osnabrücker wissen | preview ausgabe 2012

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Preview · Juli 2012 WO BEKOMMEN IDEEN IHRE FORM? Seite 32 WAS IST DAS TÜÖTTENDORF? Seite 23 WARUM MUSSTE DIE LIMETTE STERBEN? Seite 15 WIE FÄHRT ES SICH AUF DER MILCHSTRASSE? Seite 36 VOR 500 JAHREN: WIE ENTSTAND DAS OSNABRÜCKER RATHAUS? Titelbild: Michael Titgemeyer www.osnabruecker-wissen.de Weitere Themen in dieser Ausgabe: kostenlos!

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Aufgeweckt durch Stadt und Landkreis

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Page 1: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

Preview · Juli 2012

Wo bekommen Ideen Ihre Form?Seite 32

Was Ist das tüöttendorF?Seite 23

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VOR 500 JAHREN:

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Page 2: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

InhaltTopThema 4

Wie feiert das osnabrücker rathaus sein Jubiläum?

GRUSSWÖRTeR 9

Landrat dr. Lübbersmann & oberbürgermeister Pistorius

KUlTUR 10

Wie kommt man auf den letzten drücker in die Unterwelt?

SpoRT 12

Wieso ist der sc melle ein Vorbild für hannover 96?

Wer schoss die meisten tore für den VfL osnabrück?

leben & GeSellSchafT 15

Warum musste die Limette sterben?

Wie viele menschen gehen durch die Große straße?

Was macht eigentlich henriette koelemij?

STadT & land 18

Lieber eine milchkanne als eine tickende Zeitbombe?

Warum gibt es so viele blindgänger in osnabrück?

Was ist das tüöttendorf?

Wie ließ eine münze ein Gebäude altern?

Wo liegt osnabrücks schattenseite?

hochSchUle & WiSSenSchafT 25

Wo ist das kleinste studentenwohnheim?

Wie erreiche ich meine kunden?

Warum studiert man in einer kaserne?

naTUR & UmWelT 30

Warum ist der nacktmull nackt?

Warum ist osnabrück bei siebenschläfern so beliebt?

WiRTSchafT & TechniK 32

Wo bekommen Ideen ihre Form?

Wo kann der bachelor durchstarten?

Wann bleibt die Zeit stehen?

oSWi JUnioR 36

Wie fährt es sich auf der milchstraße?

Wo kann ich „echte“ sterne beobachten?

Wie bunt ist osnabrück?

daS medienpRoJeKT 38

Wer stellt die ganzen Fragen und warum?

Wie viele Menschen gehen durch die Große Straße? Seite 16

Wie kommt man auf den letzten Drücker

in die Unterwelt? Seite 10

Studentenwohnheim? Seite 25

Wo ist das kleinste

INHALT // OSNABRÜCKER WISSEN2

Page 3: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

3EDITORIAL // OSNABRÜCKER WISSEN

ImpRESSumEIN MEDIENPROJEKT DER Werbeagentur mittendrin Inh. Stephan Buchholz (V.i.S.d.p) pagenstecherstraße 14 49090 Osnabrück Telefon: +49 541 / 750 42 04-0 E-mail: [email protected] www.werbeagentur-mittendrin.de in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück prof. Volker Gehmlich und Abigail Joseph-magwood www.hs-osnabrueck.de

REDaKTION Chefredakteur: Dr. Thorsten Stegemann (TS)Weitere Redaktionsmitglieder: Franziska manz (Fm)Yvonne Feldhus (YF)Theresa Gondorf (TG)martin Schlattmann (mS)Benedict Brokate (BB)Bernhild Röhlmann (BR)marietta Nienhaus (mN)Sina Bünte (SB)Sönke Hartkamp (SH)margarethe Babik (mB)Tina Kassens (TK)Holger Elixmann (HE) Luisa Hook (LH) maria Timmer (mT)

Gastbeiträge: Beatrice le Coutre-Bick, Leiterin Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück (BLCB)Alena Schomburg / Lisa Josef, Zoo Osnabrück (AS/LJ)Sebastian Rüther, VfL Osnabrück (SR) Fotos: osnapix sport & pressefotografie michael Titgemeyer [email protected] www.osnapix.de

www.fotolia.com, www.istock.com und siehe Bildnachweise

DRucK logiprint.com, ein unternehmensbereich der urban media Communication Verlags GmbH www.logiprint.com

auflagE 5.000 Exemplare

REDaKTIONsschluss 2. Juli 2012

cOPyRIghTAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Werbeagentur

mittendrin. Trotz sorgfältiger prüfung keine Gewähr für

eventuelle Druckfehler.

Liebe Leserinnen und Leser,Sie halten ein Preview von „Osnabrücker Wissen“ in den Händen. Dieses Magazin ist das Ergebnis eines einmaligen Medienprojektes der Werbeagentur mittendrin in Zusammen-arbeit der Hochschule Osnabrück sowie einer Vielzahl wichtiger Institutionen, Vereine und Verbände.

Zukünftig werden wir pro Quartal lehrreich und unterhaltsam Themen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Gesellschaft und Kultur, die sich mit der Geschichte und Gegenwart der Osna-brücker Region auseinandersetzen, spannend und verständ-lich für Sie aufbereiten. So erfahren Sie regelmäßig im Frage-Antwort-Stil Wissenswertes über Ihr unmittelbares Umfeld. Ein bisschen wie bei der „Sendung mit der Maus“ oder „Galileo“ - jedoch immer mit einem regionalen Aspekt.

Ähnlich wie wir es auf unserer ersten Titelseite zum Ausdruck bringen, werden wir dabei oft einen Perspektivwechsel vorneh-men. Die Redaktion fahndet also auch nach vermeintlich un-scheinbaren Alltagsphänomenen, hinter denen sich spannende Geschichten verbergen und beantwortet Fragen, die sich viel-leicht jede(r) schon gestellt hat und ist auf stetiger Suche nach weiteren Eigenarten, Geheimnissen und Rätseln der Region.

Die Idee zu diesem Magazin-Format schlummerte bereits seit vielen Jahren bei mir in der Schublade. Gemeinsam mit dem Journalisten Dr. Thorsten Stegemann entwickelte das mittendrin-Team vor gut zwei Jahren eine erste Konzeption zur Realisierung. Den ganz besonderen Reiz bekam das Projekt dann durch die Kooperation mit der Hochschule Osnabrück: Zusammen werden nun schon seit zwei Semestern moderne Medienkompetenzen an Studierende in der Friedensstadt ver-mittelt und mit großem Engagement entdecken die Beteiligten bei ihrer journalistischen Recherche überraschende Details zum Osnabrücker Land.

Wir wünschen Ihnen auf den nächsten Seiten gute Unterhal-tung, interessante Erkenntnisse und hoffen, Ihre Neugier auf Osnabrück Stadt & Land entfesseln zu können. Auf Ihre Mei-nung und Anregungen freuen wir uns sehr. Senden Sie uns auch gerne Ihre ganz persönlichen Fragen, die Sie schon immer ein-mal beantwortet wissen wollten ...

stephan buchholzHerausgeber

kontaktieren sie uns!

EDITORIAL

[email protected]

Page 4: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

Im Jahr 1512 - nach mehr als einem Vierteljahrhundert - stand auf der einen Seite die Marienkirche, gegenüber ragten die Giebelhäu-ser der reichen Kaufmannschaft in den Himmel, dazwischen aber, wuchtig und unübersehbar, stand das Symbol einer selbstbewussten Bürgerschaft. So waren vor nunmehr 500 Jahren die Arbeiten weit-gehend abgeschlossen. Die Gesamtkosten sollen sich auf umgerech-net mehr als 20 Millionen Euro belaufen haben.

Wer der Architekt des ehrgeizigen Bauvorhabens war, ist nicht überliefert. Zweifellos aber beherrschte er den verspielten Stil der Spätgotik und platzierte das Eingangsportal ein wenig rechts von der Mittelachse. Wer das Rathaus frontal aus größerem Abstand betrachtet, erkennt einen weiteren optischen Effekt. Das wuchtige

500 JAHRE RATHAuS // OSNABRÜCKER WISSEN4

Walmdach ist 18 Meter hoch und nimmt damit die Hälfte des sichtbaren Gebäudes ein. Denn auch vom Sockelgeschoss bis zur Dachtraufe sind es nur 18 Meter.

136 Jahre nach seiner Fertigstellung war das Osnabrücker Rathaus Schauplatz eines welthistorischen Ereignisses. Hier und im benachbarten Münster wurde der Dreißigjährige Krieg durch den Westfälischen Frieden beendet. Doch der Krieg kam wieder. 1945 reichte eine einzige Bombennacht, um das Gebäude in Schutt und Asche zu legen. Gut drei Jah-re später hatten die Osnabrücker ihr Rathaus wieder aufge-baut. Am 24. Oktober 1948 konnte hier der 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens begangen werden.

TOPTHEMA

VOR 500 JAHREN:

WIE ENTSTAND DASOSNABRÜCKER RATHAUS?die auftraggeber um den selbstbewussten bürgermeister erwin ertman hatten Großes im sinn, als sie mit dem imposanten bau des osnabrücker rathauses das Zentrum der stadt neu strukturierten. nach dem abschluss der Vorbereitungen gingen die handwerker 1487 ans Werk.

Page 5: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

5500 JAHRE RATHAuS // OSNABRÜCKER WISSEN

Der Dreißigjährige Krieg begann 1618. In einer Kette gewaltsa-mer Auseinandersetzungen entlud sich der Streit zwischen den christlichen Konfessionen, aber auch der Machtkonflikt zwi-schen den Habsburgerreichen Österreich und Spanien und ihren europäischen Konkurrenten aus Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden.

Als der Krieg am 24. Oktober 1648 mit dem Friedensschluss von Münster und Osnabrück beendet wurde, waren weite Landstriche in Deutschland verwüstet und entvölkert. Die genaue Opferzahl ist nicht bekannt, Historiker gehen allerdings davon aus, dass meh-rere Millionen Menschen durch die unmittelbaren Kriegshandlun-gen sowie durch Seuchen und Hungernöte ihr Leben verloren.

Das zerstörte Rathaus

im Jahr 1945

Das wiederaufgebaute

Rathaus im Jahr 1948

ZusaTZwIssEN: DER DREIssIgJähRIgE KRIEg

WAS BEKOmmT DAS RATHAUS zUm GEBURTSTAG?Mit einem breiten Veranstaltungsangebot feiert die Stadt 2012 den 500. Geburtstag ihres Rathauses. Die Palette reicht von vier Aus-stellungen, die bis zum 18. Oktober 2012 im Rathaus, im Diöze-sanmuseum, in der Marienkirche und im Kulturgeschichtlichen Museum zu sehen sind, über eine „Ratetour“, die von der Schatz-kammer bis zum Dachboden spannende Fragen beantwortet, bis zu einem Mittelalterkonzert auf dem Marktplatz am 28. Juli 2012.Das komplette Veranstaltungsprogramm finden Sie auf der Seite: www.osnabrueck.de

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Page 6: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

WIE PROmINENT IST DAS OSNABRÜCKER RATHAUS?Über dem Hauptportal des Rathauses thront die Statue von Kaiser Karl dem Großen, der um 780 das Bistum Osnabrück gründete. Links und rechts befinden sich einige seiner Nachfolger, die der Stadt im Mittelalter besondere Privilegien, etwa im Bereich des Ge-richtswesens, verliehen.

