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10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Nervosität auch in Deutschland US-Immobilienkrise US-Immobilienkrise „Wir sind von einer ähnlichen Zyklizität betroffen wie VC-Fonds“ Interview mit Dr. Christoph Braun, Burda Digital Ventures, und Dr. Ralf Schnell, Siemens VC Neuer Spitzenwert beim Fundraising BVK-Statistik für das 2. Quartal 2007 Weltweiter Wettbewerb um reife Produkte Nanotechnologie – wann kommt der Durchbruch? Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Private Equity • Buyouts • M&A

www.vc-magazin.de

VentureCapitalMagazin

Nervosität auch in Deutschland

US-ImmobilienkriseUS-Immobilienkrise

„Wir sind von einer ähnlichen Zyklizität betroffen wie VC-Fonds“Interview mit Dr. Christoph Braun, Burda DigitalVentures, und Dr. Ralf Schnell, Siemens VC

Neuer Spitzenwertbeim FundraisingBVK-Statistik für das 2. Quartal 2007

Weltweiter Wettbewerbum reife ProdukteNanotechnologie – wann kommtder Durchbruch?

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Anfang September hatte der Chef der Deut-schen Bank, Josef Ackermann, angesichtsder riskanten Hypotheken-Geschäfte denKollegen der IKB und der Sachsen LB sowieTeilen der Kreditbranche noch Versäum-nisse und schwere Managementfehler vor-geworfen. Gleichzeitig kritisierte derSchweizer unverblümt Aufsichtsbehördenund Investoren. Nach gut zwei Wochen hatsich der Wind gedreht. Reumütig ruderteAckermann zurück und räumte eigene Fehl-einschätzungen ein: Auch die DeutscheBank hat Fehler gemacht und Risiken vonUS-Hypothekenpapieren massiv unter-schätzt. Doch es sind nicht nur die Engage-ments in zweitklassige US-Hypotheken, andenen die Deutsche Bank aktuell zu knab-bern hat. Kredite für Private Equity-Über-nahmen drücken auf die Stimmung derBankanalysten. 29 Mrd. Euro an LeveragedLoans hat die Deutsche Bank laut einschlä-gigen Medienberichten bereits in ihrenBüchern oder zumindest fest zugesagt. Undeine bislang übliche Weiterplatzierung derPrivate Equity-Kredite am Markt dürfte der-zeit aufgrund der allgemeinen Liquiditäts-krise, wenn überhaupt, nur mit kräftigenAbschlägen möglich sein.

Die Krise am amerikanischen Hypotheken-markt hat auch das Geschäft mit Fusionenund Übernahmen erreicht: Im Augustschrumpfte das Volumen laut ThomsonFinancial weltweit auf 179 Mrd. USD – unddamit auf das Niveau von Juli 2005. Wegender Kreditprobleme würden selbst unter-zeichnete Deals kaum mehr vorangetrieben,angeblich sind weltweit knapp 330 Buyoutsim Wert von fast 430 Mrd. USD „anhängig“.Angesichts der aktuellen Lage rechnenMarktteilnehmer sogar damit, dass einigeDeals nachverhandelt werden müssen odergar platzen (siehe Auslese auf S. 10).

Während das Geschäft mit Leveraged Buy-outs stottert und manch noch zu Jahresbe-ginn 2007 fürstlich ausgestatteter Buyout-Fonds demnächst unter Investitionsdruckgeraten wird, kehrt das Venture Capital-Business zurück auf das Radar der Investo-ren. „Wir hätten gerne noch mehr als 30%

in Venture Capital-Dachfonds investiert“,bekundet Anselm Müller, Leiter AlternativeInvestments der seit kurzem in PrivateEquity investierenden Bayerischen Versor-gungskammer, im Interview (Seite 44-45).Auch Corporate Venture Capital erlebt eineRenaissance und selbst BranchenrieseGoogle investiert neuerdings als VentureCapitalist bis zu 500.000 Euro in junge Un-ternehmen. Die Zahlen des Bundesver-bands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesell-schaften belegen die Zunahme der Investi-tionstätigkeit im Venture Capital-Bereich.

Dass die BVK-Quartalszahlen (S. 26-28) je-doch nicht mehr, wie in den Vorquartalenund -jahren üblich, der Fachpresse im tra-ditionellen Pressefrühstück präsentiertund erläutert werden, sondern nur nochals PDF auf der Homepage bereitgestelltwerden, widerspricht der Transparenz-offensive, die sich die Branche eigentlichzuletzt auf die Fahnen geschrieben hat. InZeiten, in denen die erklärungsbedürftigeBeteiligungsbranche von der Öffentlichkeitkritisch beäugt und von der Politik auf denPrüfstand gestellt wird, sollte die Kommu-nikation mit den Medien gestärkt und nichtvernachlässigt werden. Das dürften auchdie PR-Berater des neuerdings in Talk-shows und Fernseh-Gesprächsrunden prä-senten Deutsche Bank-Chefs Ackermannbestätigen.

Eine informative Lektüre mit dem entschei-denden Quäntchen Mehrwert wünschtIhnen

[email protected]

Editorial

Frühe Reue

VentureCapital Magazin 10/2007 3www.vc-magazin.de

Mathias Renz, Leiter Business Development/Redakteur VentureCapital Magazin

CORPORATE

FINANCING

ADVISORY

� Equity Capital� Pre-IPO-financing� Public

� Debt Capital� Short term� Long term� Hybrid

FCF is a Corporate Financing specialist arran-ging, structuring and placing equity and debtcapital for private and listed small-/midcap com-panies. We provide our clients with growth-finan-cing, acquisition-financing and/or refinancingadvice and services, supporting them in imple-menting an effective and capital market orientedcapital structure while reducing the dependencyon bank financing.

Recent Transactions (Last 9 months):

Contact:Arno Fuchs, CEO FCF Fox Corporate Finance GmbHTel.: 089 – 20 60 40 9 – 100 Burgstr. 8, 80331 [email protected] www.fcfcompany.com

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VentureCapital Magazin 10/20076 www.vc-magazin.de

3 EditorialFrühe Reue

Auslese

8 Top-News, Stimmungen undTendenzen

Titelthema

12 US-Immobilienkrise: Nervosi-tät auch in DeutschlandPrivate Equity-Häuser setzenauf den Einzelhandel – Wohn-objekte unter Preisdruck

Märkte & Zahlen

18 Vis-à-vis:„Wir sind von einer ähnlichenZyklizität betroffen wie VC-Fonds“Interview mit Dr. ChristophBraun, Geschäftsführer BurdaDigital Ventures, und Dr. RalfSchnell, Geschäftsführer Siemens Venture Capital

22 Menschen & Macher:Andreas LangeTeil 14 der Serie

24 „Steinbrück verhinderte dasEntstehen eines echten Private Equity-Gesetzes“Prof. Dr. Wilhelm Haarmannanlässlich der 25-Jahr-Feier des Münchener VC Clubs

26 Neuer Spitzenwert beim FundraisingBVK-Statistik für das 2. Quartal 2007

30 Executive Talk:„Wir arbeiten gewinnorien-tiert, aber nicht gewinnmaxi-mierend“Interview mit Heinrich Haasis,Präsident, Deutscher Sparkas-sen- und Giroverband

32 Weltweiter Wettbewerb umreife ProdukteNanotechnologie – wannkommt der Durchbruch?

Early Stage & Expansion

33 Standpunkt Investor:Investments in Internetunter-nehmen bieten neue ChancenPeter Kabel, B-to-V-Investorenkreis

34 Erfahrungsbericht: Portfolio-Management eines CorporateInvestorsDie Übernahme eines Siemens Venture CapitalCom-Portfolios durch Cipio PartnersWerner Dreesbach, CipioPartners, Dr. Ralf Schnell, Siemens Venture Capital

36 Investor im Portrait:Eine Technologie verändertdie WeltTeil 77: Nanostart AG

38 Blickpunkt Wissenschaft:Welcher Venture Capitalistunterstützt Unternehmer ambesten?Dr. Andreas Kuckertz, Universität Duisburg-Essen

Mittelstand/Buyouts

39 Die Kolumne von Michael Keller:Die fetten Jahre sind vorbeiUnternehmensverkäufer müssen ihren Gürtel engerschnallen

40 Spielwiese für Abenteuer-lustigeEin kurzer Streifzug durch diekreative Welt der geschlosse-nen Immobilienfonds

42 Geschäftsführerhaftung beimUnternehmenskaufMit einer Due Diligence sichert der Geschäftsführerauch sein eigenes VermögenKai Schadbach, SchadbachRechtsanwälte

Private Equity-Dachfonds

44 „Wir hätten sehr gerne nochmehr in Venture Capital investiert“Interview mit Anselm Wagner,Bayerische Versorgungskammerund Uwe Fleischhauer, FHP

12 US-Immobilienkrise: Nervosi-tät auch in DeutschlandPrivate Equity-Häuser setzenauf Einzelhandel – Wohnob-jekte unter Preisdruck

Der deutsche Immobilienmarkt ist in

den vergangenen Jahren in den Fokus in-

ternationaler Investoren geraten. Wäh-

rend sich Private Equity-Gesellschaften

im Wohnimmobilienbereich nun teil-

weise auf dem Rückzug befinden, sind

Gewerbeimmobilien – insbesondere Ein-

zelhandelsobjekte – weiterhin gefragt.

Professionelles Management und klassi-

sche Wertsteigerungsstrategien treten in

den Vordergrund.

18 Vis-à-vis: „Wir sind von einerähnlichen Zyklizität betroffenwie VC-Fonds“Interview mit Dr. ChristophBraun, Geschäftsführer BurdaDigital Ventures, und Dr. RalfSchnell, Geschäftsführer Sie-mens Venture Capital

Dr. Christoph Braun investiert in den Be-

reichen Internet und Mobile, Dr. Ralf

Schnell in Hightech-Wachstumsseg-

mente. Im Gespräch mit Andreas Uhde

berichten sie über beeindruckende Tech-

nologien, den Umgang mit Krisen, Quellen

für Businesspläne und die Zusammen-

arbeit mit Start-ups.

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VentureCapital Magazin 10/2007 7www.vc-magazin.de

46 Fondsportrait:Über Luxemburg global investiertDachfonds Portrait: SVF Private Equity Select III

48 Diversifikation ist TrumpfDie Bedeutung von PrivateEquity in der strategischenAsset-AllokationRoderich Widenmann, DanielHaas, Marble House Capital

49 Dachfonds-News

Entrepreneurship

50 Entrepreneurship-Flash

52 Case Study:Schnelles Licht statt langsa-mer ElektronenInnolume GmbH: OptischeTechnologien für die Compu-terindustrie

53 Die Kolumne von Falk F. Strascheg:Ein Unglück kommt selten allein

54 Standpunkt Unternehmer:Deutschland – eine Ideen-schmiede ohne Innovation?Dr. Lars Behrend, Sirion

Datenbank

55 Deal-Monitor

70 Soeben erschienen

70 Events:Veranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

71 Zitat des Monats

71 Ausblick/Impressum

72 StellenmarktIn Kooperation mit

74 PeoplePersonalmeldungen aus der Beteiligungsbranche

32 Weltweiter Wettbewerb umreife ProdukteNanotechnologie – wannkommt der Durchbruch?

War es Mitte der neunziger Jahre und

um die Jahrtausendwende en vogue,

mit Nanotechnologie zu arbeiten, so ist

es in den letzten Jahren stiller gewor-

den. Zweifel an Potenzial und Gefahr-

losigkeit der Technologien kamen auf.

Ungeachtet aller Querschüsse haben

sich nanotechnologische Anwendun-

gen dennoch in vielen Industrieberei-

chen inzwischen etabliert.

26 Neuer Spitzenwert beim FundraisingBVK-Statistik für das 2. Quartal 2007

Die Hypothekenkrise in den USA hat

den Private Equity-Häusern auch in

Deutschland erst einmal den Zugang

zu Fremdkapital erschwert; die Auswir-

kungen auf das Fundraising lassen sich

noch nicht bemessen. Eine kurze

Durststrecke sollten die heimischen

Fondsgesellschaften aber leicht über-

stehen können, flossen ihnen im zwei-

ten Quartal doch neue Mittel in Höhe

von 1,527 Mrd. Euro zu.

Grace Advisory is a leading independent M&A/Corporate Finance advisory specialist. We have established sector expertise in the life sciences, software and media industries. We provide customized and innovative solutions to companies of all sizes. Creativity, professio-nal expertise and dedication to client needs combined with uncompromising integrity and ethics are core principles of our approach to business.

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MERGERS & ACQUISITIONS

EQUITY, MEZZANINE

AND DEBT FINANCING

STRATEGIC ADVICE

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VentureCapital Magazin 10/20078 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Buyouts leiden unterSubprime-Krise

Für Private Equity-Häuser ist es im Zu-ge der Krise am amerikanischen Hypo-thekenmarkt schwieriger geworden,Unternehmenskäufe mit hohenFremdkapitalanteilen zu strukturie-ren. Mega-Buyouts, die zuletzt im Wo-chentakt produziert wurden, dürftenbis auf Weiteres sogar ganz ausblei-ben. In einem Umfeld, in dem sich Ge-schäftsbanken selbst untereinandermit der Geldvergabe schwer tun, willkein Geldinstitut auf einem weiterenMilliardenkredit niedriger Bonität sit-zen bleiben. Zur gegenwärtigen Lagevon Buyouts in Deutschland äußertsich Dirk Gärtner von der HSH Nord-bank, die sich als Marktführer in derStrukturierung von Deals mit einemTransaktionsvolumen von 120-150Mio. Euro in Deutschland sieht.

Im August meldete die BlackstoneGroup die endgültige Schließungvon Blackstone Capital Partners V(BCP V). Mit einem Gesamtvolu-men von 21,7 Mrd. USD stellt derjüngste globale Private Equity-Fonds aus New York den derzeitgrößten Fonds der Branche dar.Wie bei den Vorgängern werden dieMittel breit über Sektoren und Re-gionen gestreut. Investitionen mit

einem Gesamtgeschäftswert vonrund 84 Mrd. USD sind bereits ver-bindlich vereinbart. Die Summeder Kapitalbeteiligungen aller bis-her arrangierten Transaktionen, u. a. Nielsen Company, FreescaleSemiconductor, Hilton Hotels undCenter Parcs, macht bereits zweiDrittel des zur Verfügung stehen-den Fondskapitals aus.

Die Frankfurter BHF-Bank, heuteselbstständiger Teil der OppenheimGruppe, vertieft ihre Zusammenar-beit mit der Münchner VCM CapitalManagement GmbH, an der sie be-reits seit fünf Jahren beteiligt ist.Hierzu hat die BHF-Bank kürzlichdie Mehrheit an VCM übernommen.

Die Partner von VCM behalten einenwesentlichen Anteil an dem Spezia-listen für Private Equity-Dachfondsund gewährleisten Kontinuität beiKundenbetreuung und Investitions-auswahl. Sal. Oppenheim wird dieweitere Kooperation von VCM mitder BHF-Bank und dem eigenen

Bankhaus begleiten und beabsich-tigt, den Geschäftsbereich „Alterna-tive Investments“ zukünftig auszu-bauen und zügig zu den führendenAnbietern aufzuschließen. Zuletzthatte Sal. Oppenheim die Mehrheitam Kölner Dachfonds-Manager CAMPrivate Equity übernommen. Mit ei-ner breiten Kundenbasis bei Institu-tionen und vermögenden Privatkun-den verwaltet VCM Capital Manage-ment derzeit 1,6 Mrd. Euro.

Blackstone schließt Mega-Fonds

Sal. Oppenheim übernimmt Mehrheit an Dach-fondsmanager VCM

Die kräftige Eintrübung der Finan-zierungsbedingungen hat das Ger-man Private Equity Barometer(GPEB) im zweiten Quartal 2007 er-neut sinken lassen. Damit ver-schlechterte sich zum zweiten Malin Folge die Stimmung am deut-schen Beteiligungsmarkt. Der vonBVK und KfW gemeinsam ermittelteGeschäftsklimaindikator liegt mit59,7 Punkten nun fast 20 Punkte un-

terhalb seines bisherigen Höchst-stands Ende 2006. Das ist derschlechteste Wert seit dem drittenQuartal 2005. Zwar steigt der EarlyStage-Indikator und erreichte eineneue Bestmarke, der deutliche Stim-mungsumschwung im Later Stage-Segment bei der Lagebeurteilungund den Erwartungen dominiertaber die Gesamtbewegung. Der BVKmacht vor allem steigende Kapital-

marktzinsen sowie die Beurteilungder steuerlichen Rahmenbedingun-gen für den Trend verantwortlich.

German Private Equity Barometer sinkt erneut

German Private Equity Barometer 2006/07

Gesamt- Early Later markt Stage Stage

Q1/2006 63,21 63,12 63,24

Q2/2006 75,72 68,62 78,71

Q3/2006 66,58 68,35 68,68

Q4/2006 77,80 68,92 81,96

Q1/2007 66,67 56,22 72,32

Q2/2007 59,70 72,00 53,70

Quelle: KfW/BVK

Als sich der Venture Capital ClubMünchen Anfang der 1980er Jahrekonstituierte, existierte PrivateEquity selbst im Sprachgebrauchder Finanzwirtschaft kaum. Wie die25-Jahr-Feier des Clubs belegte, istVenture Capital als Instrument wieals Club heute fester Bestandteilder Finanzwelt. So sprachen auf

Podiumsdiskussion renommierteMarktteilnehmer über die Rahmen-bedingungen für Eigenkapitalin-vestments in Deutschland. Thema-tisch passend hielt Prof. WilhelmHaarmann einen Vortrag zum aktu-ellen Stand der Diskussion überdas Private Equity-Gesetz – diewichtigsten Aussagen auf S. 24-25.

VC Club München feiert rundes Jubiläum

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Auslese

VC-Magazin: Welche Auswirkungenhat die Krise am amerikanischenHypothekenmarkt bisher auf dieStrukturierung von Buyouts inDeutschland?Gärtner: Die Strukturen verlieren anAggressivität: Geringerer Leverage,mehr Tilgung – also weniger end-fällige Strukturen. Die Banken ver-halten sich generell zurückhaltenderund gehen wesentlich selektiver vor.Schließlich hat das Syndizierungs-risiko eines Mandated Lead Arran-gers zugenommen. So stehen der-zeit insbesondere größere Deals un-ter Preiserhöhungsdruck, aber auchbei kleineren Transaktionen herrschtUnsicherheit. Eine Konsequenz dürf-te sein, dass sich Covenant Lite-Strukturen deutlich reduzieren wer-den.

VC-Magazin: Wie wird sich die Inves-titionsaktivität der mittelständischen

Buyout-Häuser in Deutschland ange-sichts dieses Umfelds verändern?Gärtner: Ich glaube nicht, dass sichhier viel ändern wird. Liquidität istbei diesen Häusern noch immer inhohem Maße vorhanden. Wenn dieFremdkapitalseite jedoch nicht mehrso aggressiv gestaltet werden kann,müssen die Transaktionen stärkermit Eigenkapital hinterlegt werden.Diese Neufindung von Pricing, Mul-tiples und Fremdkapitalanteil findetderzeit statt und führt in den nächs-ten Monaten sicherlich zu einemniedrigeren Transaktionsvolumen.

VC-Magazin: Heißt das, dass die Zeitder Rekapitalisierungen und schnel-len Gewinne der Buyout-Häuser vor-erst vorbei sein dürfte?Gärtner: Ja, das wird für alle Beteilig-ten schwieriger. Nicht nur aus den ge-nannten Gründen, sondern auch we-gen der steigenden Konkurrenz unter

den einzelnenFonds.

VC-Magazin:Was sind diewichtigsten Kri-terien, die eineBuyout-Trans-aktion derzeiterfüllen muss,damit sich dieHSH Nordbank als Fremdkapitalpart-ner engagiert?Gärtner: Richtiges Risiko- und Rendi-teprofil, eine robuste Finanzierungs-struktur und ein professionell arbei-tender Buyout-Fonds. Gerade beiLeveraged Deals sind Betrachtungund Prognose der Stabilität des zu-künftigen Cashflows von immanenterBedeutung. Je genauer dieser aus derVergangenheit extrapoliert werdenkann, umso besser lässt sich eineFinanzierung strukturieren.

Nachgefragt bei Dirk Gärtner, Leiter Firmenkunden der HSH Nordbank

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Die Investitionen deramerikanischen Corpo-rate Venture Capital-Ge-

sellschaften steigen weiter an: Imersten Halbjahr 2007 flossen 1,3Mrd. USD in 390 Deals. Damit liegtder Anteil an den gesamten VC-Investitionen in den USA bei 9,2%und an den gesamten Deals bei21,2%. Im Vergleichszeitraum des

Vorjahres wurden für 352 Transak-tionen eine Mrd. USD aufgewendet,was 19,8% aller Deals ausmachteund 7,5% der gesamten Investitions-summe. Branchenkenner sind da-von überzeugt, dass die amerikani-schen CVCs in diesem Jahr mitihren Investitionen die Schwelle von2 Mrd. USD knacken.

VentureCapital Magazin 10/200710 www.vc-magazin.de

Aus

lese

+ + + Hamburg – Die HSH N Kapital GmbH benanntesich vor kurzem in HSH Private Equity um, da der neueName besser die Tätigkeit des Unternehmens reflek-tiere. Die neue URL lautet www.hsh-pe.com. + + +

Starnberg – Aufgrund des Geschäftsverlaufes der ers-ten drei Quartale hob die Arques Industries AG ihreGesamtjahresprognose von 1,5 Mrd. Euro Umsatz aufüber 2 Mrd. Euro an. Für 2008 erwartet Arques nun ei-nen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro. + + + Baar – Bei derPartners Group stiegen die Nettoeinnahmen im erstenHalbjahr 2007 auf 146,7 Mio. CHF und lagen damit um61% über dem Vorjahreszeitraum. Außerdem eröffne-te der Schweizer Vermögensverwalter in Tokio vorkurzem sein erstes Asien-Büro. + + + Berlin – Vor kur-zem erschien mit „Venture Capital in den USA 2006“ein umfassendes BVK-Special über den amerikani-schen VC-Markt. Download unter www.bvk-ev.de. + + +

Düsseldorf – Die IKB Deutsche Industriebank AG struk-turierte vor kurzem ihr Eigenkapitalgeschäft um. Inder IKB Equity Finance sind alle Direktbeteiligungsak-tivitäten zusammengefasst, der IKB Private Equity ver-bleibt das Mezzanine-Geschäft. + + +

Newsticker

Die Krise am amerikani-schen Hypothekenmarkt

wirkt mittlerweile auf das Geschäftmit Fusionen und Übernahmen: ImAugust schrumpfte das Volumen lautThomson Financial weltweit auf 179Mrd. USD – und damit auf das Niveauvon Juli 2005. Seitdem die Krise auchauf andere Kreditmärkte übergegrif-fen hat, können vor allem Finanzinves-toren die bislang dominierenden Me-ga-Deals kaum noch finanzieren.

Thomson Financial zufolge reduzier-ten die Private Equity-Häuser ihr Ein-kaufsvolumen im August um zweiDrittel. Wegen der Kreditproblemewürden selbst unterzeichnete Dealskaum mehr abgeschlossen, angeb-lich sind weltweit knapp 330 Buyoutsim Wert von fast 430 Mrd. USD an-hängig. Angesichts der aktuellen La-ge rechnen Marktteilnehmer damit,dass viele Deals nachverhandelt wer-den müssen oder gar platzen.

Google finanziertjetzt Start-ups

Der Suchmaschinenkonzern Goo-gle Inc. konkurriert laut dem ame-rikanischen Wirtschaftsblatt Busi-ness Week zukünftig mit VentureCapital-Gesellschaften. Bis jeweils500.000 USD will Google zielgerich-tet in Start-ups investieren, späte-re Übernahme nicht ausgeschlos-sen. Dem Bericht zufolge wurdenbereits erste Investment-Profes-sionals eingestellt.

VC-Meeting zieht um

Seit seiner Gründung im März 1998 hat sich das zweimo-natliche VC-Meeting in Frankfurt zu einem immer belieb-teren Branchentreffpunkt entwickelt. Jetzt wurde der ge-wohnte Standort „Hauptwache“ für die Teilnehmerzahlzu klein, neuer Veranstaltungsort ist das LiteraturhausFrankfurt (Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main).An den Themen rund um die deutsche und interna-tionale Venture Capital-Branche ändert sich nichts. Dernächste Termin ist am 17. Oktober.

�TOP

Flop

Corporate VC in den USA im Aufwind

US-Hypothekenkrise bedroht Deals

Corporate VC-Investitionen in den USA seit 2002

Transaktionen Investitionen in Mrd. USD

2002 577 1,9

2003 461 1,3

2004 567 1,5

2005 578 1,5

2006 671 1,9

1. Hj. 2007 390 1,3

Quelle: NVCA, Thomson Financial

Cross Link

Smart Investor 10/2007• Edelmetalle: Spekulationsobjekt,

Inflationsschutz oder was?• Edelmetallaktien: Produzenten

und Explorer• Agrarrohstoffe: „Performance-

hungrige“ Anleger werden zu Softies• Hightech: Aussichtsreiche Large

Caps aus dem Technologiebereich

Mehr unter www.smartinvestor.de

Page 11: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital
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VentureCapital Magazin 10/200712

US-Immobilienkrise: Nervosität auch in DeutschlandPrivate Equity-Häuser setzen auf den Einzelhandel – Wohnobjekte unterPreisdruck

Der deutsche Immobilienmarkt ist in den vergangenen Jah-ren in den Fokus internationaler Investoren geraten. Wäh-rend sich Private Equity-Gesellschaften im Wohnimmobi-lienbereich nun teilweise auf dem Rückzug befinden, sindGewerbeimmobilien – insbesondere Einzelhandelsobjekte– weiterhin gefragt. Vor dem Hintergrund steigender Fremd-finanzierungskosten verliert zugleich der Leverage-Effektan Bedeutung: Professionelles Management und klassischeWertsteigerungsstrategien treten in den Vordergrund.

SteigendesTransakti-onsvolumenDer deutscheImmobi l ien -markt ist inB e w e g u n g .Nach Zahlendes Hambur-ger Gewos-Ins-tituts hat dasTransaktions-volumen inden vergange-nen fünf Jah-ren von 127,5Mrd. Euro (2001) bis auf 150,7 Mrd. Euro (2006) zugenom-men: ein Anstieg um 18,2%, für den hauptsächlich das hö-here Volumen bei Gewerbeimmobilien verantwortlichwar, während die Deals bei Wohnimmobilien stagnierten.Für das laufende Jahr 2007 prognostiziert Gewos noch-mal ein leichtes Plus auf insgesamt 155,7 Mrd. Euro. DerUmsatz bei Wohnimmobilien wird von den Experten auf94,6 Mrd. Euro geschätzt, bei Gewerbeimmobilien auf61,1 Mrd. Euro.

Verändertes InvestitionsverhaltenDie Tendenz am Gesamtmarkt spiegelt auch in etwa dasInvestitionsverhalten internationaler Private Equity-Ge-sellschaften wider. „Das Interesse der Private Equity-Fonds geht zurzeit eher in Richtung Gewerbeobjekte, vorallem Einzelhandelsimmobilien“, sagt Andrea Bilitewski,Partnerin der BDO Deutsche Warentreuhand im Fachbe-reich für Umwandlungs- und Transaktionsberatung. „Ins-besondere Shopping-Center sind gefragt.“ Dagegen beste-he an Wohnobjekten ein geringeres Interesse. Das zeigtauch eine aktuelle Studie der CorpusSireo, die zu den gro-

ßen Asset-Managern für Wohnen und Gewerbe in Europagehört. Die Portfoliotransaktionen großer Investoren sei-en 2006 und im ersten Halbjahr 2007 auf einem Höchst-stand gewesen, dabei habe sich das Interesse auf reineBüro- und Einzelhandelsimmobilien verlagert.

Shopping-Center bieten als Investitionsobjekte einigeVorteile insbesondere gegenüber Wohnimmobilien: einegeringere Zahl von Mietern, langfristige Verträge, ein gerin-geres Ausfallrisiko auf Mieterseite und so insgesamt aucheinen geringeren Verwaltungsaufwand. Als Verkäufer vonEinzelhandelsimmobilien treten vor allem geschlosseneund offene Immobilienfonds sowie vermögende Erbenge-meinschaften auf. „Außerdem gibt es neue Fonds, die auchin Pflegeheime investieren wollen“, sagt Bilitewski.

Verkaufsdruck der Öffentlichen HändeDass der deutsche Immobilienmarkt für ausländische Pri-vate Equity-Investoren seit Jahren attraktiv ist, hat meh-rere Gründe: Ein vergleichbar günstiges Preisniveau,niedrige Zinsen, hohe Liquidität gepaart mit Anlagedrucksowie die gestiegene Bereitschaft deutscher Unterneh-men und der Öffentlichen Hände, Immobilien zu verkau-fen. Letzteres belegt auch eine aktuelle Studie der Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y). „DerHaushaltsdruck beispielsweise bei den Kommunenbleibt. Der Trend zu Privatisierungen kann sich sogarnoch verstärken“, sagt E&Y-Partner Michael Janetschek.Jede dritte deutsche Stadt mit mehr als 100.000 Einwoh-nern plant in den nächsten drei Jahren Privatisierungen,fast die Hälfte davon bei Wohnimmobilien.

Fremdfinanzierung teurerDie Subprime-Krise in den USA und ihre Auswirkungenhaben allerdings die bisher häufige Praxis hoher Fremdfi-nanzierung auch bei Immobilieninvestitionen unattrakti-ver gemacht. Durch den Anstieg der Fremdfinanzierungs-kosten ist es für Finanzinvestoren schwieriger geworden,allein durch geschicktes Financial Engineering mit sehrgeringem Eigenkapitaleinsatz einen Teil der gewünschtenRendite „einzufahren“. Während in den vergangenen Jah-ren Investitionen häufig zu 85 bis 95% mit Fremdmitteln fi-nanziert worden sind, geht der Trend jetzt eher in Rich-tung 70 bis 75% Fremdkapitalanteil.

