mdchen und Buben Martinskekse mit den Eltern teilen. Texte, Tnze, Frbitten und unsere Lieder fllten die Kirche mit andchtiger Stim-mung. Es ist ein groes Fest fr die Kinder, bei dem sie ihre Erfahrun-gen mit der Nchstenliebe machen. Der Hl. Martin gibt mit seinem Bei-spiel Mut. Er teilte seinen Mantel, schlicht und ergreifend, wirksam und konkret. So geht das also, denken sich die Kinder und folgen diesem Beispiel, denn die Geschich-te des Hl. Martin kennen inzwischen alle bei uns.
Teilen will gebt sein. Die kind-lichen Fragen fhren hin zur prakti
lichen Fragen fhren hin zur prakti-schen Anwendung. Wir haben daher im Kindergarten Erlebnisse mit dem Teilen organisiert. So sammeln wir Sachen des tglichen Bedarfs wie Kleidung, die wir gemeinsam zur Wrmestube in die Dinghoferstrae brachten. Wir sind dort nett empfan-gen worden, den Kindern wurde die Notschlafstelle, die Essensausgabe, die Waschgelegenheiten und die Auf-enthaltsrume gezeigt.
Zur kalten Jahreszeit brauchen diese Menschen unsere Unterstt-zung. Auch die Kinder spren das und haben beschlossen, bis Weih-achten noch einige Male dort auf Besuch zu sein.
Zusammen mit den Eltern, die bei unseren Aktivitten mitmachen, ge-lingt es den Kindern, konkrete Hilfe zu leisten ganz so wie der Hl. Martin es getan hat.
Gabriele Rosenmayr, Kindergartenleiterin
Seite 2 Pfarrblatt Linz-Heilige Familie Nr. 81 / Weihnachten 2012
Kindergarten-Kinder in Pfarrkirche (Foto: Horner)
Kinder beim Teilen des Mantels (F: Brandsttter)
Festkonzert / Besichtigungen
Klangfarben Festkonzert zu 100 Jahre Familienkirche
Ein Festkonzert, in der Reihe Klangfarben, mittlerweile das 32. Konzert, erffnete am 24. Oktober 2012 den Reigen der Jubilumsveranstaltungen aus Anlass 100 Jahre Kirchweihe der Familienkirche.
Den rund 60 BesucherInnen bot sich erstmals der Anblick des neu gestalteten Altarraums und der neu-en, gelungenen Beleuchtung von Altar, Ambo, Vierungskuppel und Kirchenschiff.
Der Organist Alessandro Bianchi aus Cant bei Como (Italien) und die Schola Floriana (St. Florian b. Linz) unter Leitung von Matthias Giesen brachten neben Werken des franzsischen Organisten und Komponisten Maruice Durufl (1902-
franzsischen Organisten und Kom-ponisten Maurice Durufl (1902-1986) auch Musikstcke von weni-ger bekannten Komponisten des 19./20. Jhdts zu Gehr.
Die von Sptromantik, Impressionis-mus und gregorianischem Choral beeinflussten Werke Durufls waren zweifellos die Hhepunkte des Abends, sie fgten sich wunderbar zum Stil und zur groen Akustik der Kirche und zur sptromantischen Mauracherorgel von 1929.
Das Publikum dankte den Knstlern mit Applaus fr diesen schnen Konzertabend und wrdigen Beginn der Jubilumsfeiern.
Dr. Michael Zugmann
Limonistollen ein Mahnmal des Zweiten Weltkriegs
Am Mittwoch 14. November 2012 besuchte die Frauenrunde der Fa-milienpfarre den Luftschutzkeller im Bauernberg (Limonistollen).
Es handelt sich um ein weit ver-zweigtes Stollensystem, das sich vom Bauernberg bis unter den Schlossberg zieht und sich auf Urfahraner Seite unter dem Felsen der Urfahr Wnd fortsetzt.
Diese Bunkeranlagen wurden 1944 von KZ-Hftlingen unter frchter-lichsten Bedingungen in den Sand-stein getrieben. Die Wnde sind ausgemauert, es sind noch Reste einer einfachen Sanitranlage er-kennbar. Im Stollen waren die Befehlsstelle des Gauleiters sowie die Komman
Im Stollen waren die Befehlsstelle des Gauleiters sowie die Kommando-zentrale von Stadtverwaltung und Polizei untergebracht.
Der Groteil der Linzer Bevlkerung suchte hier Zuflucht vor den schreck-lichen Bombenangriffen. Zwischen Juli 1944 und April 1945 gab es ins-gesamt 22 Bombardierungen.
Unter fachkundiger Leitung einer Fhrerin der Austrian Guides konnte die Frauenrunde bei diesem 1,5-stndigen Rundgang die Atmos-phre der Angst und Hilflosigkeit der vielen tausend Menschen ein wenig erahnen.
Margit Mayrhofer
Rundgang durch das Neustadtviertel
Am 26. Oktober 2012 fanden sich ca. 40 Personen unter der Leitung von Frau Krajatsch zur Fhrung durch das Pfarrgebiet ein.
Vom Sdbahnhofmarkt fhrte uns der Weg durch die Brgerstrae zum Hessenplatz und zum Palais Kaufmnnischer Verein, weiter ber die Scharitzerstrae zum neuen Musiktheater und Volksgarten.
Auf diesem Rundgang konnten wir xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
einige Brgerhuser mit Jugendstil-fassaden bewundern, die vor den Luftangriffen verschont geblieben sind und von ihren Besitzern reno-viert worden sind.
Zum Abschluss besuchten wir am Barbarafriedhof die Grber der Priester Riegler, Ptscher und Mayrandl, die in der Familienpfarre seelsorglich gewirkt haben.
Margit Mayrhofer
Nr. 81 / Weihnachten 2012 Pfarrblatt Linz-Heilige Familie Seite 3
A. Bianchi mit Mauracher Orgel (Fotos: Koller)
Schola Floriana - Leitung Matthias Giesen
Frauenrunde beim Eingang zum Limonistollen
Zufluchtsort in den Kriegswirren (Fotos: Mayrhofer)
Jugendstilfassade im Pfarrgebiet (Foto: Schinagl)
100-Jahr-Jubilum
Eindrcke von der 100-Jahr-Feier der Familienkirche
Ein volles Haus erlebte unsere Fa-milienkirche anlsslich der Altarwei-he durch Bischof Dr. Ludwig Schwarz am Sonntag, 28. Oktober 2012 beim Festgottesdienst (10 Uhr) zum 100-Jahr-Jubilum der Kirchweihe. Mit der Erweiterung der Volksaltarinsel, die zugleich nher an die Bnke im neuem liturgischen Mobiliar und neuer
Langhaus herangerckt wurde, mit neuem liturgischen Mobiliar und neuer Beleuchtung hat die Pfarre sich selbst ein Jubilumsgeschenk ge-macht. ber 250 Kirchbesucher wa-ren an diesem Jubilums-Sonntag in der Familienkirche anwesend. Dizesanbischof Dr. Ludwig Schwarz feierte gemeinsam mit sieben Priestern den Gottesdienst.
feierte gemeinsam mit sieben Pries-tern den Gottesdienst. Die Konzelebranten waren Regional-dechant Dr. Walter Wimmer, Pfarrer Christian Zoidl, Pfarrer em. Josef Wein-berger, Dr. Stephan Prgl OPraem, Ernst Primmingstorfer, Prlat Johann Weidinger und Herbert Kretschmer.
Feierlicher Einzug der Zelebranten und Ministranten Bischof Ludwig mit sieben Konzelebranten Liturgischer Akt beim Weihwasser
Blick von Org