Eine der acht Kaiser-Plastiken fällt aus dem Rahmen. Wilhelm I. von Preußen regierte das Deutsche Reich von 1871 bis 1888, also erst Jahrhunderte nach den mittelalterlichen Kaisern, die ihn auf der Frontseite des Rathauses umgeben. Seine Anwesenheit erklärt sich aus dem Umstand, dass alle Figuren ein Geschenk des preußischen Kaiserhauses wa-ren. Die Hohenzollern reservierten Ende der 1880er Jahre einen Platz für ihren Wilhelm und stellten ihn damit in eine respektable Ahnenreihe.

Im Friedenssaal sieht man die Prominenz des 17. Jahrhunderts. 42 Porträts zeigen die „Pazifikatores“ (Abgesandte der protestantischen Reichsstände, Kaiserliche und Schwe-den), die im evangelischen Osnabrück zwischen 1643 und 1648 über das Ende des Drei-ßigjährigen Krieges verhandelten. Beobachtet werden sie von drei berühmten Monar-chen, die mit ihren Nationen tief in die Auseinandersetzungen verstrickt waren – von Kaiser Ferdinand III., dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. und Königin Chris-tina von Schweden.

350 Jahre nach dem Friedenschluss gaben sich der europäische Hochadel und die bür-gerliche Politprominenz persönlich die Ehre. Osnabrücks damaliger Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip konnte im Rathaus unter anderem den spanischen König Juan Carlos, die holländische Königin Beatrix, den schwedischen König Carl XVI. Gustaf, den deut-schen Bundespräsidenten Roman Herzog, den italienischen Staatspräsidenten Oskar Luigi Scalfaro und Kardinalstaatssekretär Angelo Kardinal Sodano begrüßen.

WER SETzTE DIE TAUBE AUf DEN TÜRGRIff?Der Osnabrücker Bildhauer Fritz Szalinski (1905-1978) schuf zahlreiche Skulpturen, die fest im Stadtbild verankert sind. Von ihm stammt die „Sitzende“ in der Hakenstraße und eine weitere am Adolf-Reichwein-Platz, der „Landmann“ vor dem Universitätsgebäude am Neuen Gra-ben 40 oder die Rekonstruktion der Figuren auf der Terrasse des Os-nabrücker Schlosses. Seine bekannteste Arbeit ist 25 Zentimeter hoch, 28 Zentimeter breit und öffnet die Tür zum Osnabrücker Rathaus. 1963 entstand der Türgriff „Friede 1648“.

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WElCHE SCHäTzE BIRGT DAS RATHAUS?Der Westfälische Friedensvertrag, der unter anderem die voll-kommene Gleichberechtigung von katholischer und evangelischer Kirche vorsah, wird in der Schatzkammer des Rathauses gegen-über dem Friedenssaal aufbewahrt. Allerdings befindet sich hier nur eine Nachbildung. Die Originale, die 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet wurden, liegen in Wien und Stockholm.

Der berühmte Kaiserpokal ist dagegen kein Duplikat, sondern das wertvollste Exponat der Schatzkammer. Doch wie kam er überhaupt nach Osnabrück? Wurde er im 13. oder im 14. Jahrhundert gefertigt? Stammt er aus dem Rheinland oder aus Frankreich? Warum vereint er Arbeiten aus zwei unterschiedlichen Kunstepochen? Auf all diese Fragen gibt es heute keine eindeutigen Antworten mehr.

Auch das dritte Prunkstück der Sammlung wäre eher ein Fall für „Osnabrücker Nichtwissen“. Denn wie alt die älteste Schützenket-te der Stadt tatsächlich ist, werden wir nie mehr erfahren.

WANN fUHR

EIN mOTORRAD AUfS RATHAUSDACH?Am 14. November 1952 startete der Verkehrsverein eine außer-gewöhnliche Aktion. Um nach dem Rathaus auch den Rest des Marktplatzes wieder aufzubauen, wurde eine Lotterie ausgerufen. Die Rivalität mit dem benachbarten Münster spielte in den Über-legungen eine wichtige Rolle.

„Unser Marktplatz, der das Schmuckstück der Stadt sein sollte, ist noch immer ein Torso, während der Prinzipalmarkt in Münster nahezu fertig ist. Wir wollen nicht zurückstehen!“ appellierte der Verkehrsverein. Kleine Sportveranstaltungen und kulturelle Dar-bietungen sollten die Osnabrücker zum Kauf von Losen bewegen. Das größte Aufsehen erregte allerdings ein Drahtseilartist, der sein Motorrad Tag für Tag auf das Rathausdach balancierte.

Der Aufwand lohnte sich: Bis Ende Januar 1953 wurden 200.000 Lose verkauft, der Reingewinn lag bei 72.000 Mark.

WIE VIElE RATHäUSER GAB ES IN OSNABRÜCK?Schon im Jahr 1307 bildeten Altstadt und Neustadt einen gemeinsamen Rat. Doch im Umkreis der Johanniskirche gab es auch zahlreiche eigene Angelegenheiten zu regeln, Ge-richtsprozesse etwa oder Verwaltungsaufgaben. Außerdem wollten die stolzen Neustäd-ter ihre Selbstständigkeit nicht ohne weiteres aufgeben. So wurde Mitte des 14. Jahrhun-derts das Neustädter Rathaus gebaut und weiterhin ein eigener Bürgermeister gewählt.

1870 richtete Carl Lüer hier seine Lebensmittel- und Eisenwarenhandlung ein. Auch dieses zweite Rathaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst im Jahr 2000 als „Johannisstraße 36/37“ wieder aufgebaut. Noch heute lässt sich an der alten Fassade die wechselvolle Geschichte ablesen.

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DAS RATHAUS AlS TATORT? Unter dem Titel „Tatort Rathaus“ wurde das Gebäude zum Aus-gangspunkt einer spannenden literarischen Entdeckungsreise. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schreibwerkstatt lern-ten Ende Juni Geschichte(n) und Sehenswürdigkeiten, aber auch atmosphärische Besonderheiten kennen.

Anschließend erarbeiteten sie direkt vor Ort eine Kriminalge-schichte rund um den „Tatort Rathaus“. Der anschließend von einer Jury prämierte Text erscheint im Oktober 2012 in der ersten Ausgabe von „Osnabrücker Wissen“! | TS

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WIE VIElE GOlDENE BÜCHER GIBT ES?Die Stadt Osnabrück führt seit 1900 ein Goldenes Buch, in das sich Oberbürgermeister Karl Westerkamp und der gesamte Rat am 1. Januar des neuen Jahrhunderts eintrugen. Auch das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte hat hier seine Spuren hinterlassen – zum Beispiel durch die Unterschrift von Heinrich Himmler, der als Reichsführer-SS zu den Hauptverantwortlichen des Holocaust gehörte.

Am 29. Oktober 1997 wurde das Goldene Buch mit dem Eintrag des damaligen Bundes-umweltministers Klaus Töpfer geschlossen. Auf den Seiten des neuen Buches verewigten sich zunächst die Mitglieder des Stadtrates. Im November 1997 trug sich dann Königin Silvia von Schweden in das zweite Goldene Buch ein.

Jubiläum: 23. 07. - 18. 08. 2012

mittelalterkonzert am 28. Juli 2012.

mehr Infos zum Jubiläumsjahr unter:

www.osnabrueck.de

WIssen komPakt

Besichtigung des Friedenssaals, der Schatzkammer oder

des Modells, das eine Stadtansicht von 1633 zeigt

Montag - Freitag 8.00 bis 18.00 Uhr

Samstag 9.00 bis 16.00 Uhr

Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

WElCHER BÜRGERmEISTER REGIERTE Am läNGSTEN?Mit der neuen Stadtverfassung, die 1814 in Kraft trat, verschwand die Trennung zwischen Altstadt und Neustadt. Knapp 40 Jahre lang wurde Osnabrück von einem Justiz- und einem Verwaltungs-bürgermeister regiert. Seit 1852 bekleideten 21 Männer und eine Frau das Amt des Bürgermeisters bzw. Oberbürgermeisters. Boris Pistorius wurde 2006 gewählt, muss aber noch eine Weile durch-halten, wenn er die längste Amtszeit seines ausdauerndsten Vor-gängers übertreffen will. Julius Rißmüller, nach dem bis heute ein zentraler Platz benannt ist, führte die Amtsgeschäfte von 1901 bis 1927. Der studierte Jurist trieb die Stadtentwicklung entscheidend voran. Unter seiner Regie wurden u.a. das Elektrizitätswerk, die Straßenbahn, der Stichkanal und das Theater am Domhof gebaut.

Page 9: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

9GRuSSWÖRTER // OSNABRÜCKER WISSEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass Prof. Volker Gehmlich von der Hoch-schule Osnabrück, der Journalist Dr. Thorsten Stegemann und Stephan Buchholz, Inhaber der Werbeagentur „mittendrin“, die Initiative ergriffen haben, um mit dem geplanten, vier mal im Jahr erscheinenden Magazin „Osnabrücker Wissen“ The-men aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Geschichte und Ge-genwart der Region Osnabrück aufzubereiten.

Die Autoren wollen gemeinsam mit Studierenden sozusagen um die Ecke gucken, um Bekanntes mit einem neuen Blick und Unbekanntes mit frischem Interesse zu entdecken. Damit greifen die Macher des Magazins einen nicht zu übersehenden Trend auf, nämlich Bildung, Wissen und Informationen spielerisch, unter anderem auch wie in einem Wettbewerb zu präsentieren. Dabei gibt es keine Verlierer, denn wer wollte nicht wissen, wie viele ..., wann... oder warum...? Diesen Trend für unsere Region zu nutzen ist eigentlich naheliegend. Daher bin ich gespannt, wie sich das Magazin auf dem Markt behaupten wird.

Ich wünsche den Initiatoren viel Erfolg und dem Magazin eine kontinuierlich wachsende Auflage.

Mit freundlichen Grüßen

Boris PistoriusOberbürgermeister Stadt Osnabrück

„Ich wünsche denInitiatoren viel Erfolg!“Grußwort Boris Pistorius,Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück

„Ich wünsche einen guten Startund staunende Leser!“Grußwort Landrat Dr. Michael Lübbersmann, Landkreis Osnabrück

Sehr geehrte Damen und Herren!Liebe Leserinnen und Leser!

„Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstau-nen.“ Zu diesem Schluss kam einst Johann Wolfgang von Goe-the. Vieles zu bestaunen gibt es auch in dem schönen und facet-tenreichen Osnabrücker Land. Deshalb freue ich mich, dass die Werbeagentur „mittendrin“ gemeinsam mit der Hochschule jetzt das Magazin „Osnabrücker Wissen“ herausbringt. Es be-leuchtet faszinierende Entdeckungen und neue Aspekte mitten in der altvertrauten Umgebung.

Das „Osnabrücker Wissen“ erscheint in vier Ausgaben jähr-lich. Spannende Beiträge kommen aus Wissenschaft und Kultur, Wirtschaft, Geschichte und Gegenwart der Region Osnabrück. Für unsere künftigen Fach- und Führungskräfte besonders attraktiv: Das Magazin kommuniziert die Verbin-dung zwischen Arbeitgebern der Region und der Hochschule.

