münchen zwischen wandel und identität

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Ausgabe 4/5 2005 München – Zwischen Wandel und Identität [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur Zeitschrift für Baukultur Zeitschrift für Baukultur [ [Umrisse Umrisse] ] Ausgabe 4/5 Ausgabe 4/5 2005 2005 München München zwischen Wandel und Identität zwischen Wandel und Identität

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Page 1: München zwischen Wandel und Identität

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Zeitschrift für BaukulturZeitschrift für Baukultur [[UmrisseUmrisse]]

Ausgabe 4/5 Ausgabe 4/5 •• 2005 2005

München München zwischen Wandel und Identitätzwischen Wandel und Identität

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Page 3: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[3Editorial

München zwischen Wandel und Identität

»Gibt es denn auf der ganzen Welt eineStadt, die alles, alles, was das Lebenschön und angenehm macht, so in sichvereinigt wie München?Wir haben alles.Schöne Umgebung, großstädtischen Ver-kehr, idyllische Plätze und Winkerln,großzügige Künstlerfeste, kleinstädtischeVereinsmalerei, moderne Laster, viele Kir-chen und Klöster, Kongresse, Ausstellun-gen, Oktoberfest, fortschrittliche Geister,grüabige Gemütlichkeit.Uns fehlt gar nichts.Mir tun nur die Leut leid, die woanderswohnen müssen wegen der großen Woh-nungsnot, die wir begreiflicherweisehaben.«Ob ein jeder Tourist, der die »Wiesn« auf-oder heimsucht, auch die Veränderungenin ihrem Umfeld registriert, gar einige derhier erst unlängst realisierten Gebäude besichtigt oder wenigstens zur Kenntnisnimmt, läßt sich naturgemäß kaum über-prüfen und dürfte per se eher zu bezwei-feln sein. Nicht zu bestreiten ist hingegendie Tatsache, daß die meisten dieser Kurz-zeitgäste, sofern sie aus dem mehr oderminder hohen Norden stammen und miteinem Bus oder dem eigenen Pkw anrei-sen, nicht ganz uninformiert das Festzelterreichen können, gewollt und ungewolltalso eine etwas genauere Vorstellung vonden jüngsten Entwicklungen vermittelt bekommen: Noch vor der Stadtgrenze erblicken sie mit der Allianz-Arena einewahrlich imposante Hülle, deren Rauten-muster zu durchaus unterschiedlichen Assoziationen einlädt, und treffen dannspäter auf diverse Turmhäuser, die amEnde der Autobahn trotz oder geradewegen ihrer gläsernen Fassaden beinahezwangsläufig die Aufmerksamkeit zu fes-seln vermögen. Welche Bilder bleibeneinem solchen Urlauber aber letztlich imGedächtnis haften? Prägen oder bestim-

men die soeben durchquerten Außen-bezirke seinen Eindruck, überwiegen dieKonturen des historischen Zentrums, Aus-strahlung und Anziehungskraft von Frauen-kirche, Marienplatz und Viktualienmarktoder erinnert er sich nach der Rückkehrvor allem an die mannigfaltigen Vergnü-gungen an und auf den Biertischen, vor, inund zwischen den nicht selten sehr spek-takulären Fahrgeschäften?Und wie bewertet ein typischer, alteinge-sessener Münchner den stählernen odersteinernen Dreh- und Angelpunkt seinesLebens? – Glaubt man nun Weiß Ferdl bzw.Ferdl Weiß, die Schreibweise variiert zu-weilen ein bißchen, fällt die Antwort ziem-lich einfach aus: »Uns fehlt gar nichts.«Derartigen Beurteilungen ermangelt esfreilich an einer gewissen Aufrichtigkeit,da ihre Autoren oft und gerne vergessen,wann und warum manche älteren BautenErweiterungen, Umnutzungen und Umge-staltungen erfahren, wo und wie neue Pro-jekte und Quartiere für niveauvolle Verbes-serungen, zusätzliche Perspektiven unddezidiert moderne Akzente sorgen. Unddennoch erhellt der bereits 1961 veröffent-lichte Text einen nur schwerlich zu leug-nenden Aspekt, der indessen häufig unter-schlagen wird, nämlich eine permanenteFortschrittsorientierung, durch die sich die»Weltstadt mit Herz« schon seit jeher aus-gezeichnet hat.Und exakt das veranschaulichen de factodie [Umrisse], indem sie nach Ausgabe5/6·2001, »München – Zukunft findet Stadt«betitelt, wiederum ein breites Spektrumvon Beispielen aufspannen, das quasi enpassant die Einschätzung von ChristianeThalgott bestätigt: »München ist traditions-geprägt auch durch die Qualität desNeuen.« – Nach der Lektüre des vorliegen-den Heftes sollte im Grunde keinerlei Un-klarheit (mehr) herrschen.

Michael Wiederspahn

Page 4: München zwischen Wandel und Identität

Inhalt

München zwischen Wandel und Identität

Neue Architektur in München 6Christiane Thalgott

Perspektiven und Projekte der Stadtentwicklung 11Stephan Reiß-Schmidt

Großstädtischer Block am Oberanger 16Johann Spengler

Büro- und Geschäftshaus am Löwenturm 20Stephan Röhrl

Die Theresie 23Heinz Mornhinweg

Ein Bürokomplex in Neuperlach 26Werner Karst

Unterföhring Park Village 32Peter Zottmann

Der U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum 36Oliver Betz

Das Heizkraftwerk München Süd 39Gerhard Feuser, Axel Clément, Thomas Glatzel

Die Muffathalle 44Florian Fischer

Die Meisterhöfe 48Ulrike Lauber, Christina Haberlik

Landratsamt München 52Ingrid Amann

Kontrast von Neu und Alt 54Karin Hengher

Grundsätzliches

Neue Arbeitswelten

Bauen im Bestand

4]

[Umrisse]

Page 5: München zwischen Wandel und Identität

[5

[Umrisse]

Wohnen am Mittleren Ring 56Wolf Opitsch

Das dritte Siemens-Sternhaus 60Hans Kohl, Wolf Arch

Wohnen am Ackermannbogen 63Andreas Meck

Wohnbebauung in Riem 66Thomas Herzog

Ein Park ohne Grenzen 68Horst Burger

Leichtbauten für die Bundesgartenschau 72Thomas Herzog

Haus der Gegenwart 74Olga Ritter

Aussegnungshalle in München-Riem 76Andreas Meck

Druckerei in Riem 80Ingrid Amann

Neue Produkte und Projekte 82

Nachrichten und Veranstaltungen 94

Termine 101

Bücher 105

Impressum 107

Räume zum Wohnen

Messestadt Riem

Rubriken

Page 6: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

6] Neue Architektur in MünchenBeispiele und Tendenzen

Blick zurückMünchen, jeder denkt dabei an: goldgelbebarocke Kirchen vor blauem Himmel, klas-sizistische Straßen und Plätze wie die Lud-wigstraße oder der Max-Joseph-Platz, undnatürlich an die Altstadt mit ihren engenGassen und dem prachtvollen, neugoti-schen Rathaus am Marienplatz, den Vik-tualienmarkt mit seinen Gemüse- und Obst-ständen und dem gemütlichen Biergarten;das Maximilianeum, die Krönung der Maxi-milianstraße, zieht den Blick aus der Alt-stadt über die Isar.Bereits diese Aufzählung zeigt, Münchenwar zu jeder Zeit ein Ort neuer Architektur.Im 16. Jahrhundert war St. Michael dieerste Renaissancekirche nördlich der

Alpen, Anfang des 19. Jahrhunderts schufLeo von Klenze die klassizistische ge-schlossene Stadterweiterung und Mittedes 19. Jahrhunderts Friedrich von Bürk-lein den besonderen Stil der Maximilian-straße. Es gibt hervorragende Wohngebäu-de, entstanden Ende der 1920er Jahre, wiein Neuhausen die Siedlung von Hans Döll-gast, oder aus den 1950er Jahren dasWohnhaus in der Theresienstraße vonSepp Ruf in Schwabing oder die Stern-hochhäuser in Obersendling von EmilFreymuth.Neue Architektur hat schon immer Prote-ste hervorgerufen, und nur selten sindBauten so einhellig von Anfang an gelobtworden wie die für die Olympiade 1972 vonGünther Behnisch oder das BMW-Hoch-haus von Karl Schwanzer. Das heute sehrgeschätzte Hypo-Hochhaus von Walterund Bea Betz wurde hingegen zunächstgescholten, und die ersten Bauten von OttoSteidle stießen bei den Nachbarn zuBeginn auf Unverständnis. MünchensImage ist also traditionsgeprägt. JenesBild schließt auch die wunderbaren Parksin Nymphenburg und den Englischen Gar-ten mit ein, der übrigens anfangs so be-fremdlich war, daß die Münchner ihn jah-relang nicht betraten.

Neue Projekte im ZentrumIn München sind in den letzten Jahreninteressante Beispiele neuer Architekturentstanden, von denen hier lediglich einigeerwähnt werden können. Es handelt sichum hervorragende Einzelbauten, eingefügtin den historischen Bestand, wie die FünfHöfe von Herzog & de Meuron, oder Ergän-zungen von Ensembles, wie vor dem Mar-stallplatz die Hauptverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft von Graf, Popp, Streibmit Doranth Post, und die Platzergänzungmit den Geschäftshäusern und dem Pro-bengebäude für die Oper, die sogenanntenMaximilianshöfe von Gewers Kühn undKühn mit dem spiegelnden Kunstwerk vonOlafur Elisasson, das den Platz selbst zurgroßen Bühne macht.

München – wie wir es kennen

© Landeshauptstadt München

Sternhochhaus, Emil Freymuth

© Edward Beierle

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[Umrisse]

[7

Aber auch das Wohn- und Geschäftshausvon Professor Peter C. von Seidlein amLöwenturm direkt am Rindermarkt und die»runderneuerte« Bebauung am Oberanger,unter anderem von Hilmer & Sattler undAlbrecht, Professor Mathias Reichenbach-Klinke und Hans Schranner etc., zeigendeutlich den Stellenwert guter modernerArchitektur bei der Münchner Bauherr-schaft. Spätestens wenn der von Steidle +Partner geplante Wohn- und Geschäfts-komplex auf dem Grundstück des früheren

Parkhauses realisiert ist, erhält der umge-staltete Straßenzug endlich ein einladen-des Gesicht – die Maßstabsbrüche des

Viele neue QuartiereSehenswert sind vor allem die vielenneuen Stadtteile mit ihren unterschiedli-chen städtebaulichen Strukturen und denzahlreichen interessanten und prämiertenEinzelgebäuden. Für alle Neubaugebietewurden städtebauliche Wettbewerbedurchgeführt mit einer Jury aus Architek-tinnen und Architekten, Politikerinnen undPolitikern – letztere nehmen in Münchenschon immer großen Anteil an der Weiter-entwicklung ihrer Stadt. Darüber hinausging ein erheblicher Teil der Einzelbauten

Fünf Höfe, Herzog & de Meuron

© Landeshauptstadt München

Max-Planck-Gesellschaft, Graf, Popp, Streib mit Doranth Post

© Landeshauptstadt München

Jüdisches Zentrum; Bau der Synagoge,

Wandel Höfer Lorch

© Landeshauptstadt München

Geschäftshaus am Löwenturm,

Prof. Peter C. von Seidlein

© Landeshauptstadt München

Wiederaufbaus sind dann verschwunden.Nebenan am St.-Jakobs-Platz wächst mitdem israelitischen Gemeindezentrum, derSynagoge und dem jüdischen Museum vonWandel Höfer Lorch zudem ein Ensemblezeitgenössischer Architektur, das den Stel-lenwert der jüdischen Gemeinde in Mün-chen zeigt.Doch nicht allein in der Innenstadt ist neueArchitektur vielfach auf der Entschei-dungsbasis von Architekturwettbewerbenentstanden, sondern ebenso, wie die Herz-Jesu-Kirche in Nymphenburg von AllmannSattler Wappner oder die Allianz-Arena inFreimann von Herzog & de Meuron ver-deutlichen, in den Außenbereichen.

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[Umrisse]

8]

aus Workshops oder kleineren Wettbewer-ben hervor: So haben auch die jüngerenund wenig bekannten Architektinnen undArchitekten eine Chance, die sie meisterfolgreich und zu großer Zufriedenheitihrer Bauherren genutzt haben.Die Neubauquartiere, sei es die ehemaligeKaserne am Ackermannbogen in Schwa-bing, das alte umgewandelte Industriege-biet »Parkstadt Schwabing« oder die »Zen-tralen Bahnflächen« vom Hauptbahnhof bisnach Pasing, haben je nach Standort ganzunterschiedliche städtebauliche Ordnun-gen, aber allen gemeinsam ist: die sehrhohe bauliche Dichte – auch im Woh-nungsbau –, die Betonung des Straßenrau-mes als öffentlicher Aufenthaltsraum unddie großen zusammenhängenden Grün-flächen für Freizeit und Erholung von jungund alt.Auf der Theresienhöhe hat Professor OttoSteidle die Münchner Pavillonbauweiseindessen zur Grundlage seines städtebauli-chen Entwurfs gemacht. Er selbst sowieOrtner & Ortner Baukunst und KSP Engelund Zimmermann haben vielbeachteteBürogebäude realisiert, und außerdem dasBüro von Professor Adolf Krischanitzsowie Hild und K., Hilmer & Sattler und

Albrecht, Goetz und Hootz und anderebemerkenswerte Wohnhäuser. Hier warder Park bereits vorhanden; in Neubauge-bieten wie in der Messestadt ist der neueRiemer Park von Gilles Vexlard ein außer-gewöhnliches Beispiel zeitgenössischerLandschaftsarchitektur.Auf der Nordheide, der ehemaligen Pan-zerwiese, bestimmt der Blick aus jeder derfarbigen Bauzeilen in die einzigartigeWeite der Heideflächen den städtebauli-chen Entwurf von Engel, Jötten und Prech-

ter; Stadtrand und Landschaftsrand sinddort das Thema: Das heidenelkenfarbigeStudentenwohnheim von bogevischs bueroarchitekten fügt sich ebenso in derenlineare Grundstruktur wie die Schule vonFelix Schürmann und Ellen Dettinger unddas Gemeindezentrum von meck architek-ten. Die Unterschiedlichkeit der einzelnenWohnkörper von Schulz + Partner, Bene-dekt + Partner oder 03 München zeigenüberdies die vielfältigen Gestaltungsmög-lichkeiten in der Einheit der Zeilen.

Messestadt Riem; Wohnen am Grünzug,

Ackermann und Partner

© Ingrid Scheffler

Theresienhöhe; Wohngebäude, Steidle + Partner

© Landeshauptstadt MünchenTheresienhöhe; Büro- und

Geschäftskomplex »Theresie«,

KSP Engel und Zimmermann

© Landeshauptstadt München

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[Umrisse]

[9

In allen Neubaugebieten wird gewohnt –und zwar von allen Bevölkerungsschichten– und natürlich gearbeitet. Auch wennwegen der Lärmschutzanforderungen, derDIN 18005, das direkte häusliche Neben-einander nur ausnahmsweise bei Arzt-praxen, Laden oder Lokal funktioniert, sodoch immer das Nebeneinander im selbenStadtquartier. Man kann zum Beispiel inder Messestadt Riem nicht bloß spannen-de Wohngebäude von Herzog + Partner(sogar mit Ateliers im Erdgeschoß), Acker-mann und Partner, Hild und K., Alder, Mül-ler, Naegelin, Ebe und Ebe, Sampo Wid-mann, Professor Reiner & Weber, Maier,Neuberger und Partner und vielen anderensehen, sondern auch bemerkenswerteGewerbebauten, wie eine Druckerei vonAmann & Gittel oder ein Ausstellungshausfür Möbel von Jürke Architekten. Das öku-

menische Gemeindezentrum mit evange-lisch-lutherischer und katholischer Kirchevon Florian Nagler gibt dem Stadtteil sei-nen spirituellen Mittelpunkt, betont durchden schönen Kiefernbestand am Platz derMenschenrechte von Valentien & Valenti-en Landschaftsarchitekten. So erhält dasgroße Einkaufszentrum von Nietz PraschSigl mit Hotel und Bürobauten von AllmannSattler Wappner ein starkes Gegenge-wicht.

Alle neuen Stadtquartiere müssen, soweitmöglich, eigenwirtschaftlich entwickeltwerden. Die Infrastruktur finanziert sichaus den erzielbaren Bodenpreisen, unddas, obwohl mindestens ein Drittel derWohnbauflächen zu reduzierten Preisenfür Mietwohnungen für den sozialen Woh-nungsbau zur Verfügung gestellt werdenund weitere 10–30% für mittlere Einkom-mensgruppen für das »München-Modell«.

Nordheide; »Wohnkörper«, Schulz + Partner

© Landeshauptstadt München

Nordheide; Wohngebäude,

03 München

© Landeshauptstadt München

Messestadt Riem;

Wohnhaus, Maier,

Neuberger und Partner

© Ingrid Scheffler

Page 10: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

10]

Zum SchlußEs bleibt dennoch erstaunlich, daß in derallgemeinen Architekturdebatte die neuenMünchner Quartiere kaum beachtet wer-den. Manchmal wird ein Gebäude wie dieGrund- und Hauptschule in der MessestadtRiem von Mahler, Günster, Fuchs in denFachzeitschriften hoch gelobt, obwohl sieleider wegen baulicher und funktionellerMängel für die Nutzer vor Ort ein Ärgernisist.

Noch ist keines der neuen Stadtviertelganz fertig, überall hat der für das Gesamt-bild wichtige Straßenraum weiterhingrößere und kleinere Lücken – besonders,wo Bürobauten geplant sind, für die es zurZeit kaum Nachfrage gibt. Vielleicht sindaber auch die Größen von 40 ha und mehrzu unübersichtlich, so daß die Gebiete sichnicht einfach erschließen oder für daserwünschte liebenswürdige Stadtbild dieBäume anfangs zu klein und das Grün zuspärlich ausfallen. Deshalb empfehle ichallen Architekturinteressierten, den zwei-ten Blick zu wagen: Es gibt sowohl in derInnenstadt als auch in den neuen Quartie-ren sehr sehenswerte neue Gebäude, Plät-ze, Gärten und Parks, die einen Besuchwert sind und die wir den Münchnerinnenund Münchnern beim Tag der Architektur,der Architekturwoche und zahlreichenArchitekturexkursionen zeigen. – Münchenist traditionsgeprägt auch durch die Qua-lität des Neuen.

Prof. Christiane ThalgottStadtbaurätin

Referat für Stadtplanung und BauordnungLandeshauptstadt München

Messestadt Riem; Wohngebäude,

Hilmer & Sattler und Albrecht

© Ingrid Scheffler

Messestadt Riem; Kirchenzentrum,

Florian Nagler

© Landeshauptstadt München

Page 11: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[11Perspektiven und Projekte der StadtentwicklungMünchen zwischen Wandel und Identität

EinleitungMünchen ist mit nur 310 km2 Fläche diekleinste Millionenstadt Deutschlands – unddie Kernstadt einer prosperierenden Wirt-schafts- und Wissenschaftsregion mit über2,5 Millionen Einwohnern. Um für kommen-de Generationen einer älter und bunterwerdenden Stadtgesellschaft eine hoheLebensqualität zu sichern, werden bezahl-bare Wohnungen vor allem für Familien mitKindern, aber auch für alte Menschengebraucht. Wohnumfeld, Nahversorgungund Infrastruktur im Stadtteil müssen gerade für weniger mobile Grup-pen erreichbar und bedarfsgerecht sein.»Kompakt, urban, grün, familienfreundlich«lautet die Devise der Stadtentwicklung –und dabei soll München natürlich auchseine Eigenart bewahren!

Wachsende Stadt, rascher WandelMünchen ist auch zu Beginn des 21. Jahr-hunderts (noch) eine wachsende Stadt –und eine Stadt im raschen Wandel: Wo vor13 Jahren Flugzeuge in alle Welt starteten,strömen heute die Besucher aus der U-Bahn in das stadtteilintegrierte Einkaufs-zentrum »Riem Arcaden«, in die Bundes-gartenschau und in die neuen Messehal-len, wohnt es sich ein paar hundert Meterweiter angenehm am Rand eines über 200 ha großen Landschaftsparks. Wo sichvor fünf Jahren noch brachliegendeGewerbeflächen zwischen Mülldeponien,U-Bahn-Betriebshof und Autobahnkreuzausdehnten, ertönte im Frühjahr 2005 derAnpfiff des ersten Fußballspiels in derneuen Allianz-Arena – bevor ein gutesJahr später hier die Fußballweltmeister-schaft vor 66.000 Zuschauern eröffnet wird.Und wo vor vier Jahren noch über 100.000Autos täglich den Mittleren Ring im Nordenin eine lärmende Blechwüste verwandel-ten, freuen sich Anwohner und Besucherseit einem Jahr über den neuen Petuelparkauf dem Straßentunnel.

Durch die Entscheidung, die Messe vonihrem beengten Standort auf das 1992 frei-gewordene alte Flughafengelände zu ver-lagern, standen 47 ha bester innerstädti-scher, und im Eigentum der Stadt befindli-cher, Flächen auf der Theresienhöhe zurVerfügung. Dort wächst seit 1998 nach demKonzept des Wettbewerbssiegers Profes-sor Otto Steidle (†) ein lebendiges neuesQuartier zügig seiner Vollendung entgegen:mit 1.500 Wohnungen, 4.000–5.000 Arbeits-plätzen, Einzelhandelsflächen zur Stärkungdes Quartierszentrums, sowie mit Schule,Jugendfreizeiteinrichtung, mehreren Kin-dertagesstätten und über 25 ha Freiflä-chen. In einer von drei denkmalgeschütz-ten Jugendstil-Messehallen hat zudem dasDeutsche Museum im Jahr 2003 den erstenAbschnitt seiner neuen, dem Thema Mobi-lität und Verkehr gewidmeten Dependanceeröffnet.

Zentrale Bahnflächen, Arnulfpark; Städtebauliches Konzept:

Dubokovic-Kienzler mit Kamphausen; Städtebaulicher

Wettbewerb »Quartier Luft«: BRT Bothe Richter Teherani;

Park: realgrün Landschaftsarchitekten

© Vivico Real Estate

Theresienhöhe; Wohnturm und

Bürogebäude, Steidle + Partner

© Landeshauptstadt München

Page 12: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

12]

Bei Wohnungsbau – etwa 5.000 Fertigstel-lungen pro Jahr, davon bis zu 1.800 Wohn-einheiten öffentlich gefördert – und Infra-strukturinvestitionen – 2005: 929 MillionenEuro, Investitionsquote 2004: 19,4% – istMünchen nach wie vor deutscher Meister,wenn auch um den Preis einer wachsen-den und vor zehn Jahren hier noch fürundenkbar gehaltenen Nettoneuverschul-dung, 2005: +363 Millionen Euro, Schuldenje Einwohner 3.320 Euro. Bei Büroflächen-leerstand, etwa 10%, und Arbeitslosenquo-te steht München trotz in den letzten Jah-ren steigender Werte weiterhin am Endeder Tabelle.Die eigentlich schon vor 15 Jahren schein-bar komplette Innenstadt hat durch die Ein-kaufspassagen, Kulturangebote und Woh-nungen der Fünf Höfe oder durch Neubau-ten für die Max-Planck-Gesellschaft unddas Probengebäude der Staatsoper amMarstallplatz an Qualität und Nutzungsviel-falt dazugewonnen. Die wiederaufgebauteGußeisenkonstruktion der Schrannenhalleam Viktualienmarkt, neue Wohnungen,Läden, Kulturinstitute, Gastronomie undBüros im historischen Alten Hof und dieneue Synagoge mit dem JüdischenGemeindezentrum sowie das JüdischeMuseum der Stadt am St.-Jakobs-Platzwerden weitere Akzente in der Altstadtsetzen.

Private Bauherren haben am MittlerenRing überdies Bürohochhäuser bis zu 146 m in den weiß-blauen Himmel wach-sen lassen, mit etwas bescheidenererHöhe planen derzeit der Süddeutsche Ver-lag und der ADAC Hochhäuser für ihreUnternehmenszentralen. Zwischen demberühmten »Vierzylinder« und dem Olym-piapark entfaltet sich die BMW-Welt, einAuslieferungszentrum mit Erlebnisangebo-ten rund um Auto und Motorrad. Das For-schungs- und Ingenieurzentrum von BMWsteht vor einem großen Erweiterungsab-schnitt.Tram- und U-Bahn-Netz werden weiterausgebaut, und der Freistaat plant einenzweiten Tunnel für die S-Bahn unter derInnenstadt, um die Region schneller undzuverlässiger per Schiene mit der Landes-hauptstadt zu verknüpfen. Die überfälligeExpreß-S-Bahn zwischen Hauptbahnhofund Flughafen ist hingegen durch das vomFreistaat gegen den Willen der Stadt der-zeit noch verfolgte Projekt einer Magnet-schnellbahn-Kurzstreckenverbindung vor-erst auf dem Abstellgleis gelandet. Undzum neuen Hauptbahnhof wurde 2004 eininternationaler Architektenwettbewerbabgeschlossen. Derzeit ringen Stadt undFreistaat mit der Bahn um ein abgestimm-tes und finanzierbares Stufenkonzept fürdie Realisierung dieses Jahrhundertprojek-tes. Ein weiterer Tunnelabschnitt im Ostendes Mittleren Rings ist im Bau sowie eindritter im Südwesten planfestgestellt, in

Planung oder im Bau sind auch Ergänzun-gen des Hauptstraßennetzes, beispielswei-se der Ausbau der stark belasteten Auto-bahnen im Münchner Norden mit Lärm-schutz sowie des Autobahnrings im Ostenund innerstädtische Umfahrungen inPasing und Neu-Perlach; Parkraummana-gement mit Anwohnerprivilegierung undneue Anwohnergaragen sollen innerhalbdes Mittleren Rings die Wohnqualität ver-bessern.

Theresienhöhe; Städtebauliches Konzept:

Steidle + Partner mit

Thomanek + Duquesnoy

© Landeshauptstadt München

Marstallplatz, Gewers Kühn und Kühn

© Stephan Reiß-Schmidt

Hochhäuser: HighLight Munich Business

Towers, Murphy/Jahn; Bürogebäude am

Münchner Tor, Allmann Sattler Wappner

© Edward Beierle

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[Umrisse]

[13

Auch die kulturelle und soziale Infrastruk-tur der Stadt ist nicht wie andernorts vomAbbau bedroht, sondern es entstehen stattdessen neue Museen, Universitätsinstitute,Schulen, Kindertagesstätten, Bürgerhäu-ser und Parks an vielen Stellen der Stadt.Die vergangenen zehn Jahre haben »unse-rer kleinen Stadt« Veränderungen zugemu-tet, wie seit den Jahren des Olympiabau-booms zwischen 1968 und 1972 nicht mehr,»Stadt der Kräne« titelte die SüddeutscheZeitung im Februar 2005. Nicht zuletzt magdie Sorge, daß das »Münchnerische« anMünchen verlorengehen könnte, dazu bei-getragen haben, daß beim Hochhaus-Bür-gerentscheid im vergangenen November50,8% der teilnehmenden Wählerinnen undWähler, bei einer Wahlbeteiligung vonknapp 22%, fanden, daß Häuser in Mün-chen künftig nicht mehr über die knapp 100 m Höhe der Frauentürme hinaus in denHimmel wachsen sollen.

Rahmenbedingungen, StrategienAuch wenn die aktuelle Bevölkerungs-prognose bis 2015 nur von einem modera-ten Zuwachs um etwa 2% ausgeht, müssenwegen der wachsenden Zahl der Haushal-te und des steigenden Wohnflächenkon-sums je Einwohner, heute: 39 m2, Zuwachsca. 0,3–0,5 m2/Jahr, in München Jahr fürJahr künftig mindestens 6.000–7.000 Woh-nungen gebaut werden, um den ange-spannten Wohnungsmarkt halbwegs aus-geglichen zu halten.Die 1998 vom Stadtrat beschlossenen undseither mehrmals fortgeschriebenen Leit-linien und Leitprojekte der »PerspektiveMünchen« basieren auf den PrinzipienNachhaltigkeit und Urbanität. »Münchenkompakt, urban, grün« wurde zur prägnan-ten Formel für die Stadtentwicklung. Wirt-schaftliche Prosperität mit sozialem Frie-den und einer hohen Lebensqualität zu ver-binden ist in München seit dem Wiederauf-bau besser als in mancher anderen Groß-stadt gelungen – und bleibt angesichts vonGlobalisierung und sozial-demographi-schem Wandel die zentrale Herausforde-rung.

Voraussetzung für den erfolgreichen qua-litätsorientierten Stadtumbau sind die»Grundsätze der Sozialgerechten Boden-nutzung« als das wesentliche Koopera-tions- und Finanzierungsinstrument. Nachden vom Stadtrat 1994 erstmals beschlos-senen Verfahrensregeln wird zusätzlichesBaurecht nur dann geschaffen, wenn dieBegünstigten mit bis zu zwei Dritteln derErlöse aus Bodenwertsteigerungen diePlanungs- und Infrastrukturkosten, dieHerrichtung von Grünflächen, Grund-stücksverbilligungen für den sozialen Woh-nungsbau und andere ursächlich ausgelö-ste Lasten übernehmen. Dies wird durchstädtebauliche Verträge parallel zu jedemBebauungsplan geregelt.

Mit dem 2005 vorliegenden Regionalen Ein-zelhandelskonzept und den auch durch dieBuga 2005 initiierten Bausteinen für Regio-nalparks, zum Beispiel RadlRing, sind überdie Fortschreibung des Regionalplans hin-aus Ansätze einer verbesserten Kooperati-on der über 180 Städte und Gemeinden inder Region erkennbar. Zentrales Zu-kunftsthemas bleibt die konsequentere Orientierung der Siedlungsstruktur und desinsbesondere im Korridor zwischen Stadtund Flughafen zu erwartenden Einwohner-und Arbeitsplatzzuwachses auf angemes-sen verdichtete Siedlungsschwerpunkteentlang den S-Bahn-Strecken.

Arnulfpark; Wohn-

bebauung, Schlucht-

mann, Neidhardt

Architektinnen mit

Lex-Kerfers Land-

schaftsarchitektin

© Stephan Reiß-Schmidt

Arnulfpark

© Stephan Reiß-Schmidt

Page 14: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

14]

FlächenpotentialeNeben der Messestadt Riem im Osten unddem ab 2005 in die Realisierung gehendenEntwicklungsgebiet Freiham im Westen,350 ha, ca. 20.000 Einwohner und 7.500Arbeitsplätze, gehören die Zentralen Bahn-flächen, 170 ha, zu den größten Zukunft-sprojekten der Stadt. Sie werden auf derGrundlage einer 1997 geschlossenen Rah-menvereinbarung mit der Bahn und demBundeseisenbahnvermögen bzw. derenImmobilientöchtern bis 2015 für rund 15.000Einwohner und mindestens ebensovieleArbeitsplätze entwickelt; 75 ha neue Grün-flächen schaffen künftig hier eine durchge-hende Freiraumverbindung über den Hir-schgarten und den NymphenburgerSchloßpark bis nach Pasing. Ein mehrstufi-ger internationaler städtebaulicher Ideen-wettbewerb lieferte die Grundlagen für dieBauleitplanung. Weitere wichtige Potentia-le für die Innenentwicklung von gemischtgenutzten Quartieren liegen im Bereichdes Siemens-Standortes Obersendling,»Isar-Süd«, und rund um den Ostbahnhof.Ein wichtiges Flächenreservoir sind zudemdie freiwerdenden oder schon geräumtengroßen Kasernenareale im Münchner Nor-den. Nach der überwiegend realisiertenSiedlung Nordheide, Teil des ehemaligen

Standortübungsplatzes Panzerwiese mit2.500 Wohnungen und 650 Arbeitsplätzenund dem im ersten Bauabschnitt fertigge-stellten und fast ebenso großen Quartieram Schwabinger Ackermannbogen, ehe-malige Waldmann- und Stetten-Kaserne,kommt der Bereich der Funkkaserne nörd-lich der Domagkstraße auf die Agenda desStadtumbaus. Zusammen mit ehemaligenIndustrie- und Gewerbeflächen werdenhier auf 63 ha in den nächsten Jahren etwa1.800 Wohnungen und 2.500–3.000 Arbeits-plätze entstehen, dazu kommen 60.000 m2

Freiflächen sowie eine größere AnzahlKünstlerateliers. Es folgen die 57 ha großeKronprinz-Rupprecht-Kaserne, ca. 1.200Wohnungen und 2.250 Arbeitsplätze, unddie Schwabinger Luitpold-Kaserne, 5 ha, ca. 400 Wohnungen, wo unter derRegie des Deutschen Werkbundes Bayernanläßlich seines 100jährigen Jubiläums ab2007 die Werkbundsiedlung als Modell fürurbanes Wohnen entwickelt wird. Weitereinteressante Potentiale für Wohnen, Grünund neue Arbeitsplätze bieten die 30 hagroße Prinz-Eugen-Kaserne in Bogenhau-sen sowie längerfristig die Bayern-Kaser-ne im Münchner Norden mit 48 ha.

Zukunftsfähigkeit und IdentitätAngesichts des, dank der Zuwanderung inMünchen erst längerfristig spürbaren,sozial-demographischen Wandels kommtes vor allem darauf an, die Stadt für Famili-en mit Kindern wieder attraktiver zumachen. Das betrifft nicht nur die notwen-dige Fortführung der öffentlichen Förde-rung des Eigentums- und vor allem desMietwohnungsbaus auch für durchschnitt-lich verdienende Familien mit zwei undmehr Kindern, »München-Modell«, son-dern auch die Freiraumpolitik und den Aus-bau der Bildungs- und Betreuungsinfra-struktur mit Krippen, Tagesstätten, Ganz-tagsschulen, um die Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf für Frauen und Männerzu verbessern. Für das »Wohnen undLeben im Alter« müssen im Wohnungsbau,bei der sozialen und kulturellen Infrastruk-tur, bei der Versorgung mit Einzelhandels-und Dienstleistungsangeboten im Stadtteilsowie bei der Sicherung der Mobilität, ins-besondere ohne Auto, ebenfalls neueWege gegangen werden, damit Münchenzukunftsfähig bleibt, ohne dabei seineEigenart zu verlieren.

Stephan Reiß-SchmidtDipl.-Ing. DASL SRL ISOCARP

StadtdirektorLeiter der Hauptabteilung

StadtentwicklungsplanungReferat für Stadtplanung und Bauordnung

Landeshauptstadt München

Maximilianshöfe

© Stephan Reiß-Schmidt

Page 15: München zwischen Wandel und Identität

Postfach 1120 · 92301 Neumarkt · Telefon (0 91 81) 9 09-0 · Telefax (0 91 81) 90 50 61 · [email protected]

Fortschritt baut man aus Ideen.