Preisanstieg bei Wohnungspaketen…Zudem sind auf dem deutschen Wohnimmobilienmarktdie Preise – zumindest in guten bis sehr guten städti-

www.vc-magazin.de

Tite

lthem

a

Transaktionsvolumen in Deutschland 2000 bis 2006*

120

100

80

60

40

20

02000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

*darunter Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Eigen-

tumswohnungen sowie Wohnbauland Quelle: Gewos

Gewerbeobjekte

Wohnimmobilien

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schen Lagen – zum Teil deutlich gestiegen. Wurde vor einpaar Jahren noch das zehn- bis zwölffache der Nettomiet-einnahmen als Kaufpreis hingelegt, so war es im erstenHalbjahr 2007 schon etwa das 16- bis 18-fache. Die Qua-dratmeterpreise legten binnen vier bis fünf Jahren für„Wohnungspakete“ (Blockkäufe ab ca. 5.000 Wohnungenaufwärts) von rund 500 auf nahezu 1.000 Euro zu. Im Zugeder Krise des amerikanischen Häusermarktes bewegtensie sich wieder leicht nach unten und liegen momentanim Schnitt bei 800 bis 900 Euro pro Quadratmeter.

…vorerst vorbeiInfolgedessen sind die Gewinnmargen im deutschenWohnimmobilienmarkt für Finanzinvestoren gleich vonzwei Seiten unter Druck geraten: von der Finanzierungs-und von der Preisseite. Opportunity Funds, vor einigenJahren Käufer großer Wohnimmobilienpakete, sind aufdem Rückzug. „Die Zeit der schnellen Gewinne ist vor-bei“, bestätigt E&Y-Partner Christian Schulz-Wulkow, Lei-ter Real Estate M&A Capital Markets Deutschland. Werheute in Wohnimmobilien investiert, hat es deutlich

Titelthema

Die grössten Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland seit 2004Jahr Verkäufer Käufer Name Anzahl Kaufpreis

Wohnungen (Mrd. Euro)

2005 E.ON Terra Firma Viterra 150.000 7,00

2004 Bundesversicherungsanstalt Fortress Gagfah 80.000 3,50

für Angestellte

2006 Corpus, Morgan Stanley Foncière Développement Logements ThyssenKrupp Werkswohnungen 40.000 2,10

2004 Land Berlin Cerberus, Goldman Sachs GSW 65.700 2,10

2004 ThyssenKrupp Corpus, Morgan Stanley ThyssenKrupp Werkswohnungen 48.000 2,10

2006 Stadt Dresden Fortress Woba Dresden 47.500 1,75

2005 Nord/LB Fortress Nileg 28.500 1,50

2004 WCM Beteiligungs- und Blackstone - 31.000 1,39

Grundbesitz AG

2005 BGAG Cerberus Baubecon 22.850 1,00

2005 HSH Nordbank Oaktree Capital Management Gehag 21.500 1,00Quelle: Pressemeldungen, Sireo Research, 2007

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VentureCapital Magazin 10/200714

schwerer als noch vor zwei oder drei Jahren, eine guteRendite zu erzielen. Zudem wurden Verwaltungsaufwandund Mietermanagement teilweise unterschätzt.

Auch Jürgen Michael Schick, Sprecher des Immobilien-wirtschaftsverbands IVD, weist darauf hin, dass sich Pri-vate Equity-Häuser eher aus Wohnobjekten verabschie-den als sich neu zu engagieren. Einige Portfolios wie dasder Gehag und der Deutschen Telekom haben sogarschon mehrfach den Besitzer gewechselt. Im Juli 2007verkaufte die US-Beteiligungsgesellschaft Cerberus20.000 Gewerkschaftswohnungen der Baubecon, die erst

2005 erworben wurden, an zwei Immobilienunterneh-men. Strategische Investoren treten bei Wohnobjektennun in den Vordergrund.

Immobilienaktien im AbwärtstrendBereits im vergangenen Jahr waren die Unternehmen Pa-trizia und Gagfah, letztere von der US-Beteiligungsgesell-schaft Fortress, an die Börse gebracht worden. Derzeitsind die Aussichten für solche Exits wegen des volatilenBörsenumfelds und des negativen Sentiments gegenüberImmobilienaktien ungünstig: Gagfah, Deutsche Wohnen

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VC-Magazin: Wie schät-zen Sie den deutschen Im-mobilienmarkt aus Sichtder Investoren ein?Hepp: Er ist ein interessan-ter und defensiver Markt,da er nicht den Boom in an-deren Ländern wie Spa-nien, Frankreich, Großbri-tannien nachvollzogenund insofern noch Aufhol-potenzial beim Preisniveauhat. Nach Jahren der Sta-gnation läuft die Wirtschaft wieder gut. Die Fähigkeit, Mie-ten zu zahlen, ist sowohl bei Privathaushalten als auchbei Unternehmen gestiegen. Insbesondere bei Gewerbe-immobilien müssen Investoren aber weiterhin sehr starknach Standorten differenzieren. Hier ist die Lage nochwichtiger als bei Wohnobjekten.

VC-Magazin: Sind denn die Renditen nicht unter Druckgeraten?Hepp: Wir beobachten seit einiger Zeit einen Rückgangder Zinsmarge – die Differenz zwischen den Einnahmenaus den Immobilien und den Finanzierungskosten hatsich deutlich eingeengt.

VC-Magazin: Was bedeutet das für den Markt bzw. fürdie Investoren?Hepp: Finanzarbitrageure treten den Rückzug an, statt-dessen rückt eine mehr fundamentale Betrachtung derImmobilien-Investitionen in den Vordergrund.

VC-Magazin: Wie groß ist das Angebot?Hepp: Nehmen wir den Markt für Wohnimmobilien. DerBestand der kommerziellen Liegenschaften umfasst etwazehn Mio. Wohneinheiten. Diese gehören Wohnungsbau-gesellschaften, Genossenschaften, Kommunen etc. DieHaushaltslage vieler Kommunen spricht weiterhin fürgrößere Verkäufe en bloc. Große Finanz- und insbesonde-re strategische Investoren treten hier als Nachfrager auf.Bei größeren Immobilienblöcken in öffentlichen oderhalb-öffentlichen Händen besteht häufig großes Verbes-

serungspotenzial beim Management, da die Besitzer oftpolitischen Restriktionen unterliegen.

VC-Magazin: Sehen Sie Änderungen bei der Wertschöp-fung für Investoren?Hepp: Neue Investoren werden künftig weniger auf derKosten- bzw. Finanzierungsseite, sondern stärker aufder Einnahmeseite Renditepotenziale heben. Wie be-komme ich mehr Miete pro Quadratmeter, wie verringe-re ich den Mieterwechsel und den Leerstand, wie errei-che ich bei Wohnimmobilien ein besseres Wohnumfeld– diese Fragen stehen im Vordergrund.

VC-Magazin: Werden weiterhin Private Equity-Häuserinvestieren?Hepp: Davon ist auszugehen. Der deutsche Markt ist iminternationalen Vergleich attraktiv bewertet, und diegroßen Immobilienbestände in öffentlicher oder halb-öffentlicher Hand bieten weiterhin die Möglichkeit füraussichtsreiche Portfoliotransaktionen.

VC-Magazin: Infrastrukturanlagen geraten in den Fo-kus: Sind diese auch für institutionelle Investoren inte-ressant?Hepp: Der globale Infrastrukturmarkt hat sich in denletzten Jahren stark verändert und bietet inzwischenauch Chancen für institutionelle Investoren, eine welt-weit über verschiedene Infrastruktursektoren diversifi-zierte Allokation aufzubauen. Angebotsseitig hat diewachsende Bereitschaft der öffentlichen Hand, Privati-sierungen als Mittel der Haushaltssanierung einzuset-zen bzw. Neuinvestitionen durch private Geldgeber mit-zufinanzieren, neue Anlagemöglichkeiten geschaffen.Für 2007 rechnen wir mit einem weltweiten Anlagevolu-men der Institutionellen von ca. 180 Mrd. USD in Infra-strukturprojekte. Aufgrund ihres stabilen Cashflow, deslangen Anlagehorizonts und der geringen Korrelationzu den Aktienmärkten sind sie besonders für Pensions-kassen als Beimischung interessant.

VC-Magazin: Herr Dr. Hepp, vielen Dank für das Ge-spräch.

Interview mit Dr. Stefan Hepp, CEO der SCM Strategic Capital Management AG, einer Schweizer Beratungsgesellschaft für institutionelle Private Equity- und Real Estate-Investitionen

Dr. Stefan Hepp

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VentureCapital Magazin 10/200716

und Patrizia Immobilien verloren seit ihren Jahreshochszwischen 45 und 60%. Auch die britische Terra Firmamusste den geplanten Börsengang ihrer Tochter Deut-sche Annington erst einmal zurückstellen. Zudem habendie ursprünglich hohen Erwartungen in Bezug auf die Ein-führung börsennotierter Immobilien-Unternehmen(REITs) einen Dämpfer erhalten und sind als Exitkanalderzeit wenig attraktiv. Dies nicht nur wegen der Börsen-korrektur. Bei den steuerbegünstigten REITs wurdenWohnimmobilienbestände vom Gesetzgeber aus der Re-gelung herausgenommen.

Im europäischen Vergleich noch attraktivDennoch: Der deutsche Immobilienmarkt gilt aufgrundseines Preisniveaus im internationalen Vergleich als lang-fristig attraktiv. Gefragt sind nun insbesondere Gewerbe-objekte in guten Lagen mit geringem Leerstand, attrakti-ver Mieterstruktur (gute Bonität und Branchenmischungbedeuten Risikominderung) und langfristigen Mietverträ-gen. Bei der Neuvermietung von Einzelhandelsobjektenkann die Miete dabei an die wirtschaftliche Entwicklungangepasst werden: Möglich ist beispielsweise eine Kopp-lung der Höhe des Mietzinses an die mit dem Einzelhan-delsgewerbe erzielten Umsätze.

Zu den Aussichten auf steigende Mieterträge und sin-kenden Leerstand trägt maßgeblich der Konjunkturauf-schwung bei. Noch ist das Preisniveau im historischensowie im internationalen Vergleich in Deutschland güns-tig. Nach einer aktuellen Untersuchung des HamburgerGewos-Instituts liegt das Preisniveau über alle Marktseg-mente hinweg noch immer unter dem des Jahres 1995.

Private Equity-Häuser setzen darauf, dass der deut-sche Markt seinen Rückstand zu anderen Ländern wieGroßbritannien, Irland, Frankreich und Spanien teilweiseaufholt. Zur Wertsteigerungsstrategie zählt zudem, durchprofessionelleres Management der Objekte Effizienzre-serven zu heben und so auch von dieser Seite zu einer at-traktiven Rendite beizutragen.

Strategie und längerer Atem Das alles in Verbindung mit einem reduzierten Fremdka-pitalhebel bedeutet aber, dass die Investoren – egal obPrivate Equity oder Strategen – längerfristig denken undihre Rendite stärker aus ihrer Immobilienexpertise statt

aus ihrem Finanzierungs-Know-how ziehen müssen. EineParallele zum M&A-Markt für Unternehmen und Unter-nehmensteile: Auch im Immobilienbereich sind Rekapita-lisierungen – Aufnahme neuer Fremdmittel und zugleichSonderausschüttung an die Investoren – schwieriger ge-worden. Auch hier geraten die Finanzierungseffekte inden Hinter- und strategisches, längerfristiges Denken inden Vordergrund. Die Halte- bzw. Investitionsdauer beiden Immobilien wird sich nach Meinung von Branchenex-perten voraussichtlich verlängern: von bisher oft zweibis vier in Richtung fünf bis acht Jahre.

Vermehrt auch kleine Pakete gefragt Einen langen Atem will auch die Deutsche Annington mit-bringen. „Der deutsche Wohnimmobilienmarkt ist diffizil,Investitionen sind mit viel Arbeit verbunden, das giltauch für die Mieterprivatisierung“, sagt Annington-Spre-cher Dirk Schmitt. Die Tochter von Terra Firma, schonseit 2001 in Deutschland investiert, will aber gegen denTrend weiter wachsen. Derzeit hat sie ca. 220.000 Woh-nungen im Bestand und will diesen in den nächsten Jah-ren auf 450.000 bis 500.000 aufstocken. Dabei kauft sieauch kleine Pakete mit ca. 100 bis 3.000 Wohnungen.

Fazit:Der Markt bleibt in Bewegung. Unternehmen und die öf-fentliche Hand wollen weiterhin Wohnimmobilienpaketeverkaufen, bei Einzelhandelsimmobilien wird es Angebo-te z. B. von Immobilienfonds und vermögenden Erbenge-meinschaften geben. Die Private Equity-Spieler im Immo-bilienmarkt sitzen auf hohen Mittelzuflüssen und suchengroße Anlageobjekte. Der Wirtschaftsaufschwung und iminternationalen Vergleich noch relativ moderate Preisemachen den deutschen Markt attraktiv. Es gibt aber auchnegative Faktoren: Die Verteuerung von Fremdkapitalbremst Finanzarbitrageure aus. Das Preisniveau läsststarke Steigerungen wie in den letzten Jahren nicht mehrzu. Und nicht zuletzt könnten die Probleme im amerikani-schen Hypotheken- und Immobilienmarkt verstärkt aufden deutschen Markt überschwappen.

Bernd [email protected]

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Ausgewählte Deals von Opportunity-/Private Equity-Fonds 2006 und 2007Jahr Verkäufer Käufer Name Art Kaufpreis

(Mrd. Euro)

2006 KarstadtQuelle Whitehall Fund (Goldman Sachs) Karstadt Portfolio Büro, Einzelhandel, 4,50

Parkhäuser

2007 DEGI Whitehall Fund (Goldman Sachs) Spring Portfolio Büro 2,45

2006 Stadt Dresden Fortress Woba Dresden Wohnen 1,75

2007 Union Investment Real Estate Morgan Stanley Teil des Pegasus Portfolios Gemischt 1,36

2006 DEKA Oaktree Capital Management Herkules Portfolio Büro 1,10

2007 Dieter Becken Morgan Stanley - - 0,67

2006 Commerz Grundbesitz Invest Morgan Stanley - - 0,53

2006 DB Real Estate Eurocastle (Fortress) Bridge Portfolio Büro 0,50

2007 ThyssenKrupp Deutsche Bank, Herder&Partner - Büro, Gewerbe 0,25

Quelle: Pressemeldungen, Sireo Research, 2007

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VentureCapital Magazin 10/200718

„Wir sind von einer ähnlichen Zyklizitätbetroffen wie VC-Fonds“

Interview mit Dr. Christoph Braun, Geschäftsführer Burda Digital Ventures,und Dr. Ralf Schnell, Geschäftsführer Siemens Venture Capital

Der Hype um den Neuen Markt ließ die Zahl der CorporateVenture Capital-Gesellschaften in Deutschland steigen, abernach dem Platzen der Blase verschwanden viele von ihnenwieder. Mit Burda Digital Ventures und Siemens Venture Ca-pital ließen sich jedoch zwei firmeneigene Venture Capital-Organisationen weder von der damaligen Euphorie über-rollen noch von der folgenden Depression aufhalten. Auchwenn Dr. Christoph Braun von Burda im Bereich Internetund Mobile in B2C-Modelle investiert und Dr. Ralf Schnellvon Siemens in Hightech-Wachstumssegmente, haben sieähnliche Erfahrungen gesammelt. Im Gespräch mit AndreasUhde, Chefredakteur des VC Magazins, berichten sie überbeeindruckende Technologien, den Umgang mit Krisen,Quellen für Businesspläne und die Zusammenarbeit vonStart-ups mit Konzernen.

VC-Magazin: Welche Geschäftsideen bzw. Technologienhaben Sie zuletzt besonders beeindruckt?Braun: Drei Dinge – aus unterschiedlichen Gründen: Ausunserem Portfolio das Web 2.0-Unternehmen Holiday-check: Die Seite bietet ihren Usern einen klaren Nutzwertund hat es geschafft, diesen erfolgreich zu monetarisie-ren. Es ist damit meines Erachtens validiert, dass eine„Community“ nicht nur ein schönes Schlagwort ist, son-dern auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Die Firmahinter antikoerper-online.de – dort sind wir nicht inves-tiert – hat einen Marktplatz für Antikörper-Rezeptoren

etabliert. Sie beweist, dass auch B2B-Marktplätze erfolg-reich sein können. Ebenfalls faszinierend finde ich dasGeschnatter bei Twitter. Dass sich Leute zu jeder Zeitalles mitteilen wollen, ist aber auch ein bisschen er-schreckend.Schnell: Wir sind im letzten Jahr in China mit zwei Invest-ments aktiv geworden. PowerU im Energiesparbereich,und Chemclin in der In-vitro-Diagnostik. Was ich dabeifaszinierend finde: Beide Firmen haben einen geringenUmsatz von wenigen Mio. USD, sind aber profitabel underfreuen uns jedes Quartal damit, dass sie ihre Planungenübertreffen. Bei der Auswahl haben wir sehr viel Sorgfaltauf die kaufmännische und juristische Prüfung zusam-men mit externen Experten verwendet.

VC-Magazin: Als vor wenigen Wochen die Aktienkurse un-ter Druck kamen, befürchteten die ersten Marktteilneh-mer schon einen Shake-out wie im Jahr 2000. Welche Aus-wirkungen haben die öffentlichen Kapitalmärkte auf IhrGeschäft?Schnell: Auf der Exitseite brauchen wir einen gesundenKapitalmarkt, denn entweder verkaufen wir über einenBörsengang oder an einen starken strategischen Interes-senten. Über 80% unseres Portfolios veräußern wir überM&A-Transaktionen. Braun: Wenn man den Private Equity-Markt in seine Seg-mente zerlegt, dann belastet eine mögliche Krise VentureCapital am wenigsten. Von einer Verknappung von Fremd-kapital sind wir kaum betroffen, weil wir meist nur Eigen-kapital investieren. Mittel- bis langfristig könnte es wegenschwierigerer Exitmöglichkeiten eventuell zu einemRückgang der Unternehmertätigkeit kommen. In diesemBereich ist Deutschland noch ein relativ labiler Markt, dieZyklizität ist somit relativ hoch.

VC-Magazin: Versorgen Sie Ihre Muttergesellschaftenüber einen längeren Zeitraum mit gleichen Beträgen, oderwird mehr investiert, wenn der Konzern höhere Über-schüsse erwirtschaftet?Braun: Wir sind ein eigentümergeführtes Unternehmen,und Hubert Burda ist „Überzeugungstäter“. Er, der Vor-stand und das gesamte Unternehmen wollen im digitalenBereich etwas aufbauen. An den Budgets wird nichts ver-ändert, unsere Investitionen sind opportunitätsgetrie-ben. Die Zahl guter Ideen und außergewöhnlicher Teams,die auf uns zukommen, ist viel ausschlaggebender für die

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nVis-à-vis

Dr. Ralf Schnell und Dr. Christoph Braun im Gespräch mit Andreas Uhde (v.l.n.r.)

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Anzahl der getätigten Investitionen als kurzfristige Mei-nungsabschwünge.Schnell: Bei Siemens sehen wir CVC als eine komplemen-täre und fokussierte Art, dem Konzern Innovationenzugänglich zu machen. Dafür steht uns ein gewisserRahmen zur Verfügung, und der ist seit Jahren konstant.Siemens hat mit 5,7 Mrd. Euro ein großes Budget für For-schung und Entwicklung, davon ist unser VC-Budget nurein kleiner Anteil. Daher haben wir bezüglich des Etatskeine Probleme.

VC-Magazin: Den Statistiken des BVK zufolge ist das Ver-hältnis zwischen den Investitionen abhängiger Fonds undden Venture Capital-Investitionen insgesamt über dieletzten acht Jahre in etwa stabil geblieben. Die Investiti-onstätigkeit der abhängigen Fonds ging seit dem Jahr2002 also in etwa so stark zurück wie die Investitionstätig-keit unabhängiger Venture Capital-Fonds. Damit scheintein früher häufig behaupteter Vorteil von CVC – sprichdas gleichmäßigere Investieren auch über schwache Bör-senphasen hinweg – widerlegt. Deckt sich das mit IhrenBeobachtungen?Schnell: Ich bevorzuge die Zahlen der NVCA. Ich verlassemich gern auf die amerikanischen Statistiken, weil dieAmerikaner uns nicht nur im VC-Geschäft einiges voraushaben, sondern auch in der Transparenz der Berichter-stattung. Die Statistik zeigt die Zahl der Deals und des Vo-lumens von CVC- im Vergleich zu VC-Gesellschaften.Wenn wir den Hype 2000 ausblenden, können wir mit 5 bis10% Anteil der CVCs im Markt rechnen. Dieser verhältsich relativ stabil. Typisch ist auch, dass CVCs ihreInvestments breiter streuen. Wir investieren kleinere Be-träge und diversifizieren stärker als VCs.Braun: Ich weiß nicht, ob ich es mit diesen Daten belegenwürde, aber ich glaube, dass wir von einer ähnlichen Zy-

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VentureCapital Magazin 10/200720

klizität betroffen sind wie VC-Fonds allgemein. Bei Ven-ture Capital gibt es immer eine Angebots- und eine Nach-frageseite, und in unserem Bereich ist diese relativ starkabhängig von der Anzahl an Unternehmern und Ideen. EinBeispiel: Wenn ich die Anzahl der bei uns 2002 eingereich-ten Businesspläne als Grundlage nehme, dann hat sichdas für 2007 verfünf- oder versechsfacht. Damit liegen wirmomentan aber auch im langjährigen Vergleich bei einersehr hohen Aktivitätsrate.

VC-Magazin: Wie groß ist die Zahl der bei SVC eingereich-ten Businesspläne? Schnell: Ihre Zahl hat eher abgenommen, aber die Quali-tät hat zugelegt. Von 1999 bis 2000 wurden uns viele „Ga-ragenpläne“ vorgelegt, während die Ausarbeitungen jetztfundierter sind. Im Schnitt sehen wir 1.000 bis 1.500 Busi-nesspläne pro Jahr. Viele kommen unaufgefordert unddecken sich nicht mit unserem Investmentfokus. Unterdem Strich gehen wir ungefähr zehn bis 20 Neuinvestitio-nen pro Jahr ein.

VC-Magazin: Erreichen Sie viele Businesspläne aus demKonzern?Schnell: In dieser Stufe unterscheiden wir das nicht. SVCspeist sich aus drei Quellen: erstens Kaltakquise durchKapitalsuchende, zweitens die zielgerichtete Suche imMarkt nach einer bestimmten Lösung und drittens Tippsvon Kollegen. Die Qualität ist natürlich ungleich höher,wenn uns die Kollegen aus den Technologie- oder Marke-tingabteilungen auf etwas aufmerksam machen. Sie selek-tieren vielfach bereits vor. Fast die Hälfte der von unsletztlich finanzierten Ideen kommt aus dem Netzwerk desSiemens-Konzerns.

VC-Magazin: Ist der Austausch mit dem Konzern institu-tionalisiert?Schnell: Nein, aber wir investieren mindestens genausoviel Zeit in das interne wie in das externe Netzwerk. Unddas interne ist nicht weniger kompliziert: Siemens ist inüber 190 Ländern vertreten, wir haben 475.000 Mitarbei-ter, darunter 50.000 Entwickler. Es gibt das Technology

Advisory Board, in dem die Chief Technology Officers derBereiche halbjährlich mit uns über Trends sprechen. ImHaus organisieren wir „Circle Events“, wo wir in kleinerRunde mit internen und externen Experten zu einem be-stimmten Thema diskutieren.

VC-Magazin: Wie schaut das bei Burda aus?Braun: Wenn ich gewichten soll, wäre unser wichtigsterFaktor das bestehende Netzwerk der Beteiligungen. Ausdem Portfolio mit 26 Firmen und dessen Umfeld kommtsehr viel Input. An zweiter Stelle rangieren Anfragen vonextern, also Referenzen von anderen Investoren und An-gels sowie Direktansprachen durch Entrepreneure. Diedeutsche CVC-Landschaft im Medienbereich ist mit dreibis fünf Teilnehmern ja nicht sonderlich groß, daher lan-det man fast automatisch bei uns. An dritter Stelle kom-men Hinweise unserer Kollegen aus dem Magazin-, demDirektmarketing- oder dem Druck-Umfeld. Von unsererSchwester Burda Digital Systems erhalten wir vor allemHinweise auf technologiegetriebene Themen.

VC-Magazin: Herr Dr. Schnell, wie nehmen Sie einemUnternehmer die Angst, in einem Konzern wie Siemensunterzugehen?Schnell: Stellen Sie sich die Situation eines kleinen Unter-nehmens vor, das ein Produkt oder einen Service ent-wickelt hat. Das Entwickeln ist noch ein überschaubarerProzess, aber die Vermarktung fordert enorme Ressour-cen. Sie müssen skalieren und international agieren. Daskann ein kleines Unternehmen meist nicht stemmen, weiles oft noch einmal so viele Ressourcen wie die Entwicklungdes Produkts erfordert. Da können wir helfen, weil wir zuallen interessanten Kunden der Branche Kontakte haben.Wenn die kleinen Unternehmen selbstbewusst sind, ken-nen sie genau ihre Wettbewerbssituation, haben ihr geisti-ges Eigentum geschützt und gehen mit Siemens eine Ge-schäftsbeziehung ein,wie mit jedem anderen auch.

VC-Magazin: Herr Dr. Braun, Herr Dr. Schnell, vielen Dankfür das Gespräch.

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Zu den Gesprächspartnern

Dr. Christoph Braun ist Geschäftsführer bei der Bur-da Digital Ventures GmbH, einem Tochterunterneh-men von Hubert Burda Media. Das Portfolio verteiltsich auf fünf Bereiche Media, Platforms, Commerce,Entertainment und Mobile. Dr. Ralf Schnell leitet dieSiemens Venture Capital GmbH, die Corporate Ven-ture-Organisation des Siemens-Konzerns. Im Fokusstehen technologische Wachstumssegmente im Ge-biet der Energie und Umwelttechnik, der Automatisie-rung und Steuerung, der industriellen und öffentli-chen Infrastrukturthemen sowie der Medizintechnik.

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VentureCapital Magazin 10/200722 www.vc-magazin.de

Sport hatte im Leben von Andreas Lange schon immer ei-nen hohen Stellenwert: „Bis zu meinem 20. Lebensjahr ha-be ich die meiste Zeit mit Basketball, Tennis, Schwimmenoder Snowboardfahren, teils auf Leistungssportniveau, ver-bracht.“ Auch wenn er für diese Hobbys nur noch sehr wenigZeit hat, diese Vergangenheit hat den heute 33-Jährigenstark geprägt. „Die Regeln des Sports, also Fairplay undTeamgedanke, sind für mich auch im Geschäftsleben diezentralen Grundpfeiler“, sagt der Mitbegründer und Teilha-ber der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe(ABL Gruppe). Auf dieser Basis haben seine vier Partner-kollegen und er auch ihre Zusammenarbeit strukturiert.

Unternehmerisches Family OfficeDie ABL Gruppe, Frankfurt, befindet sich vollständig imBesitz der fünf operativen Partner Christian Angermayer,Peter Brumm, Andreas Lange, Ralph Konrad und Dr.Sebastian Grabmaier. Das Quintett versteht sich alsunternehmerisches Family Office, das Unternehmen inder Finanzdienstleistungsbranche gründet, kauft undweiterentwickelt. Demgemäß haben alle Partner in denaufgebauten Gesellschaften operative Aufgaben. Zudiesen gehören das Asset Management-Haus Altira, derFinanzvertrieb Aragon (an der auch die HCI Capital AG zu25,1% beteiligt ist) und die Investmentbank Silvia QuandtBank. Letztere entstand u. a. aus der engen Verbindungder Gruppe mit der Familie Silvia Quandt, einem Familien-zweig der Herbert-Quandt-Erben. Im Private Equity-Bereich engagiert sich die ABL Gruppe über die TochterSigma Capital Management, die für die Investitionsent-scheidungen der börsennotierten VC-Gesellschaft HeliadEquity Partners und den Dachfonds Themis Equity Part-ners verantwortlich zeichnet.

Erfolg durch Vertrauen und EngagementBegonnen hat die Geschichte der heute über 250 Mitar-beiter zählenden Gruppe, deren Beteiligungen eineMarktkapitalisierung von mehreren Hundert Mio. Eurohaben, an einer kleinen Universität in Oberfranken. Mitden Gründungspartnern Peter Brumm und ChristianAngermayer verbindet Andreas Lange eine langjährigeFreundschaft und tiefes Vertrauen. „Zu Beginn saßen wirin einem kleinen Büro in Bayreuth und haben noch selbstdie Kabel verlegt“, erinnert sich Lange gerne an die

Anfangsjahre vor der Jahrtausendwende zurück. DenStart in die Selbstständigkeit bildeten für die drei Unter-nehmer im Jahr 1998 Dienstleistungen im Bereich AssetManagement und Capital Markets Advisory. Lange, derzunächst für ein Jahr bei der Investmentbank Lazard tätigwar, brachte sich anfangs nebenberuflich ein, bevor esihn dann vollständig in das Unternehmertum samt allerChancen und Risiken zog.

Komplementäre Zusammensetzung des Teams „Über das starke Vertrauen untereinander hinaus ist diekomplementäre Zusammensetzung des Partnerkreisesein wesentlicher Faktor“, erklärt Lange das Erfolgsrezeptder Gruppe. „Die Gemeinschaftsleistung eines gutenTeams hat mich schon immer fasziniert, und ich bin sehrglücklich, dass ich das in meinem Berufsleben erfahrendarf“, sagt Andreas Lange nicht ohne Stolz. Da seine Stär-ken eher im Bereich Investitionen und Strategie liegen,verbringt er seine Arbeitszeit im Asset Management derGruppe, wo er als Chief Investment Officer die Geschickeder Altira, die etwa 1 Mrd. Euro Assets verwaltet, leitet.