Den bunten Themenreigen präsentieren Autoren und Studie-rende ansprechend mit ganz eigenen Akzenten. Informationen und Wissenswertes sind ideenreich aufbereitet, spielerisch und spannend zugleich.

Ich wünsche dem „Osnabrücker Wissen“ einen guten Start und viele interessierte und staunende Leser.

Ihr

Dr. Michael LübbersmannLandrat Landkreis Osnabrück

GRUSSWÖRTER

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Wie kommt man auf den letzten Drücker

in die Unterwelt?

KULTUR

Page 11: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

das osnabrücker theater lockt kurzentschlossene ab herbst mit einem besonderen angebot.

Neuer Intendant, neues Ensemble, neue Fassade. Beim Osnabrü-cker Theater hat sich in der Saison 2011/12 eine Menge getan. Und auch in der nächsten Spielzeit ist für Überraschungen gesorgt: Es gibt - natürlich - ein neues Programm und obendrein ein inno-vatives Kartenangebot, das vor allem dem oft schmalen studen-tischen Geldbeutel entgegenkommt. Schon seit Jahren bietet das Theater einen Kartenvorverkauf an zwei Hochschul-Standorten an: Zentral in der Schlossmensa, gleich vorne im Foyer, und dann im Bistro an der Caprivistraße. Jeden Donnerstag kann man dort von 12.30 bis 14.00 Uhr Tickets für ausgewählte Veranstaltungen zu stark vergünstigten Preisen kaufen. Eine Karte für das emma-Theater liegt bei 4 Euro, eine Karte für eine Veranstaltung im Gro-ßen Haus bei 6 Euro. Dafür erhält man Plätze, die extra für dieses Angebot bereitgehalten werden. Alternativ können Interessenten bei Vorlage des Studentenausweises 50 Prozent Ermäßigung auf Plätze in allen Preiskategorien erhalten. Neu eingeführt wird im Herbst nun das Last-Minute System. Der Clou dabei: Karten für ALLE noch zur Verfügung stehenden Plätze im emma-Theater und im Großem Haus werden an der Abendkasse pauschal für 6 Euro angeboten. Besonders praktisch ist das neue Last-Minute-System für Kurzentschlossene: Einfach am Theater vorbeischau-en, ob es Karten für die gewünschte Vorstellung gibt! Fenja Peter-sen, die Pressesprecherin des Hauses, hofft, dass das neue Angebot auf breite Resonanz stößt: „Es lohnt sich, abends vorbeizuschauen. Restkarten sind fast immer zu bekommen.“

Und was sind nun die Highlights der neuen Saison? Ganz sicher Giuseppe Verdis große Oper „Die Macht des Schicksals“ oder Friedrich Schillers Schauspiel-Klassiker „Die Räuber“. Jacques Offenbachs bissige Operette „Orpheus in der Unterwelt“ dürfte ebenfalls auf großes Interesse stoßen. Mit besonderer Spannung wird die Uraufführung von Sidney Corbetts Oper „Das große Heft“ erwartet, und Philipp Löhles „Globalisierungs-Satire „Das Ding“ dürfte viele junge Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Auch im Tanztheater und im Bereich des Kinder- und Jugend- theaters warten viele reizvolle Neuproduktionen auf die Zu-schauer. | MN

11KuLTuR // OSNABRÜCKER WISSEN

Informationen zu allen stücken finden sie in der online-Version des spielplans für die saison 2012/13 unter:www.theater-osnabrueck.de

WIssen komPakt

Page 12: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

SpORT // OSNABRÜCKER WISSEN

bei einem besuch informierte sich der Präsident von hannover 96 über das sportangebot des sc melle, vor allem über das Fitness-studio „mellaktiv“.

Im Herbst 2011 tauchte Martin Kind, Chef von Hannover 96 und des gleichnamigen Hörgeräte-Konzerns, mit einer umfangrei-chen Entourage in Melle auf. Hintergrund seiner Informations-reise durch Westniedersachsen, die ihn zudem zum OSC Osna-brück führte, ist das starke Mitgliederwachstum des Vereins aus der Landeshauptstadt. Vor Jahren noch handelte es sich bei dem Europa-League-Teilnehmer um einen fast reinen Fußballverein, inzwischen werden andere Angebote nachgefragt.

Es lag für Martin Kind nahe, sich bei einem Verein zu erkun-digen, der eine hundertjährige Tradition im Breitensport auf-weist: Dem SC Melle 03. Der Verein aus dem Grönegau zählt mit über 6.000 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Clubs Nie-dersachsens und bietet ihnen „wie ein Warenhaus“, so der Eh-renvorsitzende Friedrich Pörtner, ein umfangreiches Sortiment

an Bewegungsmöglichkeiten an. Mehr als 30 Sportarten werden unter dem Dach des SC Melle ausgeübt. Ein wesentlicher Bau-stein dieses Angebots ist das „MellAktiv“- ein Sportzentrum, das keine Wünsche der Mitglieder offen lässt. Besonders verdient gemacht hat sich bei der Errichtung des für einen Verein sehr ungewöhnlichen Baus der langjährige Geschäftsführer Sebastian Diekmann.

„Es gibt nie Stillstand“, betont die Leiterin des Studios, Sarah Lenger. Die 23-jährige Fitnesskauffrau hat ihre Ausbildung beim SC Melle 03 absolviert und wurde schon früh mit der eigenver-antwortlichen Leitung des Studios betraut. Über 1.000 Meller – auch aus anderen Vereinen des Stadtgebietes – trainieren an den Fitnessgeräten. Etwa 600 Sportbegeisterte nehmen an den zahlreichen Kursen teil – besonders gefragt ist derzeit „Zumba“. Über 1.000 Aktive betätigen sich in zahlreichen Rehabilitations-kursen. „Der Verein ist sehr daran interessiert, sich weiterzuent-wickeln, es wird nie langweilig“, ist die dynamische Sarah Len-ger überzeugt von ihrer Aufgabe.

Der SC Melle wurde in seiner heutigen Form erst 2003 gegrün-det. Er entstand aus einer Fusion aus TuRa Grönenberg Melle und TuS Einigkeit Melle. Dabei schien in der Historie eine Ver-

Wieso ist der SC Melle ein Vorbild für Hannover 96?

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13SpORT // OSNABRÜCKER WISSEN

Wieso ist der SC Melle ein Vorbild für Hannover 96?

einbarkeit der beiden Vereine nahezu undenkbar – TuRa war der „bürgerliche“ Verein, der TuS hatte seine Wurzeln in der Arbeitersportbewegung. „Das war ganz klar aufgeteilt – nörd-lich der Else (kleiner Fluss in Melle) hatte der TuS, der immer sehr geschlossen war, sein Revier, südlich davon war der Bereich von TuRa“, erzählt der 87-jährige Friedrich Pörtner, unter dessen Ägide (1964-1994) als TuRa-Vorsitzender erste Gespräche über eine Fusion im Jahre 1974 aufgenommen wurden. Die damali-ge Initiative, die vor allem auf den Mangel an geeigneten Sport-stätten zurückzuführen war, scheiterte am Widerstand diverser Abteilungen.

So dauerte es noch weitere 29 Jahre bis zum sagenumwobenen Te-lefongespräch der Vorsitzenden beider Vereine. Hans Wedegärt-ner (TuRa) und Gottfried Müller (TuS – heute Präsident des Ge-samtvereins) trafen sich direkt nach jenem Telefonat und brachten die Fusion in Rekordzeit auf den Weg. Spannungsgeladen dann die entscheidende Versammlung beider Vereine, auf der über die Fusion entschieden werden sollte: Wurde bei TuRa noch das sat-zungsgemäß erforderliche 75%-Quorum deutlich übertroffen, so war es beim TuS , der ungefähr halb so groß war, sehr knapp. Nur um wenige Stimmen wurde die erforderliche Hürde übersprun-gen. „Erstaunlich war, dass sich die größten ehemaligen Riva-len, die Fußballer, am schnellsten gefunden haben - zuerst im

Martin Kind, Eigentümer und

Geschäftsführer der KIND Gruppe,

(bekannt durch Hörgeräte) ist mit kurzer

Unterbrechung seit 1997 Präsident des

Sportvereins Hannover 96.

Jugendbereich, dann im Seniorenbereich. Heute ist Rivalität überhaupt kein Thema mehr, auch die Altvorderen sitzen einträch-tig beieinander, da alle sehen, welche Ent-wicklung der neue Gesamtverein genommen hat“, zeigt sich Gottfried Müller beeindruckt vom schnellen Zusammenwachsen.Friedrich Pörtner als Vorsitzender des Eh-renrates drückt es so aus: „Man weiß gar nicht mehr, wer mal zu welcher Truppe ge-hört hat!“

Mit dieser Einstellung ist Melle nicht nur ein Vorbild für Hannover. | HE

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Page 14: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

14 SpORT // OSNABRÜCKER WISSEN

Kein VfL-Spieler versenkte mehr Bälle im Tor der gegnerischen Mannschaft, doch wie oft genau Addi Vetter die Fans jubeln ließ, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Die Aufzeichnun-gen aus den 30er und 40er Jahren sind lückenhaft, und auch über die Zeit in der Oberliga Nord konnten sich die Statistiker bislang nicht endgültig einigen. Klar ist aber, dass Vetter zwischen 1947 und 1954 rund 150 Ligatore erzielte und damit alle Goalgetter der Lila-Weißen weit hinter sich ließ. Seine „Verfolger“ Gerd-Volker Schock und Theo Schönhöft kamen jeweils auf knapp 100 Treffer.

Zählt man die Jahre vor der Gründung der Oberliga hinzu, nimmt Addi Vetters Vor-sprung astronomische Ausmaße an. Denn er traf schon in der Gauliga Niedersach-sen – gleich 24 Mal in seiner Debütsaison 1938/39. Der am 18. November 1918 in Bad Münder am Deister geborene Addi Vetter schnürte seine Fußballschuhe zuerst für die heimische Turn- und Sportvereini-gung, ehe ihn der Militärdienst in die Garnisonsstadt Osnabrück verschlug. Reichsbund-Sportlehrer Walter Hollstein nahm Adolf, genannt „Addi“, Vetter unter seine Fittiche und stellte ihn ins Of-fensivzentrum der legendären „Gartlager Elf“, die 1939 und 40 die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichte.

Nach einem kurzen Gastspiel beim FC Wacker München kehrte Vetter zu „seinem“ Verein zurück. Mit dem Start der neuen Ober-liga Nord, die bis zur Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 die höchste Spielklasse im Nordwesten bildete, wurde Vetter in ganz Deutschland bekannt. Im ersten Spiel am 14. September 1947 brauchte er nur fünf Minuten, um bei Concordia Hamburg das 1:0 für den VfL und das erste Tor in der Geschichte aller Oberligen zu erzielen. Am Ende der Saison wurde Addi Vetter Torschützenkö-nig der Oberliga Nord und auch 1948/49 und 1949/50 war hier nie-

mand erfolgreicher als der Osnabrücker. Wenn Addi Vetter den Vorwärtsgang einlegte, ahnten die gegnerischen Abwehrspieler, was ihnen bevorstand. Die Warnung „Vorsicht, der Bär kommt!“ gehörte zu den geflügelten Worten jener Zeit, doch die Frage, was den Mittelstürmer, der auf beiden Seiten auch als Halbstürmer eingesetzt wurde, so gefährlich machte, konnte nie abschließend beantwortet werden.