Hochbau

Ingenieurbau

Stahl- und Anlagenbau

Stahlbetonfertigteile

Verkehrswegebau

Wasserstraßenbau

Tunnelbau

Brückenbau

Umwelttechnik

Bauwerkserhaltung

Schlüsselfertiges Bauen

DimensionenneuenDenkens*

* „Gute Ideen verändern die Welt.Neues Denken führt zu kreativenLösungen.Wir bauen die Zukunft.“

www.max-boegl.de

Page 16: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

16] Großstädtischer Block am Oberanger Das neue Büro- und Geschäftshaus

Städtebau und BlocktypusMit der Neubebauung des Areals am Ober-anger kann München ein Stück Urbanitätzurückgewinnen. Neben dem (neu-) mittel-alterlich-bürgerlichen Stadtmuseum, demIgnatz-Günter-Haus und der differenziertfigurativen Gestalt der neuen israelischenKultusgemeinde wird ein formal reichhalti-ger Platz bestimmt. Das Anger-Kloster mitSchule und Kirche im Süden des Platzes istdagegen ein eher strengerer MünchnerBlocktypus.Für die Parzelle zwischen Ober- und Unter-anger wird ein großstädtisch-homogener,zu den unterschiedlichen Situationen undStraßen differenziert ausgeformterBaublock entstehen. In mehreren Groß-städten hat sich ein solcher Typus vonBaublock herausgebildet, der in den unte-ren Geschossen die Straßenfluchten undden Maßstab der bürgerlichen Häuser auf-nimmt und dort körperhaft und geschlos-sen wirkt, in den oberen Geschossen sichhingegen linear und horizontal auflöst.Häufig werden diese oberen Ebenen fürein attraktives städtisches Wohnengenutzt. Die äußere und innere Definition

jenes Blockes ist einerseits lapidar, da erden gegebenen realen äußeren Begren-zungen einfach folgt, andererseits kom-plex, da er von den Einflußfaktoren desKontexts, der Nachbarschaft und desStadtquartiers modifiziert wird: Die EckeOberanger-Klosterhofstraße wird baukör-perlich turmartig stabilisiert. Der lange Ver-lauf des Dachgeschosses am Oberangerendet mit deutlichem Abstand vor dem

Gassenraum sowie dem Volumen des jüdi-schen Zentrums und gibt diesem »Luft«und Priorität. Die Traufe am Unterangerliegt gegenüber derjenigen der Klosterhof-straße um ein Geschoß tiefer, gegenüberder Traufe vom Oberanger sogar um zwei.Die jeweiligen Staffelgeschosse reagierensowohl auf die Höhen der Nachbarbebau-ung als auch auf die beabsichtigte Wir-kung und Akzentuierung im Straßenraum.Das Blockinnere profitiert vom strengenRand durch einen großen Hof, der denäußeren Linien entsprechend eine koni-sche, fast barocke, perspektivische Formhat. Zusammen mit einem unaufgeregtenBelag und entsprechender Bepflanzungmit Bäumen kann hier eine innerstädtischeOase entstehen, die, tagsüber öffentlichzugänglich ist, aber dennoch privatenSchutz bietet. Für eine gastronomischeNutzung mit Außenbereich in großerDistanz zum Südbaukörper erwächstzudem eine besonders geeignete Situation.

Blick vom Oberanger

© Steidle Architekten

Lageplan

© Steidle Architekten

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[Umrisse]

[17

Erschließung und TypologieEin wichtiges Kriterium für ein oben (Woh-nen) und unten (Büros) verschiedenartigund getrennt nutzbares Haus ist eine völligseparate Erschließung beider Bereiche.Um diese effizient und sparsam zu machen,wurden je zwei Treppen in den Inneneckender Gebäude angelegt. Von den vier Eckenaus sind ihre funktionalen und räumlich-gestalterischen Anforderungen sehr gut zuerfüllen.

Die Zugänge zu den jeweiligen Treppenerfolgen getrennt von je einer anderenStraßenseite, und damit eigener Adresse,alternativ über den Innenhof. Dazwischenliegt ein repräsentativer Raum als Ladenoder für die darüber angeordneten Bürosals Präsentations-, Konferenz- oder Aus-stellungszimmer; dort sollten auch Cafésund Restaurants untergebracht werden.Jener Raum, der durchaus zweigeschossigsein darf, übernimmt die Funktion der städ-tischen Ecke. Die jeweilige Erschließungwird entweder ein- oder doppelgeschossigvorgeschlagen. Die Büros sind als klassische Zellenumsetzbar, als Kombianlagen mit einernutzbaren Mittelzone oder auch als tiefe,hocheffiziente Teameinheiten. Dieser invielen Fällen, bei Groß- und Kleinvermie-

tung, bewährte Typus kommt ohne Doppel-flur aus und schafft günstige räumlicheund funktionale Voraussetzungen für unter-

schiedliche Größen, für die Nebentraktewerden so keine hochwertigen Positionenan den Außenfassaden benötigt.Die Wohnungen liegen jeweils in den obe-ren Geschossen, so daß alle über Dachter-rassen verfügen werden. Nach Süden undOsten befinden sie sich im vierten undfünften, im Westen und Norden im fünftenund sechsten Obergeschoß. Dadurchergibt sich im Übergang zum Angerklosterein Abschnitt mit drei Wohngeschossenund im Süden, Klosterhofstraße, ein einge-schossiger. Die großen Wohnungen erhal-ten einen belichteten Wohn-Eß-Bereichmit einladenden und geschützten Außen-flächen; die Schlafräume sind durchwegmit eigenen, meist hellen Bädern ausge-stattet, je ein Zimmer nahe dem Eingangzudem mit einer separaten Toilette bzw.

Dusche. Die Module der ca. 75-m2-Einhei-ten (Alternativen) sind nachgewiesen undlassen sich kombinieren (Hauptvorschlag).Bei größeren Längen der Treppenflurekann an deren Ende ein Oberlicht angeord-net werden.

Ansicht

© Steidle Architekten

Baukörperanordnung

© Steidle Architekten

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[Umrisse]

18]

GestaltmerkmaleÜbergeordnetes Thema für die Gestalt desHauses und seiner Fassaden ist die städti-sche Typologie sowie ihre Mentalität imSinne eines »Münchener Blocks«! AlsMaterial wird Keramik vorgeschlagen:Diese Oberfläche läßt Assoziationen derGebäudefassade zu anderen Bauten inMünchen, Maximilianstraße, Postamt Son-nenstraße, OFD-Gebäude, und solchen imSüden Europas zu. Gleichzeitig ist es prä-destiniert für eine Gliederung und Verfeine-rung der Hülle; wegen der großen Wider-standsfähigkeit von Keramik kann man aufAbdeckprofile verzichten. Die vorgesehenevertikale Gliederung hat ein minimalesStrukturmaß von 62,5 cm, das heißt, es istsogar eine relative Kleinteiligkeit, insbe-sondere beim Wohnen, möglich. Das Fas-

sadenraster wird nicht nur als Bindung beider Grundrißkonzeption verwendet, son-dern auch spielerisch beim Entwurf desFassadenbildes: So überlagern die kleinge-teilten Stützenelemente die größerenRasterelemente von 125 cm bzw. 250 cm,wodurch ein linear-flächiges Fassaden-spiel entsteht. Durch die Farbigkeit werdendie jeweiligen Bereiche Oberanger – Klo-

sterhof, Betonung Block und damit rötlich– und Unteranger – Neue Gasse am Jüdi-schen Zentrum, sandfarben bis hellocker –nochmals differenziert.

Schwarz-weiß bzw. Grau werden fürSockel bzw. Dachzonen vorgeschlagen, alsFassadenelemente unten, Büro und Läden,dünnsprossige, dunkle und teilweise durchKeramikprofile verdeckte Metallfenstereingesetzt; für die Wohnbereiche könnenHolzfenster, zum Beispiel Eiche natur odergrau gestrichen, gewählt werden. Im Inne-ren sind Treppenräume und Flure farbig

herausgearbeitet, verfeinerte Keramikteilesollen in Boden- und eventuell in einigenWandbelägen wiederkehren.

Grundrisse

© Steidle Architekten

Schnitt

© Steidle Architekten

Johann SpenglerSteidle Architekten,

München

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[Umrisse]

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Bauherr:Wöhr + Bauer, München

Architekten: Steidle Architekten, München

Bearbeitung:Prof. Otto Steidle (†) Johann Spengler Sebastian Händel

Tragwerksplanung:CBP Cronauer Beraten Planen, München

Ingenieurbüro bwp, München

Freiflächenplanung:realgrün Landschaftsarchitekten, München

Blick vom St.-Jakobs-Platz

© Steidle Architekten

Ansicht 1–50

© Steidle Architekten

Page 20: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

20] Büro- und Geschäftshaus am LöwenturmPlanung und Ausführung

VorgeschichteDer aus dem 12.–13. Jahrhundert stam-mende Löwenturm war wohl Teil der erstenBefestigung der Stadt München und dienteals Ausguck nach Süden. Durch die verän-derte Straßenführung nach dem ZweitenWeltkrieg geriet der zuvor im Inneren einesHäuserblocks stehende Turm aber in dieöstliche Straßenflucht des Rindermarktes.Der Wettbewerbsentwurf aus dem Jahr1999 zur Neuerrichtung der südlich an denTurm anschließenden Gebäude stellt ihnnun erstmals in seiner Geschichte frei undöffnet damit zugleich den Hof auf der Nord-seite der neuen Bebauung an zwei Punk-ten zum Rindermarkt.

GebäudestrukturenFür das neue Gebäude wurden die zwei bisdahin getrennt genutzten GrundstückeRosental 3 und Rosental 4 zusammenge-legt, um trotz der Höhendifferenz von ca.1,7 m einen einheitlichen Baukörper zu

ermöglichen und zumindest in den Oberge-schossen durchgängige und weitgehendfrei aufteilbare Flächen zu erhalten. Die imErdgeschoß angeordneten Ladeneinheitenauf jeweils unterschiedlichem Höhen-niveau lassen, wie auch die Neigung desInnenhofs, die ehemals der Stadtmauervorgelagerte Hangkante erahnen. DieBürozonen im ersten bis fünften Oberge-schoß sind um einen innenliegenden Kern-bereich gruppiert und in Mietbereiche ab150 m2 aufteilbar. Im zurückgesetztenDachgeschoß sind schließlich drei großzü-gige Wohnungen mit Dachterrassen unter-gebraucht, die einen ungehinderten Blickbis zu den Alpen bieten.Die radiale Geometrie des Gebäuderastersführt nicht nur zu der im Rosental ge-krümmten Fassade, die so dem Straßen-verlauf folgt. Sie unterwirft den Grundriß inallen Einzelheiten auch dem gemeinsamenMittelpunkt, in ca. 70 m Entfernung Rich-tung Marienplatz, und gewährleistet so dievom Bauherrn geforderte Flexibilität: Wiemit einzelnen »Kuchenstücken« lassensich hier Bürobereiche vergrößern undverkleinern. Und im Inneren bleibt dieRadialität durch die fächerartige Anord-nung der Bürotrennwände, der Pendel-leuchten etc. bis hin zur Bodenteilungablesbar. Das gesamte Treppenhaus mitgekrümmten Scheiben für die Absturzsi-cherung folgt zudem einem Kreisaus-schnitt.

»Gekrümmte«

Fassade

© Simone Rosenberg

Turm und Neubau

© Simone Rosenberg

Page 21: München zwischen Wandel und Identität

FassadeDas Tragwerk ist ein Stahlbeton-Skelettbaumit unterzugsfreien Decken und weitge-hend richtungsfreien Deckenfeldern. Die-ser Konstruktion folgend, zieht sich dieFassade einheitlich von der konkaven Hof-über die Stirn- zur konvexen Straßenseiteim Rosental. Der Pfostenabstand, unddamit die Möglichkeit von Trennwand-anschlüssen, vergrößert sich dabei von1,15 m im Hof bis auf 1,55 m auf der Stra-ßenseite. Die geschoßhoch verglaste Fas-sade ist in den Bürobereichen in vier Fel-der gleicher Höhe unterteilt; in Decken-nähe ist ein Blechpaneel eingebaut. In

eines der vier verglasten Felder ist in jederAchse ein nach außen öffnender Senk-Klappflügel eingefügt. Die senkrechtenPfosten sind aus schallschutztechnischenGründen und zur Herstellung der polygona-len Knickpunkte der Gebäudehülle alszweiteilige Halbpfosten ausgebildet. DieVerglasung ist mit dem Rahmen als SG-Fassade verklebt und erlaubt so die Ausbil-dung der außenliegenden vertikalen Glas-fugen ohne Deckleisten. Zur Betonung derhorizontalen Proportionen dieser Teilungund zur bauaufsichtlich gefordertenmechanischen Halterung der Glasscheibenwurden horizontale Deckleisten vorgese-hen.

Straßenverlauf

© Simone Rosenberg

Fassadenstruktur

© Deka Immobilien Invest GmbH

Grundriß Erdgeschoß

© Architekturbüro von Seidlein

Page 22: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

22]

HaustechnikVor der Glasfassade befindet sich einezweite Ebene aus Wartungsstegen, in dieder außenliegende Sonnenschutz inte-griert ist; die vertikalen Zugstäbe der War-tungsstege aus Flachprofilen unterstrei-chen das Stützenraster. Die Jalousien wer-den entsprechend dem Sonnenstand über-geordnet in Sektoren gelenkt und weisenim obersten Feld eine getrennte Steuerungfür die Einspiegelung von Zenitlicht an die

zur Kühlung des Gebäudes herangezogen.Zur Sicherung einer ausreichenden Grund-lüftung wird das gesamte Gebäude überdezentrale Wärmetauscher mechanischbe- und entlüftet.

Stephan RöhrlArchitekturbüro von Seidlein,

München

Bauherr:Deka Immobilien Investment GmbH,Frankfurt am Main

Architekten:Architekturbüro von Seidleino. Prof. Dr.-Ing. E. h. Peter C. von SeidleinDipl.-Ing. Egon KonradDipl.-Ing. Stephan Röhrl,München

Projektleitung:Dipl.-Ing Stephan Röhrl

Mitarbeiter:Carl Magnus Bickel, Ruth Klingelhöfer,Silke Müller, Martin Teichmann,Jin Wang, Michael Winkelmann

Objektüberwachung:Bauer, Winter & PartnerIngenieurgesellschaft mbH,München

Tragwerksplanung:Seeberger, Friedl und Partner,München

Haustechnik:Dipl.-Ing. (FH) Friedrich Hamp,München

Elektrotechnik:Dipl.-Ing. (FH) Rainer Raible,Reutlingen

Fördertechnik:Jappsen + Stangier Süd GmbH,Zusmarshausen

Generalunternehmer:Leonhard Weiss GmbH,Stuttgart

Unterseite der Decke auf. Durch Lichtsen-soren und automatisch regelnde Dimmeran den Pendelleuchten der Büros wirdzudem die Leistung der künstlichenBeleuchtung auf das notwendige Maßreduziert. Der in die Fassadenpfosten inte-grierte innenliegende Blendschutz läßt ausdem Grund auch das oberste und untersteGlasfeld frei.Die Läden, Büros und Wohnungen werdenüber eine Fußbodenheizung temperiert. ImSommer wird der Heizestrich in Verbin-dung mit der Bauteilkühlung der Decken

Querschnitt

© Architekturbüro von Seidlein

Rückfront

© Deka Immobilien Invest GmbH

Grundriß Dachgeschoß

© Architekturbüro von Seidlein

Page 23: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[23Die TheresieStruktur und Gestalt

GroßformIm Herzen Münchens, an der topographi-schen Bruchkante zur Theresienwiese, wodie heterogenen Strukturen des Westensauf die weite Fläche der Theresienwiesetreffen, ist auf dem Areal der »Alten MesseMünchen« ein neues Stadtquartier ent-standen. Auftakt und Mitte markiert dasEnsemble der »Theresie« mit seinem zen-tralen, in seiner Grundform einem Herz ausGlas gleichenden Baukörper. KSP Engelund Zimmermann gingen 2000 als Siegerdes einstufigen kooperativen Ideen- undRealisierungswettbewerbs für das neueQuartier hervor. Der Entwurf nimmt alsGrundmotiv die linearen Strukturen derhistorischen Messehallen im Süden auf, in denen heute Teile des Deutschen Museums untergebracht sind, und führtdiese bis zur nördlich angrenzendenBebauung fort.

pflanzt sich die Bebauung in der gläsernenHülle fort. Das Gebäude besticht auf denersten Blick durch die architektonische

Die markanten Kopfbauten mit ihren gro-ßen Fensterfronten schließen durch ihrdichtes Volumen entlang der »Wiesn« dieStadtsilhouette und definieren den Beginnder urbanen Bebauung. Der Strenge undSchwere der in grauen Stein gehülltenPortalhäuser steht die gläserne Leichtig-keit der amorphen Großform entgegen, diesich aus der Aufnahme des Schwungs derHeimeranstraße im nördlichen Grund-stücksbereich entwickelt. Unter Fortset-zung der linearen, zweiflügeligen Grund-struktur mit den innenliegenden Höfen

Durcharbeitung und die komplexe Detail-lierung der Stahl-Glas-Fassade, die überdem Erdgeschoß entmaterialisiert zuschweben scheint. Die im Grundriß flie-ßende Form wird in der Fassadenebene inpolygonale Glasflächen zerlegt, die sichwie eine Haut aus Schuppen um den Bau-körper legen. An den Überlappungen ent-stehen kleine metallene Öffnungsflügel, silbrige Stahlbänder entlang den Geschoß-platten zeichnen die geschwungeneGrundrißform nach und fassen die Ele-mente wieder in eine Großform.

Die zwei Zugänge im Erdgeschoß liegen inder Fortführung der gesamten Grundstruk-tur im Bereich der Durchgänge. Unter derkontinuierlich dahinfließenden Glashauthindurch, die wie ein durchlässiger Schirmüber den Köpfen schwebt, betritt maneinen ersten nach oben noch offenen Hof.Von hier gelangt der Besucher über groß-zügige Treppen und Rolltreppen zwischenden Riegeln auf die zentrale Verteilerebeneim ersten Obergeschoß, die darüberliegen-den Büros werden dann über dezentraleKerne erschlossen. Frei eingestellte Konfe-renzbereiche und eine Cafeteria dienenzudem als Orte der informellen Kommuni-kation.

Standort

© KSP Engel und Zimmermann

Herzform

© Johannes Seyerlein

Zackenfassade

© Johannes Seyerlein

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[Umrisse]

24]

BaukörperstrukturVon der Schwanthalerhöhe kommend, fal-len im Durchgang zwischen dem erstenund zweiten Kopfbau sofort die gläsernenVerbindungsstege auf, die die beidenbegleitenden Baukörper auf drei Ebenenmiteinander verknüpfen. Der Kontrast derMaterialien und deren scheinbar willkürli-che »Hängung« lassen die Brücken wietemporäre Stege wirken, die je nachBedarf verschoben werden können. Diehohe Transparenz der Konstruktion und diegeschickte Verteilung ergeben eine inter-essante Tiefenstaffelung, durch die einekomplexe räumliche Abfolge entsteht.

Hauptbaukörpern; die funktionale Band-breite reicht von Verbindungsflur bis Kom-bibüro. Die Glaseindeckung der Innenhöfeist konstruktiv von oben abgehängt,erscheint dadurch offen und hochtranspa-rent.Die flächenparallele Fuge zwischen dersich windenden Glasfassade und denKopfbauten wirkt wie ausgestanzt; sie defi-niert die fußläufige Durchwegung desQuartiers. Der Fuge folgend, gelangt manzu dem Mäander der Wohnbebauung. Die-ses auffällig rot verputzte Gebäude stehtim bewußten Kontrast zu den kühleren Far-

ben und Materialien der übrigen Häuserund arrondiert das Ensemble nach Süden.Aus der großzügigen Fuge zu seinenSchwesterbauten resultiert hier die öffent-liche Durchwegung des Quartiers zwi-schen Theresienwiese und dem MünchnerWesten als Ladenpassage mit einem urba-nen Mix aus Dienstleistung, Wohnen undBüros. Durch die Aufnahme des Fassaden-rasters der Büroriegel definiert sich jedochzugleich die Zugehörigkeit zum Gesamt-komplex. Eine im Erdgeschoß durchlaufen-de Laden-und-Service-Zone entkoppelt dieWohnungen von der Straße. Insgesamt

Das Thema Brücke wird auch innerhalbder Großform aufgenommen und variiert:Die Innenfassaden der Büroriegel korre-spondieren mit der Hülle der Kopfbauten,während durch die wie frei eingehängtwirkenden Brückenbaukörper eine Folgevon drei überdachten, polygonalen Innen-höfen entsteht, die beim Durchlaufen derVerteilerebene erlebbar werden. DieBrücken unterstreichen durch die Mate-rialwahl, Glas und Stahl, sowie durch Ver-drehung aus dem Grundraster die Leichtig-keit und bewußte Differenzierung zu den

Regelgrundriß

© KSP Engel und Zimmermann

Verbindungsbrücken

© Johannes Seyerlein

Längsschnitte

© KSP Engel und Zimmermann

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[Umrisse]

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entstanden 50 Zwei- bis Vierzimmermiet-wohnungen zwischen 80 m2 und 145 m2

Grundfläche mit gehobenem Komfort. Alleverfügen über eine Südausrichtung, dieden Mietern durch vorgelagerte Terrassenim Erdgeschoß, darüber durch Balkoneoder Dachterrassen mit atemberaubendemAlpenpanorama, aber auch durch dieraumhohe Verglasung, eine außergewöhn-liche Wohnsituation inmitten der Großstadtbietet. Die komplette Ausstattung der Woh-nungen mit Holzfußboden, Gästetoiletteund natürlich belüfteter Küche und Toilettesowie die große Nähe zu Einrichtungendes täglichen Bedarfs und eine gute infra-strukturelle Anbindung sind wichtige Ent-scheidungsfaktoren, die im Endeffekt zuder Durchmischung von Wohnen, Arbeitenund Leben beitragen.

Heinz MornhinwegDipl.-Ing. Architekt

NiederlassungsleiterKSP Engel und Zimmermann,

München

Bauherr:DB Real Estate Investment GmbH,Eschborn

Architekten:KSP Engel und Zimmermann Architekten,Berlin, Braunschweig, Frankfurt, Köln, München

Projektleitung:Heinz MornhinwegDunja Goretzki

Planung:Mirela Bosniak, Grit Fichter, Elmar Gräfe,Sabine Günther, Ole Heins, Lothar Riedmann,Stefan Roßner, Wolfgang Scherer,Uta Sütterlin

Baumanagement:Thomas Dobberstein, Kerstin Böhner,Rainer Pruß, Lothar Riedmann

Projektsteuerung:Accumulata Immobilien Development GmbH,München

Tragwerksplanung:OPB Obermeyer Planen + Beraten,München

CBP Cronauer Beratung Planung,München

Elektroentwurfsplanung:IBF Ingenieurgesellschaft mbH,München

Bauphysik:vRP von Rekowski und Partner,Weinheim

Magistrale

© Johannes Seyerlein

Nord-Süd-Blick

© Johannes Seyerlein

Bodengutachter:Frank + Buniller + KraftGrundbauingenieure GmbH,München

Lichtplanung:ag LichtGesellschaft beratender Ingenieurefür Lichtplanung b.R.,Bonn

Freianlagen:Latitude Nord,Paris

Fritz Erhard,Pöcking

Generalunternehmer:Bilfinger Berger AG,München

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26] Ein Bürokomplex in Neuperlach Der Um- und Neubau für die Generali-Versicherung

Aufgabenstellung Die außergewöhnlich hohe Komplexitätder Aufgabe ergab sich zum einen aus derstädtebaulichen Lage des Grundstückes inNeuperlach, zum anderen aus demAnspruch an eine moderne Funktion desBürogebäudes.Der Neubau ergänzt die vorhandenen Häu-ser A-7 und A-9 und deklariert das Ensem-ble zum Gesamtstandort München-Neu-perlach. Hierdurch entsteht eine Arbeits-stätte für insgesamt 2.200 Mitarbeiter, diein ihrer Größe eine Herausforderung imstädtebaulichen, architektonischen undauch logistischen Sinne verkörpert. Areale jener Größenordnung bedingeneine klare Strukturierung, übergeordneteOrientierungshilfen und einfach ablesbareGestaltungsprinzipien. Das gilt geradedann, wenn die Zusammengehörigkeit vondrei unterschiedlichen Gebäuden zu einerEinheit dargestellt werden muß.HPP München hat diese Aufgabenstellungin der zweiten Wettbewerbsphase gelöstund ist mit der Realisierung beauftragtworden.

Städtebauliche KonzeptionDas zentrale Rückgrat der Gesamtanlagebildet eine lineare Erschließungsachse, dieals Magistrale in West-Ost-Richtung diedrei Gebäude zu einem Ensemble miteinan-der verknüpft.Diese Haupterschließungsachse begleitetim Neubau A-11 alle funktionalen undräumlichen Abläufe wie Eingang, Zugangvon der Bushaltestelle, Pkw-Zufahrt im

Osten und die Abfolge von großzügigenHöfen im Norden des Komplexes. Sie ver-bindet darüber hinaus die vorhandenenHäuser mit dem Neubau und mündet imDirektionsgebäude A-7.Das Rückgrat beinhaltet nun alle notwendi-gen horizontalen und vertikalen Erschlie-ßungselemente sowie Besprechungsein-heiten und Meeting-Points; ihre klare, zen-trale Positionierung erlaubt die einfacheVerteilung, Orientierung und Überschau-barkeit. An jenen Bereichen schließen imNorden drei riegelförmige U-Trakte und imSüden ein aufgeständerter Baukörper mitSonderfunktionen im Erdgeschoß an.Die Höhenentwicklung orientiert sich amBestand.

GrundrißstrukturDer Haupteingang für Besucher verbleibtim Direktionsgebäude A-7 und wird flä-chenschonend, den Bestand der vorhan-

denen Architektur behutsam berücksichti-gend, zum Auftakt der Haupterschlie-ßungsachse im ersten Obergeschoß überzwei Ebenen umgestaltet und somit im Erd-geschoß ein kreuzungsfreier Erschlie-ßungsablauf erreicht. Das Vordach ist wei-testgehend verglast, um in der Eingangs-halle die natürliche Belichtung zu verbes-sern.

Haupteingang Adenauerring

© Dietmar Strauss

Gesamtplan Adenauerring 7–11; erstes Obergeschoß mit Magistrale

© HPP-Architekten

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[Umrisse]

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ErscheinungsbildDie Erschließungsmagistrale bildet ein sta-biles Rückgrat für die Gesamtanlage. Diesewichtige Funktion wird durch die Fassa-dengestaltung und Materialwahl betontund akzentuiert. Eine transparente Gebäudehülle mit Ver-schattungselementen strukturiert jenenlanggezogenen, lichtdurchfluteten Bereich,eine Lichtwolke unterstreicht die lineareErschließungsachse und macht auch nachaußen die Einheit der drei Häuser sichtbar.Die Bürofassaden sind horizontal geglie-dert und dunkel im Material an die beste-henden Gebäude angeglichen, die zum Hofraumhoch verglast und erhalten vorgela-gerte Putzstege.Pavillonartige Vorbauten, Bistro, Vinothekund Kindergarten, unter den aufgeständer-ten südlichen Kopfbau geschoben, beglei-ten über eine zurückliegende, lebendiggeformte Hoffläche den Zugang zum Neu-bau A-11.

Gesamtansicht Adenauerring 7–11; Nordseite mit Beleuchtungsszenario der Kernzeit

© Werning Day & Light

Gesamtansicht Adenauerring 7–11; Südseite mit Lichtwolke in der Magistrale

© Werning Day & Light

Fluchttreppe A11 im Kern S1

© HPP-Architekten

Die an die Magistrale angrenzenden Büro-bereiche des Neubaus resultieren aus demAnspruch an eine moderne, flexible Büro-struktur, die auf wechselnde Anforderun-gen reagieren kann und gleichwertigeArbeitsplätze bietet. Die Gebäude sinddaher so konzipiert, daß zweibündige Anla-gen als Zellenbüros mit vorgegebenenRaumabmessungen horizontal koppelbar,ohne störenden Durchgangsverkehr in denBüroflächeneinheiten, möglich sind. Eine mit der Magistrale deckungsgleicheMaterialstraße im Sockelgeschoß verbin-det die Gebäude A-7, A-9 und A-11 mitein-ander. In A-11 sind nördlich von ihr dieLogistikeinheiten Post- und Scanstelle,Hausdruckerei und Materialverwaltung,südlich die haustechnischen Versorgungs-zentralen sowie der Ladehof situiert. DerNeubau beinhaltet ein Parkgeschoß mitAnbindung an A-9.

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GrünkonzeptDie drei Gebäude sind selbständige Zeug-nisse ihrer Entstehungszeit; die innereErschließung mit einem magistralen Boule-vard bindet sie zusammen.Im Norden der Freifläche entlang derStändlerstraße sind die Grünbereichedurch einen vorhandenen, landschaftlichbepflanzten Rücken miteinander gekoppelt,im Süden durch die Pappelallee des Aden-auerringes.Der Park im Westen bleibt in seinenwesentlichen Teilen erhalten, lediglich klei-ne quadratische, ruhige Gärten sind in dieEbenen positioniert. Sie kommen als Bau-steine der Gestaltung zugleich in derneuen östlichen Anlage vor und schaffenso die optische und konzeptionelle Ver-knüpfung von Alt und Neu. Jene »giardini«sind als pars pro toto mit wenigen beson-deren Elementen aus den zurückhaltendmit Hecken und Einzelbäumen gerahmtenWiesen hervorgehoben:– niedrige Mauern, versenkt und doch

erhaben, Brunnensteine, Kunst,Heckenlabyrinth, Blumen,

– Bänke, Kies, Weingarten, Gazebo, Kin-dergarten, Gräser.

Energetische Aspekte Das Technikkonzept ist geprägt von derPrämisse, ein Optimum zwischen Ökologieund Ökonomie unter Berücksichtigung derArbeitsplatzergonomie zu realisieren. Dersensible Umgang mit den für die Behag-lichkeit relevanten GrundelementenWärme, Luft und Licht erlaubt dabei einnatürliches Raumklima zum »Sichwohl-fühlen«.Öffenbare Fenster in allen Nutzräumen mitFassadenbezug für individuelles Zulüftenauf sämtlichen Büro- und Besprechungs-flächen bedeutet hier einen großen Kom-fortgewinn.

Freiliegende, thermisch zugängliche Be-tondecken dienen als Zwischenspeicherfür überschüssige interne und externeLasten, wobei ein entsprechend gewählterGlasflächenanteil in den unterschiedlichenFassadenausrichtungen die Minimierungdes Heizwärmebedarfes ermöglicht. Dievorgelagerte und weitgehend verglasteMagistrale ist nach Süden orientiert, fun-giert daher als »solarer Kollektor« und wirdunter anderem durch deren solare Gewin-ne temperiert. Die Verringerung des Hei-zwärmebedarfs, die Verminderung derextremen Kühllasten und die Maximierung

Innenhof Adenauerring 11

© Dietmar Strauss

Querschnitt Haus A11

© HPP-Architekten

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der Tageslichtausnutzung resultierenzudem aus den optimierten Eigenschaftender verglasten Flächen hinsichtlich desGesamtenergiedurchlaßkoeffizienten (g = 48%), des Wärmedurchganges (u = 1,0 W/m2K) und der Tageslichttrans-mission (T = 70%). Kompakte, lineareBaukörper mit der vorgelagerten Magistra-le als Verkehrsfläche und als Klimapufferführen schließlich zu einem guten A/V-Ver-hältnis und reduzieren die Transmissions-wärmeverluste. Darüber hinaus gewährlei-stet die Bauform eine sehr gute Tages-lichtausnutzung zur natürlichen, beidseiti-gen Belichtung der Geschosse.

TragwerkDer Hauptbau entlang der Ständlerstraßemit drei unter- und sechs oberirdischenGeschossen umfaßt mit seinen Querriegelnkammartig drei Innenhöfe. Die Erschlie-ßungsachse, die sogenannte Magistrale,die linear mit Stahl-Glas-Brücken dieBestandsgebäude A-7, A-9 und den Neu-bau A-11 im ersten Obergeschoß ver-knüpft, erweitert sich im Haus A-11 zumdurchgehenden Band über alle Geschosseund verbindet den Hauptbaukörper miteinem im Süden angegliederten U-förmi-gen, aufgeständerten Trakt, der ebenfallsüber einen Innenhof verfügt.

Die Baukörper inklusive der Innenhöfe sindzwei- bis dreigeschossig unterkellert. Siewerden in Stahlbetonmassivbauweise mitFlachdecken d = 24 cm bei einer Spann-weite von 5,60 m x 6,50 m, Stützen, ausstei-fenden Wänden und Kernen errichtet; der150 m lange Baukörper ist oberirdisch indrei Fugenabschnitte unterteilt. Der dreigeschossige, im Süden angeglie-derte, aufgeständerte U-Trakt wird in denoberen Ebenen mit dem Flachdeckensy-stem des Hauptbaukörpers gebildet. Auf-gelagert ist er auf einer gevouteten, zur

Eingangshalle Adenauerring 7

© Dietmar Strauss

Innenhof Adenauerring 11; Bürofassaden

© Dietmar Strauss

Verbindungs-

brücke an der

Magistrale

Adenauerring 7–9

© Dietmar Strauss

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[Umrisse]

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Beschränkung der Verformungen teilvor-gespannten Stahlbeton-Abfangplatte, d = 50–90 cm, die von einer mittig angeord-neten Säulenpaarreihe im Abstand von11,2 m getragen wird. Seine Aussteifungerfolgt über die beiden Treppenhauskernedes Südbaus und die Kopplung an den Mit-telbau. Die Untergeschosse haben größtenteilsdie Stützraster der Obergeschosse undwerden fugenlos hergestellt. Die 150 m lan-gen Flachdecken der befahrenen Tiefgara-gen weisen Stärken von 30–44 cm auf, ihre

Oberseite wird ins Gefälle gelegt. DieGründung des im Grundwasser liegendenGebäudes erfolgt über eine 90 cm starkeBodenplatte, wobei im Bereich der Innen-höfe eine Herstellung der Auftriebssicher-heit über Zugpfähle erforderlich ist; diedrei Untergeschosse werden als weißeWanne ausgebildet.

Werner Karst Dipl.-Arch. BDA

HPP-ArchitektenBüro München

Bauherr:Generali Versicherung AG,München

Architekten: HPP-ArchitektenBüro München

Partner: Werner Karst Dipl.-Arch. BDA

Projektsteuerung:Prof. Burkhardt GmbH & Co.,München

Objektüberwachung:BIP Beratende Ingenieure,München

Höhler + Partner,Aachen

Tragwerksplanung: Burggraf, Weichinger + Partner,München

H&P Hörmann & Perr,Oberhausen

Haustechnik: Climaplan,München

Bauphysik: Wolfgang Sorge Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH, Nürnberg

Aufzugsplanung:Jappsen + Stangier Süd GmbH,Zusmarshausen

Küchenplanung:HPM Consult,Sauerlach

Lichtplanung:Werning Day & Light,München

Kennzeichensysteme:Flath & Frank,München

Fassadenberatung:Albrecht Memmert & Partner GbR,Neuss

Bodengutachten:Dr. Schubert,Olching

Landschaftsarchitekt:Otto A. Bertram,München

Generalunternehmer:Hochtief Construction AG,München

Mitarbeitercasino Adenauerring 7

© Dietmar Strauss

Konferenzzentrum Adenauerring 7; Besprechungsraum

© Dietmar Strauss

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[Umrisse]

32] Unterföhring Park VillageStadtraum und Realisierung

AufgabeAls sich die Münchner Moll-Gruppe imJahr 1999 dazu entschloß, das zentral gele-gene Grundstück im Gewerbegebiet derGemeinde Unterföhring, direkt außerhalbder nördlichen Stadtgrenze von München,zu bebauen, wollte man bewußt kein nor-males Bürogebäude errichten. Für dieMedienschaffenden der vielen dort schonangesiedelten privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehsender und Studiosund vor allem natürlich für neugewonneneUnternehmen aus dem Medienbereichsollten hochwertige, moderne und unkon-ventionelle Arbeitsplätze entstehen.Hinzu kam, daß die Gemeinde Unterföhringmit der bis dahin realisierten Ansammlungvon großmaßstäblichen und für Außenste-hende abgeriegelten Bürokomplexen nichtglücklich war. Insbesondere fehlten öffent-lich zugängliche Stadträume, die die Funk-tion einer Art Quartierszentrum überneh-men und in der auch Gastronomie und eini-ge Läden untergebracht werden konnten.Außerdem ermangelte es einer attraktivenDurchquerungsmöglichkeit für den Wegzur S-Bahn.Die Aussicht, eine Mitte für die Medien-stadt Unterföhring Park zu schaffen, hatwohl auch die Moll-Gruppe gereizt. Des-halb wurde ein ehrgeiziges Gutachterver-fahren für Bürogebäude mit rund 53.000 m2

Bruttogeschoßfläche ausgelobt, in demneben den hohen Anforderungen an die

Qualität der Nutzflächen vor allem die Aus-prägung der öffentlich zugänglichenRäume und die Durchwegung des Gebietszur Aufgabenstellung gehörten. Eingeladenwurden vier Architekturbüros: AllmannSattler Wappner und lauber architekten,beide aus München, sowie MVRDV ausRotterdam und Volker Staab aus Berlin.