„Unternehmer aus Überzeugung“„Wir sind Unternehmer aus Überzeugung und leben diesmit jedem Atemzug. Das sehen auch unsere Geschäftspart-ner schnell und schätzen das sehr“, berichtet Lange vonGesprächen mit Unternehmern sämtlicher Branchen undbestätigt: „Wir sind nicht auf den schnellen Euro aus, son-dern bauen bei allen Geschäftsbeziehungen auf eine ko-operative und langfristige Zusammenarbeit.“ Zu Gute kom-men dürfte ihm auch seine Bescheidenheit, die er trotz be-ruflichen und monetären Erfolgs in jungen Jahren behaltenhat. „Ich mache mir wenig aus Statussymbolen, habe keineYacht oder ähnliches, ich habe nicht mal ein eigenes Auto“,sagt er und fügt an: „Wenn ich mobil sein möchte, benutzeich ein Poolfahrzeug der Firma oder den Zug.“

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Andreas Lange

Teil 14 der Serie: Köpfe der deutsch-sprachigen Private Equity-Szene

Menschen & Macher

8/06 Rolf Christof Dienst

9/06 Prof. Dr. Klaus

Nathusius

10/06 Dr. Gottfried Neuhaus

11/06 Dr. Hellmut Kirchner

12/06 Werner Dreesbach

1/07 Roger Bendisch

2/07 Thomas U. W. Pütter

3/07 Falk F. Strascheg

4/07 Thomas W. Kühr

5/07 Dr. Sonnfried Weber

6/07 Marc Samwer

7/07 Gustav Egger

8-9/07 Steve Koltes

Bisher erschienen

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VentureCapital Magazin 10/200724

„Steinbrück verhinderte das Entsteheneines echten Private Equity-Gesetzes“

Die nächste Legislaturperiode bleibt als Hoffnungsschimmer

Anlässlich der 25-Jahr-Feier des Venture Capital Clubs inMünchen hielt dessen Mitbegründer, langjähriger Präsidentund heutiger Ehrenpräsident Prof. Dr. Wilhelm Haarmanneinen Vortrag, bei dem er einen breiten Bogen spannte:vom Auftauchen von Venture Capital in Deutschland bis zuraktuellen Diskussion über Gesetzesänderungen. Das VCMagazin druckt die wesentlichen Aussagen in gekürzterForm.

Bekannt, aber nicht akzeptiertAls vor ca. 25 Jahren der Venture Capital Club in Münchengegründet wurde, kannte man den Begriff Venture Capitalim Allgemeinen nicht. Auch die in der Wirtschaft Tätigenwussten mit dem Begriff nur dann etwas anzufangen,wenn sie sich mit Unternehmensgründungen, Technolo-giefinanzierungen oder mit Finanzierungstechniken inden USA beschäftigten. Diejenigen, denen man den Be-griff nahe zu bringen versuchte, waren Venture Capital ge-genüber in der Regel grundsätzlich positiv eingestellt.Dies galt auch für Banker und Unternehmer, auch wenndiese meinten, mit Fremdkapital die Themen nach wievor besser besetzen zu können. Heute ist Venture Capitalin der wirtschaftlichen Öffentlichkeit weitgehend be-

kannt, genießt aber weder die für ein Finanzprodukt anzu-strebende Selbstverständlichkeit noch die volle gesell-schaftliche Akzeptanz. Manche Politiker wollen bewusstzwischen gutem und schlechtem Private Equity differen-zieren. Diese Haltung kommt auch im jetzigen Gesetz-gebungsverfahren zum Thema Private Equity in erschre-ckender Weise zum Ausdruck.

Schlecht für das ProfilDie Gründe für die teilweise ablehnende Haltung von Ven-ture Capital und Private Equity in Deutschland wurdenoft genug diskutiert, die Kritikpunkte grundsätzlich ent-kräftet. Finanzinvestoren setzen sich im eigenen Interes-se dafür ein, dass Unternehmen möglichst gut aufgestelltsind. Private Equity und Venture Capital sind für die deut-sche Volkswirtschaft segensreich. Es ist daher verwun-derlich, dass sie in der Gesellschaft nicht richtig verwur-zelt sind. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass vieleFonds im Ausland ansässig sind, von dort handeln und imInland allenfalls Berater beschäftigen. Diese könnenschon aus steuerlichen Gründen nicht dasselbe Auftretenwie in Deutschland gegründete und in Deutschland tätigeUnternehmen haben. Alle in der BVK-Gruppe „Large Buy-outs“ vereinigten Fonds sind – mit der Ausnahme von Alli-anz Capital Partners – ausländische Fonds mit oder ohneBeratungsgesellschaft im Inland. Dementsprechend fin-den wesentliche Entscheidungen im Ausland statt; wich-tige Personen für Investitionen in Deutschland agieren imAusland, insbesondere in London. Dies ist schlecht fürdas Profil von Private Equity und Venture Capital inDeutschland. Dies ist auch schlecht für jeden in der Bran-che, sei er Unternehmensberater, Finanzberater, Rechts-anwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Eine Eigen-kapitalkultur kann in Deutschland erst dann richtig ent-stehen, wenn hier Fonds jeglicher Größenordnung ange-siedelt sind. Dies ist derzeit nicht der Fall. Der größtedeutsche Fonds hat meines Wissens ein Volumen von 650Mio. Euro, was ein Bruchteil großer amerikanischer undenglischer Volumina ist. Warum ist dies so? Die Rahmen-bedingungen stimmen nicht. Dies haben viele Erhebun-gen gezeigt.

Zersplitterung verhindert EigenkapitalkulturWir waren daher alle hoch erfreut, als am 11. November2005 der Koalitionsvertrag herauskam, laut dem das der-zeitige Unternehmensbeteiligungsgesetz zu einem Pri-

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Prof. Dr. Wilhelm Haarmann

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VentureCapital Magazin 10/2007 25

vate Equity-Gesetz weiterentwickelt würde. Der BVK legteim März 2006 dem Bundesfinanzministerium und allen an-deren interessierten Ministerien seine Wunschliste vor;die CDU/CSU baute einen Zusammenhang zwischen Un-ternehmensteuerreform und Private Equity-Gesetz auf.Nach den Erfahrungen mit seinen linken Parteifreundenbei der REIT-Gesetzgebung gelang es Finanzminister PeerSteinbrück aber, Unternehmenssteuerreform und PrivateEquity-Gesetz zu entkoppeln. Dadurch verhinderte er dasEntstehen eines echten Private Equity-Gesetzes. Zwarkonnte zwischen Eckpunktepapier und Kabinettsbe-schluss noch einiges am Gesetzentwurf verbessert wer-den. Ein für den Standort dringend notwendiges allgemei-nes Private Equity-Gesetz – entsprechend der luxembur-gischen SICAR-Gesetzgebung – haben wir jedoch nicht.Für den Wagniskapitalbeteiligungsbereich gibt es im We-sentlichen Vorteile bei der Verlusterhaltung. Dieser Vor-teil wird voraussichtlich nur wenige motivieren, in dieneue Rechtsform der Wagniskapitalbeteiligungsgesell-schaft zu schlüpfen. Die Zersplitterung der Landschaftmit von den Ländern kontrollierten Unternehmensbeteili-gungsgesellschaften, mit von der BaFin kontrolliertenWagniskapitalbeteiligungsgesellschaften und weiterhinunkontrollierten vermögensverwaltenden GmbH & CoKGs sowie vielen ausländischen Akteuren mit und ohnedeutsche Beratungseinheiten lässt das Entstehen einerdeutschen Eigenkapitalkultur nicht zu.

Verschrobene SichtweiseUmgekehrt prüft man, ob man zur Abwehr staatlich finan-zierter ausländischer Fonds aus China, Russland oderArabien nicht einen deutschen staatlich finanziertenFonds einsetzen sollte. Dieser wird benötigt, da es hierkeine vergleichbaren Fonds gibt. Diese Prüfung führt abernicht dazu, endlich ein vernünftiges, allgemein gültigesPrivate Equity-Gesetz zu schaffen, wonach in Deutsch-land entsprechende Fonds ohne staatliche Hilfe errichtetwerden. Durch ein Risikobegrenzungsgesetz sollen an-

gebliche Risiken von Fonds, insbesondere im Hinblick aufbörsennotierte Unternehmen, abgewehrt werden. DieseMaßnahmen sind entweder wirkungslos oder haben zu-mindest nichts mit Private Equity im Allgemeinen zu tun.Ein solches Gesetz schafft nur den falschen Eindruck voneiner für Deutschland wichtigen Branche, unterstützt dienegativen Gefühle linker Parlamentarier und setzt in derÖffentlichkeit falsche Signale. Es wird der Eindruck ge-schaffen, dass es gutes und schlechtes Private Equity gä-be. Allein dass das Bundesfinanzministerium sich zumAnwalt einer derartigen verschrobenen Sichtweisemacht, ist für den Eigenkapitalstandort Deutschland äu-ßerst negativ.

Fazit:Es wäre an der Zeit, Deutschland für Private Equity insge-samt richtig aufzustellen. Diese Aufstellung hat sich anNotwendigkeiten und am Wettbewerb durch Großbritan-nien, Luxemburg und andere Länder zu orientieren. Nureine offensive Haltung in dieser Frage bringt Deutschlandweiter. Jedoch scheint derzeit wenig Grund zur Hoffnung:Bundesfinanzminister Steinbrück will aus parteiinternenGründen kein Private Equity-Gesetz – und Bundeskanzle-rin Merkel, Bundeswirtschaftsminister Glos, die Bundes-länder, aber auch die dem Private Equity-Gesetz positivgegenüberstehenden Parlamentarier können Steinbrückoffensichtlich nicht die Stirn bieten. Ich glaube nicht,dass es im parlamentarischen Verfahren noch wesentlichbesser wird. Eine große Koalition ist keine Entschuldi-gung für schlechte, dem Standort Deutschland schaden-de Politik. Für das, was jetzt vorliegt, gibt es keine Ent-schuldigung, auch wenn ein schlechter Gesetzentwurf et-was besser ist als ein völlig indiskutables Eckpunktepa-pier vom 9. Mai. Das Ganze ist ein Trauerspiel. So bleibtdie Hoffnung, dass in der nächsten Legislaturperiodealles besser wird; von der zweiten Hälfte dieser Legisla-turperiode ist wohl nichts mehr zu erwarten. Der Eigen-kapitalstandort Deutschland leidet. Es ist schade, dasswir zum 25. Jahrestag des Münchner Venture CapitalClubs nichts Besseres über unsere Politik zu vermeldenhaben.

Protokolliert von Torsten Paßmann

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Zum Referenten

Prof. Dr. Wilhelm Haarmann ist Rechtsanwalt, Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater in Frankfurt am Main.Das Gründungsmitglied des Venture Capital ClubsMünchen stand dem Verein die ersten 24 Jahre seinesBestehens vor und ist seit kurzem Ehrenmitglied undEhrenpräsident. Haarmann ist Mitglied des Vorstandsdes BVK und leitet dessen Arbeitskreis Recht & Steuern.

Podiumsdiskussion auf der 25-Jahr-Feier des VC Clubs München. V.l.n.r.: Falk F.Strascheg, Rolf Dienst, Max Römer, Dr. Helmut Schühsler

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VentureCapital Magazin 10/200726

Neuer Spitzenwert beim Fundraising

BVK-Statistik für das 2. Quartal 2007

Die Hypothekenkrise in den USA hat den Private Equity-Häusern auch in Deutschland erst einmal den Zugang zuFremdkapital erschwert; die Auswirkungen auf das Fundrai-sing lassen sich noch nicht bemessen. Eine kurze Trocken-periode sollten die heimischen Fondsgesellschaften aberleicht überstehen können, flossen ihnen im zweiten Quartaldoch neue Mittel in Höhe von 1,527 Mrd. Euro zu. Damitmarkierten die deutschen Private Equity-Gesellschaften ei-nen neuen Spitzenwert – wenn auch nur seit der Einführungder vierteljährlichen Statistik im Jahr 2003.

Buyout-Häuser treiben FundingDie 139 Beteiligungsgesellschaften, deren Geschäftstätig-keit in die Statistik zum zweiten Quartal 2007 einfloss,konnten das Fundraising-Ergebnis des Vorquartals in Hö-he von 516,6 Mio. Euro auf 1,527 Mrd. Euro fast verdreifa-chen. Treiber dieser Entwicklung waren große Buyout-Häuser, die für ihre Fonds ein erfolgreiches Closing ver-meldeten: 13 Gesellschaften warben im Rahmen des un-abhängigen Fundraisings bei externen Investoren satte1,381 Mrd. Euro ein. Im ersten Quartal betrug das gesam-te unabhängige Fundraising nur magere 201,64 Mio. Euro.Weitere 104 Mio. Euro flossen in Captive- bzw. Evergreen-Fonds, im Vorquartal lag der Wert noch bei 278,1 Mio.Euro. Kapitalerträge und Rückflüsse für Re-Investitionenstiegen geringfügig um 4,67 Mio. auf 41,5 Mio. Euro. In In-vestitionsphasen aufgeteilt erhielten Buyout-Fonds 72,3%der eingesammelten Mittel, weitere 17,7% fielen Investo-ren im Early Stage-Bereich zu, 9,1% sind dem Later Stage-Bereich zugeordnet. Die ersten beiden Quartale 2007addiert, erreichte das Fundraising ein Volumen von 2,043Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2006 lag der Wert noch bei846,3 Mio. Euro.

Gegenläufige TendenzenWährend die Portfoliobewegungen im zweiten Quartal zu-nahmen, reduzierte sich das Transaktionsvolumen. Imabgelaufenen Quartal flossen nur noch 528,1 Mio. Euro –nach 1,3 Mrd. Euro in den investitionsstarken ersten dreiMonaten. Allerdings ist die Differenz nur bedingt aussage-kräftig für die Investitionslaune der Private Equity-Bran-che: Zwischen Januar und März machten zwei sehr großeTransaktionen zusammen über die Hälfte der Investitio-nen aus. Von den zuletzt eingesetzten Geldern entfielen452,8 Mio. Euro auf 215 Erstengagements und 75,3 Mio.Euro auf 118 Folgeengagements. Damit erhielten 333 Un-ternehmen eine Private Equity-Finanzierung, nach 302 imVorquartal und 276 im Vorjahresquartal. Eine ähnliche Si-tuation zeigt sich bei den Teil- und Gesamtverkäufen: DieAbgänge blieben mit 331,57 Mio. Euro unter dem Vorquar-talswert von 443,62 Mio. Euro, während die Zahl der ver-äußerten Unternehmen marginal stieg (von 160 auf 164).Einzig bei den Totalverlusten sanken beide Werte: Von 46auf 39 Unternehmen und von 60,29 auf 31,18 Mio. Euro.Damit summierten sich die Investitionen im ersten Halb-jahr auf 1,84 Mrd. Euro, was fast einer Verdoppelung imVergleich zum Vorjahreshalbjahr (939,3 Mio. Euro) ent-spricht. Auch die Zahl der finanzierten Unternehmennahm zu, von 473 auf 556. Die Abgänge überstiegen mit866,6 Mio. Euro nur wenig das Volumen des Vorjahreszeit-raums von 813,3 Mio. Euro.

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Fundraising 2007 – Neue Mittel nach geplanten Investitionen

1. Quartal 2. Quartal

Mio. Euro % Mio. Euro %

Early Stage-Venture Capital 53,03 10,2 271,05 17,7

Later Stage-Venture Capital 170,60 33,1 139,19 9,1

Buyouts 291,55 56,4 1.104,17 72,3

Sonstige 1,39 0,3 12,63 0,8

Gesamt 516,58 100,0 1.527,04 100,0

Quelle: BVK-Statistik

Exits im 1. Halbjahr 2007 nach Volumen in %

Divestment durchTrade Sales 19,4%

Quelle: BVK

Divestmentdurch IPO24,4%

Aktienverkauf nachvorherigem IPO5,0%

Rückz. stiller Beteiligungen 3,3%

Rückzahlung von Ges.darlehen 1,2%

Verkauf anandere Beteiligungs-gesellschaft30,3%

Verkauf an Fi-nanzinstitu-tionen 1,8%

Totalverluste10,6%

Buy-back vonGesellschafter-anteilen 1,2%

Sonstige 3,0%

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VentureCapital Magazin 10/200728

Buyouts schwächeln, VC im AufwindVon den Gesamtinvestitionen entfiel mit 64,5% wie ge-wohnt eine deutliche Mehrheit auf Buyouts. Allerdingslag ihr Wert mit 340,4 Mio. Euro deutlich unter den 1,16Mrd. Euro des Vorquartals. Auch die Zahl der Transaktio-nen sank von 35 auf 28. Die restlichen 35,5% der Gesamt-investitionen flossen in Venture Capital-Engagements, diesich nach dem schwächeren ersten Quartal (155,5 Mio.Euro) deutlich steigerten (187,7 Mio. Euro). Die Zahl dermit Venture Capital finanzierten Unternehmen stieg von267 im ersten Quartal auf jetzt 303. Der Rückgang desExitvolumens im Vergleich zu den ersten drei Monaten2007 beruht auf dem Fehlen großer Unternehmensver-käufe. Die Beteiligungsgesellschaften nutzten die positi-ven Marktbedingungen für zahlreiche Anteilsverkäufe,insbesondere an andere Beteiligungsgesellschaften (9)und strategische Investoren (23). Beide Verkaufsvarian-ten machten mit 54,4% bzw. 22,6% das Gros des Exitvolu-mens aus. Zudem wurden insgesamt vier kleinere Börsen-gänge durch Private Equity-finanzierte Unternehmen ge-meldet, davon zwei in Deutschland. Die ersten zwei Quar-tale 2007 addiert, dominierten Verkäufe an andere Beteili-gungsgesellschaften mit 30,3%, Divestments durchIPO/Aktienverkäufe mit 29,4% und Trade Sales mit 19,4%.

Bayern in der Gunst vornDas Gros der Investitionen im zweiten Quartal 2007 flossin Unternehmen aus den Branchen Maschinen-/Anlagen-

bau und Sonstige Dienstleistungen (z. B. Medien, Unter-nehmensdienstleistungen). Auf die genannten Bereicheentfielen 34,4 bzw. 13,9% der Gesamtinvestitionen. Hiererfolgten auch die fünf größten Einzelinvestitionen desabgelaufenen Quartals. Alle anderen Branchen könnennur einstellige Anteile verzeichnen. Werden beide Quarta-le als Einheit gesehen, verzeichnen Kommunikationstech-nologie (25,2%) und Handel (21,9%) die höchsten Mittel-zuflüsse. Gut die Hälfte der Inlandsinvestitionen verteiltsich auf Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg(132,5 bzw. 82,3 Mio. Euro), auf die ersten sechs Monategerechnet liegen Baden-Württemberg (41,9%) und Nie-dersachsen (27,8%) vorne.

Fazit:Angesichts der derzeitigen Entwicklungen auf dem Fi-nanzmarkt bleibt abzuwarten, ob der BVK auch für dasnächste Quartal weitere Zuwächse bei den eingesammel-ten Mitteln vermelden kann. Wahrscheinlicher ist, dasssich eine andere Tendenz fortsetzt: Weniger Geld wird aufmehr Unternehmen verteilt.

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Q2/03 Q2/04 Q2/05 Q2/06 Q1-2/07

Private Equity-Investitionen im 2. Quartal von 2003 bis 2007 in Mio. Euro

1.250

1.000

750

500

250

0

Quelle: BVK-Statistik

Mio. EuroBuyoutVenture Capital

Investitionen im 2. Quartal 2007 nach Finanzierungsphasen in %

Seed 1,7%

Quelle: BVK

Start-up 16,6%

Expansion17,2%

Turnaround0,1%

MBO 36,1%

MBI 8,5%

LBO 19,9%

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VentureCapital Magazin 10/200730

„Wir arbeiten gewinnorientiert, abernicht gewinnmaximierend“

Interview mit Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- undGiroverbands (DSGV)

Mehrere schlaflose Nächte hatte Heinrich Haasis beim Kaufder Berliner Landesbank. Der Präsident des Sparkassen-und Giroverbands leitete mit der Übernahme das größte In-vestment in der Geschichte seines Hauses ein. Für die mit370.000 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 3,3Billionen Euro größte Finanzorganisation in Deutschlandwar der Kauf kein einfaches Unterfangen. Details der Akqui-sition sowie die Aktivitäten der Sparkassen rund um PrivateEquity und Unternehmertum erläutert Heinrich Haasis imInterview mit Georg von Stein, Redakteur des VC Magazins.

VC-Magazin: Sie haben für die Landesbank Berlin 4,475Mrd. Euro bezahlt. War das nicht deutlich zu viel?Haasis: Nein, wir haben für das Aktienpaket einen ange-messenen Preis bezahlt. Wir hatten bis zum Schluss zweiernsthafte Mitbieter. Und daneben hat der Berliner Senatimmer auch einen Börsengang vorbereitet. In den letztenWochen vor der Zuschlagserteilung sind verschiedeneGutachten in die Öffentlichkeit geraten. Der Wert des ge-samten Unternehmens wurde dabei mit bis zu 8,1 Mrd.Euro angegeben. Natürlich ist bei uns ein strategischerAufschlag im Kaufpreis einbezogen, er liegt aber unter-halb des Durchschnitts, der bei solchen Transaktionenüblich ist.

VC-Magazin: Wie finden Sie es, dass der Bundesverbanddeutscher Banken, wie kolportiert wird, Bedenken gegenden Kauf angemeldet haben soll?Haasis: Dass die privaten Banken die Stärkung von Spar-kassen nicht gerade mit Sympathie verfolgen, ist dochklar. Aber der Bankenverband hat ganz klar die Meldungeiner Beschwerde dementiert. Und Herr Müller, der Ban-kenpräsident und Vorstandschef der Commerzbank – al-so eines Mitbieters – hat das Verkaufsverfahren als trans-parent und diskriminierungsfrei gelobt. Niemand wirdden schlechten Verlierer spielen wollen.

VC-Magazin: Was ist für Sie persönlich als Präsident desDeutschen Sparkassen- und Giroverbandes die größteHerausforderung?Haasis: Die Sparkassen-Finanzgruppe besteht aus rund650 geschäftspolitisch eigenständigen Unternehmen –darunter allein 447 Sparkassen –, die eine gemeinsameGeschäftsphilosophie verfolgen und unter einer gemein-samen Dachmarke am Markt auftreten. Für diese dezen-trale Verbundgruppe gemeinsame Interessen zu definie-ren, sie zu bündeln und für deren Durchsetzung zu wer-ben, ist tagtäglich eine neue Herausforderung.

VC-Magazin: Der heutige Bundespräsident Köhler hat, alser selbst noch Präsident des DSGV war, einmal gesagt,dass die Sparkassen-Finanzgruppe dezentral bis auf dieKnochen sei. Ist das heute immer noch so?Haasis: Ja, und beim Kauf der Berliner Landesbank habenwir das in besonderer Weise verspürt. Bei den anderenBietern hatte ein Vorstand oder ein kleines Gremium denKaufvorschlag zu bewerten und zu entscheiden, wir hin-gegen sind angetreten mit einer Erwerbsgesellschaft, d. h. einem Konsortium der deutschen Sparkassen. Wirbrauchten Vollmachten von den Vorständen und Verwal-tungsräten von rund 420 Instituten. Denen konnten wirbei ihrer Entscheidung weder einen fertigen Vertrag nocheinen ausgehandelten Kaufpreis bieten. Es ist einzigartigin der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte, dassein Konsortium mit so dezentralen Entscheidungsstruk-turen die rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzun-gen für eine so große Übernahme geschaffen hat.

VC-Magazin: Aber wollen Sie für solche Entscheidungenimmer durch die ganze Republik fahren?Haasis: Die neue Erfahrung ist doch gerade, dass uns un-sere Struktur augenscheinlich nicht an solchen wichtigen

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nExecutive Talk

Heinrich Haasis

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VentureCapital Magazin 10/2007 31

Entscheidungen hindert. Und wir wollen unsere Strukturauch nicht verändern, weil die Kraft des selbstständigenUnternehmertums am Markt besonders wirkungsvoll ist.Mit zentralen Konzernstrukturen kann man manchmalEntscheidungen leichter durchsetzen, aber Filialisten, diekonzerneinheitlich geführt werden, besitzen bei weitemnicht die Kundennähe. Unsere Basis sind eigenständigeSparkassen vor Ort überall in den Regionen. Dazu kom-men dann übergreifende leistungsfähige Spezialanbieterbeispielsweise mit den Kompetenzen Bausparen, Versi-cherungen oder Leasing.

VC-Magazin: Welche Rolle spielt bei den Sparkassen dieEigenkapitalrendite?Haasis: Wir arbeiten gewinnorientiert, aber nicht gewinn-maximierend. Wir sehen bei vielen Wettbewerbern imMarkt, welche Tricks und Verrenkungen – Eigenkapitalre-duzierungen beispielsweise durch Aktienrückkauf oderneue Eigenkapitaldefinitionen – angestellt werden, nurum einen beeindruckenden Wert zu zeigen. Das ist unsin-nig. Vielmehr muss stärker in Betracht gezogen werden,ob und wie es einem Vorstand gelungen ist, sein Marktpo-tenzial auszuschöpfen. Wir haben vor ein paar Jahren dieZielzahl von 15% Eigenkapitalrendite ausgegeben. Vondiesem Ziel sind wir heute etwas weiter weg als vor dreiJahren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Sparkas-sen in den vergangenen Jahren richtigerweise zusätzli-ches Eigenkapital aufgebaut haben. Wären die Sparkas-senvorstände dem Vorbild anderer gefolgt, Eigenkapitalabzubauen, hätten sie zwar eine höhere Eigenkapitalren-dite, aber schlechtere Unternehmen, weil sie schlechterfür schwierigere Zeiten gerüstet wären.

VC-Magazin: Was macht der Deutsche Sparkassen- undGiroverband im Bereich Private Equity und was im Be-reich Venture Capital?Haasis: Es gibt in der Sparkassen-Finanzgruppe mehr als70 Beteiligungsgesellschaften. Wir finanzieren hier kleine-re und mittlere Unternehmen und auch Existenzgründer.Im Gegensatz zu großen Private Equity-Firmen haben wireinen anderen Ansatz, denn wir wollen ein Unternehmenlangfristig positionieren. Deshalb laufen unsere Beteili-gungen auch relativ lange, oft weit über fünf Jahre hinaus.Wir haben damit das Ziel, unsere Kunden zu sichern undzu stabilisieren. Viele Private Equity-Häuser hingegen su-chen bei ihrem Engagement ausschließlich die Rendite.

Auch dieser Ansatz ist legitim, der Kunde entscheidet,was er haben möchte.

VC-Magazin: Was halten Sie von einem Sekundärmarktfür Private Equity, und würden die Sparkassen als Ver-kaufskanal dienen?Haasis: Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit in soeine Richtung gehen wird. Die Sparkassen würde diesauch gegenwärtig nicht weiter bringen.

VC-Magazin: Der Friedensnobelpreisträger 2006, Muham-mad Yunus, will durch Mikrofinanzierungen die Armut inBangladesh beheben. Der Sparkassen- und Giroverbandhatte ihn ja vor kurzem für einen Vortrag eingeladen. War-um ist aus Ihrer Sicht das Thema Mikrofinanzierungen sowichtig?Haasis: Das Engagement von Professor Yunus hat viel mitder Geschichte der Sparkassen zu tun. Auch und geradein Zeiten der Globalisierung wird es immer wichtiger,auch einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppendie Möglichkeit zu geben, den Lebensunterhalt zu sichernund sich eine selbst bestimmte Zukunft aufzubauen. Nurdas sichert den für langfristigen wirtschaftlichen Erfolgzwingend notwendigen sozialen Zusammenhalt. Heutewird diese Aufgabe in Industrieländern anders wahrge-nommen als in sich entwickelnden Volkswirtschaften.Aber auch bei uns gibt es immer mehr Menschen, die er-kennen, dass Rendite alleine nicht alles ist, sondern dieWirtschaft den Menschen dienen muss. Eine Marktwirt-schaft ist dafür besonders effizient, aber eben kein Selbst-zweck.

VC-Magazin: Was liegt Ihnen beim gesellschaftlichen En-gagement der Sparkassen besonders am Herzen?Haasis: Sparkassen sind Kreditinstitute, die aktiv die Ent-wicklung ihrer jeweiligen Region fördern. Dazu gehört diePartnerschaft zu den Kommunen und dem Mittelstand ge-nauso wie die Förderung gemeinwohlorientierter Projek-te aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Allein für dasgemeinwohlorientierte Engagement haben die Sparkas-sen im vergangenen Jahr rund 415 Mio. Euro ausgegeben.Dabei geht es einerseits um die Breitenförderung bei-spielsweise von Sport, Kultur und Sozialem. Dazu gehörtaber auch die Förderung von international renommiertenInstitutionen oder Projekten, wie beispielsweise aktuelldie Documenta oder das Grüne Gewölbe in Dresden.

Georg von [email protected]

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Zum Gesprächspartner

Heinrich Haasis ist seit 1. Mai 2006 Präsident desDeutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV),der mit 370.000 Mitarbeitern und einer Bilanzsummevon rund 3,3 Billionen Euro größten Finanzorganisati-on in Deutschland. Am 1. Dezember 2006 wurde Haa-sis zudem zum Präsidenten der Europäischen Spar-kassenvereinigung gewählt.

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VentureCapital Magazin 10/200732

Weltweiter Wettbewerb um reife Produkte

Nanotechnologie – wann kommt der Durchbruch?

War es Mitte der 90er Jahre und um die Jahrtausendwendeen vogue, mit Nanotechnologie zu tun zu haben und eineneue industrielle Revolution heraufzubeschwören, so ist esin den letzten Jahren stiller geworden. Zweifel an Potenzialund Gefahrlosigkeit der Technologien kamen auf. So weistder Fraunhofer Verbund Nanotechnologie auf Diskussionenüber „visionäre“ Risiken, wie z. B. die Vorstellung von intel-ligenten Nanosystemen, die außer Kontrolle geraten, ebensohin wie auf greifbare Risiken, z. B. nanopartikuläre Stäubein Pharmawirkstoffen, die statt therapeutischen Effekten un-erwünschte Auswirkungen haben. Ungeachtet aller Quer-schüsse haben sich nanotechnologische Anwendungen den-noch in vielen Industriebereichen inzwischen etabliert.