Der ebenso große wie kräftige Addi Vetter war weder ein genialer Techniker noch außergewöhnlich schnell oder besonders wendig.

Dafür aber ein Instinktfußbal-ler mit ungeheurem Durchset-zungsvermögen, erstaunlicher Ballsicherheit und direktem Zug zum Tor. Sein Geld ver-diente er als kaufmännischer Angestellter in der „Butterver-wertung“ (Molkerei), später betrieb er einen eigenen „Bier-

verlag“ (Getränkehandel). Denn beim VfL gab es seinerzeit selbst für einen Addi Vetter keine Reichtümer zu verdienen. Nachdem die Lila-Weißen in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1951/52 vor 80.000 Zuschauern gegen Tennis Borussia Berlin (1:2, Rückspiel: 4:0 für den VfL) gespielt hatten, bekamen die Osnabrü-cker 20 Deutsche Mark bar auf die Hand. In der Saison 1952/53 schoss Addi Vetter noch einmal 19 Tore. Doch dann neigte sich seine Karriere dem Ende entgegen. Vetter ging anschließend noch als Spielertrainer der Sportfreunde Oesede in der Amateuroberli-ga West auf Torejagd. Am 1. Juli 1973 starb er, im Alter von nur 55 Jahren, an den Folgen eines Krebsleidens.

Seit 1985 spielen Amateurmannschaften der Region um den „Addi Vetter-Cup“. Die bislang letzte Auflage des beliebten Hallentur-niers gewann der Spielverein 16 im Dezember 2011. | TS

Wer schoss die meisten Tore für den VfL Osnabrück? Bi

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Hamburger SV- VfL Osnabrück (Am Rothenbaum) V.l.n.r.: Arens, Posipal, Liese, Vetter, Globisch

„Vorsicht, der bär kommt!“

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15LEBEN & GESELLSCHAFT // OSNABRÜCKER WISSEN

Der Geruch von leckeren Schweinemedaillons und mit Käse über-backenen Auberginen kommt den Osnabrückern beim Flanieren durch das Heger Tor entgegen – er stammt aus dem denkmal-geschützten Gebäude, das seit Oktober 2011 mit dem Schriftzug „Almani“ gekrönt ist und feinste griechische Küche zu bieten hat. Wer einen Blick durch die Scheibe wirft, entdeckt ein stilvoll ein-gerichtetes Restaurant mit freundlichen Servicekräften, schön ge-deckten Tischen und zufriedenen Gästen.

An dieser Stelle mussten wir im Jahre 2010 von der Limette Ab-schied nehmen. Sie bot anfangs ein Restaurant, das sich nach und nach zu einer Tanzbar entwickelte - bunte Stimmung herrschte hier, aber irgendwann wurde die Limette den Osnabrückern an-scheinend zu sauer und somit nur 2,5 Jahre alt. „Wenn die Osna-brücker in die Altstadt kommen, haben sie eine gewisse Erwar-tungshaltung und diese konnte die Limette nicht erfüllen. Sie war viel zu modern“, so lautet die Meinung vieler Altstadtbesucher, während ein erfolgreicher Osnabrücker Gastronom behauptet:

„die Limette hatte leider kein klares konzept und war somit zum scheitern verurteilt!“

Vielleicht spielte beides eine gewisse Rolle, denn immerhin war die Limette nicht das einzige Lokal, das die Osnabrücker Altstadt so schnell wieder verlassen musste. Zum „harten Kern“ und somit den ältesten Kneipenkulturen der Osnabrücker Altstadt zählen dagegen die Olle Use, Zwiebel, Grüne Gans oder Peitsche – sie sind nach wie vor gut besucht! | Mb

Welche osnabrücker kultkneipe darf auf

keinen Fall sterben? Und warum nicht?

schicken sie uns Ihren Favoriten und

eine kurze begründung an

[email protected]

WIr WoLLen WIssen:

kneipen, bars, cafés kommen und gehen.diejenigen die bleiben, erreichen nicht seltenkultstatus. doch gibt es ein Geheimrezept?

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Hamburger SV- VfL Osnabrück (Am Rothenbaum) V.l.n.r.: Arens, Posipal, Liese, Vetter, Globisch

Warum musste

die Limette sterben?

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Unter allen einsendern verlosen wir einen Verzehr-Gutschein

der gewählten Lieblings-Location im Wert von 50,- eUR!

Einsendeschluss ist der 30. august 2012.der rechtsweg ist ausgeschlossen. der Gewinner wird von uns benachrichtigt. keine barauszahlung.

Page 16: Osnabrücker Wissen | Preview Ausgabe 2012

Natürlich nicht zu je-der Tages- und Nacht-

zeit. Die Mitarbeiter des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle kamen im Rahmen einer Messung zu diesem für die Os-nabrücker Geschäftswelt höchst erfreulichen Ergebnis.

Zwischen 13.00 und 14.00 Uhr flanierten fast 6.500 potenzielle Kun-den durch die Große Straße. Sie gehört damit zu den beliebtesten Einkaufsstraßen Norddeutschlands. In ganz Niedersachsen wurden nur in der Georgstraße und der Bahnhofstraße von Hannover mehr Passanten gezählt (6.885 bzw. 6.750).

Die Schildergasse in Köln gewann das Städteranking mit 14.265 Pas-santen pro Stunde und ist damit Deutschland beliebteste Einkaufs-meile. | TS

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Wie viele Menschen gehen durch die Große Straße?

16 LEBEN & GESELLSCHAFT // OSNABRÜCKER WISSEN

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maria henriette koelemij. sagt Ihnennichts? Vielleicht dann henriette coors?brötchen? Ja, richtig.

Doch Fräulein Henriette Koelemij war 1972 eine der ersten Städte-botschafterinnen aus Osnabrücks Partnerstadt Haarlem in den Niederlanden. Ein Jahr lang engagierte sie sich für das Zusam-menwachsen der beiden Partnerstädte und kehrte später nach Osnabrück zurück. Doch was hat das jetzt mit Brötchen zu tun?

Während 1961 in Berlin gerade der „antifaschistische Schutz-wall“, im Volksmund „Mauer“, errichtet wird, zeigt sich in Osna-brück eine ganz entgegengesetzte Friedensbewegung. Osnabrück und Haarlem besiegeln eine Städtepartnerschaft. Haarlem ist die erste ausländische Kommune in der mittlerweile langen Reihe von befreundeten Städten. Aus Osnabrück kommt drei Jahre später die Anregung eines Austauschs junger Erwachsener, die als Städte-botschafter fungieren sollten. Fräulein Koelemij, damals gerade mal 20 Jahre jung, wagt als dritte Frau den Weg von Haarlem in die Friedensstadt.

Zuvor war sie bereits drei Monate in Frankreich und ein Jahr in England, wo sie als Au-pair arbeitete. Ausgestattet mit vier Spra-chen – Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch – be-gann ihre Zeit als Städtebotschafterin am 20. Oktober 1970. Sie wohnte in einer WG mit ihrer Kollegin aus Angers am Breiten Gang. Innerhalb eines Jahres leerte sie dort mit ihren Freunden beachtliche 120 Flaschen Wein, von denen sie nicht nur die Eti-ketten, sondern auch die Unterschriften all derer, die beim Trin-ken geholfen hatten, aufbewahrte. In dieser Zeit lernte sie auch das traditionelle Katerfrühstück mit Rollmops kennen. Eine echte Entdeckung!

Bei ihrer Arbeit im Rathaus teilte sich Fräulein Kolemij ein Zim-mer mit ihrer französischen Kollegin. Ganz unterm Dach waren sie untergebracht, was auch gut gewesen sei, denn sie hätten im-mer sehr viel und laut gelacht, wenn sie Austausche und andere kulturelle Begegnungen planten. Beim alljährlichen Steckenpferd-reiten lernte sie ihren Mann kennen. Er begleitete ausnahmsweise die Stadtwache, und sie hatte sich einer Kostümgruppe vom The-ater angeschlossen.

Nach der Zeit als Städtebotschafterin ging Fräulein Kolemij zu-rück nach Haarlem und kehrte 1971 und 72 als „Frau Antje“ nach

Was macht eigentlich Henriette Koelemij?

Deutschland zurück. Sie arbeitete als Käsefrau auf großen deut-schen Messen. Nach weiteren Stationen als Reiseleiterin in Spani-en und Auslandskorrespondentin in Köln wurde Fräulein Kolemij Ende 1974 zu Frau Coors. Drei Jahre später übernahmen sie und ihr Mann dann das Bäckereigeschäft der Schwiegereltern, das 1911 von Friederich Coors begründet wurde. In den darauffolgenden Jahren erblickten zwei Söhne und eine Tochter das Licht der Welt.

„Jetzt wird es langweilig“, sagt die gebürtige Holländerin als sie erzählt, wie es weiter ging. Schritt für Schritt hätten sie die Ge-schäfte übernommen und das bedeutete viel Arbeit. Zeit für Ur-laub blieb lange Jahre nicht. Ihr Mann begann nachts um 1.00 Uhr mit der Arbeit, sie selbst kam um 5.00 Uhr dazu. Frau Coors fuhr Bully und sauste zwischen den Geschäften hin und her. Heute gibt es Fahrer für diese Angelegenheiten, doch die erfolgreiche Unter-nehmerin ist weiter mittendrin. Mal wird sie von einer Mitarbeite-rin gebeten, neue Eintöpfe für die Filiale am Bahnhof mitzubrin-gen, mal führt sie Einstellungsgespräche, aber immer versprüht sie beim Herumwuseln eine ungemein positive Energie. Egal ob damals als Fräulein Kolemij oder heute als Frau Coors, die Dame, die sagt, dass sie Osnabrück sehr gerne mag, ist eine Person, mit der man Pferde stehlen kann. | Tg

die städtebotschafter osnabrücks sind bislang ein-malig in deutschland. das konzept bietet jungen Leu-ten die möglichkeit, für ein Jahr in der jeweiligen Part-nerstadt zu arbeiten. osnabrück hat Partnerschaften mit 11 städten aus aller Welt.

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18 STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN

Während des Zweiten Weltkriegs wurden große teile osnabrücks, vor allem der altstadt, durch Fliegerbomben zerstört. die heutige Friedensstadt galt als wichtiger Industriestandort, und die Verkehrswege der alliierten führten immer wieder über osnabrück.

Lieber eine Milchkanne als eine tickende Zeitbombe?

Ein Dreivierteljahrhundert ist das nun her, aber die Auswirkun-gen sind immer noch zu spüren. Rund 180 Bomben mussten be-reits entschärft oder gesichert werden. Doch erst seit vergleichs-weise kurzer Zeit findet eine organisierte und gezielte Suche statt. Im Jahr 2000 startete ein Programm des Landes Niedersachsens zur systematischen Abarbeitung von sogenannten Blindgänger-verdachtspunkten.