MasterplanDie Jury unter Beteiligung von Heinz Hil-mer und Otto Steidle (†) entschied sich fürdie Weiterbearbeitung des Vorschlags»Interior City« von MVRDV: Eine großeGlashülle faßte viele einzelne Häuser aufeiner rechteckigen Grundfläche zusam-men. Die doppelte Hülle wurde allerdingsvon Anfang an von den Auftraggebern inFrage gestellt. Es mußte untersucht wer-den, ob der Ansatz auch ohne zusammen-

bindende Hülle umsetzbar war. Nacheinem gemeinsamen Workshop aller betei-ligten Büros wurde von MVRDV einMasterplan ohne Glashülle und mit 19 kom-pakten Häusern in einer durchlässigenAnordnung erarbeitet. Das nun ohneSchwellenwirkung öffentlich zugänglicheUnterföhring Park Village entspricht sichernoch eindeutiger den Forderungen derAuslobung.

Gesamtansicht Nord

© lauber architekten

Gesamtansicht Süd

© lauber architekten

Lageplan

© lauber architekten

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Im städtebaulich heterogenen Ortsteil»Unterföhring Park« formen die Häuser des»Unterföhring Park Village« eine dichte undurbane Mitte. Das Gelände ist öffentlichzugänglich und schafft zwischen Beta- undDieselstraße eine zentrale Verknüpfung imGewerbegebiet. Es ist eine kleine Stadtentstanden, die Besucher anzieht undeiner Vielzahl von Mietern attraktive undablesbare Adressen bietet.Der Masterplan ordnet neun Gebäude imersten bereits realisierten und zehn imgeplanten zweiten Bauabschnitt als ein-fache und glatte Kuben auf einer gemein-samen rechteckigen Fläche an, die ausdem begrünten Grundstück wie ausge-stanzt wirkt. Burger Landschaftsarchitek-ten entwickelte den Belag mit polygonalgebrochenen Natursteinplatten ausWachenzeller Dolomit, die so verlegt sind,daß ein Netz von unterschiedlich breitenRasenfugen die gesamte Fläche über-spannt. Auf dieser »Plaza«-Fläche spieltsich das öffentliche Leben in dem kleinen

Quartier ab. Selbst der Weg aus der Tiefga-rage führt ausschließlich über einen zen-tralen Ausgang in Haus E (im zweiten Bau-abschnitt in Haus O) erst auf die Plaza undvon dort ins jeweilige Haus.

Die Häuser A, D, E, F, G im ersten Bauab-schnitt und L, M, N, P, S im zweiten Bauab-schnitt wurden von MVRDV gemeinsam mitdem Münchner Partnerbüro BGSP + Krae-mer Architekten, die Häuser B, C, H, I undK, O, R, T, U von lauber architekten entwor-fen und geplant.

Häuser G, D, I, H

© Stefan Müller-Naumann

Gesamtgrundriß Erdgeschoß

© lauber architektenHäuser F, A, B, E

© Hans Engels

BaukörperausbildungDas Zusammenspiel der in den Grund-flächen und Höhen unterschiedlichenBaukörper ist so komponiert, daß die best-

mögliche Belichtung und Belüftung beieiner hohen Bebauungsdichte erreichtwerden. Die sich ergebenden Zwischen-

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[Umrisse]

34]

räume und die bewegte Silhouette stehenin gewolltem Kontrast zu den rigidenGrundformen der einzelnen Elemente.Auch wenn man beim ersten Anblick aneigenständige Häuser denken könnte, sindbeide Bauabschnitte doch organisatorischnur jeweils ein Gebäude. Die gemeinsameBasis bilden zwei durchgehende Unterge-schosse und ein durchgehendes Stützen-raster von 8,10 m x 8,10 m. Im ersten Unter-geschoß befinden sich die Haustechnik-Zentralen, Lagerflächen und Anlieferzonen,im zweiten Untergeschoß die Pkw-Stell-plätze.

Die überwiegende Büronutzung wirdergänzt durch Läden im Erdgeschoß vonHaus I – noch muß man sagen: möglicheLadenflächen – und das hervorragend aus-gebaute Restaurant- und Konferenzgebäu-de Haus F, das heute schon zum lebendi-gen Zentrum der Anlage sowie zum Anzie-hungspunkt in der Umgebung gewordenist. Ausstattung und Gestaltung der Büro-flächen sind auf einem zukunftssicherenStand: Durchgehender Hohlraumbodenund mechanische Be- und Entlüftung sindüberall vorhanden, eine Kühlung kann auf

Wunsch mit wenig Aufwand eingebautwerden. Die Grundrisse sind für alle denk-baren Ausbauvarianten ausgelegt, Zellen-,Kombi-, Gruppen- oder Großraumbüroslassen sich hier in Reinform verwirklichen,genauso wie Mischungen aus allen Kon-zepten.Jedes Haus bekam ein eigenes Thema inder Fassade und der Art der Dachgestal-tung. Im ersten Bauabschnitt wurden Fas-saden aus Putz, Aluminium, Naturstein,Beton, Ziegel, Glas und Holz zusammenge-fügt. Durch den homogenen Umgang mitMaterialien und Proportionen, ohne Vor-und Rücksprünge und ohne Änderungen imRhythmus, entwickeln sich die Fassaden zueinem eigenständigen Element. Im gesam-ten Projekt wurde zudem auf außenliegen-den Sonnenschutz wie Lamellenstoresoder Rollos verzichtet. Die Windverhältnis-se im flachen Umland von München sowiehohe Unterhalts- und Wartungskostenwaren die Gründe dafür auf der Bauher-

Häuser I, H, F

© Stefan Müller-NaumannHäuser F, B, I

© Stefan Müller-Naumann

Haus C; Grundriß Obergeschoß

© lauber architekten

Häuser B, I, H; Grundriß Obergeschoß

© lauber architekten

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[Umrisse]

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renseite. Das Planerteam schloß sich demgerne an, da so die Eigenständigkeit dereinzelnen Fassaden nicht durch einheitli-che Sonnenschutzbehänge geschwächtwird. Ganz so leicht nahm man es damitdann doch nicht: Bevor eine solche Ent-scheidung getroffen werden konnte, mußteArup Ingenieure aus Berlin eine Klima-situation erarbeiten. Diese ergab, daß diesonst üblichen äußeren Behänge sehrwohl durch hochwertige Sonnenschutzver-glasungen in Kombination mit einem innen-liegenden Sonnen- und Blendschutzersetzt werden können, ohne eine stärkereAufheizung der Büroräume, auch ohneKühlung, in Kauf nehmen zu müssen.

Bedingung hierfür war jedoch, den Fen-steranteil in den Außenwandflächen aufmaximal 45% zu begrenzen. Die intensiveBeschäftigung mit dieser Vorgabe hat dieEntwicklung und Gestaltung der Fassadenstark geprägt.Im Ensemble bilden die unterschiedlichenHäuser einen nicht alltäglichen Rahmen fürmoderne Büroarbeitsplätze. Jedes Hausein Mosaiksteinchen in einem Bild, schafftdas Unterföhring Park Village einen städti-schen Gegenpol zu den unzugänglichenBürostrukturen in der Nachbarschaft.

Peter Zottmannlauber architekten,

München

Bauherr:Moll-Gruppe,München

Architekten Masterplan und Häuser A, D, E, F, G:MVRDVWiny Maas, Jacob van Rijs, Nathalie de Vries,Rotterdam

in Kooperation mitBGSP + Kraemer Architekten GmbH,München

Projektleitung:Marc Feustel, Sven Thorissen

Mitarbeiter:Dagmar Nieke, Chris Dähne, Antonio Lloveras, Anna Gerlach

Architekten Häuser B, C, H, I:lauber architektenHagemann Walter Zottmann,München

Verantwortlicher Partner:Peter Zottmann

Projektleitung:Susanne Jaklitsch

Mitarbeiter:Markus Bachmeier, Sebastian Heine,Daniel Hirzle, Marion Hlawatschek,Ralf Moser, Michael Schobert

Außenanlagen:Burger Landschaftsarchitekten,München

Bauleitung und Projektsteuerung:Moll Areal GmbH & Co.,München

Tragwerksplanung:Ingenieurbüro HenkeDr. Peter Henke,München

Ingenieurbüro Lintl, Siebenson und Partner,München

Gebäudetechnik:Arup Ingenieure und Planer,Berlin

Bauphysik:Ingenieure SüdDr. Stetter,München

Häuser C, B, A

© Stefan Müller-Naumann

Häuser F, B, E

© Stefan Müller-Naumann

Page 36: München zwischen Wandel und Identität

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36] Der U-Bahnhof Olympia-EinkaufszentrumDie Konzeption des Ausbaus

GrundlagenDie U-Bahnstation Olympia-Einkaufszen-trum befindet sich im Münchner Norden.Hier treffen sich die Linien U1 und U3 aufzwei unterschiedlichen Ebenen des insge-samt dreigeschossig angelegten Kreu-zungsbahnhofes, der in einem zentralenBahnhofsbereich im spitzen Winkel zusam-mengeführt wird. Von der Schalterhallene-bene des Sperrengeschosses mit einerintegrierten Park-and-Ride-Anlage erreichtman die Bahnsteighallen der U1 und dieder darunter verlaufenden U3. Insgesamtacht Zugänge mit (Roll-)Treppen und einAufzug erschließen diese Ebene, zudem istdas Olympia-Einkaufszentrum über eineneigenen Zugang direkt angebunden. Die U1hat Seitenbahnsteige, die U3 einen Mittel-bahnsteig. Zwei weitere Aufzüge und meh-rere (Roll-)Treppen verknüpfen die ver-schiedenen Ebenen und Zugrichtungen inihrer spitzwinkligen Geometrie.

Material, Edelstahl, aber in unterschied-licher Ausformung verkleidet. Die U1 hatraumhohe Faltelemente, die U3 pyramiden-artig sich zuspitzende quadratische Ble-che: Durch die formale Zuordnung erkenntder Fahrgast sie schon von der zentralenSchalterhalle aus. Die Edelstahlverkleidun-gen laufen in den Schalterhallen aus undwechseln zu Naturstein bis hin zu denbewitterten Ausgängen; auch alle Fuß-böden sind aus jenem Granit. Die Verle-gung erfolgt am Boden wie an den Wän-den im römischen Verband mit unter-schiedlichen Bahnenbreiten. Treppen-schrägen und die Winkeländerung im

durch seine Ausrichtung die Wegfindungder Fahrgäste und deren Orientierung. Indem Sinn wurden auch alle Treppengelän-der, die einen Richtungs- und Ebenen-wechsel verdeutlichen, aus farbigen Email-blechen gestaltet, die Brüstungsgeländerhingegen für gute Übersichtlichkeit in denBahnsteighallen als Glaskonstruktion aus-geführt. Die drei Aufzüge sind, um dasSicherheitsempfinden zu erhöhen, eben-falls in Glas eingehaust, und zwar, da siegetrennte Brandabschnitte durchfahren, inG60-Verglasung. Auf abgehängte Deckenwurde verzichtet, alle Installationen sindoffen auf der Rohdecke montiert. Um den

OrientierungMaßgebend beim Ausbau war eine guteOrientierung der Fahrgäste in diesem kom-plexen Bauwerk. Die beiden Bahnsteighal-len sind an den Wänden mit dem gleichen

Grundriß werden vom Steinschnitt indivi-duell je nach Einbausituation aufgenom-men, an den Wandecken über massive For-mecksteine; das Verlegebild unterstützt

Decken der rohbaubedingt nur 3,50 mhohen Schalterhallen, aber zugleich derbis zu 8 m hohen Bahnsteighalle einGefühl der Weite zu geben, wurden sie

Bahnsteighalle der U1

© Oliver Betz

Längsschnitt Bahnsteig U1

© Betz Architekten Planungsgesellschaft mbH

Längsschnitt Bahnsteig U3

© Betz Architekten Planungsgesellschaft mbHGrundriß Sperrengeschoß

© Betz Architekten Planungsgesellschaft mbH

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[Umrisse]

[37

blau gestrichen. Die Beleuchtung derSchalterhallen erfolgt über zweiflammigeeigens entwickelte Deckenleuchten. Dasoben erwähnte Fußbodenverlegemusternicht störend und zudem den vielen grun-drißlichen Sonderfällen entsprechend,wurden die Leuchten in einem freien, allezwei Reihen versetzten System positio-niert. Diese »Standardleuchte« ist in einemebenfalls blaugestrichenen Gehäuse ein-gebaut und strahlt nur zum Fußboden;damit ist deren Raster deutlich von derblauen Decke abgesetzt bei möglichstgeringer Blendwirkung. Die »Standard-leuchte« wird darüber hinaus in denAnschlußbereichen zu Bahnsteighallenüber Treppen in verschiedenen Variantenje nach Aufhängevorrichtung und Lichtlei-stung verwendet.

U1Prägend für die Bahnsteighalle ist deretwa 100 m lange, stützenfreie, 8 m hoheRaum, der von den Galerien der Schalter-halle West und Nord gut überblickbar ist.

Um die perspektivische Wirkung zu stei-gern, wurden 14 an Wand und Deckeumlaufende, hochglänzende Spiegelstrei-fen vorgesehen. In den etwa 7 m breitenAbschnitten dazwischen ist die für die U1charakteristische raumhohe Faltwand ausmatt reflektierendem Edelstahl eingebaut.Von den Bahnsteigen aus gesehen, wirkendie Spiegelstreifen optisch wie Einschnittein die Faltwand, indem sie Passagiere oder einfahrende Züge reflektieren. DieBeleuchtung erfolgt über 2 x 14 kreisrundevon den Seitenwänden auskragendeLeuchten. Auf deren Unterseite wirft einzentrischer und konisch angewinkelterReflektor Licht auf den Bahnsteig. DieOberseite der Leuchten ist mit einem mat-tierten Weißglas abgedeckt. Beim Blickvon den Galerien der Schalterhallen nimmtman 28 weißleuchtende Kreise wahr.

Bahnsteig U1; Beleuchtung

© Oliver Betz

Bahnsteig U1

© Oliver Betz

Grundriß Bahnsteig U1

© Betz Architekten Planungsgesellschaft mbH

Page 38: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

38]

U3Die Bahnsteighalle U3 ist durch die zurRohbauaussteifung nötigen ellipsenförmi-gen Sperrbalken geprägt. Der ebenfalls 8 m hohe Raum wird durch diese in einenunteren Bahnsteigbereich und einen obe-ren Teil zoniert. Dieser obere ist durchBetriebsgänge in seinem Querschnittgeschmälert, hier sind alle Oberflächenebenfalls blaugestrichener Sichtbeton.

Blaue, in die Wände bündig eingelasseneLeuchten verstärken die Farbwirkung.Unter den Sperrbalken hängen sogenannte»Flügelleuchten«, die den Bahnsteig erhel-len. Der Hauptanteil des Lichts fällt nachunten, ein geringerer Teil wird über flügel-artige Schaufeln um die Sperrbalken herumgelenkt und akzentuiert deren präg-nante Rohbauform. Die U3-typische pyra-midenförmige Wandverkleidung steht imKontrast zu dem blaugestrichenen Sichtbe-ton und den Granitflächen am Boden undan den Treppen.

LichtgestaltungGrundlegender Gedanke war einerseits,durch die Edelstahloberflächen dem Bahn-hof einen sachlichen und technischen Ein-druck zu geben, und andererseits, eindezentes, aber abwechslungsreichesLichtspiel zu erzeugen. Die Faltwand derU1 wie die pyramidenförmigen Verkleidun-gen der U3 bilden ganz unterschiedlicheReflexionen und Lichteffekte der im Bahn-steigbereich bewußt einfarbigen Beleuch-

tung sowie der Züge und Passagiere. Dieimmer anders wirkenden Innenräume sol-len den Fahrgast im Gegensatz zum stati-schen Raum eine gewisse Abwechslungwährend seiner Wartezeit bieten.

Oliver BetzBetz Architekten

Planungsgesellschaft mbH,München

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat U-Bahn Bau

Objektplanung, Ausbau und Lichtplanung:Betz ArchitektenPlanungsgesellschaft mbHDr. Walther BetzBea BetzEberhard MehnerOliver Betz,München

Projektleitung:Katja Wilms

Mitarbeit:Sever Petroy, Tobias Zeitter, Gabriele Sommer,Kerstin Wallauer, Peter Schönitzer

Tragwerksplanung:BHD Ingenieurgemeinschaft,Meitingen

Grundriß Bahnsteig U3

© Betz Architekten Planungsgesellschaft mbH

Aufzug

und Treppenaufgang

ins Sperrengeschoß

© Oliver Betz

Treppenaufgang in die zentrale Schalterhalle

© Oliver Betz

Page 39: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[39Das Heizkraftwerk München SüdDer Neubau einer Gas- und Dampfturbinenanlage

EinleitungDie SWM Versorgungs GmbH hat am Stan-dort Heizkraftwerk Süd in München ein inKraft-Wärme-Koppelung betriebenes, kom-biniertes Gas- und Dampfturbinen-Heiz-kraftwerk errichtet. Der Neubau ersetzt dieHochdruckdampfanlage, die 1969 inBetrieb ging. Der Kraftwerkstyp der neuenGuD-Anlage wurde zum Zweck einer wirt-schaftlichen Erzeugung und Nutzung vonWärme gewählt, weil er bei hoher Energie-ausbeute den Brennstoff effizient nutzt;gleichzeitig werden durch den Einsatzmoderner Technik die am Standort emit-tierten Schadstoffe minimiert.Wie schon bei dem in den 1980er Jahrenhier realisierten Rauchgasreinigungsge-bäude wurde die PlanungsgemeinschaftProf. Angerer und Feuser mit der Konzepti-on und städtebaulichen Einbindung vonden Stadtwerken München beauftragt;übernommen und weitergeführt wurdedann die gesamte Planung durch fcg-architekten, Feuser Clément Glatzel.

Stadtgestalterische ZieleAus der städtebaulichen Situation und derAufgabenstellung waren die gestalteri-schen Ziele für die Planung abzuleiten. Siewaren in Einklang zu bringen mit einemanlagentechnisch schlüssigen Konzept,das nicht nur dem eng begrenzten Bau-grund, sondern auch den vorhandenenInfrastruktureinrichtungen folgen mußte.

Allgemeine Ziele waren– eine Einheitlichkeit im Erscheinungs-

bild aller neuen Bauwerkskomponen-ten untereinander und zur vorhande-nen Rauchgasreinigungsanlage,

– eine der örtlichen Situation angemes-sene Maßstäblichkeit, die sich eben-falls an der RRA orientiert,

– eine Angemessenheit aller konstrukti-ven Mittel zur Einhausung aller Anla-genkomponenten,

– Verknüpfung der Baumreihe Schäft-larnstraße mit den Isarauen.

Funktionale AnordnungAlle Hauptanlagenkomponenten sind untereinem Dach in einem dreischiffigen Hallen-komplex zusammengefaßt: westseitig diebeiden Gasturbinen, ostseitig die Dampf-turbine, alle parallel nebeneinander inNord-Süd-Richtung mit dazwischenliegen-den Montagestraßen. Somit werden Pro-zeßwege untereinander sowie Energie-ableitungen auf kürzesten Wegen sicher-gestellt: der Dampf nach Norden zur

Aquarellskizze aus dem Genehmigungsverfahren

© fcg-architekten

Ansicht von Süden

© Massimo Fiorito

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[Umrisse]

40]

Umwandlung in Fernwärme, der an die Alt-anlagen anschließt, und der Strom nachSüden auf die drei an den Hallenschiffengetrennt angefügten Trafoboxen. DieGasturbinen erhalten ihre Verbrennungs-luft über die südseitigen Ansaug- und Fil-terkammern, an der Südgrenze des Baufel-des ist die Gaskompressorstation frei auf-gestellt.Die übergeordnete Elektro- und Leittechnikmit den zugehörigen Einrichtungen sind inzwei getrennten, an die Halle angestelltenGebäuden untergebracht, für die Turbinenan der Westseite, für die Fernwärme amNordende der Dampfturbinenhalle.

Stadtgestalterische SituationDer Standort für das Gelände des Kraft-werkes München Süd war in seinenAnfängen wesentlich bestimmt durch fol-gende Faktoren: Verfügbarkeit des Arealsam Stadtrand in Nachbarschaft zur Groß-markthalle und zu um diese herum ange-siedelten Gewerbebetrieben, ferner aberdurch einen guten Gleis- sowie den Was-seranschluß am Isarkanal.Die Müllverbrennungsanlage von 1964 wareine Ergänzung des hier seit der vorigenJahrhundertwende bestehenden Werkeszur Stromversorgung, an das in den 1950erJahren eine Fernwärmeauskopplung ange-schlossen wurde. In den 1980er Jahrenwurde die Müllverbrennung durch eineRauchgasreinigungsanlage ertüchtigt,

deren bauliche Hülle, die Altanlagenabdeckend, heute das Erscheinungsbilddes Werkes prägt. Die gesamte Müllver-brennungsanlage wurde jedoch im Dezem-ber 1998 nach Stadtratsbeschluß außerBetrieb genommen. Die bauliche Strukturin der Nachbarschaft westlich und südlichdes Grundstücks hat sich seit den Anfän-gen indessen stark verändert: Das Kraft-werk und das Großmarkthallengelände lie-gen heute wie ein trennender Keil zwi-schen dem zusammenhängenden Wohnge-biet Untersendling-Thalkirchen und dem

Gesamtlageplan

© fcg-architekten

Querschnitt Elektrogebäude und Turbinenhallen

© fcg-architekten

Grundriß GuD2-Anlage

© fcg-architekten

Page 41: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

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Isargrünraum, der für die Landeshaupt-stadt München ein starkes gestalterischeswie ökologisches Ausgleichspotential dar-stellt. In der Wertschätzung dieses Poten-tials vollzieht sich auch der bauliche undsoziale Strukturwandel in der Nachbar-schaft des Kraftwerkes. KleingewerblicheNutzung wird aufgegeben im Interesseeines höherqualifizierten Wohnens unddarauf abgestimmter Ansiedlungen destertiären Sektors. Vorschub für jenen Wan-del brachte nicht zuletzt der Brudermühl-tunnel, der die Wohngebiete von allenEmissionen des Durchgangsverkehrs aufdem Mittleren Ring entlastet. Der gestiege-ne Wert des Wohnstandortes in Verbin-dung mit dem benachbarten Naherho-lungsraum Isarauen wird von einer breitenBevölkerung geschätzt.Das Baufeld für die Gas- und Dampfturbi-nenanlage liegt südlich der bestehendenKraftwerksanlagen, im Westen unmittelbaran der Schäftlarnstraße, im Süden übereinen äußerst schmalen Grünstreifenangrenzend an die Brudermühlstraße undim Osten direkt anschließend, nur durchden Kanal getrennt, an die Isarauen. NachAbbruch der funktionslosen Anlagen der

Müllverbrennung, wie Brecherturm, Müll-zufahrt, Müllbunker und Verbrennungs-anlage, blieb das Baufeld daher sehrbegrenzt. Im Westen wurde nur das eben-falls funktionslose Rauchgasreinigungs-bauwerk erhalten; ein Teilabbruch wirft

mehr Probleme auf, als an Gewinn zuerwarten wäre; es hat also weiterhinabschirmende Funktion nach Westen.Somit ist das Baufeld am KreuzungspunktSchäftlarn- und Brudermühlstraße von dreiSeiten gut einsehbar. Die stadtgestalteri-sche Bedeutung dieser Straßen kann mandaraus ermessen, daß das Tiefbaureferateine fertige Planung für die Schäftlarn-straße verworfen und eine neue umgesetzthat, bei der auf Kraftwerksseite eine Pap-pelreihe von 600 m Länge die Straßebegleitet.Vom gegenüberliegenden Isarufer ist derobere Teil des Kraftwerkes auf einer Längevon mehreren Kilometern gut einsehbar;nur der untere Bereich der Anlagen undalle kanalseitig davorstehenden Nebenge-bäude sind durch einen hohen und dichtenBaumbestand zwischen Kanal und Isarabgedeckt. Auf dieser Seite der Isar ver-laufen zudem drei Hauptwanderwege fürdie »Sonntagsausflüge« der MünchnerBevölkerung.

Längsschnitt Gesamtanlage

© fcg-architekten

Ansicht von Südwesten

© Massimo Fiorito

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[Umrisse]

42]

KonstruktionDie neuen Fundamente, südlich der vor-handenen Unterkellerung, wurden flachgegründet. Im Übergangsbereich zu beste-henden Kellern wurde eine Fundamentver-stärkung ausgeführt, die zusammen mitden vorhandenen Wänden und Decken die1,50 m starke Betonplatte zur Verteilungaller Lasten aus dem Abhitzekessel-Gerüsttragen.Die Stützen, Binder und Pfetten der drei-schiffigen Halle mit den Maßen B x L x Hvon jeweils ca. 22,50 m x 42,00 m x 25,50 mwurden mit Stahlprofilen mit horizontalenund vertikalen Verbänden zur Aussteifungrealisiert. Die Abhitzekessel im auf 40,50 m

erhöhten Hallenbereich werden ein-schließlich der beiden darüber aufbauen-den Kamine in 29,10 m Höhe auf die Stahl-

konstruktion der Hallen abgelastet; dieStützreihen in den drei Hallenschiffen tra-gen über Konsolen die Kranbahnträger.Die beiden angestellten Gebäudeteile fürElektro- und Leittechnik, gleichhoch wiedie Stahlhallen, werden mit ihren drei Ebe-nen über Flur in Stahlbeton errichtet. DieDächer schließen mit einer Stahlbeton-decke bündig im Dachaufbau an das Hal-lendach an.Die Gaskompressorstation wurde alsStahlbetonkonstruktion verwirklicht. AlsFassade wurden dreiseitig zur Straße hinvorgestellte Sichtbetonfertigteile gewählt,nach Norden im Bereich der Einbring- undAnsaugöffnungen horizontal verlegte Glatt-blechkassetten. Das flache Dach ist alsextensiv begrüntes Flachdach konzipiert.Südseitig vor der Gaskompressorstationerstreckt sich eine Hecken- und Baumrei-he entlang der Straße bis zu den Isarauen.

GebäudehüllenDie in Stahlkonstruktion erstellten Hallenerhielten einen zweischaligen Fassaden-aufbau, aufgebracht auf die Flansche derStahlprofile, der in Profil, Details und Farbeder vorhandenen Rauchgasreinigungsan-lage angepaßt ist. Beide Stahlbetonbautenfür Elektrotechnik verfügen außen übereine einschalige, hinterlüftete Fassade, mitWärmedämmung zwischen Z-Profilen, dar-über Aluminiumtrapezbleche wie bei denHallen.

Fluchttreppe

© fcg-architekten

Trafogebäude

© Massimo Fiorito

Page 43: München zwischen Wandel und Identität

Lüftungsbänder und -flächen wurden mit horizontal montiertenWetterschutzlamellen, teilweise farblich abgesetzt, ausge-rüstet. Ein durchgehendes Fensterband im Haupttreppenhauswurde in Pfosten-Riegel-Konstruktion aus pulverbeschichtetenAluminiumprofilen erstellt und wärmedämmend verglast. Wei-tere Fluchttreppenhäuser sind zur Belichtung und Belüftungmit einzelnen Aluminiumrundfenstern ausgestattet, die Dächerauf den Hallen mit Stahltrapezblech eingedeckt. Offene Gebäu-deteile, wie der Fluchttreppenturm an der Westseite des Kes-selhauses und die zugehörigen Stege sowie die außenliegen-den Stege aus dem Elektrotechnik-Gebäude Nord zum Trep-penraum Nord, wurden mit Drahtgitter über Stahlprofilenbekleidet.Die Außenanlagen, der Grünbereich zwischen den Gebäudenund der Brudermühlstraße, werden noch in diesem Herbstausgeführt:– Alle Anpflanzungen erhalten eine strenge Architekturform,

keine »natur-tümelnde« Verbindung zu den Isarauen.– Versetzte Heckenanpflanzungen mit integrierten Zaun- und

Baumreihen mit strengen Gruppen von Pappeln oderAhorn stellen diese Verbindung dar.

Gerhard FeuserAxel Clément

Thomas Glatzelfcg-architekten,

MünchenBauherr:SWM Versorgungs GmbH,München

Architekten:fcg-architektenFeuser Clément Glatzel,München

Projektsteuerung und Oberbauleitung:Fichtner GmbH & Co. KG,Stuttgart

Generalplaner:VA Tech Hydro GmbH & Co. KG,Wien

Tragwerksplanung:GFM GmbHBeratende Ingenieure,München

Sanitärplanung:Konrad HuberIngenieurbüro für TGA,München

Elektroplanung:IB2Daschner Elektroplanungs-GmbH,Augsburg

Bauphysik:PMI GmbH,Ottobrunn

Freiraumplanung:Luz Landschaftsarchitekten,München

Generalunternehmer Bautechnik:Ed. Züblin AG,Niederlassung München

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Page 44: München zwischen Wandel und Identität

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44] Die MuffathalleUmbau eines Industriedenkmals

Historie MuffatwerkDie Geschichte des unterhalb des »Isar-berges« gelegenen Areals als Anlage zurWasser- und Energieversorgung Mün-chens reicht bis ins 16. Jahrhundertzurück. Das älteste städtische »Brunnhausauf dem Isarberg« wird 1555 erstmalserwähnt. Als seine Kapazität den Anforde-rungen der rasch wachsenden Stadt nichtmehr genügt, projektiert der StadtbauratFranz Karl Muffat im Jahre 1833 das neue»Brunnhaus auf der Kalkofeninsel«, wel-ches zu Ehren der Brüder Muffat – derBruder, Karl August Muffat, war königlichbayerischer Reichsarchivrat und Historiker– bald in »Muffatwerk« umbenannt wurde.Mit der Inbetriebnahme der zentralen

Wasserversorgung aus dem Taubenberg-gebirge wird es im Jahre 1883 stillgelegt,und es entsteht hier ab 1893 Münchenserstes städtisches Elektrizitätswerk, das zueiner High-Tech-Anlage des 19. Jahrhun-derts werden sollte. Aufgrund des raschsteigenden Energieverbrauchs durch dieEinführung des Straßenbahnbetriebes, imVolksmund »Die Elektrische« betitelt, wirddas Werk schon 1896 um das hohe Kessel-haus und die zur Isar hin angefügteMaschinenhalle erweitert. Am Fuße seines1988–89 restaurierten Wahrzeichens, des»Muffatkamins«, befindet sich das »Brunn-haus« mit den typischen GärtnerschenRundbogenfenstern.

Mit der Errichtung der modernen inner-städtischen Kraftwerke in Thalkirchen undSchwabing nach dem Zweiten Weltkriegwird das Muffatwerk als Energieversor-gungseinrichtung überflüssig, jedoch nochals Umspannwerk sowie von den Münch-ner Stadtwerken jahrelang für Freizeit undSport genutzt. In den frühen 1980er Jahrenist es dann der Münchner Stadtrat FranzForchheimer, der das Potential des Muffat-werkes als zentral, historisch wertvoll undräumlich ideal gelegenen Ort für Kultur,Kunst und Veranstaltungen erkennt.Unter Wahrung denkmalpflegerischerAnforderungen, Erhalt von Dachkonstruk-tion und Kranbahn, wird 1990–93 die nörd-lich gelegene Maschinenhalle nach Plänendes Architekten Hein Goldstein in einemersten Bauabschnitt als »Muffathalle« zueinem Veranstaltungsort mit einer Kapa-zität von 800 Zuschauern für Konzert, Tanz,Theater und Performance umgebaut. DieBetreiber Dietmar Lupfer und ChristianWaggershauser führen die im kulturellenBermudadreieck, mit dem Kulturzentrum»Gasteig« und dem »Deutschen Museum«,gelegene Muffathalle danach zu einer festen Größe der Münchner Kulturszenefür lokale und internationale zeitgenössi-

»Muffathalle« in München

© Zooey Braun

Lageplan

© Fischer Architekten

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sche und avantgardistische Events. Einerzweiten Initiative der Stadträte FranzForchheimer, Helmut Steyrer, SabineCsampai und Monika Renner folgend, wer-den weitere Teile des Komplexes 2002–2005 saniert und umgenutzt.

ArchitekturIn Maschinen-, Kessel-, Brunn- und Turbi-nenhaus, den ältesten Teilen der seit derEntstehung permanent erweiterten Anlage,werden verschiedene, weitere, den erstenBauabschnitt ergänzende und vervollstän-digende Funktionen integriert: der »ClubAmpere«, Künstler- und Sozialbereiche,Techniklager sowie Verwaltungsräume undGeschäftsführung.Am Sockel des als »Landmark« weithinsichtbaren Muffatkamins liegen Maschi-nen- und Kesselhaus mit historisch wert-vollen Dachkonstruktionen. Das wuchtige,neobarocke Holzsprengwerk des Maschi-nenhauses, die eigentliche Veranstaltungs-fläche mit Bühne und die filigranen Eisen-fachwerkbinder des alten Kesselhauses,jetzt die Loungezone, stehen in einemspannungsvollen Kontrast. Als verbinden-des räumliches Element durchzieht die vonden Bindern des Sprengwerks abgehäng-te, illuminierbare neue Stahlgalerie beide,in Charakter und Nutzung für Performancebzw. Chill-out unterschiedlichen Raumab-schnitte.

Hohe Anforderungen an Raumakustik undSchallschutz machen es notwendig, Dach-tragwerke und Fenster für die neue Nut-zung zu ertüchtigen. Alle technischenMaßnahmen sind als solche deutlich

Kleinbühne

© Zooey Braun

Lounge – Galerie

© Zooey BraunTreppe Lounge

© Zooey Braun

Schnitt

© Fischer Architekten

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[Umrisse]

46]

ablesbar. Die betroffenen Bauteile werdendurch additive Elemente wie Schallschutz-fenster und Akustikdecken komplettiert,aber nicht »berührt«. Sämtliche neuenBauteile, Einbauten und Verkleidungen kor-respondieren in ihrer Materialität mit derrobusten, industriellen Atmosphäre derAnlage. In ihrer prägnanten körperhaftenAusformung verstehen sie sich als Kontra-punkt zu den aufgelösten Konstruktionen.Bewußte Akzente setzen zudem der kup-ferfarbene Sockel des »Muffatkamins« alsOrientierungspunkt im Veranstaltungsbe-reich sowie die einheitlichen, dunklenEichenholzoberflächen des Techniklagers,welches Lounge und Bühne räumlichtrennt. Die für die flexible Nutzung der Hal-len unabdingbaren licht-, ton- und lüf-tungstechnischen Einrichtungen werdensorgsam in die Dachkonstruktionen inte-griert.Mit den neuen Eingangsbereichen verwei-sen darüber hinaus formal starke, in ihrerMaterialität Vorhandenes aufnehmendeInterventionen in den Fassaden auf dieneue Nutzung und schreiben dabei die Tra-

dition der kontinuierlichen Veränderungerkennbar fort.Wenn in naher Zukunft die durch einen pri-vaten Investor gebaute Wasserkraftanlagefertiggestellt ist, wird sich nicht nur ein

Energiekreislauf nach 111 Jahren schlie-ßen, sondern auch die malerisch am Isar-hang gelegene Institution eine weiterezeitgemäße Wandlung erfahren haben.