Erste Durchbrüche So z. B. bei Beschichtungenjeglicher Applikationsform,erläutert Dr. Marion Frankevom Center for Nanointe-gration der Universität Duis-burg-Essen (CeNIDE): „DiePalette der Anwendungs-möglichkeiten reicht vom Im-prägnierspray für Schuhe biszum kratzfesten Lack für Au-tos.“ Einen Durchbruch siehtsie auch bei den „Komposit-Materialien“, hier gelte das Prinzip „kleine Menge, großeWirkung“. Mit Hilfe von Nanotechnologie werde z. B. einedeutliche Verbesserung der Eigenschaften von Kunststof-fen erreicht: Diese werden härter und robuster, dadurchkönnen im Automobilbau dünnere Wandstärken produziertwerden, was deutliche Gewichtsreduktionen zur Folge hat.Ein Hauptproblem der Nanotechnologie-Forschung beste-he aber fort: „Bestimmte Eigenschaften in die makroskopi-sche Welt zu übertragen, ist die besondere Herausforde-rung, denn Vergrößerung heißt häufig genug Wertverlust.“

Riesiges PotenzialUnternehmen, die auf dem Feld der Nanotechnologie for-schen und entwickeln, erzielen bereits heute weltweitUmsätze von 100 Mrd. Euro. In Deutschland stellen lautNanonetzwerk Hessen ca. 600 Unternehmen entspre-chende Produkte her, bereits 50.000 bis 100.000 Arbeits-plätze sollen direkt mit der nanotechnologischen Produk-tion zusammenhängen, eine Verzehnfachung der Beschäf-

tigtenzahl innerhalb dernächsten fünf Jahre wird fürrealistisch gehalten. Inves-toren wie Karlheinz Schme-lig, Managing Director derCreathor Venture Manage-ment GmbH, sehen die An-wendung von Nanostruktu-ren in den verschiedenenBereichen als nachhaltigenTrend, der sich weiter ver-stärken wird. AttraktiveInvestmentgelegenheitenhabe Creathor bei ItN Nanovation (Nanobeschichtun-gen), der Cinvention AG (kohlenstoffbasierte Nanokom-posittechnologie) und der Alrise GmbH (Nanopartikel fürDrug Delivery) gefunden, „die nanotechnologische Pro-dukte für markterforderliche Problemlösungen einset-zen“, erklärt Schmelig. Ein flächendeckender Durchbruchder Nanotechnologie sei noch nicht geschafft, jedoch er-warte er diesen beim Drug Delivery und in der Chemiekurz- bis mittelfristig. Zudem rechne er in den nächstenfünf bis zehn Jahren im Bereich der in-vivo-Diagnostik mitmarktreifen nanotechnologischen Anwendungen.

Ausblick Die Nanotechnologien erfreuen sich trotz eines vorder-gründigen Auf und Ab in den letzten Jahren heute besterGesundheit; erste Durchbrüche sind geschafft, weiterewerden folgen. Gemäß einer Marktabschätzung des VDIwird der weltweite Umsatz mit nanotechnologischen Pro-dukten innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 800Mrd. Euro ansteigen, bis 2015 sehen Experten gar ein Po-tenzial von über einer Billion Euro. Der weltweite Wettbe-werb um marktreife Produkte ist in vollem Gange, Europaist heute bereits im Bereich Chemie und Materialien derNanotechnologie besonders stark. Für die Zukunft stelltdie Bundesregierung bis 2009 Fördergelder von 640 Mio.Euro bereit, und die EU hat in ihrem siebten Forschungs-rahmenprogramm Mittel in Höhe von 1,5 Mrd. Euro bis2013 festgeschrieben.

Marc [email protected]

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Karlheinz Schmelig, Creathor Venture Management

Dr. Marion Franke, CeNIDE

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Early Stage & Expansion

Investments in Internetunternehmen bieten neue Chancen

Peter KabelMitglied des b-to-v-Investorenkreises www.b-to-v.com

Standpunkt Investor

Nach dem Platzen der New Economy-Blasehaben Internetunternehmen nur schwerWachstumskapital einwerben können. Dashat sich grundlegend geändert: Das Inter-net hat sich erheblich weiterentwickelt.Immer mehr Menschen gehen mit immergrößerer Selbstverständlichkeit online,um sich zu informieren oder zu unterhal-ten. Höhere Bandbreiten bedeuten höhereAttraktivität. Insbesondere das „alwayson“ mit DSL-Anschlüssen sorgt für ein ver-ändertes Onlineverhalten. Auch die Demo-grafie ist buchstäblich erwachsen gewor-den: Erstmals sind mehr Menschen über60 online aktiv als unter 20! Gut für die wer-betreibende Wirtschaft, die Internet-Wer-beausgaben steigen erheblich – auch weildas Internet bei Zielgenauigkeit und Mess-barkeit der Werbeeffekte anderen Mediendeutlich überlegen ist.

Diese Entwicklung ist noch lange nicht zuEnde, sondern beschleunigt sich ehernoch. Damit ist viel fundierte Phantasie

im Markt – und ein neues Chancenbild,weil auch kleinere, gut eingrenzbare Ziel-und Altersgruppen sehr genau angespro-chen werden können. Hier gibt es hoch-interessante Investmentmöglichkeiten.Beispiele aus dem Portfolio des b-to-v In-vestorenkreises sind Mamiweb, eine So-cial Community für Mütter, restorm.tv alsSeite für Musiker und carsablanca.de, ei-ne Plattform für Liebhaber von Old- undYoungtimern. Hier geht es nicht um dasreine Publizieren, sondern um den Aus-tausch mit Gleichgesinnten, basierendauf einem klar umrissenen Themenfeld.Die Idee muss nicht neu sein – die Kunstist es, existente Interessentengruppen ef-fizient zu bearbeiten.

Die Exit-Möglichkeiten sind gut, weil die-se Plattformen schon von Beginn an kom-merziell als gut kalkulierbare Medienpro-dukte mit relativ geringen Risiken aufge-baut sind.

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VentureCapital Magazin 10/200734

Erfahrungsbericht: Portfolio-Manage-ment eines Corporate Investors

Die Übernahme eines Siemens Venture Capital Com-Portfolios durch Cipio Partners

Mit Siemens Venture Capital (SVC) betreibt der SiemensKonzern eines der bedeutendsten Programme im CorporateVenture Capital (CVC) und verfolgt damit das Ziel, neue undinnovative Technologien, die das Kerngeschäft von Sie-mens verstärken, frühzeitig zu identifizieren und zu finan-zieren. Im Fokus stehen dabei technologische Wachstums-segmente im Gebiet der Energie & Umwelttechnik, der Auto-matisierung und Steuerung, der industriellen und öffentli-chen Infrastrukturthemen sowie der Medizintechnik. Einerder Schwerpunkte der SVC-Aktivitäten war der Kommunika-tionsmarkt, der über einen eigenen Kommunikationsfondsabgedeckt wurde. Im Juni 2006 gaben Siemens und Nokiabekannt, dass sie die Netzwerksparte von Nokia und dasGeschäft mit Netzbetreibern (Carrier Networks) von Sie-mens in ein neues, rechtlich eigenständiges Unternehmen,Nokia Siemens Networks, zu gleichen Teilen zusammenle-gen wollen und diese Gesellschaft danach bei Nokia konso-lidiert und bei Siemens „at equity“ ausgewiesen werdenwird. Eine logische Folge war, dass kurz danach auch überdie Zukunft eines der bisherigen Schwerpunkte der SVC-Ak-tivitäten, nämlich den sogenannten SVC Com Fund, nachge-dacht wurde. Schließlich war die bisherige Basis für Neuin-vestments, der „strategic fit“, nun nicht mehr gegeben. CipioPartners, eine Private Equity-Firma mit Fokus auf den „Se-condary Direct“-Markt, hatte mit Siemens im Rahmen sei-ner systematischen Beobachtung von Fortune 500-Unter-nehmen mit substanziellen CVC-Aktivitäten schon seit län-gerer Zeit einen intensiven Dialog. SVC hatte seit JahrenSeite an Seite mit amerikanischen Venture Capital-Gesell-schaften signifikante Beteiligungen an Later Stage-Telekom-munikationsunternehmen aufgebaut. SVC lag mit seinen In-vestitionen damit genau im Fokus der Strategie von CipioPartners, hochwertige Later Stage VC-Investitionen in ei-nem Portfolio-Deal zu übernehmen und weiterzuent-wickeln.

Entscheidung für die Veräußerung der PortfoliounternehmenKurz nach Bekanntgabe des Nokia-Siemens-Joint Venturesbegannen Cipio und Siemens, verschiedene Optionen fürdas „SVC Com“-Portfolio, wie z. B. einen Verkauf, Manage-ment durch einen Dritten oder einen internen Transfer, zudiskutieren. Diese Gespräche ermöglichten es Cipio, sichmit den Beteiligungen vertraut zu machen, die Ziele von Sie-mens besser zu verstehen und das Vertrauen der Entschei-dungsträger auf der Verkäuferseite zu gewinnen.

Im August 2006, auch basierend auf Feedback aus den Ge-sprächen mit Cipio, gelangte Siemens zu der Einschät-zung, dass ein Verkauf des Portfolios kurzfristig und zu ei-nem fairen Preis realisiert werden könnte. Alternative Lö-sungen hätten entweder nicht die gewünschte aktivePortfoliobetreuung geboten, weitere Investitionen erfor-dert oder zu einem signifikanten und kurzfristigen Wert-verlust der Investitionen geführt. Der Verkauf hingegenwürde finanzielle Mittel und Managementkapazitäten frei-setzen und für neue, strategisch relevante Investitionenverfügbar machen. „Die Entscheidung, Portfoliounter-nehmen des SVC-Kommunikationsfonds zu verkaufen,stellt unseren proaktiven Ansatz dar, Assets zu managen“,kommentierte Dominik Asam, Corporate Vice President &Treasurer, Siemens AG, die damals getroffene Entschei-dung.

Der VerkaufsprozessAufgrund der vorhandenen Expertise wurde ein Teamvon SVC- und Siemens-Mitarbeitern beauftragt, einenkontrollierten Verkaufsprozess aufzusetzen. Eine limitier-te Gruppe von möglichen Käufern wurde zu einer erstenDue Diligence-Phase und der Abgabe unverbindlicher An-gebote eingeladen. Cipio nutzte seine Präsenz in Europaund Kalifornien für einen ausführlichen Portfolio-Reviewmit SVC-Investment-Managern in München und San José.Parallel dazu erstellte das Cipio-Team eine detaillierte„Bottom-up“-Analyse des SVC-Portfolios. Cipios Bran-chenexpertise und bereits vorhandene Kenntnis und Zu-gang zu einer Anzahl der Unternehmen ermöglichte dabeieine fundierte Bewertung und Exitplanung der wichtigs-ten Werttreiber des Portfolios.

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Panorama der Stadt München – Sitz von Siemens und Cipio Partners

Page 35: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

VentureCapital Magazin 10/2007 35

Basierend auf den Angeboten der ersten Runde wählte Sie-mens sehr wenige Interessenten für weitere Verhandlun-gen aus. Dabei waren neben dem Preis vor allem der TrackRecord und die Reputation der Parteien ausschlaggebend.Das Siemens-Team war sich der Komplexität einer derarti-gen Sekundärmarkttransaktion bewusst und wollte aus-schließen, dass einige der weniger erfahrenen, „opportuni-stischen“ Bieter der ersten Runde im Laufe der schwieri-gen rechtlichen Umsetzung der Transaktion nach undnach ihr Angebot reduzieren oder aber sogar ganz an derUmsetzung der Transaktion scheitern würden.

Siemens kannte Cipios Track Record eines konstrukti-ven und erfolgreichen Portfoliomanagements – eine wich-tige Dimension in Anbetracht der langjährigen engen Be-ziehungen zwischen dem Verkäufer und den Portfolioun-ternehmen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zu-gunsten von Cipio war zusätzlich das Vertrauen von Sie-mens, diese Transaktion gemeinsam mit dem Cipio-Teamerfolgreich strukturieren und abschließen zu können.

Im Dezember 2006 bekam Cipio grünes Licht für diefinale Due Diligence und exklusive Verhandlungen alspräferierter Partner. Wie bei solchen Transaktionenüblich und von den Parteien antizipiert, identifiziertenCipios Finanz- und Rechtsexperten eine Reihe von weite-ren Problemen, die aber zur beiderseitigen Zufriedenheitgelöst werden konnten. Die Transaktion wurde im spätenJanuar 2007 unterschrieben und erhielt Anfang April diekartellrechtliche Genehmigung.

Das ClosingDie spezifischen Herausforderungen der SVC-Transaktionlagen zum einen in SVCs bisheriger Nutzung nur einer ein-zigen GmbH für die Managementgesellschaft und aller ih-rer Fonds. Assets, die nicht verkauft wurden, musstenüber eine Teilung transferiert werden. Cipio konnte sodas Portfolio frei von anderen Rechten und Pflichtenübernehmen. Zum anderen musste durch Cipio den inte-ressierten institutionellen Investoren ein steuerlichtransparentes Investment verfügbar gemacht werden, dadie Limited Partner mit einer Vielzahl von Vehikeln – on-shore und off-shore – in die erworbene Gesellschaft in-vestieren wollten. Letztlich mussten verschiedene undweitreichende rechtliche Restriktionen hinsichtlich derInvestmentverträge mit den Portfoliounternehmenbewertet und berücksichtigt werden. Dafür wurdenRechtsexperten in einer ganzen Reihe von Jurisdiktionenzu Rate gezogen.

Siemens entschied sich für Cipio aufgrund der finan-ziellen Terms und der Glaubwürdigkeit und Erfahrungdes Käufers. Wie jeder erfahrene Verkäufer weiß, ist die„Closing-Sicherheit“ ein Hauptfaktor bei jeder komplexenTransaktion. Dabei haben etablierte Investmenthäusermit einem starken Track Record einen Vorteil gegenüberkleineren und unbekannten Wettbewerbern. Bei Secon-dary Direct-Transaktionen hingegen sind, aufgrund derdeutlich höheren Komplexität als bei Secondaries vonLimited Partner-Anteilen, häufig spezialisierte Investorenals Käufer vorzuziehen.

Fazit:Siemens und Cipio Partners konnten gemeinsam, trotzgroßer Komplexität, die SVC- Transaktion zu einem fairenPreis in kurzer Zeit abschließen. Erfolgsfaktoren waren: • der frühe Dialog zwischen Käufer und Verkäufer, in

diesem Fall bereits vor Eintritt in die eigentliche Trans-aktionsphase,

• die Fokussierung auf einen qualifizierten Bieterkreisanstatt auf eine Maximierung der Anzahl der Gebote,

• die Durchführung der Due Diligence in kurzer Zeit undunter strenger Berücksichtigung der erforderlichen Ver-traulichkeit,

• die frühzeitige Identifikation und beiderseitige Auf-klärung über mögliche Transaktionshürden,

• das relativ frühzeitige Commitment zu einem Käufergefolgt von intensiver Zusammenarbeit zur gemein-samen Lösung transaktionstechnischer Probleme.

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Zu den Autoren

Werner Dreesbach (links) ist Managing Partner derauf Secondary Direct Investments spezialisiertenPrivate Equity-Gesellschaft Cipio Partners. Derzeit ge-hören rund 50 Unternehmen zum Portfolio der Gesell-schaft mit Sitz in München. Dr. Ralf Schnell istGeschäftsführer der Siemens Venture Capital GmbH,ebenfalls München. Mit einem bisher investiertenKapital von mehr als 700 Mio. Euro ist Siemens VentureCapital der größte Corporate VC in Deutschland.

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VentureCapital Magazin 10/200736

Eine Technologie verändert die Welt

Teil 77: Nanostart AG

Auch wenn die kommerzielle Nutzung der Nanotechnologiederzeit noch in den Kinderschuhen steckt, ist ihr Potenzialgewaltig. So dürfte im Jahr 2015 fast jede Industriebranchevon Nano-Anwendungen durchdrungen sein und sich ihrMarktvolumen nach Schätzungen von Experten auf einenWert belaufen, der über dem liegt, was die IT- und Telekom-munikationsbranche zusammen erwirtschaften. Dennochwerden zahlreiche Unternehmen mit ihren Produkten schei-tern, ist Marco Beckmann, Vorstand der Nanostart AG, über-zeugt.

Revolutionärer AnsatzgefordertDie Anforderungen, die vonder ausschließlich auf dieNanotechnologie speziali-sierten Venture Capital-Ge-sellschaft an potenzielleKandidaten gestellt werden,sind deshalb hoch. So müs-sen die Beteiligungen dererst Ende 2003 gegründetenNanostart ein klares und in-novatives Geschäftsmodellverfolgen, mit einem qualifi-zierten Managementteam überzeugen sowie über ein weitüberdurchschnittliches und dynamisches Unterneh-menswachstum verfügen. Idealerweise sind sie in ihremBereich Markt- oder Innovationsführer und könnenmithilfe der Nanotechnologie bestehende Industrienumkrempeln. Erforderlich ist zudem eine konsequenteAusrichtung auf die Zielbranchen und -technologien(Energie, Umwelt, IT und Medizintechnik sowie sonstigeIndustrien) mit Fokus auf Endprodukte. „Reine Wissen-schaftsbuden werden sich nämlich nicht durchsetzen“,so Beckmann. Einer der ersten Schritte nach dem Einge-

hen einer Beteiligung ist deshalb auch meist der gemein-same Aufbau eines Kommerzialisierungsteams.

Weltweit und in allen PhasenNicht ganz so wählerisch ist das Frankfurter Unterneh-men, das jährlich ca. 250 Finanzierungsanfragen erhält,bezüglich anderer Kriterien, wie etwa der Unternehmens-phase oder der regionalen Ausrichtung. Es wird sowohl inMaterialhersteller und Ausrüster als auch in Anwenderinvestiert. Die weltweit ausgerichteten Beteiligungenerfolgen dabei in den unterschiedlichsten Phasen, vonGesellschaften in der Gründung bis hin zu Unternehmenin der globalen Expansion. Sind sämtliche Vorraussetzun-gen erfüllt, beschränkt sich das Engagement der Nano-start allerdings nicht nur auf die Ausstattung mit demnotwendigen Kapital. Vielmehr wird das neue Unter-nehmen in ein bestehendes Netzwerk aus Kunden,Kooperationspartnern und Research-Institutionen einge-bunden, „wodurch sie den Zugang zu einer neuen Quellezusätzlichen Potenzials zur Sicherung, Stärkung undBeschleunigung ihres eigenen Wachstums erhalten“, wieBeckmann erläutert.

Werthaltiges PortfolioDerzeit besteht das Portfolio der Nanostart aus siebenBeteiligungen. Besonders hervorzuheben sind dabei dieItN Nanovation und die MagForce Nanotechnologies AG.Während erstere bereits seit Juli 2006 im Prime Standardder Frankfurter Wertpapierbörse notiert, erfolgte das Lis-ting von MagForce im Entry Standard am 20. September.Nach eigenen Angaben ist MagForce die weltweite Num-mer eins im Bereich der nanotechnologischen Krebsbe-kämpfung. Nanostart hält an der Gesellschaft 81%. Wurdeursprünglich ein einstelliger Millionenbetrag investiert,liegt die derzeitige Bewertung auf Basis der 47 Euro, die

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Investor im Portrait

Investitionsschwerpunkte

� Phase: alle (Seed- bis Growth-Finanzierung)

� Kriterien: verteidigbarer Patentschutz, revolutionärer

Ansatz im Bereich der Nanotechnologie, Fokus

auf Endprodukte, qualifiziertes Managementteam

� Branche: Energie, Umwelt, IT und Medizintechnik sowie

sonstige Industrien

� Region: weltweit

Steckbrief Nanostart AG

� Standort: Frankfurt

� Gründungsjahr: 2003, seit Juni 2005 Notiz im

Entry Standard

� Anz. Investment Professionals: 4 + externe

Technologieexperten

� Anzahl Beteiligungen: 7

� Bilanzsumme: 17,2 Mio. Euro

� Derzeit verwaltetes Kapital: > 200 Mio. Euro

� Website: www.nanostart.de

Marco Beckmann, Nanostart

Page 37: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

VentureCapital Magazin 10/2007 37

jüngst im Rahmen einer Privatplatzierung pro Aktie ge-zahlt wurden, bei rund 175 Mio. Euro. Noch für Septem-ber, spätestens Anfang Oktober, ist zudem der Börsen-gang der amerikanischen NanoDynamics an der Nasdaqgeplant. Unter Berücksichtigung der vorgesehenen Kapi-talerhöhung um ca. 100 Mio. USD wird sich die Marktkapi-talisierung des Börsenneulings, an dem die Nanostartnach dem IPO noch ca. 3% halten wird, auf 300 bis 400Mio. USD belaufen. Andererseits wird aber natürlich auchinvestiert. So beabsichtigt das Management bis zum Jah-resende noch eine „Handvoll von Unternehmen“ ins Port-folio aufzunehmen. Die entsprechenden Verträge stündenunmittelbar vor ihrem Abschluss.

Zweites Standbein mit hohem ZusatznutzenÜber das Beteiligungsgeschäft („Portfolio Division“) hin-aus ist die Nanostart AG auch als Finanzdienstleister aktiv.Der Schwerpunkt liegt dabei in der Beratung von Unter-nehmen der Finanzbranche, die in den Nanotechnologie-sektor investieren. Zudem berät die Gesellschaft den VCHExpert NanoTech sowie den DAC Nanotech-Fonds vonHauck & Aufhäuser. Dieser Fonds spielte letztendlich auchbei der Gründung der Beteiligungsgesellschaft eine ganzentscheidende Rolle. Ursprünglich direkt von Beckmannals Sub-Advisor beraten, wurde das Mandat Anfang 2004auf die unmittelbar zuvor gegründete Nanostart übertra-gen, wodurch das Unternehmen sofort Erträge erwirt-schaften konnte. Der Aufbau des eigenen Beteiligungsport-folios wurde dann insbesondere von der BF Holding(Bernd Förtsch) finanziert. Heute hält der umstrittene Herausgeber des Anlegermagazins „Der Aktionär“ indirektnoch 67,5% an Nanostart. Weitere 9% liegen bei Beckmann.Abgesehen von der Fondsberatung wurde gemeinsam mitder Börse Stuttgart und dem Zertifikate Journal der ersteinternationale Nanotechnologieindex (S-Box-Nanostart-World-Nanotech-Index) aufgelegt. Der Index, an dessenEntwicklung Anleger über ein Zertifikat der DeutschenBank partizipieren können, umfasst derzeit 13 Unterneh-men aus Nordamerika, dem asiatisch-pazifischen Raumund Europa. Anders als das Beteiligungsgeschäft erwirt-schaftet der Bereich „Financial Services“ kontinuierlicheund planbare Erlöse. Darüber hinaus verschaffe dieseArbeit dem Management aber auch einen exzellenten

Überblick über die Lage derweltweiten, börsennotiertenNanotechnologieunterneh-men, wie Beckmann ergänzt:„So haben wir direkten Zu-griff auf die Vorstände underfahren von den neuestenTrends aus erster Hand.Auch kennen wir die aktivs-ten Investoren des Nano-technologiesektors genausowie die Fondsmanager undAnalysten.“

Fazit:An ihre Portfoliounternehmen stellen die Frankfurtersehr hohe Anforderungen. Bei rund 250 Finanzierungsan-fragen im Jahr kann das Management allerdings auchwählerisch sein. Dabei ist die Strategie, auf „Klasse stattMasse“ zu setzen, bisher aufgegangen. So konnte sich Na-nostart über Börsengänge oder Trade Sales inzwischensehr erfolgreich von verschiedenen Portfoliounterneh-men ganz oder teilweise wieder trennen. Sollte sich dieNanotechnologie – wie bisweilen vorhergesagt – tatsäch-lich zur „nächsten industriellen Revolution“ entwickeln,wird ihr dies sicherlich auch zukünftig gelingen.

Dr. Martin [email protected]

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Portfoliounternehmen der Nanostart AG

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Welcher Venture Capitalist unterstützt Unternehmeram besten?

Angesichts drastischer Raten des Schei-terns von neu gegründeten Unternehmenspricht einiges für eine Venture Capital-Fi-nanzierung, denn grundsätzlich tragen Ven-ture Capitalisten dazu bei, insbesondereFehlschläge in jungen Unternehmen mit in-novativen Geschäftsmodellen zu verhin-dern. Neuere Studien zeigen jedoch, dassnicht alle Venture Capitalisten gleicherma-ßen ihrer Rolle als Coach des Unterneh-mers gerecht werden. Eine Zwölf-Jahres-Analyse des US-VC-Marktes hat jetzt aufge-deckt, in welchem Zusammenhang diegrundlegende Investitionsstrategie einerVenture Capital-Gesellschaft mit dem Schei-tern ihrer Portfoliounternehmen steht. Da-bei wurden zwei Investitionsstrategien ge-nauer betrachtet: Der Aufbau von Bran-chen- und Finanzierungsphasen-Know-howdurch Investoren, der für Unternehmer au-ßerordentlich hilfreich sein kann, sowie dieSyndizierung von Investments.

Es zeigt sich, dass ein expliziter Branchen-fokus der Syndizierungsstrategie vorzuzie-hen ist; eine Konzentration auf bestimmteFinanzierungsphasen wie etwa die Expansi-on Stage schlägt wiederum den Branchen-fokus. Die Rate des Scheiterns muss sich je-doch nicht zwangsläufig analog zur Portfo-liorendite verhalten, da sich mancherInvestor vor allem auf die Förderung seinermeist versprechenden Engagements kon-zentriert. Solches Wissen ist folglich vor al-lem für Kapital suchende Unternehmer vonInteresse – niedrige Abschreibungsratenund damit eine höhere Wahrscheinlichkeit,ihr Unternehmen langfristig am Markt agie-ren zu sehen, werden sie vor allem bei denInvestoren mit Fokus auf eine bestimmte Fi-nanzierungsphase finden.

Hintergrund:Dimov/De Clercq: Venture Capital Invest-ment Strategy and Portfolio Failure Rate,in: ETP, Jg. 30 (2006), S. 207-223.

Dr. Andreas Kuckertz,Universität Duisburg-Essen,

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Mittelstand/B

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Die fetten Jahre sind vorbei

Unternehmensverkäufer müssen ihren Gürtel enger schnallen

Die Kombination dieser beiden Effekte hat die realisierba-ren Kaufpreise für deutsche Mittelständler in den zurück-liegenden drei Monaten bereits um rund 15% einbrechenlassen. Ein Trend, der sich im laufenden Jahr mit Sicherheitnoch weiter fortsetzen und verfestigen wird und auch imJahr 2008 den Markt noch nachhaltig prägen dürfte. Erstwenn die Kaufpreise wieder auf einem gesunden Niveauangekommen sind, ist mit einer Stabilisierung zu rechnen;steigende Preise sind erst danach wieder denkbar. Wersein Unternehmen dennoch kurzfristig verkaufen will, seies im Rahmen einer zeitlich dringenden Nachfolgelösungoder aber aus freien Stücken, wird deutlich niedrigereKaufpreise akzeptieren müssen. Aufgrund des zu erwar-tenden geringeren Bieterwettbewerbs und potenzieller Fi-nanzierungsengpässe muss künftig vielmehr die Transakti-onssicherheit und nicht die Verkaufserlösmaximierung imVordergrund der Überlegungen stehen.

Getrieben von überzogenen Unternehmensbewertungenund der US-Subprime-Krise sowie der daraus resultieren-den Verteuerung und Verknappung von Akquisitionsfinan-zierungen ist die Nachfrage nach Unternehmen bereitsdeutlich zurückgegangen. Selbst im mittelständischendeutschen Transaktionsmarkt ist diese Entwicklung ein-deutig spürbar. Unter dem Strich wird sich deshalb auchdie Anzahl der Auktionen um mittelständische Unterneh-men drastisch reduzieren. Die logische Folge des geringe-ren Wettbewerbs werden noch weitere deutliche Kaufpreis-rückgänge sein, die sich solange fortsetzen werden, bis sichder M&A-Markt auf einem verträglichen Niveau stabilisierthat. Aktuellen Prognosen zufolge wird das frühestens Endedes nächsten Jahres der Fall sein. Damit sind die fetten Jah-re erstmal vorbei, und mittelständische Unternehmensver-käufer müssen ihren Gürtel enger schnallen.

Kolumne

Zum Autor

Michael Keller ist Teilhaberbei der auf M&A-Transaktio-nen im Mittelstand speziali-sierten BeratungsgesellschaftKlein & Coll. sowie Dozent ander Johann Wolfgang Goe-

the-Universität, Frankfurt am Main, und am StuttgartInstitute of Management and Technology (UniversitätHohenheim). Darüber hinaus ist Keller u. a. Stiftungs-beirat Mergers & Acquisitions im Mittelstand im Fach-bereich Wirtschaftswissenschaften an der JohannWolfgang Goethe-Universität.

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Die US-Hypothekenkredit-Krise hat nicht nur die Hedge-fonds-Landschaft erschüttert, sondern innerhalb kürzes-ter Zeit auch den M&A-Markt beträchtlich ins Wanken ge-bracht. Denn einerseits hat die Subprime-Krise sämtlicheFremdkapitalinstrumente merklich verteuert, anderer-seits haben die Banken mit einer deutlich restriktiverenKreditvergabepolitik auf die Krise reagiert, was das Po-tenzial verfügbarer Akquisitionsfinanzierungen drastischeinschränkt. Vor diesem Hintergrund und angesichts derTatsache, dass ein Großteil der Übernahmen – insbeson-dere die von Finanzinvestoren – traditionell fremdkapital-finanziert wird, hat sich die Nachfrage nach Unterneh-men bereits drastisch abgekühlt. Dieser Negativtrend istseit einigen Wochen sogar im mittleren Transaktionsseg-ment für Übernahmen um 20 Mio. Euro spürbar. Für mit-telständische Unternehmensverkäufer brechen damitharte Zeiten an.

Neben maroder Hypothekenkredite, die zumindest inner-halb Europas eher als Brandbeschleuniger denn als -stif-ter zu beurteilen sind, ist darüber hinaus bei Beteili-gungsgesellschaften bereits seit gut drei Monaten einegenerelle Zurückhaltung bei Kaufpreisgeboten zu beob-achten. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass dieKaufpreise – gerade auch für deutsche KMU – innerhalbder vergangenen zwei Jahre massiv angestiegen sind. Vorallem der enorme Bieterwettbewerb und die daraus re-sultierende Vielzahl von Auktionen haben in jüngster Ver-gangenheit immer häufiger dazu geführt, dass Mondprei-se bezahlt und damit die vorhandene wirtschaftlicheSubstanz der Zielunternehmen oftmals weit überbotenwurde. Die Folge dieser Schwindel erregenden Kaufpreiseist, dass sich eine ganze Reihe namhaftester Finanzinves-toren derzeit überhaupt nicht mehr an Auktionsverfah-ren beteiligt, um vor dem Überbieten gefeit zu sein unddamit ein Zeichen für die gesamte Branche zu setzen.