Wird ein Blindgänger gefunden, liegt eine Gefahr im Sinne des Niedersächsischen Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung (Nds. SOG) vor. Die Kosten muss die ordnungspflichti-ge Person tragen. Denn als Zustandsstörer ist der Eigentümer zu klassifizieren, heißt es im entsprechenden Fachjargon.

Die Kosten für die Entschärfung, den Transport und die Ver-nichtung des Blindgängers übernimmt das Land Niedersachsen,

für eine Evakuierungsmaßnahme kommt die Stadt Osnabrück auf. Aufwendungen für Vor- bzw. Nacharbeiten, wie z.B. Sondie-rungstätigkeiten, das Freilegen des Blindgängers oder die Wie-derherstellung des Grundstückes, müssen allerdings vom Grund-stückseigentümer getragen werden. Luftbilder des 2.Weltkriegs, die von alliierten Aufklärungsflugzeugen nach den Angriffen ge-fertigt wurden, zeigen ob und wie massiv ein Bereich angegriffen bzw. bombardiert wurde. Wenn keine Aufnahmen aus dieser Zeit vorliegen, ist die Beurteilung sehr viel schwieriger. Zudem wird die Sichtung von möglichen Einschlägen durch die Licht - und Schatteneinwirkung von Bäumen und Gebäuden, sowie durch Wetterbedingungen (z.B. Wolken) und künstliche Einflüsse (z.B. rauchende Schlote) beeinträchtigt.

Anhand der erkennbaren Einschlagslöcher lassen sich schließlich Vermutungen über eventuell nicht explodierte Bomben anstellen.

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19STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN

Rund zwei Drittel Osnabrücks wurden im Zweiten Weltkrieg durch bomben-angriffe zerstört. Dabei verloren 1.434 Menschen ihr Leben. Zwischen Juni 1940 und März 1945 fielen 181 Luftminen, fast 25.000 Sprengbomben, mehr als 650.000 Stabbrandbomben und etwa 12.000 Flüssig-brandbomben auf die Stadt.

ZusaTZwIssEN: BOMBEN auf OsNaBRücK

So erkennt man auf einem Luftbild, welches über der Dodesheide geschossen wurde, rund um die Eisenbahnschienen lauter Einschlagslöcher.

Bis dato ergaben sich über 1.400 Verdachtspunkte, die in unterschiedlichsten Tiefe abge-arbeitet wurden. Ca. 15 Prozent der Hinweise bestätigten sich als Blindgängerfund. Doch bei jedem Alarm bleibt ein Stück Ungewissheit. War der Punkt wirklich ein Einschlag, gab es eine Bombe und wurde diese vielleicht schon kurz nach dem Krieg geräumt? Vor allem Zeitzeugen können darüber Auskunft geben und bei der Suche helfen. „Jedem Hin-weis wird Beachtung geschenkt“, so Ernst-Werner Heinicke, zuständiger Sachbearbeiter im Fachbereich Bürger und Ordnung der Stadt Osnabrück, „auch wenn letzten Endes nur eine eiserne Milchkanne aus dem Boden geborgen werden kann.“

Chemische Reaktionen können aus alten Kampfmitteln jederzeit tickende Zeitbomben machen. | YF / bERATuNg: ERNST-WERNER HEINIcKE

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20 STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN

oltmann harms, Jahrgang 1949, wohnt mit seiner Familie in der nordseelagune butjadingen. doch der Feuerwerker und sprengmeister kommt weit herum, um blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen.

Warum gibt es so viele Blindgänger in Osnabrück?

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herr harms, wie wurden sie geschult, um mit den Gefahren

dieser anspruchsvollen tätigkeit umgehen zu können?

Die Feuerwerker- und EOD-Ausbildung (EOD = Explosive Ordnance Disposal) der bundeswehr und die anschließenden zi-vilen Fachlehrgänge an der Sprengschule Dresden sind auf das vorhandene gefahrenpotenzial in unserem berufsfeld ausgerich-tet. Hinzu kommen eine solide handwerkliche Materialkunde und der umgang mit Physik und chemie.

Wie sieht Ihr alltag als sprengmeister aus?

22 Jahre lang gab es gar keinen Alltag. Jeder Tag ist verschie-den. Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes werden im gesamten Landesgebiet eingesetzt. Mein Hauptarbeitsgebiet ist derzeit die bergung von Fundmunition und die beseitigung von großblindgängern im bereich der Polizeidirektionen Osna-brück und Oldenburg. Wir arbeiten täglich an den verschiedens-ten Einsatzorten, um die akut aufgefundenen Kampfmittel zu

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entsorgen. Darüber hinaus kommt es zu langfristig angesetzten bergungen von Abwurfmunition der Alliierten, den so genann-ten bombenblindgängern.

Wer entscheidet, ob ein bombenblindgänger direkt vor ort

gesprengt werden muss?

Diese Entscheidung obliegt immer dem eingesetzten und verantwortlichen Sprengmeister. Er entscheidet nach fachlicher bewertung der Munition, ob sie als transportsicher einzustufen ist oder ob eine Sprengung vor Ort vorgenommen werden muss.

Ist es denn wahr, dass sich in osna-

brück die meisten blindgänger aus dem

Zweiten Weltkrieg befinden?

Das lässt sich schwer feststellen. Osna-brück zählt sicherlich zu den „Hotspots“ in der beseitigung von großblindgängern. Aber auch die übrigen großstädte, wie zum beispiel Hannover, haben hier durch-aus vergleichbare Munitionsfrachten zu bewältigen.

Warum gibt es so viele blindgänger in

osnabrück?

Osnabrück war ein wichtiger Ziel-punkt der damaligen Rüstungsproduktion. Die Hauptursache ist aber eigentlich ein mechanisches Problem: Die Sicherheits-einrichtungen der abgeworfenen bomben wurden in vielen Fällen nicht ausgelöst. Außerdem befand sich Osnabrück beim Rückf lug der Piloten in der „Ausf lug-schneise“, sodass restliche Munition häufig in der Region heruntergelassen wurde.

Welche bergung ist Ihnen in besonderer erinnerung geblieben?

Die bombenbergungen in der Liebig- und der Ziegelstraße waren schon außergewöhnlich. Es gab eine Zeugenaussage, dass damals in der Ziegelstraße eine bombe bei einem brunnen ein-geschlagen sei. Daraufhin begannen die Arbeiten mit einer einzi-gen Luftbildaufnahme aus der Nachkriegszeit. Der brunnen war mittlerweile nicht mehr vorhanden, somit dauerten die Arbeiten drei Wochen. Schließlich wollten wir die bombe an einem Sonn-tag entfernen, aber sie hatte sich drei Meter unter der Erde kom-plett um 180 grad gedreht. Da die bombe im hinteren garten lag, mussten wir sie mühselig mit den Händen bergen.In der Liebigstraße wurde die bombe bei bauarbeiten gefunden.

Ich bin damals aus Hannover eingetroffen. Ich entschied mich dafür, die bombe direkt vor Ort zu entschärfen. In einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle mussten in Kürze 4.000 Men-schen ihre Häuser verlassen.

Was passiert mit den entschärften bomben?

Die entschärften bombenblindgänger und alle übrige Muniti-on werden zunächst einmal abtransportiert. Danach werden sie in Scheiben zerlegt und dann entweder kontrolliert gesprengt oder einer thermischen Entsorgung in einem Spezialofen zugeführt.

Wie wird für die sicherheit der osnabrücker weiterhin gesorgt?

Da wir eine Privatisierung abwenden konnten, sehe ich gute Möglichkeiten, die eine oder andere bombe noch aus dem Erd-reich zu holen. Die letzte bombe wird aber auch in Osnabrück nicht geborgen. | MT

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22 STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN

„dieser Fund ist ein sechser im Lotto!“, freut sich dipl. Ing. carolin Prinzhorn, Leiterin der ausgrabungen in der bierstraße 7. Um das alter des hiesigen steinwerkes präziser bestimmen zu können, fanden dort von Juni bis oktober 2005 archäologische Unter-suchungen statt.

Vor den Ausgrabungen ging man davon aus, dass das Gebäude aus dem Jahre 1220 stammt. Während der Untersuchung der Baugrube machte man jedoch den entscheidenden Fund: Einen Silberpfennig. „Nahezu unglaublich, wenn man die relativ kleine Grabungs-fläche bedenkt“, so Carolin Prinzhorn weiter. Dieser Silberpfennig wurde in Münster zwischen 1160 und 1180 geprägt und war bis etwa 1200 im Umlauf. Somit muss das Gebäude in der Bierstraße 7 spätestens im ausgehenden 12. Jahrhundert erbaut worden sein und ist folglich ca. 20 Jahre älter als bisher angenommen! Das Steinwerk ist damit nicht nur das älteste Gebäude Osnabrücks, sondern auch eines der ältesten erhalte-nen Profangebäude Mitteleuropas. | TK

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Wie ließ eine Münze ein Gebäude altern?

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Was ist das

Tüöttendorf?die sogenannten tüöttenvillen, von de-nen zahlreiche denkmalgeschützt sind, findet man neben Fachwerkhäusern und sandsteinbauten noch heute in mettingen im kreis steinfurt.

Aber was bedeutet das Wort „Tüötte“? Entweder nach dem altger-manischen tiüchan so viel wie ziehen, toddeln, strecken oder nach dem flämischen/holländischen tödden ganz einfach handeln oder tauschen.

So kam Mettingen früh zu Wohlstand: Im 16. Jahrhundert bauten die Bewohner Flachs und Hanf auf dem kargen Boden der Gegend an und produzierten daraus hochwertiges Leinen. Die Produktion war Aufgabe der Frauen, während ihre Ehemänner von Ort zu Ort bis nach Holland zogen, um das Leinen dort zu verkaufen. Durch den Handel kam das Dorf zu Wohlstand, der sich noch heute in den Häusern, Villen und der teilweise parkähnlichen Landschaft des Dorfes wiederspiegelt.

Früher bezeichneten sich die wandernden Kaufleute in ihrer Ge-heimsprache als „Tüötten“, und da sie auf die Geschichte und das heutige Bild des Dorfes einen so bedeutenden Einfluss hatten, nennt man Mettingen noch immer „Das Tüöttendorf“. | bR

Im mettinger tüöttenmuseum findet man viele weitere

Informationen über die Wohnkultur und die bauten die-

ser handelsleute. auf anfrage werden auch Führun-

gen angeboten. hierfür und für weitere Informationen

steht die tourist-Information mettingen zur Verfügung.

Öffnungszeiten:

montag: 10 - 12 Uhr und 15 - 17 Uhr

dienstag - sonntag: 11 - 18 Uhr

und nach Vereinbarung

der eintritt ist frei.

Kontakt: [email protected]

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STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN

Schon beim Hinabsteigen der Treppe schlägt einem der strenge Geruch entgegen, vollgekritzelte Wänden weisen den Weg hin-unter auf Osnabrücks Schattenseite. Der unterirdische Tunnel am Neumarkt wirkt verwahrlost und geisterhaft. Geschlossene Läden, Müll und Trostlosigkeit prägen die einstige Einkaufspas-sage. Im schwachen Licht sind Kunstdrucke zu erkennen, platziert in sonst kahlen Schaufenstern - wie Überbleibsel einer besseren Welt. Nur der Osnabrücker Tierschutzverein nutzt dieses geister-hafte Zwielicht als Werbefläche: Plüschmeerschwein und Stoffhäs-chen starren mit glasigen Augen fragend aus ihrem Schaufenster hinaus auf die triste Szene – was nun?