Florian FischerDipl.-Ing. MSAAD Architekt BDA,

München

Kleinbühnenaustritt

© Zooey Braun

Galerie oben

© Zooey BraunGrundriß

© Fischer Architekten

Page 47: München zwischen Wandel und Identität

Bauherr:Landeshauptstadt München

Architekten:Fischer ArchitektenFlorian FischerDipl.-Ing. MSAAD Architekt BDA,München

in Projektgemeinschaft mitRalf EmmerlingDipl.-Ing. Architekt,München

Tragwerksplanung:Ingenieurbüro Dr. Siebert,München

Elektrotechnik:Ingenieurbüro Schmidter,München

Gebäudetechnik:Ingenieurbüro Hofmann,München

Bauphysik:Ingenieurbüro Müller BBM,Planegg

Ansicht Ost

© Fischer Architekten

Ansicht Süd

© Fischer Architekten

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Page 48: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

48] Die Meisterhöfe Sanierung und Erneuerung

Situation Nahe am Zentrum von München, unweitdes Hauptbahnhofs, waren in einer Papier-fabrik im Innenbereich eines großen Bau-blocks über viele Jahrzehnte Briefum-schläge hergestellt worden. Nach dem Toddes Inhabers wurde die Fabrikation zu-rückgefahren, das Areal, mehrere Gebäu-de mit über 12.000 m2 Bruttogeschoß-fläche, verkam und wurde verkauft.

Die Aufgabe war dann die Planung einesmodernen Loft- und Bürohauses. Der hete-rogene Bestand aus unterschiedlichenBauzeiten der »Meisterhöfe« – jetzt neubenannt nach dem Baumeister und Archi-tekten Georg Meister, der 1889 das ersteGebäude auf dem Areal erstellte und hierauch gleichzeitig seine kleine Steinmetzfir-ma betrieb – wurde grundlegend entkernt,saniert und den Anforderungen an ein zeit-gemäßes und gut ausgestattetes Büro-und Ateliergebäude angepaßt.

Konstruktion Die Konstruktion der Altbauten wurdeweitgehend unberührt gelassen, lediglichdie alten Holzdachstühle wurden erneuertund durch Betondecken ersetzt. Die obe-ren Dachabschlüsse erhielten leichtgeneigte Blechdächer, die Dachflächender niedrigeren Bauteile wurden begrünt.Eine Besonderheit war eine 60 m langegemeinsame Kommunwand mit dem Nach-barn, einer bekannten Münchner Groß-bäckerei, deren Steinbackofen, der wohlgrößte der Welt, direkt und ungedämmt mit

unserem Gebäude verbunden war undWärme sowie Geräusche direkt übermittel-te. Durch Abfangen und Absägen allerDecken und Wände wurden die Gebäudedaher getrennt und danach eine neueabschließende Stützwand im eigenen Hauserstellt.Einige Gebäudeteile wurden baulich er-gänzt und eine zweigeschossige Tiefgara-ge für 70 Pkws zwischen die vorhandeneSubstanz mit unterschiedlichen Grün-dungstiefen mit großem Aufwand einge-

Zustand 1998

© Ulrike Lauber

Heutiges Erscheinungsbild

© Stefan Müller-Naumann

Italienische Enoteca

© Stefan Müller-Naumann

Page 49: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[49

graben; sie ist über zwei Autoaufzügeerschlossen: Eine Rampe wäre aufgrundder engen Gegebenheiten des 20 m x 60 mgroßen Hofes nicht möglich gewesen.

Umgestaltung Fenster und Fassaden wurden erneuert,die gewählten Profile wurden auf dieursprünglichen in Form und Größen abge-stimmt und modern interpretiert. Einaußenliegender Sonnenschutz aus Metall-lamellen, über Wind- und Sonnenwächtergesteuert, verhindert die Aufheizung anden sonnenbeschienenen Fassaden,ansonsten sind die Außenwände wärme-gedämmt und weiß verputzt.

Die beiden Zugänge zu den vier- und fünf-geschossigen Häusern, die über eineBrücke aus den 1960er Jahren verbundensind, wurden zu kleinen Foyers erweitertund in die alten Treppenaugen Glasaufzügeeingefügt. Die gesamte Haustechnik, wieHeizung und Elektroversorgung, wurde aufallen Etagen ausgetauscht oder neu einge-baut, außerdem ein Hohlraumboden aufden Mietflächen aufgebracht, um die freieVerkabelung sämtlicher Abschnitte zugewährleisten. Die Sanitärbereiche wur-den mit großzügigen Waschtischen ausschwarzen Steinplatten neu geplant; eine

Klimatisierung der Räume ist vorgehalten,wird allerdings nur als Option angeboten.Der Gebäudekomplex ist kleinflächig auf-zuteilen und mittlerweile überwiegend

Verbindungsbrücke

© Stefan Müller-Naumann

belegt von Werbeagenturen, PR-Büros,Literaturagenten, Fotografenstudios, Archi-tekturbüros, aber ebenso einem Restaura-tor von Oldtimern, der ab und zu mit sehralten Autos in den Hof fährt.Die Büro- und Atelierzonen der einzelnenEinheiten sind im Charakter sehr unter-schiedlich, haben jedoch alle großflächigeNutzungsmöglichkeiten. Im Ausbau wur-den so auch verschiedene Formen derBüroorganisation durch die einzelnen Mie-ter realisiert, vom Zellenbüro über Busin-ess-Club-Varianten bis hin zum reinenGroßraum.

Schnitt

© lauber architekten

Ansichten

© lauber architekten

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[Umrisse]

50]

Komplettiert wird das Areal durch eine ita-lienische Enoteca im kleinen, eingeschos-sigen Hofgebäude, die im Sommer im teil-weise begrünten, teilweise mit übergroßenBetonplatten belegten Innenhof serviertund für eine wesentliche Belebung derAnlage sorgt. Die ehemalige Pförtnerloge am Eingang,deren gerundete Glasscheibe zur Straßen-ecke wundersamerweise während derUmbaumaßnahmen nicht zu Schaden kam,dient mit dem Namen »sandkasten« alstemporärer Ausstellungsraum für kleine,nichtkommerzielle Kunstausstellungen.

ArchitekturbüroSeit 2000 haben lauber architekten ihreigenes Büro im ersten Obergeschoß imBereich des ehemaligen Papierlagers ausden 1960er Jahren ausgebaut und bezo-gen.Die helle und großzügige Einheit betrittman an der Schmalseite mit dem Empfangund dem durch eine Glasbausteinwandabgetrennten Besprechungszimmer. Vonhier aus hat man den langgestrecktenGroßraum im Blick, der die gesamte Süd-front des Gebäudes einnimmt. An derNordseite reihen sich, durch deckenhoheGlasschiebeelemente abgeteilt, die vierEinzelbüros der Partner sowie der Technik-,der Sanitärbereich und die lange Küchen-bar auf.

aluminiumfarbenen Oberflächen bildet eindunkles Walnußparkett die Basis für denRaum. Die weißbeschichteten Tische sind über-groß, jeder hat eine seitliche Ablage fürPlanunterlagen. In der Mittelzone zwi-schen ihnen befindet sich ein mit einerAluminiumplatte abgedeckter Elektrokanal,der über nur eine Bodendose Strom- undDatenleitungen flexibel und einfacherreichbar an jeden Arbeitsplatz bringt.Seitliche Abtrennungen mit Aluminium-deckung in Stehtischhöhe schützen dieArbeitsbereiche überdies zum Verkehrs-bereich hin und dienen als Regale undAblagen. Im Umfeld der Teeküchentheke ist außer-dem der Aufenthaltsbereich für Mitarbeiterund Gäste angeordnet, im Sommer ergänztdurch eine große Terrasse im südlichenInnenhof.

Die Arbeitstische in Vierergruppen werdenim Rhythmus der sichtbar gebliebenenUnterzüge, klassischen 1960er-Jahre-Stüt-zen mit schrägen Vouten, von lichtdurch-lässigen Regalen und Stehblöcken geglie-dert. Kontrastierend zu den weißen und

Hofsituation

© Stefan Müller-Naumann

Grundriß erstes Obergeschoß

© lauber architekten

Grundriß Architekturbüro

© lauber architekten

Page 51: München zwischen Wandel und Identität

Alle Möbel und Einbauten, auch die indi-rekten Deckenleuchten, wurden selbst ent-wickelt und nach eigener Ausschreibungangefertigt.

Prof. Ulrike Lauberlauber architekten,

München

Christina Haberlik,München

Bauherr:Eigentümergemeinschaft Bernau, Dittrich, Lauber, München

Entwurf:Ulrike Lauberlauber architekten, München

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Reinecke, München

Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Frieser + Uhlrich, Ottobrunn

Elektroplanung: Ingenieurbüro Dreyer + Jakob, München

Außenanlagen:Barbara Weihs, München

Büro- und Ateliergebäude

© Stefan Müller-Naumann

Architekturbüro

© Stefan Müller-Naumann

Page 52: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

52] Landratsamt MünchenAusbau des denkmalgeschützten Dachstuhls

Neue RäumeDas neobarocke Amtsgerichtsgebäude, eindenkmalgeschützter Bau aus dem Jahr1904, ist Verwaltungssitz des LandratsamtsMünchen. Das hohe Dachgeviert des Hau-ses nimmt in seinem zum Teil zweigeschos-sigen Ausbau Büro- und Seminarräumeauf. Nach außen treten die Eingriffe durchdie einheitlich gehaltenen, kupfernenDachgauben und die flächenbündig in dasDach eingesetzten Lamellenfensterzurückhaltend in Erscheinung. Im Innerensorgen die genau plazierten Fensteröffnun-gen und eine lichte Farbigkeit für eine helleAtmosphäre und für eindrucksvolle Aus-blicke über die Innenstadt Münchens. Dieaneinandergereihten Büroräume sind übereine interne Enfilade verbunden, die paral-lel zu den äußeren Erschließungsachsenläuft. Diese Korridore münden als »Wegezum Licht« in die hohen, lichtdurchflutetenGiebelhallen.

Das konzeptionelle Hauptthema ist dieStrategie der »Inneren Verkleidung«: Nichtdie vorhandene, verbaute, hölzerne Kon-struktion wollten wir inszenieren, sondernden »Raum«. Alle konstruktiven Elementedes vorhandenen Dachstuhls sind daherbelassen worden und verschwinden wei-testgehend in Gipskartonwänden. Es ent-stehen »dicke Wandschichten«, in denendie mehrschichtigen Schiebeschränke undnotwendige Nebenräume Platz finden. Die

»Dachgeviert«

© Amann Architekten BDA

Grundriß

© Amann Architekten BDA

Modell

© Amann Architekten BDA

Page 53: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

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25 neuen Büroräume für jeweils zwei Mit-arbeiter werden wie »Raumblöcke« ausder Gipskartonmasse herausgeschnitten,durch jene »Inneren Verkleidungen« ist esmöglich, einen klaren Grundriß zu formulie-ren und Raumkanten präzise und konse-quent aufzubauen.Das erste Dachgeschoß wird über hoch-formatige, himmelwärts reichende Kupfer-gauben mit Stahlfenstern belichtet, imzweiten sind öffenbare Isolierglaslamellenin die Dachfläche eingelassen, währendFirstlinie und Silhouette städtebaulicherhalten bleiben.Das Farbkonzept mit dem sandighellen Linoleumboden, den weißen Gipskarton-flächen und den hellsilbrigen Geländernund Türen erinnert an die Luftigkeit dessüddeutschen Barock.

Ingrid AmannAmann Architekten BDA,

München

Bauherr:Landkreis München

Architekten:Amann Architekten BDA,München

in Zusammenarbeit mitRainer Gittel,München

Tragwerksplanung:Dipl.-Ing. SiebertIngenieurbüro für Bauwesen,Straßlach

Haustechnik:Ingenieurbüro Duschl,Rosenheim

Schallschutz:Ingenieurbüro Bebst,Priel

Außenanlagen:Gerhard Teutsch,München

Längsschnitt

© Amann Architekten BDA

Giebelhalle

© Amann Architekten BDA

Korridor

© Amann Architekten BDA

Page 54: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

54] Kontrast von Neu und AltEin Neubau mit Rückgebäude

KonzeptDas Grundstück gliedert sich in zwei Teile:Es handelt sich zum einen um den Neubaueines Wohn- und Geschäftshauses mitTiefgarage, zum anderen um die Sanierungund Erweiterung eines denkmalgeschütz-ten Rückgebäudes.

Das Vordergebäude in der NymphenburgerStraße soll inmitten der heterogenenStruktur der Umgebung eine visuelle Stabi-lität bekommen, ein klarer Solitär sein, der

sich durch zwei Fugen von seinen Nach-barn absetzt. Die Homogenität, die durchdas einheitliche Material für die Ober-fläche entsteht, schafft ein Spiel mit derWahrnehmung, eine Form der Subversion.Meistens hat ein Haus einen Sockel und

ein Dach, jeweils mit einem bestimmtenMaterial. Bei diesem Neubau gibt es nunsowohl einen Sockel als auch einen Auf-bau und ein Dach, aber alles wird in einem

Material gemacht. Diese Subversion sollihm Prägnanz verleihen: Es steht im Kon-text, doch die Materialität ist komplett neu.Das denkmalgeschützte ehemalige Fabrik-gebäude wurde ca. 1893 errichtet, jetztsaniert und mit einem neuen Dachaufbau

Wohn- und Geschäftshaus

© Florian Holzherr

Fabrikgebäude

© Florian HolzherrNeubau

© Florian Holzherr

Page 55: München zwischen Wandel und Identität

aus Stahl und Glas ergänzt. Es wird im Erd-geschoß als Showroom einer Möbelfirma,in den anderen Ebenen von einem Archi-tekturbüro genutzt. Die »loftartigen«Großräume sind geprägt von gußeisernenStützen, einer Stahlkappendecke undWänden aus Sichtziegelmauerwerk. Derhellgraue Estrichboden reflektiert dasLicht, das durch die großen Drehfenster imOsten und neue Holzsprossenöffnungen inden Raum gelangt, und schafft eine helleangenehme Arbeitsatmosphäre.

Karin HengherAllmann Sattler Wappner

Architekten GmbH,München

Bauherr:privater Bauherr

Architekten:Allmann Sattler WappnerArchitekten GmbH,München

Projektleitung:Karin Hengher

Mitarbeit:Michael Frank, Christine Himmler

Tragwerksplanung:Seeberger, Friedl und Partner,München

Haustechnik:Ingenieurbüro Horst Landau,München

Ebert-Ingenieure München

Bauphysik:Ebert-Ingenieure München

Außenanlagen:realgrün Landschaftsarchitekten,München

»Showroom«

© Florian Holzherr

Schnitt Rück- und Vordergebäude

© Allmann Sattler Wappner

ARCHITEKTURKLINKER

Hagemeister GmbH & Co.KGKlinkerwerk

Appelhülsener StraßeD -48301 Nottuln

Telefon (02502)804-0Telefax (02502)7990

E-mail [email protected]

Olympiadorf, MünchenSTRABAG

FASSADEPFLASTERFORMEN

Page 56: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

56] Wohnen am Mittleren RingKonzept und Realisierung

Mehr WohnqualitätDer Mittlere Ring in München ist keinhomogener Stadtraum: Eine Abfolge unter-schiedlicher Teilabschnitte mit vielfältigenNutzungen prägt sein Erscheinungsbild auf28 km Länge, täglich rollen bis zu 150.000Fahrzeuge über den Mittleren Ring. SeinImage ist aufgrund dieser hohen verkehr-lichen Belastung einerseits negativ, ande-rerseits ist seine funktionale Bedeutung fürdie Gesamtstadt unbestritten. Aber erweist an einigen verkehrlich stark belaste-ten Teilabschnitten auch hohe Wohndich-ten auf; die Wohnqualität ist hier durch denVerkehrslärm stark beeinträchtigt.

Immer wieder wird eine mögliche Um-strukturierung jener Wohnbereiche zuGewerbestandorten diskutiert. Die Überle-gungen scheitern an der Tatsache, daßhochwertiges Gewerbe Qualitäten wie zumBeispiel eine gute ÖPNV-Anbindung undGrünversorgung voraussetzt, der MittlereRing solche Qualitäten jedoch nicht in allenBereichen aufweisen kann (Stadt- und frei-raumplanerische Studie Mittlerer Ring, Mai2000). Preiswerter Wohnraum in Innen-stadtnähe ginge bei Absiedelung von Woh-nungen am Mittleren Ring indes verloren.Ersatzstandorte und Neubauflächen inausreichender Menge zum Ausgleich feh-len. Auch ist die Verbundenheit vielerBewohnerinnen und Bewohner mit ihremjeweiligen Stadtquartier am Mittleren Ringsehr groß, die geringe Fluktuation spiegeltdas wider. Und: Das vielfältige Erschei-nungsbild des Mittleren Rings auf seinen28 km widerspricht monostrukturellengewerblichen Nutzungen über längereAbschnitte.

Der Münchner Stadtrat hat daher einHandlungsprogramm beschlossen, das denMittleren Ring zum einen städtebaulichaufwerten und zum anderen vorhandeneFehlentwicklungen korrigieren soll. EinSchwerpunkt des »HandlungsprogrammsMittlerer Ring« der Landeshauptstadt Mün-chen ist das Wohnen und die Wohnqua-lität. Der Wohnstandort soll gestärkt unddas Wohnen am Mittleren Ring attraktiverwerden.

Neue WohnungenNeue Wohnungen in ergänzenden Schall-schutzbebauungen stärken den Wohnstan-dort Mittlerer Ring und werten vorhandeneAnlagen auf. Ein aktuelles Beispiel für dieNachverdichtung entsteht am MittlerenRing im Abschnitt Innsbrucker Ring. Diestädtische WohnungsbaugesellschaftGewofag realisiert hier ab Herbst 2005 eineergänzende Schallschutzbebauung mit ca.56 geförderten Mietwohnungen. Die Archi-tekten Krieger aus Rosenheim und dieLandschaftsarchitekten Stiegler habeneine Wohnanlage mit intelligenten, zurruhigen Westseite orientierten Schall-schutzgrundrissen mit lediglich 6 m Tiefeentwickelt. Die Erschließung der Wohnun-gen erfolgt über einen verglasten Lauben-gang an der lauten Ostseite: Die Lärm-schutzbebauung schließt die offenen Zei-len am Innsbrucker Ring und schafft lärm-freies Wohnen für ca. 200 Wohnungen imBestand sowie ruhige und nutzbare Freif-lächen. Eine Anwohnergarage an der Bad-Schachener-Straße nimmt zudem die Stell-plätze des Bestandes und des Neubausauf. Im Zuge des Neubaus erfolgt auch dieNeugestaltung des öffentlichen Straßen-raums mit Radweg und neuer Baumreiheam Innsbrucker Ring.

Mittlerer Ring-Abschnitte

© Landeshauptstadt MünchenLärmschutzbebauung; Lageplan

© Krieger Architekten

Page 57: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[57

LärmschutzbaukastenZur Verbesserung der Wohnqualität imBestand entwickelt die Stadt gemeinsammit engagierten Bauherrinnen und Bauher-ren sowie innovativen Architektinnen undArchitekten einen »Lärmschutzbaukasten«.Er bietet maßgeschneiderte Lösungen zumSchutz gegen den Verkehrslärm. Die Bau-steine lassen sich in Zukunft als System-lösungen auf ähnliche Situationen übertra-gen.Ein aktuelles Beispiel ist das Wohngebäu-de der EBM Eisenbahner Baugenossen-schaft München Hauptbahnhof e. G. ausden 1970er Jahren am Mittleren Ring. Rund64.000 Fahrzeuge rollen täglich am Gebäu-de vorbei und belasten die nach Süden und

Westen orientierten Wohn- und Schlafräu-me, offene Loggien waren aufgrund derstarken Verkehrsbelastung nicht nutzbar.Alle lärmbelasteten Wohn- und Schlafräu-me profitieren nun von dem differenziertenLärmschutzkonzept der Architektin MagdaThomsen und dem Schallschutzbüro Steg-er und Piening. Es besteht aus drei indivi-duellen Bausteinen, die auf die unter-schiedlichen Raumnutzungen ausgelegtsind; Schalldämmlüfter sorgen bei allendrei für eine natürliche Belüftung bei hoherSchalldämmwirkung. Das Prinzip ist denk-bar einfach: Für die Schalldämmung sor-gen hochwertige Gläser und Paneele, zurBelüftung streicht die »verlärmte« Luft im

Schalldämmlüfter eine weiche Mineral-fasermatte entlang und verliert dabei ihreSchallenergie. Die »beruhigte« Luft kanndann in die Wohn- und Schlafräume durchdie geöffneten Fenster strömen. Die natür-liche Belüftung verhindert zudem bauphy-sikalische Schäden.Lärmschutzbaustein Schiebeladen:Schiebeläden aus Alupaneelen und Mine-ralwolledämmung dienen als Schallschutz-elemente vor den Schlafzimmerfenstern,oben und unten befinden sich die Lüftungs-schlitze. Besonders nachts kommen dieVorteile für die Bewohnerinnen undBewohner zum Tragen: Die Läden verdun-keln die Schlafräume und reduzieren dieSchallbelastung selbst bei geöffneten Fen-stern.

Lärmschutzbebauung; Schnitt und Grundriß

© Krieger Architekten

Westansicht

© Magda Thomsen

Page 58: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

58]

Lärmschutzbaustein Loggienverglasung:Die Verglasung der lärmbelasteten Loggienbesteht aus zwei Fensterflügeln und einemBrüstungselement. Die Schalldämmlüfterbefinden sich bei den Loggien seitlich undunter der Decke. Die dahinterliegendenWohnräume sind bei gekippten Fensternruhig und ausreichend belichtet und belüf-tet. Die Loggia selbst ist nun ein gut nutz-barer Freibereich.Lärmschutzbaustein Festverglasung:Glasscheiben aus selbstreinigendem Ver-bundsicherheitsglas schützen die Kinder-zimmer. Umlaufende Lüftungsschlitzegewährleisten die dauerhafte Belüftungder Räume. Die Räume sind so auch tagsü-ber bei ausreichender Belüftung lärmfrei.Die Bausteine bewirken Minderungen derInnengeräuschpegel um ca. 20–30 dB undverbessern die Wohnqualität somit erheb-lich. Eine Pegelminderung um 10 dB ent-spricht in der subjektiven Wahrnehmungetwa einer Halbierung des »gehörten«Lärms. Die Reduzierung um ca. 30 dB ent-spricht somit einer dreimaligen Halbierungdes subjektiv empfundenen Lärms, dasGehör nimmt nur mehr etwa ein Achtel desAußenlärms wahr.

FörderprogrammDie Landeshauptstadt München fördert mitdem Zuschußprogramm »Wohnen amRing«, voraussichtlich bis ins Jahr 2011, dieRealisierung von Lärmschutzbausteinen.Das Programm »Wohnen am Ring« stellteinen finanziellen Anreiz für Bauherrinnenund Bauherren zur Ausführung geeigneter,in der Regel kostenträchtiger Lärmschutz-maßnahmen dar.Mit »Wohnen am Ring« trägt die Landes-hauptstadt München zur zeitnahen undnachhaltigen Aufwertung der Wohnqualitätund des Wohnstandortes Mittlerer Ringbei.

Dipl.-Ing. Wolf OpitschReferat für Stadtplanung und Bauordnung

Wohnungsbau und StadtsanierungLandeshauptstadt München

Grundriß

© Magda Thomsen

Schnitt

© Magda Thomsen

Festverglasung; Detail

© Landeshauptstadt München

Lärmschutzbebauung am Innsbrucker Ring; Fotomontage

© Krieger Architekten

Page 59: München zwischen Wandel und Identität

Biebricher Allee 11 b65187 WiesbadenTel.: 06 11/98 12 92-0Fax: 06 11/80 12 [email protected]

mit MixedMedia Konzepts

V E R L A G S G R U P P EW I E D E R S P A H N

Einladungzum3. Symposium

STADIENPlanung – Bau – Betrieb – Vermarktungam 7./8. November 2005 in Salzburg

Aufgrund des enorm gestiegenen Interesses am Bau von bespielbaren Stadien wollen wir die Reihe, mit der wir im Oktober 2003 erfolgreich in Leipzig gestartet sind, fortsetzen und laden zur einer Veranstaltung am 7./8. November 2005 nach Salzburg ein.

Es werden nicht nur die drei EM-Stadien Innsbruck, Klagenfurt und Salzburg vorgestellt, sondern auch das Stade de Suisse in Bern, das Stadion St. Gallen sowie die SAP Arena in Mannheim, das MSV Stadion in Duisburg, die Hansa Arena in Rostock u.w.

Dass das Stadion Salzburg, das am 28. Oktober 2005 in Köln vom IOC und IAKS eine Bronzemedaille verliehen bekommt, besichtigt wird, ist selbstverständlich. Die Architekten Professor Schuster und Wimmer, Wien, übernehmen die Führung.

Aber auch die Fragen, welcher Rasen, Kunst oder Natur, VIP-Lounges, Solar, Brandschutz, Beheizung usw. stehen auf dem Vortragsprogramm. Hier werden Experten wie z.B. Snowadsky und Pätzold, Wolf u.w. Rede und Antwort stehen.

Ein besonderes Highlight bilden darüber hinaus Vorträge zu den Themen »Betreibermodell« und »Vermarktung«.

Wir freuen uns mit Ihnen auf interessante Vorträge und Diskussionen.

Zur Entspannung bietet das RENAISSANCE HOTEL alle Möglichkeiten.

Und last but not least werden wir den Hangar 7 besuchen. Eigentümer dieser Anlage und Besitzer einer großen Flotte von Flugzeugen im Design RED BULL ist Dietrich Mateschitz, seit kurzem auch Herr über den Fußballverein FS Austria Salzburg.

Wir sind sicher, alle Ihre Erwartungen werden erfüllt.

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Page 60: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

60] Das dritte Siemens-Sternhaus Ein neuer Wohnturm in Sendling

StädtebauDie städtebauliche Disposition ist gegrün-det auf das Licht-, Luft-, Sonne- und Grün-konzept des Wohnungsbaus der Nach-kriegszeit. Mit der Wandlung der primärvon einer Kleinfamilie bestimmten Sozial-struktur zur überwiegend Zweier- undSingle-Gesellschaft erhalten kollektiveWohnformen eine neue Bedeutung, sowohlim innerstädtischen, urbanen Gefüge alsauch im vorstädtisch grün- und freizeitori-entierten Bereich. Das städtebauliche Kon-zept bezieht sich hinsichtlich seiner jetzi-gen Aktualität auf diese Phänomene: Woh-nen vor, nach, ohne Familie. Das Hauswird, geringfügig verändert, im bisherigenrechtlich festgesetzten Bauliniengefügeangeordnet. Die Modifizierung zielt einer-seits auf eine optimale Ausrichtung derWohnungen ab und andererseits auf eineverbesserte Position hinsichtlich der Ab-stände zu existierenden Gebäuden sowiezum Baumbestand.

HaustypDie drei Schenkel des Ypsilons werden alseigenständige, ables- und erlebbare Teileinterpretiert, um dadurch um so mehr dieGesamtform erkennbar und spezifisch wer-den zu lassen. Eine Hochhausbebauung bedingt eineReihe von restriktiven Maßnahmen hin-sichtlich der Raum- und Erlebnisqualitätdes Erschließungsbereichs. Unter Berück-sichtigung der bau- und feuerpolizeilichenErfordernisse wird nun versucht, diesen zulichtdurchfluteten, bewegungsfreundlichenFlächen zu entwickeln. In alle Richtungengibt es natürliche Belichtung, Aus- undEinblicke. Der Innen- und Außenbezug hatBildausschnitt und Orientierungscharakter,so daß jeder Ort ein anderes »Profil« auf-weist.

Die Grundrisse nutzen die Möglichkeitender Dreiteilung in jeweils zwei schaltkom-binierbare Einheiten: Kleine übereinander-liegende werden teilweise zu zweige-schossigen Wohnungen verbunden. Durchgeringfügiges Aufklappen derErschließungsflure entsteht außer derbeabsichtigten Flexibilität auch einebesondere Konstellation der Räume undRaumordnung, ohne die lapidare Grund-struktur und eine wirtschaftliche Woh-nungsgröße dadurch zu belasten. Sämtli-che Zimmer, alle Küchen und die meistenBäder profitieren zudem von der Ökonomieder Y-Form in Gestalt einer natürlichenBelichtung sowie der Kombination vonnatürlicher, individueller Be- und Entlüftungund gemeinsamer Zwangsentlüftung.

Entwurfsskizze

© Steidle Architekten

Page 61: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[61

HausfassadenDie massiven Stahlbetonaußenwände wer-den mit einer hochwertigen Wärmedäm-mung ausgestattet und verputzt. – Grund-sätzlich ist eine homogene Oberfläche miteinem frei rhythmisierten Spiel von Öffnun-gen vorgesehen sowie Differenzierungenin der Farbgestaltung.Eine Balance zwischen unverwechselba-rer Originalität und bewußter Referenz andas Quartier ist hier das Gestaltungsprin-zip. Windschutzverglasungen und Balkon-geländer sind als Stahlkonstruktion ge-plant, die Flachdächer erhalten teilweisezurückgesetzte Terrassen. Loggien undBalkone bleiben den Wohn- und Schlafbe-reichen zugeordnet, wobei Lage und Aus-bildung der offenen Loggien und windge-schützten Bereiche anhand von Strö-mungssimulationen optimiert werden.

Freiraumkonzept Die übergeordnete stadtteilbezogene Frei-raumnutzung orientiert sich nach Norden,der Südpark befindet sich nördlich derZielstattstraße, die Kleingartensiedlung imNordwesten und eine Sportanlage imNordosten; in dieser weiträumigen undparkartigen Umgebung sind verschiedeneBauvolumen angeordnet. BestimmendesElement des Außenraumes sind großeLaubbäume, vor allem ältere Eichen, diesich locker verstreut über eine Rasen- bzw.Wiesenfläche verteilen, im Nordwestenverdichtet sich der Baumbestand zu einem

kleinen Hain. Das asphaltierte Hauptwege-system folgt noch im wesentlichen demUrsprungsplan aus den 1950er Jahren. Undaußer den Balkonen existieren keine indi-viduell nutzbaren, wohnungsbezogenenFreiflächen wie beispielsweise Terrassenoder kleine Gärten. Südlich der Leo-Graetz-Straße gibt es einen Kinderspiel-sowie einen Bolzplatz.Durch einen schrittweisen Umbau kannder Benutzungswert der öffentlichen Grün-anlage Ramsauer Platz mit wenigen Ein-griffen bereits deutlich verbessert werden:

»Turmgestalt«

© Steidle Architekten

Fassadenstruktur

© Steidle Architekten

Page 62: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

62] Durch Entfernen der Nadelbaumgruppenbietet sich eine größere bespielbare,besonnte Wiesenfläche, während zur Ram-sauer Straße hin eine neue Pflanzung mitFliedern für die räumliche Abgrenzungsorgt. Die Ausgleichsmaßnahmen für dienotwendigen Fällungen im Bereich Tief-garage erweitern zudem den hainartigenNordteil nach Süden, der damit ein natur-nahes Spielen in einem »Kinderwald« inHausnähe ermöglicht. Der für die neuenWohnungen erforderliche Kleinkinder-Spielbereich mit Sitzbänken, Sand- undFunktionsflächen wird hingegen als eineautonome Figur gebäudenah innerhalb derWiesen angeordnet; durch die formaleBetonung des »Implantats« bleibt dasWesen der ursprünglichen Anlage erkenn-bar.

Bauherr: Siemens Wohnungsbaugesellschaft mbH, München

Architekten: Steidle Architekten, München

Bearbeitung: Prof. Otto Steidle (†)Hans KohlTom Repper Stefan DotzlerSiegwart Geiger

Farbkonzept:Erich Wiesner, Berlin

Freiflächenplanung:realgrün Landschaftsarchitekten, München

Tragwerksplanung:ISP Scholz Beratende Ingenieure AG, München

Gebäudetechnik:Ingenieurbüro Hausladen GmbH,München

Projektsteuerung:Alba,Grünwald

Der parkartige Charakter wird hier alsogenerell beibehalten, markante Eichen bil-den das Hauptthema, wobei die raumwirk-sam eingestreuten Fliedersträucher aufder Bodenebene einen jahreszeitlichbestimmten reizvollen Blühaspekt vermit-teln.

Hans KohlSteidle Architekten,

München

Wolf Archrealgrün,

München

Grundriß Erdgeschoß

© Steidle ArchitektenGrundriß drittes, neuntes, elftes Obergeschoß

© Steidle Architekten

Grundriß 17. Obergeschoß

© Steidle Architekten

Page 63: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[63Wohnen am AckermannbogenEntwurf

KonzeptionAuf einem ehemaligen Kasernengeländeam südlichen Rand des Olympiaparks ent-steht entlang dem Ackermannbogen imRahmen der Siedlungsmodelle Bayern einneues Wohnquartier samt Stadtteilpark,Kinderspielplätzen, Gemeinschaftseinrich-tungen, Büros und Läden.Das Wohngebäude, Bauabschnitt F1 amAckermannbogen, ist als erster Preis auseinem Wettbewerb hervorgegangen. Daskompakte Haus spricht eine klare, sachli-che Architektursprache ohne modischeAttitüden.Die Wohnungen werden über zwei Trep-penhäuser mit einläufigen Treppenerschlossen. Entlang den kurzen Lau-bengängen liegen die Zweizimmerwohnun-gen mit einer Nebenraumzone aus Kücheund Bad als Puffer zwischen der Erschlie-ßung und den Individualräumen. An denStirnseiten der Laubengänge befinden sichjeweils die von Ost nach West durchge-steckten Drei- und Vierzimmerwohnungen.Die Fassaden spiegeln die klar strukturier-ten Grundrisse wider, die sich über die

gesamte Breite zur Sonne und zur Land-schaft nach Westen öffnen. Die eingezoge-nen Loggien bieten zudem geschützte Frei-

Westfassade

© Michael Heinrich

Nordfassade

© Michael Heinrich

Page 64: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

64]

bereiche, »grüne Zimmer«, und erzeugenmit ihren unterschiedlichen Tiefen durchdie Vor- und Rücksprünge ein lebendigesSpiel von Licht und Schatten auf den Fas-saden. Über die großzügigen, unterschied-lich nutzbaren Loggiaflächen ist ein freierBlick auf den Olympiaturm möglich; denErdgeschoßwohnungen ist jeweils eineTerrasse mit privatem Garten zugeordnet.

Weißverputzte Wandflächen erzeugen imZusammenspiel mit anthrazitfarbenen Fas-sadenbekleidungen aus Faserzementplat-ten und graugestrichenen Fensterelemen-ten ein nobles, zurückhaltendes Erschei-nungsbild. Die durchlaufende Gebäudehül-le bildet einen neutralen Hintergrund fürdas Leben auf den Loggien. Der orangefar-bene Sonnenschutz an den Loggien ist

durch die Bewohner individuell regulierbarund sorgt für ein sich ständig änderndesFarbspiel auf der Fassade. Das Wohnge-bäude ist schwellenfrei geplant, die Woh-nungen entsprechen den Richtlinien derLandeshauptstadt München für geförder-ten Wohnungsbau in Kosten und Quadrat-metern.

Prof. Andreas Meck,München

Eingangsbereich

© Michael Heinrich

Grundriß Regelgeschoß

© meck architekten

Ansicht Osten

© meck architekten

Ansicht Westen

© meck architekten

Page 65: München zwischen Wandel und Identität

[65

Bauherr:Bauland GmbH,München

Architekten:meck architektenProf. Andreas Meck,München

Projektteam:Peter FretschnerWolfgang AmannPeter Sarger

Bauleitung:Klaus HabisreutingerHBH-Architekten,München

Tragwerksplanung:Ingenieurbüro Haushofer,Markt Schwaben

Freianlagen:Landschaftsarchitekten Mahl-Gebhard,München

Querschnitt

© meck architekten

Page 66: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

66] Wohnbebauung in RiemStruktur und Konstruktion

KonzeptionDie von Norden über markante Erschlie-ßungstürme zugänglichen Wohnungen undAteliers haben ein Tragwerk aus durchlau-fenden Wandschotten, welche die Räumeformen. Die Wohnungen haben durchweggleiche Zimmerbreiten und werden so inihrer Größe, alten Vorbildern folgend, inmodularen Einheiten bestimmt. Sie sindzudem so angelegt, daß einzelne Funktio-nen austauschbar sind bzw. sich je nachWunsch unterschiedlich nutzen lassen.Nur die eindeutig definierten Bereiche,Erschließungen, Küchen und Bäder, sindkonzentriert und zusammengefaßt. Dieübrigen Flächen bleiben frei nutzbar undermöglichen ungleich große Wohnungenbei sonst gleicher Grundkonzeption undCharakteristik der baulichen Umgebung.Wächst oder schrumpft der Bedarf anWohnfläche wegen sich ändernderLebensverhältnisse, so kann entsprechendden verfügbaren Ressourcen im selbenGebäude innerhalb der vertrauten Gege-benheiten ein Wohnungswechsel erfolgen.