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VentureCapital Magazin 10/200740

Spielwiese für Abenteuerlustige

Ein kurzer Streifzug durch die kreative Welt der geschlossenenImmobilienfonds

Die Zeiten, in denen sich geschlossene Immobilienfonds fürPrivatanleger auf deutsche Wohn- und Gewerbeimmobilien inmehr oder minder guter Lage beschränkten, sind lange vor-bei. So umfangreich wie heute war das Angebot jedoch nochnie: Risikofreudige Investoren können unter einer dreistelli-gen Zahl von Offerten wählen, das Spektrum reicht von Asienund Australien über weite Teile Europas bis nach Dubai undNordamerika. Doch nicht nur die regionale Abdeckung hatsich vergrößert, auch die dahinter stehenden Geschäftsmodel-le sind vielfältiger geworden – und ähneln in vielen Fällen denCharakteristika eines Private Equity-Investments.

„Venture Capital“Ende 2006 startete Walton Europe die Platzierung sei-nes ersten Publikumsfonds in Deutschland. Die kanadi-

sche Gesellschaft hat sich darauf spezialisiert, Land-besitz zu erwerben und zu Bauland zu entwickeln. Dererste bereits geschlossene Fonds hatte fünf Grund-stücke in der Nähe von Toronto erworben, der aktuellin der Platzierung befindliche Nachfolger setzt aufGrundstücke im Großraum der Stadt Ottawa. Mit einerMindestbeteiligung von umgerechnet 7.000 Euro ist dieEinstiegshürde niedrig. Der Initiator prognostizierteine Verdopplung des Wertes der Vermögensanlage inca. fünf Jahren.

Eine Investition hat jedoch insofern Wagniskapital-charakter, dass die angepeilte Rendite nur dann erziel-bar sein wird, wenn es gelingt, aus der erworbenenlandwirtschaftlichen Fläche tatsächlich Bauland zuschaffen.

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VC-Magazin: Wie schätzen Sie den deutschen Immobi-lienmarkt für Private Equity-Investoren ein?Seeberger: Wir sehen die Chancen, sofern man mit re-gionaler Marktkenntnis und Erfahrung investiert,durchgängig positiv – also auch keine Delle durch dieHypothekenkrise. Eine Stadt wird durch den Wechselvon Abriss und Neubau immer ein hohes Entwicklungs-potenzial haben, sodass man in den meisten Städtenvon einem gleichbleibenden bis stärker werdenden Ni-veau ausgehen kann. Das Entscheidende ist, auf dierichtigen Standorte zu setzen.

VC Magazin: Und die wären?Seeberger: Wir sind zurzeit stark auf Potsdam/Berlinund die Region Nürnberg/Fürth Erlangen fokussiert.Hohes Potenzial sehen wir auch in München, Hamburgund Frankfurt.

VC Magazin: Welche Fehleinschätzungen haben diegroßen angelsächsischen Private Equity-Investoren beiihren Immobilien-Investments in Deutschland getrof-fen? Seeberger: Meiner Meinung nach wurden das deutscheMietrecht, die schnelle Entwicklungsmöglichkeit derImmobilien und das Käuferpotenzial falsch einge-schätzt. Das Volumen an potenziellen Käufern für großeImmobilienpakete wurde einfach überschätzt. Teils

wurden auch überhöhteEinkaufspreise bezahlt,weil der Instandhaltungs-rückstand falsch einge-schätzt wurde. Man siehtja, dass erste Fonds be-reits wieder verkaufen.

VC Magazin: Welchen In-vestitionszeitraum veran-schlagen Sie für Immobi-lieninvestments?Seeberger: Solch großeImmobilienpakete, besonders im Wohnungsbereich,sind sicherlich nicht in zwei oder drei Jahren zu bewe-gen. Hierfür ist ein Investitionszeitraum von fünf bisacht Jahren nötig. Vielleicht lassen sich die ersten 20bis 30% der Wohnungen sehr schnell weiterveräußern,aber wenn die Bewohner der Wohnanlagen später nichtals Käufer auftreten, wird es meist schwierig.

VC Magazin: Sehen Sie Möglichkeiten für einen Secon-dary-Markt?Seeberger: Hier sehe ich weniger Chancen für Nischen-anbieter, sondern eher für Anbieter aus dem institutio-nellen Bereich. Für uns besteht kein Interesse, da wirbei allen Transaktionen lediglich unser eigenes Kapital

Interview mit Jürgen Seeberger, Architekt und Vorstand der Project PI Immobilien AG und Geschäftsführer der PB Project Beteiligungen GmbH, ein Initiator von geschlossenen Immobilienfonds

Jürgen Seeberger

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VentureCapital Magazin 10/2007 41

„Secondaries & Turnaround“Einen anderen Ansatz verfolgen Anbieter wie Fair-vesta, die bevorzugt Immobilien aus Zwangsversteige-rungen oder Bankenverwertung kaufen. So kann derErtrag gesteigert werden, weil dem Anleger neben lau-fenden Mietzahlungen auch ein positiver Wertbeitragaus der Differenz zwischen Einkaufspreis und Ver-kehrswert zugute kommen soll. Aktuell ist Fairvestamit dem vierten Fonds am Markt, die Vorgänger verlau-fen nach Angaben des Initiators plangemäß. Wie beijeder Secondary-Situation setzt der Anleger mit seinemInvestment darauf, dass der Käufer – in diesem FallFairvesta – in der Lage ist, bestehende Objekte mitWertsteigerungspotenzial zu identifizieren und dieseso aufzuwerten, dass sie zu einem späteren Zeitpunkttatsächlich zu einem höheren Preis weiterverkauftwerden können. Nur wenn dies gelingt, geht die Rech-nung auch für den Anleger auf. Ähnlich ist das Vorge-hen von Fonds wie dem Project Fonds Strategie 6 (sie-he Interview), die auf den Erwerb und eine erfolgreicheSanierung von Immobilien setzen. Zusammengefasstwerden derartige Fonds häufig als Opportunity-Fondsbezeichnet – oder gleich mit dem Begriff Real EstatePrivate Equity versehen.

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investieren und kein Fremdkapital aufnehmen. MeinerMeinung nach sind die zum Verkauf stehenden Immobi-lienpakete – und ich habe mir aus Interesse einige ange-sehen – immer noch zu teuer, wenn man die Sanierungs-kosten einbezieht.

VC Magazin: Welche Rolle spielen für Sie Zwangsver-steigerungen?Seeberger: Wir haben einige Objekte geprüft. Trotz gün-stigem Einkaufspreis hätten wir aber oft nicht gewusst,was man aus der Immobilie hätte machen sollen. Von da-her steht für uns fest: Wir erwerben gute Immobilien anbevorzugten Standorten zu vernünftigen Preisen undnicht Immobilien, unter denen bereits jemand gelitten hat.

VC Magazin: Welche Renditen sind überhaupt mit Im-mobilien-Investments darstellbar?Seeberger: Im Bereich der Core-Investitionen, damitmeine ich gute Lagen, langfristige Mietverträge undWertsteigerungen mit niedrigem Risikoprofil, sehe ichzwischen 4 und 6% als realistisch an. Der „Valuated-Be-reich“ ist bei uns zwischen 9 und 16% angesiedelt. ImOportunity-Bereich können auch 25% und mehr drinsein. Diese Renditen haben wir alle schon erwirtschaftet– ohne Fremdkapitaleinsatz!

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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VentureCapital Magazin 10/200742

Geschäftsführerhaftung beim Unternehmenskauf

Mit einer Due Diligence sichert der Geschäftsführer auch sein eigenes Vermögen

Wenn ein Geschäftsführer ein Unternehmen kauft, ohne zu-vor eine Due Diligence durchzuführen, und dadurch finan-zielle, rechtliche oder steuerliche Risiken übersieht, machter sich persönlich haftbar. Sofern keine ausreichenden undgesicherten Informationen über das zu erwerbende Unter-nehmen vorhanden sind, muss ein Geschäftsführer vor des-sen Erwerb eine Due Diligence durch einen externen unab-hängigen Sachverständigen durchführen lassen. Unterlässter dies, handelt er nach einem aktuellen Urteil sorgfalts-widrig und haftet der Gesellschaft gegenüber für den ihr da-durch entstandenen Schaden.

Aktuelles Urteil zur Due DiligenceIn einem vom Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg ent-schiedenen Fall hatte der Geschäftsführer einer GmbH,die verschiedene Kliniken betreibt, mit Zustimmung desAufsichtsrates eine Klinik aus der Insolvenz heraus er-worben. Der Kauf erfolgte ohne umfassende unabhängigePrüfung der Wirtschaftlichkeit der Klinik. Der Geschäfts-führer hatte nur den Verwaltungsleiter der insolventenKlinik mit der Erstellung der Wirtschaftlichkeitsberech-nung beauftragt. Nach der Übernahme erwirtschaftetediese Klinik auch weiterhin enorme Verluste und kostetedie Betreibergesellschaft Millionen.

Nach Ansicht des OLG Oldenburg haftet der GmbH-Ge-schäftsführer seiner Gesellschaft für sein Unterlassen aufSchadensersatz in Höhe von etwa 2,9 Mio. Euro, weil erdie Chancen und Risiken der Investitionsentscheidungnicht ausreichend aufgeklärt und analysiert hatte. Diesführte zur Fehlinvestition mit erheblichen Verlusten für

die GmbH. Das Gericht begründete seine Entscheidungdamit, dass der Geschäftsführung zwar ein erheblicherErmessensspielraum bei unternehmerischen Entschei-dungen zustehe, wovon auch das bewusste Eingehengeschäftlicher Risiken umfasst sei. Allerdings sei diesesErmessen dann überschritten, wenn für die Erwerbs-entscheidung keine ausreichenden und gesicherten Er-kenntnisse zur Verfügung stünden oder die vorhandenenInformationen Unklarheiten aufwiesen. Dann müsse beieinem Unternehmenskauf eine umfassende Due Diligencedes Kaufobjektes durchgeführt werden, um erkennen zukönnen, ob der Kauf zu hohen Verlusten führt oder sonstmit Risiken behaftet ist. Hierzu hätte sich der Geschäfts-führer gerade aufgrund der Insolvenz des zu erwerben-den Unternehmens veranlasst sehen müssen. Mit dergebotenen kaufmännischen Sorgfalt sei es jedenfallsunvereinbar, der Kaufentscheidung eine von der altenKlinikverwaltung erstellte Wirtschaftlichkeitsberech-nung zu Grunde zu legen. Die Kernaussagen dieses Urteilsgelten für den Vorstand einer Aktiengesellschaft gleicher-maßen.

Bedeutung der Due DiligenceDas aktuelle Urteil schafft Klarheit für die Praxis desUnternehmenskaufs und beantwortet die seit längerem inder Fachliteratur diskutierte Frage, ob es eine Rechts-pflicht zur Durchführung einer Due Diligence gibt. Mit-hilfe der Due Diligence wird in rechtlicher, steuerlicherund wirtschaftlicher Hinsicht geprüft, ob die der Unter-nehmensbewertung zugrunde gelegten Annahmen undVoraussetzungen richtig sind. Zugleich verschafft die DueDiligence dem Kaufinteressenten die zur Kaufentschei-dung unerlässlichen Kenntnisse über die Zielgesellschaft.Die Due Diligence zeigt überdies versteckte Mängel undOptimierungspotenziale auf. Schließlich hilft eine sorgfäl-tige Analyse, vorhandene Risiken zu erkennen, sorgt fürerhöhte Transparenz und dient der Schadensverhinde-rung oder -minimierung.

Häufige MissverständnisseIn den meisten Fällen führt das Käuferunternehmeninzwischen eine Due Diligence durch. Dennoch wird gele-gentlich keine unabhängige Due Diligence durchgeführt,weil manche Käufer etwa annehmen, dass sie sich alter-nativ mit harten und umfassenden Garantieklauseln („Re-presentations & Warranties“) im Unternehmenskaufver-

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trag vor überraschenden Folgen schützen können. DieDue Diligence ist jedoch weder ein Ersatz für solche not-wendigen vertraglichen Garantien noch sind diese Garan-tien ein Ersatz für die Kauf vorbereitende Due Diligence.Sollte sich etwa bei der Legal Due Diligence herausstel-len, dass wichtige Rechte nicht bei den Verkäufern liegenoder wichtige Unternehmensverträge des Zielunterneh-mens unwirksam sind, käme ein Kauf nicht oder nicht zuden verhandelten Konditionen in Frage. Schadensersatz-regelungen aus dem Unternehmensvertrag helfen dannoft nur bedingt oder laufen leer. Denn häufig kann der Ver-käufer den Schadensersatz nur eingeschränkt oder nichtwerthaltig leisten. Die oftmals gewählte Absicherungüber einen zeitweiligen Einbehalt des Kaufpreises oderdessen „Parken“ bei einem Treuhänder deckt zumeist nurca. 10% des Kaufpreises ab. Auch eine Bürgschafts-stellung durch die Verkäufer zur Garantieabsicherung istnur selten verhandelbar.

Fazit:Der GmbH-Geschäftsführer und der Vorstand einerAktiengesellschaft sollten darauf achten, eine umfassen-de Prüfung des Kaufobjektes von fachlich kompetentenund erfahrenen Beratern durchführen zu lassen. Dabeiwerden alle Prüfungsergebnisse und relevanten Entschei-

dungsgründe dokumentiert. Denn der Geschäftsführerträgt die alleinige Beweislast dafür, dass er die notwendi-ge Sorgfalt beachtet hat. Nur so kann er belegen, dass sei-ne unternehmerische Entscheidung fehlerfrei war.Schließlich sollte ein etwa vorhandenes Aufsichtsorganvollständig über alle wesentlichen Umstände informiertwerden, die der Kaufentscheidung der Geschäftsführungzugrunde liegen. Mit der Due Diligence sichert der Ge-schäftsführer letztendlich auch sein eigenes Vermögen. M

ittelstand/Buyouts

Zum Autor

Kai Schadbach, LL.M. istGründer und Partner derTr a n s a k t i o n s k a n z l e iSchadbach Rechtsanwäl-te, Frankfurt. Die Kanzleiist spezialisiert auf das Ge-sellschaftsrecht und aufM&A-Transaktionen, vorallem auf den GebietenVenture Capital und Pri-vate [email protected]

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VentureCapital Magazin 10/200744 www.vc-magazin.de

„Wir hätten sehr gerne noch mehr inVenture Capital investiert“

Interview mit Anselm Wagner, Leiter Alternative Investments, Bayerische Ver-sorgungskammer, und Uwe Fleischhauer, FHP Private Equity Consultants

Die Bayerische Versorgungskammer verwaltet für zwölf ver-schiedene Versorgungswerke mit insgesamt 1,36 Mio. Versi-cherten rund 40 Mrd. Euro. Damit ist sie die größte öffent-lich-rechtliche Versorgungsgruppe in Deutschland. Seit kur-zem zählen auch Private Equity-Investments zur Investiti-onsstrategie. Mathias Renz, Redakteur des VentureCapitalMagazins, sprach mit Anselm Wagner, der den BereichAlternative Investments bei der Bayerischen Versorgungs-kammer leitet, und mit Uwe Fleischhauer von FHP PrivateEquity Consultants (FHP) über Ziele, Investitionsstile undErfahrungen beim kürzlich durchlaufenen Auswahlprozess.

VC-Magazin: Welches Ziel verfolgt die Bayerische Versor-gungskammer mit der Investition in Private Equity?Wagner: Die beiden Hauptziele sind, eine weitere Diversifi-kation der Gesamtanlagen zu erzielen und eine zusätzlicheErtragsquelle für die Versorgungskammer und ihre Versi-cherten zu schaffen. Hierzu haben wir weitere Kriterien for-muliert. Für Private Equity haben wir eine Renditeerwar-tung von 8% p. a. bei einer Volatilität von 25% und einer Kor-relation zu Public Equity von 0,7 angesetzt. Wir verfolgendamit einen sehr konservativen Ansatz. Wichtig ist auch zuerwähnen: Wir haben eine strategische Entscheidung fürPrivate Equity getroffen. D. h., wir möchten über die nächs-ten Jahre regelmäßige Commitments in Folgeprogrammetreffen und über Jahre hinweg dem Portfolio beimischen.Wir möchten dabei eine breite Streuung über Vintage Years,Regionen und Stile erreichen. Um diese Streuung vom Startweg zu erreichen, haben wir in einem ersten Schritt aus-schließlich Dachfondsprogramme ausgewählt.

VC-Magazin: Wann fiel die Entscheidung für Private Equity?Wagner: Die fiel Anfang 2006. Im Herbst 2006 haben wirein Auswahlverfahren gestartet, um den richtigen Consul-

tant zu finden, weil die praktische Private Equity-Erfah-rung im Team der Bayerischen Versorgungskammer nichtausreichend vorhanden war. Hierfür gab es eine Aus-schreibung, an deren Ende sich FHP durchgesetzt hat.Auf Seiten der BVK wurde das Projekt von Dajana Brod-mann, einem Mitglied meines Teams, federführend be-treut. Das Auswahlverfahren der Dachfondsmanager hatanschließend ein halbes Jahr gedauert.

VC-Magazin: Wie gestaltete sich das Auswahlverfahren?Fleischhauer: Als Basis diente das theoretische Dach-fondsuniversum von rund 150 potenziellen Dachfondsauf globaler Basis, die wir in unserer Datenbank haben.Diese haben wir in der ersten Phase signifikant gefiltert.Wichtig war dabei die Erfahrung mit institutionellenInvestoren, eine gewisse Größenordnung, die Tatsache,dass es sich um keinen First Time-Fonds handelt unddass der Dachfonds ein entsprechendes Standardpro-dukt anbietet und nicht nur als Managed Account-Anbie-ter fungiert. 70 Adressen blieben übrig, die wir mit Frage-bögen und individuellen Kriterien der Bayerischen Ver-sorgungskammer kontaktiert und anhand unseres Sco-ring-Modells evaluiert haben. Letztendlich wurden aufdieser Basis 18 Dachfondsmanager zur Präsentation insHaus der Bayerischen Versorgungskammer eingeladen. Wagner: Uns war wichtig, dass wir keine Globalprogram-me zeichnen, sondern in den jeweiligen Segmenten Spezi-alprogramme auswählen. Es war sehr interessant, jeweilsdie handelnden Personen innerhalb von zwei Wochenpersönlich kennen zu lernen. Man hat sich uns gegenübersehr transparent gezeigt. Fleischhauer: Dieser persönliche Draht war für dieEntscheidung auch sehr wichtig. Darüber hinaus hattenwir einen zweiten Fragebogen ausgearbeitet, der sehrspezifisch auf Anforderungen der Bayerischen Versor-gungskammer, wie z. B. Produktstrategie, aber auchNachhaltigkeit oder ethische Richtlinien, ausgelegt war.Die Mischung aus den persönlichen Eindrücken und dieAuswertung der zweiten Fragebögen haben dann zu einerAuswahl von acht Dachfonds für die Vor-Ort-DueDiligence geführt. Parallel haben wir die Mikroallokation,d. h. die Zuordnung der Dachfonds bzw. deren Program-me in unsere Zielallokation, festgelegt.

VC-Magazin: Wie viel Kapital wird in wie viele Dachfondsfließen?Wagner: Letztlich haben wir sieben Managementgesell-schaften ausgewählt und insgesamt elf Programme

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v.l.n.r.: VC Magazin-Redakteur Mathias Renz, Uwe Fleischhauer, FHP, und Anselm Wag-ner, Bayerische Versorgungskammer

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VentureCapital Magazin 10/2007 45www.vc-magazin.de

gezeichnet. Aus dem deutschsprachigen Raum erhieltenzwei Anbieter mit drei Programmen den Zuschlag. Namenmöchten wir nicht nennen. Wir haben im ersten SchrittCommitments über ca. 350 Mio. Euro abgegeben. Das Ziel-volumen, das strategisch definiert wurde und das wir inden nächsten fünf bis sechs Jahren committen möchten,soll bei ca. 900 Mio. Euro liegen. Das sind gut 2% der As-sets under Management.

VC-Magazin: Wie wird sich Ihr Private Equity-Portfolio re-gional sowie nach Stilen zukünftig zusammensetzen?Wagner: Wir haben das Large Buyout-Segment stark un-tergewichtet und das Midmarket-Segment, wo mit weni-ger Leverage gearbeitet wird, übergewichtet. Auch denVenture-Bereich haben wir recht hoch gewichtet. Das warunsere Vorgehensweise, Market-Timing zu spielen. Im De-tail werden 15% in Large Buyout, 45% in Small and MidcapBuyout, 30% in Venture Capital und 10% in Mezzanine flie-ßen. Regional planen wir, 65% in Europa und 35% in denUSA zu investieren.

VC-Magazin: Könnten Sie sich vorstellen, auch direkt inZielfonds zu investieren?Wagner: Dies könnte eventuell in Zukunft – also in zweioder vier Jahren – der Fall sein. Im ersten Schritt gab esnur Zusagen an Primary-Dachfonds. Unsere Programmehaben aber grundsätzlich die Option, Secondaries oderDistressed beizumischen. Ein reines Secondary-Pro-gramm haben wir wegen der hohen Preise aktuell abernicht in Erwägung gezogen.

VC-Magazin: Wie kommt es, dass Venture Capital mit 30%eine ungewöhnlich hohe Gewichtung erhalten hat?Wagner: Wir sehen es als hervorragende Beimischung,die von der Leverage-Problematik nicht betroffen ist. Au-ßerdem sehen wir es als wertschaffend an. Wir hättensehr gerne noch mehr in Venture Capital investiert, aberder VC-Markt – speziell in Europa – ist einfach noch zuklein, um noch höhere Volumina sinnvoll zu platzieren. Fleischhauer: Was noch zu bemerken ist: Die Venture Ca-pital-Allokation beträgt – durchaus entgegen sonstigenGepflogenheiten – 50% USA und 50% Europa. Die generellhohe Venture-Quote ist, wie von Herrn Wagner schon an-gemerkt, ein Teil des Market Timings: Wir sehen hohe At-traktivität, auch in Europa, und einen günstigen Einstiegs-zeitpunkt für Venture Capital, wogegen das Large Buyout-Segment aktuell weniger attraktiv ist.

VC-Magazin: Sie haben erwähnt, dass hinsichtlich derInvestitionskriterien Ethik und Nachhaltigkeit großenEinfluss hatten. Wie haben Sie das definiert?Wagner: Uns ist wichtig, dass mit vernünftigen Verschul-dungsgraden und geringem Leverage gearbeitet wird.Unsere ausgewählten Dachfondsmanager haben in derRegel Selbstverpflichtungserklärungen diesbezüglich.Natürlich haben wir letztlich keine Durchgriffsmöglich-keit auf die Zielfonds, aber wir können zumindest beiFolgeinvestments reagieren. Nachhaltigkeit bedeutet füruns nicht nur den Ausschluss von Branchen wie z. B.Glücksspiel, sondern auch gewisses Geschäftsgebarenseitens der Investoren auszuschließen.

VC-Magazin: Welche weiteren Bedingungen haben Sie anein Investment geknüpft?Wagner: Unsere Bedingungen waren ein Sitz im AdvisoryBoard, den haben wir in der Regel auch bekommen. Da-rüber hinaus haben wir Keyman-Clauses vereinbart. Waswir darüber hinaus vom Management eingefordert ha-ben, sind detaillierte Berichtspflichten und Kennzahlen.Wir haben hierzu gemeinsam mit unserer Depotbank, derBNP Paribas, ein spezielles Reporting erarbeitet.

VC-Magazin: Wie schwierig ist es, Sonderkonditionen beirenommierten Dachfonds durchzusetzen?Wagner: Unsere Größe und unsere Attraktivität als Inves-tor haben uns dabei sicherlich geholfen. Der Board-Sitzist in der Regel abhängig vom Investitionsvolumen. DieKeyman-Clause ist Standard. Für unsere Reportinganfor-derungen bedurfte es dagegen gewisser Verhandlungen.

VC-Magazin: Welches Investitionsvehikel haben Sie fürIhre Private Equity-Aktivitäten gewählt?Wagner: Wir hatten einige Vehikel geprüft und haben uns,wie bei unseren Hedgefonds-Aktivitäten, erneut für einFCP-Vehikel in Luxemburg entschieden. Eine Vorschaltge-sellschaft führt die Investitionen in die Dachfonds durch.Durch die Möglichkeit des Cash-Managements innerhalbdes FCP begradigen wir bilanziell für die Versorgungswer-ke die J-Curve.Fleischhauer: Die FCP-Struktur hat auch den Vorteil, aufglobaler Basis die besten Fund-of-Funds mit ihren diver-sen Offshore-Vehikeln auszuwählen, das ist mit lokalenStrukturen nicht immer ganz einfach.

[email protected]

Private Equity-Dachfonds

Zu den Gesprächspartnern

Anselm Wagner ([email protected])leitet den Bereich Alternative Investments (Hedge-fonds, Rohstoffe, Private Equity) bei der BayerischenVersorgungskammer in München. Uwe Fleischhauer([email protected]) ist Partner bei FHP PrivateEquity Consultants in München, einem Beratungs-unternehmen rund um die Themen Private Equity undVenture Capital.

Page 46: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

VentureCapital Magazin 10/200746

Über Luxemburg global investiert

SVF Private Equity Select III

Deutsche Privatanleger, die in Private Equity investierenwollen, müssen sich neben der Erzeugung einer für dieAnlageklasse typischen Rendite und einer erträglichenKostenbelastung auch stets mit Steuerfragen befassen.Selbst eine ausgeklügelte Anlagestruktur, die heute alle zu-gehörigen Anforderungen erfüllt, kann schon morgen alsvermeintliches Steuerschlupfloch gelten und einer schmerz-haft hohen Steuerlast unterfallen. Die SVF AG könnte mitdem Konzept ihres jüngsten Fonds PES III einen neuen Wegaufzeigen.

Feeder für institutionellen DachfondsVor dem Hintergrund der deutschen Rechtsunsicherheitin Steuerfragen hat sich die SVF AG aus Eppelheim beiHeidelberg für ihren mittlerweile dritten Dachfonds et-was Besonderes ausgedacht. Die vermögensverwaltendeDachfonds-GmbH & Co. KG beteiligt sich ausschließlichan der Microcap 07 S.C.A., SICAR mit Sitz in Luxemburg,ihrerseits eine Risikokapitalgesellschaft mit variablemKapital, die etwa einer deutschen KGaA entspricht. InMicrocap 07 investieren ausschließlich institutionelleKunden des Dachfondsberaters Feri Institutional Advi-sers, der auch für dieses Vehikel die Zielfondsauswahl be-sorgt.

Kreditaufnahme und Overcommitment möglichDieser Luxemburger Dachfonds soll eine gezielte Over-commitment-Strategie verfolgen, um einen effektiven In-vestitionsgrad von ca. 100% zu erzielen. Für vorüberge-hende Liquiditätsengpässe sind Kredite bis zu 50% seinesEmissionsvolumens erlaubt. Die Anfang 2007 gestarteteMicrocap 07 soll Beteiligungen an mindestens sechs Ziel-fonds mit dem Schwerpunkt auf Buyouts etablierter Mit-telstandsunternehmen erwerben, wovon einige bereitsfeststehen: Cape Natixis Due (Small Cap-Buyouts/Expan-sion in Norditalien), Sterling Capital Partners III (Smallund Mid Cap Buyouts Nordamerika), Southern Cross III(Mid und Large Cap-Buyouts Lateinamerika), Platinum II(Mid und Large Cap-Buyouts Nordamerika und Europa),außerdem geplant: Bencis Buyout III (Small und Mid Cap-Buyouts in Benelux-Staaten).

Die Einzahlungen in den SVF PES III erfolgen bis spätes-tens zum geplanten Zeichnungsschluss am 31.5.2008.Neben dem klassischen 5%-Agio wird der Dachfonds mit6,63% Einmalkosten belastet. Einschließlich der laufen-den Kosten von Microcap 07 und abzüglich Rückver-

gütungen betragen die jährlichen Kosten 1,75% zuzüglichca. 0,2% für Treuhandkommanditist, Mittelverwendungs-kontrolleur, Komplementär und sonstige Aufwendungen.Neben 10% Gewinnbeteiligung im Luxemburger Dach-fonds werden im PES III weitere 5% aller Gewinne fällig,allerdings erst nach Erreichen eines absoluten Gesamt-ertrags von 50%.

Fazit:Neu ist die Idee nicht, Privatanlegerfonds an institutionel-le Dachfonds anzuhängen. Die Innovation von SVF liegt inSitz und Konstrukt des Investitionsobjektes Microcap 07.Dafür, dass bei PES III weder Fondsauswahl noch Due Dili-gence stattfinden und nur eine einzige Investition zu ver-walten ist, stellt die Gebührengestaltung kein leuchten-des Vorbild dar. Auf der Investitionsseite gibt, wie ge-wohnt bei SVF, wiederum Feri den Ton an und lässt einesolide Zielfondsauswahl erwarten. Ob die Anleger desPES III in fünf bis zehn Jahren zu den glücklichen PrivateEquity-Investoren gehören, hängt jedoch nicht zuletztvon den nicht abschätzbaren Kapriolen des deutschenSteuergesetzgebers ab.

Volker [email protected]

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Fondsportrait

SVF Private Equity Select III

Volumen 25 Mio. Euro

Minimum 15.000 Euro

Laufzeit 31.12.2019 bzw. bis Liquidationsende des

Ziel-Dachfonds

Zeichnungsschluss 31.5.2008

RQ-16* 53,40%

Investment-Thema ausgewogenes Portfolio aus mindestens

sechs Zielfonds, über Microcap 07 S.C.A.,

SICAR (Luxemburg)

Anzahl Portfolio- 6-12 Zielfonds

gesellschaften = ca. 100 Portfoliounternehmen

Internet www.svf.de

* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16 % Bruttorendite) gibt an, inwelchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicherKosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezo-gen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die in-ternen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.