Die Pläne zur Neugestaltung der Unterführung laufen seit Jah-ren und werden bei der zuständigen Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft diskutiert. Der Ort als Lichtoase, Fahrradga-rage, Diskothek oder als Autotunnel waren im Gespräch – und wurden als nicht umsetzbar befunden. Einzig die kostspielige Verfüllung des Tunnels scheint realisierbar. Noch in diesem Jahr soll begonnen werden, den östlichen Unterführungsbereich zu verfüllen und stattdessen zwei Fußgängerwege auf der Kreuzung zu gestalten. | LH

Wo liegt osnabrücks

schattenseite?

Wir Wollen Wissen:

Ist die Zuschüttung des Tunnels der richtige weg?

a) Ja! den braucht kein mensch mehr.

b) nein! da könnten doch kunstausstellungen stattfinden.

c) nein! eine diskothek unter erde hätte auch was.

d) nein! Ich will da mein Fahrrad abstellen.

e) alles Quatsch! aus dem neumarkttunnel könnte …

stimmen sie ab bei unserer

Umfrage unter

www.osnabruecker-wissen.de

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bereits seit 15 Jahren findet sich immer wieder ein mieter für osnabrücks kleinstes studentenwohnheim. Und auch Felix, der derzeitige bewohner, fühlt sich pudelwohl.

Studentenwohnheim? Wo ist das kleinste

Die Hemden sind an einer Schraubklemme aufgehängt, die ihrerseits an einem Balken befestigt ist. Die Lehmwände haben etwas gegen Hammer und Bohrer, sodass der Fernseher an einem Fla-schenzug hängt. Und im Erdgeschoss trifft man auf einen Teil der alten Osnabrücker Stadtmauer.

Felix wohnt im kleinsten Studentenwohnheim Deutschlands. Das Fachwerktürmchen in der Natruper Straße wurde 1280 als Teil der Stadtmauer erbaut. Bevor hier 1997 der erste Nach-wuchs-Akademiker einzog, pachtete das Studentenwerk das Gebäude für symbolische 99 DM von der Stadt Osnabrück. Laufzeit: 99 Jahre.

Felix 19 qm Wohnfläche verteilen sich auf drei Etagen. Im Erdgeschoss betritt man einen kleinen Flur mit anliegendem Bad. Die erste Etage, das Schlafzimmer, bietet Platz für ein 1,40 m langes Bett, wenn man es erst einmal durchs Fenster geschafft hat. Im Obergeschoss gibt es eine Küche und einen kleinen Wohnbereich, in dem maximal acht Personen Platz finden. „Ich musste mich von vielem trennen, habe es aber als ein Stück Befreiung gesehen“, erzählt der 26-Jährige, der an der Hochschule Osnabrück Produktionsgartenbau studiert. | MN

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Wie erreiche ich meine Kunden?

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27HOCHSCHuLE & WISSENSCHAFT // OSNABRÜCKER WISSEN

WIssen komPakt

Unter diesen Links finden sie mehr

Informationen zu diesem thema:

www.r-e-c-o.de

www.iukos.de

www.wt-os.de

Aus diesem Grund investieren Großunternehmen oft beträcht-liche Summen in sogenannte Kundenbeziehungsmanagement-systeme (engl.: Customer relationship management – CRM), um Adressen, Umsatzzahlen oder Einkaufsverhalten systematisch zu erfassen und die Konsumenten gezielt anzusprechen. Doch nicht nur für die Global Player ist es wichtig, ihre Kunden zu kennen, sondern auch für den kleinen oder mittelständischen Unterneh-mer in Osnabrück.

Hierbei unterstützt sie das „Regionalcentrum für Electronic Commerce Anwendungen Osnabrück“ (RECO) - ein Projekt der Hochschule Osnabrück, das vom Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Das RECO hat sich zur Aufgabe gemacht, kleine und mit-telständische Unternehmen bei der Implementierung von IT-Lösungen zu unterstützen. Lag der Schwerpunkt bei der Gründung des RECO vor allem auf der Beratung von Inter-netauftritten, hat sich dieser mittlerweile Richtung CRM-Systeme verlagert.

Uwe Salm vom RECO betont: “Wir beraten vor allem kleine Un-ternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Diese Unterneh-men stellen 80% unserer Kundschaft.“

Bei einer Erstberatung wird analysiert, welche Ziele das Unter-nehmen mit einer IT-Lösung verfolgt und ob die Arbeitsprozes-se in einem Unternehmen überhaupt zu einer IT-Lösung passen. Werden z.B. keine Kundendaten gesammelt, muss der Prozess im Unternehmen umgestellt werden, bevor eine CRM-Software im-plementiert werden kann.

Sind die Voraussetzungen gegeben, versucht das RECO passende Softwarelösungen zu finden. Hierbei wird auf Erfahrungen zu-rückgegriffen, die durch Tests, Installationen der Systeme oder in der Praxisumsetzung gemacht worden sind. Die Nähe zu Hoch-schule und Universität ist hilfreich, denn hier findet ein reger Aus-tausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft statt.

Die praktische Umsetzung im Unternehmen erfolgt durch An-wendungsentwickler externer Firmen. Das RECO vermittelt Kon-takte und steht als Moderator zur Seite.

„Wir stellen eine Hilfe bei der Auswahl der Softwarelösung, die Entscheidung muss der Kunde aber alleine treffen, denn wir bera-ten neutral und objektiv“, sagt Uwe Salm.

Umfangreiche Kontakte zu Osnabrücker Unternehmen im IT-Sektor bestehen durch das eigens gegründete „iuK Unterneh-

mensnetzwerk e.V.“. In diesem Forum tauschen IT-Unter-nehmen und die Osnabrücker Hochschulen regelmäßig ihr Wissen miteinander aus, um voneinander zu profitieren. | bb

„Das Regionalcentrum für Electronic Commerce Anwendungen Osnabrück“ (RECO) wurde 1998 gegründet und hat seinen Sitz mit mehreren hochschulnahen Einrichtungen unter dem Dach des sogenannten ,,Wissenschaftstransfer‘‘ an der Artilleriestraße in Osnabrück. Der ,,Wissenschaftstransfer‘‘ soll die Zusammen-arbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft stärken und den Austausch von Wissen fördern.

Im Zeitalter kurzer Produktlebenszyklen wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre kunden gezielt zu analysieren.

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28 HOCHSCHuLE & WISSENSCHAFT // OSNABRÜCKER WISSEN

Warum studiert man in einer Kaserne?Kaserne – da denkt man an Soldaten, militärischen drill und schweres kriegsgerät. die ehemalige caprivi-kaserne wird stattdessen bereits seit 1998 als campus der hochschul-Fakultät Wirtschafts- und sozialwissenschaften genutzt.

Doch auch wenn heute Studenten die Räume der Kaserne bevölkern, beginnt die Geschichte natürlich mit ihrem ursprünglichen Zweck. In den ersten 50 Jahren wurde die Kaserne für die Rekrutenausbildung genutzt. Der wohl bekannteste war Erich Maria Remarque. Er wurde im Jahr 1916 zum Kriegsdienst eingezogen und absolvierte seine Rekrutenausbildung bis 1917 in der damaligen “Klosterkaserne“. Viele der hier gemachten Erfahrungen und Personen hielten später Einzug in sei-nen weltbekannten Roman „Im Westen nichts Neues“. Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog die Britische Armee das Gelände und machte es bis Anfang der Neunziger Jahre zum Bestandteil der Garnison Osnabrück. Nachdem die Briten die Kaserne im Zuge einer Standortverkleinerung aufgaben, wurde sie zwischen 1992 und 1994 als Unterkunft für Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet Bosnien-Herzegowina genutzt. Während dieser Zeit richtete man auch eine Schule für die 221 Kinder der Flücht-linge ein. So wurden die Kasernengebäude zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Ort des Lernens.

Ab 1998 nutzte die Fachhochschule Osnabrück schließlich das Gelände und baute es nach und nach zu einem eigenen Campus aus. Die alten Gebäude wurden mit Vi-deoprojektoren und Internetverbindungen in jedem Raum auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Auch ein neues Hauptgebäude stand auf dem Plan für den Campus der Fakultät WiSo. Im Jahre 2004 konnte der Neubau bezogen und damit der komplette Umzug der Fakultät auf das neue Areal am Südhang des Wester-bergs abgeschlossen werden. Es folgten jedoch noch weitere Umbauten. Das heutige Campus-Bistro war ursprünglich als Schmiede errichtet, später als Panzerwerkstatt und schließlich als Kapelle genutzt worden. Die vorerst letzte Baumaßnahme stellte die Konversion der alten Garagen in eine neue Lernlandschaft, mit Kinderecke für Studierende mit Kind, dar. Seit der Fertigstellung ist der Campus nun „komplett“ und einer der schönsten in Osnabrück. Es dürfte jedoch nicht der letzte Umbau des Caprivi-Campus gewesen sein, da auch die alte Sporthalle renovierungsbedürftig ist. Außerdem schwelt ein alter Streit um die Campus-Ausfahrt an der Blumenthal-straße: Hier gab es bereits im Jahr 2004 eine Entscheidung des Stadtentwicklungs-ausschusses. Der ankommende wie abfließende Verkehr sollte über die Caprivistra-ße geführt und die Ausfahrt Blumenthalstraße geschlossen werden. Doch bis heute wird die Ausfahrt weiter genutzt. Es bleibt also spannend in der Verkehrsfrage am Westerberg. Umbaumaßnahmen auf dem Campus sind nicht auszuschließen. | MS

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1898 entschlossen sich die Militärverantwortlichen des Deut-schen Kaiserreiches um den generalstabschef Alfred graf von Schlieffen – Autor des gleichnamigen Schlieffenplans im Ersten Weltkrieg – zur Errichtung der Kaserne auf dem Osnabrücker Westerberg. Sie wurde absichtlich auf einer Anhöhe errichtet: Das bauwerk sollte ein weithin sichtbares Zeichen für die gar-nisonsstadt Osnabrück sein. Weil ein Steinbruch in der Nähe für die Materialbeschaffung genutzt werden konnte, wurden die bauarbeiten bereits nach weniger als zwei Jahren abge-schlossen. Am Standort des ehemaligen Steinbruchs befindet sich heute der botanische garten der universität Osnabrück.

ZUsatZWIssen: baUPhase

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Warum ist Osnabrück

bei Siebenschläfern so beliebt?Der Siebenschläfer, eine aussterbende Tierart in Norddeutsch-land? Nicht ganz, Osnabrück scheint die letzte Bastion der pos-sierlichen Nager in den nördlichen Gefilden zu sein. Hier be-richten die Anwohner von Siebenschläfern auf ihren Dachböden oder auch in Schlafräumen. Deshalb hat Osnabrück mit Konrad Brockmann auch den einzigen Siebenschläferfänger bundesweit. Er fängt 100-150 Siebenschläfer im Jahr lebendig und setzt diese in rund 30 Kilometer Entfernung wieder aus.

