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Werner Schnorrenberg - DC4KU www.dc4ku.darc.de 03.02.2018 1 NPRRauschmessplatz von DC4KU Blockschaltbild Notchfilter NoiseLevel adjust White Noise Generator 0...30dB P Noise 1MHz HP-Filter Receiver under test P TOT B RF = 1...6MHz fe=2,4MHz PC/Display B IF = 2,5kHz (SSB) P N =-80dBm/Hz ColibriNANO 6MHz TP-Filter USB DC4KU Noise Noise DC4KU Bild 1: NPRMessplatz NPR = P TOT@5MHz BWR MDS mit: P TOT@5MHz = Rauschleistung (im Beispiel bezogen auf eine Bandbreite B RF von 5MHz) B RF = Rauschbandbreite des Generators (im Beispiel 5MHz) B IF = Rauschbandbreite des Empfängers (im Beispiel 2,5kHz SSB) BWR (Bandwidth Ratio) = 10log B RF /B IF = 33dB MDS = 117dBm, Grundrauschen des Empfänger (im Beispiel SDRColibriNANO) HFRauschgenerator Als HFRauschgenerator verwende ich eine fertige Platine von FUNKAMATEUR. Das Modul benutzt eine 24VZDiode als Rauschquelle mit drei nachgeschalteten MMICs Breitbandverstärker. Der Generator zieht bei 10VDC bis zu 20mA Strom und kann etwas warm werden, deswegen sollte die Platine auf der Rückseite mit einem kleinen Kühlkörper vor Überhitzung geschützt werden. Bild 2 zeigt das Modul und sein erzeugtes Rauschspektrum von 0...100MHz, bezogen auf eine Auflösungsbandbreite von 100kHz. 12VDC 24mA Noise Spektrumanalysator Rauschkurve Analysator Grundrauschen Rauschgenerator-Modul Bild 2: Rauschkurve des Generators von 0100MHz, Auflösungsbandbreite 100kHz HochpassFilter Die Rauschkurve verläuft leider nicht flach. Zur Glättung der Kurve schalte ich zunächst ein

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Page 1: NPR Rauschmessplatz von  · PDF fileTP-Filter USB DC4KU Noise Noise DC4KU Bild 1: NPR‐Messplatz NPR = PTOT@5MHz ‐ BWR ‐ MDS mit:

Werner Schnorrenberg - DC4KU www.dc4ku.darc.de 03.02.2018  

 

NPR‐Rauschmessplatz von DC4KU             

Blockschaltbild 

NotchfilterNoiseLevel

adjustWhite NoiseGenerator

0...30dBPNoise

1MHzHP-Filter

Receiverunder test

PTOT

BRF= 1...6MHz fe=2,4MHz

PC/Display

BIF= 2,5kHz(SSB)

PN=-80dBm/Hz

ColibriNANO

6MHzTP-Filter

USB

DC4KU

NoiseNoise

DC4KU 

Bild 1: NPR‐Messplatz 

 

NPR = PTOT@5MHz ‐ BWR ‐ MDS  

mit: 

PTOT@5MHz = Rauschleistung (im Beispiel bezogen auf eine Bandbreite BRF von 5MHz) 

BRF = Rauschbandbreite des Generators (im Beispiel 5MHz) 

BIF = Rauschbandbreite des Empfängers (im Beispiel 2,5kHz SSB) 

BWR (Bandwidth Ratio) = 10log BRF/BIF = 33dB 

MDS = ‐117dBm, Grundrauschen des Empfänger (im Beispiel SDR‐ColibriNANO) 

 

HF‐Rauschgenerator 

Als HF‐Rauschgenerator verwende ich eine fertige Platine von FUNKAMATEUR. Das Modul benutzt 

eine 24‐V Z‐Diode als Rauschquelle mit drei nachgeschalteten MMICs Breitbandverstärker. Der 

Generator zieht bei 10VDC bis zu 20mA Strom und kann etwas warm werden, deswegen sollte die 

Platine auf der Rückseite mit einem kleinen Kühlkörper vor Überhitzung geschützt werden. Bild 2 

zeigt das Modul und sein erzeugtes Rauschspektrum von 0...100MHz, bezogen auf eine 

Auflösungsbandbreite von 100kHz. 

12VDC24mA

Noise

Spektrumanalysator

Rauschkurve

AnalysatorGrundrauschen

Rauschgenerator-Modul

                                                

Bild 2: Rauschkurve des Generators von 0‐100MHz, Auflösungsbandbreite 100kHz 

Hochpass‐Filter 

Die Rauschkurve verläuft leider nicht flach. Zur Glättung der Kurve schalte ich zunächst ein 

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Anpassglied an den Ausgang des Generators, bestehend aus einem 1MHz‐Hochpassfilter (Pi‐Filter) 

und RC‐Glied. Die Schaltung sieht zwar etwa abenteuerlich aus, sie funktioniert aber. Anschließend 

ist die Rauschkurve, beginnend von ca. 1MHz, linearisiert (Bild 3). Durch die Anpassung der 

Rauschlinie verliert das Signal einiges an Pegel, es ist aber immer noch genügend Leistung für eine 

NPR‐Messung vorhanden. 