Diese Neutralität der Grundrisse einerseitsund ihre Flexibilität andererseits sind Vor-aussetzungen für eine lange Gebrauchs-tauglichkeit, weil die Anpassungsfähigkeitan wechselnden Bedarf und damit ein ganzwesentliches Grundmerkmal des Bau-werks selbst Nachhaltigkeit bewirkt. Die inNord-Süd-Richtung liegenden Wohnräumesind »durchgesteckt«, das heißt, sie habenalle Anschluß sowohl an die Süd- als auchan die Nordseite und damit einen doppel-

Baukörperanordnung

© Herzog + Partner

Fassadenstruktur

© Herzog + Partner

Riegel und Punkthaus

© Herzog + Partner

Page 67: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[67

ten Ausblick und eine natürliche Belich-tung sowie einfache Möglichkeiten derQuerlüftung. Allen Wohnungen ist fernernach Süden in den schön gestalteten,durchgrünten Hofraum hinein ein für denGebrauch günstig geschnittener Balkonzugeordnet.Im unteren Bereich sind Künstlerateliersüber zwei Geschosse realisiert, welchevon Norden her bei doppelter Raumhöhewegen des davorliegenden breiten öffentli-chen Raumes gut belichtet sind. Sie gebendem Gebäude ein eigenes Gepräge.Die gut wärmegedämmten Außenwändehaben an den Nord-Süd-Fassaden nebenden Isolierverglasungen geschlosseneAbschnitte mit wetterresistenter Lärchen-holzschalung, deren natürliche Farbver-schiebungen ein lebendiges Element der

Veränderung im Laufe der Zeit darstellen.Die Westseite ist als Wetterschutz miteiner vorgehängten Schale aus kerami-schem Material bekleidet.

Prof. Thomas HerzogMünchen

Bauherr:GewofagGemeinnützige Wohnungsfürsorge AG,München

Architekten:Herzog + PartnerDiplomingenieure Architekten BDA GbRProf. Thomas HerzogHanns Jörg Schrade,München

Tragwerksplanung:Ingenieurbüro Kaspar und NeumannDieter KasparLeo Neumann,München

Gebäudeausrüstung:Ingenieurbüro Hausladen GmbH,Kirchheim

Ingenieurbüro Springl,Ingolstadt

Landschaftsarchitekten:Vogt Landschaftsarchitekten AG,Zürich

Innenraum

© Herzog + Partner

Punkthaus; Schnitt

© Herzog + Partner

Punkthaus; Grundriß Erdgeschoß

© Herzog + Partner

Nordriegel; Grundriß erstes Obergeschoß

© Herzog + Partner

Südriegel; Grundriß Erdgeschoß

© Herzog + Partner

Nordriegel; Schnitte

© Herzog + Partner

Page 68: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

68] Ein Park ohne GrenzenDie Anlage in Riem

AusgangslageIm Osten Münchens, im Süden der Messe-stadt Riem, liegt eines der größten Münch-ner Freiraum-Projekte, der Riemer Park.Mit einer Fläche von über 200 ha wird er imEndausbau die drittgrößte Münchner Anla-ge nach dem Englischen Garten und demNymphenburger Schloßpark und der größ-te Park in der Zuständigkeit der Stadt sein.Durch die Bundesgartenschau 2005 unddie Verleihung des Deutschen Land-schaftsarchitekturpreises 2005 steht er zurZeit im Blickpunkt von Öffentlichkeit undFachwelt.Die Sicherung umfangreicher Grünflächenwar Vorgabe für die Entwicklung desneuen Stadtteils auf dem Konversionsarealdes ehemaligen Flughafens Riem. ImRaumordnungsverfahren wurde die soge-nannte Drittellösung festgelegt: Ein DrittelMesse und Gewerbe, ein Drittel Wohnen,ein Drittel Grün. Die Bauflächen für 16.000Einwohner und 13.000 Beschäftigte wurdenim Norden des Stadtteils, an der AutobahnA 94, auf weitgehend versiegeltenAbschnitten des Flughafens angeordnet;durch Verdichtung der Baugebiete konntendie Flächen für den Landschaftspark frei-gehalten werden. Damit entspricht dasGesamtkonzept einem Grundansatz dernachhaltigen Stadtentwicklung und demLeitbild der Perspektive München, »kom-pakt, urban, grün«.

WettbewerbsentwurfIm Jahr 1995 wurde ein internationalerIdeen- und Realisierungswettbewerb fürden »Landschaftspark Riem« ausgelobt.Das Programm der Auslobung war, ausge-hend vom Standort Riem und vom Natur-raum Münchner Schotterebene, einen zeit-gemäßen Parkentwurf zu entwickeln, dergleichermaßen Aspekte der Erholung, desLandschaftsbildes und der Ökologieberücksichtigt.Mit dem ersten Preis wurde die Arbeit desLandschaftsarchitekten Gilles Vexlard,Büro Latitude Nord, Paris, ausgezeichnet.Die Entwurfsidee reagiert auf die prägen-den landschaftlichen Elemente des Ortes,auf die Lage des Landschaftsparks zwi-schen den Waldflächen im Südosten undder waldarmen Landschaft im NordostenMünchens. Zwei große Waldmassivebefinden sich in einer weiten Fläche ausGrasheiden und spiegeln die Verzahnungeines bewaldeten mit einem offenen Land-schaftsraum wider. Sie werden ergänztdurch kleinere Gehölzpflanzungen wie

Der Park ist offen gegenüber seiner Umge-bung und steht mit ihr im Austausch. Mitseinem weitläufigen Wegesystem vermit-telt er zwischen den umliegenden Stadttei-len und Ortschaften und leitet im Osten indie Kulturlandschaft über – ein »Park ohneGrenzen«.In Ost-West-Richtung schiebt sich das 1,8 km lange und 180 m breite Aktivitäten-band zwischen die neue Stadt und dieLandschaft. Es nimmt intensive Erholungs-einrichtungen wie Spielplätze und Sportan-lagen auf. Dadurch erwächst eine klareZonierung des Parks in einen intensiv nutz-baren Kernbereich im Norden und einenextensiven, landschaftlichen im Süden. ImOsten führt das Aktivitätenband zu einem10 ha großen Badesee sowie zu zweiRodelhügeln. Um den Badesee im räumli-chen Kontext erlebbar zu machen und einegute Nutzung zu ermöglichen, wurde der

Haine, Gehölzbänder, Hecken und Einzel-bäume; die diagonale Ausrichtung derPflanzungen orientiert sich an den histori-schen Flurgrenzen vor der Flughafenzeit.

Wasserspiegel gegenüber dem 7 m tief lie-genden Grundwasser um 5 m angehoben;dazu waren aufwendige Maßnahmen wieDichtwände, Grundwasserpumpen, Düker-

Rahmenplan Landschaftspark

© Latitude Nord

Page 69: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[69

anlagen und Sickerbecken notwendig. Diebeiden Rodelhügel sind die höchsten Erhe-bungen im Park. Wie riesige Skulpturen bil-den sie Merkzeichen, Aussichtspunkte undein Tor zur Kulturlandschaft im Osten. Der

Besondere Attraktionen sind der See, dermit einem Badestrand und zwei Beachvol-leyball-Feldern ausgestattet ist, die Rodel-hügel und die vielfältigen Spieleinrichtun-gen im Aktivitätenband: von einem Bau-

und Geländespielplatz mit Skateanlage,einem Großspielplatz für Kinder undJugendliche und mehreren Bolzplätzen bishin zu Schulsportflächen, die auch von derAllgemeinheit genutzt werden können.Intensiv gestaltete und bepflanzte Gärtenwie die Senkgärten und die parallelen Gär-ten ergänzen als ruhige Orte das Angebot.Der Südteil des Parks ist weitgehendnaturnah gestaltet und vor allem der land-schaftlichen Erholung, Spaziergängen undNaturerlebnissen vorbehalten. Für Kinderund Jugendliche gibt es hier vielfältigeStreifräume zur freien Aneignung.

ÖkologieEntsprechend der Zielsetzung, die Messe-stadt Riem modellhaft nach den Kriterieneiner nachhaltigen Stadtentwicklung zugestalten, erhält die Ökologie einen hohenStellenwert im Landschaftspark.

Aktivitätenband

© Bundesgartenschau München 2005 GmbH

Badesee

© Horst Burger

Kern der Hügel ist weitgehend aus Ab-bruchmassen des ehemaligen Flughafensgeschüttet, um den Export von Materialaus dem Gelände zu vermeiden.

ErholungDer Riemer Park ist ein Volkspark. Von sei-nem Einzugsbereich und seiner Ausstat-tung her hat er die Funktion eines Naher-holungsgebietes, nicht nur für die Anwoh-nerinnen und Anwohner aus der Messe-stadt, sondern für alle Münchnerinnen undMünchner. Dies trägt in Verbindung mit derguten öffentlichen Verkehrserschließung,insbesondere mit den zwei U-Bahnhöfender Messestadt Riem, dazu bei, umweltbe-lastende Fahrten ins Umland zu vermeiden– ein Baustein zur nachhaltigen Stadtent-wicklung.

Page 70: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

70]

Die Vegetation ist von Pflanzengesellschaf-ten des Naturraumes abgeleitet: Eichen-Kiefern- und Eichen-Hainbuchen-Wälder,Salbei-Glatthafer-Wiesen und Magerrasen.Dabei stärken besonders die artenreichenMagerrasen, für deren Ausbildung Saatgutaus dem Naturraum verwendet wurde, dieBiotopvernetzung. Der auf den Stufen derdenkmalgeschützten Flughafentribüne imWesten entstandene, wertvolle Magerbio-top fügt sich in dieses Vernetzungssystemein. In ihrer Großflächigkeit sind die arten-reichen Magerrasen und Wiesen eineBesonderheit und ein Kennzeichen desLandschaftsparks. Sie sind nicht nurGarant für eine hohe ökologische Vielfalt,sondern bieten mit ihrem Blütenreichtumauch intensive Stimmungsbilder.Klimatisch bildet der Park eine mindestens400 m breite Frischluftschneise, die beiaustauscharmen Wetterlagen die Zufuhrvon Luftmassen aus dem östlich gelegenenEbersberger Forst in Richtung Innenstadtsichert.

LandschaftsbildEin wesentlicher Aspekt des Entwurfs vonGilles Vexlard ist, die Weite der Schotter-ebene zu inszenieren. Das System derWaldmassive, Haine, Gehölzbänder, Hek-ken und Einzelbäume formuliert Räume und Raumfolgen, die dem Park seine Tiefegeben.Die beiden diagonalen Waldmassive bildendabei das Hauptgerüst und legen die Rich-tung fest. Um ihre Wirkung nach Norden,auf die Messestadt, bereits in der An-fangsphase zu verstärken, wurden sieleicht angehoben und auf Geländeschollengestellt. Zum Stadtteil hin wurden aus dem

gleichen Grund die dunklen Kiefern kon-zentriert, während die Südseiten der Mas-sive aus hellen Laubbäumen gebildet wer-den. Jeder einzelne der über 20.000 Bäumehat seinen bestimmten Platz im Park. Mitihrer gezielten Setzung wurden Licht undSchatten inszeniert, die Pflanzungen zumInstrument der Lichtplanung.Die Wege sind als unabhängige Schichtüber die Pflanzungen gelegt, exakt wieSchnitte durch den Park und gerade wiedie Flurwege der zugrunde liegenden Kult-urlandschaft. Sie verbinden die unter-schiedlichen Ziele als langgezogene Linien

Waldmassiv, Magerrasen, Hauptweg

© MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH

Salbei-Glatthafer-Wiese

© Rüdiger HaaseWegekreuz

© Gilles Vexlard

Page 71: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[71

miteinander und betonen so das Erlebnisder Weite. An klaren Tagen geht der Blickbis zu den Alpen.Auch die Veränderungen des Gelände-niveaus prägen das Landschaftsbildwesentlich. In sich ebene Teilflächen wer-den leicht abgesenkt, angehoben odergekippt, um die räumliche Wirkung undErlebbarkeit des Parks zu intensivieren.Dabei bleiben die Niveauunterschiedestets so sensibel, daß der Grundcharakterder Schotterebene und der menschlicheMaßstab nicht verlassen werden. Nebenden Waldmassiven ist es die Parkterrasse,die das Aktivitätenband zum landschaftli-chen Park hin begrenzt, etwas erhöht. Sobietet sie einen besseren Blick, wie voneinem Balkon. Vielfältige Raumerlebnisseentstehen zudem durch die Höhenniveausder Wege. Diese liegen zum Teil oberhalbdes Geländes, so daß der Blick des Spa-ziergängers von oben auf die Wiesen fällt;zum Teil sind sie in die Geländeschollender Waldmassive eingeschnitten, so daßman diese »von unten« erlebt.

Buga 2005Mit der Durchführung der Bundesgarten-schau 2005 findet in der Messestadt Riemund im Landschaftspark ein halbjährigesEinweihungungsfest statt.Vorgabe für die Gartenschau war, denLandschaftspark weitgehend von tem-porären Einbauten und damit Eingriffenfreizuhalten und die wesentlichen tem-porären Ausstellungsbereiche, die Zel-lengärten und den Blattgarten auf spätereWohnbauflächen zu konzentrieren. Maß-nahmen der Gartenschau bleiben nur dorterhalten, wo sie im Einklang mit der Kon-zeption des Parks stehen, hauptsächlich imAktivitätenband. So auch die Senk- und dieparallelen Gärten des Landschaftsarchi-tekten Professor Rainer Schmidt, der denGartenschau-Wettbewerb gewann. DieBuga 2005 war ein wichtiger Motor dafür,daß der Park in der jetzigen Größe undQualität realisiert wurde.

AusblickDer Riemer Park ist heute weitgehend fer-tiggestellt; rechtzeitig zur Bundesgarten-schau 2005 und im Gleichtakt mit der Ent-wicklung der Wohngebiete der Messe-stadt. Dafür wurden bisher fast 30 ha priva-te Flächen außerhalb des ehemaligen Flug-hafengeländes dazuerworben; weitereFlächen im Südwesten sollen sukzessiverealisiert werden. Im Endausbau wird erinsgesamt 210 ha groß sein.Bereits vor Abschluß der Buga und vor derWidmung des Parks als öffentliche Grün-fläche wird durch die positive Resonanzdeutlich, wie sehr der Standort Riem unddie Menschen im Einzugsbereich davonprofitieren. München bekommt einen zeit-gemäßen neuen Landschaftspark, der diebekannten, ausgezeichneten Anlagen derStadt hervorragend ergänzt. Zugleichmacht er mit seinen zunächst ungewohn-ten, modernen Elementen die Landschafts-architektur zum Thema und regt die Dis-kussion über aktuelle Tendenzen in derParkgestaltung an.

Dipl.-Ing. Horst BurgerReferat für Stadtplanung und Bauordnung

GrünplanungLandeshauptstadt München

Lindenhain

© Bundesgartenschau München 2005 GmbH

Badesee-Südufer

© Heiner Luz

Page 72: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

72] Leichtbauten für die Bundesgartenschau Die Pavillons und Blumenhallen in Riem

PavillonsAufgabe war, ca. 100 Pavillons in derGrundrißdimension von 4,5 m x 4,5 m fürvielerlei Zwecke, zum Beispiel Kasse,Kiosk, Infopoints, Toiletten, Erste Hilfe,Verkaufsstände von Firmen und Verbän-den, als modulare Kleinbauten mit einemeinheitlichen, variablen System zu ent-

wickeln. Dabei waren wir an der Fragestel-lung interessiert, wie sich solche für dasSommerhalbjahr tauglichen Nutzungsein-heiten, die dem temporären Gebrauch die-nen sollen, so realisieren lassen, daß siefolgende Charakteristik haben:– sehr kostengünstige Materialwahl,

Herstellungsweise und Montage,– konstruktiv sinnvolle Formgebung, die

solches erreichbar macht und in ihrerEigenart auch für jedermann verständ-lich ist,

– ästhetisch hohe Prägnanz und opti-sche Leichtigkeit mit Wiedererken-nungswert,

– Verwendung ökologisch unbedenkli-cher Technik, Wiederverwendbarkeit,

– für Werbung und Sponsorangabengeeignetes, formal integriertes Ange-bot der Objektoberflächen.

Ihre Verwirklichung entspricht diesem Ziel:Ein Baukasten mit Signifikanz sowie Varia-bilität der Oberfläche und Öffnungen, derzerlegbar und nach der Buga andernortswiederverwendbar ist.

Bauherr: Bundesgartenschau München 2005 GmbH

Konzept und Entwurf: Thomas Herzog + Partner Architekten BDA, München

mitVerena Herzog-Loibl Industriedesignerin, München

Tragwerksplanung: Dr.-Ing. Kurt Stepan Sailer Stepan und Partner GmbH, München

Membrandach:Hightex GmbH,Rimsting

mitDr. David Wakefield, München

Blattgarten mit Pavillons

© Herzog + Partner

Einzelpavillon

© Herzog + Partner

Page 73: München zwischen Wandel und Identität

[73

BlumenhallenDrei Ausstellungshallen für wechselndeExponate waren zu realisieren. Eine groß-zügige Rundform mit allseits gleichenBedingungen erfüllt nun diese Zielsetzung.Sie bietet zugleich die Erlebbarkeit desnatürlichen Klimas durch eine transparen-te Hülle sowie die Sichtverbindung zumFreiraum.

Prof. Thomas Herzog, München

Bauherr: Bundesgartenschau München 2005 GmbH

Formale Idee: Thomas Herzog,MünchenTragwerksplanung: Dipl.-Ing. Peter Bertsche, Prackenbach

Holzbau Amann GmbH, Weilheim-Bannholz

Blumenhalle

© Peter Bonfig

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Page 74: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

74] Haus der Gegenwart Der Prototyp auf der Bundesgartenschau

Eine VersionDie im Haus sichtbaren Standards sind nurals eine Version, ein Vorschlag für dieOberflächen des Gebäudes zu verstehen;es soll wie ein Automobil mit verschiede-nen Qualitäten konfiguriert werden kön-nen. Die Basisversion unterscheidet sichvor allem in der Wahl der im folgendenbenannten Fassadenelemente, Bodenbelä-ge und Badezimmeroberflächen: Die Tür-und Fensterelemente sind in Holzrahmen-bauweise berechnet worden, die Fassa-denverkleidung des Obergeschosses istmit einem Wärmedämmverbundsystemoder einer preisgünstigen Holz- oder Plat-tenverkleidung auszuführen, die Boden-beläge innen sind als Holzdielen oder Indu-strieparkett denkbar, die Badezimmer imStandard gefliest und die Sanitärgegen-stände im mittleren Preissegment auszu-wählen.

Die Hecke ist in den Baukosten nicht ent-halten und müßte mit etwas Geduld selbstgroßgezogen werden, denn die vorhande-ne ist bereits zwölf Jahre alt, also sehr

teuer. Das Tragwerk der obergeschossigenGemeinschaftsbox wäre außerdem zu ver-einfachen und damit preisgünstiger zugestalten: Sie ruht in der realisierten Versi-on ausschließlich auf den Treppenhäusern;Stützen an ihren Ecken würden einwesentlich wirtschaftlicheres Tragsystemaus Holz ermöglichen.Eine Basisversion des Hauses der Gegen-wart enthält alle räumlichen und typologi-schen Merkmale des auf der Buga gezeig-ten Prototyps und unterscheidet sich in derVereinfachung der Konstruktion sowie ineiner Auswahl von Oberflächenstandardsaus dem mittleren Preissegment des priva-ten Wohnungsbaus. Die E-Home-Technik,Bestandteil der Gebäudetechnik, ist hinge-gen ein Aufsatz, der in der Basisversionnicht finanzierbar bleibt.

Olga RitterAllmann Sattler Wappner

Architekten GmbH, München

»Sichtbare« Version

© Florian Holzherr

Grundriß Erdgeschoß

© Allmann Sattler WappnerGrundriß Obergeschoß

© Allmann Sattler Wappner

Page 75: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

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Bauherr: Haus der Gegenwart gGmbH, München

Architekten: Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH, München

Wettbewerb: Markus Allmann, Olga Ritter, Kilian Jockisch, Frank Karlheim,Christian von Arenstorff

Projektleitung: Olga Ritter

Mitarbeit: Ulf Rössler, Martin Plock

Eingangsbereich

© Florian Holzherr»Erschließung«

© Florian Holzherr

Schnitt

© Allmann Sattler Wappner

Tragwerksplanung: Werner Sobeck Ingenieure GmbH, Stuttgart

Energietechnik: TransSolar Energietechnik GmbH, Stuttgart

Haustechnik: Transplan Technik-Bauplanung GmbH,Stuttgart

Lichttechnik: Michael Schmidt Lichtplanung, München

Gebäudeautomation: Baumgartner GmbH, Kippenheim

Vermessungswesen: Dipl.-Ing. Josef Schmid,Bruckmühl

Außenanlagen: realgrün Landschaftsarchitekten, München

Page 76: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

76] Aussegnungshalle in München-RiemKonzept

FriedhofFriedhof:Die Bestattungsflächen treiben wie Toten-inseln, leicht erhoben, in der umgebendenWiesenlandschaft. Baumhaine mit ver-schiedenen heimischen Baumarten, wieBirken und Kiefern, Eichen und Hainbu-chen, Kirschen und Wildäpfeln, gebenjedem Friedhofsabschnitt seinen eigenenCharakter. Nach innen umgrenzen Trok-kenmauern die Grabfelder und lassen denBlick nur in die Ferne offen; die in Rasen-flächen integrierten Grabfelder werdenüber wassergebundene Wege erschlos-sen.Der Weg des Sarges verbindet die Schol-len untereinander, mit der Aussegnungs-halle und dem alten Friedhofsteil. DieKnickpunkte der Wege werden durch Was-serstellen betont. Außen zeigt sich derFriedhof als Park: Die Landschaft umflutetdie Inseln mit blühenden Magerwiesen und einzelnen Obstbäumen mit weiterrei-chenden Fuß- und Radwegen. Eingespanntin einen Lindendom, liegt die Ausseg-nungshalle zwischen altem und neuemFriedhofsteil.

Aussegnungshalle:Gegenüber dem Eingang des alten Fried-hofes sind die neuen Gebäude als stren-ges, fast klösterliches Geviert in dem sonst fließenden Landschaftspark Riemangeordnet. Die einfachen, klaren Bautenbilden zusammen mit den rauhen Umfas-sungsmauern einen Ort der Stille. DreiHöfe gliedern die Anlage: Der mittige, ruhige Eingangshof ist Ausgangspunkt fürdie Wege des Besuchers in den Friedhof,in die Aussegnungshalle, zu den Aufbah-rungszellen und zum Eingang des altenFriedhofsbereiches.Die Gebäude sind als schwere, aus derErde wachsende Körper konzipiert: Eiche,Cortenstahl und Stein, Beton und Natur-stein, bestimmen das Bild. Alle Materialiensind massiv und unbehandelt belassen, ihrnatürliches Altern steht für den Kreislaufdes Lebens.

Gesamtkomplex

© Michael Heinrich

Aussegnungshalle

© Michael Heinrich

Page 77: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[77

Unter ein bergendes Steindach ist die Aus-segnungshalle gestellt: ein glatter Eichen-holzkubus, ganz im Gegensatz zu den rau-hen, aus Bruchsteinen gemauerten Hofum-fassungswänden und den Böden aus Stein.Die Stimmung hier ist geprägt durch denwarmen Holzton der Umfassungswändeund einen introvertierten, sakralen Charak-ter, der durch die Vermeidung eines direk-ten Ausblicks entsteht. Eine goldene Was-serfläche, als meditativer Blickpunkt, ver-leiht dem Raum ein besonderes Licht undAtmosphäre.

Innenhof

© Michael Heinrich

Längsschnitt

© meck architekten

Grundriß

© meck architekten

Aussegnungshalle

© Michael Heinrich

Aufbewahrungszellen

© Michael Heinrich

Page 78: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

78]

Eingangsbereich

© Michael Heinrich

Von der Aussegnungshalle geht der Wegdes Sarges über den gedeckten Vorhof amWasser und an der Totenglocke vorbeiüber knirschenden Kies zum Friedhof, das»Großkreuz« und die Bestattungsflächen,die wie Toteninseln in der Landschaft lie-gen, vor Augen.

Prof. Andreas Meck,München

Bauherr:Landeshauptstadt München

vertreten durchMRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH,München

Architekten:Prof. Andreas Meckmeck architekten,München

Stephan KöppelArchitekt,München

Projektleitung:Werner Schad

Mitarbeit:Peter Fretschner, Susanne Frank,Evi Krebs, Alfred Floßmann

Tragwerksplanung:Ingenieurbüro VBIDieter Herrschmann,München

Page 79: München zwischen Wandel und Identität

Ingenieurbauwerke der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt

lautet das Thema unserer nächsten Veranstaltung

BRÜCKENBAUam 24./25. Oktober 2005 in Nürnberg

Zusammen mit der DB ProjektBau GmbH, NL Süd,wollen wir diese Neubaustrecke mit ihren Einzelbauwerken, Tunnels und Streckenabschnitten vorstellen.

Nach dem Einführungsvortrag von Jürgen Seiler, Leiter des Projektzentrums Süd, werden die Planer und Mitarbeiter der ausführenden Unternehmen ihre Entwürfe, Vorschläge und deren Realisierung erläutern und zur Diskussion stellen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

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Page 80: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

80] Druckerei in RiemRäume für Produktion und Verwaltung

Entwurf und RealisierungDas Gebäude liegt im GewerbegebietNordost der neuen Messestadt München-Riem. Es wurde für eine Druckerei, diehochwertige Farbdrucke produziert, indreimonatiger Bauzeit errichtet. Doppel-schalige Profilglasbahnen mit flächenbün-dig eingesetzten Fensterelementen dienenals einheitliche, glatte Außenhaut, wobeidie äußere Schale aus blauem und dieinnere aus grünem Profilbauglas besteht.Dieser Aufbau sorgt für den diffusen Licht-einfall und die leicht changierende Farbig-keit. Die transparente Wirkung der Fas-sade legt zudem die Tiefen oder Untiefendahinterliegender Raumschichten frei undreagiert auf die jeweiligen Lichtverhält-nisse, die aus dem Inneren der Halledurchschimmern; die großen Oberlichterbringen Helligkeit bis in die Tiefe desRaums.

Die Idee eines einheitlichen Erscheinungs-bildes bestimmt das Entwurfskonzept desDruckereigebäudes: Die vier Fassadensind prinzipiell gleichbehandelt und diefunktionalen Notwendigkeiten, Vordach,Oberlichter und Lüftungsklappen, sindkeine additiven Elemente, sondern integra-le Bestandteile des Baukörpers. Für einenüberdachten Anlieferungs- und Eingangs-bereich ist er auf der östlichen Seite im

Erdgeschoß eingerückt. Ein Wechselspielvon ein- und dreigeschossigen Räumen,die ein offener Steg verbindet, bestimmtsein Innenraumgefüge und sorgt für

gleichmäßige Durchlichtung – die Innen-raumwirkung entspricht dem äußerenErscheinungsbild, die Fassaden entspre-chen den inneren Schnitten.

Ansicht West

© Amann Architekten BDA

Längsschnitt

© Amann Architekten BDA

Page 81: München zwischen Wandel und Identität

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Rahmen aus vorgefertigten Stahlbetonstüt-zen und -trägern bilden das gerichteteTragsystem der Halle. Ihr Achsabstandbeträgt ca. 6 m, die Spannweite der Trägerca. 14 m und die östliche Auskragung vonBodenplatten und Deckenträgern desObergeschosses ca. 2,7 m. Massive Wand-scheiben, ebenfalls Stahlbetonfertigteile,übernehmen die Aussteifung. Die Decken-elemente über dem Erdgeschoß sind inStahlbeton-Halbfertigteilen ausgeführt, dieDecke über dem Obergeschoß und denOberlichtern in leichtem Trapezblech. Die

Stahlbetonwände und -decken bleibenunverkleidet und reagieren je nach Ober-flächenbehandlung, flügelgeglättet, hand-geglättet oder schalungsrauh, auf das ein-fallende Licht. Alle Materialien behaltenihre natürliche Oberfläche.

Ingrid AmannAmann Architekten BDA,

München

Bauherr:Riem GbR,München

Architekten:Amann Architekten BDA,München

in Zusammenarbeit mitRainer Gittel,München

Produktionshalle

© Amann Architekten BDA

Nächtliches Erscheinungsbild

© Amann Architekten BDA

Tragwerksplanung:Werner Seibt GmbH,Kaufbeuren

Haustechnik:Planunion GmbH,München

Bauphysik:Bekon GmbH,Augsburg

Außenanlagen:Büro Farcher,München

Page 82: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

82] Allianz-Arena in MünchenOptimierter Planungs- und Bauprozeß dank Knauf

Die Allianz-Arena in München-Fröttmaninggilt nicht nur als eines der modernstenFußballstadien Europas, sondern auch alsein Meilenstein innovativen Sportstätten-designs. 2002 konnten sich die SchweizerArchitekten Herzog & de Meuron in Bieter-gemeinschaft mit Alpine Bau DeutschlandGmbH mit ihrem Entwurf durchsetzen –einem Bau, der zum einen 66.000 Zuschau-ern auf drei überdachten Rängen dieunmittelbare Nähe zum Spielgeschehenermöglicht und zum anderen als leuchten-der Körper zum Identitätsträger für die bei-den hier beheimateten Clubs wurde. Dieglatte Außenfassade ist als rautenförmigetransluzente Umhüllung konzipiert, die aus2.800 aufblasbaren Kunststoffkissen mitintegrierter Beleuchtung besteht; sie dientals optischer Transmitter: Über Projektio-nen läßt sie sich in unterschiedliche Far-ben kleiden, bei Heimspielen der Bayern inRot, bei Partien der Löwen in Blau und alsneutrale Variante ganz in Weiß.Bereits im Mai 2005, rund ein Jahr vor demWeltmeisterschafts-Eröffnungsspiel, ist dieAllianz-Arena fertig. Die Realisierung desStadions in drei Jahren – immerhin betrugdas Volumen insgesamt rund 500 MillionenEuro – setzte einen optimierten Planungs-und Herstellungsprozeß voraus. Grundlagewar dabei ein frühzeitiger Dialog zwischenallen Beteiligten, um Konstruktionen undDetails zu optimieren. Das Ergebnis: Dergesamte Innenausbau wurde ausschließ-lich mit Knauf-Trockenbauelementen aus-geführt, bis zur Fertigstellung lieferte KnaufGips KG rund 230.000 m2 Platten und etwa60 t Dünnputz, von Knauf Perlte kamen ca.15.000 m2 Zementplatten. – Ob im riesigenGastronomiebereich der Arena, der aufeiner Fläche von 6.500 m2 entstand, oderbeim raumbildenden Ausbau der Büros

und Konferenzräume, Medienzonen, Clubsoder Logen – Knauf-Produkte ermöglichtenfür die vielfältigen technischen und gestal-terisch anspruchsvollen Anforderungenhervorragende Lösungen. Die Basis sindgeprüfte Wand- und Deckensysteme,wobei Knauf die Details in intensiverZusammenarbeit mit den Planern indivi-duell auf die Erfordernisse im Projektabstimmte.Auch innovative Knauf-Entwicklungen wiedie »Freitragende Decke« bewährten sichbei der Verwirklichung dieser Stadionar-chitektur: Bei der Dichte der an den

Deckenunterseiten geführten Rohrleitun-gen, Lüftungs- und Kabeltrassen erwies siesich in ästhetisch anspruchsvollen Berei-chen wie den Logen und Clubs montage-und brandschutztechnisch sowie gestalte-risch als optimal. Die freitragenden Knauf-Systeme D131 ersetzen in Fluren und Korri-doren zudem abgehängte Decken, für dieaufgrund der Installationsdicke kein Platzfür die Befestigung blieb.Die Sicherheit der Zuschauer zählt zu denwichtigsten Aspekten beim Betrieb derAllianz-Arena. Ausgangspunkt dafür ist derbauliche Brandschutz. In diesem Segment

Transluzente Umhüllung

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

Presse-Eingangsbereich

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

Davidoff-Lounge

© Knauf Gips KG/Bernd DuckePolizei-Leitstand

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

Korridor

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

Page 83: München zwischen Wandel und Identität

vereint Knauf Kompetenz mit Wirtschaftlichkeit: So wurden mitKnauf-Fireboard die Brandschutzbekleidungen der Lüftungs-kanäle geschützt. Zum Teil kamen auch Sonderkonstruktionenzur Ausführung, die in Kooperation mit Knauf entstanden sindund in der Materialprüfanstalt in Braunschweig getestet wur-den; insgesamt wurden ca. 150 Sonderlösungen erarbeitet.Daß die 15 Kaskadentreppen des neuen Stadions nicht, wieursprünglich vorgesehen, mit Elementen aus Porenbeton zuraußenliegenden Kissenfassade hin abgetrennt wurden, son-dern in einer leistungsfähigen Leichtbauweise, resultiert eben-falls aus dem intensiven Beratungskonzept von Knauf. Ent-wickelt wurde für die Allianz-Arena ein neuer Konstruktions-aufbau, der mit einem amtlichen Prüfzeugnis abgesichert ist.Anwendung fanden dabei jeweils 12.000 m2 Knauf-Feuer-schutzplatten GKFI auf der Innen- und zementgebundeneAquapanel-Outdoor-Platten von Knauf-Perlite auf der Außen-seite. Die konkave Wölbung der Fassade konnte mit jener Kon-struktion nicht nur rationell, sondern auch formgenau undzudem wirtschaftlich hergestellt werden.

Knauf Gips KGwww.knauf.de

»Freitragende Decke«

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke»Wandverkleidung«

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

Feuerschutzplatten in …

© Knauf Gips KG/Bernd DuckeLeichtbauweise

© Knauf Gips KG/Bernd Ducke

„Standardformen, die nicht

ununterbrochen überprüft

und erneuert werden,

veralten.“ Walter Gropius

Die Marke BEMO SYSTEMS steht für vielfältige Lösungen aus Metall für die

Dach- und Fassadengestaltung. Unser Produktprogramm bietet eine einzig-

artige Vielzahl von Profilvarianten für den Industrie-, Verwaltungs-, Woh-

nungs- und Sportstättenbau. Mit den Werkstoffen Aluminium, Kupfer, Stahl,

Edelstahl und Zink entstehen so individuelle und moderne Gebäude. Unter-

schiedliche Materialstärken, verschiedene Beschichtungsalternativen sowie

das entsprechende Zubehörprogramm ergänzen diese Materialvielfalt.

Ob Well- und Trapezprofile, Stehfalzprofile oder Paneele – als Hersteller

und Lieferant bieten wir Bauherren, Planern und Verarbeitern ausgereifte

Anwendungen mit hoher Planungssicherheit. Verschiedene Systemlösungen

sowie zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten bieten außergewöhnliche Per-

spektiven für kreative Ideen – sowohl für den Neubau als auch für Sanie-

rungsobjekte.

BEMO SYSTEMS steht für überzeugende Leistung, überall auf der Welt.

Wir setzen auf moderne Fertigung, ausgereifte Produkte und hohe Quali-

tätsstandards. Produktentwicklung, Profiliertechnik und Maschinenkompe-

tenz auf höchstem technischen Niveau stehen für fachgerechte Lösungen,

Flexibilität und Innovation.

Jahrzehntelange Erfahrung sind zudem die Grundlage für unseren kom-

petenten Service und unsere solide Beratungskompetenz. So werden ein-

fache wie auch komplexe Anforderungen in maßgeschneiderte Lösungen

umgesetzt. Zahlreiche Referenzen überall auf der Welt zeugen von diesem

Know-How, von der Leistungsfähigkeit und von der Qualität und den Variati-

onsmöglichkeiten unseres Sortiments.