Anfang der 1950er Jahre soll drei Siebenschläfer-Pärchen die Flucht aus dem Osnabrücker Zoo gelungen sein. Sie könnten nach der langen Gefangenschaft jede Scheu vor Menschen abge-legt haben. „Gut möglich, dass sich ihre Nachfahren deshalb in menschlicher Umgebung so wohl fühlen. Hier finden die Tiere Nahrung und begegnen keinen natürlichen Feinden“,, erzählt Konrad Brockmann. Kein Wunder also, dass sich Osnabrück zu Deutschlands Siebenschläfer-Hauptstadt entwickelt hat. | bb

30 NATuR & umWELT // OSNABRÜCKER WISSEN

NATUR & UMWELT

freunde werden!

facebook.de / osnabruecker-wissen.de

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Warum ist der Nacktmull nackt?

Nacktmulle verbringen ihr gesamtes Leben unter der zentral-afrikanischen Erde. Sie halten sich dabei in eng angelegten Höh-lensystemen auf und müssen sich auch rückwärts fortbewegen können. Körperbewuchs wie Haare würden da nur stören - sie würden immer gegen den Strich gebürstet werden und so das Vorankommen behindern. Ein weiterer Vorteil: Parasiten und Schädlinge finden ohne Fell keine Angriffsfläche.

Wer sich nun fragt, ob Nacktmulle so ganz ohne Fell frieren, kann beruhigt sein: Dank konstanter, warmer Temperaturen un-ter der afrikanischen Erde ist Kälte Nacktmullen ein Fremdwort.

Sie leben jedoch ähnlich den Bienen in Völkern zusammen und so ist häufig Kuscheln angesagt: Die Untertanen legen sich zu-sammen, um so die Königin und ihren Nachwuchs zu wärmen. Wer genau hinschaut, stellt übrigens fest: Nacktmullen sind nicht ganz nackt. Sie besitzen wenige Tasthaare, mit denen sie sich ori-entieren, ihre Artgenossen spüren und so begrüßen können. Denn Nacktmulle sind nicht nur nackt, sondern auch fast blind. Gute Augen brauchen sie nämlich in der dunklen Erde nicht. Dafür können sie jeden einzelnen ihrer Nagezähne separat bewegen.

Im Zoo Osnabrück kann man die Nacktmulle besonders gut im einmaligen unterirdischen Zoo beobachten. In dem täuschend

Ob Nackthund, Nacktschnecke oder Nacktmull – „Nudisten“ findet man auch im tierreich. doch warum verzichtet letzterer eigentlich auf Fell, schuppen oder gar Federn?

Fragen Sie den Zoo!Jetzt wissen Sie also, warum der Nacktmull nackt ist! Aber viel-leicht möchten Sie auch in Erfahrung bringen, wie Fische schla-fen oder ob nachts tatsächlich alle Katzen grau sind.

Schicken Sie uns Ihre Lieblingsfrage zu den Bewohnern des Osnabrücker Zoos. Pro Ausgabe wählt „Osnabrücker Wis-sen“ eine Frage aus, die wir nicht nur im Magazin aufgreifen. Die Gewinner wer-den in den Osnabrücker Zoo eingeladen und erfahren die Antwort direkt vor Ort!

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KONTAKT

Zoo oSnabRücK GGmbh

klaus-strick-Weg 12

49082 osnabrück

telefon: 05 41 / 95 105 - 0

telefax: 05 41 / 95 105 - 22

[email protected]

www.zoo-osnabrueck.de

fragen@osnabrücker-wissen.de

echt aussehenden Stollenlabyrinth lassen sich die Bodenbewoh-ner in ihren unterirdischen Gängen beim Futterholen, beim Schlafen oder bei Bodenarbeiten zuschauen. | AS/LJ

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32 WIRTSCHAFT & TECHNIK // OSNABRÜCKER WISSEN

Drei kreative Köpfe aus dem Bereich Automobilentwicklung schlossen sich 1998 im Süden des Landkreises Osnabrück zusam-men, um ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Mit ihrer Be-geisterung für Modelle, Lehren und Prototypen setzten Thorsten Imhoff, Klaus-Dieter Thomas und Dirk Huning die Gemeinde Hil-ter mit der ITH Technik GmbH auf die Landkarte der deutschen und europäischen Automobilindustrie. Das Portfolio umfasst ein großes Spektrum innovativer Leistungen, die vom Produktde-sign über den Modellbau bis hin zur Konstruktion von Prüf- und Messsystemen reicht. Der Slogan des Unternehmens bringt es auf den Punkt: „Wir verleihen Ideen eine Form“.

Warum finden die Branchenriesen nach Hilter?Ist das 10.000-Seelen-Dorf am Teutoburger Wald aber nicht allzu weit entfernt von den Autozentren Wolfsburg, Stuttgart oder München?„Nein, gar nicht. Entfernungen spielen heute keine große Rolle mehr. Es kommt auf die Qualität der Arbeit und der Produkte an, auf absolute Präzision, Schnelligkeit und Kreativität. In all diesen Bereichen sind wir hervorragend aufgestellt.“ , sagt Geschäftsfüh-rer Dirk Huning. Darüber hinaus genießt das Thema Sicherheit einen besonderen Stellenwert. Um ihren Kunden die Geheim-haltung bei allen Zukunftsprojekten zu garantieren, kommuni-

ziert die Firma über separate und kodierte Datenleitungen. Die Daimler AG weiß diese Vorzüge bereits seit 1999 zu schätzen. Seit 2011 arbeitet ITH auch für die Volkswagen AG. Und diese beiden Branchenriesen sind natürlich nicht die einzigen, die mittlerweile genau wissen, wo Hilter liegt.

Passt das Dach aufs Auto?Mit den innovativen Entwicklungen der ITH Technik GmbH können nicht nur die Autos der Zukunft als Modell oder Proto-typ „vorgebaut“ werden. Für die heutigen Ansprüche an die Bau-teilfertigung in der Automobilindustrie reicht das gute alte Au-genmaß nicht mehr aus. Daher bietet die Firma auch die gesamte Palette des Lehrenbaus, mit deren Hilfe Ist- und Soll-Zustand einzelner Bauteile verglichen werden können. Das erleichtert die Überprüfung von Abmessungen und Funktionen. Damit die Tür an der vorgesehenen Stelle eingebaut werden kann, die Rückspie-gel perfekt sitzen und alle Armaturen optimal aufeinander abge-stimmt sind, arbeiten die Hilteraner außerdem an voll automa-tisierten Fertigungslösungen. So wurde im Auftrag eines großen Automobilherstellers eine Dacheinbauvorrichtung konzipiert, die erstmals eine passgenaue Serienproduktion ermöglichte. Bevor ITH hier aktiv wurde, musste jedes Dach von Hand nachjustiert werden.

Wo bekommen Ideen ihre Form?

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WIRTScHAfT & TEcHNIK

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33WIRTSCHAFT & TECHNIK // OSNABRÜCKER WISSEN

Interesse an einer „Modell-Karriere?“ITH beschäftigt derzeit mehr als 90 Mitarbeiter, verzeichnet einen Jahresumsatz von rund 7 Millionen Euro, und die Erweiterung der 3.300 Quadratmeter großen Büro- und Produktionsflächen ist be-reits in Arbeit. Hier entstehen Modelle zum Anfassen – vom klei-nen Einzelteil bis zum realitätsgetreuen Komplettfahrzeug. Dabei werden alle Entwurfsphasen komplett abgedeckt von der Skizzener-stellung über Präsentationsrenderings bis hin zu Maßstabs- und 1:1- Modellen. Diplom-Designer Thomas Oberhoff ist die direkte Verbindung zwischen ITH und der Hochschule Osnabrück. Der Leiter des Kreativ-Centers in Hilter unterrichtet seit 2009 im Studi-engang „Industrial Design“ und schaut mit seinen Studenten auch schon mal im Osnabrücker Zoo vorbei. „An Tieren, die sich ständig bewegen, kann man hervorragend Skizzieren üben“, verrät Oberhoff.

Die ITH Technik GmbH bietet regelmäßig Praktikumsplätze im Bereich Automobildesign an. Interessenten können sich für vier Wochen, drei oder sechs Monate bewerben. Chancen auf eine dauerhafte Beschäftigung haben vor allem hochqualifizierte Automobildesigner. | TS

Wie designt man einen Meister?Bereits 2002 präsentierte ITH mit dem „Rivage“ ein spektakuläres Sportwagenmodell. Spektakulär auch deshalb, weil man es von der ersten Skizze bis zum fahrfertigen Prototypen in nur 7 Mo-naten schaffte. Das Ergebnis des ehrgeizigen Projektes, bei dem ITH nicht nur Ideengeber sondern auch Hauptverantwortlicher war, ist Sportwagenstudie, Showcar, Datenkontrollmodell und Conceptcar in einem.

Im Jahr 2009 gestalteten die Hilteraner dann für die österreichische Rennwagenschmiede PRC von Walter und Emanuel Pedrazza die kom-plette Karosserie eines Gruppe C-Rennwagens - von der ersten Skiz-ze, die per Photoshop vervollständigt wurde, über eine Oberflächen- erstellung in ICEM und den Bau eines 1:3 Modells bis hin zur Erstel-lung der Urmodelle in einer firmeneigenen Laminat-Leichtbauweise. Der „WPR60“ bestand auch den Härtetest auf dem Asphalt. Schon 2010 konnte der formschöne Flitzer einige Rennen für sich entschei-den, ein Jahr später gewann er sogar die Meisterschaft – die European Sportscarchallenge (SCC) der Fahrzeuge mit 3ooo ccm.

Ith technik Gmbh

dyckerhoffstraße 10

d-49176 hilter a.t.W.

telefon +49 54 24 / 23 46-0

[email protected]

www.ith-gmbh.de

kontakt

1:1 Designmodell Hartmodell von „WPR60“

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34 WIRTSCHAFT & TECHNIK // OSNABRÜCKER WISSEN

Lohnt es sich noch zu studieren? Und wenn ja, wie lange, wo und was?

Laut einer Expertise des Vereins für Wirtschaftsförderung Os-nabrück (WFO) ergibt sich aus einer Umfrage regionaler Be-triebe bereits heute ein Engpass qualifizierter Fachkräfte. Ist das Klischee vom taxifahrenden Akademiker damit endlich Geschichte? Wer von einem Masterprogramm an der Hoch-schule oder Universität absieht, für den bietet der Wirtschafts-standort Osnabrück viele Möglichkeiten, seine Qualitäten un-ter Beweis zu stellen. Frau Marlene Schwegmann vom Career Center der Hochschule Osnabrück ist optimistisch: „Jeder, der einen akademischen Abschluss besitzt, hat sehr gute Chancen auf eine Anstellung. Landmaschinenproduzenten, Futtermit-telhersteller und Unternehmen der nachhaltigen Energiewirt-schaft bieten im Raum Osnabrück viele Möglichkeiten in allen Fachrichtungen.“

Als „Etablierter Logistikstandort“ wurde die Region Münster/Osnabrück von der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Service ausgezeichnet und gehört mit einer Vielzahl namhafter Speditionen zu den wichtigsten Logistikstandorten Deutschlands.

Eine Schnittstelle zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft wird zukünftig der Wissenschaftspark nahe des Hochschulcam-pus Westerberg bilden.