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VentureCapital Magazin 10/200748

Diversifikation ist Trumpf

Die Bedeutung von Private Equity in der strategischen Asset-Allokation

Alle Investoren dieser Welt stellen sich eine Frage: „Wiekönnen in Zukunft stetige und attraktive Nettorenditen er-zielt werden, die nach Kosten, Steuern und Inflation zu ei-nem realen Vermögenszuwachs führen, und dabei gleich-zeitig das Risiko großer Kapitalverluste vermieden wer-den?“

Management des GesamtvermögensDas richtige und erfolgreiche Management von institutio-nellem und privatem Gesamtvermögen ist eine unterneh-merische Aufgabe und stellt eine der großen Herausfor-derungen unserer Zeit dar. Es muss als gut funktionieren-des Unternehmen von hoch qualifizierten Anlagebera-tern, Vermögensverwaltern und Spezialisten und unterEinbeziehung der individuellen Kundenbedürfnisse pro-fessionell organisiert, gemanagt und betreut werden.

Vermögenserhalt ist eine Herausforderung Da insbesondere größere Vermögen oftmals über Genera-tionen geschaffen wurden, lautet das oberste Ziel in derRegel, das Vermögen zu erhalten und es auf nachkom-mende Generationen zu übertragen. Ein wesentlicher Er-folgsfaktor, der zum Substanzerhalt des Gesamtvermö-gens auf der einen Seite und der Optimierung der Kapital-erträge auf der anderen Seite beiträgt, ist die Steuerungder sogenannten strategischen Asset-Allokation. Die stra-tegische Asset-Allokation beschreibt die prozentuale Auf-teilung der Vermögenswerte in verschiedene Asset-Klas-sen wie z. B. Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immo-bilien, Private Equity und andere Anlageformen. Die stra-tegische Asset-Allokation bestimmt zu mehr als 90% dasErgebnis der Anlageentscheidungen und ist daher dieentscheidende Weichenstellung.

Die Portfoliotheorie nach MarkowitzIm Jahre 1952 entwickelte Harry M. Markowitz sein Mo-dell zur Portfoliozusammenstellung unter Berücksichti-gung der Faktoren Rendite und Risiko. Seine darauf fol-genden Veröffentlichungen und Theorien, für die er imJahr 1990 zusammen mit Merton H. Miller und WilliamSharpe mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaf-ten ausgezeichnet wurde, stellen bis heute den Nukleusim Anlageprozess professioneller Vermögensanlage dar.Seit Entwicklung der modernen Portfoliotheorie durchMarkowitz folgen immer mehr institutionelle und privateInvestoren weltweit dem dort propagierten Ansatz der Di-versifikation. Als Ergebnis seiner Untersuchungen stellteMarkowitz fest, dass ein vollständig diversifiziertes Port-

folio ein geringeres Risiko als das Durchschnittsrisiko sei-ner einzelnen Bestandteile aufweist. Für die Zusammen-stellung eines optimalen Portfolios ist es also notwendig,mehrere Anlagen zu kombinieren, die untereinander kei-ne oder allenfalls eine geringe positive Abhängigkeit auf-weisen. Zusätzlich kam Markowitz zu der Erkenntnis,dass ein optimal diversifiziertes Portfolio nicht nur eingeringeres Risiko, sondern auch eine höhere Ertragser-wartung im Vergleich zu einem weniger stark aufgeteiltenPortfolio aufweist.

Diversifikation ist heilig und sorgt für StabilitätDaher halten wir es für zwingend notwendig, eine auf dieindividuelle Bedürfnisstruktur des Kunden ausgerichteteund dem Gesamtvermögen angemessene Identifikationmöglichst vieler Assetklassen vorzunehmen. Dabei solltees unbedingt zu einer Mischung aus traditionellen und al-ternativen Assetklassen kommen. Durch eine ausreichen-de Risikostreuung des Vermögens auf unterschiedlicheAssetklassen erhält das Gesamtvermögen die notwendigeStabilität und wird dadurch weitestgehend unabhängigvon der Entwicklung der Märkte und anderen externenEinflussfaktoren.

Absolute Return-Strategien zur RisikoeindämmungDie schärfste Waffe, die man als Investor zur Risikoein-dämmung einsetzen kann, ist das Ausnutzen der Vorteileder Diversifikation über eine wohlstrukturierte Asset-Allokation. Neben den traditionellen Assetklassen sollteeine möglichst breite Streuung auch in alternativen In-vestments wie Private Equity erfolgen. Innerhalb der An-lageklasse Private Equity sollte eine Konzentration auf ex-trem hochwertige Private Equity-Investments erfolgen,wobei die Qualität der Managementgesellschaft im Vor-

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Entscheidende Selektionskriterien für eine Dachfonds-Managementgesellschaft

1. Dokumentation eines langjährigen Erfolgsnachweises

2. Weltweite Präsenz

3. Bestand eines hervorragenden Beziehungsnetzwerkes zu

den Managementteams der Zielfonds

4. Infrastruktur zur kontinuierlichen Selektion, Monitoring

und Reporting von Top-Fonds

5. Ausreichende Kapitalausstattung zur dauerhaften

Investitionstätigkeit in Top-Fonds, um als bestehender

Investor bei der Auflage von Folgefonds weiterhin

eingeladen zu werden

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dergrund stehen muss. Kompetenz, Qualität, Erfahrungund der tatsächliche Zugang zu ertragreichen Einzel-fonds sind die ausschlaggebenden Schlüsselfaktoren fürden zukünftigen Erfolg oder Misserfolg. Hier trennt sichdie Spreu vom Weizen, da es eine entscheidende Rollespielt, welcher Fondsmanager Geld investiert, da es in-nerhalb der Assetklasse Private Equity und im direktenVergleich der Manager zu signifikanten Renditeunter-schieden kommt.

Fazit:Private Equity zählt zu den renditestärksten Anlageklas-sen. Mit einer Beimischung von Private Equity verbes-sern sich die Risiko- und Renditeeigenschaften des Ge-samtportfolios. Wenn ein Investor aufgrund der positivenEffekte die Entscheidung getroffen hat, in die Anlageklas-se Private Equity zu investieren, steht die Frage nach derpraktischen Umsetzung im Vordergrund. Der Einsatz vonPrivate Equity in der Praxis erfordert im Speziellen beiVermögensverwaltern und Kundenberatern sowie Inves-toren ein tiefes Verständnis und Know-how. Aufgrund derKomplexität und der vielen Besonderheiten erfordert dieInvestitionsentscheidung sehr genaue Kenntnisse überdie verschiedenen Investitionsmöglichkeiten innerhalbder Anlageklasse Private Equity.

Private Equity-Dachfonds

Zu den Autoren

Roderich Widenmann (links, [email protected]) und Daniel Haas ([email protected])bilden den Vorstand der Marble House Capital GmbHmit Sitz in Hamburg. Die Gesellschaft offeriert seitEnde August dieses Jahres einen von Auda, New York,gemanagten globalen Private Equity-Dachfonds für Privat-anleger. Vor der Gründung von Marble House warWidenmann Geschäftsführer der Blue Capital GmbHund der Norddeutsche Private Equity GmbH (Nord-deutsche Vermögen Gruppe), wo er jeweils für denAufbau und die Etablierung der ProduktkategoriePrivate Equity verantwortlich zeichnete.

BVT legt sechsten Fonds auf

Nach dem endgültigen Zeichnungsschluss seines Dach-fonds BVT-CAM Private Equity Global V am 31.7.2007 miteinem Volumen von 120 Mio. Euro hat der MünchnerFondsinitiator BVT Dachfonds Nr. 6 aufgelegt. Der wieder-um auf 50 Mio. Euro ausgelegte Folgefonds soll neben denüblichen Regionen USA und Europa bis zu 20% seines Ka-pitals in den aufstrebenden „neuen Märkten“ Asiens, Süd-amerikas sowie Zentral- und Osteuropas anlegen. Bei derHöhe der Beteiligungen an den geplanten 15 bis 25 Ziel-fonds soll ein Overcommitment von bis zu 150% zulässigsein. Der Mindestzeichnungsbetrag am BVT-CAM VI liegtbei 20.000 Euro.

LHI passt Struktur an

Als einziger Zielfonds des LHI PE-Fonds Europäischer Mit-telstand hat ACF III vier neue Zielfonds bekannt gegeben,die sämtlich in kleinere und mittlerer Buyouts investie-ren: Litorina III und Accent 2008 in Schweden, Intek 2 inItalien und CarlyleEurope Technology II in Großbritan-nien. 89% des Referenzfondsvolumens sind den Zielfondszugesichert, 24% dieser Zahlungsverpflichtungen sind

bereits von diesen abgerufen. Aufgrund früher Rückflüs-se aus einem Zweitmarkt-Portfolio kann LHI auf einenGroßteil der zum 1.7.2007 vorgesehenen Kapitalabrufeverzichten. Als Reaktion auf die geänderte Steuergesetz-gebung legt der LHI-Fonds künftig statt in Zertifikaten inzu diesem Zweck in Luxemburg aufgelegten Genussrech-ten an.

Partners Group-Produkte von Börseunterbewertet

Zum Ende Juli 2007 berichten die für Privatanleger zu-gänglichen Dachfondsprodukte der Partners Group vonweiteren Wertzuwächsen. Allen Produkten gemeinsamist, dass sie an der Börse mit beachtlichen Abschlägenauf ihren inneren Wert gehandelt werden. Der innere Wertder „Pearl“-Wandelanleihe, die mit einem Discount vonzuletzt 13,7% gehandelt wurde, betrug per Ende Juli 2007rund 800 Mio. Euro oder 15,2% mehr als zu Jahresbeginn2007. Bei der „Princess“-Aktie, deren innerer Wert imselben Zeitraum um rund 8,2% auf 694 Mio. Euro zulegenkonnte, beträgt der Abschlag 19,7%. Das „P3“-Zertifikaterreicht mit 30,2% den höchsten Abschlag auf den innerenWert, der seit Jahresbeginn 2007 um 14,2% auf 511 Mio.Euro anstieg.

Dachfonds-News

VentureCapital Magazin 10/2007 49www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 10/200750 www.vc-magazin.de

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Entrepreneurship-Flash

Auf der Internationalen Funkaus-stellung IFA wurden die Preisträgerder ersten Wettbewerbsrunde 2007beim „GründerWettbewerb – MitMultimedia erfolgreich starten“ aus-gezeichnet. Aus 157 Einreichungen –bisheriger Rekord des jährlichenWettbewerbs – setzten sich 18 Grün-dungskonzepte durch. Die fünf mit25.000 Euro dotierten Hauptpreisegingen an Luupo, EcoIntense, emze,MobileBox und an KardiovaskuläreTelemedizin. Dazu wurden 13 weite-re mit 5.000 Euro dotierte Preise ver-geben, u. a. an die Portale imedo(Gesundheit), Die-Fans.de (Fußball-fans) und Tradoria (Nischen-produkte). Zusätzlich überreichte

Burda Digital Ventures einenSonderpreis von 5.000 Euro an dasTeam von shelfmates. Der nächsteStichtag für Gründungsideen ausdem Themenspektrum Multimediaist der 31. Dezember. Anmeldungund weitere Informationen unterwww.gruenderwettbewerb.de.

Als Hessen und die damalige HoechstAG 1999 zum ersten Science4Life-Wettbewerb aufriefen, hofften sie,etwas Nachhaltiges zu schaffen. Dasist gelungen: In neun Jahren reichten2.100 Teilnehmer knapp über 400 Bu-sinesspläne ein, gründeten 290 Un-ternehmen und schufen über 2.000Arbeitsplätze. Damit ist Science4Life

Deutschlands größter Businessplan-Wettbewerb für Chemie und LifeSciences. Anfang September ging erin die zehnte Runde, die offizielleAuftaktveranstaltung fand am 19.9.in den Räumen von Geohumus Inter-national statt, einem Sieger des Wett-bewerbs 2006. Aktuelle Informa-tionen unter www.science4life.de.

Sieger des Gründerwettbewerbs gekürt

Science4Life läutet 10. Runde ein

Mit dem Zentrum für Produktions-technologie (ZfP) entsteht auf demDortmunder Gelände „PhoenixWest“ ein neues Kompetenzzen-trum für junge Technologieunter-nehmen. Start-ups u. a. aus den Be-reichen Werkstofftechnologie und

Oberflächentechnik, Sensorikund Messtechnik sollen eine „be-darfsgerechte technische Infra-struktur“ vorfinden. Das ZfP willden Mietern darüber hinaus bei derSuche nach Kapital helfen. Die Bau-zeit des 14 Mio. Euro-Projekts soll

rund ein Jahr betragen. Die offizielleGrundsteinlegung erfolgte am 13.August. Weitere Details unterwww.dortmund-project.de.

Auf Basis der Gewerbeanzeigen-statistik für die Monate Januar bisMai 2007 erwartet das Institut fürMittelstandsforschung in Bonn(IfM) für das erste Halbjahr 2007rund 230.000 Gründungen. Das wä-

ren etwa 10% weniger als im Vor-jahreszeitraum mit etwa 255.000Gründungen. Als wichtigste Grün-de für diesen Trend vermutet dasIfM die gute konjunkturelle Lagesowie die neu strukturierte Förde-

rung der Selbstständigkeit aus derArbeitslosigkeit. In den erstensechs Monaten 2006 nahmen nochrund 123.000 Existenzgründer dieFörderinstrumente der Bundes-agentur für Arbeit in Anspruch,ein Jahr später waren es nur nochrund 80.000. Weitere Informatio-nen unter www.ifm-bonn.org.

Zahl der Gründungen 2007 nimmt ab

In allen drei Stufen des jüngst ab-geschlossenen Münchener Busi-ness Plan Wettbewerbs 2007 wur-den 390 Businesspläne einge-reicht, dominant waren über dengesamten Wettbewerb die Life Sci-ence- sowie IT-Teams. Aus diesenSegmenten stammen vier dersechs Siegerteams der dritten Stu-fe „Excellence Stage“: Pylorix,Chromotec, NanoTemper Techno-logies (alle Life Science) sowie Gid-tec/BlueID (IT). Die weiteren Ge-winner sind in den Medien (Artifi-cial) oder im Maschinenbau (Pri-mus) verortet. Insgesamt nahmen86 Teams an der dritten Runde, beider komplette Businesspläne ein-gereicht werden mussten, teil. DerStartschuss für die nächste Rundefällt mit der Auftaktveranstaltungam 25. Oktober. Aktuelle Informa-tionen unter www.mbpw.de.

MBPW ehrt Siegerder Excellence Stage

Sieger-Teams in Runde 1/2007 des GründerWettbewerbs

Hauptpreisträger Produkt

Luupo: Online-Auktionshaus

EcoIntense: Umwelt-Infosystem

Emze: 360 Grad-Aufnahmetechnologie

MobileBox: Verkaufsplattform

Kardiovaskuläre Telemedizin:

telemedizinisches Konzept

Neues Kompetenzzentrum für Start-ups

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Entrepreneurship

Beim überregionalen IT-Gründungs-wettbewerb von Start2grow setztesich das Team HumanGrid durchund gewann ein Preisgeld in Höhevon 30.000 Euro. Das Unternehmenmit Sitz im TechnologieZentrum-Dortmund entwickelt eine Internet-Plattform, auf der verschiedene Da-tendienstleistungen für unter-schiedlichste Geschäftsprozesseauf Anfrage angeboten werden. DiePlätze 2 und 3 erreichten „SoftCom-ponents“ für Entwicklungswerkzeu-ge und Softwarekomponenten fürfest eingebundene Software und

„BioServices.net“ für eine Plattform,mit der mögliche Wechselwirkun-gen von Arzneimitteln untersuchtwerden können. Die Preisgelder be-trugen 20.000 bzw. 10.000 Euro. DieTeams auf den Plätzen 4 bis 10 er-hielten je 7.500 Euro. Die erste Hälf-te der jeweiligen Preisgelder wirdsofort, die zweite Hälfte bei einerGründung des Unternehmens biszum 31.03.2008 in Dortmund ausge-zahlt. Die Bandbreite der einge-reichten Ideen reichte vom Online-Ticketshop über Karaoke-Wettbe-werbe im Internet bis hin zur Infor-

mationsplattform für Shopping-Malls. Alle Informationen unterwww.start2grow.de.

HumanGrid setzt sich bei Start2grow durch

Mit der zentralen Auftaktveranstal-tung am 18. Oktober läutet das Netz-werk Nordbayern den zehnten Busi-nessplan-Wettbewerb Nordbayern

ein. Der mit insgesamt 54.500 EuroPreisgeld dotierte Wettbewerb unter-stützt innovative Gründer undwachstumsorientierte Unternehmer

beim Unternehmensaufbau und -aus-bau. Er gliedert sich in drei Phasen,ein Einstieg ist jederzeit möglich. Wei-tere Informationen und Anmeldungzur Auftaktveranstaltung unterwww.netzwerk-nordbayern.de.

BPW Nordbayern startet ins Jubiläumsjahr

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Sieger des IT-Wettbewerbs von Start2grow Team Website

1. HumanGrid humangrid.eu

2. SoftComponents ---

3. BioServices.net bioservices.net

4. Amiando amiando.de

5. Link2mobile link2mobile.de

6. LiteratureCircle readbox.net

7. Maanto ---

8. Mikestar mikestar.com

9. Morgenheit morgenheit.de

10. Retail-Media ---

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VentureCapital Magazin 10/2007 51www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 10/200752

Schnelles Licht statt langsamer Elektronen

Innolume GmbH: Optische Technologien für die Computerindustrie

Die Hersteller von Computerchips stoßen mit konventionel-len Technologien an ihre Grenzen: Kupferleiterbahnen, alsbisher wichtigstes Leitmedium, erweisen sich beim Trans-port immer größerer Datenmengen als Flaschenhals. Abhil-fe versprechen optische Lösungen – kleinste Laser von we-nigen Millimetern Größe. Auf diesem Markt ist das Dort-munder Start-up Innolume auf dem Weg zu einem relevan-ten Anbieter. Selbst die Riesen der Chip-Branche strebennach Kooperationen.

Laser sind die Zukunft„Wir stehen vor einem Para-digmenwechsel.“ ThomasGebauer, CFO der InnolumeGmbH, sieht die Chip-Bran-che vor einem Umbruch. DasWettrüsten im PC-Sektor mitdem Ziel, große Datenmen-gen möglichst schnell zuübertragen, habe die physi-kalischen Grenzen traditio-neller Übertragungswegeaufgezeigt. Die klassischen

Kupferleiterbahnen bieten nicht mehr die heute benötigteBandbreite, die Entwicklung immer kleinerer und trotzdemleistungsfähigerer Strukturen wird stetig kostenintensiver,der Energieverbrauch dieser Lösungen in der Anwendungtrotzdem immer höher. Noch haben die großen Chip-Her-steller wie AMD, IBM oder Intel keine Lösung gefunden –aber Gebauer ist überzeugt, in welcher Technologie ebendiese liegt: „Die Industrie wird sich, wie schon die Tele- undDatenkommunikationsbranche, dem Medium Licht zuwen-den. Glasfaser oder Laser sind die Zukunft.“ Getrieben vondieser Überzeugung hat er mit einer kleinen Schar hoch-qualifizierter Wissenschaftler eine Technik entwickelt, dieviele der heutigen Probleme lösen könnte.

Guter Mix der InvestorenDer operative Start erfolgte im März 2003, als den Dort-mundern im Rahmen der ersten Finanzierungsrunde 4,35Mio. Euro zuflossen. An die Spitze der Geldgeber stelltesich PolyTechnos Venture-Partners. „Wir waren der An-sicht, dass diese Technologie einen Quantensprung imLeistungsprofil der sogenannten III/V-Laser ergebenwird“, beschreibt Dr. Tonio Barlage, Managing Partner beiden Münchnern, das entscheidende Investitionskriteri-

um. Weitere Mittel kamenvon Peppermint FinancialPartners, S-Venture CapitalDortmund und Jürgen Kurb,Gründer der Micronas AGund heutiger CEO der Inno-lume GmbH. Ein guter Mixsei das, konstatiert Gebau-er: „Der Business Angelbrachte Branchen-Know-how ein, PolyTechnos pan-europäische Industriekon-takte und der lokale Fondshat uns in Dortmund verankert. Peppermint ist ein Exper-te im Unternehmensaufbau.“ In der zweiten Runde, an dersich zusätzlich die NRW.Bank beteiligte, flossen dem Un-ternehmen weitere 6,5 Mio. Euro zu.

Von 1 auf 200 KanäleIm Kern sei das Angebot von Innolume nichts Neues, gibtGebauer offen zu. Allerdings sind die klassischen Laser-Technologien für PC-nahe Anwendungen zu groß, zu teu-er und nicht leistungsstark genug. Auf Basis der QuantumDot-Technologie hat Innolume daher Laser mit der richti-gen Größe und Leistung für die PC-Welt gebaut – die Di-oden sind zwischen 2 mm und maximal 1 cm groß undkönnen gleichzeitig auf extremer Bandbreite kommuni-zieren. Gebauer: „Bisher sprach ein einzelner Laser je-weils nur einen Kommunikationskanal an. Unsere Ent-wicklung schafft bis 200 Kanäle pro Laser und ermöglichtsomit kostengünstigste Lösungen im Bereich der Hochge-schwindigkeitskommunikation.“ Potenzielle Abnehmersind alle großen Chip-Hersteller, mit einigen von ihnen ko-operiert Innolume bereits oder steht kurz davor. „Daranmerkt man, dass die klassischen Laseranbieter keine ge-eigneten Lösungen offerieren“, merkt Gebauer stolz an.Diese Position, Innolume sieht sich in seinem Segmentoptoelektronischer Anwendungen als Technologieführer,hat sich das 2003 gegründete Start-up hart erarbeitenmüssen. Zwei Faktoren spielten dabei eine besondereRolle.

Stimmiges GesamtpaketWichtigstes Startkapital war das Know-how, das sich inDortmund in konzentrierter Form versammelt: Innolumeist ein Spin-out des renommierten Ioffe-Instituts in St. Pe-

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Dr. Tonio Barlage, PolyTechnos

Thomas Gebauer, Innolume

Case Study

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VentureCapital Magazin 10/2007 53

tersburg, wo seit den 1970er Jahren an Halbleiter-Laserngeforscht wurde; sieben der acht Gründer kommen ausArbeitsgruppen des Physik-Nobelpreisträgers ZhoresAlferov. Zweiter relevanter Faktor: der Standort Dortmundselbst. Die alte Zechenstadt am Rande des Ruhrgebietswar um die Jahrtausendwende selbst im Strukturwandel,wollte neue Technologien ansiedeln. Optische Technolo-gien wurden als eine der Zukunftstechnologien identifi-ziert, Innolume sollte als Kernzelle eines neuen Opto-Clus-ters angesiedelt werden. Auf der Gegenseite weckten dieBedingungen am Standort Begeisterung bei den russi-schen Forschern. Die MST.Factory als Inkubator der kapi-talintensiven Mikrosystemtechnologie-Branche vermie-tet teure Spezialanlagen, die Stadt Dortmund und ihreWirtschaftsförderung dortmund-project leisteten viel Hil-festellung. „Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt, wirhatten beste Gründungsvoraussetzungen“, fasst Gebauerzusammen.

Anorganisches WachstumIn den USA besteht seit November 2005 eine eigene Toch-tergesellschaft für Vertrieb und Kundensupport, Ende2006 wuchs Innolume in zwei Schritten anorganisch. Erstkauften die Dortmunder das Know-how und die wichtigs-ten Patente eines Konkurrenten, dann die Forschungs-abteilung eines Kooperationspartners, inklusive Mitar-beitern, Labor und Patenten. Weitere Übernahmen sindnicht geplant, Innolume will nun aus sich selbst herauswachsen. Zu einem neuen Wachstumstreiber könnte sichdas steigende Interesse der Handy-Hersteller entwickeln.Besonders Klapphandys leiden darunter, dass der Werk-stoff Kupfer unter manueller Belastung spröde wird undirgendwann bricht. Derzeit bereitet Innolume entspre-chende Produktentwicklungen vor.

AusblickIn den viereinhalb Jahren seines Bestehens hat sich Inno-lume plangemäß entwickelt, die Umsätze haben sich jähr-lich nahezu verdoppelt. Derzeit liegen sie im niedrigeneinstelligen Millionenbereich. Die ersten Prototypen fürden Massenmarkt sind fertig, jetzt läuft die Vermarktungder Produkte an. Aktuell befindet sich Innolume in derdritten Finanzierungsrunde, die weitere 8 Mio. Euro in dieKassen spülen und im ersten Quartal 2008 abgeschlossensein soll. Den Break-even will Gebauer Mitte 2010 errei-chen, in fünf Jahren rechnet er mit einem Umsatz in drei-stelliger Millionenhöhe.

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Entrepreneurship

Nachdem die öffentliche Meinung über die Buyout-Fonds durch unsachliche Äußerungen nicht nur von Po-litikern und nahtlos daran anschließende Artikel in derPresse sehr negativ beeinflusst wurde und die Buyout-Fonds beim zukünftigen Private Equity-Gesetz nicht ge-rade bevorzugt wurden, droht ihnen von ganz andererSeite neues Ungemach.

Die durch faule Immobilienkredite ausgelöste Subprime-Krise einiger Finanzinstitute führt dazu, dass sowohl we-niger Geld im Markt ist als auch die Bereitschaft, Kreditezu refinanzieren, erheblich abgenommen hat. Durch dienun erhöhte Vorsicht und verminderte Möglichkeitender Mezzanine- und Fremdkapitalgeber wird der Leve-rage bei Buyout-Finanzierungen erheblich reduziert. Dashat zur Folge, dass die Buyout-Fonds mit mehr Eigen-kapital agieren müssen oder sogar einige Deals über-haupt nicht mehr finanziert bekommen.

Das bremst auf der einen Seite auf der Dealstrukturie-rungsseite, hat aber noch viel weiter reichende Konse-quenzen. Da sehr viele der Verkäufe der Buyout-FondsSecondaries, Tertiaries oder ähnlich gelagerte Fällesind, werden auch die als Käufer fungierenden Buyout-Fonds zunehmend Schwierigkeiten haben, diese Käufezu finanzieren. Darunter werden wahrscheinlich dieExitmöglichkeiten und -preise leiden.

Auch die sehr beliebt gewordenen lukrativen Restruktu-rierungen, nachdem ein Teil der Finanzierungskostenhereingespielt wurde, werden erschwert werden. Insge-samt keine rosigen Aussichten. Trotzdem bin ich sicher,dass die Investment-Manager der Buyout-Fonds auchdiese schwierigen Aufgaben meistern werden.

Zum Autor

Falk F. Strascheg ist als Gründerder Technologieholding und derExtorel Private Equity AdvisersGmbH sowie als ehemaliger Prä-sident der European Venture Ca-pital Association (EVCA) einerder bekanntesten Venture Capi-talisten Deutschlands.

Ein Unglück kommt selten allein

Kolumne

In nur 1,5 cm Gehäuse steckt ein ganzer Quantum Dot-Laser

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Deutschland – eine Ideenschmiede ohne Innovation?

Dr. Lars Behrend, Sirion GmbH ,

www.sirion-biotech.de

Seit Jahren schon gleichen sich dieMeldungen: „Der deutsche Erfindergeistist ungebrochen“ oder „die deutschen Er-finder sind im internationalen Vergleichbesonders aktiv“. Tatsächlich werdenweltweit nur in Japan pro Kopf mehr Pa-tente angemeldet als in Deutschland. Aufder anderen Seite wird seit Jahren die feh-lende Innovationskraft in diesem Landegerügt. Ist Deutschland also eine Ideen-schmiede, die nicht zur Innovation, dasheißt zur konsequenten Verwertung die-ser Ideen, befähigt ist?

Tatsächlich bestehen bei der Umsetzungvon Ideen in marktfähige Produkte inDeutschland Defizite. Eine viel zitierte Ur-sache sind sicher das fehlende Risikokapi-tal und die fehlende Risikokultur hierzu-lande. Doch mindestens genauso schwerwiegt eine andere deutsche Tugend – dasSpezialistentum. Gerade bei naturwissen-schaftlichen Hochschulen steht immernoch ausschließlich die wissenschaftliche

Elitebildung im Mittelpunkt. Sicher brau-chen wir auch in Zukunft Forschung aufhöchstem Niveau. Doch in einer globali-sierten Welt können sich öffentlich geför-derte Universitäten und Institute aufDauer nicht erlauben, marktwirtschaftli-che Aspekte völlig außer Acht zu lassen.Zu viele gute Ideen verstauben an den Uni-versitäten; unterbezahlte und oft unpro-fessionell arbeitende Technologietransfer-stellen tun ihr Übriges dazu. Und wenndann doch einmal ein Wissenschaftler mitseiner Idee ans Licht drängt, fehlt es oft andem unternehmerischen Rüstzeug. Mitder Einführung von Master- und Bachelor-studiengang und Pflichtpraktika ist sicherein Anfang gemacht. Weitere Schritte zumehr Praxis- und Marktnähe müssen aufallen Ebenen folgen. Eine konsequentewirtschaftliche Verwertung des Potenzialsunserer Universitäten würde über Mehr-einnahmen letztlich auch die wissen-schaftliche Spitzenstellung Deutschlandsfestigen.

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Page 55: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

VentureCapital Magazin 10/2007 55www.vc-magazin.de

Datenbank

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und Zweitrundenfinanzierungen

Alpex Pharma SA, Lugano (Schweiz) Life Sciences

Investoren: BB Biotech Ventures, Küstnach (Lead);

Signet Healthcare Partners, New York

Volumen: 10,9 Mio. CHF (2. Finanzierungsrunde)

Alpex ist auf Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen

Brause- und Lutschtabletten spezialisiert.

BuyVip S.L., Madrid/Frankfurt Internet

Investoren: 3i group plc., London/Frankfurt; European Founders

Fund GmbH, Köln; Molins Capital Inversión, Barcelona

Volumen: 7 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Die Internetplattform BuyVip bietet ihren inzwischen rund

500.000 Mitgliedern in zeit- und mengenlimitierten Verkaufskam-

pagnen ausgewählte Originalprodukte bekannter Marken aus den

Bereichen Lifestyle und Fashion zu attraktiven Konditionen an.