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Formel1-Tribüne, E–Barcelona

Olympic Velodrome, GR–Athen

Einkaufszentrum, E–Vittoria

Sportarena, HU–Budapest

www.bemo.com

Page 84: München zwischen Wandel und Identität

84] Komfortabler Besuchertransport in MünchenHochwertige Lösungen von Vestner Aufzüge

München ist endgültig bereit für die FIFAWM 2006™: Nach zweieinhalb JahrenBauzeit wurde am 30. und 31. Mai 2005 dieAllianz-Arena glanzvoll eröffnet und erlebtnun ihre erste Saison als Heimstätte desFC Bayern München und des TSV 1860München. Und dabei zeigte sich bereits,daß die Logistik innerhalb des neuen Sta-dions den Anforderungen in jeder Hinsichtgewachsen ist. Denn für die Attraktivitätder Arena und die Sicherheit im Innenbe-reich ist es ja von enormer Wichtigkeit,daß die Gäste die verschiedenen Bereichezu jeder Zeit ohne längere Wartezeitenerreichen können, was in verstärktemMaße für die Spiele der FIFA WM™ geltenwird. Um genau das sicherzustellen, wurdeauf wissenschaftlicher Basis ein detaillier-tes Personenbeförderungskonzept ent-wickelt und umgesetzt.Schon in der Planungsphase holten sichdie Architekten Herzog und de Meurondaher kompetente Unterstützung von derVestner Aufzüge GmbH, einem der größtenAnbieter von Aufzügen und Fahrtreppen inDeutschland und Österreich. Durch krea-tive Lösungsansätze, besondere Innova-tionskraft und den eigenen Qualitätsan-spruch hat Vestner Ende 2002 auch denZuschlag für das Personenbeförderungs-konzept in der Allianz-Arena erhalten. Umden reibungslosen und komfortablenTransport der maximal 66.000 Besucherstets zu gewährleisten, wurden an den»Verkehrsknotenpunkten« insgesamt zehnFahrtreppenanlagen und 20 speziell konzi-pierte Aufzüge eingebaut. Alle Anlagenzeichnen sich durch höchsten technischenKomfort aus und sind vom optischenErscheinungsbild so entworfen, daß siesich nahtlos in die innenarchitektonischeFormensprache einfügen.

Die Fahrtreppen haben eine Stufenbreitevon 1.000 mm, ihre Förderhöhe beträgt zwi-schen 3,19 m und 5,82 m bei einem Nei-gungswinkel von 30°. So können künftig biszu 9.000 Stadionbesucher pro Stunde miteiner Geschwindigkeit von 0,5 m/s beför-dert werden. Bei der Materialauswahl fürBalustraden, Stufen und Stockwerksplat-ten spielten hingegen Designaspekte eineentscheidende Rolle, jedes einzelne dieserDetails trägt zum ambitionierten Aussehender Fahrtreppen bei. Zusätzlich zu denFahrtreppen kommen im neuen Stadion 20 Vestner-Aufzüge des Typs Advance IIzum Einsatz, die vorrangig im Business-und VIP-Bereich angeordnet und hoch-wertig gestaltet sind. Die Anlagen sind inder Mehrzahl maschinenraumlos unddamit auch in jener Hinsicht auf dem aller-neuesten Stand der Aufzugstechnik.Die Aufzüge und Fahrtreppen von Vestnerkönnen zwar nicht für zusätzliche Bewe-gung auf dem Spielfeld sorgen, aber sietragen viel dazu bei, den Erlebniswert desFußballs in der Allianz-Arena noch weiterzu erhöhen. Zweifellos werden die Fansdes FC Bayern München und des TSV 1860

München von der intensiven Atmosphäreund dem hohen Komfort des neuen Sta-dions ebenso begeistert sein wie die Besu-cher und Journalisten aus aller Welt, diedort am 9. Juni den Anpfiff der Fußballwelt-meisterschaft 2006 feiern werden.

Vestner Aufzüge GmbH & Co. KGwww.vestner.com

Allianz-Arena in München

© Vestner Aufzüge GmbH & Co. KG

Welcome-Zone West

© Vestner Aufzüge GmbH & Co. KG

Fahrtreppe zum Business-Club

© Vestner Aufzüge GmbH & Co. KG

Page 85: München zwischen Wandel und Identität

[85Bundesgartenschau in MünchenEntspannende Momente von designafairs

Ob für Olympiaden, Landes- oder Welt-ausstellungen: Es hat schon Tradition, spe-ziell für große nationale oder internatio-nale Veranstaltungen Möbel zu entwerfen.Für die Bundesgartenschau 2005, die vom28. April bis 9. Oktober 2005 in Münchenstattfindet, wurde der Designer ChristophBöninger, Geschäftsführer von design-afairs, beauftragt, ein Gartenmöbelpro-gramm zu gestalten.Herausgekommen ist ein denkbar einfa-cher Stapel- und Schaukelstuhl, bei demder Stahlrahmen mit einem roten oderorangen Segeltuch bespannt ist. Das puri-stische Design vereint den Sitzkomforteines klassischen »Freischwingers« mitdem eines Hollywood-Regiestuhls. Wäh-rend der Stapelstuhl speziell für die zahl-reichen Konzerte und Vorträge entworfen

wurde, dachte Christoph Böninger beimSchaukelstuhl an die entspannenden Pau-sen nach einem Spaziergang durch dieweitläufigen Grünflächen: Dank der Kufenversinken dessen Beine nicht wie üblicher-

weise im Rasen. Auf der Buga 2005 werden450 Stapel- und 350 Schaukelstühle imgesamten Gelände aufgestellt.

designafairs GmbHwww.designafairs.com

Buga-Stühle

© designafairs GmbH

Page 86: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

86] Exklusive Wohnanlage in München-HarlachingBrandneue Objektziegel von Schlagmann

Harlaching ist Münchens grünstes Quar-tier: Der Tierpark Hellabrunn liegt an sei-nem westlichen Rand, der Perlacher Forstschließt östlich an, und man sieht demViertel die Prinzipien der Gartenstadt-Ideenoch heute an; der Stadtbezirk 18 gilt folg-lich als exzellentes Wohngebiet. Der Werteiner solch erstklassigen Lage verpflichtetdaher, besonders behutsam bei der Pla-nung vorzugehen. So wurde die kleine,aber feine Wohnanlage mit ihren fünf groß-zügigen, modernen Einheiten und derangegliederten Tiefgarage zurückhaltendund unauffällig in die vorhandene Garten-landschaft eingebettet.Dementsprechend versuchte man bei derGestaltung des Hauses, es in Form undFunktion in seine grüne Umgebung zu inte-grieren. Das gelingt nun perfekt durch dieraumhohen Glaselemente, die das Tages-licht nach innen und den Blick nach außenführen. Jedem Bewohner ist es aber auchmöglich, Natur und frische Luft direkt abBalkon- oder Terrassentür zu genießen, obauf einer sonnigen Süd-West-Terrasse,einem Balkon oder Privatgarten – je nachLage der Wohnung. Das transparente, klargegliederte Erscheinungsbild des Neubaussowie eine durchdachte Aufteilung derRäume, die eine individuelle Nutzung

erlauben, machen die elegante Wohnan-lage daher zu einem begehrten Objekt.Eine Fortsetzung erfährt jenes Konzept beider Ausstattung der Wohneinheiten, dennes kamen nur hochwertige Materialienzum Einsatz – von den edlen Parkettbödenbis hin zu exklusiven Sanitärelementen.»Das Wohnkonzept ist das Resultat lang-jähriger und sorgfältiger Arbeit für an-spruchsvollen Wohnkomfort«, so IrmhildGoldenbaum von der G&G WohnbauGmbH, München.Wohnkomfort beginnt indessen schon vielfrüher, nämlich bereits bei der Wahl vonKonstruktion und Bauweise. Deshalbwaren sich auch Bauunternehmer, Bau-herr und Architekt, Bruno Beckmann aus

München, in einem absolut einig – dermassiven Ziegelbauweise: Um den hohenAnforderungen an Schallschutz, Wärme-dämmung und Raumklima gerecht zu wer-den, entschied man sich hier sehr schnellfür den neu entwickelten Poroton S12. Die-ser Planziegel verfügt durch seine innova-tive Perlit-Füllung über eine minimale Wär-meleitfähigkeit, so daß keine zusätzlichekosten- und arbeitsaufwendige Außen-dämmung benötigt wird. Die dicken Ziegel-stege sorgen zudem für eine stabile, aus-führungssichere Konstruktion, die sichpositiv auf alle bauphysikalischen Eigen-schaften auswirkt. Dem gerade in Wohn-anlagen so wichtigen Schallschutz wirdsomit maximal Rechnung getragen.

Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KGwww.schlagmann.de

Blühende Dachgärten für Münchens KulturzentrumSichere Abdichtung von Triflex Beschichtungssysteme

Seit einem Vierteljahrhundert dominiert diemächtige Backsteinburg des Kulturzen-trums Gasteig das Münchner Isarhochuferoberhalb der Ludwigsbrücke. 1985 wurdeder von der ArchitektengemeinschaftRaue, Rollhagen, Lindemann und Grass-mann entworfene Multifunktionsbau eröff-net und vereint die Münchner Philharmo-nie, das Richard-Strauss-Konservatorium,die Volkshochschule sowie die zentraleStadtbibliothek bis heute unter seinenDächern.Mittlerweile zeigte sie aber materialbe-dingte Ermüdungserscheinungen; eine

umfassende Sanierung von fünf höhenver-setzten Flachdächern war dringend ange-raten. Und so planten Huuk Landschafts-architekten, die rund 5.000 m2 messendenFlächen ökologisch zu nutzen: Anstelle derweitgestreckten Kiesareale sollten blühen-de und duftende Gärten gepflanzt werden,die das Klima des Quartiers erheblich ver-bessern.Viele Gründe sprachen dafür, die Flach-dächer des Gasteig mit dem System TriflexDS flüssig abzudichten. Ein gewichtigesArgument war, daß man auf die Beseiti-gung der alten mehrlagigen Bitumenbah-

Gartenseite

© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KGVorderfront

© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG

Kulturzentrum am Gasteig

© Triflex Beschichtungssysteme GmbH & Co. KG

Page 87: München zwischen Wandel und Identität

[87nen verzichten konnte und damit Arbeits-,Transport- und Entsorgungskosten sparte.Mit einem Flächengewicht von nicht ein-mal 4 kg/m2 konnte Triflex DS auf die Altab-dichtung aufgebracht werden, ohne dieStatik negativ zu beeinflussen. Der rißüber-brückende, elastische Flüssigkunststoff mitvollflächiger Vliesarmierung haftet auf demgereinigten, getrockneten und nicht sau-genden Untergrund auch ohne Grundie-rung. Ebenso konnte auf die Herstellungvon Verblechungen und Verwahrungen imAnschlußbereich der zahlreichen Dachauf-bauten verzichtet werden, denn das zwei-komponentige Abdichtungsharz bindetAttika und Wandanschlüsse, Lüftungsroh-re, Klimakästen, Lichtkuppeln und Glas-dächer nahtlos und unterlaufsicher ein. Dadas Polyesterharz kalt verarbeitet wird,gab es in der Nähe von stromführendenLeitungen an den Klimakästen zudem keinGefahrenpotential.Triflex DS empfiehlt sich ferner als solideBasis für Dachbegrünungen: Der aus-

gehärtete Kunststoff ist zuverlässig was-serdicht. Um dies zu beweisen, wurden dieabgedichteten Dächer des Gasteig für dieDauer einer Woche 8–10 cm hoch geflutet,wobei keinerlei Mängel festgestellt wer-den konnten. Doch das allein reicht nicht:Nach einem zweijährigen FLL-Test an derstaatlichen Versuchsanstalt für Gartenbau

in Weihenstephan wurde Triflex DS ebensobestätigt, daß es wurzel- und rhizomfrei ist.In zwei Jahren nun, schätzen die Gartenar-chitekten, entfaltet ihr blühendes und duf-tendes Dach-Paradies seine ganze Schön-heit.

Triflex Beschichtungssysteme GmbH & Co. KGwww.triflex.de

Sanierte Dachflächen

© Triflex Beschichtungssysteme GmbH & Co. KGEingefaßte Anschlüsse

© Triflex Beschichtungssysteme GmbH & Co. KG

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Page 88: München zwischen Wandel und Identität

88] Größtes Parkhaus Europas in MünchenBewährte Management-Systeme von Scheidt & Bachmann

Das größte Parkhaus Europas, das desneuen Stadions in München, bietet 9.800allgemeine Stellplätze über vier Ebenen indrei Parkhäusern und weitere 1.200 Park-plätze im unterirdischen VIP-Bereich:Scheidt & Bachmann hat dazu das Park-haus-Management-System mit insgesamt19 Ein- und 20 Ausfahrten geliefert. DieTechnik funktioniert schnell und reibungs-los, obwohl der Rückstau von den Auto-bahnzufahrten sich bis in den Parkbereichauswirkt, so daß es zu unangenehmenWartezeiten für die Autofahrer kommt. Daß man mit der Arena-Card den Parktarifan den Ausfahrten bezahlen kann, ist denBesuchern aber allgemein bekannt; daßman diese Karten auch an den Kassen-

automaten von Scheidt & Bachmann auf-laden kann, hat sich ebenfalls herumge-sprochen.Die bereits seit mehr als einem Jahrzehntverfügbare Mifare-Technik hat sich alsStandard in der Transponderkarten-Tech-nologie etabliert. Hotels, Krankenhäuser,Stadien, Unternehmen und viele weitereOrganisationen haben jene Technik für sichentdeckt und verwenden sie zum Beispielals Ausweise und Zahlungsmittel für ihreKunden, Besucher, Patienten, Mitarbeiter.Verständlich, daß sie jetzt beim Parken Ein-zug hält: Scheidt & Bachmann hat mehrereProjekte damit ausgestattet und sie voll mitLese- und Schreibzugriff integriert, um dievorhandenen Mifare-Karten ebenso beimParken benutzen zu können.

Der Einsatz von Transpondersystemen, obmit Karten oder anderen geometrischenDatenträgern, zur Zugangskontrolle inParkhäusern ist nichts Neues. Bei Scheidt& Bachmann ist es auch nicht neu, daßalle anschließbaren Komponenten voll indie Standardsoftware integriert werden.Neu aber sind die Philosophie und derFunktionsumfang, der bei der APAG inAachen zum Einsatz gekommen ist: DieAPAG bietet Kurzparkern die Long-Distance-Technik als bequeme Lösung an,ohne auf bewährte Bonusanwendungen inder City zu verzichten.

Scheidt & Bachmann GmbHwww.scheidt-bachmann.de

Eisenberg: Telefon (0 63 51) 4 99-0

Görlitz: Telefon (0 35 81) 38 39-0

Internet: www.argeton-fassade.com

E-Mail: [email protected]

Die Ziegel fassade

Einkaufszentrum „Alter Markt“ in Wuppertal

Für moderne Architektur

Die Rohbauarbeiten für die neue Wohnanlage in München-Schwabing stehen kurz vor dem Abschluß. Die Bauteamsvon Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau haben bereits mitdem Innenausbau der acht Häuser begonnen. Als Dank fürdas bisher Geleistete wurde nun feierlich der Richtkranzgehoben.Auf dem ehemaligen Krankenhausgelände in München-Schwabing entstehen im Auftrag der ProjektgesellschaftInfraplan-BauBeCon GmbH & Co. KG sowie des Generalü-bernehmers BauBeCon Hochbau GmbH Leipzig insgesamt115 Wohnungen. Die Ein- bis Fünfzimmerwohnungen ingehobenem Standard werden nach den individuellen Wün-schen der künftigen Nutzer schlüsselfertig ausgebaut. Beider Lösung von Sonderwünschen zeigen die Bauleute vonWayss & Freytag Schlüsselfertigbau wiederum ihre Kompe-tenz und Flexibilität.

Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AGwww.wf-sfbau.de

Richtfest für eine Wohnanlage in MünchenSchlüsselfertiger Ausbau durch Wayss & Freytag

Wohnen in Schwabing

© Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG

Page 89: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[89Revitalisierung des Palais Leopold in MünchenÜberzeugende Trockenbausysteme von Knauf

Es gehört zu den Kleinoden, die den Charme von München ausmachen: das gut100 Jahre alte Palais Leopold. Die Schwei-zerische Rentenanstalt hatte das Ensembleam Siegestor lange Zeit als Hauptverwal-tung genutzt. Als die Versicherung umzog,bot sich nun die einmalige Chance, dasunter Denkmalschutz stehende Gebäudezu revitalisieren und durch Um- und Erwei-terungsbauten sogar noch zu verdichten.Zwar mußten der von Ludwig Thierscherrichtete Trakt direkt an der Leopold-straße und auch das Gartenhaus erhaltenwerden, doch der mittlere Flügel durfteerneuert werden, wobei ein Abschnitt derFassade »unangetastet« blieb. Dafürstimmte Bauherr Swiss Life hohen Auf-lagen der Denkmalbehörde zu, etwa Fen-sterteilungen und deren Material zurespektieren sowie Kamine, historischeTüren und ganze Treppenhäuser zu restau-rieren.Genauso viel Liebe zum Detail, wie derDenkmalschutz erforderte, ließen dieArchitekten HPP Hentrich Petschnigg &Partner dem Neubau angedeihen. Materialder Wahl waren hier Knauf-Platten:»Wegen der höheren Fertigstellungs-geschwindigkeit, der Maßhaltigkeit undder Flexibilität, aber auch, um keine zusätz-liche Baufeuchte in die Räume zu bringen,ist Trockenbau heute einfach Stand derTechnik, auch im Neubau«, erklärt Archi-tekt Axel Kostorz, Projektleiter bei HPP,zumal Leichtbaukonstruktionen bei ähnli-chen Kennwerten einfach dünner seien alsMauerwerk, »und damit mehr nutzbareFläche zur Verfügung stellen«. Ein Punkt,der sich bei vielen Wänden finanziellbemerkbar macht. »Nicht zuletzt erfordernMieterwechsel nicht selten, daß Wändeversetzt werden müssen. Und das ist imTrockenbau schlichtweg einfacher.«Darüber hinaus sind Gipsplatten optimal,um Kunst am Bau zur Geltung zu bringen,so im Eingangsbereich des neuen Traktshinter der historischen Fassade: Besuchererblicken als erstes zwei komplett mit Onyx bekleidete Wände, eine davon hinter-leuchtet. Um dies zu ermöglichen, mußtendie 2 cm dicken, großformatigen Stein-platten auf Glas montiert sowie mit weißen

und gelben Leuchtstoffröhren von hintenangestrahlt werden. An einer etwa 60 cmentfernten Trockenbauwand angebracht,basiert diese auf dem Knauf-System W 112:100 mm Ständerwerk, das doppelt mit 12,5 mm GKF-Platten bekleidet ist, und ent-spricht somit der Brandschutzklasse F 90.Für eine angenehmere Akustik sorgt zudemeine Knauf-Akustik-Designdecke, also qua-dratisch gelochte 8/18-Q-Platten mit einerAuflage aus 20 mm Mineralfaserdämmungin Folie; ähnliche Decken finden sich in denanderen Treppenhäusern.

Palais Leopold mit neuen Anbauten

© Knauf Gips KG/Albert

Eingangsbereich

© Knauf Gips KG/AlbertTreppenhaus

© Knauf Gips KG/Albert

Historisches Treppenhaus

© Knauf Gips KG/Albert

Page 90: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

90]

Sämtliche Arbeiten, egal ob Fußboden,Haustechnik oder Trockenbau, sind letzt-lich mit viel Liebe zum Detail ausgeführtworden: Schiefe Decken und Schürzenwurden angepaßt, verschiedene Ebenenund Materialien grundsätzlich mit Schat-tenfugen getrennt. Und so lassen sich jenach Mieterwunsch alle Räume auchschnell, flexibel und ohne größere Eingriffeverkleinern und vergrößern, um immer demAnspruch der Nutzer zu genügen.

Knauf Gips KGwww.knauf.de

Weithin sichtbar vor der Skyline Manhat-tans erheben sich die weißen Schwingendes Staten Island Memorial, der Gedenk-stätte für 267 Menschen aus Staten Island,die unter vielen anderen beim Terror-anschlag auf das World Trade Center am11. September 2001 ihr Leben verloren. Im Profil in Granit festgehalten und mitNamen, Geburtsdatum und Beruf gekenn-zeichnet, bleibt ein silhouettenhaftes Bildder Opfer gegenwärtig und ganz persön-lich zu interpretieren. In der Dämmerungund bei Nacht läßt die fein abgestimmteKunstlichtführung jene aus der Zweidimen-sionalität hervortreten und verleiht ihnenPlastizität.Architekt Masayuki Sono und sein Mitar-beiter Lapshan Fong entwarfen eine aus-drucksstarke Gedenkstätte und schufengleichzeitig einen poetischen Ort der per-sönlichen Begegnung. Dabei hat sichMasayuki Sono an seine Kindheit erinnert,wie er in Fort Lee, New Jersey, lebte und

sein Vater in Manhattan arbeitete. Dieschmerzhafte Vorstellung, ihn zu verlieren,so wie viele ihre Liebsten verloren, ließ inihm die Idee entstehen, Opfer und Hin-terbliebene zu verbinden. Diese Verbin-dung stellen nun die zwei 14 m hohen ge-schwungenen Skulpturen her, die alsweiße, 267fach vergrößerte PostkartenGrüße an die verlorenen Seelen übermit-teln wollen; die eingeknickten Ecken, ähn-lich einer Origami-Falte, symbolisieren dieBeibehaltung des Privaten in den persön-lichen Nachrichten. »Postcards«, so nichtnur Thema, sondern auch Titel des im Som-mer 2004 entstandenen Mahnmals.Unendlich viele Mock-ups und Digitalsimu-lationen waren notwendig, bis die NewYorker Lichtdesigner Brian Mosbacher,Charles Stone, Kevin Frary und DavidBurya vom Büro Fisher Marantz Stone diebestmögliche Lösung erarbeitet hatten,bestehend aus nur zwei verschiedenenLeuchtenarten. We-Ef-Bodeneinbauleuch-

Akustik- und Metalldecken

© Knauf Gips KG/AlbertPerfekte Schattenfugen

© Knauf Gips KG/Albert

Akustikdesigndecken untern Dach

© Knauf Gips KG/Albert

»Postcards«

© We-Ef Leuchten GmbH & Co. KG/Ed Massery

Staten Island September 11th Memorial in ManhattanQualitätvolle Lichttechnik von We-Ef Leuchten

We-Ef Leuchten GmbH & Co. KGwww.we-ef.com

ten, bestückt mit CDM-Lampen à 70 W,wurden an den Außenseiten der Um-schläge eingebaut und hinterleuchten dieSilhouetten. Kleine LED-Einbauleuchtenwiederum fungieren als Orientierungslich-ter zwischen den Postkarten-Wänden.

Page 91: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[91Markante Architektur in HamburgAußergewöhnliche Dachprofile von Bemo Systems

Rund 40 Veranstaltungen und über 10.000Aussteller locken Jahr für Jahr eine MillionBesucher in die Messestadt Hamburg. Umkünftig auch im internationalen Vergleichwettbewerbsfähig zu sein, war nun einNeu- und Erweiterungsbau unumgänglich.Und so entstehen derzeit 84.000 m2

Gesamthallenfläche in der Stadt am Randeder Parkanlage »Planten un Blomen« inunmittelbarer Nähe des Fernsehturms.Von außen fällt die neue Messe aber vorallem durch die wellenförmige Dachkon-struktion von Architekt Christoph Ingen-hoven, Düsseldorf, auf: Die geschwungeneLinienführung sorgt hier für eine starke undunverwechselbare Identität. Die freitra-genden Tonnendächer oder Segment-tonnen sind als zweischalige Dachkon-struktion aus Aluminium als Deckwerkstoff(außen) und Holz als tragendes Element(innen) konzipiert. Was das für den Dach-aufbau bedeutet, erklärt Wolfgang Elfner,Leiter Technik bei Bemo Systems: »Es han-delt sich dabei um eine Warmdachkon-struktion auf Holz. Die Bahnen sitzen aufeinem Tragwerk aus Stahl, Stützpfeiler, undBogensegmenten aus weißlasiertem Holz,auf der wiederum 70 mm starke Holzele-mente aufgebracht wurden. Auf diesen

wurde dann die Dampfsperre verlegt unddie speziellen Halter gesetzt. Nach Einfü-gen der Dämmschicht aus weicher Däm-mung folgte schließlich die Anordnungunserer Stehfalzprofile, die sich dem Seg-mentradius anpassen.« Die derart vonBemo Systems gefertigten Tonnensegmen-te spannen sich bogenförmig über die Hal-len und passen sich der Unterkonstruktionideal an. Am jeweiligen Ortgang schießendie einzelnen Tonnen über das Gebäudehinaus und verleihen ihm so ein besonde-res Merkmal. Die leicht und elegant wir-kende Dachkonstruktion ermöglicht zudemein Auskommen mit nur wenigen, dezentwirkenden Stützen im Innenbereich.

Bemo Systems war mit freiformbarenMonro-Profilen, einer patentierten Weiter-entwicklung herkömmlicher Stehfalz-Pro-filtechnik, bis vor kurzem auch an derÜberdachung der neuen und weltweitgrößten Messe in Mailand beteiligt und istfür außergewöhnliche Dachformen gera-dezu prädestiniert, denn diese Eindeckungbietet maximale Form- und Gestaltungs-freiheit, eröffnet Architekten, Bauträgernund Bauherren also völlig neue Möglich-keiten. Die Profilbahnen sind flexibel einzu-setzen sowie kostengünstig, schnell undeinfach montierbar.

Bemo Systems GmbH & Co. KGwww.bemo.com

Freitragende Tonnendächer

© Bemo Systems GmbH & Co. KGZweischalige Dachkonstruktion

© Bemo Systems GmbH & Co. KG

Sandfarbene ArGeTon-Ziegelfassade

© von Müller Dachprodukte GmbH & Co. KG

Gelungene Fassadensanierung in WuppertalPerfekte Funktion dank von Müller Dachprodukte

Als wäre es ein Neubau und für die ArGe-Ton-Fassade konzipiert, so präsentiert sichdas repräsentative Gebäude am »AltenMarkt« in Wuppertal. Doch das Bild trügt,das Büro- und Geschäftshaus wurdebereits 1992 errichtet und hatte ursprüng-lich eine helle Natursteinfassade. Dieseerwies sich aber nach kurzer Zeit alsschadhaft, als einige Platten herunterfie-len. Nach eingehender Prüfung der Kon-struktion stand fest, daß viele Veranke-rungen, Verschweißungen und Verkle-bungen fehlerhaft waren und sie bis aufdie Glasfronten erneuert werden mußte.Auf der Suche nach einer Lösung kam nundie ArGeTon-Fassade ins Gespräch, unddie Entscheidung fiel zugunsten sandstein-

farbener Ziegelplatten mit solider Unter-konstruktion komplett aus Aluminium: Vierverschiedene Plattenformate lieferte dasWerk an, daraus schnitten die Fassaden-bauer nach Bedarf weitere vier Formate,und mit acht Plattengrößen wurde dasBauwerk schließlich bekleidet. Daß jeneVielfalt auf den ersten Blick nicht wahr-nehmbar ist, darf folglich als besondereLeistung bezeichnet werden.Von all den Mühen ist heute freilich nichtszu sehen, denn die neue sandsteinfarbeneFassade überzeugt mit perfekter Funktionund ansprechender Optik.

von Müller Dachprodukte GmbH & Co. KG,www.von-mueller.com

Page 92: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

92] Erdbebensicherung im HochbauInnovative Gleitpendellager von Maurer Söhne

Maurer Söhne stößt mit zwei Prestigebau-werken in ein neues Unternehmensfeldvor: Sowohl für das Onassis-Haus derschönen Künste und der Literatur als auchfür das neue Akropolis-Museum in Athenwerden die Gleitpendellager, SIP – SlidingIsolation Pendulum Bearings, geliefert.Den Onassis-Auftrag als Pilotprojekt erhieltMaurer Söhne, nachdem man mit Ver-suchsreihen in einer Spezialanlage derUniversity of California in San Diegobewiesen hatte, daß die Lager im Erdbe-benfall den gestellten Anforderungenstandhalten; eine entscheidende Rollespielte dabei das innovative MSM, MaurerSliding Material.Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten,Gebäude erdbebensicher zu gestalten:Man baut sie so, daß sie den Erdbeben-erschütterungen standhalten, das heißt,der Hochbau hat flexibel zu sein, undSchwingungen infolge der Erdbeben- odersonstigen Energien müssen gedämpft wer-den. Oder man sorgt dafür, daß die zerstö-rerischen Energien das Gebäude erst garnicht erreichen. Den zweiten Weg gehtMaurer Söhne mit seinen SIP-Gleitpen-dellagern.SIP-Lager sind mit einem allseitig bewegli-chen Kalottengleitlager vergleichbar. DerUnterschied zum normalen Kalottenlagerist, daß die ebene Gleitplatte ebenfallsgekrümmt ist; der englische Name »SlidingIsolation Pendulum« beschreibt die vierfa-che Wirkungsweise der Lager:

»Sliding« steht dafür, daß die Lager hori-zontale Erdbebenbewegungen durch Gleit-bewegung abfangen und gleichzeitig dieeingeleitete Energie in Wärme- undHöhenenergie umwandeln.»Isolation« beschreibt die isolierende Wir-kung: Die Lager entkoppeln im Erdbeben-fall das Gebäude vom Untergrund, infolgeseiner Trägheit bleibt es ruhig und nimmtkeinen Schaden.»Pendulum« steht für die Rückstellwirkung:Wurden die Lager durch einen Erdstoß ver-schoben, stellt sich das Bauwerk mit sei-nem Eigengewicht wie ein Pendel vonselbst in die zentrale Lage der gekrümmtenGleitfläche zurück – eine wichtige Funk-tion, wenn Erdbebenstöße mehrmals indieselbe Richtung erfolgen.»Lager« steht für die Lastabtragung. DieBesonderheit eines Gleitpendellagers ist,daß die Isolationswirkung nicht von derMasse des Bauwerks abhängt und dasLager somit optimal ausgelegt werdenkann, sowohl für den beladenen als auchden unbeladenen Zustand.SIP-Lager erfüllen somit in einer Einheit dievier Hauptanforderungen der Erdbeben-isolierung:– vertikale Lastabtragung,– horizontale Verschieblichkeit,– Energiedissipation und– Rückstellwirkung.Maurer Söhne München hat die Gleit-pendellager speziell für das »OnassisHouse of fine Arts and Letters« in Athen

zur Serienreife entwickelt; die MünchnerLagerspezialisten waren den Griechen ausdem Brückenbau bekannt. Die überzeu-gende Prüfung der MSM-Lager in SanDiego brachte für Maurer Söhne auchgleich einen Folgeauftrag in Athen: Für dasAkropolis-Museum am südlichen Fuß derAkropolis werden 94 Gleitpendellager mitbis zu 16.000 kN Auflast und ±250 mmBewegung im Erdbebenfall bestellt, dieunterhalb einer 110 m x 70 m großenBetonplatte eingebaut werden, auf der das40 m hohe Gebäude steht – eine licht-durchflutete Stahl-Glas-Konstruktion, vonder man immer wieder einen Blick auf dieAkropolis hat.

Maurer Söhne GmbH & Co. KGwww.maurer-soehne.de

Lagereinbau auf der Erdbebentestanlage

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG

Bügelbauten des Berliner HauptbahnhofesBesonderes Montagekonzept von Donges Stahlbau

Nach elfjähriger Bauzeit wird der neuer-richtete Berliner Hauptbahnhof – LehrterBahnhof ab Mitte 2006 zur zentralen Dreh-scheibe der Bundeshauptstadt und dergrößte Kreuzungsbahnhof Europas. Die»Kathedrale der Mobilität«, wie die Archi-tekten von Gerkan, Marg und Partner ihnnennen, soll zur Fußballweltmeisterschaftin Betrieb gehen.Im Rahmen dieser Maßnahme realisiertDonges Stahlbau zur Zeit über dem bereitsbestehenden Ost-West-Glasdach die Roh-bauten der sogenannten Bügel-Trakte,sowohl die Stahlkonstruktion mit einem

Gesamtvolumen von ca. 9.500 t als auchder Massivbau für Decken, Treppenhäuserund Aufzugsschächte mit ca. 16.500 m3

Beton und Leichtbeton und 3.500 t Beweh-rungsstahl sind im Auftragsvolumen ent-halten. Zwischen vier zwölfgeschossigenTürmen mit 46 m Höhe aus bis zu 1.000 tStahl überspannen zwei Brücken mit vierGeschossen die Bahngleise mit einerSpannweite von 87 m; jede von ihnenbesitzt ein Gewicht von 2.500 t. Zusätzlichtragen sie das dazwischenliegende 210 mlange Nord-Süd-Glasdach, das durch denArge-Partner Mero TSK errichtet wird. Ins-

gesamt umfassen die beiden Bügelbautenrund 50.000 m2 Geschoßfläche, die für eineBüronutzung konzipiert sind.Jeder Bügelbau besitzt nördlich und süd-lich liegende sogenannte Bügelfüße sowiedie verbindende Fachwerkbrücke oberhalbder bereits fertigen Ost-West-Bahnsteigü-berdachung, das Nord-Süd-Glasdachhängt hingegen an den innenliegendenFachwerkscheiben der Brücken undschließt als Dach der zukünftigen Bahn-hofshalle die derzeit noch erkennbareLücke im Ost-West-Verlauf. Das Brücken-tragwerk besteht im wesentlichen aus

Page 93: München zwischen Wandel und Identität

[93zwei seitlichen Fachwerkscheiben inStahlverbund, die die dazwischen ange-ordneten vier Geschosse der Brücke tra-gen. Um diese Konstruktion ohne Beein-trächtigung des Bahnverkehrs verwirkli-chen zu können, wurde ein außergewöhn-liches Montagekonzept gewählt: Hierbeiwerden je zwei Brückenhälften senkrechtauf den Bügelfüßen errichtet, um beigesperrtem Bahnverkehr über zwei aufden Innenseiten der Bügelfüße liegendeGelenke, ähnlich dem Schließen einer Zug-brücke, gegeneinander in die waagerechteEndlage geklappt und endgültig miteinan-der verschweißt zu werden.Wie schon seit zweieinhalb Jahren geplant– es sind immerhin 2.500 Zugverbindungeneuropaweit betroffen –, hat die erste vonzwei »Sperrpausen« für den spektakulären,weltweit beachteten ersten Klappvorgang

für die Westbrücke vom 29. Juli, 22 Uhr, bis1. August 2005, 4 Uhr, stattgefunden. Nach20 Stunden haben die beiden Brückenteiledie waagerechte Endlage erreicht. Zwei

Wochen später, vom 12. bis 15. August2005, wurde die Ostbrücke nach gleichemVerfahren in ihre Endlage gebracht.

Donges Stahlbau GmbHwww.donges.de

»Klappvorgang«

© Donges Stahlbau GmbH

bedruckbarTextilgewebefassade

Klaus-Dieter Braun e.K.