Auf einer Fläche von ca. 9 ha wird eine neue Infrastruktur u.a. mit Mietangeboten und Veranstaltungsräumen für Existenzgründer geschaffen, die Osnabrück mit neuen Ideen und Innovationen bereichern wollen. | SH

Wo kann der Bachelor durchstarten?

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Noch Fragen?!Sie lieben die Besonderheiten und Kuriositäten in Osnabrück und der Region ebenso sehr wie wir? Und Sie haben eine oder mehrere spannende Frage(n), die „Osnabrücker Wissen“ unbedingt beantworten muss? Dann schreiben Sie uns! Per Mail an:[email protected]

Oder auf dem Postweg an:Werbeagentur mittendrin, Stichwort „Osnabrücker Wissen“Pagenstecher Straße 14, 49090 Osnabrück

mitmachen lohnt sich!Unter allen einsendungen verlosen wir 2 sitzplatz- tickets für das spiel VfL osnabrück vs. darmstadt 98 auf der nordtribüne der osnatel arena.(11. spieltag, voraussichtlich am 25. / 26. september 2012)

Einsendeschluss: 30. August 2012. der rechtsweg ist ausgeschlossen. der Gewinnerwird schriftlich benachrichtigt. keine barauszahlung.

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35KULTUR // OSNABRÜCKER WISSEN 35WIRTSCHAFT & TECHNIK // OSNABRÜCKER WISSEN

Wann bleibt die Zeit stehen?mit hilfe neuester technik und einem modernen betriebsleitsystem kommen sie jetzt schneller ans Ziel.

Wer an der Haltestelle auf den Bus wartet, will wissen, ob er pünktlich ankommt. Durch eine Echtzeitmessung und die Installation der LED-Displays an vielen der insgesamt 600 Osnabrücker Haltestellen wird eine höhere Transparenz bei Fahrplanabweichungen und Störungen geboten. Die Stadtwerke Osnabrück haben mit Unterstützung des Landes Nie-dersachsens eine beträchtliche Summe in den Ausbau der dynamischen Fahrgastinfor-mation investiert. Mit Hilfe des rechnergestützten Betriebsleitsystems werden die Busse nun per Satellit geortet. Der Server errechnet dann die verbleibende Zeit bis zur Ankunft an der Haltestelle, so dass sowohl der Fahrer als auch die Leitstelle jederzeit über die ak-tuelle Position und eine eventuelle Fahrplanabweichung des Fahrzeugs informiert sind. Wenn die Zeit einmal stehen bleibt und eine Minute doch länger als 60 Sekunden dauert, liegt es am hohen Verkehrsaufkommen, Unfällen oder längeren außerplanmäßigen Auf-enthalten an den Haltestellen.

In Zukunft soll noch weiter in die Echtzeitmessung und die Informationslieferung durch Apps für Smartphones investiert werden. | Sb

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36 JuNIOR // OSNABRÜCKER WISSEN

1977 startete die amerikanische Raumsonde „Voyager II“ in die unendlichen Weiten des Weltalls. Sie brauchte 12 Jahre, um den Planenten Neptun zu erreichen. Im Planetarium Osnabrück geht die Reise sehr viel schneller. Von einem bequemen Sessel aus, kannst du in ein paar Sekunden Sterne, Monde und Kometen bestaunen und den Nachthimmel in seiner ganzen Schönheit und Vielfalt hautnah erleben. Das alles wird möglich durch die acht Meter hohe Kuppel mit einer Fläche von 100m². In diese Kuppel wird der Sternen-himmel mit Hilfe modernster Technik projiziert und die digitalen Bilder breiten sich über die gesamte Kuppel aus – ein riesiger Himmel also. Hier kannst du dir sogar Himmels-körper aus der Nähe anschauen, die sonst mit bloßem Auge nicht zu erkennen wären. Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen wird live erklärt, wie das so funktioniert mit dem Sternenhimmel und deine Eltern können sicher auch noch etwas lernen. | FM

Wie fährt es sich auf der Milchstraße?

ZusaTZwIssEN: PlaNETaRIuMsgEschIchTE

Das erste Planetarium baute der Phy-siker Walther bauersfeld vor fast 100 Jahren für die Stadt München. Seitdem hat die Technik so große Fortschritte gemacht, dass naturgetreue Darstellun-gen des universums möglich sind. So sieht man sogar Himmelskörper, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen wären.

WIssen komPakt

Programme für kinder und Jugendliche

im sommer 2012:

„lars – Der Eisbär“

„Das kleine 1x1 der sterne“

www.planetarium-osnabrueck.de

Wo kann ich „echte“ Sterne beobachten?Ein Planetarium bildet den Sternenhimmel nach. Die echten Himmelskörper kann man auf einer Sternwarte mit Hilfe großer Fernrohre be-obachten. Sternwarten wurden schon im 5. Jahrtausend vor Christus gebaut. Heute stehen sie an Orten, wo die Luft möglichst klar ist und der Himmel besonders dunkel wird. Eine große Sternwarte in eure Nähe befindet sich auf dem Oldendorfer Berg bei Melle. Hier schaut ein Cassegrain-Spiegelteleskop weit in den Weltraum hinein. Ebenfalls in Melle steht die sogenannte „EXPO- Sternwarte“. Sie wurde zur Weltausstellung im Jahr 2000 eröffnet.

Wie sieht es auf anderen Planeten aus, wie fährt man auf der milchstraße und was haben fremde Galaxien zu bieten? all das erfährst du im Planetarium osnabrück.

Weitere Infos findet ihr unter:

www.astro-os.de

www.sternwarte-melle.de

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GEWINNSPIEL*

Wie bunt ist Osnabrück?

Viele Facetten, eine spannende Historie und zahlreiche Erlebnis-möglichkeiten – das bietet Osnabrück. In ihrem Buch „Osnabrü-cker ABC für kleine Klugscheißer“ stellt Lioba Meyer all diese Seiten der Friedensstadt auf besondere Art und Weise dar. Sie widmet jedem einzelnen Buchstaben des Alphabets jeweils eine heitere bis nachdenkliche Geschichte. Die Themenvielfalt von der „Ollen Use“ bis zum traditionellen Weihnachtsmarkt, dem Ufer-weg an der Hase oder der Varusschlacht verspricht für Kinder ab sechs Jahren und interessierte Erwachsene ein unterhaltsames und lehrreiches Leseerlebnis. Zusätzlich werden die verschiede-

nen Themen durch viele farbenfrohe Bilder der Autorin illustriert. Sie machen den ebenso spannenden wie vergnüglichen „Rund-gang“ durch Osnabrück, den man ganz bequem vom Lesesessel aus starten kann, noch bunter. Ein Buch, das sich aufgrund seiner episodenhaften Struktur auch bestens zum Vorlesen eignet. | bLcb

Lioba Meyer: „Osnabrücker ABC für kleine Klugscheißer“ rasch Verlag, Bramsche

JUNIOR

Finde die Fehler in dem unteren bild und schreib uns eine

e-mail mit der anzahl der Fehler an folgende adresse:

[email protected].

Unter allen richtigen einsendungen verlosen wir ein

buch „osnabrücker abc für kleine klugscheißer“.

Einsendeschluss: 30. August 2012.

* der rechtsweg ist ausgeschlossen. der Gewinner wird per e-mail

benachrichtigt. keine barauszahlung.

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Findest Du die Unterschiede?

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Die nächste Ausgabe erscheintim Oktober 2012. Nicht verpassen und kostenlossowie völlig unverbindlich einmal zur Probe per Postzuschicken lassen!

Alle Infos und Bestellung:

www.osnabruecker-wissen.de

DAS mEDIENpROJEKT // OSNABRÜCKER WISSEN

Redakteure gesucht!Zur Verstärkung unserer Redaktion suchen wirfreie Journalisten und Hobby-Schreiberlinge. Gewünschte Qualifikationen:Gute Ortskenntnisse // Interesse an regionalen Themen //gute, flüssige und pfiffige Schreibe // Spaß an einem innovativenMedienprojekt // eigene Ideen und Engagement // Teamfähigkeit //eventuell Kenntnisse im Bereich Fotografie

Kontaktaufnahme,gerne mit Arbeitsproben:

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oder per Post (Kontakt siehe rechte Seite)

Gratis-Zustellung per Post!Ihre Werbung in

„Osnabrücker Wissen“.

Jetzt informieren:

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Telefon: +49 541 / 75 04 20 40Fr

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DAS mEDIENpROJEKT // OSNABRÜCKER WISSEN 39

Was steht drin?Inhaltlich dreht sich bei „Osnabrücker Wissen“ alles um die Geschichte und Ge-genwart der Osnabrücker Region. Das Besondere am neuen Wissensmagazin ist die enge Zusammenarbeit mit den Stu-dierenden der Hochschule Osnabrück. Im Rahmen eines BWL-Projektes gestalten sie jede Ausgabe von „Osnabrücker Wissen“ maßgeblich mit und werden direkt in den Entwicklungsprozess des Magazins einbe-zogen.

Was soll’s bringen?Neben der spannenden und neuartigen Vermittlung von Wissen stehen die Image-förderung der gesamten Region, das Net-working zwischen den Studierenden und den Unternehmen sowie die Förderung sozialer Bildungsprojekte im Fokus.

Für wen ist’s gemacht?„Osnabrücker Wissen“ ist für Jung und Alt, Frauen und Männer, alt eingesessene Osnabrücker und „Neuzugänge“ gleicher-maßen. Eines verbindet alle Leserinnen und Leser: Die Neugier auf und die Leiden-schaft für die Osnabrücker Region!

Wie kann ich’s bekommen?Das Magazin wird kostenlos an der Hoch-schule und der Universität Osnabrück verteilt, über schulische und öffentliche Einrichtungen, in ausgewählten Unter-nehmen und Verbänden, in der Gastro-nomie und über einen mobilen PR-Stand. Eine detaillierte Liste mit Terminen ist im Internet unter www.osnabruecker-wissen.de zu finden. Übrigens: Wer keine Ausgabe mehr verpassen möchte, nutzt einfach den Abo-Service!

Fakten:Initiatoren: Werbeagentur mittendrin, Hochschule Osnabrück, Journalist Dr. Stegemann Alumni-Verein wiconnect Erscheinung: 1 Mal im QuartalEinzugsgebiet: Stadt Osnabrück, Landkreis Osnabrück, Landkreis Steinfurt, Landkreis Vechtabezugspreis: kostenlos!

Kontakt Werbeagentur mittendrin Pagenstecherstraße 14 49090 Osnabrück Telefon: +49 541 / 750 42 04-0 Mail: [email protected] Web: www.osnabruecker-wissen.de

MUSEUM INDUSTRIEKULTUROSNABRÜCK

Wer und was steckt eigentlich hinter dem Magazin „Osnabrücker Wissen?“

DAS MEDIENPROJEKT

Wer sind die Projektpartner?

Sie lieben die Besonderheiten und Kuriositäten in Osnabrück und der Region ebenso sehr wie wir? Und Sie haben eine oder mehrere spannende Frage(n), die „Osnabrücker Wissen“ unbedingt beantworten muss? Dann schreiben Sie uns!

Per Mail an:[email protected]

Oder auf dem Postweg an:Werbeagentur mittendrin, Stichwort „Osnabrücker Wissen“Pagenstecher Straße 1449090 Osnabrück

Wir sind gespannt!

NOCH FRAGEN?!

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