    

Rausch-generator

1kOhm

39pF10uF 10uF

2000pF

Hochpass 1MHz

50

 

Bild 3: Spektrum des Rauschgenerators mit begradigter Rauschkurve, Anpassung rechts 

 

Tiefpass‐Filter 

Dem 1MHz HP‐Filter folgt ein 6MHz TP‐Filter von Mini‐Circuit (FA), so dass sich zusammen ein 5MHz 

breites Bandpaßfilter von 1‐6MHZ ergibt (Bild 5). Zur Überprüfung der Genauigkeit einer NPR‐

Messung ist es zweckmäßig, unterschiedliche Rauschbandbreiten einsetzen zu können. Deswegen 

verwende ich eine schaltbare Filter‐Box mit mehreren TP‐Filtern von Mini‐Circuit (FA), für 6, 13, 25 

und 33MHz.  

 

Notchfilter 

Das Kernstück des NPR‐Messplatzes ist das Kerbfilter (Notchfilter). Zu vollständigen Unterdrückung 

des externen Rauschens auf seiner Kerbfrequenz, benötigt das Filter eine Dämpfung von >100dB, im 

Beispiel werden bei einer Übertragungsmessung mit TG (Bild 4) 105dB erreicht. Die Filter‐Bandbreite 

sollte in etwa mit der verwendeten Auflösungsbandbreite (BIF) des Empfängers übereinstimmen. 

Wird zur NPR‐Messung eine Empfängerbandbreite von 2,5kHz (SSB) verwendet, darf die Bandbreite 

des Notchfilters nicht kleiner als 2,5kHz sein. Ich verwende ein Siemens‐Sperrfilter (eBay) mit einer 

Notchfrequenz von 2,4MHz und einer Sperrbandbreite im Sockel von +/‐5kHz.  

                 

Bild 4: Übertragungskurve des 2,4MHz Notchfilters, Sperrdämpfung 105dB, Bandbreit 10kHz 

10kHz Bandbreite 

im Sockel

25dB 

80dB

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Signal am Ausgang des NPR‐Messplatzes 

Das resultierende Spektrum am Ausgang des NPR‐Messplatzes, mit einem 5MHz‐Bandpaßfilter und 

2,4MHz Notchfilter, zeigt Bild 5. Der Rauschpegel im Durchlaßbereich beträgt ‐50dBm, bei 

Zuschaltung von 10dB Dämpfung. Die  maximale einstellbare Rauschleistung beträgt demnach  

PTOT= ‐40dBm, bezogen auf eine Analysator‐Bandbreite (BIF) von 10kHz. 

 

  Bild 5: Rauschspektrum am Ausgang des NPR‐Messplatzes, Darstellung von 0‐10MHz, Dämpfung 10dB. 

            Darstellung am Spektrumanalysator 492P 

Bezogen auf 5MHz‐Rauschbandbreite (BRF), berechnet sich die maximale Rauschleistung zu 

PTOT (5MHz) = ‐40dBm +10logBRF/BIF = ‐40dBm +10log5000kHz/10kHz = ‐40dBm + 27dB = ‐13dBm 

Das Rauschsignal PTOT in Bild 7 wird mit einem kalibrierten Spektrumanalysator gemessen. Bei 

Rauschmessungen mit einem Spektrumanalysator, können aber kleine Fehler auftreten, weil man 

nicht unbedingt weiß, ob die gewählte Auflösungsbandbreite (10kHz) auch mit der Rauschbandbreite 

des Analysators übereinstimmt. Deswegen kann eine zweite Messung der Rauschleistung nicht falsch 

sein. 

Messung des Rauschens mit einem "RF‐Power‐Meter" 

Zur exakten Messung des breitbandigen Rauschens benötigt man normalerweise ein professionelles 

RF‐Power‐Meter, wie den HP437P. Es funktioniert aber auch mit einem simplen RF‐Power‐Meter 

(Bild 6), aufgebaut mit einem AD8307, über den ich schon in (4) berichtet habe. Das von mir benutzte 

RF‐Power‐Meter (eBay, € 20,‐) besitzt einen Messbereich von ‐75...+16dBm mit einer Genauigkeit 

von +/‐0,5dB bis ca. 300MHz. Dieses RF‐Power‐Meter funktioniert bei der Messung von CW‐Signalen 

sehr genau, zeigt aber bei der Messung von Rauchsignalen erwartungsgemäß einen Fehler. Dieser 

Fehler liegt an der logarithmischen Verstärkung des AD8307, wobei größere Rauschamplituden 

geringer angezeigt werden als kleinere. Der angezeigte Rauschpegel wird dadurch grundsätzlich 

etwas zu niedrig angezeigt und muß um 2,5...3dB addiert werden. Dieser Korrekturwert kann über 

einen Schalter auf der Platine fest vorgeben werden, mit Add +3dB. Anschließend zeigt das RF‐

Power‐Meter den korrekten Rauschpegel an.  