Cordus GmbH, Mühlhausen Nanotechnologie

Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt

Volumen: 2 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde)

Die im März 2007 gegründete Cordus GmbH nutzt ein neues Verfah-

ren aus der Nanotechnologie für die Entwicklung und Produktion

von Glasfasern und Glascorden. Einsatzgebiete sind die Sicher-

heitstechnik oder Antriebselemente, etwa Zahnriemen in der

Automobilindustrie.

Enter.tv GmbH, Hamburg Internet

Investor: Regionaler Innovationsfonds Nord GmbH & Co. KG,

Oldenburg

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Enter.tv startet zum September 2007 eine interaktive Spieleplatt-

form mit neuartigen Multiplayer-Games. Die Finanzierungsrunde

wurde von der CatCap GmbH, Hamburg, begleitet.

Gameforge AG, Karlsruhe Computerspiele

Investor: Accel Partners, London

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Gameforge zählt mit sechs Millionen aktiven Spielern in 30 Län-

dern nach eigenen Angaben zu den größten unabhängigen Ent-

wicklern und Publishern von Massively Multiplayer Online

Games, also Computerspielen mit einer Vielzahl von über das

Internet agierenden Mitspielern.

Galantos Pharma GmbH, Mainz Life Sciences

Investoren: Equinet Venture Partners AG, Frankfurt, via VRP

Venture Capital Fonds Rheinland-Pfalz (Lead); ERP-Startfonds der

KfW Bankengruppe, Frankfurt; High-Tech Gründerfonds, Bonn;

FIB Fonds Innovation und Beschäftigung Rheinland-Pfalz, Mainz

Volumen: 2,8 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Galantos hat sich auf Erkrankungen des alternden Gehirns spezia-

lisiert und treibt mit dem frischen Kapital insbesondere die präkli-

nische Entwicklung eines neuen Alzheimermedikaments voran.

GlycoVaxyn AG, Zürich Life Sciences

Investoren: Sofinnova Partners, Paris; Index Ventures, Genf

Volumen: 11,5 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde)

GlycoVaxyn, eine Ausgründung der ETH in Zürich, entwickelt ein

breites Portfolio von neuartigen Impfstoffen und anderen Thera-

peutika gegen verbreitete schwere bakterielle Infektionen.

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Aufgegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Exits und Fundraisings/Commitments (NewFunds).

Die Transaktionen des vergangenen Monats

Erstrundenfinanzierungen des High-Tech Gründerfonds, Bonn

Evocatal GmbH, Düsseldorf Biotech

Tätigkeitsfeld: Biokatalysatoren für die Herstellung von

Fein-Chemikalien

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Sirius Seedfonds

Düsseldorf)

JobLeads GmbH, Hamburg Internet

Tätigkeitsfeld: Recruiting-Plattform auf Empfehlungsbasis

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investoren: Business Angels)

JoggerMedia GmbH, Hamburg Medien

Tätigkeitsfeld: geschützte Abspieltechnologie für DVDs

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Maz level one GmbH,

Hamburg)

Northworks Software GmbH, Hamburg Internet

Tätigkeitsfeld: Online-Sportmanager-Spiele

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: ICS Internet

Consumer Services GmbH, Hamburg)

Provecs Medical GmbH, Hamburg Life Sciences

Tätigkeitsfeld: Immuntherapeutika für die Krebsbehandlung

Volumen: > 0,9 Mio. Euro (Side-Investoren: Peppermint Financial

Partners, Berlin; Hamburger Innovationsstiftung)

Swet Optics GmbH, Frankfurt Optische Technologie

Tätigkeitsfeld: Entwicklung eines optischen Chips

Volumen: > 0,5 Mio. Euro (Side-Investor: High Tech Venture

Partners GmbH, Frankfurt)

Terrawater GmbH, Kiel Cleantech

Tätigkeitsfeld: Trinkwassergewinnung aus Salzwasser

Volumen: 0,6 Mio. Euro (Side-Investor: Maz level one GmbH,

Hamburg)

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VentureCapital Magazin 10/200756 www.vc-magazin.de

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Heliathek GmbH, Dresden Cleantech

Investoren: BASF Venture Capital GmbH, Ludwigshafen;

Wellington Partners Venture Capital GmbH, München;

High-Tech Gründerfonds, Bonn

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Heliatek entwickelt Solarzellen der neuen, organischen Genera-

tion, die die Herstellung von großflächigen Modulen auf

kostengünstigen, flexiblen Substraten ermöglichen. Auch die Ro-

bert Bosch GmbH, Gerlingen, ist im Zuge der jüngsten Finanzie-

rungsrunde bei Heliatek eingestiegen.

Hiogi GmbH, Berlin Mobile Inhalte

Investor: Hasso Plattner Ventures Management GmbH, Potsdam

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Die im Mai gegründete Hiogi GmbH plant ein Netzwerk von Handy-

nutzern aufzubauen, die sich per SMS gegenseitig Informationen

liefern oder Fragen beantworten und so für die Mitglieder kosten-

pflichtige Infodienste überflüssig machen.

Immune Targeting Systems, London Life Sciences

Investoren: Novartis Venture Fund, Basel; u. a.

Volumen: 3,5 Mio. GBP (1. Finanzierungsrunde)

Das 2003 gegründete Unternehmen entwickelt Impfungen für Vi-

ruserkrankungen wie Grippe, HIV oder Hepatitis-C. An der Finan-

zierungsrunde haben sich auch Truffle Capital, Paris, Healthcap

AB, Stockholm, und The London Technology Fund, London, betei-

ligt.

JenaValve Technology GmbH, München Medizintechnik

Investoren: Atlas Venture, Boston/München

Volumen: 3,5 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde)

JenaValve hat sich auf minimalinvasive, selbstexpandierende Herz-

klappenersatzsysteme spezialisiert. In der ersten Phase will Jena-

Valve mit seinem System vor allem Hochrisikopatienten erreichen,

für die eine Operation am offenen Herzen nicht in Frage kommen.

Molecular Partners AG, Zürich Biotech

Investoren: Index Ventures, Genf (Lead); BB Biotech Ventures,

Küstnach (Schweiz); Johnson & Johnson Development

Corporation, New Brunswick (USA), Endeavour Vision, Genf

Volumen: 18,5 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde)

Das 2004 gegründete Unternehmen ist auf die Entwicklung neuarti-

ger, maßgeschneiderter Proteine spezialisiert, die beispielsweise

gezielt Krebszellen abtöten oder den Körper schädigende Stoffe

neutralisieren können.

Kinamu Business Solutions AG, Schwechat Software

Investoren: Pontis Venture Partners Management GmbH, Wien

(Lead); tecnet equity Technologiebeteiligungs-Invest AG, St. Pölten

(Österreich)

Volumen: 4 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde)

Kinamu ermöglicht als IT-Spezialist mit einem innovativen Betrei-

bermodell mittelständischen Unternehmen den Einstieg in ERP-

(Enterprise Resource Planning) und CRM- (Customer Relationship

Management) Softwarelösungen, die bisher hauptsächlich großen

Unternehmen vorbehalten waren.

Lalisio GmbH, Erfurt Internet

Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Das Unternehmen betreibt das Wissensportal www.lalisio.com,

das Professoren, Studenten und Wissenschaftlern aller wissen-

schaftlichen Fachdisziplinen besseren Zugang zu Wissen, aber

auch neue Publikationsmöglichkeiten bietet. Nach dem Zusam-

menschluss von Lalisio mit dem US-amerikanischen Suchmaschi-

nen-Spezialisten Qusam Inc. hat Investor BM-T 25% der Unterneh-

mensanteile übernommen.

LiteScape Technologies Inc., Software

Redwood Shores

Investoren: T-Systems Venture Fund, Bonn; u. a.

Volumen: 14 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

LiteScape ist ein Softwareanbieter für Kommunikationslösungen,

die Nutzern den Echtzeitzugriff auf Unternehmensinformationen

über jedes internetfähige Gerät ermöglicht, sei es PC, PDA oder

Handy. Neben T-Venture hat sich auch Vedanta Capital neu enga-

giert. Komplettiert wird die Runde von den bisherigen Investoren

Softbank Capital, New York, TeleSoft Partners, Foster City (USA),

und Blumberg Capital, San Francisco.

OntoChem GmbH, Halle (Saale) Life Sciences

Investor: SBG Sparkassenbeteiligungsgesellschaft Sachsen-

Anhalt mbH, Barleben

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

OntoChem entwickelt neue computerbasierte Methoden zur Su-

che und Wissensgenerierung für die Arzneimittelforschung, die

Biotech- oder Pharmafirmen bei der effizienteren Entdeckung und

Entwicklung von neuen, patentgeschützten Arzneistoffen unter-

stützen sollen.

OrderWork Ltd., London Internet

Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH, München;

u. a.

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

OrderWork betreibt einen Internet-Marktplatz für IT-Dienstleistun-

gen, über die Kunden etwa ihren Bedarf in Spitzenzeiten abdecke

oder auch Dienstleistungen in ländlichen Regionen anbieten kön-

nen. Auch Erstrundeninvestor Bessemer Venture Partners hat sich

an der jüngsten Finanzierung beteiligt.

Proteros Biostructures GmbH, Martinsried Biotech

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH,

München

Volumen: 1 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Das Unternehmen analysiert für internationale Pharma-, Biotech-

nologie- und Pflanzenschutzunternehmen Proteine, mit deren Hilfe

sich Wirkstoffentwicklung für Medikamente schneller und Kosten

sparender umsetzen lässt.

Platinnetz GmbH, Köln Internet

Investoren: European Founders Fund GmbH, Köln; Holtzbrinck

Ventures GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrune)

Die in diesem Jahr gegründete Platinnetz GmbH betreibt ein gleich-

namiges Online-Netzwerk speziell für die Generation 50plus, das

Page 57: Oktober 2007, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 10 Oktober 2007, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

Datenbank

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die üblichen Community-Features wie persönliche Internetseiten

der Mitglieder, Nachrichtenversand und Foren bietet.

Smapper Technologies AG, Kufstein Software

Investoren: Global Equity Partners Beteiligungs-Management AG,

Wien; Hasso Plattner Ventures, Potsdam

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Smapper hat eine Technologie zum intelligenten Management un-

strukturierter Daten – damit sind Informationen in Dateiformaten

wie Word, Excel und PDF gemeint – entwickelt. Die Investoren hal-

ten nun einen Mehrheitsanteil von 52,5% am Unternehmen.

Sportme.de Verein i.Gr., Frankfurt Internet

Investor: Econa AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Sportme.de bietet Sportlern und Vereinen eine Kommunikations-

plattform und Tools, die beispielsweise die Organisation von Tur-

nieren erleichtern.

Tripsbytips GmbH, Berlin Internet

Investor: Burda Digital Ventures GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Das Unternehmen betreibt unter Tripsbytips.com eine deutsch-

sprachige Community für den Erfahrungsaustausch zwischen Rei-

sebegeisterten. Kontextbezogene Werbung und Transaktions-

schnittstellen zu Anbietern von touristischen Leistungen bilden

das Geschäftsmodell von Tripsbytips.

Verwandt.de, Hamburg Internet

Investor: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg

Volumen: „Millionenbetrag“ (1. Finanzierungsrunde)

Verwandt.de bezeichnet sich selbst als Familien-Netzwerk, das

Nutzern Hobby-Ahnenforschung ermöglicht. Hinter Verwandt.de

stehen die ICS Internet Consumer Services GmbH, Hamburg, der

Serienunternehmer Daniel Grözinger und Sven Schmidt (u. a.

getgo.de, dialo.de).

ViiF Mobile Video GmbH, Berlin Mobile Inhalte

Investoren: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg; IBB Beteiligungs-

gesellschaft mbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

ViiF wird ab Oktober eine Mobile Video Community betreiben, die

es Nutzern ohne Software und für den Preis eines normalen Tele-

fongesprächs erlaubt, Videos bei unterschiedlichen Content-Part-

nern auszuwählen, eigene Videos zu verschicken oder Videos an-

derer User zu kommentieren.

Virtual Nights Media GmbH, Essen Internet

Investor: Holtzbrinck Ventures GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Das als Promotionsagentur für die Szenegastronomie gegründete

Unternehmen betreibt heute zudem eine der größten Social Night-

life Communities im deutschsprachigen Internet, auf der sich die

Mitglieder u. a. über europaweit anstehende Events informieren

können.

Die Präsenzbörsefür Wachstumsunternehmenund Investoren

Swiss Equityfair

Organisation:

Swiss Equitymagazin

In cooperation with:

Premium Partner: Media Partners:Partners: Legal Partner:

ConventionPoint, SWX Swiss ExchangeZürich, 16. Oktober 2007

Das Swiss Equity magazin veranstaltet am 16. Oktober 2007 an der SWX Swiss Exchange in Zürichdie dritte ganztägige Eigenkapitalmesse. Ziel der Swiss Equity fair ist es, Kontakte zwischen kapitalsuchenden Unternehmenaus dem deutschsprachigen Raum und internationalen Private Equity- sowie Venture Capital-Investoren zu vermitteln.

Unter anderem erwarten Sie folgende Programmpunkte:

Key-Note-Referat „Erfolgsfaktoren für Start-ups“ von Stefan Arn, Gründer AdNovum Informatik AG

Podiumsgespräch „How to find the best Investor?“, u.a. mitBeat Heeb, Esmertec-Gründer und Florian Schweitzer, BrainsToVentures AG

Die Veranstaltung bietet ausserdem wiederum rund zwanzig Unternehmenspräsentationen und 1to1-Gesprächemit Jungunternehmern. Ein „get-together Apéro“ rundet das Programm ab. Das vorgängige Coaching- undWorkshop-Programm macht die präsentierenden Unternehmen fit für die Kapitalsuche.

Informationen online: www.equityfair.ch

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VentureCapital Magazin 10/200758 www.vc-magazin.de

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Zenteris GmbH, Jena Biotech

Investoren: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH,

Erfurt; Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft

AG (DEWB), Jena

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Zenteris, ein Spin-off der Jenopitk AG, Jena, entwickelt Technolo-

gielösungen für die Identifikation biologischer Gefahrenstoffe, wie

etwa Anthrax- oder Pesterreger. Die optische Analyse von Proben

auf einer Biochip-Plattform erlaubt eine einfache Handhabung in

einem Analyseschritt.

Weitere FinanzierungsrundenAblation Frontiers Inc., Carlsbad (USA) Medizintechnik

Investoren: Novartis Venture Fund, Basel (Lead); u. a.

Volumen: 21,8 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Ablation Frontiers hat einen dreidimensionalen Katheter für die

Behandlung von Vorhofflimmern, einer Herzerkrankung, entwi-

ckelt. Neben dem Lead-Investor Novartis Venture Fund haben neu

Affinity Ventures, Albuquerque, Hexagon Investments, Milwaukee,

und Trellis Health Ventures, San Francisco, investiert sowie die

Altinvestoren Versant Ventures, Newport Beach (USA), Aberdare

Ventures, San Francisco, und Pequot Ventures, Westport (USA).

Aviso GmbH, Greiz Medizintechnik

Investor: BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Aviso ist auf die Entwicklung und Fertigung innovativer Systeme

für die Laborautomatisierung spezialisiert und zählt Biotechnolo-

gie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Europa, Asien

und Nordamerika zu seinen Kunden.

BridgeCo Inc., Los Angeles Kommunikationstechnologie

Investoren: u. a. Cipio Partners, München/San José; Earlybird

Venture Capital GmbH & Co. KG, Hamburg; Wellington Partners

Venture Capital GmbH, München

Volumen: 17 Mio. USD (5. Finanzierungsrunde)

Das ursprünglich in der Schweiz gegründete Unternehmen fertigt

Prozessoren und Software, mit denen DVD-Player oder andere

digitale Abspielgeräte sowie Laptops und Musikinstrumente mit-

einander vernetzt werden können. An der von ETV Capital, Lon-

don, angeführten Runde haben sich alle Altinvestoren beteiligt, zu

denen neben den oben genannten auch Advent Venture Partners,

Balderton Capital, Fidelity Ventures, alle London, sowie Intel Capi-

tal, Santa Clara, zählen.

Centerra GmbH, Berlin Dienstleistung

Investor: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC

Fonds Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (weitere Finanzierungsrunde)

Centerra bietet moderne technologiebasierte Immobilienmanage-

mentleistungen für die Wohnungswirtschaft.

GeMeTec Metrology GmbH, München Messtechnik

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH,

München

Volumen: 0,5 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung)

GeMeTec entwickelt für die Halbleiterindustrie Geräte zur Mes-

sung und Analyse von Verunreinigungen im Produktionsprozess

von Chips und Wafern. Das frische Kapital dient der Entwicklung

einer neuen Produktlinie sowie der Stärkung des internationalen

Vertriebs.

Mercateo AG, München Internet

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH,

München

Volumen: 1 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

Mercateo betreibt die gleichnamige Handelsplattform im Inter-

net, über die mittelständische Unternehmen 2,6 Mio. Produkte –

vom Büromaterial über Hard- und Software bis hin zu vollständi-

gen Betriebs- oder Lageraustattungen – per Internet ordern kön-

nen.

Neovacs SA, Paris Biotech

Investoren: Novartis Venture Fund, Basel; u. a.

Volumen: 13 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

Neovacs entwickelt therapeutische Impfstoffe für die Behandlung

bestimmter Krebsarten sowie Viruserkrankungen. Zwei Wirkstof-

fe, darunter ein HIV-Impfstoff, befinden sich bereits in der klini-

schen Phase. Weiterer Investor ist Truffle Capital, Paris.

Netviewer GmbH, Karlsruhe Software

Investoren: Invision Private Equity AG, Zug; TVM Capital GmbH,

München

Volumen: 9 Mio. Euro (3. Finanzierungsrunde)

Netviewer ist ein Anbieter von Lösungen für Web-Collaboration,

also die Zusammenarbeit über das Internet, beispielsweise wenn

sich Internetnutzer in Echtzeit gegenseitig auf den Bildschirm

schauen können, um Texte, Kalkulationen, Grafiken und sonstige

Dokumente gemeinsam zu bearbeiten.

Revotar Biopharmaceuticals AG, Hennigsdorf Biotech

Investoren: Millhouse Private Equity Trust, Sydney (Lead);

BMP AG, MVC Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH,

Deutsche Life Science GmbH, alle Berlin

Volumen: 2,88 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

Revotar erforscht niedrigmolekulare Wirkstoffe zur Behandlung

von Entzündungen. Das am weitesten entwickelte Produkt zur Be-

handlung von Schuppenflechte und Asthma befindet sich bereits

in der klinischen Phase II. Bei den veröffentlichten 2,88 Mio. Euro

handelt es sich um das First Closing einer auf insgesamt 10 bis 15

Mio. Euro ausgelegten Finanzierungsrunde.

Senactive IT-Dienstleistungs GmbH Software

Investor: Tecnet Equity Technologiebeteiligungs-Invest AG,

St. Pölten

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Senactive bietet innovative Business Intelligence-Lösungen, um in

operativen Geschäftsabläufen relevante Ereignisse rasch erken-

nen und automatisch und richtig darauf reagieren zu können.

SHB AG, Oberhaching Finanzdienstleistung

Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt

Volumen: 13,8 Mio. Euro (Pre-IPO-Finanzierung)

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VentureCapital Magazin 10/200760 www.vc-magazin.de

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Die auf Ansparpläne mittels geschlossener Fonds spezialisierte

SHB verwaltet ein Fondsvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro. Heliad

hat für 13,8 Mio. Euro 29,1% der Anteile übernommen. Ein Börsen-

gang der Gesellschaft ist in den nächsten Monaten geplant.

Teqport Services GmbH, München Internet

Investor: Carrington Equity GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Teqport betreibt einen B2B-Marktplatz für Über- und Restbestän-

de der IT- und Telekommunikationsbranche, etwa Router, Glasfa-

serkabel oder Computer. Der Anstoß zur Gründung des Unterneh-

mens kam ursprünglich von der Deutschen Telekom AG, Bonn, die

einen Vertriebskanal für überzählige und gebrauchte Güter des

Anlage- und Umlaufvermögens suchte.

TKN Real Estate Solutions AG, Immobilienmanagement

Grünwald

Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt

Volumen: 4 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung)

TKN ist ein Projektentwicklungsunternehmen im Spezialsegment

Einkaufszentren, dessen Fokus insbesondere auf den stark wach-

senden osteuropäischen Märkten liegt. Heliad hat für 4 Mio. Euro

rund 33% der Anteile übernommen.

Buyouts

Actebis-Gruppe, Soest Handel

Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: 110 Mio. Euro

Actebis ist nach eigenen Angaben die Nummer drei im IT-Groß-

handel in Zentraleuropa. Arques erwirbt die Landesgesellschaften

von Actebis in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Nie-

derlanden, deren gemeinsamer Umsatz im vergangenen Jahr bei

rund 2,5 Mrd. Euro lag. Verkäufer ist die Otto-Gruppe, Hamburg,

die sich künftig auf das Kerngeschäft Versandhandel konzentrie-

ren will.

AFM Gesellschaft für Personaldienstleistungen

Zeitarbeit GmbH, Sonneberg

Investor: Bayern LB Private Equity, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Gesellschaft wird als Add-on für das Bayern LB Private Equity-

Portfoliounternehmen ISU Personaldienstleistungen GmbH, Karls-

ruhe, erworben (siehe auch die nebenstehende Meldung zur Fi-

scher&Funke Personaldienstleistungen GmbH).

AS Electronics GmbH, Grossbettlingen Elektrotechnik

Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

AS Electronics stellt elektronische Baugruppen und Steuerungs-

elektronik für Kunden in den Bereichen Antriebstechnik, Bergbau,

Gebäudetechnik oder auch Medizintechnik her.

Datacolor Dialog-Medien GmbH, Lüneburg Medien

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Datacolor zählt mit einem Umsatz von rund 40 Mio. Euro nach ei-

gener Einschätzung zu den führenden Direktmarketingunterneh-

men in Deutschland. Investor Nord Holding hat vom Gründer und

Alleingeschäftsführer die Mehrheit am Unternehmen erworben,

um eine Nachfolgeregelung vorzubereiten.

Deutz Power Systems GmbH & Co. KG, Maschinenbau

Mannheim

Investor: 3i group plc., London

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: 360 Mio. Euro

Deutz Power Systems ist ein Hersteller von Gasmotoren zur de-

zentralen Energieversorgung, die u. a. in Biogas- und Deponiegas-

anlagen sowie bei komplexen Blockheizkraftwerken zum Einsatz

kommen. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 314 Mio. Euro. Verkäufer

ist der Motorenhersteller Deutz AG, Köln.

Drescher e.K., Schwebheim Konsumgüter

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Drescher ist ein Premiumanbieter von Weihnachts- und Osterde-

korationen sowie Wohnaccessoires und Lifestyleprodukten. In-

vestor Nord Holding, der sich im Zuge einer Nachfolgeregelung

bei Drescher engagiert, hat in den letzten beiden Jahren mit der

Paper + Design GmbH, Wolkenstein, sowie der Engler + Partner

AG, Brugg (Schweiz), zwei Hersteller von Dekorationsartikeln er-

worben.

Fischer&Funke Personal- Personaldienstleistungen

dienstleistungen GmbH, Coburg

Investor: Bayern LB Private Equity, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Gesellschaft mit einem Umsatz von 20 Mio. Euro wird als Add-

on für das Bayern LB Private Equity-Portfoliounternehmen ISU

Personaldienstleistungen GmbH, Karlsruhe, erworben.

GFA-Gruppe, Hamburg Dienstleistung

Investor: Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand

mbH, Hamburg

Art der Transaktion: MBO

Transaktionsvolumen: 2,5 Mio. Euro

Die GFA-Gruppe ist mit einem Umsatz von zuletzt 50 Mio. Euro

nach eigenen Angaben Deutschlands größte private Gesellschaft

im Bereich der Planung und Durchführung von internationalen

Entwicklungsprojekten, etwa in den Bereichen Ernährung, Wasser

oder Bildung. Investor Haspa BGM beteiligt sich im Zuge einer

Nachfolgelösung mit 20% am Unternehmen, während das neue

Managementteam die Mehrheit der Geschäftsanteile übernom-

men hat.

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VentureCapital Magazin 10/200762 www.vc-magazin.de

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Hechinger Bürstenfabrik GeRo, Konsumgüter

Hechingen

Investor: MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft

Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart

Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Mit der Beteiligung an dem Hersteller von Haushaltsbürsten wie

Handfegern, Spül- oder WC-Bürsten unterstützt die MBG Baden-

Württemberg die Modernisierung des Warenwirtschaftssystems.

Internationale Fachhochschule Bildung

Bad Honnef GmbH, Bad Honnef

Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: zweistelliger Mio.-Euro-Betrag

Weitere Einzelheiten siehe Deal des Monats.

Intertemp-Unternehmens- Personaldienstleistungen

gruppe, Essen

Investor: Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen

mbH, Berlin

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Intertemp ist an über 40 Standorten im gesamten Bundesgebiet

vertreten und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von

mehr als 56 Mio. Euro.

Jobs in time holding GmbH, Personaldienstleistungen

Hamburg

Investor: PPM Capital Ltd., London/München

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Jobs in Time ist ein überregionaler Anbieter von Personaldienst-

leistungen mit deutschlandweit 18 Niederlassungen und einem

Umsatz von rund 60 Mio. Euro. Bei der Transaktion handelt es sich

um ein Add-on für die im März übernommene Orizon AG,

Augsburg (siehe auch die Meldung zur Sir Industrieservice GmbH

auf S. 64).

Julius Heywinkel GmbH, Bramsche Textilindustrie

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: MBO

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das Unternehmen stellt beschichtete technische Textilien und Ge-

webe her, etwa für großflächige Werbebanner oder Innenraumver-

kleidungen von Automobilen. Der Umsatz soll im laufenden Jahr

bei rund 110 Mio. Euro liegen. Investor Nord Holding erwirbt das

Unternehmen gemeinsam mit dem Management vom Automobil-

zulieferer Wilhelm Karmann GmbH, Osnabrück.

Murnauer Markenvertrieb GmbH, Trebur Konsumgüter

Investor: Argantis GmbH, Köln

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Murnauer Markenvertrieb ist ein im Bereich Personal Care mit Fo-

kus auf hochwertige Zahnweiß- und Hautpflegeprodukte speziali-

siertes Vertriebs- und Marketingunternehmen. Der Umsatz lag zu-

letzt bei rund 28 Mio. Euro. Argantis übernimmt im Rahmen eines

Management Buyouts die Anteilsmehrheit von bisherigen Ge-

schäftsführern.

PMG Aerospace Industry AG, Luftfahrtindustrie

Hamburg

Investor: HighTech Private Equity GmbH, Düsseldorf

Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

PGM ist ein Zulieferer von Leichtbaukomponenten und -systemen

für die großen Flugzeughersteller. Nach dem jüngsten Investment,

das in die Erweiterung der Produktionskapazitäten fließen soll,

hält HighTech Private Equity die Mehrheit am Unternehmen.

Reimelt Henschel Gruppe, Maschinen- und Anlagenbau

Rödermark

Investor: MBB Industries AG, Berlin

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Deal des Monats

Internationale Fachhochschule Bad Honnef GmbH, Bad Honnef Bildung

Investor: Auctus Management GmbH & Co. KG, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: zweistelliger Mio.-Euro-Betrag

Dass eine private Hochschule profitabel wirtschaftet und ein attraktives Investment für Private Equity-Investoren ist, dürfte in

Deutschland alles andere als die Regel sein. Machen doch auch renommierte private Bildungseinrichtungen wie die Universität Wit-

ten-Herdecke durch finanzielle Rettungsaktionen Schlagzeilen, von den Schwierigkeiten neuerer Institutionen wie der International

University in Bruchsal oder der International University Bremen ganz zu schweigen. Die 1999 gegründete Internationale Fachhoch-

schule Bad Honnef dagegen erwirtschaftet bei einem Jahresetat von rund 8 Mio. Euro einen sechsstelligen Gewinn. Die private FH fi-

nanziert sich allein aus Studiengebühren der 1.200 Studenten, die bei rund 8.000 Euro pro Jahr liegen. 30 Professoren verantworten

die praxisnahe Ausbildung in Fächern wie Tourismus-, Hotel-, Luftverkehrs- und Eventmanagement.

Die Beteiligungsgesellschaft Auctus hat die FH Bad Honnef gemeinsam mit dem Unternehmer Florian Schütz – Presseberichten

zufolge für einen zweistelligen Millionenbetrag – übernommen. Zwar waren die beiden Käufer bislang noch nicht als Investoren im Bil-

dungsbereich aufgefallen. Doch ihr Wachstumskonzept für die Hochschule hat die verkaufswilligen Gründerfamilien überzeugt, so

dass am Ende der weltweit viertgrößte Bildungskonzern Laureate Education, der ebenfalls interessiert war, das Nachsehen hatte.

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VentureCapital Magazin 10/200764 www.vc-magazin.de

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Das Unternehmen stellt Einzelkomponenten und Anlagen zur Ver-

arbeitung von pulverförmigen und flüssigen Rohstoffen für die

Nahrungsmittel- und Chemieindustrie her. Der Umsatz lag zuletzt

bei rund 80 Mio. Euro. Verkäufer der Reimelt Henschel Gruppe ist

der Stiftungsfond Kero.

Röder Zeltsysteme und Service AG, Industrie

Büdingen-Wolferborn

Investor: Zurmont Madison Management AG, Zürich

Art der Transaktion: PIPE

Transaktionsvolumen: 33 Mio. Euro (Börsenwert)

Röder stellt Zelt- und Schirmsysteme für Events, Feste oder Mes-

sen her. Zurmont Madison übernimmt indirekt die Mehrheit am

Unternehmen, indem die von ihr beherrschte Udai Vermögensver-

waltung GmbH einen bisher vom Management gehaltenen Aktien-

anteil von 76% an dem börsennotierten Unternehmen übernimmt.

Das Röder-Management übernimmt im Gegenzug einen 25%-Anteil

an Udai.