Draisstraße 23 | D-67346 Speyer | www.kdb-fassaden.de

Fassaden aus Metallkassetten

Korten-Zink-Textil-Aluzink-Alu Kupfer-Inox-Biorinne

Planungshilfen für StahldeckensystemeNeue Broschüre von Bauen mit Stahl

Für die Wirtschaftlichkeit und Nutzungsfle-xibilität von Häusern sind die eingesetztenDeckensysteme ganz entscheidend:Kostenmäßig entfallen auf sie ca. ein Drit-tel der Rohbaukosten, dies entspricht5–10% der Gesamtbaukosten, sie sindjedoch der Schlüssel für die gesamteGebäudestruktur. Bereits in der Planungs-phase eines Geschoßbaues gilt es also, dieWeichen durch integrative Planung richtigzu stellen. Zum Thema »Stahlgeschoßbau– Deckensysteme« hat Bauen mit Stahljetzt eine neue Broschüre herausgegeben,die Hilfestellungen für die Praxis bietet.Entscheidende Vorteile von Stahldecken-systemen sind ihre großen Spannweiten,verbunden mit einem geringen Eigenge-wicht. Sie eignen sich deshalb für Neubau-ten ebenso wie für das Bauen im Bestand,für Büro- und Gewerbebauten, Waren- undParkhäuser, Schulen und Krankenhäuser.Vorzüge der Stahl- bzw. Stahlverbundbau-weise mit Stahldeckensystemen sindzudem kurze Bauzeiten, die hohe Wirt-schaftlichkeit und Nutzungsflexibilität vonGebäuden; auch eine thermische Aktivie-rung der Stahldecke ist möglich. Im Ver-gleich zu Massivdecken mit Betonkernakti-vierung haben Stahldeckensysteme sogar

den entscheidenden Vorteil, daß siewesentlich schneller reagieren.Die Trockenbauweise durch Kombinationvon Stahlkonstruktionen mit Betonfertigtei-len könnte zusätzliche Anwendungsberei-che erschließen: Der Einsatz industriellvorgefertigter Stahl- und Betonbauteilesichert eine gleichbleibende Qualität, ver-

hindert jahreszeitlich und witterungsbe-dingte Unterbrechungen der Bauarbeiten,minimiert Staub- und Lärmemissionen aufder Baustelle und damit Beeinträchtigun-gen der Umwelt und der Nachbarschaft.

Bauen mit Stahl e.V.www.bauen-mit-stahl.de

Page 94: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

94] Vergabeentscheide planen und dokumentierenMultifunktionales Softwaretool von Celsi

Die rechtlichen Aspekte von Vergabeent-scheiden werden zunehmend wichtiger,denn Bauverzögerungen durch Einspra-cheverfahren sind häufig, öffentliche Aus-schreibungen werden teilweise sogardurch Anwaltsbüros, unter Beibezug vonConsultingunternehmen, durchgeführt. Umso wichtiger wird also die verläßlicheDokumentation des Ausschreibeverfah-rens.Mit dem inzwischen in der Version 2 vorlie-genden CelsiEval bietet Celsi nun ein Soft-waretool, welches das Ausschreibe-verfahren von der Eingabe der Kriterien-liste bis zur Erstellung von Rankingreportsunterstützt. Basierend auf der Theorie derNutzwertanalyse, begleitet die Softwareden gesamten Entscheidungsprozeß: Vonder hierarchischen Eingabe der Kriterienund ihrer Gewichtung bis hin zur Erfassung

der Bieter und der Bewertung ihrer Lösun-gen wird ein Vergabeentscheid in mehre-ren detailliert konfigurierbaren Reportsdokumentiert. Um den Einsatz von Celsi-Eval für die Anwender komfortabel zumachen, wurde darüber hinaus an eineVielzahl von Funktionen gedacht. So kanndie Eingabe der Gewichtung und Bewer-tung über verschiedene Typen, wie Paar-vergleich oder Auswahllisten, erfolgen;Reports werden in verschiedenen Aus-gabeformaten erstellt bis hin zu Webseitenin html.Zu den Zielgruppen von CelsiEval gehörenneben Consultingunternehmen auch Inge-nieur- und Architekturbüros sowie ver-schiedene Bereiche der öffentlichen Ver-waltung.

Celsi AGwww.celsi.ch

Als »eine Restaurierungsmaßnahme, die(…) Vorbild für weitere Instandsetzungsar-beiten« ist, würdigt die Jury des Münche-ner Fassadenwettbewerbs das Allianz-Bürohaus in der Ludwigstraße 21 – undzeichnete das von Wayss & FreytagSchlüsselfertigbau sanierte Gebäude mitdem Fassadenpreis 2004 aus.Insgesamt 115 vorgeschlagene Bautennahm die Gutachterkommission unter dieLupe, wobei Originalität, Erhaltungsauf-wand, stadtgestalterische Bedeutungsowie die künstlerische und handwerk-liche Qualität der Ausführung zu den Beur-teilungskriterien zählten.Im Herbst 2002 übergaben die Sanierungs-spezialisten nach zweijähriger Bauzeit das modernisierte Haus an die Allianz AG.Die vollständige Entkernung zweier Ge-bäudeteile mit einer Geschoßfläche von32.000 m2 gehörte zu den Herausforderun-gen. Heute verbirgt sich hinter der denk-malgeschützten Fassade modernsterBüroraum.

Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AGwww.wf-sfbau.de

Fassadenpreis für vorbildliche SanierungAuszeichnungen für Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau

Allianz-Bürohaus in München

© Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG

Page 95: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[95Wegbereiter des Hochleistungs-HolzbausSchweighofer-Preis 2005 für Karl Moser

»Mit der Verleihung des Schweighofer-Innovationspreises 2005 wird das Wirkenund die Initiative von Karl Moser für dieEntwicklung des modernen, leistungsfähi-gen Holzbaus endlich deutlich öffentlichgewürdigt«, erklärte Michael Menz,Geschäftsführer von Finnforest Deutsch-land und damit heute auch Hausherr beiFinnforest Merk in Aichach, Karl Moserslangjähriger Wirkungsstätte. »BesonderenGrund zur Freude haben wir von Finnforestin Deutschland und natürlich auch unsereFinnforest-Kollegen in ganz Europa, weilwir alle auf das aufbauen können, was KarlMoser in vielen Jahren unermüdlich ange-regt, gewagt und geschaffen hat. Finnfo-rest Merk ist heute dank der Ideen, derInitiativen und auch der Risikobereitschaftdes Holzbaupioniers Karl Moser in ganzEuropa ein Name mit einem besondersguten Klang in der Welt des innovativenHolzbaus.«

Mit dem Innovationspreis 2005 derSchweighofer-Stiftung in der KategorieHolzprodukte ausgezeichnet wurde KarlMoser für die »Entwicklung und Produktionvon vakuumverleimten Massivholz-großflächenelementen«. Was in den Pro-duktionshallen im bayrischen Aichachanfänglich als »Dickholz« produziertwurde, ist heute als »Leno Massivbau« einwichtiger Teil im Leistungsprogramm desHolzbauspezialisten Finnforest.»Was für Karl Moser die große Herausfor-derung war, nämlich vom kleinformatigenStab aus Holz zum großen, flächigen Ele-ment genau nach Wunsch zu kommen, dashat den modernen, innovativen Holzbau mitvielen, auch spektakulären, Projektenbeeinflußt und hat ganz sicher das Zeugdazu, die Kreativität auch in Zukunft zuinspirieren – die von Architekten, die lei-stungsfähige Partner zur Verwirklichungihrer Ideen suchen, und auch die von Pla-

nern und Holzbauern, die zum Beispiel einewirtschaftlich und ökologisch überzeugen-de Wohnanlage realisieren möchten«, so inder Laudatio.

Schweighofer Privatstiftungwww.schweighofer-prize.org

Finnforest Merk GmbHwww.finnforest.com

Alu-Scout®-Innovationspreis 2005Universitäres Engagement von Erbslöh

In Zusammenarbeit mit dem BergischenInstitut für Produktentwicklung und Inno-vationsmanagement, Solingen, der ErbslöhAG, Velbert, sowie dem Verband für dieOberflächenbehandlung von AluminiumVOA, Nürnberg, hat Alu-Scout® einen Almi-nox-Designpreis ausgelobt. Alu-Scout isteine interaktive Informations- und Han-delsplattform rund um den WerkstoffAluminium der schweizerischen Alu-M. AGmit Sitz in Münchenstein. Das Unterneh-men beabsichtigt, den Innovationspreiskünftig regelmäßig auszuschreiben fürzukunftsfähige Anwendungen des Leicht-metalls.Hochschulpartner in diesem Jahr sind Stu-dierende im Hauptstudium der Fachberei-che Design an der Bergischen UniversitätWuppertal unter der Leitung von Dipl.-Ing.Dipl.-Des. Ralf Aßmann und der UniversitätDuisburg-Essen unter der Leitung von Pro-fessor Anke Bernotat. Im Rahmen einerSemesterarbeit werden die Gestaltungs-

und Einsatzmöglichkeiten der bei der Erbs-löh AG hergestellten AluminiumlegierungAluminox untersucht. Insbesondere sollenin den Arbeiten die zahlreichen Vorteiledes Werkstoffes wie etwa blanke Ober-flächen zur Geltung gebracht werden unddie Produktentwürfe zudem ein Modellsowie eine Beschreibung enthalten, ästhe-tisch, im Gebrauchsnutzen innovativ undfunktional sowie reproduzierbar sein.In einer ersten ZwischenpräsentationMitte Juli am Hauptsitz von Erbslöh prä-sentierten die Wettbewerbsteilnehmeracht Konzeptstudien, Inhalte waren dieThemen Mobilität, Licht, Stressabbau,Transport und öffentlicher Personennah-verkehr.Während der gesamten Wettbewerbspha-se stellte das Unternehmen den Teilneh-mern für ihre Entwicklungsarbeit die erfor-derlichen Einrichtungen im neuen Techno-logiezentrum in Wuppertal zur Verfügung;der frühe Kontakt zu Studierenden ist ein

wesentliches Motiv für das universitäreEngagement von Erbslöh.Die drei innovativsten Arbeiten werdenEnde Oktober 2005 mit dem Alminox®-Desi-gnpreis ausgezeichnet. Die Jury unter derLeitung von Professor Tönis Käo von derBergischen Universität Wuppertal setztsich zusammen aus Vertretern der Hoch-schulen sowie der beteiligten Unterneh-men und Organisationen.Alu-Scout® ist eine interaktive Informa-tions- und Handelsplattform mit Firmenda-tenbank, die Wissen über den WerkstoffAluminium, dessen Verarbeitung, Techno-logien und Anwendungen vermittelt. DieThemenplattformen richten sich an unter-nehmerische Entscheidungsträger, derenMitarbeiter aus Konstruktion, Beschaffung,Marketing und Fertigung, an Lehrende undLernende sowie Journalisten.

Erbslöh AGwww.erbsloeh.de

www.alu-scout.com

Page 96: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

96] Architecture+Technology Award 2006Preis der Messe Frankfurt

Die Messe Frankfurt setzt seit Jahren imRahmen der beiden großen LeitmessenISH, Internationale Fachmesse für Gebäu-de- und Energietechnik, Erlebniswelt Bad,Klima- und Lüftungstechnik sowieLight+Building, Internationale Fachmessefür Architektur und Technik, auf die Zusam-menarbeit von Architekten und Planern. Indiesem Kontext lobt sie jetzt zum zweitenMal den internationalenArchitecture+Technology Award, deneuropäischen Preis für Architektur undTechnik, aus. Mit einem Preisgeld in Höhevon 75.000 Euro zählt er zu einem der hoch-dotiertesten Architekturpreise Europas; erwird alle drei Jahre im Wechsel auf derISH und der Light+Building verliehen, erst-mals 2003 auf der ISH, das nächste Malwieder im Rahmen der Light+Building 2006.Die Auslobungsphase endet am 16.November 2005, die Bewertungskriteriensind unter anderem Nachhaltigkeit undSchonung von Ressourcen. Zudem sind amWettbewerb ausschließlich bereits reali-sierte gewerbliche oder öffentliche Bautenzugelassen, die zum Beginn der Auslo-bung, 15. März 2005, nicht älter als dreiJahre und mindestens ein Jahr im Vollbe-trieb gelaufen sind und sich außerdem inEuropa befinden.»Die Zukunft des Bauens gehört der part-nerschaftlichen Zusammenarbeit vonArchitekten und Planern. Gefragt ist einTeam, das die Spielart der ganzheitlichorientierten Planung beherrscht undgewerkeübergreifendes Wissen besitzt.Daher ist es auch die Verbindung vonästhetischer Attraktivität und originellerPlanung einerseits mit der Gebäude-Per-formance andererseits, die diesen Preisvon anderen Wettbewerben unterscheidet.Bei diesem Preis wird nicht nur ein Entwurfoder eine Skizze prämiert, sondern einGebäude, das bereits ein Jahr im Praxisbe-trieb gelaufen ist und damit nachweislichdie Nachhaltigkeit und Funktionalität derGebäudeplanung unter Beweis gestellthat«, so Dr. Michael Peters, Geschäftsfüh-rer der Messe Frankfurt und Initiator desWettbewerbs.Und damit sind Architektur und Technolo-gie unabdingbar miteinander verbunden.

Der Architekt als kreativer Kopf und derTechniker als Spezialist für Machbarkeitenbeeinflussen und inspirieren sich gegen-seitig bei der Planung und Realisierungmoderner Gebäude. Die Messe Frankfurtprämiert diese zusammen vollbrachte Lei-stung, indem sie nur freiberuflich arbeiten-de Architekten und Ingenieure gemeinsamals geistige Urheber eines Bauwerkes mitihrem Projekt zuläßt. Darüber hinaus kannsich jeder Teilnehmer nur maximal mit zweiBauwerken um den Architecture+Techno-logy Award bewerben.Auch in der Zusammensetzung der elfköp-figen interdisziplinären Jury wird der ganz-heitliche Ansatz von Architektur und Tech-nik deutlich: Fünf Architekten, drei Planer,ein Publizist, ein Investor und ein Vertreterder Europäischen Kommission bewertendie eingereichten Projekte. Bisher konntenProfessor Brian Cody vom Institut fürGebäude und Energie der TechnischenUniversität Graz, Professor Meinhard vonGerkan, von Gerkan, Marg und PartnerArchitekten, Professor Roland Koenigs-dorff von der Fachhochschule Biberach,Professor Karl-Heinz Petzinka, PetzinkaPink Architekten, Professor WernerSobeck, Werner Sobeck Ingenieure, undDr. Heinrich Wefing von der Frankfurter All-gemeinen Zeitung als Mitglieder der Jurygewonnen werden. Laudator ist DeyanSudjic, The Observer von Guardian News-paper. Der Preis wird nächstes Jahr ineinem öffentlichen Festakt in der Paulskir-che zur Light+Building, 23. bis 27. April2006, in Frankfurt am Main verliehen. – DieTräger des Preises sind die Messe Frank-furt, der Bund Deutscher Architekten, dasDeutsche Architektur Museum, das Fach-institut Gebäude-Klima und der Bund Bera-tender Ingenieure, mit Unterstützung derEuropäischen Kommission Joint ResearchCentre im Rahmen des European Green-Building Programme.2003 gab es insgesamt 53 Einreichungen,davon fast ein Drittel aus dem Ausland, vondenen zwei Sieger hervorgingen: Gleicher-maßen überzeugend fand die internationa-le Jury die Solvis Nullemissionsfabrik derArchitekten Banz+Riecks aus Bochum, diein Zusammenarbeit mit Solares Bauen

Sieger 2003: dvg-Hauptverwaltung

© Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Sieger 2003: Solvis-Nullemissionsfabrik

© Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Page 97: München zwischen Wandel und Identität

Ingenieurgesellschaft für Energieplanungaus Freiburg realisiert wurde. Zweites Sie-gerobjekt war die dvg Hauptverwaltung inHannover von der PlanungsgemeinschaftHascher+Jehle, Heinle, Wischer und Part-ner in Zusammenarbeit mit Weischede,Hermann + Partner, Beratende Ingenieureaus Stuttgart.Das holländische Architektenbüro Michade Haas erhielt den mit 10.000 Euro dotier-ten New Talents Award für das Projekt»The aluminium forest«, das zusammen mitden Ingenieurbüros TNO-Bouw, Rijswijk,B3BN structural engineers, den Haag,DGMR, Arnhem und Andriessen, Houtenentstand.Besondere Belobigungen gingen 2003 andie Architekten Meyer & van Schooten ausAmsterdam für die Zentrale der ING Group;hier war für Haustechnik und BauphysikRaadgevend Technisch Buro van Heugtenbv aus Nijmwegen zuständig. Das däni-sche Architektenbüro Dissing+Weitlingerhielt für das Projekt Fraunhofer InstitutISE eine Belobigung; die verantwortlichenIngenieure für die Technische Gebäude-ausrüstung kamen aus dem Büro Rentsch-ler & Riedesser aus Filderstadt.

Messe Frankfurt Exhibition GmbHwww.at-award.messefrankfurt.com

Page 98: München zwischen Wandel und Identität

98] Farbkonzept für eine Straßenecke in TiranaNeue Produkte von Bolles + Wilson

Edi Rama, Bürgermeister von Tirana, WorldMayor of the Year 2004, Künstler undaußergewöhnlicher Stadtaktivist, fragtevor kurzer Zeit das Architektenteam Bolles+ Wilson, ein Farbschema zur Verbesse-rung eines prominenten, aber kaum inspi-rierenden sozialistischen Wohnblocks zuerarbeiten. Dies ist kein Einzelfall: DerKünstler-Bürgermeister hat Tirana mit sei-nen eigenen Farbgebungen längst voneinem grauen, zurückgebliebenen, post-kommunistischen Lets-get-out-of-here-Nest in einen optimistischen, bunten Copa-cabana-we-have-a-future-Ort verwandelt.Seine Fassaden sind heiß umstritten.»Genau das will ich«, sagte der Bürgermei-ster, »die Leute nehmen ihre Stadt jetzternst.« Und das macht auch der Bürger-meister, der die öffentlichen Parks von ille-galen Bauten freigeräumt und einen neuenMasterplan für die Innenstadt durchge-setzt hat. Mit einem internationalen Hoch-hauswettbewerb, der Namen wie Beliniaus Italien, MVRDV aus den Niederlanden,Oligati aus der Schweiz, MAP aus Spanienund Larsen aus Dänemark präsentiert,macht er aus dem momentanen Bauboomeine Architektur-Expo. Die Aktion ist abernicht auf die Grand Projects begrenzt. Alleneuen Baugesuche für Wohnungsbau-oder Büroprojekte gehen durch den»Rama-Filter« für Qualität und Raffinesse,ebenso öffentliche Projekte, Infrastruk-turmaßnahmen und Renovierungen,wodurch schließlich die Virtual Air-Condi-tioners zustande kamen.

Das Gebäude an der Ecke von Ismail Que-mali und 4 Shkurti ist, wie oft in mediterra-nen Ländern, großzügig mit Klimaanlagenübersät. Was tun? So tun, als wären sienicht da, oder das neue Farbkonzept alsAnlaß nehmen, die Anwesenheit der klei-nen, weißen Parasiten-Boxen mit ihrenrunden exzentrischen Zyklopenaugen-Ven-tilator zu autorisieren? Das Virtual-Air-Con-ditioners-Konzept streut mögliche Ortezukünftiger Klimaanlagen über die Fassa-de, eine Strategie, die mit einem Mal diezufällige Anordnung der bereits betriebe-nen Geräte legitimiert. Das Gebäude selbstwird von roten und orangefarbenen Strei-fen homogenisiert, die mit akribischerGenauigkeit von der ursprünglichen Aqua-rellskizze auf Gebäudemaßstab skaliertwurden. Der Effekt der Aufladung, die Aus-löschung des kompositorischen Zwi-schenmaßstabs und die Konfrontation vonlokalen Ereignissen mit dem neu entdeck-

ten Volumen, erzielt eine ironische Situati-on in der Silhouette von Tirana und in dermit Restaurants, Cafés und Bars pulsieren-den Straße, in der er gelandet ist.Die Manhattan Cowboy Bar im Parterreder Virtual Air-Conditioners wird sich baldals Themenhotel in den benachbartenBlock ausdehnen, als neues Gebäude vonBolles + Wilson. Weitere Projekte desArchitekturbüros aus Münster mit charak-teristischen Namen wie Crazy WindowBuilding, about the Object on Bon Boscound der 20geschossige PolychrominkTower sind unterwegs. Den Virtual Air-Con-ditioners folgen zwei andere Farbkonzepte,ein kompletter Stadtblock mit dem NamenOptimistic Vectors und eine Weiterent-wicklung des Klimaanlagen-Themas,Alchemical Marriage of Air-Conditionerswith Satellite Dishes, wieder eine Gelegen-heit, aus der Not eine Tugend zu machen.

Bolles + Wilson GmbH & Co. KGwww.bolles-wilson.com

Virtual Air-Conditioners

© Bolles + Wilson

Power of steel

> Brücken> Flughäfen und Bahnhöfe > Sportstätten> Industrie- und

Kraftwerksbauten > Büro- und Verwaltungsbauten> Logistikzentren

Die Donges Stahlbau GmbH,Darmstadt, wurde 1978 inHelsinki und 1999 in Londonbereits zweimal mit dem„Europäischen Stahlbaupreis“für von ihr erstellte Stahlbautenausgezeichnet.

Donges Stahlbau GmbH64293 DarmstadtMainzer Straße 55Telefon: 06151 889-221Telefax: 06151 889-219E-mail: [email protected]: www.donges.de

Airbus A380-Fertigungshallen, Hamburg Südtribüne, Arena “AufSchalke” Parkhaus “Neue Landesmesse”, Stuttgart Schrägseilbrücke Berliner Brücke, Halle/Saale

Page 99: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[99Zur Sperrung der Deutschlandhalle in BerlinStellungnahme des AIV zu Berlin

Der Architekten- und Ingenieur-Verein zuBerlin (AIV) hat wegen der Sperrung derDeutschlandhalle für die EissportvereineKonsequenzen für die Senatswirtschafts-verwaltung und die Verantwortlichen derMesse Berlin GmbH gefordert. Anläßlichder für den 15. August 2005 angekündigtenGespräche zwischen Messe, Senat, Lan-dessportbund (LSB) und Eissportverband(ESV) sagte der AIV-Vorstandsvorsitzende,Dr. Manfred Semmer: »Im Juni dieses Jah-res stellt die Messe fest, daß das ICC unddie technischen Anlagen des Gebäudesveraltet sind. Dies trotz jährlich 14 Millio-nen Euro Senatszuschüssen. Jetzt müssengrößere Reparaturen am Dach der denk-malgeschützten Deutschlandhalle durch-geführt werden, obwohl sie erst vor vierJahren und für fünf Millionen Euro saniertwurde. Die Hiobsbotschaften der Messe-gesellschaft reißen nicht ab, und der RufBerlins als einer der weltweit führendenKongreßstädte leidet darunter. Der Regie-rende Bürgermeister, Klaus Wowereit, mußdie Verantwortlichen der Messe BerlinGmbH dafür zur Rechenschaft ziehen.«

Der AIV zu Berlin unterstützt die Forderun-gen von LSB und ESV und spricht sichebenfalls für sofortige Sicherungsmaßnah-men in der Halle und Wiedereröffnung aus.Für den AIV ist die überraschende Be-kanntgabe der Sperrung wegen des nunfehlenden Versicherungsschutzes nichtnur ein Vertrauensbruch gegenüber denSportvereinen, sondern auch eine Verlet-zung der Auflagen des Denkmalschutzes.Nach Ansicht des AIV hat die Messe Berlinnachlässig gehandelt und will den Abrißder Deutschlandhalle forcieren. »DieMesse hat die Instandhaltung der Bausub-stanz des denkmalgeschützten Gebäudesnicht im Griff. Anstatt die Senatszuschüsserichtig zu verwenden, werden Gutachtenund Modelle für den Neubau der Deutsch-landhalle, das ›Deutschlandhalle Conven-tion Center‹ (DCC), und für den Abriß bzw.die Sanierung des ICC eingeholt«, so Sem-mer weiter. »Die Senatswirtschaftsverwal-tung und die Messe Berlin GmbH solltensich lieber um die Verkehrssicherheit derGebäude kümmern.« Nach Einschätzungdes AIV ist die Sperrung der Deutschland-

halle ein Vorwand der Messe Berlin, umsich vom ICC zu trennen. »Die Sperrung istlediglich der erste Schritt für den Abriß derdenkmalgeschützten Deutschlandhalle.Danach soll der Neubau des DCC kommen,und dann könnte die Messe ihr eigentli-ches Ziel erreichen: das defizitäre ICC los-zuwerden«, so Semmer abschließend.

Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.www.aiv-berlin.de

Beeindruckendes Jubiläum50 Jahre KBK Architekten

Jubiläumsfeste feiern liegt ihnen nicht,doch 50 Jahre seit den Ursprüngen desBüros sind eine beachtliche Zeitspanne,über die man nicht hinwegsehen sollte:Die Architekten Rolf Gutbier und HansKammerer begannen mit dem freien Mitar-beiter Walter Belz 1955 in der Eugenstraße16 in Stuttgart, wo man noch heute ist (!),ihre gemeinsame Arbeit mit dem Hochhau-sprojekt Daimler Benz Hauptverwaltung.Nach dem Ausscheiden von Rolf GutbierEnde 1963 fand das Büro seine jahrzehnte-lange Formation als Kammerer + Belz. Ab1972 kommen Klaus Hallermann, KlausKucher, Ulrich Ziegler und Josef Greitzkeals Juniorpartner hinzu, 1982 wird KlausKucher verantwortlicher Partner und Mit-inhaber. Im Jahre 1992 schied Hans Kam-

merer, der dem Büro verbunden blieb,altershalber aus. Neben Walter Belz undKlaus Kucher wurde Wolfgang Lutz 2002als langjähriger Partner Gesellschafter desin die Gesellschaftsform einer GmbH über-führten Büros, das entsprechend der beiGroßprojekten gebräuchlichen, auf Kam-merer + Belz, Kucher und Partner zurück-gehenden Kurzbezeichnung unter KBKArchitekten Belz Kucher Lutz firmierte.Nach dem unerwarteten Tod von KlausKucher, der das Büro über Jahrzehnte mitgeprägt hatte, wurde ab 2003 Götz Guggen-berger als mitgeschäftsführender Gesell-schafter aufgenommen. Mit der im kauf-männischen Bereich um Ingrid Pabst, demweiteren Geschäftsführer Alfons Hahn ver-stärkten Geschäftsleitung und einem

langjährigen Stamm von qualifizierten Mit-arbeitern ist das Büro für die Zukunft gutaufgestellt.In den zurückliegenden 50 Jahren einerkontinuierlichen Weiterentwicklung sindzahlreiche Projekte entstanden. Erstaun-lich viele in ihrer Heimatstadt Stuttgart –oft stadtbildprägend, nicht nur Kinder ihrerZeit. Darüber berichtet eine Sonderseiteihres Internetauftritts.

KBK Architekten Belz Lutz Guggenbergerwww.kbk-architekten.de

Page 100: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

100] Verbraucherschutz hat gelittenFertighausskandal im Kreis Bad Kreuznach

Die Deregulierung im Planungs- und Bau-sektor hat unübersehbare Schattenseiten,so der Präsident der Architektenkammer,Günther Franz: »Seit der letzten durchgrei-fenden Novelle der Landesbauordnung hatder Verbraucherschutz durch einige, imZeichen der Deregulierung eingeführteNeuerungen spürbar gelitten. Das zeigtsich einmal mehr im Fall mängelbehafteterFertighäuser im Kreis Bad Kreuznach.« –Was ist geschehen? Ein konventionellerFertighausanbieter hat 25 Einfamilienhäu-ser, die allesamt nicht standsicher sind,errichtet; zudem wurden Baustoffe ver-wendet, denen die Zulassung fehlt.Verwaltungsvereinfachung und Verschlan-kung von Bauvorschriften führen immerwieder zu erheblichen Problemen beson-ders für private Bauherren. Der öffentlichbestellte Bauleiter ist 1998 beispielsweisedurch die Novellierung der Landesbauord-nung weggefallen. Seine Aufgabe war esbis dato, die Bauausführung zu überwa-

chen und damit auch für die Einhaltungaller Bauvorschriften Sorge zu tragen.Gerade im Fall von Komplettangeboten, beidenen die Planung nicht von der Bauaus-führung getrennt ist, kann das, im Einzelfallgegebenenfalls gepaart mit kriminellerEnergie, für den Verbraucher existenzbe-drohende Folgen haben. Das Land Nord-rhein-Westfalen übrigens, das den öffent-lich bestellten Bauleiter einige Jahre zuvorebenfalls abgeschafft hatte, hat ihn bei dernächsten Novelle seiner Landesbauord-nung aus gutem Grund gleich wieder ein-geführt.Die Architektenkammer Rheinland-Pfalzweist daher erneut auf die Bedeutungeines unabhängigen Sachwalters der Bau-herren hin, wie es der Architekt traditionellist. Fällt diese Funktion weg, zum Beispielbei vermeintlich kostengünstigen Kom-plettangeboten, bleibt es dem Laien, demBauherren überlassen, die vertrags-gemäße und gesetzeskonforme Aus-

führung seines Traumhauses durchzuset-zen. Kommt es dann, wie im Fall der nichtstandsicheren Fertighäuser im Kreis BadKreuznach wohl geschehen, zu gravieren-den Mängeln und geht der Anbieter gar indie Insolvenz, laufen alle privatrechtlichenAnsprüche des Bauherrn ins Leere. Archi-tekten haben aufgrund ihrer Berufsord-nung Berufshaftpflichtversicherungen, diebei Schadensfällen in Anspruch genom-men werden können. Dieses Sicherungs-netz für Bauherren entfällt beim Komplett-anbieter, und der geschädigte, zuweilenhochverschuldete Bauherr bleibt mit exi-stenzbedrohenden Problemen zurück.

Architektenkammer Rheinland-Pfalzwww.akrp.de

Start der AusschreibungsdatenbankAktuelle Informationen für international tätige Planer

Mit www.tenderfilter.de erweitert dasNetzwerk Architekturexport der Bundesar-chitektenkammer in Kooperation mit derBundesingenieurkammer und dem VerbandBeratender Ingenieure VBI das Informati-onsangebot für international tätige Archi-tekten, Ingenieure und Stadtplaner. DieAusschreibungsdatenbank ist ab sofortonline verfügbar.Tenderfilter ist ein Informationsdienst, derinternationale, private wie öffentliche Aus-schreibungen und Wettbewerbe für Archi-tekten, Ingenieure, Infrastrukturplaner,Städtebauer, Landschaftsarchitekten, tech-nisch-wirtschaftliche Consultants undBauunternehmen sammelt und über eineDatenbank zur Verfügung stellt.Die von Tenderfilter angebotenen Informa-tionen werden in englischer und deutscherSprache veröffentlicht, in Abhängigkeit von

Rechercheaufwand sind diese teilweisekostenfrei und teilweise kostenpflichtig;Schwerpunkte sind West- und Osteuropa,China, Indien, Russland, der arabischeWirtschaftsraum und Asien.Der Vorteil von Tenderfilter ist die zentraleRecherche und Übersetzung und damiteine deutliche Reduzierung der Kosten fürdas einzelne Planungsbüro. Außerdemwählt Tenderfilter nur Ausschreibungenaus, die sich tatsächlich an Architekten,Ingenieure und Stadtplaner richten.

Verband Beratender Ingenieure VBIwww.vbi.de

Page 101: München zwischen Wandel und Identität

Mittwoch 7. Dezember – Freitag 9. Dezember 2005Garmisch-Partenkirchen, Congress Centrum

Holz wird zum Markenzeichen Der Holz(haus)bau und seine vielen Gesichter

11. INTERNATIONALES HOLZBAU-FORUM

Veranstalter: Fachhochschule Rosenheim (FHR), Rosenheim, DE | Helsinki University of Technology (HUT), Helsinki, FI | Hochschule für Architektur, Bau und Holz (HSB), Biel, CH | Technische Universität München (TUM), München, DE | Technische Universität Wien (TUW), Wien, AT | University of British Columbia (UBC), Vancouver, CAIdeelle Träger: European Glued Laminated Timber Industries (GLULAM) | Europäischer Fertighausverband (EFV), Bad Honnef, DE | Europäische Organisation der Sägewerke (EOS), Brüssel, BE | Hauptverband der Dt. Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HDH), Bad Honnef, DE | Kompetenzzentrum Holz, St. Vith, BE | Lehrinstitut der Holzwirtschaft (LHK) Rosenheim, DE | Lignum / Holzwirtschaft Schweiz, Zürich, CH | proHolz Austria, Wien, AT | Zentralverband der europäischen Holzindustrie (CEI-Bois), Brüssel, BEFachzeitschriften: architektur aktuell, Wien, AT | Bauen mit Holz, Karlsruhe, DE | die neue quadriga, Wolnzach, DE | Holz-Zentralblatt, Stuttgart, DE | Holzkurier, Wien, AT | mikado, Augsburg, DE | PUU, Helsinki, FI | Schweizer Holzbau, Zürich, CH | tec 21, Zürich, CH | [Umrisse] - Zeitschrift für Baukultur, Wiesbaden, DE | www.holz.de, Online-Fachzeitschrift, Bonn, DE | Area Legno, Milano, IT | Il Legno, Milano, IT | Hoch-parterre, Zürich, CH | Ville e Case Prefabbricate, Milano, ITHauptsponsoren: Pavatex, Leutkirch, DE | Kronospan, Menznau, CH | Xella Trockenbau-Systeme, Duisburg, DE | Holzwerke Wimmer, Pfarrkirchen, DE | Lignatur, Waldstatt, CH | Purbond, Sempach/Station, CH

Anmeldung:SH-Holz Sekretariat WeiterbildungSolothurnst. 102CH – 2504 BielT. 0041 32 344 03 47F. 0041 32 344 03 91www.holzbauforum.ch

Mittwoch, 7. Dezember 2005

AUFTAKTVERANSTALTUNGDer Weg zum öffentlichen und institutionellen Bauherrn

IHF-PROLOG IARCHITEKTUR-FORUM 05»hoch hinaus« – Visionen zum vielgeschossigen Bauen mit Holz

IHF-PROLOG II FERTIGHAUS-FORUM 05Neuer Markt – Mischbauweise

IHF-PROLOG IIIHOLZHAUSBAU-FORUM 05Bauen im Bestand – Aufstockungen und Anbauten

RAHMENVERANSTALTUNG AM VORABEND DES IHF 2005Ab 19.00 Uhr: Apéro. Für die TeilnehmerInnen des ARCHITEKTUR-, HOLZHAUSBAU-, oder FERTIGHAUS-FORUMS 05 und die TeilnehmerInnen des gemeinsa-men Abendessens vom IHF 2005 in der begleitenden Fachausstellung. Der Apéro wird offeriert von Lignatur, CH, und Deutsche Heraklith, DEAb 20.00 Uhr: Abendessen – Genussvolles aus den Alpenländern, Diskussion und Erfahrungsaustausch beim gemeinsamen Abendessen im Congress Centrum von Garmisch-Partenkirchen. Es ist eine separate Anmeldung der TeilnehmerInnen, die nur am IHF 2005 teilnehmen, erforderlich.

11. IHF 2005: THEMEN UND REFERENTEN

Donnerstag, 8. Dezember 2005

HOLZUMFELDModeration: Prof. Heinz Köster, Vizepräsident FH Rosenheim, DE | Eintreffen der Teilnehmer und Begrüßungskaffee | Begrüßungskaffee offeriert von der Firma Steico, DE | Begrüßung durch den Veran-stalter, Prof. Hermann Kaufmann, TU München, DE

Bauen – unsere KernkompetenzDie europäische Bauwirtschaft unter beson-derer Berücksichtigung des Holz(haus)baus, Martin Langen, B + L Marktdaten, Bonn, DE | Horizons2020 – Bauen und Wohnen – die aktuelle Siemensstudie Dr. Joachim Scharioth, TNS Infratest Wirtschaftsforschung, München, DE | Diskussion | Kaffeepause in der Fachausstel-lung, Pausenkaffee offeriert von der Firma Jowat, DE

HOLZTRAGWERKEHolzbau: spannend – beeindruckend – wegweisendModeration: Prof. Dr. Dave Barret, UBC Vancouver, CA | EXPO 2005 Aichi Japan: Der japanische Pavillon in umweltfreundlicher Technologie, Yutaka Hikosaka, Architect und Direktor Japan Pavillon,

Das Internationale Holz-

bau-Forum (IHF) gibt

Holzbauern und Architek-

ten die Gelegenheit, über

Erfahrungen, Arbeiten und

Ziele mit Holztragwerken

bzw. Holzkonstruktionen zu

berichten. Das Forum wird

zugleich dem Architekten

und Planer, den Verant-

wortlichen von Bau- und

Genehmigungsbehörden,

dem Holzbauer und Hand-

werker, dem Praktiker und

dem Ausbilder Gelegenheit

geben, sich umfassend zu

informieren und sich auszu-

tauschen.