Spektrumanalysatoren besitzen ebenfalls einen log. Verstärker und würden den gleichen Messfehler 

produzieren. Moderne Analysatoren besitzen aber eine Korrektur, die bei Rauschmessungen in 

dBm/Hz den entstehenden Messfehler automatisch ausgleicht (5).  

BRF=5MHz 

PTOT =‐50dBm@10kHz 

Notchfilter 2,4MHz 

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Ergebnis der max. erzeugten Rauschleistung in Bild 6, bei 0dB Dämpfung: PTOT (5MHz) = ‐13,2dB. 

 

  Bild 6: Rauschleistungsmessung PTOT von 1‐6MHz, gemessen mit einem breitbandigen RF‐Power‐Meter 

 

 

Bild 7: Kompletter NPR‐Rauschmessplatz 

 

Beispiel einer NPR‐Messung 

Nachfolgend wird das NPR des SDR ColibriNANO gemessen.  

Einstellungen ColibriNANO: Peamp. Level 0dB, Gain 100dB, AGC off, Preamp Auto off, Filter 2,5kHz 

in 1dB‐Schritten 

einstellbares 

Dämpfungsglied 

Rauschgenerator 

1MHz HP‐Filter  schaltbare TP‐Filter

Notchfilter 

SDR 

Receiver 

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Zunächst wird der Receiver auf 2,4MHz abgeglichen und das Spektrum so eingestellt, das man das 

Notchfilter gut beobachten kann. Das Dämpfungsglied am Ausgang des Rauschmessplatzes stellt man 

auf 20dB ein. Dann wird die Dämpfung langsam soweit reduziert (die Rauschleistung erhöht), bis der 

Receiver in Begrenzung (Saturation) geht. 

 Bild 8: ColibriNANO in Saturation, übersteuert 

 Die Begrenzung wird deutlich erkennbar, wenn das Rauschen im Kerbfilter massiv zunimmt (Bild 8). Ist dieser Punkt erreicht, erhöht man die Dämpfung wieder um 1..2 dB, so dass sich der Receiver wieder linearen Zustand befindet. PTOT beträgt jetzt ‐26dBm/5MHz. Bei dieser Pegeleinstellung erreicht der ColibriNANO sein max. NPR (Bild 9). Die Differenz des Pegels außerhalb des Notchfilters zum Pegel innerhalb der Notchfilters (dem Grundrauschen des Receivers) entspricht dem NPR.  

  Bild 9: NPR‐Messung, NPR= 58dB 

 Berechnung des NPR  NPR = PTOT ‐ BWR ‐ MDS = ‐26dBm ‐ 10log5000/2,5 ‐ (‐117dBm) = 58dB  Der ColibriNANO arbeitet ohne Preselectoren im Eingang, also breitbandig von 0‐56MHz. Sein ADC muß demnach das gesamte Rauschband von 1 bis 6MHz ungefiltert verarbeiten. Würde man z.B. ein  

MDS= ‐117dBm@2,5kHz

NPR=58dB 

MDS= ‐117dBm@2,5kHz

Saturation 

PTOT = ‐24dBm@5MHz 

        = ‐57dBm@2,5kHz 

PTOT = ‐26dBm@5MHz

        = ‐59dBm@2,5kHz 

NoiseNoise 

Noise  Noise

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 80m‐Bandpaßfilter, von 3,5 bis 3,9MHz (BRF2=400kHz), vor den HF‐Eingang des ColibriNANO schalten, vergrößert sich sein NPR auf  NPR = NPR1 + 10logBRF1/BRF2 = 58dB + 11dB = 69dB  mit: NPR1 = 59dB, BRF1 = 5MHz, BRF2=400kHz   Literatur:  (1) Noise Power Ratio (NPR) Testing of HF Receivers, Adam Farson, VA7OJ/AB4OJ       http://www.ab4oj.com/test/docs/npr_test.pdf  (2) DC4KU, Empfängermessungen nach dem NPR‐Verfahren, W. Schnorrenberg, DC4KU       FUNKAMATEUR 12/2017, 1/2018  (3) Messungen mit einem HF‐Rauschgenerator, W. Schnorrenberg, DC4KU       Funkamateur2/2018  (4) S‐Meter mit 120dB Anzeigebereich       W. Schnorrenberg, DC4KU        http://www.dc4ku.darc.de  (5) Rauschmessungen mit dem Spektrumanalysator       W. Schnorrenberg, DC4KU       http://www.dc4ku.darc.de   Werner Schnorrenberg, DC4KU 18.01.2018   (Rev. 22.01.2018, 03.02.2018)