Sir Industrieservice GmbH, Personaldienstleistungen

Köln

Investor: PPM Capital Ltd., London/München

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Zeitarbeitsfirma mit regionalem Schwerpunkt Nordrhein-West-

falen erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz in Höhe von 28 Mio.

Euro. Verkäufer ist die ThyssenKrupp Industrieservice Holding

GmbH, Düsseldorf. Bei der Transaktion handelt es sich um ein

Add-on für die im März übernommene Orizon AG, Augsburg.

SLG Kunststoff GmbH, Bernau Chemie

Investor: MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft

Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart

Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung

Transaktionsvolumen: 1 Mio. Euro

SLG produziert Spritzgussteile für Kunden wie Siemens, Volkswa-

gen, Liebherr oder auch Hersteller von medizinischen Geräten.

Mit der Beteiligung unterstützt die MBG Baden-Württemberg den

Bau eines neuen Betriebsgebäudes mit automatischem Hoch-

lager.

S.L.V. Elektronik GmbH, Elektrotechnik

Übach-Palenberg

Investor: HgCapital, London/Frankfurt

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: 320 Mio. Euro (Unternehmenswert)

S.L.V. erzielte mit Beleuchtungssystemen, technischem Licht und

Wohnraumbeleuchtung zuletzt einen Umsatz in Höhe von 73 Mio.

Euro. HgCapital erwirbt die Mehrheit der Unternehmensanteile

vom Firmengründer, der mit einem signifikanten Minderheitsan-

teil am Unternehmen beteiligt bleibt.

Squeezy Holding GmbH, Braunschweig Healthcare

Investor: Nanoventure N.V., Eindhoven

Art der Transaktion: Aufstockung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Produktpalette von Squeezy umfasst Nahrungsergänzungsmit-

tel im Bereich Sport, mit denen die Leistungsfähigkeit und die Re-

generation von Sportlern verbessert werden soll. Nanoventure

hat im Zuge der jüngsten Finanzierung seinen Anteil von 25% auf

40% aufgestockt, indem eine bestehende Option auf eine Mehr-

heitsbeteiligung teilweise ausgeübt wurde.

Süd-Chemie AG, München Chemie

Investor: One Equity Partners, New York

Art der Transaktion: PIPE

Transaktionsvolumen: 110 Mio. Euro (Börsenwert der

erworbenen Aktien)

Das Spezialchemieunternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von

rund einer Mrd. Euro, 80% davon im Ausland. Investor One Equity

Partners hat über die SC-Beteiligungsgesellschaft mbH 9,37% der

Aktien von der Messerschmitt-Stiftung sowie weitere 2% außer-

börslich erworben. Damit hält One Equity Partners, seit 2005 mit

rund 39% bei Süd-Chemie engagiert, nun mit gut 50% die Mehrheit

am Unternehmen.

Taller GmbH, Waldbronn Elektrotechnik

Investor: AdCapital AG, Leinfelden-Echterdingen

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: unterer zweistelliger Mio.-Euro-Betrag

Taller erwirtschaftet mit Steckerbrücken für Haushalts- und ande-

re Elektrogeräte einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro, wobei der

Auslandsanteil bei 90% liegt. Investor AdCapital übernimmt 75%

der Unternehmensanteile von der Familie Taller, die mit 25% am

Unternehmen beteiligt bleibt.

Tectum Group GmbH, Gelsenkirchen Dienstleistung

Investor: Quadriga Capital Services GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: 50%-Beteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Tectum betreibt drei Callcenter und erzielt mit Kunden wie bei-

spielsweise der Deutschen Telekom AG, Bonn, einen Umsatz von

zuletzt rund 60 Mio. Euro. Nach der Neuausrichtung der Unterneh-

mensgruppe halten die Gründerfamilie Küpper und Quadriga Ca-

pital jeweils die Hälfte der Tectum-Anteile.

Telerob Gesellschaft für Maschinenbau

Fernhantierungstechnik mbH, Ostfildern

Investor: Equitrust AG, Hamburg

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Telerob entwickelt und produziert ferngelenkte Roboter sowie

Einsatzfahrzeuge zur Entschärfung von Spreng- und Brandsätzen,

die an militärische und polizeiliche Einsatzkräfte in über 100 Län-

dern vertrieben werden. Equitrust erwirbt das Unternehmen vom

Rüstungskonzern Rheinmetall AG, Düsseldorf.

United Ambient Media AG, Hamburg Medien

Investor: Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand

mbH, Hamburg

Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

United Ambient Media ist im Juli 2007 aus der Fusion Edgar Me-

dien AG und Boomerang Medien GmbH entstanden. Das Werbe-

unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich

Freecards und Indoor-Poster.

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Datenbank

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Wellman International Limited, Chemie

Mullagh (Irland)

Investor: Aurelius AG, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Wellmann ist mit einem Umsatz von 110 Mio. Euro nach eigenen

Angaben Europas größter Recycler von Einweg-PET-Flaschen so-

wie einer der führenden Hersteller von Polyesterfasern, die bei-

spielsweise als Windelfasern, Möbelfüllstoffe oder Autover-

kleidungen Verwendung finden. Verkäufer ist die börsennotierte

Wellman Inc., Fort Mill (USA).

Woco Michelin AVS, Amsterdam Automobilzulieferer

Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Woco Michelin AVS entwickelt und produziert Antivibrations-

systeme vorrangig für die Automobilindustrie und erwirtschaftete

zuletzt einen Umsatz in Höhe von über 250 Mio. Euro. Verkäufer

sind die Gesellschaften Woco Industrietechnik GmbH, Bad Soden-

Salmünster, und Michelin SA, Clermont-Ferrand (Frankreich), die

das Unternehmen im Jahr 2000 als Joint Venture gegründet hatten.

Zehnder Pumpen-Gruppe, Grünhain Industrie

Investor: GCI Management AG, München

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Produktpalette von Zehnder Pumpen umfasst ein breites Spek-

trum an Pumpen im Bereich Frischwasser, Abwasser, Sanitär und

Industrie. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 7 Mio. Euro.

Secondaries

Leobersdorfer Maschinenfabrik AG, Maschinenbau

Leobersdorf (Österreich)

Veräußernde Investoren: Nord Holding Unternehmens-

beteiligungsgesellschaft mbH, Hannover; Invest Equity, Wien

Erwerbender Investor: Equita Management GmbH, Bad Homburg

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das Unternehmen produziert Hochdruckkompressoren für die

Energiegewinnung und erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen

Umsatz in Höhe von 85 Mio. Euro.

Schenck Process GmbH, Darmstadt Maschinenbau

Veräußernder Investor: HgCapital, London/Frankfurt

Erwerbender Investor: Industri Kapital AB, Stockholm

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Schenck, nach eigenen Angaben einer der Weltmarktführer in den

Bereichen industrielles Wiegen, Dosieren, Sieben und Prozessauto-

matisierung, erwirtschaftet derzeit einen Umsatz in Höhe von rund

350 Mio. Euro. HgCapital hatte das Unternehmen im Jahr 2005 von

der Dürr AG, Stuttgart, erworben.

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VentureCapital Magazin 10/200766 www.vc-magazin.de

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Siteco Beleuchtungstechnik GmbH, Elektrotechnik

Traunreut

Veräußernder Investor: JP Morgan Partners LLC, New York

Erwerbender Investor: Barclays Private Equity, u. a. München

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Der Beleuchtungskonzern Siteco erwirtschaftete im vergangenen

Jahr mit technischen Innen- und Außenbeleuchtungen einen Um-

satz in Höhe von 220 Mio. Euro. Zur Produktpalette zählen Stra-

ßenleuchten genauso wie Scheinwerfer oder Stehleuchten. Inves-

tor JP Morgan Partners hatte Siteco im Oktober 2002 übernom-

men.

Exits

Adco Umweltdienste Holding GmbH Dienstleistung

Investoren: CVC Capital Partners Ltd., London; 3i group plc.,

London

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: niedriger dreistelliger Mio.-Euro-Betrag

(lt. Presseberichten)

Adco ist mit den Marken Dixi und Toi Toi der führende Anbieter

von Mobiltoiletten in Europa und auch in den USA und in Asien

vertreten. Die Finanzinvestoren waren bereits 1995 im Zuge eines

MBO bei Dixi eingestiegen und haben ihre Anteile nun an die belgi-

sche Unternehmensgruppe Amcotec veräußert, hinter der wie-

derum die frühere Unternehmerfamilie von Dixi steht.

Dörries Scharmann Technologie Maschinenbau

GmbH, Mönchengladbach

Investor: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Der Werkzeugmaschinenhersteller Dörries Scharmann erwartet

im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 141 Mio.

Euro. Die DBAG hatte im Jahr 1998 das Unternehmen aus der Kon-

kursmasse der Bremer Vulkan AG erworben und nun die börsen-

notierte Industriegruppe A-Tec Industries AG, Wien, verkauft.

Epidauros Biotechnologie AG, Bernried Biotech

Investor: Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesell-

schaft AG, Jena

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 8,8 Mio. Euro (Unternehmenswert)

Epidauros bezeichnet sich als pharmakogenetisches Auftragsins-

titut mit einem Schwerpunkt im Bereich klinischer Genotypisie-

rung nach höchsten Qualitätsmaßstäben. Investor DEWB, seit

dem Jahr 2000 an Epidauros beteiligt, hat seinen 75,4%-Anteil für

rund 6,6 Mio. Euro – basierend auf einem Unternehmenswert von

8,8 Mio. Euro – an die holländische Tochter der US-amerikani-

schen Clinical Data Inc., Newton, veräußert.

HT Troplast GmbH, Troisdorf Kunststoffe

Investoren: Advent International, Boston, The Carlyle Group,

Washington

Art der Transaktion: Verkauf an Finanzinstitution

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

HT Troplast erzielte im vergangenen Jahr mit Kunststoffprofilen,

etwa für Fenster, Haustüren oder Sichtschutz, einen Umsatz von

rund 850 Mio. Euro. Advent und Carlyle hatten HT Troplast 2004

im Zuge eines Management Buyouts von der zum Ruhrkohle-Kon-

zern gehörenden Rüttgers AG, beide Essen, übernommen und nun

für einen nicht genannten Betrag an Arcapital, Bahrain, veräußert.

Klinik Hirslanden AG, Zürich (Schweiz) Healthcare

Investor: BC Partners, London/Hamburg

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 2,85 Mrd. CHF (Transaktionsvolumen)

Die Hirslanden-Gruppe besteht aus 13 Privatkliniken in der

Schweiz und erzielte im vergangenen Jahr Bruttoeinnahmen in Hö-

he von 907 Mio. CHF. BC Partners hatte die Hirslanden-Gruppe im

Jahr 2002 von der UBS AG, Zürich, übernommen und nun seinen

Mehrheitsanteil für 2,85 Mrd. CHF – basierend auf einem Unter-

nehmenswert von 3,6 Mrd. CHF – an die südafrikanische Medi-Cli-

nic Corporation Ltd. veräußert.

MCN tele.com AG, Bad Homburg Telekommunikation

Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

MCN ist nach eigenen Angaben der einzig verbliebene konzern-

unabhängige Mehrwertdiensteanbieter. Der Umsatz lag zuletzt bei

rund 35 Mio. Euro. Käufer ist die IPM Gruppe, Oberhausen.

P&I Personal & Informatik AG, Wiesbaden Software

Investor: The Carlyle Group, Washington

Art der Transaktion: Aktienverkauf

Transaktionsvolumen: rund 120 Mio. Euro (Börsenwert)

P&I erzielte mit personalwirtschaftlichen Softwarelösungen im ab-

gelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von rund 55 Mio.

Euro. The Carlyle Group hat ihren 66,64%-Anteil mit einem Börsen-

wert in der Größenordnung von 120 Mio. Euro bei institutionellen

Investoren platziert.

SAF-Holland S.A., Luxemburg Automobilzulieferer

Investor: Pamplona Capital Management LLP, London

Art der Transaktion: IPO (Prime Standard)

Transaktionsvolumen: 357 Mio. Euro (MarketCap zum IPO)

Der erst im vergangenen Jahr aus den getrennten Unternehmen

SAF und Holland fusionierte Konzern erwirtschaftet mit Achsen

und anderen Komponenten für Anhänger, LKW, Busse und Cam-

pingfahrzeuge einen Umsatz von zuletzt 780 Mio. Euro. Investor

Pamplona hat sich im Zuge des Börsengangs von weniger als ei-

nem Drittel seiner Anteile getrennt und damit rund 45 Mio. Euro

erlöst. Der Börsenwert der übrigen Anteile, entsprechend rund ei-

nem Drittel des Grundkapitals, beträgt aktuell rund 90 Mio. Euro

SF-Chem AG, Pratteln (Schweiz) Chemie

Investor: Capvis Equity Partners AG, Zürich

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

SF-Chem ist auf Schwefel- und Chlorchemieprodukte spezialisiert.

Capvis hatte das Unternehmen 2004 von den Chemie-Konzernen

Syngenta AG, Basel, und Clariant International Ltd, Muttenz, im

Zuge eines Management Buyouts erworben und nun an das etwa

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VentureCapital Magazin 10/200768 www.vc-magazin.de

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gleich große Spezialitätenchemie-Unternehmen CABB GmbH, Sulz-

bach am Taunus, veräußert. Dieses schwingt sich damit nach eige-

nen Angaben zum europäischen Marktführer chlorierter Zwi-

schenprodukte auf.

SKS Stakusit GmbH, Duisburg Bauzulieferer

Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 17 Mio. Euro

SKS Stakusit stellt Rollladen- und Insektenschutzsysteme her. Ar-

ques hatte das Unternehmen im Jahr 2005 für eine Mio. Euro über-

nommen.

SKW Stahl-Metallurgie Holding AG, Chemieindustrie

Unterneukirchen

Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Art der Transaktion: Aktienverkauf

Transaktionsvolumen: 10 Mio. Euro

Das Spezielchemie-Unternehmen SKW notiert seit Dezember 2006

im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Investor

Arques hat seinen verbleibenden Anteil von 50,3% vollständig bei

institutionellen Investoren platziert und mit der Transaktion einen

Bruttoerlös von 82 Mio. Euro erzielt.

Takraf GmbH, Leipzig Maschinenbau

Investor: VTC Industrieholding GmbH, München

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Takraf ist spezialisiert auf die Bereiche Tagebautechnik, Massen-

gutumschlag und Hafen- und Krantechnik und erwartet im laufen-

den Jahr einen Umsatz von rund 200 Mio. Euro. Die Beteiligungsge-

sellschaft VTC, erst im vergangenen Jahr bei Takraf eingestiegen,

hat das Unternehmen nun die italienische Tenova verkauft.

Team BS Management Personaldienstleistungen

Holding GmbH

Investor: Granville Baird Capital Partners Advisers Ltd., Hamburg

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 71 Mio. Euro

Team BS ist ein Anbieter von Zeitarbeits- und weiterer Personal-

dienstleistungen und erzielte zuletzt einen Umsatz in Höhe von

rund 55 Mio. Euro. Granville Baird hatte das Unternehmen im Jahr

2004 gemeinsam mit dem Management erworben und nun für ei-

nen Gesamtpreis von 71 Mio. Euro an den Zeitarbeitskonzern

Randstad veräußert.

New Funds

CBR Management GmbH, München

Fokus: Buyout

Volumen: 200 Mio. Euro

Status: Closing

CBR Management hat den Buyout-Fonds Equivest II mit einem

Volumen von 200 Mio. Euro geschlossen. Der neue Fonds soll die

Strategie des Vorgängerfonds fortsetzen und in mittelständische

Unternehmen im deutschsprachigen Raum investieren, die Buy-

and-Build-Strategien ermöglichen.

Gründerfonds Bielefeld/Ostwestfalen

Fokus: Venture Capital/Seedfonds

Volumen: 10 Mio. Euro

Status: Start

Der Gründerfonds Bielefeld/Ostwestfalen ist einer von insgesamt

sechs regionalen Seed-Fonds in Nordrhein-Westfalen, an denen

sich die NRW.Bank, Düsseldorf, führend beteiligt hat. Der von der

eCapital New Technologies Fonds AG, Münster, verwaltete Fonds

wird in den nächsten fünf Jahren rund 10 Mio. Euro in junge und

wachstumsstarke Unternehmen aus der Region investieren.

High Tech Venture Partners GmbH, Frankfurt

Fokus: Venture Capital

Volumen: 100 Mio. Euro

Status: Start

High Tech Venture Partners hat angekündigt, über den von der Ge-

sellschaft verwalteten Fonds Direct VC Investment GmbH in den

nächsten Jahren 100 Mio. Euro in Unternehmen in der Seed- und

frühen Expansionsphase zu investieren, die mit innovativen Tech-

nologien, Produkten und Geschäftsmodellen ein überdurch-

schnittliches Wachstumspotenzial aufweisen. Das Kapital hat Da-

niel Hopp, der Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp, bereitge-

stellt.

IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin

Fokus: Venture Capital

Volumen: 30 Mio. Euro

Status: Start

Die IBB hat einen neuen Venture Capital-Fonds aufgelegt, der spe-

ziell in Berliner Unternehmen aus kreativen Bereichen wie Medien,

Computerspiele, Musik, Entertainment, Werbung und Design

investieren soll. Die insgesamt 30 Mio. Euro des Fonds Venture Ca-

pital Kreativwirtschaft Berlin stellen je zur Hälfte die Investitions-

bank Berlin und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung

bereit.

Sachsen LB Corporate Finance Holding GmbH, Leipzig

Fokus: Wachstumsfonds/Osteuropa

Volumen: 10 Mio. Euro

Status: Start

Der Osteuropa-Wachstumsfonds stellt mittelständischen Unter-

nehmen aus Sachsen Finanzierungshilfen in Form von stillen und

direkten Beteiligungen bereit, damit diese Expansionen in die stark

wachsenden Märkte Osteuropas vorantreiben können.

[email protected]

Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

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VentureCapital Magazin 10/200770 www.vc-magazin.de

Datum & Ort

3.-5.10.2007

Stockholm

8.10.2007

Halle an der Saale

10.10.2007

Frankfurt

15.10.2007

Düsseldorf

16.10.2007

München

16.10.2007

Zürich

24.-26.10.2007

Frankfurt

26.10.2007, München

29.10.2007, Köln

1.11.2007, Frankfurt

30.10.2007

Frankfurt

1.11.2007

Frankfurt

5.-6.11.2007

München

5.-7.11.2007

Berlin

8.11.2007

München

Veranstalter

EVCA

www.evca.com

Business Angels Netzwerk

Deutschland e.V.

www.business-angels.de

Aurelia Private Equity GmbH

www.aurelia-pe.de

Euroforum

www.handelsblatt.com/pe-forum

IDG

www.idgevents.de

Swiss Equity magazin

www.equityfair.ch

IIR Deutschland GmbH

www.ma-finanzierung.de

IT-Management-Beratung Corpo-

rate Quality

www.fit4sourcing.de

Bundesverbandes Alternative In-

vestments e.V., www.bvai.de

Best Excellence Rhein Main

www.best-excellence.de

Euroforum Deutschland GmbH

www.vc-pe.de

Terrapinn

www.terrapinn.com

Fraunhofer Venture Gruppe

www.venturecommunity.de

Event

„Venture Capital Forum“ u. a. Auswirkung der Globalisierung auf das Venture Capi-

tal-Model, Public Equity-Markt. Kosten: 2.295 Euro zzgl. MwSt. – Ermäßigungen

möglich.

„Business Angels Tag“: mit Verleihung der „Goldenen Nase“ an den „Business Angel

des Jahres“. Teilnahmegebühr Gesamtveranstaltung : 270 Euro zzgl. MwSt

„Aurelia Stammtisch“: Treffpunkt für die hessische Venture Capital-Szene.

Teilnahme kostenfrei.

„Private Equity Forum“: Private Equity zwischen guten Deals und schlechten

Schlagzeilen. Kosten: 499 Euro zzgl. MwSt.

„Demo Germany“: Teilnahme: 600 Euro, für Journalisten und Mitarbeiter von

Werbeagenturen kostenlos.

„Swiss Equity Fair“: Treffpunkt für Wachstumsunternehmen und Investoren.

Teilnahmegebühr: 490 CHF.

„M&A-Finanzierung 2007“: Themen u. a. Börsenboom und Fusionsfieber, Rating

einer M&A-Finanzierung. Kostenpunkt: 2.795 Euro.

„IT-Outsourcing Convention“ zum Thema Chancen und Risiken beim IT-Outsourcing.

Kostenfreie Teilnahme.

VI. Jahresforum „Alternative Investments“ in Zusammenarbeit mit der Deutsche Börse

AG und der Eurex AG. Teilnahmegebühr: 750 Euro, 600 Euro für BAI-Mitglieder.

„Best Excellence Veranstaltung Unternehmensfinanzierung“: Chancen und Herausforde-

rungen für junge Unternehmen. Teilnahmegebühr: 150 Euro.

„11. Münchner Venture Capital Tagung“ mit Themen wie Betrachtung der deutschen

Venture Capital-Landschaft. Teilnahmegebühr: 1.699 Euro

„Pension Fund Investment World“ u. a. Forum über Strategien von Beratungsunter-

nehmen mit Fallbeispielen. Teilnahmegebühr für drei Tage 679 Euro.

„Investmentforum 2007“: Leitidee Energie – aktuelle Trends bei Fraunhofer Spin-offs

Teilnahmegebühr: 95 Euro

Events

Gerade jetzt, da die Branche erstmalsseit langem Gegenwind verspürt, bietetsich „Private Equity: Rendite, Risiko undMarkteinflussfaktoren“ als Lektüre an. Ineinem umfassenden Einstieg erläutertChristian Diller erst die Charakteristikavon Private Equity, dann die Grundla-gen zur Performancemessung. Der fürInvestment Professionals spannendeTeil beginnt im fünften Kapitel: Zuerst untersucht Dillerdie Performance von Private Equity auf Fondsebene und

analysiert anschließend die Risiken. Interessant ist auchdas Folgekapitel über Dachfonds, wo der Schwerpunkt aufder empirischen Rendite- und Risikostruktur liegt. VielAufmerksamkeit dürfte ebenfalls das achte Kapitel erfah-ren, wo der Autor der Frage nachgeht, welche Faktorendie Rendite eines Private Equity-Fonds beeinflussen. Wasdie Dissertation Christian Dillers wertvoll macht, ist diebreite empirische Basis von 777 europäischen PrivateEquity-Fonds. Erschienen im Uhlenbruch Verlag, 310 Sei-ten, 79 Euro.

Soeben erschienen

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VentureCapital Magazin 10/2007 71www.vc-magazin.de

Datenbank

Das VentureCapital Magazin 11/07 erscheint am 26. Oktober

Schwerpunktthemen: Finanzierungstrends imMittelstand/Unternehmensnachfolge/ Regenerative Energien & Wasser

Märkte & Zahlen– Die neue PwC-Studie zu Private Equity und Mittel-

stand

Early Stage & Expansion– Vorteile einer Pre-Merger Integration – Regenerative Energien und Wasser –

ein Wachstumsmarkt!

Mittelstand/Buyouts– Unternehmensnachfolge im Fokus – wie weit

Theorie und Praxis auseinanderklaffen– Post M&A-Schiedsverfahren

Private Equity-Dachfonds– Fondsportrait: BVT Private Equity VI

Entrepreneurship– Rückblick auf den Business Angels-Tag in Halle – Case Study: Max-Tec

Impressum

8. Jahrgang 2007, Nr. 10 (Oktober)

Verlag: GoingPublic Media AG, Bahnhofstr. 26, 82515 WolfratshausenTel.: 08171-419650, Fax: 08171-419656, e-Mail: [email protected],Internet: www.vc-magazin.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Mathias Renz, Markus Hofelich, Torsten Paßmann, Silke Schneider

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Martin Ahlers, Dr. Lars Behrend, VolkerDeibert, Werner Dreesbach, Bernd Frank, Prof. Dr. Wilhelm Haarmann,Daniel Haas, Peter Kabel, Michael Keller, Marc Kley, Dr. AndreasKuckertz, Jana Riedel, Kai Schadbach, Dr. Ralf Schnell, Georg von Stein,Falk F. Strascheg, Wolfgang Suttner, Roderich Widenmann

Gestaltung: Silke Schneider

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Claudia Kerszt, Johanna Wagner, Tel.: 08171-419636, Fax 08171-419656

Erscheinungstermine 2007: 26.01. (2/07), 23.02. (3/07), 30.03. (4/07), 27.04. (5/07), 25.05. (6/07), 29.06. (7/07), 27.07. (8-9/07), 28.09. (10/07),26.10. (11/07), 23.11. (12/07), 14.12. (1/08)Sonderausgaben: 07.07. (Tech-Guide 2007), 20.10. (Start-up 2008)

Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Bahnhofstr. 26, 82515 Wolfratshausen, Tel.: 08171-419650, Fax: 08171-419656,[email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garan-tie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht übernommenwerden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kür-zungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2007 GoingPublic Media AG, Wolfratshausen. AlleRechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbe-halten. Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG istes nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha-nischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Unter diesesVerbot fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Inter-net und die Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

Zitat des Monats

„Die Finanzierung des deutschen Mittelstands ist nicht gefährdet.“

Klaus Kubbetat, Regionalvorstand der Commerzbank AG, bei der 3. Fachkonferenz Eigenkapitalfinanzierung am 4. September in Frankfurt

als Antwort auf Medienberichte, die angesichts der Subprime-Krise eine neuerliche Kreditklemme in Deutschland prophezeiten.

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VentureCapital Magazin 10/200774 www.vc-magazin.de

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Seit 1. September ver-stärkt Gerald Oertel (Foto)als Managing Directordie Frankfurter ECMEquity Capital Manage-ment GmbH. Oertels vor-herige Arbeitgeber wa-

ren die ebenfalls in Frankfurt ansässi-gen Halder BeteiligungsberatungGmbH und ABN Amro Capital. Dar-über hinaus stärkt sich ECM mit Ca-millus Gurr und Daniel Hilgendorff, dievon der Robert Bosch AG respektiveKPMG wechseln.

Der Turnaround-Spezia-list AlixPartners GmbHstockte seine Geschäfts-leitung um Christoph Wie-se (oben) und Dr. Elmar Ka-des auf. Der promovierteChemiker Kades gilt alsExperte im Einkauf, zu-letzt leitete er als COOdas gesamte Asienge-schäft der Truck-Gruppeder Knorr-Bremse AG.Vor seinem Wechsel zu

AlixPartners reorganisierte Wiese beiAlcoa Global Business Services dengesamten Einkauf des Aluminium-Konzerns in Europa.

Gamma Capital Partnersverstärken ihr Netzwerkmit dem neuen VenturePartner Markus Wagner.Der Mitgründer und ehe-malige Geschäftsführervon wap.at ist seit Mai

2007 mit seinem neuem Unterneh-men i5invest Beteiligungs GmbH alsInkubator tätig.

Die GE Heller Bank erweiterte ihrenVorstand mit Jörg Diewald um ein drit-

tes Mitglied neben CEO Joachim Seckerund Hermann Weimer. Diewald, be-reits seit 2003 bei den Mainzern, wirddie Bereiche Strukturierung, Risiko-controlling und Joint Ventures ver-antworten.

Mitte Juli übernahm GeroParfuss (Foto) die Ge-schäftsführung derGründerfonds GmbH &Co KEG, Wien. Gemein-sam mit dem bisherigenGeschäftsführer Herbert

Krippner wird er den bereits ausinve-stierten Gründerfonds durch die Exit-phase führen. Gleichzeitig bleibt Par-fuss bei der Gesellschafterin desGründerfonds, der BA-CA PrivateEquity, für Beteiligungs-, Risk- und Sa-nierungsmanagement zuständig.

Bei der Hamburger Nord-capital Holding GmbH &Cie. KG verantwortet undkoordiniert Reiner Seel-heim (oben) als neuer ge-schäftsführender Gesell-schafter das gesamteEmissionsgeschäft derGruppe. Er übernimmt ei-nen Teil des bisherigenAufgabenbereichs vonWinfried Gathmann, derNordcapital aus familiä-

ren Gründen zum Jahresende verlässt.

Markus Fischer über-nimmt mit sofortigerWirkung die Leitung desTechnology InvestmentBanking Team der Vis-cardi AG, dem er bereits

seit 2004 angehört. Zuvor war er sie-ben Jahre im Investmentbanking derDeutschen Bank AG in Frankfurt und

London tätig. Er folgt in dieser Positi-on auf Ralf Hofmann, der das Unter-nehmen verlassen hat.

Die IBB Beteiligungsge-sellschaft mbH verstärk-te diesen Sommer ihrTeam gleich um zweiKöpfe: Seit Juli ist HolgerSpecht (oben) Senior In-vestment Director aufTeilzeitbasis, Clemens Ka-bel seit August Senior In-vestment Manager undLeiter des ICT-Teams.Bis zur Beendigung des

Centennium Fonds führt Specht zu-dem die Geschäfte der CentenniumCapital Partners GmbH weiter. Kabelwechselt von der Berlin Capital FundGmbH.

Die CVC Capital Partners haben FredWatt mit Wirkung zum 1. Septemberzum Chief Operating Officer ernannt,er verantwortet Finanzen und Organi-sation. Bei der Royal Bank of Scot-land Group war Watt von 2000 bis2006 Finanzvorstand; zuletzt hatte ereine Reihe von Beratungs- und Pro-jektmandaten inne, u. a. im BereichPrivate Equity.

Die Global Life ScienceVentures AG (GLSV) hatden Partner Dr. Stephen J.McCormack in die Ge-schäftsführung berufen.Er trat im Mai 2006 bei

GLSV in Zug (Schweiz) ein und wurdeim November zum Partner ernannt.

Wechsel in der Geschäftsführung des mittelständischen Buyout-Hauses Argantis

Robert Stein (Foto) ist neuer Managing Director der Argantis GmbH in Köln und bildetgemeinsam mit Fritz Graf von der Schulenburg die Geschäftsführung des auf mittel-ständische Beteiligungen spezialisierten Investors. Bis 2006 gehörte Stein der 3iDeutschland GmbH an, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung und Partner sowieals Leiter des Bereichs Wachstumskapital und Gründungspartner des globalen 3iGrowth Capital Fonds. Steins Vorgänger bei Argantis, Michael Hildisch, schied zurJahresmitte aus der Geschäftsführung der Gesellschaft aus.

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