Es erfolgt eine Simultanüber-setzung ins Deutsche, Englische und Italienische.

Space Incubator, Toyko, JP | Neue Messe Hamburg – Hallen und Verbindungsbrücke, Armin Bronner, Holzbau Amann, Weilheim/Bannholz, DE | Neubau Flughafen Cork, Markus Derix, Derix & Poppensieker, Niederkrüchten, DE | Flughafenerweiterung Wien – Chancengleichheit der Materialien, Georg Hochreiner, Wiehag, Altheim, AT | Diskussionsrun-de | Mittagspause im Richard-Strauss-Saal, Mittagskaffee offeriert von der Firma Lignotrend Produktions GmbH, DE

Verwaltungs- und VerkaufszentrenModeration: Prof. Dr. Matti Kairi, TU Helsinki, FI | Hauptverwaltung der Navan Bank Union in Navan – Irland, Pirmin Jung, Ingenieure für Holz-bau, Rain, CH | Von der fertigen Betonlösung zum Holzbau – Zweigeschossiges Kaufhaus in Junglinster, Tobias Amann, Lignotrend Produktions GmbH, Weilheim/Bannholz, DE | Finnforest Modular Offi ce (FMO), Lauri Palojärvi, Finnforest, Metsä, FI | Villaggio Commerciale “Le Acciaierie“ in Cortenuova, Oswald Grömminger, Holzbau Brixen, Bressanone, IT, Gianni Roncaglia, Architekturbüro Roncaglia, Cremona, IT | Kaffeepause in der Fachausstellung, Pausenkaffee offeriert von der Firma Induo Systemholztechnik, DE

Eurocode 5 – Europäische Normen zwischen Wissenschaft und Wirtschaftlichkeit. Stolpersteine oder Aufbruch?Moderation: Prof. Dr. Stefan Winter, TU München, DE | Einführungsreferat: Problematik der euro-päischen Normung und deren Einfl uss auf die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Holzbaus, Prof. Dr. Stefan Winter, TU München, DE | Podiumsdiskussionsrunde mit den Teilnehmern, Bernhard Egert, Glöckel GmbH, Ober Grafendorf, AT; Markus Derix, Derix & Poppensieker, Niederkrüchten, DE; Konrad Merz, merz kaufmann partner, Dornbirn, AT; Tobias Wiegand, Studiengemeinschaft Holzleimbau, Wuppertal, DE; Georg Hochreiner, Wiehag, Althein, AT; Tero Nokelainen, Finnforest, Lohja, FI

Persönliche EhrungEhrung von Persönlichkeiten für ihren beispielhaften und ehrenamtlichen Einsatz für das Holz im Bauwesen: Hans Weber, Gründer von WeberHaus, langjähriger Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) und des Europäischen Fertighaus Verbands (EFV); Laudatio von Erich Weichselbaum, Präsident EFV/ÖFV, Wien, AT. Prof. Dr. Dave Barret, Lang-jährige Grundlagenforschung im Bereich Holzphysik und Studiengangsleiter an der UBC im Fachbereich Holzwissenschaften. Initiator des StudiengangesHolzbau an der UBC in Vancouver; Laudatio von Prof. Dr. Frank Lam, UBC Vancouver, CA | Ab 20.15 Gemeinsamer Abend mit „russischen“ Köstlichkeiten. Kaffee offeriert von der Firma Gutex Holzfaserplattenwerk, DE.

Freitag, 9. Dezember 2005

HOLZKONSTRUKTIONEN

Block A:

Russland: Mit volksverbundener Holzbautradition auf dem Weg zum modernen HolzbauModeration: Prof. Friedrich Wehmeyer, FH Salzburg, Kuchl, AT | Wirtschaftsentwicklung — der rus-sische Bär erwacht, Konsul Wladimir Golowanov, Auswärtiges Amt, Moskau, RU | Regionale und gesamthafte Bauentwicklung in Russland, Prof. Dr. Jury Panibratov, Staatl. Univ. St-Petersburg (SPB), RU | Traditioneller Holzbau — Neue Architektur, Prof. Dr. Leonid P. Lavrov, Staatl. Univ. St-Petersburg (SPB), RU | Kaffeepause, Pausenkaffee offeriert von der Firma Forbo CTU, CH | Ingenieurholzbau — Bauten und Technik, Prof. Leonid Demjanov, TU Moskau, RU | Holzhausbau — die ersten zarten Pfl änzchen, Dr. Alexandre G. Chernikh, As-sociations of Wood Housing, St-Petersburg, RU | Das Bernsteinzimmer: geraubt – verschollen – neu erschaffen, Wladimir Mesenzew, Chefrestaurator Katharinenpalast, St-Petersburg, RU | Diskussion | Mittagspause in der Ausstellung (Stehlunch), Mittagskaffee offeriert von der Firma Türmerleim, DE

Block B:

Holzbrückenbau: Neue Lösungen zur Steigerung der Nutzungsdauer und WettbewerbsfähigkeitModeration: Dr. Jan Hamm, HSB Biel/TS Holzbau, CH | Bituminöse Beläge auf Holzbrücken, Prof. Dr. Kurt Schellenberg, IfM Dr. Schellenberg, Rottweil, DE | Erhöhung der Nutzungszeit durch Inspek-tion und Wartung, Dr. Andreas Trummer, TU Graz, AT | Unterhaltungskosten und Lebensdauer geschützter Holzbrücken, Matthias Gerold, Harrer Ingenieure, Karlsruhe, DE | Kaffeepause, Pausenkaffee offeriert von der Firma Forbo CTU, CH | 40 Tonnen Holz-Beton-Verbundbrücken im Kanton Freiburg, Laurent Meyer, Tiefbauamt Kanton Freiburg, Fribourg, CH | Erhöhte Konkurrenzfä-higkeit durch industrielle Vorfertigung, Pekka Kopra, Versowood, Vierumäki, FI | Die blaue Stadt in den Niederlanden – Alternativen mit Holz-brücken, Jürgen Schaffi tzel, Schaffi tzel Holzindustrie, Schwäbisch Hall, DE | Diskussion | Mittagspause in der Ausstellung (Stehlunch), Mittagskaffee offeriert von der Firma Türmerleim, DE

Branding in Wood –Holz als MarkenzeichenModeration: Prof. Wolfgang Winter, TU Wien, AT | Holzbau als Luxuslabel, Valentina Piscitelli, Archi-tektin, Rom, IT | Holzarchitektur als konstante Lö-sung in einem Kulturumbruch, Prof. Dr. Masahiro Inayama, Univ. Tokyo, JP | Die Marke Holz, Dr. Bene-dikt Loderer, Stadtwanderer, Hochparterre, Zürich, CH | Abschlusswort und Veranstaltungsende.

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[Umrisse]

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Simply Droog – 10 + 1 Jahre.Avantgarde-Design aus den NiederlandenAusstellung im Museum Bellerive in Zürichbis 2. Oktober; Di–Mi 11 bis 18 Uhr, Do 11 bis 20 Uhr, Fr–Sa 11 bis 17 Uhr, So 10 bis 18 Uhr.

Museum BelleriveHöschgasse 3, CH-8008 Zürich

Tel.: 00 41/43/4 46 44 69

Ideale Stadt.Reale Projekte von Gerkan, Marg und Partner in ChinaAusstellung im Architekturmuseum derTechnischen Universität München in derPinakothek der Moderne bis 2. Oktober;Di–Mi 10 bis 17 Uhr, Do–Fr 10 bis 20 Uhr,Sa–So 10 bis 17 Uhr.

Pinakothek der ModerneBarerstraße 40, 80799 München

Tel.: 0 89/2 38 05-0

Les grands Spectacles.120 Jahre Kunst und MassenkulturAusstellung im Museum der Moderne Salz-burg bis 3. Oktober; Di–So 10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 21 Uhr.

Museum der Moderne SalzburgMönchsberg 32, A-5020 Salzburg

Tel.: 00 43/6 62/84 22 20

Schraubenverbindungen.Berechnung, Gestaltung, AnwendungFachtagung in Dresden am 5. und 6. Okto-ber; Auskünfte und Anmeldung:

VDI Wissensforum IWB GmbHGraf-Recke-Straße 84, 40239 Düsseldorf

Tel.: 02 11/62 14-2 01

»Neues Bauen für alle!«Der Architekt Otto HaeslerAusstellung zum 125jährigen Geburtstagdes Architekten im Meisterhaus Schlem-mer in Dessau bis 9. Oktober; Di–So 10 bis18 Uhr.

Stiftung Bauhaus DessauEbertallee 67, 06846 Dessau

Tel.: 03 40/6 61 18 13

Hertzflimmern.Ein Gang durch die Welt der GeräuscheAusstellung im Gewerbemuseum Win-terthur bis 9. Oktober; Di–So 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.

Gewerbemuseum WinterthurKirchplatz 14, CH-8400 Winterthur

Tel.: 00 41/52/2 67 51 36

Expo Real 20058. Internationale Fachmesse für Gewerbe-immobilien in München vom 10. bis 12.Oktober; Auskünfte und Anmeldung:

Messe München GmbHMessegelände, 81823 München

Tel.: 0 89/9 49-1 16 28

Tessiner Architektur weltweit:Protagonisten und Meilensteine 1970–2003Ausstellung im Haus der Architektur Grazbis 14. Oktober; Mo–Fr 10 bis 18 Uhr.

Haus der Architektur GrazEngelgasse 3–5, A-8010 Graz

Tel.: 00 43/3 16/32 35 00 14

Interaktionsprobleme im Ingenieurbau9. Dresdner Baustatik-Seminar an derTechnischen Universität Dresden am 14. Oktober; Auskünfte und Anmeldung:

Technische Universität DresdenFakultät Bauingenieurwesen

Lehrstuhl für Statik, 01062 DresdenTel.: 03 51/46 33 43 86

Coolhunters.Jugendkulturen zwischen Medien und MarktAusstellung im Künstlerhaus Wien bis 16. Oktober; Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis21 Uhr.

Künstlerhaus WienKarlsplatz 5, A-1010 WienTel.: 00 43/1/5 87 96 63-46

Neues Leben im Olympischen Dorf in BerlinOffener einstufiger Ideenwettbewerb derDKB-Stiftung und des AIV zu Berlin für denPlanernachwuchs, Einreichung von Unter-lagen bis 17. Oktober; Auskünfte undAnmeldung:

AIV zu BerlinBleibtreustraße 33, 10707 Berlin

Tel.: 0 30/20 08 98 24

Media-Space 05Vortrags- und Ausstellungsforum in Stutt-gart vom 20. bis 23. Oktober; Auskünfte undAnmeldung:

Wand 5 e.V. im FilmhausFriedrichstraße 23 a, 70174 Stuttgart

Tel.: 07 11/99 33 98-0

Leicht weit – Light StructuresAusstellung des Werkes von Schlaich Ber-germann und Partner im Haus der Wirt-schaft in Stuttgart bis 23. Oktober; Di–So 11bis 18 Uhr, Do 11 bis 22 Uhr.

Stuttgart-Marketing GmbHLautenschlagerstraße 3, 70173 Stuttgart

Tel.: 07 11/22 28-2 22

Faites vos Jeux!Kunst und Spiel seit DadaAusstellung im Kunstmuseum Liechten-stein in Vaduz bis 23. Oktober; Di–So 10 bis17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.

Kunstmuseum LiechtensteinStädtle 32, FL-9490 Vaduz

Tel.: 0 04 23/2 35 03 00

FSB 2005Internationale Fachmesse für Freiraum,Sport- und Bäderanlagen mit Kongreß inKöln vom 26. bis 28. Oktober; Auskünfteund Anmeldung:

Koelnmesse GmbHMesseplatz 1, 50679 Köln

Tel.: 02 21/8 21-0

Paju Book City, KoreaAusstellung in der Galerie Aedes West inBerlin bis 27. Oktober; Mo–So 10 bis 20 Uhr.

Aedes WestElse-Ury-Bogen 600, 10623 Berlin

Tel.: 0 30/2 82 70 15

Steirischer Herbst 2005Veranstaltung mit Ausstellungen, Lesun-gen, Diskussionen und Filmvorführungen inGraz bis 30. Oktober; Auskünfte und Anmel-dung:

Steirischer Herbst KongreßbüroSackstraße 17, A-8010 Graz

Tel.: 00 43/3 16/82 30 07

Page 103: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

[103

Laßt uns 3 Hütten bauen.Zeitgenössische Bildende Kunstund Architektur im DialogAusstellung in der Stadtgärtnerei Bonn-Dransdorf bis 30. Oktober; Di–Sa 15 bis 18 Uhr, So 11 bis 18 Uhr.

Elisabeth Montag StiftungRaiffeisenstraße 2–4, 53113 Bonn

Tel.: 02 28/26 71 60

SFX: Publicznosc.Spontane ÖffentlichkeitenAusstellung im Rahmen der Reihe »Kunsttrifft Stadt: Urbane Zäsuren« im Westfäli-schen Kunstverein in Münster bis 30. Okto-ber.

Europäisches Haus der Stadtkultur e.V.Leithestraße 33, 45886 Gelsenkirchen

Tel.: 02 09/3 19 81-0

Deutschlands schönste Wohnsiedlung 2005Preis für realisierte Wohnsiedlungen, Ein-sendung von Unterlagen bis 31. Oktober;Auskünfte und Anmeldung:

Deutsches Lackinstitut GmbHKarlstraße 21, 60329 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/25 56 14 12

Deutscher Brückenbaupreis 2006Preis für Bauingenieure, die an verant-wortlicher Stelle wesentlichen Anteil ander Planung und Errichtung eines Brücken-bauwerks hatten, dessen Fertigstellungnicht länger als fünf Jahre zurückliegt, Ein-sendung von Unterlagen bis 31. Oktober;Auskünfte und Anmeldung:

Deutscher Brückenbaupreis 2006c/o Bundesingenieurkammer e.V.

Kochstraße 22, 10969 BerlinTel.: 0 30/25 34-29 00

Architecture Within.KnobsDesign, New YorkAusstellung in der Galerie Aedes East inBerlin bis 3. November; Mo–So 10 bis 20Uhr.

Aedes EastRosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin

Tel.: 0 30/2 82 70 15

Das unmögliche TheaterAusstellung in der Kunsthalle Wien bis 3. November; Do 10 bis 22 Uhr, Fr–Di 10 bis19 Uhr.

Kunsthalle WienMuseumsplatz 1, A-1070 Wien

Tel.: 00 43/1/5 21 89-33

Culturescapes.Seung H-Sang, SeoulAusstellung in der Galerie Aedes East inBerlin bis 3. November; Mo–So 10 bis 20Uhr.

Aedes EastRosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin

Tel.: 0 30/2 82 70 15

Kunst und Kult.Zeitgeschichten im Limburger DomAusstellung im Diözesanmuseum Limburgbis 6. November; Di–Sa 10 bis 13 Uhr und14 bis 17 Uhr, So 11 bis 17 Uhr.

Landesamt für Denkmalpflege HessenSchloß Biebrich, 65203 Wiesbaden

Tel.: 06 11/69 06-1 00

Tu Felix Austria …Wild at HeartAusstellung im Kunsthaus Bregenz bis 6. November; Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 21 Uhr.

Kunsthaus BregenzKarl-Tizian-Platz 1, A-6901 Bregenz

Tel.: 00 43/55 74/4 85 94-0

Material Vision 2005Interdisziplinäre Konferenz und Fachmessefür neue Materialien in Frankfurt am Mainvom 10. bis 11. November; Auskünfte undAnmeldung:

Messe Frankfurt Exhibition GmbHLudwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/75 75-0

Architektur der Freizeit13. Wiener Architektur Kongreß vom 11. bis13. November; Auskünfte und Anmeldung:

Architekturzentrum WienMuseumsplatz 1, A-1070 Wien

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

TrickraumAusstellung im Museum für GestaltungZürich bis 13. November; Di–Do 10 bis 20Uhr, Fr–So 10 bis 17 Uhr.

Museum für Gestaltung ZürichAusstellungsstraße 60, CH-8005 Zürich

Tel.: 00 41/43/4 46 67 12

ZeitSchichten erkennen und erhalten.Denkmalpflege in DeutschlandAusstellung im Dresdner Schloß bis 13.November; Mi–Mo 10 bis 18 Uhr.

Dehio-Geschäftsstelle bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Dürenstraße 8, 53173 BonnTel.: 02 28/9 57 35-76

Junge Architektur im AllgäuAusstellung im ArchitekturmuseumSchwaben in Augsburg bis 13. November;Di–So 14 bis 18 Uhr.

Architekturmuseum SchwabenThelottstraße 11, 86150 Augsburg

Tel.: 08 21/22 81 83-0

Zaha Hadid Architecture.Projects and Built WorksAusstellung im Architekturmuseum Baselbis 13. November; Di–Mi 11 bis 18 Uhr, Do 11 bis 20.30 Uhr, Fr 11 bis 18 Uhr, Sa–So11 bis 17 Uhr.

Architekturmuseum BaselSteinenberg 7, CH-4001 Basel

Tel.: 00 41/61/2 61 14 13

Emil Králícek.Architekt des tschechischenJugendstils und KubismusAusstellung im Museum KünstlerkolonieDarmstadt bis 13. November; Di–So 10 bis17 Uhr.

Institut MathildenhöheOlbrichweg 13, 64287 Darmstadt

Tel.: 0 61 51/13 27 78

Architecture + Technology Award 2006Europäischer Preis für ein Bauwerk, dasnicht älter als drei Jahre ist, sich seit min-destens einem Jahr im Vollbetrieb befindet,von freiberuflich tätigen Architekten undIngenieuren gemeinsam geplant wordenist, Einsendung von Unterlagen bis 16. November; Auskünfte und Anmeldung:

Messe Frankfurt Exhibition GmbHLudwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main

Tel.: 01 77/6 01 18 11

Page 104: München zwischen Wandel und Identität

[Umrisse]

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Moderner Lehmbau 2005Internationale Fachtagung in Berlin vom18. bis 20. November; Auskünfte undAnmeldung:

Umbra GmbHRigaer Straße 29 a, 10249 Berlin

Tel.: 0 30/61 62 55 48

50 Jahre documenta 1955–2005.Eine Ausstellung in 5 KapitelnAusstellung in der Kunsthalle Fridericia-num in Kassel bis 20. November; Mi–So 11 bis 18 Uhr.

Kunsthalle FridericianumFriedrichsplatz 18, 34117 Kassel

Tel.: 05 61/7 07 27 20

Rodin BeuysAusstellung in der Schirn Kunsthalle Frank-furt bis 27. November; Di 10 bis 19 Uhr, Mi–Do 10 bis 22 Uhr, Fr–So 10 bis 19Uhr.

Schirn Kunsthalle FrankfurtRömerberg, 60311 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/29 98 82-0

Skizzen für ein HausAusstellung im Künstlerhaus Salzburg bis27. November; Di–So 12 bis 19 Uhr.

Initiative Architektur SalzburgHellbrunner Straße 3, A-5020 Salzburg

Tel.: 00 43/6 62/87 98 67

STUVA-Tagung ‘05Vortragsveranstaltung der Studiengesell-schaft für unterirdische Verkehrsanlagenin Leipzig vom 28. November bis 1. Dezem-ber; Auskünfte und Anmeldung:

STUVA Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V.

Mathias-Brüggen-Straße 41, 50827 KölnTel.: 02 21/5 97 95-0

DIFA-Award 2006Internationaler Immobilienpreis für Projek-te, die einen nachhaltigen Beitrag zurAttraktivitätssteigerung von Städten lei-sten, die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. November; Auskünfte und Anmeldung:

DIFA Deutsche Immobilien Fonds AGCaffamacherreihe 8, 20355 Hamburg

Tel.: 0 40/3 49 19-0

Schulz & Schulz, Leipzig.Wolkenlabor, Cloud LaboratoryAusstellung in der Galerie Aedes West inBerlin vom 4. November bis 15. Dezember;Mo–So 10 bis 20 Uhr.

Aedes WestElse-Ury-Bogen 600, 10623 Berlin

Tel.: 0 30/2 82 70 15

Baustelle: Slowenien.Aktuelle Tendenzen slowenischer ArchitekturAusstellung in der Fachhochschule Mün-chen vom 11. November bis 16. Dezember;Mo–Fr 9 bis 18 Uhr.

Bayerische ArchitektenkammerWaisenhausstraße 4, 80637 München

Tel.: 0 89/13 98 80-43

Gut bedacht 2005Architekturpreis von Lafarge Dachsyste-me, Einreichung von Unterlagen bis zum31. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:

Lafarge Dachsysteme GmbHFrankfurter Landstraße 2–4, 61440 Oberursel

Tel.: 0 61 71/61-0

Gaetano Pesce.Il rumore del tempoAusstellung im Vitra Design Museum inWeil am Rhein bis 8. Januar 2006; Di–So 11bis 18 Uhr.

Vitra Design MuseumCharles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein

Tel.: 0 76 21/7 02 32 00

Art of Tomorrow.Hilla von Rebay und Solomon R. GuggenheimAusstellung im Museum Villa Stuck inMünchen bis 15. Januar 2006; Mi–So 10 bis 18 Uhr.

Museum Villa StuckPrinzregentenstraße 60, 81675 München

Tel.: 0 89/45 55 51-0

WeinArchitektur.Vom Keller zum KultAusstellung im Architekturzentrum Wienbis 6. Februar 2006; täglich 10 bis 19 Uhr,Mi 10 bis 21 Uhr.

Architekturzentrum WienMuseumsplatz 1, A-1070 Wien

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

Rückkehr ins AllAusstellung in der Hamburger Kunsthallebis 12. Februar 2006; Di–So 10 bis 17 Uhr.

Hamburger KunsthalleGlockengießerwall, 20095 Hamburg

Tel.: 0 40/42 81 31-0

Urformen der Kunst.Fotografien Karl Blossfeldtsund außereuropäische KunstAusstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln bis 26. März 2006; Di–Fr 10 bis 16 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr, So 11 bis 18 Uhr.

Rautenstrauch-Joest-Museum für VölkerkundeUbierring 45, 50678 Köln

Tel.: 02 21/3 36 94-0

AnkündigungIngenieurbauwerke der

Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt

lautet das Themaeiner Vortragsveranstaltung

am 25. Oktober 2005in Nürnberg.

Das 3. SymposiumStadien

Planung – Bau – Betrieb – Vermarktung

findetvom 7. bis 8. November 2005

in Salzburg statt.

Biebricher Allee 11 b65187 Wiesbaden

Tel.: 06 11/98 12 92-0Fax: 06 11/80 12 52

[email protected]

www.verlagsgruppewiederspahn.de

Page 105: München zwischen Wandel und Identität

Faszination des Ovals Ob das Waldstadion, inzwischen Commerzbank-Arena getauft, dieschönste Sportanlage Deutschlands ist, läßt sich naturgemäß nurschwerlich beantworten und bleibt per se eine Frage des Ge-schmacks. Daß es sich bei diesem Bauwerk aber in jedem Fall um dasgrößte europäische »Cabrio« handelt, dürfte hingegen ebensowenig zubestreiten sein wie die hohe Qualität seiner Umgestaltung zu einerweltmeisterschaftstauglichen Spielstätte. Und das rechtfertigt wieder-um eine Veröffentlichung, die der Geschichte jenes Frankfurter Sym-bols nachspürt, sie trotz oder gerade wegen des nicht immer undunbedingt verständlichen Jubels um und über die Münchner Hülle ver-anschaulicht und umfassend erörtert.Das hier anzukündigende Buch erfüllt nun einen solchen Anspruch,indem es die einzelnen Entwicklungsschritte bis zur Vollendung desheutigen »Kessels« ausführlich beschreibt, dessen Besonderheitenunter Zuhilfenahme von oft überformatigen Fotos dokumentiert unddabei für eine Vielzahl von durchaus tiefgründigen Ein- und Ausblickensorgt. Die »Faszination des Ovals« richtet sich gleichwohl an ein brei-tes Publikum, weshalb die insgesamt 128 Seiten eine Mischung ausfachlichen Informationen und eher unterhaltsamen Erläuterungen bie-ten, was den Lektüregewinn jedoch keineswegs schmälert: AuchWettkampfunwillige und Nicht-Frankfurter werden der neuen »Kathe-drale des Fußballs« ihre Anerkennung jetzt kaum mehr versagen kön-nen.

Michael Wiederspahn

Matthias Alexander, Falk Orth: Faszination des Ovals. Vom Waldstadionzur Commerzbank-Arena. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2005. 128 S., zahlr. Abb., geb., 39,80 Euro.

Bauen in Tübingen Im Süden Tübingens, im früheren Kasernenviertel, ist vor nicht allzu-langer Zeit ein Quartier entstanden, das für die Wiedergewinnung derStädte als lebendige und attraktive Wohnorte als geradezu beispielhaftgelten kann. Denn auf ehemaligen Brachflächen realisierten hier über-wiegend private Bauherren und Baugemeinschaften Gebäude mitneuen und eigenständigen, aber stets funktionalen Nutzungskonzep-ten, wobei die Palette vom Einfamilien- über das Stadthaus für fast 30Parteien bis hin zum Generationenprojekt oder einem Gründerzentrumreichte.Ausgezeichnet unter anderem mit dem Europäischen Städtebaupreis2002, im Landeswettbewerb »Zukunftsfähige Stadterneuerung« inBaden-Württemberg, dem Difa-Award »Europas beste Quartiere« 2004,im »sternstadt-wettbewerb« sowie mit dem Deutschen Städtebaupreis2001, läßt sich die sogenannte Tübinger Südstadt durchaus als einModell begreifen, dem man mehrere »Nachahmer« wünscht. Die inzwischen vorliegende Dokumentation ermöglicht nun einenerfreulichen Ein- und Überblick, sorgt für notwendige Erläuterungenund erhellt zugleich einige Voraussetzungen für die architektonischeQualität individuellen Planens und Bauens im urbanen Kontext. – Wersich für solche oder ähnliche Strategien interessiert, sollte also nichtzögern und das leider mit einem unschönen und zudem etwas irre-führenden Titel versehene, dafür jedoch sehr reich bebilderte Buch»go south« kaufen.

Roger Skade

Gudrun Theresia de Maddalena, Matthias Schuster: go south. DasTübinger Modell. Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 2005. 220 S., 150 Abb., kart., 28,80 Euro.

Neuerscheinung

Merkblatt »Parkhäuser und Tiefgaragen«

In dem Merkblatt sind ausführliche Planungsgrundlagen, Lösungen für Detailpunkte und Hinweise für die Ausführungsvarianten in Beton, Stahl und Verbund zusammengestellt.

Preis für Mitglieder: € 40,–zuzügl. € 3,60 Versandkosten, inkl. MwSt.

Zu beziehen bei derStahlbau Verlags- und Service GmbHFax: 02 11/6 70 78-21

Page 106: München zwischen Wandel und Identität

Alles in einemUm sich in der enorm vielschichtigen Weltder Bautechnik angemessen bewegen zukönnen, bedarf es eines detaillierten Wis-sens, das sich natürlich auch auf diezugehörige Terminologie erstrecken muß.Da aber wohl niemand sämtliche Fachaus-drücke kennt, braucht ein jeder Interes-sierte irgendwann einmal ein Lexikon, dasihm bestimmte Definitionen zu verstehenund derart seine sprachlichen Defizite zubeheben hilft. Die hier anzukündigende, völlig neu bear-beitete und zugleich stark erweiterte zwei-te Auflage eines wahrlich voluminösenBuches sorgt nun für eine wünschenswer-te, ja für die eigentlich sogar unabdingbareOrientierung, indem sie eine ebenso über-sichtliche wie umfassende Zusammenstel-lung und Erläuterung aller wichtigen bau-technischen Begriffe bietet. Darüber hin-aus enthält dieser Band ergänzende Quer-verweise, nicht zuletzt auf eine große Zahlvon DIN-Normen, sowie Literaturangabenund eine Auflistung der bis dato relevantenAbkürzungen und Kurzzeichen im Baube-reich, was die Suche nach zusätzlichenInformationen sehr erleichtert. Als einfach zu handhabendes Nachschla-gewerk fast unentbehrlich erscheinend,sollte das »Lexikon Bautechnik« daher inkeinem Architektur- und Ingenieurbürofehlen.

Stefan Teufel

Norbert K. Peter: Lexikon Bautechnik.15.000 Begriffsbestimmungen, Erläuterun-gen und Abkürzungen. C. F. Müller Verlag,Bonn, 2. neu bearb. u. erw. A. 2004. 916 S.,geb., 88 Euro.

Material und Produkte »Eine Reihe, die sich verschiedenen Werk-stoffen widmet und, wie ihr Untertitelbereits andeutet, jeweils ›Material, Her-stellung, Produkte‹ thematisiert, ist sicher-lich zu begrüßen. Wenn es sich zudem umfachlich fundierte, spannend aufbereiteteund übersichtlich gestaltete Publikationenhandelt, (...) kann man eigentlich nur aufdie Fortsetzung hoffen.« – Was in [Umrisse]1·2004 und 5/6·2004 über die ersten Bändegesagt wurde, gilt natürlich auch für dieseNeuerscheinung.»Keramik« betitelt, werden hier am Bei-spiel von rund 70 Bau-, Industrie- undGeschirrprodukten wiederum die unter-schiedlichsten Anwendungs- und Einsatz-bereiche detailliert beschrieben und erläu-

tert. Wie lichtdurchlässiger Beton, Wand-und Bodenfliesen aus Porzellan, Keramik-schaum, Arbeitsflächen aus Quarz, Füll-stoffe für Haushaltslacke etc. aussehenkönnen, wann und wo sie am besten »funk-tionieren« und welche Hersteller, Designerund Institute an und mit ihnen forschenund formen, läßt sich nach der Lektürealso sofort beantworten, hat sie den Wis-senshorizont doch abermals nicht unbe-trächtlich erweitert.

Rudolf Richter

Chris Lefteri: Keramik. Material, Herstel-lung, Produkte. avedition, Ludwigsburg2005. 160 S., 95 Abb., br., 48 Euro.

Wege am Limes Mit rund 100 km Länge ist der Limes dasgrößte archäologische Denkmal Deutsch-lands und sicherlich das bekannteste:Nordwestlich von Koblenz am Mittelrheinbeginnend, verläuft die einstige Außen-grenze Roms bis nach Eining an der Donau,wo sie von etwa 150 bis 260 nach Christusdie zum Römischen Reich gehörenden Pro-vinzen Obergermanien und Rätien von dembenachbarten freien Germanien trennte. Der Limes hat indessen viele Gesichter,wobei die heute noch im Gelände sicht-baren Kastelle, Türme und Sperranlagenlediglich einen kleinen Teil der ehemaligenBefestigungen ausmachen. Mancheswurde nach der Freilegung konserviert,zum Teil auch restauriert, anderes bliebhingegen verborgen, zum Beispiel letzteSteine, die tief unter dem Asphalt dem heu-tigen Verkehrsweg ein stabiles Fundamentbieten, oder mittelalterliche Gebäudezei-len, die dem Grundriß eines Limeskastellsentsprechen. Andreas Thiel hat jetzt 55 Ausflüge undWanderstrecken zusammengestellt, diedas Leben an, in und mit diesen Bautenveranschaulichen. Abgerundet von denwichtigsten Besucherinformationen,detaillierten Karten und zahlreichen Fotos,sollte sein praktisches und zugleich sehraufschlußreiches Buch zu nicht wenigenExkursionen animieren, eignet es sichdoch ebenso als handlicher Reisebegleiterwie als kompaktes Überblickswerk zurhäuslichen Vor- und Nachbereitung.

Roger Skade

Andreas Thiel: Wege am Limes. 55 Aus-flüge in die Römerzeit. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005. 160 S., 100 Farb-Abb.u. Kart., geb., 24,90 Euro.

Küche zum Kochen Manche Publikationen stechen einemnicht sofort ins Auge, fristen »dank« feh-lender Hochglanzfotos und des Verzichtsauf einen grellbunten Umschlag eher eineArt Schattendasein und verschwindenschließlich ganz von der Bildfläche vielerBuchhandelsauslagen. Leider bleibt einesolche Sortimentsbereinigung aber nichtauf Werke beschränkt, die man genausoschnell vergessen darf, wie sie verfaßtworden sind, sondern betrifft vor allemjene, deren Qualitäten sich erst auf denzweiten Blick entblättern, die also einenetwas längeren Atem und infolgedesseneine größere Wertschätzung verdientgehabt hätten. Doch glücklicherweise gibtes auch Titel, die sich ohne modische Attri-bute oder irgendwelche Aktualisierungeneinfach deshalb am Markt behaupten, weilsie durch Stringenz und Konsequenz inText und Layout überzeugen. Otl Aichers schmaler Band »Die Küchezum Kochen« gehört ohne Zweifel in dieseKategorie: 1982 veröffentlicht und seinletztlich zeitloses Thema differenziertbehandelnd, vermochte er trotz starker undoft sehr populistisch anmutender Konkur-renz immer wieder Interessenten zu finden,was zu diversen Nachdrucken führte undihm insofern eine zumindest nominellanwachsende Leserschaft bescherte. Wereine adäquate Auseinandersetzung bevor-zugt, sollte freilich auf das Original zurück-greifen oder eben ein Exemplar der unver-änderten Neuausgabe erwerben, die vorkurzem herauskam. Und das lohnt sich,denn Inhalt und Typographie erscheinenhier als Einheit, als ein das Nach- undQuerdenken, das An- und Durchschauenbeflügelndes Angebot, und erfüllen damitden Anspruch an eine mehr als nutzbrin-gende Lektüre. Daß die insgesamt 111 Sei-ten mit fundiertem Basiswissen und detail-lierten Planungshinweisen aufwarten, istdaher kaum weniger erstaunlich wie dasPhänomen des früher oder später auftau-chenden Wunsches, die eigenen vierWände ein bißchen deutlicher unter dieLupe nehmen, sie umgestalten oder sogarals »Werkstatt einer neuen Lebenskultur«ausformen zu wollen.

Siegfried Löffler

Otl Aicher: Die Küche zum Kochen. Werk-statt einer neuen Lebenskultur. ÖkobuchVerlag, Staufen 2005. 111 S., zahlr. Abb.,geb., 22 Euro.

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[Umrisse]

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Impressum[Umrisse]Zeitschrift für BaukulturISSN 1437 - 2533

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremdeSprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohneschriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Formreproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden.Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

Herausgeber: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

Verlag: VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHNBiebricher Allee 11 b65187 WiesbadenTel.: 06 11/84 65 15Fax: 0611/80 12 52

Anzeigen: Helga MüllerZur Zeit gilt die Anzeigenpreislistevom Januar 2005.

Layout: MixedMedia Konzepts

Gestaltung Titel: Birgit Siegel

Titelfotos: U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum; © Oliver BetzBüro- und Geschäftshaus am Oberanger; © Steidle ArchitektenStadtsilhouette; © Landeshauptstadt MünchenWohngebäude auf der Theresienhöhe; © Landeshauptstadt MünchenBürokomplex in Neuperlach; © Werning Day & LightDie Theresie; © Johannes SeyerleinZentrale Bahnflächen; © Vivico Real EstateDie Theresie; © KSP Engel und ZimmermannWohn- und Bürohaus auf der Theresienhöhe; © Landeshauptstadt MünchenHeizkraftwerk München Süd; © fcg-architektenDie Theresie; © Johannes SeyerleinBüro- und Geschäftshaus am Oberanger; © Steidle ArchitektenMaximilianshöfe; © Stephan Reiß-SchmidtBlumenhalle für die Bundesgartenschau; © Peter BonfigBüro- und Geschäftshaus am Löwenturm; © Deka Immobilien Invest GmbH

Satz und Druck: Schmidt & more Drucktechnik GmbHHaagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg

Erscheinungsweise [Umrisse]und Bezugspreis: Zeitschrift für Baukultur

erscheint 6 x pro Jahr.Einzelheft: 9,50 EuroDoppelheft: 18,– EuroJahresbezugspreis: 57,– EuroAbonnement Ausland: 63,– Euro

Beilage: Die Gesamtauflage enthält eine Beilage der SH-Holz, Biel.

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